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§2 Straftaten gegen die Rechtspflege Aussagedelikte ,

Vortäuschen einer Straftat § 145 d StGB

I. Tatbestand formell subsidiaer wenn


Tb
164 & 258 gilt
1.
Obj .

a)
Zuständige Stelle
b) Vortäuschen
– Abs. Nr. 1: der Begehung einer rechtswidrigen Tat
P: Übertreibung
– Abs. 1 Nr. 2: des Bevorstehens einer Katalogtat
– Abs. 2 Nr. 1: über den Beteiligten an einer rechtswidrigen Tat
P: muss eine rechtswidrige Tat objektiv vorliegen oder reicht es, wenn der Täter davon ausgeht
– Abs. 2 Nr. 2: über den Beteiligten einer bevorstehenden Katalogtat

2.
Subj Tb
a) Vorsatz

b) Kenntnis der
Unrichtigkeit derBehauptung
I. Rechtswidrigkeit
I. Schuld

Falsche
Verdächtigung § 164StGB
I. Tatbestand Rechtsgut Rechtspflegt & die Person die
Beschuldigtwird
Tb
1.
Obj . .

a) Zuständige Stelle
b) Ein anderer Mensch

c)
Rechtswidrige Tat
Falschheit bei Unschuld ?
d) Abs 1 .
:
Verdächtigen P : nur

2. Subj Tb .
.

a) Vorsatz

b) Wider besseres Wissen ( direkter Vorsatz )

c) Absicht behördl .
Verf .
oder Maßn herbeizuführen fortdauern zu lassen
.
o .

II.
Rechtswidrigkeit
TH Schuld

Strafvereitelung § 258 StGB


I Tatbestand

1. Obj Tb .

a) Vortat eines anderen (Verfolgungsvereitelung gem. Abs. 1, Tb, Rw und i.d.R. Schuld) oder rechtskräftige Strafe oder Maßnahme (Verfolgungsvereitelung gem. Abs. 1, Tb,
Rw und i.d.R. Schuld
b) Vereiteln
2. Sub; Tb

a) Vorsatz bzgl. Vortat / Strafe


b) Direkter Vorsatz bzgl. Vereiteln
I Rechtswidrigkeit
☐ Schuld

Pers .
Straf ausSchließungsgründe nach Abs 526 Beachte Qual
.
: .

für Anträge nach § 258 a StGB


Aussagedelikte
§ 153 StGB

§ 153 Falsche uneidliche Aussage

Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich
falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

I. Tatbestand

1)
Obj . Tb .

a) Zeuge o .
Sachverständiger ( nicht :
Beschuldigter ! )
b) vor Gericht o .
anderer zur eidl .

Vernehmung zust .
Stelle

c) falsch aussagen
2. Subj .
Tb .

a) Vorsatz

I. Rechtswidrigkeit
Schuld

Bes .
Strafmilderungsgründe
1.
Aussagend-stand § 157 StGB
2.
Berichtigung einer falschen Angabe§ 158StGB
-

Beachte :
Vollendung nötig ,
sonst bereits nicht tatbestandsmäßig !

-
Versuchte Anstiftung gem . § 159 StGB
Fall: Der Platztausch (Kuhlen, JuS 1996, 396)
A und seine Frau F besuchten abends eine Gaststätte. F trank Orangensaft, A mehrere Gläser Bier. Gleichwohl fuhr er anschließend, von F auf dem Beifahrersitz begleitet,
mit dem Pkw nach Hause. Kurz vor Erreichen dieses Zieles gerieten sie in eine Verkehrskontrolle. Während A den Wagen am Straßenrand zum Stehen brachte, bat er F,
schnell mit ihm den Platz zu tauschen und sich als Fahrerin auszugeben. F tat das, weil sie, ebenso wie A, glaubte, dieser sei alkoholbedingt fahruntauglich. Ob er das
wirklich war, wurde nicht aufgeklärt, denn der Platztausch wurde von den Polizeibeamten nicht bemerkt. F gab sich als Fahrerin, A als Beifahrer aus, die Kontrolle verlief
ergebnislos. A und F ließen den Wagen stehen und gingen zu Fuß nach Hause.
Wie haben sich A und F strafbar gemacht?

