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Aufgaben die in den Abschlussprüfungen dran kamen (GP)

Beschaffung und Bevorratung


Voraussetzungen, die bei der Einführung von Just in Time beachtet werden muss:
- Zuverlässige Produktions- und Lieferbereitschaft des Lieferanten
- Genaue Abstimmung der Liefer- und Produktionspläne mit Lieferanten und evtl. Speditionen
- Kontinuierlich hoher Bedarf (z.B. Serienfertigung)
- Computergestütztes Logistiksystem mit permanenten Informationsaustausch zum Lieferanten
- Übernahme der Qualitätssicherung durch den Lieferanten
- Feste Rahmenverträge, in denen Termine/ Mengen, aber auch Konventionalstrafen vereinbart
sind

Bedingungen bei der eine JIT-Beschaffung sinnvoll ist


- Absatzpläne/ voraussichtliche Produktion/ voraussichtliche Abnahmemenge sind für einen
längeren Zeitraum abzustimmen
- Schneller Informationsaustausch, evtl. Abstimmen der EDV-Systeme
- Rechtzeitige Abstimmung der Abruffristen für die Produktion
- Vorhandensein eines Qualitätsmanagementsystems beim Lieferanten
- Vorhandensein eines Logistikkonzepts
- Rahmenverträge über eine bestimmte Menge und einen bestimmten Zeitraum
- Konventionalstrafe bei Lieferverzug

Risiken bei der Just in Time Beschaffung


- Langfristige Abhängigkeit vom Lieferanten, somit können Innovationen anderer Zulieferer nicht
vollständig und sofort genutzt werden
- Fehlende/ verspätete Materiallieferungen führen zu Störungen im Produktionsprozess und evtl.
auch Absatzstörungen mit Lieferungsverzug
- Risiko einer Schlechtleistung bei mangelnder Qualitätssicherung beim Lieferanten, dadurch
eigener Imageverlust oder Kosten durch Produktrückrufaktionen
- Störung im Produktionsprozess bei Qualitätsmängeln
- Produktionsstillstand bei Transportproblemen

Möglichkeiten der externen Bezugsquellenermittlung


- Internet
- Lieferverzeichnisse
- Fachzeitschriften
- Verbandsveröffentlichungen
- Kataloge
- Fachmessen

Vorteile durch Rahmenverträge


- Preisvorteil durch hohe Gesamtabnahmemenge: Der Lieferant kann über einen längeren Zeitraum
seine Produktionszahlen planen und kommt beim Preis entgegen
- Verringerung der Beschaffungskosten: Vertragsverhandlungen werden reduziert
- Produktqualität: gleichbleibende Qualität, da Belieferung nur von einem Lieferanten erfolgt
- Logistikkonzept: Durch Ausarbeitung eines Logistikkonzepts lassen sich die Beschaffungskosten
minimieren

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Risiken bei Rahmenverträge und wie diese durch Vertragsgestaltung eingeschränkt werden können:
- Laufzeitrisiko: Die Bindung durch Rahmenverträge kann das flexible Eingehen auf ein sich
änderndes Marktumfeld be- oder verhindern
 Es sollten entsprechende Ausstiegsklauseln vereinbart werden
- Preisrisiko: Eine Preisbindung durch Rahmenverträge kann bei sinkenden Marktpreisen die
Wettbewerbsfähigkeit einschränken
 Preisgleitklauseln oder turnusmäßig neue Preisabsprachen können dies verhindern
- Produktrisiko: Produktinnovationen und –variationen sind Motoren des wirtschaftlichen Erfolgs
 Es muss gesichert sein, dass die Verträge entsprechende Produktentwicklungen und
–anpassungen ermöglichen
- Lieferantenrisiko: Ist der Lieferant ein verlässlicher Partner hinsichtlich Lieferfähigkeit,
Produktqualität, Termintreue etc.?
 Das Maß der Abhängigkeit sollte ggf. durch Verträge mit mehreren Lieferanten begrenzt
werden

Auswirkung, wenn sich die durchschnittliche Lagerdauer verringert


- Die durchschnittliche Lagerdauer konnte verringert werden, dadurch sinken auch die anteiligen
Lagerkosten/ Kapitalbindungskosten
- Das Material liegt durchschnittlich weniger Tage im Lager, die Lagerzinsen für das gebundene
Kapital sind deshalb auch geringer

Gründe, Kauf zu Testzwecken


- Produktqualität testen
- Termintreue des Lieferers prüfen
- Zuverlässigkeit des Lieferers prüfen

