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Pü Merli Fall 4
[[Exkurs: wenn eine Zwangsdrohung vorliegen würde und somit ein AuvBZ
Rechtsmittellegitimation im nächsten Schritt prüfen: der Ausweis des Puck selber ist
ja nicht kontrolliert worden und somit ist er nicht in seinen subjektiven Rechten
verletzt, daher würde es dann bei der Rechtsmittellegitimation scheitern]]
Beschwerdelegitimation:
Puck könnte in seiner Erwerbsfähigkeit verletzt sein oder es könnte ein Eingriff in
sein Eigentum sein.
Jedoch ist ein Pub/Gasthaus ja dafür vorgesehen, dass Leute hineingehen. Und er
erlaubt es ja, dass Gäste kommen, wenn er geöffnet hat.
2 Meinungen:
- wenn die Gaststätte offen ist, dann wirklich für alle (hA)
- die Gaststätte ist nur für Gäste zum Konsum geöffnet
Wenn man der hA Ansicht folgt, dann ist er nicht in seinen Rechten verletzt, weil er
es ja für alle geöffnet hat und somit nicht in sein Eigentum eingegriffen wird. Daher ist
keine Beschwerde zulässig.
2)Sicherheitshalber bringt Puck ein Schild vor dem Pub an, auf dem steht:
„Gäste willkommen! Polizisten müssen leider draußen bleiben!“ Das scheint
die Polizei aber eher anzuspornen als abzuhalten. Polizistenführen nun
regelmäßig Kontrollen im Lokal durch. Dem Puck erklären sie, man werde ja
sehen, wer dies länger aushalte.
Wie sieht es nun mit Pucks Rechtsschutz aus?
1) Zulässigkeit
Rechtsakt: schlichtes Verwaltungshandeln Art. 130 Abs. 2 Z1 VwGVG
Rechtsmittel: wie oben bereits geprüft ist §88 Abs. 2 SPG anwendbar
Rechtsmittellegitimation:
Gem. §88 Abs. 2 SPG kann Beschwerde erhoben werden, wenn man behaupten
kann, dass man auf andere Weise (als AuvBZ) durch die Besorgung der
Sicherheitsverwaltung in seinen Rechten verletzt wurde. Hier liegt ein Eingriff in das
Eigentum von Puck vor. Er ist beschwerdeberechtigt, weil er behauptet in diesem
Recht verletzt worden zu sein.
Frist: Gem. §53 VwGVG sind die Regelungen über Maßnahmenbeschwerden
(AuvBZ) auf Beschwerden wegen Rechtswidrigkeit eines Verhaltens gem. Art. 130
Abs. 2 Z1 B-VG sinngemäß anzuwenden.
Die Frist zur Beschwerdeerhebung für die Maßnahmenbeschwerde beträgt gem. §88
Abs. 4 SPG 6 Wochen ab Kenntnis der Rechtsverletzung.
Gem. §7 Abs 4 VwGVG beträgt die Frist jedoch 4 Wochen (1. Satz „wegen
Rechtswidrigkeit des Verhaltens einer Behörde in Vollziehung der Gesetze“)
Die Frist ist durch zwei Bestimmungen unterschiedlich geregelt. Hier wird dann das
lex specialis Vorrang haben.
SPG ist lex specialis, weil VwGVG ganz allgemein von einer Verhaltensbeschwerde
spricht und das SPG in §88 Abs. 2 eine besondere Verhaltensbeschwerde normiert
und genau für diese auch eine spezielle Frist mitregelt.
Die Frist zur Einbringung der Beschwerde beträgt also 6 Wochen.
Gem. §88 Abs.4 SPG sind die Beschwerden direkt beim Landesverwaltungsgericht
einzubringen. SPG ist wieder lex specialis.
Aber auch gem. §20 VwGVG ist die Beschwerde gegen die AuvBZ unmittelbar beim
Landesverwaltungsgericht einzubringen.
Es ist allgemein bekannt, dass das Lokal vermutlich ein Umschlagplatz illegaler
Drogen ist. Ob dies stimmt, wissen wir nicht. Es gilt ein Gerücht auch als bestimmte
Tatsache, die es rechtfertigt zu überprüfen, ob hier eine Gefahr vorliegt.
Solang wir nicht wissen, dass wirklich eine Gefahr vorliegt, kommt die Gefahrabwehr
nicht in Frage.
Aufgabe: Gefahrenerforschung gem. §28a SPG