Strafbarkeit des A:
A. Falsche Verdächtigung, § 164 StGB
Geschütztes Rechtsgut:
• Inländische Rechtspflege? • Der Betroffene Einzelne? I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
a) Zuständige Stelle
b) Rechtswidrige Tat?
Hier (-), das behauptete Verhalten der F wäre straflos

B. Strafvereitelung, § 258 StGB


Tatbestand: Tat eines anderen (-); eine etwaige Anstiftung seiner Ehefrau zu einer Strafvereitelung würde am pers. Strafausschließungsgrund des § 258 Abs. 5
StGB scheitern, da er seinem Rechtsgedanken nach Anwendung finden muss.

C. Vortäuschen einer Straftat, § 145d


Objektiver Tatbestand
Hier: § 145d Abs. 2 Nr. 1 StGB, Täuschung über den Beteiligten an einer rechtswidrigen Tat?
A bezeichnet nicht jemand anderen als Täter, sondern lenkt den Verdacht auf jemanden, für den das Geschehen nicht strafbar wäre. Daher (-)

Strafbarkeit der F gem. § 258 StGB:


Objektiver Tatbestand:
Vortat eines anderen? uU § 316 StGB, aber: steht nicht sicher fest, daher (-)
Ein Versuch gemäß §§ 258 Abs. 1, 4, 22, 23 StGB käme zwar in Betracht (nach h.M. reicht dolus eventualis bzgl. der Vortat jedenfalls aus, wenn bzgl. der
Vereitelung Absicht besteht, vgl. MüKo-StGB/Cramer, § 258 Rn. 39). Allerdings wäre F jedenfalls wegen des persönlichen Strafausschließungsgrundes des § 258
Abs. 6 StGB straffrei.

Abwandlung: A und F waren nach dem Gaststättenbesuch aufgrund reichlichen Alkoholkonsums fahruntauglich und wussten das auch. Gleichwohl tauschten sie auf
A's Bitte, wiederum von den Polizeibeamten unbemerkt, die Plätze, um zu verhindern, dass A die Fahrerlaubnis verliere. Der F wurde eine Blutprobe entnommen, die
eine Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille ergab. Daraufhin wurde gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet. Bei einer zwei
Wochen später stattfindenden Vernehmung schilderte sie dann auf Nachfragen den wirklichen Ablauf.
Wie haben sich A und F nach §§ 145d, 164 und 258 StGB strafbar gemacht? (Kuhlen, JuS 1990, 396)

Strafbarkeit des A:
A. Falsche Verdächtigung, § 164 StGB
I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
a) Zuständige Stelle
b) Rechtswidrige Tat (+), wäre auch für F eine Straftat gem. § 316 StGB, da im Bereich der absoluten Fahruntüchtigkeit (1,1 Promille)
c) Tatopfer: ein anderer (+)
d) Tathandlung: Verdächtigen
Hervorrufen oder Verstärken eines objektiv unwahren Verdachts
• Durch ausdrückliche oder konkludente Tatsachenbehauptung: hier (-)
• Durch Schaffung einer verdächtigen Beweislage
– H.M: grds. ausreichend, daher (+)
Aber: bloße Selbstbegünstigung, die strafbar sein soll?
Nach überwiegender Meinung nicht nur bei Leugnen, sondern auch bei Bezichtigen eines anderen, wenn nur dieser als sonstiger Täter in Frage kommt. Hier grds. (+),
aber: Grenze bei Schaffung falscher Beweislage oder einverständlichem Zusammenwirken
2. Subjektiver Tatbestand
Vorsatz
Wider besseres Wissen
Absicht, ein behördl. Verfahren herbeizuführen/fortdauern zu lassen:
sicheres Wissen reicht, hier (+)
II. Rechtswidrigkeit
Einwilligung? Nicht bloß individualschützend
III. Schuld (+)
Keine entsprechende Anwendbarkeit des § 258 Abs. 5 StGB

B. Strafvereitelung oder Anstiftung (-), s. o.

C. Vortäuschen einer Straftat, § 145d Abs. 2 Nr. 1 StGB


I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
Vortäuschen über den Beteiligten einer rechtswidrigen Tat vor einer Behörde/zur Entgegennahme von Anzeigen zuständigen Stelle? Hier (+), da auch für F strafbar.
Schaffen einer verdächtigen Beweislage reicht.
2. Subjektiver Tatbestand
Vorsatz
Wider besseres Wissen bzgl. Unrichtigkeit (+)
II. Rechtswidrigkeit
Keine Einwilligung möglich, da Schutz der Rechtspflege III. Schuld (+)
Aber: gegenüber § 164 StGB formell subsidiär.