Verbesserungen bei der Lieferantenbewertung

- Aufnahme des Kriteriums „Preis“, da dieser eine große Rolle spielt


- Einführung einer Gewichtung: z.B. Termintreue 20%, Qualität 20% und alle restlichen Kriterien je
10%. Termintreue und Qualität sollten höher bewertet werden. Damit erhält man ein
differenziertes Bild für die Entscheidungsfindung
- Ausführlichere Skalierung, z.B. Punkte von 0-10 vergeben. Dadurch ist eine höhere
Differenzierung gegeben

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Argumente, die den Standpunkt der alleinigen Berücksichtigung des Preises für die Auftragsvergabe
zurückweisen
- Terminverzögerungen können zu Produktionsausfällen führen
- Terminverzögerungen können uns zu höheren Sicherheitsbeständen zwingen
- Mehrarbeit durch Teillieferungen
- Abweichende Qualität führt zu Mehrarbeit
- Abweichende Qualität, die unbemerkt bleibt, führt zu eventuellen Kundenreaktionen und
Imageverlust

Unterschied Beschaffung A-Güter und C-Güter


- A-Güter haben einen größeren Wertanteil
- Bei A-Gütern wird mehr Kapital gebunden
- Durch günstigere Einstandspreise bei A-Gütern können die Stückkosten und damit der
Verkaufspreis deutlicher beeinflusst werden als bei C-Gütern
- Bei C-Gütern besteht geringeres Einsparpotenzial als bei A-Gütern

Angebotsvergleich
Meiner & Söhne GmbH Nährmittel Importe
Ansprechpartner Herr Wagner Frau Bürla
Angebot am 5. Mai 2011 5. Mai 2011
Einkaufspreis/ kg 25,00€ 36,00 sfr
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sonst 0,15€/kg
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Innerhalb 20 Tage Innerhalb 10 Tage,
30 Tage netto Kasse 30 Tage netto Kasse
Rabatt Ab 200kg 8% auf die gesamte Ab 300kg 10% auf die gesamte
Sendung Sendung
Lieferzeit in Arbeitstagen ab 8 7
Bestellungseingang

% Betrag in EUR Betrag in SFR


Listeneinkaufspreis / kg
- Lieferrabatt 8 2,00 10 3,60
= Zieleinkaufpreis 23,00 32,40
- Lieferskonto 2 0,46 2 0,65
= Bareinkaufspreis 22,54 31,75
+ Bezugspreis 0,15 ---
= Bezugspreis / kg 22,69 31,75
31,75 SFR : 1,4930 SFR/EUR = 21,27€
Das Produkt ist beim Lieferer Nährmittel Importe zu beziehen, da bei ihm der Bezugspreis/ kg günstiger ist

Kriterien bei der Lieferantenauswahl


- Beschaffungskosten
- Qualität der Ware
- Bewährte Geschäftsbeziehung
- Umweltverträglichkeit
- Zertifizierung des Lieferers
- Flexibilität des Lieferers (Lieferfähigkeit, Liefertreue, Lieferzeit, Verhalten bei Reklamationen)
- Standortnähe
- Zahlungsziel
- Image
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Arbeitsschritte bei der Lieferantenauswahl
- Voraussichtlichen Bedarf ermitteln
- Anfragen verschicken
- Eingang der Angebote kontrollieren
- Angebote vergleichen
- Kleine Menge zum Test bestellen
- Preise und Konditionen aushandeln
- Neue Lieferanten vorschlagen

Gründe, für eine langjährige Lieferantenbeziehung


- Positive Erfahrungen mit der gelieferten Qualität
- Bekanntes gutes Kulanzverhalten
- Hohe Liefertreue
- Ansprechpartner bereits bekannt
- Umweltfreundliche Verpackung
- Zertifizierter Betrieb
- Evtl. weitere Verhandlungsspielraum wegen hohem Gesamtumsatz
- Evtl. Bons wegen hohem Gesamtumsatz

Gründe, Ware vom Lieferer aus Deutschland zu beziehen


- Ware voraussichtlich schneller verfügbar
- Kein Wechselkursrisiko
- Geringerer Gefahr des Verderbs auf dem Lieferweg
- Geringere Gefahr, dass die Ware auf dem Lieferweg abhanden kommt
- Gerichtsstand Deutschland
- Schadenersatzansprüche leichter durchsetzbar

