Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
VO Allgemeines
Verwaltungsrecht
Raschauer
Julia Lukanowicz
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Inhalt
Grundbegriffe: ......................................................................................................................................... 2
Allgemeines: ........................................................................................................................................ 2
Organisation: ....................................................................................................................................... 3
Verwaltungsfunktionen: ...................................................................................................................... 7
Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen: ....................................................................................... 10
Grundprinzipien (B-VG): .................................................................................................................... 10
Kompetenzverteilung: ....................................................................................................................... 11
Unionsrechtliche Vorgaben: .................................................................................................................. 14
Organisationsrecht ................................................................................................................................ 16
Bundesverwaltung:............................................................................................................................ 16
Landesverwaltung: ............................................................................................................................ 23
Funktionsrecht: ..................................................................................................................................... 27
Rechtsquellen: ................................................................................................................................... 28
hoheitliche – nicht-hoheitliche Verwaltung -> Verwaltungshandeln ............................................... 32
Verordnung ....................................................................................................................................... 41
Bescheid ............................................................................................................................................ 46
Befehls- und Zwangsakte .................................................................................................................. 50
Recht im subjektiven Sinn (subjektives Recht) ...................................................................................... 53
1
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
1. Einheit:
Empfehlung: Springer Skript
Grundbegriffe:
Allgemeines:
Verwaltung (staatliche):
Summe von Einrichtungen (Organen): Minister (Ministerien), Finanzämter, Magistrate,
Bürgermeister (Gemeindeämter), Sozialversicherungsträger, Schulen, Museen,...
Summe von Tätigkeiten: Verordnungen, Bewilligungen, Strafen, Beurkundungen,
Wasserversorgung, öffentliche Beleuchtung, Bau und Instandhaltung von
Gemeindebauten,...
Verwaltungsrechtliche Fragestellungen:
Parkplatz aufschottern: Bewilligung? -> bewilligungspflichtige Niveauveränderung, für was
wurde Wiese vorher gewidmet -> uU mehrere Bewilligungen erforderlich (zB forstrechtliche
Bewilligung, wasserrechtliche Bewilligung, GewO) -> Kumulation
Sie erhalten Schreiben "zur Stellungnahme"
Mehr als ein Jahr -> ist verjährt? keine Verjährung
Ungehorsam gegenüber Polizist -> Konsequenzen? § 35 VstG: Abmahnung (zB Polizist
schnauzt Person an) SPG ergänzt nur und rundet ab
ist die LPolDion zuständig?
kann ein Verein als Antragssteller fungieren? zB bei Ankündigung von Versammlung nach
VersammlungsG
soll die Verwaltung ein gesetzliches Versandhandelsverbot ignorieren?
ist das ein Fall für das BVwG?
Verwaltungsrecht:
Rechtsvorschriften (Gesetze, VO ua), welche "die Verwaltung" regeln:
Organisation (Organisationsrecht), zB BMG
Verfahren (Verwaltungsverfahrensrecht), zB AVG
materielles Verwaltungsrecht, zB GewO
Rechtsvorschriften, die von der Verwaltung erlassen werden, insb VO
Sind Wohnbauförderungsgesetze, Parkordnungen,... Verwaltungsrecht?
Verwaltungsrechtswissenschaft:
dogmatische Wissenschaft: Analyse der Rechtsvorschriften auf dem Gebiet des Verwaltungsrechts de
lege lata
Im Unterscheid zur "Verwaltungslehre": empirische (ökonomische, politikwissenschaftliche,
soziologische) Analyse der Verwaltungsrealität.
Allgemeines Verwaltungsrech:
Kein allgemeiner Teil des Verwaltungsrechts (durch besonderes Verwaltungsrecht "verwendet")
Gegenstück zum "Besonderen Verwaltungsrecht" (Fülle der besonderen Verwaltungsvorschriften)
induktive Gewinnung "allgmeiner Grundsätze"
2
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Organisation:
Verwaltungsorganisation:
Zurechnungslehre:
Zurechnung von Handeln immer an Gebietskörperschaft
(zB Hund im Wald erschossen, nicht der Polizist sondern die Gebietskörperschaft war es)
Handeln von Verein: Antrag stellt Verein, vertreten durch Organe
Auf beiden Seiten Zurechnungsproblematik
Verwaltungsaufbau:
Eine Bundesverwaltung
Neun Landesverwaltungen
Ca 2350 territoriale Selbstverwaltungen, nicht-territoriale Selbstverwaltungen (zB Kammern)
territoriale nicht-territoriale
Selbstverwaltung Selbstverwaltung
(Gemeinde) (zB Kammern)
Bundesverwaltung Ressort
Oberstes Organ: hier Bundesminister
Bundesverwaltung ist Resort mäßig gegliedert (Oberstes Organ leitet samt nachgeordneten Ämtern):
Hierarchie in der Verwaltung, Weisungsrecht, § 68 AVG (Hierarchische Ämterorganisation)
3
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Bund „borgt“ sich die sachverständischen Dienste aus, Bund wird aber tätig (zB im Zuge der
Bankenaufsicht) = beliehene Unternehmer für hoheitliche Aufgaben
Austro Control: Geschäftsführer ist beliehenes Organ (generell GF bzw Vorstand, es muss ja ein
explizites Organ geben, belangte Behörde ist nicht die GmbH sondern der GF)
Privatisierung - Ausgliederung:
Privatisierung:
Vermögensprivatisierung (zB Liegenschafts- und Anteilsverkäufe)
Organisationsprivatisierung (zB Amt wird zu Kapitalgesellschaft, zB Austro Control)
funktionelle Privatisierung (zB Müllabfuhr)
Aufgabenprivatisierung (Salzmonopol, Telekom)
Ausgliederung:
Begründung der Zuständigkeit einer jurP des öffentlichen Rechts (zB FMA) oder des
Privatrechts (zB Austro Control GmbH)
Landesregierung
LR LR LR 1.LHStV LH 2.LHStV LR LR LR
Amt der Landesregierung
Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt
BVB BVB
Gemeindeorganisation:
Gemeinderat: nur Verwaltungsakte, politisch volksvertretendes Gremium
Bürgermeister: Exekutive
Gemeindevorstand: Willensbildung, Vorberatung, Anträge,…
„Mindestausstattung“ einer Gemeinde
Kann noch weiter geben
Gemeinderat
Gemeindevorstand
Bürgermeister
4
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Kammerorganisation:
Kammeramt: Durchführung, Umsetzung
Vollversammlung
Vorstand
Präsident
Kammeramt Kammeramtsdirektor
Wahlliste: ist jurP des öffentlichen Rechts, kann Wahl anfechten, Beisitzer zur Wahlkommission
entsenden,…
Relativität der Rechtsfähigkeit: nur insoweit, als für Zwecke ihre Rechte und Pflichten übertragen
wurden (dh im Zusammenhang mit der Wahl steht)
§ 9 AVG: Rechts- und Handlungsfähigkeit der Beteiligten nach ABGB
Nicht durch Aufgabenstellung bestimmt
Es gibt auch jurP des öffentlichen Rechts ohne hoheitliche Befugnisse, es gibt auch welche die allein
privatrechtlich Tätig wird.
Ausschlaggebend ist die Rechtsgrundlage. Sie kann nur durch staatlichen Hoheitsakt gegründet
werden (idR durch Gesetz, kann aber auch durch VO oder Bescheid gegründet werden Bsp:
Wassergenossenschaft).
5
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Organ:
ein "Bündel von Zuständigkeiten", jede Einrichtung (institutionalisierter Aufgabenbereich), deren
Handeln einer juristischen Person zugerechnet wird.
Im Rechtssinn gilt das Verhalten des (Organwalters des) Organs - in Ausübung der Organfunktion - als
Verhalten der juristischen Person (Verhalten wird jurP zugerechnet).
Im organisatorischen Sinn:
Organ ist von jurP zur Wahrnehmung der Handlungsfähigkeit errichtet worden.
Organkompetenzen sind Teilmenge der Verbandskompetenz.
Verbandskompetenz: Summe des Dürfens
Organkompetenzen: Aufteilung der Summe der Verbandskompetenzen
Mittelbare Bundesverwaltung:
Organe eines Rechtsträgers führe Aufgabe eines anderen Rechtsträgers.
Art 102 (1) B-VG: „Im Bereich der Länder üben die Vollziehung des Bundes ... der Landeshauptmann
und die ihm unterstellten Landesbehörden aus (mittelbare Bundesverwaltung). ...“.
6
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Art 119 (1) B-VG: „Der übertragene Wirkungsbereich umfasst die Angelegenheiten, die die Gemeinde
nach Maßgabe der Bundesgesetze im Auf- trag und nach den Weisungen des Bundes oder nach
Maßgabe der Landesgesetze im Auftrag und nach den Weisungen des Landes zu besorgen hat.“
Bürgermeister (zB Standesbeamte bei Trauung für Bürgermeister und der für Bund =
Zurechnungskette)
2.Einheit
Vorgesellschaft des Vereins nicht rechtfähig iSd öffentlichen Rechts (Antrag nicht durch sie möglich)
Einladung zur Aufnahme der Vereinstätigkeit ist Sonderbezeichnung für einen Bescheid
Befristete behördliche Versagungstätigkeit: Fristenversäumnis -> Auflösungsbestimmungen relevant
(zB Verein gilt als gegründet -> Prüfung ob irgendwelche Auflösungsgründe bestehen)
Erlöschen: konstitutive Wirkung der Eintragung in ein Register (besondere Modalität: individualer
Verwaltungsakt mit Wirkung für die Allgemeinheit)
Verein ist juristische Person des Privatrechts, sie entsteht nicht durch Hoheitsakt (sie wird nur nicht
untersagt), sie entsteht privatrechtlich
Verwaltungsfunktionen:
Verwaltungshandeln:
- Hoheitsverwaltung: (imperiale Kern der Verwaltung)
formelle (normative) Hoheitsakte
(nicht-normative) hoheitliche Realakte
= „Vollziehung“
- Nicht hoheitliche-Verwaltung (Privatwirtschaftsverwaltung)
Privatrechtliche Verträge
Privatrechtliche Realakte
= „Rechtsanwendung“
Im Sachzusammenhang mit hoheitlichen Akten (zB Polizei fährt mit Blaulicht) fällt das auch unter
Hoheitsverwaltung
Wohnbauförderungsvertrag: fällt unter Privatwirtschaftsverwaltung (nichts wird vollzogen)
zB Bauarbeiter der Verkehr bei Baustelle regelt ist verlängerter Arm des Staates
(Straßenverkehrsordnung)
Vereinsgesetzgebung: Entstehen und Auflösung ist Hoheitsverwaltung (nicht aber der Teil über die
Rechnungslegung)
Beförderungen: Privatrechtlich
Parkordnungen: Wien VO
Friedhofsordnung: Wien privatrechtlich, sonst oft nicht
Studienzulassung Uni Wien: Bescheid
Privatwirtschaftsverwaltung:
zB
- Abschluss von Dienstverträgen (Privatrechtliches Handeln von Gebietskörperschaften in
Handlung ihrer Tätigkeit, Vertragsbedienstete)
- Ankauf von Sachmitteln (Kaufvertrag, alles privatwirtschaftlich nur nicht Enteignung)
- Abschluss von Werkverträgen (zB Straßenbau)
- Vergabe von Reinigungsaufträgen
Nur wenn Verhalten einer Gebietskörperschaft vorliegt (nicht: selbständiges öffentliches
Unternehmen, zB PostAG, Wienstrom GmbH, Verkehrsbetriebe)
Beachte den Anwendungsbereich des Vergaberechts!
