-XOL
',1(1
!12$#3#$4# -
! "24;<"223B#"
7H[WLOH%RGHQEHOlJH±
3UIXQJHQPLWGHP7UHWUDGJHUlW6\VWHP/LVVRQ
'HXWVFKH)DVVXQJ(1
7
*8
9
(:
/*
"24;<=##5
*>(
78
9
:
%
( "24;<=##5
/"4
Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN1963:2007) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC „Elastische, textile Bodenbeläge
und Laminatböden“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.
Für die deutsche Mitarbeit ist der Arbeitsausschuss NA 062-05-34 „Prüfung und Verwendungsbereichs-
einstufung textiler Bodenbeläge“ im Normenausschuss Materialprüfung (NMP) verantwortlich.
Änderungen
Frühere Ausgaben:
2
EUROPÄISCHE NORM EN 1963
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE April 2007
Deutsche Fassung
Textile Bodenbeläge —
Prüfungen mit dem Tretradgerät System Lisson
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.
© 2007 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1963:2007 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 1963:2007 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................2
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................3
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................3
3 Begriffe ...................................................................................................................................................3
4 Kurzbeschreibung .................................................................................................................................4
5 Gerät........................................................................................................................................................4
5.1 Lisson-Tretradgerät ...............................................................................................................................4
5.1.1 Allgemeines............................................................................................................................................4
5.1.2 Probentischplatte...................................................................................................................................5
5.1.3 Tretrad-Anordnungen............................................................................................................................5
5.1.4 Staubsauger ...........................................................................................................................................6
5.2 Sohlenmaterial .......................................................................................................................................7
6 Probenahme und Auswahl der Messproben.......................................................................................7
7 Angleichen der Proben an das Normalklima ......................................................................................8
8 Kalibrierung des Prüfgeräts .................................................................................................................8
9 Durchführung .........................................................................................................................................9
9.1 Allgemeines............................................................................................................................................9
9.2 Prüfung A................................................................................................................................................9
9.3 Prüfung B............................................................................................................................................. 10
9.4 Prüfung C............................................................................................................................................. 10
9.5 Prüfung D............................................................................................................................................. 11
10 Auswertung ......................................................................................................................................... 11
10.1 Prüfung A............................................................................................................................................. 11
10.2 Prüfung B............................................................................................................................................. 12
10.3 Prüfung C............................................................................................................................................. 12
10.4 Prüfung D............................................................................................................................................. 12
11 Prüfbericht........................................................................................................................................... 13
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 14
Vorwort
Dieses Dokument (EN 1963:2007) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 134 „Elastische und textile
Bodenbeläge“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2007, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis Oktober 2007 zurückgezogen werden.
2
EN 1963:2007 (D)
1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt vier Prüfverfahren für textile Bodenbeläge (mit oder ohne Unterlage, siehe Abschnitt 9)
mit dem Tretradgerät System Lisson fest.
Prüfung A: Bestimmung des Gewichtsverlustes textiler Bodenbeläge und Anwendung, um die Faserein-
bindung synthetischer Schnittpol-Bodenbeläge zu bewerten.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
EN ISO 139, Textilien — Normalklimate für die Probenvorbereitung und Prüfung (ISO 139:2005)
ISO 1957, Machine-made textile floor coverings — Sampling and cutting of specimens for physical tests
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach ISO 2424:1992 und die folgenden Begriffe.
3.1
Flächenmassenverlust, mv
die Differenz der Probenmassen vor und nach der Beanspruchung, bezogen auf die beanspruchte Fläche
(siehe Abschnitt 10)
3
EN 1963:2007 (D)
3.2
relativer Gewichtsverlust mrv für Polteppiche
das prozentuale Verhältnis von Flächenmasseverlust mv zur Flächenmasse der Polschicht über dem
Teppichgrund (nach ISO 8543)
3.3
I TR
Index, der nach der folgenden Gleichung berechnet wird:
Dabei ist
mAP Flächenmasse der Polschicht des textilen Bodenbelages, in Gramm je Quadratmeter, nach
ISO 8543;
3.4
Treppeneignung
die Eignung eines textilen Bodenbelages für die Verwendung an Treppenkanten in verschiedenen
Gebrauchsklassen (wie in EN 1307, EN 1470, EN 15114, EN 14215 und EN 13297 festgelegt)
4 Kurzbeschreibung
Die Messproben textiler Bodenbeläge werden durch ein vierfüßiges Tretrad bei konstantem Gewicht und
Schlupf und bei festgelegter Anzahl von Doppeltouren beansprucht. Die Tretradfüße sind mit auswechsel-
barem Sohlenbelag belegt.