Lieferung zum 20. Mai 20xx fix. Welche Rechte bestehen, wenn nicht pünktlich geliefert wird:
- Auf Erfüllung des Vertrages bestehen und dies dem Verkäufer sofort ausdrücklich mitteilen
- Rücktritt vom Vertrag ohne Nachfrist und ohne Rücksicht auf Verschulden oder
- Schadenersatz wegen Nichterfüllung, wenn die Nichteinhaltung des Termins vom Lieferer
verschuldet ist
- Oder beide vorgenannte Rechte zusammen (Rücktritt und Schadenersatz)

Nettobedarf ermitteln
Bsp.: Für den Auftrag benötigen Sie 1.200 Stück Verpackungen. Sie haben einen derzeitigen Bestand von
850 Verpackungen. 630 davon sind reserviert. Der Sicherheitsbestand ist mit 200 Stück festgelegt.
Erfahrungswerte zeigen, dass es durch aus zu Beschädigungen an den Verpackungen kommen kann.
Deshalb rechnen Sie mit einem Zusatzbedarf von 5% der jeweils benötigten Verpackungsmenge.
Bruttobedarf: 1.200 Stk.
+ Zusatzbedarf 5% 60 Stk.
- Lagerbestand 850 Stk.
+ Reservierungen 630 Stk.
+ Sicherheitsbestand 200 Stk.
= Nettobedarf 1.240 Stk.

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Berechnung des durchschnittlichen Lagerbestands

(Anfangsbestand + 10 Monatsbestände) / 11
= (3.000kg + 4.000kg) / 11 = 4.000

Maßnahmen, um den durchschnittlichen Lagerbestand zu senken


- Bei einer dreiwöchigen Beschaffungszeit sollte überlegt und festgestellt werden, ob der
Durchschnittsbestand nicht durch Verkürzung der Bestellintervalle gesenkt werden sollte
- Prüfen, ob der Sicherheitsbestand noch weiter gesenkt werden kann
- Just-in-time-Beschaffung prüfen
- Kauf auf Abruf

Lagerkennziffern und deren Aussagehalt


- Höchstbestand = Bestellmenge + Sicherheitsbestand
Der Lagerhöchstbestand muss die vorhandenen oder nutzbaren Lagerkapazitäten
berücksichtigen. Bei seiner Festlegung spielen insbesondere die Lagerkosten eine Rolle.
Außerdem wird er von der Lagerfähigkeit des Lagergutes beeinflusst
- Durchschnittliche Lagerdauer = 360 / Umschlagshäufigkeit oder (durchschnittlicher Lagerbestand
/ Jahresverbrauch) x 360
Eine relativ kurze Lagerdauer ist günstig, weil das Lagerkosten, Kapitalbedarf und damit auch
Zinskosten spart. Dadurch verbessern sich Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbssituation
- Lagerreichweite = durchschnittlicher Lagerbestand / Verbrauch pro Tag
Wenn die Lagerreichweite, die den Zeitraum angibt, in dem der Lagerbestand aufgebraucht ist, zu
gering ist, kann es bei Lieferverzögerungen zu Engpässen in der Produktion kommen. Bei zu
hoher Lagerreichweite entstehen zu hohe Lager- und Kapitalbindungskosten
- Lagerzinssatz = (Marktzinssatz x durchschnittliche Lagerdauer) / 360 oder Marktzinssatz /
Umschlagshäufigkeit
Mit dem Ansatz eines Lagerzinssatzes wird berücksichtigt, dass das im Lager gebundene Kapital
Zinsen verursacht
- Lagerzinsen = (Wert des durchschnittlichen Lagerbestands x Lagerzinssatz) / 100
Damit werden die Kapitalbindungskosten während der durchschnittlichen Lagerdauer berechnet
- Umschlagshäufigkeit = Verbrauch pro Jahr / durchschnittlicher Lagerbestand oder 360 /
durchschnittliche Lagerdauer
Je höher die Umschlagshäufigkeit, desto geringer ist die Kapitalbindung im Lager

Maximal benötigte Lagerkapazität (Höchstbestand) in Stück berechnen


Regelmäßige Bestellmenge: 1.500 Stück
Lieferrhythmus: 2-wöchentlich (= 10 Arbeitstage)
Mindestbestand: Unterbrückung von 2 Arbeitstagen
Verbrauch: kontinuierlich
Mindestbestand = 2 Tage x tgl. Bedarf Höchstbestand = 300 + 1.500 = 1.800
2 Tage * 1.500 Stück / 10 Tage = 300 Stück

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Kosten, die in den Lagerkosten enthalten sind
- Lagermiete
- Personalkosten im Lager
- Reparaturkosten/ Instandhaltung für die Lagereinrichtung (Regale, Transporteinrichtungen,
Verwaltungstechnik, etc.)
- Abschreibungen auf die Lagereinrichtung
- Energiekosten im Lager
- Kapitalbindungskosten
- Versicherungsprämien auf die Lagerbestände
- Kosten aus Bestandsrisiko (Verderb, Schwund, Überalterung, etc.)