8
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
§ 3 Abs 1 UmweltinformationsG:
"verpflichtet sind:
1. Verwaltungsbehörden und unter deren sachlicher Aufsicht stehende sonstige Organe der
Verwaltung, die durch Gesetz oder innerstaatlich unmittelbar wirksamen internationalen Rechtsakt
übertragene Aufgaben der öff Verwaltung wahrnehmen ...;
2. Organe von Gebietskörperschaften, soweit sie Aufgaben der Privatwirtschaftsverwaltung des
Bundes besorgen;
3. jurP des öffentlichen Rechts, sofern sie durch Gesetz übertragene Aufgaben der öffentlichen
Verwaltung ... ausüben ...“.
§ 5 Abs 2 DatenschutzG:
„Auftraggeber des öffentlichen Bereichs sind alle Auftraggeber,
1. die in Formen des öffentlichen Rechts eingerichtet sind, insb auch als Organ einer
Gebietskörperschaft, oder
2. soweit sie trotz ihrer Einrichtung in Formen des Privatrechts in Vollziehung der Gesetze tätig sind.“
Bezirkshauptmann? Bundesdenkmalamt? FMA? GIS? ORF? Wiener Linien? ASFINAG? OeNB?
9
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
§ 3 Abs 1 Z 2 BVergG:
BVergG gilt für: ...
2. Einrichtungen, die
a) zu dem besonderen Zweck gegründet wurden, im Allgemeininteresse liegende Aufgaben zu
erfüllen, die nicht gewerblicher Art sind, und
b) zumindest teilrechtsfähig sind und
c) überwiegend von öffentlichen Auftraggebern ... finanziert werden oder hinsichtlich ihrer Leitung
deren Aufsicht unterliegen oder deren Organe von öffentlichen Auftraggebern ... ernannt worden
sind.
GIS? ORF? Wiener Linien? ASFINAG? OeNB?
Stammt aus Unionsrecht
Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen:
Grundprinzipien (B-VG):
Demokratie (Legitimation – Gesetzmäßigkeit – hierarchisch strukturierte Verwaltung)
Republik
Bundesstaat (Kompetenzverteilung für Gesetzgebung und Verwaltung)
Gewaltenteilung (organisatorisch – materiell)
Rechtsstaat (Gesetzmäßigkeit – Rechtsschutzgarantie)
Liberales Prinzip
Gesetz Ministerverantwortlichkeit
Legalitätsprinzip
Wahlen
VOLK
Weisungsfreiheit:
Grundsatz der hierarchischen Verwaltung schwingt noch mit
10
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
-> bezieht sich nur auf Bundes und Landesverwaltung, daher muss Gesetzgeber für
Weisungszusammenhang sorgen wenn er eine Beleihungen vornimmt.
zB GF der Austro-Controll: müssen nach Austro-ControllG weisungsgebunden sein
Weisungsfreiheit:
Oberste Organe (Art 19 B-VG)
Schulräte (Art 81a/4 B-VG)
universitäre Kollegialorgane (Art 81c/1 B-VG)
Selbstverwaltung (eigener Wirkungsbereich, Art 118/4, 120b B-VG)
grundsätzlich nicht: Staatsanwälte (Art 90a B-VG)
nicht: Beliehene -> verfassungsrechtliche Pflicht, Weisungsgebundenheit zu statuieren
Kompetenzverteilung:
Zweck: Zentration und Legitimation beim Parlament, Verantwortlich diesem gegenüber
Ar 10, 11, 12, 15 B-VG
Bei Art 12 Gesetzgebung geteilt: Grundsatz-/Ausführungsgesetzgebung
Vollziehung:
Echte Bundesverwaltung zu unterscheiden unmittelbare und mittelbare Bundesverwaltung (Bund
lässt vollziehen, Handlung ist Bund zuzurechnen -> nur 10er Materie)
Landesverwaltung
Beispiele:
unmittelbare Bundesverwaltung: allgemeine Sicherheitspolizei, Finanzverwaltung, Denkmalschutz
(Denkmalschutz ist Bundesgesetz), Sozialversicherung
mittelbare Bundesverwaltung: GewerbeR, KraftfahrR, Forstrecht, WasserR
11
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Bundesstaatlicher Trennungsgrundsatz:
keine Bund-Länder-Mischorgane (im organisatorischen Sinn)
(auch funktionell ist alles Verwaltungshandeln entweder Bundes- oder Landesverwaltung)
keine Weisungen, Kontrollbefugnisse und Einvernehmensbindungen zwischen Bundes- und
Landesorganen (es sei denn: verfassungs- gesetzlich vorgesehen)
§ 10 (6) StbG
Landesbehörde: Landesregierung ist Vollzugsbehörde
Beschleunigte Einbürgerung im Interesse der Republik (Antragsstellung ohne Wohnsitzerfordernis):
nur Bundesorgan kann Entscheidung treffen ob Interesse (Bundesregierung)
Aber: eigentlich Vollziehung ist Landessache
Bundesbehörden können aber wenn Verfassung bestimmt in Landessache tätig werden.
Gewaltenteilung:
Gesetzgebung
Verwaltung Gerichtsbarkeit
organisatorische Gewaltenteilung:
vor Art 24: "Zweites Hauptstück - Gesetzgebung des Bundes"
vor Art 60: "Drittes Hauptstück - Vollziehung des Bundes" A. Verwaltung
vor Art 82: B. Gerichtsbarkeit
Art 94 (1) B-VG: "Die Justiz ist von der Verwaltung in allen Instanzen getrennt".
keine Mischorgane
keine Weisungszusammenhänge (es sei denn: verfassungsgesetzlich vorgesehen)
keine Instanzenzüge (es sei denn: verfassungsgesetzlich vorgesehen)
12
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Bescheidkontrolle durch VfGH, VwGH und VwGe nur auf Grund verfassungsrechtlicher
Verankerung
Kontrolle der Hoheitsverwaltung durch Amtshaftung (muss verfassungsrechtlich verankert
sein) Art 94 (2) B-VG
Verwaltungsstrafrecht und verwaltungsbehördliche Entscheidungen über „civil rights“ (Art 6
EMRK) als Fragen der materiellen Gewaltenteilung; ebenso Art 47 GRC (Unionsrecht)
-> Zulässigkeit der Bindung an Entscheidungen in „Vorfragen“, nicht aber an „Anordnungen“
Justizverwaltung:
Verwaltung Gerichtsbarkeit
Justizverwaltung Justizsachen
Wachkörper:
Sukzessive Zuständigkeit:
zuerst die Verwaltung, dann Gericht, das völlig neu entscheidet (ohne das was die
Verwaltungsbehörde gemacht hat zu beachten, Bescheid bleibt nicht bestehen)
zB Schlichtungsstellen, Sozialversicherungs-Leistungssachen, Enteigungsentschädigung
≠Art 94 (2) B-VG: Bescheid bleibt bestehen und ist Anfechtungsgegenstand
Instanzenzug muss verfassungsgesetzlich vorgesehen sein! (nur hier und bei Gemeinden ist die Rede
von Instanzenzügen)
Rekapitulationsfragen:
Untätigkeit eines „Nationalfonds“
Personenbezogene Daten auf der Website des NR
zwangsweise Vorführung vor Untersuchungsaus- schuss
Beschlagnahme einer Waffe/am Tatort/im Auftrag der Staatsanwaltschaft/im Auftrag des
Gerichts (VfGH 16.12.2010, G 259/09 zu § 106 StPO).
13
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Unionsrechtliche Vorgaben:
in der VO ausgelassen, daher nur Wiedergabe der Folien
Primärrecht: EUV, AEUV, GRC, Abkommen
Sekundärrecht: VO, RL, Beschlüsse
Umsetzungsbedürftiges Unionsrecht
Form der Umsetzung: im Allgemeinen wegen Art 18 B-VG durch Gesetz
Unionsrecht ist „föderalismusblind“, daher nach Maßgabe der Kompetenzverteilung, zB Datenschutz;
Problem Energieeffizienz: VfSlg 17.022/2003; Bauprodukte; Umwelthaftung
„richtlinienkonforme Interpretation“
ElektrizitätsbinnenmarktRL 2009/72/EG
Art 12 (1) z5 B-VG
ElWOG 2010, BGBl I 110/2010
14
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
EU-Verordnungen
gelten unmittelbar in den Mitgliedstaaten (auch wenn „unbestimmt“)
werden (ua) von nationalen Behörden vollzogen
verdrängen entgegenstehende nationale Rege- lungen auf demselben Gebiet
benötigen im Allgemeinen nationale „Begleitgesetze“
„Supranationalität“
EU-ZollkodexVO
Art 10/1/2 B-VG
EU-ZollkodexVO iVm österr. ZollrechtsdurchführungsG
Staatshaftung
Anspruchsgrundlage im Unionsrecht
Mitgliedstaat haftet verschuldensunabhängig für Nachteil (inklusive entgangener Gewinn)
der durch „erheblichen und offenkundigen“ Verstoß gegen Unionsrecht verursacht wurde
inklusive legislatives und höchstrichterliches Unrecht
VfSlg 16107/2001: legislativ oder höchstrichterlich > Art 137 B-VG; hoheitlich Vollziehung >
AHG; sonst ord. Gericht (ABGB, DHG)
trifft zuständige Gebietskörperschaft: EuGH Konle 1999 I-3099; OGH SZ 73/213
(2) ......
Artikel 47 Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf und ein unparteiisches Gericht
(1) Jede Person, deren durch das Recht der Union garantierten Rechte oder Freiheiten verletzt
worden sind, hat das Recht, nach Maßgabe der in diesem Artikel vorgesehenen Beschränkungen bei
einem Gericht einen wirksamen Rechtsbehelf einzulegen.
(2) .....
Konsequenzen
AMA vollzieht EU-Marktordnungen; VwG prüft Bescheid anhand EU-VO
BVB interpretiert NSchG RL-konform; VwG ebenso
VwG darf, VwGH/VfGH muss EuGH vorlegen
VfGH prüft Gesetze und VO grds (exc Parallel- grundrechte in GRC) anhand VfgsR (nicht
Unionsrecht), berücksichtigt aber AnwVorrang
OGH prüft PWV auch anhand EU-WettbewerbsR
Bedarfsprüfung bei Apotheken unangewendet?
aufschiebende Wirkung?