5 Gerät
5.1 Lisson-Tretradgerät
5.1.1 Allgemeines
Ein Lisson-Tretradgerät besteht aus einer Probentischplatte, einem Staubsauger und 2 Tretrad-Anordnungen
(siehe Bild 1).
4
EN 1963:2007 (D)
Legende
1 Führung 7 Fuß
2 Längsbewegung des Tretrades 8 Tischplatte
3 Zahnstange 9 Messprobe
4 Tretrad 10 Absaugung
5 Rahmen 11 Spanngewicht
6 Antrieb
Bild 1 — Lisson-Tretradgerät
5.1.2 Probentischplatte
Die Seiten der Probentischplatte sind planparallel zur Abrollebene der Tretradfüße und ihre Vorderkante ist
mit einem Radius von 10 mm gerundet, um eine Treppenkante zu simulieren.
Die Beanspruchungsfläche ergibt sich aus der Breite der Tretradfüße und der Länge der Laufstrecke des
Tretrades. Die Laufstrecke muss für jedes Gerät durch Ausmessen der Entfernung zwischen der Vorderkante
der Tischkante zur senkrechten Projektion der Tretradachse im hinteren Umkehrpunkt bestimmt werden. Die
Laufstreckenlänge muss (800 ± 20) mm betragen.
Zum Einspannen der Messprobe dienen zwei Einspannklemmen an jedem Ende der Probentischplatte. Durch
eine gewichtsbelastete dritte Klemme wird die Messprobe einer Vorspannung von (20 ± 2) kg ausgesetzt und
unter dieser Vorspannung mit den Einspannklemmen fixiert.
5.1.3 Tretrad-Anordnungen
Das Lisson-Tretradgerät umfasst zwei Tretradanordnungen, die aus in einem Rahmen gelagerten Treträdern
bestehen. Die Rahmen sind um ihre Drehachse frei schwenkbar. Der Abstand dieses Drehpunktes zur
Probentischoberfläche beträgt 135 mm bis 140 mm.
Jedes Tretrad besteht aus vier gleich großen Armen mit daran starr befestigten Tretradfüßen.
Die Lauffläche der Tretradfüße hat einen Krümmungsradius von (112,5 ± 1,0) mm, eine Umfangslänge von
(100 ± 1,0) mm und eine Breite von (55 ± 0,5) mm. Die Enden der Laufflächen sind mit einem Radius von
(4,0 ± 0,5) mm gerundet.
5
EN 1963:2007 (D)
Die durch das Tretrad auf die Messprobe ausgeübte senkrechte Belastung muss im statischen Zustand bei
angeordneten Füßen (15 ± 1,0) kg betragen.
Die Lineargeschwindigkeit beträgt (0,28 ± 0,02) m/s. Die Umfangsgeschwindigkeit des Tretrades mit Sohlen-
belägen ist (20 ± 1,0) % größer als die Lineargeschwindigkeit. Dies bewirkt neben dem Niederdrücken ein
Schleifen der Tretradfüße auf der Messprobe.
Das Tretrad läuft über die Vorderkante des Probentisches hinaus und wird dort von einem höhenverstellbaren
Puffer abgefangen. Die Einstellung des Puffers erlaubt eine Positionierung des Tretrades zwischen 5 mm
unter bis 5 mm über Probentischoberfläche, bezogen auf die Unterkante des Fußes (ohne Sohlenmaterial) bei
senkrechter Stellung des Tretradarms.