Vorteile der Eigenlagerung


- Das Lager ist ständig unter Kontrolle des Unternehmens. Es kann unmittelbar darauf zugreifen
- EDV-Bestandsfehler können leichter festgestellt und behoben werden. Dadurch entstehen
weniger Fehldispositionen
- Die Reaktionszeiten sind i.d.R. kürzer als in einem Fremdlager, wo die Waren des Unternehmens
nicht stets mit Priorität 1 behandelt werden
- Die Waren werden mit größerer Sorgfalt behandelt. Schäden durch unsachgemäße Lagerung
Dritter werden verhindert
- Die Aufträge sind für die Mitarbeiter des Unternehmens einfacher zu kommissionieren, da die
innerbetrieblichen Wege kürzer sind und Fahrtstrecken zum Außenlager entfallen
- Verwechselungen mit Waren Dritter ist ausgeschlossen; dadurch wird Schwund etc. vorgebeugt

Kopierfähige Formel angeben

Für die Ermittlung der einzelnen Wertanteile in der Spalte F benötigen Sie eine kopierbare Formel:
- E2/$E$11*100
- E2/E$11*100

Beschaffungsstrategien bei A-Gütern


- Just-in-time-Lieferung
- Rahmenverträge mit Lieferanten
- Kauf auf Abruf
- Konsignationslager

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Beschaffungskosten berechnen

Sehr geehrte Damen und Herren,


wir bieten Ihnen Pedale mit Fußfixierung gemäß Ihrer Spezifizierung pro Paar für 10,530US-$ an. Ab
einer Abnahmemenge von 400 Paaren pro Bestellung erhalten Sie 10% Rabatt. Für Verpackung und
Lieferung berechnen wir pauschal 303,73 US-$.
Zur Abwicklung des Geschäfts ist von Ihnen ein Dokumentenakkreditiv zu eröffnen
Weitere Angaben: 1€ = 1,35 US-$, Akkreditivkosten pro Bestellung 420,00€

Risiken bei Importgeschäften


- Währungsrisiko:
Der US-$ nimmt erheblich an Wert ab. Das Produkt hätte zu einem späteren Zeitpunkt günstiger
eingekauft werden können
- Absatzrisiko:
Die Auftragslage entwickelt sich nicht entsprechend unserer Prognose, wir haben erheblich
weniger Aufträge und benötigen nicht so viele Produkte
- Risiko der technischen Veralterung:
Im laufenden Jahr ergeben sich technische Neuerungen, z.B. neue Materialien auf
entsprechenden Fachmessen. Da unser Lager noch gefüllt ist, müssen wir weiterhin die alten
Produkte einbauen
- Liquiditätsrisiko:
Hohe Liquiditätsbelastung am Periodenanfang, noch keine Geldrückflüsse über entsprechende
Verkäufe

Vorteil eines Dokumentenakkreditivs für den Lieferanten


Unser Kreditinstitut als eröffnendes Kreditinstitut übernimmt ein Zahlungsversprechen gegenüber dem
Lieferanten bei Erfüllung der Akkreditivbedingungen

Vorteil eines Dokumentenakkreditivs für den Käufer


- Zahlung nur bei fristgerechter Einreichung der Dokumente
- Nachweis über den termingerechten Warenversand
- Die Bank des Käufers prüft die Dokumente
- Die Gefahr der Nicht-Lieferung ist gering, da der Exporteur das Geld nur gegen Dokumente erhält

Vorteil eines Dokumentenakkreditivs für den Verkäufer


-

Schlüssige Reihenfolge beim Wareneingang


- Papiere (Lieferschein/ Frachtbrief) annehmen und überprüfen mit Bestelldurchschlag oder
erfasster Bestellung im EDV-System
- Anzahl Versandstücke überprüfen

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- Verpackung auf Schäden überprüfen
- Ggf. Schäden an der Versandverpackung im Warenbegleitpapier vermerken und auf dem
Lieferschein bestätigen lassen
- Lieferung unverzüglich auspacken und auf Mängel überprüfen
- Ggf. Mängel dokumentieren und den Einkauf informieren
- Wareneingang im EDV-Lagersystem erfassen und evtl. Etiketten/ Strichcode zur Einlagerung
erstellen
- Ware zur Einlagerung freigeben

