AM WOCHENENDE

GEGRÜNDET 1894
www.lvz.de | sonnabend/sonntag, 18./19. februar 2023 129. Jahrgang | nr. 42 | 2,30 €

REpoRtagE

„Ich hatte Woher kommen die

Kamelle? ein Klassi-

eine große ker wird in sachsen

produziert. Seite 10

Schnauze“
Uli Hoeneß polarisiert –
als Spieler, Manager und Mensch.
Im LVZ-Interview erzählt der
im intERviEw
frühere FC-Bayern-Präsident
aber auch von sportlichen und Wie wird man
privaten Tiefschlägen. Und wie anständig älter,
Ralf Rangnick beinahe Bayern- deichkind?
Trainer geworden wäre. Seite 29 wochenende
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foto: sven hoppe/dpa

Zukunftszentrum in Halle – Warnstreik

tHEmEn dEs tagEs

leipzig legt den

gute Wahl auch für Leipzig
Stadthafen wird doppelt
so teuer wie geplant Nahverkehr
Bei leipzigs wassertouristischem prestigepro-
jekt laufen die Kosten aus dem ruder. der Bau lahm
des stadthafens wird die Kommune nach derzei-
tigem stand 14,75 millionen euro kosten – dop- Die Saalestadt hat den Zuschlag für die 200 Millionen-Euro-Investition erhalten. Tausende beteiligen
pelt so viel wie bislang geplant. Seite 17
Es gibt gute Gründe, warum davon auch der Mitbewerber profitieren kann. sich am Ausstand
anZeIGe

Unsere EN-
Von Denise Peikert
WOCH
Leipzig. Anfangs fällt es vielleicht
E
ANGEBOT ein bisschen schwer, von Leipzig
aus diesen Gedanken zu fassen,
aber mit etwas Konzentration ist es
ganz leicht: Der Riebeckplatz in
Halle, knapp 50 Kilometer von hier,
ist der perfekte Ort für das Zukunfts-
zum zentrum für Deutsche Einheit und
Online- Europäische Transformation. Denn
Prospekt er hat zwei Vorteile: Er ist nicht in
Leipzig. Und er ist nicht weit weg
314867101_001122
von Leipzig.
sachsen
Für alle, die das jetzt irritierend
und Leipzig-zentriert finden: Es ist
Freistaat wehrt sich gegen ganz wertschätzend gemeint, in alle
Richtungen. In Halle kann etwas
Abwerbung seiner Lehrer entstehen, was es in Leipzig wahr-
sachsen kontert die lehrer-abwerbeversuche scheinlich niemals gegeben hätte -
aus Bayern. „die ankündigung ist unsolidarisch“, ohne Leipzig aber auch nicht.
erklärte Kultusminister christian piwarz (cdu).
aufgrund des personalmangels will das nach-
barland künftig mit prämien locken. Seite 8
Leipzig und plauen haben
etwas missverstanden
Halle hat etwas verstanden, das
Leipzig, seinem Bewerbungspart-
wEttER ner Plauen und dem politischen
Dresden offensichtlich durchge-
SA SO MO rutscht ist: Beim Zukunftszentrum
geht es nicht um die Friedliche Re-
volution. Es geht vor allem um die
lange und schmerzhafte Zeit nach
dem 3. Oktober 1990.
12° 7° 9° 3° 11° 7° Wie groß das Missverständnis ist,
zeigen Äußerungen wie die des
LvZ-kontakt CDU-Manns Sören Voigt, Abgeord-
neter in Sachsens Landtag aus dem
Vogtland. Die Entscheidung für
Telefon 0341 2181-0 Halle, meinte er, „ignoriert die Leis-
Abonnenten-Service 0800 2181-020* tungen der Menschen in Plauen und
Ticket-Service 0800 2181-050* Leipzig völlig.“ Das ist, offen gesagt,
schräg. Es gibt Hunderte Lobes-
www.lvz.de
reden auf die Friedlichen Revolutio-
LVZ Leipziger Volkszeitung näre, jedes Jahr werden sie auf dem
@LVZ Leipziger Ring im Lichterglanz ge-
*Kostenlose servIcenummern feiert. Alles berechtigt - aber es exis-
tiert halt schon. Dafür zusätzlich ein
200 Millionen Euro teures Haus
bauen, wie es beim Zukunftszent-
rum geplant ist?
Carsten Schneider (SPD) ist Ost-
beauftragter der Bundesregierung,
60007 unter anderem auf ihn kommt es
jetzt an. „1989 war ein wichtiger
Moment der Geschichte“, sagt er.
Die Zeit danach sei aber noch wich-
4 194318 402307 tiger gewesen für eine Mehrheit in
Ostdeutschland. Die Massen-
arbeitslosigkeit, die Gewalterfah-
rungen auf der Straße - das alles prä-
ge bis heute Millionen Menschen.
„Das ist meinem Eindruck nach
noch nicht ausreichend reflektiert“,
sagt Schneider. Genau diese Lücke
soll das Zukunftszentrum jetzt
schließen. Die Menschen, die so alt
sind, wie es ihre Eltern waren, als die
Wende kam, die spüren heute die
kollektive Erschütterung in den Bio-
grafien ihrer Familien nach 1990 an
vielen Stellen ihres Lebens. Das
Halle fängt bei vermeintlichen Kleinig-
keiten wie dem meistens eher nicht
repräsentiert zu erwartenden großen Erbe an.
Und es geht weiter bei dem ganz
die Differenz Großen wie dem Gefühl, sie müss-
und zugleich ten auf Familienfesten oder auf der
Straße die Demokratie verteidigen.
räumliche Und darin, was das genau heißt, sind
Nähe zu sie sich ganz und gar nicht einig.
Dass das Zukunftszentrum nun in
Leipzig. Halle geplant ist (und nicht wie in
der Jury bis zuletzt hart umstritten in
Raj Kollmorgen, Frankfurt/Oder), das würdigt dann
professor für soziologie eben auch Leipzig. Denn klar: Ohne
die Friedliche Revolution hätte es
das Danach auch nicht gegeben. Raj
Kollmorgen ist Professor für Soziolo-
gie an der Hochschule Zittau/Gör-
litz und saß in dem Gremium, das
über den Standort des Zukunfts-
zentrums beraten hat. „Natürlich
haben alle in der Jury gesehen und
gewürdigt, welche Rolle Leipzig
1989 gespielt hat“, sagt er. „Für Hal-
Studie zum geplanten Zukunftszentrum für Deutsche Einheit
und Europäische Transformation in Halle. screenshot: stadt halle
le spricht, dass es eben nicht der Ort
ist, den wir intuitiv mit der Friedli-
chen Revolution verbinden.“ Aber
man verbinde mit Halle die harten
Transformationsprozesse, etwa in
der Chemieindustrie. „Die Stadt re-
präsentiert die demografischen,
städtebaulichen und industriellen
Umbrüche - und zwar in Differenz
und zugleich in räumlicher Nähe zu
Leipzig in besonderer Weise.“
Ein Zeitenwende-kraftzentrum
in der Region Halle/Leipzig
Da kann also etwas entstehen, eine
Art Zeitenwende-Kraftzentrum: Dort
die Umbrucherkundung, hier die Re-
volutionserinnerung – mit Halle zu-
sammen, sozusagen. „Leipzig ist
ähnlich wie Jena schon eine sehr er-
folgreiche Stadt, die den Impuls von
außen nicht wirklich gebraucht hat,
um zu strahlen“, sagt dazu auch der
Ostbeauftragte Carsten Schneider.
Leipzig hat für ein Tandem mit Halle
also gute Voraussetzung. Die Stadt
sollte aber künftig ein paar Dinge
konzentrierter angehen, als ihre Be-
werbung um das Zukunftszentrum.
Die Planungen für das Einheitsdenk-
mal zum Beispiel.
Womit wir bei der Frage wären:
Was soll dieses Zukunftszentrum
eigentlich genau machen? Es soll
sich unter anderem die Jahre seit
1990 in Deutschlands und Europas
Osten ansehen und daraus Lehren
ziehen, wie wir gegenwärtige Um-
brüche besser hinbekommen - also
etwa die Digitalisierung und die Kli-
mapolitik. Wie dieses Übereinan-
derlegen, dieses vergleichende Er-
forschen aussehen kann, beschreibt
der Wissenschaftler Raj Kollmorgen
so: 1989/90 sei alles in Frage gestellt
worden, politisch, wissenschaftlich,
gesellschaftlich, kulturell, im Alltag.
„Wenn der sozial-ökologische Um-
bau gelingen soll, wird es hier ge-
nauso sein müssen“, sagt Kollmor-
gen. Die Jahre seit 1990 hätten ge-
zeigt, dass man eben nicht nur drei
Stellschrauben richtig drehen müsse
und alles werde gut. Aus den Erfol-
gen und Misserfolgen der Umbrü-
che nach 1989, sagt er, könne man
Vieles für die Zukunft lernen.
Leipzig. Kein Bus, keine Straßen-
bahn – und überall verwaiste Hal-
testellen: Am Freitag hat ein
Warnstreik durch die Dienstleis-
tungsgewerkschaft Verdi im Öf-
fentlichen Dienst den Nahver-
kehr in Leipzig praktisch zum Er-
liegen gebracht. Von 3 Uhr an wa-
ren die Betriebshöfe der Leipziger
Verkehrsbetriebe (LVB) von Be-
schäftigten besetzt und alle Fahr-
zeuge am Ausrücken gehindert
worden. Parallel zu den Beschäf-
tigten des Nahverkehrs gingen
auch viele Erzieherinnen und Er-
zieher der kommunalen Kitas und
Schulhorte, die komplette Leipzi-
ger Stadtreinigung sowie Ange-
stellte in Behörden in den ganztä-
gigen Ausstand. Verdi sprach von
mehreren Tausend Beteiligten am
Warnstreik, zu dem auch der Be-
amtenbund dbb aufgerufen hatte.
Am Vormittag versammelten sich
viele der Streikenden dann auf
dem Wilhelm-Leuschner-Platz –
um anschließend mit lautstarkem
Protest am Neuen Rathaus vor-
beizuziehen.
In der kommenden Woche
wird Leipzigs Verwaltungsbür-
germeister Ulrich Hörning (SPD)
nach Berlin zu den Verhandlun-
gen zwischen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern reisen. Die
Gewerkschaft Verdi fordert
10,5 Prozent mehr Lohn für alle
Beschäftigten – mindestens aber
ein Plus von 500 Euro monatlich.
Bisher gibt es kein Angebot der
Gegenseite, auch deshalb ist der
Frust groß.
Kommentar Seite 2/Seite 18
Im Streik: Die beiden Erzieherin-
nen Susanne Fischer und Franzis-
ka Zita. foto: andré Kempner
2 BLICKPUNKT
leitartikel
Von Matthias Koch
Neue Hoffnung
aus New York
N
och eine Ramstein-Runde? Ein Nato-Gipfel? Ein Be-
such der EU-Spitze in Kiew? Eine weitere Rede Wo-
lodymyr Selenskyjs bei der Münchner Sicherheits-
konferenz? Man sieht immer neue Bemühungen
rund ums Thema Ukraine und ahnt doch: So wird das nichts.
All diese Foren können helfen, Nothilfen zu organisieren
für das von Russland angegriffene Land. An der Ursache des
Problems aber ändern sie nichts. Der von Wladimir Putin be-
fohlene unfassbare Bruch des Völkerrechts geht weiter.
Was tun? Das Thema gehört auf die Weltebene. Wer so
spricht, wird oft als Träumer abgetan. Doch immerhin glänzt
dieser Tage ein kleiner neuer Hoffnungsschimmer über der
UN-Zentrale in New York.
Der Fall Ukraine zeigt:
Es wird Zeit für einen frischen Blick
auf das Thema UN-Reform.
Eine erste gute Nachricht sickert durch: In der kommen-
den Woche, bei einer Abstimmung in der Generalversamm-
lung der 193 Mitgliedsstaaten, wird es eine sehr breite Mehr-
heit geben für eine UN-Resolution mit einem Ruf nach russi-
schem Truppenabzug und sofortiger Einstellung der Gefech-
te. In einer ähnlichen Abstimmung im März votierten bereits
141 Staaten dafür und nur fünf dagegen: Syrien, Nordkorea,
Eritrea, Belarus und Russland selbst. China enthielt sich.
Solche politischen Signale sind wichtig. Sie geben allen
Russen Stoff zum Nachdenken, die an guten internationalen
Beziehungen interessiert bleiben und sich nicht wie Putin be-
reits in eine ganz eigene Welt verabschiedet haben.
Das Votum der Generalversammlung ist jedoch völker-
rechtlich nicht bindend. Ein Beschluss des kleineren und
mächtigeren UN-Sicherheitsrats wäre besser. Denn daran
können bei Nichtbefolgen militärische Gegenmaßnahmen
der gesamten Weltgemeinschaft geknüpft werden, etwa die
völkerrechtlich saubere Einrichtung einer Flugverbotszone.
Das Problem ist das traditionelle Vetorecht der fünf Atom-
mächte im Sicherheitsrat, zu denen auch Russland gehört. In-
zwischen fällt diese Schiefheit schmerzlicher auf denn je.
Welchen Sinn hat ein Gremium, in dem der Täter die Verhin-
derung weiterer Taten einfach ablehnen darf?
Doch es gibt eine zweite gute Nachricht aus New York.
Auch diese überfällige Grundsatzdebatte kommt jetzt end-
lich in Gang, wenn auch nur langsam. Völkerrechtler hantie-
ren schon mit Lösungen. Danach behielte Russlands Außen-
minister Sergej Lawrow zwar das Recht, unten durch die
Drehtür der UN-Zentrale zu kommen. Die diplomatische Im-
munität bliebe gewahrt, ebenso wie der Grundsatz, dass oh-
ne direkte Begegnungen kein Weg zum Frieden führt. Der
Zugang zum Sitzungssaal des Sicherheitsrats könnte ihm je-
doch verweigert werden, wenn es dort gerade um Dinge
geht, die sein eigenes Land betreffen. Es wird Zeit für einen
frischen Blick auf das Thema UN-Reform: Es geht hier nicht
um Paragrafenreiterei, sondern um Menschheitsfragen.
kommentar
Von Andreas Niesmann
Die Machtdemonstration
Mit Streiks im öffentlichen Dienst ist das ja so eine Sache.
Viele haben Verständnis, wenn diejenigen, die unser Land
am Laufen halten, dafür angemessen bezahlt werden wollen.
Dass Pflegekräfte, Betreuungspersonal oder die Beschäftig-
ten der Entsorgungsbetriebe hart arbeiten und trotzdem häu-
fig nur so gerade über die Runden kommen, hat sich bei den
meisten Menschen rumgesprochen.
Gleichzeitig gilt aber, dass kaum ein Arbeitskampf den
Alltag so sehr tangiert wie der im öffentlichen Dienst. Wenn
Bahnen und Busse nicht mehr fahren, Müll nicht mehr abge-
holt, Kranke nicht mehr versorgt und Kinder nicht mehr be-
treut werden, kann die grundsätzliche Unterstützung schnell
in Ablehnung oder gar Wut umschlagen. Gewerkschaftsbos-
se sind deshalb gut beraten, ihre Machtdemonstrationen do-
siert einzusetzen. Verdi hat das versucht. An den wichtigsten
Flughäfen des Landes ging nichts mehr, mancherorts wurden
auch Nahverkehr und Kitas bestreikt. Für Betroffene war das
anstrengend, das ganz große Chaos aber blieb aus. Natürlich
kann man die Frage stellen, ob es angemessen ist, für ein
Zeichen der Stärke gleich den Flugverkehr des ganzen Lan-
des lahmzulegen. Immerhin haben die Tarifverhandlungen
erst im Januar begonnen. Andererseits gibt es nun mal das
Streikrecht, und es ist legitim, davon Gebrauch zu machen.
Verdi hat die Muskeln spielen lassen. Alle wissen nun um
die Macht der Beschäftigten. Jetzt allerdings ist es wichtig,
dass verhandelt wird. Und bitte konstruktiv. Die Löhne müs-
sen spürbar steigen, sie werden aber vor allem in höheren
Einkommensgruppen nicht den gesamten Kaufkraftverlust
ausgleichen können. Arbeitskämpfe für das Schaufenster
braucht niemand.
Das große
Geschäft mit
der Spaltung
Der Schweizer Historiker Daniele Ganser lebt von
Verschwörungstheorien. Mit einem Vortrag zum
Ukraine-Krieg tourt er bald durch Deutschland – und
es hagelt Protest. Wie gefährlich ist der Mann? Ein
Abend mit dem selbst ernannten „Friedensforscher“.
B
Von Maximilian König
evor sie in ihre Blase dür-
fen, zu ihrem Dr. Ganser,
müssen sie eine letzte
Barriere passieren. Eine
Gruppe von rund
20 Menschen, teilweise
in ukrainische Flaggen gehüllt, steht
vor einer Schweizer Veranstaltungs-
halle und will den Besuchern des
Vortrags „Warum haben wir Krieg in
Europa?“ ihre „Zetterli“ in die Hand
drücken. Darauf eine Friedenstaube
und eine offene Hand. „Wir trinken
Tee. Mit Ihnen“ steht als Angebot da-
rauf.
Die Zettelverteiler haben sechs
Thermoskannen mitgebracht, eine
Kiste mit bunten Teetüten. Sie wollen
über Daniele Ganser diskutieren –
und über sein Thema: den Ukrai-
ne-Krieg. Auf den Flyern haben sie
populäre Thesen von Ganser notiert:
„Die Schuld am Angriffskrieg Russ-
lands gegen die Ukraine trägt die
Nato“ oder „Die CIA hat 2014 einen
Putsch inszeniert und in der Ukraine
eine USA-hörige Regierung insze-
niert“. Zu jedem Punkt führen sie auf
den Zetteln Gegenargumente auf.
„Das sind schon Verrückte“
Es ist der letzte Versuch, einige der
rund 1000 Besucher vor einem Red-
ner zu warnen, der überall, wo er auf-
tritt, ob in Deutschland, Österreich
oder der Schweiz, für Spannungen
sorgt – selbst hier in Biberist, einer
nicht mal 10000 Einwohner großen
Gemeinde zwischen Basel und Bern.
Ganser ist Schweizer, Historiker
und selbst ernannter „Friedensfor-
scher“. Er schreibt amerikakritische
Bücher wie „Imperium USA“ und
landet damit auf den Bestsellerlisten.
Seine Kritiker werfen ihm vor, er sei
Verschwörungstheoretiker, russ-
landtreuer Propagandist, Antisemit.
Seine Fans feiern ihn als Aufklärer,
mehrere Hunderttausend folgen ihm
in den sozialen Netzwerken und nen-
nen ihn dort teilweise ehrfürchtig
„Dr. Ganser“ oder „Herr Ganser“.
Ab März tourt Ganser mit seiner
Vortragsreihe durch 14 deutsche
Städte von München bis Kiel. Fast
überall, wo er sich ankündigt, zeigt
sich dasselbe Schema: Proteste aus
der Politik und von Zivilbündnissen,
Empörung und juristische Drohun-
gen auf der Ganser-Seite. So ist es
beispielsweise in Aachen, Kiel, Han-
nover, Rostock. Nürnberg und Dort-
mund haben seinen Auftritt bereits
abgesagt, in anderen Städten wird
noch gerungen. Trotz der Debatten
sind die Säle am Ende oft ausver-
kauft, so war es häufig in der Vergan-
genheit.
Was fasziniert die Menschen an
Daniele Ganser? Und warum wollen
andere seine Auftritte um jeden Preis
verhindern?
Organisiert hat den Teeprotest ein
junger Mann mit schwarzem Bart
und hellblauen Fingernägeln. Jeder
Mensch solle sich durch die Flyer
„ein bisschen kritischer“ in den Saal
setzen, sagt Dominik S., 26. Er und
die anderen Aktivisten sind aus Bern,
Luzern oder Zürich angereist. Ein
halbes Dutzend Polizisten wacht
über die Konfrontation.
Noch vor ein paar Jahren sei er
selbst ein Ganser-Jünger gewesen,
sagt Dominik. Er habe dessen Videos
auf Youtube gesehen und gedacht,
„dass der Westen böse ist und Russ-
land die heile Welt rettet“. Das Poli-
tikstudium habe ihn aus diesem Kos-
mos wieder herausgeholt. „An der
Uni habe ich gelernt, wie man mit
Quellen umgeht, was Wissenschaft
wirklich bedeutet.“ Gansers Taktik
sei es, verschiedene Mythen zu be-
dienen und sich als Heilsfigur zu ge-
rieren, „an der man sich festhält“.
Nun will er mit Leuten spre-
chen, die noch „tief im Loch
sind“, wie er es formuliert. Teil-
weise verfolgt er die Besucher
bis zum Eingang der Arena und
redet auf sie ein, doch kaum
einer bleibt stehen.
Vor der Biberena scharen sich
die Gäste um eine Feuertonne.
Einer guckt auf die Teeeinladung
und murmelt: „Das sind schon Ver-
rückte.“ Hier sehen sie es genau
andersrum: Die Protestler
seien verblendet durch
die Presse und selbst in
einem Loch – aus dem
sie selbst dank der Hil-
fe von Herrn Ganser
herausgefunden ha-
ben.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
In der Wissenschaft ge-
scheitert: Als Verbreiter
Ein junges Paar sagt, die Medien
von Verschwörungsmy-
then allerdings ist Da- verfolge es gar nicht mehr, das bringe
niele Ganser höchst er- nichts. Ein Besucher aus Ostdeutsch-
folgreich. land meint, früher habe man auch das
FOtO: imagO/andreaS West- und das Ostfernsehen ge-
WeihS braucht, um sich eine Meinung zu
bilden. Andere erzählen, sie folgten
Ganser verstärkt seit der Corona-
Pandemie. Eine Gruppe verteilt Fly-
er, auf denen sie sich unter anderem
gegen die „Corona-Zwangsmass-
nahmen“ ausspricht.
Ganser, das wird schnell deutlich,
bietet für fast jede politische Anti-
Gruppierung Anknüpfungspunkte.
Es ist sein Erfolgsrezept.
2006 stellt er den Hergang der Ter-
roranschläge vom 11. September in
einem Zeitungsartikel infrage, stützt
Daniele, du Verschwörungstheorien und findet
so Anklang in der sogenannten
bist ein Held „Truther“-Bewegung, die ein Kom-
plott der US-Regierung vermutet. In
und Vorbild – seiner Doktorarbeit beschäftigt er
halte durch! sich mit verdeckten paramilitäri-
schen Einheiten, den „Nato Geheim-
Fans
auf einem Plakat im
armeen in Europa“, wie der Titel der
späteren Veröffentlichung lautet.
schweizerischen Biberist Nach seiner Promotion schlägt
Ganser zunächst eine wissenschaftli-
che Karriere ein. Doch bald nach sei-
nen Aussagen zu 9/11 verliert er sei-
ne Hochschulanstellung in Zürich.
Seine Historikerkollegen werfen ihm
vor, unwissenschaftlich zu arbeiten,
Medienberichten zufolge scheitert
deshalb seine Habilitation.
Ohne Chance auf wissenschaftli-
che Reputation gründet Ganser 2011
das „Institut für Friedensforschung
und Energie“, dessen Hauptzweck
darin besteht, seine Bücher und Auf-
tritte zu vermarkten. Unter dem La-
bel „Friedensforscher“ hält er in den
nächsten Jahren Vorträge zum
11. September oder über „Verdeckte
Kriegsführung“ und veröffentlicht
einseitige Bücher über die „skrupel-
lose Weltmacht“ USA.
Ganser tritt beim „Quer-Den-
ken.TV-Kongress“ auf, bei der „Anti-
Zensur-Koalition“, er taucht auf Büh-
nen von Szenegrößen wie Ken Jeb-
Ehemaliger Ganser-Jünger: Aus-
steiger Dominik S. arbeitet heute
gegen den Verschwörungsguru.
FOtO: marcO Stalder/azure art
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
sen oder Jürgen Elsässer auf. Seine
Strategie ist es, im querdenkerisch-
rechten Milieu nach Anhängern zu fi-
schen, sich aber nie klar extremis-
tisch zu äußern.
2017 sagt Ganser bei einer Rede,
Deutschland werde „immer nieder-
gedrückt mit dem Stichwort Hitler,
Nationalsozialismus“. Er sei dafür,
die „Verbindung Deutschland-Hit-
ler“ zu kappen. In der „Reichsbür-
ger“-Szene ist er populär, seitdem er
davon sprach, aus Sicht der USA sei
Deutschland „ein besetztes Land“.
2021 unterzeichnet er gemeinsam
mit „Querdenker“-Mitinitiator Mi-
chael Ballweg einen Appell, der vor
der Impfkampagne warnt, weil sie zu
einer „Totalkontrolle“ führe. Und in
einem Film von Gegnern der Corona-
Maßnahmen vergleicht er die Pande-
mie mit dem Holocaust und spricht in
diesem Zusammenhang über die
Spaltung der Gesellschaft in Geimpf-
te und Ungeimpfte.
leben vom Personenkult
Der Mantel des promovierten Histori-
kers verleiht Gansers Auftritten eine
scheinbar seriöse wissenschaftliche
Note. Sein letzter Uni-Lehrauftrag in
St. Gallen wurde 2018 gestrichen.
Seitdem ist der heute 50-Jährige auf
Buchverkäufe und seine Vorträge an-
gewiesen. Auf seiner Website wirbt er
ausführlich um Spenden und bietet
kostenpflichtige Videokurse zum
Thema „Innerer Frieden“ an. Zudem
bekommt man für 365 Euro Jahres-
beitrag Zutritt zu einer Onlinecom-
munity. Und seine Fans zahlen gern.
Rund 30 Euro kosten die Karten für
seine aktuellen Tourauftritte – im
schweizerischen Biberist sind es gar
45 Euro. Ganser lebt offensichtlich
vom Personenkult.
In der Biberena versammeln sich
die Zuhörer unter einem riesigen
Kronleuchter, der Saal ist voll, es gibt
Popcorn und Rivella-Limonade. Von
einem Vorredner wird Ganser als
„Leuchtturm der Information“ vorge-
stellt. Dann kommt Daniele Ganser in
dunklem Anzug, weißem Hemd und
weißen Sneakern zur Bühne, eskor-
tiert von zwei Securitymitarbeitern.
Er kündigt an, in den nächsten zwei-
einhalb Stunden seine „Analyse“
einzubringen, das sei ein „Angebot“.
„Die USA haben die Selenskyj-Regierung installiert“: Daniele Ganser beim
Vortrag in Biberist.
Ganser, dunkler Teint, glatt ra-
siert, ist kein Hetzer wie Attila Hild-
mann oder andere Verschwörungs-
ideologen, die mit dem Megafon die
Menge aufwiegeln. Mit ruhiger, fast
sanfter Stimme führt er durch sein
Programm, streut immer wieder
Scherze ein und wechselt im Stil
eines Marketinggurus per Fernbe-
dienung die Folien auf der Leinwand.
Aber auch er versucht zu spalten:
„Kennen Sie das, wenn man neue
Leute trifft – man muss ein wenig he-
rausfinden, mit wem man sprechen
kann?“ lautet ein typischer Ganser-
Satz an diesem Abend.
Für sein Publikum hat er viele ein-
fache Antworten dabei.
Bei den Ausführungen stützt er si-
chauf herausgerissene Pressezitate,
oft von deutschen Medien. Quellen,
die er selbst als „Mainstreammedien“
verdammt. Daneben zitiert er ver-
schwörungsnahe Internetportale
oder RT, den Kreml-Propagandaka-
nal, der zu gern Ausschnitte von Gan-
sers Auftritten zeigt und ihn in Talk-
shows einlädt. Er spricht nebulös von
„Analytikern“, die er kenne und die
Funksprüche abhörten. Fundiert
wirkt sein Vortrag an keiner Stelle.
BLICKPUNKT
FOtO: maximilian König
Im Publikum wird trotzdem eifrig
genickt und geklatscht – die Meinung
der meisten Zuhörer zum Krieg stand
bereits fest. Gansers „Analyse“ des
russischen Krieges gegen die Ukrai-
ne hört sich dann so an: Die USA
könnten den Krieg jederzeit been-
den, indem sie der Ukraine keine Auf-
klärungsdaten mehr bereitstellten –
„aber sie wollen nicht“. Die russische
Invasion sei zwar illegal, aber hinter
Selenskyj stünden die USA, die im
Zuge des Maidan-Aufstands die Re-
gierung installiert hätten. Die Krim
selbst wollte sich abspalten und nicht
Teil der Kiewer „Putschregierung“
sein, genauso wie die Ostukraine.
Manche scheinen nur hier zu sein,
um auf bestimmte Signale von Gan-
ser zu warten. Etwa, wenn er an-
merkt, dass er nicht geimpft sei, oder
in einem Nebensatz den 11. Septem-
ber erwähnt. Dann steigt die Stim-
mung.
Bei Ganser tummeln sich all jene,
die nicht an die Impfung glauben,
Russland in Schutz nehmen, gegen
„Woke“-Lebensstile und Medien
protestieren oder bei LGBTQ-An-
spielungen verächtlich lachen. Hier
bekommen sie das wohlige Gefühl,
nicht allein in ihrem Meinungsbiotop
zu sein. Und Ganser, so wirkt es, be-
friedigt ihre Sehnsucht nach einem
charismatischen Weltenerklärer.
Manche Zuhörer fotografieren mit
dem Smartphone jede seiner Folien
ab, noch vor dem Vortrag bekommt er
ein Schild: „Daniele, du bist ein Held
und Vorbild – halte durch!“ Nach dem
Vortrag drängeln sich die Fans, um
ein Selfie mit dem „Helden“ zu ergat-
tern.
Zugleich nutzt dieser die Debatten
um seine Person, um sich als Antiheld
zu inszenieren. „Die Regierung hat
gesagt, der Ganser darf nicht auftre-
ten, die wollen das verhindern“, sagt
er in Bezug auf den Dortmunder
Oberbürgermeister. „Ich fahr trotz-
dem hin, mal schauen, wie es wird.“
Die
Die Saat des Zweifels
In wie vielen deutschen Städten er
Regierung wirklich sprechen wird, ist noch un-
hat gesagt, klar. Überall, in Stadtparlamenten,
bei Antisemitismusbeauftragten und
der Ganser
darf nicht
Zivilbündnissen regt sich Wider-
stand. In Dortmund wirkte der politi-
sche Druck bereits – die Westfalen-
auftreten. Ich hallen haben den Vertrag gekündigt.
Nürnbergs Oberbürgermeister zog
fahr trotzdem nach.
hin. Doch die Entscheidung gegen
Ganser fällt nicht einheitlich aus. Die
Kernfrage ist: Wie viel muss eine Ge-
Daniele Ganser
sellschaft aushalten? Gehören mani-
über die abgesagte
pulative, aber strafrechtlich nicht zu
Veranstaltung in
belangende Aussagen eines Ver-
dortmund
schwörungsvermarkters dazu? Oder
muss man diese verhindern, weil die
Zuhörer und Zuhörerinnen erst da-
durch Eingang in eine Welt finden,
die noch viel radikalere Anknüp-
fungspunkte bietet?
Das berichten jedenfalls Ausstei-
ger wie Dominik S., der vor der Bibe-
rister Halle die Teeaktivisten anführt.
Durch Gansers Videos habe er sich
anfangs nur informiert gefühlt, sagt
er. Doch Ganser säe Zweifel, die sich
Schritt für Schritt ausbreiteten, und ir-
gendwann sei man drin im „Ver-
schwörungsuniversum“ und kapsele
sich von allen ab.
Dominiks Protestgruppe hat sich
kurz nach Beginn des Vortrags aufge-
löst. Die Polizei ist abgezogen, alles ist
friedlich geblieben. Tee trinken woll-
te niemand mit ihr.
3
„Es herrscht
eine gewisse
Panik“
Michael Butter
erforscht die Szene der
Verschwörungstheorien
Herr Butter, in Ihrem Buch „Nichts
ist, wie es scheint – über Verschwö-
rungstheorien“ haben Sie Daniele
Ganser in einer Fallstudie unter-
sucht. Was ist Ihr Hauptkritikpunkt
an ihm?
Es ist keine seriöse geschichtswis-
senschaftliche Arbeit, die Ganser
leistet, weil bei ihm letztlich alles
auf irgendwelche Verschwörun-
gen zurückgeführt wird. Auf klei-
ne Gruppen von Akteuren, die an-
geblich alles bestimmen. Er geht
extrem selektiv mit seinen Quellen
um und interpretiert diese nur in
eine ganz bestimmte Richtung.
Manchen Menschen schreibt er
viel Handlungsfähigkeit zu, ande-
ren spricht er sie komplett ab.
Haben Sie ein Beispiel?
In Gansers Ausführungen wird die
Ukraine als ein Land dargestellt,
das von außen manipuliert wird,
von bösen Strippenziehern wie
den USA oder der Nato. Dass die
Ukrainer und Ukrainerinnen aber
selbst legitime Interessen haben
könnten, über sich bestimmen
wollen und das auch tun – dafür ist
bei ihm kein Platz. Ich glaube aller-
dings nicht, dass dies der Haupt-
grund ist, weshalb er in der Öffent-
lichkeit mittlerweile noch heftiger
kritisiert wird als früher.
Professor Michael Butter leitet ein
europäisches Forschungsprojekt zu
Verschwörungstheorien.
FOtO: imagO/reiner zenSen
Sondern?
Mittlerweile sind wir an einen
Punkt gekommen, wo eine gewis-
se Panik vor Verschwörungstheo-
rien herrscht. Gerade in Deutsch-
land gibt es die Vorstellung, dass
Verschwörungstheorien per se
antisemitisch und letztlich rechts-
extrem sind – und deshalb nicht
nur gefährlich sind, sondern auch
zu unterbinden. Das hat sich etwa
in den Debatten zu den Corona-
Protesten gezeigt und den nicht
immer zutreffenden Beobachtun-
gen, dass die Mehrheit dort sehr
nach rechts tendiert. Viele Teilneh-
mer haben tatsächlich einen gro-
ßen Leidensdruck empfunden. Bei
Ganser ist es nicht so, dass er Dinge
ausspricht, die gegen das Gesetz
verstoßen. Und Verschwörungs-
theorien zu verbreiten ist nicht ille-
gal in Deutschland, zum Glück
nicht.
Wie meinen Sie das?
Es wäre problematisch, wenn der
Staat den Menschen verbieten
würde, Unsinn zu verbreiten. Wer
sollte denn von staatlicher Stelle
aus entscheiden, was wahr ist und
was nicht? Für ein riesiges Reser-
voir an Behauptungen, die man ir-
gendwie als „Verschwörungstheo-
rie“ etikettieren könnte. Das hielte
ich für sehr problematisch.
Gansers Vorträge sind oft ausver-
kauft. Wie erklären Sie sich, dass so
viele Leute ihn live sehen wollen,
nicht nur im Netz?
Das hat etwas mit Aura zu tun – die
Leute wollen seine Ausstrahlung
spüren. Und das Gefühl, Teil einer
Gemeinschaft zu sein. Seine Auf-
tritte sind Events, bei denen die
eigene Identität und das eigene
Verständnis der Welt gefeiert wird.
Interview: Maximilian König
4 POLITIK
Proteste
im Iran
flammen
wieder auf
Land wird nicht zur
Sicherheitskonferenz
eingeladen
Von Daniela Vates
und Arne Bänsch
Teheran/Berlin. Im Iran haben er-
neut zahlreiche Menschen gegen
die politische und geistliche Füh-
rung demonstriert. Proteste gab
es laut Augenzeugen am Don-
nerstagabend etwa in der Haupt-
stadt Teheran, der Millionenstadt
Maschhad im Nordosten sowie
den Kurdengebieten. Aktivisten
hatten nach der traditionellen
Trauer von 40 Tagen um zwei hin-
gerichtete Demonstranten zu
neuen Protesten aufgerufen.
Auch in Teheran waren Rufe wie
„Tod dem Diktator“ oder „Frau,
Leben, Freiheit“ zu hören. Präsi-
dent Ebrahim Raisi hatte die Pro-
teste jüngst für beendet erklärt.
Mit iranischen Regierungsver-
tretern lässt sich die kritische La-
ge im Land bei der Münchner Si-
cherheitskonferenz (MSC) nicht
besprechen. Die Konferenzver-
anstalter haben sich gegen eine
Einladung entschieden. Man
wolle „einem Regime, das grund-
legende Menschenrechte so fun-
damental verletzt“, kein Forum
bieten, sagt MSC-Chef Christoph
Heusgen. Das iranische Außen-
amt kritisierte dies als Verstoß
gegen die politische Neutralität
der Veranstaltung.
Aus dem Bundestag kam
Unterstützung für Heusgens Ent-
scheidung. „Bei allem Fokus auf
den Angriffskrieg Russlands dür-
fen wir nicht außer Acht lassen,
dass der Iran eine enorme und
weiter wachsende Sicherheitsbe-
drohung für die Region und darü-
ber hinaus darstellt“, sagte Vize-
Unionsfraktionschef Johann Wa-
dephul dem RedaktionsNetz-
werk Deutschland (RND). Das
Land treibe sein Nuklearpro-
gramm zielgerichtet weiter voran
und unterstütze terroristische
Strukturen in der Region. Zudem
habe es Drohnen nach Russland
geliefert. Der außenpolitische
Sprecher der Grünen-Fraktion,
Jürgen Trittin, setzt auf den Ein-
fluss Pekings. „Auch China hat
kein Interesse an einer nuklearen
Hochrüstung des Iran“, sagte er
dem RND.
In der Krise: Präsident Ebrahim
Raisi. FOtO: iMAGO/iRAniAn PReSiDencY
Reform der Patientenberatung offenbar verfassungswidrig
Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages sieht geplante Zwangsfinanzierung der Stiftung von Kassen und Krankenversicherungen kritisch
Von Tim Szent-Ivanyi
Berlin. Die von Bundesgesundheits-
minister Karl Lauterbach (SPD) ge-
plante Reform der Unabhängigen
Patientenberatung (UPD) ist nach
Auffassung des Wissenschaftlichen
Dienstes des Bundestags verfas-
sungswidrig. Mit der Verpflichtung
zur Finanzierung der UPD werde
den gesetzlichen Krankenkassen
und den privaten Versicherungs-
unternehmen eine grundgesetz-
widrige Sonderabgabe auferlegt,
heißt es in einer Ausarbeitung der
Bundestagsjuristen, die der CSU-
Gesundheitsexperte Stephan Pilsin-
ger in Auftrag gegeben hat unddie
dem RedaktionsNetzwerk Deutsch-
land (RND) vorliegt. Die Rechtsex-
perten argumentieren, zum einen
„Wir brauchen Geschwindigkeit, denn davon hängt unser Leben ab“: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht per Video.
„Wir müssen Goliath besiegen“
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz wird nicht mit, sondern über Russland gesprochen
Von Kristina Dunz
und Markus Decker
München. Die Bilder haben keine
Farbe. Die Fotos mit den zerstörten
Städten in der Ukraine, Toten auf der
Straße, schwer verletzten Soldaten
und weinenden Kinder sind
schwarz-weiß. Zum Auftakt der
dreitägigen Münchner Sicherheits-
konferenz mit 700 offiziellen Gästen
aus aller Welt – außer aus Moskau –
werden am Freitag düstere Szenen
seit dem russischen Überfall am
24. Februar 2022 auf die Ukraine an
die Wand der Bühne geworfen.
Der Angriff auf das Land ist das
beherrschende Thema. Dies gilt in
erster Linie für den ukrainischen
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj,
der per Video zugeschaltet ist. Es gilt
aber nicht minder bei denen, die ihm
folgen: Kanzler Olaf Scholz und
Frankreichs Präsident Emmanuel
Macron. In Selenskyjs Erzählung ist
der Kampf gegen den russischen
Präsidenten Wladimir Putin wie die
biblische Geschichte von David
gegen Goliath. „Wir müssen Goliath
besiegen“, sagt er. „Wir sind ge-
meinsam der David der freien Welt.“
In Wahrheit ist der versammelte
Westen natürlich selbst ein Goliath.
Aber Selenskyj will allen klarma-
chen, dass es noch sehr viel mehr
Waffen und Munition aus dem Wes-
ten brauche, damit die Ukraine
Russland besiegen kann. „Wir brau-
chen Geschwindigkeit, denn davon
hängt unser Leben ab“, mahnt er.
Und wenn Putin nicht gestoppt
werde, dann werde der Westen
gingen die Aufgaben der geplanten
Stiftung weit über die Pflichten von
Kassen und Versicherern hinaus.
Zum anderen hätten diese trotz der
Finanzierung keine Einflussmög-
lichkeiten auf die Arbeit der UPD.
„Eine Patientenberatung in dem
Umfang und der Art und Weise der
Durchführung gehört nicht zu den
rechtlichen Pflichten der Kranken-
kassen und privaten Krankenversi-
cherungsunternehmen“, schrieben
die Juristen. Die UPD solle vielmehr
allen Patientinnen und Patienten
zur Verfügung stehen und nicht nur
den Versicherten. Deshalb bestehe
ein öffentlicher Finanzierungsbe-
darf. Eine Sonderabgabe nur für
Kassen und Versicherungsunter-
nehmen verstoße damit gegen das
Grundgesetz, heißt es in der wissen-
selbst keine ruhige Minute mehr ha-
ben. „Goliath muss verlieren“, ruft
Selenskyj. Ja, er treibt die westli-
chen Staaten vor sich her. So spricht
Selenskyj erneut die Lieferung von
Kampfflugzeugen an. „Während wir
über Kampfflugzeuge nachdenken,
ist der Kreml weiter“, sagt er. Scholz
entgegnet später, um Kampfflug-
zeuge gehe es im Moment nicht.
Putins
Stattdessen verurteilt der Kanzler Revisionismus
zwar in deutlichen Worten das russi-
sche Vorgehen. „Putins Revisionis- wird nicht siegen,
mus wird nicht siegen, im Gegen- im Gegenteil.
teil“, sagt er und fährt mit Blick auf
die Ukraine fort: „Wir unterstützen Olaf Scholz (SPD),
sie, so umfangreich und so lange wie Bundeskanzler
möglich.“ Deutschland tue das im
Übrigen längst – mit rund 12 Milliar-
den Euro allein 2022, mit mehr Waf-
fen als aus jedem anderen Land in
Zentraleuropa sowie als Heimstatt
für über eine Million Flüchtlinge.
Biden will trotz der Ballonaffäre mit China im Gespräch bleiben
US-Präsident Joe Biden warte er, mit chinas Staats-
hat den Abschuss eines und Parteichef Xi Jinping
mutmaßlichen chinesischen zu sprechen. Auch kündigte
Spionageballons vertei- Biden schärfere Regeln im
digt – sucht aber gleichzei- Umgang mit unbekannten
tig das Gespräch. „ich ent- Flugobjekten an. Drei ande-
schuldige mich nicht für re abgeschossene Objekte
den Abschuss dieses Bal- kamen offenbar nicht aus
lons“, sagte Biden am Don- china.
nerstag in Washington. chi-
na habe die Souveränität Biden betonte, der Ab-
der Vereinigten Staaten schuss des Ballons sei ge-
verletzt. Das sei nicht hin- boten gewesen, um Peking
nehmbar. Gleichzeitig er- eine klare Botschaft zu sen-
schaftlichen Ausarbeitung der Par-
lamentsjuristen.
Lauterbach plant, die vor rund
20 Jahren gegründete UPD, die Ver-
sicherte kostenlos berät, in eine Stif-
tung bürgerlichen Rechts zu über-
führen, um die Unabhängigkeit zu
gewährleisten. Daran hatte es Zwei-
fel gegeben, seitdem die UPD vom
Pharmaunternehmen Sanvartis be-
trieben wird. Die Stiftung soll nach
den Plänen des Ministers jährlich
15 Millionen Euro bekommen, da-
von 14 Millionen von der gesetzli-
chen und eine Million Euro von der
privaten Krankenversicherung. Bei-
de Versicherungszweige wären rei-
ne Geldgeber und hätten praktisch
keine Mitspracherechte. Auch die
gesetzliche Krankenversicherung „Den Gesetzentwurf zurückziehen“: Juristen setzen Gesundheitsminister Karl
und die Versicherer halten die Fi- Lauterbach unter Druck.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Der SPD-Politiker mahnt aber
auch, nötig sei eine Balance – zwi-
schen bestmöglicher Unterstützung
der Ukraine einerseits und der Ver-
meidung einer ungewollten Eskala-
tion andererseits. Dies sei der An-
griffskrieg einer Atommacht. „Für
das, was in dieser Lage zu tun ist,
gibt es keine Blaupause.“
Schließlich gönnt sich der deut-
sche Regierungschef eine Prise Ge-
nugtuung. Wochenlang war er ja als
derjenige gescholten worden, der
nicht bereit sei, Kampfpanzer zu lie-
fern. Jetzt fordert er, diejenigen, die
vorher Kampfpanzerlieferungen ge-
fordert oder angekündigt hätten,
müssten „dies auch wirklich tun“.
Dann ist Macron an der Reihe. Er
ist sich mit Scholz in der Verurtei-
lung des russischen Angriffs ebenso
einig wie in der Überzeugung, dass
Europa mehr in seine Rüstung inves-
den. Die USA suchten kei- ken und chinas wichtigs-
nen Konflikt und wollten tem Außenpolitiker Wang
keinen neuen Kalten Krieg. Yi kommt. Vor Bidens An-
„Unsere Diplomaten wer- sprache hatte china erneut
den sich weiter engagieren, erzürnt auf die Vorwürfe re-
und ich werde mit Präsi- agiert. „Die USA können
dent Xi in Kontakt bleiben.“ nicht auf der einen Seite
Spekuliert wird, dass es am Kommunikation und Dialog
Rande der Münchner Si- fordern, während sie auf
cherheitskonferenz am Wo- der anderen Seite die Diffe-
chenende zum Gespräch renzen verschärfen und die
zwischen US-Vizepräsiden- Krise eskalieren lassen“,
tin Kamala Harris oder sagte Außenamtssprecher
Außenminister Antony Blin- Wang Wenbin.
FOtO: iMAGO/cHRiS eMil JAnSSen
FOtO: JOHAnneS SiMOn/GettY iMAGeS
tieren sollte. Frankreich sagt aber
Sätze, die Scholz so nicht sagt – wie:
„Niemand kann die Geografie Russ-
lands verändern; Russland wird im-
mer Teil Europas sein.“ Deshalb
müsse man „den Dialog wieder be-
treiben – da, wo wir es können“.
Im Übrigen wäre Macron nicht
Macron, wenn er nicht eigene Ak-
zente setzen würde. „Ich wünsche
mir, dass wir noch einmal den nuk-
learen Charakter des Bündnisses
unterstreichen“, sagt er gemünzt auf
die Nato – und erinnert an die atoma-
re Bewaffnung Frankreichs und
Großbritanniens. Auch beklagt das
Staatsoberhaupt aus Paris, dass
Europa in das Ringen der ehemali-
gen Supermächte über atomare Mit-
telstreckenwaffen gar nicht einbe-
zogen worden sei. Das müsse künf-
tig anders werden. Nötig sei zudem
eine Konferenz über Flugabwehr in
Europa – „mit allen Partnern, die Lö-
sungen anzubieten haben“. Die Bot-
schaft: Frankreich geht seinen eige-
nen Weg, sein Präsident erst recht.
Dazu passt, dass Scholz und Ma-
cron einander auch in München aus
dem Weg gehen. Sie haben Termine
am Rande der Konferenz, versuchen
hinter den Kulissen, die Gemein-
schaft zusammenzuschweißen.
Der russische Unternehmer Mi-
chail Chodorkowski, den Putin vor
Jahren ins Gefängnis warf, ist froh,
dass keine russischen Vertreter in
München sind. „Ich kann mir gar
nicht vorstellen, dass einer von ih-
nen in dieser Lage hier auftreten
würde“, sagt er dem Redaktions-
Netzwerk Deutschland (RND).
nanzierung aus Beitragsmitteln für
verfassungswidrig. Sie wollen da-
gegen klagen, sollte die Ampelko-
alition die Pläne umsetzen.
Pilsinger fordert Lauterbach auf,
umgehend Konsequenzen zu zie-
hen. „Lauterbach sollte seinen un-
genügenden Gesetzentwurf zu-
rückziehen und schleunigst einen
überarbeiteten Gesetzentwurf er-
stellen, der den verfassungsrechtli-
chen Grundlagen entspricht“, sagte
er dem RND. Auch andere wissen-
schaftliche Ausarbeitungen hätten
ergeben, dass die von der Ampel
vorgesehene Finanzierung der UPD
allein durch die gesetzlichen und
die privaten Krankenversicherun-
gen verfassungswidrig wäre. Der
Grundsatz „Wer bestellt, zahlt“ gel-
te auch in diesem Fall.
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6 BÖRSE Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Die Börsenwoche

Sie konnten es kaum erwarten.
Schon vor drei Wochen wies die
Commerzbank darauf hin,
dass sie nun eine wichtige
Voraussetzung für die Dax-
Mitgliedschaft erfülle: Das
Institut habe zum zweiten
Mal in Folge einen opera-
tiven Gewinn gemacht.
Der Dax-Abstieg 2018
muss eine sehr tiefe Wun-
de bei der „gelben“ Bank
geschlagen haben. Aber
Linderung naht: Der Ab-
schied des Linde-Konzerns
macht einen Platz im Index
frei, und am späten Freitag-
abend sollte sich die Nach-
Stefan Winter ist leitender Wirtschaftsredakteur des RND. Er schreibt
an dieser Stelle wöchentlich über Börse, Finanzmarkt, Aufstieg und Fall
der Kurse – und die Unternehmen dahinter.
Comeback in Gelb
folge entscheiden. Die Wetten Euro Nettogewinn im vergangenen
standen sehr hoch, dass die Com- Jahr und der Anspruch auf mehr in
merzbank mit dem Wiederaufstieg diesem. Knapp ein Drittel des Gel-
ihre Comeback-Wochen krönen des soll über Dividende und Ak-
wird. tienrückkauf an die Aktionäre flie-
Im einst höchsten Wolkenkrat- ßen. Der Kurs sprang am Donners-
zer Europas hatte man länger tag um 12 Prozent, in den vergan-
nichts zu feiern. Nicht nur, weil es genen sechs Monaten stieg er um
auf dem Kontinent inzwischen 14 gut 60 Prozent. „Die Commerz-
höhere gibt – die Hälfte davon üb- bank ist wieder da“, jubelte ihr
rigens in Moskau. Über mehr als Chef Manfred Knof, wies zugleich
ein Jahrzehnt reihten sich Finanz- aber unverzüglich auf die „an-
krise, Teilverstaatlichung, Sparpro- spruchsvolle Wegstrecke“ hin, die
gramme, enttäuschende Ergebnis- noch bevorstehe.
se, eine geplatzte Fusion und ande- Vor allem liegt deren Ziel hinter
re strategische Fehlversuche zu einigen Biegungen verborgen.
einer Kette der Misslichkeiten. Knof arbeitet vornehmlich den Sa- Die Commerzbank glänzt wieder. Ein bisschen. FoTo: FRank RumpenhoRsT/dpa
Und nun das: 1,4 Milliarden nierungsplan seines Vorgängers
Martin Zielke ab – nur eben konse- Aber was kommt dann? Das einer Fusion wäre die Commerz-
quenter. Erleichtert wird ihm das Geld für die nötigen IT-Investitio- bank mit ihrem jetzigen Börsen-
von der Zinsentwicklung und dem nen bleibt knapp. Das Geschäfts- wert wohl nur Juniorpartner. Umso
Ausbleiben der befürchteten Plei- modell verspricht nicht gerade wichtiger ist der Dax-Status für das
FoTo: Tim schaaRschmidT tewelle. stürmisches Wachstum, und in Selbstbewusstsein.

