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Materialkundlich-

In diesem Band der Materialkundlich-Technischen Reihe wird auf mo- Technische

G. Salbert
derne und kompakte Weise das für die Werkstoffherstellung, -verar- Reihe 14
beitung und -prüfung erforderliche Wissen über die Präparation von
Metallproben für Gefügeuntersuchungen dargestellt. Wichtige mak-
roskopische und mikroskopische Untersuchungsverfahren von Eisen-
werkstoffen und Nichteisenmetallen werden eingehend erklärt.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in charakteristischen
Georg Salbert

Metallographie
Gefügebildern präsentiert. Die Zusammenhänge zwischen diesen
Gefügebildern und der Materialzusammensetzung einerseits sowie

s
der technologischen Behandlung des Materials andererseits werden
erläutert.

ge
Für eine Vielzahl behandelter Eisenwerkstoffe und Nichteisenmetalle

Grundlagen und Anwendung


werden die Zugfestigkeit sowie andere Gebrauchseigenschaften, die
aus dem Gefügeaufbau resultieren und die Anwendung der Werkstoffe
bestimmen, angegeben.

Materialkundlich-Technische Reihe: Metallographie

pa
Das Buch wendet sich vornehmlich an angehende Werkstoffprüfer,
Metallographen und Studierende der Werkstoffwissenschaft aber auch
des allgemeinen Maschinenbaues bzw. der Mechatronik. Nicht zuletzt
kann es als Nachschlagewerk von praktizierenden Werkstofffachleu-
ten genutzt werden.

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pl
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ISBN 978-3-443-23017-3
www.borntraeger-cramer.de
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Gebrüder Borntraeger, Stuttgart
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Georg Salbert
Metallographie
Grundlagen und Anwendung

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Materialkundlich-
Technische
Reihe 14

Metallographie

s
ge
Grundlagen und Anwendung pa
von
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Georg Salbert
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mit 159 Abbildungen


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Gebrüder Borntraeger 2010

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Anschrift des Autors:
Georg Salbert, Beim Kalkofen 25, 66793 Saarwellingen.
E-mail: georg.salbert@gmx.de

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www.borntraeger-cramer.de
mail@borntraeger-cramer.de
e
ISBN 978-3-443-23017-3
pl

Informationen zu diesem Buch auf unserer Webseite:


www.borntraeger-cramer.de/9783443230173
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Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro-
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verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© 2010 Gebrüder Borntraeger, Stuttgart


Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier nach ISO 9706-1994

Verlag: Gebrüder Borntraeger Verlagsbuchhandlung, Johannesstr. 3A,


D-70176 Stuttgart, Germany

Satz: Frank Erdrich, Medienwerkstatt, Stuttgart


Druck: Strauss Offsetdruck, Mörlenbach

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V

Vorwort

Die Metallographie als wichtiger Teilbereich der Werkstofftechnik nimmt un-


verändert auch heute noch einen bedeutsamen Stellenwert sowohl in der Ausbil-
dung von Werkstofffachleuten als auch in der Praxis der Werkstoffherstellung,
-verarbeitung und -prüfung ein.

s
Obwohl den angehenden und praktizierenden Metallographen und Werk-
stoffingenieuren bereits einige wertvolle Fachbücher zur Verfügung stehen,

ge
wird mit dieser Ausarbeitung versucht, die vorhandene Fachliteratur zu erwei-
tern, und zwar mit der Absicht, eine Zusammenfassung mit durchschaubarem
Umfang zu erstellen, die die wesentlichen Aspekte und Zusammenhänge der
Metallographie, die das Grundwissen eines Werkstofffachmanns ausmachen,
erläutert, ohne dabei die weniger wichtigen Details dieser umfangreichen Ma-
terie übermäßig zu behandeln. pa
Dieses Buch baut auf dem Skript des Autors „Metallographisches Prak-
tikum“ für Studenten des Fachbereiches Werkstofftechnik der Universität des
Saarlandes auf und umfasst ähnlich wie das Skript die Kapitel: Schliffher-
stellung, makroskopische Schliffuntersuchungen, Gefüge unlegierter Eisen-
Kohlenstoff-Werkstoffe sowie Gefüge ausgewählter Nichteisenmetalle. Der
e
ursprüngliche Skriptinhalt wurde jedoch weitgehend überarbeitet und um wich-
tige Einzelheiten ergänzt. Auch die Sachverhalte der einzelnen Kapitel werden
in dieser Neufassung ausführlicher erläutert, wobei auch hier die Gefüge unle-
pl

gierter Eisenwerkstoffe schwerpunktmäßig behandelt wurden.


Jedes Kapitel dieses Buches schließt mit einem praktischen Teil, in dem
Übungen vorgeschlagen werden, die die theoretischen Grundlagen festigen und
m

gleichzeitig die praktischen Erfahrungen bei der Deutung von Gefügebildern


sowie die manuellen Fertigkeiten bei der Schliffpräparation verbessern sollen.
Am Ende des Buches wurden einige Literaturquellen angegeben, die eine
Vertiefung der behandelten Themen ermöglichen.
Sa

Der im vorliegenden Buch behandelte Stoff dient der Vorbereitung von


Werkstofffachkräften auf eine selbstständige Tätigkeit im Metallographielabor
wie auch einem besseren Verständnis von Zusammenhängen zwischen den be-
trachteten Gefügebildern und den technologischen Parametern der Behandlung
des untersuchten Schliffmaterials.
Das Buch ist vornehmlich für angehende Werkstoffprüfer, Metallographen
und Studenten der Werkstoffwissenschaft gedacht. Es kann ebenfalls als Hand-
habe für Studierende des allgemeinen Maschinenbaus und der Fertigungstech-
nik sowie für angehende Gewerbestudienräte und nicht zuletzt als Nachschla-
gewerk für praktizierende Werkstofffachleute genutzt werden.

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VI

An dieser Stelle möchte ich allen, die mir bei der Herausgabe des Buches
behilflich waren, herzlich danken. Ein ganz besonderer Dank gebührt dem be-
reits verstorbenen Herrn Prof. Dr. J. Breme, dem ehemaligen Leiter des Insti-
tutes Metallische Werkstoffe der Universität des Saarlandes, für seine uneinge-
schränkte Unterstützung meiner Arbeit, vor allem für die Ermöglichung von
Untersuchungen am Rasterelektronenmikroskop wie auch für das Überlassen
einiger Gefügebilder von Titanlegierungen. Herrn Dr. F. Aubertin vom selben
Institut möchte ich danken für die Erstellung einiger rasterelektronenmikros-

s
kopischer Aufnahmen und die Durchführung von Röntgenmikroanalysen. Des
Weiteren gilt mein Dank allen, die mir bei der Beschaffung geeigneten Schliff-

ge
materials behilflich waren sowie den Studenten, die die Computer-Zeichnungen
zum Grundlagenteil des ersten Kapitels erstellt haben. Nicht zuletzt möchte ich
Frau Gudrun Müller sowie meiner Tochter Dr. Bernadette Weisgerber für die
aufwendige Textkorrektur herzlich danken.

