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Strafbarkeit des M nach § 95 Abs 1 StGB

Obj.TB

Handlung: M unterlässt K, die aus dem Segelboot ins Wasser fällt, offensichtlich erforderliche Hilfe zu
leisten.

Subj.TB

M unterlässt vorsätzlich aus der Gefahr des Ertrinkens die offensichtlich erforderliche Hilfe zu leisten,
die ihm möglich und zumutbar gewesen war.

Rechtswidrigkeit unproblematisch.

Schuld unproblematisch.

M ist strafbar nach § 95 Abs 1 StGB.

Strafbarkeit des M gem. § 2, § 15, § 75 StGB (Garant- Ehemann)

Obj. TB

Handlung: M schädigt seine Gattin am Körper durch das Unterlassen der Hilfeleistung bzw. sie aus
dem Wasser zu retten. M ist der Ehemann der K und somit durch vertragliche Pflichtenübernahme
Garant für seine Ehefrau. Als Garant trifft er eine besondere Pflicht, Nachteile für Leben oder
Gesundheit von Personen die von der Garantenstellung betroffen sind, abzuwehren. Tathandlung
bzw. Unterlassung liegt vor, durch Selbstrettung ist der Erfolg abgewendet.

Subj. TB

Auf der subj.Ebene braucht M zweifachen Vorsatz. Hinschitlich der Garantenstellung hat er den. Er
weiß, dass er zur Treue (90 ABGB) verpflichtet ist. Weiters hatte er zumindest Eventualvorsatz auf
den Tod der K, da er ernstlich für möglich hält, dass sie ertrinken kann und findet sich damit ab bzw.
fährt weiter. Das Wegfahren stellt eine taugliche Ausführungshandlung dar, da sie durchaus hätte
ertrinken können. Der Versuch ist jedoch fehlgeschlagen.

Rechtswidrigkeit unproblematisch.

Schuld unproblematisch.

M ist strafbar gem. § 2, § 15, § 75 StGB.

Strafbarkeit des P gem. § 2, § 95 StGB StGB (Garant – Skipper)

Obj. TB

Handlung: P unterlässt K, die aus dem Segelboot ins Wasser gefallen ist und nicht schwimmen kann,
die offensichtlich erforderliche Hilfe zu leisten. Er ist durchaus druch Gefahrengemeinschaft Garant
für M und K. Als Garant trifft er eine besondere Pflicht, Nachteile für Leben oder Gesundheit von
Personen die von der Garantenstellung betroffen sind, abzuwehren. Laut SV ist er Skipper und trifft
eine Schutz- und Fürsorgepflichten hinsichtlich den Beteiligten Personen am Segelboot.
Subj. TB

Auf der subjektiven Ebene braucht P zweifachen Vorsatz. Da ihm schon an den Vorsatz auf den Erfolg
fehlt, weil er nicht erkennt, dass K nicht schwimmen kann, bleibt er straflos.

Rechtswidrigkeit unproblematisch.

Schuld unproblematisch.

Strafbarkeit des X gem. § 95 Abs 1 StGB

Obj. TB

Handlung: X unterlässt K, die vom Segelboot ins Wasser gefallen ist und nicht schwimmen kann,
offensichtlich erforderliche Hilfe zu leisten.

Subj. TB

Ihm fehlt der Vorsatz hinsichtlich der Erforderlichkeit, weil er nicht erkennt, dass eine weitere Gefahr
für das Leben der K droht – laut SV nicht weiß dass die K nicht schwimmen kann. Es gibt keine Hinweise
auf Rechtfertigungs- und Schuldausschließungsgründe. Da ihm am Vorsatz fehlt, bleibt er straflos.

Strafbarkeit des Y gem. § 95 Abs 1 StGB

Obj.TB

Handlung: Y unterlässt K, die aus dem Segelboot ins Wasser fällt und nicht schwimmen kann, die
offensicthlich erforderliche Hilfe zu leisten.

Subj.TB

Y hat Vorsatz auf der Unterlassung der Hilfe. Ihr war Hilfe weiters möglich und zumutbar gewessen,
sie unternimmt sie denoch nicht- laut SV hat K den Y bei den Wettbewerben immer besiegt.