DAX 15.482,00 – 0,33 % GOLD $ je Unze 1.842,59 + 0,26 % GEWINNER aus DAX und MDAX (in %) VERLIERER aus DAX und MDAX (in %) € IN $ 1,0625 – 0,70 % ROHÖL Brent 82,93 – 2,23 %
Mercedes-Benz 74,64 + 2,84 WWWWWWWWWW Delivery Hero 40,38 – 3,26 WWWWWWWWWWW $ je Barrel
thyssenkrupp 6,98 + 2,14 WWWWWWWW CTS Eventim 63,80 – 2,74 WWWWWWWWW
E.ON NA 10,17 + 1,75 WWWWWW Aurubis 95,60 – 2,63 WWWWWWWWW
MTU Aero Engin. 234,00 + 1,74 WWWWWW Kion Group 37,65 – 2,61 WWWWWWWWW
Aixtron NA 25,90 + 1,65 WWWWWW Infineon NA 35,24 – 2,37 WWWWWWWW
Fresenius 28,99 + 1,58 WWWWWW Carl Zeiss Meditec 133,50 – 2,31 WWWWWWWW
Encavis 18,95 + 1,50 WWWWWW Puma 61,32 – 2,29 WWWWWWWW
Zalando 39,78 + 1,45 WWWWW Verbio Verein. Bio. 49,90 – 2,25 WWWWWWWW

MDAX 28.857,81 – 0,59 % DAX (DEUTSCHER AKTIENINDEX) DEVISEN & SORTEN NE- & EDELMETALLE
Name Letzte Schluss ± in % 52 Wochen Name Letzte Schluss ± in % 52 Wochen Name Div. Schluss Schluss Veränderung KGV 52 Wochen MK Nicht €-Länder Devisen Sorten Deutsche NE-Metalle in €/100 kg 17.02.
Div. 17.02. Vortag Tief Hoch Div. 17.02. Vortag Tief Hoch Dividende Rend. 17.02. 16.02. % Vortag 2022 Tief Vergleich Hoch Mrd. € 17.02. / 1 Euro = Geld/Brief Ank./Verk.
Aluminium 219,82/219,87 218,91/218,95
Adtran 0,09 16,10 – 0,92 15,50 25,10 Knorr-Bremse 1,85 63,60 – 0,41 42,31 92,86 Adidas NA ° 3,30 2,30 143,52 144,92 WWWW – 0,97 15,0 93,40 ____P______ 233,40 25,83 Australischer Dollar 1,5474/1,5674 1,48/1,64
Kupfer 835,22/835,31 831,40/831,49
Aixtron 0,30 25,90 + 1,65 15,20 32,21 Lanxess 1,05 45,04 – 0,44 28,16 53,20 Airbus ° 1,50 1,19 125,74 124,88 + 0,69 WWW 24,9 86,53 __________P 125,90 99,11 Dänische Kronen 7,4265/7,4665 7,08/7,82
Zink 285,78/285,97 283,62/283,80
Aroundtown 0,07 2,51 + 0,16 1,73 5,67 LEG Immob. 4,07 70,54 + 0,20 52,28 116,85 Allianz vNA ° 10,80 4,98 216,95 221,05 WWWWWWWW – 1,85 9,9 156,22 _________P_ 224,55 87,50 Britisches Pfund 0,8882/0,8922 0,85/0,93
Zinn 2492,94/2497,65 2492,05/2496,73
Aurubis 1,80 95,60 – 2,63 51,00 119,75 Lufthansa vNA 0 9,73 + 0,81 5,25 9,96 BASF NA ° 3,40 6,51 52,24 52,40 WW – 0,31 9,5 37,90 _____P_____ 68,43 46,69 Japanische Yen 143,10/143,58 137,30/151,60
Bechtle 0,55 40,48 – 1,00 32,45 53,90 Nemetschek 0,39 50,66 – 2,09 42,78 94,78 Bayer NA ° 2,00 3,38 59,12 59,45 WWW – 0,56 12,3 46,70 ______P____ 67,99 58,08 Kanadischer Dollar 1,4307/1,4427 1,37/1,51
16.02. Endkundenpreise in € Ankauf Verkauf
Befesa 1,25 51,20 + 1,19 29,04 73,60 ProS.Sat.1 0,80 9,56 + 0,74 6,44 13,76 Beiersdorf 0,70 0,62 113,20 113,55 WW – 0,31 34,8 79,00 __________P 113,95 28,53 Neuseeland-Dollar 1,7010/1,7250 1,52/1,92
__________P Norwegische Kronen 10,983/11,031 10,45/11,61 1 oz Krügerrand 1686,50 1825,00
Carl Zeiss Med. 1,10 133,50 – 2,31 101,75 154,05 Puma 0,72 61,32 – 2,29 41,31 91,26 BMW St. ° 5,80 5,81 99,75 99,24 + 0,51 WWW 6,8 67,58 99,97 60,05
________P__ Polnischer Zloty 4,7529/4,8009 4,28/5,24 1/2 oz Krügerrand 843,00 953,60
Commerzbank 0 11,38 – 1,04 5,17 11,60 Rational 10,00 618,00 – 1,04 401,00 696,00 Brenntag NA 1,45 1,99 72,92 73,80 WWWWW – 1,19 15,0 53,58 79,22 11,27
_____P_____ Schwedische Kronen 11,173/11,221 10,70/11,87 1/10 oz Krügerrand 168,50 206,20
CTS Eventim 0 63,80 – 2,74 40,32 69,40 Rheinmetall 3,30 249,60 + 0,60 91,88 249,60 Continental 2,20 3,16 69,62 70,62 WWWWWW – 1,42 8,1 44,31 90,72 13,92
_____P_____ Schweizer Franken 0,9883/0,9923 0,96/1,03 1 oz Britannia 1686,50 1830,00
Delivery Hero 0 40,38 – 3,26 23,88 57,82 RTL Group 5,00 45,42 + 0,62 30,86 54,15 Covestro 3,40 8,09 42,04 42,55 WWWWW – 1,20 6,0 27,69 54,38 8,12
Dürr 0,50 35,58 – 0,78 19,74 36,50 Scout24 0,85 51,86 – 2,22 46,12 62,42 _________P_ Südafrikanischer Rand 19,230/19,470 16,38/22,55 1/2 oz Maple Leaf 843,00 953,60
Daimler Truck 0 0,00 31,43 30,99 + 1,42 WWWWWW 10,7 20,29 32,55 25,86
Encavis 0,30 18,95 + 1,50 11,82 24,78 Siltronic NA 3,00 76,15 – 1,61 51,65 110,75 _______P___ Tschechische Kronen 23,523/23,923 21,90/26,20 1 DM Deutschland 657,20 907,50
Deutsche Bank NA 0,20 1,68 11,88 11,86 + 0,17 WW 7,9 7,25 13,91 24,55
Türkische Lira 19,986/20,086 17,03/23,05 10 Niederländische Gulden 322,00 351,00
Evonik 1,17 20,01 – 0,65 16,52 29,49 Sixt St. 3,70 121,80 + 0,58 79,90 149,40 Deutsche Börse NA ° 3,20 1,87 171,45 171,15 + 0,18 WW 23,6 135,80 ________P__ 180,00 32,58 Ungarische Forint 383,48/388,68 347,00/444,00 20 Franken Vreneli 316,70 361,00
Evotec 0 18,47 – 0,40 14,80 29,71 Software 0,76 18,76 – 1,88 18,72 34,38 Deutsche Post NA ° 1,80 4,43 40,60 41,15 WWWWWW – 1,34 9,8 29,68 _____P_____ 49,99 50,31 US-Dollar 1,0588/1,0648 1,01/1,12 20 Mark Wilhelm II 391,00 451,80
Fraport 0 51,28 + 0,47 35,56 68,40 Stabilus S.A 1,75 61,20 + 0,33 40,00 66,60 Deutsche Telekom ° 0,64 3,08 20,76 20,52 + 1,17 WWWWW 19,8 14,47 __________P 20,79 103,52
freenet NA 1,57 23,54 + 0,43 18,62 26,86 Ströer 2,25 51,50 – 0,48 34,44 70,50 ______P____ 17.02. / Kurse in Euro Ank./Verk. 100 Österreichische Kronen 1613,00 1723,00
E.ON NA 0,49 4,82 10,17 9,99 + 1,75 WWWWWWW 11,3 7,28 12,33 26,85
Fuchs P. Vz. 1,03 37,64 – 0,26 24,20 38,40 TAG Imm. 0,89 7,94 – 0,69 5,37 22,11 _____P_____ Australien 1 Aust.-$ 0,61/0,68 1 oz Goldbarren 1678,00 1806,20
Fresenius 0,92 3,17 28,99 28,54 + 1,58 WWWWWWW 8,5 19,69 37,62 13,28
GEA Group 0,90 41,09 – 1,84 31,18 42,60 Talanx 1,60 44,96 + 0,31 33,44 46,62 ___P_______ Dänemark 100 dkr 12,68/14,07 10 g Goldbarren 539,50 599,00
Fresenius M. C. St. 1,35 3,60 37,47 37,46 + 0,03 W 10,7 25,95 63,66 10,98
Gerresheimer 1,25 75,40 – 1,05 46,66 76,70 TeamViewer 0 15,39 + 0,26 7,67 15,49 ________P__ Großbritannien 1 Pfund 1,06/1,18 100 g Goldbarren 5395,00 5774,00
Hannover Rück NA 5,75 3,16 181,95 181,25 + 0,39 WW 14,0 131,35 193,20 21,94
Hella 0,49 79,40 – 1,12 51,82 82,55 Telefónica Dt. 0,18 2,83 + 0,75 2,01 3,03 _________P_ Japan 100 Yen 0,66/0,73 Gold (250g) 13489,00 14361,00
HeidelbergCement 2,40 3,73 64,42 63,78 + 1,00 WWWWW 7,7 38,73 66,78 12,44
HelloFresh 0 21,87 – 1,31 19,94 50,86 thyssenkrupp 0,15 6,98 + 2,14 4,17 9,91 ______P____ Kanada 1 Kan.-$ 0,66/0,73 Gold (kg) 53958,00 57069,00
Henkel Vz. 1,85 2,75 67,24 66,70 + 0,81 WWWW 16,2 56,56 75,36 11,98
Hugo Boss NA 0,70 63,18 + 0,25 42,05 63,94 Utd. Internet NA 0,50 20,80 – 0,48 18,08 34,78 _________P_ Neuseeland 1 NZ-$ 0,55/0,62 Feinsilber (kg) 642,00 894,52
Infineon NA ° 0,32 0,91 35,24 36,09 WWWWWWWWW – 2,37 23,5 20,68 36,93 46,01
Jungheinrich 0,68 34,98 + 0,92 19,77 37,22 Vantage T. 0,63 34,20 + 0,23 24,90 34,96 ______P____ Norwegen 100 nkr 8,58/9,56 Quelle: Degussa Goldhandel
Linde PLC ° 1,17 1,48 300,85 305,55 WWWWWW – 1,54 29,9 244,00 334,70 148,19
K+S NA 0,20 21,50 + 0,89 17,52 36,45 Verbio 0,20 49,90 – 2,25 39,10 88,10 _________P_ Polen 100 poln. Zloty 19,39/22,35
Mercedes-Benz ° 5,00 6,70 74,64 72,58 + 2,84 WWWWWWWWWWW 6,4 50,19 77,65 79,85
Kion Group 1,50 37,65 – 2,61 18,66 80,64 Wacker Chemie 8,00 142,80 – 0,17 98,58 187,10 ______P____
Schweden 100 skr 8,43/9,38
Merck 1,85 1,01 183,45 184,10 WW – 0,35 23,8 153,10 202,80 23,71 Schweiz 100 Sfr 95,56/105,63
MTU Aero Eng. 2,10 0,90 234,00 230,00 + 1,74 WWWWWWW 31,0 149,20 __________P 234,00 12,50 Südafrika 1 Rand 0,04/0,06 BUNDESANLEIHEN
DOW JONES 33.826,69 + 0,39 % EURO STX 50 4.274,92 – 0,52 % Münch. Rück vNA ° 11,00 3,33 329,90 329,10 + 0,24 WW 13,3 205,15 __________P 336,00 46,22 Tschechien 100 Kr 3,89/4,46
_________P_ Zins- 17.02. 17.02.
Porsche AG Vz. 0 0,00 114,10 114,90 WWW – 0,70 0,00 81,00 118,50 51,97 Türkei 1 Lira 0,05/0,05 Zins Laufzeit termin Schluss Rend.
Porsche SE Vz. 2,56 4,60 55,60 56,00 WWWW – 0,71 3,7 49,79 _P_________ 97,66 8,51 Ungarn 100 Forint 0,23/0,28 1,5 Bund v. 13/23 15.5. 99,75 2,5973
Qiagen 0 0,00 44,73 44,73 ± 0,00 26,3 37,95 ______P____ 49,37 10,16 USA 1 US-$ 0,89/0,99 2 Bund v. 13/23 15.8. 99,58 2,8881
RWE St. 0,90 2,28 39,52 39,11 + 1,05 WWWWW 18,8 32,52 ______P____ 43,97 26,72 Kurse können regionalen Schwankungen unterliegen. 6,25 Bund v. 94/24 4.1. 102,83 2,8972
SAP ° 2,45 2,24 109,48 111,00 WWWWWW – 1,37 29,2 79,58 _________P_ 112,74 134,50 1,75 Bund v. 14/24 15.2. 98,88 2,9213
Sartorius Vz. 1,26 0,30 427,10 434,10 WWWWWWW – 1,61 50,0 293,30 ________P__ 471,70 15,99 1,5 Bund v. 14/24 15.5. 98,29 2,9330
Siemens Energy 0 0,00 19,20 19,47 WWWWWW – 1,36 0,00 10,25 ________P__ 22,03 13,95 ZINSEN 1 Bund v. 14/24 15.8. 97,28 2,9030
Siemens Health. 0,95 1,89 50,32 50,24 + 0,16 WW 28,0 40,32 ______P____ 58,50 56,76 Hypothekenzinsen (eff.) 5 Jahre 3,30 - 4,90 % 0,5 Bund v. 15/25 15.2. 95,59 2,8154
Siemens NA ° 4,25 2,92 145,44 147,38 WWWWWW – 1,32 17,0 93,67 _________P_ 152,20 123,62 Hypothekenzinsen (eff.) 10 Jahre 3,23 - 4,47 % 1 Bund v. 15/25 15.8. 95,82 2,7678
Symrise 1,02 1,06 96,06 97,08 WWWWW – 1,05 32,6 91,94 __P________ 115,65 13,43 Ratenkredit bis 10.000 / 3 Jahre 1,99 - 9,99 % 0,5 Bund v. 16/26 15.2. 93,89 2,6561
SDAX 13.532,20 – 0,03 % Volkswagen Vz. ° 19,06 20,29 131,22 130,98 + 0,18 WW 4,2 112,84 __P________ 193,36 27,06 Tagesgeld unter Banken 2,35 - 2,60 % 0 Bund v. 16/26 15.8. 91,48 2,5910
Vonovia NA ° 1,66 6,52 25,46 25,28 + 0,71 WWWW 9,6 18,59 __P________ 48,19 20,26 Festgeld bis 5000 €, 3 Monate 0,10 - 1,50 % 0,25 Bund v. 17/27 15.2. 91,44 2,5363
Name Letzte Schluss ± in % 52 Wochen Name Letzte Schluss ± in % 52 Wochen
Zalando 0 0,00 39,78 39,21 + 1,45 WWWWWW 39,8 19,18 _____P_____ 62,50 10,46 Festgeld bis 5000 €, 1 Jahr 0,10 - 2,75 % 6,5 Bund v. 97/27 4.7. 116,00 2,5720
Div. 17.02. Vortag Tief Hoch Div. 17.02. Vortag Tief Hoch
Sparbrief 4 Jahre 1,20 - 3,40 % 0,5 Bund v. 17/27 15.8. 91,62 2,5011
1&1 0,05 12,39 + 1,23 11,20 23,68 Indus Hold. 1,05 24,75 + 0,41 17,22 33,30
Hauptrefi. ab 08.02.23 3,00 % 0 Bund v. 20/27 15.11. 88,98 2,4994
adesso 0,60 151,20 – 0,53 92,00 228,50 Jenoptik 0,25 31,92 + 2,57 18,44 32,64
ADVA Optical 0 22,52 – 0,09 14,10 23,04 Jost Werke 1,05 53,40 – 1,84 34,00 57,30
TECDAX 3.268,12 – 0,49 % Basiszinssatz (nach § 247 BGB) ab 01.01.23 1,62 % 5,625 Bund v. 98/28 4.1. 114,10 2,5105
10jährige Bundesanleihe 2,44 % 0,5 Bund v. 18/28 15.2. 90,84 2,4760
Amadeus Fire 3,04 126,40 + 0,48 80,60 163,40 Klöckner & Co. 1,00 10,04 + 0,40 6,43 13,50
Atoss Softw. 1,82 169,20 – 0,35 109,60 188,40 Kontron 0,35 19,03 + 0,26 11,22 20,08
Auto1 Group 0 7,45 – 2,61 5,41 13,32 Krones 1,40 110,00 – 0,27 67,50 113,50 INTERNATIONALE LEITBÖRSEN IM TAGESVERGLEICH
Basler 0,21 31,30 – 2,03 21,65 40,00 KWS Saat 0,80 63,50 ± 0,00 53,50 70,70 INVESTMENTFONDS
BayWa vNA 1,05 41,15 – 1,08 32,35 49,20 Metro St. 0 8,80 – 0,40 6,12 10,10 S&P UK (UK) CAC 40 (FR) ESTX 50 (EU) RTS (RU)
1626,35 (– 0,12%) 7347,72 (– 0,25%) 4274,92 (– 0,52%) 920,19 (+ 1,49%) Kurs ± in % Kurs ± in % Kurs ± in %
Bilfinger 4,75 37,06 + 3,46 24,62 39,98 MorphoSys 0 18,09 – 1,98 11,81 27,87 Rücknahmepreise 17.2. Vortag Rücknahmepreise 17.2. Vortag Rücknahmepreise 17.2. Vortag
Cancom 1,00 33,68 + 0,12 23,04 58,12 Nagarro 0 127,00 – 1,85 83,00 153,50
ALLIANZ GLOBAL INVESTORS Weltzins-Invest P 20,16 ± 0,00 ODDO BHF
Ceconomy St. 0 2,56 – 3,39 1,10 3,73 New Work 6,36 180,20 – 0,22 113,60 197,80
CeWe Stift. 2,35 97,50 + 0,21 69,90 105,20 Nordex 0 14,66 + 1,03 6,97 17,45 € Credit SRI + P€ 864,98 ± 0,00 WestInv. InterSel. 48,31 ± 0,00 Algo Global DRW-€* 134,44 – 0,39
HANG SENG (HK)
CompuGroup 0,50 47,48 – 0,84 30,56 58,85 Norma Group 0,75 25,42 – 0,55 13,15 32,94
S&P TSX (CA)
bb b 20760,61 (– 1,06%) Adifonds A 131,72 – 1,68 DWS Algo Sust Lead CRW* 274,17 – 0,11
CropEnergies 0,45 11,72 – 1,68 9,81 16,66 Patrizia 0,32 11,16 – 0,53 6,98 18,78 20515,24 (– 0,44%) Adiverba A 190,12 – 0,80 Basis-Fonds I Nach* 138,24 + 0,02
Dermapharm 2,17 38,42 – 0,36 35,76 68,75 Pfeiffer Vac. 4,08 160,20 – 0,87 120,80 192,00 bb bb b AGIF Alz EurpValA 128,15 ± 0,00
Barmenia Rendite 25,89 – 0,35
Green Bd CR* 251,30 – 0,11
Deutz 0,15 5,38 + 0,75 2,99 5,50 PNE 0,08 16,96 – 0,47 7,89 24,10 b Concentra A 127,39 – 1,72
Basler-Aktienf DWS 75,97 – 1,07
DIC Asset 0,75 8,62 – 0,23 6,51 16,19 PVA TePla 0 23,30 – 1,27 13,87 29,45 NIKKEI (JP) Basler-Intern DWS 114,65 – 0,66 O.BHF Su G Eq* 222,33 + 0,28
IBEX (ES) Eur Renten AE 49,71 – 0,50
Drägerw. Vz. 0,19 42,45 – 0,70 38,20 55,50 SAF Holland 0,35 11,74 + 2,18 5,98 11,91 27513,13 (– 0,66%) Basler-Rentenf DWS 20,22 – 0,39
DOW JONES (US) 9333,00 (+ 0,06%) Euro Rentenfonds AT 88,81 – 0,50 SEB ASSET MANAGEMENT
Dt. PfandbB 1,18 9,13 + 0,05 6,76 12,44 Salzgitter 0,75 38,82 + 2,05 18,99 48,76 Deut ESG Eurp Eq L 94,72 – 0,76
33826,69 (+ 0,39%)
Dt. Wohnen 0,04 22,18 + 0,96 16,88 37,99 Schaeffler Vz. 0,50 6,67 + 0,23 4,44 6,90 b Europazins A 48,06 – 0,44
DWS Akkumula 1600,2 – 0,67 SEB Conc. Biotech.* 104,02 – 1,19
DWS Group 2,00 31,04 ± 0,00 23,16 35,42 Secunet 5,38 230,50 – 1,07 163,80 465,00 b Flexi Rentenf. A 86,12 – 0,49
DWS Akt.Strat.D 492,81 – 1,01 SEB ImmoInvest 0,76 ± 0,00
Eckert&Ziegler 0,50 55,70 – 0,18 29,44 67,80 SFC 0 22,15 + 1,37 15,32 29,54
b Fondak A 190,96 – 1,26
DWS Cov Bond Fd LD 46,99 – 0,36
Fondis 110,77 – 0,63 UNION INVESTMENT
Elmos Semic. 0,65 79,10 + 6,89 34,90 79,30 SGL Carbon 0 8,75 + 0,29 4,59 8,88 DWS D.Akt.O 476,13 – 1,14
BOVESPA (BR) S&P SA 50 (ZAR) STX SINGAP. 20 (SG) Fondra 111,45 – 0,85
Energiekontor 0,90 70,70 – 0,14 52,10 102,20 Shop Apotheke 0 66,78 – 2,99 36,51 105,25 DWS Defensiv 115,36 – 0,37 Priv.Fonds:Flex.* 92,76 – 0,05
Fielmann 1,50 34,24 – 0,17 27,56 54,70 SMA Solar 0 79,00 – 1,19 25,10 84,70 109504,75 (+ 0,62%) 3480,58 (– 0,96%) 1909,08 (+ 0,47%) Geldmkt SP AE 45,72 + 0,01
DWS Deutschland 249,47 – 0,89 Priv.Fonds:FlexPro* 133,55 – 0,12
flatexDEG. 0 8,23 – 0,58 5,59 21,08 Sto & Co.Vz 5,00 152,60 + 0,13 112,40 224,00 Glb Eq Insights A 170,61 ± 0,00
DWS ESG EurBd (M)LC1726,9 – 0,29 PrivFd:Konseq.* 91,08 + 0,02
GFT Tech. 0,35 41,30 – 0,72 27,70 49,00 Stratec 0,95 80,80 – 1,94 72,70 130,60 Global Eq.Divid A 136,27 – 1,00
DWS ESG Investa 190,31 – 0,99 PrivFd:Konseq.pro* 101,91 + 0,02
Grand City 0,82 9,78 – 0,10 8,63 20,46 Südzucker 0,40 15,92 + 0,82 9,75 17,36 INTERNATIONALE WERTE Industria A 138,17 – 0,75
Grenke NA 0,51 29,44 + 0,48 17,99 31,30 Suse 0 19,05 – 0,10 12,00 31,64 DWS EUR Bds (Long) 1518,0 – 0,53 PrivFd:Kontr.* 121,29 + 0,05
Name Letzte Schluss ± in % Name Letzte Schluss ± in % Name Letzte Schluss ± in % Informationst. A 408,45 – 1,50
Hamborner Reit 0,47 7,62 + 0,40 6,23 10,08 Synlab 0,33 7,56 – 0,53 7,29 19,60 DWS EUR Reserve LC 130,87 ± 0,00 PrivFd:Kontr.pro* 160,02 – 0,29
Div. 17.02. Vortag Div. 17.02. Vortag Div. 17.02. Vortag Interglobal A 437,42 – 1,17
Heidelb. Druck. 0 1,76 – 0,95 1,09 2,72 Traton 0,50 15,88 + 0,06 11,77 21,16 DWS Europ. Opp LD 430,74 – 0,80 UniEuroAktien* 86,38 + 0,41
3M 1,50 105 – 0,13 Eni ° 0,22 14,33 – 2,37 Pfizer 0,41 40,32 + 0,15 InternRent A 43,02 – 0,16
Hensoldt 0,25 28,70 + 1,95 11,56 30,25 Varta 2,48 28,71 + 0,03 21,60 99,90 DWS Eurorenta 45,76 – 0,59
AB Inbev ° 0,50 54,89 – 0,60 Equinor ASA 0,90 28,86 – 3,61 Philip Morris 1,27 93,72 – 0,07 Kapital Plus A 64,51 – 0,60 UniEuroKapital-net* 38,28 – 0,03
Hochtief 1,91 59,72 + 0,50 45,18 69,32 Vitesco T. 0 66,65 – 1,84 25,65 69,80 ABB NA 0,79 31,56 + 0,13 Exxon Mobil 0,91 104 – 3,91 DWS Eurovesta 164,10 – 0,97
Philips 0,85 15,81 – 1,63 Mobil-Fonds A 46,74 – 0,06 UniEuroRenta* 57,31 – 0,02
Hornbach H. 2,40 81,70 + 0,31 59,55 132,20 Wacker 0,90 19,91 + 1,58 12,84 23,22 Abbott Lab 0,51 99,16 – 1,31 Flutter Ent. ° 0,67 155 + 2,86 DWS Eurz Bds Flex LD 29,51 – 0,24
Proct.&Gamb. 0,91 130 + 1,49 Nebw. Deutschl.A 287,11 – 1,00 UniFonds* 55,61 – 0,05
Hypoport 0 149,00 – 1,59 72,55 389,80 Zeal Netw. 2,10 29,10 – 1,69 24,65 40,20 Adobe 0,01 335 – 3,29 Ford 0,80 11,91 – 0,75 DWS Gl Na Res Eq O 82,66 + 0,05
QUALCOMM Inc. 0,75 119 – 2,28 Nürnb. Eurold. A 157,42 – 1,07 UniGlobal* 327,95 – 0,96
Ahold Delh. ° 0,46 28,98 – 1,61 Gen. Electr. 0,08 77,50 – 1,27 DWS Glb.SM Cap 86,06 – 1,11
Plusfonds 193,75 – 0,63 UniImmo:Dt.* 95,28 + 0,01
Air Liquide ° 2,64 150 + 0,79 General Motors 0,09 40,14 – 0,77 Raytheon 0,55 94,60 – 0,21 DWS Techn. Typ O 287,03 + 0,52
WEITERE DEUTSCHE AKTIEN Alphabet A 0 88,16 – 1,48 Gilead Sc. 0,75 78,07 – 1,38 Rio Tinto 0 69,63 – 1,29
Rentenfonds A 71,84 – 0,40
UniImmo:Europa* 54,17 + 0,02
DWS Telemedia O ND 191,22 – 0,85
Name Letzte Schluss ± in % Name Letzte Schluss ± in % Name Letzte Schluss ± in % Rohstofffonds A 93,39 + 0,19
Alphabet C 0 87,85 – 2,63 Goldman S. 2,50 345 – 0,53 Roche Hld.GS 9,50 279 + 1,42 DWS Top Asien 195,87 – 0,64 UniKapital* 103,47 + 0,02
Div. 17.02. Vortag Div. 17.02. Vortag Div. 17.02. Vortag Amazon 0 90,23 – 2,66 GSK PLC 0 16,60 + 0,97 SGB Geldmarkt 70,49 – 0,01
Roche I 9,50 296 + 0,68 DWS Top Dividen LD 135,31 – 0,38 UniKapital-net-* 36,49 + 0,03
Aareal Bank 0 32,82 + 0,06 Fuchs P. St. 1,02 31,45 – 0,32 MVV Energie NA 1,05 33,40 – 4,02 Amer.Express 0,52 165 – 2,01 Halliburton 0,16 35,53 + 0,41 Thesaurus AT 1016,9 – 1,68
Safran ° 0,50 135 + 0,84 DWS Top Europe 181,74 – 0,85 UniNachh AkEu A* 65,51 + 0,24
About You 0 5,72 – 1,55 Gelsenwasser 21,16 945 – 5,03 Nexus 0,20 53,50 – 1,47 Amgen 2,13 226 + 1,76 Heineken 1,23 95,20 + 3,25 Verm. Deutschl. A 206,14 – 0,75
Sanofi S.A. ° 3,32 89,40 + 1,07 DWS Top Prtf Off 80,07 – 0,69 UniOpti4* 95,10 + 0,01
Adler Group 0,46 1,23 + 0,57 Gesco 0,98 25,10 ± 0,00 Nürnb. Bet. 3,30 75,00 – 1,32 Anheuser-B. 0,53 54,40 – 1,09 Holcim N 2,20 56,84 + 0,35 Verm. Europa A 49,23 – 0,77
Sappi 2,67 2,42 – 0,82 DWS Top World 151,97 – 0,63 UniRak* 134,81 – 0,33
Adler Real Est. 0 4,80 + 1,69 Grammer 0 13,30 – 1,48 OHB 0,48 30,90 – 2,52 Apple Inc. 0,23 142 – 1,61 Home Depot 1,90 299 + 0,05 VermMgmt Wachst A€ 147,77 + 0,22
ALBA 4,17 26,20 – 1,13 H+R 0 5,98 – 0,33 OVB Hold. 0,90 22,60 ± 0,00 ASML Hold. ° 1,69 608 – 1,59 Honeywell 1,03 186 – 0,88 Schlumberger 0,25 50,30 – 3,27 DWS US Growth 343,42 – 1,29
Wachstum Eurol A 135,56 – 1,43 UniRak NachhaltigA* 88,44 – 0,36
AlzChem Gr. 1,00 18,05 + 0,28 Hamburg. Hafen 0,75 12,80 + 0,31 paragon 0 4,80 – 1,84 AT&T 0,28 18,00 + 0,94 HSBC Hold. 0 7,00 + 0,23 DWS Vermbf.I LD 236,58 – 0,76
Shell 0 28,30 – 1,84 Wachstum Europa A 160,18 – 1,39 UniRenta Osteuropa* 26,58 – 0,49
Aumann 0,10 12,66 – 1,56 Hapag-Lloyd 35,00 270 – 2,46 Petro Welt 0 2,00 + 2,56 AXA ° 1,54 28,27 – 0,21 Iberdrola ° 0,03 11,00 + 1,71 DWS Vermbf.R LD 14,97 – 0,33
Softbank 22,00 39,95 – 2,26 UniReserve: Euro A* 484,14 + 0,01
Aurelius 1,50 16,17 + 1,83 Hawesko 2,50 43,50 – 1,14 PSI NA 0,40 24,95 + 2,89 B.A.T. 0,58 35,63 + 0,54 IBM 1,65 126 – 0,33 DEKA INVESTMENTS DWS Vors.AS(Dyn.) 146,61 – 0,54
Solvay 1,54 109 – 0,32 UniSec. High Tech.* 160,88 – 1,41
Bauer 0 6,00 – 0,33 Henkel 1,83 63,90 ± 0,00 Rhön-Klinikum 0 13,75 – 2,14 BBVA ° 0,08 6,95 – 0,09 Inditex ° 0,47 28,45 – 0,14 AriDeka CF 80,74 – 0,84 DWS Vors.AS(Flex) 142,77 – 0,52
Bco Santander ° 0,06 3,53 – 0,14 ING Groep ° 0,39 13,17 – 0,72 Sony 40,00 79,34 – 4,57
BB Biotech 2,85 57,80 + 1,94 Homag 1,01 44,40 – 2,20 Sedlmayr 44,00 2.340 – 0,85 BasisStr.Renten CF 101,27 – 0,12 DWSI GE LD 202,48 + 0,07 SONSTIGE
Berksh. Hath. B 0 287 – 0,38 Intel 0,37 25,85 – 2,21 Starbucks Corp. 0,53 100 – 1,67 grundb. europa RC 39,74 ± 0,00
Bijou Brigitte 0 40,10 + 0,25 Inst. Real 0,62 9,07 – 2,26 Sixt Vz. 3,72 71,30 ± 0,00 DBA ausgewogen 115,21 + 0,21
Biogen 0 254 – 0,16 Intesa Sanp. ° 0,07 2,53 – 1,00 Strabag 2,00 38,05 – 0,26 Aberd. A.M. Degi Europa 0,45 ± 0,00
Biotest St. 0 42,40 ± 0,00 Koenig & Bauer 0 18,90 – 0,94 SLM Sol. Gr. 0 19,58 + 0,10 DBA moderat 107,04 + 0,08 Nomura Jp Grwth LC 73,38 – 1,00
Bk. of America 0,22 32,78 – 1,64 Johns.&Joh. 1,13 149 + 0,47 Swiss Re NA 5,90 96,14 – 0,02 Alte Leip Aktien Deutschland 114,19 – 0,64
Biotest Vz. 0,04 33,70 + 1,51 KSB St. 12,00 492 + 0,61 SNP 0 28,70 + 2,32 Deka Immob Europa 47,18 ± 0,00 Qi LowVol Europe NC 310,28 – 0,61
BNP ° 3,68 65,68 – 0,44 JP Morgan 1,00 133 – 0,85 Takeda Pharm. 90,00 28,95 – 0,48 Commerz hausInvest 43,60 ± 0,00
BMW Vz. 5,82 91,80 – 0,16 Leifheit 1,05 17,36 + 1,40 Surteco Grp. 1,00 20,00 – 0,99 Deka-Europ.Bal. CF 54,28 – 0,31
Boeing 2,06 198 – 0,57 L’Oréal ° 4,89 385 – 1,67 DJE Frank.Temp. Em.Mkts A d* 39,65 – 0,23
Cenit 0,75 12,75 – 0,78 Leoni NA 0 3,13 + 0,77 Syzygy 0,20 5,70 + 2,89 Telefónica 0,15 3,82 + 2,91 Deka-EuropaVal.CF 57,29 – 0,74
BP PLC 0,07 6,27 – 1,71 LVMH ° 7,00 821 – 0,77 DJE-Div&Sub I 560,98 – 0,70
Delticom 0 2,22 – 4,72 Logwin 6,00 288 – 0,69 Takkt 1,10 14,06 – 0,99 TotalEnerg. ° 0,69 58,65 – 1,87 DekaFonds CF 118,33 – 1,03 Frank.Temp. Growth. Inc.Ad* 23,24 – 0,60
BT Group 0,02 1,61 + 0,31 McDonald’s 1,52 252 + 1,18
DMG Mori 1,03 42,40 + 0,24 Manz 0 24,40 + 2,95 technotrans NA 0,51 26,05 – 1,70 DJE-Div&Sub P 495,23 – 0,70 INKA Gothaer Euro-Rent 51,54 – 0,37
Canon 60,00 20,26 – 1,22 Medtronic 0,68 78,51 – 1,15 Toyota Mot. 25,00 13,20 ± 0,00 Deka-NachhAkt CF 239,52 – 0,79
Drägerwerk St. 0,13 37,65 – 1,57 Mediclin 0 3,20 – 3,03 UmweltBank 0,33 12,10 – 1,22 DJE-Div&Sub XP 310,50 – 0,70 La Français LF Sys MA Allo R* 116,51 – 0,45
Caterpillar 1,20 233 + 1,30 Merck & Co. 0,73 99,80 – 0,80 Travelers Comp. 0,93 171 – 0,87 Deka-NachStrInv CF 133,56 – 0,65
Dt. Beteilig. 0,80 30,90 + 1,15 Medion 0,69 14,40 ± 0,00 Uzin Utz 1,80 56,20 + 0,72 DJE-Europa I 444,27 – 1,02
Chevron 1,51 152 – 3,52 Meta Platf. 0 161 – 1,10 UBS Group N 0,55 20,29 – 0,59 DekaRent-Intern. CF 16,54 – 0,66 LBBW AM BW-Renta-Internat.* 37,81 – 0,03
Dt. EuroShop 0,99 21,06 – 1,31 Medios 0 18,94 – 1,56 Viller.&Boch Vz. 1,00 19,55 – 1,01 ChinaMobile 2,20 6,80 + 1,58 Microsoft 0,68 240 – 2,26 DJE-Sht Term Bd I 141,63 – 0,18
UniCredit 0,54 19,66 + 1,88 DekaSpezial CF 498,61 – 0,93 Universal BW-Renta-Univ.* 24,97 ± 0,00
ElringKl. NA 0,15 8,15 – 0,43 Mensch&Ma. 1,20 51,00 + 0,20 Vossloh 1,00 40,10 – 2,20 Cisco 0,38 47,46 – 0,65 Mitsubishi UFJ 16,00 6,79 + 0,31 DJE-Sht Term Bd PA 106,91 – 0,18
Unilever plc. 0,38 47,70 – 0,51 DekaTresor 81,85 – 0,16 Warburg WarbGlETF StrAkt 116,61 – 0,14
EnBW 1,10 85,20 – 0,47 Metro Vz. 0 8,45 – 1,17 VW St. 19,06 167 – 0,98 Citigroup 0,51 48,09 + 0,14 Morgan Stanley 0,78 93,27 – 0,90
UnitedHealth 1,65 463 + 0,39 Digit Kommunik TF 87,12 – 0,93 HANSAINVEST
Ferratum Oyj 0,18 3,81 ± 0,00 MLP 0,30 5,04 – 0,59 WCM 0,11 3,68 + 3,37 Coca-Cola 0,44 56,22 + 1,12 Motorola Sol. 0,88 250 – 0,14
EuropaBond TF 33,85 – 1,02 HANSAinter. A 17,16 – 0,16
Frosta 1,60 63,00 + 1,61 Mühlbauer 1,50 60,20 + 0,67 Wüst.&Württ 0,65 17,00 – 0,58 Com. Bk. Austr. 2,10 64,90 – 1,52 Nestlé NA 2,95 109 + 1,28 Verizon 0,65 37,68 + 0,67 * Fondspreise etc. vom Vortag oder letztver-
EuropaSelect CF 93,79 – 0,98 HANSArenta 20,32 – 0,09
Comcast A 0,29 36,56 – 1,55 Nike 0,34 117 + 0,38 Vinci ° 1,00 108 – 1,81 fügbar; kursiv, wenn nicht in Euro notiert.
Keppler-EmMkts-Inv 39,66 – 0,08 HANSAzins 23,05 – 0,02
Aktien: Bei allen Notierungen handelt es sich um Kurse in Euro, Landeswährung und -stückelung), KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis, Diageo 0,31 40,20 – 0,50 Nokia ° 0,03 4,44 + 0,53 VISA Inc. 0,45 208 – 1,47
Disney Co. 0,88 97,59 – 1,72 Nordea Bk AB ° 0,80 11,43 – 0,94 Lingohr-Systemat 127,45 – 0,41
Schweiz in CHF, soweit nicht anders vermerkt. DAX, MDAX und SDAX MK = Marktkapital je Gattung, * = Vortageskurs oder letzt verfügbar, Vivendi 0,25 9,85 + 1,32 METZLER
sind Xetra Kurse, Rest ist Frankfurter Parketthandel oder Zürich. Nikkei = © Nihon Keizai Shimbun, Inc.; Sorten = HVB, Reisebank DuPont Nem. 0,36 69,97 – 1,63 Novartis 3,20 80,29 + 1,17 Multirent-Invest 29,69 – 0,20
Vodafone 0,04 1,15 + 0,33 Nachhltg Gl Champ CF 113,76 – 1,04 RWS-Aktienf.Nachh* 89,88 – 0,58
NA = Namensaktie, St. = Stammaktie, Vz. = Vorzugsaktie, ° = auch Zinsen = EZB, FMH (www.fmh.de). Alle Angaben ohne Gewähr. eBay 0,22 45,44 – 1,87 Oracle 0,32 82,49 + 0,06
Euro-Stoxx50, Div. = zuletzt ausgezahlte Dividende oder Vor- Enel ° 0,20 5,38 – 0,13 Orange 0,30 10,74 + 1,84 Walmart 0,56 136 + 0,40 RenditDeka 21,13 – 0,33 RWS-DYNAMIK A* 33,20 + 0,15
schlagsdividende wenn unterstrichen (bei Nicht-Euro-Ländern in Stand: 17.02.2023, 22:10 Uhr Engie 0,53 13,55 + 1,10 Pepsi 1,15 165 + 0,18 Zurich Ins. Gr. 22,00 441 + 0,43 Technologie CF 58,55 – 1,36 RWS-ERTRAG A* 14,49 + 0,07
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Kommentar
Von Frank-Thomas Wenzel
Hohes
Risiko
W
as wir im Moment er-
leben, das ist der
Triumph der „Econo-
mics of Desire“. Also
einer Strategie, die darauf setzt,
begehrenswerte Produkte herzu-
stellen, die rar und teuer sind.
Französische Luxuskonzerne
fahren riesige Gewinne ein, ihre
Aktien gehen gerade durch die
Decke. Der Lederwarenherstel-
ler Hermes hat die Strategie per-
fektioniert. Er hat seine Damen-
handtaschen so begehrenswert
gemacht, dass sie pro Stück für
mindestens 8000 Euro verkauft
werden. Bei gebrauchten Ex-
emplaren kann der Preis sechs-
stellig werden, weil die Taschen
sehr rar sind. Das Geschäftsmo-
dell von Hermes beruht darauf,
dass die Taschen insbesondere in
China Statussymbole höchster
Güte sind. Hier gibt es einen rie-
sigen Markt und noch viel größe-
re Potenziale.
Der Autobauer Mercedes
eifert Hermes in mehrfacher Hin-
sicht nach. Er setzt alles auf Lu-
xus und macht sich stark von
einem Wachstum in der Volksre-
publik abhängig. Der Autobauer
geht damit ein hohes Risiko ein.
Denn in der Branche ist ein mas-
siver technologischer Wandel im
Gange: Software und die Batte-
rietechnik werden künftig ent-
scheidend sein. Das verlangt
enorme Investitionen.
Umso erstaunlicher ist es, dass
nun Ausschüttungen an die An-
teilseigner erhöht und zugleich
Aktien in großem Stil zurückge-
kauft werden sollen. Das treibt
zwar kurzfristig den Kurs nach
oben, aber passt das noch zu-
sammen? Aktionäre, die langfris-
tig denken, werden sich fragen,
ob es nicht sinnvoller ist, das
Geld zusammenzuhalten, um
Spielraum für die dringend not-
wendigen Innovationen zu ha-
ben. Die Herstellung der begeh-
renswertesten Hightechautos ist
eben etwas ganz anderes als die
handwerkliche Fertigung von
feinen Handtaschen aus Leder.
In Kürze
Uniper bestätigt
Milliardenverlust
Düsseldorf. der verstaatlichte
Energiekonzern uniper hat sein
Krisenjahr mit einem zweistelligen
milliardenverlust beendet. höhere
Beschaffungskosten für Erdgas
nach dem Wegfall der lieferungen
Russlands belasteten das unter-
nehmen. zudem drückte die Tren-
nung vom Russland-geschäft das
Ergebnis. Wie bekannt schrieb
uniper unter dem strich 19 milliar-
den Euro Verlust. der Konzern hat-
te vor zwei Wochen Eckdaten vor-
gelegt. die Bundesregierung hatte
uniper 2022 retten müssen.
Von Christian Ebner
Frankfurt/Main. Die Lufthansa hat
ihren Sommerflugplan gestutzt.
Grund sind weiterhin Kapazitäts-
probleme im Gesamtsystem, wie
sie auch im Vorjahr beim Wieder-
anlauf des Luftverkehrs nach dem
Corona-Schock aufgetreten wa-
ren. Die „Wirtschaftswoche“ be-
richtete, dass 34 000 Flüge aus
dem ursprünglichen Plan gestri-
chen worden seien.
„Aktuell sind in der Branche die
Personalengpässe europaweit
noch nicht vollständig überwun-
den“, sagte am Freitag ein Spre-
cher der Konzernkernmarke in
Frankfurt. Man habe daher lieber
jetzt Flüge aus dem Programm ge-
Die G-Klasse: Sie gehört bei Mercedes zum teuren Top-End-Segment.
Mercedes setzt
auf Luxusstrategie
Autobauer steigert Gewinn um 28 Prozent – Wie bei französischen
Mode-Nobelmarken geht es um höhere Preise und Erfolg in China
Von Frank-Thomas Wenzel
Frankfurt. Der Vergleich wirkt auf
den ersten Blick etwas seltsam:
Mercedes-Chef Ola Källenius hat
mehrfach die klobigen Geländewa-
gen der G-Klasse als die „Birkin-
Bag von Mercedes“ bezeichnet. Das
Konzept, das dahinter steht, geht al-
lerdings auf: Källenius hat beim
schwäbischen Autobauer alles auf
Luxus fokussiert, für den die Birkin-
Tasche der Edelmarke Hermès bei-
spielhaft steht. Damit ahmt er die
französischen Nobelkonzerne
nach – auch in anderer Hinsicht.
Der Stuttgarter Autobauer hat im
vorigen Jahr den Gewinn aus seiner
betrieblichen Tätigkeit um gut
28 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro
gesteigert – weil vor allem im soge-
nannten Top-End-Segment die Ver-
käufe zugelegt haben. Das sind
Fahrzeuge, die hierzulande mehr
als 100 000 Euro pro Stück kosten –
mit der S-Klasse als Flaggschiff,
aber auch die G-Klasse gehört in
diese Kategorie. Das 2,5 Tonnen
schwere Trum war im vorigen Jahr
so begehrt, dass die Vertriebsabtei-
lung zeitweise einen Bestellstopp
verhängen musste.
Der Zufall wollte es, dass am Frei-
tag zeitgleich mit den Geschäfts-
zahlen von Mercedes selbige auch
vom französischen Edellederwa-
renkonzern Hermès vorgelegt wur-
den. Und Hermès stellt seit vielen
Jahren die Birkin-Bag her. Die
Handtasche, die nach der Schau-
spielerin Jane Birkin benannt ist,
wird nur auf Bestellung gefertigt.
Die Nachfrage ist so groß, dass Kun-
Lufthansa streicht Zehntausende Flüge
Konzern passt Sommerflugplan an weiter bestehenden Personalmangel an
nommen, als diese wie im vergan-
genen Jahr kurzfristig absagen zu
müssen. Die Fluggäste könnten so
besser planen. Pro Tag fallen of-
fenbar bis zu 500 Flüge weg. Kon-
krete Zahlen bestätigte das Unter-
nehmen zunächst nicht. Welche
Flüge wegfallen, gab die Airline
ebenfalls noch nicht bekannt. Laut
„Wirtschaftswoche“ dürfte es vor
allem Verbindungen auf Routen
treffen, die üblicherweise mehr-
mals täglich bedient werden.
Airlines-Chef Jens Ritter hatte
vor einigen Tagen erklärt, dass
man mit den „Systempartnern“
eine enge gemeinsame Planung
aufgebaut habe. Gemeint sind da-
mit Flughäfen, Flugsicherung und
weitere Dienstleister. Man drehe
WIRTSCHAFT
dinnen lange warten müssen, bis sie
ein Exemplar, das mindestens um
die 8000 Euro kostet, ihr Eigen nen-
nen dürfen.
Die Hermès-Umsätze sind im vo-
rigen Jahr um fast ein Viertel auf den
Rekordwert von 11,6 Milliarden
Euro gestiegen, der Gewinn kletter-
te um eine Milliarde auf 3,4 Milliar-
den Euro. Getragen wurde das Plus
von Absatzsteigerungen in den
USA, in Japan und natürlich in Chi-
na. Der Analyst Luca Solca vom In-
vestmenthaus Bernstein schreibt,
das Unternehmen habe sich erfolg-
reich durch die Covid-Krise ge-
pflügt. Die Kauflust bei Wohlhaben-
den wurde offenbar – trotz Krieg und
Krisen – in westlichen Ländern
durch den Wegfall der Pandemie-
restriktionen angeschoben.
Börsianer haben weitere Erlös-
und Umsatzsteigerungen bereits
vorweggenommen: Allein im Janu-
ar legte die Hermès-Aktie um
Die Birkin-Bag: Kundinnen zahlen dafür mindestens 8000 Euro – und Hermès
kann weitere Preissteigerungen durchsetzen. fOTO: AndREAs REnTz/gETTy ImAgEs
„jeden einzelnen Stein“ um, hatte
Ritter angekündigt. Er erinnerte
an das Chaosjahr 2022, als sprung-
haftes Wachstum die Branche an
ihre Grenzen brachte. Die Folgen
an deutschen Flughäfen waren
Verspätungen und Ausfälle sowie
lange Wartezeiten beispielsweise
an Gepäckausgaben und Sicher-
heitskontrollen. Vor allem an
ihrem Drehkreuz Frankfurt muss-
te die Lufthansa das ursprünglich
geplante Angebot im Laufe des
Sommers deutlich zusammen-
streichen, weil nicht genug Bo-
denpersonal einsatzfähig war. Das
soll sich nicht wiederholen.
Der Sprecher verzichtete am
Freitag auf Schuldzuweisungen.
Es handele sich um eine gemein-
20,5
Milliarden Euro betrug der
gewinn von mercedes 2022.
gegenüber dem Vorjahr war das eine
steigerung von gut 28 Prozent.
20 Prozent zu. Das hat damit zu tun,
dass die Produktion der Taschen
hochgefahren werden soll und dass
Preiserhöhungen von 8 Prozent auf
dem französischen Heimatmarkt
durchgesetzt wurden – was Analys-
ten als Indiz dafür werten, dass
unter den Reichen der Hunger nach
Luxus in diesem Jahr eher noch
wachsen dürfte. Wenn es um Expan-
sion geht, wird indes vor allem auf
China gesetzt – der Optimismus vie-
ler Volkswirte für eine Belebung der
Lufthansamaschine beim Nachtflug: Dem Konzern fehlt Personal.
fOTO: d. dROfIT/dPA
Konjunktur in der Volkswirtschaft
steigt.
Das gilt in ähnlicher Form für die
beiden anderen Luxusschwerge-
wichte im CAC-40-Index. Gemeint
sind LVMH mit Louis Vuitton als
wichtigster Marke und die Gucci-
Mutter Kering. Die drei Unterneh-
men seien in der Lage, höhere Preise
durchzusetzen, wenn die Kosten
steigen. Sie hätten außerdem einen
guten Zugriff auf China, auf die dor-
tigen Konsumenten und deren Er-
sparnisse, sagte Kevin Thozet vom
französischen Vermögensverwalter
Carmignac Gestion der Agentur
Bloomberg.
Da gibt es Parallelen zu Merce-
des. Källenius betonte: „Auch wenn
wir makroökonomische und geo-
politische Ereignisse nicht kontrol-
lieren können, ist das Geschäftsjahr
2022 ein Beleg dafür, dass die strate-
gische Ausrichtung stimmt.“ Der
Fokus auf Luxus bedeutet nicht nur,
dass weniger kleine Autos verkauft
werden. Mercedes hat es ebenfalls
geschafft, kräftige Preiserhöhungen
durchzusetzen. Und auch für die
Stuttgarter ist der chinesische Markt
enorm wichtig.
Nur bei den Aussichten für 2023
ist Källenius zurückhaltender. Bei
Absatz und Umsatz sollen die
2022er-Zahlen gehalten werden. In
der Top-End-Sparte wird zugleich
ein kleines Plus wegen neuer Mo-
delle und einer Verdopplung beim
Absatz von E-Autos erwartet. Und
es wird „von einer leicht positiven
Entwicklung der Nettopreise aus-
gegangen“, wie es im Geschäftsbe-
richt heißt.
fOTO: J. sTRATEnschulTE/dPA
7
Allianz mit
Rekord im
„Horrorjahr“
München. Die Allianz-Versiche-
rung hat trotz Inflation und Kri-
senstimmung im vergangenen
Jahr ein Rekordergebnis erzielt.
Der operative Gewinn stieg im
Vergleich zum Vorjahr um knapp
6 Prozent auf fast 14,2 Milliarden
Euro. „Wir hatten ein wirklich
starkes 2022 in einem schreckli-
chen Umfeld“, sagte Vorstands-
chef Oliver Bäte und sprach von
einem „Horrorjahr“.
Zu verdanken hat das Münch-
ner Unternehmen dies unter an-
derem sehr guten Geschäften in
seinem Alltagsgeschäft mit
Schaden- und Unfallpolicen. Da-
mit konnte Deutschlands größter
Versicherer sogar Einbußen in
der Vermögensverwaltung aus-
gleichen, denn das zweite große
Geschäftsfeld wurde von den
Turbulenzen auf dem Kapital-
markt hart getroffen. Teil des
„Horrorjahrs“ waren aber auch
Milliardenzahlungen nach
einem Anlageskandal bei der
Tochtergesellschaft AGI in den
USA, in dessen Folge sich diese
aus dem US-Markt zurückziehen
musste. Für das neue Jahr peilt
die Allianz einen unveränderten
operativen Gewinn von 14,2 Mil-
liarden Euro an.
Oliver Bäte, Vorstandschef der Al-
lianz fOTO: ImAgO/sEPP sPIEgl
Chinesischer
Milliardär
vermisst
Peking. Bao Fan, chinesischer
Milliardär und Chef einer Invest-
mentbank, ist verschwunden.
Sein Unternehmen China Re-
naissance Holding berichtete in
einer Mitteilung an die Hong-
konger Börse, ihn nicht mehr
kontaktieren zu können. Die
Nachricht ließ den Kurs der Aktie
um fast 30 Prozent einbrechen.
Seine Familie sei unterrichtet
worden, dass der 53-Jährige an
Ermittlungen mitwirke, berich-
tete die Finanzagentur Bloom-
berg. Bao Fan ist Mehrheitseig-
ner und Vorsitzender von China
Renaissance Holding. Das Unter-
nehmen berichtete, es wisse von
keinen Informationen, die darauf
hindeuteten, dass seine Abwe-
senheit in Verbindung mit den
Geschäften der Gruppe stehe.
Bao Fan, der früher Banker bei
Morgan Stanley und der Credit
Suisse Group war, gilt als einer
der profiliertesten Dealmaker
Chinas.
same Planung. Die Pläne umfass-
ten den gesamten Sommerflug-
plan von Ende März bis Ende Ok-
tober. Engpässe gibt es laut der
Lufthansa nicht nur beim eigenen
Flugpersonal, sondern auch bei
Sicherheitskräften und Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern der Bo-
denabfertigung und Flugsiche-
rung. Bei den Tochterfirmen Euro-
wings, Austrian und Swiss könn-
ten im Sommerhalbjahr weitere
Flugstreichungen hinzukommen,
heißt es.
Während der Corona-Krise wa-
ren knapp 30 000 Menschen von
Lufthansa entlassen worden, der
deutsche Staat musste die Flugge-
sellschaft mit Milliardenkrediten
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8 SACHSEN UND MITTELDEUTSCHLAND Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Bundesgericht
in Leipzig mit
neuer Spitze
Präsident warnt vor zu
schnellen Verfahren
Leipzig. Der neue Präsident des
Bundesverwaltungsgerichts,
Andreas Korbmacher, hat davor
gewarnt, den Wunsch nach einer
schnelleren Umsetzung von Inf-
rastrukturprojekten überzustra-
pazieren. Mit der Öffentlichkeits-
beteiligung bei solchen Projek-
ten sei das Ziel verbunden, Ent-
scheidungsprozesse der Behör-
den nachvollziehbarer und trans-
parenter zu ma-
chen und Akzep-
tanz für geplante
Vorhaben zu
schaffen. Diese
Ziele hätten ihre
Berechtigung,
sagte Korb-
macher am Frei-
Andreas tag bei seiner fei-
Korbmacher erlichen Amts-
Foto: DPA einführung in
Leipzig.
„Die Forderung nach schnel-
leren Entscheidungen gehört zur
ständigen Begleitmusik eines
Verwaltungsrichters, und gerade
in letzter Zeit ist die Begleitmusik
in Bezug auf die Verwaltungsge-
richtsbarkeit aus – ich betone –
nachvollziehbaren Gründen
deutlich hörbarer geworden“,
sagte Korbmacher.
Extreme keine Taktgeber
Es leuchte ein, dass es bei wichti-
gen Infrastrukturmaßnahmen
wie im Fall der LNG-Terminals
von einem überragenden öffent-
lichen Interesse sei, die Beteili-
gungsrechte zeitlich auf ein Mini-
mum zu beschränken. Diese
„extreme Ausnahmesituation“
könne aber nicht den Takt für alle
weiteren Infrastruktur- und sons-
tigen Vorhaben vorgeben.
Am Bundesverwaltungsge-
richt wird in diesem Jahr ein zu-
sätzlicher Senat eingerichtet, der
sich mit Klagen gegen Autobahn-
bauten, Flussvertiefungen oder
„Einfach unverschämt“: Sachsen kontert
Lehrer-Abwerbung in den Süden
Bayern will Pädagogen aus anderen Bundesländern mit Prämien anlocken. In Sachsen wird diese
Werbeoffensive heftig kritisiert – denn schon jetzt kann der Unterricht nicht abgesichert werden.
Von Andreas Debski
Dresden. Sachsen kontert die Leh-
rer-Abwerbeversuche aus Bayern.
„Die Ankündigung ist unsolida-
risch“, kritisiert Sachsens Kultusmi-
nister Christian Piwarz (CDU)
gegenüber der LVZ. Aufgrund sei-
nes Lehrermangels will der Nach-
bar-Freistaat künftig mit Prämien
locken, um Pädagoginnen und Pä-
dagogen aus anderen Bundeslän-
dern anzuheuern – und hat damit
insbesondere Sachsen im Blick.
„Mit dem Vorstoß startet Bayern un-
verhohlen einen Überbietungswett-
bewerb, der zum Schaden aller Län-
der sein wird“, macht Piwarz sei-
nem Ärger Luft. Wichtiger wäre,
„gemeinsame Maßnahmen zu in-
tensivieren, um mehr junge Men-
schen für den Lehrerberuf zu be-
geistern“.
Umzugspauschale und
Regionalprämie als Lockmittel
Hintergrund ist ein Regierungsbe-
schluss aus München, wonach künf-
tig eine Umzugskostenpauschale
für ausgebildete Lehrerinnen und
Lehrer aus anderen Bundesländern
gezahlt werden soll, die sich für den
Schuldienst in Bayern entscheiden.
Zudem wird es eine Regionalprämie
von einmalig 3000 Euro geben,
wenn sich Lehrkräfte für weniger
attraktive Gegenden entscheiden.
Tatsächlich haben sich die Bun-
desländer bereits im Jahr 2009 in
der sogenannten Stralsunder Erklä-
rung darauf geeinigt, sich nicht
gegenseitig Lehrkräfte abspenstig
zu machen. Deshalb werde die bay-
erische Offensive nicht nur bei der Lehrkräfte händeringend gesucht: Schon jetzt kann der Unterricht in Sachsen kaum abgesichert werden. Foto: JuliAn stRAtEnschultE/DPA
nächsten Kultusministerkonferenz
(KMK) auf der Tagesordnung ste-
hen, kündigt Piwarz an, sondern nalen Schwierigkeiten bei der Be- vergangenen beiden Jahren sind
müsse auch bei der gemeinsamen setzung freier Stellen entgegenzu- insgesamt 428 Lehrkräfte aus ande- Stralsunder Erklärung
Kabinettssitzung von Bayern und wirken. „Zudem gewinnen wir mit ren Bundesländern nach Sachsen gegen Lehrer-Abwerbung

Stromtrassen beschäftigen soll.
Das Gericht in Leipzig ist für viele
dieser Infrastrukturprojekte in
erster und letzter Instanz zustän-
dig.
Korbmacher (63) wurde ge-
meinsam mit der neuen Vizeprä-
sidentin Susanne Rublack (60) ins
Amt eingeführt. Bundesjustizmi-
nister Marco Buschmann betonte
bei dem Festakt die Bedeutung
des obersten deutschen Verwal-
tungsgerichts. „Recht, Freiheit
und Demokratie bilden eine
Schicksalsgemeinschaft“, sagte
der FDP-Politiker. Das Bundes-
verwaltungsgericht sei einer der
wichtigsten Orte, an dem diese
Trias zusammengehalten wer-
den. Das Gericht feiert in diesem
Jahr sein 70-jähriges Bestehen.
Minister
Sachsen am 2. Mai diskutiert wer-
den.
Für besondere Verstimmung
sorgt in Sachsen zudem eine Aussa-
ge der Münchner Staatskanzlei, wo-
nach Bayern in der gängigen Besol-
dungsstufe A 13 pro Jahr rund
9400 Euro mehr als Sachsen zahle.
Schnell wurde deutlich, wen der
Nachbar-Freistaat besonders um-
garnen will: Diese Summe betreffe
das Anfangsgehalt von Ledigen oh-
ne Kinder (61 000 Euro), hieß es. Da-
gegen stellt das Kultusministerium
in Dresden klar: „Wir liegen mit im
oberen Bereich bei der Beamtenbe-
soldung.“
Laut den aktuellen Ländertari-
fen, so haben LVZ-Recherchen er-
geben, beträgt die Differenz für Be-
rufsanfänger monatlich knapp 400
Euro brutto, die in Bayern mehr als
Sachsen gezahlt wird. Selbst wenn
noch ein mögliches Weihnachtsgeld
hinzugerechnet werden würde, kä-
me ein Plus von 7800 Euro brutto im
einer Gehaltszulage von rund 1000
Euro Referendare für den Einsatz
auf dem Land. Damit sind sie
deutschlandweit die bestbezahlten
Referendare“, erklärt das Kultusmi-
nisterium in Dresden. Außerdem
stellt der amtierende Vorsitzende
des Sächsischen Lehrerverbandes
(SLV), Michael Jung, klar: „Bei uns
gibt es ebenfalls Regionalprämien –
wir können mit Bayern mithalten.“
Aktuell fehlen in Sachsen
etwa 1200 Lehrkräfte
Mittlerweile bleiben fast 80 Prozent
der Referendarinnen und Referen-
dare in Sachsen und nehmen hier
eine Lehrerstelle an. Vor vier Jahren
betrug dieser Anteil lediglich 64
Prozent. „Wir werben auch immer
wieder mit den Pluspunkten von
Schulen im ländlichen Raum: Klei-
nere Klassen, top ausgestattete
Schulen, weniger heterogene Schü-
lerschaft“, macht das Kultusminis-
terium klar.
1200
Lehrkräfte fehlen in Sachsen
laut Kultusministerium aktuell,
um alle unterrichtsstunden
absichern zu können. in den
vergangenen beiden Jahren
sind insgesamt 428 lehrkräfte
aus anderen Bundesländern
nach sachsen gewechselt
oder zurückgekehrt.
in den Nachbar-Freistaat, etwa aus
dem Vogtland oder dem Erzgebirge.
Der SLV-Chef befürchtet, „dass wir
die Eine oder den Anderen verlieren
werden“ und nennt das Werben aus
der Nachbarschaft „einfach unver-
schämt“. Jung kritisiert: „Bayern
winkt mit Geld und wird Erfolg ha-
ben. Das zeigt aber auch, welchen
Stellenwert die Kultusministerkon-
gewechselt oder zurückgekehrt –
allerdings wirbt der Freistaat nicht
gezielt Pädagoginnen und Pädago-
gen ab, wie es nun Bayern macht.
GEW: Bildungsgerechtigkeit
bleibt auf der Strecke
Deshalb kritisiert auch die Bil-
dungsgewerkschaft GEW den bay-
erischen Vorstoß. „Überall werden
junge Leute gebraucht – doch wir
haben in Sachsen schon eine ganz
gute Besoldungstabelle“, sagt
Sachsens GEW-Landesvorsitzende
Uschi Kruse. Sie hält die Verärge-
rung der anderen Bundesländer für
berechtigt. Das „lautstarke Wer-
ben“ aus München sei aber auch ein
deutliches Zeichen, so Kruse, „dass
die Kultusministerkonferenz ver-
sagt hat und der Föderalismus an
seine Grenzen stößt“.
Darüber hinaus hält die Gewerk-
schafterin für problematisch:
„Wenn finanziell besser gestellte
Bundesländer den weniger gut be-
Die Bundesländer haben sich 2009 in
der Kultusministerkonferenz darauf
geeinigt, auf das gegenseitige offen-
sive Abwerben von lehrkräften zu
verzichten. in der sogenannten stral-
sunder Erklärung ist stattdessen von
einer vertrauensvollen Abstimmung
und einem fairen Wettbewerb die Re-
de.
Damals hatte auch das finanzstarke
Baden-Württemberg mit gezielten
Werbekampagnen versucht, lehre-
rinnen und lehrer aus anderen Bun-
desländern abzuwerben und lockte
beispielsweise mit dem Beamtensta-
tus, den es in den meisten östlichen
Bundesländern und auch in Berlin da-
mals nicht gab.
Sachsen hatte die lehrerverbeam-
tung zum Jahresbeginn 2019 für
Pädagoginnen und Pädagogen bis
42 Jahre eingeführt. sie war zunächst
auf fünf Jahre bis Ende 2023 befristet

Dulig: Urteil Jahr zusammen.