Präklusion zulässig, wenn „angemessen“
3. Einheit
Unterscheid: Sukzessive Zuständigkeiten und Instanzenzügen
Amtshaftung: OLG prüft Rechtmäßigkeit hoheitlichen Verwaltungshandelns (Art 23 B-VG, geht nur
deswegen)
Sukzessive Zuständigkeiten: VfGH entwickelt, Gerichte sind nicht im Instanzenzug zuständig,
Verwaltung bietet an Gerichte zu entlasten, Gesetz angeordnet: mit Einbringung der Klage fällt
Bescheid weg
Art 94 (2) ordentliches Gericht entscheidet im Instanzenzug (administratives Verfahren –RM
Verfahren)
(seit 1.1.2014)
Wenn anderes RM (besondere Gerichtszuständigkeit - Art 130) kommt man nicht zum VerwaltungsG
Organisationsrecht
Bundesverwaltung:
Hierarchische Organisation
Oberste Organ:
Bundesminister -> Bunderegierung, Bundespräsident
Hilfsstellen nur Bundesminister = Bundesministerium
Bundesregierung bedient sich Bundeskanzleramt (ist aber kein Hilfsapparat) Dienststelle eines
Ministeriums
Monokratisches Organ: nur einer für Entscheidung zuständig
16
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Bundespräsident:
monokratisches Organ
neu: Präsidentschaftskanzlei (Apparat) in Art 67a: hilft Präsident bei Unterschrift (nur
Hilfsdienste, keine Entscheidung im Namen des Präsidenten)
administrative Aufgaben in Art 65 B-VG, wird in eigener Zuständigkeit mit Verwaltungsakt
tätig insb
Ernennung von Bundesbeamten
Schaffung und Verleihung von Berufstiteln (Schaffung: welche Titel soll es geben?
(VO), Verleihung: Bescheid) Ausnahme vom Legalitätsprinzip: gibt keine gesetzliche
Determinierungspflicht (kein BundespräsdentenG) verfassungsunmittelbare
Funktionen
Begnadigung etc
Legitimation nichtehelicher Kinder
sonstige Ehrenrechte und Zuwendungen
Delegation (insb Beamtenernennung) nach Art 66
Antrag und Gegenzeichnung erforderlich (Art 67)
„Entschließungen“
generelle (BGBl)
individuelle (AVG ab 2014 anwendbar)
Entschließungen: Akte des Bundespräsident, muss eine der anerkannten Rechtsquellen sein –
geschlossenes Rechtsquellensystem (VO, Bescheid,…)
Entscheidungsreife Vorbereitung in den Ministerien: Bundesregierung oder einzelner
Minister macht Vorschlag -> Bundespräsident entscheidet und unterschreibt -> sachlich
Zuständiger Minister (Intimisertionsbescheid) erlässt Bescheid „ Der Bundespräsident hat mit
Entschließung von…so und so entschieden“
Antrag und Gegenzeichnung erforderlich: Bundespräsident kann nichts aus eigener Macht im
Verwaltungsrecht, braucht immer Vorschlag (Bundesregierung oder Minister), trifft aber die
Entscheidung
Jede Verwaltungsbehörde hat AVG anzuwenden
Bundesregierung:
Kollegialorgan
einstimmige Beschlüsse; Vollzähligkeit nicht mehr erforderlich; Stimmübertragung möglich
Aufgaben zT in Verfassungsbestimmungen
[praktisch] Antragserfordernis; Durchführung durch einen BMin
AVG ab 2014 anwendbar
17
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Bundesminister:
monokratische Organe
Bundesministerium als Hilfsapparat
Zuständigkeiten:
Verfassungsbestimmungen und Delegiertes
Materiengesetz (idF BMinG)
subsidiär: Ressortkatalog BMinG
zT Einvernehmensbindungen in Zweifelfällen § 5 BMinG
AVG ab 2014 voll anwendbar
Sektion
Einliniensystem:
Vorgesetzter
Nachgeordneter Nachgeordneter
18
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Mehrliniensystem:
Landesregierung (bei allen)
Mindestens zwei Vorgesetzte
Landesregierung
LR LR LR 1.LHStV LH 2.LHStV LR LR LR
Amt der Landesregierung
Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt Abt
Bundesministerium:
Interne Akte (Verwaltungsverordnungen):
Geschäftsordnung und Geschäftseinteilung darin: Verteilung der Aufgaben auf
Organisationseinheiten; jederzeit abänderbar, Art 20 B-VG: Leitungsgewalt -> können
organisieren, nur innen relevant; Zustimmungsregeln und „Approbationsbefugnis“ (dh
Ermächtigung Bescheide selbst zu fertigen (unterschreiben), muss nicht mehr Höherrangigen
vorlegen)
Kanzleiordnung („Büroordnung“) elektronischer Akt
Delegation (Übertragung der Zuständigkeit -> Entscheidung in eigenem Namen; zB
§ 8 (2) PreisG: „Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit kann durch Verordnung oder
im Einzelfall durch Bescheid alle oder einzelne Landeshauptmänner beauftragen, die ihm
gemäß Abs 1 zukommenden Befugnisse an seiner Stelle auszuüben, sofern ...“)
Mandat (Entscheidung für Übertragenden; nur an eigene Dienststelle, sonst Delegation; zB
§ 10 (1) BminG: „Der Bundesminister kann im Interesse einer raschen und zweckmäßigen
Geschäftsbehandlung unbeschadet seiner bundesverfassungsgesetzlich geregelten
Verantwortlichkeit und unbeschadet der ihm bundesverfassungsgesetzlich vorbehaltenen
Geschäfte den Sektions-, Gruppen-, Abteilungs- und Referatsleitern bestimmte Gruppen von
Ange- legenheiten zur selbständigen Behandlung über- tragen. ....“ Abs 2: [Solche]
„Angelegenheiten sind im Namen des BMin zu erledigen und zu unterfertigen“.)
Im Gefolge von VfSlg 18.159/2007, 18.910/2009 ist Unterscheidung „unechte Delegation“ und
„zwischenbehördliches Mandat“ nicht mehr relevant
Kompetenzverteilung:
Unmittelbare und mittelbare Bundesverwaltung
19
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
(3) Dem Bund bleibt es vorbehalten, auch in den im Abs 2 aufgezählten Angelegenheiten den
Landeshauptmann mit der Vollziehung des Bundes zu beauftragen. ......
Zuständiges Gericht:
MaterienG: welche Behörde, welches Gericht
Wenn nichts findet: Bundesbehörde -> Bundesverwaltungsgericht
Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl: Materie teilweise Bundes- teilweise Landesmaterie
SicherheitspolG:
§ 4 (1) Oberste Sicherheitsbehörde ist der Bundesminister für Inneres. (darin: GDöffSi, darin: BKA)
(2) Dem Bundesminister für Inneres unmittelbar unterstellt besorgen Landespolizeidirektionen, ihnen
nachgeordet Bezirksverwaltungsbehörden (Landesgesetzte) die Sicherheitsverwaltung in den
Ländern. .....
§ 9 (1) Außerhalb des Gebietes jener Gemeinden (§ 8 SPG) dem eine Landespolizeidirektion zugleich
Sicherheitsbehörde erster Instanz ist, obliegt die Sicherheitsverwaltung den
Bezirksverwaltungsbehörden. ...
Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit: eine Sektion des Innenministeriums mit eigenen
Sektionsleiter (darunter Bundeskriminalamt,…)
Landespolizeidirektionen
Landespolizeidirektion (§ 8 SPG) oder zuständige BVB (Landesrecht: Statutar einer Statutarstadt oder
örtlich zuständige Bezirkshauptmannschaft) als „1.Instanz“
Im SPG: Unterscheidung der Tätigkeit Behörde und Uniformeiter (Bundespolizei meint Wachkörper)
Wachkörper wird für Bundespolizeidirektion tätig
Verwaltungspolizeiliche Tätigkeit: zB 360 GewO (eine der wichtigsten Bestimmungen für Prüfungen)
BVB keine Einheit der Bundespolizei zur Verfügung
Aber zB 336 GewO: Polizeiassistenz
VersammlungsG:
§ 16 Unter der in diesem Gesetz erwähnten Behörde ist in der Regel zu verstehen:
20
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
a)an Orten, die zum Gebiet einer Gemeinde gehören, für das die Landespolizeidirektion zugleich
Sicherheitsbehörde erster Instanz ist, die Landespolizeidirektion;
b) am Sitze des Landeshauptmannes, wenn es sich dabei nicht um das Gebiet einer Gemeinde, für
das die Landespolizeidirektion zugleich Sicherheitsbehörde erster Instanz ist, handelt, die
Landespolizeidirektion;
c) an allen anderen Orten die Bezirksverwaltungsbehörde.
a) § 8 Gemeinde-> Landespolizeidirektion zuständig
b) Bregenz (die einzige Landeshauptstadt die nicht in § 8 genannt ist) -> Landespolizeidirektion
c) An allen andern Bezirksverwaltungsbehörde
21
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Mittelbare Bundesverwaltung
zB:
ForstG:
§ 170 (1) Soweit in diesem Bundesgesetz nicht anderes bestimmt ist, sind zu dessen Durchführung
die Behörden der allgemeinen staatlichen Verwaltung zuständig. In erster Instanz ist, sofern nicht
hiervon Abweichendes bestimmt ist, die Bezirksverwaltungsbehörde (in diesem Bundesgesetz kurz
als Behörde bezeichnet) zuständig.
AVG:
§ 1 Die sachliche und örtliche Zuständigkeit der Behörden richtet sich nach den Vorschriften über
ihren Wirkungsbereich und nach den Verwaltungsvorschriften. § 2 Enthalten die in § 1 erwähnten
Vorschriften über die sachliche Zuständigkeit keine Bestimmung, so sind in den Angelegenheiten der
Bundesverwaltung die Bezirksverwaltungsbehörden sachlich zuständig.
4. Einheit:
Verhalten in Vollziehung der Gesetze -> Hoheitsverwaltung
Bescheid von ausgegliederten Behörden (im Vollzugsbereich des Bundes tätig) ->
Bundesverwaltungsgericht
AVG für die ausgegliederten relevant, weil Verwaltungsbehörden (Behörde ist Organ, zB der
Vorstand der E-Control)
Ausgegliederte Behörden:
Austro Control-GmbH [ehemals Bundesamt für Zivilluftfahrt]
Finanzmarktaufsicht [ehemals BMF + Bundes- Wertpapieraufsicht]; Anstalt öff Rechts
Regulatoren:
Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH iVm KommAustria
Energie-Control Austria (Vorstand und Regulierungskommission)
Schienen-Control GmbH (iVm Schienen- Control Kommission)
22
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Landesverwaltung:
Organisation:
Bezirksverwaltungsbehörden:
23
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Behördenzuständigkeiten:
Zb § 30 Stmk AWG:
„Behörde ist in Verfahren gemäß § 21 (Genehmigung von Betriebsplänen und
Abfallbehandlungsanlagen), § 27 (Untersagung), § 28 (Strafverfahren) und § 29 Abs 7 (Genehmigung
des Betriebsplanes) die Bezirksverwaltungsbehörde, sonst die Landesregierung.“
Gemeinde:
Gemeindeorganisation:
!!!!Vor FÜM III ansehen: welche gerichtlichen Zuständigkeiten haben die unterschiedlichen
Materien??
Eigener Wirkungsbereich:
Art 118 (3) B-VG: insb örtliche Baupolizei, örtliche Feuerpolizei, örtliche Raumplanung (Z 9),
Verwaltung der Verkehrsflächen der Gemeinde, örtliche Straßenpolizei (Z 4), örtliche
Sicherheitspolizei, örtliche Veranstaltungs- Polizei (Z 3). örtliche Gesundheitspolizei (Z 7), örtliche
Marktpolizei (Z 6)
24
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Art 118 (2) B-VG: kommunale Privatwirtschaftsverwaltung; im Übrigen: „Interesse“ und „Eignung“: zB
örtliche Abfallwirtschaft (Hausmüllabfuhr – Problemstoffsammlung)
Verfassungsgesetzgeber Art 118 (2) B-VG: Angelegenheiten des eigenen Wirkungsbereiches sind als
solche zu bezeichnen zB BauO („im eigenen Wirkungsbereich“)
„Die Gemeinde hat“ -> übertragener Wirkungsbereich (zB führen von Staatsbürgerevidenz)
zB:
oö AWG:
§ 45 Die in diesem Landesgesetz geregelten Auf- gaben der Gemeinde bzw der Bezirksabfallverbände
sind – mit Ausnahme des § 21 Abs 3 und 4 – solche des eigenen Wirkungsbereiches.