Saarwellingen, im Dezember 2009


pa Georg Joachim Salbert
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VII

Inhaltsverzeichnis
Vorwort V

1 Die Schliffherstellung 1
1.1 Begriffe: Schliff, Gefüge 1
1.2 Die Schliffpräparation 1

s
1.2.1 Probenahme 1
1.2.2 Schleifen der ausgewählten Schlifffläche 4

ge
1.2.3 Polieren der geschliffenen Oberfläche 5
1.2.3.1 Maschinelles Polieren 6
1.2.3.2 Elektrolytisches Polieren 9
1.2.4 Anwendung polierter Schliffe 10
1.2.4.1 Schliffbilder ungeätzter Metallproben
pa 11
1.2.5 Ätzen der polierten Schliffoberfläche 12
1.2.5.1 Gefügeentwicklung 13
1.3 Praktische Übungen 15

2 Makroskopische Untersuchungen 17
2.1 Anwendungsbereich 17
e
2.2 Einteilung makroskopischer Verfahren 18
2.2.1 Flachätzverfahren 18
pl

2.2.1.1 Das Heyn’sche Verfahren 18


2.2.1.2 Das Oberhoffer-Verfahren 20
2.2.1.3 Makroätzung mit alkoholischer Salpetersäure 22
2.2.1.4 Makroätzung nach Adler 23
m

2.2.1.5 Makroätzung von Aluminium


252.2.2 Tiefätzverfahren 26
2.2.3 Abdruckverfahren 28
Sa

2.3 Praktische Übungen 31

3 Gefüge unlegierter Eisen-Kohlenstoff-Werkstoffe 32


3.1 Der Kohlenstoff als Zementit; Gefüge des metastabilen
Fe-C-Systems 32
3.1.1 Gefüge des metastabilen Systems im Stahlbereich 34
3.1.1.1 Gefüge untereutektoider Stähle 35
3.1.1.1.1 Grobkorngefüge und nadeliges Umwandlungsgefüge 40
3.1.1.1.2 Entartetes Gefüge 41
3.1.1.1.3 Gefügezeiligkeit 42

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VIII Inhaltsverzeichnis

3.1.1.1.4 Schweißnahtgefüge 44
3.1.1.2 Gefüge eutektoider Stähle 47
3.1.1.3 Gefüge übereutektoider Stähle 49
3.1.2 Gefüge des metastabilen Systems im Gusseisenbereich 55
3.1.2.1 Gefüge untereutektischer weißer Gusseisen 55
3.1.2.2 Gefüge eutektischer weißer Gusseisen 57
3.1.2.3 Gefüge übereutektischer weißer Gusseisen 59
3.2 Der Kohlenstoff als Graphit; Gefüge des stabilen Fe-C-Systems 60
3.2.1 Die häufigsten geometrischen Formen des Graphits 62

s
3.2.1.1 Die Lamellenform 62
3.2.1.2 Die Kugelform 66

ge
3.2.1.3 Kompaktgraphit und Graupelgraphit 68
3.2.1.4 Die Flockenform 70
3.2.2 Schalenhartguss und meliertes Gusseisen 73
3.3 Der im Eisengitter gelöste Kohlenstoff 74
3.3.1 Zerfall des unterkühlten Austenits
pa 75
3.3.1.1 Das Härtegefüge 75
3.3.1.2 Das Zwischenstufengefüge 82
3.3.1.3 Die Perlitbildung 83
3.3.2 Anlassgefüge 85
3.3.2.1 Gefüge nach niedrigem Anlassen 85
3.3.2.2 Gefüge nach mittlerem Anlassen 86
e
3.3.2.3 Gefüge eines hoch angelassenen Stahls 86
3.4 Praktische Übungen 89
pl

4 Gefüge ausgewählter Nichteisenmetalle 91


4.1 Kupferlegierungen 92
4.1.1 Cu-Sn-Legierungen; Zinnbronzen 95
m

4.1.1.1 Cu-Sn-Knetlegierungen 95
4.1.1.2 Cu-Sn-Gusslegierungen 100
4.1.1.3 Cu-Sn-Sinterlegierungen 100
Sa

4.1.2 Mehrstoff-Bronzen 102


4.1.2.1 Mehrstoff-Knetbronzen 102
4.1.2.2 Mehrstoff-Gussbronzen 103
4.1.3 Spezialbronzen 105
4.1.3.1 Aluminiumbronzen 105
4.1.3.1.1 Erstarrungsgefüge von Aluminiumbronzen 106
4.1.3.1.2 Gefügeveränderungen von Aluminiumbronzen beim
Abkühlen im festen Zustand 107
4.1.3.2 Berylliumbronzen 112
4.1.3.3 Bleibronzen 115

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Inhaltsverzeichnis IX
4.1.4 Cu-Zn-Legierungen (Messing) 116
4.1.4.1 Cu-Zn-Knetlegierungen 118
4.1.4.1.1 Einphasige Cu-Zn-Knetlegierungen 118
4.1.4.1.2 Zweiphasige Cu-Zn-Knetlegierungen 119
4.1.4.2 Cu-Zn-Gusslegierungen 123
4.1.5 Kupfer-Nickel-Legierungen 124
4.2 Aluminiumlegierungen 126
4.2.1 Al-Knetlegierungen 126
4.2.1.1 Nicht aushärtbare Al-Knetlegierungen 126

s
4.2.1.2 Aushärtbare Al-Knetlegierungen 127
4.2.2 Typische Al-Gusslegierungen 130

ge
4.2.3 Al-Sinterlegierungen 137
4.3 Titanlegierungen 138
4.3.1 Einphasige α-Legierungen 139
4.3.2 Einphasige β-Legierungen 140
4.3.3 Zweiphasige (α+β)-Legierungen
pa 140
4.4 Praktische Übungen 145

Literaturverzeichnis 146
Sachwortverzeichnis 147
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1 Die Schliffherstellung
1.1 Begriffe: Schliff, Gefüge

Als Schliff bezeichnet man eine entsprechend behandelte Materialprobe, die

s
für eine eindeutige Gefügeuntersuchung geeignet ist.
Das Gefüge ist der innere Aufbau metallischer Werkstoffe. Er ist festgelegt

ge
durch die Art der beteiligten Atome und ihrer dreidimensionalen Anordnung im
Nano-, Mikro- und Makrobereich. Oft wird als Gefüge nur das zweidimensio-
nale Bild (Kornbild) bezeichnet wie es sich in einem Anschliff darstellt und In-
formationen über die Art, Größe, Form und Anordnung der Körner (Kristallite)
sowie der Poren und Fremdeinschlüsse vermittelt.
pa
1.2 Die Schliffpräparation
e
Die Schliffherstellung besteht aus folgenden Arbeitsschritten:

• Probenahme
pl

• Schleifen der ausgewählten Schliffoberfläche


• Polieren der geschliffenen Oberfläche
• Ätzen der polierten Schliffoberfläche
m

Nach erfolgreichem Abschluss dieser Präparationsschritte kann die mikrosko-


pische Schliffbetrachtung stattfinden.
Sa

1.2.1 Probenahme

Für mikroskopische Untersuchungen sind Proben einer bestimmten Größe ge-


eignet. Die optimalen Schliffmaße liegen zwischen ca. 1 cm und 5 cm Kanten-
länge. Ist das zu untersuchende Materialstück größer, so werden mit Hilfe einer
Trennschleifmaschine oder Säge, je nach Werkstoffhärte, Stücke entsprechen-
der Größe herausgetrennt.

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2 Die Schliffherstellung

Während des Trennvorganges und auch während der folgenden Präparations-


stufen muss eine ausreichende Kühlung der Probe gewährleistet sein, damit
die Probentemperatur einen zugelassenen Höchstwert nicht überschreitet. Die-
ser Wert beträgt für Stahlproben ca. 80 °C und entspricht der Temperatur, bei
der die ersten Gefügeveränderungen stattfinden können.

Kleine Probenstücke wie Drähte, Nadeln, dünne Bleche, Späne usw., bei denen
die Abmessungen deutlich unterhalb von 0,5 cm liegen, müssen zwecks be-

s
quemer Handhabung „vergrößert“ werden. Dies geschieht beispielsweise durch
Einbetten in Kunststoffmassen, z.B. in Akrylmassen oder durch Einklemmen

ge
in einfache Klemmvorrichtungen – Abb. 1.1. Zudem bietet das Einbetten oder
Einklemmen die Möglichkeit, mehrere Schliffe gleichzeitig zu bearbeiten.

pa
e
pl

Abb. 1.1: a) eingebettete Schliffe, b) eingeklemmte Schliffe


m

Das Einbetten bzw. Einklemmen ist auch bei größeren Schliffen erforder-
lich, und zwar dann, wenn sich die spätere Betrachtung auf den Schliffrand
Sa

beziehen soll, wie z.B. bei der Untersuchung von Diffusionszonen oder von
galvanischen Überzügen. Schliffe, die ohne Einbettung oder Einklemmung
hergestellt werden, weisen eine deutliche Abrundung der Randzonen auf, was
ein unscharfes Gefügebild dieser Zone zur Folge hat. Durch die Einbettung oder
Einklemmung wird die Abrundung in die Randzone der Einklemmvorrichtung
verlagert, wodurch der Schliffrand eben und scharfkantig bleibt – Abb. 1.2.
Damit die Abtragung von Schliff und Einbett- bzw. Einklemmmaterial
während des Schleifens möglichst gleichmäßig verläuft, muss die Härte der
Einbettung bzw. Einklemmung der Schliffhärte angepasst sein. Durch Zugabe
von Aluminiumoxid lässt sich die Härte von Kunststoffeinbettmassen anheben.