stärkt Frauen
Dresden. Sachsens Arbeitsminis-
ter Martin Dulig (SPD) begrüßte
das jüngste Urteil des Bundes-
arbeitsgerichts zur gleichen Be-
zahlung von Mann und Frau als
„richtungsweisend und ein
wichtiges Zeichen für mehr
Lohngerechtigkeit in Deutsch-
land“. Dass eine massive Be-
nachteiligung aufgrund des Ge-
schlechts nun höchstgerichtlich
festgestellt wurde, sei ein Mei-
lenstein für mehr Respekt gegen-
über allen arbeitenden Frauen.
„Es ist traurig und erschreckend
zugleich, dass im Jahr 2023 erst
ein Gericht ein entsprechendes
Urteil fällen muss und die gleiche
Bezahlung nicht längst eine
Selbstverständlichkeit ist“, so
der Minister.
Sachsens Landesregierung
werde mit dem Gleichstellungs-
gesetz einen wichtigen Schritt
gehen, „um für mehr gleichbe-
rechtigte Teilhabe von Frauen in
allen Ebenen und Bereichen des
Öffentlichen Dienstes und für
mehr Chancengerechtigkeit für
alle Bediensteten mit Familien-
und Pflegeaufgaben zu sorgen“.
Sachsen zahlt Referendaren für
Land-Einsatz 1000 Euro extra
Allerdings gibt es auch in Sachsen
seit 2018 die Möglichkeit, Lehrkräf-
ten Sonderzuschläge und Zulagen
zu zahlen, um insbesondere regio-
Schnapszahl: Der 3 333 333. BMW aus Sachsen
Jubiläumsauto ist ein 1er in der Farbe Melbourne Rot. Das Werk bereitet sich bereits auf den Bau des neuen Mini Countryman vor.
Von Andreas Dunte
Leipzig. Er ist Melbourne Rot la-
ckiert, hat 265 Pferdestärken unter
der Haube und trägt den Schriftzug
128ti. Im Leipziger Werk des bayri-
schen Autobauers lief jetzt ein be-
sonderes Fahrzeug vom Band, wie
Sprecher Kai Lichte sagt. Denn es
ist der 3 333 333ste BMW, der seit
2005 für einen Kunden gebaut wur-
de.
Die Schnapszahl trifft laut Lichte
auf ein besonderes Fahrzeug unter
den in Leipzig produzierten Model-
len. Davon künde das Kürzel „ti“.
Es steht seit den 1960er Jahren für
„Turismo Internazionale“ und
kennzeichnet besonders sportliche
Modelle. „Beispiele sind die Iko-
Die Befürchtung ist nun: Sachsen
bildet den Nachwuchs mit gutem
Geld und aufgestockten Studien-
plätzen aus – und am Ende bedient
sich Bayern. Denn gerade von den
Regionen, die hierzulande bereits
große Probleme bei der Stellenbe-
setzung haben, ist es nicht allzu weit
nen BMW 1800 TI und BMW 2002
TI oder BMW 323ti Compact und
BMW 325ti Compact in den späten
1990er Jahren.“
Drei verschiedene
Antriebsarten auf einem Band
Das nächste Jubiläumsfahrzeug,
das 4 000 000ste, wird laut Sprecher
Lichte entweder ein BMW oder ein
MINI sein. Denn noch in diesem
Jahr soll in dem sächsischen Werk
der neue MINI Countryman gebaut
werden. Leipzig werde dann das
erste Werk der Gruppe weltweit
sein, in dem sowohl Modelle von
BMW als auch von MINI gefertigt
werden. „Damit stellt das sächsi-
sche Werk einmal mehr seine maxi-
male Flexibilität unter Beweis. Auf
ferenz noch hat.“
Im Freistaat konnte schon zu
Schuljahresbeginn etwa ein Drittel
der 1500 ausgeschriebenen Stellen
nicht besetzt werden. Aktuell fehlen
laut Kultusministerium etwa 1200
Lehrkräfte, um alle Unterrichtsstun-
den absichern zu können. In den
Im Leipziger BMW-Werk wurde das 3 333 333ste Serienfahrzeug für einen
Kunden gebaut. Ein BMW 1er in der Farbe Melbourne Rot.
tuchten Bundesländern die Lehre-
rinnen und Lehrer wegnehmen, lei-
den die Schülerinnen und Schüler
darunter. Jedes Kind hat das Recht
auf eine gute Bildung, egal wo es
lebt.“ Die proklamierte Bildungsge-
rechtigkeit bleibe damit auf der
Strecke.
Foto: BMW
gewesen und wurde zuletzt bis Ende
2030 verlängert. Ein Evaluierungsbe-
richt, den eine Beratungsfirma erstellt
hatte, zog ein positives Fazit: Diese
Verbeamtung habe einen „signifikan-
ten Beitrag“ geleistet, um die benö-
tigten lehrerstellen abdecken zu kön-
nen.
einem Band werden künftig vier
verschiedene Modelle (BMW 1er,
BMW 2er Gran Coupé, BMW 2er
Active Tourer und MINI Country-
man) sowie drei Antriebsarten
(Verbrenner, Plug-in Hybrid und
vollelektrisch) montiert.“
Fertigungskapazitäten
mehr als versechsfacht
Dafür wurden im Leipziger Werk
seit seiner Eröffnung vor 18 Jahren
die Fertigungskapazitäten konti-
nuierlich ausgebaut. Bis zu 350 000
Fahrzeuge pro Jahr können am
Standort gebaut werden. Zum Ver-
gleich: Im ersten Produktionsjahr
waren es rund 54 000 Fahrzeuge.
Das Werk hat heute rund 5300 Fest-
angestellte.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Stromausfall
in Halle und
im Saalekreis
Halle/Merseburg. In Halle und Tei-
len des Saalekreises ist es am
Donnerstagabend zu einem
Stromausfall gekommen. Betrof-
fen waren nach Angaben der
Stadt Teile Halle-Neustadts, Hei-
de-Süd, das Weinberg-Viertel
und westliche Bereiche der In-
nenstadt von 19.30 bis 21 Uhr. Wie
viele Haushalte betroffen waren,
konnten die Stadtwerke Halle am
Freitag auf Nachfrage nicht sa-
gen. „Die Ermittlungen zur Ursa-
che liegen bei der Polizei und
dauern weiter an.“
Die Polizei hatte im Zuge der
Streifentätigkeit am Donnerstag-
abend an einem Umspannwerk
eine Person angetroffen. „Diese
war psychisch auffällig und wur-
de einer medizinischen Behand-
lung zugeführt.“ Die Ursache des
Stromausfalles und ob ein Zusam-
menhang mit dieser Person be-
steht, würden aktuell geprüft,
teilte die Polizei mit.
Ende Januar war im Landkreis
Harz der Strom mehrere Stunden
ausgefallen, darunter in Halber-
stadt, Blankenburg, Wernige-
rode. Laut dem Netzbetreiber war
Eisregen und damit verbundene
Beschädigungen im Stromnetz
dafür verantwortlich.
Das LKA
warnt vor
K.-o.-Tropfen
Dresden. Das Landeskriminalamt
Sachsen (LKA) hat zur Karne-
valszeit vor Straftätern gewarnt,
die ihre Opfer mit K.-o.-Tropfen
handlungsunfähig machen. Die-
se werden besonders auf Partys
oder in Diskotheken heimlich in
offen stehende Getränke gege-
ben – manchmal zum Spaß, häu-
fig aber, um die Opfer auszurau-
ben oder sich an ihnen zu verge-
hen, wie das LKA am Freitag mit-
teilte. Laut Statistik sind im Vor-
jahr 50 Straftaten im Zusammen-
hang mit K.-o.-Tropfen registriert
worden. Die Polizei rechnet aber
mit einem großen Dunkelfeld,
weil viele Opfer aus Scham auf
eine Anzeige verzichteten.
„Die Einnahme
K.-o.-Tropfen verlangsamt die
von
Aktivitäten des Gehirns und des
zentralen Nervensystems. Schon
zehn bis zwanzig Minuten nach
der Einnahme beginnt die Wir-
kung, die bis zu vier Stunden,
zum Teil auch erheblich länger
anhält“, hieß es. Nach anfängli-
cher Euphorie folge Übelkeit,
Schwindel und plötzliche Schläf-
rigkeit. Das LKA riet unter ande-
rem dazu, Getränke nicht unbe-
aufsichtigt stehen zu lassen und
beim Gang auf die Tanzfläche
eine „Getränkeaufsicht“ zu or-
ganisieren.
Jährlich Tausende Vermisstenanzeigen in Sachsen
Meistens tauchen Vermisste rasch wieder auf – aber fast 500 Fälle sind im Freistaat ungeklärt.
Von Simona Block
Dresden. Hunderte Menschen wer-
den in Sachsen derzeit vermisst. Ak-
tuell sind nach Angaben des Innen-
ministeriums in Dresden 479 Fälle
ungeklärt. Entsprechende Fahndun-
gen blieben in der Regel 30 Jahre be-
stehen. Bei der Polizei gingen täglich
Vermisstenanzeigen ein, allein in der
Leipziger Direktion seien es 2500 bis
3000 pro Jahr, sagte eine Sprecherin.
Die Spanne reicht vom jugendlichen
Ausreißer über ein fehlendes Kind
oder verirrte Senioren bis zum Opfer
eines Verbrechens. „Die meisten
Fälle lösen sich relativ schnell in
Wohlgefallen auf, weil die Vermiss-
ten plötzlich wieder da sind oder die
Personen durch verschiedene Um-
stände schnell gefunden werden.“
Betroffen seien ausnahmslos alle
Altersgruppen – vom Kind über ju-
gendliche Dauerausreißer bis zum
Senior. Dabei gelten Kinder als ver-
misst, wenn sie ihr gewohntes Le-
bensumfeld verlassen haben und ihr
Aufenthaltsort unbekannt ist. In al-
len Fällen werden den Angaben
SACHSEN UND MITTELDEUTSCHLAND
Ein Freiwilliger hilft der Bewohnerin einer Wohngemeinschaft für Demenzkranke. Sachsen wird in diesem Jahr mit dem sogenannten Sachsen-Sommer ein neu-
es Freiwilligen-Programm auflegen, das sich an Jugendliche richtet.
Jugendlichen-Freiwilligendienst
für 250 Euro pro Woche
Von Juni bis September sollen junge Menschen in Sachsen künftig gemeinnützige
Aufgaben übernehmen. Die Wohlfahrtsverbände reagieren noch zurückhaltend.
Von Kai Kollenberg
Dresden. Die sächsische Landesre-
gierung legt in diesem Sommer ein
neues Freiwilligenprogramm für
Jugendliche auf. Wie das Sozialmi-
nisterium der LVZ bestätigte, soll
der sogenannte Sachsen-Sommer
von Juni bis September laufen. Die
Jugendlichen sollen dabei Tätig-
keiten in „gemeinwohl-orientier-
ten“ Bereichen übernehmen. Be-
reits im März wird das Verfahren
starten, bei dem sich potenzielle
Einsatzstellen beim Freistaat mel-
den können.
Vor allem die CDU wollte
den Sachsen-Sommer
Die Jugendlichen werden für ihren
Einsatz im Rahmen des Programms
entlohnt. Die genauen Details da-
für stehen nach Aussage des So-
zialministeriums zwar derzeit noch
aus. Im Gespräch ist nach LVZ-In-
formationen aber ein „Lohn“ von
zirka 250 Euro pro Woche. Insge-
samt werden für das Projekt in die-
sem und im nächsten Jahr jeweils
350 000 Euro über den sächsischen
Doppelhaushalt bereitgestellt.
Mit dem Sachsen-Sommer setzt
das Sozialministerium eine Verein-
nach Kontaktpersonen und Wohn-
umfeld, aber auch Krankenhäuser
und andere mögliche Aufenthaltsor-
te geprüft. „Besteht Gefahr für Leib
und Leben, werden die Suchmaß-
nahmen entsprechend erweitert“,
sagte die Ministeriumssprecherin.
Eine Lupe ist vor einem Fahndungsaufruf auf der Internetseite des Bundeskri-
minalamtes zu sehen.
Jugendliche
wollen anpacken.
Sie haben
Freude daran,
sich für das
Gemeinwesen
zu engagieren
und etwas
für unsere
Heimat zu tun.
Alexander Dierks (CDU),
sächsischer Generalsekretär
barung aus dem Koalitionsvertrag
um. Besonders die CDU hatte sich
dafür eingesetzt, das neue Freiwil-
ligenprogramm darin zu veran-
kern. „Wir haben bei der Erarbei-
tung des Projekts mit vielen Men-
Es könnten Hubschrauber einge-
setzt oder größere Gebiete abge-
sucht werden. „Bei Kindern wird im-
mer Gefahr für Leib und Leben ange-
nommen.“
Im Juni 2013 etwa verschwand
eine damals 87-Jährige samt Rollator
Foto: Jens Büttner/dpa
schen über den Sachsen-Sommer
gesprochen – über alle Generatio-
nen hinweg gab es große Zustim-
mung“, sagt CDU-Generalsekre-
tär Alexander Dierks. „Das zeigt:
Jugendliche wollen anpacken. Sie
haben Freude daran, sich für das
Gemeinwesen zu engagieren und
etwas für unsere Heimat zu tun.“
Das neue Programm biete dafür
einen „unkomplizierten“ Zugang.
Der Paritätische Wohlfahrtsver-
band in Sachsen ist dennoch skep-
tisch, ob es eine sinnvolle Ergän-
zung ist. „Junge Menschen für frei-
williges Engagement zu gewin-
nen, ist richtig und wichtig“, sagt
ein Sprecher. Inwieweit das neue
Angebot dazu einen Beitrag leisten
könne, lasse sich schwer abschät-
zen. „In Sachsen gibt es neben ver-
schiedenen Freiwilligendiensten
seit etwa einem Jahr das Projekt
Jugend engagiert sich (JES). In die-
sem werden junge Menschen be-
gleitend zur Schule an das Engage-
ment in sozialen Einrichtungen he-
rangeführt.“ Nach anfänglicher
Zurückhaltung wachse das Inte-
resse daran spürbar. Ob der Sach-
sen-Sommer dies auch zu leisten
vermöge, „sollte spätestens nach
einem Jahr Laufzeit überprüft und
in Chemnitz, „sie wurde seither nie
wieder gesehen“. Dabei wurde wie-
derholt nach ihr gesucht, es gab auch
Hinweise von Zeugen. Der Vermiss-
tenfall einer damals 49-Jährigen da-
tiert vom Oktober 1993 – dort sollen
mittels DNA-Abgleich bei einer na-
hen Verwandten nun unbekannte
Totenfälle geprüft werden.
Die Vermisstensache eines 19-
Jährigen vom Januar 2022 in Leipzig
wurde wegen Ungereimtheiten
schnell zum Kriminalfall. Es stellte
sich heraus, dass er getötet wurde.
Ein damals 20-Jähriger kam in Haft
und wurde zu einer Jugendstrafe
wegen Mordes verurteilt. Eine 23-
Jährige aus der Messestadt ist trotz
aller Bemühungen seit September
2019 verschwunden. Sie hatte ihre
Wohngemeinschaft verlassen, um
gemeinsam mit einer Freundin eine
Veranstaltung in Halle an der Saale
zu besuchen. Zuletzt hatte ein Bus-
fahrer sie gesehen – auf dem Weg
zum Einkaufspark Günthersdorf.
Zu den ältesten und zugleich un-
gewöhnlichen Fällen zählt der von
Vater und Sohn im Bereich Zwickau.
Foto: Friso Gentsch/dpa
dann über eine Fortsetzung ent-
schieden werden“. Genaue Zah-
len, wie viele Jugendliche sich zur-
zeit in Sachsen in irgendeiner Form
freiwillig engagieren, gibt es nicht.
Die letzte Erhebung dazu stammt
aus dem Jahr 2014. Der sogenannte
Freiwilligensurvey schlüsselte da-
mals für den Freistaat auf, dass sich
45,2 Prozent der 14- bis 29-Jähri-
gen einbringen.
Mehr als 2500 Einrichtungen
bieten Stellen an
Deutschlandweit lag der Anteil der
freiwillig Engagierten im Alter von
14 bis 19 laut jüngsten Zahlen bei
48,2 Prozent. Einen höheren Anteil
erzielte nur die Altersgruppe der
40- bis 44-Jährigen: 52,2 Prozent.
Laut der Engagement-Stiftung,
die seit 2012 für das Sozialministe-
rium eine Reihe von Aufgaben in
diesem Bereich übernimmt, unter-
stützt sie derzeit fast 50 sächsische
Träger des Freiwilligen Sozialen
Jahres (FSJ), des Freiwilligen Öko-
logischen Jahres (FÖJ) und des
Freiwilligendienstes aller Genera-
tionen (FdaG). Insgesamt gibt es
mehr als 2500 Einrichtungen im
Freistaat, die Stellen im Rahmen
der Freiwilligendienste anbieten.
Mitte Mai 1994 suchte der Mann sei-
nen behinderten Sohn. Während der
Vermisste am nächsten Tag wohlbe-
halten gefunden wurde, fehlt von
seinem Vater jede Spur.
1997 kehrte ein 34-Jähriger aus
Zwickau in Frankreich nicht von
einer Bootsfahrt zurück. Er tauchte
bisher nicht auf – und wurde zwi-
schenzeitlich amtlich für tot erklärt.
Das könnten Angehörige nach über
zehn Jahren bei Gericht beantragen,
etwa zur Regelung zivilrechtlicher
Ansprüche wie des Erbes, sagte die
Ministeriumssprecherin. Auf die
Fahndung nach Vermissten habe das
keine Auswirkung.
Im Bereich der Polizeidirektion
Görlitz wird seit Mai 1992 eine da-
mals 33 Jahre alte Frau vermisst. Ihr
Mann stand im Verdacht, sie umge-
bracht und im Garten vergraben zu
haben. In einem Indizienprozess im
Februar 2001 war der Mann dann
vom Landgericht Görlitz freigespro-
chen worden – mangels Beweisen.
Seine Frau wurde nie gefunden und
2004 für tot erklärt. „Der Vorgang
läuft als Vermisstensache weiter.“
9
Wende im
Fall Pham
Phi Son?
Familie soll doch nicht
abgeschoben werden
Chemnitz. Für die Familie Pham/
Nguyen gibt es neue Hoffnung, in
Sachsen bleiben zu können. Die
Ausländerbehörde der Stadt
Chemnitz sicherte am Freitag zu,
den Fall nochmals zu prüfen. Zu-
vor war in der vergangenen Wo-
che ein erneuter Aufenthaltsan-
trag bei der sächsischen Härte-
fallkommission gescheitert – da-
mit schien eine Abschiebung
nach Vietnam unvermeidlich. Die
Entscheidung hatte viel Kritik
ausgelöst. Bislang haben sich
mehr als 84 000 Menschen in
einer Online-Petition für den Ver-
bleib der Familie ausgesprochen.
Nun will die Ausländerbehör-
de „Kontakt zur Familie und de-
ren Anwältin aufnehmen und das
weitere Vorgehen abstimmen“,
teilte die Stadt Chemnitz mit. So
solle geklärt werden, wie und in
welchem Zeitraum „die noch feh-
lenden Nachweise der nachhaltig
wirtschaftlichen und sprachli-
chen Integration von Herrn Pham
und Frau Nguyen erbracht wer-
den können“, hieß es am Freitag.
Die Behörde in Chemnitz hatte
dem Mann das Aufenthaltsrecht
entzogen, weil er sich länger als
ein halbes Jahr in Vietnam aufge-
halten hatte. Dem 64-Jährigen,
seiner Frau sowie der gemeinsa-
men Tochter drohte deshalb die
Abschiebung nach Vietnam. Da-
raufhin war die Familie zwei Jah-
re lang untergetaucht. Pham Phi
Son war 1987 als Vertragsarbeiter
in die DDR gekommen.
Sachsens Innenminister Armin
Schuster (CDU) begrüßte die Ent-
scheidung der Ausländerbehör-
de, die Familie vorerst nicht abzu-
schieben. Der Fall zeige, wie
komplex die einzelnen Fälle sei-
en. „Jetzt liegt es wiederholt in
der Verantwortung der Familie
Pham, absehbar eine deutlich
bessere Sprachkompetenz zu be-
legen und spätestens jetzt dafür
Sorge zu tragen, ihren Lebens-
unterhalt selbstständig bestreiten
zu können“, so der Minister. Auf
diesem Weg sei es möglich, „ge-
rade noch so eine rechtmäßige Lö-
sung zu finden“.
Laut den Angaben des Flücht-
lingsrates gehen beide Eltern
einer Beschäftigung nach, die
Frau habe auch einen Sprachkurs
belegt. Wie der Flüchtlingsrat be-
richtete, kamen am Freitagabend
in Chemnitz bei einer Demo
250 bis 300 Menschen zusammen,
um ihre Solidarität im Beisein der
Familie auszudrücken. Auch
Pham Phi Son selbst habe ein paar
Worte an die Bürger gerichtet und
sich bedankt. Andreas Debski
Fehlende
Richter in
Chemnitz
Chemnitz. Am Sächsischen Lan-
desarbeitsgericht in Chemnitz
kommt es zu massiven Verzöge-
rungen durch unbesetzte Rich-
terstellen. Derzeit bearbeiten
dort nach Recherchen des Nach-
richtenmagazins „Spiegel“ nur
zwei von neun Kammern neu
eingehende Verfahren. Jeden
Monat kämen in einigen Kam-
mern doppelt so viele Fälle dazu,
wie man bearbeiten könne, sagt
Gerichtssprecher Frank Heu-
werth dem Magazin: „Das ist
eine Katastrophe.“
Demnach sind drei Kammern
dauerhaft unbesetzt, der Vorsit-
zende von zwei weiteren Kam-
mern ist seit einem Jahr krank,
die Stelle des Vizepräsidenten
seit Längerem vakant. „Allein in
meiner Kammer warten etwa
200 Berufungs- und Beschwer-
deverfahren, normal sind um die
80“, sagt Richter Heuwerth. Die
Laufzeiten betrügen inzwischen
etwa anderthalb Jahre, er selbst
kümmere sich noch um Kündi-
gungen aus dem Jahr 2020. Es
gebe jedoch Hoffnung: Der er-
krankte Kollege werde bald zu-
rückkehren, es liefen zwei Beset-
zungsverfahren.
10
D
ie Antwort auf die Fra-
ge, die halb Social Me-
dia-Deutschland der-
zeit umtreibt liegt hin-
ter einer braunen Zie-
gelfassade und roten
Drehtoren. Hier, in der Delitzscher
Schokoladenfabrik nahe dem
Stadtzentrum, werden die kleinen,
viereckigen Bonbons hergestellt,
die seit Jahrzehnten zum Karne-
val von den Wägen fliegen oder
beim Kinderarzt auf dem Teller
liegen. Nur wusste das lange
kaum einer.
Seit 60 Jahren
das gleiche Design
Möglicherweise wäre es so ge-
blieben, wenn nicht der Lübe-
cker Comedian Ole Waschkau
Anfang Januar einen Tweet ab-
gesetzt hätte. „Diese Dinger
haben seit 60 Jahren das glei-
che Design, aber niemand weiß,
wie die heißen oder wer sie her-
stellt,“ amüsierte er sich. Und
ging damit viral. Über 30 000-mal
wurde der originäre Post direkt auf
Twitter geliked, zahlreiche Medien
griffen das Thema auf, es gibt tau-
sende Shares auf anderen Social-
Media-Plattformen. Unter einem
Post der Instagram-Seite „Made my
Day“ diskutieren mehr als viertau-
send Nutzer über das Mysterium
rund um die kleinen Bonbons.
Schon der Name gibt Rätsel auf.
„Bei uns heißen die Dingsda-die-
Oma-immer hat“, schreibt ein User.
Andere haben sie als „Huusetsbon-
bons“, „Pfennigguatzla“ oder
„Pfennigbonbons“, als Wurfge-
schosse an Karneval oder zu Hoch-
zeiten in Erinnerung. Nur die offi-
zielle Bezeichnung scheint niemand
zu kennen. Vielleicht, weil sie ein
bisschen sperrig klingt.
Delitzscher Schokoladenfabrik
stellt seit 20 Jahren Frukas her
„Das sind Böhmes Fruchtkaramel-
le“, sagt Kathrin Knobbe. „Aber wir
nennen sie kurz einfach Frukas.“
Die 35-Jährige im weißen Kittel ist
Süßigkeitentechnologin und Pro-
duktmanagerin in der Schokola-
denfabrik. Gemeinsam mit Kollege
Alexander Schüler zeigt sie die ein-
zelnen Sorten in gestapelten Plas-
tikkisten. Vier davon – Kirsch, Him-
beere, Zitrone und Orange – gehö-
ren in die klassische Mischung, de-
ren Rezeptur seit 60 Jahren kaum
angetastet wurde. Nach Delitzsch
kamen die Bonbons allerdings erst
Anfang der 2000er, als die während
der DDR verstaatlichte Böhme AG
zur hundertprozentigen Tochter der
Firma Wissoll aus Nordrhein-West-
falen wurde.
Der Bezug zum Karneval ist also
kein Zufall, auch wenn die Delitz-
scher Schokoladenfabrik inzwi-
schen wieder ein selbstständiges
Unternehmen ist. Auch in den
Hochburgen in NRW – in Köln, Bonn
und Düsseldorf – prasseln die Fru-
kas zum Rosenmontagszug von den
Wägen. In Sachsen kennt sie eben-
falls jedes Kind. Warum also sind die
Bonbons in den letzten 20 Jahren
nicht längst zur Marke, zu einem
Aushängeschild für die Delitzscher
Schokoladenfabrik geworden?
Firmenchef Darren Ehlert:
„Wir haben es vergeigt“
„Weil wir komplett versagt haben“,
sagt Darren Ehlert, Inhaber der Hal-
loren und des Schwesterunterneh-
Lebensmitteltechnologin und Produktmanagerin Kathrin Knobbe.
Von der Werbepanne
zum viralen Hit
Fast jeder kennt die kleinen, quadratischen Bonbons, die zum Fasching
vom Umzugswagen regnen. Hanna Gerwig (Text) und Stella Weiß (Fotos)
haben sich die Produktion in der Schokoladenfabrik Delitzsch zeigen lassen.
mens Delitzscher Schokoladenfab-
rik GmbH. Ehlert, der die Schokola-
denfabrik vor fast sechs Jahren
übernommen hat, befindet sich
stimmlich irgendwo zwischen Heu-
len und Lachen. Die Bonbons sind
für ihn beides – Marketing-Panne
und Erfolgs-Phänomen. Als sich die
Halloren GmbH über Tik Tok als
Hersteller der Frukas outete, inte-
ressierte das mehr als eine Millionen
Menschen – unter ihnen auch Schü-
ler des direkt gegenüberliegenden
Delitzscher Gymnasiums, die sich
über den gemeinsamen Herkunfts-
ort mit den Bonbons wunderten.
„Ich hab das gelesen und dachte
mir: Okay, dass ist ein richtig gutes
Beispiel, wie man deutlich bessere
REPORTAGE
Kommunikationsarbeit machen bliebe bei vielen als letzte Sorte in
kann“, sagt Ehlert. „Ich wünschte der Tüte. Sie schlägt einen schwe-
ich könnte Ihnen eine andere Ant- ren Plastikvorhang zur Seite und
wort geben, aber wir haben es ver- gibt den Weg in einen langgezoge-
geigt. Wir haben hier eine richtige nen Raum frei. Sofort duftet es nach
Perle in der Region und haben nicht Zitrusfrucht. In etwas, das aussieht
wahrgenommen, dass die Region wie ein geschlossener Kupferkessel
sie nicht wahrgenommen hat.“ mit Bullaugen, wird gerade die hei-
ße Masse für die Zitronen-Frukas
Produktmanagerin: Frukas zusammengerührt. Der Prozess ist
sind keine Plombenzieher fast durch, das Aroma für die einzel-
In der Schokoladenfabrik steckt nen Sorten wird immer erst am
sich Produktmanagerin Kathrin Schluss hinzugefügt, erklärt Mit-
Knobbe eine dieser Perlen in den arbeiter Uwe Lehmann. Er zeigt,
Mund. Kirsche, ihre Lieblingssorte. wie die blubbernde Sirupmasse
„Kirsch und Himbeere sind allge- ausgegossen und über ein Schie-
mein am beliebtesten“, sagt Knob- nensystem auf einem Tisch mit meh-
be, während sie den Weg in die Pro- reren Arbeitsfeldern verteilt wird.
duktion weist. Orange dagegen Dort schiebt er sie vor dem Erkalten
Uwe Lehmann bearbeitet den heißen Zuckerbrei.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Die Fruchtkaramellen-Produktion läuft
seit 60 Jahren quasi unverändert ab.
Trotzdem weiß kaum jemand, wie
die bunten Quader heißen und
woher sie kommen.
flugs mit einem Schaber zu handli-
chen Paketen zusammen. Ein Kolle-
ge wuchtet sie auf einen Schiebe-
wagen und weiter geht es, in den
nächsten Raum.
„Eigentlich bestehen die Frukas
nur aus Zucker, Wasser, ein biss-
chen Glukosesirup, Aromen und
Geliermittel. Das war’s schon. Wir
wollen auch gar nichts daran än-
dern, die Zusammensetzung ist per-
fekt so, wie sie ist. Wir können uns
nur beim Erfinder bedanken.“ Und
wer ist das? Unbekannt. „Gleich das
nächste Geheimnis“, sagt Knobbe
und lacht. Dass die Rezeptur seit
60 Jahren funktioniert, hat für Dar-
ren Ehlert auch etwas mit der Kon-
sistenz zu tun. „Die Dinger sind total
Kerstin Schöll bei der Produktion und Verpackung der Frukas.
softig, es sind keine Plombenzieher.
Jedes andere Karamell verklebt“,
sagt er und verweist auf seine Mit-
arbeitenden. „Die sind toll, sie wis-
sen genau, wie sich die Masse zu je-
dem Zeitpunkt anfassen muss und
wann der richtige Moment ist, sie zu
verpacken.“
Noch viel Handarbeit
in der Herstellung
Tatsächlich wird in der Fabrik
noch viel per Hand gemacht,
der Prozess läuft nicht vollauto-
matisch. Die Masse muss
handwarm sein, bevor sie von
einem Mitarbeiter in einen so-
genannten Zieher gespannt
wird, der sie aufwickelt und so
Luft einbringt. Danach wird
sie in einer weiteren Maschine
zur schmalen Wurst gepresst.
Kerstin Schöll kontrolliert, ob
alles passt und fädelt die Masse
dann händisch auf eine Rolle.
Schöll trägt einen unauffälligen
Ohrenschutz, es ist laut in der
kleinen Halle, es klackert und
brummt. Im Inneren der Maschine
werden die Frukas in Form ge-
schnitten, ins Papier eingewickelt
und dann im Akkord Plastikkisten
gespuckt.
„Never change a running Sys-
tem“ – ändere nie ein funktionieren-
des System – ist auch hier das Motto,
wie Kathrin Knobbe erklärt. Wolle
man die Prozesse automatisieren,
könne man keine einzelnen Ma-
schinen austauschen, sondern müs-
se gleich alles umstellen. „Und wa-
rum, wenn es doch so gut funktio-
niert?“ Nur einmal habe das Team
versucht, etwas zu verändern. Die
Verpackung. „Das ist jetzt einige
Jahre her“, sagt Knobbe. „Und ging
kräftig in die Hose.“
Als das Design geändert wurde,
kaufte die Bonbons keiner mehr
Dabei wurden die Frukas im neuen
auffälligen Design deutlich präsen-
ter in den Läden platziert. Trotzdem
kaufte keiner. „Das bricht mit fast je-
der Marketingregel, die es draußen
gibt“, sagt Darren Ehlert. „Alle
Kenntnisse, die ich mir über die Jah-
re über Marktpositionierung und
Ähnliches angeeignet habe, greifen
hier nicht.“ Möglich sei natürlich,
dass die Bonbons, die sonst häufig
einzeln herumliegen, in der neuen
Hülle nicht mehr erkannt wurden.
Der neue-alte Beutel ist durchsich-
tig. Ehlert vermutet aber auch etwas
anderes: „Die Leute finden es ein-
fach gut so, wie es ist.“
Nostalgie, ja, die spiele sicherlich
eine Rolle, sagt auch Kathrin Knob-
be. „Das sind bei vielen Kindheits-
erinnerungen“, sagt die 35-Jährige.
Und Kollege Alexander Schüler, Eh-
lerts persönlicher Referent, fügt hin-
zu: „Es gibt in unserem Leben nicht
viele Konstanten. Alles verändert
sich permanent. Und wenn es etwas
gibt, dass seit 60 Jahren gleich ge-
mocht wird – dann ist das doch be-
merkenswert.“
Knobbe kann die Nostalgie gut
verstehen. Auch sie kennt die Bon-
bons noch von Arztbesuchen aus
ihrer Kindheit. Damals standen die
Frukas, so erinnert sie sich, auf
einem großen Glas auf dem Tresen.
Gemeinsam mit diesen kleinen Lol-
lis. „Ihr wisst schon, die mit dem grü-
nen Stiel, die wie eine Kirsche aus-
sehen.“ Knobbe schaut in die Run-
de, bevor sie fragt: „Wo kommen die
eigentlich her?“
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023 | Seite 11
KULTUR
Ausgepresst
Von Janina Fleischer
Finster
W
er Menschen beobachtet, die sich
unbeobachtet fühlen, schaut
manchmal in tiefe Finsternis.
Denn Leute gucken leer, wenn sie
nicht gerade ein Selfie von sich anfertigen
oder über einen roten Teppich laufen. Es wird
Zeit, dass die Fotografen dieser Welt sich die-
sem Phänomen widmen. Wie schön wäre bei-
spielsweise eine Sammlung aussagekräftiger
Porträtfotos von Menschen, die allein im Auto
sitzen und vor sich hin starren. Am besten in
einem künstlerisch anmutenden grobkörni-
gen Schwarz-Weiß. Gibt es schon? Ach ja, als
Blitzerfoto in der Behördenpost.
Es bleibt schwer zu beurteilen, wann ein
Gesichtsausdruck als natürlich gelten darf,
ohne nach Schnappschuss auszusehen. Wer
ein gutes Model sein will, sollte das können:
Auf Fingerschnipp so zu gucken, dass die
Kundschaft nicht nach dem Doktor schickt,
sondern fragt, wo es diese Sachen gibt, die
die sexy, dünn und glücklich machen.
Eine berühmte Fingerschnipperin ist Heidi
Klum. Sie moderiert eine Castingshow na-
mens „Germany’s Next Topmodel“ und muss
sich Vorwürfe anhören. Darauf hat sie jetzt
zum Staffelstart mit einer längeren Rede re-
agiert, deren zentrales Argument war: „Wir
sind eine Reality-Sendung und zeigen genau
das, was passiert.“ Zwar steht auch das, was
passiert, in der Kritik, aber wir wollen nicht
kleinlich sein. „Wir können eine Person nur
so darstellen, wie sie ist“, sagt Klum. Mit die-
sem Anspruch nähert sie sich dem Ideal der
Porträtfotografie, nur eben von ihrer Seite
aus. Legendär ist ihr Satz „Ich habe heute lei-
der kein Foto für dich“, bevor die Kandidatin
sich eine neue Show suchen muss. Aus Flens-
burg allerdings hört man ihn gern.
tAgestIpps
das Auftaktkonzert zum Leipziger Musikgarten
findet heute um 18 Uhr im Deutschen Fotomu-
seum in markkleeberg statt. die mezzosopranistin
Juliane Harberg und der pianist Ermis Theodo-
rakis präsentieren eine musikalische reise in den
süden – mit liedern und arien von George Bizet,
manuel de Falla, maurice ravel und anderen.
„Ihre Hoheit Romance“ heißt es am sonntag um
15 Uhr im leipziger Ariowitschhaus – gemeint ist
ein Konzertprogramm, im dem laut ankündigung
ausdrucksstarke Bilder, spannende melodien und
aufrichtige Gefühle zu erleben sind. es singen Na-
thalie Ivasov und Nicolae Hiltov, es unterstützt
die tanzgruppe Sameach, und der eintritt ist frei.
In Kürze
Elbphilharmonie-Orchester:
Alan Gilbert bleibt bis 2029
Hamburg. alan Gilbert (55) bleibt für weitere
fünf Jahre chefdirigent des ndr-elbphilharmo-
nie-orchesters. das orchester und der dirigent
haben ihre Zusammenarbeit über das Jahr 2024
hinaus bis zum sommer 2029 verlängert, wie
gestern der norddeutsche rundfunk mitteilte.
Gilbert sei „ein außergewöhnlicher Botschafter
der musik und ein herausragender impulsgeber“,
würdigte ndr-intendant Joachim Knuth den di-
rigenten. Gilbert ist seit sommer 2019 chefdiri-
gent des ndr-elbphilharmonie-orchesters. der
gebürtige new Yorker Gilbert war von 2004 bis
2015 erster Gastdirigent des ndr-orchesters.
Von 2009 bis 2017 war er chefdirigent des new
York philharmonic orchestra.
Marbacher Schillerpreis
geht an Iris Berben
Marbach am Neckar. schauspielerin iris Berben
wird in diesem Jahr mit dem schillerpreis der
stadt marbach ausgezeichnet. mit der auszeich-
nung würdige man ihre leistungen als schau-
spielerin, ihr couragiertes auftreten in der Öffent-
lichkeit und ihr großes gesellschaftspolitisches
engagement, teilte die stadt mit. „immer wieder
erhebt sie ihre stimme gegen jede Form der aus-
grenzung, kämpft für diversität und Frauenrech-
te, gegen antisemitismus und Fremdenfeindlich-
keit, was gerade in heutiger Zeit notwendiger
denn je ist.“ die auszeichnung wird alle zwei Jah-
re am 10. november, dem Geburtstag Friedrich
schillers, an persönlichkeiten verliehen, die der
denktradition des dichters verpflichtet sind.
Wenn der Shitstorm das Foyer erreicht: Die Hundekot-Attacke in
Hannover steht für eine Übergriffigkeit der Aggressionsgesellschaft.
Von Janina Fleischer
Im Englischen klingt vieles harmlo-
ser. Wer nicht Scheiße sagen will,
sagt Shit. So spricht sich auch der
Shitstorm besser weg als der Hass-
ausbruch. „Shit happens“ twitterte
Sibylle Berg dieser Tage, Hashtag
#hundekot, denn darum geht es: die
„Hundekot-Attacke“ an der Staats-
oper Hannover. Der Ballettdirektor
und Choreograph Marco Goecke
hat der Journalistin Wiebke Hüster
Hundekot ins Gesicht geschmiert.
Als Ballettkritikerin der „Frankfur-
ter Allgemeinen Zeitung“ hat sie mit
ihrer Kritik den Künstler gegen sich
aufgebracht. Nun hat er, wie man so
sagt, Scheiße am Schuh. Und um den
Fußballphilosophen Andreas Breh-
me zu zitieren: „Haste Scheiße am
Fuß, haste Scheiße am Fuß.“
Jedenfalls hat der Shitstorm das
Opernfoyer, die echte Welt erreicht,
was zwei Fragen aufwirft: Wo
kommt das her? Wo führt das hin?
Es kommt aus der Gosse, und es
führt in die Gosse, wo im Mittelalter
alles Fäkalische zusammenlief.
Heute ist die Abwasserwirtschaft
weiter, geblieben die Vorliebe für
anale Empfehlungen. „Geh schei-
ßen!“, sagen unsere österreichi-
schen Nachbarn, wofür sich auf
dem „Tatort“-Twitter-Account an-
lässlich eines Wien-Krimis diese
Übersetzung fand: „Danke für Ihre
Meinung. Ich kann leider nicht voll-
ständig zustimmen und möchte Ih-
nen stattdessen meinen Standpunkt
darlegen.“
Doch wer hat schon noch Zeit für
so viele Wörter. Das Internet jeden-
falls nicht. Dort wird als Hate Speech
bezeichnet, was verbalen Unflat
meint, Häme, Hass oder Hetze. Als
soziale Netzwerke noch neu waren,
gingen Abwertung und Herabset-
zung hauptsächlich von jenen aus,
die dergleichen auch Aug’ in Aug’
sagen würden, gegebenenfalls be-
kräftigt mit einem fliegenden Bier-
krug. Derlei konnte ausblenden,
wer in einer anderen Community
oder Blase unterwegs war.
Erst die Zuspitzung des politi-
schen Diskurses durch rechtspopu-
listische Akteure hat den Resonanz-
raum für Provokationen und Beleidi-
gungen erweitert. Erinnert sich noch
jemand an den „Hutbürger“ am
Rande einer Dresdner Pegida-De-
monstration? 2018 war das, damals
konnte ein Lachen über dessen „Sie
haben mich ins Gesicht gefilmt“ be-
freiend wirken. Eine Spur Häme war
schon dabei.
Der Wutbürger, aus Facebook-
Gruppen auf die Straße getreten, ist
von der Straße in die Debattenkultur
diffundiert. Das macht die Räume
wieder enger, in denen unbehelligt
Austausch möglich ist. Und jetzt ma-
chen alle mit, unabhängig von Bil-
dung und politischen Präferenzen:
Ein Theater, das fragt: Geht es dir gut?
Leipzig verleiht Samara Hersch das Caroline-Neuber-Stipendium in der Schauspiel-Residenz.
Von Dimo Rieß
Die internationale Jury liefert ihre
Begründung. Melih Gencboyaci
vom Theater Rotterdam hält die
Laudatio. Skadi Jennicke (Linke)
spricht als Kulturbürgermeisterin
der Stadt Leipzig, die das Interna-
tionale Caroline-Neuber-Stipen-
dium vergibt. Zum Schluss, sicht-
lich ergriffen, tritt die Preisträge-
rin selbst ans Pult, die aus Mel-
bourne stammende, jetzt von
Amsterdam aus arbeitende Thea-
termacherin Samara Hersch.
Die Worte am Donnerstag-
abend in der Schauspiel-Residenz
– das ist üblich bei solchen Veran-
staltungen – wiederholen sich.
Viel ist die Rede von Begegnung
und vom Zuhören, das Hersch er-
mögliche. Von der sozialen Rele-
vanz ihrer Theater-Arbeiten.
„Samara Hersch reflektiert das
Shit happens
Austragungsort der „Hundekot-Attacke“: die Staatsoper Hannover.
Wissenschaftler, Feingeister, Kultur-
leute. Mit dem Rückenwind einer
applaudierenden Followerschaft
überschreiten verbale Attacken die
Grenze zum persönlichen Angriff,
zur Gemeinheit. Durchaus auch in
Zeitungsbeiträgen und Talkshows.
Als kämen Vorurteil und fehlende
Fähigkeit zur Analyse mit mangeln-
der Sprachkompetenz zusammen.
Diese Verschärfung ist der Pande-
mie-Politik anzulasten, die den
Pranger legalisiert hat.
Das gehört deshalb hierher, weil
es eine Entwicklung illustriert, in der
eingefordert wird, recht zu haben
und recht zu behalten, begleitet vom
Impuls, sich Recht zu verschaffen. So
werden peu à peu Grenzen verscho-
ben: die des Anstands wie die der
Achtung vor der Arbeit anderer. Wo-
für die Hundekot-Affäre nun ex-
emplarisch steht. Es ist eine Frage
der Balance. Kunst und Kritik sollten
einander auf Augenhöhe begegnen.
Darüber wurde schon 2006 disku-
tiert, nachdem in der „Spiralblockaf-
färe“ der Schauspieler Thomas La-
winky dem „FAZ“-Kritiker Gerhard
Stadelmaier während der Vorstel-
lung im Schauspiel Frankfurt (am
Main) den Spiralblock entriss.
Die Literaturkritikerin Elke Hei-
denreich, die das Lesen nach eige-
ner Aussage vor einer „Scheiß-
Kindheit“ gerettet hat, wurde vom
Radiosender „DLF Kultur“ danach
Samara Hersch erhält das Caroline-Neuber-Stipendium – Skadi Jennicke
(l.) und Melih Gencboyaci freuen sich mit.
Theater als Ort einer gesellschaft- Ja. Ist das, was du tust, politisch?
lichen Verständigung auch über Ja. Ist das, was du tust, Spaß? Ja.“
Generationengrenzen hinweg“, Zum letzten Welttheatertag
heißt es in der Jury-Begründung. hatte Hersch selbst skizziert, wo-
Gencboyaci nähert sich Herschs rum es ihr geht. Sie wolle ein
Werk mit rhetorischen Fragen an. Theater, das denjenigen zuhört,
„Ist das, was du tust, persönlich? die selten zum Sprechen aufgefor-
Zum 25. Todestag
Ernst Jüngers Ankunft in
der bildungsbürgerlichen
Mitte Seite 12
Foto: JUlian stratenschUlte/dpa
befragt. Ihr falle eine Eitelkeit der
Kritiker auf, sagte sie, und auch oft
Hochmut, und sie verstehe, „dass
Die Attacke einer mal die Nerven verliert.“ Der
Ton sei rauer geworden. Was ihre
Der Ballettchef der eigenen Rezensionen betrifft, sei es
Staatsoper Hannover, nicht ihr Ding, Bücher quasi „in die
marco Goecke, hat bei Tonne zu hauen“. Diese rüde For-
einer premiere die Kriti- mulierung ist lange schon Tat ge-
kerin der „Frankfurter worden in Denis Schecks Sendung
allgemeinen Zeitung“, „Druckfrisch“, wenn er Bücher der
Wiebke hüster, mit hun- Bestsellerliste lobt oder eben: in die
dekot beschmiert. Tonne wirft.
Zuvor hatte er ihr vor- Im Berliner Museum für Kommu-
geworfen, immer nikation läuft noch bis August die
„schlimme, persönliche“ Ausstellung „Streit. Eine Annähe-
Kritiken zu schreiben. rung“. Auf welche Weise dazu Kraft-
drei tage später bat der ausdrücke gehören können, zeigt im
Ballettchef öffentlich gleichen Haus die Ausstellung
um entschuldigung – „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao
machte der Journalistin bis zur Hate Speech“. Linguistin Ka-
aber zugleich weitere te Burridge erklärt auf der Website
Vorwürfe. Schimpfwörter als „sozial und emo-
die attacke löste auch tional unersetzliche, entscheidende
eine debatte über das Bestandteile unseres sprachlichen
angespannte Verhältnis Repertoires“. Ein paar Klicks weiter
von Kunst und Kritik spuckt ein Schimpfwortgenerator
aus. am donnerstag hat Kombinationen aus, die das Reper-
das niedersächsische toire der Besucher erweitern, ohne
staatstheater hannover böse zu klingen: „furzfrivoler Fäkal-
den Vertrag mit Goecke wurm“, „megamorbider Dixiklo-
beendet. die stücke sol- Clown „pornplumper Flachwich-
len auf dem spielplan ser“, „fehlgepulster Billigbroiler“,
bleiben. „halbfrittierter Bösewichtel“. Aug’
in Aug’ gesprochen, trägt diese
Sprache zur Resozialisierung der
Bevölkerung bei. Ohne Scheiß.
dert werden. Ein Theater, das
gegen die neoliberale Welt des
Profits rebelliere. Ein Theater, das
entschleunigt. „Ein Theater, das
fragt: Geht es dir gut?“
Caroline Neuber war Schau-
spielerin und Theaterreformerin
im 18. Jahrhundert. In ihrem Na-
men zeichnet Leipzig impulsge-
bende Vertreterinnen des zeitge-
nössischen Theaters aus. 2020
wurde der Preis in ein Stipendium
verwandelt, das sich aus einem
Preisgeld von 5000 Euro und
einem bis 10 000 Euro umfassen-
Foto: andré Kempner den Arbeits-Budget zusammen-
setzt. Hersch folgt als zweite Sti-
pendiatin auf Marie Gourdain.
Nach zwei Wochen in der Resi-
denz setzt sie im Lofft ihr aktuelles
Projekt „It’s Going To Get Dark“
fort. Die Ergebnisse präsentiert sie
am 25. Februar im Lofft. Die deut-
sche Erstaufführung soll im Juli im
Filme
und
Realität
Wettbewerb bei der
Berlinale beginnt.
Mit den ersten öffentlichen
Screenings hat bei den Interna-
tionalen Filmfestspielen gestern
der Wettbewerb um die begehr-
ten Trophäen begonnen. 19 Fil-
me konkurrieren um den Golde-
nen Bären und die silbernen Va-
rianten der Auszeichnung. Jury-
präsidentin Kristen Stewart wird
gemeinsam mit anderen Film-
schaffenden entscheiden, wohin
die Bären gehen.
Drei Filme haben den ersten
Wettbewerbstag bestimmt: „The
Survival of Kindness“ von Rolf de
Heer über den Überlebenskampf
einer Frau in der australischen
Wüste, Emily Atefs „Irgendwann
werden wir uns alles erzählen“
mit einer Wendegeschichte auf
einem Bauernhof an der einst-
mals deutsch-deutschen Grenze
sowie „BlackBerry“ von Matt
Johnson um Höhenflug und Ab-
sturz des gleichnamigen Smart-
phones.
Die Regisseurin Sepideh Farsi
hob die Bedeutung iranischer
Filmemacher im Exil hervor. „Es
obliegt uns, die Stimme zu erhe-
ben für die Revolte und die Revo-
lution im Iran, solange wir das
noch können. Und zwar mit
unseren Filmen oder auch mit
unseren Worten und unseren
Gesten“, sagte sie zu ihrem Ani-
mationsfilm „La Sirène“. Die
Produktion setzt sich mit dem
Irak-Iran-Krieg auseinander und
spielt im Jahr 1980.
Die Berlinale will auch an die
Lage der Menschen im Iran erin-
nern. Farsi sprach eine Solidari-
tätsdemonstration mit dem Land
auf dem roten Teppich an, die für
diesen Samstag am Berlinale Pa-
last geplant ist. Die 1965 in Tehe-
ran geborene Farsi sagte am Frei-
tag, keiner ihrer Filme habe bis-
her im Iran gezeigt werden kön-
nen.
Zeitgleich zur Berlinale sollen
mehr Frauen aus der Filmbran-
che einen eigenen Eintrag in der
deutschsprachigen Ausgabe von
Wikipedia bekommen und damit
digital sichtbarer werden. Die
Beiträge sollen auch bei einer
dreitägigen Schreibwerkstatt
entstehen, die am Freitag in Ber-
lin begann. „Bei Wikipedia gibt
es in vielen Bereichen einen
Frauenmangel, auch bei den Ein-
trägen über Filmschaffende“,
sagte Mitinitiatorin Elke Koep-
ping.
Von den rund 890 000 Biogra-
fien in der deutschsprachigen
Wikipedia seien gerade einmal
17,3 Prozent über Frauen, sagte
Koepping. Bei den etwa 77 000
Biografien über Filmschaffende
seien es ungefähr 35 Prozent.
Rahmen von Theater der Welt in
Frankfurt/Offenbach erfolgen.
Den Titel darf man wörtlich
nehmen. Hersch untersucht mit
den Teilnehmern, welche Dinge
gesagt werden, wenn Jugendli-
che und Senioren miteinander im
Dunkeln sprechen. Ziel ist ein
Austausch rund um Unsicherheit,
Hoffnung und Veränderung.
Unbekannt ist Hersch in Leip-
zig nicht. Vergangenes Frühjahr
war ihr weltweit tourendes „Body
of Knowledge“ in der Residenz zu
sehen. In dieser Produktion telefo-
niert das Publikum vom Bühnen-
raum aus mit Teenagern, um in
einen Dialog über Körperlichkeit,
Lust, Scham, Zukunftsängste und
Trauer zu treten.
Info präsentation mit samara
hersch: 25. Februar, 18 Uhr, um
lofft, spinnereistr. 7; www.lofft.de
12
32 Stunden
bis
Petschora
Viktor Funk liest aus
„Wir verstehen nicht,
was geschieht“.
„Das Offizielle
ist das Problem“,
sagt Lew Mi-
schenko zu sei-
nem alten
Freund und ehe-
maligen Mithäft-
ling Jakow Israe-
Viktor Funk litsch. „Die Fak-
foto: P.JUElIch ten mögen stim-
men. Aber ohne
unsere Erinnerungen sind sie
wertlos.“ Deshalb könnte auch
Jakow dem Museum in Petscho-
ra helfen. Dort gibt es eine Abtei-
lung, die sich mit der Geschichte
des Gulags beschäftigt. Bis heute
prägt das Lager den Ort.
Zwischen den beiden Män-
nern sitzt Alexander, ein junger
Historiker aus Deutschland. Er
hat Lew in Moskau aufgesucht,
um mehr über dessen neun Jahre
Lagerhaft während der Stalinzeit
zu erfahren. „Wir verstehen
nicht, was geschieht“ heißt der
Roman von Viktor Funk, in dem
er dieser Geschichte folgt. Am
23. Februar liest er daraus im
Conne Island, die Veranstaltung
ist eine Kooperation mit der Ge-
denkstätte für Zwangsarbeit
Leipzig.
Der alte Mann bittet Alexan-
der, ihn nach Petschora zu be-
gleiten. Er möchte Jakow Israe-
litsch ein letztes Mal sprechen.
32 Stunden braucht der Zug. Auf
der Fahrt beginnt das Erinnern,
liest Alexander in Lews Notiz-
buch. Später kommen Erzähltes
sowie die Briefe an und von des-
sen Ehefrau Swetlana hinzu.
Viktor Funk wurde 1978 in
Kasachstan geboren, kam 1990
nach Deutschland, heute arbei-
tet er als Journalist in Frankfurt
am Main. Er hat Geschichte und
Politik studiert und sich in seiner
Magisterarbeit mit dem Ver-
gleich mündlicher und schriftli-
cher Erinnerungen von Gulag-
Überlebenden beschäftigt. Das
heutige Russland sei ohne das
Wissen über das Terrorregime
nicht zu verstehen, schreibt er im
Nachwort.
Im Winter 2004/2005 hat Funk
die realen Vorbilder für seinen
Roman, Lew und Swetlana
Mischtschenko, in Moskau be-
sucht, dennoch vieles frei erfun-
den. Denn der bewegende Brief-
wechsel der beiden ist bereits
veröffentlicht: Orlando Figes hat
daraus das Buch „Schick einen
Gruß, zuweilen durch die Sterne.
Eine Geschichte von Liebe und
Überleben in Zeiten des Terrors“
gemacht (Hanser Verlag, 2012).
Als „Antwort auf all Ihre Fra-
gen“ sagt Jakow Israelitsch zu
Alexander: „Findet der Mensch
einen Sinn, lebt er. Wird der ihm
genommen, stirbt er. Wot i wsjo. –
Das ist alles.“ jaf
Info Buchvorstellung mit Viktor
funk: 23. februar, 19 Uhr, im conne
Island, Koburger Straße 3 in leip-
zig, Karten an der Abendkasse
Viktor funk:
Wir verstehen
nicht, was ge-
schieht. Roman.
Verbrecher Ver-
lag;
156 Seiten,
20 Euro
In Kürze
Textilkunstwerk zum
Westfälischen Frieden
Greifswald. Greifswalder wollen
mit Menschen aus osnabrück und
aller Welt zum 375. Gedenktag an
den Westfälischen frieden ein tex-
tilkunstwerk zum thema „Glück“
erstellen. das Werk soll aus
375 Stoffquadraten entstehen –
gehäkelt, gestrickt, gestickt oder
genäht. damit soll an den frie-
densschluss in Münster und osna-
brück am 24. oktober 1648 erin-
nert werden. Gleichzeitig solle das
Gemeinschaftswerk zeigen, was
die teilnehmenden mit dem the-
ma „Glück“ verbinden.
Beben in Tiefenschichten
25 Jahre nach seinem Tod ist das einstige Schreckgespenst Ernst Jünger
in der bildungsbürgerlichen Mitte angekommen. Hat er das verdient?
Von Steffen Georgi
Elon Musk liest ihn gern. SPD-Mann
Martin Schulz ebenso. Die Hambur-
ger Popband Susanne Blech singt
„Wir werden alle nicht Ernst Jün-
ger“. Der „Tagesspiegel“ betitelt mit
„Sex, Drugs und Heldentum“ einen
Artikel über ihn. Und der Rapper
MC Bomber bezieht sich mit seinem
Song „Der Waldgang“ explizit auf
eines seiner Werke. Ja, der einst um-
strittene Solitär Ernst Jünger (1895-
1998) ist inzwischen nicht nur gut in
den Literaturkanon integriert, son-
dern auch gesellschaftlich. Ist end-
gültig „angekommen“ in der bil-
dungsbürgerlichen Mitte. Ist ein
Stück Kulturgut, auf das man gern
zugreift, wenn man intellektuell mal
ein wenig auf dicke Hose machen
will. Stellt sich nur die Frage: Hat
Jünger das wirklich verdient? Ver-
such einer Antwort anlässlich des
gestrigen 25. Todestages des Autors.
Im nachkriegsdeutschen Litera-
turbetrieb war Jünger lange Zeit ein
Menetekel, ein Schreckgespenst.
Und zwar in West wie Ost. Ein Blick
ins „Lexikon deutschsprachiger
Schriftsteller“, 1972 herausge-
geben vom VEB Bibliographisches
Institut Leipzig, zeigt warum. Jün-
ger wird hier in einem durchaus um-
fänglichen Text als „formkultivier-
ter Exponent“ einer Literatur port-
rätiert, die „profaschistische, milita-
ristische, volksverachtende Ele-
mente“ vereine und für ein „Neben-
einander von Ästhetizismus und
Barbarei“ stehe.
„Antihumanistisch“ ist das finale
Verdikt, das das DDR-Lexikon über
Jünger fällt. Und das von der west-
deutschen Rezeption durchaus ge-
teilt wird, auch wenn im Gegensatz
zur DDR in der Bundesrepublik Jün-
gers Bücher nicht verboten waren.
Und Vorbehalte eher im moderate-
ren Ton formuliert werden: „Er hatte
die Kühnheit“, schreibt der Kritiker
Marcel Reich-Ranicki 1973, „den
Krieg zu zeigen, wie er war, und die
Unverfrorenheit, ihn dennoch zu fei-
ern und zu preisen.“ Und: „Kein
Zweifel, Ernst Jünger gehört zu den
großen Streitfällen der Nation.“
Lange her. Über Jünger gestrit-
ten wird heute kaum noch. Im
Gegenteil. Offenbaren sich ja längst
nicht nur mehr nationalistisch ge-
stimmte Rechtsintellektuelle als be-
geisterte Leser. Wobei man einfü-
gen muss, dass gerade diese, wenn
man so will, Stammkundschaft Jün-
gers bevorzugt jene seiner Werke
goutiert, die er in den Zeiten der
Weimarer Republik publizierte: „In
Stahlgewittern“, „Der Kampf als in-
neres Erlebnis“, „Die totale Mobil-
machung“ oder „Der Arbeiter. Herr-
schaft und Gestalt“.
David Robertson dirigiert im Großen Concert John Adams, Christian Tetzlaff durchleuchtet Beethoven.
Von Werner Kopfmüller
Wer über Beethovens D-Dur-Violin-
konzert spricht, tut das nicht selten
mit einem Stoßseufzer: Leider nur
dieses eine habe der Meister den
Geigern geschenkt, während er für
die Pianisten derer fünf hinterlassen
hat. Im Werkverzeichnis des Klassi-
kers kommt sein op. 61 numerisch
tatsächlich als Solitär daher, aber das
allein markiert seine Sonderstellung
nicht. Es ist vielmehr das Mit- und In-
einander von Solo-Instrument und
Orchester, welches das eine ohne
das andere schlechthin nicht lebens-
fähig erscheinen lässt. Von einer Sin-
fonie mit obligater Violine ist deswe-
gen manchmal die Rede.
Das birgt Gefahren. Und Chan-
cen. Gefährlich wird’s, wenn der So-
list sich zu sehr in der Virtuosenpose
gefällt, zum Pathos neigt, wo lyrische
Zurücknahme geboten wäre. Und
der Dirigent sich allzu unbekümmert
darauf einlässt. Chancen auf großes
Hörglück eröffnet, wer es versteht,
diesen Beethoven überlegen, erha-
ben strömen zu lassen, dabei klassi-
sche Klarheit mit zarten Verschat-
tungen verbindet. Und, wie Chris-
tian Tetzlaff, der Solist der Großen
Concerte dieser Woche, die gebro-
chenen Dreiklänge und beständigen
Umspielungen, die sein Part ihm ab-
verlangt, derart veredelt, beseelt,
KULTUR
Einstiger Streitfall der Nation: Ernst Jünger (1895–1998) auf einem Foto aus dem Jahr 1997.
Eine literarische Melange aus kalt
sezierender Kriegsprosa und natio-
nalrevolutionär köchelnder Essayis-
tik, die stilistisch oft brillant und in-
haltlich einer Weltsicht verhaftet ist,
die zu den Strömungen gehört, die in
den Nationalsozialismus führten.
Und auch wenn der Autor die Rolle
eines Wegbereiters nur kurz spielte,
sich, um es noch einmal im DDR-Le-
xikon-Jargon zu sagen, „wegen in-
dividualistischer, ästhetischer Vor-
behalte nicht mit den nazistischen
Machthabern identifizieren wollte“,
so blieb er für diese doch immer eine,
wenn auch mehr und mehr bearg-
wöhnte Bezugsgröße.
Die Geister, die Jünger mit rief,
wurde er so schnell nicht los – auch,
wenn er sich von ihnen abwandte.
Im Zweiten Weltkrieg vollführte
Jünger das heikle Kunststück, als
Wehrmachtsoffizier den deutschen
Kriegszielen zu dienen und zu-
gleich eine demonstrative Distanz
zu den Nationalsozialisten zu pfle-
gen. Für keine Geringere als Han-
nah Arendt machte ihn das zum
Musterbeispiel moralischer Integri-
tät in einem System verbrecheri-
scher Amoralität. Zu einer Bastion
des Geistes inmitten der Banalität
und – das ja vor allem – Brutalität
des Bösen.
Freiheit und Versenkung
David Robertson dirigierte das Große Concert am Donnerstag.
vollendet, als wären es apollinische
Lichtstrahlen, die er in den Großen
Saal des Gewandhauses entsendet.
Der gebürtige Hamburger, auf
internationalen Bühnen einer der
gefragtesten Exponenten der Gei-
genkunst deutscher Schule, entfaltet
in der Dreiviertelstunde des Konzer-
tes ein Violinspiel, das vermeintliche
Gegensätze mühelos vereint. Da er-
scheint jeder Ton des fitzeligen Pas-
sagenwerks luzide ausgeleuchtet,
ohne sich je pedantisch auszuneh-
men. Da gerät der überirdisch schö-
ne Gesang des Larghettos zur medi-
tativen Versenkung, ohne deswegen
in Andachtsstarre zu verfallen oder
den musikalischen Fluss zu verleug-
nen. Da wird im übermütigen Rondo
Im Grunde weiß man all das ja.
Und doch: Spricht man über Jünger,
kommt man kaum umhin, diese gro-
ßen Lebens-Ambivalenzen zu strei-
fen. Inklusive der Metamorphose
vom „Krieger“ zum philosophieren-
den Waldgänger („Der Waldgang“)
und versierten Insektenforscher
(„Subtile Jagden“), die der Autor
nach 1945 vollzog. Grenzerfahrun-
gen suchte er jetzt in Drogenexperi-
menten („Annäherungen. Drogen
und Rausch“). Und im Erkunden der
Käfer, also dem Forschen im Kleinen,
auch Mikroskopischen, befriedigt er
eine Sehnsucht, die im geschichtli-
chen Großen oft unerfüllt bleibt.
Es ist die Sehnsucht, eine Syste-
matik auch im Heterogenen zu fin-
den. Und das heißt, das unendlich in-
einander verästelte Geflecht einer
allumfassenden, den Menschenver-
stand übersteigenden Struktur zu
entwirren. Es ist die Sehnsucht nach
einem metaphysischen Sinn, der
dann ja schließlich auch im Zerstöre-
rischen wirken, seine Berechtigung
und Bedeutung haben muss. Unbe-
greiflich, aber existent. Denn das al-
les muss doch einfach Sinn gehabt
haben: die Schlachtfelder, die Mas-
sen an Toten, die Zerstörungen, die
Vernichtungslager, das ganze Infer-
no dieses 20. Jahrhunderts.
foto: dIRK KnofE
das delikate Refrain-Thema spiele-
risch frei, aber keineswegs beliebig
jedes Mal neu phrasiert.
Und wo war zuletzt zu erleben,
dass ein säuselndes Pianissimo die
Hörschwelle streift und dennoch
einen ganzen Konzertsaal ausfüllt?
Tetzlaff vermag das, weil hier der
Einzelton eine innere, gespannte
Dringlichkeit besitzt, die zum Hinhö-
ren zwingt.
Die Gewandhausmusiker um
Frank-Michael Erben, angeleitet
vom Amerikaner David Robertson,
sekundieren geistesgegenwärtig,
verhalten zunächst, zunehmend von
Tetzlaffs Spielwitz angesteckt.
Dass diesem auch nach lebens-
langer Beschäftigung mit dem Beet-
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
foto: BRUnI MEyA/dPA
Krieg, so Jünger, ist die „Wieder-
kehr des Gleichen unter den Zeitge-
wändern“. Also eine Unvermeid-
lichkeit. Und der Tod? „Der Tod ist
keine Endstation, eher ein Umstei-
gen.“ Geschliffene Sentenzen, die
eine große Gelassenheit suggerie-
ren. Noch in seinen Altersaufzeich-
nungen „Siebzig verweht“ vermerkt
Jünger in schönster Eitelkeit: „Die
Handschrift ist noch präsentabel –
ein alter Krieger zittert nicht.“
Da mögen manche Jünger-Leser
ehrfürchtig mit dem Haupte nicken.
Und warum auch nicht? Aber was,
wenn vielleicht nicht die Hand zit-
tert, aber etwas in diesen Texten
selbst? Nicht immer, aber hin und
wieder. Unter ihrer geschliffenen
Oberfläche, ihrer aristokratischen
Souveränität, hinter der zelebrierten
Kaltblütigkeit, in den verschlüssel-
ten Traumpassagen. Es gibt sie, die-
se Stellen, in denen ein nur mühsam
domestizierter Verlustschmerz, eine
Ahnung des Irrtums wie Beben in
Tiefenschichten vibrieren. Und liest
man Jünger so, wie er es verdient, al-
so so, wie man eigentlich immer le-
sen sollte – ideologiefrei, unvorein-
genommen, aufmerksam – werden
diese Stellen spürbar. Es geht nicht
darum, wer Jünger liest, sondern
wie man ihn liest.
hoven-Konzert keine Spur von Rou-
tine anzumerken ist, ja sogar der
Schalk im Nacken sitzt, zeigt sich an
der Kadenz des Kopfsatzes, einem
Überraschungs-Duett von Violine
und Solo-Pauke, aus der Klavierfas-
sung des Violinkonzerts entlehnt
und von Tetzlaff selbst ediert.
Auf Beethoven nach der Pause
das großformatige, dreiteilige Or-
chesterwerk „Harmonielehre“ des
US-Amerikaners John Adams fol-
gen zu lassen, ist mindestens be-
fremdlich. Doch spannende Kon-
zertprogramme leben bisweilen von
der Kontrastwirkung. Und die ist,
die beiden Werke direkt nacheinan-
der gehört, beträchtlich. Zwar leug-
net Adams, Jahrgang 1947, seine
Wurzeln in der Minimal Music kei-
neswegs, gleichzeitig grenzt er sich
offenhörlich ab von Kollegen wie
Philip Glass und Steve Reich, indem
er seinen Minimalismus in spätro-
mantische Klanggewänder hüllt. Im
Ergebnis ist das, zumal im Lautstär-
kegrad, ganz auf Überwältigung ge-
trimmt.
David Robertson am Pult könnte
noch mehr den irisierenden Farb-
reichtum der Partitur ausstellen, zielt
aber aufs unerbittlich Motorische,
was in den gewaltigen Fortissimo-
Ballungen manche klangliche Ver-
härtungen zur Folge hat. Aber den-
noch für ausgelassenen Jubel gut ist.
Legende
auf
der Kippe
Stadt München hofft
auf Rettung der Lach-
und Schießgesellschaft.
Münchens Oberbürgermeister
Dieter Reiter (SPD) liegt die Ret-
tung der von der Pleite bedrohten
Münchner Lach- und Schießge-
sellschaft am Herzen. Das Kaba-
rett mit eigenem Ensemble und
Eigenproduktionen sei eine echte
Münchner Institution und ein
Eckpfeiler der deutschen Kaba-
rett-Bühnen, sagte Reiter. Die
Stadt stehe deshalb in engem
Austausch mit den Gesellschaf-
tern. Keine leichte Aufgabe, nicht
nur wegen der Finanzsorgen,
denn zwischen den drei Gesell-
schaftern, zu denen auch der Ka-
barettist Bruno Jonas zählt, tobt
ein heftiger Streit.
Jonas und Mitgesellschafterin
Laila Nöth hatten am Montag in
einer Pressemitteilung verkün-
det, der Spielbetrieb sei momen-
tan eingestellt, die Unterschrift
des dritten Gesellschafters Stefan
Hanitzsch fehlt. Die Corona-Pan-
demie habe die finanziellen Prob-
leme beträchtlich verschärft, be-
gründen Nöth und Jonas den
Stillstand. Man wolle die rechtli-
chen und finanziellen Auswir-
kungen der Situation überprüfen.
Für die Kabarettszene ein
Trauerspiel: „Dieter Hildebrandt
würde sich im Grab umdrehen“,
kommentierte die Kabarettistin
Luise Kinseher in der „Süddeut-
schen Zeitung“ und erinnerte an
frühere Zeiten. Gegen heute Ver-
antwortliche teilt sie aus: „Wahr-
scheinlich ist die Mischung aus
Narzissmus und Dilettantismus
keine gute Idee gewesen. Kaba-
rett braucht Herzblut und Liebe,
sonst geht es unter.“
1956 hatte die Geschichte des
Ensembles um Dieter Hilde-
brandt, Klaus Havenstein, Hans
Jürgen Diedrich, Ursula Herking
und Regisseur Sammy Drechsel
begonnen. Trotz Krisen und
Wechsel im Ensemble wurde das
kleine Theater an der Ursulastra-
ße in Schwabing zur Legende.
In der Konstellation der Gesell-
schafter habe man keine überein-
stimmende, gemeinsame Linie
finden können, begründete Hof-
mann den Schritt damals, sagte
2015 der damalige Betreiber Till
Hofmann, der 2021 aufhörte.
Mit der gemeinsamen Linie ist
es immer noch schwierig. Kultur-
referent Anton Biebl bot Modera-
tion an. Zudem habe die Stadt
2021 eine Förderung in Höhe von
bis zu 50 000 Euro pro Jahr zuge-
sagt und damals auch gezahlt.
2022 gab es aber nur die Hälfte, da
offenbar nötige Verwendungs-
nachweise nicht vorlagen. Biebl
stellt deshalb klar: „Vorausset-
zung für die weitere Förderung ist
natürlich, dass es eine echte
Chance auf eine auch finanziell
geordnete Fortführung gibt“.
Den Haag
feiert
M.C. Escher
Fische, aus denen Vögel werden,
und Treppen, die ins Unendliche
führen: Die optischen Illusionen
und die unmögliche Architektur
von Maurits Cornelis Escher sind
weltberühmt. Vor 125 Jahren
wurde der niederländische
Zeichner (1898–1972) geboren.
Das Kunstmuseum Den Haag
mit der weltweit größten Escher-
Sammlung zeigt ab heute zum
Auftakt des Jubiläumsjahres die
Welt von Escher in einem beson-
deren Rahmen. „Escher – Andere
Welt“ ist eine Doppelausstellung
mit rund 120 Drucken und Zeich-
nungen von M.C. Escher sowie
Installationen des belgischen
Künstler-Duos Gijs Van Vaeren-
bergh. Die Künstler hätten die
Räume der Ausstellung mit ihren
dafür entworfenen spektakulä-
ren Skulpturen gestaltet, sagte
Benno Tempel, der Direktor des
Kunstmuseums, bei der Präsenta-
tion. „Eschers Werk kann auf die-
se Weise überraschend neu und
anders gesehen werden.“
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023 MEDIEN/WETTER 13