Strafbarkeit der F:
A. § 164 StGB?
(-), die Tat muss sich gegen einen anderen richten
Straftaten gegen die Gemeinschaftswerk
§ 267
Urkundenfälschung
Urkundenfälschung, § 267 I StGB

Wer zur Täuschung im I. Tatbestand


Rechtsverkehr eine unechte
Urkunde herstellt, eine echte Tb • Perpetuierungsfunktion (Verkörperung)
Urkunde verfälscht oder eine
1.
Obj .

• Beweisfunktion (Beweiseignung und Bestimmung)


unechte oder verfälschte Urkunde a) Urkunde • Garantiefunktion (Aussteller)
gebraucht, wird mit Freiheitsstrafe
bis zu fünf Jahren oder mit
Geldstrafe bestraft.
Eine Urkunde ist
jede verkörperte menschliche Gedanken erklärung ( Perpetuierungs funktion ) , die zum Beweis

im Rechtsverkehr geeignet ist ( Beweis funktion ) & ihre Aussteller erkennen lässt ( Garantie funktion )
(P) Gesamturkunden
Gesamturkunde ist eine auf Rechtssatz, Geschäftsgebrauch oder Vereinbarung Der Wahrheitsgehalt des Inhalts ist
beruhende feste und dauerhafte Zusammenfassung mehrerer Einzelurkunden zu unbeachtlich (keine Strafbarkeit einer
einem Ganzen, das einen über die Einzelurkunden hinausgehenden schlichten schriftlichen Lüge)
Gedankeninhalt auch in negativer Hinsicht beweisen kann.
- Gerichtsakten, Personalakten, Handelsbuch usw.
(P) zusammengesetzte Urkunde
- Gedankenerklärung + Bezugsobjekt
- beglaubigte Abschrift (Beglaubigungsvermerk = Gedankenerklärung;
Abschrift=Bezugsobjekt)
- Personalausweis

(P) Beweiszeichen
Preisetikett an Ware, Nummernschild
Beispiele:
Entwürfe von Urkunden (-), Protokolle (+), Abschriften (-), beglaubigte Abschrift
(-), aber Beglaubigungsvermerk (+)

b) Unecht

Eine Urkunde ist unecht , wenn sie nicht von


demjenigen herrührt , der sich aus ihr als Aussteller

verkörperten Erklärung ergibt


\

der

c) Echt

Eine Urkunde ist echt , wenn sie von


demjenigen herrührt ,
der sich aus ihr als Aussteller der verkörperten
Erklärung ergibt .

d)
Handlung
aa ) Herstellen § 267 I Vor 1
.

Das Herstellen istjede Zurechenbare Verursachung der Existenz einer Urkunde


bb ) Verfälschen § 267 I Vor 2 .

Verfälschen ist das


nachträgliche Verändern des gedanklichen Inhalts einer echten Urkunde ,
das

den Anschein erweckt als habe der Aussteller die Erklärung von
Anfang an so
abgegeben ,
wie sie nach

der
Veränderung vorliegt
(c) Gebrauchen § 267Ivar } .

Eine echte / unechte Urkunde gebraucht ,


sie
wer
demjenigen der durch getäuscht werden soll
,
sie ,
so
zugänglich
macht , dass dieser die
Möglichkeit hat die Urkunde
,
zunehmen war

e) Kausalität & obj Zurechnung


.

2.
Subj .
Tb .

a) Vorsatz

b) Täuschungsabsicht = Absicht, die Urkunde zur Täuschung im Rechtsverkehr zu gebrauchen. nach h M dolusdirectus .

II .

Rechtswidrigkeit 2. Grades reicht

II. Schuld
Urkunden unterdrückung § 274 StGB

Urkundenunterdrückung, § 274 I Tb
StGB
1.
Obj Tb
. .