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Die Schliffpräparation 3

s
Abb. 1.2: a) Schliff mit abgerundeter Randzone, b) Verlagerung der Abrundung in die
Kante der Einklemmung bzw. der Einbettmasse

ge
pa
Abb. 1.3: Vergrößerung der Betrachtungsfläche dünner Randschichten durch einen
Schräganschliff
e
pl
m

Abb. 1.4: Längsschliff und Querschliff eines gewalzten Stabes


Sa

Um die Einbettmasse leitend für Strom zu machen, was z.B. für das spätere
elektrolytische Polieren erforderlich ist, wird unter die Einbettmasse Silberpul-
ver gemischt.
Sehr vorteilhaft bei der Untersuchung dünner Randzonen ist der Schrägan-
schliff – Abb. 1.3. Durch eine Abschrägung, deren Winkellage beliebig gewählt
werden kann, wird die dünne Randzone zu einer größeren Fläche ausgeweitet.
In Proben plastisch verformter Werkstücke kann die Schlifffläche in Verfor-
mungsrichtung oder quer zur Verformungsrichtung gewählt werden. Im ersten

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4 Die Schliffherstellung

Fall spricht man vom Längsschliff, im zweiten Fall hingegen vom Querschliff
– Abb. 1.4. Entsprechend bezeichnet man einen zur Verformungsrichtung abge-
winkelten Schliff als Schrägschliff.
Die Betrachtung eines Längsschliffes liefert z.B. Informationen über den
Verformungsgrad der Körner und ihre Längsmaße, die Gleichmäßigkeit der
Verformung, die Anordnung der Einschlüsse sowie über die Ausprägung der
Zeiligkeit.
Der Querschliff wird gewählt, um die Quermaße der Körner zu bestimmen

s
und die Phasen sowie Einschlüsse qualitativ und quantitativ auszuwerten.

ge
1.2.2 Schleifen der ausgewählten Schlifffläche

Nachdem die Schliffoberfläche festgelegt wurde, folgt die Glättung dieser Flä-
che durch Schleifen auf Schleifpapieren. Das Schleifen kann maschinell oder
pa
von Hand bei Anwendung nasser oder trockener Schleifpapiere geschehen. Aus
Zeitgründen wird das maschinelle Schleifen bevorzugt. Hygienische Aspekte
und die Gewährleistung der Schliffkühlung sprechen eindeutig für die An-
wendung nasser Schleifpapiere, die während des Schleifens von einem leichten
Wasserstrahl überspült werden.
Der Schleifvorgang beginnt mit einem grob arbeitendem Papier niedri-
e
ger Körnung, wird auf Papieren zunehmender Körnung fortgesetzt und endet
schließlich auf einem sehr fein arbeitendem Papier, z.B. der Körnung 1000 oder
1200.
pl

Bei Bedarf kann der Schleifvorgang auf Papieren der Körnung 2400 bzw.
4000 abgeschlossen werden, die mittlerweile von Herstellerseite zur Verfügung
stehen. Durch die Anwendung dieser feinkörnigen Schleifpapiere kann der dem
m

Schleifen folgende Poliervorgang wesentlich verkürzt werden.

Die Körnung (Siebkörnungsnummer), die stets auf der Rückseite des Schleif-
Sa

papiers als Zahl angegeben ist, bedeutet die Anzahl der Siebmaschen, die auf
1 Zoll Länge des Siebes entfallen, durch das das Schleifmittel vor dem Be-
schichten des Schleifpapiers gesiebt wurde.

Als Schleifpulver wird vornehmlich Siliciumkarbid (SiC), auch Karborund


genannt, verwendet.

Zum manuellen Schleifen von Stahlproben für mikroskopische Betrachtun-


gen hat man Früher einen Papiersatz mit folgenden Körnungen verwendet: 150
(180), 220, 320, 400, 500, 600, 800, 1000 bzw. 1200.
Beim maschinellen Schleifen darf Dank der hohen Schnittgeschwindigkeit
der Schleifpapiersatz auf folgende Körnungen reduziert werden: 220, 320, 500,
800, 1000, 1200.
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10 Die Schliffherstellung

Als universaler Elektrolyt, der für einphasige Al- und Cu-Legierungen, aber
auch für einige hochlegierte Stähle geeignet ist, dient eine ca. 40%ige wässri-
ge Lösung von Orthophosphorsäure, die bei einer Temperatur von ca. 50 °C
eingesetzt wird.
Vielseitig und mit gutem Erfolg verwendbar sind Elektrolyte auf Perchlor-
säurebasis, wie z.B. der Eisessig-Perchlorsäure-Elektrolyt.

Perchlorsäure-Lösungen neigen allerdings sehr stark zur Explosion, was eine

s
strenge Einhaltung besonderer Vorsichtsmaßnahmen erforderlich macht. Der
Umgang mit diesen gefährlichen Elektrolyten ist ausführlich in Petzow 1994

ge
beschrieben worden.

Nach Beendigung des elektrolytischen Poliervorganges wird der Schliff ausgie-


big mit Wasser und danach mit Alkohol abgespült und anschließend unter dem
Fön getrocknet.

1.2.4 Anwendung polierter Schliffe


pa
Der polierte Schliff ist geeignet für den Nachweis des Einschlussbildes, d.h. der Art,
Größe und Menge nichtmetallischer Einschlüsse. In Stahlproben lassen sich z.B.
e
Mangansulfide, Silikatteilchen sowie Oxidteilchen erkennen und in polierten Grau-
gussschliffen sind Graphitteilchen feststellbar. In polierten Kupferschliffen sind
Kupferoxidulteilchen sichtbar und in Bleibronzen lassen sich Bleiteilchen erkennen.
pl

In Al-Si-Legierungen sieht man wiederum Si-Kristalle. Ferner können im polierten


Zustand Materialfehler wie Mikrorisse und Mikroporen festgestellt werden.
m

Erfahrene Metallographinnen und Metallographen sind durchaus im Stande,


alle oben genannten Einschlüsse, Gefügebestandteile und Materialfehler mühe-
los während einer gewöhnlichen Hellfeldbetrachtung zu identifizieren. Einige
Sa

Schliffbilder ungeätzter Materialproben zeigt die umseitige Bildtafel.

Um Veränderungen (Verfälschungen) des Einschlussbildes zu vermeiden, ist es


erforderlich, die Auswertung von Einschlüssen und Graphitteilchen, aber auch
von Mikrorissen und Poren im polierten Zustand und nicht nach dem Ätzen
durchzuführen.

Spezielle mikroskopische Verfahren, wie z.B. die Anwendung des polarisier-


ten Lichtes oder des Phasenkontrastes sind dank auftretender Kontraste und/
oder Farbeffekte ein weiteres hilfreiches Instrumentarium zur qualitativen Be-
stimmung von Einschlüssen und Phasen. Ausführlicheres zu diesen Verfahren

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Die Schliffpräparation 11

kann z.B. in Schumann 2004 nachgelesen werden.


Der polierte Schliff erlaubt zwar eindeutige Einblicke in das Einschluss-
bild, das eigentliche Gefügebild ist direkt nach dem Polieren noch nicht erkenn-
bar. Das Gefügebild muss erst durch eine Ätzbehandlung entwickelt werden.