Klum In Kürze

verteidigt Serie über Helferin

„GNTM“
Start der neuen
Staffel bei Pro Sieben
Von Britta Schultejans
Berlin. Heidi Klum hat den TV-
Start der neuen Staffel von „Ger-
many’s Next Topmodel“ (GNTM)
für eine lange Verteidigungsrede
ihrer Modelcastingshow genutzt.
„Nachdem ich mir so viele Sachen
anhören musste, vor allem im letz-
ten Jahr, möchte ich jetzt auch ein-
mal Stellung beziehen, liebe Zu-
schauer“, sagte die 49-Jährige zu
Beginn der neuen Staffel am Don-
nerstagabend. Dazu wurden
Schlagzeilen von kritischen Me-
dienberichten
eingeblendet.
von Anne Frank
Amsterdam. die
britische schau-
spielerin Bel pow-
ley (Bild) ist in der
serie „ein funken
hoffnung – anne
franks helferin“
als Miep Gies zu
sehen. Gies spiel-
te eine entscheidende rolle dabei,
anne frank und ihre familie wäh-
rend der nazi-Besetzung in ams-
terdam zu verstecken. in weiteren
hauptrollen sind Billie Boullet als
anne frank und amira casar als
ihre Mutter edith zu sehen. die von
aBc signature und Keshet studios
produzierte serie hat in deutsch-
land am dienstag, 2. Mai, beim
streamingdienst disney+ mit zwei
Daniel ist noch nicht so weit, sich seinem Vater zu offenbaren: Katrin König (Anneke Kim Sarnau, l.), Daniel (Jonathan Perleth) und Melly Böwe (Lina Beck- aufeinanderfolgenden episoden
mann) in einer Szene von „Polizeiruf 110: Daniel A“. foto: christine schröder/ndr premiere. Gedreht wurde in ams-
terdam und prag.

Vom Mut, man selbst zu sein

Die Pro-Sie-
ben-Show steht
immer wieder in
der Kritik – bei-
spielsweise we-
gen der Schön-
heitsideale, die
dort vertreten
Heidi Klum
foto: Kay niet-
wurden. Seit ei-
nigen Jahren hat
feld/dpa sich die Sen-
dung, die jetzt in
die 18. Staffel geht, „Diversity“
auf die Fahnen geschrieben.
„Ich komme aus einer Zeit, in
der die Branche noch ganz anders
funktioniert hat“, sagte Klum. Wer
nicht in eine Größe 34 gepasst ha-
be, habe nach Hause gehen kön-
nen – das habe auch sie selbst oft
getroffen. Dazu waren Interview-
Ausschnitte aus ihrer Anfangszeit
als Model zu sehen, in denen sie
darüber spricht, für viele Jobs ein-
fach zu kurvig zu sein.
Klum bestritt zudem Vorwürfe,
die Show sei nicht echt: „Wir sind
eine Reality-Sendung und zeigen
genau das, was passiert.“ Klums
Rrede war nur bei der ersten TV-
Ausstrahlung um 20.15 Uhr zu se-
hen – nicht im Stream und nicht
bei der Wiederholung der Sen-
dung in der Nacht. „Manche Din-
ge wiederholen sich nicht im Le-
ben. Und für andere ist 20.15 Uhr
auf Pro Sieben die beste Zeit“,
sagte Sendersprecher Christoph
Körfer.
Im Schnitt 1,73 Millionen Zu-
schauerinnen und Zuschauer ver-
folgten am Donnerstagabend den
Auftakt der 18. Staffel.
Der ausgezeichnete Rostocker „Polizeiruf“ erzählt die faszinierende Geschichte
eines mordverdächtigen jungen Mannes, den alle nur als Frau kennen
Von Tilmann P. Gangloff
Rostock. Der aus zwei lateinischen
Wörtern zusammengesetzte Straf-
rechtsbegriff „Alibi“ bedeutet
schlicht „anderswo“. Es ist aller-
dings ein beliebtes Krimimotiv, dass
Verdächtige dieses „Anderswo“
nicht preisgeben wollen, weil sie
zum Beispiel eine Affäre haben, von
der niemand wissen darf. Auch Da-
niel Adamek, die Titelfigur dieses
„Polizeiruf“-Beitrags aus Rostock,
hütet ein Geheimnis: Der junge
Mann ist im Körper einer Frau zur
Welt gekommen. Das wissen außer
ihm jedoch nur zwei Menschen:
eine junge Frau (Alina Stiegler), in
die er sich verliebt hat, und sein
Freund Armin (Bernd Hölscher), ein
Autoschrauber, der ebenfalls früher
eine Frau war. Alle anderen kennen
Daniel bloß als Daniela, und so soll
es vorerst auch bleiben: Die Zeit ist
noch nicht reif, um seinem Vater die
Wahrheit zu sagen; der Witwer
(Jörg Witte) ist ohnehin schon vom
Leben überfordert, weil Daniels
kleine Schwester mit 15 Jahren
Mutter geworden ist.
Dieser Stoff hätte sich ohne Wei-
teres als Drama erzählen lassen, zu-
„Big Door Prize“
startet im März
Los Angeles. die
comedyserie „the
Big door prize“
von emmy-preis-
träger david West
read („schitt’s
creek“) feiert am
mal das Drehbuch Daniel und sei- Kripo-Beamtin, die zum Einstand hoch anzurechnen, dass sie das Mittwoch,
ner Familie viel Zeit widmet. Zum Selbstgebackenes mitgebracht hat Wagnis eingegangen sind, einen 29. März, weltweit
Krimi wird die Geschichte, weil er und sich auch durch Königs Provo- Neuling mit dieser Aufgabe zu be- auf apple tV+ premiere. die serie
einen Totschlag beobachtet hat. Da- kationen nicht aus der Ruhe bringen trauen, anstatt wie sonst einen basiert auf dem gleichnamigen
bei ist ausgerechnet jene Frau ums lässt. Privat passen die beiden gar Mann in Frauenkleider zu stecken roman von M. o. Walsh und er-
Leben gekommen, mit der er sich nicht zusammen, doch es zeigt sich (oder umgekehrt); das hat meist oh- zählt die Geschichte einer Klein-
unmittelbar zuvor über eine Dating recht bald, dass sie sich auf der Er- nehin nur zur Folge, dass verbreite- stadt, die für immer verändert
App in einem Club verabredet hat- mittlungsebene perfekt ergänzen. te Stereotype bestätigt werden. Per- wird, als eine mysteriöse Maschine
te, und deshalb sucht die Polizei nun leth, der zufällig selbst aus Rostock im Gemischtwarenladen auftaucht
nach einem jungen Mann. Natür- „Polizeiruf 110: Daniel A.“ | ARD stammt, zum Zeitpunkt des Cas- und verspricht, das wahre lebens-
lich könnte sich Daniel melden und Mit anneke Kim sarnau, tings aber die Hochschule der Küns- potenzial eines jeden einwohners
das Missverständnis aufklären, lina Beckmann, Jonathan perleth te in Bern besuchte, verkörpert Da- zu enthüllen. dusty hubbard (chris
doch dann müsste er auch sein Ge- sonntag, 20.15 Uhr niels schon im cleveren Titel ange- o’dowd, Bild), ein scheinbar zu-
heimnis preisgeben. Vater Frank ist ★★★★★ deutete Zerrissenheit ungemein friedener familienvater, stellt sich
Polizist; Daniel fürchtet, dass er überzeugend; sein wahres Ich kann die frage, ob er wirklich so glück-
über den Flurfunk erfahren würde, All das zusammen hätte den Film er nur im geschützten Raum seines lich ist, wie er einst dachte.
dass seine geliebte Tochter nicht die leicht überfrachtet wirken lassen Campers ausleben.
ist, für die er sie hält. können, aber Drehbuchautor Ben- Weil Hessler und Loose sehr sen- Quotensieg für
Diese Kombination ist im Grunde jamin Hessler hat die verschiede- sibel mit dem Thema umgehen,
Handlung genug, aber „Daniel A.“ nen Ebenen geschickt austariert, kommt der Film zudem komplett
Südtiroler Ermittler
ist zudem der zweite gemeinsame zumal Regisseur Dustin Loose sei- ohne Klischees aus. Das gilt auch für Berlin. Quotensieg für die ermittler
Fall für Katrin König (Anneke Kim nem Hauptdarsteller viel Raum für den familiären Hintergrund: Der aus südtirol: Mit abstand vorne lag
Sarnau) und die neue Kollegin: Mel- Zwischentöne gewährt. Jonathan Vater hätte gern „eine ganz norma- das erste mit dem film „der Bo-
ly Böwe (Lina Beckmann) ist nun Perleth ist in seiner ersten Rolle oh- le Familie“; das macht es für Daniel zen-Krimi: die todsünde“, einem
Mitglied der Kripo Rostock und wird nehin die Entdeckung dieses Films, umso schwieriger, sich zu „outen“. südtirol-thriller mit chiara scho-
von ihrer Partnerin nicht gerade mit der natürlich ganz erheblich davon Jörg Witte gelingt die schwierige ras. er erreichte im schnitt 7,04
offenen Armen empfangen. Natür- profitiert, dass der junge Schauspie- Gratwanderung, für Frank Ada- Millionen Menschen, was 24,8 pro-
lich betont der Film die Gegensätze ler der Figur die größtmögliche Au- mek, wenn schon nicht Sympathie, zent Marktanteil ab 20.15 Uhr ent-
zwischen den beiden unfreiwilligen thentizität verleihen kann: Wäh- so doch Mitgefühl zu wecken; der sprach. das Zdf kam an Weiber-
Kolleginnen: hier die ruppige LKA- rend der Dreharbeiten steckte er Epilog nach einer cleveren Finte fastnacht mit der Karnevalsshow
Kommissarin, dort die herzliche, selbst mitten im Transformations- zum Finale ist schließlich sehr be- „Kölle alaaf – die Mädchensitzung“
empathische und bodenständige prozess. Es ist den Verantwortlichen rührend. auf 3,82 Millionen (14,4 prozent).

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12° 7° Graue Wolken, regnerisch und sehr windig Leipzig 07:19 17:31 Leipzig 06:57 14:37
REISEWETTER
Aschersleben Oslo
Wolfen Stockholm Nordsee heute morgen
Torgau Weißwasser St. Petersburg
Nordhausen 12° 8°
List/Sylt 6° Schauer 6° wolkig
Sangerhausen Halle/Saale 7° 10° Spiekeroog 7° Schauer 7° Regen
11° 5° 90% 5° Riga
Dublin
7° Merseburg 12° Leipzig Ostsee
7° Bautzen
Görlitz Binz/Rügen 7° Schauer 5° wolkig
Meißen
Mühlhausen 90% Weißenfels 8° 8° London Ahrenshoop 7° Schauer 6° Schauer
11° Borna Döbeln 5° Berlin
Warschau
7° 11° 5° Usedom 7° Schauer 5° wolkig
Zeitz Dresden
Weimar 12° Altenburg
12° 7° Kiew Warnemünde 7° Schauer 6° Schauer
Eisenach 11° Erfurt
8° 8° Freiberg
Paris
8° 12° Jena
Gera
Osteuropa
8° 10° München
Arnstadt Chemnitz 7° Wien Danzig 5° wolkig 3° wolkig
12° Budapest Odessa
6° 8° Zwickau 11° Prag 11° Regen 9° Regen
4° Ilmenau 8° Bordeaux
Budapest 14° Schauer 14° Schauer
Saalfeld/Saale Greiz
Suhl Nizza Varna 14° wolkig 14° wolkig
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Plauen Lissabon Madrid Split

11° Varna Spanien
8° 80%
Rom
90% Palma Istanbul Barcelona 17° heiter 17° heiter
West 11° Palma/Mallorca 18° heiter 18° wolkig
Stärke 5 8° Malaga
Malaga 19° wolkig 19° wolkig
Prag Las Palmas 22° wolkig 21° wolkig
Algier Palermo
Athen
Tunis Antalya Portugal
VORHERSAGE FÜR HEUTE WEITERE AUSSICHTEN BIOWETTER
Warmfront Kaltfront Mischfront Warmluft Kaltluft Lissabon 18° wolkig 19° wolkig
Der Himmel ist bei uns stark bewölkt, und Morgen regnet es aus einer grauen Wol- Zurzeit macht das Wetter vor allem Per-
Faro 19° wolkig 19° wolkig
zeitweise fällt Regen. Die Temperaturen kendecke zunächst noch häufig. Später sonen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen < -15° -15° – -10° -10° – -5° -5° – 0° 0° – 5° 5° – 10° 10° – 15° 15° – 20° 20° – 25° 25° – 30° 30° – 35° > 35°

erreichen Werte zwischen 8 und 12 Grad. lässt der Regen allmählich nach, die Wol- zu schaffen. Sie sollten sich schonen und Italien
Der Wind weht mäßig bis frisch, in Böen ken überwiegen aber weiterhin. Auch zu auf Anstrengungen verzichten. Rheuma- Mitteldt. heute morgen
SCHNEEHÖHEN Bozen 14° heiter 14° heiter
stark bis stürmisch aus westlichen Rich- Beginn der neuen Woche muss bei wech- kranke müssen sich auf eine Verschlim- Brocken 3° Regen 2° Schn.reg. Florenz 15° wolkig 16° wolkig
tungen. In der kommenden Nacht kühlt selnder bis starker Bewölkung gelegent- merung ihrer Schmerzen einstellen. Das Wernigerode 9° Schauer 6° Regen Brocken 20 cm Klingenthal 15 cm
sich die Luft auf 8 bis 5 Grad ab. lich mit etwas Regen gerechnet werden. Immunsystem wird stark belastet. Neapel 15° wolkig 16° wolkig
Eisenach 11° Regen 9° Regen Kahler Asten 30 cm Oberstdorf 50 cm
Oberhof 6° Regen 4° Regen Fichtelberg 25 cm Neuhaus a. R. 20 cm Östl. Mittelmeer
Sonntag Montag Dienstag Klingenthal 9° Regen 7° Schnee Großer Arber 50 cm Oberhof 20 cm Athen 18° sonnig 19° heiter
9° 3° 11° 7° 13° 5° 20.02. 27.02. 07.03. 15.03. Bad Schandau 12° Regen 8° Regen Schneekoppe 40 cm Zinnwald 20 cm Antalya 17° heiter 17° heiter
14
ARD
7.15 Paula und die wilden Tie-
re 7.40 Pia und die Haustiere
7.55 Checker Julian 8.20 Wis-
sen macht Ah! 8.45 neunein-
halb – für dich mittendrin 8.55
Tagesschau 9.00 Sportschau.
U.a.: Bob: Weltcup, Monobob, 1.
Lauf / ca. 9.50 Ski alpin: WM, Sla-
lom Damen, 1. Lauf / ca. 11.05
Skispringen: Weltcup, Damen,
2. Durchgang, Zsfg.; Doppelsit-
zer Damen, 2. Lauf / ca. 13.25
Ski alpin: WM, Slalom Damen /
ca. 16.20 Skispringen: Weltcup,
Herren, 1. Durchgang / ca. 17.20
Bob: Weltcup, Monobob, 2.
Lauf; Zweierbob Herren, 1. und
2. Lauf / ca. 17.20 Skispringen:
Weltcup, Herren, 2. Durchgang
18.15 Fußball: 3. Liga
18.30 Sportschau Magazin
20.00 Tagesschau
20.15 Wer weiß denn sowas
XXL Das unvorstellbare
Wissensquiz mit Kai
Pflaume. Show
23.25 Tagesthemen
23.45 Das Wort zum Sonntag
Zu Gast: Alexander
Höner (Berlin)
23.50 Der Lissabon-Krimi: Der
Tote in der Brandung
Kriminalfilm, D 2018
1.20 Tagesschau
1.25 Donna Leon: In Sachen
Signora Brunetti TV-
Kriminalfilm, D 2002
2.55 Tagesschau
BR
9.00 Sehen statt Hören 9.30
Die Schweinebande 10.00 Vom
Kuscheln, Träumen und Schmu-
sen – Erdmännchen 10.30 Eine
Robbe und das große Glück.
Liebeskomödie, D 2007 12.25
BR24 extra 13.45 Gernstl – Sie-
benmal Bayern 14.15 BR Heimat
– Zsammg’spuit in Mittenwald
15.00 Glockenläuten 15.05
BR24 extra. Sicherheitskonfe-
renz live. Ukraine-Krieg und kein
Ende? 16.15 BR24 16.30 Geht
’n Eisbär zum Arzt... Training im
Tiergarten Nürnberg. Reportage
17.15 Blickpunkt Sport Magazin
17.45 Zwischen Spessart und
Karwendel Magazin
18.30 BR24 Magazin
19.00 Mein Körper. Meine
Energie. Dokureihe
19.30 Kunst & Krempel Magazin
20.00 Tagesschau
20.15 Ein Hausboot zum Ver-
lieben Komödie, D 2009
Mit H. Deutschmann, Ju-
lia Koschitz, Timmi Trinks
Regie: Jorgo Papavassiliou
21.45 BR24 Magazin
22.00 Hausbau mit Hindernis-
sen Komödie, D 2017. Mit
Katharina Schüttler, Hans
Löw, Angela Winkler
23.30 Zaun an Zaun Komödie,
D 2017. Mit Adnan Maral
1.00 Eine Robbe und das gro-
ße Glück Liebeskomödie,
D 2007. Mit G. Cukrowski
SIXX
5.30 Dream.Wedding.Location –
Perfekter Ort für den perfekten
Tag 6.15 Hochzeit auf den ers-
ten Blick – UK. Dokusoap 8.20
Joe Wicks: Der Body-Coach 9.20
Fixer Upper – Umbauen, ein-
richten, einziehen! Soap 10.10
Good Bones – Mutter, Tochter,
Home-Makeover 12.00 Die
Super-Makler – Top oder Flop?
14.30 Organize ’n Style – Isabel-
la räumt auf! 15.40 Das große
Promibacken. Halbfinale. Kan-
didaten: Caroline Beil, Jochen
Schropp, Gerit Kling, Kai Schu-
mann, Sabrina Mockenhaupt,
Joey Heindle, Nicole Jäger, Phi-
lipp Boy. Jury: Christian Hümbs,
Bettina Schliephake-Burchardt
18.20 Fixer Upper – Umbauen,
einrichten, einziehen!
Dokusoap
20.15 Das große Promibacken
Show. Finale. Kandidaten:
Caroline Beil, Jochen
Schropp, Gerit Kling, Kai
Schumann, Sabrina Mo-
ckenhaupt, Joey Heindle,
Nicole Jäger, Philipp Boy.
Jury: Bettina Schliephake-
Burchardt, C. Hümbs
22.55 Sex Crime Stories – Pau-
la im True Crime Fieber
Reportagereihe. Feucht
23.50 Killer Couples: Mörderi-
sche Paare Dokureihe
1.30 Paranormal Witness
Dokureihe
SUPER RTL
12.20 Grizzy & die Lemminge
13.15 ALVINNN!!! Serie 13.35
Angelo! 14.05 Voll zu spät!
14.30 Tom und Jerry 15.00
Die neue Looney Tunes Show
16.50 Woozle Goozle 17.20
ALVINNN!!! 18.00 Paw Patrol
18.30 Grizzy & die Lemminge
19.25 Tom und Jerry 19.45
Angelo! Animationsserie 20.15
Die Brücke nach Terabithia. Fan-
tasyfilm, USA 2007 22.05 Die
Prinzessin und ihr Bodyguard.
Komödie, USA 2022 23.55 Ka-
mera läuft! Die lustigsten Clips
aus dem Netz 0.30 Infomercials
ZDF
7.30 Robin Hood 7.50 Ernest &
Rebecca 8.15 Mia and me 8.43
Bibi Blocksberg 9.05 Bibi und
Tina 9.55 pur+ 10.25 Notruf Ha-
fenkante 11.10 SOKO Stuttgart
11.55 heute Xpress 12.00 ein-
fach Mensch 12.15 Zwei verlo-
rene Schafe. Romantikkomödie,
D 2016 13.40 Inga Lindström
– Haus am See. Liebesgeschich-
te, D 2017 15.10 heute Xpress
15.15 Bares für Rares 16.10 Die
Rosenheim-Cops. Krimiserie
17.00 heute Xpress
17.05 Länderspiegel Magazin
17.35 Ungeklärte Verbrechen
– Neue Ansätze für alte
Fälle Dokumentation
18.05 SOKO Kitzbühel
19.00 heute
19.20 Wetter
19.25 Die Bergretter
20.15 München Mord: Damit
ihr nachts ruhig schlafen
könnt TV-Kriminalfilm,
D 2023. Mit Bernadette
Heerwagen, Marcus
Mittermeier, A. Held
21.45 Der Alte Fürs Kind allein
Mit Jan-Gregor Kremp
22.45 heute journal
23.00 Das aktuelle Sportstu-
dio Magazin. Fußball-
Bundesliga, 21. Spieltag;
Zweite Liga, 21. Spieltag /
Biathlon: Weltmeister-
schaften / Ski Alpin
0.25 heute Xpress
RBB
7.30 Carl Josef – StandUp im
Rollstuhl 8.00 rbb24 Branden-
burg aktuell 8.30 rbb24 Abend-
schau 9.00 Meine Mutter spielt
verrückt. Komödie, D 2019 10.30
Alfons Zitterbacke: Das Chaos ist
zurück. Abenteuerfilm, D 2019
12.00 Spuk im Reich der Schat-
ten 12.50 Verrückt nach Meer
13.40 Luzyca 14.10 Unterwegs
in Potsdam 14.25 Landschlei-
cher 14.30 Unterwegs in der
Kastanienallee 14.40 50 Gründe
16.10 Drüben bei Lehmanns
17.25 Rentner haben niemals
Zeit Der Koffer
17.53 Unser Sandmännchen
18.00 rbb UM6 Mit Sport
18.30 Berlinale-Studio Magazin
19.00 Heimatjournal Magazin
19.30 rbb24 Brandenburg
aktuell Magazin
20.00 Tagesschau
20.15 Rex Gildo – Der letzte
Tanz Biografie, D 2022
Mit Kilian Berger, Ben
Becker, Kai Schumann
21.45 rbb24 Mit Sport
22.00 Nord bei Nordwest: Der
Anschlag TV-Kriminal-
film, D 2020. Mit Hinnerk
Schönemann, Jana Klinge,
Marleen Lohse
23.30 Mr. Holmes Drama, GB/
USA 2015. Mit Ian McKel-
len. Regie: Bill Condon
1.10 Land of Glory Drama, D
2020. Mit Hanna Angelus
KABEL 1
5.30 The Mentalist. Die Spur der
Steine / Neugier ist der Katze
Tod. Krimiserie. Mit Simon Baker
7.05 Blue Bloods. Der schöne
Schein / Die älteste Geschich-
te / Das Blut meiner Eltern / Die
blauen Templer. Krimiserie. Mit
Tom Selleck, Donnie Wahlberg,
Will Estes 10.40 Castle. Cuba
Libre / Der dritte Mann / Die Do-
mina schlägt immer zweimal zu /
Tick, Tick, Tick … / Bumm! Krimi-
serie. Mit Nathan Fillion, Stana
Katic, Molly C. Quinn 15.20
Hawaii Five-0. Reingelegt. Krimi-
serie. Mit Alex O’Loughlin 16.20
News 16.30 Hawaii Five-0. Hin-
ter der Wand / Das schwarze
Einhorn / Unter der Oberfläche.
Serie. Mit Alex O’Loughlin
19.15 Hawaii Five-0 Klassen-
treffen. Krimiserie
20.15 9-1-1 Notruf L.A. Miss-
trauen / Im Fadenkreuz
des Snipers. Dramaserie.
Mit Angela Bassett
22.15 Lethal Weapon Coyote
Ugly / Feiglingsspiel /
Der Spion, der mich
liebte. Actionserie
1.10 Hawaii Five-0 Zurück in
die Zukunft. Krimiserie
2.00 9-1-1 Notruf L.A. Miss-
trauen / Im Fadenkreuz
des Snipers. Dramaserie
3.35 Lethal Weapon Coyote
Ugly / Feiglingsspiel / Der
Spion, der mich liebte
DISNEY CHANNEL
10.20 Gag Attack 10.50 Big City
Greens 11.25 Halbe Helden
11.55 Taffy 12.20 Der fantasti-
sche Yellow Yeti 13.15 Spider-
Man. Zeichentrickserie 14.05
Phineas und Ferb 14.55 Mira-
culous 16.10 Phineas und Ferb
17.15 Bluey 18.00 Taffy 18.25
Big City Greens 18.45 Bolt – Ein
Hund für alle Fälle. Animations-
film, USA 2008 20.15 WALL-
E. Animationsfilm, USA 2008
22.00 Gregs Tagebuch 3 – Ich
war’s nicht! Komödie, CDN/USA
2012 23.45 Immer wieder Jim.
Comedyserie 1.05 Teleshopping
MDR
7.15 Tiere bis unters Dach 7.45
Die Pfefferkörner und der Fluch
des schwarzen Königs. Familien-
film, D/I 2017 9.15 Ein Zimmer
mit Ausblick 10.05 Tierärztin
Dr. Mertens 10.55 Familie Dr.
Kleist. Serie 11.45 Eisenbahn-
Romantik 12.15 MDR-Garten
12.45 Unser Dorf hat Wochen-
ende 13.15 Wild und lustig – die
Clowns im Tierreich 14.00 Fuß-
ball: 3. Liga. FSV Zwickau – SV
Elversberg 16.25 MDR aktuell
16.30 Pfarrer Braun: Altes Geld,
junges Blut. TV-Krimi, D 2011
18.00 Das Donaudelta
18.15 Unterwegs in Thüringen
18.45 Glaubwürdig Reihe
18.54 Unser Sandmännchen
19.00 MDR Regional
19.30 MDR aktuell
19.50 Quickie Show
20.15 Die große Faschingsparty
Zu Gast: V. Gross, Eloy de
Jong, DJ Ötzi, Bernhard
Brink, Mickie Krause,
Jürgen Drews, Rotblond,
J. Schlönvoigt u.a.
22.45 Bauerfeind Talkshow
Alles schon mal dagewe-
sen. Zu Gast: Atze Schrö-
der, Pierre M. Krause
23.15 Mankells Wallander:
Der Kurier Kriminalfilm,
S/D/DK/N/FIN 2010
0.40 Pfarrer Braun: Altes
Geld, junges Blut TV-
Kriminalfilm, D 2011
WDR
8.15 Die Sendung mit der Maus
8.45 Tolle Tage! – Karnevalsbräu-
che in Rheinland und Westfalen
9.30 Jet zo laache 10.00 Ludwig
Sebus – Der Grandseigneur im
Kölner Karneval 11.00 Divertis-
sementchen 2023 – Fastelovend
zesamme! Musiktheater, D 2023
12.40 Rosenmontag in Köln:
Der ausgefallenste „Zoch„! Show
13.45 Jet zo laache! Unsere bes-
ten Karnevalsredner 15.15 Das
Beste aus „Du Ei!“. Show 16.45
Wir werden Camper. Dokureihe
17.15 Einfach und köstlich –
Kochen mit Björn Freitag
17.45 Kochen mit Martina und
Moritz Magazin
18.15 Westart Magazin
18.45 Aktuelle Stunde
19.30 Lokalzeit
20.00 Tagesschau
20.15 Die Karnevals-Count-
down-Show Mitwirkende:
Guido Cantz, Bernd
Stelter, Colonia Duett,
Bläck Fööss, John Parsons
21.45 Wider den tierischen
Ernst 2023 Festsitzung
des Aachener Karnevals-
vereins mit der Verlei-
hung des Ordens „Wider
den tierischen Ernst“
0.30 Die lange Stunksitzung
2023 Show
3.30 Divertissementchen
2023 – Fastelovend
zesamme! Musiktheater
VOX
5.20 Medical Detectives. Doku-
reihe 5.50 Criminal Intent – Ver-
brechen im Visier. Hinterrücks /
Blauäugig / Das Medium / Niede-
re Instinkte / Die Drahtzieherin /
Hinterrücks / Blauäugig / Das
Medium. Krimiserie. Mit Vincent
D’Onofrio, Kathryn Erbe, Jamey
Sheridan. Der talentierte Archi-
tekturstudent Noah Preston wird
erstochen in einer U-Bahn-Stati-
on gefunden. Goren und Eames
stoßen auf den Stararchitekten
Ben Laurette, mit dem Noah um
den Auftrag konkurriert hatte,
Ground Zero wieder aufzubauen.
13.00 Guidos Deko Queen
18.00 hundkatzemaus Spezial
2023, alles wird teurer.
Und damit verbunden
auch der Unterhalt der
geliebten Vierbeiner.
20.15 Passengers Abenteuer-
film, USA/AUS 2016. Mit
Jennifer Lawrence, Chris
Pratt, Michael Sheen
Regie: Morten Tyldum
22.35 Abraham Lincoln: Vam-
pirjäger Horrorfilm,
USA/RUS 2012. Mit
Benjamin Walker. Regie:
Timur Bekmambetow
0.40 Medical Detectives
Reihe. Mordszenarien /
Verborgene Geheimnis-
se / Habgier und Heim-
tücke / Bar jeder Reife /
Tödliches Blei
KIKA
10.20 SingAlarm 10.35 TanzA-
larm 10.45 Tigerenten Club
11.45 Schmecksplosion – Lasst
uns feiern 12.00 Ein Fall für
TKKG 13.35 Amelie rennt. Fa-
milienfilm, D/I 2017 15.05 Dein
Song – ein Hit, eine Story 15.20
Die Piraten von nebenan 16.40
Robin Hood 18.00 Shaun das
Schaf 18.10 Yakari 18.35 Mama
Fuchs und Papa Dachs 18.50
Unser Sandmännchen 19.00 Wi-
ckie 19.25 Checker Tobi 19.50
logo! 20.00 KiKA Live 20.10
Tigerenten Club Triple Clash
20.35 Checkpoint. Show
FERNSEHEN
SAT.1
5.15 Die dreisten drei – Die
Comedy-WG 5.40 Auf Streife
– Die Spezialisten. Dokusoap.
In schwindelerregender Höhe /
Abi auf dem Abstellgleis / Feste
feiern bis sie fallen! / Birthday
Bus Bash / Der kleine Nils auf
Abwegen 10.25 Unsere kleine
Farm. Zwei Mütter für ein Baby
12.00 Unsere kleine Farm. Die
Erbschaft. Familiensaga 13.00
Unsere kleine Farm. Glückliches
Landleben 14.00 Unsere kleine
Farm. Das schönste Geschenk.
Familiensaga. Mit Michael Lan-
don, Karen Grassle 15.00 Unse-
re kleine Farm. Mary. Familiensa-
ga 16.00 Unsere kleine Farm
17.00 Unsere kleine Farm
Die Stadt. Familiensaga
18.00 Unsere kleine Farm
19.55 Sat.1 Nachrichten
20.15 Harry Potter und der
Halbblutprinz Fantasy-
film, GB 2009. Mit
Daniel Radcliffe, Rupert
Grint, Emma Watson
23.25 Baywatch Actionkomö-
die, GB/CHN/USA 2017
Mit Dwayne Johnson
1.45 Atemlos – Gefährliche
Wahrheit Actionthriller,
USA 2011. Mit T. Lautner
3.25 The Defender Actionfilm,
USA/GB/D/RUM 2004
Mit Dolph Lundgren
4.50 Watch Me –
das Kinomagazin
NDR
6.45 mareTV kompakt 7.00 Die
Sendung mit der Maus. Magazin
7.30 Sehen statt Hören 8.00
Die Ratgeber 8.30 Traumhäuser
9.00 Nordmagazin 9.30 Ham-
burg Journal 10.00 Schleswig-
Holstein Magazin 10.30 buten
un binnen 11.00 Hallo Nieder-
sachsen 11.30 Hofgeschichten
12.00 VW Golf – Das Wunder
von Wolfsburg 12.45 Weltbilder
13.15 mareTV Classics 14.00
Fußball: 3. Liga. 23. Spieltag: VfL
Osnabrück – SpVgg. Bayreuth
16.00 Pferdesport: VR Classics
Neumünster 16.45 WaPo Berlin.
Goldmädchen. Krimiserie
17.35 Neues aus Büttenwarder
Unterhaltungsserie
18.00 Nordtour
18.45 DAS! Magazin
19.30 Ländermagazine
20.00 Tagesschau
20.15 Mother’s Day – Liebe
ist kein Kinderspiel
Komödie, USA 2016
22.05 Harry und Sally Liebes-
komödie, USA 1989
23.35 Kommissar Wallander:
Mittsommermord
TV-Kriminalfilm, GB/S/
USA/D 2008. Mit
Kenneth Branagh
1.05 deep und deutlich clas-
sics Talkshow
2.05 Bärenbande auf Woh-
nungssuche: Umzug nach
Kappeln Dokumentation
RTL 2
5.15 X-Factor: Das Unfassbare.
Der Gärtner / Der Verfolger / Der
unglaubliche Autotraum / Der
Dekorateur / Das Begräbnis 6.00
Infomercial 8.00 X-Factor: Das
Unfassbare 10.05 Die Schnäpp-
chenhäuser – Jeder Cent zählt
12.10 Die Schnäppchenhäuser
– Der Traum vom Eigenheim
13.10 Die Schnäppchenhäuser
– Der Traum vom Eigenheim: Wir
ziehen ein 14.10 Die Schnäpp-
chenhäuser – Der Traum vom
Eigenheim 15.10 Die Schnäpp-
chenhäuser – Jeder Cent zählt
17.15 Die Schnäppchenhäu-
ser – Der Traum vom
Eigenheim: Wir ziehen
ein Dokusoap
18.15 Der Trödeltrupp – Das
Geld liegt im Keller
Dokusoap
20.15 Operation: Broken
Arrow Actionfilm, USA
1996. Mit John Travolta.
Regie: John Woo
22.20 Hard Rain Thriller, USA/
GB/F/J/D 1998. Mit Mor-
gan Freeman, Christian
Slater, Randy Quaid
0.15 Operation: Broken
Arrow Actionfilm, USA
1996. Mit John Travolta
2.05 Hard Rain Thriller, USA/
GB/F/J/D 1998
3.45 Blitzschlag – Gefangen
im Gewittersturm Dra-
ma, CDN 2015
N-TV
10.30 Startup Magazin 11.00
News Spezial 11.30 PS – Das
Automagazin 12.10 Wissen
13.10 Rätselhafte Phänomene
16.10 Reliktjäger – Die Welt der
Militaria Sammler 17.05 Alarm-
stufe Rot – Deutschland, deine
Infrastruktur 18.30 Auslandsre-
port 19.10 Deluxe – Alles was
Spaß macht 20.15 Wildes Ame-
rika: Im Herzen der USA 21.05
Rätselhafte Phänomene. Doku-
reihe 23.30 Wildes Amerika: Im
Herzen der USA 0.20 Rätsel-
hafte Phänomene 1.50 Wildes
Amerika: Im Herzen der USA
RTL
5.50 Der Blaulicht-Report. Frau
nutzt Babyklappe aus / Polizei
stoppt blutverschmierte Frau /
Kopfgeld im Internet auf Frau
ausgesetzt / Mutter vermisst
16-Jährige / Frau bekommt Baby
geschenkt / Maskierter dringt
in Autohaus ein / Randale in
Kaffeebar 9.00 King of Queens.
Latin Lover / Der Spaßvogel /
Die Nulldiät / Der Ohrwurm /
Der mit dem Geld tanzt / Wann
ist ein Mann ein Mann? / Trio
Infernale / Einmal und nie wie-
der / In flagranti / Mister April
13.45 Hör mal, wer da hämmert!
16.45 Explosiv – Weekend
17.45 Gala Magazin. Mode-
ration: Annika Lau
18.45 RTL Aktuell
19.05 Life – Menschen, Mo-
mente, Geschichten
20.15 Deutschland sucht den
Superstar Show. Castings
(11/11). Jury: Dieter
Bohlen, Pietro Lombardi,
Leony, Katja Krasavice
22.55 Take Me Out Show
0.00 Date or Drop Modera-
tion: Sophia Thomalla
0.50 Take Me Out Show. In
der temporeichen Single-
Show stellt sich ein Mann
30 attraktiven Ladies.
3.50 Date or Drop Modera-
tion: Sophia Thomalla
4.45 Der Blaulicht-Report
Dokusoap
3SAT
6.05 #lookslike – Realität vs.
Instagram 6.20 Kulturzeit 7.00
nano 7.30 Alpenpanorama. Rei-
he 9.00 ZIB 9.05 Kulturplatz
9.35 Bilder aus Südtirol 10.00
Wien: Geheimnisvolle Stadt
10.45 Wien – Stadt der Sagen
11.25 Ober, zahlen! Komödie, A
1957 13.00 ZIB 13.10 Notizen
aus dem Ausland 13.15 quer
14.00 Ländermagazin 14.30
Kunst & Krempel 15.00 Traum-
gärten auf Mallorca 15.30 2 für
300 – Viel Urlaub für wenig Geld
16.00 Sagenhaft. Reportage
17.30 Lottoschein ins Glück
Liebeskomödie, D 2003
19.00 heute
19.20 Kunstfront – Ukrainische
Kulturschaffende im
Ausnahmezustand
20.00 Tagesschau
20.15 ¡Viva Mozart! – Rolando
Villazóns Mozartwoche
2023 Ausführende: Rafael
Fingerlos (Bariton), Cla-
rissa Bevilacqua (Violine)
21.55 Geburtstagsfest für
Wolfgang Amadé Mozart
Konzert. Highlights
aus der Geschichte der
Salzburger Mozartwoche.
Arie „Vedrai, carino“ aus
„Don Giovanni“
23.25 Der Taucher Drama,
A/E/D 2019. Mit Franzis-
ka Weisz, A. Brendemühl
1.00 Berlinale-Studio
EUROSPORT 1
8.30 Ski alpin: Weltmeisterschaf-
ten. Aus Courchevel (F) 9.30
Ski alpin: Weltmeisterschaften.
Slalom Damen, 1. Lauf 11.45
Biathlon: Weltmeisterschaften.
4x7,5 km Staffel Herren 13.10
Ski alpin: Weltmeisterschaften.
Slalom Damen 14.45 Biathlon:
Weltmeisterschaften. 4x6 km
Staffel Damen 16.30 Snooker:
Welsh Open. Halbfinale
17.30 Ski alpin: Weltmeister-
schaften Aus Méribel (F)
18.00 Biathlon: Weltmeister-
schaften
18.30 Biathlon: Weltmeister-
schaften
19.00 Snooker: Welsh Open
Aus Llandudno (GB)
19.45 Snooker: Welsh Open
Halbfinale. Die Snooker
Main Tour umfasst eine
Spielsaison der Sportart
Snooker. Anzahl sowie
Austragungsorte der Wett-
bewerbe wechseln zwar,
es gibt aber einige, wie z.
B. die UK Championship,
die als zweitwichtigster
gelten, die seit Jahrzehn-
ten fester Bestandteil
einer Saison sind.
23.30 Judo: Grand Slam
Aus Tel Aviv (ISR)
0.30 Radsport: Vuelta Anda-
lucía 4. Etappe
1.00 Radsport: Algarve-Tour
4. Etappe
PHOENIX
10.45 Verschleppt – die Kinder
des 20. Juli 11.30 Frauen im
Nationalsozialismus 12.10 So-
phie Scholl – Das Gesicht des
besseren Deutschlands 12.45
Nie wieder! Junge Deutsche in
Auschwitz 13.00 phoenix vor ort
14.15 Faszination Afrika 17.15
Der Fall Tutanchamun 19.30 Die
sieben Weltwunder – Mythos
und Wahrheit 20.00 Tagesschau
20.15 Die geheime Welt unserer
Hunde 22.30 Kitz & Co. – Die
Kunst des Verschwindens 23.15
Enttäuschte Liebe? Wir Deut-
schen und die Franzosen. Doku
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
PRO 7 TIPPS AM SAMSTAG
6.55 The Last Man on Earth
7.15 Two and a Half Men 8.10
The Big Bang Theory. Würfeln
und küssen / Wie ein Wasser-
fall / Drinks von Fremden 9.30
The Flash. Actionserie 10.20
Speechless. Serie 10.45 Super-
store. Wahltag / Frohe Weih-
nacht / Black Friday / Fundbüro /
Der Club der Optionslosen / La-
dies’ Lunch 13.30 Die Simpsons
15.30 Modern Family. Karren,
Kerle und Prinzessinnen / Krisen,
Küsse und Chunchullo / So ein
Erdbeben ist ganz praktisch /
Der Fremde im Zug: Reloaded
17.20 Fresh off the Boat
FANTASYFILM 20.15 Uhr, Sat.1
18.15 Newstime
18.25 Die Simpsons Air Force Harry Potter und der Halbblutprinz
Grampa / Das Schweigen
der Rowdys / Eins, zwei Durch Lord Voldemorts Rückkehr werden die Todesser immer
oder drei / Traumwelten aggressiver und stürzen nicht nur die Muggelwelt, sondern auch
20.15 Joko & Klaas gegen die Welt der Zauberer ins Chaos. Sogar in Hogwarts ist man nicht
ProSieben Show. Jokos
mehr so sicher wie früher. Dumbledore will Harry Potter (Daniel
persönliches Best-of
23.15 TEAMWORK – Spiel Radcliffe) möglichst schnell auf die kommende Schlacht vorbe-
mit deinem Star Show reiten. Unterdessen spielen offenbar die Hormone der Teenager
Zu Gast: Joko Winter- verrückt. Regie: David Yates 190 Min.
scheidt (Moderator),
Lena Gercke (Model und
Moderatorin), Stefan
Kretzschmar (ehem. Hand-
ballspieler), Klaas Heufer-
Umlauf (Moderator)
3.55 Crash Games – jeder
Sturz zählt Show
4.45 Watch Me –
das Kinomagazin
ARTE
8.20 Frisch vermählt! Estland
und seine Hochzeitstraditionen
9.15 Stadt Land Kunst Spezi-
al. Magazin 10.40 Zu Tisch ...
Reportagereihe 11.15 Moose,
unscheinbare Helden 12.10 Wil-
des Neuseeland. Dokumentati- ABENTEUERFILM 20.15 Uhr, VOX
onsreihe 14.25 Neuseeland von
oben – Ein Paradies auf Erden
15.10 Meine Stimme für die Uk-
Passengers
raine. Dokumentarfilm, CH 2022
16.20 Ukraine – Kinder im Krieg. Um einen Planeten neu zu besiedeln, werden tausende Menschen
Dokumentarfilm, D/GB 2022 auf eine galaktische Reise geschickt. Jim Preston (Chris Pratt)
17.45 Arte Reportage Reihe
und Aurora Lane werden auf der Reise 90 Jahre zu früh aus dem
Ukraine: Partisanen im künstlichen Tiefschlaf geweckt und versuchen, sich damit zu
Widerstand / Ukraine: arrangieren, den Rest ihres Lebens auf dem Schiff zu verbringen.
Ein Fotograf im Krieg Bald gerät durch einen technischen Defekt auch das Leben der
18.40 Mit offenen Karten schlafenden Passagiere in Gefahr. Regie: Morten Tyldum 140 Min.
Spezial Magazin
19.20 Arte Journal
19.40 Äthiopiens gefräßige
Hochland-Affen
20.15 Gold Doku. Schmuck
der Könige und Götter /
Mythos und Realität. Auf
der Spur des Goldes –
vom ältesten bekannten
Goldbergwerk bis zu den
Alchimisten, die aus Blei
Gold machen wollten.
22.00 Superspeicher – Power
auf Dauer? Doku
22.55 Die grüne Revolution –
Bio statt Kohle und Öl?
Dokumentation
23.50 Psycho Dokureihe
0.20 42 – Die Antwort auf fast
alles Dokureihe ACTIONFILM 20.15 Uhr, RTL 2
SPORT 1 Operation: Broken Arrow
9.15 Die PS-Profis – Mehr Po-
wer aus dem Pott. Dokusoap.
Um seine Regierung zu erpressen, entführt der US-Air-Force-Pilot
Kultautos für wenig Geld 9.30 Deakins bei einem geheimen Testflug zwei Atombomben und
Normal. Magazin 10.00 Antwor- katapultiert seinen Freund und Co-Piloten Riley Hale (Christian
ten mit Bayless Conley. Magazin. Slater) aus dem Flugzeug. Mit der Parkrangerin Terry macht dieser
Mod.: Bayless Conley 10.30 Die sich auf, um die Bomben wiederzubeschaffen und den verräteri-
Arche-Fernsehkanzel. Magazin. schen Freund zu fassen. Doch Deakins bekommt Verstärkung von
In der Sendung „Die Arche-Fern- einer Terrororganisation. Regie: John Woo 125 Min.
sehkanzel“ werden Ausschnitte
aus Gottesdiensten übertragen.
11.00 Teleshopping 15.00 Ski &
Berge – Das DSV-Magazin. Mo-
THRILLER 22.20 Uhr, RTL 2 KRIMI 23.50 Uhr, ARD
deration: Ruth Hofmann 16.00
Die PS-Profis. Dokusoap 16.15 Hard Rain Der Lissabon-Krimi
Eishockey: Champions Hockey
League. Finale: Lulea Hockey (S) In der wegen Dauerregen eva- Vor zwei Jahren war Eduardo
– Tappara Tampere (FIN) kuierten Kleinstadt Huntingburg Silva noch ein erfolgreicher
18.45 Die PS-Profis – Mehr bleibt ein Geldtransporter einer Staatsanwalt, doch dann legte
Power aus dem Pott
Bank im Schlamm stecken. Die- er sich mit den falschen Leuten
Dokusoap. Etwas Lustiges se Gelegenheit wollen sich der an. Nun wohnt er in einem he-
für Jupp. Jupp ist Künstler
erfahrene Ganove Jim und seine runtergewirtschafteten Hotel.
und sucht ein Auto mit
dem gewissen Extra. Kollegen nicht entgehen lassen. Unterstützt wird er als Anwalt
Darum hat er sich an Jean Der Überfall misslingt jedoch, von Marcia Amaya. Die beiden
Pierre und Sidney ge- weil der Wachmann Tom vor verteidigen Joana Soares, der
wandt, die ihm eine Ente, den Gangstern fliehen kann – vorgeworfen wird, sie hätte
einen Golf und einen und zwar mitsamt dem Geld. ihren Ehemann ermordet.
sehr seltenen Polizei- Regie: M. Salomon 115 Min. Regie: Sibylle Tafel 90 Min.
Trabi präsentieren.
19.30 Fußball: 2. Bundesliga –
Vorberichte 21. Spieltag
20.30 Fußball: 2. Bundesliga
21. Spieltag: FC Hansa
Rostock – SV Darmstadt
22.30 Fußball: 2. Bundesliga –
Analyse 21. Spieltag
23.00 MMA: MMA Fighting
Night Aus Bonn
ZDF NEO
10.20 Die Sprache der Tie-
re 11.05 Spione im Tierreich
12.35 Sternstunden der Evo-
lution 14.50 Faszination Erde
16.20 Wie lange ist für immer?
17.50 Maithink X – Die Show DRAMA 23.25 Uhr, 3sat
18.20 Die glorreichen 10 19.50
Sketch History 20.15 Waterboy Der Taucher
– Der Typ mit dem Wasserscha-
den. Komödie, USA 1998 21.35 Irene (Franziska Weisz, l.) und Lena (Julia Franz Richter) baden nackt
Aushilfsgangster. Actionkomö-
im Meer. Ein Taucher beobachtet sie dabei heimlich. Er ist der Sohn
die, USA 2011 23.15 Ananas
Express. Actionkomödie, USA eines Musikers und Komponisten, der in seiner Villa versucht, ein neu-
2008 0.55 Waterboy – Der Typ es Werk zu schreiben. Dabei trügt die Inselidylle. Was die Menschen
mit dem Wasserschaden. Komö- dort verbindet, ist nicht die vorgebliche Harmonie der Beziehungen,
die, USA 1998. Mit A. Sandler sondern Gewalt, Tabu und Trauma. Regie: G. Schwaiger 95 Min.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
ARD
7.00 100% Coco. Jugendfilm,
NL 2017 8.25 Die Sendung mit
der Maus 8.55 Tagesschau 9.00
Sportschau. U.a.: Bob: Weltcup,
Zweierbob Damen, 1. Lauf / ca.
10.55 Ski Freestyle und Snow-
board: WM, Snowboard, Parallel-
Riesenslalom Damen und Her-
ren / ca. 11.20 Leichtathletik:
Deutsche Meisterschaften, aus
Dortmund / ca. 12.20 Biathlon:
WM, 15 km Herren mit Massen-
start / ca. 14.50 Bob: Weltcup,
Zweierbob Herren / ca. 16.10
Skispringen: Weltcup, Super-Tea-
mevent Herren, 3. Durchgang /
ca. 17.45 Eisschnelllauf: Weltcup
17.55 Tagesschau
18.00 Bericht aus Berlin Magazin
18.30 Weltspiegel Magazin
19.15 Sportschau Magazin
20.00 Tagesschau
20.15 Polizeiruf 110: Daniel A.
TV-Kriminalfilm, D 2023
21.45 Brokenwood – Mord in
Neuseeland: Die tote
Braut TV-Kriminalfilm,
NZ 2018. Mit Neill Rea
23.15 Tagesthemen
23.35 ttt-extra Magazin
0.05 Der große Crash –
Margin Call Thriller, USA
2011. Mit Z. Quinto
1.45 Tagesschau
1.50 Brokenwood – Mord in
Neuseeland: Die tote
Braut TV-Kriminalfilm,
NZ 2018. Mit Neill Rea
BR
7.45 Panoramabilder / Berg-
wetter 8.45 Zwerg Nase. Mär-
chenfilm, D 2008. Mit Michael
Markfort. Regie: Felicitas Dar-
schin 10.10 Mariss Jansons
dirigiert Beethoven 11.00 Der
Sonntags-Stammtisch. Diskussi-
on 12.00 quer. Magazin 12.45
BR Retro – Das Magazin 13.15
Das Märchen vom Kloster. Doku
14.00 Querbeet 14.30 Der Win-
zerkönig. Eine Welt bricht zu-
sammen 15.15 Mein Job – Dein
Job 16.00 BR24. Magazin 16.15
Unser Land 16.45 BR24 extra.
Magazin. Die Bilanz der Münch-
ner Sicherheitskonferenz
17.15 Aufgegabelt von
Alexander Herrmann
Reportagereihe
17.45 Frankenschau Magazin
18.30 BR24 Magazin
18.45 Fastnacht in Franken –
jung und närrisch Show
20.00 Tagesschau
20.15 Heißmann + Rassau
Raub der Sabinerinnen
21.45 Blickpunkt Sport mit der
Bundesliga-Sportschau
23.00 BR24 Magazin
23.15 Heißmann und Rassau
Franken lacht: Kneipen-
chaos. Schwank, D 2019.
Mit Volker Heißmann
Regie: M. Cadeggianini
0.00 Ein Hausboot zum Ver-
lieben Komödie, D 2009
Mit H. Deutschmann
SIXX
5.05 Der Super-Doc – Einsatz
für 4 Pfoten. Dokusoap. Bliss,
Louis and Hetty / Poppy, Tess
und Bradley / Dexter, Coco und
Blu 7.50 Die Super-Makler – Top
oder Flop? 9.40 Fixer Upper
– Umbauen, einrichten, einzie-
hen! 12.25 Organize ’n Style
– Isabella räumt auf! Dokusoap.
Ordnung auf dem Reiterhof /
Homeoffice, Gästezimmer, Stau-
raum – alles in Einem! 13.30 Der
Hundeflüsterer 15.25 Trouble
Teenies auf 4 Pfoten – Einsatz
für den Welpentrainer. Reihe
17.25 Cesar Millan: Guter
Mensch, guter Hund
Dokureihe. Modera-
tion: Cesar Millan
19.15 Trouble Teenies auf 4
Pfoten – Einsatz für den
Welpentrainer Reihe
20.15 Save the Last Dance Lie-
besdrama, USA 2001. Mit
Julia Stiles, Sean Patrick
Thomas, Kerry Washing-
ton. Regie: Thomas Carter
22.35 Save the Last Dance 2
Drama, USA 2006. Mit
Izabella Miko, Columbus
Short, Jacqueline Bisset.
Regie: David Petrarca
0.20 Save the Last Dance
Liebesdrama, USA 2001
Mit Julia Stiles
2.20 Save the Last Dance 2
Drama, USA 2006
Mit Izabella Miko
SUPER RTL
10.30 Pokémon Ultimative Rei-
sen 11.00 Rio. Animationsfilm,
USA/BRA 2011 12.30 Grizzy
& die Lemminge. Serie 13.05
Barbie als Rapunzel. Animations-
film, USA 2002 14.30 Barbie –
Traumvilla-Abenteuer 15.00 Die
Tom und Jerry Show 15.25 Voll
zu spät! 16.50 Woozle Gooz-
le 17.20 ALVINNN!!! 18.00
Paw Patrol 18.30 Grizzy & die
Lemminge 19.25 Tom und Jerry
19.45 Angelo! Animationsserie
20.15 Rizzoli & Isles 23.50 Ka-
mera läuft! Die lustigsten Clips
aus dem Netz 0.20 Infomercials
ZDF
9.30 Katholischer Gottesdienst
10.15 Das Traumschiff: Indian
Summer. TV-Familienfilm, D ’10
11.50 heute Xpress 11.55 Ba-
res für Rares – Lieblingsstücke
14.10 Bares für Rares – Händ-
lerstücke 14.55 Mein Zuhau-
se richtig schön 15.40 heute
Xpress 15.45 Umwelt unter
Beschuss – Wie der Krieg die
Ukraine zerstört 16.15 Die Ro-
senheim-Cops. Krimiserie
17.00 heute
17.10 sportstudio reportage
18.00 Wir müssen schließen –
Betriebe geben auf
18.30 Terra Xpress Magazin
18.55 Aktion Mensch Gewin-
ner Magazin
19.00 heute
19.10 Berlin direkt Magazin
19.30 Eisige Welten Dokureihe
20.15 Nächste Ausfahrt Glück:
Familienbesuch Komö-
die, D 2023. Mit Valerie
Niehaus, Dirk Borchardt,
Ernst Stötzner. Regie:
Esther Gronenborn
21.45 heute journal
22.15 Mord in Genua – Ein Fall
für Petra Delicato: Die
Maske des Schweigens
TV-Kriminalfilm, I 2022
Mit Paola Cortellesi. Re-
gie: Maria Sole Tognazzi
23.40 Russlands Kriege
Dokumentation
0.25 heute Xpress
RBB
5.15 Berlin erwacht – Winter
5.30 rbb24 Brandenburg ak-
tuell 6.00 rbb24 Abendschau
6.30 Musikantenscheune 7.15
Musikantenscheune 8.00 rbb24
Brandenburg aktuell 8.30 rbb24
Abendschau 9.00 Ferien in Ti-
rol. Heimatfilm, D 1956 10.35
2 Sturköpfe im Dreivierteltakt.
Komödie, D 2016 12.05 Das
Traumhotel – Afrika. TV-Famili-
enfilm, D/A 2007 14.00 Zug der
fröhlichen Leute 16.15 In aller
Freundschaft – Die jungen Ärzte
17.05 In aller Freundschaft
Ringtausch
17.53 Unser Sandmännchen
18.00 rbb UM6 Mit Sport
18.30 rbb Gartenzeit Magazin
19.00 Täter – Opfer – Polizei
19.30 rbb24 Brandenburg
aktuell Magazin
20.00 Tagesschau
20.15 Heut’ steppt der Adler
Show. Die 25. Karne-
valsgala in Cottbus
22.45 Sportschau – Bundesliga
am Sonntag Magazin
21. Spieltag: 1. FC Union
Berlin – FC Schalke 04,
Borussia Dortmund –
Hertha BSC, Bayer 04
Leverkusen – Mainz 05
23.05 Mord mit Aussicht
0.45 Nord bei Nordwest: Der
Anschlag TV-Krimi, D ’20
Mit H. Schönemann
2.15 ttt-extra Magazin
KABEL 1
5.35 Abenteuer Leben Spezial.
Magazin. Bambusparkett 5.50
The Mentalist. Grünes Licht /
Die Pokerrunde. Krimiserie. Mit
Simon Baker, Robin Tunney, Tim
Kang 7.30 Die Drei vom Pfand-
haus 14.55 Mein Lokal, Dein
Lokal – Der Profi kommt. Repor-
tagereihe 16.00 News 16.10
Mein Lokal, Dein Lokal – Der
Profi kommt. Reportagereihe
17.10 Mein Lokal, Dein Lokal
– Der Profi kommt Reihe
„Flotte Theke“ (Neuss)
18.10 Mein Lokal, Dein Lokal –
Der Profi kommt
Reportagereihe. „Restau-
rant Friedrichs“ (Krefeld)
19.10 Mein Lokal, Dein
Lokal – Der Profi kommt
Reportagereihe
„Father & Son“ (Wegberg)
20.15 Trucker Babes – 400 PS
in Frauenhand Die Tru-
cker-Fahrerin Tamara hat
die Ostseeinsel Rügen
mit ihrem Lkw „Devil“
erreicht. Ihre erste große
Tour mit 25 Tonnen Wei-
zen endet am Abladeplatz.
Irgendwo am Hafen war-
tet ihr nächster Kunde.
22.10 Abenteuer Leben am
Sonntag Magazin. Mo-
derne Schatzsuche
0.15 Die Drei vom Pfandhaus
Dokusoap
1.10 Die Drei vom Pfandhaus
DISNEY CHANNEL
10.10 Toy Story Toons 10.25
Bärenbrüder. Zeichentrickfilm,
USA 2003 11.45 Der fantasti-
sche Yellow Yeti 12.50 Miracu-
lous 13.35 The Boss Baby 14.25
Big City Greens 15.20 Der fan-
tastische Yellow Yeti 15.45 Phi-
neas und Ferb 16.50 Die Beni
Challenge 17.15 Bluey 18.00
Taffy 18.25 Big City Greens.
Animationsserie 19.25 Miracu-
lous 20.05 Micky Maus 20.15
The Best Exotic Marigold Hotel.
Komödie, GB/USA/VAE 2011
22.40 Hör’ mal, wer da hämmert
1.00 Teleshopping. Magazin
MDR
5.55 Utta Danella: Mit dir die
Sterne sehen. Liebesdrama, D
2008 7.25 Glaubwürdig 7.30
Glaube, Liebe, Hoffnung 8.00
(Un)eingeschränkt Mutter sein
8.30 MDR-Garten 9.00 Unser
Dorf hat Wochenende 9.30 Das
Geheimnis des Pust – Karneval
in den Julischen Alpen 10.15 Ali
Baba. Romantikkomödie, F 1954
11.45 Riverboat 13.50 Elefant &
Co. 14.15 Das kalte Herz. Mär-
chenfilm, DDR 1950 15.55 MDR
aktuell 16.00 Fußball: Regional-
liga Nordost. Chemnitzer FC –
VfB Germania Halberstadt
18.00 MDR aktuell
18.05 Brisant Classix
18.52 Unser Sandmännchen
19.00 MDR Regional
19.30 MDR aktuell
19.50 Kripo live
20.15 Ein Abend für Hartmut
Schulze-Gerlach Porträt
21.45 MDR aktuell
22.00 Sportschau – Bundesliga
am Sonntag 21. Spieltag:
1. FC Union Berlin –
FC Schalke 04, Borussia
Dortmund – Hertha
BSC, Bayer 04 Leverkusen
– 1. FSV Mainz 05
22.20 MDR Zeitreise Magazin
22.50 Nord Stream 2 – Zerreiß-
probe für Europa
23.40 Erdgas für den Klassen-
feind Dokumentation
1.10 Kripo live
WDR
5.10 Kasalla im Stadion 7.10
Erlebnisreisen 7.20 Lokalzeit
7.50 Superjeile Zick – Karnevals-
lieder meines Lebens 9.20 Jet
zo laache 10.50 Die Karnevals-
Countdown-Show 12.20 Kölner
Schull– un Veedelszöch 2023.
Show. Mitwirkende: Plansche-
malöör, Lupo, Kempes Feinest.
Die Schull- un Veedelszöch fei-
ern 2023 ihr 90-Jahr-Jubiläum mit
einer Premiere: Erstmalig starten
sie auf der „Schäl Sick“ am Otto-
platz und gehen über die Deut-
zer Brücke in Richtung Kölner
Altstadt. 15.55 Unser Westen
16.40 Lokalzeit unterwegs
17.10 Du Ei! – Das Beste vom
Colonia Duett Show
17.55 Ein Herz und eine Seele
18.45 Aktuelle Stunde
19.30 Westpol
20.00 Tagesschau
20.15 Das war Hans Süper!
Porträt. Ein Porträt des
Kölner Karnevalisten und
Musikers Hans Süper
junior, der im Dezember
2022 86-jährig starb.
21.45 Sportschau – Bundesliga
am Sonntag Magazin
22.15 Zeiglers wunderbare
Welt des Fußballs Show
22.45 Das Beste aus „Du Ei!“
23.45 Superjeile Zick – Karne-
valslieder meines Lebens
1.15 Querbeat „Fettes Q“ –
live in Köln Konzert
VOX
5.30 Criminal Intent. Niedere In-
stinkte / Die Drahtzieherin / Der
Schein trügt / Schwarz auf weiß
/ Undercover / Hasserfüllt / Der
Schein trügt / Schwarz auf weiß /
Undercover / Hasserfüllt. Krimi-
serie. Mit V. D’Onofrio, Kathryn
Erbe, P. Rini. Die Detectives Ea-
mes und Goren untersuchen den
Mord an einem Polizisten, der
mit einem Eispickel erschlagen
wurde. Unter Verdacht geraten
zwei Mediziner, die von dem Op-
fer erpresst worden sind. 13.45
Passengers. Abenteuer, USA/
AUS 2016 16.00 Biete Rostlau-
be, suche Traumauto. Dokusoap
17.00 auto mobil Magazin
18.10 Ab in die Ruine! Do-
kusoap. Matze & Steffi,
Wintergarten / Alex &
Michel, Wohnzimmer
20.15 Kitchen Impossible
Show. Tim Mälzer vs.
René Frank. René Frank
schickt Tim Mälzer an den
Ort der spanischen Hoch-
küche: San Sebastián!
Frühmorgens ist Tims
Welt noch in Ordnung –
bis er dann mit dem
Gericht von einem der
besten und einflussreichs-
ten Köche unserer Zeit
konfrontiert wird.
23.40 Prominent! Magazin
0.25 Medical Detectives
Dokumentationsreihe
KIKA
13.25 Ritter Rost 2. Animations-
film, D 2017 14.45 Ritter Rost
15.20 Hexe Lilli 16.05 Maschas
Märchen 16.10 Wuffel, der
Wunderhund 16.35 Pia und die
wilden Tiere 17.00 1, 2 oder 3
17.25 The Garfield Show 18.00
Shaun das Schaf. Kleb an mir /
Hitzefrei 18.10 Yakari 18.35
Mama Fuchs und Papa Dachs.
Animationsserie 18.50 Unser
Sandmännchen 19.00 Wickie
19.25 pur+ 19.50 logo! 20.00
Team Timster 20.15 stark! –
Kinder erzählen ihre Geschichte
20.30 Schau in meine Welt!
FERNSEHEN
SAT.1
5.05 Auf Streife 5.40 Auf Streife
– Berlin 8.40 So gesehen – Talk
am Sonntag 9.00 SAT.1-Früh-
stücksfernsehen am Sonntag.
Magazin. Moderation: Daniel
Boschmann, Matthias Killing,
Simone Panteleit 11.00 Britt –
Der Talk 11.30 Das große Promi-
backen 14.15 Harry Potter und
der Halbblutprinz. Fantasyfilm,
GB 2009. Mit Daniel Radcliffe
17.10 Leben leicht gemacht –
The Biggest Loser
Show. Coach: Dr. Christi-
ne Theiss, Ramin
Abtin, Sigrid Ilumaa.
Auch in diesem Jahr
wird Dr. Christine Theiss
wieder übergewichtige
Kandidaten beim Abneh-
men unterstützen.
19.55 Sat.1 Nachrichten
20.15 Captain Marvel
Sci-Fi-Film, USA/AUS
2019. Mit Brie Larson,
Samuel L. Jackson, Ben
Mendelsohn. Regie: Anna
Boden, Ryan Fleck
22.50 Red Sparrow Thriller,
USA 2018. Mit Jennifer
Lawrence, Joel Edgerton,
Matthias Schoenaerts
1.35 Captain Marvel
Sci-Fi-Film, USA/AUS
2019. Mit Brie Larson
3.35 Girls’ Night Out Thriller,
CDN 2017. Mit Jacob
Blair, Kelly Kruger
NDR
6.55 Sesamstraße präsentiert:
Eine Möhre für Zwei. Schlimme
Worte 7.10 42 – Die Antwort
auf fast alles 7.35 Einfach ge-
nial 8.00 Benefizkonzert für
die Ukraine 9.00 Nordmagazin
9.30 Hamburg Journal. Magazin
10.00 Schleswig-Holstein Maga-
zin 10.30 buten un binnen 11.00
Hallo Niedersachsen 11.30 Die
Küstenpiloten – Kleine Schwes-
ter, großer Bruder. Drama, D
2020 13.00 Karneval in Braun-
schweig. Live vom größten Um-
zug im Norden. Motto: Schöne
Kostüme überall, wir feiern heute
Karneval 15.45 Pferdesport: VR
Classics Neumünster
17.00 Bingo!
18.00 Nordseereport
18.45 DAS! Magazin
19.30 Ländermagazine
20.00 Tagesschau
20.15 Sylt, das Blumenmäd-
chen und der Damm
Dokumentarfilm, D 2022
21.45 Sportschau – Bundesliga
am Sonntag Magazin
21. Spieltag: 1. FC Union
Berlin – FC Schalke 04,
Borussia Dortmund –
Hertha BSC, Bayer 04
Leverkusen – FSV Mainz
22.05 Na siehste! – Das TV
Kult-Quiz mit Elton Show
22.50 Sportclub Magazin
23.35 „Ski kaputt„?: Winter-
sport im Klimawandel
RTL 2
6.05 X-Factor: Das Unfassbare.
Der Kartengeber / Trinkgeld /
Der Bäcker / Der Talisman / Der
Spiegel der Seele. Mysteryserie.
Mit Nick Vallelonga 7.00 Info-
mercial 9.00 X-Factor: Das Un-
fassbare. Die Legende der Krä-
he / Am Wegesrand / Billard /
Ein Fall fürs FBI / Der Totengrä-
ber / Das Erbe / Vertauscht /
Scream / Friedhof der Kuschel-
katze / Motel 66 / Der Anhalter.
Mysteryserie. Mit Matt Kamins-
ky, Tamara Lynch, Aki Aleong
11.10 Die Schnäppchenhäuser
– Der Traum vom Eigenheim.
Dokusoap 15.10 Die Schnäpp-
chenhäuser – Jeder Cent zählt
17.15 Mein neuer Alter
Dokusoap. Ein Siebensit-
zer dringend gesucht
18.15 GRIP Magazin
20.15 Bad Neighbors – Böse
Nachbarn Komödie, USA
2014. Mit Seth Rogen,
Zac Efron, Rose Byrne.
Regie: Nicholas Stoller
22.05 Flatliners Sci-Fi-Horror,
USA/CDN 2017. Mit
Diego Luna, Ellen Page,
Nina Dobrev. Regie:
Niels Arden Oplev
0.15 The Vigil – Die Toten-
wache Horrorfilm, USA
2019. Mit Dave Davis
1.45 Bad Neighbors – Böse
Nachbarn Komödie, USA
2014. Mit Seth Rogen
N-TV
10.30 Auslandsreport 11.00
News Spezial 11.30 ntv mobil
12.10 Deluxe – Alles was Spaß
macht. Magazin 13.10 Rätsel-
hafte Phänomene 15.10 Wildes
Amerika: Im Herzen der USA
16.10 Rätselhafte Phänomene
18.30 PS – Das Automagazin
19.10 Wissen. Magazin 20.15
Anwälte der Toten – Verbre-
chen, die Deutschland beweg-
ten. Dokureihe. Mit Dr. Claas T.
Buschmann 23.30 Born to Kill:
A Class of Evil. Dokureihe 1.15
Anwälte der Toten – Verbrechen,
die Deutschland bewegten
RTL
5.25 Der Blaulicht-Report. Do-
kusoap. 2-Jähriger wird in Kos-
metikstudio abgesetzt / Junge
Frau verschwindet nach Par-
ty / Frau liegt bewusstlos auf
Zahnarztstuhl / Straßenarbeiter
wird auf Baustelle gekidnappt /
Kind malt Bild mit sieben Vä-
tern / Fahrstunden in flagranti.
Eine Mutter hat sich zu einem
Sexdate verabredet und ihren
kleinen Sohn im Kosmetikstu-
dio gelassen. 8.15 Deutschland
sucht den Superstar 12.50 Die
Unvermittelbaren 14.45 Wau!
Die spektakulärsten Hundege-
schichten 16.45 Martin Rütter –
Die Welpen kommen. Reihe
18.45 RTL Aktuell
19.05 Exclusiv – Weekend
Magazin. Modera-
tion: Frauke Ludowig
20.15 Jurassic World Abenteu-
erfilm, USA 2015. Mit
Chris Pratt, Bryce Dallas
Howard, Nick Robinson
Regie: Colin Trevorrow
22.30 stern TV am Sonntag
Magazin
0.00 Jurassic World
Abenteuerfilm, USA
2015. Mit Chris Pratt.
Regie: Colin Trevorrow
2.20 CSI: New York Auto-
friedhof / Verstrahlt
3.55 Der Blaulicht-Report
Dokusoap
4.35 CSI: New York Krimiserie
3SAT
9.05 Sternstunde Philosophie
10.05 Der Tagliamento 10.15
erLesen 11.00 Der Mensch ist
ein Viech, was lacht – Gerhard
Polt und seine Welt des Hu-
mors 11.45 So bin I! Hannes
Ringlstetter – Ein Portrait 12.45
#lookslike – Realität vs. Insta-
gram 13.00 ZIB 13.05 Faszi-
nation Karawanken – Mythos
Grenze 13.30 Die Kapverden
– Unbekannte Inselwelt 14.00
Bella Vita. Komödie, D 2010
15.30 Bella Australia. Komödie,
D 2012. Mit Andrea Sawatzki
17.00 Bella Dilemma – Drei
sind einer zu viel Liebes-
komödie, D 2013
18.30 Museums-Check
19.00 heute
19.10 Magnum Photos Doku
19.40 Schätze der Welt
20.00 Tagesschau
20.15 Lisa Eckhart: Die Unmo-
ral von der Geschicht’
21.00 Ladies Night Show. Ka-
barettistischer Abend mit
reiner Frauenbesetzung
21.45 Scheidung für Anfänger
Komödie, D 2018
Mit Andrea Sawatzki
23.15 The Nightingale – Schrei
nach Rache Abenteuer-
film, AUS/CDN 2018
Mit Aisling Franciosi
1.25 Into the Blue – Indone-
siens Unterwasserpara-
diese Dokureihe
EUROSPORT 1
8.30 Ski alpin: Weltmeisterschaf-
ten. Slalom Damen, 2. Lauf 9.30
Ski alpin: Weltmeisterschaften.
Aus Courchevel (F) 11.45 Biath-
lon: Weltmeisterschaften. Aus
Oberhof (D) 12.15 Biathlon:
Weltmeisterschaften. 15 km
Herren mit Massenstart 13.15
Ski alpin: Weltmeisterschaften.
Aus Courchevel (F) 15.00 Biath-
lon: Weltmeisterschaften. 12,5
km Damen mit Massenstart. Aus
Oberhof 16.15 Snooker: Welsh
Open. Finale. Aus Llandudno
17.00 Ski alpin: Weltmeister-
schaften Slalom Herren,
2. Lauf. Aus Courchevel
18.00 Biathlon: Weltmeister-
schaften 15 km Herren
mit Massenstart
18.30 Biathlon: Weltmeister-
schaften 12,5 km
Damen mit Massenstart
18.55 The Minute Magazin Der
schnelle Blick auf die ak-
tuellen Sport-Highlights
19.00 Snooker: Welsh Open
Finale. Aus Llandudno
19.45 Snooker: Welsh Open
Finale. Aus Llandudno
23.00 The Minute Magazin. Der
schnelle Blick auf die ak-
tuellen Sport-Highlights
23.05 Radsport: Vuelta Anda-
lucía 5. Etappe
23.45 Radsport: Algarve-Tour
0.45 Tour des Alpes-Mari-
times et du Var
PHOENIX
11.15 Ukraine Krieg nachge-
hakt 11.30 phoenix persönlich
12.00 phoenix vor ort 14.00 Die
Deutschen 14.45 Friedrich En-
gels – Der Unterschätzte. Doku
15.15 Karl Marx – Der deutsche
Prophet. Dokumentarfilm, D
2018 16.45 Der Bernsteinsee –
Vom Tagebau zum Sehnsuchts-
ort 17.00 Die geheime Welt
unserer Hunde 19.15 Kitz &
Co. – Die Kunst des Verschwin-
dens 20.00 Tagesschau 20.15
Straße der Achttausender 23.15
heute-show 23.45 extra 3 0.15
phoenix persönlich. Gespräch
15
PRO 7 TIPPS AM SONNTAG
5.10 Modern Family. So ein Erd-
beben ist ganz praktisch / Der
Fremde im Zug: Reloaded. Co-
medyserie. Mit Julie Bowen, Sa-
rah Hyland, A. Winter 5.50 Ga-
lileo. Magazin 8.55 Zervakis &
Opdenhövel. Live. Magazin. Mo-
deration: L. Zervakis, Matthias
Opdenhövel 9.35 TEAMWORK
– Spiel mit deinem Star. Show.
Zu Gast: Joko Winterscheidt
(Moderator), Lena Gercke (Mo-
del und Moderatorin), Stefan
Kretzschmar (ehem. Handball-
spieler), K. Heufer-Umlauf (Mo-
derator) 14.15 Mission: Job unk-
nown 16.25 taff weekend ABENTEUERFILM 23.15 Uhr, 3sat
17.45 Newstime
17.55 Galileo Stories Magazin The Nightingale – Schrei nach Rache
19.05 Galileo X-Plorer Schlüs-
sel zum Glück – Immobi- Anfang des 19. Jahrhunderts lebt die Irin Clare (Aisling Franciosi)
lienmakler weltweit nach ihrer Verurteilung als nahezu Rechtlose in der britischen
20.15 Wer stiehlt mir die Strafkolonie Van Diemen’s Land. Als Leibeigene ist sie permanen-
Show? Mit J.Fritzi Bauer
tem Missbrauch ausgesetzt und muss mitansehen, wie ihre Familie
(Schauspielerin), Sido
(Musiker), B. Kaulitz („To- ermordet wird. Getrieben vom Wunsch nach Vergeltung, will sie
kio-Hotel“-Frontmann) ihre Peiniger zur Strecke zu bringen. Unterstützt wird sie dabei von
23.25 TV total Show einem Fährtenleser. Regie: Jennifer Kent 130 Min.
0.25 Wer stiehlt mir die
Show? Mit Jasna Fritzi
Bauer (Schauspielerin),
Sido (Musiker), Bill Kau-
litz („Tokio-Hotel“-Front-
mann). Moderation:
Joko Winterscheidt
3.10 Galileo X-Plorer Schlüs-
sel zum Glück – Immobi-
lienmakler weltweit
ARTE
5.35 Das Rote Erbe – Künstler
und die sozialistische Vergan-
genheit 6.05 Umweltaktivis-
ten an vorderster Front 7.00
Heilende Kälte 7.55 Die Stadt
unter dem Eis – Kalter Krieg in
Grönland 8.50 Arte Junior Ma- TV-KRIMINALFILM 20.15 Uhr, ARD
gazin 9.05 42 – Die Antwort auf
fast alles 9.30 Das Rote Erbe –
Künstler und die sozialistische
Polizeiruf 110: Daniel A.
Vergangenheit 9.55 Twist 10.45
Der talentierte Mr. Ripley. Thril- Die Grundschullehrerin Nathalie Gerber wird tot auf dem Parkplatz
ler, USA 1999 13.00 Antarctica: der Kneipe „Knockout“ aufgefunden. Dort war sie mit ihrem On-
Forschung am Limit 14.30 Po- linedate Daniel A. verabredet, der sie als Letzter lebend gesehen
larwölfe 16.45 Hotel-Legenden hat. Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe tappen im
17.40 Tschaikowskys Märchen- Dunkeln und haben nur die letzten Angaben aus Nathalies Dating-
welt Konzert App zur Verfügung: Sie suchen einen Mann, der vermutlich in ei-
18.25 Karambolage Magazin nem der Rostocker Chöre gesungen hat. Regie: D. Loose 90 Min.
18.40 Zu Tisch ... Reportagereihe
19.10 Arte Journal
19.30 Transsilvanien – Das
Herz Rumäniens
20.15 Der Ghostwriter Myste-
rythriller, F/D/GB 2010
Mit Ewan McGregor
22.15 Ryan Gosling – Holly-
woods Halbgott
Dokumentation
23.10 Recirquel: „My Land“
0.15 Mein Land – Artisten
zwischen Kunst und
Krieg: Ukrainische Artis-
ten zwischen Kunst und
Krieg Dokumentation
1.10 Berühmt und unbequem
– Ljudmila Ulitzkaja
2.00 Meine Tochter Drama,
I/D/CH ’18. Mit V. Golino KOMÖDIE 20.15 Uhr, ZDF
SPORT 1 Nächste Ausfahrt Glück: Familienbesuch
6.00 Teleshopping 7.00 Fußball
– Herrlich verrückte Bundesliga.
Gerade als Katharina Wegener (Valerie Niehaus) ihrem Mann Ge-
Show. Top Ten des deutschen org ihre heimliche Beziehung zu Juri gestehen will, geschieht das
Fußballs / Top Ten des deut- Unerwartete. Sohn Paul hat heimlich seine Hochzeit geplant und
schen Fußballs 8.30 Bundesliga steht mit seiner hochschwangeren Freundin vor der Tür. Kathari-
pur – 1. & 2. Bundesliga 10.00 na hat nur ein einziges Ziel: ihrem Sohn die schönste Hochzeit zu
Countdown Doppelpass. Fußball bereiten und auf keinen Fall den wichtigsten Tag in seinem Leben
11.00 Doppelpass. Die Runde zu verderben. Regie: Esther Gronenborn 90 Min.
13.30 Bundesliga pur – 1. & 2.
Bundesliga 15.00 Poker: World
Series 16.00 Poker: World Series
SCI-FI-HORROR THRILLER 22.50 Uhr, Sat.1
17.00 Eastside Motors –
Kaufrausch in Dresden 22.05 Uhr, RTL 2
Dokusoap Red Sparrow
18.00 Deals 4 Wheels – Schlit- Flatliners Die einstige Primaballerina
ten. Schrauben. Scheine
machen Dokusoap Dominika Egorova lässt sich
Fünf Medizinstudenten wollen
19.00 Die PS-Profis – Mehr im streng geheimen Red-Spar-
Power aus dem Pott der drängenden Frage auf den
row-Programm der russischen
Dokusoap. Moderation: Grund gehen, ob es wirklich
Regierung zu einer skrupello-
Jean Pierre Kraemer, ein Leben nach dem Tod gibt. sen Geheimagentin ausbilden,
Sidney Hofmann Dafür lassen sie sich auf ein
20.00 Chase Tag: World um so ihre Mutter unterstützen
gefährliches Experiment ein: zu können. Um einen Maul-
Championships
Spektakulär und rasant Sie stoppen kurzzeitig ihren wurf zu enttarnen, soll sie den
geht es bei der Chase Herzschlag, um eine Nahtod- CIA-Agenten Nathaniel Nash
Tag World Championship erfahrung zu erleben. Regie: ausspionieren. Regie: Francis
zu. SPORT1 zeigt die Niels Arden Oplev 130 Min. Lawrence 165 Min.
Highlights des Wettbe-
werbs, bei der Geschick-
lichkeit in einem Parcours
und die Fähigkeit, den
Kontrahenten zu fangen,
gefragt sind.
21.00 American Football: XFL
Aus San Antonio (USA)
0.00 Titan Games Dokusoap
Mod.: Dwayne Johnson
ZDF NEO
11.00 Mythos Burg 12.30 Ein
Tag auf Burg Münzenberg 1218
13.10 Ein Tag in ... 17.35 Die
glorreichen 10. Dokureihe 19.05
Sketch History. Show 19.30
Deadlines. Comedyserie 20.15 TV-KRIMINALFILM 22.15 Uhr, ZDF
Safe. Dramaserie 21.40 ZDF
Magazin Royale. Talkshow 22.15 Mord in Genua: Die Maske des Schweigens
Maithink X – Die Show. Mit Mai
Thi Nguyen-Kim 22.45 heute- Am Morgen nach dem großen Karnevalsfest in Genua wird Mauro
show. Mit Oliver Welke 23.20
tot aufgefunden. Petra und Antonio (Andrea Pennacchi) entde-
Aurel Original 23.45 Maithink X
– Die Show 0.15 Deadlines 1.00 cken, dass der Mann mit Drogen handelte. Eine junge Frau, der
The Informer – Wettlauf gegen er Kokain verkauft hatte, fiel nach einer Überdosis ins Koma. Nun
die Zeit. Kriminalfilm, GB/USA/ besteht dringender Tatverdacht gegen ihren Bruder Stefano, doch
CDN 2019. Mit Rosamund Pike dieser hat ein wasserdichtes Alibi. Regie: M. Sole Tognazzi 85 Min.
16 RÄTSEL Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