§ 21 (3) ... Die Gemeinden haben den Entwurf der Standorteverordnung der LReg unverzüglich durch
sechs Wochen zur allgemeinen Einsicht aufzulegen und die Auflegung öffentlich kundzumachen.
Selbstverwaltung:
„eigenverantwortlich“ (Art 118/4 B-VG)
eigene Bestellung eigener Organe
[im eigenen Wirkungsbereich] frei von Weisungen staatlicher Organe
[im eigenen Wirkungsbereich] kein Berufungs- recht an staatliche Organe
staatliche Rechtsaufsicht [über die Führung des eigenen Wirkungsbereichs]
„Autonomie“ („Selbstgesetzgebungsbefugnis“, insb Satzungsrecht)
Übertragener Wirkungsbereich:
„Die Gemeinde hat…“
Übertragener Wirkungsbereich: immer Bürgermeister
§ 13 MeldeG: Meldebehörde ist der Bürgermeister
§ 59 PersonenstandsG § 49 StbG: Die Gemeinden haben die Staatsbürgerschaftsevidenz zu führen
§ 23 (1) vlbg LT-WahlG: Der Bürgermeister hat ein Wählerverzeichnis anzulegen...
Gemeindeverbände:
Errichtung durch (Art 116a B-VG)
Landesgesetz oder
Landesverordnung oder
genehmigungsbedürftige Vereinbarung
für „einzelne“ Aufgaben
der hoheitlichen oder nichthoheitlichen Verwaltung
aus dem eigenen oder übertragenen Wirkungsbereich
Mindestens Verbandsobmann und Verbandsversammlung -> treten an die Stelle der
Gemeindeorgane
25
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Staatliche Rechtsaufsicht:
26
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Instanzenzüge:
entfallen grds ab 1. 1. 2014 -> Beschwerde an zust. VerwG
aber: Art 118/4 B-VG (Gemeinde eWB), Art 94/2 B-VG sukzessive Gerichtszuständigkeit
„Vorverfahren“ (zB MandatsB) bleibt zulässig
Devolutionszüge:
§ 73 (2) AVG ab 2014: gilt nur noch für jene Gemeinden, in denen eine „Berufungsbehörde“
vorgesehen ist sonst: Säumnisbeschwerde an zuständiges VerwG
„Oberbehörde“ bleibt relevant zB für § 68 AVG
zB Tirol: weil kein Instanzenzug mehr -> Säumnisbeschwerde an Landeverwaltungsgericht
5. Einheit:
Funktionsrecht:
Rechtsvorschriften:
16 (1) Forstg: Norm die verletzt wurde
174 (1) gesetzliche Grundlage für Strafe
->
§ 16 (1) ForstG: „Jede Waldverwüstung ist verboten. Dieses Verbot richtet sich gegen jedermann“.
§ 174 (1) ForstG: „Wer
27
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
a) ... 3. das Waldverwüstungsverbot des § 16 Abs 1 nicht befolgt; ... begeht eine
Verwaltungsübertretung. Diese Übertretungen sind in den Fällen 1. der lit a mit einer
Geldstrafe bis zu 7.270 Euro oder mit Arrest bis zu vier Wochen ... zu ahnden“.
§ 44a VStG: „Der Spruch hat, wenn er nicht auf Einstellung lautet, zu enthalten: 1. die als erwiesen
angenommene Tat; 2. die Verwaltungsvorschrift, die durch die Tat verletzt worden ist; 3. die
verhängte Strafe und die angewendete Gesetzesbestimmung; 4. den etwaigen Ausspruch über
privatrechtliche Ansprüche; 5. im Fall eines Straferkenntnisses die Entscheidung über die Kosten.
§ 174 (2) ForstG: „Die Behörde hat im Straferkenntnis, womit jemand einer nach diesem
Bundesgesetz strafbaren Übertretung schuldig erkannt wird, auf Antrag des Geschädigten auch über
die aus dieser Übertretung abgeleiteten privatrechtlichen Ansprüche des Geschädigten an den
Beschuldigten zu entscheiden“ (§ 57 VStG).
Rechtsquellen:
28
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Rechtsquellen (Geschlossenheit)
Gesetze (inkl BVG, BFG ua; Art 24, 97 B-VG)
Staatsverträge (Art 50, 65 B-VG)
Gliedstaatsverträge (Art 15a B-VG) nie unmittelbar anwendbar, dienen Koordination im
Bundesstaat, können keine Kompetenzkonflikte bereinigen, administrative Quellen
Verordnungen (Art 139 B-VG)
Bescheide (Art 130 Abs 1 B-VG)
Urteile (Art 82 Abs 2 B-VG)
AuvBZ (Art 130 Abs 1 B-VG)
Weisungen (Art 20 Abs 1 B-VG).
EU-VO, EU-RL, EU-Beschlüsse (Beitritts-BVG + Beitrittsvertrag + EUV + AEUV). -> ist nicht Bestandteil
der ö Rechtsordnung, gilt aber trotzdem
Kollektivvertrag ? Verwaltungsverträge ? VfSlg 17967/2006: EZG -> verfassungsrechtliche
Legitimation wird immer wieder in Zweifel gezogen,
KV: können Außenseiterwirkung haben (verpflichten und begünstigen auch Nicht-Mitglieder) -> ist
das zulässige Rechtserzeugnisform? (Art 18 Abs 5)
Verwaltungsverträge: zB zur Vergnügungssteuer; Vereinbarung zwischen Verwaltungsträger und
Partei; Gegenstand der Vereinbarung ist öffentliches Recht, wäre daher eigentlich mit Bescheid zu
entscheiden und nicht mittels Vertrag
Recht kann nicht in beliebiger Weise entstehen!
! § 29 GewO: „... Im Zweifelsfalle sind die den einzelnen Gewerben eigentümlichen Arbeitsvorgänge,
die verwendeten Roh- und Hilfsstoffe sowie Werkzeuge und Maschinen, die historische Entwicklung
und die in den beteiligten gewerblichen Kreisen bestehenden Anschauungen und Vereinbarungen zur
Beurteilung des Umfanges der Gewerbeberechtigung heranzuziehen“.
zB Müller haben auch immer schon Roggenbrot verkauft -> dürfen sie das oder Strafverfahren wegen
nicht berechtigter Gewerbetätigkeit (Brotbacken und verkaufen) -> Sachverständigengutachten
-> Sachverhaltsfrage nicht Rechtsfrage (gesetzlich verwiesene Tatbestandselemente)
kein Gewohnheitsrecht im Vefassungs- und Verwaltungsrecht (im Sinn von Verbindlichkeit)
§ 69 Abs 2 GewO: Bei der Erlassung von Schutzverordnungen „ist auf die Gewohnheiten und
Gebräuche, die in diesem Gewerbe von Personen, die die Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns
anwenden, eingehalten werden ..., Bedacht zu nehmen“.
Rechtsvorschriften - Unterscheidungen
materielles Recht - formelles Recht
öffentliches Recht - Privatrecht
29
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Außenrecht – Innenrecht
30
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
§ 1 (1) AHG: „Der Bund, die Länder, die Bezirke, die Gemeinden, sonstige Körperschaften des
öffentlichen Rechts und die Träger der Sozialversicherung - im folgenden Rechtsträger genannt -
haften nach den Bestimmungen des bürgerlichen Rechts für den Schaden am Vermögen oder an der
Person, den die als ihre Organe handelnden Personen in Vollziehung der Gesetze durch ein
rechtswidriges Verhalten wem immer schuldhaft zugefügt haben; ...“.
-> Kreis der Passivlegitimierten
Körperschaften des öffentlichen Rechts: -> siehe Organisationsrecht (Errichtung durch öffentlich-
rechtlichen Rechtsakt)
zB nicht gegen GIS, weil Beliehene (Wessen Aufgabe wird wahrgenommen?) -> Bund
! Art 137 B-VG: „Der Verfassungsgerichtshof erkennt über vermögensrechtliche Ansprüche an den
Bund, die Länder, die Bezirke, die Gemeinden und Gemeindeverbände, die weder im ordentlichen
Rechtsweg auszutragen, noch durch Bescheid einer Verwaltungsbehörde zu erledigen sind“.
zB "Immuno-Schimpanse"
Beschlagnahme dieser -> Erkenntnis die ihnen Recht gibt (Titel für Beschlagnahme "weggefallen") ->
Anspruch wurzelt in öffentlichen Recht aber nicht unbedingt Anspruch auf Bescheid -> VfGH
zB auch wenn Verwaltungsstrafe nach VStG -> bezahlt -> bekommt Recht (dh Strafe war unzulässig)
-> Behörde gibt Geld nicht wieder heraus -> kein Anspruch auf Bescheid ->VfGH
zB
Verein:
- legt unterschiedliche Mitgliedsbeiträge fest (ohne Vereinsstatut einzuhalten): ordentliche Gerichte
- überschreitet Vereinszweck: uU hier Vereinsbehörde
31
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Außenrecht - Innenrecht
zB „Selbstbindungsgesetze“ (Privatwirtschaftsverwaltung), ausschließlich an Verwaltung adressiert
zB UmweltförderungsG
§ 1 „Ziele der Förderung nach diesem Bundesgesetz sind ...“
§ 3 „Die Förderung setzt voraus, dass 1. die Maßnahme den Anforderungen der jeweiligen Richtlinie
(§ 13) entspricht; ...“
§ 4 „Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht“.
...
Vergesetzlichung der Förderungsvergabe, Beamte sollen Regelungen für Vergabe bekommen
kein Anspruch der Einzelpersonen
zB Wahrung einer Behörde ist nicht normativ, aber nicht auch Privatwirtschaftsverwaltung, ist im
Bereich der Hoheitsverwaltung
6.Einheit:
materiell-rechtliche - verfahrensrechtliche Fristen
§ 33 (3) AVG
§ 71 (1) AVG
Fristen zB bei Vergabeverfahren ->
Wann ist Frist eine verfahrensrechtliche?
