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Anwendungstechnologie Aluminium
Friedrich Ostermann
Anwendungstechnologie
Aluminium
123
Professor Dr.-Ing. Friedrich Ostermann
Aluminium Technologie-Service, Meckenheim
ostermann@aluminiumtechnologie.de
Autor und Verlag danken der TRIMET ALUMINIUM AG, Essen, für die Unterstützung der
Drucklegung dieses Buches.
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1998, 2007
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Satz: Marianne Schillinger-Dietrich, Berlin
Herstellung: LE-TEX Jelonek, Schmidt & Vöckler GbR, Leipzig
Einbandgestaltung: WMXDesign, Heidelberg
Gedruckt auf säurefreiem Papier 68/3180/YL – 5 4 3 2 1 0
Vorwort zur 2. Auflage
*)
z.B. Hirsch, J. (Hrg.): Virtual Fabrication of Aluminium Products. Microstruc-
tural Modeling in Industrial Aluminium Production. Weinheim: Wiley-VCH
Verlag, 2006
VI Vorwort zur 2. Auflage
Ich hoffe, daß das Buch dazu beiträgt, über den fachlichen Diskurs hin-
aus die Faszination der Beschäftigung mit diesem Werkstoff auf Lehrende,
Lernende und im Beruf stehende Ingenieure auszustrahlen. Das Potential
des Werkstoffs ist keineswegs ausgeschöpft, und phantasievolle Kreativi-
tät, Nutzung und Fortentwicklung der Aluminium-Anwendungstechnolo-
gien werden den Erfolg bei heutigen und künftigen Produkten gewährlei-
sten.
Mein herzlicher Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die durch In-
formationen, Diskussionen und Bildmaterial zu diesem Buch beigetragen
haben, Herrn Gerd Bulian für das fachkritische Lesen des Manuskriptes
sowie meiner Frau für ihre Geduld, Ermutigung und liebevolle Unter-
stützung.
Tabellenverzeichnis................................................................ XVII
1 Einführung...................................................................... 1
1.1 Der Wettbewerb der Werkstoffe in den Märkten ....................... 1
1.2 Innovationsgrundlagen .................................................... 3
9 Strangpressen................................................................... 435
9.1 Strangpreßverfahren ....................................................... 436
9.2 Grundformen von Profilen und Werkzeugen............................ 439
9.3 Strangpreßbarkeit von Aluminiumlegierungen ......................... 440
9.4 Prozeßkette im Strangpreßwerk .......................................... 444
9.5 Strangpreßgerechte Profil- und Werkzeuggestaltung................... 446
9.6 Gestalten von Strangpreßprofilen ........................................ 450
9.6.1 Funktionalitätsgruppen ............................................ 450
9.6.2 Konstruktionen mittels Profilverbindungen ..................... 452
9.7 Sonderverfahren des Strangpressens von Aluminium .................. 455
9.7.1 Strangpressen nach dem „Conform“-Verfahren ................ 455
9.7.2 Hydrostatisches Strangpressen ................................... 455
9.7.3 Verbundstrangpressen............................................. 456
9.7.4 Warmbiegen von Profilen beim Preßvorgang................... 456
21 Sonderwerkstoffe............................................................... 717
21.1 Aluminiumpulvermetallurgie ............................................. 717
21.1.1 Herstellen von Legierungspulvern ............................... 717
21.1.2 Kompaktieren von Pulvern zu Formteilen....................... 720
21.1.3 Sprühkompaktieren................................................ 722
21.1.4 PM-Legierungen ................................................... 724
Inhalt XV
Literatur............................................................................. 803
Sachverzeichnis..................................................................... 871
Tabellenverzeichnis
1.2 Innovationsgrundlagen
Bild 1.2.1 Ausschnitt aus einem Artikel in der Familienzeitschrift „Die Garten-
laube“ aus dem Juli-Heft des Jahres 1893, in dem auf das wirtschaftliche Recyc-
ling von Altaluminium hingewiesen wird
Für vertiefendes Studium ist die im Text erwähnte Literatur in einer ak-
tuellen, nach Kap. geordneten Literatursammlung am Ende des Buches zu-
sammengestellt. Darüber hinaus sei auf eine Reihe von frei zugänglichen
Internetdatenbanken hingewiesen2, die zum Inhalt dieses Buches ergän-
zende Informationen über metallkundliche und anwendungstechnische As-
pekte bieten.
2
Das Ausbildungsprojekt AluMatter: www.aluminium.matter.org.uk, und das
anwendungsorientierte Aluminium Automotive Manual: www.eaa.net/aam.
8 1 Einführung
Bild 2.1.1 Dyna Panhard 1954 mit selbsttragender Blechkarosserie aus Alumi-
nium
Während in den 70-, 80-er und auch noch in den 90-er Jahren die Moto-
rentechnik erhebliche Fortschritte bei der Treibstoffbedarfsminderung
machte und dadurch der Leichtbau, der gewöhnlich mit höheren Kosten
verbunden ist, immer wieder nachrangig wurde, haben die zunehmenden
Treibstoffpreise, die Gewichtszunahme der Fahrzeuge im vergangenen
Jahrzehnt und die Emissionsgesetzgebungen in Europa und den USA den
Leichtbau in den Vordergrund gerückt. Vor allem Sicherheits-, Qualitäts-
und Komfortverbesserungen der Fahrzeuge haben eine Gewichtsspirale
ausgelöst, die beispielhaft für den VW-Golf in Bild 2.1.2 dargestellt ist.
Ähnliche Verhältnisse gelten für alle Fahrzeugtypen und -klassen interna-
tionaler Hersteller.
Gleichzeitig hat sich die Automobilindustrie im Jahr 1998 verpflichtet,
den CO2-Ausstoß bis zu den Jahren 2008 und 2012 von derzeit ca. 180 bis
200 g/km auf 140 bzw. 120 g/km zu reduzieren, s. Bild 2.1.3. Dieses Ziel
ist nach dem gegenwärtigen Stand der Technik nur durch erhebliche Ge-
wichtsreduzierung der Fahrzeuge erreichbar. Änderungen der Antriebs-
technik mit geringeren CO2-Emissionen, wie Hybrid- und Gasantriebe,
Wasserstoffantrieb bzw. Brennstoffzellen, sind teilweise noch Zukunftsvi-
sionen, führen in der Regel aber ebenfalls zu höheren Fahrzeuggewichten
mit entsprechenden Einschränkungen der Fahrdynamik oder erfordern
stärkere Motorisierung. Die Notwendigkeit des Leichtbaus wird durch die-
se Entwicklungen nicht überflüssig.
12 2 Märkte und Anwendungen
Bild 2.1.2 Gewichtsentwicklung des VW-Golf zwischen 1975 und 2003 auf Basis
einheitlicher Motorleistung (Quelle: v. Zengen, EAA)
Bild 2.1.3 Selbstverpflichtung der Automobilindustrie aus dem Jahr 1998 zur Re-
duzierung des CO2-Ausstoßes (CEC: Europäische Kommission, ACEA: Dach-
verband der Europäischen Automobilhersteller) (Quelle: IKA, RWTH Aachen)
Kolben
Kolben in Benzin- und Dieselmotoren sind extremen thermischen Bela-
stungen ausgesetzt, die durch Spitzentemperaturen des Gases im Brenn-
raum von 1800 bis 2600 °C und beim Auslaß von 500–800 °C gekenn-
zeichnet sind. Sie müssen einem Gasdruck bis zu 75 bar in Benzinmotoren
und bis zu 180 bar und mehr in turbogeladenen Dieselmotoren widerste-
hen. Die Wärmelast wird durch die Kolbenringe und durch die Öl-Spritz-
14 2 Märkte und Anwendungen
Zylinderköpfe
Zylinderköpfe sind ebenfalls hohen mechanischen und thermischen Bean-
spruchungen ausgesetzt. Die Betriebstemperaturen erreichen 260 °C in Ot-
tomotoren und höhere Temperaturen in Dieselmotoren. Hohe RT-Fe-
stigkeit und hoher Kriechwiderstand bei Betriebstemperatur sind gefordert,
um optimale mechanische Bearbeitbarkeit, Formbeständigkeit und Dich-
tigkeit der Zylinderkopf-Zylinderblock-Fuge zu gewährleisten. Der Wech-
sel von Temperatur und mechanischer Belastung während des Betriebs
führt zu thermomechanischer Werkstoffermüdung, weshalb – anders als
bei Kolben – eine gewisse Duktilität des Materials erforderlich ist (Sehito-
glu et al. 2002, Feikus 2001, Loeprecht et al. 2000).
Die Komplexität der Zylinderkopfformen hat durch die moderne Viel-
ventil- und Ventilsteuerungstechnik erheblich zugenommen, was die Be-
anspruchung des Materials speziell im brennraumseitigen Bereich des Zy-
linderkopfes weiter steigert. An die Gußlegierungen und Gießverfahren
werden daher hohe Anforderungen gestellt, die neben den genannten Ei-
genschaften ein gutes Formfüllungsvermögen und Erstarrungsverhalten
sowie eine porenarme Gußqualität gewährleisten müssen.
2.1 Aluminium im Automobilbau 15
Aluminiummotorblöcke
Der Einsatz von Aluminium in Motorblöcken erlaubt – ähnlich wie bei Zy-
linderköpfen – eine Gewichtseinsparung bei den Gehäusen bis zu 50% ge-
genüber den Ausführungen in Grauguß. Zudem werden Kompatibilitäts-
probleme zwischen Zylinderkopf und Motorblock infolge unterschiedlicher
thermischer Ausdehnung gegenstandslos. Die kompakte Bauweise moderner
Motoren erfordert eine sehr gute und gleichmäßige Wärmeableitung über die
engen Brücken zwischen den Zylindern. Die Temperaturbeständigkeit des
Materials muß bis mindestens 150 °C – im Bereich der Kurbelwellenlage-
rung bis 200 °C – gewährleistet sein. Von besonderer Bedeutung sind An-
forderungen an den Verschleißwiderstand der Zylinderlaufflächen.
3
Die normgerechten Bezeichnungsweisen von Legierungen und Werkstoff-
Zuständen sind in Abschn. 3.4 dargestellt.
2.1 Aluminium im Automobilbau 17
Wärmetauscher
Aluminiumwärmetauscher haben in fast allen Automobilen den Buntme-
tallwärmetauscher aus Kostengründen und wegen der ca. 50-prozentigen
Gewichtseinsparung verdrängt. Sie dienen in vielfältiger Weise zum Ma-
nagement der Wärme im Motor, Getriebe und Fahrgastraum. Hierzu gehö-
ren Wasserkühler, Ölkühler und Ladeluftkühler sowie Verdampfer, Ver-
dichter und Heizerkern der Klimaanlage. Die überwiegende Zahl solcher
Aggregate werden durch Rohr/Rippen- bzw. durch Profilrohr/Rippen-Kon-
struktionen dargestellt. Kühlmittel- oder luftführende Rohre, häufig mit
inneren Lamellen zur Unterstützung laminarer Strömung, sind über Kopf-
und Bodenbleche mit den Kühlmittelkästen aus glasfaserverstärktem Po-
2.1 Aluminium im Automobilbau 19
Typ AlZn1 (EN AW-7072), s. Bild 5.2.7 – aufgebracht, die durch die stär-
kere Elektronegativität als Opferanode zum Schutz des Kernmaterials –
z.B. EN AW-3003 (Al Mn1Cu) – dienen und den Korrosionsangriff auf
weniger kritische Bereiche lenken, s. Bild 2.1.9. Weitere Angaben zur
Elektronegativität enthält Abschn. 5.2.4.
In den letzten Jahren wurden sog. „Long Life Alloys“ für Wärmetau-
scher entwickelt, die durch eine ausgewogene Kombination von Hartlot,
Legierungszusammensetzung und Gefügeaufbau des Rohrmaterials in Ab-
stimmung mit den thermischen Prozeßparametern des Hartlötvorgangs ei-
ne mindestens fünffache Lebensdauer unter den korrosiven Betriebsbe-
dingungen ergeben. Auch hier dient eine abgestimmte Elektronegativität
des endgültigen Gefüges zur Verbesserung des Korrosionsverhaltens des
Werkstoffsystems (Miller et al. 2000).
Ein Beispiel für die Verwendung von Blechformteilen ist der Hinter-
achshilfsrahmen der S-Klasse Modelle von DaimlerChrysler in Bild
2.1.12. Die Blechformteile bestehen aus 2,5 bis 3,5 mm dickem Warm-
walzmaterial der Legierung EN AW-5454-0/H111, wiederum durch MIG-
Schweißen zusammengefügt. Auch hier wird bei einem Rahmengewicht
von 12,5 kg eine Gewichtseinsparung von 40 % gegenüber einer Stahlaus-
führung realisiert.
24 2 Märkte und Anwendungen
Bild 2.1.15 Vergleich der Merkmale von PKW-Rädern nach verschiedenen Her-
stellungstechnologien. Vergleichsbasis: 6Jx15 ET45 Radlast 550kg (Quelle: Otto
Fuchs Metallwerke, 1996)
Aus der Sicht der Werkstofftechnologie können künftig auch die Ent-
wicklungen von Bremsscheiben aus partikelverstärktem Aluminium von
Interesse werden, s. Abschn. 21.2, da sie ebenfalls die ungefederten Mas-
sen und den Verschleiß deutlich vermindern helfen.
Auch der intensivere Einsatz von technischen Kaltfließpreßteilen im
hochbeanspruchten Fahrwerksbereich ist denkbar. In einer Reihe von
Fahrzeugmodellen wird seit Jahren erfolgreich die Lenkungsgelenkwelle
aus Kaltfließpreßteilen – s. Kap. 11 – aus der Legierung EN AW-6351-T6
eingesetzt, s. Bild 2.1.16. Die komplexen Formgebungsmöglichkeiten von
Aluminiumlegierungen mit mittleren bis hohen Festigkeiten durch Kalt-
fließpressen erlauben das Einsparen von Einzelteilen bei mehrteiligen
Stahlkomponenten und somit von Fertigungsgängen.
2.1 Aluminium im Automobilbau 27
Neben Antrieb und Fahrwerk ist der Karosseriebau der Bereich, bei dem
der Leichtbau mit Aluminium die größte absolute Gewichtsminderung am
Fahrzeug erreichen kann: gegenüber der Stahlausführung von ca. 300 bis
350 kg lassen sich Einsparungen von ca. 35 bis 40 %, entsprechend 100 bis
140 kg erzielen. Die heutige Verwendung von Aluminium im Karosserie-
bau kann man grob unterteilen nach dem Einsatz
− als bewegliche Anhängeteile (Türen, Hauben, etc.)
− als feste Anschraubteile (Stoßfänger, Kotflügel, etc.) und
− in der Struktur des Rohbauwagenkastens.
Anhängeteile
Hauben und Türen sind selbsttragende, steife Bauteile, deren metallische
Elemente aus mehreren Schalen und Rahmen oder Aggregateträgern zu-
sammengesetzt sind. Insbesondere Motorhauben werden bei zahlreichen
Klein-, Mittel- und Großserienfahrzeugen zur Gewichtsreduzierung des
Vorderwagens in Aluminiumbauweise ausgeführt. Beispiel einer Motor-
haube für ein Großserienfahrzeug zeigt Bild 2.1.17.
An die Werkstoffe für Innen- und Außenschale werden unterschiedliche
Anforderungen gestellt. Außenbleche müssen nach der Umformung voll-
kommen fließfigurenfrei sein und in den stärker verformten Randbereichen
28 2 Märkte und Anwendungen
noch mit engen Radien falzbar sein. Außerdem erfordert die notwendige
Beulsteifigkeit eine möglichst hohe Festigkeit von > 200 N/mm². Aus Stei-
figkeitsgründen entspricht die Blechdicke etwa dem 1,45-fachen Wert ei-
ner vergleichbaren Stahlblechdicke, s. Kap. 20. Gegenüber der Außen-
schale wird die Innenschale stärker verformt und vom Material eine gute
Streckziehbarkeit gefordert. Die Gewichtseinsparung gegenüber der Stahl-
ausführung beträgt knapp 50%, – etwa 5 bis 10 kg/Stück je nach Hauben-
größe. Als Karosserieblechlegierungen kommen die in Tabelle 2.1.5 aufge-
führten Legierungen zum Einsatz.
Bild 2.1.18 Innenteil der Fronttür des Audi A8 (D3) (Quelle: Wagon plc)
Anschraubteile
Als „Anschraubteil“ ist vor allem das Stoßfängersystem zu nennen, das bis
zu mittleren Geschwindigkeiten von 16-18 km/h den gesamten Energie-
verzehr eines Zusammenstoßes bewältigen muß. Die Verwendung von A-
luminium beim Stoßfängersystem hat einerseits den Vorteil der Ge-
wichtsreduzierung, andererseits aber auch des höheren elastischen Verhal-
tens, das zur Schadensminderung und auch zur Insassen-schützenden Mil-
derung der Stoßbeschleunigung (g-Wert) beiträgt, s. Abschn. 20.1. Das
energieverzehrende System besteht im wesentlichen aus dem Stoßfänger-
balken und den Befestigungselementen einschließlich sog. „Crashboxes“
bzw. hydraulischer oder Schaum-Stoßverzehrelemente. Stoßfängerbalken
werden als Blechformteil sowie auch als Strangpreßprofil ausgeführt, bei
letzterem häufig mit geschlossenem Querschnitt.
Die Anwendung von Strangpreßprofilen hat den Vorteil, daß die Mate-
rialverteilung den Anforderungen entsprechend vorgenommen werden
kann. Andererseits muß das stranggepreßte Profil über der Wagenbreite
der Wagenstruktur angepaßt werden und unterschiedliche Steifigkeits-
merkmale aufweisen. Stranggepreßte Stoßfängerbalken werden daher einer
z.T. starken Umformung unterzogen, s. Abschn. 13.1. Als Legierungen für
stranggepreßte Stoßfänger werden überwiegend höherfeste AlZnMg-Le-
gierungen verwendet. Für Stoßfängerprofile mit Mehrkammerquerschnit-
ten werden wegen der besseren Strangpreßbarkeit auch AlMgSi-Legie-
rungen eingesetzt. Eine Auswahl von Strangpreßlegierungen für Stoß-
fänger enthält Tabelle 2.1.6. Die Stoßfänger werden warmausgehärtet
eingesetzt, wobei der spezielle Zustand T6, T7 den Anforderungen jeweils
angepaßt wird.
Rohbauwagen
Die Art der Verwendung von Aluminium in der Rohbauwagenstruktur ist
abhängig von der Seriengröße, da bei Klein- und Mittelserien die Investi-
tionen in den Werkzeug- und Vorrichtungsbau anderen Kostenkriterien un-
terliegen als bei Großserienfertigungen. Die Konstruktionskonzepte müs-
sen sich daher an der beabsichtigten Seriengröße ausrichten. Die höchsten
Investitionskosten entstehen bei Blechformteilen und setzen daher eine
Großserienfertigung voraus. Auch Gußteile aus Dauerformen (Druckguß,
Schwerkraftkokillenguß) erfordern eine mittlere Seriengröße. Die ver-
gleichsweise geringsten Werkzeugkosten fallen bei Profilkonstruktionen
an, sofern nicht durch zusätzliche Formgebung und Toleranzreduzierungen
weitere Werkzeugkosten (z.B. für das Innenhochdruckumformen) entste-
hen.
Man kann daher eine grobe Einteilung der Konstruktionskonzepte der-
gestalt vornehmen, daß bei Kleinserien vorzugsweise Profilkonstruktionen,
bei Mittelserien Mischkonstruktionen aus Profilen und Formgußteilen und
bei Großserien überwiegend Blechkonstruktionen verwendet werden. Die-
se Konstruktionskonzepte betreffen die in der Regel nicht sichtbare Trag-
struktur des Vorderbaus und der Fahrgastzelle ohne Anbauteile. Bei allen
drei Konzepten werden die Formgebungsmöglichkeiten so weit wie mög-
lich ausgeschöpft, um die Teilezahl zu minimieren und so den Fü-
geaufwand gering zu halten.
Bild 2.1.20 Rohbauwagenstruktur des Ferrari 599 GTB Fiorano, SOP Okt. 2005
(Quelle: Alcoa)
Ähnlich wie beim A2 wurde beim A8 der zweiten Generation (D3, SOP
2002), s. Bild 2.1.22, durch die Verwendung großer funktionsintegrierter
Formgußteile die Teilezahl weiter reduziert und ein auf etwa 85% erhöhter
Automatisierungsgrad der Rohbaufertigung erreicht. Die Fügetechnik
schließt Stanznieten, MIG- und Laserstrahlschweißen sowie Laser-MIG-
Hybridschweißen, und Rollenfalzen mit Kleben der Anhängeteile ein. Das
Audi-AFS®-Konzept führt zu über 40% Gewichtseinsparung gegenüber
einer vergleichbaren Stahlausführung. Ausführliche Beschreibungen der
Konstruktion und Fertigung des A8(D3) findet man u.a. in (Ruch 2002,
Mayer 2002, Venier 2002, Koglin 2002, Bangel 2003, von Zengen 2003).
Bild 2.1.22 Rohbauwagen des Audi A8 der zweiten Generation (D3) in photo- und
computergraphischer Darstellung mit Angabe der wichtigsten Materialarten
(Quelle: Audi AG)
34 2 Märkte und Anwendungen
Bild 2.1.24 Innenansicht der Rohkarosserie des Audi-TT bestehend aus Stahl-
blechformteilen im Heckbereich (im Vordergrund, dunkler) und der Aluminium-
Spaceframe-Struktur mit aussteifenden Blechelementen (hellere Elemente)
Aluminium hat sich durch das geringe Gewicht von Komponenten (leichte
Handhabbarkeit, weniger Personal), seine Witterungsbeständigkeit und de-
korativen Oberflächenbeschichtungen für Bordwände (Profilsysteme), La-
debordwände (Profilschweißkonstruktionen), für Pritschenaufbauten und
Kofferaufbauten (Blech / Profilsysteme / Schichtverbunde) mit Ausrüstun-
gen für die Ladungssicherung seit Jahrzehnten im Nutzfahrzeugbau etab-
liert. Darüber hinaus gehören Druckluftbehälter, Treibstofftanks sowie Un-
terfahrschutz und Stoßfänger aus Aluminium zur Standardausrüstung.
Auch geschmiedete und gegossene Räder werden zur Gewichtsreduzierung
und – wegen der exakteren Laufeigenschaften – zur Schonung der Berei-
fung eingesetzt.
Leichtbau mit Aluminium im Nutzfahrzeugbau beruht vor allem auf den
gesetzlichen Beschränkungen der zulässigen Achslasten – und damit der
Zuladungsgrenzen – und künftig sicherlich auch auf möglichen Treibstoff-
einsparungen und Minderungen des CO2-Ausstoßes. Der Leichtbaugewinn
kann je nach Größe und Art des Fahrzeugs zwischen 0,5 bis 2,5 t betragen.
42 2 Märkte und Anwendungen
Die Erhöhung der Nutzlast durch Leichtbau des Fahrzeugs ist von erhebli-
cher wirtschaftlicher Bedeutung besonders für bestimmte Fahrzeugtypen,
wie Tank- und Silofahrzeuge, s. Bild 2.2.1 und Schüttguttransporter, die
regelmäßig oder häufig die Zuladungsgrenzen ausnutzen müssen. Die hö-
heren Investitionskosten für Leichtbaufahrzeuge, Auflieger und Anhänger
amortisieren sich dadurch in wenigen Jahren.
Für den flexiblen Bordwandaufbau von Nutzfahrzeugen haben sich in
der Vergangenheit zahlreiche Profilsysteme eingeführt. Einige Beispiele
solcher Bordwandsysteme zeigt Bild 2.2.2 mit verschiedenartigen Lösun-
gen der Profilverbindungen. Die Wanddicke der Systemprofile beträgt üb-
licherweise 25 oder 30 mm. Als Profilwerkstoffe werden je nach Bean-
spruchungskategorie die in Tabelle 2.2.1 angegebenen Legierungen
verwendet.
Je nach Bauart finden bei Tank- und Silofahrzeugen entweder die frei-
tragende Bauweise oder die Bauweise mit Tanks auf einem Fahrgestell-
rahmen („Brücke“) Anwendung. Im letzteren Fall einer Aluminiumrah-
menkonstruktion besteht der Langträger aus einem Doppel-T-Träger, der
jedoch am sog. „Schwanenhals“ in der Profilhöhe verjüngt ist. Die alumi-
niumgerechte Herstellung dieses Trägers ist eine Schweißkonstruktion aus
zwei Strangpreßprofilen bestehend aus einem Ober- und Untergurt, wobei
das untere T-Profil durch einen Biegevorgang dem Verjüngungsverlauf
angepaßt ist, s. Bild 2.2.3. Das untere T-Profil enthält bereits die integrier-
te Nut und Schweißkantenvorbereitung für die Schweißverbindung. Die
Lang- und Querträgerprofile werden üblicherweise in den Legierungen EN
AW-6005A oder EN AW-6082 ausgeführt.
Bild 2.2.4 Luftfederstützen und Radnaben für Lastkraftwagen (Quelle: BPW Ber-
gische Achsen KG)
Tanks aus Baustahl, die nicht zusätzlich durch eine Doppelhülle geschützt
sind, Mindestwanddicken von 5 und 6 mm bei Tankdurchmessern bis zu
1,80 m bzw. über 1,80 m. Für Tanks aus anderen Werkstoffen muß eine
äquivalente Wanddicke t1 in Abhängigkeit von Zugfestigkeit Rm,1 und
Bruchdehnung A1 der verwendeten Werkstoffe nach der folgenden empiri-
schen Beziehung errechnet werden:
2
⎛ Rm , 0 × A0 ⎞ 3
t1 = t 0 × ⎜⎜ ⎟
⎟ (2.2.1)
R ×
⎝ m ,1 1 ⎠ A
wobei t0 die Wanddicke und Rm,0 und A0 die Zugfestigkeit und Bruchdeh-
nung des Referenzwerkstoffs bedeuten. Als Grundlage gilt die Vorstellung
ausreichender Arbeitsaufnahme (Verformungsenergie) beim Unfall bzw.
Umstürzen eines beladenen Tankfahrzeugs.
Für einige Aluminiumtankwerkstoffe sind nach Gl. (2.2.1) die äquiva-
lenten Wanddicken in Tabelle 2.2.2 aufgeführt und mit Stahlwerkstoffen
verglichen, wobei Baustahl mit einer Zugfestigkeit Rm,0 = 370 MPa und ei-
ner Bruchdehnung A0 = 27% als Referenzwerkstoff dient. Die äquivalente
Wanddicke darf in keinem Fall die absolute Mindestwanddicke nach Ta-
belle 2.2.3 unterschreiten, die die frühere Berechnungsgrundlage war.
Bild 2.3.3 Einfluß der Integralbauweise mit Großprofilen auf die Entwicklung von
Baukosten, Fertigungszeit und Wagengewicht im Vergleich zur üblichen Stahl-
bauweise (Aluminium-Zentrale 1992)
Bild 2.3.5 Mittelwagen des ICE-1 und Struktur des Wagenkastens aus Groß-
strangpreßprofilen, 1990. Bodenprofil (unten links) und C-Kanal-Befestigung (un-
ten rechts)
Bild 2.3.7 Innenansicht des ICE-2 Rohbauwagens (links), Kopfwagen des ICE-3
(rechts)
Die Einführung der Großprofiltechnik ging einher mit der Einführung der
Legierung EN AW-6005A-T5 (AlMgSi(A)). Die reduzierten Festigkeits-
anforderungen führten im weiteren Entwicklungsverlauf zur Legierung EN
AW-6106-T5 (AlMgSi0,5Mn). Neben diesen Strangpreßlegierungen wer-
den im Schienenfahrzeugbau noch weitere Legierungen und Halbzeug-
formen verwendet, die für untergeordnete oder für spezielle, höhere An-
forderungen sowie für Walz-, Schmiede- und Gußmaterialien eingesetzt
werden. Sie sind in der nachfolgenden Übersicht zusammengestellt. Alle
zugelassenen Legierungen sind schweißgeeignet.
Für konstruktiv erforderliche dickwandige Querschnitte und insbeson-
dere dort, wo eine Anhäufung von Schmelzschweißnähten nicht vermieden
werden kann, wurde vielfach die Legierung EN AW-7020-T5 (AlZn4,5
Mg1) eingesetzt, die nach dem Schweißen im Bereich der Wärme-
einflußzone wieder aushärtet und daher hohe statische Festigkeitswerte
bietet. Wegen der Neigung dieser Legierung zu Schichtkorrosion in der
nicht thermisch nachbehandelten Wärmeeinflußzone und wegen der in der
Wagenreinigung verwendeten aggressiven Reinigungsmittel waren z.B.
beim Bx-Wagen Korrosionsschäden aufgetreten, die durch aufwendige Re-
Konstruktion und Legierungswechsel beseitigt werden mußten. Darüber
hinaus sollte diese Legierung wegen der schlechteren Preßbarkeit mög-
lichst nur in Form von offenen Profilquerschnitten verwendet werden. Die-
52 2 Märkte und Anwendungen
Weitere Leichtbaupotentiale
Die Integralbauweise mit Großstrangpreßprofilen hat jedoch zu Einbußen
im erzielbaren Leichtbaugrad geführt, der sich gegenüber der Blech-Ge-
rippe-Bauweise von 30–35 % auf 25–30 % im Verhältnis zu Stahlausfüh-
rungen verringert hat. Die Gründe hierfür liegen in den gegenüber der
Blech-Gerippe-Bauweise schwereren Integralprofilen, in den Grenzen der
Strangpreßtechnik, der eingesetzten Schweißtechnik sowie bei den heute
verwendeten Methoden des Festigkeitsnachweises und in den geltenden
Lastannahmen. Die Ausschöpfung der vorhandenen Leichtbaupotentiale
hängt daher sowohl von der Weiterentwicklung der Werkstofftechnik, als
auch der konstruktiven Bemessungsmethoden, der Lastannahmen und der
Fertigungstechnologien ab, insbesondere auf dem Gebiet geschweißter
Profilkonstruktionen.
Weitere Impulse für die Erhöhung des Leichtbaugrades geschweißter
Aluminiumprofilkonstruktionen im Schienenfahrzeugbau können von fer-
tigungstechnischen Verfahrensentwicklungen geschweißter Verbindungen
erwartet werden. Die Erfahrung, daß die Schwingfestigkeitseigenschaften
von Schweißverbindungen an Aluminiumkonstruktionswerkstoffen kaum
von den Eigenschaften des Grundwerkstoffs beeinflußt werden, läßt ver-
muten, daß Eigenspannungen und geometrische Imperfektionen die Ver-
bindungsfestigkeit stärker beeinflussen als die werkstofflichen Einfluß-
faktoren. Folglich ist zu erwarten, daß durch verbesserte Schweißverfah-
ren, die die Kerbwirkungen reduzieren, und durch Nachbehandlungen der
Schweißnaht auch günstigere Schwingfestigkeitswerte erzielt werden. Pro-
blematisch ist sicherlich die Einführung zuverlässiger Werte für verbes-
serte Eigenschaften nachbehandelter Schweißverbindungen in die entspre-
chenden Regelwerke. Wegen der zusätzlichen Kosten solcher Nachbe-
handlungen wird man sie nur dort einsetzen, wo der Gewinn an Sicherheit
bzw. an Werkstoffausnutzung entsprechend groß ist.
Perspektiven für den wirtschaftlichen Aluminiumeinsatz im Schienen-
fahrzeugbau ergeben sich aus der Doppeldraht-MIG-Schweißtechnik, der
Laserstrahlschweißtechnik und auch aus der weiteren Entwicklung des
FSW-Reibschweißens von Profilstößen (Midling et al. 1994), – ein Ver-
fahren, mit dem verzugsarme Verbindungen mit hoher Schweißnahtgüte
und ohne Zusatzwerkstoff an aushärtbaren AlMgSi-Werkstoffen erreicht
werden können (s. Kap. 19). Dort, wo man aus preßtechnischen Gründen
56 2 Märkte und Anwendungen
1)
GL AW-6082 AlSi1MgMn T6/T651 T6 T6
_ 1) _
GL AW-6106 AlMgSiMn T6
1)
Die Eigenschaften dürfen auch durch Abschrecken an der Presse erzielt werden
5
Gebaut aus dünnem Eisenblech, bevor mit der J4 der Duralumin-Leichtbau be-
gann.
62 2 Märkte und Anwendungen
nik an der TH Aachen, die entscheidenden Schritte zur heute noch grund-
legenden Werkstofftechnologie des Flugzeugbaus.
Bild 2.5.1 Flugzeugbau in den 30er Jahren. Rohbau der Ju52, Junkers-Werke,
Dessau (Quelle: Pletschacher 1989)
Bild 2.5.2 Vordere Rumpfzelle des Airbus A380 (Quelle: Airbus Ind.; Corus Alu-
minium, Koblenz)
Bild 2.5.3 Aus hochfester dicker Walzplatte gefrästes Strukturteil (Quelle: Corus
Aluminium Koblenz)
Bild 2.5.4 gegeben. Die L-T Probenlage ergibt gewöhnlich die höchsten,
die S-L Probenlage die geringsten Bruchzähigkeitswerte.
Nach dem Sektor Transport und Verkehr ist das Bauwesen der zweitwich-
tigste Anwendungsbereich für Aluminiumprodukte geworden. Dafür gibt
es mehrfache Gründe: die sehr gute Witterungsbeständigkeit, eine breite
Palette von dekorativen organischen und anorganischen Oberflächenbe-
schichtungen, niedrige Instandhaltungskosten, gute Verarbeitbarkeit – vor
allem auch aus der Sicht des Handwerks – und nicht zuletzt die außerge-
wöhnlichen Gestaltungsmöglichkeiten der Strangpreßtechnik. Nicht von
ungefähr ist daher der Bausektor für die Strangpreßwerke der wichtigste
Abnehmermarkt. Fensterrahmen, Türen und Fassadenelemente stellen die
Hauptanwendungsgebiete dar. Blechanwendungen findet man in der Form
von walzblanken oder oberflächenveredelten, walzgeprägten oder rollge-
formten Flächenelementen als Dach- und Wandverkleidung im Industrie-
bau und behördlichen Objektbauten, aber auch an Kulturbauten. Ein Bei-
68 2 Märkte und Anwendungen
Bild 2.6.1 Imperial War Museum, Manchester. Entwurf: Büro Daniel Libeskind,
Berlin. Die sog. „Earth Shards“ sind mit Aluminium verkleidet. Projektleiter: Ar-
chitekt Martin Ostermann. Fertigstellung: 2002 (Foto: F. Ostermann)
den wird bei geforderter Tragfähigkeit die Blechdicke durch ein Optimum
zwischen Stützlänge und Flächengewicht bestimmt. Außer den in Tabelle
2.6.1 angegebenen Legierungen und Zuständen ist der Einsatz weiterer
Legierungen und Werkstoffzustände möglich, sofern für die Produkte eine
entsprechende Zulassung durch das DIBt erwirkt wurde.
2.7.2 Elektrotechnik
Bild 2.7.3 Verbundstromschiene aus Aluminium und Stahl (Quelle: Fa. Alcan-
Singen)
2.7.3 Verpackung
sichere Fertigung muß gewährleistet sein, damit die Forderungen von ma-
ximal 3 ppm Ausfallrate beim Abfüller erfüllt werden können.
3.1.1 Gefügematrix
Aluminium besitzt wie alle Metalle einen kristallinen Aufbau und hat ein
kubisch flächenzentriertes (kfz) Raumgitter. Das bedeutet, die Atome sind
in der Elementarzelle so angeordnet, daß sie die Ecken eines Würfels bil-
den mit einem Atom in der Mitte jeder Würfelfläche, Bild 3.1.1. Die kfz
Gitterstruktur ist bei allen Temperaturen unterhalb der Solidustemperatur
stabil, eine Allotropie wie bei Eisen und Titan gibt es nicht.
3.1 Gefügebausteine der Aluminiumwerkstoffen 81
Gefügematrix kfz-Kristallgitter
Gitterfehler Leerstellen,
Versetzungen,
Stapelfehler,
Kleinwinkelkorngrenzen,
Korngrenzen,
Phasengrenzen
Mischkristall Legierungselemente auf Gitterplätzen (Substitutionsmisch-
kristall),
Elemente auf Zwischengitterplätzen (elementarer Wasser-
stoff)
Primärphasen Intermetallische Phasen von Verunreinigungs- und Legie-
rungselementen aus dem Erstarrungsprozeß beim Strangguß
und Formguß
Sekundärphasen Intermetallische Phasen aus thermischen Behandlungen
– disperse Kornfeinungsphasen (Cr-, Mn-, Zr-, Ti-haltige
Phasen)
– Ausscheidungsphasen
a) kohärente Phasen (Cluster, Guinier-Preston Zonen)
b) teilkohärente, metastabile Phasen
c) inkohärente Gleichgewichtsphasen
Ausscheidungs- an Legierungselementen verarmte Zonen an Korngrenzen,
freie Zonen Primärphasen oder stabilen Sekundärphasen
Fasergefüge durch Warmumformung gestreckte Körner
Textur kristallographische Vorzugsorientierung der Körner, z.B.
Würfeltextur
Anschmelzungen durch Überhitzung entstandene, lokale Anschmelzungen,
vorzugsweise an Korngrenzen und Korngrenzentripelpunk-
ten
Poren durch Leerstellen-Cluster oder übersättigt gelösten Wasser-
stoff
Karbide, Oxide Einschlüsse aus der Elektrolyse und aus dem Gießprozeß
Tabelle 3.1.2 Übersicht über Art und Zahl der aktivierbaren Gleitsysteme von me-
tallischen Werkstoffen, nach (Dieter 1961)
Kristall- Metall (Beispiele) Gleitebenen Gleitrichtungen Zahl der bei
gitter RT aktiven
Gleitsysteme
krz α-Fe, V, Nb, Ta, {110},{112}, <111> 48
Cr, Mo, W {123}
kfz Al, Cu, Ni {111} <110> 12
3.1.2 Gitterfehler
Reinaluminium nur wenige Stunden, wird jedoch bereits durch sehr ge-
ringe Gehalte an Legierungselementen behindert. Andererseits kann ein
Leerstellenüberschuß durch eine kurzzeitige Erwärmung auf mittlere Tem-
peraturen (200 bis 250 °C) verringert werden.
Besonders wirksam ist Magnesium infolge des großen Unterschieds der
Atomradien von Magnesium und Aluminium. Bereits in geringen Mengen
von z.B. 0,2 Gew.-% in binären Al-Mg Legierungen (Panseri et al. 1958)
wird infolge der Bildung von Magnesium/Leerstellen-Komplexen mit ho-
her Bindungsenergie die Ausheilung von Leerstellen bei Raumtemperatur
fast vollständig unterdrückt. Mg/Leerstellen-Komplexe sind relativ stabil
und lösen sich erst bei höheren Temperaturen oberhalb 100 °C auf (Panseri
1958).
Leerstellen ermöglichen das Klettern von Versetzungen bei Temperatu-
ren über 180-190 °C. Die Auflösung der Mg/Leerstellen-Komplexe dürfte
die Ursache für die deutliche Entfestigung von Al-Mg-Legierungen ober-
halb von 100 °C sein (Altenpohl 1961). Außerdem verursacht die Wech-
selwirkung zwischen Mg, Leerstellen und Versetzungen die Lüdersdeh-
nung und den Portevin-LeChatelier-Effekt (dynamische Reckalterung) bei
AlMg-Legierungen, welche in Abschn. 3.2.3 ausführlicher behandelt wer-
den.
Leerstellen steuern die Kinetik der Ausscheidungsprozesse über den
Diffusionsprozeß sowie bei der Bildung von Clustern und GP-Zonen,
wenn sie zu deren Aufbau notwendig sind. In diesem Fall werden Leer-
stellen in Clustern und GP-Zonen gebunden und bei deren Auflösung wie-
der freigesetzt. Ob Leerstellen für die Keimbildung von Ausscheidungen
erforderlich sind, hängt vom jeweiligen Legierungssystem und vom Legie-
rungsgehalt ab.
Leerstellenverarmung in Korngrenzennähe kann zur Ausbildung aus-
scheidungsfreier Zonen führen, wenn Leerstellen für die Keimbildung der
Ausscheidungsphasen erforderlich sind.
Die wesentliche Funktion von Leerstellen bei den Ausscheidungspro-
zessen und ihre empfindliche Wechselwirkung mit Legierungsatomen, und
Spurenelementen ist von eminenter Bedeutung für die Entwicklung ther-
mischer Prozesse und für die Legierungsentwicklung.
chen Schubkräfte ist ein Maß für die Festigkeit bzw. den Verformungswi-
derstand des Metalls oder der Legierung.
Kristallographisch unterscheidet man Stufenversetzungen und Schrau-
benversetzungen. In vereinfachter Weise kann man sich eine Stufenverset-
zung gedanklich durch Einschieben einer zusätzlichen halben Gitterebene
ins Kristallgitter vorstellen, wie Bild 3.1.2 schematisch zeigt. Das Fußende
dieser Halbebene erzeugt eine Verzerrung des umgebenden Raumgitters
und stellt damit einen Ort höherer innerer Energie dar. Im Durchstrah-
lungselektronenmikroskop erscheinen Versetzungen infolge ihrer elasti-
schen Störfelder als Kontrastlinien, s. z.B. Bild 3.1.5. Den Betrag der Ver-
zerrung nennt man Burgersvektor. Eine Schraubenversetzung macht aus
den Kristallebenen eine kontinuierliche Schraubenfläche. Ein in sich ge-
schlossener Versetzungsring besteht aus Segmenten von Stufenversetzun-
gen und von Schraubenversetzungen.
Bild 3.1.4 Stapelfolge der dichtest gepackten Ebene im kfz Gitter: ABC. Nach je-
der dritten Schicht folgt wieder eine Schicht in der ursprünglichen Lage A
88 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
1 µm 1 µm
Kleinwinkelkorngrenzen (Subkorngrenzen)
3.1.3 Korngrenzen
σy = σ0 + kd-1/2 (3.1.1)
gibt die Abhängigkeit der Fließgrenze (σy) von der Korngröße d an, wobei
σ0 die Ausgangsspannung ist, die hauptsächlich durch innere Reibung
(Peierls-Spannung) des Materials bestimmt wird. Der Koeffizient k stellt
den Grad der Abhängigkeit der Fließspannung von der Korngröße dar. A-
luminium und seine Legierungen haben im Vergleich zu Stahl eine deut-
lich geringere Abhängigkeit der Fließgrenze von der Korngröße. Bild 3.1.7
illustriert diese Korngrößenabhängigkeit der Fließspannung (bei 1,7%
Dehnung) für eine Reihe von AlMg-Legierungen (Rossig 1971, Hirsch
1997). Tabelle 3.1.4 enthält einige Angaben zu Aluminiumwerkstoffen im
Vergleich zu Stahl. In der geringeren Korngrößenabhängigkeit der Fließ-
grenze von Aluminium äußert sich das ausgeprägte Quergleitverhalten in-
folge seiner hohen Stapelfehlerenergie.
3.1 Gefügebausteine der Aluminiumwerkstoffen 93
3.1.4 Mischkristallbildung
Hauptlegierungselemente
Die Aufgabe der Legierungselemente Si, Mg, Mn, Cu und Zn ist die Fe-
stigkeitssteigerung durch Mischkristallverfestigung und – bei ausschei-
dungshärtenden Legierungssystemen – durch Teilchenhärtung.