An den Umkehrpunkten erfolgt ein Stillstand von etwa 1 s; das Tretrad wird während des kurzen Stillstandes im
vorderen Umkehrpunkt um einen Drehwinkel verdreht, der bei gleichmäßiger Beanspruchung sicherstellt,
dass die Füße über verschiedene Bereiche der Messproben laufen.
5.1.4 Staubsauger
Die Saugdüsen, die der hin- und hergehenden Bewegung der Tretradanordnungen folgen, sind durch ein
Drehgelenk beweglich gelagert. An ihrer Unterseite sind sie mit Gleitern ausgebildet; diese liegen infolge des
Eigengewichts der Saugdüsen auf den nicht beanspruchten Rändern der Messprobe auf.
Jede Düse verfügt über die auf Bild 2 angegebenen Maße und ist mit dem Staubsauger verbunden, um den
Faserabrieb abzusaugen.
Legende Legende
1 Verbindung zum Staubsauger 1 Verbindung zum Staubsauger – Seitenansicht
2 Öffnung der Düse 2 Öffnung der Düse
3 Düsen-Mundstück 3 Düsen-Mundstück
Der Staubsauger muss, gemessen mit einem geeigneten Anemometer, einen Luftdurchfluss von mindestens
30 l/s aufweisen, so dass der gesamte Faserabrieb von der Probenoberfläche entfernt werden kann.
6
EN 1963:2007 (D)
5.2 Sohlenmaterial1)
Der Werkstoff des Sohlenmaterials ist ein schwefelvernetzter SBR-Kautschuk mit hellen Füllstoffbeimischun-
gen auf Kieselsäurebasis. Die Sohlenbeläge haben einseitig eine Wellenprofilprägung und ihr Reibwiderstand
wird auf Eignung für die Lisson-Prüfung kontrolliert.
Härte, in Shore A: 90 ± 3
5.3 Waage zum Wägen der Messproben mit einer Fehlergrenze von 0,01 g.
5.7 Externer Staubsauger mit rotierender Bürste, mit oder ohne Klopfer.
Prüfung A, B und C: Mindestens vier Messproben von je 1 500 mm Länge in Herstellrichtung (Produktions-
richtung) und 100 mm in Querrichtung.
Prüfung D: Zwei Messproben von je 1 500 mm Länge in Produktionsrichtung und 100 mm in Querrichtung,
und zwei Messproben von je 100 mm in Produktionsrichtung und 1 500 mm in Querrichtung.
Fliesen sind in den für die geforderten Messproben entsprechenden Abmessungen zuzuschneiden und
zusammenzusetzen.
Sofern zutreffend, sind die Ränder von nicht schnittfesten Bodenbelägen so zu behandeln, dass keine Pol-
noppen während der Prüfung verloren gehen können.
7
EN 1963:2007 (D)
Das Prüfgerät ist mit Hilfe eines Kalibrierteppichs 5) zu überprüfen und durch Einstellen der festgesetzten
Anzahl der Doppeltouren zu kalibrieren. Genaue Angaben zum kalibrierten Gewichtsverlust sollten mit dem
Kalibrierteppich zur Verfügung gestellt werden. Die Kalibrierung umfasst das gesamte Prüfgerät; wenn jedoch
die Kalibrierung nicht gelingt, ist es erforderlich, die einzelnen Einstellungen zu überprüfen.
Das Tretrad-Gerät ist über die Schrittzahl zu kalibrieren auf xxx g/m3 Gewichtsverlust 7,5 % des
Kalibrierteppichs. Die xxx-Größe des Gewichtsverlusts muss mit dem Kalibrierteppich angegeben werden.
Die Prüfungen sind im Normalklima (EN ISO 139) bei einer Temperatur von (20 2) °C und (65 2) %
relativer Luftfeuchte durchzuführen. Zum Konditionieren sind die Messproben einzeln aufzuhängen oder
einzeln mit der Nutzschicht nach oben in dem gleichen Klima für mindestens 48 Stunden auszulegen. Die
Messproben sind zweifach anzugleichen: zu Beginn und nach der Prüfung mit dem Tretradgerät und bevor
das Gewicht der Messproben bestimmt wird. Das Konditionieren – auch nach der Prüfung – ist
außerordentlich wichtig für die Bestimmung der richtigen Schrittzahl während der Kalibrierung.