Rechtfertigung unproblematisch.

Schuld unproblematisch.

Y ist strafbar gem § 95 Abs 1 StGB.

Strafbarkeit des P gem. § 127 StGB

Obj. TB

Handlung P nimmt eine fremde bewegliche Sache mit TW – Handy des Ms - in seiner Gewahrsame.

Subj. TB

Im Zeitpunkt der An Sich Nahme des Handys unterliegt P ein Tatbildirrtum – laut SV nimmt er das
Handy aus Versehen. Gewahrsamsbruch ist zwar gegeben, hat der P keinen Bereicherungsvorsatz. Bei
der doppelt bedingten Fahrlässigkeitsprüfung ergibt sich zwar, dass er fahrlässig irrt, ein
entsprechendes Fahrlässigkeitsdelikt gibt es nicht. Andererseits wäre einem Maßmenschen kein
solcher Fehler unterlaufen, was in diesem Fall irrelevant ist, da kein Fahrlässigkeitsdelikt beim
Diebstahl gibt. P ist straflos.

Strafbarkeit des P gem. § 134 Abs 2 (Handy)

Obj.TB

Handlung: P hat das Handy, ein fremdes bewegliches Gut – Ms Handy - mit TW ohne
Zueignungsvorsatz in seinen Gewahrsam gebracht. Er erkannt das das Handy ihm nicht gehört, behält
ihn trotztdem - Anschlussunterschlagung.

Subj.TB

Mit dem Behalten des Handys sind Tatbestands- und Bereicherungsvorsatz bei P erfüllt

Rechtswidrigkeit und Schuld sind unproblematisch.

P ist strafbar gem § 134 Abs 2 StGB.

Strafbarkeit des P gem. § 146 StGB

Obj.TB

Handlung: P täuscht L über den richtigen Eigentümer des Handys. Aufgrund Irrtums nimmt der L durch
Annahme des Geschenkes eine Handlung vor, mit der er über das Vermögen des M verfügt. Erfolg ist
eingetreten, M entsteht ein Vermögensschaden.

Subj.TB

P handelt mit dem Bereicherungsvorsatz.

Rechtswidrigkeit und Schuld sind unproblematisch.

P ist strafbar gem. § 146 StGB.

Strafbarkeit des M gem. § 125 StGB

Obj.TB

Handlung: M beschädigt eine fremde, nicht in seinem Eigentum stehenden Sache mit Tauschwert –
laut SV Badezimmertür.

Erfolg: Die Beschädigung ist eingetreten.

Kausalität: Hätte M die Tür nicht beschädigt, wäre die Beschädigung nicht entstanden (csqn).

Subj. TB

M hat die Tür absichtlich beschädigt, Tatbildvorsatz gegeben.

Rechtswidrigkeit:
Durch die Beschädigung wollte M einen, von den Bär kommenden Nachteil, abwenden. RW – Notwehr
iSd § 3 kann ausgeübt werden, wenn ein unmittelbar drohenden, objektiv rechtswidriger,
menschlicher Angriff auf notwehrfähiges Gut (Leben) vorliegt. Da im SV nicht die unmittelbar
angegriffene K handelt, sondern M, ist die Notwehr in Form der Nothilfe zu prüfen. Auf Nothilfe gem
§ 3 kann sich er nicht berufen, weil er einerseits mit der Beschädigung der Tür nicht in die Rechtsgüter
des Angreifenden, sondern in die Rechtsgüter des Eigentümers des Haus eingreift, andererseits liegt
kein menschlicher Angriff vor. Tiere werden, sofern sie nicht aus einer Lust an Tierquälerei
misshandelt, als Sache angesehen. Nothilfe scheidet aus.

M kann sich aber auf den rechtfertigenden Notstand berufen, denn durch das Opfern die Tür hat er
einen bedeutenden Nachteil an den hohwertiges Gut (Leben der K) abgewenet. M ist daher
gerechtfertigt und straflos.

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