VfGH: verfahrensrechtlich wenn im Zuge eines Verfahrens läuft
öffentlicher Auftraggeber im Verfahrensrecht zB Bundesorgane, Landesorgane
uU auch Private (Sektorenaufträge - gewisse Industriezweige haben Vergaberecht anzuwenden)
Begriffsfelder:
öffentlich-rechtlich - privatrechtlich (bezieht sich auf Rechtsvorschriften und
Rechtsverhältnisse -> kommt nicht auf die Tätigkeit der Verwaltung an)
Rundfunk ist eine „öffentliche Aufgabe“ (nicht hoheitlich; öffentlich heißt bloß
gesellschaftlich wichtig, uU Sonderstellungen zB ORF Werbungsbeschränkung)
Universaldienst (zB Telekom, Post; Grundversorgung soll sichergestellt sein, Liberalisierung
von Daseinsvorsorge -> UniversaldiensteVO: mindestens einer muss Universaldienstpflicht
32
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
auferlegt bekommen und bekommt dafür eine Vergütung aus Fond in den alle Anbieter
einzahlen)
„Ausübung öffentlicher Gewalt“ (Art 51 AEUV; vgl auch Art 45/4, 62 AEUV) hoheitliche
Befugnisse im engeren Sinn, hier Private die öffentliche Tätigkeiten ausüben;
nur Jagdaufsichtsorgane höchstgerichtlich anerkannt
„Der Gemeinde sind zur Besorgung im eigenen Wirkungsbereich die behördlichen Aufgaben
insb in folgenden Angelegenheiten gewährleistet ...“ (Art 118 Abs 3 B-VG)
vgl. auch Art 1 EGVG
behördliche Aufgaben: Behörde ist Organ das zu hoheitlichen Aktionen ermächtigt ist
Privatwirtschaftsverwaltung
Synonym für hoheitliches Tätigwerden
§ 1 (1) AHG: „Der Bund, die Länder, die Bezirke, die Gemeinden, sonstige Körperschaften des
öffentlichen Rechts und die Träger der Sozialversicherung - im folgenden Rechtsträger genannt -
haften nach den Bestimmungen des bürgerlichen Rechts für den Schaden am Vermögen oder an der
Person, den die als ihre Organe handelnden Personen in Vollziehung der Gesetze durch ein
rechtswidriges Verhalten wem immer schuldhaft zugefügt haben; ...“.
"in Vollziehung der Gesetze": hoheitliches wird damit zum Ausdruck gebracht (sieh auch § 5 (2) DSG)
33
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Hoheitsverwaltung
§ 2 (1) BDG: „Ernennung ist die bescheidmäßige Verleihung einer Planstelle."
§ 10 (2) BDG: „Das provisorische Dienstverhältnis kann mit Bescheid gekündigt werden. Die
Kündigungsfrist beträgt während der ersten sechs Monate (Probezeit) 1 Kalendermonat ...“.
Beamte (durch Bescheid) Gegenstück zum Vertragsbediensteten (durch Dienstvertrag)
§ 104 (1) VAG: „Die FMA hat zur Wahrung der Interessen der Versicherten alle Anordnungen zu
treffen, die erforderlich und geeignet sind, um den Geschäftsbetrieb mit den für den Betrieb der
Vertragsversicherung geltenden Vorschriften und den anerkannten Grundsätzen eines ordnungs-
gemäßen Geschäftsbetriebes von Versicherungsunternehmen in Einklang zu halten“.
zB Versprechen eines zu hohen Gewinnanteils
Interpretation: Was ist hier eine Anordnung?
Bescheid/VO je nach Lage des Falls
§ 2/1 PreisG: „Für Sachgüter, für die Lenkungs- oder Bewirtschaftungsmaßnahmen ... getroffen wer-
den, kann die Behörde für die Dauer dieser Maßnahmen volkswirtschaftlich gerechtfertigte Preise
bestimmen. ...“.
"bestimmen" -> Hoheitsverwaltung -> Staat schreibt mit seinem Imperium vor
(kann bei Fabriksabgabepreis oder Endabnehmerpreis Regelung vornehmen)
34
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Privatwirtschaftsverwaltung
§ 130 BundesvergabeG: „(1) Von den Angeboten, die nach dem Ausscheiden übrig bleiben, ist der
Zuschlag gemäß den Angaben in der Ausschreibung dem technisch und wirtschaftlich günstigsten
Angebot oder dem Angebot mit dem niedrigsten Preis zu erteilen. (2) Die Gründe für die
Zuschlagsentscheidung sind schriftlich festzuhalten“.
35
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Missbrauch der Sonderstellung der öffentlichen Hand; wohl aber wenn zB in Werbung Vorteil der
Nutzung beider Einrichtungen hervorgehoben wird.
OGH 20.4.2006, 4 Ob 261/05v: keine Verletzung § 1 UWG, wenn Treibstoffabgabe durch Stadt mit
nur minimalem Gewinn.
nicht-normative Privatwirtschaftsverwaltung:
(Grafik S 31: Quadrant rechts unten)
Privatrechtliche Rechtsakte: zB Verträge, einseitige rechtsgeschäftliche Erklärungen (zB Kündigung,
Auslobung)
Privatrechtliche Realakte: bei einem Vertragsbediensteten zB Ausstellung einer Bestätigung,
Gehaltsauszahlung
nicht-normative Hoheitsakte
(Grafik S 31: Quadrant links unten)
Beispiele:
Prüfungsanmeldungsbestätigung Rückzahlung einer Anmeldungsgebühr
Belehrung über die Rechtslage (zB Auskünfte)
Aufforderung zu ärztlicher Untersuchung (zB für Führerschein)
-> „hoheitliche Realakte“
„schlichte Hoheitsverwaltung“
behördliche Parteierklärung
Hoheitsverwaltung aber nicht normativ, also kein Bescheid, VO oder AuvBZ
Parteien im VwG-Verfahren
§ 18 VwGVG: "Partei ist auch die belangte Behörde" [§ 9 (2)]
behördliche Pateierklärung, schlicht hoheitlich tätig
§ 19 VwGVG: Eintrittsrecht des obersten Organs
muss im G stehen, wenn es vorgesehen ist muss das auch als weitere Partei im
Beschwerdeschriftsatz angegeben sein
36
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Amtshaftung: setzt Verschulden voraus, nur Geldersatz (keine Unterlassung oder Wiederruf)
steht aber jedenfalls offen, großzügiger Rechtswidrigkeitsbegriff ("Behörden können sich mal irren")
Verwaltungsrechtlicher Vertrag
LandesabgabeG kennen idR Pauschalierungen: hier wird mit Gemeinde ein Abkommen über
Pauschalierung getroffen (Vertrag ersetzt den Bescheid, kein Abgabenbescheid in diesem Jahr)
Bereich der Hoheitsverwaltung (öffentlich-rechtliche Vereinbarung)
Abgrenzungsbeispiele:
„Nach Ablauf der Nutzungsdauer hat die Friedhofsverwaltung die Särge und die Grabsteine von der
Grabstelle zu entfernen ...“ (vgl VfSlg 7918/ 1976).
AuvBZ?
Wien: Zivilrecht -> Besitzstörung (ordentliche Gerichte)
NÖ: AuvBZ - Hoheitsverwaltung -> Verwaltungsgericht
„Der Magistrat ist befugt, in den Stiegenhäusern ohne Bewilligung abgestellte Gegenstände zu
entfernen“.
privatrechtliches Handeln - in Ausübung eines privatrechtlichen Aktes
Liegenschaftsverwaltung wird privatrechtlich tätig
selbst wenn Anordnung von Feuerpolizei kommt dann wird Liegenschaftsverwaltung tätig
(privatrechtlich), nur wenn Feuerpolizei selbst kommt und tätig wird
„Der Fonds kann die Übernahme von Getreide minderer Qualität ablehnen ...“ (vgl VfSlg 3262/1957).
Agrarmarkt Austria: Anstalt öffentlich-rechtlichen Rechts
-> trotzdem keine Hoheitsverwaltung
Argument: öffentliche Mittel "Staat hat nur öffentliche Mittel" -> keine Aussage ob privatrechtlich
oder öffentlich-rechtlich tätig wird
zB auch medizinischer Eingriff in öffentlich-rechtlichen Krankenanstalt ist auch nicht hoheitliches
Tätigwerden
Hier kein Bescheid über die Ablehnung möglich daher nicht Hoheitsverwaltung
37
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
WICHTIG: Blick ins konkrete Gesetz, ob hier ein Bescheid erlassen werden kann
-> Auch bei Subventionen kann es hoheitliche Tätigkeit sein, auch wenn idR privatwirtschaftliche
(dennoch in rund 10% hoheitlich)
7. Einheit
nicht normatives hoheitliches Handeln:
zB Auskünfte
Amtshaftung
Art 23 B-VG
§ 1 (1) AHG: „Der Bund, die Länder, die Bezirke, die Gemeinden, sonstige Körperschaften des
öffentlichen Rechts und die Träger der Sozialversicherung - im folgenden Rechtsträger genannt -
haften nach den Bestimmungen des bürgerlichen Rechts für den Schaden am Vermögen oder an der
Person, den die als ihre Organe handelnden Personen in Vollziehung der Gesetze durch ein
rechtswidriges Verhalten wem immer schuldhaft zugefügt haben; dem Geschädigten haftet das
Organ nicht. Der Schaden ist nur in Geld zu ersetzen“.
nicht Anstalten und Fonds: dahinter stehende Gebietskörperschaft kann haften (Anstalt/Fonds haben
kein eigenes Vermögen, nur Vermögensverwaltung)
bei Amtshaftung: immer eigenes Vermögen
38
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
OrgHG: Organ schädigt Rechtsträger (zB Unilabor: Organ zerstört schuldhaft das Mikroskop; Polizist
verschrottet "in Fahrt" schuldhaft Polizeiauto)
AHG: Organ kann im Regressweg durch Bund/Land/... (Rechtsträger) in Anspruch genommen werden
Amtshaftung - Fallschema
Schaden (nicht bloße Rechtswidrigkeit als solche, muss konkreten Schaden geben)
Verhalten eines Organs (zB negatives Gutachten durch Amtssachverständigen? Rechtsträger
steht für Schadenszufügung ein, durch Gutachten selber noch kein Schaden, Schaden selbst
erst durch Bescheid [Mangel eigentlich bei Kausalität]. Müsste eigenes Verhalten sein, wie
wenn er bei Augenschein etwas kaputt macht) Verhalten: tun und unterlassen
eines „Rechtsträgers“ (auch Beliehene, wer Aufgaben eines Rechtsträgers wahrnimmt) zB
Gasversorgungsunternehmen bricht Türe auf -> Vermögensschaden, haben hoheitliche
Befugnisse nach allen LandesG (Gefahrenabwehr, dürfen auch Polizei zur Hilfe nehmen) nicht
konkreter Organwalter muss bezeichnet werden, sondern nur Rechtsträger (nach § 1 AHG)
zB Polizeiauto verursacht Schaden; wer funktionell zuständig?-> Polizeiauto auf
Verbrecherjagd: dann Bund, Verkehrspolizei: dann Land, örtliche Straßenpolizei (Parken):
dann Gemeinde [-> könnte aber auch organisatorischen Rechtsträger: Bund]
Kausalität
„in Vollziehung der Gesetze“ (meint hoheitliches Verwaltungshandeln, auch schlichtes
Verwaltungshandeln), meint nicht Gesetz im technischen Sinn, muss kein konkretes Gesetz,
geben hoheitliche Ermächtigung relevant
rechtswidrig
schuldhaft (wird einfach behauptet, Beklagte muss Nichtvorliegen beweisen)
kein Ausschließungsgrund (zB Entscheidungen der Höchstgerichte können keine Amtshaftung
auslösen)
3 Jahre Verjährungsfrist (von ersten Verdacht des Schadens an)
39
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
unzureichende Bankaufsicht?