Begleitelemente
Sonderlegierungselemente
Die Elemente Ti, B, Zr, Cr, V und Sc dienen zur Kornfeinung und Kon-
trolle der Rekristallisation, Ni wird in Verbindung mit Fe und anderen Le-
gierungselementen zur Verbesserung der Warmfestigkeit genutzt. Bi, Pb,
Sn werden zur Verbesserung des Spanbruchs bei Zerspanungslegierungen
3.1 Gefügebausteine der Aluminiumwerkstoffen 99
Bleisprödigkeit
Es sei an dieser Stelle auf das Phänomen der „Bleisprödigkeit“ hingewie-
sen, das bei Pb-Gehalten von > 30 ppm (>0,003 Gew.-%) in AlMgSi-Le-
gierungen auftreten kann (Guttmann et al. 1983, Quantin et al. 1986, Le-
wandowski et al. 1992). Derartige Verunreinigungen durch Pb können bei
längerer Beanspruchung bei Temperaturen um 100 °C in AlMgSi-
Legierungen interkristalline Rißbildung auslösen, s. Beispiel in Bild
3.1.11. Blei hat bei niedrigen Temperaturen eine extrem geringe Löslich-
keit. Als Rißbildungsursache wird die Segregation von Pb an AlFeSi-, Al-
FeMnSiCr- und Mg2Si-Phasen angesehen, wo durch Benetzung der Grenz-
flächen zwischen Phasen und Matrix mit Pb Rißkeime entstehen. Da diese
Phasen bevorzugt an Korngrenzen auftreten, wachsen die Rißkeime unter
den gegebenen Beanspruchungen zu interkristallinen Anrissen. Die Tole-
ranzgrenze für Verunreinigungselemente wird in den EN Legierungsnor-
men mit maximal 500 ppm je Element angegeben und gilt folglich auch
für Pb-Gehalte in AlMgSi-Legierungen. Diese Grenze liegt damit weit
über der Toleranzgrenze von 30 ppm Pb für die Vermeidung von Bleisprö-
digkeit in AlMgSi-Legierungen mit Ausnahme der Legierungsvarianten
EN AW-6351A, EN AW-6061A und EN AW-6082A.
3.1.6 Sekundärphasen
Mit Sekundärphasen werden solche Phasen bezeichnet, die erst durch eine
Wärmebehandlung des Gußbarrens (Hochglühung) oder des Halbzeugs
entstehen und sich durch Entmischung einer übersättigten, festen Lösung
bilden. Man unterteilt in zwei Arten von Sekundärphasen: die thermisch
weitgehend stabilen Dispersionsphasen und die löslichen Ausscheidungs-
phasen in aushärtbaren Legierungen.
Dispersionsphasen
Die bei der Barrenhochglühung entstehende Dispersion von Al3Fe, Al6Mn,
Al7Cr und Al3Zr sowie von ternären Modifikationen (z.B. Al12Mn3Si in
AlMgSi-Legierungen und Al12Mg2Cr in AlZnMgCu-Legierungen) sind
thermisch sehr stabil, was sich auch in einer äußerst geringen Löslichkeit
dieser Legierungselemente bei hohen Temperaturen äußert, s. Bild 3.1.9.
Die Partikel haben eine Größe von 0,02 bis 0,5 µm, sind mit Ausnahme
3.1 Gefügebausteine der Aluminiumwerkstoffen 101
Ausscheidungsphasen
Bild 3.1.12 Kopie aus dem Laborbericht von Alfred Wilm „Einfluß von Tempe-
raturen von 400 bis 560°Cels. auf Härte von Aluminium-Magnesium-Legierungen
mit verschieden hohem Magnesium-Gehalt. 5 Tage gelagert“ (AlCu4Mg-Le-
gierungen mit 0,5 bis 2,5 % Mg) (Haas 1937)
Die Kinetik der Zonenbildung ist von der Bildungsenthalpie, der Umge-
bungstemperatur, vom Grad der Übersättigung an Legierungselementen
und Leerstellen und von der Diffusionsgeschwindigkeit der betreffenden
Legierungselemente abhängig. Der Temperaturbereich für die Kaltaushär-
tung wird definiert durch die ausschließliche Bildung von Clustern und
GP-Zonen während der Auslagerungsdauer und erstreckt sich je nach Le-
gierungssystem bis auf etwa 80 bis 100 °C. Bei höheren Temperaturen lö-
sen sich die GP(I)-Zonen auf bzw. wachsen auf Kosten nicht wachstums-
fähiger Zonen und wandeln sich dabei in die nächst stabileren Formen, d.h.
(GP(II)-Zonen und teilkohärente Ausscheidungen, um. Wenige Minuten
nach dem Abschrecken beginnt die Cluster- und Zonenbildung bei RT-
Auslagerung, die Härtesteigerung wird nach ca. 30 Minuten deutlich meß-
bar. Die Aushärtung nimmt zunächst schnell, dann (nach etwa einem Tag)
immer langsamer zu. Der Kaltaushärtungsprozeß kann jedoch jahrelang
andauern. Mit empfindlichen Messungen (z.B. Positronenspektroskopie)
werden selbst nach mehreren Jahren immer noch Änderungen in der Zu-
sammensetzung der GP(I)-Zonen gemessen. Auch eine meßbare Festig-
keitszunahme wird noch nach vielen Jahren beobachtet.
Für die Cluster- und GP(I)-Zonenbildungen sind Leerstellen erforder-
lich, um die Verzerrungsenergie zwischen GP-Zone und Mischkristallgit-
ter zu reduzieren und die Diffusion der Legierungselemente zu beschleuni-
3.1 Gefügebausteine der Aluminiumwerkstoffen 105
gen, woraus sich ein Einfluß auf die Abschreckempfindlichkeit und Aus-
scheidungskinetik ableiten läßt.
Die Kaltaushärtung erreicht nicht so hohe Festigkeitseigenschaften wie
die Warmaushärtung, bietet aber höheres Verfestigungsvermögen (n-Wert,
Rm/Rp0,2-Verhältnis) und höhere Zähigkeit und Verformbarkeit. Bei plasti-
scher Verformung werden Cluster und GP(I)-Zonen von Versetzungen ge-
schnitten. Die blockierende Wirkung der Teilchen in den aktiven Gleitebe-
nen wird dadurch verringert, wodurch sich die weitere Versetzungsbewe-
gung vorzugsweise in den aktivierten Gleitebenen konzentriert, was einem
quasi-planaren Gleitverhalten entspricht.
Bei der Warmaushärtung bilden sich je nach Höhe der Auslagerungs-
temperatur metastabile Phasen, deren Zusammensetzung und Struktur zu-
nehmend der jeweiligen Gleichgewichtsphase entsprechen. Das erreich-
bare Härtemaximum wird durch die Anzahl, Größe und Verteilung der
Ausscheidungsphasen bestimmt. Je nach Legierungsart wird das Härtema-
ximum vorwiegend durch kohärente GP(II)-Zonen (z.B. AlMgSi-Legie-
rungen) oder teilkohärente Übergangsphasen (z.B. AlZnMg(Cu)-Legie-
rungen) erzeugt. Die Ausscheidungsprozesse und Ausscheidungsfolgen
sind überaus komplex, da die Abschreckgeschwindigkeit nach Lösungs-
glühen und eine eventuelle Zwischenlagerung bei Raumtemperatur die
Ausscheidungskinetik und die Ausscheidungsfolge erheblich beeinflussen
können. Die allgemeine Ausscheidungsfolge bei der Warmaushärtung
kann wie folgt angegeben werden:
Rückbildungsglühung
Durch kurzzeitiges Glühen von kalt- oder warmausgehärtetem Material
kann die Härte wieder teilweise oder ganz bis auf die Härte des abge-
schreckten (W-) Zustands zurückgeführt werden und auf diese Weise die
Umformeigenschaften verbessert werden. Da solche Stoßglühbehandlun-
gen nur kurze Zeiten im Bereich von Sekunden oder wenigen Minuten be-
anspruchen, können solche Behandlungen durchaus in den Produktions-
ablauf, z.B. durch Induktionsheizung mit Luft-/Wasserabschreckung, inte-
griert werden. Glühtemperatur und -zeit hängen vom vorliegenden Aus-
scheidungszustand (T4 oder T6) ab und sind so zu wählen, daß die Lös-
lichkeitsgrenze der Aushärtungsphase (z.B. Cluster und GP(I) Zonen im
T4-Zustand) überschritten wird und die Ausscheidung stabilerer Aushär-
108 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Thermomechanische Aushärtungsbehandlung
Ausscheidungsfreie Zonen
Textur
Anschmelzungen
Eine Überhitzung des Gefüges bei Glühprozessen kann zu örtlichen
Anschmelzungen führen, die das Gefüge zerstören und die mechanischen
Eigenschaften erheblich beeinträchtigen. Anschmelzungen lassen sich
durch nachträgliche Wärmebehandlungen nicht mehr beseitigen. Die Ge-
fahr von Anschmelzungen bei thermischen Behandlungen ist besonders
groß bei höherfesten, aushärtbaren Legierungen. Anschmelzungen begin-
nen in Trippelpunkten von Korngrenzen und folgen weiter den Korngren-
zen. Da alle technischen Aluminiumlegierungen eutektisch erstarren, und
da die eutektische Temperatur (s. Tabelle 3.1.6) die niedrigste Solidustem-
peratur des Legierungssystems ist, sollten Wärmebehandlungen nur unter-
halb dieser Temperaturschwelle durchgeführt werden, da Restseigerungen
im Gefüge nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. Korngrenzen-
anschmelzungen können in der Übergangszone von Schmelzschweiß-
nähten zum Grundwerkstoff auftreten (s. micro-fissuring, Kap. 16). Auf-
treten und Ausmaß solcher Korngrenzenanschmelzungen sind legierungs-
und herstellungsabhängig und wirken sich besonders bei grobkörnigem
Gefüge auf die mechanischen Eigenschaften aus.
3.1.8 Poren
3.1.9 Oxideinschlüsse
Aluminiumoxid, Al2O3, hat einen Schmelzpunkt von 2050 °C und ist mit
einem spezifisches Gewicht von 3,9 g/cm³ etwa 60% schwerer als die
Aluminiumschmelze. Die Oxidhaut einer Aluminiumschmelze ist extrem
dünn und zäh. Oxidpartikel sind gegenüber der Schmelze inert. Beim Bar-
ren- und Formguß wird die Oxidhaut und der Oxidgehalt der Schmelze
durch Glasfasernetze und Filter zurückgehalten. Dennoch läßt sich nicht
völlig vermeiden, daß Oxidflitter in die Schmelze gelangen, aufgrund des
höheren spezifischen Gewichtes herabsinken und bei der Erstarrung als
Fremdpartikel in das Gefüges eingebaut werden können. Die Qualitätssi-
cherung des Gefüges verlangt eine Begrenzung von Menge und Größe der
Einschlüsse, wie in Bild 3.3.4 dargestellt ist (s.a. Abschn. 3.3.1, Schmelze
und Schmelzereinigung).
Bild 3.2.1 Einfluß von Kaltverformung durch Walzen auf die Festigkeitseigen-
schaften von Al99,5 (EN AW-1050A-0) mit Angaben der Verfestigungszustände
H12 bis H19. Nach (Lenz et al. 1970)
3.2.2 AlMn-Legierungen
Bild 3.2.3 MnAl6-Dispersion mit einer Teilchengröße von etwa 0,1 µm in Legie-
rung AlMn1Mg1Cu (Elektronenmikroskopische Durchstrahlungsaufnahme)
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 117
3.2.3 AlMg(Mn)-Legierungen
Naturharte AlMg(Mn)-Legierungen
Die Festigkeitssteigerung beruht auf Mischkristallverfestigung durch Ma-
gnesium. Die maximale Löslichkeit von Mg in Aluminium im festen Zu-
stand beträgt bei 450 °C 17,4 Gew.-% (Mondolfo 1976). Die Löslichkeit
reduziert sich mit abnehmender Temperatur und beträgt bei 230 °C ca.
3,2% und bei Raumtemperatur 1,9 Gew.-% (Hansen et al. 1958, Mondolfo
1976), s. Bild 3.1.9. Trotz dieser starken Temperaturabhängigkeit der Sol-
vuskurve wird bei den handelsüblichen AlMg(Mn)-Legierungen keine
Ausscheidungshärtung beobachtet. Der α-Mischkristall steht im Phasen-
gleichgewicht mit der β-Phase Mg5Al8. Ihr Schmelzpunkt ist 450 °C
(Hatch 1983). Die Erstarrung erfolgt eutektisch. Die Diffusion von Magne-
sium in Aluminium ist äußerst träge, so daß bei normalen Erstarrungsbe-
dingungen selbst bei Mg-Gehalten von 4 bis 5 Gew.-% ein Teil des Mg-
Gehaltes als β-Phase in interdendritischen Seigerungszonen vorliegt.
118 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Bild 3.2.4 Einfluß des Mg-Gehaltes auf die Fließkurven von AlMg-Legierungen
im Zustand weich (0) mit Merkmalen von Lüdersdehnung und dynamischer Reck-
alterung, nach (Ryen et al. 2004). Zugversuche an Walzmaterial bei Raumtempe-
ratur mit Standardprüfgeschwindigkeiten
Bild 3.2.7 Einfluß der Korngröße auf die Gleichmaßdehnung von binären und Cr-
haltigen AlMg-Legierungen, nach (Yanagawa et al. 1993)
122 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Bild 3.2.8 Einfluß von Vorverformung und Lackeinbrennung (1 h/180 °C) auf die
0,2-Dehngrenze von Legierung EN AW-5182-0, nach (Falkenstein et al. 1978)
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 123
a) b)
Bild 3.2.9 Fließfiguren auf Feinblechen der Legierung AlMg4,5Mn0,4-0 (EN
AW-5182-0). a) Typ A (Lüdersfiguren) und b) Typ B (Portevin-LeChatellier-Ef-
fekt) (Quelle: Corus Group)
Bild 3.2.10 Einfluß der Prüftemperatur auf die 0,2%-Dehngrenze, die Bruchdeh-
nung und die Dehnratenempfindlichkeit der Legierung EN AW-5182-0 (Blech-
dicke 1,0 mm) nach Untersuchungen von Picu et al. 2005
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 127
den bei der Legierung AlMg4,5Mn0,7 (EN AW-5083) (Naka et al. 1999,
Clausen et al. 2004) und AlMg4Mn (EN AW-5086) (Wagenhofer et al.
1999) beobachtet.
Für die Legierungen EN AW-5083-0 und EN AW-5182 ist der Exi-
stenzbereich des PLC-Effekts als Funktion von Temperatur und Formän-
derungsgeschwindigkeit nach Literaturangaben in Bild 3.2.11 abgesteckt.
Das Feld der Legierung EN AW-5182-0 stimmt weitgehend mit den ana-
logen Erscheinungen bei EN AW-5083-0 überein, wird allerdings auf
Temperaturen unterhalb von 120 bis 140 °C begrenzt. Außerdem wurde
beobachtet, daß die Oberflächenqualität des Materials eine Rolle spielt und
die PLC-Domäne bei polierten Oberflächen eingeengt wird (Abbadi et al.
2002).
Die einzelnen oben besprochenen Einflüsse auf das Auftreten und die
Intensität des PLC-Effektes in AlMg(Mn)-Legierungen lassen sich wie
folgt schematisch zusammenfassen (zunehmend ↑, abnehmend ↓) darstel-
len:
128 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Bild 3.2.12 Einfluß der Dehnungsgeschwindigkeit auf den PLC-Effekt, die Fließ-
kurve und die Gleichmaßdehnung der Legierung 5086 in den Zuständen „weich“,
H32 und 20% kaltverformt. Prüfung bei Raumtemperatur und den angegebenen
Dehnungsgeschwindigkeiten, nach (Wagenhofer et al. 1999)
Aushärtbare AlMgCu-Legierungen
Diese Untergruppe der klassischen AlMg(Mn)-Legierungen hat außerhalb
Japans bisher wenig Beachtung gefunden. Ziel der Legierungsentwicklung
war, die entfestigende Wirkung der Lackeinbrennung und die Fließfigu-
renanfälligkeit zu beseitigen, um den Einsatz dieser ausgezeichnet um-
formbaren AlMg-Werkstoffe im Karosseriebau zu fördern (Hino et al.
1991). Es handelt sich um die beiden Legierungen KS5030 (AlMg4,5
Cu0,35) und KS5032 (AlMg5,5Cu0,35), die im Internationalen Registrati-
on Record unter den Bezeichnung AA 5022 bzw. AA 5023 geführt wer-
den. Kupferzusatz zu AlMg-Legierungen erhöht die Festigkeit und außer-
dem die thermische Stabilität der Ausscheidungsphasen.
Wie bei anderen ausscheidungshärtenden Legierungen ist ein Lösungs-
glühen und schnelle Abkühlung erforderlich, um den Aushärtungsvorgang
bei Temperaturen um 180 °C auszulösen. Der geringe Cu-Gehalt erzeugt
eine Ausscheidung von GPB(II)-Zonen bzw. S’’ (Al2MgCu) vornehmlich
an Versetzungen, so daß bei kaltverformtem Material während der Lack-
einbrennung der Entfestigungsprozeß vermindert und zusätzlich eine mo-
130 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
der Lackaushärtung in Zukunft auf 150–160 °C sinken, bei denen die heu-
tigen AlMgSi-Legierungen nur nach sehr viel längeren Zeiten aushärten.
Diese Entwicklung wird zweifellos in Zukunft die Bedeutung der
AlMg(Cu)-Legierungen für den Karosseriebau erhöhen.
Untersuchungen der Korrosionsbeständigkeit, insbesondere der Span-
nungskorrosionsempfindlichkeit und des Widerstands gegen Filiformkor-
rosion von Zink-phosphatierten AlMgCu-Blechen, haben gezeigt, daß der
geringe Cu-Gehalt gegenüber den Cu-freien AlMgMn-Legierungen keinen
Nachteil bringt (Hino et al. 1991).
3.2.4 AlCu(Mg,Si)-Legierungen
AlCu-Knetlegierungen
Das allen Al-Cu-(Mg, Mn, Si)-Legierungsvarianten zugrunde liegende bi-
näre Al-Cu Legierungssystem ist gekennzeichnet durch eutektische Erstar-
rung und eine begrenzte Löslichkeit des α-Mischkristalls für 5,7 Gew.-%
Cu bei 547 °C, die zu niedrigeren Temperaturen hin stark abnimmt und bei
Raumtemperatur weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, s. Bild 3.1.9. Im Phasen-
diagramm, Bild 3.2.14, besteht ein Phasengleichgewicht zwischen dem α-
Mischkristall und der θ-Phase (Al2Cu). Die tetragonale Struktur der θ-
Phase ist vom kfz-Grundgitter so sehr verschieden, daß diese nur als inko-
härente Ausscheidung existieren kann. Daraus erklärt sich die Bildung der
metastabilen Übergangsphasen GP-Zonen, θ’’ und θ’, welche durch ihre
Kristallstruktur mindestens an einer Grenzfläche Kohärenz zum Grundgit-
ter des α- Mischkristalls haben und sich bevorzugt bei der Entmischung
des übersättigten α-Mischkristalls während der Kalt- und Warmaushärtung
bilden. Die Existenzbereiche dieser Übergangsphasen, die neben den GP-
Zonen die ausschlaggebende Rolle bei der Aushärtung spielen, sind aus
Bild 3.2.14 zu ersehen.
Die Ausscheidungsfolge beim Zerfall das übersättigten Al-Cu-Mischkri-
stalls wurde bereits in der Vergangenheit eingehend untersucht (Kelly et
al. 1963, Hornbogen 1967) und wird allgemein wie folgt angegeben
(Hatch 1984):
αübers. GP(I), plattenförmig θ“ (GP(II), plattenförmig) θ’, plat-
tenförmig θ (Al2Cu)
Das Auftreten der einzelnen Phasen ist abhängig von Auslagerungstem-
peratur und -zeit, wobei sich benachbarte Stadien überlagern können. Beim
Abschrecken bilden sich Kupfer/Leerstellen-Komplexe, die nach kurzer
Lagerdauer durch leerstellenfreie Cluster und GP(I)-Zonen ersetzt werden.
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 133
Die Art der Ausscheidungsphasen und ihre Existenzbereiche kann man wie
folgt zusammenfassen:
Die GP(I)-Zonenbildung ist charakteristisch für die Kaltaushärtung bei
Temperaturen bis ca. 80°C. Sie sind scheibenförmige monoatomare
Schichten von Cu-Atomen, die sich auf den {100}-Ebenen des α-
Mischkristalls mit Ausdehnungen von etwa 2–5 nm angesammelt ha-
ben. Der Durchmesser ändert sich nicht bei längerer Kaltauslagerung,
jedoch nimmt die Zahl (Hatch 1984, S. 143) und die Cu-Konzentration
innerhalb der GP(I) Zonen (Takeda et al 2002) zu. GP(I)-Zonen sind
kohärent mit der Kristallmatrix.
Die GP(II)-Zonen werden auch als θ’’-Phase bezeichnet. GP(II)-Zo-
nen, ebenfalls kohärent mit der Aluminiummatrix, entstehen während
der Warmaushärtung bei Temperaturen zwischen 80 und 250 °C. Sie
bestehen aus einer Folge von Cu- und Al-Schichten mit einer Dicke bis
zu 10 nm und mit einer Ausdehnung bis zu 150 nm (Konno et al.
2001). Dabei handelt es sich um eine geordnete Struktur der Cu und Al
Atome, die ebenfalls parallel zur {100}-Würfelebene der Al-Matrix
angeordnet sind. Die θ’’-Phase geht über in die θ’-Phase, aber koexi-
stiert mit ihr über eine gewisse Zeit der Auslagerung. Für die Festig-
134 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
AlCuMg(Si, Mn)-Knetlegierungen
Rückbildung
3.2.5 AlMgSi-Legierungen
Bild 3.2.17 Einfluß von Mangan auf die Korngrenzenausscheidung von AlFeSi-
und Si-Partikeln bei Luftabkühlung. a) AlSi1Mg0,5Mn0,5-T6, feine Al6Mn-Aus-
scheidungen verringern Korngrenzenausscheidungen und fördern duktiles Ver-
halten nach Luftabkühlung. b) AlSi1Mg0,5-T6 grobe Korngrenzenausscheidungen
von Si und verformungsarmer Bruch nach Luftabkühlung (Scharf et al. 1982)
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 141
Abschreckempfindlichkeit
Nach dem Lösungsglühen bei Temperaturen zwischen 520 und 560 °C er-
folgt eine schnelle Abkühlung auf Raumtemperatur, um einen übersättig-
ten Zustand zu erhalten als Voraussetzung für die nachfolgende Kalt- oder
Warmaushärtung. Die Abkühlgeschwindigkeit ist abhängig von der Mate-
rialdicke und dem gewählten Abschreckmedium und wird betrieblicher-
seits so eingestellt, daß möglichst wenig Verzug auftritt, der durch an-
schließendes Recken und Richten beseitigt werden muß, daß jedoch die
nach Norm geforderten Festigkeitseigenschaften erreicht werden. Wegen
hoher Diffusionsgeschwindigkeit und zunehmender Übersättigung ist der
Temperaturbereich zwischen etwa 400° und 290 °C besonders kritisch und
muß zügig durchfahren werden, um vorzeitige und in der Regel heterogen
verteilte, gröbere Ausscheidungen – besonders an Korngrenzen – zu ver-
meiden. Die Ausscheidungskinetik während der Abkühlung von der Lö-
sungsglühtemperatur ist für die niedrig legierte AlMgSi-Legierung EN
AW-6060 in Bild 3.2.41 dargestellt.
Je höher der Legierungsgehalt, um so kritischer ist die Abschreckge-
schwindigkeit im genannten Temperaturbereich. Niedrigfeste AlMgSi-Le-
gierungen, wie 6060, sind relativ abschreckunempfindlich und können bei
nicht zu dicken Querschnitten (z.B. < 6 mm bei offenem Profil bzw. < 3
mm bei Hohlprofil) mit bewegter Luft abgekühlt werden, ohne daß die ge-
forderten Festigkeitseigenschaften unterschritten werden. Mit höherem
Mg2Si-Gehalt nimmt die Abschreckempfindlichkeit zu, und höhere Ab-
schreckgeschwindigkeiten als an bewegter Luft sind notwendig. Zudem
enthalten höherfeste Legierungen zur Verbesserung der Zähigkeit die Dis-
persionsbildner Cr und Mn, die die Abschreckempfindlichkeit der Festig-
keitswerte noch steigern (Herker et al. 1968, Achenbach 1970, Røyset et
al. 2004). Einen Vergleich der Festigkeits- und Zähigkeitswerte von in
Wasser und an stehender Luft abgeschreckten Proben der Legierungen
6005A-T6, 6061-T6 und 6082-T6 zeigt Bild 3.2.18 (Bomas 1982). Man
erkennt, daß bei diesen Legierungen eine Luftabkühlung nicht ausreichend
ist und zu deutlichen Einbußen bei Festigkeits- und Zähigkeitswerten füh-
ren kann.
Bei geringeren Abschreckgeschwindigkeiten bilden sich Ausscheidun-
gen der β-Phase oder – bei hohem Si-Überschuß – Si-Ausscheidungen an
den Korngrenzen, wodurch gleichzeitig ausscheidungsfreie Säume mit ei-
ner Verarmung an Legierungselementen entstehen (Scharf et al. 1982).
Korngrenzenausscheidungen und ausscheidungsfreie Zonen verursachen
interkristalline Bruchanteile in AlMgSi-Legierungen mit entsprechender
Abnahme der Rißzähigkeit oder Schlagzähigkeit (Scharf et al. 1982, Bo-
mas 1981). Außerdem ermittelte Bomas bei Wechselbiegeversuchen an
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 143
Warmaushärtung
Die Warmaushärtung von AlMgSi-Legierungen geschieht im Temperatur-
bereich zwischen 120 und 250 °C, wobei mit zunehmender Aushärtungs-
temperatur die Aushärtbarkeit sinkt. Dabei ist zu unterscheiden, ob die
Warmauslagerung direkt nach dem Abschrecken erfolgt oder erst nach ei-
ner mehr oder weniger vollständigen Kaltauslagerung (s. Einfluß einer
Zwischenlagerung, unten) (Brenner et al. 1939, Haase et al. 1941). Im letz-
teren Falle wird ab einem gewissen Legierungsgehalt (s. Bild 3.2.16) die
Warmaushärtungskinetik verzögert und auch die maximale Aushärtbarkeit
der Legierung nicht erreicht, s. Bild 3.2.20.
Bild 3.2.20 Härteverlauf bei der Warmaushärtung von EN AW-6082 mit und ohne
vorheriger Kaltaushärtung, nach (Marioara et al. 2003)
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 147
entspricht, und wandelt sich bei weiterem Wachstum durch eine diffusi-
onslose Transformation in die β-Gleichgewichtsphase um (Hatch 1984).
Die in der Praxis üblichen Warmaushärtungstemperaturen für AlMgSi-
Legierungen liegen zwischen 150° und 200°C. Mit zunehmender Auslage-
rungstemperatur wird das Härtemaximum früher erreicht, ist jedoch auch
niedriger. Bild 3.2.21 ist ein Beispiel für das Warmaushärtungsverhalten
von Preßprofilen der wichtigen Konstruktionslegierung EN AW-6082 bei
verschiedenen Auslagerungstemperaturen.
Bild 3.2.24 Beispiel für den Einfluß einer Vorauslagerung auf die Lagerfähigkeit
bei Raumtemperatur sowie auf die Festigkeitseigenschaften von EN AW-6016
nach einer (simulierten) Lackeinbrennung von 30 Min. bei 180 °C), nach (Zhuang
et al. 2001). Vgl. mit Bild 3.2.23
154 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
dung der Kaltaushärtung durch eine Stoßglühung von 2 Minuten bei 250
°C erzielen. Innerhalb der ersten Minuten der Stoßglühung kommt es zu
einer Verringerung der Härte durch Auflösung der Cluster bzw. GP(I)-Zo-
nen. Danach steigt die Härte durch Keimbildung und Wachstum von
GP(II)-Zonen jedoch wieder an. Der Verlauf der anschließenden Kaltaus-
härtung ist nahezu identisch mit derjenigen ohne Rückglühung, s. Bild
3.2.26 (Haase et al. 1941). Bei höheren Legierungsgehalten wird jedoch
nur eine ungenügende Rückbildung durch eine derartige Stoßglühung er-
zielt. Es ist zu vermuten, daß die Rückbildung der Cluster und GP(I)-
Zonen wegen der hohen Bindungskräfte zwischen Si und Mg zu langsam
verläuft und vom Ausscheidungsprozeß der nächst stabileren Phase
(GP(II) überlagert wird.
3.2.6 AlZnMg(Cu)-Legierungen
keiten. Die Cu-haltigen Varianten mit Cu-Gehalten zwischen 0,5 und 2,5
Gew.-% eignen sich nicht für das Schmelzschweißen mit den üblichen
Lichtbogenschweißverfahren, finden aber wegen der hohen Festigkeitsei-
genschaften als Walz-, Preß- und Schmiedeprodukte strukturelle Anwen-
dungen besonders im Flugzeugbau und wegen ihrer ausgezeichneten
Zerspanbarkeit als Walz- und Schmiedeprodukte Verwendung im Formen-
und Werkzeugbau.
Zink hat eine erhebliche Löslichkeit in Aluminium: bei 275 °C werden
31,6 Gew.-% Zn im α-Mischkristall gelöst (Kammer 1998). Die Löslich-
keit verringert sich stark bei niedrigeren Temperaturen, so daß bei entspre-
chender Wärmebehandlung eine Ausscheidungshärtung vorgenommen
werden kann, die jedoch nur geringe Festigkeitssteigerungen erbringt.
Durch Mg-Zusatz wird die Löslichkeit von Zn im α-Mischkristalls stark
reduziert (s. Bild 3.1.9, Abschn. 3.1) und dadurch das Aushärtungspotenti-
al deutlich verbessert. Bei hohem Zn/Mg-Verhältnis besteht ein Phasen-
gleichgewicht zwischen α-Mischkristall und MgZn2 (η-Phase), bei höhe-
rem Mg-Gehalt zwischen α-Mischkristall und (Al, Zn)49Mg32 (T-Phase).
Die Schmelztemperatur von MgZn2 ist mit 590 °C vergleichsweise niedrig,
ebenso die Bildungsenthalpie von 2,6 kcal/Mol. Die eutektischen Tempe-
raturen dieser annähernd quasibinären Schnitte im Phasensystem liegen bei
475°C bzw. 489 °C. Zusatz von mehr als 1% Cu baut Cu-Atome in die η-
Phase bzw. T-Phase ein; die Löslichkeit wird dadurch weiter verringert
und die thermische Stabilität der Ausscheidungsphasen erhöht. Die mei-
sten ternären und quaternären AlZnMg(Cu)-Legierungen enthalten je nach
Höhe des Mg-Gehaltes Anteile beider Gleichgewichtsphasen. Außer den
primären Legierungselementen sind in geringen Mengen die Dispersions-
bildner Mn, Cr oder Zr enthalten, die neben der Kontrolle des Korngefüges
auch Auswirkungen auf das Korrosionsverhalten sowie auf die Abschreck-
empfindlichkeit und die Kinetik der Kalt- und Warmaushärtung haben
(Bryant 1967).
Kaltaushärtung
Warmaushärtung
Bei der Warmaushärtung bildet sich die metastabile, teilkohärente Zwi-
schenphase η’ bei Temperaturen zwischen 100 °C und etwa 250 °C. Das
Festigkeitsmaximum wird bei Warmaushärtungstemperaturen zwischen
120° und 130 °C erreicht. Bild 3.2.30 zeigt in diesem Zustand die feine,
homogene Verteilung der Aushärtungsphase, vermutlich überwiegend η’,
in Legierung EN AW-7075-T651. Der nicht monotone Kurvenverlauf der
Härteentwicklung nach 2 Minuten bei 120 °C, s. Bild 3.2.31, läßt sich mit
einem Übergang von GP-Zonen-Härtung zu η’-Härtung deuten. Der glei-
che Effekt ist auch bei der Cu-freien AlZnMg-Legierung EN AW-7020 in
Bild 3.2.32 angedeutet. Einen ähnlichen Effekt findet man auch bei der
Warmaushärtung von AlMgSi-Legierungen, s. Bild 3.2.20.
Im Verlauf der Überhärtung (T7 Zustand) bildet sich die stabile η-Phase
(MgZn2) aus der η’-Phase. Das Wachstum der η-Phase kann auf eine hö-
here Konzentration von Legierungselementen infolge der geringeren Lös-
lichkeit der stabileren Phase gegenüber der metastabilen Phase und infolge
der Auflösen von metastabilen η’-Phasen mit unterkritischer Größe zu-
rückgreifen. Der Temperaturbereich für die Bildung der η-Phase reicht von
etwa ~150 °C bis 300 °C (Nicolas et al. 2003). Der T7-Zustand wird je
nach Legierungszusammensetzung aus dem T6-Zustand (Auslagerung bei
110–130 °C) durch eine zusätzliche Auslagerung bei Temperaturen zwi-
schen 160° und 180 °C erreicht und hat positive Wirkung auf die Span-
nungsrißkorrosionsbeständigkeit (s. Abschn. 5.4.3).
Bild 3.2.33 Einfluß einer Kaltverfestigung auf das Aushärtungsverhalten der Le-
gierung 7075 bei Raumtemperatur und 150°C. Nach dem Lösungsglühen
(460°C/30 Min.) und Abschrecken wurde das Material 15% kaltgewalzt und sofort
anschließend bei RT und bei 150°C im Salzbad ausgelagert (Ostermann 1970)
a) b)
Bild 3.2.34 Einfluß einer Vorauslagerung auf die Versetzungsstruktur. Legierung
7075, gewalzte Stangen, Durchmesser 25,4 mm. (a) 460°C/30 min., abgeschreckt,
6% Kaltverformung + 16h/120°C (Rp0,2 = 493 MPa, Rm = 563 MPa, A50 = 17 %, Z
= 35%). (b) 460°C/30 min., abgeschreckt, 13 min./100°C, 6% Kaltverformung, +
16h/120°C (Rp0,2 = 563 MPa, Rm = 592 MPa, A50 = 17 %, Z = 31%)
Rückbildungsglühen
Eine Verbesserung der Kaltverformbarkeit und auch günstigeres Rückfe-
derungsverhalten bei der Umformung ausgehärteter AlZnMg(Cu)-Legie-
rungen erreicht man, wenn der Werkstoff vor der Verformung durch eine
166 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
stimmt werden, daß möglichst keine weitere Ausscheidung der nächst sta-
bileren (nicht mehr rückbildenden) Phase entsteht (Aran 1989).
Der ausgeprägte Rückbildungsprozeß bei Cu-freien AlZnMg-Legierun-
gen und die nachfolgende Wiederaushärtung äußert sich auch in hohen sta-
tischen Schweißnahtfestigkeiten dieser schweißbaren Legierungsgruppe.
Bild 3.2.36 Einfluß von kurzzeitiger Erwärmung (1 Min.) von Legierung EN AW-
7020-T6 auf die mechanischen Eigenschaften nach Raumtemperaturlagerung bis
zu 3 Monaten (Brenner 1961). Bei Rückbildungstemperaturen unterhalb von 300
°C würde eine längere Glühzeit den Rückbildungseffekt verbessern. Zu beachten
ist, daß die Glühdauer für optimale Rückbildung durch höhere Aufheizge-
schwindigkeiten stark reduziert werden kann (Kiethe 1980)
digkeit, die der des Überhärtungszustands T73 entspricht (sog. RRA (Re-
trogression and Re-Ageing)-Behandlung). Mit einer Rückbildungsglühung
(3 Minuten bei 220 °C) und anschließender T6-Auslagerung wurden so-
wohl die SpRK-Beständigkeit der Legierung EN AW-7039-T6 (AlZn4
Mg3) als auch deren Festigkeit deutlich verbessert, jedoch ergaben sich bei
dieser Legierung Einbußen bei der Duktilität und Zähigkeit und keine Ver-
besserungen der interkristallinen Korrosionsbeständigkeit (Saglam et al.
2004). Rückbildungsprozesse wurden außer für die Legierung 7075 auch
für weitere Luftfahrtlegierungen, z.B. 7050, 7150, 7055, 7010, entworfen
(Robinson 2000). Der betreffende Wärmebehandlungszustand wird mit
T77 bezeichnet.
Die Rückbildung von GP-Zonen läßt sich mit Hilfe der Positronenspek-
troskopie sehr genau bis zu dem Punkte verfolgen, wo bei der Rückbil-
dungstemperatur die Bildung der nächst stabileren, teilkohärenten Phase
einsetzt. Wird zu diesem Zeitpunkt von der Rückbildungstemperatur abge-
schreckt, besteht wiederum ein Höchstgrad an Übersättigung von Leer-
stellen und Legierungselementen, wodurch bei anschließender Kalt- bzw.
Warmauslagerung eine weitere Ausscheidungshärtung erfolgt (Macchi et
al. 2003).
Al-Si-Knetlegierungen
Die Gruppe der 4xxx-Legierungen läßt sich unterteilen in Legierungen für
Hartlote, solche für Schweißzusatzdrähte und in Legierungen für beson-
dere Zwecke, s. Tabelle 3.2.2. Die Hartlote unterscheiden sich hauptsäch-
lich hinsichtlich der anwendbaren Lötprozesse und des Solidus-Liquidus-
Bereichs, s. hierzu auch Abschn 19.4. Sie werden als Lötzusatzdraht und
auch als Plattierwerkstoff eingesetzt. Die Legierung EN AW-4015 wird
vornehmlich als Walzprodukt hergestellt und dient als Trägerwerkstoff für
Beschichtungen, insbesondere für das Emaillieren, und für Anwendungen
in der Wärmeübertragung. Die Legierung EN AW-4032 wird als Schmie-
delegierung für komplex gestaltete Kolben für die Luftfahrtindustrie ver-
wendet.
Tabelle 3.2.2 AlSi-Knetlegierungen und ihre Anwendungsbereiche
Leg.-Bez. Nominelle Anwendungsbereich
EN AW- Zusammensetzung
4343 AlSi7,5 Hartlot für das Löten mit Flußmitteln
4044 AlSi8,5 dto.
4045 AlSi10 Hartlot für das Löten mit Flußmitteln
4145 AlSi10Cu4 dto.
4004 AlSi10Mg1,5 Hartlot für das Vakuumlöten
4104 AlSi10Mg1,5Bi0,1 Hartlot für das Schutzgaslöten
4043A AlSi5 Schweißzusatzdraht
4046 AlSi10Mg dto.
4047A AlSi12(A) dto.
4009 AlSi5Cu1Mg dto.
4010 AlSi7Mg0,4 dto.
4145 AlSi10Cu4 dto.
4015 AlSi1,8Mn0,9Mg0,3 Walzprodukte für Emaillieren
4032 AlSi12Cu1Ni1Mg1 Schmiedeprodukte wie Bremszylinder,
Lagergehäuse, Kolben und Hydraulikzylinder
Al-Li-Legierungen
Lithium hat ein spezifisches Gewicht von 0,535 g/cm³, ein krz-Kristallgit-
ter und eine Löslichkeit in Aluminium von 4 Gew.-% im festen Zustand
(entspr. 13,9 At-%). Es ist daher ein attraktives Legierungselement, um das
spezifische Gewicht des Aluminiums zu senken. Lithium bewirkt darüber
hinaus eine deutliche Erhöhung des Elastizitätsmoduls. Aluminiumlegie-
rungen mit Li-Gehalten von 1,1 bi 2,8 Gew.-% und Cu-Gehalten zwischen
2 und 5 Gew.-% – s. Legierungsgruppe AA2090 – AA2099 – entwickeln
attraktive Festigkeitswerte und erlauben in strukturellen Anwendungen ei-
ne Gewichtsreduktion von ca. 15%. Al-Li-Legierungen haben darum be-
sonders im Flugzeugbau Interesse und Anwendung gefunden.
170 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Entfestigungsglühen
Durch Kaltverformung mittels Walzen, Ziehen, Fließpressen wird die Fe-
stigkeit gegenüber dem weichen Zustand (auch gegenüber dem warmver-
formten Zustand) erheblich gesteigert. Die Ursache ist eine Kaltverfesti-
gung durch Versetzungsanhäufungen im Korn. Gleichzeitig nimmt die
Bruchdehnung ab.
Man unterscheidet solche kaltverfestigten Zustände, die unmittelbar
durch Kaltverformung ein bestimmtes Festigkeitsniveau erhalten, von de-
nen, die durch Rückglühen (Entfestigungsglühen) eines stark kaltverfe-
stigten Ausgangsmaterials erzielt werden. Letztere zeichnen sich bei glei-
chem Festigkeitsniveau durch eine größere Bruchdehnung aus. Kaltverfe-
stigte Zustände (z.B. ¼ hart, ½ hart, hart) sind nur bei nicht aushärtbaren
Legierungen gebräuchlich. Die vorgeschriebenen oder garantierten Festig-
keitseigenschaften solcher verfestigter Werkstoffzustände werden in der
Normung deutlich differenziert (s. Abschn. 3.4)
Durch Glühen bei entsprechenden Temperaturen und Zeiten kann die
Kaltverfestigung ganz oder teilweise rückgängig gemacht werden. Bild
3.2.37 zeigt den Einfluß der Glühtemperatur auf die Festigkeitseigen-
schaften von kaltverfestigtem AlMg3 (EN AW-5754) im Zustand H18 bei
einer 4-stündigen Glühzeit.
Weichglühen
Bild 3.2.38 Einfluß des Kaltumformgrades (Angaben in %) auf die Korngröße von
Al99,5 nach dem Weichglühen
Lösungsglühen
Zur Erzielung eines Übersättigungszustandes wird zunächst eine Lösungs-
glühung bei Temperaturen zwischen 470° und 560°C (je nach Legie-
rungstyp unterschiedlich) vorgenommen, damit lösliche, heterogene Legie-
rungsbestandteile (Sekundärphasen) im Mischkristall gelöst werden und
sich während der Glühdauer homogen verteilen.
Die Lösungsglühtemperatur muß einerseits genügend hoch sein, damit
eine möglichst vollständige Lösung der an der Aushärtung beteiligten Le-
gierungselemente erreicht wird, andererseits darf es aber nicht zu
Anschmelzungen im Gefüge kommen, die überwiegend an den Korngren-
zen auftreten. Dadurch würde das Gefüge unwiderruflich zerstört werden.
Die Lösungsglühtemperatur sollte daher unterhalb der eutektischen Tem-
peratur des Systems liegen. Die Metalltemperatur des Glühgutes darf bei
der Lösungsglühung die Toleranzgrenze von ± 1% der Solltemperatur
nicht überschreiten. Angaben für Glühtemperaturen und -zeiten für die je-
weilige Legierung und Halbzeugart sind den Herstellerangaben und ein-
schlägigen Literaturquellen zu entnehmen (LN 29 850:1989, Aluminium-
Taschenbuch 1988), s. a. Tabelle 3.2.4. Die Dauer der Lösungsglühung ist
abhängig von der Materialdicke und den Ofenbedingungen. Lösungsglü-
hen in Luftumwälzöfen benötigt für Halbzeuge mit Wanddicken bis zu 10
mm zwischen ½ und 1 Stunde bei Metalltemperatur.