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf


Jahren oder mit Geldstrafe wird a) Urkunde oder technische Aufzeichnung is.ir § 268 StGB
bestraft, wer
Technische Aufzeichnung in Abs. II legal definiert
1. eine Urkunde oder eine
technische Aufzeichnung, welche b) echt
ihm entweder überhaupt nicht oder
nicht ausschließlich gehört, in der Eine Urkunde ist echt , wenn sie von
demjenigen herrührt ,
der sich aus ihr als Aussteller der
Absicht, einem anderen Nachteil
zuzufügen, vernichtet, beschädigt
oder unterdrückt,
verkörperten Erklärung ergibt .

2. beweiserhebliche Daten (§ 202a


c) Nicht ausschließlich dem Täter gehörend
Abs. 2 StGB), über die er nicht oder d) Tathandlung
nicht ausschließlich verfügen darf,
in der Absicht, einem anderen aa ) Vernichten
Nachteil zuzufügen, löscht,
unterdrückt, unbrauchbar macht
oder verändert oder
Aufhebung der Gebrauchsfähigkeit
b b)
3. einen Grenzstein oder ein anderes Beschädigen
zur Bezeichnung einer Grenze oder
eines Wasserstandes bestimmtes Veränderung an der Urkunde , die Sie in Ihrem Wert als Beweismittel
beeinträchtigt
Merkmal in der cc ) Unterdrücken

jede Handlung ,
durch die dem Beweisberechtigten die Urkunde & damit die

Beweisführung möglichkeit entzogen oder vorenthalten wird


s

2 Subj Tb . .

a) Vorsatz

b) Nachteils zufügen absicht


gs
Bewusstsein zum Tatzeitpunkt, das der Nachteil notwendige Folge der Tat ist.
nach hM dolus directus 2. Grades ausreichend

I
Rechtswidrigkeit
II Schuld

Fälschung technischer Aufzeichnung § 268 StGB

I. Tb

(1) Wer zur Täuschung im


Rechtsverkehr 1.
ObjTb
1. eine unechte technische Technische
Aufzeichnung herstellt oder eine
a) Aufzeichnung i. S . v. § 268 I StGB
technische Aufzeichnung verfälscht Beispiel: Fahrtenschreiber; Blitzanlage.
oder
2. eine unechte oder verfälschte Merke:
technische Aufzeichnung gebraucht, Ausdrucke von Texten oder Graphiken, die in der jeweiligen Form in eine EDV-Anlage eingegeben wurden, sind ebenso wenig technische
wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf
Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Aufzeichnungen iS von § 268 wie Schreiben oder Zeichnungen, die unter Einsatz mechanischer Schreibmaschinen bzw. Zeichengeräte
entstanden sind.
(2) Technische Aufzeichnung ist eine Automatisch erstellte Quittungen für automatisierte Bezahlvorgänge (zB Parkscheine) verkörpern keine Klassifikationsleistung des Geräts,
Darstellung von Daten, Meß- oder sondern eine vorprogrammierte Erklärung des Automatenbetreibers, und sind deshalb (ausschließlich) Urkunden, aber keine technischen
Rechenwerten, Zuständen oder Aufzeichnungen.
Geschehensabläufen, die durch ein
technisches Gerät ganz oder zum Teil
selbsttätig bewirkt wird, den
Gegenstand der Aufzeichnung b) Tathandlung
allgemein oder für Eingeweihte Wie § 267 StGB und § 268 III StGB („störende Einwirkung“)
erkennen läßt und zum Beweis einer
rechtlich erheblichen Tatsache
bestimmt ist, gleichviel ob ihr die • Herstellen einer unechten Aufzeichnung
Bestimmung schon bei der Herstellung • Abgrenzen von strafloser schriftlichen Lüge: Wenn Gerät mit falschen Informationen gefüttert
oder erst später gegeben wird. • Störende Einwirkung:
(3) Der Herstellung einer unechten
• Unterfall herstellen
technischen Aufzeichnung steht es • sämtliche Manipulationen, die den selbstständig-fehlerfreien Funktionsablauf des technischen Gerätes beeinflussen
gleich, wenn der Täter durch störende • Verfälschen
Einwirkung auf den •Bereits vorhandene Aufzeichnung auf beweiserhebliche Art verändert
Aufzeichnungsvorgang das Ergebnis
•Wirkt so als sei dies die Gestalt des ordnungsgemäßen Herstellungsvorgang
der Aufzeichnung beeinflußt.
• Gebrauchen
(4) Der Versuch ist strafbar. • Wie bei § 267 StGB genügt die Möglichkeit der Kenntnisnahme