FMA, ist Anstalt -> Bund 10 (1) z5 B-VG: rechtswidriges Unterlassen der FMA (Schutzgesetzte)
Vermögensschaden ist durch Organ des Bundes entstanden, durch rechtswidriges Unterlassen
zB Gewerbebehörde genehmigt Anlage, schreibt Handlauf vor, hat ihn nie kontrolliert (Unterlassen),
Schaden tritt ein -> Haftung Bund
Aufforderung: zur Anerkennung des Schadens vor Einbringung der Klage (bei Schweigen nach
3 M Klage) 8 AHG, bei dem der zur Außenvertretung zuständig ist
Ablehnung der Anerkennung ist kein Bescheid, weil nicht die Erledigung einer Sache, bloß die
Vorverhandlungen konnten nicht positiv erledigt werden
Klage
Streitverkündung an Organ
Zwischenverfahren: Art 23 B-VG
Bsp: rechtswidrigerweise wurde Baubewilligung erteilt, Hochwassergebiet und nur nach
mehrmaliger Intervention des Antragstellers wird doch genehmigt -> Hochwasser -> Klage
Gemeinde
bei Landesgericht wird Verfahren ausgesetzt (§ 11 AHG), weil zu prüfen ob Bescheid zu
damaligen Rechtslage zu erlassen war (muss aussetzten) ->Vorlage an VwGH: sollen amtlich
Nachprüfen ob rechtswidrig war
40
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Staatshaftung (EG)
„Nachteil“ (insb Schaden)
durch „Staat im funktionellen Sinn“ (auch Zurechnung von GmbHs)
„offenkundiger und erheblicher“ Verstoß (strenger Rechtswidrigkeitsbegriff)
gegen begünstigende Vorschrift des Unionsrechts
in Ö bis jetzt noch niemand damit gewonnen (scheitert idR an "offenkundig und erheblich")
Rechtsdurchsetzung: nach nationalem Recht (Unionsrecht regelt selber nichts)>> keine eigene
Regelung für Staatshaftung in Österreich ->
Privatwirtschaftsverwaltung -> ordentliches Gericht
hoheitlich -> AHG
Gesetz (nicht durch Vollzugsakt) oder Höchstgericht -> Art 137 B-VG
8.Einheit
Verordnung
Kennzeichen einer VO:
von einer (staatlichen) Verwaltungsbehörde
nicht: Private, EU
inklusive Selbstverwaltung, parlamentarische Hilfsgeschäfte (zB Gemeinderatsbeschluss,
Kranken-VO von Sozialversicherung)
Sonderfall: Ausgegliederte (zB Beliehene) -> gesetzliche Ermächtigung erforderlich um
rechtmäßig VO erlassen zu können
nicht: Landtagsbeschlüsse (zB Einsetzung eines Untersuchungsausschuss; Teil der
Gesetzgebung), generelle Justizakte (zB BezügeG)
im Bereich der Hoheitsverwaltung erlassene
nicht: Allg. Geschäftsbedingungen zB Beförderungsbedingungen, (privatrechtliche)
Förderungsrichtlinien, zT Hausordnungen (zB von öffentlich-rechtlich Krankenanstalten ->
rein zivilrechtlich) -> nicht beim VfGH anfechtbar (vor ordentlichen Gerichten, kann uU VfGH
vorlegen) weil nicht-hoheitlich
externe
41
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
zu unterscheiden:
Rechtsverordnung (generelle Akte der Hoheitsverwaltung mit Außenwirkung)
Verwaltungsverordnung (keine VO, Weisungen des Vorgesetzten an die
nachgeordneten Organwalter, an alle -> „generelle Weisung“, stützt sich auf Art 20
B-VG):
innere Organisation, Abläufe, Haushalt; aber auch: inhaltliche Determinanten
(Verhalten des Beamten wird gesteuert, wie er sich nach außen zu verhalten hat, zB
Steuererlässe);
nicht extern -> nicht beim VfGH anfechtbar
-> Problem der materiellen Außenwirkung
o VfGH: setzt Rechtsverordnung gleich, [zB Steuererlässe] weil Wirkung für
Bürger, weil Beamte gezwungen ist sich gegenüber Bürgern besonders zu
verhalten -> nimmt materiell-rechtliche Prüfung vor
o VwG und VwGH: nur formelle Prüfung, Aufgabe: Prüfung der
Gesetzmäßigkeit -> ignorieren sie
„selbstadressierte Akte“ (uU nicht nur interne Wirkung)
generelle
„nach Gattungsmerkmalen bestimmter Adressatenkreis“ (inklusive „generelle AuvBZ“
[Raschauer: gibt es eigentlich nicht, nur individuelle -> Versammlungsauflösung wäre daher
immer VO, wenn nicht einzeln weggeschleppt]),
nicht namentlich;
aber auch: zB gebietsbezogene „Regelungen“ (Flächenwidmungsplan bis 1975 dinglicher
Bescheid "an jeweiligen Grundstückseigentümer"; heute: keine Summe von individuellen
Akten sondern Gebietsgestaltung)
[Akte im Naturschutzrecht VO - weil gebietsbezogen, nur beim Naturdenkmal in allen
Bundesländern außer Vorarlberg ein Bescheid]
„Überwiegen“ bei „janusköpfigen Akten“ (Zweigesichtig: Akt kann Weisung und Bescheid
sein oder VO und Bescheid -> aber: aus Rechtsschutzbedürfnis heraus kann nur eines sein ->
muss sich für eines entscheiden -> Orientierung an überwiegenden Betroffenen) ->
Interpretationsproblem
Rechtswidrigkeit von „verschleierten Verfügungen in Verordnungsform“ (individuelle Norm
verlautbart als VO; VfGH: Verfügung ist Bescheid) -> Rechtswidrigkeitsvorwurf; Missbrauch
der Rechtsform (geschieht aber nicht zwangsläufig wenn nur einer durch VO betroffen ist->
zB bei Anlassfall wo VO deswegen erlassen wurde, aber mit genereller Formulierung, dh es
würde andere auch betreffen)
Regelung (Norm)
„Normativität“ (Rechtslage nachher eine andere als vorher): jede Gestaltung oder sonstige
Änderung sowie verbindliche Feststellung der Rechtslage - inklusive Straßenverkehrszeichen
(sind Kundmachung einer VO, Aufstellen ist Hoheitsakt; nicht aber Hinweiszeichen, weil nicht
normativ; uU auch Bodenmarkierungen wie zB Sperrlinie oder -flächen); auch
Flächenwidmungsplan (jedenfalls bindend für Baubehörde; Flächenwidmungsplan ->
PlanzeichenVO -> RaumordnungsVO)
nicht: Informationen, „Edikte“, „Transparenz“
Bezeichnung irrelevant
42
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Art der Kundmachung - für die rechtliche Existenz - irrelevant (soweit ein Minimum an Publizität)
Anfechtung:
Antrag an VfGH (Individualantrag oder über Bescheidverfahren)
Aufsichtsbehörde
ÖNorm: geschützte Bezeichnung nach Gesetz, Richtlinien eines privaten Vereins, fachliche
Äußerungen, keine VO (OÖ-BautechnikG: ÖNorm für verbindlich erklärt -> Inkorporation durch
Verweisung -> mittelbarer Norminhalt -> Gesetz)
43
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Art 118 Abs 6 B-VG: „In den Angelegenheiten des eigenen Wirkungsbereiches hat die
Gemeinde das Recht, ortspolizeiliche Verordnungen nach freier Selbstbestimmung zur
Abwehr unmittelbar zu erwartender oder zur Beseitigung bestehender, das örtliche
Gemeinschaftsleben störender Missstände zu erlassen, sowie deren Nichtbefolgung als
Verwaltungsübertretung zu erklären. Solche Verordnungen dürfen nicht gegen bestehende
Gesetze [und Verordnungen] des Bundes und des Landes verstoßen“.
(Verordnungsermächtigung; nicht nur DurchführungsVO - die sowieso)
-> gesetzesfreier Raum -> selbständige VO, sonst DurchführungsVO
(idR Gemeinderat)
DurchführungsVO ( (Art 18/2 B-VG) (Stufenbau weiter unten; nur zur Konkretisierung
bestehender Gesetzte)
Art 18 (2) B-VG: "Jede Verwaltungsbehörde kann auf Grund der Gesetze innerhalb ihres
Wirkungsbereiches Verordnungen erlassen“.
VfGH: Ausgegliederte (Beliehene) nur mit gesetzlicher Ermächtigung,
staatliche Verwaltung explizite gesetzliche Ermächtigung nicht erforderlich sachliche und
örtliche Zuständigkeit
-> Staatliche Verwaltung: genügt, dass es ein Gesetz gibt braucht keine ausdrückliche
Ermächtigung; andere brauchen auch ausdrückliche Ermächtigung (zB FMA, erlässt trotzdem
-> Unzuständigkeit -> Anfechtung nach 139 B-VG)
gesetzesergänzende zB Art 118/6 B-VG
gesetzesvertretende zB Art 65/2/b B-VG (verdrängt Gesetz)
Art 65 Abs 2 lit b B-VG: „Weiters stehen [dem Bundespräsidenten] ... zu: .... b) die Schaffung
und Verleihung von Berufstiteln; ...."
Regelungssperre für Gesetzgeber -> darf keine Regelungen dazu treffen
- gesetzesändernde zB Art 18/3 B-VG
Art 18 (3)-(5) B-VG: „Wenn die sofortige Erlassung von Maßnahmen, die verfassungsmäßig
einer Beschlussfassung des Nationalrates bedürfen, zur Abwehr eines offenkundigen, nicht
wieder gutzumachenden Schadens für die Allgemeinheit zu einer Zeit notwendig wird, in der
der Nationalrat nicht rechtzeitig zusammentreten kann ...“ > BPräs ...
Solche Verordnungen „dürfen nicht eine Abänderung bundesverfassungsgesetzlicher
Bestimmungen bedeuten ... noch Maßnahmen in den im Art 10 Abs 1 Z 11 bezeichneten
Angelegenheiten ... zum Gegenstand haben“. (totes Recht?)
9.Einheit
VO - Bsp für genereller Adressatenkreis:
Naturdenkmalerklärung von einem Bach-> in welcher Form hat dies zu ergehen?
längere Strecke -> mehrere Grundeigentümer betroffen -> Bescheid mit mehreren Adressaten,
weil Grundeigentümer überwiegend betroffen sind (im Vergleich zu zB vorbeikommenden
Wanderern) [Stichwort janusköpfige Akten]
wenn als VO erlassen -> falsche Rechtsform-> verschleierte Verfügung
kann aber Naturschutzgebiet (ganzes Gebiet!) als VO erlassen (dann aber nicht nur der Bach!)
44
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Bezirkshauptmannschaften: Landesbehörden
Regelungen von Landesgesetzgeber zu treffen (15 Abs 1 iVm Abs 10)
116 (3) B-VG: Statutarstädte (Landesgesetzgeber)
Gemeinden:
Landesgesetzgeber
Verordnungserlassungsverfahren
vereinzelte Anhörungs- und Stellungnahmerechte Einvernehmensbindungen;
Genehmigungserfordernisse – vereinzelt „Begründungspflichten“
zunehmend: im negativen Fall Bescheid!