Eine unvollständige Lösung der Legierungselemente verursacht ein ver-
mindertes Festigkeitsniveau bei der nachfolgenden Aushärtung, führt
gleichzeitig aber auch zu einer reduzierten Duktilität, da die nicht gelösten
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 175
Abschrecken
Bild 3.2.40 C-Kurven für Bleche aus den Legierungen AA7075-T6 und AA7050-
T76 . Sie geben die Temperatur-Zeit-Grenze für einen 5-prozentigen Abfall der
maximal erreichbaren Dehngrenze an. Nach (Staley 1973)
Bild 3.2.41 C-Kurven für Profile aus Legierung EN AW-6060 (Al MgSi), nach
(Lynch 1971)
3.2 Aufbau und Wärmebehandlung der Knetwerkstoffe 177
Ein Vergleich der C-Kurven in Bild 3.2.40 mit der in Bild 3.2.41 zeigt,
daß gegenüber den hochfesten Legierungen die Strangpreßlegierung EN
AW-6060 (Al MgSi) deutlich weniger abschreckempfindlich ist, so daß
Profile bei der Herstellung direkt aus der Strangpreßhitze an der Presse ab-
geschreckt werden können. Häufig reicht ein Luftgebläse zum Erreichen
der notwendigen Abkühlgeschwindigkeit, jedoch muß je nach Profilform
und Wanddicke gegebenenfalls die Abkühlwirkung durch ein Luft-Was-
ser-Gemisch oder eine sog. Wasserwelle erhöht werden.
Bei ungenügender Abschreckgeschwindigkeit im kritischen Tempera-
turbereich bilden sich vorzeitige Ausscheidungen vor allem an Korngren-
zen, die zu einer Veränderung des Korrosionsverhaltens (Anfälligkeit für
interkristalline Korrosion) und zu einer Beeinträchtigung der Bruchzähig-
keit (Anfälligkeit für Korngrenzenbruch) führen können. Ein Beispiel für
die Belegung von Korngrenzen mit Ausscheidungen infolge zu langsamer
Abschreckung zeigt Bild 3.2.42 für die Preßlegierung EN AW-6060 (Al
MgSi). Weitere Informationen um Abschreckverhalten von AlMgSi-Legie-
rungen siehe auch Abschn. 3.2.5.
von 1 bis 3%. Einbußen an Duktilität durch zu hohen Reckgrad sollten je-
doch vermieden werden.
schen Oxid und Schmelze besteht die Gefahr, daß Oxidhäute in die
Schmelze eingetragen und im Schwebezustand gehalten werden. Der
Oxidgehalt der Schmelze steigt außerdem durch Umfüllen des Metalls in
Warmhalteöfen und beim Vergießen.
Das Eintragen von Oxiden beim Umschmelzen der Gießereiumlauf-
schrotte kann in Herdöfen durch eine Abschmelzbrücke (Bild 3.3.1) oder
durch Einschmelzen in einem Vorherd (Bild 3.3.2) reduziert werden.
Durch die Badbewegung bei Drehtrommelöfen können wegen der Zähig-
keit der Oxidhäute Gaseinschlüsse ins Schmelzbad eingezogen werden, an
188 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Bild 3.3.4 Qualitätsgrenze für Einschlüsse von Oxiden, Boriden und Karbiden in
Aluminiumguß. Typ „A“: Einschlüsse aus der Elektrolyse, Typ „B“: Einschlüsse
durch Kornfeinen und Schmelzebehandlung beim Schmelzen, Typ „C“: Ein-
schlüsse durch Fehler bei der Schmelzezufuhr beim Strangguß (Quelle: Buxmann
1994)
Die Eigenschaften eines Gußteils werden bestimmt vom Aufbau des Gefü-
ges, das sich bei der Erstarrung der Schmelze in der Gußform einstellt. Die
Art des Gefüges ist abhängig von der Legierungszusammensetzung, dem
gewählten Gießverfahren, der Gußteilform, der Art der Formfüllung, vom
Formfüllungsverhalten der Schmelze und den thermophysikalischen Ge-
setzmäßigkeiten der Kristallisation, die unter nichtstationären, z. T. insta-
bilen Verhältnissen abläuft. Das Verständnis für den Erstarrungsablauf bil-
det die Grundlage für die Beurteilung der Qualität des Gußgefüges und
somit der Bauteileigenschaften. Da der Erstarrungsvorgang in den grund-
legenden Aluminiumlegierungssystemen eutektisch erfolgt, ist die Be-
trachtung des Erstarrungsvorgangs anhand von binären, eutektischen Pha-
sendiagrammen hilfreich, s. Bild 3.3.5.
geschieht bei einem bestimmten Grad der Unterkühlung und nimmt mit
zunehmender Unterkühlung zu. Wenn die Keime sich durch Cluster-Bil-
dung von Atomen in der Schmelze bilden, spricht man von homogener
Keimbildung. Dieser Vorgang ist thermodynamischer und statistischer Na-
tur und läßt sich kaum durch Parameterkontrolle steuern. Durch Hinzu-
fügen von kleinen Fremdstoffpartikeln (z.B. TiB) mit hohem Schmelz-
punkt geschieht die Keimbildung an diesen in der Schmelze schwebenden
Teilchen (Kornfeinung). Dies ist der Prozeß der heterogenen Keimbildung.
Der Kornfeinungszusatz wird in Drahtform in die Schmelze unmittelbar in
der Gießrinne eingeleitet. Die Kristallkeime wachsen bei weiter abneh-
mender Schmelzetemperatur, bis sie das Volumen der Schmelze ausfüllen
und aneinander stoßen. Die Kontaktfläche zwischen den Kristallen stellt
die Korngrenze dar. Die Zahl der Keime bestimmt die Größe der Gußkör-
ner. Ein feinkörniger Guß benötigt also eine hohe Keimzahl.
CS⋅fS + CL⋅fL = C0
Da fS + f L = 1
C0 − CL
wird fS =
C L − CS
C0 − CS
bzw. fL = .
C L − CS
Die Vorstellung ist, daß in der Mitte des α-MK nur eine geringe Erhö-
hung der Legierungskonzentration während der Erstarrung stattfindet, was
die starke Neigung der α-MK/(α-MK + S)-Phasengrenze („M“) andeutet.
Während des Kristallwachstums wird unterstellt, daß die Oberflächenzone
des α-MK temperaturabhängig die jeweilige Zusammensetzung entspre-
chend der Gleichgewichtsphasengrenze („R“) annimmt. Damit entspricht
die durchschnittliche Konzentration des α-MK etwa der Phasengrenze
„D“. Bei der eingezeichneten Ausgangszusammensetzung C0 ist die Erstar-
rung nicht bei der Solidustemperatur TS beendet, sondern bei der tieferen
Temperatur TS’. Die Restschmelze hat eine deutlich höhere Konzentration
an Legierungsbestandteilen. Bei noch schnellerer Erstarrung kann die So-
lidustemperatur TS’ die eutektische Temperatur unterschreiten.
Die vorstehende Darstellung beschreibt die Vorgänge bei der Erstarrung
homogener Knetlegierungen, die aufgrund des dynamischen Ungleichge-
wichts zu einem heterogenen Gußgefüge führen. Grundsätzlich sind aber
die Vorgänge bei den überwiegend heterogenen Gußlegierungen identisch.
Die Ausscheidung der stabilen Gleichgewichtsphase aus der Rest-
schmelze ist ebenfalls ein thermisch aktivierter Prozeß von Keimbildung
und Keimwachstum. Je schneller die Erstarrung erfolgt, um so feiner sind
3.3 Legierungsaufbau und Wärmebehandlung von Gußlegierungen 193
Das dendritische Wachstum der Kristallkeime ist eine Folge von Wach-
stumsinstabilitäten und kristallographischer Vorzugsrichtungen beim Kri-
stallwachstum. Die Instabilität der Erstarrungsfront ist eine Folge des
mangelnden Konzentrationsausgleichs und des sich daraus ergebenden
Konzentrationsgradienten, der lokal zu einer konstitutionellen Unterküh-
lung führt. Die Zusammenhänge sind in Bild 3.3.9 schematisch dargestellt.
Vor der Erstarrungsfront wird eine Zone mit hohem Konzentrationsgra-
dienten „vorhergeschoben“. Diesem Konzentrationsprofil konstitutionell
zugeordnet ist ein Profil für die Liquidustemperatur. Ist der tatsächliche
Temperaturgradient in der Schmelze vor der Erstarrungsfront geringer als
dem Profil der Liquidustemperatur entspricht, wird die Schmelze konstitu-
tionell unterkühlt.
Bild 3.3.11 Einfluß der Erstarrungszeit auf den Dendritenarmabstand DAS und die
Gußkorngröße bei AlCu5,4 (Quelle: Campbell 1994)
3.3.3 Erstarrungsfehler
3.3.5 Aluminium-Gußlegierungen
Für die Herstellung von Gußstücken steht eine breite Palette genormter
Legierungen sowie zahlreicher Sonderlegierungen zur Verfügung, um ge-
wünschte Eigenschaften zu erzielen. Die chemische Zusammensetzung der
genormten Gußlegierungen und die Eigenschaften von Gußstücken – her-
gestellt mit den verschiedenen Standard-Gießverfahren – sind in der DIN
EN 1706 enthalten. (Diese Norm ersetzt die frühere nationale Norm DIN
1725, Teil 2). Diese Norm enthält weiterhin die Zuordnung der Legierun-
gen zu den verschiedenen Gießverfahren sowie vergleichende Angaben
202 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Legierungsgruppen
AlSi AlSiMg AlSiCu AlMg AlCu AlZnMg
AlSi12 AlSi10Mg AlSi9Cu3 AIMg9 AlCu4Ti AlZn5Mg
AlSi12(Cu) AlSi10Mg(Cu) AlSi6Cu4 AlMg5 AlCu4TiMg AlZn2MgSi
AlSi11 AlSi9Mg AlSi17Cu4Mg AlMg3 AlZn10Si8Mg
AlSi7Mg AlSi18CuNiMg
AlSi5Mg
dünn- aushärtbar gute Bearbeit- korrosions- korrosions- aushärtend
wandige barkeit beständig beständig ohne Lösungs-
Teile glühen
dekorativ
sehr gute gute bis gute - anodisierbar dekorativ dekorativ
Gießbarkeit sehr gute Gießbarkeit anodisierbar anodisierbar
Gießbarkeit polierfähig
polierfähig
AlSi-Legierungsgruppe
AlSiMg-Legierungen
AlSiCu-Legierungen
Diese Legierungsgruppe wird ebenfalls auf Sekundäraluminiumbasis er-
schmolzen und gehört zu den am häufigsten und am vielseitigsten verwen-
deten Gußlegierungen. AlSiCu-Legierungen sind grundsätzlich kalt- und
warmaushärtbar und besitzen aufgrund des Cu-Gehaltes gute Warmfestig-
keitseigenschaften. Die hochlegierten, z.T. mit Ni-Zusäzten versehenen
Legierungsvarianten werden für den Motoren- und Kolbenguß verwendet.
Durch die Warmaushärtung erreichen diese Legierungen mittlere bis hohe
Festigkeitswerte, die Bruchdehnungs- und Zähigkeitswerte sowie die Kor-
rosionsbeständigkeit unter aggressiven Umgebungsbedingungen sind ein-
geschränkt.
AlMg-Gußlegierungen
AlMg-Gußlegierungen werden bevorzugt dort eingesetzt, wo hohe Korro-
sionsbeständigkeit, z.B. im Schiffbau und für Fassadenverkleidungen, ge-
wünscht werden. Für dekorative Anodisierung eignen sich nur Legierun-
gen mit geringem Mg-Gehalt (bis ca. 2,5 Gew.-% Mg). Bei mittleren
Festigkeitswerten besitzen diese Legierungen gute Bruchdehnungs- und
3.3 Legierungsaufbau und Wärmebehandlung von Gußlegierungen 205
AlCu-Gußlegierungen
AlZnMg-Gußlegierungen
Das aus dem (Rest-) Eutektikum erstarrende Silizium hat die Form von
Nadeln oder Plättchen, die die Duktilität des Gußteils beeinträchtigen. Die
Morphologie der Si-Partikel kann auf verschiedene Weise verbessert wer-
den:
− Verfeinerung durch hohe Erstarrungsgeschwindigkeiten
− Verfeinerung durch Homogenisierungsglühung (sofern das Gußgefüge
nicht zu grobzellig ist, z.B. DAS ≤ 50 µm)
− Verfeinerung durch Spurenelemente Na, Sr, Sb und P.
Durch Zugabe von geringsten Mengen von Natrium (z.B. 50 ppm), Sb, P
oder Sr vor dem Abguß wird bei Al-Si- und AlSiMg-Gußlegierungen eine
sehr feinkörnige, teilweise faserige Ausbildung der Siliziumkristalle im er-
starrten Eutektikum erreicht, s. Bild 3.3.20. Die Wirkung besteht in einer
Behinderung der Keimbildung der Si-Phase in der Restschmelze, wodurch
die eutektische Temperatur herabgesetzt wird und die Si-Ausscheidung aus
einer starken Übersättigung und Unterkühlung erreicht wird. Die Verede-
lungswirkung des Natriums ist gegenüber Strontium zeitlich sehr kurz. Die
beschriebene Schmelzeveredelung mit Na oder Sr verwendet man bei Ko-
killen- und Sandguß, nicht jedoch bei Druckguß. Durch die Veredelung
des Gußgefüges erhöht sich die Duktilität bis um das 3-fache.
3.3 Legierungsaufbau und Wärmebehandlung von Gußlegierungen 207
Bild 3.3.21 Gefüge einer mit 0,005% Na veredelten AlSi12-Legierung (vergl. Bild
3.3.7) (Quelle: Campbell 1994)
Eigenspannungsabbau
Eigenspannungen in Gußteilen entstehen entweder durch die Erstarrungs-
schrumpfung und Schwindung in der Gußform oder durch den Abschreck-
vorgang nach dem Lösungsglühen von aushärtbaren Legierungen. Der Ei-
genspannungszustand kann durch nachfolgende spanende Bearbeitung zu
störendem Verzug der Teile führen. Eine Verminderung der Eigenspan-
nungen nach dem Lösungsglühen kann durch das Abschrecken in warmem
Wasser (80–90 °C) oder durch abschreckverzögernde Zusätze zum Wasser
(z.B. Glykol) erreicht werden. Die Warmaushärtung sollte weiterhin bei
möglichst hohen Auslagerungstemperaturen (z.B. Legierung AlSi7Cu
0,5Mg; T > 210 °C) geschehen und eine gewisse Überalterung in Kauf ge-
nommen werden (Feikus et al. 2004). Abhängig von Legierungszusam-
mensetzung, Bauteilgestalt und Prozeßeinrichtung besteht auch die Mög-
lichkeit, den Lösungsglühvorgang durch schnelle Entnahme des Gußteils
aus der Form und rasche Abkühlung zu ersetzen. Nach anschließender
Warmaushärtung (Zustand T5) kann man eine günstige Kombination von
Festigkeitswerten und Eigenspannungen erzielen (Feikus et al. 2004).
Spanbarkeit
Die Spanbarkeit der Gußlegierungen ist abhängig vom Grad der Härte.
Hinsichtlich der Spanform und Klebneigung an der Werkzeugschneide
verhalten sich härtere Legierungen günstiger. Mit zunehmendem Silizium-
gehalt nimmt der Werkzeugverschleiß aufgrund der harten Si-Partikel im
Gefüge zu, so daß bei hohen Si-Gehalten mit Hartmetallwerkzeugen gear-
208 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Schweißbarkeit
Die Schmelzschweißbarkeit mit MIG- und WIG-Verfahren von Kokillen-
und Sandgußteilen aus den Legierungsgruppen AlSi, AlSiMg und AlSiCu
ist gut bis sehr gut, sofern der Gasgehalt gering gehalten wird. Herkömm-
liche Druckgußteile lassen sich wegen des hohen Gasgehaltes normaler-
weise nicht schmelzschweißen. Druckgußteile, die mit Sonderverfahren −
wie VACURAL, PORAL, Squeeze-Casting und Thixo-Casting − herge-
stellt wurden, können wegen des wesentlich geringeren Gasgehaltes
durchaus gut geschweißt werden. Die Schweißzusatzwerkstoffe für das
MIG- und WIG-Schweißen von Gußwerkstoffen sind weitgehend art-
gleich. Sie sind in DIN EN 18273 Ausgabe 5-2004 (ehem. DIN 1732) ge-
normt.
Anodisierbarkeit
Korrosionsverhalten
Festigkeitseigenschaften
legierungen werden daher immer unter Bezug auf das verwendete Gießver-
fahren auf der Grundlage getrennt gegossener Referenzproben angegeben.
Die im Anhang in den Tabelle A.2.2.a bis A.2.2.d enthaltenen Angaben
über Mindestwerte von Gußteilen der in Deutschland vorwiegend verwen-
deten Gußlegierungen entsprechen den neuen Europanormen DIN EN
1706. Unter günstigen Verhältnissen können die Gußteileigenschaften
deutlich über den angegebenen Grenzwerten liegen.
Für die Qualität eines Gußteils ist neben der richtigen Wahl von Legie-
rung, Schmelzebehandlung und Gießverfahren auch die gießgerechte Ge-
staltung des Bauteils und der Gießform entscheidend. Durch die Gestal-
tung des Teils muß der Erstarrungsvorgang so geführt werden, daß keine
Schmelzebereiche von erstarrtem Material eingeschlossen werden. Die Er-
starrung soll demnach möglichst gerichtet erfolgen, d.h. in Richtung der
Speiser oder Anschnitte. Zusätzliche Speiser oder Anschnitte, die an Stel-
len mit Materialanhäufungen angebracht werden müssen, erhöhen die
Menge des Kreislaufmaterials und den Bearbeitungsaufwand. Örtliches
Kühlen der Gußform erhöht die Formkosten und den Kontrollaufwand.
Bei der Auslegung des Formgußteils müssen weiterhin Schwindmaße,
Aushebeschrägen, Auswerferaugen (Druckguß), Bearbeitungszugaben und
Aufnahmepunkte für die Bearbeitung berücksichtigt werden. Ihre Größen
und Anordnungen hängen teilweise von den gewählten Legierungen und
Gießverfahren ab.
Teilebereiche, die besonders hohen Ansprüchen bezüglich Festigkeit,
Zähigkeit und Fehlerfreiheit genügen müssen, sind genau festzulegen und
so auszulegen, daß entsprechende Prüfungen (z.B. Röntgenprüfungen)
durchgeführt werden können.
Eine Reihe von Fachschriften gibt Anregungen und Beispiele für gieß-
gerechtes Gestalten von Formgußteilen (Wenk 2000, Johnen et al. 2001,
Annon.: Aluminium Merkblatt W3., Motz 1980, VDS 1988). Darüber hin-
aus gibt es heute EDV-Programme, mit denen der Erstarrungsablauf bei
einem gegebenem Formgußteil simuliert und optimiert werden kann.
In der globalen Wirtschaft sind akzeptierte Normen die Grundlage für die
Kommunikation. Wie in anderen Wirtschaftsbereichen wurden in der Ver-
gangenheit von den nationalen Normengesellschaften der verschiedenen
210 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Die letzten beiden Ziffern sind charakteristisch für die jeweilige Legie-
rung bzw. geben in der Gruppe 1XXX den Reinheitsgrad des unlegierten
Aluminiums an (z.B. Al99,5 = 1050, Al99,7 = 1070). Die zweite Ziffer be-
zeichnet Modifikationen (1...9) der ursprünglichen Legierung oder einen
höheren Reinheitsgrad.
3.4 Einführung in die Normen über Aluminiumlegierungen 213
Bild 3.4.1 Varianten der T6 und T7 Werkstoffzustände nach DIN EN 515: 1993
Gußlegierungen:
Bei einer bestimmten Legierung weisen Masseln und Gußstücke die
gleiche numerische Bezeichnung auf.
Die 1. der fünf Ziffern der Bezeichnung gibt das Hauptlegierungsele-
ment der Legierungsgruppe an:
Gruppe Hauptlegierungselement
2XXXX Kupfer
4XXXX Silizium
5XXXX Magnesium
7XXXX Zink
8XXXX Zinn
9XXXX Vorlegierungen
Bez. Bedeutung
F Gußzustand (Herstellungszustand)
0 Weichgeglüht
218 3 Legierungsaufbau, Wärmebehandlung, Normen
Beispiel für die normgerechte Bezeichnung für ein Kokillengußstück aus der Gußlegierung
42100, lösungsgeglüht und warmausgelagert: DIN EN 1706 AC-42100KT6.
3.4.4 Halbzeugnormen
Für viele zivile Anwendungsbereiche ist die Wahl der Knet- und Gußlegie-
rungen frei und richtet sich nach den Bedürfnissen des Anwenders hin-
sichtlich der geforderten Eigenschaften und Produktformen. Ihr Einsatz
und ihre Verarbeitungsergebnisse unterliegen ausschließlich der Produkt-
verantwortung und -haftung der Verarbeiters. Zu bevorzugen sind daher
genormte EN-Legierungen, die über den einschlägigen Metallhandel oder
direkt vom Hersteller mit Abnahme- oder Prüfzeugnissen nach DIN EN
10204:2005 normgerecht bezogen werden können. Sofern es die Anwen-
der von Großserienprodukten – z.B. Automobilindustrie – oder die Pro-
dukt- und Marktstrategie des Herstellers erfordern, werden unter den
Normbezeichnungen oder auch unter speziellen Markenbezeichnungen
Legierungsvarianten mit auf den Anwendungsfall zugeschnittenen beson-
deren Eigenschaftsverbesserungen angeboten. Im Bedarfsfall sind entspre-
chende Informationen direkt vom Hersteller anzufordern.
Andererseits gibt es eine Reihe von Anwendungsgebieten mit besonde-
ren Sicherheitsansprüchen, für die die Legierungsauswahl durch entspre-
chende Regelwerke eingeschränkt wird. Zu diesen „geregelten“ Anwen-
dungsbereichen zählen
− Luftfahrtindustrie
− Schienenfahrzeugbau
− Schiffbau
− Nutzfahrzeugbau (Gefahrguttransport)
− Bauwesen
− Wehrtechnik
− Druckbehälterbau und Druckleitungen
− Nahrungsmittelindustrie
− u.a.
Der Leser wird auf die entsprechenden Angaben in den einschlägigen Re-
gel- oder Normenwerken verwiesen.
4 Physikalische Eigenschaften
4.1.1 Dichte
Die Dichte von Aluminium ist etwa 1/3 derjenigen vieler anderer Ge-
brauchsmetalle mit Ausnahme von Titan und Magnesium. Durch Legie-
rungsbildung wird die Dichte nur geringfügig (+3%, –2%) verändert. Eine
Ausnahme sind Aluminium-Lithium-Legierungen, deren Dichte um etwa
15% geringer sein kann. Aus anwendungstechnischer Sicht ist weniger die
Gewichtsbasis als die Volumenbasis für den Werkstoffvergleich wichtig.
Auf das gleiche Gewicht bezogen bietet nur Magnesium ein größeres
nutzbares Metallvolumen als Aluminium, wie in Bild 4.1.1 dargestellt ist.
4.1.4 Wärmeleitfähigkeit
Bild 4.1.3 Vergleich der Wärmeleitfähigkeit von Aluminium und anderen Metal-
len im Verhältnis zu Kupfer (links) und in gewichtsbezogenen Werten (rechts)
1
Wegen fehlender Anlauffarben und der geringen Wärmeabstrahlung ist beim
Berühren von Aluminiumwerkstücken mit großer Vorsicht vorzugehen.
4.2 Physikalische Eigenschaften von Aluminiumoxid 225
Durch Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft bildet sich auf der blanken
Metalloberfläche eine festhaftende Schicht aus Aluminiumoxid, die das
Aluminium vor weiterer Oxidation schützt. Abgesehen von dieser Schutz-
wirkung hat die Oxidschicht Auswirkungen auf das Verhalten bei ver-
schiedenen Verarbeitungs- und Anwendungsprozessen. Die Kenntnis eini-
ger physikalischer Grunddaten des Aluminiumoxids sind daher wichtig.
Aufbau und Verhalten der Oxidschicht unter chemischen bzw. Witte-
rungsbedingungen sind in Abschn. 5.2 beschrieben. Die chemische Zusam-
mensetzung entspricht der Formel Al2O3. Die natürlich entstandene
Schicht hat eine amorphe Struktur.
226 4 Physikalische Eigenschaften
Mit dem Begriff Korrosion bezeichnet man die chemische Reaktion me-
tallischer Werkstoffe mit ihrer Umgebung. Mit Ausnahme der Edelmetalle
sind alle Metalle solchen chemischen Reaktionen ausgesetzt und verändern
dadurch ihre Oberfläche. Ein Korrosionsschaden ist nach DIN EN ISO
8044:1999 jedoch nur dann eingetreten, wenn die Korrosionserscheinun-
gen zu einer Beeinträchtigung der Funktion des Bauteils geführt haben. Im
allgemeinen handelt es sich beim Korrosionsprozeß um örtlichen oder flä-
chenhaften Angriff der Metalloberfläche in aggressiver feuchter Umge-
bung oder in wäßrigen Medien, denen das Bauteil ständig oder zeitweise
ausgesetzt ist. DIN EN ISO 8044:1999 weist daraufhin, daß die Bemühun-
gen darauf gerichtet sein sollen, nicht die Korrosion selbst – was in vielen
Fällen nicht möglich ist –, sondern einen Korrosionsschaden durch vor-
sorglichen Korrosionsschutz zu verhindern. Zu den Aufgaben des Korrosi-
onsschutzes gehört es, das Korrosionsverhalten des Werkstoffs und Bau-
teils in seinem Anwendungsbereich und über seiner Gebrauchsdauer zu
ermitteln und die entsprechenden Maßnahmen hinsichtlich der Wahl eines
Werkstoffs, seiner Behandlung sowie der konstruktiven und fertigungs-
technischen Verarbeitung unter dem Gesichtspunkt des Korrosionsschut-
zes zu ergreifen.
Die Prüfung des Korrosionsverhaltens geschieht nach festgelegten und
weitgehend standardisierten Prüfmethoden. Die Auswahl der geeigneten
Prüfmethode ist abhängig von der zu prüfenden Korrosionsart und vom
jeweilig beabsichtigten Einsatzgebiet. Anwendungsbereiche, wie Flug-
zeugbau, Schiffbau, Automobilbau und Bauwesen schreiben spezifische
Prüfmethoden vor. Angesichts der Vielzahl der Prüfvorschriften und
Prüfmethoden wird auf eine umfassende Beschreibung hier verzichtet und
auf die einschlägigen Normen- und Regelwerke sowie auf andere ein-
schlägige Literatur verwiesen, z.B. (Kammer 2002). Nur in Einzelfällen
werden verwendete Korrosionsprüfverfahren als Referenz zur Vervollstän-
digung der Information über bestimmte Korrosionsthemen herangezogen.
228 5 Korrosionsverhalten von Aluminium
Aus dem gleichen Grunde ist auch der Vergleich der Korrosionsbeständig-
keit von verschiedenen Werkstoffen durch Labortests mit großen Unsi-
cherheiten behaftet.
Die aggressive Wirkung von Chloriden in wäßrigen Korrosionsmedien
ist jedoch unbestritten. Chloridionen im Elektrolyten schwächen oder
durchdringen die schützende, passivierende Oberflächenschicht, bringen
das Metall in Kontakt mit dem Elektrolyten und setzen so den Korrosi-
onsmechanismus in Gang. In der Korrosionsforschung wird deshalb künst-
liches Meerwasser als ein genormtes Korrosionsmedium für vergleichende
Zwecke herangezogen.
Von besonderer Wichtigkeit ist also die möglichst genaue Beurteilung der
Betriebsbedingungen, denen das Produkt ausgesetzt ist. Selbst wenn die
primären Umgebungsbedingungen als nicht kritisch eingestuft werden, kön-
nen z.B. durch aggressive Reinigungsmittel Korrosionsschäden verursacht
werden. Dies gilt insbesondere immer dann, wenn durch unzweckmäßige
Konstruktion Ansammlungen von Reinigungsmitteln stattfinden und da-
durch die Trockenphase verkürzt bzw. ganz ausgeschaltet wird. Der Kapil-
larwirkung von engen Spalten ist dabei besonders Rechnung zu tragen.
Eine ebenso häufige Ursache für Korrosionsschäden ist die Nichtbe-
achtung der Regeln zur Vermeidung von Kontaktkorrosion mit Fremdme-
tallen, die gegenüber dem Grundwerkstoff „edleren“ Charakter haben.
Dies gilt insbesondere für Aluminiumkonstruktionen, wenn sie mit ande-
ren metallischen Konstruktionswerkstoffen zusammengefügt werden. Da
eine solche Mischbauweise eher die Regel als die Ausnahme ist, muß man
der Vermeidung von Kontaktkorrosion bereits bei der Konstruktion und
Werkstoffwahl besondere Beachtung schenken. Eine nachträgliche Behe-
bung dieser Schadensursache ist meistens sehr kostspielig.
Werden die Bauteile beschichtet, so ist es zur Vermeidung von Korrosi-
onsschäden wichtig, daß die Vorbehandlung und der Schichtaufbau den
einschlägigen Regeln und Richtlinien entsprechen. Dieses gilt unabhängig
davon, ob durch die Beschichtung eine dekorative oder schützende Wir-
kung erreicht werden soll. Eine ungenügende Beachtung dieser Regeln
kann bei Aluminium zu größeren Schäden führen, als wenn man des Bau-
teil unbeschichtet belassen hätte.
Bild 5.1.3 Einfluß des Meßverfahrens auf die maximale Korrosionstiefe von
Al99,0 nach langjähriger Witterungsbeanspruchung an verschiedenen Auslage-
rungsorten (Godard 1967)
232 5 Korrosionsverhalten von Aluminium
Im pH-Bereich zwischen 4,5 und 8,5 ist die Oxidschicht weitgehend un-
löslich, s. Bild 5.2.3. Korrosion durch flächenhaften Metallabtrag bleibt
vernachlässigbar gering. Allerdings können in diesem Passivbereich lokale
Korrosionserscheinungen, wie Lochkorrosion, durch elektrochemische
Prozesse verursacht werden, wenn das Ruhepotential anodisch verschoben
wird. Dies kann durch im Mischkristall gelöste Legierungselemente ge-
schehen, die elektropositiver als Aluminium sind (s. Spannungsreihe, Ta-
belle 5.4.1), durch heterogene Gefügebestandteile (z.B. Primärphasen, die
an der Oberfläche angeordnet und gegenüber dem Mischkristall elektropo-
sitiver sind (s. Tabelle 5.3.1) oder durch in die Oberfläche eingedrungene
metallische Fremdpartikel (Schleifstaub, Bremsstaub) ausgelöst werden.
Bezüglich der chemischen Beständigkeit von Aluminium gegenüber
zahlreichen Agenzien außer den hier betrachteten Medien gibt es umfang-
reiche tabellarische Informationsquellen, die weitgehend auf den DE-
CHEMA Werkstofftabellen basieren, s. z.B. (Kammer 2002, S. 459–487.
5.2.4 Korrosionsmechanismus
und ist gekennzeichnet durch die Entwicklung von Wasserstoff. Die Brut-
toreaktion in saurem Elektrolyten entspricht:
– –
Al3– + 3Cl + 3e– AlCl3 + 3e (5.2.7)
beschleunigt werden, wobei jedoch das Reaktionsprodukt AlCl3 in wäßri-
ger Umgebung nicht beständig ist und in Al(OH)3 umgesetzt wird:
+ –
AlCl3 + 6 H2O Al(OH)3 + 3 H3O + 3 Cl (5.2.8)
Dieser Schritt führt zu einer Senkung des pH-Wertes – ein Vorgang, der
vor allem in sauerstoffveramten engen Spalten beobachtet wird, s. Abschn.
5.4.5, und auch für die Beschleunigung des Rißfortschritts unter Korrosi-
onseinfluß verantwortlich gemacht wird, s. Abschn. 5.4.7.
Die anodischen und kathodischen Teilreaktionen laufen zwar an der
Phasengrenze Metall/Elektrolyt ab, sie müssen jedoch nicht unbedingt an
derselben Stelle der Oberfläche stattfinden. Anoden und Kathoden können
an der Oberfläche unterschiedlich verteilt sein und ergeben dadurch ein un-
terschiedliches Erscheinungsbild der Korrosion:
− gleichmäßige Verteilung gleichmäßiger Flächenabtrag
− heterogene Verteilung Lochkorrosion, selektive Korrosion.
Lochkorrosion und selektive Korrosion an bestimmten Gefügeelemen-
ten stehen in Zusammenhang mit den schützenden Oxidschichten, die in
technischen Legierungen durch heterogen verteilte Gefügeelemente mit
unterschiedlich elektrochemischem Charakter geschwächt sein können
(siehe Bild 5.2.1). Gleichmäßiger Flächenabtrag findet bei Aluminium im
pH-Bereich zwischen 4,5 und 8 praktisch nicht statt, siehe Bild 5.2.3. Die
Beständigkeit von anodisch verstärkten Oxidschichten in freier Bewitte-
rung ist selbst unter kritischen Umgebungsbedingungen (Seeklima, Indu-
strieklima) sehr hoch, jedoch wird eine Oxidschichtdicke von 20 bis 30 µm
empfohlen.
Bild 5.2.7 Einfluß einer Plattierschicht aus AlZn1 (EN AW-7072) auf dem Kern-
material AlMn1Cu (EN AW-3003) bei Korrosionsangriff. Bild oben: ohne Plattie-
rung (Vergrößerung: 1000-fach). Bild unten: 10% Plattierschichtdicke dient als
kathodischer Schutz für das Kernmaterial (Vergrößerung 200-fach) (Quelle: Alcan
(vorm. Alusuisse))
5.2 Oxidschicht und Korrosionsmechanismus des Aluminiums 241
5.2.5 Stromdichte-Potentialkurven
5.3.2 Korrosionsbeständigkeit
Bild 5.4.1 Beispiel für die Erscheinungsform von Lochkorrosion bei Aluminium-
legierungen: AlMg3, Rohr, Querschliff, ungeätzt (Quelle: Hydro Aluminium
Deutschland GmbH (vorm. VAW AG))
5.4 Erscheinungsformen der Korrosion 247
Bild 5.4.2 Beispiel für die Erscheinungsform von Muldenkorrosion bei Alumini-
umlegierungen: AlMg4,5Mn0,7, angegriffen durch alkalisches Medium, Quer-
schliff, ungeätzt (Quelle: Hydro Aluminium Deutschland GmbH (vorm. VAW
AG))
hezu die gleiche lokale Löslichkeit auf. In der Praxis können sich dennoch
große Unterschiede im Korrosionsverhalten ergeben, weil außer dem
Reinheitsgrad insbesondere die ausgeschiedenen intermetallischen Phasen
in der Aluminiummatrix oder an den Korngrenzen einen ungünstigen Ein-
fluß ausüben.
Lochkorrosion kann auch durch einen Schwermetall-Niederschlag auf
der Oberfläche oder durch in die Oberfläche eingebettete Eisenpartikel
(z.B. Schleifstaub) ausgelöst werden.
Die Löcher sind mit dem Korrosionsprodukt Al(OH)3 gefüllt. Da
Al(OH)3 sehr voluminös ist, erscheinen an den Lochstellen sogenannte
„Ausblühungen“, die einen stärkeren Korrosionsangriff vortäuschen, als
der tatsächlichen Lochtiefe entspricht. Al(OH)3 ist in Wasser unlöslich und
haftet am Lochboden. Das Lochwachstum nimmt dadurch mit der Zeit ab,
entsprechend etwa einem parabolischen Zeitgesetz (l = Lochtiefe, K =
Konstante, t = Zeit):
1
l = K ⋅t 3 (5.4.1)
Vergleiche hierzu auch die Kurvenverläufe in Bild 5.1.1.
Der Lochboden ist anodisch. Bei hoher Lochzahl nimmt der kathodische
Oberflächenbereich ab; das Lochwachstum wird dadurch gebremst. All-
gemeine Erfahrung besagt, je größer die Lochzahl, desto geringer ist meist
die Lochtiefe. In diesem Sinne können geringe Cu-Gehalte von etwa 0,3%
sich positiv auf das Lochkorrosionsverhalten auswirken, da dadurch die
Lochzahl erhöht wird. Die Erfahrungen mit Legierung AA6061, die zu den
Traditionswerkstoffen in den USA zählen, scheinen dies zu bestätigen.
248 5 Korrosionsverhalten von Aluminium
Bild 5.4.3 Beispiel für interkristalline Korrosion bei AlMg4,5Mn0,7 nach Sensi-
bilisierung durch Glühen bei 450°C, 30 Min, Abschrecken in Wasser und nachfol-
gende 3-monatige Lagerung bei 100 °C. Längsschliff, geätzt in 10%-ige H3PO4
(Quelle: Hydro Aluminium Deutschland GmbH (vorm. VAW AG))
Bild 5.4.4 Beispiel für interkristalline Korrosion bei AlCu4MgSi(A) nach Sensi-
bilisierung durch ungenügende Abschreckgeschwindigkeit bei der Lösungsglühbe-
handlung. Querschliff, geätzt in 10%-iger H2SO4 + HF (Quelle: Hydro Aluminium
Deutschland GmbH (vorm. VAW AG))
Schichtkorrosion
Schichtkorrosion ist eine schichtartig verlaufende, selektive Korrosion, die
je nach Art der Legierung transkristallin oder interkristallin und in sensi-
blen Bereichen vorzugsweise in Ebenen parallel zur Walzebene verläuft.
Das flächenhafte Aufblättern entsteht durch die sich bildenden Korrosi-
onsprodukte.
Kaltausgehärtete AlZnMg-Legierungen neigen zu transkristalliner
Schichtkorrosion entlang von ehemaligen Seigerzeilen, s. Bild 5.4.6. Diese
Legierungen sollten daher ausschließlich im warmausgehärteten Zustand
verwendet werden. Schichtkorrosionsgefährdet sind insbesondere die
5.4 Erscheinungsformen der Korrosion 251
Bild 5.4.8 Einfluß der Abschreckgeschwindigkeit und Aushärtung auf die Span-
nungsrißkorrosionsempfindlichkeit von AlZn4,5Mg1 (7020). Prüflösung: 2%
NaCl, pH3, CrVI-haltig (Gruhl et al. 1968, Gruhl et al. 1974). Der Chromatzusatz
behindert die Bildung von Korrosionsprodukten auf Aluminium
Bild 5.4.12 Beispiel für interkristalline Korrosion unter Spannung. Legierung Al-
Cu4SiMn (EN AW-2014-T6). Querschliff, ungeätzt (Quelle: Hydro Aluminium
Deutschland GmbH (vorm. VAW AG))
256 5 Korrosionsverhalten von Aluminium
5.4.5 Spaltkorrosion
5.4.6 Kontaktkorrosion
5.4.7 Korrosionsermüdung
Der erstere Fall ist für die Beurteilung der Tragfähigkeit und (Rest-) Le-
bensdauer von alten Bauteilen und Strukturen unter normalen Einsatzbe-
dingungen wichtig. Für den Grad der Vorschädigung durch Vorkorrosion
spielt die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffs/Bauteils die ausschlag-
gebende Rolle.
Der zweite Fall betrifft alle Bauteile und Strukturen, bei denen die unge-
schützte Metalloberfläche während der Betriebsbeanspruchung korrosiven
Umgebungsbedingungen ausgesetzt sind. Chemische und mechanische
Einflüsse wirken gleichzeitig und beeinflussen sich gegenseitig. Die
Schwingfestigkeit wird üblicherweise durch die Lage der Wöhlerkurve
von glatten, gekerbten oder geschweißten Probestäben beschrieben. Es hat
sich aber herausgestellt, daß für die Beurteilung der Einflüsse von Korro-
sion auf die Lebensdauer eines Bauteils auch das Rißfortschrittsverhalten
zu berücksichtigen ist, das im Verhältnis zum Wöhlerverhalten unter-
schiedlich starke, gar keine oder sogar gegensätzliche Auswirkungen der
Umgebungsbedingungen zeigt.
1
Langsamere Anpassung der Dehnung an die aufgebrachte Spannung durch eindiffundierte Wasser-
stoffatome, die die elastische Gitterverzerrung vermindern. Das anelastische Dehnungsverhalten
der Legierung EN AW-6013-T6 unter gleichen Bedingungen war deutlich geringer.
5.4 Erscheinungsformen der Korrosion 271
5.4.8 Reibkorrosion
5.4.9 Filiformkorrosion
(Höglund, T.; Kosteas, D.; Lundberg, S.: Special Design Issues, TALAT
Lecture 2205, 1994).
Bild 5.5.4 Beispiele für fertigungsbedingte Spalte und Anregungen zur Vermei-
dung von Spaltkorrosion bei flüssigkeitsdichten Schraubverbindungen: a) keine
porösen oder absorbierenden Dichtungswerkstoffe verwenden und b) Dichtungen
möglichst genau zuschneiden
5.5 Beispiele für korrosionsgerechtes Konstruieren 275
Bild 5.5.6 Elektrische Isolierung der Kontaktpartner zur Vermeiden von Kontakt-
korrosion mit und ohne Nebenschluß. Verbindung „A“ verursacht Kontaktkorro-
sion, Verbindung „B“ vermeidet Kontaktkorrosion (Gazapo 1994)
Bei der Wahl der Legierung und der Halbzeugart für den jeweiligen An-
wendungsfall sind neben der Beurteilung der Verarbeitungseigenschaften,
wie Verformbarkeit, Schweißbarkeit und Zerspanbarkeit, sowie des Korro-
sionsverhaltens unter den beabsichtigten Einsatzbedingungen vor allem die
Kenntnis der Festigkeits- und Duktilitätseigenschaften von Bedeutung. Die
letzteren beiden Eigenschaften bestimmen sowohl die Auslegung des Bau-
teils als auch das Umformverhalten und das Verhalten unter Mißbrauch
und Crash.
In diesem Kapitel wird zunächst auf die Ermittlung der Festigkeitsei-
genschaften eingegangen und die Stoffgesetze betrachtet, die das Verhal-
ten der Aluminiumlegierungen bei plastischer Verformung beschreiben.
Weiterhin wird der Begriff der Duktilität behandelt, der für die Verarbei-
tung und für die Bauteilsicherheit eine entscheidende Rolle spielt. Wenn
auch die Duktilität mit verschiedenen Kennwerten ausgedrückt wird, so ist
letztlich der Bruchvorgang entscheidend, der durch das Gefüge, die plasti-
sche Vorgeschichte und den Spannungs- und Dehnungszustand beeinflußt
wird. Der duktile Bruchvorgang durch Zugbeanspruchung („Modus I“)
wird gemeinhin als Folge von Lochbildung und Lochwachstum in dem
überbeanspruchten Werkstoffvolumen verstanden. Die Duktilität als
Grenzmaß der plastischen Verformbarkeit wird – neben den Einflüssen des
Spannungs- und Dehnungszustandes – allerdings durch Gefügeparameter
beeinflußt und ist dadurch abhängig von den Herstellungsbedingungen und
dem Werkstoffzustand. Auf diese Werkstoffeinflüsse wird besonders ein-
gegangen.