1.2.4.1 Schliffbilder ungeätzter Metallproben

s
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pa
e
Abb. 1.9: Oxideinschlüsse im Stahl Abb. 1.10: Mangansulfide im Automaten-
stahl
pl
m
Sa

Abb. 1.11: Siliziumkristalle in einer Al-Si- Abb. 1.12: Graphit im Grauguss


Legierung

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Die Schliffpräparation 5

Für makroskopische Zwecke genügt in der Regel ein grobes Schleifen bis
zur Körnung 400.
Durch sorgfältiges Spülen von Schliff und Händen nach jeder Schleifstufe
soll eine Übertragung von Resten des Schleifmittels des vorangegangenen Pa-
piers auf das feinere Schleifpapier vermieden werden.

Das Schleifen für mikroskopische Zwecke muss in allen Schleifstufen sehr


sorgfältig durchgeführt werden. Das Wechseln vom gröberen zum feineren

s
Schleifpapier darf erst dann stattfinden, wenn alle Riefen des vorangegangenen
Papiers beseitigt wurden. Damit eine einfache und wirksame Kontrolle des Ver-

ge
schwindens der Schleifriefen des vorangegangenen Papiers möglich ist, wird
bei jedem Papierwechsel die Schleifrichtung um ca. 90° verändert.

Selbst größte Sorgfalt beim Schleifen, und auch dann, wenn der Schleifvorgang
mit einem außergewöhnlich feinen Papier der Körnung 2400 oder sogar 4000
pa
enden würde, wäre der Schliff für mikroskopische Untersuchungen noch immer
nicht geeignet. Für mikroskopische Zwecke ist ein weiteres Glätten der Schliff-
oberfläche, nämlich durch Polieren, erforderlich.
Vor Beginn des Polierens müssen etwaige Rückstände des Schleifmittels
von Schliff und Hand durch ausgiebiges Spülen entfernt werden.
e
1.2.3 Polieren der geschliffenen Oberfläche
pl

Das Polieren hat zunächst die Aufgabe, eine ebene und riefenfreie Schliffober-
fläche zu erzeugen. Aus dieser Sicht betrachtet man einen Schliff dann als gut
poliert, wenn bei einer Dunkelfeldbeobachtung1 mit 500facher Vergrößerung
m

keine Riefen mehr erkennbar sind.

Da beim Schleifen, vor allem in den ersten Schleifstufen, die Schleifkörner


Sa

nicht nur ein feines Zerspanen verursachen, sondern gleichzeitig eine Verfor-
mung einer bis zu ca. 50 µm tiefen Oberflächenschicht hervorrufen, muss im
Poliervorgang diese verformte Schicht, die so genannte Beilby-Schicht, besei-
tigt werden. Eine unzulängliche Beseitigung dieser Verformungsschicht hätte
nämlich eine deutliche Störung des anschließend geätzten Gefügebildes zufolge.
Abb. 1.5 lässt den Unterschied der Bildqualität eines nicht ausreichend und ei-
nes gut polierten Schliffes deutlich erkennen.

1
Dank einer speziellen Objektivkonstruktion und eines ringförmigen Lichtstrahls fällt das
Licht nicht wie bei einer Hellfeldbetrachtung senkrecht auf die Schliffoberfläche, sondern
schräg (Abb. 1.15b), wodurch etwaige Riefen, Kratzer und andere Oberflächenvertiefungen
hell leuchtend und auffällig in einem dunklen Umfeld zum Vorschein kommen.

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6 Die Schliffherstellung

s
ge
pa
Abb. 1.5: Gefügebilder einer zweiphasigen Fe-C-Legierung: a) mit erkennbar schlech-
ter Bildqualität als Folge unvollständiger Beseitigung der Schleifriefen und der Beilby-
Schicht, b) nach ausreichender Beseitigung dieser Schicht

Die Praxis zeigt, dass eine vollständige Beseitigung der Verformungs-


e
schicht erst durch eine drei- bis viermalige Wiederholung des durch ein Zwi-
schenätzen unterbrochenen Poliervorganges erreicht werden kann.
Das Einsetzen der feinsten Schleifpapiere 2400 und 4000 am Ende des
pl

Schleifvorganges oder ein Vorpolieren mit Poliermitteln der Körnung 3 µm be-


wirken einen beschleunigten Abbau der Beilby-Schicht und somit eine Verkür-
zung des Poliervorganges.
m

Man unterscheidet das mechanische (maschinelle) und das elekrolytische


Polieren.
Sa

1.2.3.1 Maschinelles Polieren

Der Schliff wird von Hand oder mit Hilfe einer Haltevorrichtung gegen eine
rotierende und mit einem Poliertuch überspannte Kunststoff- oder Metallschei-
be gedrückt, die eine Drehfrequenz von ca. 150 1/min bis 600 1/min ausübt.
Poliertücher werden aus Samt, Filz (Wolle), Leinen, Seide oder Kunststoff her-
gestellt.
Um die Entstehung so genannter Polierschatten (Kometenschweife) zu
verhindern aber auch, um die gesamte Fläche des Poliertuches zu nutzen, soll
der Schliff eine bogenförmige Bewegung oder eine Radialbewegung auf der
Polierscheibe ausführen. Polierschatten sind nicht ausreichend polierte Berei-

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Die Schliffpräparation 7

s
ge
Abb. 1.6: Schlifffläche mit erkennbaren Polierschatten
pa
che der Schliffoberfläche, die sich hinter harten Gefügebestandteilen bzw. Ein-
schlüssen bilden – Abb. 1.6.
Die Oberfläche des Poliertuches wird in bestimmten Zeitintervallen, die
experimentell festgelegt werden, mit einer wässrigen Suspension eines geeig-
e
neten Poliermittels besprüht.
Als Poliermittel werden bevorzugt Aluminiumoxid (Tonerde, Al2O3) oder
Diamantstaub verwendet.
pl

Tonerde wird in den Korngrößen Nr.1 (N, normal), Nr.2 (F, fein) und Nr.3
(FF, sehr fein) hergestellt. Diese Fraktionen werden in einem Schlämmverfah-
ren voneinander getrennt und gezielt eingesetzt.
m

Für weiche Werkstoffe, wie z.B. reines Eisen, Kupfer- oder Aluminium-
werkstoffe beginnt der Poliervorgang mit der Tonerde Nr.2, die auf ein Filztuch
aufgesprüht wird. Abgeschlossen wird der Poliervorgang auf einem weichen
Sa

Samttuch mit der Tonerde Nr.3 (FF), der Korngröße von ca. 0,1 µm.
Zum Endpolieren weicher Werkstoffe stehen dem Metallographen auch
noch Poliermittel der Korngröße 0,04 µm zur Verfügung.
Zum Polieren mittelharter bis harter Eisenwerkstoffe sind die Tonerde Nr.1 bzw.
Nr.2 und ein kurzfaseriges Filztuch geeignet.
Noch bessere Ergebnisse können bei harten Proben durch die Anwendung
von Diamantmitteln erreicht werden. Diese werden als Suspension auf eine mit
Seide oder Leinen überspannte Polierscheibe aufgesprüht oder als Paste aufge-
tragen. Diamantpoliermittel werden in den Korngrößen zwischen 15 µm und
0,25 µm geliefert.

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8 Die Schliffherstellung

s
ge
Abb. 1.7: Schematische Darstellung eines Polierreliefs

pa
Vorteile der Anwendung von Diamantpoliermitteln sind nicht nur eine kür-
zere Polierzeit und eine schnellere Abtragung der Verformungsschicht, sondern
auch die Möglichkeit, Polierschatten und so genannte Polierreliefs in der Schliff-
ebene zu verhindern.
Als Polierrelief bezeichnet man eine Topographie der Schlifffläche, die
infolge differenzierter Abtragung unterschiedlich harter Gefügebestandteile
e
(Phasen) entsteht und eine Verfälschung des Gefügebildes verursachen kann
– Abb. 1.7.
Maschinelles Polieren kann durch einen chemischen Angriff eines gezielt
pl

gewählten Poliermittels bzw. durch Zugabe eines Gleitmittels und eines Ätzzu-
satzes verkürzt werden.
Nach Beendigung des Poliervorganges findet eine Reinigung der Schliff-
m

fläche statt, indem Polierrückstände mit einem Wattebausch oder einem wei-
chen Papiertuch unter fließendem Wasser sorgfältig entfernt werden.
Sa

Die beste Reinigungsmethode ist die Ultraschallreinigung; Polierrückstände


lassen sich hierdurch auch aus Poren und Rissspalten mühelos beseitigen. Au-
ßerdem besteht bei dieser Reinigungsmethode nicht die Gefahr, erneut Kratzer
in die polierte Oberfläche einzubringen, wie das häufig beim Reinigen durch
Abwischen der Fall ist. Für die Reinigung von Schliffen zwischen den einzel-
nen Polierstufen ist diese Methode ebenfalls bestens geeignet.