Vorteile der zentralen Lagerhaltung gegenüber der dezentralen


- Leichtere Bestandskontrolle, da nur ein Lagerort
- Nur ein Mindestbestand pro Lagerartikel, dadurch geringere Mindestabstände, dadurch geringere
Kapitalbindung
- Bessere Kapazitätsauslastung der Lagerräume und Lagereinrichtungen, Kosteneinsparung an
Abschreibungen, Miete, Personal
- Geringerer Personalbedarf, Personal wird besser ausgelastet
- Keine Umlagerung zwischen Lagerstandorten aufgrund plötzlicher Veränderungen in der
Auftragslage oder bei erhöhtem Ausschuss

Lagerform: Festplatzsystem + Voraussetzung


- Beschreibung, fester Lagerplatz für jedes Material; Lagerplatz darf ausschließlich mit
zugewiesenem Material belegt werden
- Voraussetzung, z.B.: EDV-System, das die Steuerung der Ein- und Auslagerung übernimmt

Vorteile Festplatzlager im Gegensatz zum Freiplatzlager


- Lagerplatz bekannt
- IT-Unabhängigkeit

Ermittlung der optimalen Bestellmenge + Bestellhäufigkeit pro Jahr

Anzahl der Bestellmenge in Tonnen Lagerkosten € Bestellkosten € Gesamtkosten €


Bestellungen
1 12 3.000 145 3.145
2 6 1.500 290 1.790
3 4 1.000 435 1.435
4 3 750 580 1.330
5 2,4 600 725 1.325
6 2 500 870 1.370
 Die optimale Bestellmenge beträgt 2,4t und die Bestellhäufigkeit 5

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Warum kann eine Abweichung von der optimalen Bestellmenge sinnvoll sein?
- Verderb von Ware durch lange Lagerung
- Lieferengpässe aufgrund von Missernten
- Saisonbedingter Verbrauch
- Erwartete Preisschwankungen
- Erwartete Wechselkursänderung
- Problem der Lagerkapazität
- Finanzierungsproblem

Vorteile, betriebliche Prozesse mit Hilfe einer ereignisgesteuerten Prozesskette abzubilden


- Es können zeitliche Abhängigkeiten/ Reihenfolgen verdeutlicht werden
- Diese Darstellung von Zuständigkeiten, Tätigkeiten und Abläufen erhöht die Transparenz
- Es können komplexe betriebliche Abläufe anschaulich dargestellt werden
- Die Implementierung von Standardsoftware wird erleichtert
- Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter wird leichter

Entscheidung Fremd- oder Eigenlagerung (Lagerfläche = 520m²)


a) Eigenlagerung: 3.640,00€ Miete; 5.400,00€ Personalkosten; 50,00€ (Versicherung); 0,80€/ m²
variable Kosten
= 3.640,00 + 5.400,00 + 50,00 = 9090,00 & 0,80 * 520m² = 416,00
9090,00€ + 416,00€ = 9.506,00€
b) Fremdlagerung: 20,00€/m²
= 20,00 * 520m² = 10.400,00€
 Variante a) ist kostengünstiger

Beschreibung des Bestellpunktverfahrens


- Es wird ein Meldebestand festgelegt, bei dem der Bestand den Verbrauch während der
Beschaffungszeit und den Mindestbestand deckt
- Bei Erreichen des Meldebestands wird eine Bestellung ausgelöst

Ermittlung des Meldebestands


- Beschaffungszeit: 4 Arbeitstage
- Jahresbedarf: 3.500 Spulen
- Arbeitstage pro Jahr: 250 Arbeitstage
- Mindestbestand ausreichend für: 5 Arbeitstage
- Fixe Kosten je Bestellung 100,00€
- Lagerhaltungskostensatz 15%
- Durchschnittlicher Einstandspreis je Stk. 25,00€

Arbeitsgl. Verbrauch = Jahresverbrauch / Arbeitstage pro Jahr = 3.500 / 250 = 14 Spulen/ Arbeitstag
9 Arbeitstage * 14 Spulen/ Arbeitstag = 126 Spulen

Argumente für die Vertragsart „Kauf auf Abruf“


- Abruf nur bei Bedarf, dadurch Einsparung von Lagerhaltungskosten
- Geringerer Aufwand bei Abrufen, da die Abläufe bekannt sind
- Geringere Unsicherheit durch bekannte „Eigenheiten“ des Lieferanten, wie Liefertreue, Qualität
usw.
- Mögliche Preisvorteile durch von vornherein vereinbarte höhere Gesamtmenge