(5) § 267 Abs. 3 und 4 gilt


entsprechend
2. Subj .
To .

a) Vorsatz

b)
Täuschungsabsicht
I
Rechtswidrigkeit
II. Schuld
Tb .
Mittelbare Falschbeurkundung § 271 StGB

Mittelbare Falschbeurkundung, § 271 1


Obj .
Tb
StGB
(1) Wer bewirkt, daß Erklärungen, a) Objekt
Verhandlungen oder Tatsachen, welche öffentliche Urkunde iSv §§ 415, 417, 418 ZPO
für Rechte oder Rechtsverhältnisse
von Erheblichkeit sind, in öffentlichen = solche mit Beweiskraft für und gegenüber jedermann
Urkunden, Büchern, Dateien oder
Registern als abgegeben oder = Urkunden, die von einer öffentlichen Behörde oder einer mit öffentlichem Glauben versehenen Person innerhalb ihrer Zuständigkeit
geschehen beurkundet oder in der vorgeschriebenen Form aufgenommen sind und als Beweismittel für und gegen jedermann wirken.
gespeichert werden, während sie
überhaupt nicht oder in anderer Weise b) falsch beurkundete Tatsache
oder von einer Person in einer ihr nicht Eine beurkundete Tatsache ist falsch, wenn ihr Inhalt nicht der Wirklichkeit entspricht.
zustehenden Eigenschaft oder von
einer anderen Person abgegeben oder
geschehen sind, wird mit c) Handlung
Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder aa) § 271 I: Bewirken
mit Geldstrafe bestraft. Jede Verursachung der Beurkundung einer falschen Tatsache.
• Amtsträger muss jedenfalls für gutgläubig oder irrig für bösgläubig halten
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine • Täter selbst kein zuständiger Amtsträger (dann § 348 StGB in mittelbarer Täterschaft)
falsche Beurkundung oder • Amtsträger selbst bösgläubig und weiß der Täter von dessen Bösgläubigkeit
Datenspeicherung der in Absatz 1 bb) § 271 II: Gebrauchen
bezeichneten Art zur Täuschung im Liegt vor, wenn die falsche Beurkundung oder Datenspeicherung dem zu Täuschenden zugänglich gemacht wird und diesem damit die
Rechtsverkehr gebraucht. Möglichkeit der Kenntnisnahme eröffnet wird.

(3) Handelt der Täter gegen Entgelt


oder in der Absicht, sich oder einen
2.
Subj .
Tb .

Dritten zu bereichern oder eine andere Der Vorsatz muss sich auf die Tatsachen erstrecken, aus denen sich der öffentliche Glaube sowie die Rechtserheblichkeit der beurkundeten
Person zu schädigen, so ist die Strafe Tatsache ergibt.
Freiheitsstrafe von drei Monaten bis
zu fünf Jahren.
I.
Rechtswidrigkeit
☒ Schuld

Ist der Hintermann nach § 271 StGB strafbar, wenn der Amtsträger bösgläubig ist, der Hintermann ihn aber für gutgläubig hält?

e.A.: (z. B. NK-StGB/Puppe/Schumann, § 271 Rn. 41) nur Versuch des § 271 StGB
Grund: Strafbarkeit soll konstruktiv die Konstellation der mittelbaren Täterschaft abdecken oder Abstellen auf qual. Unterschied

h.M.: (MüKo-StGB/Freund, § 271 Rn. 36; RGSt 13, 52) Vollendung von § 271, da der Wortlaut auch diese Konstellation umfasst.
Bei Kenntnis der Bösgläubigkeit wird der Tatbestand lediglich von der Anstiftung zu § 348 StGB verdrängt

Ist der Hintermann nach § 271 StGB strafbar, wenn der Amtsträger gutgläubig ist, der Hintermann ihn aber für bösgläubig hält?