Die gereinigte und noch nasse Schliffoberfläche wird mit Ethylalkohol (Etha-
nol) abgespritzt, um die Wasserreste vor allem aus Rissspalten zu binden. Da-
nach wird der Schliff mit dem Fön getrocknet.
Es ist hilfreich, die Qualität der polierten Schlifffläche mikroskopisch zu
überprüfen.
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Die Schliffpräparation 9

1.2.3.2 Elektrolytisches Polieren

Die bis zur Körnung 600 oder 800 geschliffene Probe wird als Anode gemein-
sam mit einer Kathode, die z.B. aus säurebeständigem Stahl besteht, in einen
Gleichstromkreis geschaltet und in einen geeigneten Elektrolyten, also in eine
Strom leitende Flüssigkeit (beispielsweise in verdünnte Säuren) eingetaucht –
Abb. 1.8. Durch den Stromfluss zwischen Probe und Kathode werden in einer
recht kurzen Zeit von ca. 30 Sekunden die Rauheiten der Schlifffläche einge-

s
ebnet.
Die meisten Elektropoliergeräte sind mit einer optischen Einrichtung aus-

ge
gestattet, die eine laufende Kontrolle des Polierprozesses möglich macht.

Das elektrolytische Polieren wird vornehmlich für weiche und einphasige Me-
talle verwendet, für die das mechanische Polieren ein sehr mühsamer Vorgang
ist und für die durch mechanisches Polieren das Erreichen einer Riefen freien
pa
Schliffoberfläche kaum möglich ist. Harte und mehrphasige Metalle lassen sich
hingegen einfacher und schneller mechanisch polieren.
e
pl
m
Sa

Abb. 1.8: Bauprinzip eines Elektropoliergerätes

Der erforderliche Elektrolyt ist vom Material der Probe abhängig und kann den
gängigen Ätzbüchern entnommen werden (Beckert & Klemm 1984, Petzow
1994).
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16 Praktische Übungen

Notizen zu den praktischen Übungen:

s
ge
pa
e
pl
m
Sa

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2 Makroskopische Untersuchungen
2.1 Anwendungsbereich

s
Makroskopische Untersuchungen, d.h. Schliffbetrachtungen, die mit bloßem
Auge oder mit Hilfe einer Lupe durchgeführt werden, dienen als Voruntersu-

ge
chungen oder auch ergänzende Untersuchungen der mikroskopischen Betrach-
tungen. Sie lassen sich mit einfachen Mitteln und mit einem geringen Zeitauf-
wand durchführen und werden deshalb sehr häufig in der Werkstatt oder auf
der Baustelle eingesetzt. Erstaunlich aufschlussreich sind dabei die Ergebnisse
dieser einfachen Untersuchungen. Mit Hilfe makroskopischer Untersuchungen


pa
können folgende Werkstoffmerkmale festgestellt werden:

Materialfehler in Form von Lunkern, Gasblasen, größeren Einschlüssen


und Makrorissen
• Primärgefüge (Erstarrungsgefüge)
• Zeiligkeit von Seigerungen und Einschlüssen und somit die Verformungs-
e
richtung
• Erscheinungsbild von Seigerungszonen und dadurch die Art der Beruhi-
gung sowie die Qualität und die Schweißeignung eines Stahls
pl

• Merkmale von Schweißnähten, wie z.B. Anzahl der Schweißlagen, Tiefe


der Wärmeeinflusszone sowie Schweißfehler in Form von Gasblasen und
Schlackeeinschlüssen
m

• Tiefen aufgekohlter, entkohlter oder gehärteter Randzonen


• Werkstoffbereiche, in denen eine Sekundärrekristallisation stattfand
• Neigung eines Stahls zur Alterung
Sa

• Charakter einer Bruchfläche

Die aufgeführten Nachweismöglichkeiten beziehen sich vornehmlich auf den


Stahl, teilweise aber auch auf das Gusseisen und einige Nichteisenmetalle.

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18 Makroskopische Untersuchungen

2.2 Einteilung makroskopischer Verfahren

Makroskopische Verfahren können in drei Gruppen unterteilt werden, nämlich in:

• Flachätzverfahren
• Tiefätzverfahren
• Abdruckverfahren

s
ge
2.2.1 Flachätzverfahren

Hier wird das in der Regel grob geschliffene Probestück mit einer Ätzlösung so
behandelt, dass auf der geätzten Oberfläche Kontraste entstehen, die mit blo-
ßem Auge deutlich erkennbar sind. Der Ätzangriff ist jedoch nicht stark genug,
pa
um wie beim Tiefenätzen Ätzrillen entstehen zu lassen. Die Flachätzung kann
mit einer starken Mikroätzung verglichen werden.

2.2.1.1 Das Heyn‘sche Verfahren2


e
Dieses Flachätzverfahren dient z.B. der schnellen Feststellung von Phosphor-,
Kohlenstoff- und Schwefelseigerungen3 in unlegierten und niedriglegierten
Stählen sowie im Stahlguss.
pl

Durch eine plastische Verformung werden Seigerungszonen und Einschlüs-


se zeilenförmig in Verformungsrichtung angeordnet, und so können durch die-
ses Ätzverfahren der Faserverlauf 4 und somit die Verformungsrichtung ein-
m

deutig bestimmt werden – Abb. 2.1a und Abb. 2.1b.


Zum Nachweis von Schweißlagen sowie der Wärmeeinflusszonen in
Schweißverbindungen ist dieses Ätzverfahren ebenfalls geeignet – Abb. 2.2.
Sa

Im Stahlguss lässt sich wiederum nach Heyn’scher Ätzung das Erstarrungs-

2
Entwickelt von Emil Heyn (1867–1922), einem deutschen Forscher und Professor an der TH
Charlottenburg. Diese Daten wie auch alle in weiteren Abschnitten dieses Buches gemachten
Angaben zu Personen, die in der Vergangenheit maßgeblich an der Entwicklung metallischer
Werkstoffe, vor allem aber am Fortschritt in der Metallographie beteiligt waren, stammen von
Richard Pusch, Duisburg. Sie wurden 1979 in der „Praktischen Metallographie“ in der Artikel-
reihe: „Die Geschichte der Metallographie“, Heft Nr. 1 bis Heft Nr. 10, veröffentlicht.
3
Unter Seigerungen versteht man allgemein die während der Erstarrung entstandenen Unre-
gelmäßigkeiten in der Verteilung von Komponenten einer Legierung.
4
Fasern sind zeilenförmig in Verformungsrichtung angeordnete Gefügebestandteile und/oder
Makroseigerungen.

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Einteilung makroskopischer Verfahren 19

s
ge
Abb. 2.1. a) Längsschliff eines Automatenstahls geätzt nach Heyn, Darstellung 2:1,
b) Faserverlauf in einer geschmiedeten Schraube, geätzt nach Heyn, Darstellung: 2:1

pa
e
pl
m

Abb. 2.2: Nachweis von Schweißlagen und Wärmeeinflusszonen im Stahl durch


Heyn’sche Ätzung, Darstellung: 2:1
Sa

gefüge (Primärgefüge) sichtbar machen (Abb. 2.3), weil die Seigerungen zwi-
schen den Dendriten und den interdendritischen Zwischenräumen besonders
stark ausgeprägt sind.