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Maßnahmen, die bei Lieferengpässen notwendig sind
- Lagerbestände prüfen und die Lagerreichweite ermitteln (inkl. Sicherheitsbestand)
- Information an den Vertrieb bzw. an die davon betroffenen Kunden
- Kontakt zu Kunden aufnehmen, um spätere Liefertermin zu vereinbaren
- Ausweichen auf anderes Material gleicher Qualität
- Produktionsplanung überprüfen und Aufträge terminlich umschichten
- Die Kapazität im Bereich der Produktion über Jahresarbeitszeitkonten reduzieren

Vorgehensweise Nutzwertanalyse
- Gewichtung der Bewertungskriterien
- Aufstellen einer geeigneten Punkteskala
- Einschätzung der Ausprägung der einzelnen Bewertungskriterien je Angebot (Punktevergabe)
- Ermittlung der gewichteten Punkte je Bewertungskriterium und Angebot
- Ermittlung der Summen der gewichteten Punkte je Angebot
- Ermittlung des besten Angebotes in Abhängigkeit von der Punkteskala

Ansprüche bei Lieferverzug


- Rücktritt vom Kaufvertrag, weil das Produkt früher benötigt wird
- Schadenersatzansprüche aufgrund eines Deckungskaufs
- Ersatz vergeblicher Aufwendungen

Funktion des Konsignationslagers


- Das Konsignationslager ist ein Warenlager (Werbemittellager) beim Lieferanten, aus dem je nach
Bedarf die dort vorhandenen (gelagerten) Werbemittel abgerufen werden

Vorteile eines Konsignationslagers


- Da die Werbemittel erst nach Entnahme aus dem Lager berechnet werden, verringert sich die
Kapitalbindung
- Es entsteht nur ein geringer Abwicklungsaufwand, da die Abrechnung häufig quartalsweise (je
nach Vereinbarung) abgewickelt wird
- Die Werbemittel sind in entsprechender Qualität und Ausführung kurzfristig verfügbar, weil sie
sich bereits auf Lager befinden
- Die Firma des Konsignationslagers ist für die Qualität und den Erhalt der Werbemittel
verantwortlich. Dadurch spart unser Unternehmen Kosten für die „Warenpflege“
- Unser Unternehmen muss keine Lagerkapazität vorhalten. Dadurch steht Lagerkapazität für
andere Zwecke zur Verfügung

Sachverhalte, die bei der Festlegung vom Mindestbestand herangezogen werden müssen
- Zuverlässigkeit des Lieferanten
- Liefertreue
- Qualität der angelieferten Ware
- Kalkulierbarkeit der Transportdauer
- Konstanz des Verbrauchs
- Lagerkapazität
- Tagesverbrauch
- Lieferzeit/ Beschaffungszeit
- Lagefähigkeit des Artikels
- Kapitalbindung

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Entscheidungskriterien beim Angebotsvergleich
- Preis
- Ökologische Aspekte
- Lieferfähigkeit / Lieferzeit
- Qualität der Produkte / Zertifizierungen
- Sprachbarrieren
- Liefer- und Zahlungsbedingungen
- Verhalten bei Reklamationen
- Image

Risiken beim Aushandeln eines Rahmenvertrags und wie diese durch entsprechende Vertragsgestaltung
eingeschränkt werden
- Risiken:
o Laufzeitrisiko: Die Bindung durch Rahmenverträge kann das flexible Eingehen auf ein
sich änderndes Marktumfeld be- oder verhindern. Es sollten entsprechende
Ausstiegsklauseln vereinbart werden
o Preisrisiko: Eine Preisbindung durch Rahmenverträge kann bei sinkenden Marktpreisen
die Wettbewerbsfähigkeit einschränken. Preisgleitklauseln oder turnusmäßig neue
Preisabsprachen können dies verhindern
o Produktrisiko: Produktinnovationen und –variaationen sind Motoren des wirtschaftlichen
Erfolgs. Es muss gesichert sein, dass die Verträge entsprechende Produktentwicklungen
und –anpassungen ermöglichen
o Lieferantenrisiko: Ist der Lieferant ein verlässlicher Partner hinsichtlich Lieferfähigkeit,
Produktqualität, Termintreue etc. Es sollte eine Konventionalstrafe vereinbart werden

Inhalt einer E-Mail an den Lieferanten bei Lieferverzug


- Betreff, Anrede
- Inhalt, z.B.:
Hinweis auf Bestellung und Lieferverzug; Begründung der Dringlichkeit der Lieferung; Bitte um
Lieferung mit Nachfristsetzung bis…; Hinweis auf Konsequenz der Nichtlieferung nach
gesetzlicher Frist
- Grußformel, Name