Kundmachung; gesetzliche Regelung (zB BGBlG ua) (zB Wegweisungen dürfen durch Megafon
verkündet werden)
subsidiär: adressatenspezifisch „ausreichend“ -> Verfahrensmangel, ggf Nichtigkeit
[wenn gesetzlich nichts geregelt ist ->ist zu fragen: ist es in rechtsstaatlicher Hinsicht geeignet seine
Adressaten zu erreichen?] entspricht ortsüblicher Kundmachung [nur antreffend weil nicht unbedingt
örtlich im Sinn des Wortes]
(Kundmachung ist letzter Schritt der Erzeugung)
zeitweise nicht Erkennbarkeit von zB Straßenschildern -> dauerhafte Erkennbarkeit der Norm ist
nicht gewährleistet -> gilt in Ö trotzdem weiter [Raschauer: problematisch] gelöst mit Straffreiheit
nach 5 VStG
45
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Aufhebung eines Teilbereichs des Gesetztes - Änderung oder Aufhebung, je nachdem, wenn ersatzlos
uU Aufhebung (zB Zucker im PreisG - Exportverbot von Zucker ->VO dazu -> Bereich des G fällt
gänzlich weg -> VO fällt weg)
Bescheid
von einer (staatlichen) Verwaltungsbehörde
nicht: von Privaten, EU-Beschlüsse
inklusive Selbstverwaltung (zB Sozialversicherungsträger),
Beliehene (zB GIS),
dienstrechtliche Bescheide des NR-Präsident (oberste Dienstbehörde - hoheitlich
Parlamentsverwaltung, organisatorisch Organ der Gesetzgebung, funktional auch für
Verwaltung tätig),
Justizverwaltungsbescheide (zB Gerichtsgebühren die mit Bescheid vorgeschrieben
werden, erlassen von Gerichtspräsident, AVG? -> EGVG: Verwaltungsbehörden, ist
das organisatorisch oder funktional zu verstehen? -> Materien: wie ZustellG -> dort
Unterscheidung Gericht und Behörde -> Raschauer: keine Anwendung von AVG )
im Bereich der Hoheitsverwaltung
nicht: Kündigung (Vertrag), privatrechtliche Förderungszusicherung, Zuschlag im
Vergabeverfahren, andere einseitige rechtsgeschäftliche Erklärungen,
46
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
DLG BGBl I 100/2011 (Umsetzung DL-RL) -> fiktive Bescheide in Abweichung zum AVG (als
Spruch, das was beantragt wurde)
Sonderfall:
§ 12. (1) Soweit die Verwaltungsvorschriften dies vorsehen, gilt die Genehmigung eines
Antrages von Gesetzes wegen als erteilt, wenn der Bescheid nicht innerhalb der
Entscheidungsfrist erlassen wurde.
(2) Die Frist gemäß Abs. 1 beträgt drei Monate, wenn in den Verwaltungsvorschriften nicht
anderes bestimmt ist. Die Behörde kann die Entscheidungsfrist einmal angemessen
verlängern, soweit dies wegen der Schwierigkeit der Angelegenheit notwendig ist. Die
Fristverlängerung ist zu begründen und vor Ablauf der Entscheidungsfrist den Parteien des
Verfahrens mitzuteilen.
(3) Der Antrag ist schriftlich einzubringen. Die in Abs. 2 geregelte Frist beginnt erst mit
rechtzeitigem Einlangen eines mängelfreien Antrages. Auf diesen Umstand ist auch im Falle
eines Mängelbehebungsauftrages gemäß § 13 Abs. 3 AVG hinzuweisen.
47
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
(4) Wenn in den Verwaltungsvorschriften nicht anderes bestimmt ist, hat die Behörde den
Eintritt der Genehmigung gemäß Abs. 1 so schnell wie möglich schriftlich zu bestätigen. Diese
Bestätigung ist den Parteien des Verfahrens zuzustellen. Jede Partei hat das Recht, binnen
vier Wochen nach Zustellung dieser Mitteilung einen Bescheid über den Eintritt der
Genehmigung gemäß Abs. 1 zu begehren. (für andere Parteien als Antragsteller, gilt ab
Zustellung der Bestätigung)
(5) Auf die Genehmigung nach Abs. 1 sind die §§ 68 bis 70 AVG sinngemäß anzuwenden. [§§
68 bis 70 AVG setzt voraus, dass es einen Bescheid gibt]
externe
nicht: Weisung
aber: dienstrechtlicher Bescheid (nur Beamte: DienstrechtsverfahrensG)
Interorganakte? (zB Zustimmung der Oberbehörde) [normatives im Vh zwischen zwei
Behörden]
§ 10 StaatsbürgerschaftsG „(6) (Verfassungsbestimmung) Die Voraussetzungen des
Abs 1 Z 1 und 7 sowie des Abs 3 entfallen, wenn die Bundesregierung bestätigt, dass
die Verleihung der Staatsbürgerschaft wegen der vom Fremden bereits erbrachten
und von ihm noch zu erwartenden außerordentlichen Leistungen im besonderen
Interesse der Republik liegt“.
Vollziehung von Bundesgesetz;
Bestätigung der Bundesregierung: Ist das Bescheid?
Zuständigkeit der Landesregierung: Einbürgerung
örtliche Zuständigkeit: wo Wohnsitz oder sonst dauerhaft Aufenthalt
Antrag bei Landesregierung
[Doppelstaatsbürgerschaft nur mit Genehmigung der Bundesregierung]
Bundesregierung bekommt Antrag wenn es Bundesinteresse gibt -> einstimmiger
Beschluss dieser ob besonderes Interesse vorliegt-> Landesregierung positiver
Genehmigungsbescheid; ist Bundesregierung dagegen kann Landesregierung nur
auch negativ entscheiden oder säumig werden
-> normative Bedeutung der Bestätigung der Bundesregierung -> Bescheid? -> nein,
kein eigenständiges Verfahren (Bestätigung die eine Behörde einer anderen Behörde
während laufenden Verfahren erteilt) vergleichbar mit einvernehmlichen Handeln;
Erledigung der Sache geschieht dann ohnehin durch Bescheid der Landesregierung
nur Rechtsschutzüberlegungen könnten zu andere Schlussfassung führen, aber kein
subjektives Interesse an besonderen Interesse der Bundesregierung
gestufte Verwaltungsakte ? (Grundsatzgenehmigung/Detailgenehmigung)
Beantragt zuerst die grundsätzliche Genehmigung, danach Detailgenehmigung
(UVP, Wasserrecht für Großprojekte, generelle Betriebsanlagegenehmigung für
Einkaufszentren in GewO)
individuelle
an namentlich bestimmte Adressaten
falls mehrere: „Sammelbescheid“
falls der Adressat nur „Platzhalter“ ist:
„dinglicher Bescheid“ (Wirkungserstreckung? eher Austausch des Adressaten)
(zB: § 80 Abs 5 GewO "Anlageninhaber" insb Tankstellen; aber auch im Baurecht, dort aber
nicht ausdrücklich genannt, zB Baubewilligung - wenn Dinglichkeit gegeben ist braucht man
48
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
keine eigene Baubewilligung -> ist immer an den jeweiligen Eigentümer gerichtet ->
Liegenschaftsbewilligung; neuer Liegenschaftseigentümer soll sich nur bei Behörde melden,
ist aber nur zweckmäßig) - keine personenbezogene Kriterien,
-> keine Bescheidberichtigung auf andere Person nötig
(dasselbe gilt für Nachbarn, tritt in dessen Rechtsstellung ein)
Sonderfall § 86 GewO: bedingte Rücklegung von Gewerbeberechtigung (Bedingt dadurch,
dass einer bestimmten anderen Person die Gewerbeberechtigung erteilt wird)
Regelung (Norm)
Gestaltung oder verbindliche Feststellung;
nicht: Verfahrensanordnung [aber: verfassungsrechtlicher Bescheid]
Rückstandsausweis Prüfung Urkunden und sonstige „Leistungen“
10. Einheit:
Wie erkannt man einen Bescheid ?
Interpretationsebene: Ist eine förmliche, rechts- kraftfähige Entscheidung einer
selbständigen Verwaltungssache gesollt ?
Identifikationsebene:
Sollte rechtens ein Bescheid ergehen ?
Sprechen Form und Verfahrensablauf für das Vorliegen eines Bescheides
Spricht der Inhalt dafür ? („Bescheidwille“)
Rechtmäßigkeitsebene: falls nicht absolut nichtig: rechtswidrig ?
49
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Herrn HR Dr. M F
Abteilung 1
im Haus
771-Präs/2008
Bescheid
Mit Ablauf des 31.12.2008 werden Sie gemäß § 40 iVm § 38 BDG von Ihrer Funktion als Leiter der
Abteilung 1 von Amts wegen aus wich- tigem dienstlichem Interesse abberufen. ...
Begründung: ...
Rechtsmittelbelehrung:
Gegen diesen Bescheid können Sie binnen zwei Wochen nach seiner Zustellung beim Präsidium der
Finanzprokuratur schriftlich Berufung einbringen. ...
Wien, am 26. November 2008 Der Präsident: Unterschrift
Nebenbestimmungen im Bescheidspruch
Auflagen: „bedingte Polizeibefehle“ „Sie haben ... zu ...“
Bedingungen: - aufschiebend/suspensiv „ ... unter der Voraussetzung, dass ...“ -
auflösend/resolutiv „ ... solange nicht ...“
Befristungen: „ ... bis zum XX.XX.XX erteilt ...“ [Widerufsvorbehalt]
50
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
§ 172/6 ForstG:
„Wenn Waldeigentümer ... die forstrechtlichen Vorschriften außer Acht lassen, hat die Behörde ...
insb ... b) die Verhinderung und die Abstandnahme von Waldverwüstungen ... dem Verpflichteten
durch Bescheid aufzutragen oder bei Gefahr im Verzug unmittelbar anzuordnen und nötigenfalls
gegen Ersatz der Kosten durch den Verpflichteten durchführen zu lassen“.
Vgl auch § 31/3 WRG, § 73 AWG
§ 89a (2) StVO: „Wird durch einen Gegenstand auf der Straße, insb durch ein stehendes Fahrzeug,
mag es betriebsfähig oder nicht betriebsfähig sein, durch Schutt, Baumaterial, Hausrat u dgl der
Verkehr beeinträchtigt, so hat die Behörde die Entfernung des Gegenstandes ohne weiteres
Verfahren zu veranlassen. ...“
§ 360/2 GewO: „Wenn bei einer Tätigkeit offenkundig der Verdacht einer Übertretung gem § 366 Abs
1 Z 4, ... gegeben ist und wenn mit Grund anzunehmen ist, dass die solcherart gesetzwidrige
Gewerbeausübung fortgesetzt wird, darf die Behörde ohne vorausgegangenes Verfahren und vor
Erlassung eines Bescheides die zur Unterbindung der Gewerbeausübung notwendigen Maßnahmen,
insb auch die Beschlagnahme von Waren ... an Ort und Stelle treffen; hierüber ist jedoch binnen
eines Monats ein schriftlicher Bescheid zu erlassen, widrigenfalls die getroffene Maßnahme als
aufgehoben gilt ...“.