Es ist die mit dem Tretrad-Gerät zu behandelnde genaue Fläche zu bestimmen. Die beanspruchte Fläche ist
das Produkt der Breite der Tretrad-Füße (5,5 cm) und der Laufstrecke der Räder. Die Laufstrecke ist von der
Treppenkante vor dem Tisch bis zur entgegengesetzten Stopp-Position der Räder zu messen.
Wichtig: Für diese Messung ist der Punkt unterhalb der Radachse zu messen und der Mittelwert nach
mindestens 10 Bewegungen zu berechnen. Die Laufstrecke muss (80 2) cm betragen. Sofern dies nicht
zutrifft, ist das Prüfgerät durch Ändern der Lage des Metallbandes für den Kontaktschalter zu korrigieren.
Die Messproben sind quer mit einer Linie an einem Ende der Polseite zu kennzeichnen. Die Messproben sind
stets so in das Prüfgerät einzuspannen, dass das Messprobenende mit der Linie an der Treppenkante des
Tisches anliegt.
Die Messproben sind nach den ersten 500 Schritten erneut mit dem 20-kg-Gewicht der Maschine nachzu-
spannen.
Der Staubsauger der Maschine muss kontinuierlich arbeiten. Es ist dabei sicherzustellen, dass sich die Düse
symmetrisch über der beanspruchten Fläche befindet und stets Kontakt mit der Messprobenoberfläche hat;
sofern dies nicht der Fall ist, ist die Maschine mit einem Paar längerer Kunststoffrohre auszustatten.
Die Kalibrierung ist im ersten Lauf mit 2 000 Schritten auf den Anschlagzähler zu beginnen. Sofern der durch-
schnittliche Gewichtsverlust der ersten vier Messproben xxx g/m2 Gewichtsverlust 7,5 % beträgt, ist die
Prüfung zur Bestätigung mit weiteren zwei Kalibrier-Messproben fortzusetzen. Für den Fall, dass die ersten
Ergebnisse außerhalb dieses Bereichs liegen, ist die richtige Schrittzahl bei den nächsten Prüfungen
entsprechend zu korrigieren.
5) Ein Kalibrierteppich mit Angaben zur Kalibrierung ist lieferbar von: Deutsches Teppichforschungsinstitut TFI, Charlot-
tenburger Allee 41, 52068 Aachen, Deutschland.
Diese Information dient lediglich zur Unterrichtung der Anwender dieser Norm und bedeutet keine Anerkennung des
genannten Produktes durch CEN oder DIN. Gleichwertige Produkte dürfen verwendet werden, wenn sie nachweisbar
zu den gleichen Ergebnissen führen.
8
EN 1963:2007 (D)
Das Tretrad-Prüfgerät ist auf die erforderliche Schrittzahl kalibriert, um den Gewichtsverlust entsprechend
dem Kalibrierteppich zu erhalten. Diese Prüfbedingungen (Schrittzahl) ist dann auf das übliche Prüfen
anzuwenden.
9 Durchführung
9.1 Allgemeines
Vor jeder Prüfung sind die Messproben mit dem Staubsauger (5.7) viermal in jeder Richtung abzusaugen.
Die Messproben sind über die mit 10 mm Radius gerundete Kante der Probentischplatte (5.1.2) des
Tretradgerätes zu der vorderen Einspannvorrichtung zu führen und unter einer Vorspannkraft von (20 ± 2) kg
auf dem Tisch zu befestigen.
Messproben, die sich wegen zu großer Dehnbarkeit beim Einspannen oder während der Prüfung verformen
können, sind auf der Probentischplatte zu befestigen. Dazu wird ein einseitiges Klebeband an der Unterseite
der Messproben angebracht, anschließend sind die Messproben an der Probentischplatte mit doppelseitigem
Klebeband zu befestigen, das erlaubt, die Messproben ohne Gewichtsverlust wieder zu entfernen. (In diesem
Fall entfällt die Vorspannung.)