Schließlich wird das Verhalten unter zyklischer Beanspruchung be-
trachtet, das für Leichtbaukonstruktionen große Bedeutung hat. Die Me-
chanismen des Ermüdungsvorgangs und -bruchs werden ebenfalls unter
dem Gesichtspunkt der Gefügeeinflüsse behandelt mit dem Ziel, Auswir-
kungen von Werkstoffzustand und Verarbeitungsbedingungen, z.B. durch
mechanische Bearbeitung und Schweißen, auf das Schwingfestigkeitsver-
halten verständlich zu machen.
280 6 Mechanische Eigenschaften
Festigkeitswerte
Grundlage für die Festigkeitsermittlung ist das (quasi-statische) Span-
nungs-Dehnungsdiagramm des Werkstoffs, das an genormten Zugprobe-
stäben und nach genormten Durchführungsbestimmungen ermittelt wird
[DIN EN 10002-1]. Als charakteristische Festigkeitsmerkmale werden
daraus die 0,2% Dehngrenze, Rp0,2, und die Zugfestigkeit, Rm, bestimmt, s.
Bild 6.1.1, die bei einer bleibenden Dehnung von 0,2% bzw. bei Höchst-
last aus dem Last-Verlängerungsdiagramm durch Bezug auf die Aus-
gangsabmessungen der Probe, Querschnitt F0 und Meßlänge L0, ermittelt
werden.
Bruchdehnung
Als Maß für die Duktilität dient die Bruchdehnung, A, die sich aus einem
Anteil gleichmäßiger Dehnung der Meßlänge und – nach Erreichen der Ma-
ximallast – einer lokalen Einschnürdehnung zusammensetzt. Dadurch ergibt
sich eine Meßlängenabhängigkeit der Bruchdehnung, die je nach Wahl des
Probestabes als A5 oder A10 (kurzer bzw. langer Proportionalstab nach DIN
50145 (alt)), bzw. als A50 oder A80 (Meßlänge 50 mm bzw. 80 mm nach DIN
EN 10002-1) bezeichnet wird und unterschiedliche Wertangaben beinhaltet.
Durch die Meßlängenabhängigkeit ist die Bruchdehnung folglich kein
grundlegender Duktilitätswert, kann aber als Verformbarkeitsmerkmal für
vergleichende Qualitätsbeurteilung herangezogen werden.
In den einschlägigen Normen über Aluminium und Aluminiumlegierun-
gen – s. Anhang Tabelle A.3 – findet man garantierte Mindestwerte für
0,2-Dehngrenze, Zugfestigkeit und Bruchdehnung der handelsüblichen
Aluminiumlegierungen, Formate und Halbzeuge, die als Grundlage für
konstruktive Berechnungen und für Regelwerke herangezogen werden
müssen. Die Mindestwerte ergeben sich durch Auswertung einer statistisch
signifikanten Anzahl von Prüfungen verschiedenster Chargen, die auch
den Einfluß der Materialdicke und der unterschiedlichen Produktionsab-
läufe bei verschiedenen Herstellern berücksichtigen. Gegenüber den Min-
destwerten sind die Mittelwerte oder „typischen“ Werte aussagefähiger für
das Werkstoffverhalten, da sie die gegenläufige Abhängigkeit von Festig-
keit und Duktilität richtiger wiedergeben. Typische Festigkeitseigenschaf-
ten für zahlreiche handelsübliche Knetlegierungen enthält Tabelle A.1.2
(Anhang).
Gleichmaßdehnung
Die Gleichmaßdehnung, Ag, stellt das Werkstoffverhalten unter definier-
tem einachsigen Spannungszustand dar. Als Werkstoffkennwert für die
282 6 Mechanische Eigenschaften
Brucheinschnürung
Die Brucheinschnürung, Z, wird häufig als grundlegender Duktilitätswert
oder als Maß für die Grenzverformbarkeit des Werkstoffs betrachtet, da sie
die Verformbarkeit im Augenblick des Trennbruchs darstellt. Der Wert der
Brucheinschnürung enthält die Auswirkungen der mikrostrukturellen Vor-
gänge der Bruchbildung und gibt Hinweise auf das Bruchverhalten. Als
Brucharten treten der Einschnürbruch (Tasse-Kegel-Bruch), der Scher-
bruch oder ein Mischbruch beider Arten auf. Für die Aussagefähigkeit und
Vergleichbarkeit der Brucheinschnürung sind die Probenform sowie die
Bruchart und -lage zu berücksichtigen, s.a. Abschn. 6.3. Durch die bei
duktilen Werkstoffen auftretende Einschnürung unterliegen die Bruchme-
chanismen dem Einfluß des Spannungszustands, der zur Probenachse hin
an Mehrachsigkeit zunimmt.
Die Ermittlung der Brucheinschnürung erfolgt durch das manuelle
Ausmessen der Bruchfläche, Fbr, des Zugstabes mit üblicher Meßtechnik,
lichtmikroskopisch oder mit Tastern. Die Brucheinschnürung, Z, errechnet
sich durch Bezug der Querschnittsänderung F0 – Fbr auf den Ausgangs-
querschnitt, F0, nach der Beziehung
Die sog. „wahre“ Bruchdehnung ϕbr errechnet man aus Z als logarithmi-
sche Formänderung wie folgt:
6.1 Statische mechanische Kennwerte 283
1 ⎡ d Mt ⎤
τ= ⋅ ⎢3M t + γ R ⋅ ⎥ (6.1.4)
2 ⋅ π ⋅ R3 ⎣ dγ R ⎦
φ ⋅R 2 ⋅ π ⋅U ⋅ R
γR = = (6.1.5)
L L
ϕ = ln(ε + 1) (6.2.2)
Fließkurve
kf = σ0 + K.ϕ n (6.2.4a)
bzw.
kf = K.ϕ n (6.2.4b)
P = σw . F (6.2.5)
dP = σw.dF + F.dσw = 0
bzw.
dσw/dϕ = σw (6.2.6a)
ergibt sich
n = ϕ = ϕg (6.2.6b)
bzw.
Bild 6.2.1.a
290 6 Mechanische Eigenschaften
Bild 6.2.1.b
Bild 6.2.1 Fließkurven von Blechwerkstoffen der Legierungen a) EN AW-5754-0
und b) EN AW-6016-T4 in verschiedenen Orientierungen zur Walzrichtung. Die
Fließkurven wurden mit Hilfe der Ludwik-Beziehung extrapoliert (Quelle: Keller,
S., Hydro Aluminium Deutschland GmbH)
ϕb
r= (6.2.7)
ϕt
Verfestigungsverhalten
Verformungsverfestigung ist das Ergebnis von Versetzungsmultiplikation
und der Anordnung der Versetzungen in bestimmten Strukturen. Mit der
Zunahme der Versetzungsdichte und der Reaktion der Versetzungen unter-
einander wird der Fließwiderstand erhöht, gleichzeitig kommt es zu ener-
getisch günstiger Anordnung und gegenseitiger Auslöschung von Verset-
zungen, was sich in einer Abflachung der Fließkurve äußert. Der
Verfestigungsprozeß wird daher zunehmend überlagert von einem dynami-
schen Erholungsprozeß, s. a. Abschn. 3.1.
Über die Evolution des Gefüges im Verlauf der Fließkurve von unle-
giertem und niedriglegiertem Aluminium gibt es relativ gesicherte Vor-
stellungen, mit denen mathematische Modellierungen entwickelt werden
konnten (Zehetbauer 1993, Nes et al. 2002). In Reinaluminium arrangieren
sich bereits bei geringen Verformungsgraden die Versetzungen in einer
Zellstruktur mit diskreter Zellgröße und Versetzungsdichte der Zellwände
sowie mit einer geringen Versetzungsdichte im Zellinneren, s. a. Bild
3.1.6. Die Bildung von Versetzungszellen wird durch Quergleiten von
Versetzungen begünstigt, das bei Aluminium aufgrund seiner hohen Sta-
pelfehlerenergie besonders ausgeprägt ist. Mit zunehmender Verformung
verringert sich die Zellgröße, die Versetzungsdichte im Zellinneren nimmt
zu, bis durch dynamische Erholung ein Sättigungszustand eintritt. Im wei-
teren Verlauf erhöht sich die Versetzungsdichte der Zellwände und die
Mißorientierung zwischen den Zellen nimmt bis zu einem Sättigungswert
von 3–4° zu. Schließlich wandeln sich die Zellwände in konkrete Sub-
korngrenzen um. Der spezifische Vorgang der Umwandlung von Zellwän-
den in Subkorngrenzen ist umstritten, wird aber vermutlich durch Verset-
zungsklettern gesteuert, das durch die Zunahme der Leerstellendichte
begünstigt wird. Abhängig von der Art der Kaltverformung bildet sich bei
hohen Verformungsgraden eine diskrete Verformungstextur heraus.
Durch Zulegieren von substitutionsmischkristallbildenden Elementen,
z.B. in AlMg-Legierungen, wird das Verfestigungsverhalten deutlich ver-
294 6 Mechanische Eigenschaften
ändert, s. Bild 3.2.4. Verantwortlich hierfür ist eine Reihe von Faktoren.
Als wichtigste werden die Bremswirkung der gelösten Fremdatome auf die
Versetzungsbewegung, die Verringerung der freien Weglänge der Verset-
zungsbewegung und das planare Gleitverhalten trotz hoher Stapelfehler-
energie angesehen, wodurch gleichzeitig der dynamische Entfestigungs-
prozeß erschwert wird, Näheres s. Abschn. 3.1.2.
In Gegenwart von Sekundärausscheidungsphasen hängt das Verfesti-
gungsverhalten stark vom Kohärenzgrad und der Stabilität der Partikel ab
(Cheng et al. 2003). Bei vollständiger Kohärenz (Cluster und GP-Zonen
bei der Kaltaushärtung oder bei unvollständiger Warmaushärtung) schnei-
den Versetzungen die Ausscheidungszonen in der Gleitebene und ver-
nichten dadurch deren blockierende Wirkung. Das Verfestigungsvermögen
sollte dadurch abnehmen, was aber im Gegensatz zu dem tatsächlich beo-
bachteten hohen Verfestigungsvermögen nach Kaltaushärtung (T4-Zu-
stand) steht. Deshalb wird vermutet, daß bei der plastischen Verformung
eine dynamische Ausscheidung an Versetzungen verursacht wird, die de-
ren Bewegung behindert und außerdem die dynamische Entfestigung un-
terbindet (Deschamps et al. 1999). Im Kaltaushärtungszustand bzw. bei
Teilaushärtung ist außerdem noch ein deutlicher Grad an Übersättigung
gelöster Fremdatome vorhanden, wodurch der Fließwiderstand erhöht
wird. Möglicherweise kann neben dem Versetzungsschneiden der Aus-
härtungszonen auch die Bindung von eingeschreckten Leerstellen an Clu-
ster und GP-Zonen ein mehr planares Gleitverhalten erzeugen, s. Abschn.
3.1.2, Abschn. „Versetzungszellen“. Die Folge dieser Einflüsse ist ein ho-
hes Verfestigungsvermögen sowie eine hohe Gleichmaßdehnung im Zu-
stand T4.
Mit zunehmendem Aushärtungs- und Entmischungsgrad nehmen diese
Einflüsse ab. Im vollwarmausgehärteten Zustand (T6) ist das Verfesti-
gungsvermögen am geringsten, obwohl die Ausscheidungsphasen noch
schneidfähig sind. Mit dem teilweisen oder vollständigen Verlust der Ko-
härenz bei Überalterung (Zustand T7) wird der Übersättigungsgrad des α-
Mischkristalls gering. Dadurch wird das Quergleitverhalten begünstigt,
was wiederum dazu beiträgt, daß Versetzungen die Ausscheidungspartikel
nun leichter „umgehen“ können. Dieser Vorgang erzeugt zunächst eine
größere Versetzungsdichte, und der Fließwiderstand erhöht sich im frühen
Stadium der Verformung, aber das Verfestigungsvermögen nimmt bei wei-
terer Verformung infolge des frühzeitigeren Einsetzens von dynamischer
Entfestigung ab (Dumont et al. 2003). Ein Anzeichen hierfür ist die häufig
überproportionale Abnahme der Zugfestigkeit im Verhältnis zur 0,2%-
Dehngrenze im Bereich der Überhärtung.
Typisch für die Zunahme der dynamischen Entfestigung in überhärtetem
Material ist auch die verringerte Gleichmaßdehnung, was durch einen
6.2 Fließkurve, Verfestigung, Anisotropie, Verformbarkeit 295
Bild 6.2.5 Einfluß des Aushärtungsverlaufs auf die Abhängigkeit der wahren
Bruchdehnung ϕBr und des Verfestigungsexponenten n von der 0,2%-Dehngrenze
bei der Legierung 7075. Rundproben in Walzrichtung aus 35 mm dicken Walz-
platten (Ostermann 1975)
296 6 Mechanische Eigenschaften
Bild 6.2.6 Einfluß von Aushärtung und Überhärtung auf die Brucheinschnürung
der Legierung AA6061 (AlMgSiCu) im Zugversuch; aus Daten von (Liu et al.
2004)
6.2 Fließkurve, Verfestigung, Anisotropie, Verformbarkeit 297
Bild 6.2.8 Torsionsproben (Meßlänge 120 mm, Durchmesser 7 mm) aus Walz-
platten der Legierung EN AW-7075 in unterschiedlichen Aushärtungszuständen.
A: teilausgehärtet bei 120 °C (~T63), B: voll ausgehärtet bei 120 °C (~T6), C:
leicht überhärtet durch Stufenaushärtung 120°/175°C (~T79), D: stark überhärtet
durch Stufenaushärtung 120°/175 °C (~T73). ϕmax entspricht der Vergleichsdeh-
nung beim Probenbruch
298 6 Mechanische Eigenschaften
Formgebung und Verarbeitung als auch für die Anwendung und das
Einsatzverhalten von Aluminiumbauteilen.
Im folgenden wird zunächst eine Übersicht über die wichtigsten
makroskopischen und mikroskopischen Phänomene des Gewaltbruchs von
Aluminiumlegierungen gegeben, die beim einachsigen Zugversuch auftre-
ten und mit Legierungen, Gefüge und Zustand in Zusammenhang gebracht
werden. Der Zugversuch ist die wichtigste praktische mechanische Werk-
stoffprüfung und die auftretenden Erscheinungen können zumindest quali-
tativ auf andere Beanspruchungsarten, z.B. auf den Biegevorgang oder die
Blechverformung, übertragen werden. Das mechanische und Bruchverhal-
ten unter mehrachsigen Spannungszuständen sowie unter erhöhten Bean-
spruchungsgeschwindigkeiten wird in den Abschn. 6.5 bzw. 6.7 beschrie-
ben. Das Bruchverhalten aus der Sicht der quantitativen, linear-elastischen
und elastisch-plastischen Rißbruchmechanik wird nur am Rande behandelt
und geht über den vorgesehenen Rahmen des Buches hinaus.
Makroskopische Bruchphänomene
Makroskopisch kann das Bruchverhalten der Aluminiumwerkstoffen nach
verschiedenen Bruchtypen unterteilt werden, die sich in unterschiedlichen
Bruchflächenausbildungen an Zerreißproben im normalen einachsigen
Zugversuch darstellen, deren grundsätzliche Merkmale aber auch bei ande-
ren quasi-statischen Bruchzähigkeitsuntersuchungen auftreten. Die ver-
schiedenen Brucharten sind schematisch in Bild 6.3.1 dargestellt:
• Typ A ist der klassische duktile Trennbruch, der sog. Trichter- oder
Tassen-Kegel-Bruch (Cup-and-cone fracture), und wird überwiegend an
Rundproben mit deutlicher Einschnürzone beobachtet. Dieser Ein-
schnürbruch ist makroskopisch gekennzeichnet durch eine innere rauhe
Bruchfläche senkrecht zur Zugrichtung (Richtung der Hauptnormal-
spannung), umgeben von glattflächigen Scherlippen mit ca. 45° Nei-
gung zur Zugrichtung (Richtung der maximalen Schubspannung). Der
Anriß beginnt in Probenmitte der Einschnürzone und breitet sich radial
aus. Als auslösendes Bruchkriterium wird gemeinhin die maximal
ertragbare Normalspannung angenommen. Die Bildung des Scherlip-
penrandes unterliegt einem maximalen Schubspannungskriterium. Beim
Tassen-Kegelbruch handelt sich also um einen Mischbruch, der charak-
teristisch für niedrig legierte und sehr reine Werkstoffe sowie für
warmausgehärtetes und überhärtetes Material mit handelsüblicher Rein-
heit ist, s. Bild 6.3.5.
• Typ B ist der Scherbruch mit ca. 45° Neigung der Scherbruchfläche zur
Probenachse. Dieser Bruchtyp entsteht häufig bei dünnwandigen Proben
300 6 Mechanische Eigenschaften
Der duktile Trennbruch wird durch eine lokale Einschnürung des Mate-
rialquerschnitts eingeleitet. Die Einschnürung beginnt in der Zugprobe bei
Höchstlast und wird durch eine örtliche geometrische oder – bei techni-
schen Werkstoffen – durch eine werkstoffliche Inhomogenität ausgelöst
(Considère 1885, Havner 2004). Nach einem Vorschlag von Considère aus
dem Jahre 1885 beginnt die Einschnürung von Zugproben, wenn die Ver-
festigung σw/dϕ den Wert der Fließspannung σw (wahre Spannung, kf) er-
reicht (s. Abschn. 6.2, Gl. (6.2.6a) σw/dϕ = σw ). Eine geringfügige geo-
metrische oder werkstoffliche Inhomogenität führt dann zu einer
plastischen Instabilität, da das Verfestigungsvermögen die
Querschnittsminderung nicht mehr ausgleicht.
6.3 Bruchvorgang und Bruchverhalten 301
a) b)
Bild 6.3.2 Lokalisierung von Verformung (Gleitstufen und Scherbänder) in der
Einschnürzone von zuvor chemisch polierten Zerreißproben aus Legierung
AlZn5,5MgCu-TMT (7075) in zwei Reinheitsvarianten. a) Legierung auf Rein-
heitsbasis 99,99%, b) technische Legierung (Probenachse vertikal) (Ostermann
1975)
Bild 6.3.3 Längsschliff durch den Faserverlauf eines Schmiedeteils aus Legierung
EN AW-6082-T6 mit zeilenförmiger Anordnung von AlFeSi und Mg2Si Primär-
phasen
Mikroskopisch ist für den duktilen Bruch die Waben- oder Grübchen-
struktur der Bruchfläche charakteristisch, s. Bild 6.3.4a, die makroskopisch
ein rauhes Bruchbild ergibt. Am Grunde der einzelnen Waben kann man
die lochbildenden, z.T. fragmentierten Phasenpartikel erkennen, Bild
6.3.4b.
a) b)
Bild 6.3.4 Stereoelektronenmikroskopische (REM) Aufnahme des duktilen Wa-
benbruchs an Zerreißproben aus einem Schmiedeteil der Legierung EN AW-6082-
T6. Im Innern der Waben sind die teilweise zertrümmerten intermetallischen Pri-
märphasenpartikel erkennbar
a) b)
Bild 6.3.5 Hochreine und hochfeste Legierung X7075-T6. a) Gleitbandriß an der
Oberfläche in der Nähe der Scherlippe einer Zerreißprobe (Lichtoptische Auf-
nahme). b) Feine Wabenbildung auf den Scherbruchflächen (REM Aufnahme)
(Ostermann 1975)
a) b) c)
Bild 6.3.6 Stereoelektronenmikroskopische Aufnahmen typischer Bruchflächen
von duktilen und spröden Werkstoffzuständen: a) duktiler, fast vollständig trans-
kristalliner Wabenbruch (AlMg1Si0,5Mn0,5-T6), b) verformungsarmer Misch-
bruch mit transkristallinen und interkristallinen Anteilen (AlMg1Si0,5-T6), c) ver-
formungsarmer Mischbruch mit hohen interkristallinen Anteilen (hochfeste
Legierung EN AW-7075-T6) (Quelle der Bilder a. und b. Scharf et al. 1982)
stand) aus. Bei starker Überhartung (T7 Zustand) nimmt die Matrixhärte
ab, und die Dicke der ausscheidungsfreien, weichen Korngrenzenzonen zu,
was zusammengenommen die Brucheinschnürung verbessert, s. Bilder
6.2.4 bis 6.2.7 in Abschn. 6.2. Der interkristalline Bruchanteil verringert
sich dadurch tendenziell, ist aber deutlich höher als im teilausgehärteten
Zustand bei gleicher Streckgrenze.
Der bei Aluminiumlegierungen untypische spröde, verformungslose
Bruch ist meistens gekennzeichnet durch vollständig interkristalline
Bruchverläufe. Ein Beispiel für diese Versagensart ist der Spannungsriß-
korrosionsbruch von Legierungen der Gattung AlZnMg(Cu), bei dem die
Kohärenz der Körner durch die gleichzeitige Wirkung von Zugspannungen
und eindiffundierendem Wasserstoff aufgehoben wird. Bild 6.3.8 stellt ei-
nen solchen interkristallinen Bruch von einer SpRK-empfindlichen, hoch-
reinen AlZnMg-Variante dar.
Der Einschnürbruch
Der Einschnürbruch, Typ A in Bild 6.3.1, entsteht durch Bildung, Wachs-
tum und Koaleszenz der Hohlräume, d.h. durch Einschnüren oder Absche-
ren der Matrixligamente zwischen den Hohlräumen. Die dadurch rauh bis
faserig erscheinende Bruchfläche verläuft senkrecht zur Hauptnormalspan-
nung. Die Bildung der Scherlippen beim Tassen-Kegel-Bruch geschieht in
dem Moment, in dem sich ausgehend von dem inneren Trennbruch inten-
sive Scherbänder unter ca. 45° Neigung bilden, einen kritischen Wert der
Schubspannung überschreiten und unter der Wirkung der Normalspan-
6.3 Bruchvorgang und Bruchverhalten 307
Der Scherbruch
Der Scherbruch, Bild 6.3.9, bei Zugproben unter 45° wird ebenfalls durch
Lochbildung und Lochwachstum ausgelöst, die sich nach dem Beginn der
Einschnürung durch Lokalisierung der Verformung in einem kritischen
Scherbandbereich entwickeln (engl. „void sheeting“) (Sarkar et al. 2004,
Bron et al. 2004). Allerdings sind gegenüber dem duktilen Trennbruch bei
vergleichbaren Fremdphasenanteilen und Größenverteilungen der Partikel
die Löcher kleiner und in Abscherrichtung teilweise elliptisch ausgezogen.
Die geringere Wabengröße ist vermutlich mit dem geringeren hydrostati-
schen Spannungszustand und mit der Lokalisierung der Verformung in
dem relativ schmalen kritischen Scherband zu erklären.
Bild 6.3.9 Scherbruch einer Zugprobe aus 2mm dickem Blech der Legierung
AA6111-T4. Die Probe wurde geätzt, um die Scherbandbildung im Korngefüge
sichtbar zu machen (Quelle: Sarkar et al. 2004)
Der Scherbruch ist typisch für das Versagen von mittelfesten naturhar-
ten AlMg-Legierungen, z.B. EN AW-5754-0 und EN AW-5182-0, sowie
von kaltausgehärteten bzw. teilausgehärteten Legierungen und entsteht
nach vergleichsweise hoher Gleichmaßdehnung, Ag, die in diesen Fällen
auf behinderte dynamische Entfestigung zurückgeführt wird (s. Abschn.
6.3 Bruchvorgang und Bruchverhalten 309
− Temperatur und
− Verformungsgeschwindigkeit.
Bild 6.3.11 Einfluß von Kaltverformung auf die Brucheinschnürung von 2mm di-
ckem Walzmaterial aus Legierung AlMg3 (AA5754-0) mit unterschiedlichem Fe-
Gehalt nach (Sarkar et al. 2001)
Versagenskriterien
Die Festlegung und Ermittlung des jeweils zutreffenden Versagenskriteri-
ums ist nach den vorstehenden Betrachtungen noch problematisch. Für den
duktilen Trennbruch sind mittlerweile zahlreiche rechnerische Modellie-
rungen verfügbar. Die rechnerischen Ansätze gehen zurück auf die Model-
lierung von Lochbildung und -wachstum von McClintock (McClintock
1968), Gurson (Gurson 1977), Needlemann und Tvergaard (Needleman et
al. 1984, Needleman et al. 1987, Tvergaard 1990), die viele der metallurgi-
schen und mechanischen Einflußgrößen berücksichtigen. Verfeinerungen
durch Berücksichtigung der Partikelform, Größenverteilung, interkristalli-
ner Rißanteile sowie ausscheidungsfreier Zonen wurden entwickelt
(Agarwal et al. 2003, Zehnder et al. 2000, Jain et al. 1999, Pardoen et al.
2003, Dumont et al. 2004, Wen et al. 2005). Die eingehende Behandlung
dieser Thematik geht jedoch über den Rahmen dieses Buches hinaus, und
es wird auf die angegebene Fachliteratur verwiesen.
Für den Fall des Scherbruchs, der bei vielen praktisch eingesetzten, duk-
tilen Aluminiumlegierungen den vorherrschende Bruchmodus darstellt,
gibt es noch deutliche Ambivalenzen. Der Stand der Anwendbarkeit der
verschiedenen Bruchkriterien für die FE-Modellierung nach heutigen De-
sign Codes (ABAQUS, LS-DYNA, PAM-CRASH, CrachFEM) wurde von
Wierzbicki et al. (Wierzbicki et al. 2005) analysiert. Sie untersuchten sie-
ben verschiedene Bruchkriterien und kalibrierten sie durch Untersuchun-
gen an Plattenmaterial der Legierung AA2024-T351. Für mehr Sicherheit
in den Schlußfolgerungen wäre es wünschenswert, die gleichen Untersu-
chungen und Analysen auch an einer mittelfesten Legierung, z.B. EN AW-
5754-0 zu wiederholen.
314 6 Mechanische Eigenschaften
⎡R Ag ⎤
CFS = − ln ⎢ br (1 − )⎥ (6.3.1)
⎣ Rm 2 ⎦
⎡ ⎤
R /R
CFS = − ln ⎢ br m 1 ⎥ (6.3.2)
⎢ − 1+ r ⎥
⎣⎢ (1 + Ag ) ⎦⎥
Beide Beziehungen, Gl. (6.3.1) und (6.3.2), ergeben annähernd die glei-
chen Werte. Bei vernachlässigbarer Anisotropie (r ≈ 1) sowie bei geringem
Wert von Ag (Ag << 1) läßt sich Gl. (6.3.1) aus Gl. (6.3.2) herleiten (Hop-
perstad 2003).
Zur sicheren Ermittlung der nominellen Bruchfestigkeit, Rbr, müssen al-
lerdings besondere Anforderungen an die Zerreißmaschine bezüglich ho-
her Steifigkeit und hoher Meßwerterfassungsfrequenz der Maschinen-
Software gestellt werden. Der errechnete CFS-Wert nach den obigen Be-
ziehungen wird im wesentlichen durch das Verhältnis von Rbr zu Rm be-
stimmt und nur zu einem geringen Teil von der Gleichmaßdehnung Ag.
Experimentelle Ergebnisse zeigen, daß zwischen dem Wert der gemesse-
nen Brucheinschnürung, Z, und dem errechneten CFS-Wert zwar ein gro-
ber Zusammenhang besteht, die gemessene Brucheinschnürung aber in der
Regel deutlich über dem CFS-Wert liegt.
6.3 Bruchvorgang und Bruchverhalten 315
Bild 6.3.14 Gegenüberstellung von Critical Fracture Strain (CFS) und Bruchein-
schnürung für ein Reihe von Aluminiumknet- und Gußlegierungen (aus verschie-
denen Datenquellen)
Zähes Bruchverhalten
Ein stabiler Rißfortschritt ist die Voraussetzung für zähes Bruchverhalten
von Konstruktionen. Man spricht von einem zähen Bruchverhalten, wenn
zur Aufrechterhaltung des Rißfortschritts laufend äußere Arbeit aufge-
bracht werden muß, die sich lokal in Verformungsarbeit in der plastischen
Zone an der Rißspitze oder im Restquerschnitt des Bauteils umsetzt. Es
handelt sich dann um einen stabilen Rißfortschritt, da bei Entlastung der
Rißfortschritt zum Stillstand kommt. Geschieht der Rißfortschritt allein
durch die Umsetzung der im Bauteil und im Spannungsfeld um den Riß
enthaltenen elastischen Energie, handelt es sich um instabilen, spröden
Rißfortschritt. Dabei kann sich der Riß verzweigen, und das Bauteil in
mehrere Bruchstücke zerspringen. Dieser unangenehme Fall kann bei-
spielsweise bei Druckbehältern aus AlMgSi-Legierungen auftreten, wenn
diese einen zu geringen Gehalt an Mn oder an Elementen mit vergleichba-
rer metallurgischer Wirkung und einen hohen Anteil an Korngrenzenbruch
aufweisen.
Die für den Rißfortschritt aufzuwendende Arbeit dient als Maß für die
Beurteilung der Bruchzähigkeit. Im Zusammenhang mit den Methoden der
linear-elastischen und elastisch-plastischen Bruchmechanik können geeig-
nete Kennwerte für die Auslegung bruchsicherer oder betriebsicherer Bau-
teile und Konstruktionen verwendet werden. Im Rahmen dieses Abschnitts
soll das Rißfortschrittsverhalten jedoch nur als Hilfsmittel für die Beurtei-
316 6 Mechanische Eigenschaften
Bild 6.3.15 Prüfung des Rißfortschrittsverhaltens mit der Aufreißprobe nach Kahn
Man erkennt zunächst, daß die Gesamtheit der Versuchsdaten sich den
verschiedenen Legierungsgruppen zuordnen lassen. Weiterhin sieht man
den bekannten Zusammenhang zwischen Festigkeit und Zähigkeit, näm-
lich die Abnahme der Rißfortschrittsenergie mit zunehmender Festigkeit,
sofern man die Daten jeweils einer Legierungsgruppe betrachtet. Je weiter
diese Gruppe zu höheren Festigkeitswerten verschoben ist, um so günsti-
ger ist das Produkt aus Rißzähigkeit und Festigkeit. Die günstigste Kombi-
nation von Rißzähigkeit und Festigkeit bieten die AlZnMg-Legierungen
(Gruppe 7xxx). Die schlechteste Kombination gilt für die sehr duktilen un-
legierten Aluminiumsorten sowie für die AlMn-Legierungsgruppe (Gruppe
3xxx). Die AlMg- und AlMgSi-Legierungen (Gruppen 5xxx bzw. 6xxx)
bestreiten das Mittelfeld. Duktilität allein ist demnach kein ausreichendes
Kriterium für zähes Rißfortschrittsverhalten, vielmehr von Bedeutung ist
hohe plastische Verformungsarbeit.
Es wird somit auch deutlich, daß die AlMn-Legierungen und Reinalu-
minium in der Regel nicht zu den bevorzugten Konstruktionslegierungen
zu zählen sind. Sie werden überwiegend für untergeordnete konstruktive
Zwecke sowie für funktionale Anwendungsbereiche, Verpackung, Wär-
metauscher und Behälter der chemischen Industrie verwendet. Betrachtet
man die Gesamtheit der Rißzähigkeitsdaten, so erkennt man auch, daß die
optimalen Zähigkeitswerte im 0,2%-Dehngrenzenbereich von ca. 150 bis
250 N/mm² erzielt werden. Geht man über diesen Bereich hinaus, sollte
man sich Rechenschaft über ausreichende Bruchsicherheit geben.
318 6 Mechanische Eigenschaften
„Stage I“ und „Stage II“ Crack Growth bezeichnet (Forsyth 1962). Die
Unterteilung des Ermüdungsbruchvorgangs in die beiden Stadien ist in so-
fern von Bedeutung, als ihnen unterschiedliche Mechanismen zugrunde
liegen und diese durch die metallurgischen Eigenschaften des Materials,
die Dimensionen des Bauteils, durch die Art der Beanspruchung und die
Lage des Anrisses zur Hauptbeanspruchungsrichtung auf unterschiedliche
und manchmal gegenläufige Weise zum Bruchvorgang und damit zur Le-
bensdauer des Bauteils beitragen.
Bild 6.4.1 illustriert nach Laird schematisch diese Stadienfolge des Er-
müdungsbruchs von Metallen (Laird 1967). Merkmal des Stadium I ist ei-
ne kristallographisch orientierte Rißlage auf Ebenen, die in einem defi-
nierten Zusammenhang mit den primären Gleitsystemen des Materials ste-
hen. Im Stadium II folgt der Riß überwiegend einer Richtung senkrecht zur
Hauptnormalspannung und ist bei duktilen Werkstoffen auf der Bruchflä-
che durch charakteristische Rastlinien gekennzeichnet. Der Übergang vom
Stadium I (Anrißphase) zum Stadium II (Rißfortschritt) ist hauptsächlich
von der Höhe des Spannungsausschlags ∆σ (= 2·σa, σa = Spannungsam-
plitude) bzw. der auf den Anriß wirkenden Spannungsintensität ∆K abhän-
gig, aber auch vom spezifischen, durch das Gefüge beeinflußten Gleitver-
halten.
Bild 6.4.1 Die Stadien des Ermüdungsbruchs nach C. Laird (Laird 1967)
Persistente Gleitbänder
Anfänglich zyklische Verfestigung mit anschließender Entfestigung wurde
bei zahlreichen Untersuchungen von unverformten Ein- und Vielkristallen
aus Reinaluminium, u.a. von (Snowden 1963, Ryum et al. 1996, Ryum et
al. 1996, El-Madhoun et al. 2003) und aus aushärtbaren AlCu-Legierungen
(Abel et al. I 1966, Abel et alt. II 1966, Morris et al. 1989) im Kurzzeit-
und Langzeitfestigkeitsbereich festgestellt. Die Gleitbänder treten in der
äußeren Kornlage an die Oberfläche und erzeugen Extrusionen und Intru-
sionen, die als „persistente Gleitbänder“ bezeichnet werden (PSB, engl.
persistent slip bands).
Das Auftreten solcher PSB ist jedoch abhängig von Legierungsart, Le-
gierungsgehalt und Werkstoffzustand. Wie bereits erwähnt, entwickelt un-
legiertes, weichgeglühtes Aluminium infolge seines ausgeprägten Quer-
gleitverhaltens sehr schnell eine mehr oder weniger grobe Versetzungs-
zellstruktur, die bereits nach wenigen Lastwechseln abgeschlossen ist. Per-
sistente Gleitbänder sind bei Reinaluminium nicht so ausgeprägt wie bei
Legierungen und werden – wenn überhaupt – erst gegen Ende der Lebens-
dauer beobachtet. Im Gegensatz dazu bilden sich in ausscheidungsgehär-
teten Legierungen ausgeprägte PSB, wie Bild 6.4.2 am Beispiel einer
AlZnMg-Legierung illustriert (Forsyth 1963).
Die Mikrostruktur solcher PSB zeigt eine charakteristische Verset-
zungsstruktur, die durch eine leiternartige Anordnung von parallelen Zell-
wänden beschrieben werden kann. Das Zellinnere ist gefüllt mit unregel-
324 6 Mechanische Eigenschaften
Anrißbildung
Der Übergang von persistenten Gleitbändern zu kristallographisch orien-
tierten Ermüdungsanrissen des Stadium I ist das eigentliche Kernproblem
der Schwingfestigkeitsforschung seit über 50 Jahren. Die Bestimmung von
Anrissen, ihre Lage, Ausdehnung und der Übergang zum Stadium II ist
experimentell äußerst schwierig und nur zeitraubend zu ermitteln. Die An-
rißbildung ist daher Gegenstand verschiedenster Modellvorstellungen über
Bruchmechanismen, die auf Abgleitungsfolgen in konjugierten Gleitebe-
nen an der Oberfläche beruhen, auf der Schwächung der an der Kornober-
fläche austretenden Gleitebenen durch Belegung mit Atmosphärilien wäh-
rend der Reversionsvorgänge oder auf der Erzeugung von Spannungskon-
zentrationen an den Oberflächenkerben der Gleitbandintrusionen. Ermü-
dungsanrisse – auch als Kurzrisse bezeichnet – haben eine Ausdehnung in
der Größenordnung von wenigen µm bis zu Kornabmessungen. Außerdem
durchläuft der Anriß verschieden ausgedehnte innere Spannungsfelder. Es
wird deutlich, daß Anrißbildung und -wachstum von den vorliegenden Ge-
fügezuständen erheblich beeinflußt werden.
Entscheidend ist zweifellos die rein mechanische Ursache des Ermü-
dungsanrisses, da auch im Hochvakuum kein grundsätzlich anderes Ver-
halten gefunden wird, obwohl bekanntlich eine deutliche Verbesserung der
Schwingfestigkeit und langsameres Rißfortschrittsverhalten beobachtet
wird. Einleuchtend ist auch der energetische Ansatz, der von einer kriti-
schen Größe der inneren Energie der Gleitbänder durch Akkumulation von
Kristallfehlern durch die fortdauernden reversiblen und nicht reversiblen
Versetzungsbewegungen ausgeht (Venkataraman et al. 1990). So wurde
durch Positronenspektroskopie festgestellt, daß im Gegensatz zu statischen
Bruchflächen die Rißflanken von Schwingungsrissen eine hohe Konzen-
tration (∼ 4 ppm) von Leerstellen-Clustern enthalten (Egger et al. 2004).
Dieser Befund erklärt vielleicht auch die gelegentlich beobachtete Poren-
bildung im Zusammenhang mit dem Entstehen des Schwingungsanrisses
(Zhai et al. 1995). Der zum Anriß führende Grenzverformungszustand in
den Gleitbändern könnte auch durch einen kritischen Wert des Hysterese-
Energieinhalts ∆σ ·∆ε gegeben sein, und damit ein Bezug zum SWT-Schä-
digungsparameter hergestellt werden, s. Abschn. 6.4.4.
Viele Beobachtungen haben gezeigt, daß der kristallographische Anriß
typischerweise entlang der zyklisch erzeugten Gleitbänder und Subkorn-
grenzen verläuft. Das Beispiel in Bild 6.4.4 zeigt deutlich die kristallo-
graphische Natur des Ermüdungsanrisses im Stadium I bei einer hochfe-
sten AlZnMgCu-Legierung auf Reinstaluminiumbasis, bei der die durch
eine Kaltverformung erzeugten Gleitbänder durch die abschließende
Warmaushärtung mit Ausscheidungen belegt und im Längsschliff durch
Anätzen sichtbar wurden.
332 6 Mechanische Eigenschaften
det, s. Bild 6.4.8. Die Gesamtdehnungsamplitude εa,t setzt sich aus dem e-
lastischen, εa,e und dem plastischen Dehnungsanteil εa,p zusammen:
Der Wert A (σa/εa,t) der Sättigungshysterese ergibt ein Wertepaar der zy-
klischen Spannungs-Dehnungskurve.
zügig: ε = +⎜ ⎟ (6.4.2.a)
E ⎝K⎠
bzw.
1
σa ⎛σ ⎞ n'
6.4.3 Rißfortschrittsverhalten
Rißfortschrittskurve
Das Rißfortschrittsverhalten kann sehr gut mit den Methoden der linear-
elastischen Bruchmechanik beschrieben werden, da der Rißfortschritt bei
338 6 Mechanische Eigenschaften
einem Spannungsniveau geschieht, bei dem das Bauteil global nur ela-
stisch beansprucht wird. Für die Berechnung des Rißfortschrittverhaltens
werden Angaben über die Rißfortschrittsgeschwindigkeit pro Lastwechsel,
da/dN, in Abhängigkeit von der Schwingbreite der Spannungsintensität ∆K
benötigt, wobei a = Rißtiefe, N = Lastwechsel bedeuten. Die Schwing-
breite der Spannungsintensität ∆K ist abhängig von der Schwingbreite der
auf das rißbehaftete Bauteil wirkenden äußeren Spannung ∆σ = 2·σa und
eine Geometriefunktion Y, die die Rißform und -lage im Bauteil berück-
sichtigt. Für einen elliptischen Anriß in einem unendlich ausgedehnten
Körper ist Y = 1.
∆K = ∆σ ⋅ 2πa ⋅ Y (6.4.3)
= A ⋅ (∆K )
da m
(6.4.4)
dN
wobei A eine Konstante und m die Neigung der Tangente darstellt, s. Bild
6.4.10. Der Bereich III kennzeichnet den Bereich zunehmend instabilen
Rißwachstums, das dem Grenzwert der bruchmechanisch definierten Riß-
zähigkeit Kc bzw. KIc beim abschließenden Gewaltbruch zustrebt.
Der Rißfortschritt im Bereich I folgt den kristallographisch orientierten
Gleitbändern korrespondierend mit den Beobachtungen zur Anrißbildung.
Im Bereich II der Rißfortschrittskurve ist die Bruchfläche durch sog. Rast-
linien gekennzeichnet. Das fraktographische Erscheinungsbild der Ermü-
dungsrißfläche im Bereich II ist beispielhaft im Bild 6.4.11 wiedergeben.
Der Rißverlauf ist im allgemeinen transkristallin, kann jedoch bei entspre-
chend gestörter Ausbildung der Korngrenzen oder durch korrosive Ein-
flüsse auch partiell oder vollständig interkristallinen Verlauf nehmen. Die
Bruchfläche im Bereich III ist wie beim statischen Bruch durch Grübchen-
bildung gekennzeichnet.
Die Art der Gleitvorgänge, die zur Ausbildung der plastischen Zone füh-
ren, hat ähnlich wie im Stadium I (Anrißbildung) einen Einfluß auf den
Rißfortschritt. Während planares Gleitverhalten die Rißbildung beschleu-
nigt (s. oben), wird im Gegensatz dazu der Rißfortschritt verlangsamt. Die-
ses Verhalten wird besonders bei Versuchsdurchführung im Vakuum deut-
lich, weil – legierungsabhängig – der Umgebungseinfluß auf das Riß-
fortschrittsverhalten den eigentlichen Bruchvorgang überlagert. E.A.
Starke Jr. u. Mitarb. untersuchten teilausgehärtetes und überaltertes Plat-
tenmaterial der Legierung AA7475 mit zwei verschiedenen Korngrößen
(18 µm und 80 µm) unter Laborluft und im Vakuum, s. Bild 6.4.14 (Carter
et al. 1984). Dabei zeigte das teilausgehärtete Material mit grobem, pla-
narem Gleitcharakter günstigeres Rißfortschrittsverhalten als das überal-
6.4 Schwingfestigkeitsverhalten von Aluminiumwerkstoffen 343
Kurzrißproblematik
Das Wachsen eines Ermüdungsanrisses im Stadium I und darüber hinaus
ist abhängig vom Überschreiten eines Schwellwertes der Spannungsinten-
sität ∆K an der Rißfront. Die physikalische Vorstellung dabei ist, daß die
plastischen Gleitvorgänge vor der Rißfront intensiv genug sind, sich über
die blockierenden Wirkungen von Korngrenzen, Phasen, etc. hinaus aus-
zudehnen. Der Schwellwert der Spannungsintensität für den Rißfortschritt
im Übergang von Stadium I zu Stadium II ist jedoch nicht identisch mit
∆K0 – dem sog. Threshold Stress Intensity Wert, ∆Kth –, der mit Hilfe von
Rißfortschrittsmessungen von Langrissen im Stadium II ermittelt wird. Im
Gegensatz zum Rißfortschrittsverhalten von Langrissen zeichnen sich
Kurzrisse dadurch aus, daß sie anfänglich eine hohe Wachstumsgeschwin-
digkeit haben, die mit zunehmender Spannungsintensität ∆K abnimmt,
zum Stillstand kommt oder ein Minimum durchläuft und anschließend in
das „normale“ Verhalten von Langrissen übergeht. Aus diesem unge-
wöhnlichen Verhalten und der Beobachtung, daß Kurzrisse sich wie kurze,
von Kerben ausgehende Risse verhalten, wurde geschlossen, daß Kurzrisse
in einem lokalen inneren Spannungsfeld wachsen, das sich dem durch äu-
ßere Beanspruchung erzeugten Spannungsfeld überlagert. Die Quelle die-
ses inneren Spannungsfeldes können mikrostrukturelle Kerben oder Ver-
setzungsaufstauungen sein sowie die Spannungskonzentration durch Ex-
trusionen und Intrusionen von PSB an einer ungekerbten Oberfläche.