Interne und externe Quellen, aus denen alternative Lieferanten für den Bedarf ermittelt werden können
- Intern:
Lieferantendatenbank; Eigene MA; Angebote aus vorherigen Ausschreibungen; Artikeldatei
- Extern:
Internetsuchdienste; Branchenbuch; Wer liefert was?; Werbung in Fachzeitschriften;
Herstellerkataloge; Fachmesse wäre hier falsch, außer: zurzeit laufende Fachmesse

Welche Kosten aus dem angegebenen Incoterm für das Unternehmen zu tragen (DAP Flughafen
Amsterdam)
- Entladekosten
- Kosten für den Transport vom Flughafen Amsterdam bis ins Werk des Unternehmens
- Zollkosten
- Ggf.: Übernahme der Gefahr für den Transport

Benennung der Klausel für folgende Transportart (Incoterm)


Unser Unternehmen trägt lediglich die Kosten des Abladens. Der Käufer trägt alle Kosten einschließlich
der Einfuhrabgaben sowie die Risiken bis zum Bestimmungsort.
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 DDP (Delivered Duty Paid)
Vorteile Dual Sourcing (Beschaffung bei zwei Lieferanten) im Gegensatz zum Single Sourcing
- Verringerung der Abhängigkeit von einem Lieferanten
- Stärkere Verhandlungsposition
- Höhere Markttransparenz

Betriebswirtschaftliche Nachteile bei der Erhöhung der Sicherheitsbestände


- Höhere Kapitalbindungskosten
- Verluste durch Verderb der gelagerten Ware (Lebensmittel)
- Vorhaltung der Lagerkapazität
- Größeres Absatzrisiko
- Höhere Lagerkosten, z.B. führ Kühlung
- Höhere Versicherungskosten

Zielvorgabe erreicht Ja oder Nein


Aufgrund der Verderblichkeit der Kakaobutte streben Sie für diese eine durchschnittliche Lagerdauer von
14 Tagen an.
Auszug aus der Lagerdatei für Kakaobutter:
01.07.2015 Anfangsbestand: 17t 31.08.2015 Monatsendbestand: 12t
31.07.2015 Anfangsbestand: 10t 30.09.2015 Monatsendbestand: 13t
Verbrauch an Kakaobutter vom 01.07. bis zum 30.09.2015: 338t
Ø Lagerbestand = (17t + 10t + 12t + 13t) / 4 = 13t
Umschlagshäufigkeit = 338t / 13t = 26-mal
Ø Lagerdauer = 360 Tage / 26 = 13,8 Tage
Ergebnis: Die Ø Lagerdauer des Unternehmens liegt unter 14 Tage, die Zielvorgabe ist erreicht

Maßnahmen, wenn die durchschnittliche Lagerdauer über den angestrebten liegt


- Reduzierung von Sicherheitsbeständen
- Just-in-time Lieferung
- Verkürzung der Beschaffungszeiten
- Kleinere Bestellmengen
- Einstandspreise senken (z.B. Lieferanten wechseln, Preisverhandlungen)
- Absatz ausweiten/ Verbrauch erhöhen
- Erhöhung der Umschlagshäufigkeit (durch z.B. attraktives Sortiment oder Senkung der
Verkaufspreise)

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ABC-Analyse

Maßnahmen für die Beschaffung von Display 97T bzw. Rolle 03 X


- Display 97T (A-Gut) – Maßnahmen mit Begründung
o Gründliche exakte Bedarfsplanung: Vermeidung unnötiger Kapitalbindung
o Optimale Planung der Bestell- und Lagermengen: bestmöglicher Kompromiss zwischen
Lagerkosten und Bestellkosten
o Senkung des „Eisernen Bestands“: Kapitalbindung reduzieren
o Langfristige Lieferverträge aushandeln: Sicherung bestmöglicher Konditionen bzw. des
Preises

- Rollen 03 X (C-Gut) – Maßnahmen mit Begründung


o Schätzung des Bedarfes: Kosten für die Bedarfsermittlung geringhalten
o Nur stichprobenhafte Qualitätskontrolle: Kostenreduzierung bei der Qualitätsprüfung
o Dezentrale Beschaffung: Minimierung des Beschaffungsvorganges

Grafische Darstellung der Ermittlung der optimalen Bestellmenge

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1 = Kosten in €; 2 = Optimale Bestellmenge; 3 = Gesamtkosten; 4 = Lagerkosten; 5 = bestellfixe
Kosten; 6 = Bestellmenge