= zentrale Bestimmung der Gewerbepolizei
Organe werden für die Behörde tätig -> Akt der BVB, wird zugerechnet
Deckungsbescheid: AuvBZ über den Bescheid zu erlassen ist (Vorzeitiges Umsetzten eines Bescheides
in die Wirklichkeit), Ab Erlassung des Bescheides geht die Qualität des AuvBZ verloren, kann gegen
sie nicht vorgehen, muss gegen den Bescheid vorgehen
unmittelbare Anfechtung gegen die 1 M dauernde Maßnahme nicht möglich, nur Amtshaftung ->
Bund zu klagen (GewO Bundesgesetz)
§ 39 (2) VStG: „Bei Gefahr im Verzug können auch die Organe der öffentlichen Aufsicht aus eigener
Macht solche Gegenstände vorläufig in Beschlag nehmen. Sie haben darüber dem Betroffenen sofort
einen Bescheinigung auszustellen und der Behörde die Anzeige zu erstatten“.
>> Deckungsbescheid oder Freiwerden
Organe der öffentlichen Aufsicht: weiter, Forstaufsicht, Gewässeraufsicht, spezialisierte Organe die in
MaterienG definiert sind
Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes: enger, SPG § 5, Polizei
Bedarf Beschlagnahmeermächtigung (Abs 1) im MartieG (Verfallsgegenstand)
51
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
§ 35 VStG: „Die Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes dürfen außer den gesetzlich besonders
geregelten Fällen Personen, die auf frischer Tat betreten werden, zum Zweck ihrer Vorführung vor
die Behörde festnehmen, wenn
1. der Betretene dem anhaltenden Organ unbekannt ist und seine Identität auch nicht sofort
feststellbar ist oder
2. der begründete Verdacht besteht, dass er sich der Strafverfolgung zu entziehen suchen werde,
oder
3. der Betretene trotz Abmahnung in der Fortsetzung der strafbare Handlung verharrt oder sie zu
wiederholen sucht“.
= Allgemeine Festnahmebefugnis
bloße Identitätsfeststellung: zumutbare Bürgerpflicht (ohne längere Anhaltung)
EWR-Bürger kein begründeter Verdacht, dass sich entziehen (muss noch ein Verdacht hinzukommen)
Abmahnung: jeder Hinweis auf rechtswidriges Verhalten "Hörns fahns weiter"
-> Pöschl, Wiederin: Verhältnismäßigkeit
§ 5 SPG: z3 Rechtskundiger Dienst...: Polizeijuristen: übt auch Aufgaben des Wachkörpers aus
(Doppelfunktionalität)
AuvBZ
von einem Verwaltungsorgan (wie AHG, nicht parlamentarischer Untersuchungsausschuss;
Flughafen: Sicherheitsdienst des Flughafen nicht Verwaltung, Gericht: Sicherheitspersonal
vom Gerichtspräsidenten bestellt: Justizverwaltung)
im Bereich der Hoheitsverwaltung
nicht: Badeverbot in städtischem Bad, Entfernung von Humana-Container (auf öffentlichen
Grund- gilt für alle Schanigärten; Juridicum überhängender Teil)
zu unterscheiden:
Wr. GAG [GebrauchsabgabenG]: AuvBZ
BdStrG (BundesstraßenG): privatwirtschaftlich
individuell
extern
„verfahrensfrei“ (mündlich verkündeter Bescheid) § 13 VSlgG: Adressaten teilnehmende
Personen (VfGH: aus Rechtsschutzgründen Versammlungsauflösung als AuvBZ, keine
Aufschiebende Wirkung bei Verfahren)
erlassener Befehl oder unmittelbar getätigter Zwang (nicht: VVG, § 51 VStG, AbgEO, Abschiebung
[Wiederin anders, aber Mindermeinung: Abschiebung nicht bloß Umsetzung des Aufenhaltsverbots
in die Wirklichkeit, weitere Konkretisierung], § 78 SPG (nach Bescheid) )
Abgrenzungen
Befehl:
nicht Freiwilligkeit (vgl § 4 RiL-VO), muss mehr sein als bloß "Gehns da weg/fahns da weg..."
Verfahrensanordnungen noch kein Befehl
nach Jud: nur bei Androhung physischer Sanktion (Lehre: schon früher zB "sonst sperren wir
Betrieb")
nicht: staatliche Warnungen VwSlg 16400 A/04
52
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
Zwang:
nicht Freiwilligkeit: kein freiwilliges mitgehen
nicht „Unfall“: zB Polizeiauto das in Einsatzfahrt blinkt und beim Spurwechsel aber zu knapp
dadurch Unfall verursacht (nichts Normatives)
„impliziter Duldungsbefehl“ (ist im Verhalten immanent das Zwang; Interpretation des
Wortlosen Verhalten zB: Rollender Panzer - geh da weg) /„Willensakt“ (Mayer: damit Norm
ist muss es Willensakt geben)/ „Rechtseingriff“ (Köhler: zB Polizei fotografiert
Versammlungsteilnehmer- ist das zu dulden?)
[VfSlg 18302/2007: normatives Klopfen]
§ 88 SPG
(1) Die LVwG erkennen über Beschwerden von Menschen, die behaupten, durch die Ausübung
unmittelbarer sicherheitspolizeilicher Befehls- und Zwangsgewalt in ihren Rechten verletzt zu sein
(Art 130 Abs 1 Z 2 B-VG).
(2) Außerdem erkennen die LVwG über Beschwerden von Menschen, die behaupten, auf andere
Weise durch die Besorgung der Sicherheitsverwaltung in ihren Rechten verletzt worden zu sein,
sofern dies nicht in Form eines Bescheides erfolgt ist.
schlichtes Polizeihandeln: kann sich auch beschweren Art 130 (2) z1 B-VG ("in Vollziehung der
Gesetzte") -> Erkenntnis LVwG
§ 35 Abs 1 oö BauO:
„Die Baubehörde hat über den Antrag gemäß § 28 einen schriftlichen Bescheid zu erlassen. Sofern
nicht eine Zurückweisung oder eine Abweisung nach § 30 zu erfolgen hat, ist die beantragte
Baubewilligung zu erteilen, wenn die erforderliche Zustimmung des Grundeigentümers vorliegt und
das Bauvorhaben in allen seinen Teilen den Bestimmungen des Flächenwidmungsplanes und des
Bebauungsplanes sowie sonstigen baurechtlichen Vorschriften nicht widerspricht. Andernfalls ist die
beantragte Baubewilligung zu versagen. ...“
Antragssteller: subjektives materielles Recht die Bewilligung zu erhalten wenn Voraussetzungen
vorliegen
andere Parteien: subjektive Recht dass nicht erteilt wird, wenn Voraussetzungen nicht vorliegen
Eine Bestimmung des objektiven Rechts [incl Unionsrecht], die
individuellen Interessen [zB Auskunft] Rechnung trägt oder
dem Einzelnen eine Willensmacht [zB „Parteirechte“] einräumt, ist,
53
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
insb wenn sie vom Begünstigten durchsetzbar [zB Parteienförderung >>> Art 137 B-VG
(dagegen Ausschluss des „Rechts“ nach UmweltförderungsG)] ist,
im Zweifel als ein subjektives Recht zu sehen.
„prozessuale Reaktionspflicht“ (Recht auf Behördliche Reaktion, allein deshalb weil Antrag einbringt)
auch aus Zivilrecht (sofern Beurteilungsgegensand - nicht also Werbebroschüren)
Unionsrecht:
Primärrecht (zB Grundfreiheiten)
RL-konforme Interpretation: VwGH 26. 3. 08, 2008/03/0020: TKG-Konkurrent
EuGH Wells 2004, I-723 Janecek 2008, I-6221
im Zweifel nicht:
polizeiliche Befugnisse (zB § 360 GewO: soweit Gefahr oder Belästigung von Nachbarn)
(außer: §§ 122, 138 WRG, § 79a GewO, § 88 Abs 2 SPG) wenn sie polizeiliche dann kein
subjektives Recht auf Handeln (historisch gewachsen) - außer ausdrücklich im Gesetz
vorgesehen (s.o.)
aufsichtsbehördliche Befugnisse (auch § 68 AVG)
„Gnadenakte“
§ 77/1 GewO:
Die Betriebsanlage ist zu genehmigen, wenn Gefährdungen iSv § 74/2/1 vermieden und
Belästigungen iSv § 74/2/2 bis 5 auf ein zumutbares Maß beschränkt werden.
54
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
§ 74/2 GewO:
1. Gefährdung von Leben oder Gesundheit [sowie] Eigentum oder sonstiger dinglicher Rechte der
Nachbarn ...
2. Belästigung der Nachbarn durch Geruch, Lärm, ...
3. ...
4. Beeinträchtigung der Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs ....
= Schutznorm
Gewerberecht kommt auf Immissionsbereich an wer Partei sein kann (technisches
Sachverständigengutachten - wer berührt werden kann)
Schutznormtheorie:
Eine Bestimmung begründet im Zweifel dann ein subjektives öffentliches Recht [eines Dritten], wenn
sie nicht allein der Wahrung öffentlicher Interessen bzw dem Schutz der Belange der Allgemeinheit,
sondern - zumindest auch - dem Schutz bestimmter, spezifisch betroffener Einzelner dient.
[Pöschl: mag Begriff nicht, stimmt aber inhaltlich überein]
§ 8 AVG: „Personen, die eine Tätigkeit der Behörde in Anspruch nehmen oder auf die sich die
Tätigkeit der Behörde bezieht, sind Beteiligte und, insoweit sie an der Sache vermöge eines
Rechtsanspruches oder eines rechtlichen Interesses beteiligt sind, Parteien.“
= Transmisionsnorm
Einwendungen nur möglich wenn es ein Genehmigungsverfahren gibt.
Wird zB Gebäude einfach errichtet (faktische Handlung) hat man keinen Anspruch, kann sich nur an
Bürgermeister wenden und hoffen, dass was passiert (einfach ein Anbringen einbringen)
Parteistellung:
(rechtsbehauptendes) Anbringen
Verfahren über rechtseingreifenden Akt (zB Eigentum; allg Handlungsfreiheit ?)
Abspruch über Schutznorm
55
VO Allgemeines Verwaltungsrecht, Raschauer, SS 2014
nicht:
Parteistellung ausgeschlossen (zT § 359b GewO !)
bloß faktische oder wirtschaftliche Betroffenheit (zB Konkurrent)
Berufung auf bloß objektives Recht (Amtspflicht)
(schlichter) Beteiligter:
wer immer sich an die Behörde wendet (außer: § 13/6 AVG)
wer immer von der Behörde beigezogen wird
Formalparteien etc
Formalparteien (jemand der Parteistellung hat, fraglich was er geltend machen soll;
Inhaltslose Parteistellung - inhaltlich kein materielles Recht),
Legalparteien (im GEsetz geregelte Parteien): zB § 102 WRG, § 42 AWG >>> ggf
Grundeigentümer, Vater im NÄG-Verfahren
Amtsparteien, Organparteien (staatliche Einrichtungen, Parteistellung nicht weil subjektive
Interessen, aber aus ihrem Amt heraus öffentliche Interessen zu wahren): zB
Arbeitsinspektor, Umweltanwalt, Disziplinaranwalt, Behörde im VwG-Verfahren,
Tierschutzombudsmann
-> jene Verfahrenshandlungen, die explizit vorgesehen sind; „Parteistellung“ umfasst nicht
VwG-Beschwerdelegitimation; aber: VwG- Beschwerde bzgl eingeräumter Rechte (dh wenn
er zB nicht informiert/gehört wurde, wenn also verfahrensrechtliche Postion verletzt wurde)
56