Wächst der Anriß über das innere Spannungsfeld hinaus, wird die äußere
Beanspruchung für den weiteren Rißverlauf maßgebend. Als grundlegen-
des Werkstoffverhalten wird jedoch das Rißfortschrittsverhalten von Lang-
rissen angesehen. Sind Größe und Verlauf der inneren Spannungsfelder
bekannt, läßt sich durch Überlagerung mit der äußeren Beanspruchung das
Rißfortschrittsverhalten der Kurzrisse aus dem Langrißverhalten ermitteln
(Sadananda et al. 1997).
Trägt man εa,t, εa,e und εa,p doppeltlogarithmisch über der Anrißlastwech-
selzahl1 NA auf, erhält man nahezu lineare Abhängigkeiten der Anriß-
lastwechselzahl von den elastischen und plastischen Anteilen der Deh-
nungsamplitude, s. Bild 6.4.15 (Grubisic et al. 1986).
ε a, p = ε 'f ⋅ N cA (6.4.7)
und aus den Gln. (6.4.6) und (6.4.7) die Beziehung zwischen den Ex-
ponenten n’, b und c (Morrow 1964)
b
n' = (6.4.10)
c
1
b= (6.4.11)
k
Mit diesen Gesetzmäßigkeiten der Dehnungswöhlerkurve (ε/N-Kurve)
war die Hoffnung verbunden, eine durchgängige Darstellung der (Kurz-
zeit-) Ermüdung ausgehend vom Zugversuch bis hin zur S/N-Kurve zu er-
reichen. Der Vorzug der Dehnungswöhlerkurve ist zudem die scheinbar
geringere Streuung der Einzelwerte gegenüber der S/N-Kurve. Die ε/N-
Kurven von verschiedenen Knet- und Gußlegierungen in Bild 6.4.16
scheinen einen Bezug zur „wahren“ Dehnung εf (= ϕbr) im Zugversuch zu
bestätigen. Im Kurzzeitfestigkeitsbereich sind die duktileren Werkstoffe
den weniger duktilen Werkstoffen überlegen. In Bild 6.4.16 ist aber auch
zu erkennen, daß im höheren Zeitfestigkeitsbereich das ε/N-Verhalten der
kalt- und warmausgehärteten (T4, T6) Werkstoffe günstiger als das von
nicht aushärtbaren Werkstoffen ist. Trotz des quasi-planaren Gleitverhal-
tens, das die Anrißbildung beschleunigen soll, verhalten sich diese Legie-
rungen im hohen Zeitfestigkeitsbereich günstiger, wenn auch nicht im
gleichen Verhältnis der statischen Zugfestigkeiten.
Die Auswertungen der ε/N-Kurven nach Coffin-Manson für eine Reihe
von Knet- und Gußlegierungen enthält Tabelle 6.4.1. Weitere Daten für die
zyklische Spannungs-Dehnungskurve und zugehörige ε/N-Kurven findet
man in der einschlägigen Literatur, z.B. in (Boller et al. 1987).
1100 H12 97 110 2,09 69 0,159 69050 184 159 0,467 0,092 0,613 [5]
2024 T4 303 476 0,43 421 0,120 70327 888 631 --- (0,109) (0,910) [6]
2024 T4 280 455 0,27 430 0,106 76000 831 724 0,257 0,098 0,901 [7]
5083 H111 175 303 0,39 270 0,0562 74000 392 689 6,28 0,120 1,14 [1]
5083 H111 --- --- 0,33 (222) 0,129 70500 494 451 0,490 0,143 1,110 [3]
6082 T6 303 308 (0,53) 317 0,0351 70000 394 994 199 0,159 1,644 [2]
6082 T6 310 355 0,43 305 0,057 75000 435 489 0,43 0,067 0,78 [4]
6082 T6 348 383 0,61 359 0,046 74550 478 554 5,375 0,068 1,208 [5]
7020 T6 --- --- 0,23 (348) 0,087 69000 598 545 0,347 0,129 1,481 [3]
7075 T6 469 579 0,41 535 0,097 71016 978 745 --- (0,115) (1,185) [6]
7075 T6 498 576 0,12 494 0,07 71900 787 709 0,12 0,056 0,75 [8]
42100 T6 227 265 0,04 233 0,072 75000 364 278 0,04 0,07 0,46 [4]
44100 F 104 168 0,13 122 0,120 76000 257 228 0,13 0,10 0,48 [4]
Aluminium- --- --- --- --- 0,09 --- --- 1,9x 0,28 0,11 0,66 [8]
gruppe Rm
1)
Daten in ( ) neu ausgewertet.
2)
Datenquelle: ([1] Fh.-Inst. LBF 1997; [2] Fh.-Inst. LBF 2002; [3] Kosteas et al. 1989);
[4] Grubisic et al. 1986; [5] Boller et al.; [6] Endo et al. 1969; [7] Wellinger et al. 1971;
[8] Meggiolaro et al. 2004)
Für den rechnerischen Nachweis geht man davon aus, daß für den Fall
konstanter Lastamplituden ab einer Lastspielzahl von 5x106 LW die Lang-
zeitfestigkeit („Dauerfestigkeit“) erreicht ist, obwohl Aluminiumlegierun-
gen im allgemeinen keine ausgeprägte Dauerfestigkeitsgrenze haben (Aus-
nahme: verfestigte AlMg-Legierungen mit ausgeprägtem Portevin Le
Chatelier Effekt). Nach Eurocode EC9 [prEN 1999, 1-3:2004] gilt die
Dauerfestigkeitsgrenze ab 5·106 LW definitionsgemäß für konstante Last-
amplituden. Für Betriebsfestigkeitsrechungen mit unterschiedlichen Last-
amplituden gilt die Dauerfestigkeitsgrenze erst ab 1·108 LW, wobei aller-
dings die Zeitfestigkeitsgerade mit einer geringeren Neigung (k2 = k1 + 2)
6.4 Schwingfestigkeitsverhalten von Aluminiumwerkstoffen 351
zwischen 5·106 LW und 1·108 LW verlängert wird. Auf diese Weise wer-
den auch geringere Spannungsamplituden zur genaueren Lebensdauerbe-
stimmung im Rahmen von Betriebsfestigkeitsrechnungen herangezogen.
Bei Verwendung der in Bild 6.4.18 dargestellten Definitionen und der
doppelt-logarithmischen Auftragungsart der Wöhlerlinie spricht man auch
von normierter Wöhlerkurve, die als Basis für die Aufnahme in Berech-
nungsregelwerke vereinbart worden ist.
2
Nennspannungen sind die sich aus den äußeren Kräften und Momenten erge-
benden nominellen Spannungen im gefährdeten Querschnitt des Bauteils ohne
Berücksichtigung von spannungserhöhenden Singularitäten, wie Kerben,
Schweißnähten, etc.. Der Nennspannungsnachweis verwendet „zulässige Span-
nungen“ für Kerbfälle, die in entsprechenden Regelwerken oder Richtlinien als
Kerbfallklassen (sog. FAT-Klassen) angegeben sind, s. Kap. 20.
6.4 Schwingfestigkeitsverhalten von Aluminiumwerkstoffen 355
6.4.7 Mittelspannungsempfindlichkeit
σ a ( R =−1) − σ a ( R =0 )
M= (6.4.14)
σ m ( R =0 )
wobei
σa = Spannungsamplitude,
σm = Mittelspannung und
R = Spannungsverhältnis σu/σo
Bild 6.4.23 Einfluß der Mittelspannung auf die Bruchlastspielzahlen von Stumpf-
schweißverbindungen. Legierungen: EN AW-5251, EN AW-5083 und EN AW-
6082. Datenbasis: BS CP 118
3 Für die Bezeichnung der Kerbformzahl wird im folgenden die international üb-
liche Bezeichnung Kt anstelle von αk gewählt. Gleiches gilt für die übrigen Grö-
ßen Kf , Kσ , Kε der Kerbspannungslehre.
360 6 Mechanische Eigenschaften
⎡ 2 ⎤
ρ ⎛ K − 1 ⎞⎟
ρ * = ⎢⎜ t − 1⎥ nach Radaj (6.4.20)
s ⎢⎜⎝ K f − 1 ⎟⎠ ⎥
⎣ ⎦
Einige nach den Ansätzen von Neuber und Radaj ermittelten Werte von
ρ* für die Werkstoffe AlSi1MgMn-T6 und AlMg4,5Mn0,7-H112 aus neu-
eren Untersuchungen (Morgenstern et al. 2004) sind in Tabelle 6.4.3 wie-
dergegeben. Neben Grundwerkstoffwerten (GW) wurden auch Werte für
das Schweißgut (SG) und die Wärmeeinflußzone (WEZ) von MIG-
Schweißnähten gemessen.
Mit dem aus Gl. (6.4.18) ermittelten fiktiven Kerbradius ρf läßt sich nun
für gegebene Kerbradien ρ mit Hilfe von FEM Rechnungen oder mit ana-
lytischen Ansätzen die Kerbwirkungszahl Kf in Analogie zur theoretischen
Formzahl Kt errechnen.
362 6 Mechanische Eigenschaften
Kt Kf Neuber Radaj
ρ [mm] (FEM) (σD/σDK) ρ* [mm] ρ* [mm]
AlSi1MgMn-T6 GW 0,07 11,2 4,00 0,19 0,30
AlSi1MgMn WEZ 0,07 11,2 4,33 0,16 0,23
AlSi5 SG 0,07 11,2 3,60 0,24 0,40
AlMg4,5Mn0,7-H112 GW 0,15 10,2 4,35 0,27 0,39
AlMg4,5Mn SG 0,15 10,2 3,91 0,35 0,54
teils gemessen bzw. rechnerisch oder mit FEM ermittelt werden können,
und über die zyklische Spannungs-Dehnungskurve aus der Deh-
nungswöhlerlinie die zu erwartende Lebensdauer abgeschätzt werden
kann. Dieses Örtliche Berechnungskonzept wird als Kerbgrundkonzept o-
der Kerbdehnungskonzept bezeichnet.
Die Lebensdauerberechnung bei elastisch-plastischer Beanspruchung im
Kerbgrund mit Hilfe von Dehnungswöhlerlinie und zyklischer Spannungs-
Dehnungskurve beruht auf der Neuber-Regel (Neuber 1961):
bzw.
K f (σ nenn ⋅ ε nenn ⋅ E ) = (σ a ⋅ ε a ,t ⋅ E )
1/ 2 1/ 2
(6.4.22b)
Wenn bei hohen Lastspielzahlen (ab etwa 105 LW) sich Nennspannun-
gen und -dehnungen im elastischen Bereich befinden, reduziert sich diese
Gleichung zu
K f ⋅ σ nenn = (σ a ⋅ ε a ,t ⋅ E )
1/ 2
(6.4.23)
auch für das Verständnis des Bruchvorgangs von Bedeutung, da durch die
vorablaufende Lokalisierung der Gleitvorgänge in der Einschnürzone und
in Scherbändern hohe örtliche Scherdehnungsraten entstehen können, und
durch die dort entstehende Umformwärme eine lokale adiabatische Tempe-
raturerhöhung stattfindet, die die dynamische Entfestigung beschleunigt.
Es ist vorab darauf hinzuweisen, daß eine plötzliche Erhöhung der
Dehngeschwindigkeit während eines Verformungsvorgangs – z.B. wäh-
rend eines Zugversuchs – in der Regel eine Erhöhung der Fließspannung
zur Folge hat, s. „Backofen Step-Test“ (Backofen 1964). Dagegen kann
sich die Fließspannung bei kontinuierlichen Verformungsprozessen, die
hier betrachtet werden, unter unterschiedlich hohen Formänderungs-
geschwindigkeiten sowohl positiv als auch negativ verändern.
k f = C ⋅ ϕ n ⋅ ϕ& m (6.5.1)
Bild 6.5.1 Abhängigkeit der (Scher-) Fließspannung von der (Scher-) Dehnge-
schwindigkeit für einen kohlenstoffarmen Stahl (Campbell et al. 1970) und für
Aluminium AA1100-0 (entspr. EN AW-Al99,0Cu) (Gilat et al. 2002) bei
Raumtemperatur
6.5 Einfluß hoher Dehngeschwindigkeit 371
Bild 6.5.8 Einfluß der Dehngeschwindigkeit auf die wahre Bruchdehnung ϕbr der
Legierung EN AW-5083-H116 bei Raumtemperatur, n. (Clausen et al. 2004).
Schraffur deutet den Streubereich der Meßwerte an
376 6 Mechanische Eigenschaften
> T/TS < 0,6) nehmen Diffusionsprozesse zu, die das Klettern von Verset-
zungen sowie eine Instabilität des Ausscheidungsgefüges bewirken kön-
nen, wodurch Kriechvorgänge begünstigt werden und der dynamische Ent-
festigungsprozeß zunehmenden Einfluß auf die Fließspannung und Duk-
tilität gewinnt, s. a. Abschn. 13.2 Halbwarmumformung. Schließlich
verringern hohe Temperaturen im Bereich 0,6 > T/TS < 0,8 den Fließwider-
stand weiter, der Verformungsprozeß wird durch Selbstdiffusion und dy-
namische Rekristallisationsvorgänge kontrolliert, Fließspannung und
Bruchdehnung unterliegen einer zunehmenden Dehnratenempfindlichkeit
und Kriechvorgänge und Plastizität werden durch Korngrenzengleiten be-
herrscht, s. Abschn. 13.3 Superplastizität. Für viele Anwendungsbereiche
im praktisch wichtigen Temperaturbereich oberhalb von RT bis zu etwa
0,5.TS ist daher die Belastbarkeit von Komponenten nicht nur unter dem
Gesichtspunkt der Kurzzeitwarmfestigkeit, sondern auch hinsichtlich aus-
reichender Langzeitstabilität gegen Kriechvorgänge zu überprüfen.
Anders als bei Raumtemperatur, bei der die genormten Festigkeitsanga-
ben auf statistischen Auswertungen beruhen, liegen den Angaben bei tie-
fen und hohen Temperaturen überwiegend nur Auswertungen von indivi-
duellen Versuchsreihen zugrunde. Die nachfolgend berichteten mechani-
schen Eigenschaften sind daher keine Normwerte, sondern als typische
Werte aufzufassen, und sollten daher für konstruktive Berechnungszwecke
nur als Anhaltswerte dienen.
Bild 6.6.1 Einfluß der Prüftemperatur auf den Elastizitätsmodul von Aluminium
und seinen Legierungen. Die Angaben sind Relativwerte bezogen auf den Wert
bei Raumtemperatur, ERT = 100%. Tieftemperaturwerte nach (Angermayer 1992),
Hochtemperaturwerte nach Eurocode 9 [prEN 1999-1-2, 2004]. Gestrichelte Kur-
ve: 2618-T61 nach (Robinson et al. 2003)
der Duktilität und Bruchzähigkeit bei tiefen Temperaturen, wie aus den
Bildern 6.6.2 und 6.6.3 zu entnehmen ist.
Warmfestigkeit
Die Warmfestigkeit nach kurzzeitiger Vorwärmung auf die Prüftemperatur
hat Bedeutung bei einer evtl. unbeabsichtigten Erwärmung einer Konstruk-
tion, z.B. im Falle eines Brandes. Maßgebend für die Standsicherheit bei
der erhöhten Temperatur ist die Warmdehngrenze, die in Bild 6.6.4 für
verschiedene Knetlegierungen in Relation zu den RT-Werten dargestellt
ist. Weichgeglühte, verfestigte und stabilisierte (H3X-Zustände) sowie
warmausgehärtete Werkstoffe sind bei kurzzeitiger (1/2 – 2 h) Vorwär-
mung bis etwa 100 °C thermisch praktisch stabil. Bei höheren Temperatu-
ren nehmen die Festigkeitseigenschaften aufgrund von Entfestigungs- und
Überhärtungsvorgängen kontinuierlich ab.
~1–3 µm erstrecken. Diese Bereiche sind deutlich härter als die umgeben-
de Matrix, in der allerdings auch globulare Partikel von Mg2Si mit etwa
gleicher Partikelgröße vorhanden sind (Robinson et al. 2003). Für die
Warmaushärtung ist die S’-Phase verantwortlich. Der metallphysikalische
Grund für die höhere Warmfestigkeit ist allerdings noch ungeklärt, da Par-
tikelgröße und Verteilung der intermetallischen Verbindungen nicht auf
einen allein wirksamen Orowan-Mechanismus schließen lassen. Der rela-
tiv hohe Volumenanteil an intermetallischen Phasen bewirkt im übrigen
gegenüber den AlCuMg-Standardlegierungen (EN AW-2017, EN AW-
2024) eine niedrigere Bruchzähigkeit und schlechteres Rißfortschritts-
verhalten.
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung von Überschallflugzeugen
wurde in den letzten Jahren verstärkt die Entwicklung warmfester, bruch-
zäher Legierungen durch Silberzusätzen zu AlCuMg-Legierungen unter-
sucht (Polmear et al. 1999, Pantelakis et al. 1999, Somoza et al. 2000,
Skrotzki et al. 2001, Lumley et al. 2002, Raviprasad et al. 2003). Durch
den Ag-Zusatz bildet sich in AlCuMg-Legierungen bei der Warmaushär-
tung die thermisch relativ stabile Ω-Phase, die im Gefüge sehr fein verteilt
ist und selbst bei langen Warmauslagerungszeiten ihre Gitterkohärenz bei-
behält (Lumley et al. 2000). Verbesserte Kriecheigenschaften bei hohen
Bruchzähigkeitswerten werden außerdem dadurch erzielt, daß die Keim-
bildung der Ω-Phase während des Kriechvorgangs stimuliert wird, wenn
das Material in teilausgehärtetem Zustand vorliegt (Lumley et al. 2000,
Skrotzki et al. 2001, Lumley et al. 2002, Lumley et al. 2002, Lumley et al.
2003, Lumley et al. 2004).
Bild 6.6.11 Einfluß der Formänderungsgeschwindigkeit auf die Lage und Aus-
dehnung der Fließkurve der Legierung EN AW-5182-0 bei einer Prüftemperatur
von 300 °C. Fließkurven ermittelt im instrumentierten, hydraulischen Tiefungs-
versuch an Blechen mit ca. 1 mm Dicke (Heller 1988)
Bild 6.6.13 Abhängigkeit der Fließspannung kf für Al99,5-0 von der Formände-
rungsgeschwindigkeit bei konstantem Formänderungsgrad ϕ = 1,0 und verschie-
denen Temperaturen (nach Bühler u.a.)
Beim einachsigen Zugversuch setzt Fließen ein, wenn die angelegte Span-
nung σ die Fließspannung kf erreicht, vgl. Abschn. 6.1. Die Bedingung σ =
kf wird als Fließbedingung bezeichnet. Damit bei mehrachsigem Span-
nungszustand Fließen des Werkstoffs eintreten kann, muß eine Kombina-
tion aller Spannungen die Fließspannung kf überschreiten. In diesem Fall
setzt Fließen also nicht schon dann ein, wenn die größte Zug- oder Druck-
spannung erreicht worden ist. Die Voraussetzungen für das Eintreten des
Fließens sind dann gegeben, wenn eine aus den Spannungen des mehrach-
sigen Spannungszustandes berechnete Vergleichsspannung σv den Wert
der Fließspannung kf erreicht:
σv = kf (6.7.1)
6.7 Einfluß des Spannungszustands 389
Bild 6.7.1 Mohrsche Spannungskreise für den allgemeinen Fall σ1 > σ2 > σ3
Aus der Darstellung der Spannungen (σ1 > σ2 > σ3) im Mohrschen
Spannungskreis folgt:
bzw.
σm = 1
3 (σ 1 + σ 2 + σ 3 ) (6.7.3)
σv = kf =
1
2 [ ]
(σ 1 − σ 2 )2 + (σ 2 − σ 3 )2 + (σ 3 − σ 1 )2 .
(6.7.4a)
und unter Verwendung der mittleren Normalspannung σm zu:
σv = kf =
3
2 [
(σ 1 − σ m )2 + (σ 2 − σ m )2 + (σ 3 − σ m )2 . ] (6.7.4.b)
d.h. für den Fall des einachsigen Zugversuchs (σ1, σ2 = σ3 = 0) wird σv =
kf = σ1 und für den Torsionsversuch (σ1 = -σ3, σ2 = 0, τmax = σ1) σv = kf =
σ1. √3 = τmax. √3.
Der sog. Mehrachsigkeitsgrad T wird definiert als Verhältnis der mittle-
ren Normalspannung σm zur Vergleichsspannung σv:
σm /σv = T (6.7.5)
d.h. für den Fall des einachsigen Zugversuchs (ϕ1, ϕ2 = ϕ3 = -ϕ1/2) ist ϕv =
ϕ1 und für den Torsionsversuch (ϕ1 = -ϕ3, ϕ2 = 0) mit der Scherung γmax =
ϕ1 - ϕ3 = 2ϕ1 gilt ϕv = ϕ1= γmax/2.
Nach der Gestaltänderungsenergiehypothese ergibt sich die Vergleichs-
formänderung ϕv aus
2 2
ϕv = ( ϕ1 + ϕ 22 + ϕ32 ) (6.7.8)
3
6.7.2 Fließortkurven
Bild 6.7.2 Fließortkurven für den ebenen Spannungszustand (σ3 = 0) eines isotro-
pen Werkstoffs
Bild 6.7.3 Bestimmung der Fließortkurve für den ebenen Spannungszustand durch
einige verschiedene experimentelle Versuchsmethoden
Bild 6.7.4 Experimentelle und theoretische Fließortkurve für 1,2 mm Bleche aus
Legierung AA1145-0 nach Green et al. (2004). Experimentelle Werte für den
Fließbeginn bei εpl = 0,002 und rechnerische Modellierung nach Barlat und Lian
(1989) im Vergleich zum isotropen Fließverhalten nach v. Mises. Relative Meß-
werte in Walzrichtung (Index 0°) und quer zur Walzrichtung (Index 90°)
394 6 Mechanische Eigenschaften
Bruch ist in Abschn. 12.1 näher erläutert. Die Form und Lage der Grenz-
formänderungskurven sind abhängig von der jeweiligen Legierung, Ani-
sotropie, Gefüge und Werkstoffzustand. Der Abstand zwischen den
Grenzkurven für Einschnürung und Bruch ist ein Maß für die plastische
Stabilität des Umformvorgangs und daher auch ein Maß für die Duktilität
des Materials in Abhängigkeit vom herrschenden Dehnungszustand. In der
Nähe gleichmäßiger biaxialer Streckung ist die Einschnürdehnung am ge-
ringsten, bei höher legierten Aluminiumwerkstoffen kann der Bruchvor-
gang sogar ohne nennenswerte Einschnürdehnung auftreten, s. Bilder 6.7.7
und 6.7.8.
Die Grenzkurve für Bruch folgt einem annähernd linearen Verlauf über
dem Gesamtbereich negativer und positiver Nebenformänderungen ϕ2.
Dieser Verlauf wird durch die in Bild 6.7.7 dargestellten experimentellen
Ergebnisse an unlegiertem Aluminium (AA1100-0) und den naturharten
AlMg-Legierungen (AA5182-0) bestätigt. Demgegenüber zeigen kaltaus-
gehärtete Werkstoffe eine komplexere Grenzkurve für Bruch, die der Form
der GF-Kurve für Einschnürung ähnlich ist, s. Beispiel der Legierung
AA6111-T4 in Bild 6.7.8. Der Scherbruch ist allerdings sowohl für
AA5182-0 und AA6111-T4 die vorherrschende Bruchart. Vermutlich sind
für den unterschiedlichen Verlauf der Grenzkurve für Bruch die unter-
schiedlich starken Auswirkungen des Dehnungszustands auf den Verfor-
mungsmechanismus verantwortlich, z.B. durch intensivere Bildung von
396 6 Mechanische Eigenschaften
Bild 6.7.7 Grenzformänderungskurven für den Beginn der Einschnürung und für
Bruch der Werkstoffe AA1100-0 und AA5182-0, n. Takuda et al. (Takuda et al.
2000). Blechdicke 1,0 mm
Tabelle 6.7.1 Streckgrenze und “wahre” Bruchdehnung ϕbr einer AlCuMg- und
einer AlMgSiCu-Legierung ermittelt an ungekerbten und gekerbten Zugproben
mit verschiedenen Kerbgeometrien (Liu et al. 2005)
Legierung / Rp0,2 ϕbr gemessen bei einer Mehrachsigkeit T = σm/σv
Behandlung [MPa] ungekerbt 0,54 0,65 0,74 0,86 0,93 1,06
Al-Cu-Mg
EF 353 0,289 0,266 0,229 0,200 0,186 0,178 0,176
TF 298 0,237 0,211 0,162 0,143 0,124 0,116 0,108
TS 258 0,249 0,218 0,150 0,137 0,118 0,100 0,087
Al-Mg-Si-Cu
EF 292 0,341 0,332 0,295 0,272 0,259 0,246 0,228
TF 259 0,275 0,241 0,198 0,178 0,166 0,154 0,133
TS 225 0,288 0,246 0,187 0,172 0,153 0,130 0,108
Bild 6.7.9 Einfluß der Mehrachsigkeit T auf die „wahre“ Bruchdehnung ϕbr bezo-
gen auf die Bruchdehnung bei T = 0,54 für gekerbte Proben der maximal warm-
ausgehärteten Legierungen Al-4,6Cu-0,65Mg-0,22Mn und Al-1,12Mg-0,57Si-
0,25Cu-0,22Cr (AA6061) mit unterschiedlichen Bedingungen bei der Lösungs-
glühung und Abschreckung (s. Text), nach (Liu et al. 2005)
7 Gießverfahren
Der Weg von der Schmelze zum Knetmaterial oder Formgußteil basiert
auf grundlegend verschiedenen Gießmethoden. Vormaterial für das Wal-
zen, Strangpressen oder Schmieden wird heute überwiegend mit dem
halbkontinuierlichen „Wasserguß“-Stranggießverfahren hergestellt. Für die
Herstellung von Kaltwalzband und Drahtvormaterial werden zudem konti-
nuierlich arbeitende Bandgießanlagen verwendet. Aluminiumformgußteile
werden dagegen mit zahlreichen unterschiedlichen Gießverfahren herge-
stellt, die z.T. durch firmenspezifische Varianten noch bereichert werden.
Die mit diesen Verfahren herstellbaren Legierungen unterliegen z.T. ver-
fahrensbedingten Einschränkungen. Die Formgießverfahren unterscheiden
sich darüber hinaus in Bezug auf Gestaltungsfreiheit, Mindestwanddicke,
Gefügequalität, Serientauglichkeit und Wirtschaftlichkeit. Im folgenden
werden die wichtigsten Gießverfahren kurz erläutert und mit einem Ver-
fahrensvergleich abgeschlossen.
7.1 Stranggießverfahren
Bild 7.1.1 Patentschrift des Dr. Walter Roth, VLW, Bonn aus dem Jahr 1936
Bild 7.1.3 Mehrfachgießanlage für Rundbarren mit Gießrinnen vor dem Anguß
(Quelle: Gautschi)
7.2 Formgießverfahren
Sandguß
Sandkerne herstellbar. Ein weiterer Vorzug ist die relativ einfache Ände-
rungsmöglichkeit bzw. Anpassung der Geometrie, was insbesondere bei
der Prototypenherstellung wichtig ist. Solche Änderungen verursachen bei
Dauerformen erhebliche Kosten.
Die Sandformherstellung geschieht nach verschiedenen Verfahren, z.B.
dem Seihatsu-Hochdruck-Verfahren, bei dem der in die Form gefüllte
feuchte Sand (Grünsandguß) mit Preßluft durchströmt und danach mecha-
nisch oder hydraulisch verdichtet wird. Anschließend werden – falls erfor-
derlich – die Kerne aus harzgebundenem Sand und evtl. mit einer Kera-
mikschlichte überzogen in die Form gelegt und die Form geschlossen. Bild
7.2.1 gibt einen Eindruck von der Komplexität des Formenaufbaus.
Cosworth®-Sandgußverfahren
Niederdruck-Sandguß®
Mit Niederdruck-Sandgießen® wird ein Sonderverfahren der Honsel-
Werke AG, Meschede, bezeichnet, mit dem dünnwandige, dem Druckguß
ähnliche Gußteile kostengünstig vorentwickelt werden können. Das Ver-
fahren ähnelt dem Cosworth-Verfahren, indem die Form von unten stei-
gend gefüllt wird. Der Füllvorgang ist vom Niederdruck-Kokillengießen
übernommen worden. Mit einem Gasüberdruck (∆p < 1 bar) im Schmelze-
raum des unter der Gießform angeordneten Warmhalteofens wird die
Schmelze in die Form gedrückt, s. Bild 7.2.5. Auch hier kann die Form-
füllung turbulenzarm durch einen der jeweiligen Gußteilform optimal an-
gepaßten und mikroprozessorgesteuerten Druckaufbau vorgenommen wer-
den. Die Aufrechterhaltung des Überdrucks sorgt während der Erstar-
rungsphase für eine Unterstützung der Nachspeisung.
7.2 Formgießverfahren 407
Bild 7.2.5 Schema des Niederdrucksandgießverfahrens der Fa. Honsel AG, Me-
schede
Vollformgießen
Zur Gruppe der Sandgießverfahren mit verlorenen Formen ist auch das
sog. „Vollformgießen“ zu zählen. Es wurde bereits vor fast 40 Jahren be-
kannt (Verfahrenspatent 1958 von H. F. Shroyer), gewinnt aber für Alumi-
nium erst in den letzten Jahren industrielle Bedeutung.
Der Verfahrensablauf ist in Bild 7.2.6 schematisch dargestellt. Das
Werkstück wird als Gießmodell aus expandierbarem Polystyrol (EPS) er-
stellt und mit dem Einguß und Anschnitt, ebenfalls aus Polystyrol, durch
Klebstoff zusammengefügt, mit keramischer Schlichte überzogen und an-
schließend in binderfreiem Sand eingebettet. Durch Vibration des Formka-
stens wird der lose Sand in alle Öffnungen des Modells gefüllt. Beim Ein-
gießen der Schmelze vergast das Polystyrol und entweicht durch den
Schlichtemantel in den Formsand. Der Gießvorgang ist abgeschlossen,
wenn die Schmelze den Hohlraum des EPS-Modells ausfüllt hat und er-
starrt ist.
Mit Hilfe der Klebtechnik lassen sich komplizierte Formen mit Hinter-
schneidungen und Bohrungen in einem einteiligen Gießmodel herstellen.
Kleinere, auch unterschiedliche Gießmodelle können zu Trauben zusam-
mengesetzt werden, so daß der Anteil an Umlaufmetall (Angüsse etc.)
klein gehalten werden kann.
408 7 Gießverfahren
Feinguß (Wachsausschmelzverfahren)
Bild 7.2.7 Werkzeuge für die Herstellung von Feingußwachsmodellen (links) und
Tauchbeschichtung der Wachsmodelle mit Keramikschlämme (rechts) (Quelle: J.
Campbell, Birmingham)
Schwerkraftkokillenguß
In der Regel werden als Dauerformen Kokillen aus Gußeisen mit Lamel-
lengraphit oder Warmarbeitsstählen verwendet. Hohlräume, Bohrungen
etc. können durch eingelegte Sandkerne und durch Metallkerne („Schie-
ber“) erzeugt werden, s. Bild 7.2.8. Kokillengußstücke haben gegenüber
Niederdruck-Kokillenguß
Gegendruck-Kokillenguß
Druckguß
Beim Druckgießen wird die Schmelze unter hohem Druck und hoher Ge-
schwindigkeit in Dauerformen aus Warmarbeitsstahl gepreßt (eigentlich
gespritzt oder gesprüht). Das Verfahren erlaubt bei hoher Taktfrequenz die
Herstellung komplizierter und dünnwandiger Gußteile mit hoher Maßge-
nauigkeit und glatter Oberfläche. Die Gußstücke erfordern sehr geringe
Nacharbeiten und sind zum Teil einbaufertig. Bei entsprechender Legie-
rungsauswahl – z.B. EN AC-51200 (Al Mg9) – ist eine Oberflächenvered-
lung möglich. Die Einschränkungen in der Formgestaltung sind größer als
beim normalen Schwerkraftkokillenguß, da das Verfahren ohne einlegbare
Sandkerne durchgeführt werden muß. Das Verfahrensschema – horizonta-
ler Kaltkammerguß – ist in Bild 7.2.11 dargestellt.
Für das Druckgießen eignen sich besonders Legierungen der Typen Al-
Si, AlSiCu und AlMg. Zur Vermeidung von „Kleben“ des Gußteils in der
Form wird ein erhöhter Fe-Gehalt verwendet. U.a. aus eben diesem Grun-
de werden vorzugsweise Sekundärgußlegierungen verwendet.
Von Nachteil ist die geringe Duktilität von Druckgußteilen, die sich aus
dem verfahrensbedingt relativ hohen Gasgehalt ergibt. Aus dem gleichen
Grunde sind Schweißen und Wärmebehandeln wegen der Poren- und Bla-
senbildung im allgemeinen nicht möglich. Verbesserungen sind in diesem
Zusammenhang durch Optimierung der Formschlichtung und vor allem
durch das Thixogießen, das Vakuumdruckgießen und das indirekte Squee-
ze-Casting, bei dem eine Nachverdichtung des Gußstückes während der
Erstarrung durchgeführt wird, erreicht worden.
412 7 Gießverfahren
Direktes Squeeze-Casting
Bild 7.2.12 Ablaufschema des direkten Squeeze Casting Prozesses (GKN Squeeze
Forming). Schritt 1: Einfüllen der dosierten Schmelzemenge in die Gießform.
Schritt 2: Schließender Form und Erstarrung unter Preßdruck. Schritt 3: Entfor-
men
Bild 7.2.13 Mit dem direkten Squeeze Casting Verfahren hergestellte Formteile
aus Aluminiumknetlegierungen (Quelle: J. Campbell, Birmingham)
nar in den Formhohlraum gepreßt. Durch den großen Querschnitt des An-
schnitts kann während der Erstarrung nachgespeist werden. Die Erstarrung
erfolgt unter hohem Druck (bis 1150 bar). Auf diese Weise werden poren-
arme und druckdichte Gußstücke hergestellt, die wärmebehandelbar und
schweißbar sind. Bild 7.2.14 zeigt den Verfahrensablauf am Beispiel einer
UBE-Vertikalgießmaschine.
Bild 7.2.14 Ablaufschema (Schritte 1 bis 4) für den indirekten Squeeze Casting
Prozeß (System: UBE)
PORAL
Das PORAL-Verfahren wird auf Horizontal-Kaltkammer-Druckgießma-
schinen durchgeführt, wobei durch langsame, ruckfreie Führung des Gieß-
kolbens eine turbulenzfreie Formfüllung angestrebt wird. Es ist somit dem
7.2 Formgießverfahren 415
UBE-Verfahren verwandt. Auf diese Weise erhält man poren- und gas-
arme Gußstücke, die wärmebehandelbar und schweißbar sind und eine ge-
genüber Schwerkraftkokillenguß deutlich verbesserte Bruchdehnung besit-
zen.
Pore-Free-Verfahren
Eine andere Möglichkeit, Porositäten zu vermindern, besteht darin, den
Formhohlraum mit einer Sauerstoffatmosphäre zu füllen (Pore-Free-Ver-
fahren). Die in Reaktion der Schmelze mit dem Sauerstoff entstehende ge-
ringe Menge an Oxiden wird feinverteilt im Gußstück eingelagert.
VACURAL-Druckguß
Das VACURAL-Verfahren – eine firmenspezifische Entwicklungsvariante
des Vakuumdruckgußverfahrens – wurde gemeinsam von den Firmen
Müller-Weingarten, VAW und Ritter Aluminium entwickelt. Mit diesem
Verfahren in der Variante AVDC (Alcoa Vacuum Die Casting) wurden
und werden vielfältige Strukturteile für den Karosseriebau, z.B. für die
Audi-Spaceframe®-Bauweise hergestellt, s. Bild 2.1.22. Bei dem Verfah-
ren wird die Evakuierung des Formhohlraumes und der Gießkammer wäh-
rend des Formfüllungsvorgangs aufrechterhalten. Dadurch wird die erfor-
derliche Metallmenge über ein Steigrohr aus dem Warmhalteofen in die
Gießkammer gesaugt und die Luft im Formhohlraum sowie die beim Kon-
takt zwischen Schmelze und Formwand entstehenden Gase abgeführt. Der
Gasgehalt des Gußstücks wird dadurch auf Bruchteile der Gehalte her-
kömmlicher Druckgußteile reduziert. Bild 7.2.15 zeigt das Schema einer
VACURAL-Anlage.
Thixo-Casting
Eine weitere Sonderform des Druckgießens stellt das Thixogießen dar (Erz
1990, Gabathuler et al. 1992). Thixotropie ist eine Eigenschaft von be-
stimmten, halberstarrten Metallschmelzen, sich bei Abwesenheit äußerer
Kräfte als hochviskoser Festkörper zu verhalten, unter der Wirkung von
Scherkräften aber eine um mehrere Größenordnungen niedrigere Viskosi-
tät anzunehmen. Voraussetzung dazu ist ein globulitisch, nicht dendritisch
vorerstarrter α-Mischkristallphasenanteil von 50 bis 60 %.
Unter dem Begriff „Thixocasting“ – im Gegensatz zu „Thixoforging“ –
wird das Einfüllen eines thixotropen Rohlings in eine geschlossene Guß-
form verstanden. Dagegen wird beim Thixoforging der Rohling in eine
Gesenkformhälfte gelegt und durch Schließen des Gesenks die Bauteil-
form erzeugt. Beide Verfahren werden auch unter dem Begriff „Thixofor-
ming“ zusammengefaßt.
7.2 Formgießverfahren 417
Bild 7.2.17 Gefüge von Strangguß und Thixogußvormaterial aus Legierung Al-
Si7Mg0,3 (A356) (Quelle: Alusuisse)
und Druckgußteile, s. Bild 7.2.20 (Gabathuler et al. 1993). Wegen der ho-
hen Bruchdehnungen und wegen der statischen und dynamischen Fe-
stigkeiten scheinen Thixogußteile besonders für die Herstellung von Si-
cherheitsteilen geeignet zu sein.
8.1 Walzprozeß
Ein Walzwerk besteht in der Regel neben den eigentlichen Warm- und
Kaltwalzgerüsten aus einer Gießerei für Strangguß-Walzbarren, Barrensä-
gen und -fräsen zum Besäumen der Walzbarren und zum Entfernen der
Gußhaut, Öfen zum Homogenisieren der Gußblöcke und zum Anwärmen
auf Walztemperatur, Schopfscheren, Kastenöfen zur Wärmebehandlung
von Coils oder Durchlauföfen zum Wärmebehandeln von Walzbändern
sowie weiteren Adjustageeinrichtungen, Bandreckanlagen, Rollenricht-,
Längs- und Querteilanlagen. Zahlreiche Walzwerke verfügen heute wei-
terhin über Veredlungsbetriebe, in denen die Bänder einer Oberflächenbe-
handlung und -beschichtung in Coil-Coating-Anlagen unterzogen werden.
Warmwalzen
Bandgießen
Kaltwalzen
Das erkaltete Warmband wird anschließend auf ein- oder mehrgerüstigen
Kaltwalzanlagen entweder reversierend oder kontinuierlich („Konti-Walz-
straße“) in mehreren Stichabnahmen auf Endmaß abgewalzt. Die Jahres-
kapazität einer modernen, zweigerüstigen Kalttandemstraße für Feinband
kann je nach Produktmix zwischen 300.000 und 400.000 jato betragen
(Wortberg 1992). Je nach Legierungszusammensetzung oder Endband-
dicke müssen eventuell Zwischenglühungen vorgenommen werden, um
die erforderliche Verformbarkeit des Materials zu gewährleisten. Bild
8.1.3 zeigt schematisch die Walzenanordnung in einer eingerüstigen bzw.
Tandem-Kaltwalzanlage. Wegen der hohen Walzendrücke werden Quar-
togerüste oder sogar 6-Walzengerüste verwendet, bei denen die
Durchbiegung der im Durchmesser kleinen Arbeitswalzen mit großen
Stützwalzen ausgeglichen wird.
Planlage
Die erreichbaren Planheitstoleranzen und besonders die Dickentoleranzen
sind abhängig vom Fließwiderstand der Legierungen, den Walzbreiten,
den Stichabnahmen und von der Dicke. Das Dickenprofil über der Walz-
breite und die Ebenheit des Bandes wird durch die Beherrschung der me-
chanischen und thermischen Formänderungen der Walzen bestimmt. Der
Walzdruck wird vom Ständer über die Walzenlager auf die Walze und so-
dann auf das Walzgut übertragen und führt zu elastischen Durchbiegungen
der Walzen. Dadurch entstehen konvexe Walzspalte über der Walzbreite,
die zu unterschiedlichen Walzgraden über der Bandbreite führen. Die
Folge sind Unplanheit und Eigenspannungen in der Bandebene, die in
Bild 8.2.1 schematisch dargestellt sind.
Oberflächenbeschaffenheit
Die Oberfläche von Blechen und Bändern kann eine Reihe von Merkmalen
aufweisen, die für die Verarbeitung und für die Gebrauchseigenschaften
Bedeutung haben. Die Oberflächenmerkmale werden ganz wesentlich
durch die Fließvorgänge im Walzspalt bestimmt. Wie in Bild 8.2.4 darge-
stellt ist, gibt es im Walzspalt einen Ort entlang der Kontaktfläche
Walze/Walzgut, an dem die Geschwindigkeit des Walzgutes, vx , der Ober-
flächengeschwindigkeit der Walze, v , gleich ist. Dieser Ort wird als Fließ-
scheide bezeichnet, weil das Walzgut davor mit der Geschwindigkeit v1
langsamer und danach mit v2 schneller als die Walzengeschwindigkeit v
fließt. Die Austrittsgeschwindigkeit v2 ergibt sich aus dem Gesetz der Vo-
lumenkonstanz: v2 /v1 = h1/h2. An dieser Stelle kann es zu Adhäsion von
Aluminium an der Stahloberfläche der Walze kommen („Kleben“). Die
Beschleunigung des Walzgutes zum Auslauf des Walzspaltes hin verur-
sacht bei zu hohen Stichabnahmen unter Umständen schuppenförmiges
Aufreißen der Oberfläche.
trägt sich auf die Bandoberfläche und gibt ihr ein anisotropes Reibungs-
verhalten (sog. „mill-finish“ Oberflächen). Durch entsprechend präparierte
Dressierwalzen werden spezielle dekorative und funktionale Ober-
flächenstrukturen erzeugt (s. Abschn. 12.3 Tribologie). Entfettete Bänder
erhalten häufig eine extrem dünne DOS-Sprühschicht von 5 bis 15 mg/m²,
die ein wirkungsvolles Trennmittel gegen Reibschweißdefekte zwischen
den Coil-Lagen darstellt.