KREUZWORTRÄTSEL SUDOKUS

Lösen Sie unser tägliches Kreuzworträtsel. Römischer Gott mit 4 Buchstaben? Sinnesorgan mit 3 Buchstaben? Die unten stehenden Diagramme sind mit den
Für Sie kein Problem? Dann sind Sie bei unserem täglichen Kreuzworträtsel genau richtig. Viel Spaß! Zahlen von 1 bis 9 aufzufüllen. Jede Zahl darf in
jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3-x-3-Feld
Stadt Düssel- größte germ. Stück Schräg- griech. engl. Kap- Hand-, „Unterhal- dt. Na- nur einmal vorkommen.
Hand- dorfer Stadt Früh- für drei strich Dynastie stachel- Vogel- Werbe- Arno- tung“ via me von
in der Unheils- und zettel Slupsk
ramme Einkaufs- von lings- Instru- (engl.) laut Zufluss Internet
Toskana meile (Kf.) Nigeria göttin mente göttin Baustil beere (engl.) (engl.) (Polen) LEICHT
Nicht- Comic-
leiter figur Pflan-
der Elek-
trizität
(Tim
und ...) 2
zenteil 3 5 2 8
Vorname Riemen- röm. weibl. Licht- Gesund-
frz.:
Sommer
des russ.
Dichters werk der
Zugtiere
Name
der Kar-
Kurz-
name
bild
(Kurz- heits-
pflege
8 6 1 2
Gorki † thager wort)
Zeichen
für
Musik:
sehr
Bundes-
staat in
abwer-
tend:
ital.
Natur- blass, 4 7 5
forscher bleich
Natrium (ital.) Indien Polizist † 1642
Bestand- assyr.
Hauptgott
Glied Gesamt- 2 7 5 9
teil des einer heit der
Kalk- it. Presse- math. Erbfakto-
3 steins dienst (Kf.)
Kfz-Z.
Formel ren (Biol.)
Ziffer e. Apostel,
1 8 6
argent. schweiz. zum Zu- Absturz
sammen- an der Papua- arabisch: elektron. Atom- Bruder
Gras- Alpen-
steppen massiv bruch
führend
Börse
(engl.)
Neu-
guinea
Dattel Anzeige
(engl.)
meiler des
Petrus
5 9 4 1
Sprache Bild- Zeichen genues.
der
Buren in
punkt
(EDV)
für
Eisen
Staats-
mann 4 5 7
Südafrika (Andrea) †
glän-
zendes
Torten-
raffi-
niertes
nieder-
länd.:
1 3 4 9
zutat Ver-
Gewebe eins

peinli- Pass der

brechen
„Großspiel“ 3 9 2 1
Musik- Dorf- Berner im Skat
ches Alpen
halle wiese US-Film-
Gefühl (Schweiz) komiker † 5
ugs.: Reforma- bibli- griech. MITTEL
Hinter- tor aus
Böhmen
Kleine Knobelei scher Göttin des
Todes-
wäldler
norddt.
† 1415
Welches Feld der unteren Reihe ist die logische
Priester schicksals
Produkt
9 1 3 5
Spitzen-
Höhenzug aus
Fortsetzung der oberen?
er-
quicken
rüsche
(frz.)
Soja-
bohnen
7 4
Vorsatz: Zahlungs- Robin- griech.
Milliards- mittel
tel einer Assis-
engl.:
Sonne
Weber-
kamm
sons
Gefährte
Buch-
stabe
6 2 1 7
Einheit tent
Sitzfläche
des
Oper von
Mozart: 6 4
Menschen „... Hoch-

Art des amerik.

zeit“
ind. franz. Küsten-
7 4 3 6 8
Stoff- best. Filmstar Maler
(Doris) Schleich- flach-
einfär- Farbton (André)
bens † 2019 katze † 1954 meer
6 3
griech. Vorname Art und
von Film- lat.:
Vorsilbe:
Luft...
produzent
Eichinger †
Kunst
Weise
(lat.) 1 3 8 2
techn.
wolken-
los
5, das nächste aus 4 usw. Vor-
zeich- 1 5
4 Das erste Objekt besteht aus 6 Einzelstrichen, das nächste aus
nung
Horn-
melone,
Frauen-
figur in
deutscher
Schau-
LÖSUNG: b
Teil der
Drogen-
süch-
Segel- 9 7 5 3
Kürbis- „Der spieler: Stunde stange
gewächs Geizige“ ... du Mont 1 2 3 4 5 6 7 tiger 6
irak. franz. Lösungswort Windhund
Adels- SCHWER
Königs- ge- poetisch:
name schlecht Wohlgeruch
selten Be-
ugs.: aristo-
Kfz-Z. Aufgeld
(ital.)
Kfz-Z. 6 8 9
Genuss- Irland
mittel frz.: nein kümmert- vor das kratisch
Slo-
(veralt.) heit wenien Aller-
Zufluss
ital.:
Ätna 5 7 6
Gestalt Stern im
Stadt in Trauben Stern im
verblüht aus „1001
Nacht“
(2 Wörter)
Kanada
„Großen
Bären“
pressen „Pegasus“ 8
Renn- Jagdruf eitel, keram. Foto-
platz in
England
ober-
ital.
gefall-
süchtig Überzugs-
masse
selbst-
porträt
1 4 6 7
Stadt Pfeilgift (engl.)
Donau-
Zufluss
latei-
nisch:
Gottes
türki-
scher
schott. See
(Loch ...) 9 2 3
(Baden- Gunst Ort in Nid-
Hand Badeort

spani- Freiherr
Württ.)
Hafen- italie-
walden (CH)
1 4 3 5
Wechsel- Stadt bei Erdfor- stadt
scher in Penn- nisch: Schwung
Toulouse mation
Ausruf bürg-
schaft sylvania heilig
3
Segel- Vorname Haus- Styling-
des Film- Frucht- produkt
schiffs-
typ
regisseurs
Wenders
Irrgang brei
halts-
plan für die
Haare
7 5 8
engl. Nord-
lat.: sei
gegrüßt!
Schrift-
steller
Zeichen
für Dys- west-
afri-
schwed.
Königs- 6 9 4
† 1946 prosium kaner name

Seebad Golf-
Hydro- schläger- Meeres-
auf
therapie art bucht
Usedom (engl.) 1 ®
bayer. Vorname ugs.:
Inn- der Schau- Jugend-
spielerin erblicken milieu AUFLÖSUNGEN DER LETZTEN AUSGABE
Zufluss Monroe † 7 (engl.) s2427-1_07
N S H Z R A G L 6 3 7 5 8 4 1 9 2
AD F C P ON Y Z U E R I C H EW I G 2 9 5 1 6 7 4 3 8
BOC H O L T K AU F A L C A T R A Z 4 8 1 3 2 9 5 6 7
S E L N I T A L B E I D E L AMA L 5 1 4 8 7 6 3 2 9
C H I P S B U H E N I K L O S S A
O P I A T C A R S H C A R N E S B H 7 2 3 4 9 1 8 5 6
9 6 8 2 5 3 7 4 1
WABENRÄTSEL KAMMRÄTSEL F U T
RO E T E
AH
N
A
H U S
L O
S E
B E L I E
I N S T
D E G E N
I E L Z 8 7 6 9 4 5 2 1 3
R E G R AM G R O T E S K L K U H

—
1 4 2 6 3 8 9 7 5
T ON F A L L U M F R AG E
B E R GA B B G R A T N A 3 5 9 7 1 2 6 8 4
A R E B E R WU S T
Die gesuchten Lösungen haben sechs Buchstaben und müssen um Bilden Sie aus den vorgegebenen Buchstaben fünfbuchstabige Wörter, die Sie in die Zähne UNNA
N J H
L
I E B BO
P I K E T
N D I R K
die Waben herum im Uhrzeigersinn, beginnend beim jeweiligen des Kammes eintragen können. Wenn Sie anschließend die übrig gebliebenen T R E E
A S E
S S
N S
O
E
G L
K
A S E R E I
K R I S E
4 8 7 3 2 6 5 1 9
9 1 3 8 4 5 6 2 7
Pfeil, eingetragen werden. Felder des Kammrückens ausfüllen, ergibt sich ein Lösungswort. Die Buchstaben im Kammende T Y P Y E S RIECHER A A R S SW
5 2 6 1 7 9 8 4 3
(letzte waagerechte Reihe) nennen einen weiteren Begriff. 3 4 1 5 6 7 2 9 8
2 7 8 9 3 1 4 6 5
6 9 5 4 8 2 7 3 1
1 2 3 4 5 6 A R Z T P R A X I S S C H A R O F E N 7 5 4 6 1 3 9 8 2
N E U I AA M U E H E MA MB A G A 8 3 2 7 9 4 1 5 6
MUMM E R I K E A L A I N E L T O N 1 6 9 2 5 8 3 7 4
Wander- Phara- weibl. entspre- Stadt Buchstaben: S O R L A E D E R K G U R K E L
onen- chend; in der P E S O E U E R GO E T H E B E I Z E
hirte name Vorname ähnlich Pfalz O P R AG V L E N G E L F E L O G
MA U B A S T A R D E L L E T I E F E
a–d–d– P A R A L L E L S E I L L I S T R E N
7 1 3 6 9 8 5 2 4
5 8 2 7 1 4 6 9 3
d–d–e– 6 9 4 2 3 5 8 7 1
e–e–e– 1=O, 2=R, 3=L, 4=A, 5=G, 6=S, 1 7 9 3 8 6 4 5 2
7=I, 8=N, 9=K, 10=Z, 11=X, 12=F, 8 2 6 4 5 9 1 3 7
e–e–e– 13=C, 14=B, 15=P, 16=M, 17=T, 3 4 5 1 2 7 9 8 6
fest, Frie- Haupt-
sowohl
als auch unbeug- dens- Gefahr,
Wagnis stadt d. f–f–k– 18=D, 19=H, 20=V, 21=E, 22=U 9 3 7 8 4 1 2 6 5
sam lehre Libanon 2 5 1 9 6 3 7 4 8
l–l–m– 4 6 8 5 7 2 3 1 9
m–n–n–
n–n–o–
p–r–r– 1 MUMMELSEE, 2 EISENBART, 3 STARKULT, 4 SLIPPER,
5 EINFASSEN, 6 ROHRAMMER, 7 HABICHT, 8 ALTERNA-
griech. strah- österr.: weibl. Art und r–r–t–
Buch- len- TIV, 9 MURMELTIER = Messer – Hammer – Pfriem
stabe förmig Eiweiß Hüne Weise t–u–u–
1 Grundrichtung einer Entwicklung 4 Prachtentfaltung u–z
LEICHT: 360
2 Rohrverbindungsstück 5 positive Elektrode MITTEL: 380
3 in den Boden ableiten (Elektrotechnik) 6 Nadelbaum SCHWER: 6

Widder
21.3. – 20.4.
Ihr konzentrierter
und ausdauernder
Einsatz könnte
angemessen hono-
riert werden. Den
einen oder anderen
Wunsch dürfen Sie
jetzt äußern.
Stier Zwillinge Krebs Löwe Jungfrau Waage Skorpion Schütze Steinbock Wassermann Fische
21.4. – 20.5. 21.5. – 21.6. 22.6. – 22.7. 23.7. – 23.8. 24.8. – 23.9. 24.9. – 23.10. 24.10. – 22.11. 23.11. – 21.12. 22.12. – 20.1. 21.1. – 19.2. 20.2. – 20.3.
Kritische Bemer- Besonders güns- In einer wichtigen Ihr gutes Gespür Feinfühligkeit und Mit Ihrer Selbstsi- In Ihrem Leben Lassen Sie sich von In puncto Gesund- Sie können richtig Mit einer guten
kungen auf keinen tig ist dieser Tag Angelegenheit für den richtigen Diplomatie sind cherheit können geht Ihnen einiges Freunden mitrei- heit sollten Sie sich ehrgeizig sein, Portion Optimis-
Fall persönlich für finanzielle steht dem erfolg- Zeitpunkt ist Eigenschaften, Sie nicht jeden gegen den Strich. ßen oder sich ein- ruhig ein wenig wenn es um Ihre mus und Willens-
nehmen! Betrach- Transaktionen und reichen Verlauf jetzt besonders die Ihre zwischen- Mitmenschen täu- Ihnen ist nach fach einmal so rich- konsequenter ver- Wünsche geht. Ge- kraft meistern Sie
ten Sie das Ganze Entscheidungen. nichts mehr im ausgeprägt. Ein menschlichen Be- schen. Fehler dür- Abwechslung zu- tig treiben. Nicht halten! Treiben Sie drosseltes Tempo heute so manch
aus der Distanz Haben Sie die Ri- Weg. Es kann mit Vorhaben wird nun ziehungen heute in fen auch von Ihnen mute? Machen Sie jeder Tag muss in Maßen Sport und wird Sie jedoch kritische Situation.
und schon sieht es siken im Griff, das Unterstützung ge- auch in der Familie hohem Maß kenn- ruhig einmal einge- einen Abstecher in minutiös durchge- ernähren Sie sich auch zum Ziel Ihrer Das stärkt das
ganz anders aus. sichert Sie ab. rechnet werden. Anklang finden. zeichnen. standen werden. die Natur. plant werden. gesund. Träume führen. Selbstbewusstsein.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023 | Seite 17

LeipZig
Solidarische Landwirtschaft
Regional, saisonal und eine
faire Bezahlung – das bieten
verschiedene Initiativen Seite 22

Knapp 15 Millionen: Stadthafen

KoMMEntAr

Von Björn Meine

wird doppelt so teuer wie geplant
Das Leipziger Rathaus hält trotz der neuen Kostenschätzung an dem Projekt fest.
Klinik-Konzept Im Sommer 2026 sollen die ersten Boote im Herzen der Stadt festmachen können.
für die Zukunft Von Klaus Staeubert

D
as Helios-Park-Klinikum hat vor vier
Jahren einen neuen therapeutischen
Ansatz in der Psychiatrie etabliert,
der in sich schlüssig und konsistent
klingt. Bei der stationsäquivalenten Behand-
lung wird das Krankenzimmer quasi zu den
Patientinnen und Patienten nach Hause
verlegt.
Es gibt natürlich keine 24/7-Betreuung,
aber regelmäßige Besuche, Therapien und
Visiten – wie in der echten Klinik. Insbeson-
dere psychiatrisch Erkrankte, denen ein sta-
tionärer Aufenthalt in vielen Fällen über-
haupt nicht gut tut, profitieren von dem An-
gebot, in dem das persönliche Umfeld erhal-
ten bleibt. Und kostengünstiger ist das Ganze
meist auch noch.
Die stationsäquivalente Behandlung, die
sich natürlich nicht für alle Erkrankten eig-
net, ist somit ein Stück weit zukunftsweisend.
Am Ende ist sie auch ein Beispiel für eine be-
sonders persönlich angelegte Therapie, die
auf die besonderen Bedürfnisse von Patien-
ten eingeht. Individualisierte Medizin also,
die zugleich ökonomischen Erfordernissen
Rechnung tragen kann.
Damit ist die stationsäquivalente Behand-
lung zugleich aber auch ein ziemlicher
Exot: Normalerweise ist individualisierte
Medizin deutlich teurer als die eine Therapie
für möglichst viele – ein Umstand, der unser
Gesundheitssystem in den kommenden
Jahren vor weitere Herausforderungen
stellen wird. Seite 18
Bei Leipzigs wassertouristischem
Prestigeprojekt laufen die Kosten
aus dem Ruder. Der Bau des Stadt-
hafens wird die Kommune nach der-
zeitigem Stand 14,75 Millionen
Euro kosten – doppelt so viel wie bis-
lang geplant. Trotzdem will die
Stadtverwaltung das Vorhaben oh-
ne Abstriche realisieren. „Wir hal-
ten daran fest, hier Schritt für Schritt
einen lebendigen Ort mit urbaner
Hafenatmosphäre zu entwickeln“,
betonte Umweltbürgermeister Hei-
ko Rosenthal (Linke) am Freitag.
Künftiges Herzstück des
Leipziger Gewässerverbundes
Er muss nun noch den Stadtrat da-
von überzeugen. Denn der Ratsver-
sammlung obliegt es letztlich, den
geänderten Bau- und Finanzie-
rungsbeschluss fassen. Das gesam-
te Projekt wird sich dadurch um ein
Jahr verschieben. Der Bau des Ha-
fenbeckens würde demnach in die-
sem Sommer beginnen. Fertigstel-
lung dann Mitte 2026.
Der Stadthafen soll nach den
Worten Rosenthals zum künftigen
Herzstück des touristischen Gewäs-
serverbundes ausgebaut werden.
Die öffentlichen Investitionen um-
fassen dabei die Herstellung des
Hafenbeckens und der dazugehöri- Falls der Stadtrat zustimmt, könnte der Bau des neuen Stadthafens am Schreberbad im Sommer beginnen. fotos (2): andré Kempner
gen Infrastruktur einschließlich
einer Krananlage, den Bau einer immer weniger Unternehmen über- witz-Straße, Schreberstraße und

LVZ.de-Umfrage
Wegen extrem hoher Kosten sagt Leipzig
die Sanierung der Landsberger Straße
überraschend ab. Was halten Sie davon?
ich finde es verantwortungsvoll, wenn
unwirtschaftliche projekte nicht auf biegen
und brechen durchgezogen werden.
ich finde das enttäuschend. die landsberger
straße braucht dringend eine sanierung.
mich überrascht das nicht. seit der russischen
invasion in die ukraine kennen die preise bei
uns nur noch eine richtung: steil bergauf.
mich interessiert der zustand von leipzigs
straßen generell nicht sonderlich.
32%
Brücke über die Hafeneinfahrt, die
Ex-Kanute Jan Benzien wird
mit seinem Unternehmen
den Stadthafen betreiben.
Absenkung der Außenmole und die
Errichtung von Steganlagen, Geh-
und Radwege sowie die Baumbe-
pflanzung. Bislang waren dafür
Kosten in Höhe von 7,2 Millionen
Euro vorgesehen. Diese Schätzun-
gen stammen allerdings aus dem
Jahr 2018.
haupt noch an Ausschreibungen öf-
fentlicher Aufträge beteiligen.
Auch die knapper werdenden Ka-
pazitäten in der Bauwirtschaft tra-
gen zum Preisauftrieb bei.
Die vorbereitenden Maßnahmen
am Stadthafen seien bereits abge-
schlossen, hieß es aus dem Rathaus.
Mit der jetzt vorliegenden Ausfüh-
rungsplanung würden nicht nur die
Kosten aktualisiert, sondern auch
die Barrierefreiheit und die Zugäng-
lichkeit des Geländes zwischen
Friedrich-Ebert-Straße, Käthe-Koll-
40
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Elstermühlgraben verbessert.
„Wir gehen davon aus, dass wir
bis zu 90 Prozent der Investitionskos-
ten gefördert bekommen“, sagte der
Leiter des Amtes für Stadtgrün und
Gewässer, Rüdiger Dittmar. „Ich bin
Dauerliegeplätze wird zuversichtlich und dankbar, dass die
der stadthafen haben. Fördermittelbehörde weiterhin die
der ausbau durch die
stadthafen leipzig
den erhöhten Kosten angepasste
Förderung zusagt“, so Umweltbür- …damit die
gmbh als investor wird
wohl ende 2024 starten.
germeister Rosenthal. Im günstigs-
ten Falle muss die Stadt aus ihrem
Wirtschaft nicht
eigenen Budget also „nur“ 1,5 Mil-
lionen Euro aufwenden. Die Refi-
an Power verliert.
nanzierung der Eigenmittel sei gesi- Für bezahlbare Energie!
chert, werde sich jedoch über einen
längeren Zeitraum erstrecken.
Private Investitionen verteuern
sich um eine Million Euro
Der städtische Eigenanteil soll voll- www.leipzig.ihk.de
ständig aus den Konzessionserlösen
mit dem privaten Investor und Be-
301631001_001123

Die bauvorbereitenden Arbeiten treiber des Stadthafens erwirtschaf-

28% sind bereits abgeschlossen
Mittlerweile haben die Auswirkun-
34%
gen der Energiekrise, steigende
Materialkosten und seit Ausbruch
6% der Corona-Pandemie gestörte
stand: 17. 2. 2023, 19.30 uhr / abgegebene stimmen: 1360 weltweite Lieferketten nahezu alle
Bauprojekte verteuert. Hinzu
Heute auf LVZ.de: kommt nach drei Jahren Corona-
helau, alaaf und jecke Jecken: Krise nun eine verstärkte Nachfrage
wie gern feiern sie fasching? nach Bauleistungen, weshalb sich
tet werden. Der Stadtrat hatte den
Zuschlag 2021 an die Stadthafen
Leipzig GmbH des Ex-Kanuten Jan
Benzien erteilt, die ihrerseits noch
ein Servicehaus (unter anderem mit
großer Gastronomie) und drei
Bootshäuser errichten will. Auch
dafür sind die Investitionskosten
So soll der Stadthafen bei der Fertigstellung im Jahr 2026 aus- nach letzten Berechnungen um eine
sehen. abbildung: stadt leipzig/amt für grünflächen und gewässer auf fünf Millionen Euro gestiegen.
Ursprünglich sollten die Bauarbei-
ten des Investors Ende 2023 starten.
Aufgrund der Verzögerungen beim
Hafenbau ist der Beginn nunmehr
für Ende 2024 avisiert. Benziens Fir-
ma wird den Stadthafen mit seinen
40 Dauerliegeplätzen 15 Jahre lang
betreiben und dafür an die Stadt
eine Konzessionsabgabe zahlen.