Ablauf:
Die bis zur Körnung 240 geschliffene Stahlprobe wird in eine Lösung von 8 g
Kupfer(II)-ammoniumchlorid in 100 ml Wasser eingetaucht und so lange der
Wirkung dieser Lösung ausgesetzt, bis auf der Schliffoberfläche ein rauer Kupfer-
niederschlag zu erkennen ist. Danach wird die abgelagerte Kupferschicht mit einem
Wattebausch unter fließendem Wasser weggewischt und der Schliff getrocknet.

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Praktische Übungen 31

2.3 Praktische Übungen


Um das in diesem Kapitel zusammengefasste Grundwissen zu festigen und die
Anwendung der beschriebenen makroskopischen Ätzverfahren zu erproben,
werden den angehenden Werkstoff-Fachleuten folgende Übungen empfohlen:

• Ausgewählte Stahlproben makroskopisch nach Heyn und nach Baumann


untersuchen, die Unterschiede zwischen den Makrogefügebildern beider

s
Verfahren erkennen und charakteristische Gefügemerkmale erörtern. Die
Ätzergebnisse als Skizze dokumentieren und die Zusammenhänge zwi-

ge
schen der Menge von Schwefel und Phosphor und der Stahlqualität erläu-
tern.

• Messingproben im Gusszustand und im rekristallisierten Zustand nach


dem Adler-Ätzen untersuchen, die Ätzgefüge betrachten und fotografisch


pa
oder als Handskizzen dokumentieren.

Das Erstarrungs-, Verformungs- und Rekristallisationsgefüge von Alumi-


niumproben unter Einhaltung erforderlicher Vorsichtsmaßnahmen entwi-
ckeln und beurteilen.
e
pl
m
Sa

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3 Gefüge unlegierter Eisen-Kohlen-
stoff-Werkstoffe
Der Kohlenstoff, das wichtigste Element technischer Eisenlegierungen, kann
je nach Menge und je nach Erstarrungs- und Abkühlungsgeschwindigkeit der

s
Legierung gebunden als Eisenkarbid Fe3C, Zementit genannt, frei als Graphit
oder atomar, d.h. gelöst im Eisengitter auftreten.

ge
3.1 Der Kohlenstoff als Zementit; Gefüge des metastabilen
Fe-C-Systems pa
Zementit ist ein Eisenkarbid das mit der Formel Fe3C umschrieben werden
kann und 6,67% C enthält. Diese Verbindung, die zu den intermetallischen Pha-
sen zählt, besitzt ein kompliziertes rhombisches Gitter, ist sehr hart, spröde und
bis zu 210 °C ferromagnetisch.
e
Der Zementit tritt im Gefüge unlegierter und niedriglegierter Fe-C-Werk-
stoffe bei mäßiger Erstarrungs- und Abkühlungsgeschwindigkeit auf und zwar
stets in Begleitung einer zweiten Phase, dem Ferrit. Mäßige Erstarrungsge-
pl

schwindigkeiten werden z.B. beim Kokillenguss oder beim Strangguss er-


reicht, mäßige Abkühlungsgeschwindigkeiten im festen Zustand kommen z.B.
während einer Luft- oder Ofenabkühlung zu Stande. Da das unter den obigen
m

Erstarrungs- und Abkühlungsbedingungen herrschende Phasengleichgewicht


nicht stabil ist, spricht man in diesem Fall vom Gefüge des metastabilen Eisen-
Kohlenstoff-Systems.
Sa

Die Art und die Menge der Phasen, die im Gefüge technischer Fe-C-Legie-
rungen unter den oben genannten Erstarrungs- und Abkühlungsgeschwindig-
keiten auftreten, sind vom Kohlenstoffgehalt und von der Betrachtungstempe-
ratur abhängig und können dem metastabilen Fe-C-Zustandsdiagramm (Abb.
3.1) entnommen werden.
Die morphologischen Eigenschaften, d.h. die geometrische Gestalt und
die Maße (Größe) der Gefügebestandteile, können verständlicherweise nicht
dem Diagramm entnommen werden; sie lassen sich ausschließlich durch mik-
roskopische Betrachtungen feststellen.
Die Analyse des Fe-C-Zustandsdiagramms des metastabilen Systems lässt
erkennen, dass bei Temperaturen unterhalb von 723 °C, also auch bei der für

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Praktische Übungen 89

s
ge
pa
Abb. 3.56: TEM-Aufnahme des Gefüges eines hoch angelassenen Stahls: rundliche Ze-
mentitteilchen in ferritischer Matrix

3.4 Praktische Übungen


e
Um eine gewisse Sicherheit im Umgang mit den vielfältigen Gefügebildern un-
pl

terschiedlich behandelter Eisen-Kohlenstoff-Legierungen zu erlangen, werden


folgende Übungen vorgeschlagen:
m

• Lichtmikroskopische Betrachtungen ausgewählter Stahlschliffe durchführen.

• Die betrachteten Gefüge mit den Gefügebildern des obigen Grundlagen-


Sa

teils vergleichen.

• Die betrachteten Gefügebilder skizzieren (fotografieren) und beschreiben.


Den jeweiligen Gefügezuständen die vorangegangene Behandlung des
Stahls zuordnen.

• Mikroskopische Betrachtungen an Schweißnähten durchführen und die


vier charakteristischen Gefügefelder der Wärmeeinflusszone skizzieren.

• Gefüge des untereutektischen, eutektischen und übereutektischen weißen


Gusseisens betrachten und skizzieren.

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Salbert_Metallografie.indd 89 07.06.2010 17:38:56 Uhr


90 Gefüge unlegierter Eisen-Kohlen­stoff-Werkstoffe

• Gefügebilder folgender Graugussarten betrachten, skizzieren oder fotogra-


fieren und beschreiben:
des ferritisch-perlitischen Graugusses mit Lamellengraphit,
des perlitischen und des perlitisch-ferritischen Sphärogusses sowie
des schwarzen Tempergusses ferritischer Matrix.

• Kontinuierliche ZTU-Diagramme eines eutektoiden und eines übereutek-


toiden unlegierten Stahls zeichnen oder kopieren und in diese Diagramme

s
verschiedene Abkühlungskurven eintragen. Die für unterschiedliche Ab-
kühlungsgeschwindigkeiten zu erwartenden Gefüge diskutieren.

ge
• Die ZTU-Diagramme kontinuierlich und isotherm abgekühlter unlegier-
ter Stähle miteinander vergleichen und auf die wesentlichen Unterschiede
beim Zerfall des Austenits achten.
pa
e
pl
m
Sa

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4 Gefüge ausgewählter Nichteisen-
metalle
Obwohl für viele Anwendungen Eisenlegierungen konkurrenzfreie Werkstof-
fe sind, gibt es dennoch zahlreiche Bereiche, in denen die spezifischen Eigen-

s
schaften der NE-Metalle besser den Betriebsanforderungen genügen als die der
Eisenmetalle.

ge
Verglichen mit den Eisenwerkstoffen besitzen NE-Metalle bei allgemein
guten mechanischen und technologischen Eigenschaften eine bessere Korrosi-
onsbeständigkeit gegen feuchte Luft und Wasser, in einigen Fällen eine gerin-
gere Dichte, bestimmte Legierungen sind funkenfrei, zeichnen sich oft durch
sehr gute Gleiteigenschaften aus, vor allem in Zusammenspiel mit Stahl, und
pa
besitzen breit gestreute elektrische Eigenschaften, d.h. sie können je nach Zu-
sammensetzung entweder als gute Leiter oder als Widerstandsmaterialien ver-
wendet werden.
Die Klassifizierung von NE-Metallen erfolgt nach unterschiedlichen Kri-
terien. Nach dominierender Eigenschaft unterscheidet man beispielsweise zwi-
schen Leichtmetallen, Schwermetallen, Buntmetallen, Weißmetallen, La-
e
germetallen, Loten usw.
Nach dem Formgebungsverfahren lässt sich wiederum zwischen Knet-,
Guss- und Sintermetallen unterscheiden.
pl

Bis auf wenige Ausnahmen sind technische NE-Metalle keine reinen Me-
talle, sondern Legierungen, die nach ihrem Grundelement benannt werden, wie
z.B. Kupferlegierungen auf Kupferbasis, Aluminiumlegierungen auf Alumi-
m

niumbasis usw.
In Anbetracht der Vielfalt technischer NE-Metalle, aber auch wegen der
beabsichtigten Einschränkung des Umfangs dieser Ausarbeitung, wird auf
Sa

eine vollständige Behandlung der Gefügeproblematik dieser Werkstoffgruppe


verzichtet und die Gefügebeschreibung nur auf ausgewählte NE-Metalle be-
grenzt.