Messproben mit erkennbarer Polstrichlage sind so an der Probentischplatte zu befestigen, dass der Polstrich
in Richtung der Probentisch-Treppenkante weist.
9.2 Prüfung A
Die Messproben sind einzeln zum Bestimmen von m1 (siehe 10.1) auf 0,01 g zu wägen und anschließend, wie
in 9.1 dargestellt, auf der Probentischplatte einzuspannen.
Bodenbeläge, die üblicherweise über einer Unterlage installiert werden, sind in diesem Fall auf der vorge-
sehenen Unterlage anzubringen.
Die Höheneinstellung jedes Tretrades über der Probentischplatte richtet sich nach Tabelle 1:
Gesamtdicke der Messprobe, gemessen nach Höheneinstellung des Tretrades über der
ISO 1765 Probentischplatte
mm mm
10,0 –5
> 10,0 0
10,0 plus Unterlage 0
> 10,0 plus Unterlage +5
Nach 500 Doppeltouren des Tretrades sind die Messproben mit (20 ± 2) kg Vorspannkraft nachzuspannen;
das Gerät ist so lange weiter zu betreiben, bis die durch die Kalibrierung ermittelte Gesamtanzahl der
Doppeltouren des Tretrades erreicht ist.
9
EN 1963:2007 (D)
Am Ende der Prüfung sind die Messproben mit vier Hin- und Hergängen mit dem Staubsauger (5.7) abzu-
saugen und mit der Nutzschicht nach oben im Normalprüfklima auszulegen. Nach etwa 48 h ist das Gewicht
der beanspruchten Messprobe zum Bestimmen von m2 (siehe 10.1) auf 0,01 g zu wägen.
9.3 Prüfung B
Die Messproben sind, wie in 9.1 dargestellt, auf der Probentischplatte einzuspannen.
Messproben mit erkennbarer Polstrichlage sind so auf der Probentischplatte aufzulegen, dass der Polstrich in
Richtung der Probentisch-Treppenkante weist. Bei gemusterten Teppichen müssen musterrelevante Flächen-
abschnitte an der Treppenkante angeordnet sein.
Bodenbeläge, die üblicherweise über einer Unterlage installiert werden, sind in diesem Fall auf der vorge-
sehenen Unterlage anzubringen.
Die Höheneinstellung jedes Tretrades über der Probentischplatte richtet sich nach Tabelle 2:
Gesamtdicke der Messprobe, gemessen nach Höheneinstellung des Tretrades über der
ISO 1765 Probentischplatte
mm mm
10,0 –5
> 10,0 0
10 plus Unterlage 0
> 10,0 plus Unterlage +5
Nach 500 Doppeltouren des Tretrades sind die Messproben mit (20 ± 2) kg Vorspannkraft nachzuspannen;
das Gerät ist so lange weiter zu betreiben, bis die durch die Kalibrierung ermittelte Gesamtanzahl der Doppel-
touren des Tretrades erreicht ist.
Am Ende der Prüfung sind die Messproben mit vier Hin- und Hergängen mit dem Staubsauger (5.7) abzu-
saugen und mit der Nutzschicht nach oben im Normalprüfklima für 24 h auszulegen.
9.4 Prüfung C
Die Messproben sind, wie in 9.1 dargestellt, auf der Probentischplatte einzuspannen.
Der Staubsauger ist während der gesamten Beanspruchungsvorgänge abgeschaltet und die Düsen haben
keinen Kontakt mit der Messprobenoberfläche.
Gesamtdicke der Messprobe, gemessen nach Höheneinstellung des Tretrades über der
ISO 1765 Probentischplatte
mm mm
10,0 –5
> 10,0 0
10
EN 1963:2007 (D)
9.5 Prüfung D
Die Messproben sind, wie in 9.1 dargestellt, auf der Probentischplatte einzuspannen.