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18
Friedensgebet
erinnert an
Ausbruch des
Krieges
Der Überfall Russlands auf die Uk-
raine, der sich am 24. Februar jährt,
ist Thema des traditionellen Frie-
densgebets am kommenden Mon-
tag ab 17 Uhr in der Nikolaikirche.
Es steht im Zeichen der Solidarität
mit dem geschundenen ukraini-
schen Volk.
Mit Anastasia
Gulej kommt an
diesem Tag eine
bemerkenswerte
Frau zu Wort. Die
heute 97-jährige
Ukrainerin hat als
junge Frau bereits
den Zweiten Welt-
Anastasia krieg erlebt. Sie
Gulej (97) wurde aus ihrer
Foto: Heimat vertrieben
mArtin schutt und überlebte die
deutschen Kon-
zentrationslager Poltawa, Ausch-
witz und Bergen-Belsen. Jetzt,im
hohen Alter, bestimmt wieder der
Krieg ihr Leben. Darüber wird sie
im Gespräch mit Maik Reichel, Di-
rektor der Landeszentrale für poli-
tische Bildung in Sachsen-Anhalt,
der im vergangenen Jahr ein be-
wegendes Buch über Anastasia
Gulej geschrieben hat, und Ste-
phan Bickhardt, dem Vorsitzenden
des Vereins Europa Maidan Leip-
zig, erzählen.
Das Friedensgebet stellt den
Auftakt einer ganzen Gedenkwo-
che dar. Vom 20. bis 27. Februar
sind Ausstellungen, Licht-Aktio-
nen, Filmvorführungen und Dis-
kussionen geplant. Um den aus der
Ukraine geflüchteten Menschen in
Leipzig eine Stimme zu verleihen,
veröffentlicht die Kommune in der
kommenden Woche auf der Home-
page www.leipzig.de/gedenkwo-
che-ukraine einen Videoclip, der
die Zerrissenheit der Geflüchteten
zeigt. Vier Frauen und ein Mann
berichten von der Erleich-
terung, in Sicherheit zu sein, und
gleichzeitig von ihrer Sehnsucht
nach der Heimat. Das Video
ist mit deutschen, ukrainischen
und russischen Untertiteln verfüg-
bar.
Im Mittelpunkt des städtischen
Gedenkens steht der
24. Februar. Vor dem Neuen Rat-
haus werden um 12 Uhr die Flag-
gen des internationalen Städte-
netzwerkes „Mayors for Peace“ –
eine weiße Taube auf grünem
Grund – und der Ukraine gehisst.
Im Anschluss sprechen die ge-
flüchtete Ukrainerin Anna Loha-
chova und deren Tochter Varvara
Kinebas. lvz
Fußgängerin
verstirbt
nach Unfall
Eine 83-jährige Frau ist an den Fol-
gen eines Verkehrsunfalls verstor-
ben, der sich vergangene Woche im
Leipziger Stadtteil Sellerhausen
ereignet hatte. Wie die Polizei mit-
teilte, sei die Seniorin von einem
Pkw erfasst und dabei schwer ver-
letzt worden. Wenig später sei sie
im Krankenhaus verstorben. Nun
sucht der Verkehrsunfalldienst
nach Zeuginnen und Zeugen des
Unfalls. Den Angaben nach war es
am Donnerstagmorgen in der ver-
gangenen Woche zu dem Unfall
gekommen. Ein 88-jähriger Pkw-
Fahrer sei gegen 9.50 Uhr auf der
Macherner Straße unterwegs ge-
wesen und habe die Püchauer Stra-
ße kreuzen wollen. Beim Überfah-
ren eines Gehwegs der Püchauer
Straße habe er die 83-jährige Fuß-
gängerin erfasst.
Der Verkehrsunfalldienst hat
die Ermittlungen aufgenommen
und sucht nach Personen, die Hin-
weise zu dem Unfall geben kön-
nen. Insbesondere wird eine Frau
gesucht, die am Unfallort das Mo-
biltelefon sowie den Koffer der
Fußgängerin zusammengesucht
hat und sich mit den anderen vor
Ort anwesenden Zeugen unterhal-
ten hat.
Hinweise an die Verkehrspoli-
zeiinspektion Leipzig, Schongau-
erstraße 13, 04328 Leipzig, Telefon
0341 2552850 (tagsüber) sonst
-2552910. flp
Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und GEW für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in Leipzig: Auf einer Kundgebung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz wurden Forderungen laut, den
Lohn um mindestens 500 Euro im Monat zu erhöhen.
Keine Straßenbahn, geschlossene Kitas:
Warnstreik legt Leipzig lahm
Beschäftigte wollen mehr Geld und Wertschätzung / Gewerkschafter: Existenzen sind bedroht
Von Mathias Orbeck
und Mark Daniel
Leipzigs Straßen, etwa die Bornai-
sche Straße zwischen Dölitz und
Connewitz, sind in den frühen Mor-
genstunden an diesem Freitag ziem-
lich verlassen. Das mag an den Win-
terferien liegen. Es fahren keine
Straßenbahnen und Busse. Am
Warnstreik des öffentlichen Diens-
tes beteiligen sich die Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter der Leipziger
Verkehrsbetriebe (LVB). Am Stra-
ßenbahnhof Dölitz sind die Tore ver-
schlossen. Gegen die nächtliche Käl-
te wird ein Feuer entzündet.
„Ihr wartet auf die Bahn, ich war-
te auf die Bezahlung“, steht auf
einem der Plakate, das die Streiken-
den in den Händen halten. Der
Frust ist bei vielen sichtlich groß, da
das Geld am Monatsende oft nicht
reicht, um die Rechnungen zu be-
zahlen. Einzig die technischen
Dienste der Iftec sind in Dölitz im
Einsatz. Sie haben einen anderen
Tarifvertrag. Für sie wird eine Spur
freigelassen – doch ansonsten
bewegt sich an diesem Freitag kei-
ne Bahn mehr. „Ich arbeite auch als
Fahrtrainer“, erzählt Christoph
Schmidt (59), der seit 1990 Straßen-
bahnen lenkt. „Wenn ich sehe,
wie meine Azubis nach einem Jahr
das Unternehmen verlassen,
weil sie woanders deutlich mehr
verdienen, macht mich das schon
traurig.“
Mehr Nicht-Gewerkschafter
streiken mit
„Dieser Betrieb wird bestreikt“ –
steht auf dem Transparent vor den
Toren des Straßenbahnhofs Anger-
brücke. Dahinter stehen die Stra-
ßenbahnen und bewegen sich nicht.
Vom Busbahnhof in Lindenau hat
ebenfalls kein Fahrzeug den Hof
verlassen. Dort ist gerade das Tor ka-
putt, die Einfahrt wird zudem von
den Streikenden besetzt. Es werden
Autos bereitgestellt, um die Zufahrt
zu blockieren. Damit arbeitswillige
Kolleginnen und Kollegen, die sich
nicht am Streik beteiligen wollen,
nicht rausfahren können. Doch das
ist wohl eher symbolisch. „Diesmal
beteiligen sich bedeutend mehr Mit-
arbeiter, die nicht in der Gewerk-
schaft sind, am Warnstreik. Sie
unterstützen unsere Forderungen“,
sagt die Betriebsratsvorsitzende
Beate Heinze (60). Die Folgen des
Krieges in der Ukraine, die hohen
Preise und die Inflation betreffen
schließlich alle, sagt sie.
Gewerkschaftssekretär Lucas
Zahn (27) von Verdi: „Die Kollegen
brauchen das Geld, um über die
Runden zu kommen. Aufgrund der
Inflation sind Existenzen bedroht.“
Hinzu kommt: Mitarbeiter im Fahr-
dienst üben laut Heinze eine „ge-
fahrgeneigte Tätigkeit“ aus, die ein-
fach besser entlohnt werden muss.
Sie müssen im Verkehr für andere
mitdenken, die sie täglich befördern.
„Wir brauchen wie andere Branchen
LEIPZIG
Nachwuchs, denn man aber nur bei
guter Entlohnung findet.“
Viele Haltestellen der LVB, etwa
am Augustusplatz, sind am Freitag-
morgen verwaist. Da die LVB recht-
zeitig informiert haben, haben sich
viele Fahrgäste wohl auf den Aus-
stand eingestellt. Anders sieht es am
Hauptbahnhof aus, wo auch Reisen-
de ankommen. Die Anzeigetafel an
der Haltestelle, auf der die Gewerk-
schaft Verdi über den Warnstreik in-
formiert, überrascht hier einige.
„Wie komme ich jetzt zur Arbeit?“,
fragt sich Magdalena (32), die im Bü-
ro der Post am Mariannenpark arbei-
tet: „Da muss ich mich beeilen und
laufen.“ Ähnlich ergeht es Studentin
Lisa Iwanowa (26), die ins Fitnessstu-
dio an der HTWK will. Den Streik fin-
det sie dennoch gut. Anders ein Ob-
dachloser, der auf einer Bank sitzt.
„Wir haben ganz andere Probleme.“
In einigen S-Bahn-Linien im
Leipziger Raum kommt es zu einer
erhöhten Anzahl an Passagieren ge-
kommen. Betroffene berichten am
Abend von übervollen Zügen. Die
S-Bahnen seien schließlich das ein-
zige funktionierende Verkehrsmittel
im Umkreis gewesen, erklärt das ein
Sprecher der Deutschen Bahn. Per-
sonen, die normalerweise die Stra-
ßenbahn nehmen würden, seien auf
die S-Bahnen ausgewichen.
Alle Straßenbahnen der LVB blieben am Freitag in den Depots.
„Samstag früh wieder im Regelfahrplan“
LVB-Sprecher Marc Backhaus über Folgen der Arbeitsniederlegung des Fahrpersonals
Herr Backhaus, wie viele
Beschäftigte haben sich bei
den LVB am Streik beteiligt?
Genaue Zahlen haben wir bislang
noch nicht vorliegen. Insgesamt
gab es aber eine sehr hohe Streik-
bereitschaft bei unseren gut
2500 Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern. Aus keinem der Stra-
ßenbahn- und Bushöfe der LVB ist
am Morgen ein Fahrzeug für unse-
re Kunden herausgefahren.
Wird der Ausfall länger andauern?
Wir gehen nicht davon aus, dass
Doch nicht nur im Nahverkehr
wird gestreikt: Auch städtische Kitas
und Schulhorte, die Stadtreinigung
Leipzig, etliche Mitarbeiter städti-
scher Ämter, Rentenversicherung,
Sparkasse, die Stasi-Unterlagenbe-
hörde und viele mehr befinden sich
für einen Warnstreik-Tag im Aus-
stand. So bleiben auch die Wertstoff-
höfe geschlossen. Die Beschäftigen
treffen sich zur Kundgebung auf dem
Wilhelm-Leuschner-Platz. Zu ihnen
gehört auch Hans-Peter Täschner:
„Nach 32 Jahren Stadtreinigung ge-
he ich zwar bald in den Ruhestand.
Ich will aber meine Kollegen unter-
stützen“, sagt der 64-Jährige, der auf
dem Wertstoffhof Geithainer Straße
arbeitet: „Für die Obrigkeit reicht es
immer. Wir können aber nicht immer
die Füße stillhalten, die Preise stei-
gen.“ Das sieht auch Philipp Klötzer
(42): „Wir müssen was machen, das
ist meine Motivation.“
Erzieherinnen bemängeln
katastrophale Bedingungen
Auch Erzieherinnen sind „jetzt
kampfbereit“: „Die Bedingungen
für die Kinder, aber auch für die Be-
treuer sind einfach katastrophal“,
erzählt Franziska Zita (34) aus der
Kita Liliensteinstraße. Es gebe
kaum Zeit, um auf die „Massen an
Kindern in kleinen Räumen einzu-
sich am Freitag noch etwas ändern
wird. Die Gewerkschaft hat ihren
Ausstand bis 5 Uhr am Samstag
angekündigt. Unsere Planungen
laufen jetzt vor allem dahinge-
hend, dass wir morgen früh alle
Fahrzeuge am richtigen Standort
haben und in den geplanten und
verlässlichen Regelfahrplan star-
ten können.
Wie war das Feedback bei Kundin-
nen und Kunden auf den Streik?
Aufgrund der frühzeitigen An-
kündigungen am Dienstag durch
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Wenn ich sehe,
wie meine Azubis
nach einem Jahr
das Unternehmen
verlassen, weil sie
woanders deutlich
mehr verdienen,
macht mich das
schon traurig.
Christoph Schmidt,
straßenbahnfahrer und Fahrtrainer
gehen“. Eine „Aufbewahrungsan-
stalt“ sei nicht Sinn des Berufes, er-
gänzt Susanne Fischer (39). Es
seien mehr Erzieher nötig, die aber
auch besser bezahlt werden. „Wir
erleben aber auch immer wieder El-
tern, die unsere Arbeit nicht wert-
schätzen.“
Eltern haben sich im Vorfeld auf
die Schließung von knapp 60 Kitas
und Horten eingestellt und für alter-
native Betreuung gesorgt, wie es die
Stadt empfohlen hat. Zu den Ein-
richtungen, die eingeschränkt für
Krippenkinder geöffnet haben, ge-
hört die Kita in der Paul-Küstner-
Straße. Zumindest am frühen Mor-
gen erschien ebenso wie an der Kita
in der Gohliser Straße 5 niemand,
die LVB haben sich viele der Fahr-
gäste auf den Ausfall von Bussen
und Bahnen vorbereitet. Das ist
natürlich individuell
nicht immer mög-
lich – aber man-
che sind heute
wohl einfach im
Homeoffice ge-
blieben
Fotos: André kempner
um seine Kleinsten abzugeben.
Auch weil Ferien sind und viele Fa-
milien urlauben, entwickelt der
Streik hier weniger Wucht als in an-
deren Bereichen. Die Leipzigerin
Nancy Brandt hätte am Freitag zu
Hause bleiben müssen, wenn ihre
Mutter nicht seit Januar in Rente
wäre. „Deshalb kann sie die Betreu-
ung meiner Tochter Emilie überneh-
men.“ Die Achtjährige geht in die
Kurt-Masur-Schule, dessen Hort
nur eine Notbestreuung anbietet.
Die Kita von Emilies fünfjähriger
Schwester Söra ist von dem Streik
nicht betroffen.
Nancy Brandt hat vollstes Ver-
ständnis für die Arbeitsniederle-
gung. „Ich finde auch, dass das Pfle-
gepersonal mal richtig streiken soll-
te“, sagt sie, „die kurze Dankbarkeit
während der Coronazeit hat ja in der
Politik zu keinerlei Veränderungen
geführt.“
Im Bürgerbüro in der Otto-Schill-
Straße ist vom Arbeitskampf nichts
zu spüren. „Wir haben ganz norma-
len Betrieb“, sagt die Mitarbeiterin
am Empfang. „Uns ist auch nicht be-
kannt, dass andere Bürgerbüros ge-
schlossen haben.“
Azubi Taufic ist sauer: „Wir leben
in einer Zeit, in der die Azubis noch
Minijobs annehmen müssen, um
über die Runden zu kommen.“ Auch
Amazon ist vertreten. „Wir betteln
nicht, sondern fordern“, sagt Ale-
xander. Wenn ein Streik wirken soll,
müsse er weh tun. Deshalb werde
auch im Weihnachtsgeschäft oder
wenn Leute gerade fliegen wollen,
die Arbeit niedergelegt.
Nach der Kundgebung auf dem
Wilhelm-Leuschner-Platz ziehen
mehr als 1500 Streikende über den
Martin-Luther-Ring vorbei am Neu-
en Rathaus. „Macht Krach und stört
die Stadtverwaltung bei ihrer
Arbeit“, hieß es aus den Reihen der
Demonstrierenden. Sprechchöre
wie „Zusammen geht mehr“ er-
schallen. Und irgendwie ist den
meisten klar: Es ist der Beginn, sie
hören nicht auf, bis die Forderungen
erfüllt sind.
oder haben sich alternative Mög-
lichkeiten gesucht, um auf Arbeit
zu kommen. An den meisten Hal-
testellen im Stadtgebiet gab es
deshalb keine wartenden Men-
schentrauben. Soviel ich weiß,
waren die Reaktionen ansonsten
meist gemischt.
Interview: Matthias Puppe
LVB-Sprecher
Marc Backhaus,
Foto: André kempner
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Auch Aktivisten müssen Sackgassen erkennen
I
n den zurückliegenden Jah-
ren hat es sich angedeutet,
jetzt ist es gewiss. Das 1,5-
Grad-Ziel des Pariser Klima-
abkommens wird nicht eingehal-
ten werden. Schon im vergange-
nen Jahr hat die Weltvereini-
gung der Meteorologen ge-
schätzt, dass bereits in den
nächsten fünf Jahren in einem
Einzeljahr der Schwellenwert
der globalen Temperaturerhö-
hung überschritten werden
könnte. Eine neue Studie aus
Hamburg hat nun die wichtigs-
ten gesellschaftlichen Treiber
zur Reduktion von Treibhausga-
sen untersucht. Keiner davon
unterstützt eine Entwicklung hin
zur Treibhausgasneutralität bis
2050. Ein besonderer und oft
unterschätzter Faktor ist die
Handlungsmacht der Gesell-
schaft. Dieses Handeln wird je-
doch von Akzeptanz geprägt.
Und hier wächst gerade ein Prob-
lem heran.
Jüngere haben geringeren
Einfluss auf den Wahlausgang
„Die Letzte Generation“ verän-
dert den gesellschaftlichen Dis-
kurs und die Stimmung in
Deutschland – zum Schlechteren.
Zulauf bekommt die Gruppe vor
allem von jungen Menschen. Die-
se sehen die Zukunft ihrer Gene-
ration gefährdet und fordern jetzt
eine Veränderung. Auch das Bun-
desverfassungsgericht hat dieses
Recht auf den Schutz zukünftiger
Generationen festgestellt und die
Bundesregierung dazu verpflich-
tet, das Klimaschutzgesetz zu än-
dern. Letztlich wurde für Deutsch-
land das Ziel der Treibhausgas-
neutralität bis 2045 und ein Ent-
wicklungspfad bis dahin beschlos-
sen. An der Umsetzung hapert es
Großer Ameisenbär
ganz klein
Bardana bringt in der Südamerika-Anlage
des Zoos ihren zweiten Nachwuchs zur Welt.
Von Andreas Tappert
Wieder Nachwuchs im Zoo: In der
Südamerika-Anlage hat Ameisen-
bärin Bardana (5) ein Jungtier zur
Welt gebracht. Wie der Zoo ges-
tern mitteilte, war die Geburt be-
reits am Freitag vor einer Woche.
Pfleger hatten schon Tage zuvor
Vater Gorrie (5) vorsorglich sepa-
riert, da sich die Männchen ohne-
hin nicht um ihren Nachwuchs
kümmern und von den Weibchen
auch nicht geduldet werden.
Nachwuchs ist zunächst
nicht zu sehen
Wie für Jungtiere der Großen
Ameisenbären typisch, kletterte
Bardanas Baby unmittelbar nach
der Geburt auf ihren Rücken und
wird nun mehrere Monate bis zur
Selbstständigkeit von Mama ge-
tragen. Der sehr lange und röhren-
förmige Kopf ist bereits beim Jung-
tier ausgeprägt und charakteris-
tisch für Große Ameisenbären
(Myrmecophaga tridactyla).
Für Bardana ist es nach 2019 das
zweite Jungtier, um das sie sich
bislang sehr fürsorglich kümmert,
heißt es im Zoo. „Augenscheinlich
macht das Jungtier einen gesun-
den und mobilen Eindruck und
krallt sich inzwischen gut auf dem
Rücken der Mutter fest“, erklärt
Seniorkurator Johannes Pfleide-
rer. „Da die ersten Tage wichtig für
eine stabile Ausprägung der Mut-
ter-Jungtier-Bindung sind, wer-
den wir den beiden ausreichend
Ruhe geben. Insofern haben wir
auch noch keine Kenntnis darü-
ber, um welches Geschlecht es sich
LEIPZIG 19
jedoch, und das frustriert vor allem Generation schwer zu vermitteln, schutz zu investieren. Das haben wäre ein erster guter Schritt für
junge Menschen. Diese haben sondern auch klimapolitisch voll- die Schüler von Fridays for Future „Die letzte Generation“.
aufgrund der Altersstruktur unse- kommen unsinnig. wesentlich besser gemacht. Sie
rer Bevölkerung geringen Einfluss „Die Letzte Generation“ möch- haben es geschafft, die Diskussion
auf den Ausgang von Wahlen, te durch Disruption und größt- in die gesamte Breite der Gesell- Zur Person: andreas Marx, geboren
müssen aber klimabedingte Ver- mögliche Störung wahrgenom- schaft zu tragen und haben mit 1976, ist Wissenschaftler am Helm-
schlechterungen am längsten er- men werden und nicht mehr zu ig- den Folgegruppen wie den Pa- holtz-zentrum für Umweltforschung
tragen. norieren sein. Das wird effektiv rents oder Omas for Future alle Al- in Leipzig. er untersucht deutsch-
Sowohl von wissenschaftlichen durch Aktionen wie dem Festkle- tersgruppen in den Diskurs ge- landweit den Wasserhaushalt und
Einrichtungen als auch von Behör- ben auf Autobahnen oder auf in- bracht. Zusätzlich haben zum Bei- dessen extreme. der Klimaexperte
den wird regelmäßig festgestellt, nerstädtischen Straßen erreicht. spiel Entrepreneurs for Future berät mit seiner expertise Wirtschaft
dass die definierten Ziele in Auch Leipzig war bereits mehr- auch Wirtschaftsvertreter zu han- und Politik in Mitteldeutschland. in
Deutschland nicht erreicht wer- fach betroffen, schlechtes Wetter delnden Akteuren gemacht. De- der Leipziger Volkszeitung schreibt
den. Der Verkehrsbereich spielt und eisige Temperaturen haben mokratien brauchen eine breite er regelmäßig über die Folgen des
dabei eine besonders unrühmli- die Aktivisten dabei bisher nicht Zustimmung für Veränderungen. Klimawandels in Sachsen und was
che Rolle. Bis zum Jahr 2036 dürf- abgehalten. Es bleibt jedoch zu Diese nicht weiter zu zerstören wir dagegen tun können.
ten keine Verbrenner mehr auf bezweifeln, ob dem Klimaschutz
FOTO: nOra Börding
unseren Straßen fahren. Der Pro- damit ein Gefallen getan wird. Die
jektionsbericht des Umweltbun- gesellschaftliche Akzeptanz war
desamtes geht jedoch davon aus, nie hoch und schwindet zuneh-
dass dann noch mehr als 34 Millio- mend.
nen benzin- und dieselgetriebene
Fahrzeuge auf unseren Straßen Mit zunehmendem Alter
unterwegs sein werden. Plausibel steigt die Ablehnung
ist dies, da ein großer Teil der heu-
te neu zugelassenen Fahrzeuge in
Fridays for Future Mehrere Umfragen zeigen zudem,
dass die Zustimmung zu den Aktio-
13 Jahren noch fahren wird. Der
Anteil der Neuzulassungen reiner
hat mehr für den nen altersdifferenziert ist. Generell
steigt mit zunehmendem Alter die
Verbrenner lag im vorigen Jahr
immer noch bei mehr als der Hälfte
Klimaschutz getan Ablehnung. Während bei den
Unter-30-Jährigen noch etwa die
der Fahrzeuge.
Ein weiteres Problem sind Fehl-
als die Letzte Hälfte der Befragten einverstan-
den ist, sinkt die Zustimmung bei
z,.
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FOTO: nOra BOerding
anreize durch Subventionen.
Nicht alle E-Autos eignen sich für
Generation, meint den über 60-Jährigen auf etwa nur
noch jeden Fünften. Mit zuneh-
die Erreichung von Klimazielen,
vor allem nicht große und schwere
der Klimaforscher mendem Alter steigt in Deutsch-
land jedoch auch das Vermögen,
Die LVZ-Kolumne: Leipziger Stimmen
SUVs. Diese sind bei der Produk-
tion sehr energieintensiv und
Andreas Marx. damit der Konsum und die Pro-
Kopf-Treibhausgasemissionen.
Leipzig ist eine bunte
und vielfältige Stadt
Woche am Samstag in
Print und auf LVz.de er-
durch das hohe Gewicht im Be-
trieb wenig energieeffizient. Auch
Er bezweifelt, dass Gerade die Älteren dürfen deshalb
nicht verprellt, sondern müssen mit
mit unterschiedlichen
Menschen, die alle einen
scheint. acht Kolumnis-
tinnen und Kolumnisten
im Jahr 2023 werden Elektroautos
mit Listenpreis bis zu 65 000 Euro
die Klebeaktionen ins Boot für besseren Klimaschutz
geholt werden.
anderen Blick auf ge-
sellschaft, Stadtleben,
schreiben wochenweise
zu einem Thema ihrer/
in Deutschland immer noch staat-
lich subventioniert. Auf der Liste
im Kampf gegen Eine geeignetere Form des Kli-
maprotestes wäre es, sich selbst
Kulturdebatten oder
Politik mitbringen. die
mitbringen, die die LVz-
redaktion im Strudel
seiner Wahl. darunter
sind Schriftsteller Cle-
der förderfähigen Fahrzeuge ste-
hen Luxus-SUVs wie der Audi Q8
die Erderwärmung weniger mit allgemein nicht
unterstützten Aktionen im Kreise
LVz will Menschen eine
Plattform geben, die die
des alltags nicht hat. mens Meyer, Klimafor-
scher andreas Marx,
oder Jaguar I-PACE, die immerhin
mit 3000 Euro subventioniert wer-
ein nützlicher von Gleichgesinnten zu feiern und
dafür mehr in die Schaffung einer
dinge mal anders
sehen – und eine andere
Die „Leipziger Stim-
men“ ist ein Kolumnen-
Opernsängerin Carolin
Masur oder Start-up-
den. Das ist nicht nur der jungen Beitrag sind. allgemeinen Akzeptanz für Klima- thematische Färbung format, das einmal die gründer eric Weber.
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Wochen zusammen mit ihrem Vitamin D3
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gen der Anlage verbleiben und ist statt € 9,95 1)
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1 l = € 295,00
Nachdem Mutter Sipiwe und ihre Freundschaftspreis
Tochter die ersten Tage nach der
Geburt in einem separaten Gehe-
ge verbrachten, wurden sie kürz-
lich behutsam mit Vater Matyas (3)
und den anderen fünf Herdenmit- HIER
gliedern zusammengebracht.
„Sipiwe ist als Erstgebärende Silomat® GIBTʼS
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auch ab, wenn die anderen Mitbe-
statt € 11,85 1) statt € 5,35 1)
wohner ihrer Tochter allzu nahe
kommen“, so Seniorkurator Pflei-
derer. Sobald sich Jungtier und € 6,95 € 2,45
Herde aneinander gewöhnt haben Freundschaftspreis Freundschaftspreis
Gilt nicht für rezeptpflichtige Arzneimittel,
und der Herdenverband stabil ist, 1 l = € 69,50
gesetzliche Zuzahlung sowie Angebotsartikel
soll Sipiwes Tochter auch die
Außenanlage kennenlernen. Abgabe in haushaltsüblichen Mengen, solange der Vorrat reicht. Für Druck- und Satzfehler keine Haftung. 1) Durchgestrichene Preise sind ehemalige Verkaufspreise; zugleich niedrigste Verkaufspreise der letzten 30 Tage. Preisstand: 14.02.2023. Keine Kombination von Rabatten möglich.
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Fell von Mutter
Bardana fest. Feiertags geschlossen
FOTO: zOO LeiPzig
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20
Die Behandlung von psychiatrischen Patienten in Krankenhäusern ist nicht immer die optimale Lösung. Das Helios-Park-Klinikum hat einen neuen Weg eingeschlagen – und eine komplette Station neu organisiert: Die Patienten wer-
den zuhause behandelt, in ihrem gewohnten Umfeld.
„Es ist nicht gut, jeden in
die Klinikmauern zu holen“
Das Helios-Park-Klinikum ist bundesweit eine der wenigen Krankenhäuser, die Psychiatrie-Patienten
zuhause behandeln. Wie läuft das ab – und wie geht das mit Personalmangel und ökonomischen
Zwängen zusammen? Björn Meine sprach darüber mit Chefärztin Professor Katarina Stengler.
Frau Professor Stengler, Sie vertreten eine
steile These: Die Ökonomisierung im Ge-
sundheitswesen könne eine Chance sein –
für Patienten, Angehörige und für das Per-
sonal. Es fehlen Mitarbeiter an allen Ecken
und Enden – auch in den Helios-Kliniken
und eben auch als Folge von Ökonomisie-
rung. Wo ist denn da die Chance?
Der Fachkräftemangel hat nichts mit der
Ökonomisierung zu tun. Wie auch? Wir
wollen die Patienten hervorragend ver-
sorgen. Und das geht nur mit gut ausge-
bildetem Personal. Bleiben die Patienten
fern, verdienen wir auch kein Geld. Für
meinen Bereich – die Psychiatrie – kann
ich sagen: Die Botschaft ist auf keinen
Fall, dass wir mit noch weniger Personal
noch mehr Patienten behandeln wollen.
Sondern?
Wir arbeiten zum Beispiel bereits mobi-
ler und versorgen psychisch Kranke
mehr zuhause – zu ihrem Vorteil. Es ist
nicht gut, jeden in die Klinikmauern zu
holen. Gerade in der Altersmedizin hilft
es nicht, wenn ein halbes Jahr in fremder
Umgebung, etwa einer psychiatrischen
Abteilung, behandelt wird. Das Personal
sollte stärker zu den Patienten in die auf-
suchende Behandlung. Das heißt nicht:
Die Schwester oder der Hausarzt kom-
men mal schnell vorbei. Es geht um eine
umfassende Versorgung – zum Beispiel
die so genannte stationsäquivalente Be-
handlung.
Wie läuft das ab?
Wir haben eine komplette Station mit 18
Plätzen, die sich aber nicht in unserer Kli-
nik befinden. Es steht ein Team aus Pfle-
gekräften, Sozio-, Ergotherapeuten und
Ärzten bereit, das jeden Tag mindestens
einmal zur Behandlung nach Hause
kommt. Das Personal hat Zimmer für
Teambesprechungen im Haus sowie vier
Autos.
Bei welchen Patienten sehen Sie die größ-
ten Vorteile?
Wir sehen einen Schwerpunkt bei älte-
ren und hochbetagten psychisch Kran-
ken – und davon gibt es ja immer mehr.
Nehmen Sie diesen Fall: Ein Paar lebt zu-
sammen, beide sind dement, können
aber noch zuhause wohnen, weil der
eine die Defizite des anderen ausgleicht.
Da ist es nicht in jedem Fall gut, einen
oder beide in der Klinik zu behandeln.
Denn dann gehen die Probleme manch-
mal erst richtig los, weil eine fremde At-
mosphäre eigentlich Gift ist für solche
Leute. Oder nehmen Sie Menschen, die
LEIPZIG
auf gar keinen Fall in die Klinik wollen.
Manche Patienten leiden an schweren
Zwangs- und Angsterkrankungen und
verlassen deshalb ihr Haus nicht. Auch
an Mutter-Kind-Behandlungen auf-
grund von Wochenbettdepressionen
oder -psychosen kann man denken. Für
eine junge Mutter, die vorher nicht psy-
chisch krank war, ist die Aufnahme in
eine Psychiatrie nicht unbedingt förder-
lich. Hier kann die Einbeziehung des so-
zialen Umfeldes, so auch der Angehöri-
gen, unterstützend und langfristig hilf-
reicher sein.
Gibt es ein generelles Umdenken in der
Psychiatrie?
Ja. Für viele psychiatrische Patienten,
die bislang zum Beispiel einmal im Jahr
für einen akuten Aufenthalt in die Klinik
kommen, ändert sich nicht unbedingt et-
Während was in ihrem Leben bezüglich Arbeit
oder besseres Wohnen. Da kann zum
der Pandemie Beispiel die stationsäquivalente Be-
handlung eine gute Option sein. Oder
waren Klinik- auch die Therapie in einer Tagesklinik –
stationen teils etwa im Suchtbereich. Die Idee, Psychi-
atrie in diese Richtung neu zu denken,
geschlossen. gibt es seit den 70er-Jahren. In vielen
Die stations- Ländern ist man da weiter, in Deutsch-
land war und ist das einrichtungs-, eben
äquivalente auch klinikbezogene Gesundheitswe-
Versorgung sen aber stark ausgeprägt. Jetzt unter-
stützen aber auch neue und bessere Per-
konnte sonalbemessungen in der Psychiatrie
hingegen Versorgungsmodelle, die sich nach Hau-
se orientieren. Und: Während der Pan-
weiterlaufen demie waren Klinikstationen teils ge-
schlossen; die stationsäquivalente Ver-
Das System sorgung konnte hingegen komplett wei-
scheint terlaufen. Das System scheint krisensi-
cherer.
krisensicherer.
Was muss weiter auf Station passieren?
Wenn wir einen Patienten öfter als zwei-
mal am Tag anfahren müssen, ist das Mo-
dell nicht mehr sinnvoll, dann holen wir
ihn auf Station. Viele akute Krisen wer-
den wir weiter in der Klinik abfangen –
Psychosen, schwerste Depressionen
oder akute Entgiftungen zum Beispiel.
Aber: Das eigentliche Leben fängt wie-
der an, wenn wir die Menschen entlas-
sen. Und dann fehlt es an ambulanten
Behandlungsplätzen, es gibt lange War-
tezeiten, die Leute fallen in lange Pha-
sen mit wenig Ansprechpartnern –
und dann kommen sie wieder in die
Klinik. Diese Probleme können
wir mit ambulant und nach
Hause orientierten Behand-
lungen durchbrechen.
Neue Arbeitsmodelle verlangen auch dem
Personal etwas ab. Man hat den Eindruck,
dass bei Helios das Personal bei solchen
Umgestaltungsprozessen nicht mitgenom-
men wird.
Da habe ich ganz andere Erfahrungen
gemacht. Ich kann für die Psychiatrie des
Park-Klinikums sagen: Wir konnten bei
allen Verantwortungsträgern Überzeu-
gungsarbeit leisten und so auch Personal
halten. Bei uns sind in der Pflege nahezu
alle Stellen besetzt.
Man hört auch aus Ihrem Haus, dass das
Personal sehr stark ge- oder überfordert
wird – unter anderem mit Blick auf die As-
sistenzärzte.
Wichtig ist doch, hinzuhören und gemein-
sam an Lösungen zu arbeiten. Ich bin für
maximale Offenheit und habe nach mei-
nem Antritt hier vor fünf Jahren zwei As-
sistentensprecher eingeführt, die als Ver-
tretung ihrer Gruppe in der Leitungsebe-
ne sitzen, die dort gehört werden und Ver-
änderungen aktiv mitgestalten. Und: Wir
haben zum Oktober ein neues Dienstsys-
tem installiert. Das macht zwar den jewei-
ligen Dienst mitunter anstrengender, sorgt
aber dennoch für eine Entlastung, weil je-
der einzelne Kollege weniger Dienste im
Monat leisten muss. Das war auch ein
Wunsch aus der Ärzteschaft. Durch eine
weitere Änderung zum 1. Januar haben
wir in einer Probephase Spät- und Nacht-
dienst überlappend gestaltet. Auch das
soll für Entlastung in Zeiten sorgen, in
denen wir besonders viele Patientenzu-
gänge haben. Wir beteiligen die Assis-
tenzärzte und berücksichtigen ihre Anlie-
gen. Trotzdem ist das ein absolut anstren-
gender Job, und natür-
lich kommt es auch
mal vor, dass
ärztliche Kol-
legen mit
Verweis
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
foto: siNa sCHuLDt/DPa, Peter steffeN/DPa (MoNtaGe)
auf den Arbeitsdruck das Haus verlassen.
Aber es gibt eine große Bewerberliste und
kein Problem mit Nachbesetzungen.
Sie können es sich also leisten, Personal zu
den Leuten nach Hause zu schicken?
Das ist keine Frage des „sich leisten“ –
vielmehr eine gute Verknüpfung von
neuen Versorgungsmodellen und Be-
rücksichtigung von Personalinteressen.
Der Anfang der stationsäquivalenten Be-
handlung war wirklich schwierig. Man
musste mutig sein und Strukturen anders
denken. Es wollen aber auch nicht alle
Beschäftigten in den gewohnten Struk-
turen weiterarbeiten. Vor allem für Per-
sonal in der Psychiatrie ist es wichtig zu
wissen, was die Menschen zuhause be-
schäftigt. Und es geht auch um Arbeits-
zeitgestaltung. Wir bekommen Bewer-
bungen für genau diesen Bereich.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Man darf das nicht rosarot sehen; die sta-
tionsäquivalente Behandlung ist nicht
der Heilsbringer. Der Ansatz ist aufwen-
dig und erfordert ein Umdenken. Aber er
ist näher beim Patienten und beim Perso-
nal. Man verdient damit keine goldene
Nase – mit der herkömmlichen Behand-
lung auf Station aber auch nicht.
Wie weit ist dieses Modell verbreitet?
Die Versorgungsform ist erst seit 2018 in
Deutschland möglich. Es sind derzeit
rund 60 psychiatrische Häuser, die das
machen. Das Helios-Parkklinikum ge-
hört dazu – als einziges in Sachsen. In
Süddeutschland ist das Modell am Wei-
testen verbreitet.
Zur Person
Professor Katarina Stengler (54) lei-
tet das Zentrum für seelische Gesund-
heit am Helios-Park-Klinikum Leipzig.
Dort ist sie seit 2017 auch Chefärztin in
der Klinik für Psychiatrie, Psychosoma-
tik und Psychotherapie. stengler ge-
hört verschiedenen wissenschaftlichen
Beiräten und Kommissionen an – unter
anderem der Deutschen Gesellschaft
für Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychosomatik und Nervenheilkunde,
der Deutschen Gesellschaft für
Zwangserkrankungen und dem
Psychiatriebeirat der stadt
Leipzig. foto: CHristiaN HüLLer
 Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023 LEIPZIG 21

Rosensonntagsumzug: Karneval, Liviaplatz

wird
Konfetti und jede Menge Sperrungen für Autos
geöffnet
In Leipzig sind am Sonntag wieder die Narren los. Von 11 bis 17 Uhr gibt es neben Grüne befürchten
Umzug und Bühnenprogramm auch Verkehrseinschränkungen in der Innenstadt. Gefahren für
Fußgänger.
Von Regina Katzer biläumsveranstaltung am 11. Feb- Leipzig. Die grüne Ratsfraktion

D
ruar 2024. befürchtet, dass die vom Stadtrat
er traditionelle Leipziger „Zum 24. Leipziger Rosensonn- beschlossene Öffnung des Livia-
Rosensonntagsumzug, tagsumzug ist mit Verkehrsein- platzes zu Gefährdungen für
der Ende Januar noch auf schränkungen zu rechnen“, teilte Fußgänger führen könnte. An-
der Kippe stand und dank das Ordnungsamt der Stadt Leipzig wohner hätten sich daran ge-
einer Spendenaktion in letzter Mi- am Freitag mit. Beachten Sie folgen- wöhnt, den seit Mai 2022 für den
nute gerettet werden konnte, zieht de Sperrungen und Behinderungen Autoverkehr gesperrten Platz
am Sonntag ab 14 Uhr durch die In- in der Innenstadt: „mittig zu queren, ohne nach
nenstadt. Während der Himmel ■ Die Zufahrten in den Brühl wer- rechts und links schauen zu müs-
überwiegend bewölkt sein soll, den ab 11 Uhr gesperrt, da hier die sen“, erklärte jetzt der bündnis-
verspricht das Bühnenprogramm Umzugswagen aufgestellt werden. grüne Stadtrat Martin Bieders-
auf dem Markt einen bunten Kon- ■ Der Neumarkt/Höhe Kupfergasse tedt. „Aufgrund dieser Gewöh-
fetti-Regen mit Showtanz, Män- wird ab 11.30 Uhr für den Verkehr nungseffekte müssen wir mit ge-
nerballett und Preisverleihungen. gesperrt. Die Durchfahrt an der Pol- fährlichen Situationen vor allem
Alle Infos zur Route und den Ver- leranlage Thomasgasse bzw. die zwischen Autos, Fußgängerin-
kehrseinschränkungen finden Sie Ausfahrt an der Polleranlage Am nen und Fußgängern rechnen.“
hier! Hallischen Tor ist ab 13 Uhr nicht Die Stadtverwaltung sollte des-
Unter dem Motto „Kein Strom, mehr möglich. Die Aufhebung der halb die Entwicklung dort in den
kein Gas, kein Sprit – die Narren Straßensperrungen ist gegen 17 Uhr nächsten Wochen aufmerksam
ham’ das Radl mit“ startet der Um- vorgesehen. beobachten.
zug 14 Uhr am Brühl in Richtung ■ Am Parkhaus „Oelßners Hof“ „Als demokratische Partei ak-
Markt. Die Karnevalisten aus Leip- (Brühl), den Tiefgaragen „Mu- zeptieren wir den Abstimmungs-
zig und Umgebung müssen vor al- seumswinkel“ (Brühl) und „Motel prozess im Stadtrat“, so auch Ul-
lem zu wasserfester Schminke grei- One“ (Schuhmachergäßchen) so- rike Böhm, Co-Vorsitzende des
fen, denn der Wetterdienst rechnet wie dem Parkplatz „Deutrichs Kreisverbandes der Leipziger
aktuell ab den Mittagsstunden mit Hof“/Reichsstraße wird es zeitwei- Grünen. „Wir fordern für die Zeit
Regenschauern und Temperaturen se zu Behinderungen kommen. Al- der Verkehrsumleitung geeigne-
unter zehn Grad. le anderen öffentlichen Parkhäu- te Maßnahmen für eine gefahrlo-
Auch die Schaulustigen und Ka- ser/Tiefgaragen sind nicht betrof- se Überquerung des Liviaplat-
mellen-Sammler am Straßenrand fen. Der bisher letzte Ro- zes. Wir sagen ganz klar Nein
sollten sich warm und wetterfest ■ Die Buslinie 89 verkehrt ab cica sensonntagsumzug zum vollständigen Rückbau der
kleiden. Der Regenschirm wird am 12 Uhr in beiden Richtungen über in Leipzig fand kurz Platzgestaltungselemente – von
Sonntag nicht nur zum Einsam- den Promenadenring. vor der Corona-Pan- der Modellprojektzone muss
meln der süßen Bonbons ge- ■ Für die Aufstellflächen der Wagen demie am 23. Febru- auch während der Umleitung so
braucht. am Brühl und entlang der Umzugs- ar 2020 statt. viel wie möglich erhalten wer-
Die Leipziger Karnevalisten bli- strecke zum Markt besteht am fotos (3): den. Vor allem ist daran zu den-
cken schon jetzt optimistisch ins Sonntag absolutes Haltverbot. Ach- Christian Modla ken, dort die Geschwindigkeit zu
nächste Jahr, in dem der 25. Rosen- tung: Erteilte Ausnahmegenehmi- begrenzen.“
sonntagsumzug stattfinden soll. gungen und Parkerleichterungen Der Stadtrat hatte die Öffnung
Schon kurz nach Aschermittwoch können am 19. Februar nicht in An- des Liviaplatzes mehrheitlich be-
wird ausgewertet und im Sommer spruch genommen werden. schlossen, damit die Gewerbe-
geht es in die Vorbereitung der Ju- treibenden und Dienstleister in
der östlichen Hälfte des Wald-
Löhrstr

straßenviertels während der Um-

g W baumaßnahme der Waldstraße
Tröndlinring Tröndlinrin B 87 R illy
ic har besser erreichbar sind. Durch
d-W diese Entscheidung soll auch der
agn
er- Einsatz eines Shuttlebusses
Str
aß e möglich werden, um ältere und
Start: Brühl behinderte Bewohner des Vier-
g
rin

tels in der Bauzeit mobiler zu ma-

Reichsstraße
ler

chen. Für diese Entscheidung

de

Katharinenstraße

haben im Rat die SPD, die AfD,

Hain

die CDU und die Freibeuter-

Brüh
l Fraktion gestimmt. Die Öffnung
stra

Kle
ine
gilt nur, bis die Waldstraße wie-
ß

Fle Böttchergäßchen der befahrbar ist – was voraus-

e

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erg sichtlich im Juli der Fall sein

Ritterstra

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e könnte. Andreas Tappert
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rin Salzgäßch
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Ziel:
Klosterga

Markt
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Petersstraße

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Neumark
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Dittrichring

Gewan
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Sporergä Auf dem Liviaplatz sollen jetzt
Preußergäßchen
Univ

o-Schill-Straße Blumenkübel und Bänke zur Seite

ersit

gezogen werden, damit in der

Ratsfreischulstra Hochzeit der Großbaustelle Wald-
ätss

ße
Martin-L

straße die Anwohner besser durch

gasse
traß

Magazin das Waldstraßenviertel kommen.

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Der Umzug startet am Brühl und endet auf dem Markt. Grafik: stepMap/lvz foto: andré keMpner
uther

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dabei auch die hochwertigen Trifo- konnte ich wieder scharf sehen, durchgeführten überhaupt. Die im Herzen der Stadt Leipzig. Verfügung. Besuchen Sie unseren Lampestraße 1
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Auch Hans Peter Dietrich ent- ein ungetrübteres Sehvermögen neuer Lasertechnik wird durch die genarzt, Mitglied im ICL-Experten- 05.09.2022,
13.06.2022,
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tag, den 06.03.2023, um 18:30 Uhr. www.augen-und-laserzentrum.de
302556301_001123
22
Taucha ist Hotspot
für solidarische Landwirtschaft
Neue Entwürfe für Lebensmittelgewinnung sind im Kommen. Besonders östlich von Leipzig findet sich
eine außergewöhnlich hohe Dichte an gemeinschaftlichen Acker-Projekten.
Bei Ackereinsätzen oder Hoffesten, wie dem der Kola (Bild), treffen sich Mitglieder und Interessierte und kommen
der Erzeugung ihrer Obst- und Gemüselieferungen buchstäblich hautnah.
Von Clara Geilen
und Juliane Staretzek
I
n Zeiten des voranschrei-
tenden Klimawandels ent-
wickeln immer mehr Men-
schen das Bewusstein, so
umweltverträglich wie
möglich zu leben. Beson-
ders bei Obst und Gemüse setzen
Verbraucherinnen und Verbrau-
cher neben der Bio-Qualität zu-
nehmend auf Regionalität und
Saisonalität. Und wo lässt sich
dieser Produktionsstandard bes-
ser sicherstellen als auf eigenen
bewirtschafteten Feldern vor den
Toren der Stadt? Das Modell, das
mit diesem Versprechen beson-
ders östlich von Leipzig um die
Stadt Taucha auf dem Vormarsch
ist, nennt sich solidarische Land-
wirtschaft (Solawi). Bislang sind
dort fünf verschiedene Projekte
angesiedelt. Dabei werden Men-
schen aktiv, indem sie – als Ge-
nossenschaft oder Verein organi-
siert – Flächen pachten, bewirt-
schaften und die Erträge unter
den Mitgliedern verteilen.
In der solidarischen Landwirt-
schaft können mit relativ wenig
Fläche Arbeitsplätze geschaffen
und zahlreiche Menschen ver-
sorgt werden. Aktuell bewirt-
schaften fünf Projekte insgesamt
etwa 90 Hektar Land. Im Ver-
gleich dazu bewirtschaftet ein
konventioneller Betrieb allein
häufig mehr als zehnmal so viel.
Der Direktkontakt von Erzeugen-
den und Verbrauchenden ver-
spricht das Miterleben und Mit-
bestimmen. Diese Möglichkeiten
stoßen in Leipzig auf gute Reso-
nanz.
Nicht weit weg – in Taucha hat
sich solidarische Landwirtschaft
etabliert. Viele Interessierte aus
der Stadt gelangen mit dem Fahr-
rad oder der Bahn auf den Acker,
wo geeignete Flächen vorhanden
sind. So konnte 2011 die Rote
Beete als erstes Projekt einen Hof
im Ortsteil Sehlis kaufen und zei-
gen, wie alternative Agrarwirt-
schaft funktioniert. Daraus ent-
standen in den Jahren weitere Ini-
tiativen. Heute ist in Taucha der
Allmende-Verein für eine gute
Vernetzung der Projekte unterei-
nander und nach außen aktiv. Er
organisiert Veranstaltungen und
Netzwerktreffen, eröffnet den Ini-
tiativen Austausch- und Koopera-
tionsmöglichkeiten und stellt
Kontakte zu anderen Akteuren
wie dem Ernährungsrat Leipzig.
Maria Bienert Biohof
und Apfelsternwarte
Die Sterngartenodyssee wurde 2013
gegründet und ist ein zusammen-
schluss von mehreren Betrieben, eine
sogenannte kooperations-solawi. sie
ist ein gemeinsames Projekt vom Bio-
hof Maria Bienert aus Taucha, Johan-
nes fischer vom gärtnerhof grüner
Berg bei Halle sowie simon Junges
Apfelsternwarte. Während Maria Bie-
nert seit 1999 in Taucha Demeter-ge-
müse anbaut, hatte Junge vor, eine
eigene solidarische Landwirtschaft
aufzubauen und wollte das konzept
auf den Obstbau übertragen. zu dritt
können sie eine breite Produktpalette
anbieten. Obwohl anfangs vornehm-
lich die region Berlin beliefert wurde,
wird sich das Projekt in zukunft nur
noch auf die region Halle/Leipzig fo-
kussieren und ab Mai unter dem neu-
en Namen „Die gute saat“ auftreten.
■ Nachhaltigkeit: Die Anfänge dieser
solawi waren von kreativität geprägt.
um möglichst kostengünstig mit dem
Obstanbau zu beginnen, zog Junge
seine Bäume aus Trester, einem Ab-
fallprodukt der saftproduktion, wel-
ches er auf seine flächen ausbrachte.
„Daraus ist eine Methode entstanden.
Die Bäume werden nicht mehr ver-
pflanzt. solche Obstdirektsaat hat vor
mir niemand gemacht.“ Der große
unterschied zwischen Aussaat und
der üblichen Pflanzung von jungen
Bäumen sei der Wasserverbrauch.
■ Kiste, Kosten und Mitglieder: Der
Ernteanteil enthält frisches sowie La-
gergemüse aus Taucha und Halle,
ebenfalls Obst und saft von den flä-
chen der Apfelsternwarte aus dem
Leipziger umland. zusatzprodukte
wie Haferflocken, seien bestellbar.
„Die meisten Leute kommen zu uns,
weil sie genau diese kombination
schätzen“, erzählt simon Junge. Maria
Bienert erklärt: „Es soll bald zwei Mo-
delle geben. Ein großer Anteil für 90
bis 100 Euro und ein kleiner für 50 bis
60 Euro pro Monat.” geliefert wird
wöchentlich in verschiedene Verteil-
stationen. Eine gemeinsame Arbeits-
kultur ist bei der guten saat wichtig,
doch häufig hätten die Abnehmer we-
niger zeit, selbst mit anzupacken. si-
mon Junge ist aber von dem gemein-
schaftsaspekt überzeugt: „solidari-
sche Landwirtschaft ist das seltene,
vielleicht einzige Modell, wo Erzeuger
und Verbraucher im selben Boot sit-
zen.“
LEIPZIG
fOTO: rEINHArD räDLEr
„Solawi“: Die fünf Initiativen im Einzelnen
Rote Beete
Die Rote Beete entstand als Gemein-
schaftsprojekt. Im Jahr 2011 kaufte ein
damaliges Bündnis die jetzigen flächen
und wurde 2017 in eine genossenschaft
umgewandelt. Als erstes Vorhaben die-
ser Art in Taucha, ging sie mit positivem
Beispiel voran und hat somit einen
grundstein für den solawi-Boom in der
region gelegt. Weitere Projekte haben
sich aus ihr heraus entwickelt.
■ Nachhaltigkeit: Eine Herausforde-
rung, die die rote Beete, genau wie
andere landwirtschaftliche Betriebe,
meistern muss, sind langanhaltende
Dürren. Das Wassersparen funktio-
niert mithilfe eines seit Jahren einge-
setzten Tropfschlauch-Bewässerungs-
systems, welches besonders zielge-
nau wirkt und der Verdunstung vor-
beugt. „Einen Beitrag zum klima-
schutz leisten wir insbesondere durch
die kurzen Transportwege, die Ver-
meidung von Lebensmittelver-
schwendung, da wir jedes gemüse
nutzen, die schonende Bodenbearbei-
tung und den Verzicht auf kunstdün-
ger”, erklärt die genossenschaft.
Insbesondere durch die Pflanzung
von Baumreihen und Windschutzhe-
cken zwischen und neben die Einzel-
beete, kann feuchtigkeit in der Erde
besser gespeichert und die Boden-
temperatur gesenkt werden. Diese
schützen vor Erosion und verbessern
das Mikroklima. In einem neuen Obst-
bau-Projekt setzt das Team auf be-
sonders klimawandelrobuste sorten.
■ Kiste, Kosten, Mitglieder: In einer
Bietrunde unter den Mitgliedern wird
der Preis für die Anteile, die jede Wo-
che in den Verteilstationen abgeholt
werden können, verhandelt. Momentan
liegen die kosten durchschnittlich bei
96 Euro im Monat. Der gemein-
schaftsgedanke wird hier groß-
geschrieben. An drei Tagen im
Jahr sollen Mitglieder hier mit-
helfen. Verschiedenste Aufgaben
wie feldarbeit, Be- und Entladen
an den Verteilstationen oder ge-
meinschaftliche sauerkrauther-
stellung fallen an. zurzeit kann
man sich als Interessent jedoch
nur auf eine Warteliste setzen
lassen.
Matthias Kriedel und Luise Ebenbeck von der Roten Bee-
te in Taucha stehen im Folientunnel.
fOTO: JuLIANE sTArETzEk
Feste Pflichten gibt es bei der Kleinen Beete keine. Den-
noch können Mitglieder bei der Ernte, wie hier auf dem
Foto aus dem Jahr 2020 unterstützen. fOTO: OLAf BArTH
Kooperative Landwirt-
schaft Leipzig (KoLa):
Die KoLa ist mit ihren über 30 Hektar
Fläche das größte solawi-Projekt in
Ostdeutschland. Dabei ist es noch
jung: 2019 als genossenschaft ge-
gründet, hat das Team Anfang 2021
den Aufbau des koLa-Hofs in Taucha
begonnen, wo seither gemüse ange-
baut, gelagert und verpackt wird. ur-
sprünglich wurden ihre jetzigen flä-
chen der roten Beete angeboten. Als
diese jedoch die Vergrößerung ab-
lehnte, entschieden sich ihre Mitglie-
der Jan-felix Thon und Eva köhler für
die Neugründung der koLa.
■ Nachhaltigkeit: Auch die koLa
kämpft gegen die folgen des klima-
wandels: Extremwetterereignisse, wie
starkregen, der die saaten davonspült
oder die folientunnel beschädigt sowie
anhaltende Dürren, nehmen zu. um
Wasser zu sparen, setzt das Team eine
Tropfschlauch-Bewässerungsanlage
ein, welche die Erde durchfeuchtet und
so die Verdunstung erschwert. Dafür
spielt auch die Bodenqualität selbst
eine rolle. Der Einsatz von kompost
erhöht den Anteil organischer subs-
tanz und verbessert so die fähigkeit
der Erde, Wasser zu speichern. Dane-
ben setzt man auch auf bauliche kniffe:
Die Abwärme der kühllager etwa be-
heize die Büros und Pausenräume, ver-
rät Agraringenieurin Eva köhler.
■ Kiste, Kosten und Mitglieder: „Wir
haben 1759 genossenschaftsmitglieder.
1150 davon beziehen einen Ernteanteil“,
erklärt die gründerin. Damit versorgt
koLa von den Tauchaer solawis die
meisten Haushalte. Von rentnerinnen
und rentnern bis zu studierenden sei-
en hier verschiedenste Menschen aktiv.
koLa will zeigen, dass solidarische
Landwirtschaft ebenfalls im großen stil
mit den gleichen sozialen und ökologi-
schen Werten funktionieren kann. Es
gibt auch noch freie Ernteanteile, die
die genossenschaftsmitglieder etwa in
eine konsumfiliale in ihrer Nähe gelie-
fert bekommen. Eine kiste kostet mo-
natlich zwischen 48 und 68 Euro.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Eva Köhler hat die KoLa mit gegründet. In der Hand
hält sie eine Kiste, die sich Leipziger bei Verteilpunkten
abholen können.
Mitglieder der Ackerilla auf der Ackerfläche bei Sehlis.
Derzeit werden neue Mitstreiter ab Anfang April ge-
sucht.
Kleine Beete
Die Kleine Beete wurde 2015 als Ein-
zelprojekt gegründet und ist seit Mit-
te 2020 eingetragener Verein. Auf 1,3
Hektar fläche baut das Team hier ge-
müse für etwa 70 Haushalte an. Das
Projekt sucht derzeit neue Mitglieder.
■ Nachhaltigkeit: und etwas dazu zu
lernen gibt es allemal: Der Verein hat
sich auf die fahnen geschrieben, alte
Anbau- und Lagermethoden wieder-
zuentdecken, gleichzeitig soll der Bo-
den aufgebaut werden. soweit mög-
lich, soll ganz auf kunststoffe verzich-
tet werden. Die kleine Beete arbeitet
mit weiteren umweltpolitischen grup-
pen und Netzwerken zusammen und
betreibt Öffentlichkeitsarbeit zum Na-
turschutz und gartenbau.
■ Kiste, Kosten und Mitglieder: für
durchschnittlich 93 Euro pro Monat
bekommen Mitglieder bis zu 5 kilo-
gramm Produkte wöchentlich gelie-
fert, im Winter teilweise nur jede zwei-
te Woche. Der Preis wird in einer Biet-
runde individuell festgelegt. In vier
Verteilstationen in jeder Himmelsrich-
tung des stadtgebiets kann man den
Ernteanteil abholen. Wer hier mitma-
chen will, hat keine festen Pflichten.
„Die Leute müssen gemüse abholen,
aber das ist das Einzige, was sie müs-
sen“, sagt Nora rösch, gärtnerin der
kleinen Beete. Es ist aber möglich und
gern gesehen, sich mit einzubringen.
Wenn man beispielsweise an Ent-
scheidungsprozessen beteiligt sein
will, steht das Plenum monatlich of-
fen. „Es ist schön, wenn wir wissen,
wer die Leute sind, die sich bei uns
beteiligen“, findet sie und auch für die
Mitglieder selbst sei es toll, in den
garten zu kommen und zu sehen, wie
das gemüse den Weg in ihre küche
findet.
fOTO: WOLfgANg sENs
fOTO: MONA kNOrr
Ackerilla
Ackerilla baut auf vier Hektar Gemü-
se in Sehlis an. Das Projekt wurde im
Herbst 2019 gegründet und ist seit
2022 als genossenschaft organisiert.
Derzeit sucht die Ackerilla neue Mit-
glieder ab Anfang April.
■ Nachhaltigkeit: Die Trockenheit im
vergangenen Jahr sorgte für tagelan-
ge Wald- und feldbrände in einigen
100 Metern Entfernung des Ackers,
erzählt Ackerilla-Mitglied Isabel Mat-
thias. „Das war sehr bedrohlich und
sehr greifbar“, erinnert sie sich. Die
genossenschaft setzt auf robuste sor-
ten und versucht, sehr wasserscho-
nend zu arbeiten. sie wolle sich aber
weiterhin verbessern. „Wir haben 1,3
Hektar Hecken auf unserem grund-
stück gepflanzt, um einen raum für
die Artenvielfalt zu schaffen und
unsere flächen vor Wind und Erosion
zu schützen“, berichtet Isabel Matthi-
as. Weitere Hecken und auch Bäume
sollen zukünftig gepflanzt werden.
■ Kiste, Kosten und Mitglieder: Die
Mitglieder seien gemischten Alters.
Neben studierenden und familien sei-
en auch rentner dabei, die aktiv auf
dem Acker aushelfen. Im Moment
werden etwa 125 Ernteanteile verge-
ben. Jede gemüseportion versorgt
dabei zwei bis vier Personen und kos-
tet 89 Euro monatlich. In fünf ver-
schiedenen Verteilstationen im gan-
zen stadtgebiet und einer in Taucha
kann man die Produkte abholen. um
diese zu beziehen, muss man genos-
senschaftsmitglied werden und gele-
gentlich mitarbeiten, wobei dafür kein
bestimmter umfang festgelegt ist.
Neben der unterstützung auf dem
feld können Mitglieder auch bei ad-
ministrativen Tätigkeiten oder in
Arbeitsgemeinschaften tätig werden.
 Sonderveröffentlichung
Samstag | 18. Februar 2023

Ambulantes OP-Zentrum erfolgreich gestartet

Nach der Eröffnung des neuen Ambu-
lanzzentrums im November letzten
Jahres hat das ambulante Operations-
zentrum in der dritten Etage des Neu-
baus jetzt seinen regulären Betrieb
aufgenommen und bietet sowohl für
Patienten als auch Mitarbeitende eine
neue und vor allem zukunftsorien-
tierte Behandlungseinheit. In vier
modernen OP-Sälen werden hier alle
ambulant durchführbaren Eingriffe
verschiedener Fachrichtungen ausge-
führt.
Montagmorgen, kurz nach 7 Uhr im
Aufwachraum des ambulanten OP-
Zentrums. Ronny B., 36-jähriger Lage-
rist aus Naunhof liegt für den Eingriff
vorbereitet auf einem mobilen OP-
Tisch, der eher an ein Krankenbett er-
innert. Er ist einer der ersten Patienten,
die im neuen ambulanten OP operiert
werden. Aufgrund eines Arbeitsun-
falls muss er sich einer Handoperation
unterziehen. Etwas aufgeregt ist er,
aber Angst hat er nicht. B. ist froh, dass
der Eingriff an seiner Hand nach einer
Stoßverletzung nun ambulant erfolgt.
„Der Vorteil einer ambulanten OP für
den Patienten ist, dass die stationäre
Aufnahme erspart bleibt und er den
Heilungsprozess im häuslichen Um-
feld erlebt“, sagt Dr. Philipp Esser, Chef-
arzt des ambulanten OP-Zentrums und
erfahrener Unfallchirurg. Besonders
vorteilhaft für Patienten und Perso-
nal ist die Verwendung von mobilen
Operative Eingriffe ohne stationären Aufenthalt
Chefarzt Dr. P. Esser mit Patient Ronny B. kurz vor dem operativen Eingriff.
OP-Tischen. „Nach dem Einschleusen
werden die Patienten auf einen der
vollelektrischen mobilen OP-Tische
gebettet, mit diesem dann in den OP-
Saal gefahren und operiert. Danach
werden die Patienten mit demselben
OP-Tisch wieder in den Aufwachraum
gefahren und dort nachbetreut. Ein
zeitlich und körperlich aufwendiges
Umbetten ist somit nicht mehr not-
wendig“, führt OP-Chef Esser weiter
aus.
Ronny B. wird ausführlich aufgeklärt,
in den OP 1 geschoben und örtlich be-
täubt. Er ist die ganze Zeit bei Bewusst-
sein und kann auf dem Operations-
monitor verfolgen, was hinter dem
grünen Tuch mit seiner Hand passiert.
Nach einer Stunde hat er alles gut
überstanden. Der operierende Arzt der
Klinik für Plastische und Handchirurgie
ist zufrieden. Es werden Verbände und
Bandagen angelegt, danach wird Ron-
ny B. noch zwei Stunden überwacht,
bevor er nach Hause geht. In weiteren
Kontrolluntersuchungen werden der
Heilungsverlauf sowie die Funktionali-
tät der Hand überprüft. „Eingriffe wie
bei dieser Verletzung sind wie gemacht
für ambulante Operationen“, erklärt Dr.
Esser. „Der Patient erhält schnelle Hilfe,
ohne einen langwierigen mehrtägigen
Aufenthalt im Klinikum.“
Modulare Bauweise für fachübergrei-
fende Nutzung
Durch die modulare Bauweise können
alle vier OP-Säle fachübergreifend ge-
nutzt werden. Dies ermöglicht eine
kurzfristige, variable und somit beson-
ders effiziente Auslastung der Saalka-
pazitäten. Kurze Wege und ein eben-
falls modulares Versorgungsystem
minimieren Wechselzeiten zwischen
den einzelnen Operationen und er-
möglichen schnelle Wechsel zwischen
verschiedenen Fachrichtungen inner-
halb eines OP-Saals. „Die Zunahme
ambulanter operativer Behandlungen
spiegelt den allgemeinen Trend der
Ambulantisierung in unserem Gesund-
heitswesen wider. Wir planen, die der-
zeitigen OP-Kapazitäten schrittweise
auszubauen und künftig auch weitere
Fachrichtungen mit in das ambulante
OP-Zentrum zu integrieren“, fasst Dr.
Esser zusammen.
Blick in den OP: Ronny B. verfolgt am Monitor, wie die Verletzung der Hand operiert
wird.
Komfortable Ausstattung und direkte
Anbindung ans Klinikum
Ein besonderes Augenmerk bei der
Ausstattung des OP-Zentrums wurde
auf eine ausgeglichene und effektive
Mischung aus modernsten medizi-
nischen Behandlungsmodalitäten,
gepaart mit einem komfortablen Am-
biente für die Patienten gelegt. Alle
OP-Säle sind mit Raum-Klima-Decken
ausgestattet und verfügen über loka-
le Infrarot-Decken-Wärmestrahler, um
sowohl für die Patienten als auch das
OP-Personal optimale Bedingungen
zu schaffen. Durch die Anbindung der
OP-Säle an das digitale Bildverarbei-
tungsprogramm des Klinikums ist es
möglich, sämtliche im Vorfeld zur Ope-
ration durchgeführten radiologischen
Untersuchungen im OP-Saal an ent-
sprechenden Monitoren zu betrach-
ten. Ebenso werden alle im Rahmen
der Operation, wie z.B. bei arthrosko-
pischen Eingriffen, angefertigten Bild-
und Videoaufzeichnungen mittels di-
gitaler Bildverarbeitung in das System
des Klinikums eingespielt. Ein weiterer
Vorteil ist die direkte Anbindung an
das Klinikum, auf dessen Ressourcen
im Ernstfall vollumfänglich zurückge-
griffen werden kann.
Ihr Ansprechpartner
Dr. med. Philipp Esser
Chefarzt
Ambulantes OP-Zentrum
0341 - 909 3370
mvz-aop@sanktgeorg.de

Intensive Betreuung für Schwangere

Neue Präpartalambulanz und hebammengeleitete Geburten
Mit der neuen präpartalen Station inkl.
Ambulanzbereich vervollkommnet das
Klinikum St. Georg sein Angebot rund
um das Thema Geburt. Seit Februar
können Schwangere in unmittelbarer
Nähe zum Kreißsaal behandelt und
versorgt werden. Außerdem reagiert
das Klinikum auf die zunehmenden
Wünsche werdender Mütter und bietet
hebammengeleitete Geburten an.
„Schwangere sollen es bei uns so un-
kompliziert wie möglich haben. Das
beinhaltet auch kurze Wege. Mit einem
Überweisungsschein des Frauenarztes
kommen die Patientinnen in unseren
Ambulanzbereich und erhalten hier
Hebammensprechstunden, Feindia-
gnostiken und Geburtsplanungen.
Sollte sich aus irgendeinem Grund eine
stationäre Aufnahme ergeben, ist man
Leitende Oberärztin Dr. N. Uhlig und leitende Hebamme J. Hildesheim bei einer Vor- quasi schon da und muss sich nicht
sorgeuntersuchung. erst neu orientieren“, beschreibt Dr.
Nadja Uhlig, leitende Oberärztin der
Geburtshilfe, das neue Konzept und
betont, dass „Station und Ambulanz
federführend von Hebammen geleitet
werden, damit eine intensivere Betreu-
ung organisiert werden kann. So lernen
die Frauen das Hebammenteam und
das gesamte Umfeld besser kennen.
Das ist ein großer Vorteil, da man dann
zur Geburt die Hebammen als Vertrau-
enspersonen wahrnimmt – eine ideale
Voraussetzung für die Entbindung.“
Schwangere, Risikoschwangere und
Frühgeburten werden im Perinatal-
zentrum Level 1 umfassend betreut.
Gerade in emotional schwierigen Situ-
ationen ist die mentale und psychische
Betreuung eine Grundvoraussetzung
für das Wohlfühlen auf der neuen prä-
partalen Station, die sich Tür an Tür zum
Kreißsaal und zur Neonatologie befin-
det und somit kurze Wege, Fachperso-
nal und medizinische Bestausstattung Schmerzmittel zum Einsatz. Dennoch
bietet. Das ist ein enormer Zugewinn kann aber auf Wunsch oder bei medi-
für Patientinnen und Mitarbeitende. zinischer Notwendigkeit jederzeit ein
Arzt/eine Ärztin hinzugezogen werden.
Neu: Hebammengeleitete Geburten
„Besonders freue ich mich, dass mit
unserem tollen Team hebammenge- Ihre Ansprechpartnerin
leitete Geburten möglich sind. Frauen,
die Interesse daran haben, können sich
gern auch mit dem Partner/der Partne-
rin zwischen der 28. und 32. Schwan-
gerschaftswoche in unserer Hebam-
mensprechstunde vorstellen (Tel. 0341
909-3399) und mit der Hebamme alle
Details und Wünsche ausführlich so-
wie vertrauensvoll besprechen“, führt
Dr. Uhlig aus. Geburten, die Hebam-
Dr. med. Nadja Uhlig
men alleinverantwortlich durchführen, leitende Oberärztin
sind ebenso sicher wie ärztlich gelei- Klinik für Gynäkoligie und Geburts-
tete. Unter kontinuierlicher Aufsicht hilfe
einer oder mehrerer Hebammen kom- 0341 909-4320
men seltener operative Eingriffe und nadja.uhlig@sanktgeorg.de

INFOABEND „Medizin zum Anfassen“

Darmkrebs
Vorsorge, Behandlungsmöglichkeiten, Operation
Seit über 20 Jahren steht der Monat März im Zeichen der Darmkrebsvorsorge mit dem Ziel, in der Bevölkerung das
Bewusstsein für die Prävention von Darmkrebs zu schärfen. Keiner muss an dieser Erkrankung sterben, weil wir die
Möglichkeit haben, im Rahmen einer Darmspiegelung die Vorstufen zu erkennen und operativ zu entfernen. Doch
oft siegt die Angst vor der Untersuchung über die Angst vor dem Krebs! War früher Darmkrebs eher eine Erkran-
kung, die bei älteren Menschen auftrat, steigen die Erkrankungszahlen in der jüngeren Generation in den letzten
Jahren an.
Wir laden Sie herzlich ein zu einer Diskussion über Bedenken und Chancen von Vorsorgeuntersuchungen und
stellen Ihnen neue und bewährte Operationsmethoden vor.
Im Anschluss beantworten unsere Experten, Chefarzt PD Dr. Boris Jansen-Winkeln und Chefarzt Prof. Dr. Ingolf
Schiefke Ihre Fragen.