e.A.: (NK-StGB/Puppe/Schumann, § 271 Rn. 42) straflos, da straflose versuchte Anstiftung zu § 348 StGB, § 271 StGB soll nur Lücken füllen

a.A.: (MüKo-StGB/Freund, § 271 Rn. 36) strafbar, da vom Wortlaut umfasst und der Unwert nicht von Gut- oder Bösgläubigkeit des Hintermannes abhängt.
Beachten Sie die Parallelproblematik bei § 160 StGB
Straßen verkehrsdelikte
§ § 315 b 315 konkrete Gefährdung
-
316A StGB , § 142 StGB c

316 Abstrakt
-

überwiegend : konkrete
Gefährdungsdelikte
-
abstraktes
Gefährdungsdelikt § 316 StGB § § enthält abstraktes Vermögens gefährdungs delikt ,
315 I StGB , 142 →

Geschütztes Rechtsgut nach M über individuelles Rechtsgut der Sicherheit des ött Straßenverkehrs
ii. .

auch individuelle
>

Rechtsgüter / Leben körperliche Unversehrtheit Eigentum )


, ,

Grundbegriff öffentlicher Straßenverkehr →

inkl Plätze , die jedermann allg bestimmten Verkehrsteilnehmern dauernd vorübergehend Benutzung
Wege ,
o .
.

Gruppen von o . zur

offenstehen Bsp .
Autobahnen, Radwege, Fußgängerwege, Bürgersteige, aber auch Parkplätze

Eigentumsverhältnisse sind irrelevant ,


d. h .
→ auch private Verkehrsflächen mögt .

öff recht ist hinreichend , aber nicht erforderlichL


eine
Widmung
- - -

. .

private Widmung ist hinreichend , wie auch bloße Widmung


-

auf Kostenfreiheit kommt es nicht an

Konsequenz: i.d.R. sind auch private Parkplätze (z. B. vor dem Supermarkt, ein privates Parkhaus) umfasst
anders, wenn keine allgemein bestimmte Gruppe Zugang hat (i.d.R. bei Werksgelände, zum Wohnhaus gehörender Parkplatz etc.)

§ 315 c StGB

Gefährdung des Straßenverkehrs

(1) Wer im Straßenverkehr

1.ein Fahrzeug führt, obwohl er


a) infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel oder
b) infolge geistiger oder körperlicher Mängel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen, oder

2. grob verkehrswidrig und rücksichtslos


a) die Vorfahrt nicht beachtet,
b) falsch überholt oder sonst bei Überholvorgängen falsch fährt,
c) an Fußgängerüberwegen falsch fährt,
d) an unübersichtlichen Stellen, an Straßenkreuzungen, Straßeneinmündungen oder Bahnübergängen zu schnell fährt,
e) an unübersichtlichen Stellen nicht die rechte Seite der Fahrbahn einhält,
f) auf Autobahnen oder Kraftfahrstraßen wendet, rückwärts oder entgegen der Fahrtrichtung fährt oder dies versucht oder
g) haltende oder liegengebliebene Fahrzeuge nicht auf ausreichende Entfernung kenntlich macht, obwohl das zur Sicherung des Verkehrs
erforderlich ist, und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit
Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) In den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 ist der Versuch strafbar.

(3) Wer in den Fällen des Absatzes 1


1. die Gefahr fahrlässig verursacht oder
2. fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft

ITB

TB
1.
Obj .

a)
Handlung
Wann liegt alkoholbedingte Fahruntüchtigkeit vor?
aa ) Nr 1 Führen eines Fahrzeugs im
.
:
fahr un
tüchtigen Zustand • absolut:
- bei KfZ (inkl. Elektrofahrräder etc.) 1,1 Promille – bei
(1) Führen eines
Fahrzeugs
Fahrrädern 1,6 Promille
Zum Führen ist erforderlich, dass jemand das Fahrzeug in Bewegung setzt oder es • relativ:
unter Handhabung seiner technischen Vorrichtung während der Fahrbewegung lenkt. - ab ca. 0,3 Promille denkbar
Bedeutung: Bei absoluter Fahruntüchtigkeit wird
diese unwiderleglich
P Grenzen zum Führen eines Fahrzeugs
: vermutet.
Bei der relativen Fahruntüchtigkeit müssen weitere
• Anlassen des Motors (-) Ausfallerscheinungen hinzutreten, die auf die
• Lösen der Bremsen (-) Fahruntüchtigkeit schließen lassen.
• bloße Inbetriebnahme des Motors (z.B. zum Heizen des Fahrzeuginnenraums) (-) Dies gilt auch immer dann, wenn es keine absoluten
• das Lenken eines ohne Motorkraft rollenden Fahrzeugs (+) Grenzwerte gibt, etwa bei Drogenkonsum etc.
• das Lenken und Bremsen eines abgeschleppten Fahrzeugs (+)