Die Höheneinstellung des Tretrades über der Probentischplatte richtet sich nach Tabelle 4.
Gesamtdicke der Messprobe, gemessen nach Höheneinstellung des Tretrades über der
ISO 1765 Probentischplatte
mm mm
10,0 –5
> 10,0 0
Der Staubsauger ist während der gesamten Beanspruchungsvorgänge abgeschaltet und die Düsen haben
keinen Kontakt mit der Messprobenoberfläche.
Die Messproben sind mit 200 Doppeltouren des Tretrades zu beanspruchen und anschließend nach 10.4 zu
bewerten.
10 Auswertung
10.1 Prüfung A
Der Flächenmassenverlust mv in g/m2 ist nach folgender Gleichung zu berechnen:
m1 " m2 !
mv #
A
Dabei ist
A die beanspruchte Probenfläche, in Quadratmetern (Produkt aus der Breite des Tretradfußes und der
Tretrad-Laufstrecke nach 5.1.2).
Es sind der Mittelwert, der Variationskoeffizient und die Vertrauensbereiche bei 95 % Vertrauensniveau zu
berechnen.
Dabei ist
mAP die Flächenmasse der Polnutzschicht oder Nutzschicht des textilen Bodenbelages, in Gramm je
Quadratmeter, nach ISO 8543;
11
EN 1963:2007 (D)
10.2 Prüfung B
Das Aussehen jeder Messprobe ist von mindestens drei unabhängigen Beurteilern zu bewerten, und zwar
nach den in den Anhängen von EN 1307, EN 1470, EN 13297, EN 14215 und EN 15114 festgelegten Eigen-
schaften.
Die Bewertung ist durch Nahbetrachtung unter den Lichtbedingungen nach EN 1471 durchzuführen, wobei
jede Messprobe über einen Winkel von 90° zu biegen ist, um eine Treppenkante zu simulieren.
10.3 Prüfung C
Das Aussehen jeder Messprobe ist von mindestens drei unabhängigen Beurteilern zu bewerten.
Die Messproben sind mit dem am besten geeigneten Fotostandard, der die Akzeptanzgrenze für die Faser-
einbindung darstellt, zu bewerten.
a) einen Fein-Schlingenpolteppich;
b) einen Grob-Schlingenpolteppich.
Die Bewertung ist durch Nahbetrachtung unter den Lichtbedingungen nach EN 1471 durchzuführen.
Die Messproben sind mit einem Radius von 15 mm bis 20 mm um 180° zu biegen.
Auf jeder Messprobe ist die für die geprüfte Fläche repräsentativste Stelle auszuwählen und mit dem
Fotostandard zu vergleichen.
Es ist zu anzugeben, ob die Messproben besser oder schlechter sind als der Fotostandard und damit die
Prüfung bestanden oder nicht bestanden haben.
10.4 Prüfung D
Das Aussehen jeder Messprobe ist von mindestens drei unabhängigen Beurteilern zu bewerten.
Das Aussehen jeder Messprobe ist mit einem Fotostandard zu vergleichen, der fünf Stufen unterschiedlich
starker Oberseiten-Haarigkeit zeigt.
Die Bewertung ist durch Nahbetrachtung unter den Lichtbedingungen nach EN 1471 durchzuführen.
Die Messproben sind mit einem Radius von 15 mm bis 20 mm um 180° zu biegen.
Die Beurteilung ist an je drei Stellen der Messprobe (außerhalb des Treppenkantenbereiches) durch je einen
Bewerter durchzuführen.
12
EN 1963:2007 (D)
11 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss folgende Angaben enthalten:
c) vollständige Identifikationsangaben des geprüften Produkts, einschließlich Typ, Ursprung, Farbe und
Fabrikationsnummern;
g) Abweichungen von dieser Norm, die Einfluss auf das Ergebnis haben können.
13
EN 1963:2007 (D)
Literaturhinweise
[1] ISO 1766, Textile floor coverings — Determination of thickness of pile above the substrate
[2] ISO 4919, Textile floor coverings — Determination of tuft withdrawal force
14