Punkte, die bei der Annahme einer Lieferung beachten werden müssen
- Äußerliche Beschaffenheit der Lieferung
- Lieferadresse
- Anzahl der gelieferten Kartons
- Vergleich von Bestellung und Lieferschein

Rechtliche und betriebswirtschaftliche Verhaltensweise, wenn der Fahrer einer Lieferung nicht die
Überprüfung des Inhalts abwarten will
- Äußerliche Beschädigung von dem Frachtführer auf dem Original des Lieferscheins bestätigen
lassen, Annahme unter Vorbehalt
- Karton zu Beweiszwecke fotografieren
- Den Lieferer umgehend über die äußerliche Beschädigung per E-Mail/ Telefon/ Fax informieren

Rechte des Käufers, wenn das Produkt beschädigt ist


- Nacherfüllung in Form von Neulieferung oder Nachverbesserung

Wichtigkeit der Entscheidungskriterien bei einer Nutzwertanalyse


- Termingerechte Lieferung: termingerechte Lieferung ist wichtig, da es sonst zu
Produktionsausfällen kommen kann; Sie ist wichtig, da sonst Kundentermine nicht eingehalten
werden können; Sie ist wichtig, um die optimale Beschaffungszeit berechnen zu können
- Qualität: geringere Qualität führt evtl. zu Kundenreklamation; geringe Qualität führt zu erhöhtem
Ausschuss in der Produktion; Qualitätsmängel verursachen Nachbearbeitungskosten +
Fehlerfolgekosten
- Auftragsabwicklung: eine reibungslose Auftragsabwicklung mit dem Lieferanten erleichtert die
Arbeit

Argumente, die für den Kauf nach Probe sprechen


- Der Käufer kann sich im Vorhinein von Qualität und Verarbeitungsfähigkeit überzeugen
- Die Qualität des Musters ist verbindlich
- Bei Rechtstreitigkeiten kann das Muster als Beweisstück herangezogen werden
- Erweiterte Gewährleistungsansprüche/ Recht auf Wandlung, wenn das gelieferte Muster von der
Probe abweicht

Möglichkeiten um das Wechselkursrisiko auszuschließen


- Fakturierung in Euro
- Fixen Wechselkurs vereinbaren
- Devisenterminankauf

Voraussetzungen, damit eine Nutzwertanalyse sinnvoll und zielführend ist


- Es stehen mehrere Lieferanten zur Auswahl
- Es gibt mehrere Kriterien, die dem Betrieb wichtig sind
- Diese Kriterien haben ein unterschiedliches Gewicht
- Die Kriterien haben unterschiedliche Ausprägungen bei den Lieferanten
- Von allen Lieferanten müssen verlässliche Daten vorliegen

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Risiko das das Unternehmen trägt, wenn es bei Vertragsabschluss die Fakturierung in einer anderen
Währung eingeht
- Dieses Risiko ergibt sich aus Kursänderungen der Währung zwischen Vertragsabschluss und
Zahlung. Steigt der Kurs für die ausländische Währung, so zahlt unser Unternehmen mehr für das
Produkt als ursprünglich beim Angebotsvergleich ausgerechnet wurde

Vorteile eines Dokumentenakkreditivs für den Käufer und den Verkäufer


- Vorteil Käufer: Zahlung nur bei fristgerechter Einreichung der Dokumente; Nachweis über den
termingerechten Warenversand; Die Bank des Käufers prüft die Dokumente; Die Gefahr der
Nicht-Lieferung ist gering, da der Exporteur das Geld nur gegen Dokumente erhält
- Vorteil Verkäufer: gesicherter Zahlungseingang da es eine Bankbürgschaft gibt, die Bank zahlt,
wenn der Importeur nicht zahlen kann; Geringere Gefahr der Nicht-Annahme der Ware durch den
Kunden, da die Zahlung gegen Dokumentenannahme durch den Importeur recht früh erfolgt; Das
Risiko der verspäteten Zahlung entfällt, da die Bank gemäß Akkreditivbedingungen zahlt

Vor- und Nachteile die Menge eines Jahresverbrauchs auf Lager zu legen
- Vorteile:
o Die Beschaffungskosten sind gering, da nur eine Bestellung pro Jahr ausgeführt wird
o Evtl. Preisvorteil durch die Bestellung einer hohen Stückzahl beim Lieferanten
o Die Verfügbarkeit des Bauteils in der Produktion ist hoch
- Nachteile:
o Bei technischen Produkten kann es binnen eines Jahres zu einem Preisverfall kommen
o Bei technischen Produkten kann es binnen eines Jahres zu techn. Neuerungen kommen
o Hohe Kapitalbindung durch Lagerung der Jahresmenge

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