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Salbert_Metallografie.indd 91 07.06.2010 17:38:57 Uhr


92 Gefüge ausgewählter Nichteisenmetalle

4.1 Kupferlegierungen

Kupferlegierungen, auch allgemein als Buntmetalle bekannt, zählen mit einer


Dichte von ca. 8,8 g/cm3 zugleich zu den Schwermetallen.
Die besonderen Eigenschaften, die auch die Anwendung dieser Legierun-
gen bestimmen, sind sehr gute Leitfähigkeit für Strom und Wärme, gute Kor-
rosionsbeständigkeit gegen feuchte Luft und Wasser (auch gegen Meerwasser),

s
ausgesprochene technologische Eigenschaften wie Gießbarkeit, Verformbarkeit,
Zerspanbarkeit, Schweiß- und Lötbarkeit und nicht zuletzt recht gute mechani-

ge
sche Eigenschaften wie Festigkeit, Härte und Verschleißwiderstand.
Zu den wichtigsten Cu-Legierungen unter dem Aspekt der Anwendungs-
häufigkeit gehören:
– Kupfer-Zinn-Legierungen, so genannte Zinnbronzen, und
– Kupfer-Zink-Legierungen, auch Messing genannt.

werden, sind:
pa
Weitere Cu-Legierungen, deren Gefüge in diesem Buch ebenfalls behandelt

– Mehrstoff-Zinnbronzen, wie z.B. Kupfer-Zinn-Zink-Blei-Legierungen, unter


dem Namen Rotguss bekannt oder auch Kupfer-Zinn-Phosphor-Legierungen,
so genannte Phosphorbronzen,
– Kupferlegierungen mit Zink und anderen Elementen, wie z.B. Kupfer-Zink-
e
Aluminium-Legierungen, allgemein als Sondermessing bezeichnet,
– Kupferlegierungen mit anderen Elementen als Zinn und Zink, die zu den Son-
derbronzen (Spezialbronzen) zählen. Untergruppen dieser Sonderbronzen sind
pl

beispielsweise Aluminiumbronzen, Bleibronzen und Berylliumbronzen.


– Kupfer-Nickel-Legierungen, wie z.B. Münzlegierungen und Widerstands-
legierungen (Konstantan) oder, Kupfer-Zink-Nickel-Legierungen, Neusilber
m

genannt, die die Gruppe der technischen Cu-Legierungen schließen.


Die aufgezählten Kupferlegierungen können abhängig von der Menge der
in ihnen enthaltenen Legierungselemente entweder homogen (einphasig) oder
heterogen (mehrphasig) sein.
Sa

Es ist wichtig hervorzuheben, dass alle einphasigen Cu-Legierungen nach der-


selben Behandlung stets denselben Gefügecharakter, d.h. dieselben Kristall-
formen aufweisen. Im Gusszustand kommt bei schneller Abkühlung ein aus-
geprägtes dendritisches Gefüge zum Vorschein, nach einer Kaltverformung
weisen sie ein Zeilengefüge mit Gleitbändern (Gleitstufen) auf und nach einem
Rekristallisationsglühen treten in allen Legierungen immer polyedrische Kör-
ner mit charakteristischen geradlinigen Korngrenzen und zahlreichen Zwil-
lingskristallen auf.

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Salbert_Metallografie.indd 92 07.06.2010 17:38:57 Uhr


Sach- und Namensverzeichnis 155

Wärmeeinflusszone 17ff., 40, 44ff., 89 Zwillingsgrenze 94


Wasserabschrecken 75, 110, 113f., 120 Zwillingskristalle 36, 92ff., 98f., 119, 125
Weichglühbehandlung 53f. Zwillingslamellen 94
Weichglühen 46, 53 Zwischenstufengefüge 82ff.
Weißer Temperguss 71f. Zwischenstufenumwandlung 82
Weißguss 55, 60, 64, 73
Weißmetalle 91
Werkzeugschneide 52

s
Werkzeugstahl 52ff., 76
Widmannstätten 40

ge
Widmannstätten’sches Gefüge 40, 44
Wiedererwärmung 85f., 108, 120, 142
WIG-Verfahren 135

Zähigkeit 41, 46, 65, 72, 85f., 88, 133, 139,


140, 144
Zeilengefüge 41, 43, 92
Zeiligkeit 17, 43
Zementit 32ff., 65, 73, 87
pa
Zementitkristalle 55
Zementitkugeln 54
Zementitlamellen 36, 42, 46ff., 53f.
e
Zementitmatrix 56ff.
Zementitnadeln 52
pl

Zementitschale 51f.
Zementitsphärolithe 53f
Zementitteilchen 34, 53, 82f., 86ff.
Zerspanbarkeit 40, 53, 92, 100, 103, 118,
m

122, 137
Zerspanung 40, 52
Zink 92, 102f., 105, 123f.
Zinkatome 117
Sa

Zinn 92, 103ff., 124


Zinnbronze 24, 92, 95ff.
ZTU-Diagramm 74f., 90, 106, 141
ZTU-Umwandlungsdiagramm 74
Zugfestigkeit 64f., 72, 88, 98, 105, 111ff.,
115, 118, 13, 125, 128, 132, 135, 138, 140
Zweiphasige Cu-Zn-Knetlegierungen 119
Zweiphasige (α+β)-Titanlegierungen 140
Zweistofflegierungen 105, 115
Zwillingsebene 94
Zwillingsform 98f., 114, 119

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Salbert_Metallografie.indd 155 07.06.2010 17:40:10 Uhr


Materialkundlich-
In diesem Band der Materialkundlich-Technischen Reihe wird auf mo- Technische

G. Salbert
derne und kompakte Weise das für die Werkstoffherstellung, -verar- Reihe 14
beitung und -prüfung erforderliche Wissen über die Präparation von
Metallproben für Gefügeuntersuchungen dargestellt. Wichtige mak-
roskopische und mikroskopische Untersuchungsverfahren von Eisen-
werkstoffen und Nichteisenmetallen werden eingehend erklärt.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in charakteristischen
Georg Salbert

Metallographie
Gefügebildern präsentiert. Die Zusammenhänge zwischen diesen
Gefügebildern und der Materialzusammensetzung einerseits sowie

s
der technologischen Behandlung des Materials andererseits werden
erläutert.

ge
Für eine Vielzahl behandelter Eisenwerkstoffe und Nichteisenmetalle

Grundlagen und Anwendung


werden die Zugfestigkeit sowie andere Gebrauchseigenschaften, die
aus dem Gefügeaufbau resultieren und die Anwendung der Werkstoffe
bestimmen, angegeben.