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Klinikum St. Georg gGmbH
Wenn aus Gründen der besseren Lesbarkeit im Text die männliche Form gewählt wurde, beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter.
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Der Verein für Ergeschichte im Südraum
Leipzig befindet sich in Liquidation. Als
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Haupt, Leipzig und Wolfgang Fleischmann,
Leipzig. Gläubiger des Vereins werden-
gebeten, ihre Ansprüche bei den Liquidato-
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Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Ohne Blaulicht durch Markkleeberg
Bürgerpolizist Stefan Klatt hat eine neue Kollegin. Polizeihauptmeisterin Ina Gerisch stellt sich und
ihre neuen Aufgaben bei einer Streifenfahrt durch die Große Kreisstadt vor.
Von Rainer Küster
Markkleeberg. Die Motorhaube des
Streifenwagens ist noch warm, als
Stefan Klatt und seine neue Kollegin
Ina Gerisch an diesem Morgen um
10 Uhr zu ihrer täglichen Kontroll-
fahrt durch Markkleeberg aufbre-
chen. Denn die erste Tour des Tages,
der für die beiden Bürgerpolizisten
um 6.30 Uhr beginnt, haben sie
schon hinter sich.
„Nachdem wir uns einen Über-
blick über die aktuelle Lage ver-
schafft haben, geht es gegen 7 Uhr
raus an die Markkleeberger Schu-
len“, erklärt Ina Gerisch. Seit 1. Feb-
ruar arbeitet die 37-jährige Polizei-
hauptmeisterin an der Seite ihres er-
fahrenen Kollegen Stefan Klatt als
Bürgerpolizistin in Markkleeberg.
Ein neues Gesicht, an das sich die
Einwohner der Stadt schnell ge-
wöhnen werden, denn im Auswahl-
verfahren um den Job habe sie vor
allem mit ihren kommunikativen
Fähigkeiten überzeugt, attestiert
Revierleiter Uwe Stöhr. „Genau das
brauchen wir an der Schnittstelle
zwischen Bürger und Polizei“, ist
Dass wir unsere
Präsenz rund um
den Bahnhofsvorplatz
erhöht haben, trägt
langsam Früchte.
Die Zahl der
Beschwerden
ist deutlich
zurückgegangen.
Stefan Klatt,
Bürgerpolizist
auch Hauptmeister Klatt froh über
die sympathische Verstärkung.
Im Bereich der Markkleeberger
Grundschulen und des Gymna-
siums gab es an diesem Morgen kei-
ne Vorfälle. Die gibt es auch sonst
selten, weiß Stefan Klatt, und seine
neue Kollegin ergänzt: „Wir sind
präventiv dort. Vor dem Gymna-
sium haben wir den Fokus eher auf
die Drogenproblematik und Graffi-
tis gerichtet, an den Grundschulen
geht es vorwiegend um die Sicher-
heit der Kinder auf dem Schulweg.“
Jetzt starten die beiden Bürgerpoli-
zisten zur Streife durch die Stadt.
Eine Flasche Wasser für unterwegs,
Schreibzeug, Kamera, Funkgerät,
Waffe und Pfefferspray sowie aller-
hand Formulare gehören zur Aus-
rüstung. Per Funk melden sie sich
im Leipziger Führungs- und Lage-
zentrum an. „Die Kollegen wissen
dann, wo wir sind und wenn eine
Meldung über einen Vorfall in der
Nähe eingeht, können sie uns sofort
ANZeIGe
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Unmittelbar nach der Anmeldung der Streifenfahrt im Leipziger Führungs- und Lagezentrum geht es für Stefan Klatt und seine neue Kollegin Ina Gerisch
hinaus auf die Markkleeberger Straßen.
Kurze Lagebesprechung am Bahnhofsvorplatz. Auch der angrenzende Be-
reich der Rathausgalerie und die Anlieferzone samt Parkplatz haben die
beiden Bürgerpolizisten auf ihren Streifen im Blick.
informieren“, erläutert Klatt. Das
erste Ziel der heutigen Streifenfahrt
ist der Bahnhofsvorplatz.
Dort ist es ruhig an diesem Vor-
mittag, fast menschenleer. „Das
liegt an den niedrigen Temperatu-
ren“, ist der Bürgerpolizist über-
zeugt. An warmen Tagen sei hier
wesentlich mehr los. Der gesamte
Bereich bis hin zur Rathausgalerie
gelte zwar noch immer als Schwer-
punkt im Bereich des Drogenhan-
dels, allerdings sei die Entwicklung
spürbar rückläufig. „Dass wir unse-
re Präsenz hier erhöht haben, zeigt
langsam Früchte. Die Zahl der Be-
schwerden ist deutlich zurückge-
gangen“, hat er festgestellt. Die bei-
den Bürgerpolizisten nehmen sich
trotz der ruhigen Lage Zeit, verlas-
sen das Auto und drehen eine Run-
RUND UM LEIPZIG
de zu Fuß. Auch der Parkplatz hinter
der Rathausgalerie wird in Augen-
schein genommen. „Nicht wegen
Falschparkern, sondern weil Dro-
gendealer in der Vergangenheit
gern hierher ausgewichen sind“,
begründet Ina Gerisch den Abste-
cher.
Vorzüge einer kleinstadt:
Begegnungen mit Respekt
Das nächste Ziel der Streife ist der
Zöbigker Hafen. Eigentlich ist der
Cospudener See mit dem Streifen-
wagen in wenigen Minuten erreich-
bar, aber Stefan Klatt wählt bewusst
nicht den direkten Weg. Sehen und
gesehen werden seien wichtige As-
pekte der Polizeipräsenz, begrün-
det er die vermeintlichen Umwege
über Nebenstraßen und durch
Stefan Klatt und Ina Gerisch – hier auf Streife am Cospudener See – ver-
zichten generell auf schusssichere Westen oder Zurschaustellung von Waf-
fen und anderem Equipment, um Bürgernähe zu zeigen.
Markkleeberger Wohnsiedlungen.
Und immer wieder der aufmerksa-
me Blick in die Umgebung – Ina Ge-
risch auf dem Beifahrersitz nach
rechts, Stefan Klatt nach links. Ir-
gendwann gehe einem das in
Fleisch und Blut über, sagt der
Hauptmeister. „Wenn wir spazieren
gehen, fragt meine Frau oftmals er-
staunt: ‚Was du alles siehst?‘“
Erst vor wenigen Tagen sei ihm
ein Jugendlicher aufgefallen, der
beim Radfahren telefoniert hat. „Da
muss man schnell reagieren, sonst
ist er weg“, sagt Klatt. Die beiden
Polizisten haben ihn zur Rede ge-
stellt, belehrt und, weil er einsichtig
war, mündlich verwarnt. Nein, von
einem Respektverlust gegenüber
der Polizei, wie er in Berlin oder an-
deren Großstädten beklagt wird,
FOtOs (3): ANDRé KemPNeR
könne man in Markkleeberg nicht
reden. „Gleich gar nicht, wenn sie
alleine sind“, weiß Ina Gerisch.
Markkleeberg sei da wohl auch
noch etwas zu ländlich geprägt.
„Hier ist die Anonymität noch nicht
so groß“, meint sie.
Sehen und gesehen werden,
diesmal allerdings wieder zu Fuß, ist
dann auch nach der Ankunft am Ha-
fen angesagt. Im Winter geht es
auch hier ruhig zu, Passanten grü-
ßen und einige ihrer Gesten lassen
ahnen, dass sie ihren Bürgerpolizis-
ten erkennen. Wer die Frau neben
ihm ist, wissen sie noch nicht. „Das
wird schon“, sagt Ina Gerisch lä-
chelnd, bevor es zurück zum Posei-
don geht, wo jede Menge geduldi-
ges Papier darauf wartet, den Rest
des Arbeitstages auszufüllen.
25
AUs dem
UmlAnd
SCHKEUDITZ
Die Friedrich-Ebert-Straße wird
von montag an bis zum 13. märz
zwischen markt und Ringstraße
voll gesperrt. Grund ist der Neubau
des markt Carré sowie eine Fahr-
bahninstandsetzung in der Fried-
rich-ebert-straße. eine Umleitung
wird laut stadt in Richtung Zent-
rum über die Leipziger straße – Al-
te straße beziehungsweise über
die Hallesche straße – teichstraße
ausgewiesen.
ZWENKAU
Der Film „Shazam!“ ist am morgi-
gen sonntag um 15.30 Uhr beim
Familienkino im Kulturkino Zwen-
kau, Hugo-Haase-straße 9, zu se-
hen. Der Film ist ab zwölf Jahren.
Der eintritt kostet 7,50, ermäßigt
5,00 euro.
MARKKLEEBERG
Zum Auftakt des Leipziger Musik-
gartens findet am heutigen sams-
tag um 18 Uhr im Deutschen Foto-
museum ein Konzert statt. musi-
ziert von der Opernsängerin Julia-
ne Harberg und dem Pianisten er-
mis theodorakis soll es einblicke in
die Open-Air-saison geben. Davor
gibt es eine Klanginstallation von
teilnehmern der Workshop-Reihe
des Leipziger musikgartens und
die aktuelle Ausstellung des mu-
seums zu sehen. Konzerttickets
kosten für erwachsene sechs, für
Kinder, schüler und studenten vier
euro – und sind auch im museum
selbst erhältlich.
ZWENKAU
Treff für alle: Das Café Internatio-
nal im Kulturkino, Hugo-Haase-
straße 9, ist am morgigen sonntag
wieder treffpunkt für alle, die un-
abhängig von Hintergrund und ge-
sprochener sprache, zusammen-
zukommen und sich austauschen
möchten. Kinder und erwachsene
sind von 13 bis 15 Uhr eingeladen.
Im Rahmen der Veranstaltung fin-
det zudem der Workshop „Orna-
mente malen“ statt. es geht um
das erlernen von strichen bis zum
Verständnis der Geometrie.
SCHKEUDITZ
Die Zufahrtsstraße zur Domholz-
schänke bleibt am 22. und 23. Feb-
ruar gesperrt. Wie die stadt mitteil-
te, werden in dieser Zeit Baumfäll-
arbeiten im Auwald durchgeführt.
kontAkt
Markkleeberg/Zwenkau
e-mail: markkleeberg@lvz.de
Schkeuditz
e-mail: schkeuditz@lvz.de
Taucha
e-mail: taucha@lvz.de
Markranstädt
e-mail: markranstaedt@lvz.de
Großpösna
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renzentrum „Dr. margarete Blank“,
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stellen sich vor
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hof 18: sa. 15 uhr motette mit collegium
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mit Juliane harberg (mezzosopran) und
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teuer; sa. 13.30, 17.15, 19.30, 23 uhr, so.
13.30, 16.15, 20.30 uhr perfect addiction;
sa., so. 14 uhr Der gestiefelte Kater 2: Der
letzte Wunsch; sa. 14.15, 17, 20, 22.30 uhr,
so. 11, 14.15, 17.15, 20.15 uhr ant-man and
the Wasp: Quantumania 3D; sa., so. 15.15,
16.30, 19.30 uhr avatar 2: the Way of Wa-
ter 3D; sa., so. 16, 20 uhr titanic 3D; sa.
17 uhr heaven in hell (omu); sa. 17,
19.45 uhr, so. 17.45, 19.45 uhr magic mike:
the last Dance; sa. 19.45, 22.30 uhr, so.
20.30 uhr Final cut of the Dead; sa.
19.45 uhr, so. 17.10 uhr ein mann namens
otto; sa. 20.30 uhr, so. 20.45 uhr plane;
sa. 22.45 uhr shotgun Wedding - ein knall-
hartes team; sa. 23 uhr m3gan; so.
10.30 uhr Die schule der magischen
SERVICE
bert und zu stückpreisen von fünf bis 200 euro eingekauft
werden. möglich sind Bar- und Kartenzahlung. Der eintritt
ist frei. ab 19 uhr verwandelt sich das Foyer 1 in der garde-
robenhalle dann in eine Karaoke-Bühne. Beim „Karaokefe-
ver“ können lieblingssongs performt und die erstandenen
Kostüme direkt im spotlight präsentiert werden. Die Karten
kosten fünf euro.
tiere 2; so. 13 uhr caveman; so. 20 uhr
sneak preview
Cinestar tel. 3366300, petersstr. 44:
sa., so. 10.55, 14.15, 17.25 uhr mumien - ein
total verwickeltes abenteuer; sa., so. 11,
14.35, 16.40 uhr Die drei ??? - erbe des Dra-
chen; sa., so. 11.10, 13.35 uhr maurice, der
Kater; sa., so. 11.10 uhr Die schule der ma-
gischen tiere 2; sa., so. 11.20 uhr Der räu-
ber hotzenplotz; sa. 11.40 uhr oskars Kleid;
sa., so. 11.50 uhr Der gestiefelte Kater 2:
Der letzte Wunsch 3D; sa., so. 12 uhr cave-
man; sa., so. 13.15, 16, 20.10, 22.10 uhr ava-
tar 2: the Way of Water 3D; sa., so. 13.30,
19.10 uhr ein mann namens otto; sa., so.
13.45, 16.30, 19.45, 23 uhr ant-man and the
Wasp: Quantumania 3D; sa., so. 13.50,
20 uhr perfect addiction; sa., so. 14.25,
16.50 uhr Der gestiefelte Kater 2: Der letzte
Wunsch; sa., so. 16.20, 20.30 uhr titanic
3D; sa. 17.05, 19.25 uhr, so. 17, 19.25 uhr ma-
gic mike: the last Dance; sa., so. 17.15,
20.20 uhr ant-man and the Wasp: Quantu-
mania; sa. 19.50 uhr, so. 22.25 uhr m3gan;
sa. 22.15 uhr Babylon - rausch der ekstase;
sa. 22.35 uhr, so. 22.45 uhr terrifier 2; so.
11.30 uhr the magic Flute - Das Vermächt-
nis der zauberflöte; so. 19.45 uhr ant-man
and the Wasp: Quantumania 3D (oV)
Cinémathèque Leipzig in der naTo tel.
3039133, Karl-liebknecht-str. 46: so.
19 uhr aftersun (omu); so. 21.15 uhr she
said (omu)
Filmclub KassaBlanka/Cineding
tel. 4774155, Karl-heine-str. 83: sa. 19 uhr
Kalle Kosmonaut; sa. 21 uhr holy spider
(omu)
Kinobar Prager Frühling tel. 3065333,
Bernhard-göring-str. 152: sa. 12.30 uhr Der
gestiefelte Kater 2: Der letzte Wunsch; sa.
14.30 uhr, so. 15.30 uhr Vogelperspektiven;
sa. 16.30 uhr rebellinnen - Fotografie. un-
derground. DDr.; sa. 18.15 uhr triangle of
sadness; sa. 20.45 uhr Final cut of the
Dead; so. 17.30 uhr Was man von hier aus
sehen kann
LURU-Kino in der Spinnerei tel. 8799165,
spinnereistr. 7: sa. 19 uhr aftersun (omu);
sa. 21 uhr, so. 17 uhr triangle of sadness
(omu); so. 15 uhr unruh (Dialekt); so.
20 uhr return to seoul (omu)
Passage Kinos tel. 2173865, hainstr. 19a:
sa. 10.45, 14, 16 uhr, so. 14 uhr mumien -
ein total verwickeltes abenteuer; sa.
13.30 uhr Der gestiefelte Kater 2: Der letzte
Wunsch; sa., so. 13.45, 16.30 uhr Vogel-
perspektiven; sa. 13.45 uhr, so. 16 uhr
maria träumt - oder: Die Kunst des neuan-
fangs; sa., so. 14.30 uhr maurice, der Kater;
sa. 15.45, 20.30 uhr, so. 11, 15.45 uhr akro-
polis Bonjour - monsieur thierry macht
urlaub; sa. 16, 20.30 uhr, so. 16, 18.15 uhr
Der geschmack der kleinen Dinge; sa.
16 uhr, so. 10.45, 13.45 uhr Die drei ??? - er-
be des Drachen; sa. 18 uhr the Banshees of
inisherin; sa. 18, 20.30 uhr, so. 18 uhr Die
Frau im nebel; sa. 18.15 uhr caveman; clo-
se; sa. 18.45 uhr Die aussprache; sa.
20.45 uhr, so. 18 uhr Final cut of the De-
ad; sa., so. 21 uhr aus meiner haut; so.
11 uhr acht Berge; so. 11.15 uhr Daniel rich-
ter; so. 12.30 uhr sorry genosse; so. 13 uhr
rosy - aufgeben gilt nicht! (omu); so.
16 uhr Wo ist anne Frank; so. 18.45 uhr Die
aussprache (omu); so. 20.30 uhr Die Frau
im nebel (omu); the Banshees of inisherin
(oV); so. 20.45 uhr Final cut of the Dead
(omu); three Billboards outside ebbing,
missouri (omu)
Regina-Palast tel. 6492111, Dresdner
str. 56: sa., so. 10.30, 12.30, 14.30, 16.30 uhr
mumien - ein total verwickeltes abenteuer;
sa. 10.30, 14 uhr, so. 14.45 uhr Der gestie-
felte Kater 2: Der letzte Wunsch; sa., so.
10.45, 15.15 uhr Die drei ??? - erbe des Dra-
chen; sa., so. 11, 13, 15 uhr maurice, der Ka-
ter; sa. 11.30, 12.30 uhr, so. 10.30, 13.30 uhr
Winterabenteuer mit pettersson und Fin-
dus; sa. 11.30, 14.45, 17.15, 20, 22.45 uhr, so.
11.30, 14.45, 17.15, 20 uhr ant-man and the
Wasp: Quantumania 3D; sa. 13 uhr ant-
man and the Wasp: Quantumania 3D (oV);
Der räuber hotzenplotz; sa. 16 uhr Die
aussprache; sa. 16, 20 uhr, so. 12, 16,
20 uhr avatar 2: the Way of Water 3D; sa.
17, 19 uhr, so. 17, 21 uhr perfect addiction;
Foto: marie Kemmner/schauspiel leipzig
sa., so. 17.15, 19.45 uhr magic mike: the last
Dance; sa. 18 uhr War sailor; sa., so.
18.30 uhr ein mann namens otto; sa. 21 uhr
Knock at the cabin; sa. 21, 22.30 uhr, so.
21 uhr Final cut of the Dead; sa. 21 uhr, so.
19.30 uhr plane; so. 11 uhr oskars Kleid; so.
17 uhr Was man von hier aus sehen kann;
so. 19 uhr Knock at the cabin (oV)
Schauburg tel. 4244641, antonienstr. 21:
sa. 14 uhr Die mucklas ... und wie sie zu
pettersson und Findus kamen; sa. 14,
17.30 uhr, so. 14 uhr maurice, der Kater; sa.,
so. 14.15 uhr Die drei ??? - erbe des Dra-
chen; sa. 15.45 uhr Der kleine maulwurf;
sa., so. 16 uhr Winterabenteuer mit pet-
tersson und Findus; sa., so. 16.30 uhr Der
gestiefelte Kater 2: Der letzte Wunsch; sa.
17.15, 19.30 uhr, so. 17.15 uhr Der ge-
schmack der kleinen Dinge; sa., so.
19.15 uhr Die Frau im nebel; sa., so.
19.45 uhr akropolis Bonjour - monsieur
thierry macht urlaub; so. 14.45 uhr Der
räuber hotzenplotz; so. 17.30 uhr Was
man von hier aus sehen kann; so. 19.30 uhr
Daniel richter
Schaubühne Lindenfels tel. 484620, Karl-
heine-str. 50: sa. 14.30 uhr Der kleine nick
erzählt vom glück; sa. 16.15 uhr holy spi-
der (omu); sa. 18.30 uhr, so. 18.45 uhr the
son (omu); sa. 20.30 uhr Drive (omu); sa.
21 uhr Babylon - rausch der ekstase
(omu); so. 14.30 uhr mikro & sprit; so.
16.30 uhr igor levit - no Fear (omu); so.
21.15 uhr close (omu)
TAUCHA CT Lichtspiele tel. 034298
68678, Karl-große-str. 2: sa. 14, 17 uhr,
so. 10, 14, 17 uhr Die drei ??? - erbe des
Drachen; sa. 14.30 uhr, so. 10, 14.30 uhr
maurice, der Kater 3D; sa. 16.15, 18.15 uhr,
so. 16.15 uhr maurice, der Kater; sa., so.
19.30 uhr avatar 2: the Way of Water 3D;
sa., so. 20.15 uhr plane; so. 18.15 uhr cave-
man
ZWENKAU KulturKino tel. 034203 623160,
hugo-haase-str. 9: so. 15.30 uhr shazam!
vernissage
Dölitzer Wassermühle tel. 3389352,
Vollhardtstr. 16: so. 11-17 uhr tage..., Foto-
grafien von Dirk sawade
fÜhrUng
Antikenmuseum der Universität Leipzig
tel. 9730700, nikolaikirchhof 2: so. 14 uhr
Was von den etruskern übrig blieb
Bach-Museum tel. 9137202, thomaskirch-
hof 15-16: so. 11 uhr orgelpfeifen und
Federkiele, Familienführung
Clown-Museum tel. 0170 3110332, Breite
str. 22: so. 13.30-17 uhr Führungen durch
die ausstellung (letzter einlass 16 uhr)
Deutsche Nationalbibliothek tel. 22710,
Deutscher platz 1: so. 11-12.30 uhr sonn-
tagsführung
GRASSI Museum für Musikinstrumente
tel. 9730750, Johannisplatz 5-11: so.
14.30 uhr Führung
Leipzig Details tel. 3039112, reichsstr. 2:
sa. 11 uhr universität leipzig - Die campus-
führung, treff: neues augusteum (info-tre-
sen), augustusplatz 10; sa. 14 uhr Führung
durch das Bundesverwaltungsgericht,
treff: Bundesverwaltungsgericht, simson-
platz 1; so. 11 uhr Das neue rathaus mit
turmbesteigung, treff: ratskeller am Burg-
platz; Der leipziger passagen-rundgang,
treff: altes rathaus, markt 1, stadt-museum
Mendelssohn-Haus tel. 9628820, gold-
schmidtstr. 12: sa. 10 uhr mendelssohn-
rundgang, auf mendelssohns spuren durch
die musikstadt leipzig, beginnend mit
einer Führung durchs mendelssohn-mu-
seum, anschließend stadtrundgang
Moritzbastei tel. 702590, Kurt-masur-
platz 1: sa. 11, 14 uhr historische Führung
Museum der bildenden Künste
tel. 216990, Katharinenstr. 10: so. 11 uhr
olga costa: Dialoge mit der mexikanischen
moderne, Führung in der ausstellung
Museum in der „Runden Ecke“
tel. 9612443, Dittrichring 24: sa. 14 uhr auf
den spuren der Friedlichen revolution,
stadtrundgang, treff: hauptportal nikolai-
kirche; sa. 16 uhr stasi intern, Führung
durch die ehemalige stasi-zentrale
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Musikalische Komödie tel. 1261261, Dreilin-
denstr. 30: so. 12 uhr hausführung
Panometer tel. 3555340, richard-leh-
mann-str. 114: sa., so. 11, 12, 14, 15 uhr Füh-
rungen zum panorama „new York 9/11 -
Krieg in zeiten von Frieden“
Stadtgeschichtliches Museum im Alten
Rathaus tel. 9651340, markt 1: so.
16.30 uhr Bürgermeister hieronymus lot-
ter erzählt Krimis aus seinem leben, unter-
haltsamer stadtspaziergang, bitte anmel-
den
Südfriedhof prager str. 212: so. 14 uhr
Kulturhistorischer Winterspaziergang mit
alfred e. otto paul, treff: haupteingang
prager str. 212 b (infotel. 034297 12305)
Wildpark tel. 3033512, Koburger str. 12,
Luchsgehege: sa. 11 uhr Wildparkführung
und schaufütterung mit Förster ralf herr-
mann
vortrag & DiskUssion
Stadtgeschichtliches Museum/Haus Bött-
chergäßchen Böttchergäßchen 3:
so. 14 uhr Künstlergespräch mit thomasor-
ganist Johannes lang, bitte anmelden
senioren
Netzwerk älterer Frauen Sachsen
tel. 4251420, herrmann-meyer-str. 38:
sa. 14-16 uhr gesprächsreihe Frauen aus
unserer mitte und ihr streben nach Bildung
und individualität, gesprächspartnerin
heute: ingrid Bach - von der schneiderin
zur Betriebsteilleiterin, zu hause in meyers-
dorf
Seniorentreff Moritzhof tel. 87095490,
zwickauer str. 127c: sa. 11-13.30 uhr sams-
tagstreff mit Bingo, bitte anmelden
kinDer & JUgenDliche
Cottaweg Theaterzelt: sa. 14 uhr mascha
und der Bär; sa. 16.30 uhr pettersson &
Findus; so. 11 uhr Der kleine rabe socke;
so. 15 uhr pippi langstrumpf
Deutsche Nationalbibliothek tel. 22710,
Deutscher platz 1, Museumsfoyer:
so. 11-12.30 uhr Von Blättern zu Büchern -
Buchbinden schritt für schritt, ab 7 Jahren
Neues Schauspiel Leipzig tel. 92799770,
lützner str. 29: sa. 16.30 uhr Die schuster-
frau als zarin, puppentheater ab 4 Jahren;
so. 16.30 uhr schneewittchen, puppen-
theater ab 3 Jahren
Puppentheater Sterntaler tel. 9615435,
talstr. 30: sa. 16 uhr, so. 11, 16 uhr Die
schneekönigin, ab 5 Jahren
Stadtbibliothek tel. 1235343, Wilhelm-
leuschner-platz 10-11: sa. 11-11.30 uhr
lesung: man wird doch wohl mal wütend
werden dürfen, ab 5 Jahren
Stadtdetektive tel. 0162 5162271, max-
Beckmann-str. 3: sa. 18-19.30 uhr taschen-
lampenrallye 2 - Dieb Franz auf der spur,
treff: Durchgang altes rathaus, marktseite;
taschenlampen nicht vergessen
Stadtgebiet sa., so. Winterferienpassan-
gebote, komplette Übersicht auf www.leip-
zig.de/freizeit-kultur-und-tourismus/fe-
rienangebote/ferienpass/
Werk 2 tel. 3080140, Kochstr. 132, Halle D:
so. 16 uhr Kinder ins WerK: Borgolle von
scholle „Klitzkleine abenteuer“, clowneske
geschichtenlieder
rock, pop & Jazz
Bandhaus saarländer str. 17: sa. 20 uhr
here are the Young men Vol. V, mit Divi-
ding lines, Kadeadkas, horror Vacui, da-
nach aftershow
Haus Auensee gustav-esche-str. 4:
so. 19 uhr martin herzberg & ensemble
Hellraiser tel. 6514268, Werkstättenstr. 4:
sa. 19.30 uhr Dying Fetus + nasty + cabal +
Frozen soul
Horns Erben tel. 26426029, arndtstr. 33:
sa. 2 uhr Johannes enders trio: sweet
Freedom - tribute to sonny rollins
Moritzbastei tel. 702590, Kurt-masur-
platz 1, Veranstaltungstonne: sa. 20 uhr
prime circle
Naumanns im Felsenkeller Karl-heine-
str. 32: sa. 20 uhr Vega live
Noch Besser Leben tel. 9757330, merse-
burger str. 25: sa. 20 uhr the same Deep
Water as me #4
Werk 2 tel. 3080140, Kochstr. 132:
sa. 20 uhr pothead
die naTo tel. 3014397, Karl-liebknecht-
str. 46: sa. 20 uhr Bouygerhl live - Queer
music night 1
schlager & volksMUsik
Gewandhaus tel. 1270280, augustusplatz 8:
sa. 19.30 uhr peter Kraus: meine hits - mei-
ne idole
partY & tanzen
Brauhaus Napoleon prager str. 233:
sa. 19 uhr Karneval-show des connewitzer
carneval clubs, Kartentel.: 0173 5665322
Ilses Erika Bernhard-göring-str. 152:
sa. 23 uhr rock your body: a Justin tim-
berlake night
Moritzbastei tel. 702590, Kurt-masur-
platz 1, Unterkeller: sa. 23 uhr headless &
team 80s
Schauspiel Leipzig tel. 1268168, Bosestr. 1:
sa. 19 uhr Karaokefever
Täubchenthal Wachsmuthstr. 1: sa. 22 uhr
mega-Faschingsparty
elipamanoke tel. 0163 5109044, markran-
städter str. 4: sa. 24 uhr crush
WochenMarkt
Lößnig Johannes-r.-Becher-str.:
sa. 8.30-12 uhr
Markthalle Plagwitz markranstädter str. 8,
Egenberger Lebensmittel: sa. 9-14 uhr
Richard-Wagner-Platz sa. 10-16 uhr
Sportforum am sportforum 2: sa. 9-16 uhr
Was sonst noch los ist
Botanischer Garten tel. 9736850, linné-
str. 1: sa., so. 10-18 uhr orchideenschau
Cottaweg Kleinmesseplatz
sa., so. 9-17 uhr antik- und trödelmarkt
Hochschule für Grafik und Buchkunst
tel. 2135149, Wächterstr. 11: sa. 14-21 uhr,
so. 12-18 uhr hgB-rundgang
Innenstadt so. 14-16 uhr rosensonntags-
umzug, start: Brühl; route: hainstraße,
markt, petersstraße, preußergäßchen, neu-
markt, reichsstraße und salzgäßchen zu-
rück zum markt; anschließend programm
vor dem alten rathaus/markt
Laden auf Zeit Kohlgartenstr. 51:
so. 12-18 uhr Kunst- und trödelmarkt
Leipziger Messe tel. 6780, messe-allee 1:
sa., so. 9.30-18 uhr messe haus - garten -
Freizeit
Schauspiel Leipzig tel. 1268168, Bosestr. 1,
Garderobenfoyer: sa. 15-18 uhr Fundus-
Verkauf
Westwerk tel. 4158302, Karl-heine-
str. 85-93: so. 10-16 uhr Kiezflohmarkt
agra-Veranstaltungsgelände Bornaische
str. 210: sa. 15-22 uhr nachtflohmarkt
rElIgIon
evangelische kirche
Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde
michaeliskirche: so. 10 uhr (x) Vikarin
Klumpp
Nikolaikirche so. (h) 10 uhr hans-georg
tannhäuser
Universitätskirche St. Pauli so. 11 uhr
17. leipziger narrenpredigt, prof. Dr. marco
Frenschkowski
Peterskirche so. 10.30 uhr (a) pfarrerin
Dr. zeitler
Thomaskirche so. (h) 9.30 uhr (x) prädi-
kantin Dr. märker; musik: collegium thoma-
num; orgel: Johannes lang; so. 18 uhr (a)
prädikantin Dr. märker; musik: Blockflöten-
ensemble der thomaskirche; orgel: Johan-
nes lang an der orgel
Ev.-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)
Bernhard-göring-str. 18-20: so. (h) 10 uhr
(x) paul christian schubach
Ev.-Reformierte Kirche tröndlinring 7:
so. (h) 10 uhr pfarrer Dr. pfüller
Ev.-methodistische Kreuzkirche
so. (h) 9.30 uhr (x)
katholische kirche
Katholische Propstei St. Trinitatis
sa. 18 uhr propst giele; so. 9.30 uhr propst
giele, so. 11 uhr prof. tiefensee, so. 18 uhr
p. Justinus pech ocist
(FGD) = Familiengottesdienst,
(A) = Abendmahl, (x) = mit Kindergottes-
dienst, (H) = Hörhilfe
Internet www.kirche-leipzig.de
BlITzEr
Samstag: sommerfelder straße, Kirch-
straße, Bornaer straße, muldentalstraße,
travniker straße, zur lindenhöhe, Virchow-
straße, tresckowstraße, schönauer straße,
plautstraße, schomburgkstraße, schönauer
ring
Beilagenhinweis
In einem Teil dieser Ausgabe
finden Sie einen Prospekt von:
Die Service Familie
Wir bitten um freundliche Beachtung.
302588901_001123
Gegründet 1894
leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft
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Stellvertreter: olaf majer
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heinze, reik anton, ina schwarzbrunn. Landespolitik
Sachsen: Kai Kollenberg, andreas Debski. Kultur: peter
Korfmacher. Sport: antje henselin-rudolph (leitung
sport-Desk), Frank schober (print). Wirtschaft: andré
Böhmer. Leipzig: thomas lieb. Redaktionsproduktion:
Bert Klinghammer. Chefreporter: guido schäfer.
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monatlicher Bezugspreis bei lieferung durch zusteller
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tiger mehrwertsteuer). zusätzlicher monatlicher Be-
zugspreis für das e-paper 4,00 euro (einschl. derzeit gül-
tiger mehrwertsteuer). abonnements können täglich mit
einer monatsfrist gekündigt werden. im abonnement ist
das Wochenmagazin „prisma“ enthalten.
Die Auflage ist IVW-geprüft.
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breitet werden. Dies gilt auch für die aufnahme in elekt-
ronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf
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Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023 | Seite 27

SPORT
lvz.de/sport
Alles, was Sportfans in der
Region Leipzig bewegt, finden
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die RückfallzieheR

Von Meigl Hoffmann

und Guido Schäfer

Bratwurst-Gigant
Hoeneß, Dynamo-
Sprinter Geyer

U
nglaublich und wahr, Dier Rükfallzie-
her Meigl und Guido haben Podcast
130 (!) aus ihren ausgemergelten Lei-
bern gepresst! 130 Mal die Wahrheit
und nichts als die Wahrheit. 130 Mal verwe-
gen-verlässliche Tipps, die verlässlich nicht
aufgehen. 130 Mal Hilfe zur Selbsthilfe. 130
Mal diese in Stein gemeißelte Erkenntnis:
„Man waren wir wieder guuut!“
Zentrales Thema der Alten Herren, die
den Begriff „Selbstverliebtheit“ auf ein neu-
es Level gehoben haben: Das sensationelle
Sensationsinterview mit Ulrich Hoeneß, dem
Metzgersohn aus Ulm. Der noch schneller als
Dynamo-Sprinter Ede Geyer unterwegs war. Der frühere Stabhochspringer und RB-Athletiktrainer Tim Lobinger ist am Donnerstag nach längerer Krankheit verstorben. FOtO: rb LeiPZiG
Der als Fußballer und Herausgeber von WM-

„Er war immer voller Energie“

Büchern Geld generierte. Der Elfmeter gerne
mal in den Belgrader Nachthimmel entließ.
Der zum berühmtesten Manager der Fußball-
Historie wurde. Der zum Date mit Oldie
Schäfer an der Säbener Straße gute Laune
und vier Wurstsemmeln beisteuerte. Frohe
Botschaft: Die Bemmen haben gemundet und
das Interview erscheint! Es lässt keine Frage
offen. Weitere Themen: Das 2:1 der Eisernen
in Leipzig, der Knick in der Optik diverser
Unparteiischer, das Sonnabend-Spiel der Ro-
ten Bullen bei Niko Kovacs Wölfen.
Präsentiert wird die 130 vom sagenumwo-
benen Projektentwickler und RB-Ärmelspon-
sor AOC. Boss Till Schwerdtfeger zum Spiel
in Wolfsburg: „1:0 für RB, Monsieur Nkunku
trifft beim Comeback.“
Podcast wann und wo? Ab sofort im Netz,
bei Spotify, podcast.de, sportbuzzer.de sowie
lvz.de.
VoR dem anpfiff
VfL Wolfsburg RB Leipzig
VfL Wolfsburg: Casteels – baku, bornauw, van
de Ven, Paulo Otavio – Arnold – svanberg, Ger-
hardt – Wimmer, Kaminski - Wind
RB Leipzig: blaswich – Henrichs, Orban, Gvardi-
ol, raum – schlager, Laimer – szoboszlai, Fors-
berg – Werner, silva
Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)
Anpfiff: 15.30 Uhr
Fernsehen: sky sendet live, die Ard-sportschau
ab 18.30 Uhr, das ZdF-sportstudio ab 23 Uhr
Leipziger Weggefährten trauern um Tim Lobinger / Der Weltklasse-Stabhochspringer
und spätere RB-Athletiktrainer ist am Donnerstag gestorben / RB spielt heute mit Trauerflor
Von Frank Schober
Leipzig. Der Tod von Ex-Stabhoch-
springer Tim Lobinger hat weltweit
unter Leichtathleten und Leichtath-
letik-Fans Bestürzung ausgelöst.
Auch bei Fußball-Bundesligist RB
Leipzig ist die Trauer groß. Denn bei
den Roten Bullen hatte Tim Lobin-
ger von 2012 bis 2016 als Athletik-
trainer gearbeitet – zunächst bei den
Profis und am Ende im U23-Team.
Als Zeichen der Anteilnahme
wird RB am Sonnabend (15.30 Uhr)
im Bundesligaspiel beim VfL Wolfs-
burg mit Trauerflor auflaufen. Ex-
Hallenweltmeister Tim Lobinger,
der als erster deutscher Stabhoch-
springer im Freien die Sechs-Meter-
Marke geknackt hatte, war am Don-
nerstag im Alter von 50 Jahren nach
langer Krebserkrankung gestorben.
RB-Trainer Marco Rose sagte auf
der Pressekonferenz vor dem Sams-
tag-Spiel: „Wir sind natürlich alle
tief traurig und betroffen über den
Tod von Tim Lobinger. Das wichtigs-
te ist, dass die Familie jetzt Ruhe fin-
det. Wir wünschen den Angehöri-
gen viel Kraft.“
Einige RB-Profis, die intensiv mit
Tim Lobinger zusammengearbeitet
hatten, äußerten ihre Betroffenheit
in den Sozialen Medien. „Ruhe in
Frieden, lieber Tim“, schrieb RB-
Verteidiger Lukas Klostermann.
Ähnliche Worte auf Englisch fand
Emil Forsberg: „Rest in Peace my
dear friend.“ Der langjährige RB-
Torwarttrainer Perry Bräutigam
meinte: „Großartig dich kennen zu
dürfen. Danke Tim.“ Auch Stürmer
Daniel Frahn hatte drei Jahre unter
Tim Lobinger trainiert. Der jetzige
Babelsberger schrieb: „Ruhe in
Frieden. Wir werden dich nie ver-
gessen.“ Und Torhüter Erik Do-
maschke, der jetzt in Meppen zwi-
schen den Pfosten steht, sagte: „Ru-
he in Frieden. Es war mir eine Ehre.“
Joshuha kimmich: „du bist
inspiration und Vorbild für mich“
Bayern-Star Joshua Kimmich hatte
Tim Lobinger während der gemein-
samen Zeit in Leipzig kennen und
schätzen gelernt. Bis kurz vor dem
Lobingers Tod hatten beide in Mün-
chen eng zusammengearbeitet. Der
28-jährige Kimmich schrieb aus-
führlich bei Instagram: „Es ist nicht
einfach in Worte zu fassen, was du
für mich warst und bleibst. Ich habe
dich mehr bewundert als jeden an-
deren. Ich habe immer zu dir aufge-
sehen, weil du in allen Bereichen
des Lebens eine Inspiration und ein
Vorbild für mich bist. Du warst und
bleibst mein Antrieb, mein Motor
und meine Motivation. Jede einzel-
ne Erinnerung an unsere gemeinsa-
me Zeit lässt mich nicht nur lächeln,
sondern macht mich von ganzem
Herzen glücklich. Ich bin dir unend-
lich dankbar für alles. Deine Werte
werden mich immer prägen und be-
gleiten. Du wirst immer da sein.“
Ex-RB-Trainer Robert Klauß, der
zuletzt in Nürnberg in der 2. Liga ge-
arbeitet hat, sagte der LVZ: „Ich ha-
be mit Tim noch letztes Jahr Kontakt
gehabt, weil einer meiner Spieler
bei ihm zum individuellen Training
in München war. Da ich auch seinen
Sohn Tyger trainiert habe, hab ich
verfolgt, wie es Tim gesundheitlich
ging. Die Nachricht von seinem Tod
In Anlehnung an seine hat mich sehr berührt und traurig
Bestleistung im Stab- gemacht. Ich hab Tim bewundert,
hochsprung kletterte wie er in den letzten Jahren trotz sei-
Tim Lobinger 2012 auf ner Erkrankung anderen Sportlern
dem RB-Trainingsge- geholfen hat und dabei immer posi-
lände am Cottaweg auf tiv und voller Energie war.“
einen sechs Meter ho- Während Tim Lobinger in den
hen Zaun. Leichtathletik-Arenen mitunter den
FOtO: AndreAs dOerinG Eindruck des „Bad Boy“ vermittelt
hatte, zeigte er sich 2012 an einem
seiner ersten Arbeitstage bei RB im
LVZ-Interview von seiner freundli-
chen und aufgeschlossenen Seite.
Für den LVZ-Fotografen kletterte er
am Cottaweg in Anlehnung an seine
Bestleistung auf einen sechs Meter
hohen Zaun.
Fußball sei die professionellste
Sportart – da habe er immer hinge-
wollt. Als Athletiktrainer habe er
sich an Übungen aus vielen Sportar-
ten orientiert – auch aus militärische
Sondereinheiten. Die athletischen
und konditionellen Anforderungen
im Fußball habe er nie unterschätzt.
„Wenn nach einem Torerfolg per-
fekte Salti gezeigt werden, da habe
ich schon Respekt. Weil es zeigt,
dass die Jungs nicht nur geradeaus
laufen können.“
„in seinem herzen war immer
platz für seine leichtathletik“
Ein weiterer gebürtiger Leipziger
würdigte den Verstorbenen. DLV-
Vorstandschef Idriss Gonschinska
sprach über den Hallen-Weltmeis-
ter von 2003 als „großartigen“ Men-
schen und „begnadeten“ Stabhoch-
springer. „Bis zuletzt haben wir ge-
hofft, dass er den Kampf gegen den
Krebs gewinnt“, so Gonschinska.
„Stabhochsprung ohne Tim Lobin-
ger war viele Jahre undenkbar. In
seinem Herzen war immer Platz für
seine Leichtathletik, für die er natio-
nal und international ein hervorra-
gender Botschafter gewesen ist.“
Mit Kilian Thomas

Nkunku-Comeback in Wolfsburg – und die Frage der Leichtigkeit

Leipzig. Maximilian Arnold, Ridle Ba-
ku und Jonas Wind zählten zu den
Spielern, die Marco Rose an diesem
Freitag bei der Besprechung des VfL
Wolfsburg hervorhob. Sie sind zu-
gleich die besten Torschützen der
Wölfe. Führender der internen Wolfs-
burger Torjägerliste ist mit Baku übri-
gens ein Rechtsverteidiger, fünf Mal
hat der schnelle Kicker geknipst.
Toreschießen können irgendwie
alle beim VfL. Zumindest besagen
neueste Zahlen, dass die Wolfsburger
mit 15 verschiedenen Schützen die
größte Vielfalt aufweisen in der Bun-
desliga – wie RB Leipzig (und Bayer
Leverkusen). „Sie haben unter Niko
Kovac eine klare Spielidee mit guten
Abläufen. Der VfL ist eine sehr fleißi-
ge Mannschaft, die sich durch inten-
sive Läufe und Sprints gegen den Ball
auszeichnet. Darüber hinaus verfügt
sie über eine enorme individuelle
Qualität“, erklärte Rose vor dem Aus-
wärtsspiel an diesem Samstag (15.30
Uhr, Sky) in Wolfsburg.
Die größte Torjäger-Qualität fin-
det man besonders in den vergange-
nen eineinhalb Jahren aber im Kader
der Roten Bullen. Christopher Nkun-
ku ist freilich schon länger da, seit
2019 (und wohl nur noch bis zum
kommenden Sommer), doch seit ein-
einhalb Jahren führt der französische
Offensivmann das Bundesliga-Ran-
king mit an und sorgte gerne auch auf
des Gegners Platz für einen erhöhten
Pulsschlag. Kovac bleibt cool, hat viel
erlebt und könnte Nkunku in der
Volkswagen Arena begrüßen oder
vielleicht auch nur verabschieden.
Der beste Spieler der abgelaufe-
nen Bundesliga-Saison, der auch in
der Hinrunde dieser Spielzeit wieder
top war, ist zurück bei RB. „Ich finde
es schön, wenn man sich mit den Bes-
ten misst“, befand Kovac an diesem
Freitag zu Nkunkus Comeback. Und
schob nach: „Ich hätte mich auch ge-
freut, wenn auch Olmo da gewesen
wäre, auch ein außerordentlich guter
Fußballer.“ Okay, der weitere RB-
„Es ist schön und wichtig für uns,
dass Christo wieder da ist. Er hat eine
Qualität, die es so häufig auf der Welt
nicht gibt. Christo macht Dinge, mit
denen nicht alle rechnen, weil er ein
Unterschiedsspieler ist und außerge-
wöhnliche Fähigkeiten hat. Das wird
uns am Wochenende hoffentlich hel-
fen“, sagte Rose.
Freilich noch nicht über 90 Minu-
ten. Der 25-Jährige muss behutsam
zurückgeführt werden, solche Kra-
cher wie in der Champions League
mit dem Achtelfinal-Hinspiel am
Mittwoch gegen Manchester City
Der RB-Star läuft sich warm: Christopher Nkunku (Mitte) steht vor seinem sollen ja nicht ohne ihn stattfinden.
Comeback. FOtO: GAbOr KrieG/PiCtUre POint Das unglückliche 1:2 gegen Union
Berlin beendete die Leipziger 18-
Hochkaräter ist aber noch verletzt. zurückbringt. Die RB-Profis lieferten Spiele-ungeschlagen-Serie. „Im letz-
Die Roten Bullen transportieren wochenlang auch Tore und Ergebnis- ten Spiel hatten wir nicht viele Mög-
aber noch weitere hochdekorierte se ohne ihren Unterschiedsspieler, lichkeiten. Da ging es eher darum,
Fußballer mit in die Autostadt, auch doch in den vergangenen beiden Torchancen zu kreieren. Aber klar,
wenn denen zuletzt eine bisschen die Bundesliga-Spielen ohne Sieg fiel ich erwarte von meinen Stürmern,
Leichtigkeit fehlte. Christopher nur ein RB-Tor (das schoss mit Benja- dass sie sich in Position bringen, um
Nkunku könnte nun der Mann sein, min Henrichs ein etatmäßiger Tore zu schießen“, befand der Coach.
der die Leichtigkeit ins Spiel von RB Rechtsverteidiger). Hinter Nkunku (12 Tore) kommen Ti-
mo Werner (5) und Andre Silva (4). Sie
hatten ihre Szenen auch in Abwesen-
heit von Nkunku.
„Insgesamt fehlt uns nicht viel, je-
doch sind wir nicht zufrieden mit den
Ergebnissen und mit der Art und Wei-
se, wie wir spielen“, so Rose, „Ich
glaube, wir kämpfen gerade um
unsere Leichtigkeit. Dagegen gilt es
jetzt anzukämpfen, aber auch anzu-
spielen. Wir haben es über weite Stre-
cken der Saison hervorragend ge-
macht. Daran gilt es anzuknüpfen.“
RB und der VfL holten zuletzt in
zwei Spielen nur einen Punkt. Rose
sagt: „Leistung ist oft eine Kopfsache.
Wir haben keine großen Probleme,
aber trotzdem merken wir, wie eng
die Tabelle ist. Die Ansprüche, die wir
an uns haben, sind hoch und meine
Aufgabe als Trainer ist es, Dinge ein-
zuordnen und nichts wegzudiskutie-
ren oder schön zu reden.“ RB ist Fünf-
ter, will aber mindestens Vierter sein.
Und von hinten drängeln die Auto-
städter (7.). Benjamin Post
28 SPORT Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Wetter FuSSball

gefährdet 1. Bundesliga
augsburg – Hoffenheim 1:0

WM-Staffeln
M’gladbach – FC Bayern sa., 15.30
Wolfsburg – RB Leipzig sa., 15.30
VfL Bochum – Freiburg sa., 15.30
VfB stuttgart – 1. FC köln sa., 15.30
Entscheidung erst Frankfurt – Werder Bremen
union Berlin – schalke 04
sa., 18.30
so., 15.30
Dortmund – Hertha BsC so., 17.30
kurzfristig Leverkusen – Mainz 05 so., 19.30

In bester
1. Bayern München 20 12 7 1 59:18 43
2. union Berlin 20 13 3 4 35:24 42
Oberhof. Die Austragung der 3. Bor. Dortmund 20 13 1 6 40:26 40
Staffelrennen bei der Biathlon- 4. sC Freiburg 20 11 4 5 32:31 37
weltmeisterschaft in Oberhof ist 5. RB Leipzig 20 10 6 4 40:26 36

Tradition
6. eintracht Frankfurt 20 10 5 5 40:29 35
aufgrund von Regen, viel Wind 7. VfL Wolfsburg 20 8 6 6 38:26 30
und zu hohen Temperaturen in 8. Bayer Leverkusen 20 8 3 9 33:32 27
9. Werder Bremen 20 8 3 9 31:39 27
Gefahr. Wie die Veranstalter am 10. Mönchengladbach 20 7 5 8 35:33 26
Freitagabend informierten, wird 11. 1. FC köln 20 6 8 6 32:31 26
erst am frühen Samstagmorgen 12. FsV Mainz 05 20 7 5 8 30:32 26
13. FC augsburg 21 7 3 11 26:36 24
entschieden, ob die Wettbewer-
Fußball-Bundesligist Eintracht
14. 1899 Hoffenheim 21 5 4 12 29:40 19
be der Frauen (11.45 Uhr) und 15. VfL Bochum 20 6 1 13 24:49 19
Männer (15.00 Uhr) am Renn- 16. Hertha BsC 20 4 5 11 24:36 17
steig stattfinden können.
Hintergrund ist die aktuelle
Frankfurt hat in den 17. VfB stuttgart
18. FC schalke 04
❚ Champions League
20
20
3
2
7
6
10
12
23:36
14:41
❚ europa League
16
12

Wetterprognose mit Sturmböen

von bis zu 85 Kilometern pro
vergangenen Jahrzehnten ❚ ueFa Conference League
❚ abstiegsrelegation ❚ abstiegsplätze

Stunde. „Die Sicherheit aller immer wieder herausragende

Athletinnen und Athleten sowie
unserer Fans steht an oberster
Stelle, sowohl bei der Anreise als
auch bei den Wettkämpfen“,
sagte OK-Chef Thomas Grell-
mann.
Am Freitag hatte es in Oberhof
bei starkem Wind und Tempera-
turen von bis zu acht Grad lange
und intensiv geregnet. Schon
beim Training am Tag vor den
Teamwettbewerben waren die
Bedingungen schwierig, die
Strecke litt darunter.
Nach harten Worten für das
Aufgebot im Single-Mixed-Ren-
nen sollten eigentlich nun Me-
daillen in den Staffeln die Stim-
mung bei den deutschen Athle-
tinnen und Athleten aufhellen.
Die zweite WM-Hälfte lief durch-
wachsen. „Als deutsches Team in
der Stärke und Breite brauchen
wir uns vor niemandem zu ver-
stecken“, sagte Bundestrainer
Mark Kirchner.
Der stets etwas zurückhaltend
agierende Kirchner konterte un-
gewohnt scharf die Kritik, die et-
wa Rekordweltmeister Ole Einar
Björndalen an der WM-Aufstel-
lung der Deutschen im Single-
Mixed geübt hatte. „Er ist sonst
immer einer, der über Respekt
und solche Dinge redet und als
Sportsmann verstanden werden
möchte. Insofern muss ich sagen,
ist das respektlos gegenüber den
Athleten“, sagte der 52-Jährige.
Björndalen, Experte beim nor-
wegischen Sender TV 2, hatte für
den Verzicht von Sprintwelt-
meisterin Denise Herrmann-
Wick und Ex-Weltmeister Bene-
dikt Doll und die Einsätze von So-
phia Schneider sowie Philipp
Nawrath (sechster Platz) am
Donnerstag kein Verständnis:
„Es ist eine Heimweltmeister-
schaft, es gibt eine Goldmedaille
zu gewinnen, und Deutschland
hat ein C-Team aufgestellt.“
Kirchner will am Samstag auf
Justus Strelow, Johannes Kühn,
Roman Rees und Benedikt Doll.
setzen. Die Männer haben es in
diesem Winter immer auf das
Podest geschafft, die Frauen ver-
passten es nur einmal. Sie sollen
mit Vanessa Voigt, den WM-De-
bütantinnen Hanna Kebinger
und Schneider sowie Herrmann-
Wick starten. Chancen auf Edel-
metall gibt es auch am Sonntag in
den Massenstarts.
Mit der Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit eines Topstürmers: Frankfurts Randal Kolo Muani ist die Entdeckung der Saison.
Von Roman Gerth
Frankfurt/Main. Beim 0:3 von Ein-
tracht Frankfurt in Köln am vergan-
genen Sonntag in der Fußball-Bun-
desliga endete eine beeindrucken-
de Serie. SGE-Stürmer Randal Kolo
Muani, Topscorer der Liga (neun To-
re, 13 Vorlagen), blieb erstmals seit
dem 5. November 2022 (2:1 gegen
den FC Augsburg) ohne Tor oder
Vorbereitung. Das soll an diesem
Samstag (18.30 Uhr, Sky) im Heim-
spiel gegen Werder Bremen wieder
anders sein. Der französische Vize-
weltmeister will in der Reihe seiner
bekannten Vorgänger weiter Maß-
stäbe setzen.
Mit Kolo Muani, im Sommer ab-
lösefrei vom FC Nantes gekommen,
hat die Eintracht wieder einen Top-
torjäger. Zuvor war es in der Saison
2020/2021 der Portugiese André Sil-
va, der danach zu RB Leipzig ge-
wechselt ist, mit 28 Toren – nur Ro-
bert Lewandowski, der noch 13
Treffer mehr für den FC Bayern er-
zielte und den Uraltrekord von Gerd
Müller (40 Tore) übertrumpfte, ver-
hinderte Silvas Gewinn der Torjä-
gerkanone. In der Saison 2018/2019
sorgte die sogenannte „Büffelher-
de“ um Sébastien Haller, Luka Jovic
und Ante Rebic für Furore: Das Trio
erzielte gemeinsam 41 Ligatore.
Die Tradition, die Kolo Muani in
der Main-Metropole fortsetzt, geht
sogar noch weiter zurück. Der Nor-
weger Jörn Andersen war 1990 der
erste ausländische Bundesliga-Tor-
schützenkönig. Danach spielten
erst Anthony Yeboah (1990 bis
1995), dann Andersens Landsmann
Jan Age Fjörtoft (1998 bis 2001) groß
Dass Markus Krösche
so einen Stürmer wie
Kolo Muani ablösefrei
verpflichten konnte,
ist überragend.
Alex Meier,
ex-stürmer, über den sportvorstand
Frankfurter „Fußballgott“: Alex Meier
wurde 2015 Bundesliga-Torschützen-
könig. FOTO: iMaGO/HueBNeR/HeRkeRT
Stürmerpersönlichkeiten
hervorgebracht – aktuell ist
WM-Stürmer Randal Kolo Muani
Bundesliga-Topscorer
auf. Und 2015 war Alexander Meier
als bisher letzter Frankfurter der
beste Torjäger der Bundesliga
(19 Treffer).
Fjörtoft hat mehr als 20 Jahre
nach seiner aktiven Zeit bei der SGE
eine Erklärung dafür, wieso der
Klub immer wieder Topstürmer an-
zieht. „Das passt einfach zur Spiel-
kultur in Frankfurt“, sagt der Nor-
weger dem RedaktionsNetzwerk
Deutschland (RND). „Haller, Silva,
Kolo Muani – diese Reihe ist ja
eigentlich wahnsinnig“, meint Fjör-
toft, mittlerweile TV-Experte, und
fügt an: „Das zeigt, wie sehr es der
Eintracht auf diese Nummer neun
ankommt. Es gibt Vereine, wo diese
Kultur nicht so klar war.“ Er betont,
dass „talentierte Stürmer erkennen,
dass sie sich in Frankfurt entwickeln
können und Zeit dafür bekommen.
Für sie ist es der ideale nächste
Schritt in ihrer Karriere.“
Der in Frankfurter Fankreisen
nur „Fußballgott“ genannte Meier
kennt die gute Torjägertradition in
seinem Herzensklub, für den er
14 Jahre lang spielte, bestens. „Die
Verantwortlichen haben immer
wieder ein gutes Auge“, sagt der
Ex-Profi dem RND und schwärmt:
„Dass Markus Krösche so einen
Stürmer wie Kolo Muani ablösefrei
verpflichten konnte, ist überra-
gend.“ Frankfurts Sportvorstand
hatte den Transfer des ehemaligen
Nantes-Stürmers letztlich perfekt
gemacht. Doch der Europa-League-
FOTO: iMaGO/OsNapix
Sieger habe auch unter Krösches
Vorgänger Fredi Bobic „das Poten-
zial von Kolo Muani frühzeitig er-
kannt“, sagt Fjörtoft, „und lange
Zeit versucht, ihn zu verpflichten“.
Die Qualitäten des 24 Jahre alten
Angreifers beeindrucken die bei-
den Ex-Torjäger. Kolo Muani sei
„mehr als ein Goalgetter“, meint
Fjörtoft. Der ehemalige norwegi-
sche Nationalspieler nennt es „be-
eindruckend, dass er sich fast von
Spiel zu Spiel weiterentwickelt“.
Der 40-jährige Meier, aktuell als Co-
Trainer der Frankfurter U23 tätig,
erlebt den Eintracht-Profi hautnah
und sagt: „Er ist ein guter Junge.
Nicht schüchtern, aber zurückhal-
tend und mit beiden Füßen auf dem
Boden geblieben. Auch in dieser
Hinsicht bringt er einiges mit, um
ein ganz Großer zu werden.“
Beim WM-Finale, als der Stürmer
in der Verlängerung den möglichen
Siegtreffer für die Équipe Tricolore
verpasste, stellte er sich der Weltöf-
fentlichkeit bereits vor. Ob Kolo
Muani über die laufende Saison für
den Champions-League-Achtelfi-
nalisten auf Torejagd geht, ist offen.
„Jeder Fußballer hat seinen Preis.
Dann wird die Frage nicht sein, ob er
sich noch weiterentwickeln kann
bei Eintracht Frankfurt“, meint Fjör-
toft. Der 56-Jährige weist darauf
hin, dass man „vor allem in England,
ob bei Chelsea oder bei Manchester
United, einen Weltklassestürmer
sucht“.
Bayer durch
Tumulte extra
motiviert
Leverkusen. Das dürfte ein Gift-
und-Galle-Rückspiel an der Côte
d’Azur werden. Nach 100 inten-
siven Minuten beim 2:3 von Bay-
er Leverkusen gegen die AS Mo-
naco in der Europa-League-Zwi-
schenrunde sorgte erst eine Mas-
senrangelei auf dem Weg in die
Kabine für wilde Emotionen,
dann goss so mancher Akteur mit
seiner Äußerung Öl ins Feuer.
„Heutzutage kann sich keiner
mehr verhalten“, schimpfte Le-
verkusens Kapitän Lukas Hrade-
cky. „Das ist die neue Genera-
tion. Jeder denkt, er hat einen
größeren Schwanz als der ande-
re. Einfach alles Kinder.“ Eines
sei aber klar, so der 33-Jährige:
„Nach diesen Ereignissen sind
wir im Rückspiel topmotiviert.“
Moussa Diaby (48.) und Florian
Wirtz (59.) hatten für die Werkself
getroffen und damit das Eigentor
von Torwart Lukas Hradecky (9.)
wettgemacht. Doch dann erzielte
Krépin Diatta (74.) den Aus-
gleich, ehe Axel Disasi in der
Nachspielzeit (90.+2) den Sieg
der Gäste perfekt machte.
Sport in kürze
Augsburg verschärft
Hoffenheims Krise
Augsburg. Die TsG 1899 Hoffen-
heim kommt auch unter dem neu-
en Trainer pellegrino Matarazzo in
der Fußball-Bundesliga nicht aus
der krise. Die TsG verlor am Frei-
tag 0:1 (0:0) beim FC augsburg. es
war das elfte spiel in serie ohne
sieg für die Hoffenheimer und die
zweite pleite in Folge nach Mata-
razzos amtsantritt. Der FCa erziel-
te zunächst zwei Treffer, die jeweils
von schiedsrichter patrick ittrich
nach Videobeweis aberkannt wur-
den, ehe Fredrik Jensen dann in
der 88. spielminute den siegtreffer
erzielte. in der Tabelle liegt der FC
augsburg als 13. jetzt fünf punkte
vor den weiter kriselnden Hoffen-
heimern.