Gefügeentwicklung
Das globulitische Korngefüge des Stranggußbarrens wird durch den
Warmwalzvorgang in Dickenrichtung gestaucht und in Walzrichtung ge-
streckt, s. Bild 8.2.5. Dadurch ergibt sich eine Richtungsabhängigkeit der
mechanischen Eigenschaften, denen in den einschlägigen Normenwerken
für Walzprodukte Rechnung getragen wird. Insbesondere bei dicken
Warmwalzplatten wird zwischen der Walzrichtung (L), der Querrichtung
(LT) und der Dickenrichtung (ST) unterschieden, s. Bild 2.5.4. Bruchdeh-
nungs- und Bruchzähigkeitswerte reagieren besonders empfindlich auf die
Orientierung zur Walzrichtung. Dieser Tatbestand hängt hauptsächlich mit
den bei der Erstarrung des Gußbarrens entstandenen Primärphasen zu-
sammen, die durch den Walzprozeß zeilenförmig ausgestreckt werden.
8.4 Verbundhalbzeuge
Walzplattiertes Halbzeug
9.1 Strangpreßverfahren
Bild 9.1.3 Schema des Pressens von nahtlosen Rohren mit mitlaufendem Dorn
(Woodward 1994)
mit Metall gefüllt sind und somit kein Luftsauerstoff Zutritt hat, findet keine
Oxidhautbildung statt. Bei über Brücke gepreßten Hohlprofilen sind die
immer vorhandenen Strangpreßnähte nur durch Gefügeuntersuchungen
sichtbar zu machen. Dennoch ist mit geringeren Bruchdehnungswerten quer
zur Preßnaht zu rechnen. Sind funktionsbedingt hohe Beanspruchungen bei
einem Hohlprofil quer zur Strangpreßrichtung zu erwarten, sollten die
Strangpreßnähte in Bereiche geringerer Belastung verlegt werden. In diesem
Fall ist eine Abstimmung mit dem Halbzeughersteller unumgänglich.
Eine optimale Profilgestalt zu suchen, ist nicht nur als konstruktive Auf-
gabe zur Erfüllung der Gebrauchseigenschaften und Funktionen zu verste-
hen, sondern auch das Streben nach optimaler Strangpreßbarkeit. Hierzu
kann der Konstrukteur bereits einen erheblichen Beitrag leisten, wenn er
9.5 Strangpreßgerechte Profil- und Werkzeuggestaltung 447
Bild 9.5.1 Begrenzung der „Zungen“-Länge und -Fläche bei einem Halbhohlprofil
(U-Profil) (Quelle: Vocational TALAT, Modul B6, 1999)
448 9 Strangpressen
Überall dort, wo es die Funktion nicht verlangt, sind scharfe Ecken und
Kanten zu vermeiden und Radien von 0,5 bis 1 mm vorzusehen. Rippen
sollten sich konisch nach außen verjüngen, s. Beispiel in Bild 9.5.2.
Bei Beachtung der vorstehenden Regeln wird man auf jeden Fall technisch
und wirtschaftlich günstige Lösungen erhalten.
9.6.1 Funktionalitätsgruppen
Bild 9.6.9 Wie 9.6.8, jedoch mit Profilverbindungen, die zusätzliche Verbin-
dungsfunktionen erfüllen (Quelle: SAPA 1986)
Bild 9.6.10 Wie zuvor, jedoch Verbindung kleinerer Profile mit zusätzlichem
Hilfsprofil über Steckverbindung (Quelle: SAPA 1986)
454 9 Strangpressen
Bild 9.6.11 Wie Bild 9.6.8, jedoch mit nicht lösbaren Profilverbindungen durch
Kaltverformen von angepreßten Verbindungselementen (Quelle: SAPA 1986)
9.7.3 Verbundstrangpressen
(Kleiner 1999, Klaus et al. 2004). Das Verfahrensprinzip sieht eine mecha-
nische Ablenkung des Strangs nach dem Austritt aus dem Werkzeug vor, s.
schematische Skizze in Bild 9.7.2. Durch Steuerung der Ablenkmechanik
lassen sich grundsätzlich räumlich (3D) gebogene Profile mit unter-
schiedlichen Radien in einem Strang erzeugen.
Unter dem Begriff Gesenkschmieden wird eine Gruppe von Verfahren der
Massivumformtechnik verstanden, die wie das Warmwalzen und Strang-
pressen zu den Verfahren der Warmumformung mit dem Verfahrensmerk-
mal „Druckumformen“ gehören, bei denen der bei hohen Temperaturen
niedrigere Fließwiderstand und die höhere Duktilität des Werkstoffs aus-
genutzt werden. Die Formgebung erfolgt in Gesenkformen (gebundenes
Umformen) aus Warmarbeitsstahl, in die ein Gravur zur Erzeugung einer
definierten Werkstückgeometrie eingebracht wurde. Zu den Verfahren des
Gesenkschmiedens zählen das Anstauchen im Gesenk, das Formpressen
ohne Grat und das Formpressen mit Grat, s. Bild 10.1.1. Für die klassische
Herstellung von Aluminiumgesenkschmiedeteilen wird überwiegend das
Formpressen mit Grat eingesetzt. Die für die Formgebung notwendigen
Preßkräfte bzw. Umformarbeit werden in hydraulischen (kraftgebundenen)
Schmiedepressen oder in mechanisch getriebenen (weg- oder arbeitsge-
bundenen) Pressen oder Hämmern aufgebracht.
Alle diese Vorgänge beginnen mit dem Stauchen des Vormaterials. In der
nächsten Stufe legt sich das Material an die formgebenden Gravurwände
10.1 Prozeß des Gesenkschmiedens 461
Beispiel herrscht in der Gratbahn aufgrund der geringen Dicke eine höhere
Formänderungsgeschwindigkeit als im übrigen Werkstück, die sich in ei-
nem örtlich größeren Fließwiderstand auswirkt und so die Gravurfüllung
begünstigt, vgl. Bild 10.1.1.
Kleine Umformgeschwindigkeiten führen zu geringeren Kräften und
damit zu geringerer Umformarbeit. Das Schmieden mit niedrigen Um-
formgeschwindigkeiten ist deshalb in zweifacher Hinsicht für die Tempe-
raturverhältnisse im Schmiedestück vorteilhaft: die Temperaturzunahme
während das Umformens bleibt gering, und die Zeitspanne zum Tempera-
turausgleich im Werkstück wird größer. Die Umformgeschwindigkeiten
sind so zu wählen, daß keine örtlichen Überhitzungen entstehen, d.h. es
muß genügend Zeit zum Temperaturausgleich während des Umformens
bleiben. Entsprechend der Pressenwahl können die Bär- oder Stößelge-
schwindigkeiten und damit die Umformgeschwindigkeiten in weiten Gren-
zen schwanken. Die Auftreffgeschwindigkeit liegt beim Schmieden in
Hämmern zwischen 5 und 6 m/s. Beim Schmieden in hydraulischen Pres-
sen betragen die Preßgeschwindigkeiten dagegen nur ca. 0,1 m/s, beim
sog. Kriechumformen („Isothermes Schmieden“) noch wesentlich weniger,
um die Fließspannungen klein zu halten. In Hämmern und mechanischen
Pressen werden daher kleinere Schmiedestücke mit einfacher Gestalt aus
gut umformbaren Legierungen geschmiedet. Große, kompliziert gestaltete
Schmiedestücke sowie schwer umformbare Legierungen werden in hyd-
raulischen Pressen geschmiedet.
10.2 Schmiedegesenke
Gesenkarten
Je nach Größe, Form und Stückzahl des Werkstücks kann man zwischen
drei Arten von Gesenken wählen:
• Einfach-Gesenk: Gesenk mit einer einzelnen Gravur
• Mehrfach-Gesenk: mehrere gleiche Gravuren in einem Gesenk
• Mehrstufengesenke: mehrere Umformstufen eines Werkstückes in ei-
nem Gesenk.
Gesenkteilung
Die Lage der Gesenkteilung beeinflußt den Stofffluß und damit den Faser-
verlauf des Schmiedestückes sowie die Lage des Schmiedegrates am
Schmiedestück. Häufig muß ein abgewogener Kompromiß gefunden wer-
den, der die z.T. sich widersprechenden Forderungen (Werkzeugkosten ⇔
Werkstückeigenschaften) berücksichtigt. Die Lage der Gesenkteilung
beeinflußt auch die Toleranzen des Schmiedestückes. Vier Gestaltungsre-
geln für die Teilung von Schmiedegesenken sind zu beachten (Erläuterun-
gen s. Bild 10.2.2):
• symmetrische Gesenkteilung: Der Werkstoffaufwand pro Werkstück
wird bei gegebener Seitenschräge am geringsten.
• ebene Teilung: Die Gesenkblockhöhe wird am niedrigsten, die mechani-
sche Bearbeitung wird erleichtert.
• fließgerechte Teilung soll das Fließen des Werkstoffes erleichtern.
• bearbeitungsgerechte Teilung zur Vereinfachung der spanenden Bear-
beitung bzw. des Entfernens des Grates.
Bild 10.2.2 Regeln für die Wahl der Gesenkteilung (Lange 1988)
Der Stofffluß im Gesenk ist maßgebend für den Faserverlauf und wird
durch die abgestimmte geometrische Vorform des Vormaterials (möglichst
genaue Dosierung in allen Teilbereichen der Gravur), die Fließspannung
und die tribologischen Verhältnisse in den Kontaktzonen geregelt. Bild
10.3.1 illustriert den Stofffluß im geschlossenen Gesenk (ohne Grat) und
im Gesenk mit Gratspalt. Beim Schmieden im geschlossenen Gesenk ver-
bleibt das gesamte Material in der Gravur des Gesenkes und füllt sie voll-
ständig aus. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer exakten Masse-
gleichheit zwischen Vormaterial und Fertigteil. Beim Schmieden mit Grat
wird mit einem Übereinsatz von Material gearbeitet, wobei das überschüs-
sige Material in die Gratbahn oder Gratmulde gequetscht wird. Die Geo-
metrie der Gratbahn spielt eine wichtige Rolle bei der Formfüllung und
beeinflußt die Schmiedekräfte. Das Schmieden mit Grat erleichtert die Do-
10.3 Stofffluß und Faserverlauf 465
Besondere Auswirkungen auf den Stofffluß haben die Wahl der Gesenk-
radien und die Gesenkteilung. Bei günstiger Wahl der Radien legt sich der
Werkstoff bei der Umformung an die Rundung der Gravur an und steigt an
der Wand nach oben. Bei zu kleinen Gesenkradien schießt der Werkstoff
bei entsprechenden Umformgeschwindigkeiten über die Rundungen hin-
aus, hebt also von der Gravuroberfläche ab und wird an anderer Stelle
wieder umgelenkt. Die dadurch entstehende Schmiedefalte („Stich“) ist ein
unangenehmer Schmiedefehler, der erst bei der Endkontrolle nach dem
Beizen festgestellt werden kann und das Schmiedestück in aller Regel un-
brauchbar macht. Bild 10.3.2 erläutert, wie die Größe der Abrundungsra-
dien der Gravur den Stofffluß beeinflußt.
Die Auswirkung der Gesenkteilung auf den Stofffluß bei der Formge-
bung ist beispielhaft in Bild 10.3.3 illustriert. Das Bild zeigt, wie der Fa-
serverlauf durch günstigeren Stofffluß bei Verlegung der Teilungsebene
aus der Bauteilmitte an die Werkstückoberkante verbessert werden kann.
Der Ausschnitt der modifizierten Gesenkteilung zeigt einen gleichmäßige-
ren Faserverlauf in der Ausrundung, der in Bereichen hoher Spannungen
günstige mechanische Eigenschaften (insbesondere Schwingfestigkeit) er-
zeugt. Das Anschneiden von Fasern durch spanende Nacharbeit sollte da-
her unter dem Gesichtspunkt guter Schwingfestigkeit in Bereichen hoher
Spannungen vermieden werden.
466 10 Schmieden von Aluminium
Bild 10.3.3 Einfluß der Gesenkteilung auf den Stofffluß (Meyer-Nolkemper 1979)
Schmiedegefüge
Das typische Schmiedegefüge ist ein Warmverformungsgefüge bestehend
aus in Stoffflußrichtung langgestreckten Körnern („Fasern“), die ein
Netzwerk aus Subkorngrenzen (Polygonisationsgefüge) enthalten. Die
Kornstreckung ist abhängig von der Art des Vormaterials (Strangguß- oder
Strangpreßmaterial und vom lokalen Formänderungsgrad. Durch den Ver-
formungsprozeß stellt sich eine Vorzugorientierung des Korngefüges ein,
das sich ähnlich wie beim Strangpressen – s. Bild 9.4.1 – in einer Textur
äußert, die sich in höheren Festigkeitswerten längs zur Faserrichtung aus-
wirkt. Es handelt sich um denselben Effekt, den man bei stranggepreßten
Stangen als „Preßeffekt“ bezeichnet. Bei Gesenkschmiedeteilen unter-
scheidet man daher Längswerte „L“ (parallel zur Faserrichtung) und
Querwerte „T“ (quer zur Faserrichtung). Je nach Kornstreckung ergibt sich
auch eine mehr oder minder starke zeilenförmige Anordnung der Primär-
phasenpartikel, die durch den Umformprozeß teilweise fragmentiert wer-
den, s. Bild 10.4.1.
Anders als beim Schmieden von Stahl ist das Temperaturintervall zwi-
schen geeigneten Schmiedetemperaturen und der Solidustemperatur bei
Aluminiumlegierungen relativ gering, so daß bei ungenügender Tempera-
turkontrolle die Gefahr von Anschmelzungen und dadurch verursachten ir-
reversiblen Gefügeschädigungen gegeben ist. Andererseits ist das Schmie-
den von Aluminiumwerkstoffen in dieser Hinsicht einfacher als bei den
meisten anderen Werkstoffen. Die Gesenke lassen sich bis auf Umform-
temperatur vorwärmen, ohne daß ihre Warmfestigkeit unzulässig beein-
trächtigt wird. Auf diese Weise kann man eine Abkühlung der Schmie-
destücke beim Umformen verhindern, insbesondere, wenn bei hochfesten
Legierungen und großen Werkstücken langsame Preßgeschwindigkeiten
erforderlich sind („isothermes Schmieden“). Tabelle 10.4.3 enthält An-
gaben zu den Schmelz- und Schmiedetemperaturen der Vorzugslegierun-
gen.
472 10 Schmieden von Aluminium
Bild 10.5.2. Dies gilt insbesondere immer dann, wenn solche Kerben durch
spanende Bearbeitung an Paß- und Anlageflächen entstehen, wo die
Schmiedefaser angeschnitten wird. Durch das Entschärfen der konstrukti-
ven und Bearbeitungskerben wurde bei dem dargestellten Bauteil die glei-
che Schwingfestigkeit wie bei dem zu ersetzenden Stahlschmiedeteil aus
hochfestem Ck45 erreicht. Die verwendete Legierung war zunächst eine
hochfeste Legierung des Typs AlZnMgCu0,5, die in der letzten Baustufe
durch die mittelfeste, weniger kerbempfindliche und korrosionsbeständige
Legierung AlSi1MgMn (EN AW-6082-T6) ersetzt wurde. Dabei wurde
gegenüber dem baugleichen Stahlschmiedeteil eine Gewichtsersparnis von
50 % verwirklicht (Ostermann et al. 1978).
Umformgrad in der Regel am geringsten ist. Weiterhin wird durch die Lö-
sungsglühung und das nachfolgende Abschrecken ein Eigenspannungszu-
stand erzeugt, der bei dünnwandigen Teilen zu Verzug führt und Richt-
oder Kalibriervorgänge notwendig machen kann. Verzug kann auch wäh-
rend der nachfolgenden Zerspanung dickwandiger Teile auftreten. Das Ei-
genspannungsniveau wird zwar durch eine Warmaushärtung um ca. 10 bis
30% vermindert, jedoch nicht vollständig reduziert. Bei Fließpreßteilen
aus aushärtbaren Legierungen, bei denen die nach der Wärmebehandlung
vorliegenden Eigenspannungen nicht toleriert werden können, muß man
andere Fertigungswege beschreiten, die nachfolgend beschrieben wird.
11.3 Fließpreßverfahren
Für die Auslegung der Fließpreßwerkzeuge und für die Beurteilung der er-
forderlichen Maschinenkapazität müssen die zu erwartenden Umformkräf-
te bekannt sein. Sie werden bei Verfahren mit quasi-stationärem Stofffluß
mit guter Näherung aus der Fließkurve kf(ϕ), dem Umformgrad εFmax = (F0-
F1)/F0 bzw. ϕmax = ln (F0/F1), dem umzuformenden Materialvolumen V und
dem Umformwirkungsgrad η, der die Reibungsverluste im Werkzeug be-
rücksichtigt, ermittelt. Die Grundverfahren Voll-Vorwärts-, Voll-Rück-
488 11 Kaltfließpressen von Aluminium
k f max ⋅ ϕ max
Wid =V ⋅ (11.3.2)
1+ n
Wid
η= , (11.3.3)
Weff
1 F
Pst ,max = F0 ⋅ k f ,m ⋅ ⋅ ln 0 (11.3.5)
η F1
Eine Reihe von wichtigen Kennwerten für die Blechumformung wird aus
dem Zugversuch gewonnen. Hierzu zählen die 0,2%-Dehngrenze Rp0,2, die
Zugfestigkeit Rm, die Gleichmaßdehnung Ag, die aus dem Spannungs-Deh-
nungsdiagramm ermittelte Fließkurve kf = f(ϕ) mit den Materialkennwer-
ten K und n entsprechend der Ludwik-Holloman Beziehung kf = K·ϕ n (s.
Gl. (6.2.4b)) oder mit dem 4-Parameter Ansatz von Voce, s. Abschn. 6.2.
Durch die jeweils auf bestimmte Anwendungsforderungen abgestimmte
Prozeßkette des Warm- und Kaltwalzens einschließlich der Zwischen- und
Endglühungen erhält das Blechmaterial Texturen, die in der Blechebene
unterschiedliches Fließverhalten bewirken, s. Abschn. 8.2. Diese Anisotro-
pie der Eigenschaften wird durch den r-Wert, der sog. „senkrechten Ani-
sotropie“, gekennzeichnet, der in der Regel unter 0°, 90° und 45° zur
Walzrichtung (WR) in der Blechebene ermittelt und aus dem die mittlere
senkrechte Anisotropie rm nach Gl. (6.2.8) und die ebene Anisotropie ∆r
nach Gl. (6.2.9) berechnet wird. Details der Ermittlung und Bedeutung der
genannten Kennwerte sind in den Abschn. 6.1 und 6.2 beschrieben. Für ei-
ne Reihe von Aluminiumlegierungen sind diese an verschiedenen Chargen
unterschiedlicher Dicken, Werkstoffzustände und Hersteller ermittelten
Werte in Tabelle A.1.6 im Anhang aufgelistet und in Bild 6.2.3 dargestellt.
Ein Vergleich der einzelnen Datensätze reflektiert die Bandbreite der Ani-
sotropie, die sich bei verschiedenen Legierungen, Fertigungsabläufen und
Werkstoffzuständen einstellen können.
Die ebene Anisotropie ∆r kann bei Tiefziehprozessen zu Zipfelbildung
führen, was gleichbedeutend ist mit einer Blechdickenreduzierung und ge-
ringerem Fließwiderstand in Zipfelrichtung. Als allgemeine Feststellung
gilt, daß die Walztextur bei verfestigten Zuständen (H-Zustände) Zipfel in
der 45°-Lage zur WR erzeugt, die Rekristallisationstextur dagegen in
0°/90°-Lage zur WR. Auch der unterschiedliche Fließwiderstand kf in 0°-
und 90°-Lage wirkt auf die Zipfelhöhe. Es gilt, daß bei kf 0° < kf 90° die Zip-
felhöhe h0° > h90° ist und umgekehrt (Yoon et al. 1998).
Der Einfluß der Anisotropie auf die Dehnungsverteilung beim Umform-
prozeß muß bei rechnerischen Modellierungen des Umformprozesses be-
rücksichtigt werden. Mit Hilfe von aluminiumspezifischen Fließkriterien
von Barlat et al. (1997, 2003) und einem kommerziellen FE-Code (z.B.
12.1 Werkstoffeigenschaften für die Blechumformung 493
auch ein hoher r-Wert der senkrechten Anisotropie günstig auf das Grenz-
ziehverhältnis, da der Fließwiderstand in Blechdickenrichtung möglichst
groß gegenüber dem Fließwiderstand in der Blechebene sein sollte. Ein
Blick auf die Blechkennwerte in Anhang A.1.6 macht deutlich, daß der r-
Wert und der für die Zipflichkeit maßgebende ∆r-Wert bei derselben Le-
gierung durch gezielte Einstellung des thermomechanischen Fertigungs-
ablaufs in einem größeren Toleranzbereich eingestellt werden kann. Aller-
dings ist auch festzuhalten, daß der r-Wert von Aluminiumlegierungen im
allgemeinen < 1 beträgt, wogegen Tiefziehqualitäten von Stahlwerkstoffen
durchaus r-Werte deutlich >1 aufweisen können. Im Vergleich zu Stahl hat
die Optimierung des r-Wertes für die Tiefziehfähigkeit eine geringere Be-
deutung; demgegenüber ist einem gleichmäßigen r-Wert im Hinblick auf
geringe Zipflichkeit (∆r → 0), und auf homogenes Dehnungsverhalten in
der Blechebene für gleichmäßige Wanddicken der Vorzug zu geben.
Bei geeigneter Werkstoffwahl sind Grenzziehverhältnisse βmax von 1,8
bis 2,1 im Erstzug erreichbar. Größere Napftiefen können fertigungstech-
nisch durch weitere Folgezüge, durch Stülpziehen oder durch Abstrecken
erhalten werden. Dazu wird auf die einschlägige Literatur verwiesen, z.B.
(Lange 1990).
Bild 12.1.4 Einfluß der Blechdicke auf die Erichsentiefung verschiedener Legie-
rungen und Werkstoffzustände (nach verschiedenen Quellen)
12.1 Werkstoffeigenschaften für die Blechumformung 497
Bild 12.1.5 Korrelation von Streckziehwert S mit der hydraulischen und Erich-
sentiefung. Hydraulische Tiefung: Matrizendurchmesser ds = 52 mm; Matrizen-
kantenrundung rz = 4 mm). Zugfestigkeit Rm, 0,2%-Dehngrenze Rp0,2, mittlerer
Verfestigungsexponent nm = (n0° + 2n45° + n90°)/4, Mindestwert der senkrechten
Anisotropie rmin. Nach Breidohr (1988)
498 12 Aluminiumblechumformung
Bild 12.1.4 gibt weiterhin Auskunft darüber, daß der für das Streckzie-
hen günstigste Werkstoffzustand der rekristallisierte, weichgeglühte Zu-
stand ist. Kaltverfestigte Zustände haben eine geringere Streckziehbarkeit.
Auf die Möglichkeit verbesserter Tiefziehbarkeit durch partielle Erwär-
mung der Platine wird in Abschn. 13.2 Halbwarmumformen hingewiesen.
Der hydraulische Tiefungsversuch sowie die Erichsentiefung beanspru-
chen das Material in äquibiaxialer Weise, wodurch sich höhere log. Form-
änderungen als im einachsigen Zugversuch ergeben. Es liegt daher nahe,
die Fließkurve des Blechmaterials mit Hilfe des hydraulischen Tiefungs-
versuchs z.B. nach Panknin (Panknin 1964) oder mit dem Erichsen-Tie-
fungsversuch nach Bauer (Bauer et al. 1992) zu ermitteln. Bild 12.1.6 ent-
hält Beispiele für derart gewonnene Fließkurven im Vergleich zu solchen
aus dem Zugversuch. Besonders auffällig ist die gegenüber dem ein-
achsigen Zugversuch wesentlich größere Formänderung unter äquibiaxia-
ler Beanspruchung für kaltverfestigtes Material am Beispiel der Legierung
AlMg1-H24. Häufig wird kaltverfestigtes Aluminiummaterial zu Unrecht
als „spröde“ bezeichnet. Die unterschiedliche Lage der Fließkurven aus
einachsigen und biaxialen Versuchen wird verursacht durch die Mehrach-
sigkeit beim Tiefungsversuch und durch die Anisotropie des Materials.
.
Bild 12.1.6 Fließkurven ermittelt aus dem hydraulischen Tiefungsversuch (HT)
und aus dem Erichsen Tiefungsversuch (ET) im Vergleich zur Fließkurve aus dem
Zugversuch (ZV) für verschieden Legierungen. Datenquellen: AlSi1,2Mg0,4-T4
nach Siegert et al. (Siegert et al. 1994), Al99,5-0 und AlMg1-H24 nach Bauer
(1992)
12.1 Werkstoffeigenschaften für die Blechumformung 499
Grenzformänderungsschaubilder
Eine Möglichkeit, die Formänderungsgrenzen eines Blechwerkstoffs in
Abhängigkeit verschiedener Dehnungszustände in einem einzigen Dia-
gramm darzustellen, bietet das Grenzformänderungsschaubild nach Keeler
und Goodwin. Das Grenzformänderungsdiagramm, GFD, und der Bezug
zu umformtechnischen Prozessen des Tief- und Streckziehens sowie die
auftretenden Bruchmechanismen sind bereits detaillierter in Abschn. 6.7.3
beschrieben worden; es soll im folgenden im Hinblick auf die experimen-
telle Ermittlung und Anwendungsgesichtspunkte näher erläutert werden.
Im Grenzformänderungsdiagramm wird bei unterschiedlichem Deh-
nungsproporz die Formänderung ϕ in der Blechebene bis zum Moment des
Einschnürbeginns sowie ggf. bis zum Bruch als Kurve in einem Koordi-
natensystem zwischen größter Formänderung, ϕ1, und kleinster Formände-
rung, ϕ2, dargestellt. Zum Erstellen des GFD werden Platinen unter-
schiedlicher Geometrie eingesetzt. Um verschiedene Formänderungszu-
stände zu erreichen, kommen kreisrunde Platinen zum Einsatz und solche
mit halbkreisförmigen seitlichen Aussparungen mit unterschiedlichen Ra-
dien und verschieden breiter Taille. Unterschiedliche Breiten und Aus-
schnittradien der Platinen bewirken verschiedene Spannungszustände in
der Blechebene, die wiederum unterschiedliche Hauptformänderungen ϕ1
und ϕ2 erzeugen. Anschließend wird auf die Blechplatinen ein definiertes
Kreisraster aufgebracht. Die Platine wird fest eingespannt, und mit einem
Halbkugelstempel von etwa 100 mm Durchmesser eine Beule soweit ge-
formt, bis ein Riß auftritt. Der Anriß erfolgt in der Scheitelnähe der Ka-
lotte, da in diesem Bereich die Blechdicke den niedrigsten Wert erreicht.
Nach dem Ausspannen werden die zu Ellipsen verformten Kreisraster in
der Umgebung des Anrisses ausgewertet. Der Ablauf der Prüfung ist
schematisch in Bild 12.1.7 dargestellt.
Als Grenzlinie wird der Beginn der Einschnürung in das Grenzformän-
derungsdiagramm eingetragen. Bild 12.1.8 zeigt zwei Beispiele für Fein-
bleche aus den Karosserieblechlegierungen AlSi1,2Mg0,4 (EN AW-6016-
T4) und AlMg4,5Mn0,4 (EN AW-5182-0/H111). Der praktische Nutzen
des Grenzformänderungsdiagramms ergibt sich aus der Beurteilung von
Umformgraden bei realen Ziehteilen, bei denen in kritischen Zonen zuvor
ebenfalls definierte Kreisraster aufgebracht wurden. Gleichzeitig kann man
bei einem Vergleich der Umformgrade die Sicherheit vor Reißern, d.h. die
Ziehsicherheit beurteilen. Andererseits lassen sich für die FE-Simulation
des Umformvorgangs im Abgleich mit dem GFD die Werkstoffgrenzwerte
entnehmen.
500 12 Aluminiumblechumformung
Bild 12.1.9 Experimentell von Graf und Hosford (1993) ermittelte Grenzformän-
derungskurven des Blechwerkstoffs AA2008-T4 (AlCuMg0,4Si), der entspre-
chend den angegebenen Dehnungspfaden unterschiedlichen Vorverformungen un-
terworfen worden war. Auszugsweise Wiedergabe nach einer Darstellung von
Stoughton and Yoon (2005)
kann man qualitative Hinweise für die Auslegung von Werkzeugen und
Ziehprozessen entnehmen, um ein möglichst gutes Ziehverhalten des
Werkstoffs zu erreichen. Als Beispiel erzielt man gemäß Bild 12.1.10
durch einen anfänglichen Umformschritt mit hohen Tiefziehanteilen (Pfad
ACD) im nachfolgenden Streckziehprozeß wesentlich höhere Gesamtum-
formgrade als umgekehrt (Pfad AEF) (Müschenborn et al. 1975).
Bild 12.1.10 Einfluß des Dehnungspfades auf die Veränderung der Grenzformän-
derungskurve sowie auf die maximal erreichbaren Formänderungen bei der Wahl
verschiedener Formänderungsstrategien nach (Müschenborn et al. 1975)
12.1.3 Biegefähigkeit
Die Biegefähigkeit von Blechen zum Zwecke des Abkantens und des Bör-
delns (bzw. Falzens) stellt hohe Anforderungen an die Duktilität des Mate-
rials. Gefüge, Grundwerkstoffestigkeit, Blechdicke und ggf. Vorverfor-
mung haben erheblichen Einfluß auf die Biegefähigkeit, die als blech-
dickenbezogener Mindestbiegeradius, ri,min/t, (ri = Innenradius und t =
12.1 Werkstoffeigenschaften für die Blechumformung 503
f =
ri, min
=
(100 − Z )2 =≈
60
−1 (12.1.2)
2
t 200 ⋅ Z − Z Z
u z = t + 0,02 10 ⋅ t (12.1.3)
Bild 12.1.11 Verfahren zur Ermittlung des minimalen Biegeradius ri,min durch a)
lineare Stempelbewegung und b) Schwenkbiegen
Falzen
Der Falzprozeß erfolgt in Werkzeugen unter Pressen und wird in zwei
bzw. drei Operationen aufgeteilt, s. Bild 12.1.13. In der ersten Operation
werden die Kanten in den Außenradien mit einer 90°-Biegung angestellt
(Abkanten). In einer zweiten Operation werden die Kanten um 45° ange-
kippt (Biegen um 135°, Vorfalzen). In der dritten Operation wird der Falz
zugedrückt (Biegen um 180°, Fertigfalzen).
beim Fertigfalzen beizubehalten, kann der Stempel mit einer Schräge ver-
sehen werden, deren Winkel α zur Horizontalen je nach Blechdicke und
kleinstzulässigem Innenbiegeradius variiert werden kann.
Zur Sicherung einer abdruckfreien Ausbildung der Falzkante, die in den
meisten Fällen eine Sichtfläche darstellt, muß der Umformvorgang beim
Fertigfalzen im Bereich der Falzkante ungeführt, d.h. ohne Werkzeugkon-
takt, erfolgen. Versuche mit festem Anschlag haben gezeigt, daß beim Fal-
zen entlang einer konvexen Kontur die Falzkante zum Teil stark ange-
staucht wird.
12.1.4 Rückfederung
Die Höhe der Rückfederung, d.h. die elastische Formänderung bei Entla-
stung nach erfolgter plastischer Formgebung, ergibt sich aus dem Verhält-
nis von Fließspannung zu Elastizitätsmodul des Werkstoffes. Sie wirkt
sich vor allem bei Formgebungen mit Biegeanteilen aus und muß durch
gezielte werkstoff- und werkzeugtechnische Maßnahmen kompensiert
werden. Grundsätzlich nimmt die Rückfederung bei gegebenem Elastizi-
tätsmodul mit der 0,2%-Dehngrenze, Rp0,2, dem Verfestigungsexponenten,
n, der Vorverformung und dem Biegeradius, ri, zu, wie in den Bildern
12.1.16 und 12.1.17 beispielhaft deutlich wird.
Wenn auch der Rechenaufwand noch relativ groß ist, können mit Hilfe
von numerischen FE-Modellierungen Rückfederungen nach Biege- und
Tiefziehprozessen vorhergesagt werden (Lia et al. 2002, Yoon et al. 2002,
Doege et al. 2002, Asnafi 2001). Die Rückfederung kann teilweise oder
gänzlich unterbunden werden, wenn durch einen überlagerten Streckvor-
gang die 0,2%-Dehngrenze im gesamten Biegequerschnitt überschritten
wird. Dies kann z.B. durch einen Gegenhalter beim Abbiegen eines Flan-
sches erreicht werden, wobei das Blech zwischen Stempel und Gegenhal-
ter eingespannt wird, s. Bild 12.1.18. Das Abbiegen mit Gegenhalter bietet
sich vor allem bei gekrümmten Biegelinien an.
510 12 Aluminiumblechumformung
Bild 12.1.17 Einfluß von Biegeradius und 0 bis 15% Vorverformung auf die
Rückfederung von AlSi1,2Mg0,4-T4 mit 1,25 mm Blechdicke nach 90° Biegung.
Schraffur: Grenzbereich für das Auftreten von Scherbändern und Anrissen (Quel-
le: IfU, Univ. Stuttgart)
12.1 Werkstoffeigenschaften für die Blechumformung 511
Tabelle 12.1.1 gibt eine Übersicht über gängige und neuere Karosserie-
blechlegierungen einschließlich einiger vorzugsweise im Ausland einge-
setzter Legierungen (AA6111, AA5022, AA5023) und enthält Bemerkun-
gen über die Fließfigurenneigung und den Anwendungsbereich. In den
frühen Entwicklungsstadien der 70-er Jahre wurden auch aushärtbare Al-
CuMg-Legierungen für den Karosseriebau entwickelt, die im europäischen
und japanischen Automobilbau aus Gründen der mangelnder Kompatibili-
tät mit den nachfolgenden Beschichtungsprozessen bei der Teilefertigung
keine Bedeutung erlangt haben und durch die Legierungsgruppen 2 und 3
verdrängt wurden. Der Vollständigkeit halber seien sie hier erwähnt:
AA2002-T4, AA2008-T4, AA2036-T4, AA2038-T4.
12.1 Werkstoffeigenschaften für die Blechumformung 513
In den Tabellen 12.1.2 und 12.1.3 wird ein Überblick über die nominel-
len chemischen Zusammensetzungen (Mittel der Grenzwerte der Hauptle-
gierungselemente) sowie über die typischen mechanischen Kennwerte der
häufig in der Automobilindustrie eingesetzten und einiger neu entwickel-
ten Aluminium-Karosserieblechlegierungen gegeben.
Die AlMgSi-Legierungen erfahren bei den üblicherweise abschließen-
den Lackierungen mit Einbrenntemperaturen zwischen 180 und 205 °C
(Gesamtdauer etwa 30 min.) eine Warmaushärtung (Bake-hardening). Zur
Verbesserung der Lagerungsbeständigkeit und der Aushärtungskinetik
wurden besondere stabilisierte Zustände entwickelt (in diesem Buch als
„T4*“ bezeichnet), s. hierzu Abschn. 3.2.5 und Bild 3.2.25.
514 12 Aluminiumblechumformung
Blechoberfläche
Die Standardwalzoberfläche von Aluminiumblechen und -bändern ist die
sog. „mill-finish“-Oberfläche mit relativ geringen Rauheitswerten. Sie
wird mit tangential geschliffenen Walzen erzeugt und weist dadurch eine
gerichtete Rauhigkeit auf, die parallel und quer zur Walzrichtung tribolo-
gisch unterschiedliches Verhalten erzeugt. Schmiermittel in den langge-
streckten Rauhigkeitstälern werden unter dem Druck der Werkzeugober-
flächen herausgequetscht, ohne daß sich ein hydrostatischer Druck auf-
bauen kann. Diese Oberflächenstrukturen neigen eher zu Abrieb und Ad-
häsion des Aluminiums am Werkzeug und führen zu einer Richtungsab-
hängigkeit der Reibungskoeffizienten.
Deshalb hat man ähnlich wie bei Stahlfeinblechen besondere Oberflä-
chen mit ungerichteter Rauheit entwickelt. Für die Erzeugung isotroper
Oberflächen werden die Walzen durch Elektroerodieren präpariert und in
einem Dressierstich auf die Bandoberfläche aufgeprägt. Mikrotopogra-
phien der mill-finish und elektroerodierten Walzoberfläche zeigt Bild
12.1.20 am Beispiel der Karosserieblechlegierung AlMg4,5Mn0,4 (EN
AW-5182-0).
12.2.1 Reibungsmechanismus
Unter solchen Bedingungen können sowohl flüssige und pastöse als auch
trockene Schmierstoffe zur Verringerung der Reibungskräfte zwischen den
Metalloberflächen verwendet werden. Die niedrigen Relativgeschwindig-
keiten erfüllen nicht die Bedingungen für das Auftreten und die Aufrecht-
erhaltung hydrodynamischer Schmierverhältnisse beim Einsatz flüssiger
Schmierstoffe.
Auf der mikroskopischen Ebene aber findet man Zonen, die durch einen
dünnen Schmierfilm getrennt sind, und solche mit direktem metallischen
Kontakt. Das Ausmaß des metallischen Kontaktes hängt von einer Reihe
von Faktoren ab, unter denen die Oberflächenrauhigkeit, die mikrotopo-
12.2 Tribologisches Verhalten 517
Bild 12.2.3 Einfluß der Oberflächenfeinstruktur auf das Reibverhalten der Legie-
rung Al Si1,2Mg0,4-T4 (EN AW-6016-T4). Schmierstoff Mineralöl M100, Zieh-
geschwindigkeit vz = 100 mm/s. (Quelle: IfU, Univ. Stuttgart)
Werkzeugoberfläche
Für das Ziehen von Aluminiumkarosserieteilen werden die gleichen Werk-
zeugwerkstoffe verwendet wie für die Herstellung von Stahlziehteilen
(Schuler GmbH: 1996) und Werkzeugstahleinsätze als Ziehkanten, Zieh-
leisten und Schneidkanten. Zur Vermeidung von Adhäsionserscheinungen
520 12 Aluminiumblechumformung
Schmiermittel
Erfolgreiches Ziehen von Blechformteilen hängt entscheidend von der
Wahl des Schmierstoffsystems und seiner Auftragung auf Blechplatine
und Werkzeug ab. Im Preßwerk geschieht die gleichmäßige und reprodu-
12.2 Tribologisches Verhalten 521
Bild 12.2.5 Reibungszonen beim Ziehen von Karosserieteilen. (1) Ziehring und
Niederhalter, (2) Ziehringrundung, (3) Stempelkantenrundung, (4) Stempelmantel-
fläche, (5) Stempelstirn, (6) Niederhalter und Bremswulst
Bild 12.2.6 Beispiel für die Anordnung und Form von Ziehsicken für ein unre-
gelmäßiges, großflächiges Karosserieblechziehteil (Quelle: IfU, Univ. Stuttgart)
Bild 12.2.7 Empfohlene Abmessungen für Brems- und Abklemmleisten für das
Ziehen von Aluminiumkarosserieblechteilen (Quelle: Corus Aluminium)
Für die Wirkung der Reibzonen ist neben der Werkzeuganlage auch den
Zieheinrichtungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Da sich die
Ziehaufgabe häufig bei bereits vorhandener Presseneinrichtung stellt, ist
für kritische Ziehteile eine optimale Auslegung der Zieheinrichtung auf die
besonderen Ansprüche der Aluminiumblechumformung nur durch Umbau
oder Anpassung zu lösen. Entscheidend ist die Steuerungsfähigkeit des
Niederhalterdrucks über dem Stempelweg, wobei bei großflächigen Zieh-
teilen die Niederhalterkraft über elastische Formänderung oder segmen-
tierten Niederhalter durch eine Vielpunktziehanlage variabel einstellbar
sein sollte. Verschiedene anlagentechnische Lösungen wurden hierzu z. B.
am Institut für Umformtechnik der Universität Stuttgart erarbeitet (Siegert
2006).
524 12 Aluminiumblechumformung
Bild 12.2.8 Einfluß der Korngröße auf die Oberflächenwandlung bei ungebunde-
ner Umformung im Zugversuch (Mössle 1983)
12.3 Scherschneiden 525
12.3 Scherschneiden
Bild 12.3.3 Verlauf der Schneidkraft über dem Stempelweg und Zuordnung zu
verschiedenen Ablaufphasen des Schneidprozesses
• Anrisse bilden sich bei engem Schneidspalt uS/t = 0,05 in der Nähe der
beiden Schneidkanten und vereinigen sich entlang einer gemeinsamen
Linie. Bei größerem Spalt uS/t > 0,1 bildet sich der Anriß nur stempel-
seitig und erst nach größerer Eindringtiefe.
• Die maximale Kanteneinzugshöhe hE/t und -breite bE/t sind durch das
Eindringen des Stempels erreicht, sobald die Anrißbildung erfolgt. Sie
nehmen mit der Schneidspaltbreite uS/t zu. Bei geringem Schneidspalt
nehmen hE/t und bE/t nicht mehr zu, sobald der Stempel mehr als 0,2·t
ins Werkstück eingedrungen ist. Bei höherem Verfestigungsexponenten
n des Werkstoffs wird die Einzugsbreite bE/t größer.
• Die Glattschnitthöhe hS/t vergrößert sich überproportional mit enger
werdendem Schneispalt uS/t. Sie hat ihren Höchstwert erreicht, sobald
die Anrißbildung erfolgt. Die Glattschnitthöhe ist kaum abhängig von
der Niederhalterkraft des Blechhalters, sofern vorhanden.
• Die Summe von Glattschnitt- und Kanteneinzugshöhe ist fast unabhän-
gig von der Schneidspaltbreite.
• Der Ort der Anrißbildung hängt ab von den Schneidkantenradien RP, RS
(s. Bild 12.3.1). Bei RP/RS < 0,7 beginnt der Anriß an der Schneidplat-
tenkante, bei RP/RS > 0,7 dagegen an der Stempelkante und bei RP/RS =
0,7 an beiden Stellen gleichzeitig. (Diese Angaben beziehen sich auf
Versuche an Kohlenstoffstahl, wobei auch ein Einfluß der Werkstoffe-
stigkeit auf die Anrißlage postuliert wurde) (Farzin et al. 2006).
12.3.2 Genauschneiden
12.3.3 Feinschneiden
Die Mechanik des Biegens ist in Bild 13.1.1 an einem einfachen Balken-
querschnitt dargestellt und führt zu Querschnittsänderungen und zu Rest-
spannungen (Eigenspannungen). Diesen Restspannungen muß man bei Fe-
stigkeitsrechnungen und bei weiteren Verarbeitungsgängen wie Ausklin-
ken, Zerspanen und Schweißen Rechnung tragen, vgl. Bild 13.1.2. Die
Wahl der Biegeparameter und des Biegeverfahrens, die Legierungsfestig-
keit und der Profilquerschnitt haben entscheidenden Einfluß auf die Ein-
haltung der Toleranzen und auf die Höhe des Verzuges.