Materialkundlich-Technische Reihe: Metallographie


pa
Das Buch wendet sich vornehmlich an angehende Werkstoffprüfer,
Metallographen und Studierende der Werkstoffwissenschaft aber auch
des allgemeinen Maschinenbaues bzw. der Mechatronik. Nicht zuletzt
kann es als Nachschlagewerk von praktizierenden Werkstofffachleu-
ten genutzt werden.
e
pl
m
Sa

ISBN 978-3-443-23017-3
www.borntraeger-cramer.de
Gebrüder Borntraeger, Stuttgart
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Materialkundlich-Technische Reihe Band 14

Georg Salbert

Metallographie
Grundlagen und Anwendung
2010. IX, 155 Seiten, 159 Farb- und sw-Abbildungen,
21 x 15 cm

s
ISBN 978-3-443-23017-3, brosch., 29,90 €

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www.borntraeger-cramer.de/9783443230173

Die Metallographie befasst sich mit der makro- lässt den Einuss der Materialbehandlung auf die
skopischen und mikroskopischen Gefügeuntersu- Gefügeausbildung erkennen.
pa
chung metallischer Werkstoffe. Als wichtiger Teil- Die Ausbildung der Primärgefüge während der
bereich der Werkstofftechnik hat sie einen hohen Erstarrung und die Gefügeumwandlungen bei der
Stellenwert, sowohl in der Ausbildung von Werk- Abkühlung aller verwendeten Legierungen wer-
stofffachleuten, als auch in der Praxis der Werk- den mit Hilfe von Zustandsdiagrammen diskutiert.
stoffherstellung, -verarbeitung und -prüfung. Für eine Vielzahl behandelter Eisenwerkstoffe
e

Dieses Buch ist eine moderne und kompakte und Nichteisenmetalle werden die Zugfestigkeit
Darstellung der Praxis der Präparation von Metall- sowie andere Gebrauchseigenschaften, die eine
pl

proben für Gefügeuntersuchungen. Es beschreibt Folge des Gefügeaufbaus sind und die Anwen-
wichtige makroskopische und mikroskopische Ver- dung der Werkstoffe bestimmen, angegeben.
fahren für die Untersuchung von Eisenwerkstoffen Das Buch gliedert sich in folgende Kapitel:
m

und Nichteisenmetallen wie Kupfer-, Aluminium- Schliffherstellung, makroskopische Schliffunter-


und Titanlegierungen. suchung, Gefüge unlegierter Eisen-Kohlenstoff-
Anhand charakteristischer Gefügebilder werden Werkstoffe sowie Gefüge ausgewählter Nichtei-
Sa

Zusammenhänge zwischen Gefüge und Material- senmetalle.


zusammensetzung einerseits sowie der technolo- Jedes Kapitel schließt mit einem praktischen
gischen Behandlung des Materials andererseits Teil. Darin werden Übungen vorgeschlagen, die
erläutert. Die Gefüge werden erläutert und die die theoretischen Grundlagen des Lernenden fes-
Gefügebestandteile benannt. Die vorgestellten tigen und seine praktischen Kenntnisse bezüglich
Gefügebilder können vom Leser als Muster für die der Gefügedeutung und der Laborfertigkeit ver-
Interpretation eigener Gefüge benutzt werden. bessern sollen.
Der Vergleich von Gefügebildern untereinander
Das Buch soll auszubildende Werkstofffachleute auf eine selbstständige Tätigkeit im Materialprüabor
vorbereiten. Es wendet sich vornehmlich an angehende Werkstoffprüfer, Metallographen und Studie-
rende der Werkstoffwissenschaften. Ebenfalls kann es als Handhabe für Studenten des allgemeinen
Maschinenbaus bzw. der Mechatronik, der Fertigungstechnik sowie für angehende Gewerbestudienräte
und nicht zuletzt als Nachschlagewerk für praktizierende Werkstoffkundler genutzt werden.

 Gebr. Borntraeger
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Materialkundlich-Technische Reihe Band 14

Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .V 3.2.1 Die häugsten geometrischen Formen des Gra-


phits . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
1 Die Schliffherstellung . . . . . . . . . . . . . . 1 Die Lamellenform  Die Kugelform  Kompaktgraphit und
1.1 Begriffe: Schliff, Gefüge . . . . . . . . . . . . . . 1 Graupelgraphit  Die Flockenform
1.2 Die Schliffpräparation . . . . . . . . . . . . . . . 1 3.2.2 Schalenhartguss und meliertes Gusseisen . . . . 73
1.2.1 Probenahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 3.3 Der im Eisengitter gelöste Kohlenstoff . . . . . . . 74
1.2.2 Schleifen der ausgewählten Schliffäche . . . . . 4 3.3.1 Zerfall des unterkühlten Austenits . . . . . . . . . 75
1.2.3 Polieren der geschliffenen Oberäche . . . . . . . 5 Das Härtegefüge  Das Zwischenstufengefüge  Die Per-
Maschinelles Polieren  Elektrolytisches Polieren litbildung
1.2.4 Anwendung polierter Schliffe . . . . . . . . . . . . 10 3.3.2 Anlassgefüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Schliffbilder ungeätzter Metallproben Gefüge nach niedrigem Anlassen  Gefüge nach mittlerem
Anlassen  Gefüge eines hoch angelassenen Stahls
1.2.5 Ätzen der polierten Schliffoberäche. . . . . . . . 12
Gefügeentwicklung 3.4 Praktische Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . 89

s
1.3 Praktische Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4 Gefüge ausgewählter Nichteisenmetalle . . . . 91
4.1 Kupferlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
2 Makroskopische Untersuchungen. . . . . . . . 17

ge
4.1.1 Cu-Sn-Legierungen; Zinnbronzen . . . . . . . . . 95
2.1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Cu-Sn-Knetlegierungen  Cu-Sn-Gusslegierungen  Cu-
2.2 Einteilung makroskopischer Verfahren. . . . . . . 18 Sn-Sinterlegierungen
2.2.1 Flachätzverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4.1.2 Mehrstoff-Bronzen . . . . . . . . . . . . . . . . 102
Das Heyn’sche Verfahren  Das Oberhoffer-Verfahren  Mehrstoff-Knetbronzen  Mehrstoff-Gussbronzen
Makroätzung mit alkoholischer Salpetersäure  Makroät- 4.1.3 Spezialbronzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
zung nach Adler  Makroätzung von Aluminium
pa Aluminiumbronzen  Erstarrungsgefüge von Aluminium-
2.2.2 Tiefätzverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 bronzen  Gefügeveränderungen von Aluminiumbronzen
2.2.3 Abdruckverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 beim Abkühlen im festen Zustand  Berylliumbronzen 
2.3 Praktische Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Bleibronzen
4.1.4 Cu-Zn-Legierungen (Messing) . . . . . . . . . . 116
3 Gefüge unlegierter Eisen-Kohlenstoff-Werk- Cu-Zn-Knetlegierungen  Einphasige Cu-Zn-Knetlegie-
stoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 rungen  Zweiphasige Cu-Zn-Knetlegierungen  Cu-Zn-
Gusslegierungen
e

3.1 Der Kohlenstoff als Zementit; Gefüge des meta-


stabilen Fe-C-Systems . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.1.5 Kupfer-Nickel-Legierungen. . . . . . . . . . . . 124
3.1.1 Gefüge des metastabilen Systems im Stahlbereich 34 4.2 Aluminiumlegierungen . . . . . . . . . . . . . . 126
pl

Gefüge untereutektoider Stähle  Grobkorngefüge und 4.2.1 Al-Knetlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . 126


nadeliges Umwandlungsgefüge  Entartetes Gefüge  Ge- Nicht aushärtbare Al-Knetlegierungen  Aushärtbare Al-
fügezeiligkeit  Schweißnahtgefüge  Gefüge eutektoider Knetlegierungen
Stähle  Gefüge übereutektoider Stähle 4.2.2 Typische Al-Gusslegierungen . . . . . . . . . . 130
m

3.1.2 Gefüge des metastabilen Systems im Gusseisen- 4.2.3 Al-Sinterlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . 137


bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 4.3 Titanlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 138
Gefüge untereutektischer weißer Gusseisen  Gefüge eu- 4.3.1 Einphasige -Legierungen . . . . . . . . . . . . 139
tektischer weißer Gusseisen  Gefüge übereutektischer
4.3.2 Einphasige -Legierungen . . . . . . . . . . . . 140
Sa

weißer Gusseisen
4.3.3 Zweiphasige (+)-Legierungen . . . . . . . . . 140
3.2 Der Kohlenstoff als Graphit; Gefüge des stabilen
4.4 Praktische Übungen . . . . . . . . . . . . . . . 145
Fe-C-Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . 147

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____ Ex. Salbert: Metallographie (Materialkundlich-Technische Reihe, Band 14)


ISBN 978-3-443-23017-3 29,90 €

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