(2) Fahrzeug

sämtliche im öffentlichen Verkehrsraum vorkommende Fortbewegungsmittel zur Beförderung von Personen oder Sachen.

Ausnahme: 24 StVO
z.B. Schiebe- und Greifrollstühle, Rodelschlitten, Kinderwagen, Kinderfahrräder und ähnliches
(3) Fahruntüchtig

ist gegeben, wenn der Führer nicht fähig ist, eine längere Strecke so zu steuern, dass er den Anforderungen des Straßenverkehrs, auch
bei plötzlichem Auftreten schwieriger Verkehrslagen, so gewachsen ist, wie es von einem durchschnittlichen Fahrer zu erwarten ist.

(a) Nr. 1a: Alkoholkonsum oder andere berauschende Mittel


Fahr
untüchtige eit. muss
hervorgerufen werden durch :

P: Absolute/relative Fahruntüchtigkeit = Beweislastregeln


Bei absoluter Fahruntüchtigkeit (ab BAK von 1,1 Promille) wird die Fahruntüchtigkeit unwiderlegbar vermutet. Keine weitere Argumentationsarbeit
erforderlich.
Fahrrad ab BAK von 1,6 Promille
Bei relativer Fahruntüchtigkeit (BAK von 0,3 - 1,09 Promille) müssen weitere Ausfallerscheinungen hinzutreten, die erweisen, dass die
Rauschmittelwirkung zur Fahruntüchtigkeit geführt hat.
Fahrrad BAK von 0,3-1,59
Bsp.: Schlangenlinien, besonders langsames Fahren usw

(b) Nr. 1b: geistige oder körperliche Mängel


= Erfasst werden dauerhafte, aber auch nur vorübergehende Mängel (z.B. Übermüdung).

bb) Nr 2 a- g ( „ sieben Todsünden des Straßenverkehrs )


"

(1) Grob verkehrswidrig = besonders schwerwiegend sein Beispiele?


Nr. 2a: 50 km/h Einfahrt in Kreuzung bei rotzeigender Ampel, Linksabbiegen an unübersichtlicher, regennasser Kreuzung mit 40
km/h, Einfahren auf Autobahn, ohne auf nachfolgenden Verkehr zu achten

a) die Vorfahrt nicht beachtet,


b) falsch überholt oder sonst bei Überholvorgängen falsch fährt,
c) an Fußgängerüberwegen falsch fährt,
d) an unübersichtlichen Stellen, an Straßenkreuzungen, Straßeneinmündungen oder Bahnübergängen zu schnell fährt,
e) an unübersichtlichen Stellen nicht die rechte Seite der Fahrbahn einhält,
f) auf Autobahnen oder Kraftfahrstraßen wendet, rückwärts oder entgegen der Fahrtrichtung fährt oder dies versucht oder
g) haltende oder liegengebliebene Fahrzeuge nicht auf ausreichende Entfernung kenntlich macht, obwohl das zur Sicherung des Verkehrs
erforderlich ist, und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit
Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) rücksichtslos ( subjektive Komponente ) = handelt, wer sich aus eigensüchtigen Gründen über seine Pflichten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern
hinwegsetzt oder aus Gleichgültigkeit von vornherein Bedenken gegen sein Verhalten nicht aufkommen lässt.
Hintergrund?
• Fernziele irrelevant
• Emotionale Ausnahmesituation zu berücksichtigen
(Bestürzung, Schrecken, hochgradige Erregung, zB Rückfahrt von Beerdigung)
• Geisterfahrer, die aus Orientierungslosigkeit falsch auffahren – wohl idR nicht rücksichtslos

b) im Straßenverkehr = Öffentlicher Straßenverkehr ist der der Fortbewegung dienende Verkehr von Fahrzeugen und Fußgängern auf allen Wegen, Plätzen,
Durchgängen und Brücken die jedermann oder wenigstens allgemein bestimmte Gruppen von Benutzern zur Verfügung stehen