Bild 13.1.2 Verszug durch Lösen von Eigenspannungen beim Ausklinken von ge-
bogenen Profilen
Der Biegeprozeß kann heute mit FE-Modellierungen, z.B. mit den Pro-
grammen ABAQUS oder LS-DYNA, in Bezug auf die elastoplastischen
Vorgänge simuliert werden, und sowohl die Rückfederungen als auch die
örtlichen plastischen Instabilitäten können berechnet werden (Clausen et
al. 2000, Clausen et al. 2001, Utsumi et al. 2002). Der Aufwand ist aller-
dings noch beträchtlich, obwohl im Einzelfall durch die Simulati-
onsrechnungen Parameterstudien zur Prozeßoptimierung durchgeführt
werden können, die ihrerseits auf experimentellem Wege sehr aufwendig
sind.
538 13 Sondergebiete der Umformtechnik
Bild 13.1.4 Biegegerechtes Gestalten von Profilen: ungünstige (oben) und gün-
stige (unten) Querschnittsformen (Schnaas 1995). Bei allen dargestellten Beispie-
len liegt die Biegeachse horizontal in der Bildebene
6. Auch sollten die Anlageflächen für Stützkerne möglichst eben sein (B,
E).
Die Grundverfahren des Biegens von Profilen und Rohren sind in Bild
13.1.5 dargestellt. Es handelt sich um das 3-Punkt-Biegen, das Gesenkbie-
gen, das Streckbiegen und das querkraftfreie Biegen. In der industriellen
Praxis werden diese Verfahren z.T. kombiniert verwendet.
den Wanddicken. Hierzu zählen sehr alte Verfahren wie das Preßbiegen in
elastische Formmatrizen (Rubber Pad Bending) (Lee et al. 2003), sowie
neuere Entwicklungen wie das Stoßbiegen im starren Werkzeug (Baudin et
al. 2004) und das Freiformbiegen (Neugebauer et al. 2002, Gantner et al.
2005), das in Bild 13.1.9 dargestellt ist. Bei letzterem Verfahren kann eine
kontinuierliche 3D-Biegeverformung vorgenommen werden, der Mindest-
biegeradius beträgt jedoch etwa das 3-fache des Rohrdurchmessers.
13.1.3 Innenhochdruckumformen
Bild 13.1.17 Aktives (links) und passives (rechts) Stanzen von Durchbrüchen
beim Innenhochdruckumformen
Bei der konstruktiven Auslegung von IHU-Teilen ist auf die Grenzen
der Verformbarkeit des Werkstoffs im Verlauf der gesamten Fertigungs-
kette zu achten. Zwischenglühungen bei unzureichender Verformbarkeit
oder nachträgliches Lösungsglühen bergen die Gefahr von Grobkornbil-
dung, weil bei IHU-Formteilen nicht von gleichmäßig hohen Formände-
rungsgraden und homogener Formänderungsverteilung ausgegangen wer-
den kann (Hanicke et al. 1996).
13.2 Halbwarmumformen
stand ab. Ein deutlicher Effekt wird bereits bei Temperaturen von 150 °C
und darüber hinaus sichtbar. Den Temperaturbereich bis etwa 300 °C be-
zeichnet man umformtechnisch als den Bereich der Halbwarmumformung,
da keine Änderung des Korngefüges durch Rekristallisation stattfindet. Die
Veränderungen des plastischen Verhaltens in diesem Temperaturbereich
sind in Abschn. 6.6.4 erläutert. Charakteristisch ist die Abnahme des Ver-
festigungsvermögens bei gleichzeitiger Zunahme der Dehnratenempfind-
lichkeit. Halbwarmumformen kann sinnvoll dort eingesetzt werden, wo die
Duktilitätsgrenzen bei Raumtemperatur mehrstufige Umformprozesse mit
entsprechend hohen Werkzeugkosten und Fertigungszeiten erforderlich
machen.
Als Werkstoffe für das Halbwarmumformen sind vor allem die natur-
harten Legierungen in weichen oder verfestigten Zuständen geeignet, wo-
gegen bei kalt- oder warmausgehärteten Werkstoffen die Umformwärme
den Ausscheidungszustand verändert und die positiven Einflüsse des Pro-
zesses nicht oder nur ungenügend zum Tragen kommen. Bei den natur-
harten AlMg-Werkstoffen tritt außerdem in diesem Temperaturbereich das
Fließfigurenphänomen des PLC-Effektes nicht mehr auf, s. Abschn. 3.2.3
und Bild 3.2.11, so daß auch Umformteile mit dekorativen Anforderungen
hergestellt werden können.
Halbwarmumformen eignet sich für Umformprozesse wie Fließpressen,
Biegen und Innenhochdruckumformen. Bei letzterem Verfahren stehen als
Druckmedien je nach Betriebstemperatur sowohl Mineralöle als auch Gas
zur Wahl (Hartl 2005). In besonderer Weise wird auch die Tiefziehbarkeit
bei der Blechumformung verbessert und dies um so mehr, wenn durch
Kühlung des Stempels die Tiefziehgrenze durch Bodenreißer hinausge-
schoben wird, s. Bild 13.2.1. Bild 13.2.2 enthält Ergebnisse von Tiefzieh-
versuchen im Halbwarmumformbereich an dem Karosseriewerkstoff EN
1
HSC = High Speed Cutting, HPC = High Performance Cutting, HSM = High
Speed Machining)
556 14 Spanende Formgebung von Aluminium
14.1 Spanbildung
Die Spanbildung beruht auf einer Scherverformung durch den Eingriff der
Schneidkante des Werkzeugs in das Werkstück mit vorgegebener Schnitt-
tiefe a und Schnittgeschwindigkeit v. Dabei spielen die geometrischen
Verhältnisse (Spanwinkel γ, Freiwinkel α, etc.) des Werkzeugs an der
Schnittstelle eine wesentliche Rolle für die Lage der Scherzone (Scher-
winkel φ), die Schnittkräfte und die Höhe der Scherverformung ϕ. Die
14.1 Spanbildung 557
(Jaspers 1999, Jaspers et al. 2002) Temperaturen von 190 °C beim trocke-
nen, ungekühlten Spanen (Drehen) von AlSi1MgMn (EN AW-6082-T6)
und mit den gegebenen Schnittgeschwindigkeiten von 120–480 m/min.
Die Temperatur der Scherzone ist kaum beeinflußt durch Schnittge-
schwindigkeit und Schnittiefe bzw. Spanungsdicke. Allerdings nimmt der
Betrag der Vergleichsdehnung in der Scherzone mit zunehmender Schnitt-
geschwindigkeit oder Schnittiefe ab, wofür als Ursache geringere Reibung
durch (relativ) reduzierte Kontaktlänge zwischen Span und Werkzeug ver-
mutet wird.
Durch den abfließenden Span entwickelt sich in der Stau- und Gleitzone
zwischen Span- und Werkzeugoberfläche Reibungswärme. Bei der Legie-
rung EN AW-6082-T6 wurden Spantemperaturen von 400° bis 500 °C
gemessen (Jaspers 1999). In einer anderen Untersuchung an der höher fes-
ten Legierung AA7075(-T6) wurden bei v = 600 m/min Spantemperaturen
zwischen 500° und 700 °C ermittelt (Müller-Hummel et al. 1995). Scher-
zonen- und Reibungswärme werden überwiegend vom Span sowie über
die Spanfläche vom Werkzeug aufgenommen. Der Wärmefluß in das
Werkstück ist abhängig von den Kühlbedingungen; bei Trockenzerspa-
nung und hohen Schnittgeschwindigkeiten (HSC) beträgt der Wärmefluß
ins Werkstück weniger als 5% der Gesamtwärmeentwicklung (Richardson
et al. 2006). Die Wärmeentwicklung des Prozesses nimmt mit größerer
Schnittiefe und höherer Schnittgeschwindigkeit zu, der Wärmefluß ins
Werkstück und die Spantemperatur durch das größere Spanvolumen je-
doch ab (Jaspers 1999). Insgesamt sind die Temperaturen bei der Alumi-
niumzerspanung aber zu gering, um Ursache für den Verschleiß der ver-
wendeten Schneidstoffe zu sein, der im wesentlichen auf Abrieb durch
Hartpartikel des Gefüges und auf der Bildung von Aufbauschneiden beruht
(Yoshikawa et al. 1999).
Bei der Spanbildung trifft blanke, ungeschützte Aluminiumoberfläche
auf die Werkzeugschneide, wodurch je nach Art des Schneidenmaterials
Haftreibung entstehen kann und die Gefahr der Bildung einer Auf-
bauschneide besteht, wie in Bild 14.1.2b zu erkennen ist. Die Auf-
bauschneide besteht aus relativ hochverfestigtem Material und übernimmt
die Funktion der Schneidkante. Dadurch verschlechtert sich die Qualität
der Oberfläche und die geometrische Exaktheit. Die Bildung von Auf-
bauschneiden kann durch Schmiermittel, größere Spanwinkel und durch
höhere Schnittgeschwindigkeiten vermieden werden. Letztere sollten je
nach Schnittbedingungen und Legierung über einem Grenzwert von v =
40–100 m/min liegen.
Die hohen Temperaturen in der Stau- und Gleitzone können die Solidus-
Temperatur des Aluminiumwerkstoffs überschreiten und damit zu ober-
14.2 Spanformen bei Aluminiumwerkstoffen 559
Automatenlegierung
Unter dem Begriff „Automatenlegierung“ versteht man Aluminiumlegie-
rungen, die durch spanbrechende Zusätze von Blei (Pb), Wismuth (Bi) und
Zinn (Sn) ein besonders günstiges Zerspanungsverhalten haben. Es handelt
14.3 Aluminiumwerkstoffe für Zerspanungszwecke 563
Gußlegierungen
Die spanende Bearbeitung von Gußstücken stellt insofern besondere An-
forderungen, als einerseits meistens große Stückzahlen, z.B. für Motoren-
teile im Automobilbau mit hohen Anforderungen an Präzision und Ober-
flächenqualität, bearbeitet werden müssen und andererseits die üblicher-
2
Fa. Alcan Dìèín Extrusions GmbH
3
Fa. Alcoa
4 Fa. Corus Aluminium Duffel
564 14 Spanende Formgebung von Aluminium
14.4 Zerspanbarkeit
Gruppe 3.1: AlSi5Cu1, AlSi6Cu4, Festigkeit bis 360 N/mm². Gesteigerte Ver-
Gußwerkstoffe AlSi8Cu3, AlSiCu3 schleißwirkung durch harte Gefü-
bis 10% Silizium AlSi5Mg, AlSi7Mg, gebestandteile und evtl. Einschlüsse. Guter
AlSi9Mg, AlSi10Mg Spanbruch und glatte Oberflächen. Nei-
gung zur Aufbauschneidenbildung ab etwa
5% Si-Gehalt. Gesteigerte Scheinspanbil-
dung
Gruppe 3.2: AlSi12 Geringe Härte des Grundwerkstoffs. Harte
Gußwerkstoffe metallische Gefügebestandteile sowie evtl.
geringer Härte Einschlüsse; große Neigung zur Aufbau-
schneidenbildung und zu Scheinspänen
Gruppe 3.3: AlSi18CuMgNi, Mittlere Festigkeit, hohe Härte, sehr gerin-
Gußwerkstoffe AlSi21CuNiMg, ge Dehnung. Hoher Verschleiß durch sehr
großer Härte AlSi25CuMgNi, harte intermetallische Verbindungen und
AlSi17Cu4FeMg primär ausgeschiedenes Si; große Neigung
zu Scheinspänen und zu Aufbauschneiden-
bildung
14.5 Werkzeugverschleiß
Bei der Aluminiumzerspanung ist Kolkverschleiß (wie er für Stahl typisch
ist) nur bei übereutektischen AlSi-Legierungen zu beobachten. Der Werk-
566 14 Spanende Formgebung von Aluminium
T = v k ⋅ C(v ) (14.1)
Bild 14.5.3 Standzeiten von Hartmetallwerkzeugen (HM K10) beim Drehen von
Kokillenguß aus unterschiedlichen Legierungen, Vorschub s = 0,08 mm/U,
Schnittiefe a = 1 mm, HM K10, γ = 6°, Trockenzerspanung (nach König und
Erinski, 1982)
HSS-Stähle
Die Vorteile von Schnellarbeitsstählen bestehen in ihrer Zähigkeit, ihrer
hohen Biegebruchfestigkeit, der einfachen Bearbeitbarkeit und dem gün-
stigen Preis. Aufgrund dieser Eigenschaften können mit diesen Stählen
hohe Spanwinkel – dadurch geringe Schnittkräfte – verwirklicht und dar-
über hinaus insbesondere Spezial- und Formwerkzeuge, Spiralbohrer,
Fräswerkzeuge mit kleinen Abmessungen, Gewindeschneider u.ä. her-
gestellt werden. HSS-Werkzeuge werden hauptsächlich für das Zerspanen
von niedrig legierten, mittelfesten Knetlegierungen (AlMgMn, AlMgSi)
mit konventionellen Schnittgeschwindigkeiten (bis 600 m/min) verwendet.
Einsatzgrenzen stellen hochfeste Knetlegierungen und verschleißende Al-
Si-Gußlegierungen dar. HSS-Werkzeuge eignen sich nicht für die Trok-
kenzerspanung (Nouari et al. 2005). Beschichtungen (Ausnahme: Titanbo-
rid) haben sich nicht bewährt.
Hartmetall
Für das Zerspanen von Aluminium werden überwiegend WC-Co Hartme-
talle der ISO-Anwendungsgruppe K10 verwendet. Die Hartmetallwerk-
zeuge sind mit Wendeschneidplatten ausgerüstet, die zum Drehen, Fräsen,
Bohren, Reiben usw. verwendet werden können. Beschichtete Hartmetall-
werkzeuge haben zunehmende Bedeutung, sofern der Si-Gehalt der Legie-
rung unter 12% liegt. Als Schichtsysteme kommen TiAlN, ohne oder mit
WC/C Beschichtung, DLC-Schichten (DLC = diamond-like carbon) und
Diamant-Schichten zum Einsatz, die durch PVD- bzw. CVD-Verfahren
auf dem Grundkörper abgeschieden werden. Beschichtete Hartmetallwerk-
zeuge sind jedoch für die Zerspanung von übereutektischen Al-Si-Legie-
rungen ungeeignet.
Die einzusetzenden Wendeschneidplatten müssen die für Aluminium
geeignete Geometrie mit großem Spanwinkel (hier 20°) und relativ schlan-
kem Schneidkeil aufweisen, s. Bild 14.6.1.
570 14 Spanende Formgebung von Aluminium
Diamant
Diamantwerkzeuge eignen sich ausgezeichnet für die spanende Bearbei-
tung von Aluminium, insbesondere in der Hochgeschwindigkeitszerspa-
nung. Diamant ist bei hohen Temperaturen extrem hart und zeichnet sich
beim Kontakt mit Aluminium durch eine hohe chemische Widerstandsfä-
higkeit aus. Monokristalline (natürliche) Diamanten werden für Präzisions-
Spanarbeiten und für extrem glatte Oberflächen („Glanzdrehen“) mit einer
Rauhtiefe von Ra = 0,1 µm verwendet.
Polykristalline Diamanten (PKD) spielen beim Spanen von Aluminium
eine bedeutend größere Rolle als monokristalline Diamanten. Sie sind ko-
stengünstiger und können im Herstellungsprozeß auf die gewünschten
Schneidwerkzeugformen abgestimmt werden. PKD-Werkzeuge werden
hergestellt, indem auf einen aus Wolframkarbid bestehenden Grundkörper
eine dünne Schicht aus Diamanten mit Zwischenschichten aus Co und Si
gesintert wird. Erzielbare Oberflächenrauhigkeiten sind Ra = 0,12–0,25
µm. Die Härte der Diamantschichten kann HV 8000 erreichen. Die Haupt-
anwendungsgebiete für diese Werkzeuge sind Zerspanungsaufgaben, bei
denen ein hoher Verschleiß zu erwarten ist. Bei der Herstellung von Kol-
ben und Motorblöcken aus übereutektischen AlSi-Gußlegierungen haben
sich PKD-Werkzeuge als beste Alternative eingeführt sowie in der HSC-
Zerspanung in hochautomatisierten Anlagen, deren Wirtschaftlichkeit
durch mangelhaft funktionierende Werkzeuge herabgesetzt würde.
14.7 Kühlschmierstoffe
Emulsionen mit einem Ölgehalt von ungefähr 7,5% können bei der
Zerspanung verwendet werden, wenn eine Kühlung des Schnittwerkzeugs
erforderlich ist und wenn im Ablauf viel Reibung erzeugt wird (z.B. beim
Bohren und Sägen). Emulsionen mit einem Ölgehalt von maximal 5%
werden verwendet, wenn vor allen Dingen eine Kühlwirkung erzeugt wer-
den muß (z.B. beim Drehen und Fräsen von Werkstücken aus sehr festen
Knet- oder AlSi-Gußlegierungen).
Unter bestimmten Bedingungen ist es möglich, Zerspanungsprozesse
auch ohne die Verwendung von Kühl- und Schmiermitteln durchzuführen,
z.B. wenn Werkstücke aus Aluminiumlegierungen der Gruppen 2 oder 3.1
bei mittleren Bearbeitungsgeschwindigkeiten gedreht und dabei Hartme-
tall- oder Diamantwerkzeuge verwendet werden.
Oberflächenspannungen
Durch den Zerspanungsprozeß werden in der Werkstückoberfläche Eigen-
spannungen erzeugt, deren Art (Zug- oder Druckspannungen) und Höhe
von den Parametern Werkzeuggeometrie, Schnittgeschwindigkeit, Vor-
schubrate und Werkstoffestigkeit abhängen. Der Ursprung der Eigenspan-
nungen liegt entweder in thermischen und/oder mechanischen Einflüssen,
die sich in der tertiären Scherzone (Randstrukturzone in Bild 14.1.1) aus-
wirken. Welche Art von Eigenspannungen sich bei entsprechenden
Schnittbedingungen einstellen, ist noch weitgehend ungeklärt. Es besteht
jedoch die Möglichkeit, daß sich oberflächliche Zugeigenspannungen ein-
stellen, die z.B. die Ermüdungseigenschaften nachteilig beeinflussen kön-
nen (Wyatt et al. 2006). Die Spannungen sind an der Oberfläche offenbar
gering, erreichen aber unterhalb der Oberfläche ein Maximum im Abstand
von 20–40 µm und verringern sich mit weiterem Abstand (El-Axir 2002).
Hochgeschwindigkeitszerspanung scheint eher Druckspannungen in der
Oberfläche zu erzeugen und damit positive Wirkung auf die Schwingfes-
tigkeit zu haben.
15.1 Reinigungsprozeß
Lösungsmittelentfettung
Starke Verschmutzungen der Oberflächen mit Fetten, Ölen und Wachsen
können mit organischen Lösungsmitteln durch Dampfentfettung oder
Tauchentfettung (mit Badbewegung, Spritzen oder Ultraschall) entfernt
werden. Bei der Lösungsmittelreinigung werden verschiedene chlorierte
Kohlenwasserstoffe (Perchlorethylen, Trichlorethylen, Tetrachlorethan)
eingesetzt. Die Pigmentschmutzentfernung ist mit diesen Mitteln aller-
dings unbefriedigend, da die Oxidschicht nicht angegriffen wird. Durch die
verschärfte Umweltgesetzgebung und durch die für den Gesundheitsschutz
notwendigen Aufwendungen ergeben sich für den industriellen Einsatz
deutliche Einschränkungen. Als Alternative haben sich daher die wäßrigen
Reinigungsverfahren durchgesetzt.
Wäßrige Reinigungsmittel
Aluminium ist amphoterisch: es löst sich sowohl in sauren als auch in al-
kalischen Lösungen. Als wäßrige Reinigungsmittel werden daher sowohl
stark alkalische Silikatreiniger, schwach alkalische, inhibierte Reiniger als
auch saure Reiniger verwendet, die jeweils ihre spezifischen Einsatzge-
biete haben. Neutralreiniger, die das Aluminium nicht angreifen, haben nur
Bedeutung für sehr spezielle Einsatzzwecke.
Alkalischen Reiniger bauen auf Natronlauge auf und enthalten nichtioni-
sche und/oder anionenaktive Tenside (Benetzungsmittel), die für die Ent-
fernung von organischen Verschmutzungen verantwortlich sind und die
Oberfläche wasserbenetzbar machen, und anorganische Stoffe („Builder“),
die die chemisch-reaktive Ablösung und Suspendierung des Pigment-
schmutzes in der wäßrigen Reinigerlösung bewirken. Zu den wirksamsten
„Buildern“ zählen die Silikate. Deshalb werden zum Reinigen stark ver-
schmutzter Oberflächen vorwiegend silikathaltige Reiniger verwendet.
15.1 Reinigungsprozeß 581
Beizen
Aufgrund des nur geringen Oberflächenangriffs der wäßrigen Reini-
gungsmittel werden keine einebnenden Effekte erzielt. Insbesondere für
dekorative Oberflächenbehandlungen durch Anodisieren ist aber eine
gleichmäßige Oberfläche eine Voraussetzung, die einen stärkeren Metall-
abtrag und damit den Einsatz von Beizen erfordert. Alkalische Beizmittel
bauen vorwiegend auf Natronlauge auf, saure Beizmittel auf Salpeter-
säure/Flußsäure-Gemischen, die noch jeweils bestimmte Zusätze enthalten,
um besondere Beizeffekte zu erzielen. Die Wahl des Beizmittels ist legie-
rungsabhängig und richtet sich nach den zu erzielenden, speziellen Ober-
flächeneffekten. Alkalische Beizen werden vorzugsweise bei höheren
Temperaturen verwendet.
Die gebräuchlichste Aluminiumbeizlösung enthält 5 bis 10 % NaOH
(120 bis 200 g/l NaOH in Wasser) und wird mit einer Beiztemperatur zwi-
schen 50 und 70 °C appliziert. Nach dem Beizen muß mit kaltem Wasser
gründlich gespült und anschließend mit kalter 15–20 %-iger Salpetersäure
neutralisiert werden. Beim Beizen kupferhaltiger Legierungen zementiert
das Kupfer als schwarzer Belag während des Beizvorgangs aus, der durch
die Salpetersäurebehandlung wieder aufgelöst wird. Höhere Si-Gehalte der
Legierung (z.B. bei Gußlegierungen) führen zu einem schwer löslichen,
grauen Beizbast, der mit einem Salpetersäure/Flußsäure-Gemisch (z.B. 4
582 15 Oberflächenbehandlung
Teile HNO3 (54%) und 1 Teil HF (70%) entfernt werden muß. Oxid-
schichten auf Legierungen mit höherem Magnesiumgehalt enthalten je
nach Herstellbedingungen einen hohen Anteil an MgO und sind dadurch
mit alkalischen Beizen nicht sicher zu entfernen. In diesen Fällen sind sau-
re Beizen zu verwenden. Für Informationen über eine große Zahl han-
delsüblicher Beizmittel und Spezialbeizen für Aluminium wird auf die ein-
schlägige Literatur verwiesen (Kammer 1996, Aluminium-Zentrale 1984).
Nach dem Reinigen und Beizen ist ein gründliches Spülen in Wasser,
möglichst in entionisiertem Wasser, vorzunehmen und die Bauteile mit
Warmluft zu trocknen. In diesem Zustand ist die Oberfläche sehr reakti-
onsfreudig und empfindlich gegenüber allen korrosiv wirkenden Medien.
Hierzu zählen auch Hautkontakte (Finger Prints), so daß bei der Handha-
bung besondere Vorkehrungen zu treffen sind.
15.2 Vorbehandlung
Konversionsschichten
Zu den für Aluminium geeigneten Vorbehandlungen zählen chromat- und
chromphosphathaltige sowie chromfreie Konversionsschichten, die eine
dünne, amorphe Filmschicht von ca. 1µm auf der zuvor gebeizten Alumi-
niumoberfläche bilden. Die günstigste Kombination von Haftung, Korrosi-
onsschutz und Resistenz gegen Lackunterwanderung bietet die Cr(VI)-
Gelbchromatierung (Blecher 1992). Dort, wo Gesundheits- und Umwelt-
schutzgründe es erforderlich machen, kommen die Cr(III)-Grünchromatie-
rung und chromfreie Konversionsbehandlungen auf Titan- und Zirkonbasis
zum Einsatz. Die genannten Verfahren können als Tauch-, Spritz- und
Roll-Coat- (No-Rinse-) Verfahren appliziert werden. Die schichtbildende
Zinkphosphatierung eignet sich für Aluminium besonders im Fall der
Mischbauweise mit Stahlkomponenten. Die Zinkphosphatierung von Alu-
miniumteilen in Mischbauweise ist nur mit fluoridhaltigen Phosphatierlö-
sungen möglich und wird bevorzugt im Spritzverfahren aufgebracht. Die
schichtbildende Zinkphosphatierung wird nicht im Coil-Coating-Prozeß
appliziert, da der Prozeßablauf einerseits zu langsam ist, andererseits für
die Schichtbildung Fe(II)-Ionen notwendig sind.
Als wirksame Haftvermittler für organische Beschichtung und gleich-
zeitig als Korrosionsinhibitoren haben sich auch unverdichtete, dünne
Anodisationsschichten mit einer Schichtdicke von 2 bis 5 µm erwiesen.
Diese können sowohl im Batch-Betrieb als auch im Banddurchlaufverfah-
ren aufgebracht werden.
15.3 Beschichtungen 583
Mechanische Vorbehandlung
Unter den mechanischen Vorbehandlungsverfahren haben sich vor allem
die Strahlbehandlung mit Korund und eisenarmen keramischen Strahlmit-
teln in Kombination mit einem 2-Komponenten-Epoxid-Primer bewährt
(Gaiser et al. 1982, Ostermann et al. 1992). Die 2-K-Epoxid-Primer enthal-
ten Korrosionsinhibitoren und Filmbildner und passivieren die frische me-
tallische Oberfläche durch chemische Reaktion.
Auch das Schleifen der Oberfläche wird als Vorbehandlung zur Beseiti-
gung der Oxid- und Pigmentschmutzschicht verwendet. Allerdings hat sich
das Schleifen bezüglich der Reinigungswirkung und der Haftvermittlung
als nicht so wirksam wie das Strahlen herausgestellt, da die Gefahr besteht,
durch ungleichmäßiges Arbeiten Schleifmittelreste in die Aluminiumober-
fläche einzugraben, die die Haftung und Korrosionsschutzwirkung der Be-
schichtung beeinträchtigen. Das Auftreten von Schleifgraten an Werk-
stückkanten kann wegen Kantenflucht bei Flüssiglacken zu ungleichmäßi-
gen Schichtdicken führen.
Demgegenüber erzielt man mit Strahlen eine gleichmäßige und optisch
gut zu kontrollierende Oberflächenaufrauhung auch in Bereichen, die mit
der Schleifscheibe nicht zugänglich sind. Die Reinigungswirkung ist gut,
so daß bei „normal“ verunreinigten Oberflächen auf eine Lösungsmittel-
reinigung verzichtet werden kann und nur bei optisch erkennbaren Fett-
und Ölbelägen eine vorherige Entfettung erforderlich ist .
15.3 Beschichtungen
Bild 15.3.1 Schematischer Aufbau der anodisch erzeugten Oxidschicht von Alu-
minium (links, Quelle VAW) und elektronenmikroskopische Durchstrahlungsauf-
nahme eines Querschliffs durch eine Anodisierschicht (rechts, Quelle: Alcan)
Verfahrensvarianten
Heute werden anodisch erzeugte Oxidschichten, die für viele Einsatzge-
biete im Bauwesen und Maschinenbau geeignet sind, überwiegend im
15.3 Beschichtungen 585
hängigkeit und durch gleichmäßige Schichtdicke kann auch eine sehr enge
Dimensionskontrolle bei Bauteilen eingehalten werden. „Chemisch Ver-
nickeln“ ist ein häufig angewendetes Verfahren, das eine Nickel-Phosphor-
Legierung abscheidet, die eine sehr hohe Härte aufweist und gleichzeitig
fast porenfrei ist, wodurch sie eine exzellente Korrosionsbeständigkeit be-
sitzt. Durch Ko-Deposition von SiC- oder PTFE-Partikeln können hohe
Abriebfestigkeit oder günstige Gleiteigenschaften erzeugt werden.
Man unterscheidet das autokatalytische Abscheideverfahren und das
Ionenaustauschverfahren. Beim ersteren werden die gelösten Metallionen
des Beschichtungsmetalls durch ein Reduktionsmittel ausgefällt und schla-
gen sich auf dem „unedleren“ Aluminium nieder. Stromloses Vernickeln
ist ein Beispiel für die autokatalytische Prozeßvariante, mit der beliebig di-
cke Schichten aufgebracht werden können.
Beim Ionenaustauschverfahren wird die Aluminiumoberfläche angelöst
(Oxidationsschritt). Die dadurch im Metall zurückbleibenden Elektronen
bewirken eine Reduktion von gelösten Metallionen und deren Abschei-
dung auf der Aluminiumoberfläche. Gewöhnlich werden Zink und Zinn
mit diesem Verfahren abgeschieden. Es bilden sich dabei nur dünne
Schichten, da die Reaktion aufhört, sobald die Aluminiumoberfläche voll-
ständig bedeckt ist und durch das Ende des Lösungsprozesses keine Elek-
tronen für den Reduktionsschritt mehr zur Verfügung stehen. Vertreter die-
ser Prozeßvariante sind das Zinkat- und das Stannat-Verfahren, mit denen
Zwischenschichten beim elektrolytischen Verkupfern und Verchromen o-
der beim stromlosen Vernickeln erzeugt werden. Diese Zwischenschichten
haben die Aufgaben, die Haftung zu verbessern und die Auflösung von
Aluminium in galvanischen Bädern zu verhindern.
von denen für andere Metalle. Die Elektrotauchlackierung und das Coil-
Coating-Verfahren sind allerdings den Großserienfertigungen, z.B. in der
Automobil- bzw. in der Halbzeugherstellung, vorbehalten, s.a. Abschn.
8.3. Bei der Stückbeschichtung verwendet man entweder die elektrostati-
sche Pulverbeschichtung oder konventionelles und elektrostatisches Sprit-
zen mit Naßlacken auf Lösungsmittel- oder Wasserbasis.
Pulverbeschichtung
Bei der elektrostatischen Pulverbeschichtung wird das Beschichtungspul-
ver in der Sprühpistole elektrostatisch aufgeladen und mit Druckluft gegen
das zu beschichtende elektrisch geerdete Teil gesprüht. Das übersprühte
Pulver wird im Kreislauf nahezu vollständig zurückgewonnen und dem
Pulverkreislauf wieder zugeführt. Beim Einbrennen schmilzt das Pulver,
und gleichzeitig tritt eine Vernetzungsreaktion ein, wenn es sich um duro-
plastische Pulver handelt. Die Vorteile der Pulverbeschichtung liegen auf
der Hand: Einsparung von Lösungsmittel und Umweltfreundlichkeit, sowie
leichte Automatisierbarkeit. Für Anwendungen in der Witterung stehen
PUR- und Polyesterpulverlacke zur Verfügung, für Innenanwendungen
bieten sich Epoxidpulver und Epoxid/Polyester-Mischpulver an. Auch
thermoplastische Pulver, z.B. Polyamid und Polyethylen, können mit dem
Verfahren der elektrostatischen Pulverbeschichtung aufgebracht werden.
Thermoplastische Pulver können auch mit dem Wirbelsinterverfahren
aufgetragen werden; hierbei wird das zu beschichtende Werkstück nach
entsprechender Vorbehandlung über den Schmelzpunkt des Kunststoffpul-
vers erwärmt und dann in das aufgewirbelte Pulverbett getaucht. Eine
thermische Nachbehandlung verbessert das Verlaufen des Kunststoffpul-
vers auf dem Werkstück.
Naßlackbeschichtung
Als hochwertige Beschichtungen haben sich reaktionshärtende 2-Kompo-
nenten-Naßlacke bewährt. Sie härten bei Raumtemperatur aus; die Vernet-
zungsreaktion wird bei Temperaturen zwischen 80 und 120 °C beschleu-
nigt.
Für die Beschichtung von Aluminium hat sich das 2-Komponenten-
PUR-System hinsichtlich Witterungsbeständigkeit, Kreidungs- und Che-
mikalienresistenz sehr gut bewährt und wird z.B. in der Außenbeschich-
tung von Aluminiumschienenfahrzeugen eingesetzt, die hohen Beanspru-
chungen über mehrere Jahrzehnte ausgesetzt sind. Alternativ werden auch
reaktionshärtende 2-K-Acrylatsysteme mit vergleichbaren Ergebnissen
eingesetzt.
590 15 Oberflächenbehandlung
Elektrotauchlackierung (ETL)
Bei der Elektrotauchlackierung handelt es sich um ein Abscheiden von
Lackpartikeln mittels elektrischem Strom. Der große Vorteil des Verfah-
rens ist das Umgriffsverhalten, also das Vermögen des Lackes in Hohl-
räume einzudringen und diese zu beschichten. Bei einem elektrisch leiten-
den Hohlkörper verhalten sich die Hohlräume wie Faraday’sche Käfige.
Nach Beschichtung der Außenseite mit einem elektrisch nichtleitenden
Lack gelangen die Feldlinien zunehmend ins Innere der Hohlräume und
führen so zur Lackabscheidung im Inneren. Das anschließende Einbrennen
ergibt eine geschlossene, gleichmäßige Lackschicht.
Die kathodische Schaltung des Werkstücks (kataphoretische Tauchla-
ckierung, KTL) wird bei der Tauchlackierung von Stahl und von Stahl/
Aluminium-Mischbauweisen angewendet. Sie führt dabei allerdings zu ei-
ner um etwa 10% geringeren Schichtdicke auf den Aluminiumflächen. Bei
der anaphoretischen Tauchlackierung (ATL) ist Aluminium als Anode ge-
schaltet. Dabei laufen an der Anode Sekundärreaktionen ab, die nach dem
Einbrennen die Sperrwirkung des Lackes gegen Korrosionsangriffe
verbessern (Blecher 1992).
16 Schmelzschweißen von Aluminium
Tabelle 16.1.1 Relevante Faktoren für das Schweißen von Aluminium im Ver-
gleich zu Stahl
Relevante Faktoren Aluminium Al2O3 C-Stahl Fe3O4/Fe2O3
Schmelzpunkt, °C 660 2050 1460-1535 1530/1570
Spezifische Wärme, kJ / kg K 0,89 0,45
Schmelzwärme, kJ/kg 390 210
Wärmeleitfähigkeit, J / m s K 230 75
Wärmeausdehnung, 10-6 / K 23,6 5,8 11,5
Dichte, g/cm³ 2,7 3,9 7,85 5,2
Oxidationsneigung hoch --- niedrig ---
Festigkeitsänderung der Naht Erniedrigung --- Erhöhung ---
Verhältnis der Wasserstofflöslichkeit ∼ 20/1 --- ∼ 4/1 ---
von Schmelze zu Festzustand
16.1 Schweißeignung der Aluminiumwerkstoffe 593
eignung eingeteilt. Die Tabellen 16.1.2 und 16.1.3 enthalten diese Eintei-
lung gekennzeichnet durch Gruppennummern.
Die Schweißeignung von Legierungen ist daher eng verknüpft mit der
richtigen Wahl des Schweißzusatzes, meistens in Form von Zusatzdraht.
Die verschiedenen Schweißzusatzlegierungen nach [DIN EN ISO 18273:
2004] sind in Tabelle 16.1.4 aufgelistet und dort in vier Typklassen einge-
598 16 Schmelzschweißen von Aluminium
teilt. Die Typennummern 1 bis 5 stimmen jeweils mit der ersten Ziffer der
Legierungsgruppe überein. Die Auswahl des geeigneten Schweißzusatz-
typs für einen bestimmten Grundwerkstoff oder Werkstoffpaarung ge-
schieht unter den Gesichtspunkten Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit
bzw. Schweißverhalten entsprechend den Angaben in Tabelle 16.1.5.
3)
Wegen Warmrißneigung nicht für Autogenschweißen (Gasschmelzschweißen) geeignet.
4)
Der Mg-Gehalt des Schweißgutes sollte einen Wert von 3% nicht überschreitet, um eine
Sensibilisierung für interkristalline Korrosion und/oder Spannungskorrosion zu vermei-
den. Deshalb sollten diese Legierungen möglichst mit artgleichem Zusatzdraht ge-
schweißt werden.
5)
Der Si-Gehalt des Schweißzusatzwerkstoffes sollte mit demjenigen des Gußwerkstoffs
so weit wie möglich übereinstimmen.
6)
Der Mg-Gehalt des Schweißzusatzwerkstoffs sollte mit demjenigen des Gußwerkstoffs
so weit wie möglich übereinstimmen.
16.3.1 Schutzgas-Lichtbogenschweißen
Schutzgas-Lichtbogenschweißen ist die gebräuchlichste Schweißmethode,
die bei Aluminium angewendet wird. Es ist kostengünstig auszuführen, er-
zielt hohe Temperaturen, liefert konzentrierte Wärmezufuhr und ist manu-
ell und mechanisiert einsetzbar. Sowohl Gleichstrom- als auch Wechsel-
stromquellen werden verwendet. Als Schutzgase werden Argon und He-
lium bzw. Gemische aus beiden Gasen eingesetzt, um das Schweißbad ge-
608 16 Schmelzschweißen von Aluminium
gen Oxidation zu schützen. Das Inertgas ionisiert und bildet einen Plas-
mamantel um den Lichtbogen, s. Bild 16.3.1.
Bild 16.3.2 Einfluß von Stromart und Schutzgas auf die Lichtbogeneigenschaften
16.3 Schmelzschweißverfahren für Aluminium 609
Schutzgase
Für das Schweißen von Aluminium wird als inertes Schutzgas vorwiegend
Argon eingesetzt. In Abhängigkeit vom Verfahren und der Schweißauf-
gabe können jedoch auch Helium oder Argon-Helium-Gemische eingesetzt
werden. Geringe Zugaben von Stickstoff (N2) oder auch Sauerstoff (O2)
kommen ebenfalls zum Einsatz.
Argon eignet sich besonders als Schutzgas, da es schwerer ist als Luft
und somit das Schmelzbad und die Umgebungszone gut abdeckt. Die gu-
ten Schweißeigenschaften von Argon sind hauptsächlich gegeben durch
eine geringe Lichtbogenspannung und eine gute Ionisation der Lichtbo-
genstrecke, was zu guten Zündeigenschaften und einem stabil brennenden
Lichtbogen führt.
Helium ist wesentlich teurer als Argon. Hinzu kommt, daß Helium we-
sentlich leichter als Luft ist, so daß zur Abdeckung des Schweißbereiches
größere Mengen als bei Argon benötigt werden. Durch die wesentlich hö-
here Lichtbogenspannung (bei gleicher Bogenlänge) erhöht sich die Licht-
bogenleistung. Dies bedeutet tieferen Einbrand bzw. höhere Schweißge-
schwindigkeit.
Argon-Helium-Gemische. Um die Vorteile beider Gase auszunutzen,
setzt man vielfach Gemische ein. Handelsüblich sind Ar/He 70:30, 50:50,
30:70. Reines Helium wird seltener eingesetzt, da der sehr „harte“ Licht-
bogen schlecht zündet und nicht stabil brennt. Durch einen Zusatz von He-
lium verbessert man die Einbrandgeometrie und erhöht die Einbrandtiefe
bzw. Schweißgeschwindigkeit.
Schutzgase mit N2 und O2. Zur Leistungssteigerung und zur Verbesse-
rung der Lichtbogenstabilität werden gelegentlich geringe Mengen an N2
und O2 den reinen Schutzgasen bzw. den Gasgemischen zugesetzt. Im
610 16 Schmelzschweißen von Aluminium
MIG-Schweißen
Beim MIG-Schweißen ist der Zusatzwerkstoff die Elektrode. Die Elektrode
ist gewöhnlich positiv gepolt, und die intensive Hitze, die an der Elektrode
durch den Gleichstrom entsteht, ermöglicht eine hohe Abschmelzleistung.
MIG-Schweißen wird bei Materialdicken über 2–3 mm eingesetzt. Der Zu-
satzdraht wird mit Durchmessern zwischen 0,8 und 2 mm auf Drahtspulen
geliefert und über Drahtführungsrollen dem Schweißbrenner zugeführt.
Die Methode ist schnell und kann automatisiert werden. Der Hauptnachteil
des MIG-Schweißens ist, daß es sich nicht für dünnwandige Werkstücke
unter 2 mm Dicke eignet. Damit es am Nahtende nicht zu Endkrater-
schrumpfrissen kommt, sollte die Stromquelle mit einem automatischen
down-slope-Programm ausgerüstet sein und das Schutzgas noch einige Se-
kunden lang nachfließen.
WIG-Schweißen
Schweißbadstützen
16.3.2 Strahlschweißverfahren
Elektronenstrahlschweißen
Laserstrahlschweißen
Die Absorption des Laserstrahls hängt von der Wellenlänge der Laser-
strahlen, der Oberfläche des Werkstücks sowie von seinen physikalischen
Eigenschaften ab. Das Absorptionsvermögen von Metallen für infrarote
Laserstrahlung ist grundsätzlich sehr gering, hängt jedoch werkstoffspezi-
fisch von der jeweiligen Wellenlänge λ und damit von der Art des Laser-
strahls ab. Stahl absorbiert z.B. die kurzwelligen Strahlen eines Festkör-
perlasers (Nd-YAG: λ = 1,06 µm) zu etwa 30% und die langwelligen CO2-
Laserstrahlen (λ = 10,6 µm) nur zu etwa 10%. Die restlichen Strahlen
werden reflektiert. Aluminium hat insbesondere für CO2-Strahlen ein ge-
ringeres Absorptionsvermögen von nur 2%, für Nd-YAG-Laserstrahlen je-
doch von ca. 14%. Der Absorptionsgrad wird außerdem durch die physi-
kalischen Eigenschaften der Metalloberfläche bestimmt. Technische Ober-
flächen mit hoher Rauhigkeit oder Farb- und Oxidschichten reflektieren
deutlich weniger als polierte Werkstücke.
16.3 Schmelzschweißverfahren für Aluminium 619
16.4 Schweißimperfektionen
Bild 16.4.1 Einige Beispiele aus einem Katalog für häufig vorkommende innere
Schweißimperfektionen bei Aluminiumschweißverbindungen (DIN EN 26520)
17.1.1 Verfahrensprinzip
QS = c ·I S²· RS ·t S (17.1)
Bild 17.1.2 Kontakt- und Stoffwiderstände beim Punktschweißen von Stahl und
Aluminium (Leuschen 1992)
Bild 17.1.6 Einfluß der Stromart und der Maschinenbauart auf die Elektroden-
standmenge (Leuschen 1992). Werkstoff: AlMg0,4Si1,2, Blechdicke t = 1,25 mm
17.2 Buckelschweißen
Unter „Fügen durch Umformen“ finden sich größtenteils die nicht lös-
baren Verbindungstypen. Gewindebolzen und Muttern werden als lösbare
Verbindungselemente in der Gruppe „Schrauben“ eingeordnet. Als Stanz-
nietmuttern und Stanznietbolzen sind diese Fügeelemente jedoch auch in
die Gruppe „Nieten“ einzuordnen. Aufgrund zahlreicher Entwicklungen
von Nietelementen mit Verbindungsfunktionen kann die Gruppe „Nieten“
deshalb sinnvoll weiter unterteilt werden in „Fügen mit Nietelementen“
und „Fügen mit Funktionsträgern“. Beispiele für diese Differenzierung von
Nietelementen enthält Bild 18.1.2 nach einer Übersicht von Hahn und
Mitarb. (Hahn et al. 1996).
18.2 Durchsetzfügen
Bild 18.2.2 Durchsetzfügen mit und ohne Schneidanteil (Quelle: LWF, Univ.
Paderborn)
18.3 Nieten
18.3.1 Vollniete
18.3.2 Blindniete
18.3.3 Schließringbolzen
den Schließring, der mit einem Setzwerkzeug in die Rillen des Bolzen-
schaftes aufgeprägt wird. Die Schließringbolzenelemente bestehen aus
Stahl oder Aluminium (z.B. ENAW-5056A). Der Bolzenschaft wird paß-
genau in die Nietbohrung eingesetzt. Die Nietmontage erfolgt durch Ein-
setzen des Bolzens von einer Seite der zu fügenden Partner und wird durch
ein entsprechendes Werkzeug auf der anderen Seite durch den Schließring
gesichert. Der Arbeitsablauf am Beispiel des Huckbolt® ist in Bild 18.3.3
dargestellt. Die Verbindung ist kraft- und formschlüssig. Der Bolzen steht
unter Vorspannung und wird gegen Scherbruch dimensioniert.
18.3.4 Stanzniet
Bild 18.3.4 Selbststanzende Halbhohl- und Vollniete (Quelle: LWF, Univ. Pader-
born)
18.3.7 zeigt Beispiele für den vielfältigen Einsatz des Stanznietens und
anderer mechanischer Fügetechniken an einer Aluminiummotorhaube und
am Vorderbau des Audi-TT, bei dem nicht nur Blech/Blech-, sondern auch
Blech/Profil- und Blech/Guß-Verbindungen mit Stanznieten hergestellt
sind.
18.4 Schraubverbindungen
Das Schraubersystem erfordert Drehzahlen von ca. 5000 U/min und ei-
nen definierten Anpreßdruck beim Fließbohrschritt sowie eine herabge-
stufte Drehzahl beim Gewindeprägen und ein definiertes Drehmoment für
das Anziehen der Schraubverbindung. Das Verfahren wurde maschinen-
technisch für den Robotereinsatz soweit entwickelt, daß es serienmäßig
und prozeßsicher im Automobilbau eingesetzt werden kann (Bangel et al.
2006). Bild 18.4.3 zeigt die Verwendung von Fließlochbohrschrauben in
19.2 Reibschweißen
Bild 19.2.1 Prinzip des Reibschweißens mit kontinuierlichem Antrieb und mit
Schwungradantrieb (Krüger 1994)
19.3 Explosivschweißen
19.4 Hartlöten
Hartlote
Flußmittel
Nach DIN EN 1045:1997 werden für das Hartlöten von Aluminium zwei
Flußmitteltypen unterschieden:
674 19 Sonderverfahren der Fügetechnik
Tabelle 19.4.4 Flußmittel für das Hartlöten von Aluminium nach DIN EN 1045
Flußmitteltyp Wirktemperatur- Inhaltsstoffe Rückstände im
bereich [°C] allgemeinen
FL10 > 500 Hygroskopische Chloride Korrosiv, Flußmittel-
und Fluoride, vor allem rückstände sind zu be-
Lithiumverbindungen seitigen
FL20 > 570 Nichthygroskopische Nicht korrosiv,
Fluoride Flußmittelrückstände
können i.a. bleiben
Flußmittel werden als Paste aus Pulvern zubereitet, auf das Lot und auf
die Fügestelle aufgetragen und schmelzen unterhalb der Solidustemperatur
des Lotes. Hygroskopische, chloridhaltige Flußmittel sind sehr wirksam
und selbst für Legierungen mit 3% Mg geeignet. Problematisch ist die Si-
cherstellung der Entfernung der korrosiven Flußmittelrückstände nach dem
Lötprozeß, die in korrosiver Umgebung aggressiv reagieren. Ein chlorid-
freies, keine Korrosion verursachendes Flußmittel wird unter dem Mar-
kennamen Nocolok® (Alcan) vertrieben. Die Wirksamkeit ist etwas gerin-
ger als von FL10 Flußmitteln. Der Mg-Gehalt der Legierungen sollte auf
0,9% begrenzt sein. Das Nocolok®-Flußmittel wird bei Ofenlötung unter
kontrollierter (trockener) Atmosphäre verwendet (CAB = Controlled At-
mosphere Brazing). Rückstände von nichtkorrosiven Flußmitteln können
auf den Oberflächen von hartgelöteten Metallteilen zurückbleiben, aber äs-
thetisch unbefriedigend sein.
Bei der Auslegung von Lötverbindungen ist darauf zu achten, daß ein de-
finierter Spalt zwischen den Fügepartnern an der Verbindungsstelle be-
steht, damit der kapillare Verlauf des Lotes unbehindert ist. Empfohlen
wird ein Spalt von 0,05 bis 0,1 mm für Überlappungen bis 6 mm und bis
zu 0,5 mm bei größeren Überlapplängen. Lötverbindungen für das Löten
mit Flußmitteln sollten dergestalt ausgelegt werden, daß die Verbindungs-
flansche einen kleinen Winkel (5° bis 8°) zueinander bilden. Dadurch wird
das Flußmittel leichter durch das eindringende Lot aus dem Spalt gedrängt.
Bei Verwendung von Halterungen aus Eisenwerkstoffen ist zu berücksich-
tigen, daß die Wärmeausdehnung von Aluminium etwa doppelt so groß ist
wie die von Stahl. Durch das Erweichen des Aluminiums bei den hohen
Löttemperaturen ist ein Stützen des Werkstücks für die Formtreue notwen-
dig. Einige typische Lötverbindungen sind in Bild 19.4.1 illustriert.
19.4 Hartlöten 675
Das Ziel dieses Kapitels ist, einige Hinweise auf die Besonderheiten des
Aluminiums zu geben, die bei der Gestaltung und beim Auslegen einer
Leichtbaukonstruktion berücksichtigt werden sollten. Dabei wird die Be-
herrschung der allgemeinen Instrumentarien der Konstruktion und Berech-
nung im Maschinenbau bzw. im konstruktiven Ingenieurbau (Stahlbau)
vorausgesetzt. Diese Instrumentarien beruhen jedoch weitgehend auf den
Erfahrungen mit Stahlwerkstoffen und deshalb führt ihre Anwendung ohne
die Berücksichtigung der speziellen Besonderheiten des Aluminiums eher
zu einer Stahlkonstruktion aus Aluminium als zu einer eigenständigen
Aluminiumkonstruktion.
Einige charakteristische Unterschiede von Aluminium- gegenüber
Stahlkonstruktionen sind außer dem geringeren spezifischen Gewicht:
• geringerer Elastizitätsmodul,
• höheres Verhältnis von Festigkeit zu E-Modul,
• höhere Wärmeausdehnung,
• Entfestigung in der Wärmeeinflußzone von Schweißverbindungen,
• Gestaltungsvielfalt mit Strangpreßprofilen und Fließpreßteilen,
• Günstigeres Korrosionsverhalten,
• spezifisch höhere Materialkosten.
Die Regelwerke zur Konstruktion und Berechnung von statisch und dy-
namisch beanspruchten Konstruktionen (z.B. DIN 4113 T.1-3 und prENV
1999 T1-3) geben zwar Auskünfte über regelgerechte Auslegung, Ferti-
gung und Betriebssicherheit, jedoch nicht über aluminiumgerechte Ge-
staltung. Letzteres ist aber der Schlüssel für ein wirtschaftliches, wettbe-
werbsfähiges und wertbeständiges Produkt. Als Beispiel sei auf die Be-
schreibung wirtschaftlichen Leichtbaus von Schienenfahrzeugen in Ab-
schn. 2.2 verwiesen.
20.1 Gestaltungsgrundsätze
Mehr als beim Stahlleichtbau müssen bei der Gestaltung von Aluminium-
produkten die Formgebungs- und Verbindungstechnologien in den Mittel-
678 20 Einführung in das Konstruieren mit Aluminium
punkt der Überlegungen gestellt werden. Sie stellen den Schlüssel für das
wirtschaftliche Ergebnis, da einerseits die höheren Metallkosten hinge-
nommen werden müssen, andererseits die Formgebungsmöglichkeiten des
Aluminiums in der Warm- und Kaltformgebung, der Zerspanung und beim
Formguß deutliche Vorteile in den Fertigungskosten bieten. In der auto-
matisierten Fertigung können heute nicht nur Kaltbearbeitungsvorgänge
vorgenommen werden, sondern in der Prozeßkette auch thermische Pro-
zeßstufen integriert werden, die das Formgebungspotential durch Wahl ge-
eigneter Werkstoffzustände des Ausgangsmaterials und der Kombination
mit thermischen Prozeßschritten, wie Kleben und Lackieren, erweitern,
ohne Kompromisse in den Werkstoffestigkeiten des Endprodukts eingehen
zu müssen. Ein Beispiel hierzu ist das Bake-Hardening der AlMgSi-Werk-
stoffe, das besonders im Karosseriebau von Bedeutung ist, aber auch für
andere Anwendungsarten geeignet sein kann, s. hierzu die Ausführungen
im Abschn. 3.2.5. Aber auch die Möglichkeiten des Rückbildungsglühens
und der Halbwarmumformung sind bei weitem noch nicht ausgereizt.
Verbindungen zwischen Komponenten sind Kostenfaktoren und stellen
häufig Schwachstellen dar. Ihre zahlenmäßige Reduzierung kann man
durch Ausschöpfen der Formgebungsmöglichkeiten erreichen. Beispiele
hierzu findet man in Abschn. 9.6. Eine häufige Aufgabe ist es, Verbindun-
gen zwischen Rahmenelementen herzustellen, die zudem noch tragende
Funktionen haben. Als Verbindungsverfahren dienen MIG-, WIG- und
Strahlverfahren, die durch den thermischen Einfluß auf das Gefüge der
Komponenten immer eine gewisse Schwachstelle darstellen. Bei entspre-
chender Seriengröße werden Knotenelemente aus Formguß verwendet, die
die kritischen Schnittstellen in weniger beanspruchte Bereiche verlegen
helfen. Weitere Beispiele mit Blech- und Profilformelementen und mit ge-
schickter Ausnutzung der Gestaltungs- und Formgebungsmöglichkeiten
von Strangpreßprofilen sind in den Bildern 20.1.1 und 20.1.2 dargestellt.
σT = E⋅α⋅∆T (20.1.1)
und sind damit etwa 30% niedriger als bei Stahl. Trotzdem können bei ei-
ner Stahl-Aluminium-Mischbauweise bei Temperaturschwankungen nicht
zu vernachlässigende Spannungen und Formänderungen auftreten.
680 20 Einführung in das Konstruieren mit Aluminium
Torsionssteifigkeit: Mt G ⋅ It
=
ϕ l
E 4 ⋅ Am2 ⋅ s
mit G= und I t =
2 ⋅ (1 + ν ) Um
wird: Mt 2 ⋅ E ⋅ Am2 ⋅ s
=
ϕ (1 + ν ) ⋅ l ⋅ U m
ρ St
≈3
Dichteverhältnis ρ Al
Elastizitätsmodul E E St
Poissonzahl =3
E Al
ν St = ν Al = 0,3
notwendige Wanddicke: Mt ESt sAl
bei = konst . → = =3
ϕ E Al sSt
Massenverhältnis Aluminium/Stahl: mAl s Al ⋅ ρ Al 3
→ = = = 1,0
mSt sSt ⋅ ρ St 3
Mt π ⋅ E ⋅d 4
Torsionssteifigkeit: =
ϕ 64 ⋅ (1 + ν ) ⋅ l
ρ St
≈3
Dichteverhältnis ρ Al
E St
Elastizitätsmodul E =3
E Al
Poissonzahl ν St = ν Al = 0,3
4
notwendiger Durchmesser: Mt E St d Al
bei = konst . → = =3
ϕ E Al d St4
Massenverhältnis Aluminium/Stahl: mAl d Al ⋅ ρ Al
2
3
→ = = = 0,58
mSt d St2 ⋅ ρ St 3
mit d Al = 4 3 ⋅ d St = 1,316 ⋅ d St
20.2 Elastizitätsmodul und Leichtbau 683
I ∝ b⋅h3 (20.2.2)
Bei Blechformteilen und Platten ist man gezwungen, die Blech- oder
Plattendicke aus Gründen der Beulsteifigkeit um ca. 45% zu erhöhen, da
E St
t Al = t St ⋅ 3 ≈ t St ⋅ 3 3 ≈ 1.44 ⋅ t St (20.2.3)
E Al
Daraus ergibt sich ein Gewichtsvorteil für Aluminium von 50% entspre-
chend der Beziehung
∆G G St − G Al ρ ⋅V ρ ⋅t
= = 1 − Al Al = 1 − Al Al (20.2.4)
G St G St ρ St ⋅ VSt ρ St ⋅ t St
∆G ρ E 33 1,44
= 1 − Al ⋅ 3 St ≈ 1 − = 1− ≈ 50% (20.2.5)
GSt ρ St E Al 3 3
20.3 Schweißkonstruktionen
mit den Werten Rp0,2 WEZ und Rp0,2 GW für die WEZ und den Grundwerk-
stoff, s. Bild 20.3.1. Zulässige Werte findet man in den einschlägigen Re-
gelwerken, z.B. in DIN 4113-2: 2002.
sollte man die Lage der Verbindung in weniger beanspruchte Bereiche der
Konstruktion legen. Die optimale Lage von Quernähten z.B. in einem Bie-
geträger kann man entsprechend Bild 20.3.2 ermitteln.
Bild 20.3.2 Ermittlung der Lage einer Quernaht im Biegeträger ohne Festigkeits-
einbuße durch die WEZ bei einem Abminderungsfaktor von κ = 0,5
Bild 20.3.3 Berechnung der optimalen Lage einer Längsnaht im Biegeträger ohne
Festigkeitseinbuße durch die WEZ bei einem Abminderungsfaktor von κ = 0,5
Bild 20.3.4 Auswirkungen der Lage der Schweißnaht bei einem Kastenprofil auf
die Tragfähigkeitskennwerte (Koser 1990)
Bild 20.3.6 Empfehlung für die Nahtführung aus einer wenig belasteten Stelle bei
hochbelasteten Knotenblechen (Koser 1990)
20.3 Schweißkonstruktionen 691
auf den Flanschen gemessen (s. Details D1 und D2) und erreichen fast die
Rp0,2-Grenze der jeweiligen WEZ (Poalas et al.1988). Angaben über den
Abbau dieser Schweißeigenspannungen während der Schwingbelastungs-
dauer sind nicht bekannt. Im übrigen ist man heute in der Lage, Schweiß-
eigenspannungen und Bauteilverzug auf numerischem Wege mit Hilfe ent-
sprechender FE-Simulationsprogramme (Sysweld®, Weld Sim®) zu ermit-
teln. Diese Rechnungen beruhen auf thermophysikalischen und thermome-
chanischen Werkstoffkennwerten (Veneziano et al. 2006). Der Rechen-
aufwand ist allerdings noch sehr hoch.
Zugeigenspannungen betreffen im Nahtbereich ausgerechnet die größte
Schwachstelle der Verbindung und werden daher mitverantwortlich gehal-
ten für die verminderten Ermüdungsfestigkeiten. Überwiegend befindet
sich der Ausgangsort für Ermüdungsbrüche bei MIG-Schweißverbin-
dungen am Nahtübergang zwischen Schweißgut und WEZ, sofern keine
gröberen Wurzelfehler, gröbere Poren, Nahtrückfall oder sonstige Bin-
dungsfehler den Anriß im Schweißgut erzeugen. Bei Nahtüberhöhung er-
gibt zudem ein abnehmender Nahtflankenwinkel und Kerbradius eine ent-
sprechend zunehmende Makrokerbwirkung am gefährdeten Nahtübergang.
Die Überlagerung von Zugeigenspannungen mit den Kerbspannungen
führt am Nahtübergang zu einer örtlich verstärkten Beanspruchung, die
nach Bild 6.4.28 die Streckgrenze überschreiten kann. Wenn also mit si-
gnifikanten Zugeigenspannungen in einem Bauteil zu rechnen ist, wird
deshalb in den Regelwerken von einem höheren R-Wert (z.B. R = 0,5)
ausgegangen, als dem tatsächlichen Spannungsverhältnis durch äußere Be-
anspruchungen entspricht. (Diese Feststellung trifft jedoch nur zu, wenn
während der Beanspruchung kein Eigenspannungsabbau stattfindet.)
Die obigen Vorstellungen und die Sorge, daß durch den Zusammenbau
weitere Eigenspannungen aufgebaut werden könnten, haben dazu geführt,
daß in den Regelwerken des Eurocode 3 (Stahl), Eurocode 9 (Aluminium)
und den IIW-Empfehlungen für Fatigue Design (IIW:2003) sowie weiteren
nationalen Regelwerken (z.B. BS 8118) eine Mittelspannungsunabhängig-
keit der Schwingfestigkeit zugrunde gelegt wurde, die auf einem Span-
nungsverhältnis R = 0,5 beruht. Diese angenommene Mittelspannungsu-
nabhängigkeit ist gerade für Aluminiumschweißkonstruktionen nachteilig,
da Aluminiumlegierungen eine deutlich höhere Mittelspannungsempfind-
lichkeit M (Definition s. Gl. (6.4.14)) als Stahlwerkstoffe besitzen, vgl.
Bild 6.4.22. Für solche Fälle, in denen gesicherte Annahmen über vorhan-
dene oder nicht vorhandene Eigenspannungen vorliegen, erlauben die ge-
nannten Regelwerke einen sog. Bonusfaktor f(R) beim rechnerischen
Nachweis der Schwingfestigkeit von Konstruktionen, die mit niedrigeren
Spannungsverhältnissen R < +0,5 belastet werden. Bild 20.3.12 illustriert
den Bonusfaktor für drei exemplarische Fälle:
696 20 Einführung in das Konstruieren mit Aluminium
− 2,301
k ( R) = . (20.3.2)
log f ( R ) + log ∆σ ( R =0,5; 2⋅106 ) − log ∆σ ( R =0,5; 104 )
u.v.a.) mehr. Diese Effekte wurden in Abschn. 6.4.9 bereits für unge-
schweißte Grundwerkstoffe beschrieben und darauf hingewiesen, daß die
positive Wirkung von Kugelstrahlen evtl. weniger auf den erzeugten
Druckeigenspannungszustand als vielmehr auf die Kaltverfestigung des
Oberflächengefüges und deren Wirkung auf das schädigungsinduzierende
Versetzungsverhalten zurückzuführen ist. Tveiten et al. (Tveiten et al.
2006) zeigen weiterhin, wie durch einfache mechanische und thermische
Maßnahmen globale Druckeigenspannungen direkt beim Schweißprozeß
einzubringen und dadurch gleichfalls gewisse Schwingfestigkeitsverbesse-
rungen zu erreichen sind.
Weitere grundlegende und zwischen den unterschiedlichen Eigenspan-
nungsarten differenzierende Untersuchungen sind demnach wünschens-
wert, damit einerseits keine Leichtbaugewinne mit Aluminiumschweiß-
konstruktionen verschenkt und andererseits keine unkonservativen Rück-
schlüsse aus unvollständigen Datensätzen gezogen werden. Auch würde
eine genauere Beschäftigung mit den Ursachen der Ermüdungsschädigung
in Schweißverbindungen dazu beitragen, den Gefügeeinfluß genauer zu
definieren und zu kontrollieren sowie die entsprechenden konstruktiven
und fertigungstechnischen Gegenmaßnahmen detaillierter festzuschreiben.
Nennspannungskonzept
Als Nennspannung (nominale Spannung) wird die in der Nähe des zu un-
tersuchenden Querschnitts herrschende Spannung (einschließlich globaler
geometrisch verursachter Spannungserhöhungen) durch die äußeren Lasten
bezeichnet, ohne daß örtlich wirksame Spannungserhöhungen durch Ker-
ben, z.B. an einer Schweißnaht, berücksichtigt werden. Es wird ein insge-
samt elastisches Verhalten angenommen. Die in der Nähe des vermuteten
ermüdungsbruchkritischen Querschnitts ermittelte nominale Spannung
σvorh. wird mit dem zulässigen Beanspruchungswert σzul. verglichen, den
man aus einer für dieses Konstruktionsdetail (z.B. Stumpfstoß) geltenden
sowie für den jeweiligen Werkstoff spezifischen Wöhlerkurve erhält. Der
Nachweis ausreichender Schwingfestigkeit ist erbracht, wenn σvorh. ≤ σzul.
ist. Der zulässige Wert σzul berücksichtigt die Streuung der Werkstoffdaten
und gegebenenfalls einen Sicherheitsfaktor. Während in diesem Sicher-
heitsfaktor früher auch die Unsicherheiten der genauen Erfassung der Be-
anspruchungsgrößen enthalten waren, werden heute einerseits für die Be-
anspruchung und andererseits für die Beanspruchbarkeit des Werkstoffs ei-
gene Teilsicherheitsfaktoren verwendet (γL, γM). Je besser die Betriebs-
20.3 Schweißkonstruktionen 701
Bild 20.3.19 ERAAS FAT-Klassen für Anschweißteile an Steg und Flansch. An-
gaben in ( ) nach EC9:2005
706 20 Einführung in das Konstruieren mit Aluminium
Bild 20.3.22 Wöhlerlinien für die ERAAS FAT-Klassen A1 bis A4 mit der Stei-
gung k = 7,0. (Anm.: in Analogie zu EC9 wurde in dieser Abbildung der Ab-
knickpunkt der Dauerfestigkeit für konstante Lastamplituden von 2·10 6 LW auf
5·10 6 LW verschoben)
Bild 20.3.23 Wöhlerlinien für die ERAAS FAT-Klassen B1 bis B4, C1, C2, D1,
D2 und F1 bis F3 mit den Steigungen k1 = 4,32 und k2 = 6,32
708 20 Einführung in das Konstruieren mit Aluminium
Bild 20.3.24 Wöhlerlinien für die ERAAS FAT-Klassen B5 bis B11 und E1 bis
E8 mit den Steigungen k1 = 3,37 und k2 = 5,37
Kerbspannungskonzepte
Das Kerbspannungskonzept auf der Grundlage der Mikrostützwirkung
durch die Neuber’sche Ersatzstrukturlänge ρ* wurde in Abschn. 6.4.8 be-
handelt und kann grundsätzlich auch auf Schweißverbindungen angewen-
det werden. Voraussetzung dazu sind zuverlässige Angaben zur Ersatz-
strukturlänge für die verschiedenen Legierungen und diejenigen Gefüge-
strukturen, die für den Ort der Anrißbildung repräsentativ sind, d.h.
Grundwerkstoff, Wärmeeinflußzonen und Schweißgut. Gleichzeitig muß
eine zutreffende Annahme über den Versagensort getroffen werden.
Der Vorzug des Kerbspannungskonzepts der Mikrostützwirkung liegt
darin, daß die Schwingfestigkeit auch von solchen Anrißorten abgeschätzt
werden kann, die derzeit vom Strukturspannungskonzept nicht erfaßt wer-
den. Verschiedene Untersuchungen in den letzten Jahren zur Anwendung
des Konzepts der Mikrostützwirkung an Schweißverbindungen der Legie-
rungen AlMg4,5Mn0,7 und AlSi1MgMn (Morgenstern et al. 2003) haben
jedoch gezeigt, daß mit dem verwendeten Prüfumfang die Streuung der
darauf aufbauenden Schwingfestigkeitsergebnisse für verschiedene Ver-
bindungsformen noch unbefriedigend ist. Angesichts des für notwendig er-
achteten Prüfaufwandes wird diese Methode daher für die Ingenieurpraxis
nicht empfohlen (Morgenstern et al. 2004, Morgenstern et al. 2006).
Eine alternative Vorgehensweise ist das Kerbspannungskonzept mit ein-
heitlichem fiktivem Ersatzradius ρf. Hierbei werden die örtlich elastischen
Beanspruchungen am versagenskritischen Ort auf der Grundlage der Ela-
stizitätstheorie berechnet und den örtlich ertragbaren Beanspruchungen,
gegeben durch eine einheitliche Wöhlerkurve, gegenübergestellt. Trotz der
Unterschiede in den nach dem Mikrostützwirkungskonzept berechneten
Wöhlerlinien und der Streubreite der Daten wurde in jüngster Zeit vorge-
schlagen, in Analogie zum Stahl auch für Aluminiumkonstruktionen und
-schweißverbindungen einen einheitlichen fiktiven Kerbradius und eine
einheitliche Wöhlerkurve für die Lebensdauerabschätzung zu verwenden
712 20 Einführung in das Konstruieren mit Aluminium
Die Vorgehensweise bei der Anwendung dieses Konzeptes ist, daß die
ermüdungskritischen Nahtübergänge und Wurzelkerben mit einem einheit-
20.3 Schweißkonstruktionen 713
21.1 Aluminiumpulvermetallurgie
ßens und des Formgusses nicht erreichbar ist. Ein Maß für die Homogeni-
tät des aus der Legierungsschmelze erstarrten, festen Metalls ist der sekun-
däre Dendritenarmabstand (DAS), der über eine Potenzfunktion mit der
Abkühlgeschwindigkeit in Zusammenhang steht. In doppel-logarithmi-
scher Darstellung ergibt sich entsprechend Bild 21.1.2 eine geradlinige
Abhängigkeit des Dendritenarmabstandes von der Abkühlgeschwindigkeit.
Durch Vakuum-, Gas- und Wasserverdüsen erreicht man gegenüber dem
Stranggußgefüge ein zunehmend homogenes Gefüge. Extrem schnelle Er-
starrungsgeschwindigkeiten erzielt man durch Abschrecken von Schmel-
zetropfen oder eines dünnen Schmelzestrahls auf gekühlten Metallplatten
oder -walzen (sog. „Splats“).
21.1.3 Sprühkompaktieren
Das Verfahren eignet sich auch zur Herstellung von Strangpreß- und
Walzvormaterial in industriellen Abmessungen. Es werden Barren von 150
bis 400 mm Durchmesser hergestellt. Der Aufbau solcher Barrenformate
aus dem Sprühstrahl erfordert eine zuverlässige Regelungs- und Steue-
rungstechnik, damit eine genaue zylindrische Form erreicht werden kann.
Zum Sprühkompaktieren von Aluminiumpulvern sind hohe Mengen an
Gas (N, Ar) erforderlich. Für das Verdüsen benötigt man ein Gas/Metall-
verhältnis von ca. 4–5 Nm³/kg Schmelze. Das Gas/Metallverhältnis beein-
flußt die Werkstoffeigenschaften und den Grad der Metallausbringung.
Trotz dieser Einschränkungen des Prozesses erreicht das Sprühkompaktier-
verfahren eine vergleichsweise günstige Kostensituation.
21.1.4 PM-Legierungen
Angesichts der höheren Fertigungskosten haben PM-Legierungen nur dort
Chancen, wo sie in ihrem Eigenschaftsspektrum die herkömmlichen Guß-
und Knetwerkstoffe deutlich übertreffen. Dies gilt in Sonderheit für
Warmfestigkeit und Verschleißfestigkeit. In beiden Fällen sind teilchenge-
härtete Legierungen überlegen, wenn es sich um harte und unlösliche Dis-
persionen handelt. Die Dispersionshärtung hat gegenüber der Kaltverfesti-
gung (wirksam bis etwa T/Ts = 0,4) und gegenüber der üblichen Ausschei-
dungshärtung (wirksam bis maximal T/Ts = 0,6) bei Einsatztemperaturen
bis 90% der Matrix-Solidustemperatur Ts festigkeitssteigernde Wirkung.
Außerdem verhindern solche Dispersionen in fein verteilter Form weitge-
hend Rekristallisation und Kornwachstum bei hohen Temperaturen, ver-
mitteln also eine thermisch stabile Gefügestruktur. Nach Orowan (Orowan
1948) wirken solche Dispersionen festigkeitssteigernd, wenn die Teil-
chengröße zwischen 0,01 und 1 µm beträgt und der Teilchenabstand etwa
das 5- bis 10-fache der Teilchengröße beträgt. Bis etwa zu einem Teil-
chenvolumenanteil von 20% nimmt die Matrixfestigkeit linear mit dem
Partikelvolumenanteil zu.
Bereits 1926 wurde von E. Schmidt (Schmidt 1926-1, Schmidt 1926-2)
vorgeschlagen, durch Einbringen von feindispersen, nichtmetallischen und
nicht in Aluminium löslichen Teilchen eine Dispersionshärtung vorzu-
nehmen. Diese Überlegungen führten zu der Entwicklung des SAP (Sinte-
red Aluminium Powder) (Altenpohl 1965), bei dem eine sehr fein verteilte
Al203-Dispersion (bis zu 14 Vol.-%) und Legierungszusätze von bis zu 1%
Nickel verwendet wurden. Das oxidhaltige Pulver wurde zur Homogeni-
sierung vermahlen und anschließend stranggepreßt. Die Festigkeitswerte
des SAP waren Rm = 230 bis 370 N/mm² bei RT und R m = 70 bis 130
N/mm²bei 400°C bei gleichzeitig guter thermischer Stabilität des Gefüges.
Die Produktion dieses Werkstoffs wurde jedoch wegen nicht gleichblei-
bender Qualität in Westeuropa eingestellt.
Die Entwicklung der RS-Pulvermetallurgie geht auf die 60-er Jahre zu-
rück und wurde vor allem durch N.J. Grant am MIT, Boston, voran getrie-
ben. Das Verfahren des mechanischen Legierens wurde 1970 von J. St.
Benjamin (Benjamin 1970) patentiert.
Die Entwicklungen in den 70-er Jahren zeigten, daß mit PM-Legierun-
gen neben den höheren Warmfestigkeitseigenschaften auch günstigere
Korrosions- und Schwingfestigkeitswerte zu erzielen waren. Die Ent-
wicklungen von hochfesten PM-Legierungen wurden vor allem in den 80-
21.2 Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe 725
21.2 Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe
Bild 21.2.1 stellt die Wirkung von SiC-Kurzfaseranteil auf den Wärme-
ausdehnungskoeffizient von Al99,5 dar. Die Angaben können näherungs-
weise auf SiC-partikelverstärkte Legierungen und proportional auf andere
Legierungen übertragen werden. Bild 21.2.2 zeigt den Einfluß des Volu-
menanteils von SiC-Whiskern und SiC-Partikeln auf den Elastizitätsmodul
von verstärktem Aluminium und illustriert den Abweichungsgrad von der
idealen Mischungsregel (Verlinden et al. 1994).
Bild 21.2.3 Einfluß von Menge und Art der SiC-Verstärkung auf die Zugfestigkeit
der Legierung 6061 (Verlinden et al. 1994)
21.2.2 Anwendungsbeispiele
Bild 21.2.7 Bremstrommel und Bremsscheiben für PKW aus AlSi7Mg mit 20
Vol.-% SiC-Partikelverstärkung (Quelle: SINTEF)
21.3 Aluminiumschaumwerkstoffe
Auf der Suche nach leichteren Werkstoffen mit spezifisch hohen Steifig-
keiten stellen metallische Schäume eine interessante Möglichkeit dar.
Gleichzeitig bieten hochporösen Metallschäume eine Erweiterung des Ei-
genschaftsspektrums im Hinblick auf Aufprallenergieabsorption, Schallab-
sorption, Körperschalldämmung und Wärmedämmung sowie auf richtung-
sunabhängiges Verhalten bei Belastung. Im Gegensatz zu Kunststoff-
schäumen zeigen metallische Schäume darüber hinaus Vorteile bezüglich
Festigkeit, Temperaturbeständigkeit und Umweltverträglichkeit.
732 21 Sonderwerkstoffe
21.3.1 Metallschaumherstellung
Schmelzmetallurgische Metallschaumherstellung
Pulvermetallurgische Metallschaumherstellung
21.3.3 Anwendungsaspekte
22.1 Primäraluminium
Aluminium ist nach Sauerstoff und Silizium das dritthäufigste Element der
Erdrinde und an ihrem Aufbau mit ca. 8 % beteiligt, s. Tabelle 22.1.1
(Budd 1994). Wegen seiner starken Neigung, mit Nichtmetallen – vor al-
lem mit Sauerstoff – zu reagieren, kommt Aluminium in der Natur nicht in
metallischer Form, sondern nur in Verbindungen vor.
Bestandteil Gew.-%
Aluminiumoxid (Al2O3) 50–55 %
Eisenoxid (Fe2O3) 0–30 %
Siliziumdioxid (Kieselsäure) (SiO2) bis 5 %
Titandioxid (TiO2) bis 2,5 %
Glühverlust 12–25 %
Aluminiumgehalt 20–30 %
22.1.2 Gewinnungsprozeß
Infolge der starken Neigung des Aluminiums, sich mit Sauerstoff zu ver-
binden, ist die übliche thermische Reduktion mit Kohlenstoff oder durch
wäßrige Elektrolyse nicht möglich. Die Gewinnung von Aluminium aus
Bauxit in industriellem Maßstab beruht auf der Erfindung von Charles
Martin Hall (USA) und Paul L.T. Hérault (Frankreich), die gleichzeitig
und unabhängig voneinander im Jahre 1886 die Patente für den noch heute
üblichen Prozeß der Schmelzflußelektrolyse hinterlegten. Zusammen mit
den Patenten von K.J. Bayer (Österreich) zur Aluminiumoxidgewinnung
aus den Jahren 1887 − 1892 wurde die Grundlage für die lebhafte Ent-
wicklung der industriellen Nutzung des Aluminiumwerkstoffs gelegt.
Die Erzeugung von Aluminium erfolgt in 2 Prozeßstufen:
1. Gewinnung von Aluminiumoxid 1,
2. Reduktion des Oxids zu metallischem Aluminium.
1
früher als Tonerde bezeichnet
740 22 Gewinnung, Recycling, Ökologie
Stoffe:
Elektrolyt: Kryolith (Na3AIF6)
Dichte von Kryolith bei 950 - 980 °C: 2,1 g/cm³
Löslichkeit für Al203 bei 950 - 980 °C: ca. 10 %
Al203-Schmelzpunkt: 2050 °C
Al-Dichte bei 950 - 980 °C: ca. 2,35 g/cm³
Anode, Kathode: Kohlenstoff
Stromversorgung:
Zellenspannung: 4 - 4,5 V
Zellenstromstärke: 12,5–15 KWh
Stromverbrauch pro kg Aluminium: bis 350 kA
742 22 Gewinnung, Recycling, Ökologie
Die Kosten für den Elektrolysestrom sind ein wesentlicher Teil der Erzeu-
gungskosten von Primäraluminium. Deshalb ist nicht nur aus Umweltge-
sichtspunkten, sondern vor allem aus wirtschaftlichen Erwägungen die
Senkung des Stromverbrauchs und eine preiswerte Energiebasis für die
Primäraluminiumindustrie von entscheidender Bedeutung. Für die elektro-
lytische Erzeugung von einer Tonne Aluminium aus Aluminiumoxid sind
heute durchschnittlich 13,5 MWh an elektrischer Energie erforderlich.
Noch vor 40 Jahren wurden dafür rund 20 MWh gebraucht. Diese Strom-
einsparung um ein Drittel konnte allein durch Verbesserungen der Prozeß-
technik erreicht werden, obwohl der grundsätzliche Elektrolyseprozeß be-
züglich der Einsatzstoffe und Reaktionen unverändert geblieben ist.
An der Deckung des Energiebedarfs für die Aluminiumerzeugung hat
Wasserkraftenergie in der westlichen Welt einen erheblichen Stellenwert
erlangt. Während Strom aus Wasserkraftwerken zur Deckung des Welt-
energieverbrauchs im Jahre 1988 nur 6,6% beitrug, ist sein Anteil an der
Energieversorgung von Aluminiumelektrolysehütten im Vergleich dazu
auf etwa 61 % beachtlich angestiegen.
Neue Wasserkraftwerke werden meist in entlegenen geographischen
Gebieten errichtet. Der Transport elektrischer Energie per Kabel ist mit
Verlusten verbunden. Da die für die Aluminiumerzeugung aufgewandte
Energie im Metall „gespeichert“ bleibt, kann die gespeicherte Energie über
große Entfernungen verlustfrei transportiert werden. Wegen des hohen
Warenwertes und günstiger Transporteigenschaften spielen die Transport-
kosten keine entscheidende Rolle bei den Metallkosten.
22.2 Sekundäraluminium
Am Ende eines Produktlebens steht die Frage nach der Entsorgung. Be-
grenzte Ressourcen von Energie und Materialien, aber auch von Deponie-
raum, machen es notwendig, die Wiederverwendung und Wiederverwer-
tung intensiv zu betreiben. Damit verbunden sind zunehmend wirt-
schaftliche Aspekte, da mit der Wiederverwertung und mit der Depo-
nierung beträchtliche Kosten verursacht werden können. Die Rückführung
von Aluminiumprodukten als Altschrotte ist eine bereits seit über einem
Jahrhundert geübte, wirtschaftliche Praxis, s. Bild 1.2.1. Der hohe Schrott-
preis am Markt macht die Schrottrückführung wirtschaftlich attraktiv und
ist ein wesentlicher Faktor für die Wirksamkeit der Altmetallsammlung
744 22 Gewinnung, Recycling, Ökologie
Die Zeiten, in denen die Versorgung der nationalen Industrie mit Rohalu-
minium eine strategische Bedeutung hatte und die damit beauftragte In-
dustrie in staatlicher Hand war, sind glücklicherweise vorbei. Primäralu-
minium wird heute global gehandelt, was infolge der hohen Energiepreise
in Deutschland zu einem steten Produktionsrückgang und Schließen der
Primäraluminiumhütten geführt hat. Im Jahr 2006 existieren von ehemals
10 nur noch 3 operative Primärhütten, deren Bestand auch wohl nicht als
gesichert gelten kann. Die Versorgung der Halbzeugindustrie mit Primär-
746 22 Gewinnung, Recycling, Ökologie
aluminium (2005: 2,312 Mio. t) muß demnach zu etwa 80% durch Importe
erfolgen, deren Preisstellung durch die Metallbörse (LME) in London be-
stimmt wird. Das Schließen der hocheffizienten und qualitativ anspruch-
vollsten Produktionsstätten im Inland konnte und kann durch langfristige
Kontrakte und internationale Beteiligungen verschmerzt werden, hat je-
doch über die unmittelbare Versorgung hinausgehende Konsequenzen, s.
hierzu die Bemerkungen im Vorwort dieses Buches.
Im rohstoff- und energiearmen Deutschland ist Aluminium-Recycling
ein fester Bestandteil der Versorgung mit Aluminium geworden. Alumini-
umschrotte sind geradezu eine nationale Rohstoffquelle. Die Versorgung
der Gießereiindustrie mit Sekundäraluminium beruht fast vollständig auf
inländischer Produktion (2005: 727 200 t), die fast 25% des Bedarfs an
Rohaluminium (2005: ca. 3,04 Mio. t) bestreitet. Die Problematik dieser
eigenen Versorgung besteht allerdings in der lebhaften industriellen Ent-
wicklung von mächtigen Volkswirtschaften, wie China und Indien, die
noch nicht über genügend eigene Ressourcen an Schrottrückläufen verfü-
gen, wodurch sich globale Schrottströme entwickelt haben, die auch
Rückwirkungen auf die Versorgung im Inland haben werden.
aktuelle Daten und Fakten findet man auf der Website der European Alu-
minium Association (www.eaa.net) sowie in Datenbanken, wie www.gabi-
software.com/ und http://lca.jrc.ec.europa.eu/.
Bild 22.4.1 Drei Dimensionen der ganzheitliche Bilanzierung von Produkten und
Bauteilen: Pflichtenheft, Produktzyklus und Bilanzströme
kreisläufen ist also heute noch eine Utopie, für deren Verwirklichung noch
erhebliche technologische Anstrengungen notwendig sind.
Der Energiebedarf für die Halbzeugherstellung richtet sich nach der Art
des Halbzeugs, den Produktionsanlagen und Fertigungsabläufen sowie
nach der Art der Legierung. Vorwiegend handelt es sich dabei um die
elektrische Energie für den Betrieb der Produktionsanlagen und um die
thermische Energie für die Wärmebehandlungsprozesse. Für großvolumige
Massenfabrikate gelten dabei günstigere Werte als für Spezialitäten. Als
Orientierungswert kann man von einen Energiebedarf in wärmeäquivalen-
ten Einheiten von etwa 5 bis 12 MJ/kg ausgehen. Für genauere Angaben
bedarf es einer detaillierteren Spezifizierung des Energieressourcenmix
und des Fertigungsablaufs.
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Bild A.1.7.5 Fließkurven von AlSiMgPb (EN AW-6012) in den Zuständen weich
(0) und abgeschreckt (W)
Bild A.1.7.8 Fließkurven von AlZn5,5MgCu (7075) in den Zuständen weich (0)
und abgeschreckt (W)
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Anhang 819
Tabellen A.5
Stoff- und Energiedaten zur Aluminiumgewinnung
Tabelle A.5.a Stoff- und Energiedaten für die Oxidgewinnung bezogen auf 1910
kg Oxid für 1000 kg Al , europäische Durchschnittswerte (Quelle: EAA, 1996)
Rohstoffe Bauxit 3675 kg
Salz 54 kg
Kalk 170 kg
Energieverbrauch Öl 508,9 kg
Gas 70 kg
Elektrischer Strom (ca. 34% fossil) 588 kWh
Emissionen Staub 14,56 kg
SO2 17,56 kg
NOx 4,29 kg
CO2 1759 kg
VOC 0,6 kg
Abfall Bauxitrückstände („Rotschlamm“) ca. 1054 kg
NaOH 7,8 kg
Tabelle A.5.b Stoff- und Energiedaten für die Produktion von Primäraluminium
bezogen auf 1000 kg Al, europäische Durchschnittswerte (Quelle: EAA, 1996)
Hilfs- und Betriebs- Kohle 440 kg
stoffe (Anode 415 kg + Kathode 25 kg)
AlF3 17,5 kg
Energieverbrauch Elektrischer Strom 15,14 MWh
(davon ca. 34% fossil)
Emissionen in die Staub 1,78 kg
Luft CO2 2358 kg
CO 60 kg
SO2 15,38 kg
NOx 0,69 kg
F 0,5 kg
CF4 + C2F6 0,4 kg
VOC 0,02 kg
PAK 0,05 kg
Abfallstoffe flüssig Schwebstoffe 0,6 kg
F 0,001 kg
PAK 0,02 kg
Abfallstoffe fest Kohle 7,6 kg
Ofenausbruch 11,4 kg
Salzschlacke 2,1 kg
820 Anhang
Erläuterungen zu Abkürzungen:
PAK = polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
VOC = volatile organic compounds (flüchtige organische Substanzen)
Kapitel 2
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