Problem → s o
. .

c. Konkrete
Gefahr für Leib & Leben eines anderen Menschen o .

fremder Sachen von bedeutendem Wert

konkrete Gefahr = Auf Tatsachen gegründete Wahrscheinlichkeit eines schädigenden Ereignisses, sodass das Ausbleiben der
Rechtsgutsverletzung sich nur als Zufall darstellt. (zumindest Situation eines "Beinahe-Unfalls")

"
Wert Sachen bedeutendem Wert
grenze für von 750,00€
=

P: Gefährdung von Tatbeteiligten (-) z.Bsp. von Mitfahrern (+)


P: geführtes Fahrzeug als fremde Sache = Objekt der Gefährdung? (-)

d) Kausalität

2. Subj TB
.

a) Vorsatz ddus even tualis reicht Beachte hier § 315 c Abs. 3 Nr. 1 (Vorsatz-Fahrlässigkeits- Kombi) und Nr. 2 StGB (Fahrlässigkeit)
:

• Muss sowohl hinsichtlich der Handlung, als auch des Erfolges vorliegen
• Fahrlässigkeit auch nur hinsichtlich eines Merkmals, lässt die Tat unter III fallen
• III Nr. 1 Bedingter Vorsatz auf Tathandlung, fahrlässig hinsichtlich der konkreten Gefährdung

3.
Rechtswidrigkeit
4. Schuld

5.
Ergebnis
§ 316 StGB § 316 Trunkenheit im Verkehr

(1) Wer im Verkehr (§§ 315 bis 315e) ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder
anderer berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem
Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 315a oder § 315c mit Strafe bedroht ist.
(2) Nach Absatz 1 wird auch bestraft, wer die Tat fahrlässig begeht.

ITB Konkurrenzen: § 316 StGB tritt hinter § 315 c I Nr. 1 zurück.

TB
1.
Obj .

a) Führen eines
Fahrzeugs
b) Im Fahrun tüchtigen Zustand
(1) Relative FahrtenTüchtigkeit
(2) Absolute Fahrten
Tüchtigkeit
2. Subj .
TB

Vorsatz ist der Wille zur Verwirklichung eines Straftatbestandes in Kenntnis aller seiner objektiven Tatumstände
Wiederholung: Welche Vorsatzarten gibt es? Fahrlässige Begehensweise auch möglich (Abs. 2)

3.
Rechtswidrigkeit schuld
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, § 142 StGB
I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
a) Unfall im Straßenverkehr
b) Unfallbeteiligter (Abs. 5)
c) Sichentfernen vom Unfallort
d) ohne die genannten Feststellungen zu ermöglichen (Abs. 1 Nr. 1)
e) oder eine angemessene Zeit zu warten (Abs. 1 Nr. 2)
f) oder die Feststellungen nach gestattetem Entfernen unverzüglich nachträglich zu ermöglichen (Abs. 2 Nr. 1 und 2)
2. Subjektiver Tatbestand
II. Rechtswidrigkeit III. Schuld
IV. Tätige Reue, Abs. 4
Anders als die zuvor genannten Delikte schützt diese Norm private Interessen, und zwar an der Aufklärung des Unfallhergangs zu zivilrechtlichen Zwecken
Die Tat ist ein Sonderdelikt; nur Unfallbeteiligte nach Abs. 5 können Täter sein. Unfallbeteiligter ist jeder, dessen Verhalten nach den Umständen zur Verursachung des
Unfalls beigetragen haben kann (bei entsprechenden Anhaltspunkten u.U. auch ein Beifahrer).
Unter den Begriff des Unfalls fallen nicht nur ungewollte Ereignisse, auch Vorsatz schließt den Unfall nicht aus. Allerdings muss ein Zusammenhang zu typischen
Gefahren des Straßenverkehrs bestehen. Wer etwa ein Auto nur als Mittel nutzt, um ein davon unabhängiges Ziel durchzusetzen (Bsp.: Ermordung des Expartners)
verursacht keinen Unfall.

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