Sommer kehrt nach

Zweitligarekordtorschütze Simon Terodde verliert im Oberhaus regelmäßig seine Treffsicherheit – Eine Analyse der Gründe
Von René Wenzel
Gelsenkirchen. 78 Spiele, 13 Tore –
die Quote von Simon Terodde in der
Fußball-Bundesliga liest sich eher
wie die eines Defensivspielers. Da-
bei ist der Zweitligarekordtorjäger
mit den besten Fähigkeiten ausge-
stattet. Ist der 34 Jahre alte Stürmer
von Schalke 04 nicht bundesliga-
tauglich? S04-Legende Klaus Fi-
scher und Förderer Frank Schaefer
nehmen Terodde im Gespräch mit
dem RedaktionsNetzwerk Deutsch-
land (RND) in Schutz.
„Man muss bei dieser Thematik
immer daran denken, dass Simon
Terodde ein Strafraumspieler ist. Bei
allen Vereinen, die er nach oben ge-
schossen hat, passte das Spielsys-
tem anschließend nicht mehr zu
ihm. Stuttgart, Köln oder auch
Schalke haben sich immer zurück-
gezogen und mehr auf das Kompak-
te und Konter gesetzt. Das war für
Nicht sein Revier
Simon immer sehr schwer“, sagt Fi- Doch so richtig durchstarten konnte
scher. Terodde kehrt an diesem der Stürmer beim FC vorerst nicht.
Sonntag (15.30 Uhr, DAZN) an den Als er vier Jahre später über Union
Ort zurück, wo er einst seinen zurück in den Westen zum VfL Bo-
Durchbruch im Profifußball feierte – chum wechselte, überzeugte der
an die Alte Försterei. gebürtige Bocholter mit einer über-
Bei Union Berlin erzielte der An- ragenden Quote (66 Spiele, 41 Tore).
greifer zu Zweitligazeiten in 93 Par- Und spätestens nach seinen 25 To-
tien 25 Treffer. „Dieser Schritt war ren im Aufstiegsjahr des VfB Stutt-
genau der richtige“, erinnert sich gart wirkte sogar die National-
Schaefer. Der heute 59-Jährige hat- mannschaft nur noch einen kleinen
te seinen ehemaligen Schützling Sprung entfernt.
einst davon abgehalten, die Karrie- Doch dann kam im Jahr 2017 der
re schon in jungen Jahren zu been- nächste Bundesliga-Versuch. Und
den. 2009 holte Schaefer den da- es folgte die große Enttäuschung:
mals unglücklichen Terodde in die 15 Spiele, zwei Tore. Stuttgart sor-
Köln-Reserve. „Er war an seinem tierte Terodde im Winter 2018 aus,
Tiefpunkt, als er zu uns gekommen Köln holte den einstigen Reserve-
ist. Simon brauchte einen komplet- spieler zurück. Beim FC war der
ten Neuanfang. Körpersprache, wuchtige Mittelstürmer gesetzt, traf
Verfassung, Selbstvertrauen, Ori- aber nur fünfmal bei 15 Versuchen.
entierung – ihm fehlte einfach al- Es folgte der Abstieg. Terodde
les“, sagt Schaefer. blieb – und schoss den FC direkt
Am 6. November 2010 verhalf er wieder mit 29 Toren in 33 Spielen
Terodde zum Bundesliga-Debüt. zurück ins Oberhaus.
Was dann passierte, dürfte ei-
gentlich klar sein. 23 Erstligaeinsät-
ze, drei Tore – und am Ende der Sai-
son 2019/2020 die nächste Rück-
kehr in die 2. Liga. Dieses Mal wollte
sich der Hamburger SV mit der Te-
rodde-Hilfe nach oben katapultie-
ren. Trotz seiner 24 Treffer scheiterte
Ladehemmung in Liga eins: Schalke-
Stürmer Simon Terodde.
FOTO: iMaGO/eiBNeR/GaBRieL BOia
der HSV knapp, Schalke klopfte an
und lotste den Stürmer zurück ins
Revier. Es kam, wie es kommen
musste. Im Aufstiegsjahr wurde Te-
rodde alleiniger Rekordtorschütze
der 2. Bundesliga, inzwischen blickt
er auf 172 Treffer in 283 Zweitliga-
partien zurück.
Doch was ist mit der Bundesliga?
So ganz möchte Stürmerlegende Fi-
scher dem stellvertretenden Schal-
ke-Kapitän die Bundesliga-Taug-
lichkeit nicht absprechen. Der
73-Jährige ist überzeugt davon, dass
Terodde auch jetzt noch bei einem
Topklub „auf alle Fälle zehn bis
15 Tore pro Saison“ schießen würde.
„Schauen Sie sich den Eric Maxim
Choupo-Moting beim FC Bayern an.
Mit Terodde in München wäre das
nichts anderes. Da wird er mit Bällen
gefüttert“, sagt Fischer. Vielleicht
startet Terodde ja in Berlin eine Se-
rie. Dort, wo er einst seinen Durch-
bruch als Profi schaffte.
Gladbach zurück
München. Fußballtorhüter Yann
sommer ahnt, was ihm an diesem
samstag (15.30 uhr, sky) bei sei-
ner schnellen Rückkehr als Bayern-
spieler in den Gladbacher Borus-
sia-park blüht. „Die Jungs werden
besonders motiviert sein, gegen
mich zu treffen“, sagte der 34 Jah-
re alte schweizer über seine frühe-
ren Teamkollegen. ein komisches
Gefühl wird den so erfahrenen pro-
fi schon beschleichen, wenn er sei-
nen ersten Bundesliga-klassiker
zwischen Borussia Mönchenglad-
bach und dem FC Bayern im Trikot
des deutschen Rekordmeisters er-
leben wird. „Das wird natürlich
echt merkwürdig. ich war achtein-
halb Jahre dort“, sagte sommer.
SportStatiStik
Eishockey
DEL, 53. Spieltag
Mannheim – Bremerhaven 3:2, München –
Wolfsburg 2:1 n.V., ingolstadt – Düsseldorf 3:1,
Berlin – Frankfurt 3:1, iserlohn – Nürnberg 4:5 n.V.,
schwenningen – augsburg 3:0.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
„Etwas weniger Puderzucker wäre auch schön“
Metzgersohn, Ehrgeizling, Weltstar auf dem Rasen, Feierbiest, Manager-Legende, Patron des FC Bayern
München: LVZ-Chefreporter Guido Schäfer hat Uli Hoeneß, 71, zum exklusiven Gespräch in München getroffen.
U
li Hoeneß ist Anfang der
1970er Jahre der schnellste
Fußballer Europas, hat mit
22 Jahren alles gewonnen
und drei Jahre später ein kaputtes
Knie. Am 1. Mai 1979 wird der 27-
Jährige Manager des kriselnden FC
Bayern, dreht den Club auf links, er-
findet Festgeldkonto und Attacke, ist
guter und böser Cop, Moral-Apostel
und Steuersünder, bekommt 2014 im
Landsberger Gefängnis über 5000
Briefe. Zum zweistündigen Gespräch
bringt der Mann, der den FC Bayern
zum Weltclub getrieben hat, Wurst-
semmeln mit. „Greifen Sie zu.“
Sie haben 2011 heftigste „Koan-Neu-
er“-Widerstände diverser Bayern-Fan-
Gruppierungen ausgehalten und den
Ur-Schalker Manuel Neuer nach Mün-
chen geholt. Wie kamen seine Kritik
am FC Bayern bei Ihnen an?
Das Interview hat für Wirbel und Auf-
regung gesorgt und auch mich über-
rascht. Mittlerweile hat sich ja Julian
mit Manuel ausgetauscht, ist etwas
Ruhe in die Geschichte gekommen.
Die Medien haben in den ersten Ta-
gen den Taktstock und die Deutungs-
hoheit übernommen, das darf und
wird so nicht bleiben. Ich sehe keine
unüberbrückbaren Differenzen.
Könnte es sein, dass am 27. Mai eine
Mannschaft die Schale stemmt, die
nicht Bayern München heißt?
Ich gehe von einem Kopf-an-Kopf-
Rennen bis zum Ende aus. Wenn wir
wie beim 1:0 in Paris spielen, kann der
Meister nur FC Bayern heißen.
Julian Nagelsmann musste zuletzt viel
aushalten. Ist er nach wie vor der Rich-
tige?
Ja, Julian ist ein junger, fähiger und
reflektierter Trainer, der nicht auf je-
dem Satz fünfmal rum kaut. Er lernt
schnell, macht einen hervorragenden
Job.
Kommen wir zum Fußballer Uli Hoe-
neß. Wer an Sie denkt, denkt an Ihre
Schnelligkeit.
Die nicht gottgegeben war. Mit 14 bin
ich die 100 Meter in 13,4 Sekunden
gelaufen, mit 18 in 11,0. Dazwischen
lagen viele 6.30-Uhr-Läufe durch
Ulms Wälder.
Auf der Fahrt zum ersten Bayern-Trai-
ning haben Sie 1970 eine rote Ampel
übersehen und einen Unfall gebaut.
Abgelenkt?
Ich hatte zig Gedanken im Kopf. Bin
ich gut genug, wie begrüße ich die
Helden vom Jahrhundertspiel gegen
Italien? Hallo, Herr Beckenbauer,
was macht die Schul-
ter? Franz Becken-
bauer gab mir die
Hand und sagte: „Ich
bin der Franz.“ Ich ha-
be schnell festgestellt,
warum Franz Roth
Franz war der
Bulle heißt. Er hatte beste, Gerd
die Kraft eines Bullen
und konnte böse wie der wichtigste
einer werden. Dann Spieler des
liegst du auf der
Aschenbahn und FC Bayern.
denkst: Spiel deinen
Ball ab, Uli, und glau-
Ein Phänomen.
be ja nicht, dass der
Lattek je ein Foul für
dich pfeift. Damals
habe ich im Training mit Schienbein-
schützern gespielt und in der Bundes-
liga ohne.
War es möglich, Gerd Müller auszu-
schalten?
Paul Breitner sagte eines Tages nach
Gerds x-tem Tor im Training: Uli, jetzt
holen wir uns den Gerd mal zu zweit,
der macht kein Tor mehr. Kurz später
lag Paul rechts, ich links und der Ball
im Tor. Keiner drehte sich schneller,
hatte diesen Instinkt und Abschluss.
Fuß, Knie, Kopf, Bauch, Schulter -
egal. Ein Phänomen. Franz war der
beste, Gerd der wichtigste Spieler.
Stimmt es, dass Sie beim FC Bayern
nur Beckenbauer nicht weggelaufen
ist?
Man hat ihn bei seinem eleganten
Laufstil nicht sofort mit Geschwindig-
keit verbunden, aber Franz war un-
glaublich schnell.
Damals saßen Kalorienzähler und
Sportwissenschaft am Katzentisch.
Wie hat man sich Kost & Logis vorzu-
stellen?
7. Juli 1974, Olympiastadion München: Die Weltmeister Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer feiern den 2:1-Endspielsieg gegen die von Johan Cruyff angeführten
Stars der Niederlande. Hoeneß hatte dem Spiel im Wortsinn entgegengefiebert.
Mai 1979: Jung-Manager Uli Hoeneß (27) telefoniert Wegen ins sportliche und
finanzielle Glück hinterher.
Vor Heimspielen waren wir am Te-
gernsee oder Ammersee. Um 13 Uhr
gab es Schnitzel, Bratkartoffeln,
Nachtisch. Wenn du nachmittags
nicht pünktlich warst, war kein Ku-
chen mehr da. Bulle Roth konnte
einen Erdbeerkuchen allein essen.
Abends gab es Tomatencremesuppe,
Filetsteak, Kartoffeln, Sauce Bernai-
se. Danach wurde Karten gespielt,
Lattek mittendrin. Gegen 22.30 Uhr
hat sich Gerd einen
Schwartenmagen
bringen lassen. Mit
diesem Zeug sind wir
Europapokalsieger
geworden. Wahnsinn!
Würden Sie gerne mit
der heutigen, besser-
verdienenden Genera-
tion tauschen?
Auf keinen Fall, was
wir alles erlebt haben,
erleben die nicht
mehr. Es gab keine
Handys, keine Selfies.
Wir sind mit der kom-
pletten Truppe auf
dem Oktoberfest einmarschiert. Vier,
fünf Zelte, Achterbahn, Fliegender
Teppich. Wir haben nicht alle Biere
bei uns behalten. Das wäre heute al-
les in der Tagesschau.
Welche Phase Ihres Berufslebens ha-
ben sie am meisten genossen?
Ich hatte eine wunderbare Zeit als
Manager, Vorstand und Präsident.
Aber Spieler zu sein war das Höchste.
Vor 80 000 Menschen Fußball zu
spielen und Titel zu holen – das kann
man nicht toppen. Ich habe den Fuß-
ball geliebt, mich auf jedes Spiel ge-
freut. Na ja, auf fast jedes. Wenn wir
auf den Betzenberg gefahren sind …
… war Sonne im Herzen gefragt.
In Kaiserslautern gab es auf die So-
cken. Und bei der Ausführung einer
Ecke hat man auch schon mal die
Spitze eines Regenschirms gespürt.
Wie blicken Sie heute auf Ihr Tun in der
Nacht vorm 74er WM-Finale? Ego-Trip?
Ich hatte Fieber, bin heimlich zu
unserem Vereinsarzt Erich Spann-
bauer, habe mir eine Spritze geben
SPORT
foto: iMAGo iMAGES
lassen. Ein WM-Endspiel daheim mit
sechs Bayern-Spielern? Kommt nie
wieder! Und dann habe ich es halt ge-
macht.
Sie haben nach 53 Sekunden einen Elf-
meter gegen Johann Cruyff verursacht.
Haben Sie sich je ausgemalt, was pas-
siert wäre, wenn Holland 1:0 gewonnen
und es ihr Trip ans Licht der Öffentlich-
keit geschafft hätte?
Nein. Ich wollte Berti helfen, habe
Cruyff gepackt. Außerhalb des Straf-
raums! Der Taylor gibt in der ersten
Minute eines WM-Endspiels so einen
wackligen Elfmeter. Unglaublich.
Der an Bernd Hölzenbein verwirkte
war …
… auch wacklig. Holland war in der
zweiten Halbzeit klar besser, Sepp
hatte einen Jahrhundert-Tag und
Franz hat 50 Prozent seiner Haare ver-
loren, weil er so viel köpfen musste.
Das 0:1 gegen die DDR wurde und wird
als Erweckungserlebnis begriffen.
Wir haben verdient verloren, die Lau-
ne war im Keller. Es gab Neben-
kriegsschauplätze, einen riesigen
Prämienstreit, Paul saß auf gepackten
Koffer. Es waren die Zeiten der RAF,
wir waren abgeschirmt, das war alles
nicht lustig.
Gegen Jugoslawien saßen Sie auf der
Bank.
Date in der berühmten Säbener Stra-
ße: Uli Hoeneß und Guido Schäfer.
foto: CLARk GAbLER.
25. Mai 2019, Pokalfinale in Berlin: Uli Hoeneß und RB-Boss Oliver Minztlaff be-
gegnen sich fast auf Augenhöhe. Die Bayern gewinnen 3:0.
Ich hatte aber eine Idee, wie ich wie-
der auf den Platz komme, habe mich
in kurzen Hosen neben Helmut
Schön gesetzt. Wenn er sich rumge-
dreht hat, hat er den Hoeneß gese-
hen. Ich kam rein, habe Gerds 2:0 vor-
gelegt und war wieder drin.
Leeds United hat beim Landesmeister-
Finale 1975 0:2 und jeglichen Anstand
verloren.
Yorath hat den Björn Andersson ka-
puttgetreten, das niederträchtigste
Foul, das ich miterlebt habe. Mich ha-
ben sie nicht gekriegt, ich bin in ein
Loch getreten. Das Geräusch und die
Schmerzen werde ich nie vergessen.
Es gab keine Computertomografen,
mal schnell ins Knie gucken, ging
auch nicht. Die Ärzte haben mich in
den Urlaub geschickt. Beim ersten
Training bin ich unglücklich aufge-
kommen. Wieder dieses Geräusch,
wieder Schmerzen.
Innen- und Außenmeniskus wurden
entfernt, Ihr Knie schrie nach Ruhe, be-
kam keine. Sie waren jung und brauch-
ten das Geld?
Ich wollte unseren Lebensstandard
halten, musste weiter Geld verdie-
nen. Meine Verletzung war eine Zä-
sur, das Vertrauen ins Knie war weg,
das letzte Durchziehen fehlte.
Ihr erster Arbeitstag als Bayern-Mana-
ger datiert vom 1. Mai 1979. Der
Zur Person
Uli Hoeneß stammt aus Ulm, ist Metz-
gersohn und Abiturient. Er spielt von
1970 bis 1979 für den fC bayern Mün-
chen, wurde dreimal Deutscher Meister,
holte einmal den Dfb-Pokal und ge-
wann dreimal den Europapokal der
Landesmeister. 1972 wurde Hoeneß
Europameister, 1974 Weltmeister. Mit 27
Jahren wurde er Manager des fC bay-
ern. 2009 wurde Hoeneß Präsident des
Rekordmeisters. Das Amt legte er 2014
nieder, als er wegen Steuerhinterzie-
hung zu einer freiheitsstrafe verurteilt
wurde. Nach seiner Haftentlassung
übernahm er wieder die Präsident-
schaft. Seit 2019 ist er Ehrenpräsident.
foto: PiCtURE ALLiANCE
foto: iMAGo iMAGES
Schreibtisch an der Säbener leerte sich
schnell.
Ich war voller Tatendrang und hatte
um 14 Uhr nix mehr zu tun. Dabei be-
fand sich der FC Bayern in der größ-
ten Krise seiner Geschichte. 20 Mit-
arbeiter, zwölf Millionen Mark Um-
satz, sieben Millionen Schulden, kei-
nen Erfolg. Heute haben wir 1200
Mitarbeiter, einen Umsatz von über
700 Millionen Euro, zig Trophäen in
der Vitrine. Fürs Tri-
kot haben wir 300 000
Mark von Magirus
Deutz gekriegt, den
Vertrag hatte ich noch
als Spieler besorgt.
Merchandising? Post-
Ich lag in
karten, Schlüsselan- Landsberg im
hänger, Poster, das
war´s. Nicht mal ein Bett und habe
Fan-Trikot gab es. Ich manchmal
bin zu den San Fran-
cisco 49ers geflogen, geheult wie ein
habe im Fanshop eine
Jacke von Quarter-
Schlosshund.
back Joe Montana ge-
kauft. Manchester
United wurde zu mei-
nem Vorbild. Megastore am Stadion,
drei, vier Läden in der Stadt. Damals
habe ich von einem FC-Bayern-La-
den am Marienplatz geträumt. Es ist
alles viel größer geworden.
Gehörte Egoismus zu Ihrer DNA?
Ich war als Spieler Egoist und auch als
junger Manager relativ egoistisch,
hatte eine große Schnauze, habe Din-
ge getan, die auch mal grenzwertig
waren. Als wir zu wenig Zuschauer
hatten, habe ich versprochen, dass
die Fans ihr Geld zurückkriegen,
wenn wir nicht mit drei Toren Unter-
schied gegen die Stuttgarter Kickers
gewinnen. Da gab’s Riesen-Theater,
die Stuttgarter waren beleidigt. Je
größer wir wurden, je erfolgreicher
und unabhängiger, desto sozialer
wurden wir und ich. Da dachte ich:
Du musst jetzt anfangen zu verteilen.
Sie haben damals viele Freundschafts-
spiele auf dem flachen Land gemacht.
Und ich habe mich unter die Zu-
schauer gemischt und gefragt, wie
viele Fans da sind. Aha, um die 6000.
Wenn bei der Abrechnung von 2500
29
gesprochen wurde, habe ich mir alles,
was ausgemacht war, bis auf den letz-
ten Pfennig geben lassen. Wenn 6000
abgerechnet wurden, war ich großzü-
gig.
Was sagen Sie zur Belastungssteue-
rung und Hightech-Röhren, die jede
verquere Muskelfaser outen?
Belastungssteuerung? Ja, aber doch
nicht nach vier, fünf Spielen. Wenn
man Bulle Roth oder mich in so eine
Röhre geschoben hätte, hätten sie uns
gleich weiter in die Aussegnungshal-
le gebracht. Dass die Sportwissen-
schaft mitspricht, ist völlig okay. Ab
und zu etwas weniger Puderzucker
wäre aber auch schön.
Ralf Rangnick soll mindestens einmal
mit einem Bein Bayern-Trainer gewe-
sen sein.
Der Kontakt zu Rangnick lief immer
über Karl-Heinz Rummenigge. Es
hätte etwas mit Rangnick werden
können, wenn wir 2019 das Pokalfi-
nale gegen Leipzig verloren hätten.
Rangnick war hinterher nicht um-
sonst so sauer. Der hat gewusst oder
wenigstens geahnt: Wenn ich heute
gewinne, bin ich am Montag Trainer
von Bayern München.
Als Manager hatten Sie ein inniges Ver-
hältnis zu Franck Ribéry. Durfte das
sein?
Wenn ich einen mag, darf er mir auf
die Dauer trotzdem nicht auf die Ner-
ven gehen. In Stuttgart hat Franck
mal einen Elfmeter in Panenka-Ma-
nier gechipt. In die Arme des Tor-
warts. Ich bin vor versammelter
Mannschaft zu ihm: „Monsieur, wir
sind hier nicht bei Cirque du Soleil!“
Danach war er zwei Wochen belei-
digt.
Im SAP Garden wird ab Frühjahr 2024
Basketball und Eishockey gespielt. Sie
haben den Garden zusammen mit Red-
Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz er-
dacht und umgesetzt. Wie haben Sie
ihn erlebt?
Ich habe ihn geliebt, er war genau der
Typ, den ich mag. Ein Macher, der
menschlich ist, aber auch hart sein
kann.
Springen wir ins Jahr 2014. In die JVA
Landsberg am Lech.
Diese Geschichte, die Zockerei, die
Steuerhinterziehung und das Gefäng-
nis, gehört wie alles andere zu mir. Ich
habe großen Mist gebaut und dafür
gebüßt. Emotional, in Sachen Reputa-
tion und natürlich auch finanziell.
Sie mussten insgesamt 45 Millionen
Euro zahlen, wurden
vorzeitig entlassen.
In Bayern hat man nur
eine Chance auf die
Halbstrafe, wenn der
Schaden plus Zinsen
bis auf den letzten Cent
beglichen ist und man
sich während der Haft
nicht das Geringste zu-
schulden kommen
lässt. Ich bin am 2. Juni
2014 rein ins Gefäng-
nis, am 17. Juni hatte
meine Frau Geburts-
tag. Mein schriftlicher
Antrag, sie anrufen zu
dürfen, wurde abge-
lehnt. Als es unserem Hund Kuno ganz
dreckig gegangen ist, habe ich ge-
fragt, ob ich anrufen darf. Wieder nein.
Der Gefängnisarzt hat mir irgend-
wann gesagt, dass meine Frau ange-
rufen hat und Kuno gegangen ist. Das
fühlte sich furchtbar an.
Wie war das Thema Besuch geregelt?
Alle 14 Tage, zwei Stunden, maximal
drei Besucher. Franck Ribéry kam mit
Pep Guardiola, Matthias Sammer,
Karl-Heinz Rummenigge, Herbert
Hainer waren da, natürlich meine Fa-
milie. Edmund Stoiber durfte als Ex-
Minister öfter kommen. Mein alter
Freund Ottmar Hitzfeld hat in Lands-
berg übernachtet, um den 11-Uhr-
Termin am Tag danach nicht zu ge-
fährden. In meiner Gefängniszeit ha-
be ich über 5000 Briefe bekommen.
Da waren handgeschriebene Briefe
von wildfremden Menschen über
fünf, sechs Seiten dabei. Ich lag im
Bett und habe manchmal geheult wie
ein Schlosshund.
Das vollständige Interview lesen Sie
auf www.lvz.de
30
„Können mit
allen
mithalten“
Union nach dem
0:0 bei Ajax weiter
mit breiter Brust
Amsterdam. Die Profis des 1. FC
Union Berlin waren spürbar stolz,
große Ausgelassenheit gab es
aber nicht. Ein gutes Zeichen für
die kommenden Aufgaben. Den
niederländischen Rekordmeister
Ajax Amsterdam in dessen Sta-
dion an den Rand einer Niederla-
ge bringen zu können, war für
die Spieler nach den Erfolgen der
vergangenen Monate keine allzu
große Überraschung mehr.
„Wir haben in Leipzig gewon-
nen, die spielen in der Cham-
pions League. Wir können mit al-
len mithalten“, sagte Abwehr-
spieler Josip Juranovic nach dem
0:0 des Bundesliga-Zweiten in
der Europa League.
„Wir haben viel Selbstver-
trauen. Wir wissen, dass wir als
Team schwer zu schlagen sind“,
sagte Mannschaftskollege Da-
nilho Doekhi. Dieses Selbstbe-
wusstsein wird wichtig werden,
denn das Team und Trainer Urs
Fischer wollen sich nach dem frü-
hen Überspringen der 40-Punk-
te-Marke bald ein neues Saison-
ziel geben. Vielleicht sogar schon
vor dem Heimspiel gegen Bun-
desliga-Schlusslicht Schalke 04
(15.30 Uhr/DAZN) am Sonntag.
Internationales Geschäft dürf-
te das Ziel mindestens sein, mög-
licherweise Champions League.
Dass Union den Kampf um die
Meisterschaft ausruft, erscheint
unwahrscheinlich – trotz aller Er-
folge und nur einem Punkt Rück-
stand auf den Tabellenführer FC
Bayern München. Die Berliner
sind 2023 ungeschlagen.
Der ebenbürtige Auftritt beim
mehrmaligen Europapokalsie-
ger aus Amsterdam war für die
Eisernen folgerichtig. Dabei war
sogar noch mehr drin als ein Un-
entschieden. Das Team steigerte
sich während der Partie, Ajax
fand in der Offensive kaum Lö-
sungen. „Kompliment an die
Mannschaft, wie sie das über
neunzig Minuten wirklich diszi-
pliniert gespielt hat, sehr viel auf-
gewendet hat, sehr viele Räume
gut zugestellt hat“, lobte Trainer
Urs Fischer. Auch wenn Ajax den
Ball habe laufen lassen, sei sein
Team aktiv geblieben und habe
versucht, Balldruck zu erzeugen.
Im Spiel nach vorne taten sich
die Berliner schwer, kamen aber
trotzdem Gelegenheiten. „Wir
hatten die eine oder andere Tor-
chance, wo du ein Tor hättest er-
zielen müssen. Das ist leider
nicht gelungen. Aber es ist eine
gute Ausgangslage“, so Fischer.
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SPORT Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
sportstatistik
Fussball
2. Bundesliga
sC Paderborn 07 – Kaiserslautern
Eintracht Braunschweig – holstein Kiel
Samstag, 13 Uhr: Magdeburg – FC st. Pauli
1:0 (0:0)
2:3 (0:2)
spVgg Greuther Fürth – Fortuna düsseldorf
Jahn regensburg – hannover 96
20.30 Uhr: hansa rostock – darmstadt 98
Sonntag, 13.30 Uhr: hamburger sV – Bielefeld
1. FC heidenheim – 1. FC nürnberg
sV sandhausen – Karlsruher sC
3. Liga
Wehen Wiesbaden – Erzgebirge aue 1:2 (0:1)
Samstag, 14 Uhr: osnabrück – Bayreuth
sV Waldhof Mannheim – sV Meppen
dynamo dresden – Viktoria Köln
FsV Zwickau – sV Elversberg
1. FC saarbrücken – FC ingolstadt 04
sC Freiburg ii – MsV duisburg
Sonntag, 13 Uhr: tsV 1860 München – sC Verl
14 Uhr: rot-Weiss Essen – Borussia dortmund ii
Montag, 19 Uhr: VfB oldenburg – hallescher FC
Regionalliga Nordost
lok leipzig – Greifswalder FC 3:1 (0:1)
Berliner aK 07 – rot-Weiß Erfurt 0:2 (0:1)
FsV luckenwalde – VsG altglienicke 0:1 (0:1)
Samstag, 13 Uhr: Babelsberg – Viktoria Berlin
sV lichtenberg – Chemie leipzig
ZFC Meuselwitz – Energie Cottbus
Sonntag, 13 Uhr: hertha BsC ii – tB Berlin
16 Uhr: FC CZ Jena – BFC dynamo
Chemnitzer FC – Germania halberstadt
Spitze: 1. rot-Weiß Erfurt 18 43:17 38
2. Energie Cottbus 19 42:18 36
3. Chemnitzer FC 20 33:19 36
4. lok leipzig 20 39:29 36
5. FC CZ Jena 20 27:13 34
6. VsG altglienicke 19 41:23 33
7. BFC dynamo 20 30:24 33
8. Berliner aK 07 19 28:20 32
Torschütze Riccardo Grym lässt sich nach seinem Treffer zum 2:1 per direkt verwandeltem Freistoß feiern. Foto: Christian Modla 9. Chemie leipzig 19 31:28 32
10. sV Babelsberg 03 19 30:25 29
Fulminante zweite Halbzeit
Oberliga Süd
Samstag, 13.30 Uhr: Grimma – Fahner höhe
FC Eilenburg – FC oberlausitz neugersdorf
Sachsenliga
Samstag, 14 Uhr: FsV oderwitz – sG taucha
FC Blau-Weiß leipzig – FV dresden-laubegast
FC 1910 lößnitz – BsC rapid Chemnitz
Lok dreht Heimspiel gegen Greifswald: Pfeffer und Grym treffen zum 3:1-Sieg Landesklasse Nord
Samstag, 14 Uhr: lipsia – torgau, Kickers
Markkleeberg – Zwenkau, Krostitz – Bad lausick,
schenkenberg – Wurzen, Panitzsch/Borsdorf –
Von Rainer Kelch Nach fünf Minuten schickte Ogbi- walds Bandowski ungestört durch es war Gryms erster Treffer im Lok- Borna. Sonntag, 14 Uhr: tapfer leipzig – delitzsch
Abgesagt: Frohburg – rotation leipzig
di Torjäger Djamal Ziane, der an Tor- und bugsierte den Ball aus Nahdis- Trikot. Und weil es so schön war, legte
Leipzig. Der 1. FC Lok hat einmal wart Brendieck scheiterte. Wenig tanz über die Linie. Grym kurz vor Schluss noch einen eisHockey
mehr seine Comeback-Qualitäten später war es Ogbidi selbst, der nach Die zweite Hälfte begann Lok mit drauf, als er im Strafraum zwei Vertei-
DEL 2
unter Beweis gestellt. Gegen den Pass von Abderrahmane frei vorm Tor einer ordentlichen Portion Wut im diger stehen ließ und zum 3:1-End- dresdner Eislöwen – landshut n.V. 4:3 (1:0,2:1,0:2)
Greifswalder FC drehten die Blau- auftauchte, aber auch diesmal war Bauch und entsprechend viel Dampf stand einnetzte (84.) selber Wölfe – lausitzer Füchse n.P. 3:2 (0:0,1:2,1:0)
Gelben am Freitag mit einer fulmi- Brendieck zur Stelle (13.). In seiner auf dem Kessel. Besonders über Für den 1. FC Lok ist nach der eng- Crimmitschau – EhC Bayreuth 5:3 (0:1,2:1,3:1)
nanten zweiten Halbzeit einen 0:1- dritten guten Offensivaktion bedien- Außen machte Lok viel Druck. Folge- lischen Woche nun erst einmal eine Oberliga Nord
Rückstand vor 2261 Zuschauern noch te Ogbidi wiederum Ziane, aber auch richtig sprang aus einer entsprechen- Portion Regeneration angesagt, be- Füchse duisburg – EhC Erfurt 5:2 (1:1,1:0,3:1)
in einen 3:1-Heimsieg. diesmal kein Treffer (22.). den Situation ein Elfmeter heraus, als vor in der kommenden Woche die Krefelder EV – herner EV 3:5 (2:3,1:1,0:1)
EG diez-limburg – MEC halle 1:5 (0:1,1:1,0:3)
Lok-Coach Almedin Civa stellte Nach etwa einer halben Stunde Greifswalds Rüh den auf Linksaußen Vorbereitung auf das nächste Spiel hamm – hannover indians 3:4 (0:0,2:3,1:1)
im Vergleich zum 4:3-Zittersieg kam Greifswald besser ins Spiel. Be- durchgebrochenen Osman Atilgan ansteht: Am Sonntag in einer Woche hannover scorpions – hamburg 7:2 (1:0,4:0,3:2)
icefighters leipzig – herforder EV 8:1 (3:1,2:0,3:0)
gegen den SV Babelsberg auf drei sonders mit Eckbällen sorgten die im Strafraum fällte. Den Strafstoß ver- gastieren die Blau-Gelben beim am- tilburg trappers – Moskitos Essen 6:2 (1:0,0:1,5:1)
Positionen um. Für Riccardo Grym, Gäste für Gefahr – und im x-ten An- wandelte Kapitän Sascha Pfeffer. tierenden Regionalliga- und DDR-
Maik Salewski und Tobias Dombro- lauf gelang so auch der erste Treffer Anschließend wogte das Spiel hin Rekord-Meister BFC Dynamo. Handball
wa starteten Farid Abderrahmane, des Spiels: Im Fünfmeterraum war und her mit Möglichkeiten auf beiden Lok: Müller – Eglseder (88. salewski), 2. Bundesliga Männer
Eric Voufack und Theo Ogbidi. Letz- mehr Verkehr als auf dem Ring zur Seiten. Einen Wirkungstreffer lande- sirch, heynke, Voufack – Piplica (60. lübeck-schwartau – Balingen-W. 23:23 (11:13)
terer sollte zu Beginn der Partie gleich Rush-Hour, FCL-Keeper Niclas Mül- te der 1. FC Lok, als der eingewech- Urban), abderrahmane (46. Grym) – og- Großwallstadt – nordhorn-lingen 29:34 (14:16)
tusem Essen – Würzburg Wölfe abgesagt
mehrmals als Haupt- und Nebendar- ler waren so Sicht und Laufweg ver- selte Grym einen Freistoß aus 18 Me- bidi (76. dombrowa), Pfeffer, atilgan (88. hsC Coburg – tus n-lübbecke 32:35 (18:17)
steller im Mittelpunkt stehen. deckt. Am langen Pfosten lief Greifs- tern ins rechte Toreck zirkelte (63.) – rangelov) – Ziane. Eintracht hagen – dessau-roßlau 28:25 (16:12)
Chemie muss heute beide Innenverteidiger ersetzen
Leipzig. Am Mittwoch hat Fußball- wonnen“, sagte der Leutzscher Ab- Man wolle damit „den so drin- an. Denn mit Philipp Harant und ler könnte schlagen, der bislang erst
Regionalligist Chemie Leipzig den wehrchef Philipp Harant. gend benötigten Impuls“ setzen, er- Paul Horschig holten sich am Mitt- zu zwei Kurzeinsätzen kam.
ersehnten ersten Sieg seit Novem- Bereits am heutigen Sonnabend klärte der Verein. Gegen Chemie woch gleich zwei gesetzte Stamm- Der erste Dreier nach sechs sieg-
ber eingefahren und Gastgeber (13 Uhr) steht das nächste Auswärts- sollen nun Co-Trainer Kevin Hetzel spieler der Innenverteidigung die losen Spielen könnte für die nächste
Halberstadt nach dem Pausenrück- spiel in Berlin-Lichtenberg an. Dort und Jonas Schmidt in Zusammen- fünfte Gelbe Karte ab und sind für Aufgabe mental beflügeln: „Das tut
stand noch 2:1 in die Knie gezwun- tat sich unter der Woche einiges, arbeit mit dem verletzten Kapitän ein Spiel gesperrt. Zur Auswahl ste- gut, ist doch ganz klar. Jetzt müssen
gen. „Auch wenn es nicht schön denn Trainer Murat Tik wurde nach David Hollwitz das Ruder überneh- hen neben Ben Keßler die Routiniers die anderen Jungs ran und das wup-
ausgesehen hat. Wir haben Zähne einer nur kurzen Zusammenarbeit men. Für das Trainerteam der BSG Benny Schmidt und Manu Wajer. pen“, wünscht sich Philipp Harant.
gezeigt und nicht unverdient ge- vor die Tür gesetzt. Chemie steht ebenfalls Tüftelarbeit Aber auch die Stunde von Tom Mül- Jens Fuge
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• Hochwertiger 4-Sterne-Reisebus ab
Tallinn bis Vilnius
• 6 Nächte mit Frühstück in Hotels (Landeskat.:
©AdobeStock/Aleks Kend
4 Sterne) in Tallinn, Riga und Vilnius
• 3 Nächte mit Frühstück im ausgesuchten Hotel
(Landeskategorie: 3 Sterne) in Nida
• 5 x Abendessen in den Hotels
Unser • 3 x Abendessen außerhalb der Hotels
Klassiker:
frühzeitig Tallinn
• Kulturhistorischer Abend mit Sektempfang
„Zu Gast bei Thomas Mann“
• Eintrittsgelder: Burg Turaida, Schloss Rundale,
Plätze ESTLAND Burg Trakai, Vilnius Universität Ensemble
den ersten Blick haben – ihre Altstädte zäh- sichern!
Riga LETTLAND
• Deutsch sprechende Reiseleitung vor Ort
len allesamt zum Welterbe der UNESCO –, so
©shutterstock/Mykola Ivashchenko
vielfältig sind sie bei näherem Hinsehen. Hier LITAUEN Reisepreise pro Person:
kommt auch das „jetzt“ nicht zu kurz: inmitten der Nida Kaunas
historischen Gassen sprüht die Lebensfreude in edlen Restau-
Kurische
Vilnius im Doppelzimmer € 1.865,–
rants, kleinen Cafés und urigen Kneipen.
Nehrung im Einzelzimmer € 2.285,–
Reiseveranstalter: Hanseat Reisen GmbH,
Langenstraße 20, 28195 Bremen
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023 KINDERSEITE 31

Kinder - Genau BINOXXO

Ratespaß geschaut
Fülle die leeren Kästchen mit O und X. Es dürfen
nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X oder O
in einer Zeile oder Spalte erscheinen. In jeder Zeile
Mit welchem und jeder Spalte müssen O und X gleich oft vor-
dieser Kästche kommen.
n
kann man den
Sack korrekt
flicken?
X O O X X
O O X
X X X X
O
X O O O
Würfel
Welcher Würfel gehört O O O O
zu der Faltvorlage?
X X X O X
X X
2 O O X
X X X

SUDOKU
Fülle das Diagramm mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei
darf jede Zahl in jeder Zeile, in jeder Spalte und in
Von Punkt zu Punkt jedem 3-x-3-Feld nur einmal vorkommen.
Verbinde die Punkte, um ein Bild zu erhalten.
Was ist zu sehen? 7 1 8 2 6 9
9 5 7 2
4 5 3 7
6 9 1 4 2
5 7 6
1 7 6 5 9 3
8 3 7
7
3 4 1 5 6 8
Lösungen:
Würfel: Würfel 1
Genau geschaut: mit Kästchen A
auf einem Ast
Rebus Streiche und ersetze die
Buchstaben wie angegeben.
Von Punkt zu Punkt: zwei Vögel

Trage die Lösungen in das Gitter ein. Die erratenen Buchstaben kannst du in
den Zahlenschlüssel eintragen. Solltest du eine Antwort einmal nicht wissen, helfen dir
die Zahlen der bereits gelösten Fragen weiter.
Schwedenrätsel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
mit Zahlen 1 23 E D
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
A M * * * * * *
Kose- mit Vor- Abk.: Abk.:
AUFLÖSUNGEN
erhöhter
Sitz- Zeichnung name 15 Mittel- 12 liebe,
Rück-
schlag Europ.
Teil des 14 Erfri-
mobile In den meisten (nicht in allen) Rätseln gilt:
raum in im Holz des europäer bereit- beim Gemein- Vogel- schungs- Datener-
Kirchen Vaters willig Tennis schaft kleides getränk fassung ß=ss, ä=ae, ö=oe, ü=ue.
Neu-
6 18 15 3 1 6 ordnung, 1 6 10 3 1 18 7 8 6 5 1 2 4 9 3 X O O X X O O X X O

Umge-
9 3 2 8 6 4 1 7 5 O X X O O X X O O X

staltung 5 1 4 7 3 9 2 6 8 X X O X O O X O X O
O O X O X X O X O X
Abk.: Sperrvor-
Knochen- 13 13 11 1 4 6 12 6 11 8
3 9 5 2 8 6 7 4 1

richtung Haar der

fisch
O O X X O O X O X X
West- Angora-
8 6 7 4 5 1 9 3 2

europ.
X X O O X O X O X O
Abk.: im Speicher- ziege
2 4 1 9 7 3 5 8 6
Union art (PC)
O X O O X X O X O X
Ruhestand 6 7 3 1 9 5 8 2 4
O O X X O X O X X O

15
flüstern 17 4 2 15 6 1 19 am 7 weibl. 8 13 18 6
1 2 8 3 4 7 6 5 9
X X O O X O X O O X
scharf Mutter
D A M E
ugs.: jetzigen Schach-
4 5 9 6 2 8 3 1 7 X O X X O X O X O O
gewürzt Jesu Ge- Tage figur
fängnis BINOXXO: SUDOKU:
Bienen- 4 18 20 6 1 6 4 Vorbild, 13 Signal-
gerät 5 16 15 6 Luft der 3 Teil des 19=N, 20=K
zucht Leitfigur Kf.: Mehr- Lungen Gesichts
wertsteuer 14=C, 15=P, 16=U, 17=W, 18=M,
Paddel- 20 13 19 16 in der 1 4 18 18 6 1 Sahne 1 13 5 18 8=D, 9=B, 10=F, 11=L, 12=G, 13=A,
Nähe stets EDV-Begriff
boot 1=R, 2=S, 3=O, 4=I, 5=H, 6=E, 7=T,
von (engl. Abk.)
großer, 13 1 13 Gürtel- 9 16 19 8 entzün- 17 16 19 8 Nieder- 7 13 16 MR D I L L T E GE T A T I
bunter rand der det,
T E I N S OBS T N N I S T E
schlag
Papagei Hose verletzt T AU ND D WU UN ARA B
R A HM R I MM E R KANU
19 4 2 7 6 19 3 9 2 7 2 7 6 4 19
Ofen) E O UP A H E I I MK E R
gesunde Fels-
brüten Früchte stück
Kaktus, Wiege, D AME T ERN S P P W I
E L D EG L R I AA
(aus: Zirkel, F ORM RE ORE EMP
Aktion, 7 13 7 Stachel- 4 12 6 11 Stück 7 6 4 11 Abk.: 18 1 8 ZIRKUSWAGEN C P G
vom
Handlung tier Milliarde
Ganzen Rebus: Schwedenrätsel mit Zahlen:
32 PANORAMA Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Im Gespräch

Von Gregor Tholl Trauer um Zur person

Bruce Willis an
Demenz erkrankt
hollywoodstar Bruce Willis (67) ist
nach angaben seiner Familie an
frontotemporaler demenz erkrankt.
sie hätten jetzt diese spezifischere
diagnose erhalten, teilten die ehe-
frau des schauspielers, emma he-
ming-Willis (44), und seine ex-Frau
demi Moore (60) am donnerstag
auf instagram mit. „Obwohl dies
schmerzhaft ist, ist es eine erleich-
terung, endlich eine klare diagnose
zu haben.“ Bei der krankheit wer-
den nervenzellen zunächst im stirn-
und schläfenbereich des Gehirns
(Fronto-temporal-lappen) abge-
baut. die krankheit gilt als schnell
fortschreitend und nicht heilbar.
Tony Marshall
Baden-Baden. „Schöne Maid, hast
du heut für mich Zeit? /Ho-ja, ho-ja, Tony Marshall wurde 1938 als herbert
ho /Sag bitte ja, dann bin ich nur für anton Bloeth geboren und änderte
dich da /Oh bitte, ho-ja, ho-ja, ho!“ seinen namen vor der Geburt seines
Dieses Lied klebte sein ganzes Le- ersten kindes in hilger – der Mäd-
ben an Tony Marshall wie Zucker- chenname seiner Mutter. 1962 heirate-
guss. Mit „Schöne Maid“ hatte er im
Jahr 1971 seinen musikalischen
Über Jahrzehnte besang er die te er seine kindheitsfreundin Gaby,
mit der er drei kinder bekam.
Durchbruch. Und die Nation sang
das mit – über Jahrzehnte. Tony
„Schöne Maid“ – jetzt starb der im Juli 2021 eröffnete Marshall eine
kleine Galerie, voller erinnerungen,
Marshall litt zumindest zu Beginn
seiner Karriere an seinem Schlager-
Schlagerstar im Alter von 85 Jahren Fotos und Goldener schallplatten.
„nach meinem ableben wird sich hier
image, liebte aber seine Fans und doch wohl auch ein platz finden für
machte sich später sogar immer wie- meine Urne“, sagte er da lachend.
der ausdrücklich für das Schlager- „eine Blumenvase tut’s aber auch.
genre stark. schreiben wir einfach ‚tony‘ drauf.“
Der Muntermacher der Nation seinen 85. Geburtstag feierte er an-
zog bis ins hohe Alter durch die fang Februar in aller stille, ohne rum-
Stadthallen. Nach langer Krankheit mel. Öffentlich aufgetreten war Mar-
starb er am Donnerstagabend nun shall da schon länger nicht mehr.
im Kreis seiner Familie, wie eine
Sprecherin am Freitag mitteilte.
Der Entertainer aus Baden-Ba-
den hatte eigentlich viel mehr drauf
als die „Schöne Maid“ oder Gassen-
hauer wie „Heute hau’n wir auf die
Pauke“ – er beherrschte neben Kla-
vier und Geige noch vier andere
Instrumente, sang in acht Sprachen
und hatte ein Staatsexamen als
Opernsänger.

Margrethe bleibt
dem Rauchen treu
die dänische Königin Margret-
he II. hat niemals in ihrem leben
versucht, mit dem rauchen aufzu-
hören. das verriet sie der däni-
schen Zeitung „Weekendavisen“.
Ob sie niemals erwägt habe, etwa
auf nikotinkaugummi umzustei-
gen? „nein. Und jetzt bin ich so
alt, dass es egal ist“, sagte die 82-
Jährige. auch ihre Mutter habe bis
zum schluss geraucht, ihr vater
ebenso. der interviewende Jour-
nalist berichtet davon, dass die Zi-
garetten bei Margrethe in einer
silberkiste liegen. sie stammten
von einer griechischen Marke, sei-
en sehr kräftig und hätten keinen
Filter.
In KürZe
Zyklon fordert
Menschenleben
Wellington. die Zahl der todesop-
fer des Zyklons „Gabrielle“ in neu-
seeland ist auf acht gestiegen. seit
dem vortag seien drei weitere to-
desfälle bestätigt worden, sagte
premierminister chris hipkins. Wie
hoch die Zahl noch steigen werde,
könne er nicht sagen. „Gabrielle“
hatte am Montag die nordinsel
neuseelands erreicht und schäden
angerichtet, die mit denen des Zy-
klons „Bola“ von 1988 verglichen
wurden, der als der schlimmste in
der Geschichte des landes gilt.
Italiener knacken
Lotto-Rekordjackpot
Rom. in italien ist ein europäischer
lotto-rekordjackpot von gut
371 Millionen euro geknackt wor-
den. eine tippgemeinschaft mit
90 Mitgliedern erriet die sechs rich-
tigen Zahlen beim superenalotto.
Bei diesem spiel werden sechs Zah-
len in einem Feld von 1 bis 90 ge-
tippt. seit Mai 2021 und damit fast
21 Monaten waren die sechs richti-
gen nicht mehr erraten worden. an
jeden der 90 erfolgreichen tipper
gehen nun rund 4 Millionen euro –
sie hatten jeweils einen einsatz von
nur 5 euro gehabt.
UnD Dann ...
... waren da noch die Briefe von
prinzessin diana, die jetzt in corn-
wall für 145 550 pfund versteigert
wurden. diana schrieb die Briefe in
den letzten zwei Jahren ihres le-
bens. im Mai 1996 berichtete sie et-
wa von den strapazen ihrer schei-
dung von prinz charles: „hätte ich
gewusst, was ich bei dieser schei-
dung erleben würde, hätte ich nie-
mals zugestimmt – es ist hässlich
und zum verzweifeln.“
Sie ist das Beste,
was mir
widerfahren ist.
Tony Marshall
über seine ehefrau Gaby
Unter Schlagerstars: Tony Marshall
(Mitte) in den Siebzigerjahren zwi-
schen seinen Sangeskollegen Rober-
to Blanco (l.) und Bata Illic.
FOtO: iMaGO/United archives/kpa
Doch für seine Fans machte Tony
Marshall über Jahrzehnte die Stim-
mungskanone und blieb so, wie sie
ihn mochten: lange braungelockt,
dann mit Hut und immer gut drauf.
Für sie gewöhnte er sich sogar an die
„Schöne Maid“.
Denn Liebe auf den ersten Blick
war es nicht, was ihn mit dem Song
verband. Als er das Lied als junger
Mann im Aufnahmestudio singen
sollte, trank er sich erst mal einen an.
Der Text mit dem ganzen „Hojaho-
jaho“ war ihm einfach nur peinlich.
„Ich will meine Mama holen“
Bundesregierung kündigt unbürokratisches Visaverfahren für Erdbebenopfer an
Von Yuriko Wahl-Immel
und Mirjam Schmitt
Leverkusen/Istanbul. Die Angst um
ihre Angehörigen im türkischen Ka-
tastrophengebiet bringt Suna Catal-
degirmen in Deutschland zur Ver-
zweiflung. Ihr Mann ist schon vor
einer Woche in die Türkei geflogen: in
die schwer getroffene Provinz Kahra-
manmaras. Dort hat er für seine Eltern
in einem Dorf nahe der Stadt Pazarcik
eine Notbehausung in einem Keller
eingerichtet. „In dem Dorf ist alles
weg“, berichtet die 43-jährige Catal-
degirmen. „Unsere Verwandten le-
ben in Zelten. Die hygienischen Zu-
stände sind schlimm, sie können nicht
duschen, manchmal reicht das Essen
nicht. Es ist sehr kalt. Es gibt kaum
ärztliche Versorgung.“
Serkan Sayin aus dem westfäli-
schen Ahlen bangt um seine 81 Jahre
alte Mutter, deren Haus in Iskende-
run in der Provinz Hatay einsturzge-
fährdet sei. „Sie weint nur noch. Ich
will meine Mama nach Deutschland
holen.“ Sie ist alleinstehend, lebt in
einer Notunterkunft. Jetzt Visa, Päs-
Immer ein Lächeln für die Schlagerfans: Tony Marshall galt mit Hits wie „Schöne Maid“ und „Heute hau’n wir auf
die Pauke“ als Stimmungskanone.
Die Hoffnung, wegen Trunkenheit
aus dem Studio geworfen zu wer-
den, erfüllte sich nicht. Alle waren
begeistert – und Tony Marshall ein
Star.
Dass er im Laufe von sechs Jahr-
zehnten Bühnenleben und weit
über 10 000 Auftritten nicht nur in
glanzvollen Sälen sang, sondern
durchaus auch durch Vereinsheime
Leben im Ausnahmezustand: Viele türkischstämmige deutsche Familien wol-
len Angehörige in Sicherheit bringen.
se, biometrische Fotos oder andere
Dokumente für eine Einreise nach
Deutschland von den Erdbebenop-
fern anzufordern, sei unmöglich.
„Das ist zu viel verlangt.“
Bei den verheerenden Erdbeben
sind in der Türkei und in Syrien nach
offiziellen Angaben mehr als 42000
Menschen ums Leben gekommen.
Die Bundesregierung hat ein unbüro-
kratisches Visaverfahren angekün-
von Schützen, Kaninchen- oder
Taubenzüchtern tingelte, störte ihn
nach eigenem Bekunden nicht.
Hauptsache, er hatte Kontakt zum
Publikum.
In einem Alter, in dem andere
sich längst zur Ruhe gesetzt hatten,
war er als musikalischer Reiseführer
für die ZDF-Reihe „Viva la Musica“
auf Mallorca und in New York, er
FOtO: hUssein Malla/ap
digt. Betroffene brauchen laut Aus-
wärtigem Amt ein Visum, wenn sie
bei ihren Angehörigen ersten oder
zweiten Grades für bis zu drei Monate
leben wollen. Das aufnehmende Fa-
milienmitglied muss eine Erklärung
abgeben, in der es sich verpflichtet,
für den Lebensunterhalt und die spä-
tere Ausreise aufzukommen.
Mehmet Demir aus Dinslaken be-
mängelt: „Das Ganze ist total kompli-
FOtO: kerstin JOenssOn/dpa
tourte mit den „Stars der Volksmu-
sik“ durch Deutschland oder stand
als Milchmann Tevje im Musical
„Anatevka“ auf der Bühne. Und mit
der Rockröhre Anastacia sang er die
„Schöne Maid“ auch auf Englisch.
„Ich stecke noch voller Energie“,
sagte er einmal. „Wer sollte mich
bremsen?“
Die Gesundheit zum Beispiel. Er
ziert.“ Der Reiseunternehmer ist ge-
rade aus der Türkei zurückgekehrt.
Seine Nichte sei aus Trümmern geret-
tet worden. Die 16-Jährige und die
Schwiegereltern will er zu sich holen
und hat sie zunächst in ein Hotel in
Antalya gebracht. Um die Visa zu be-
antragen, habe er es telefonisch in
Antalya versucht: „Keine Ansprech-
partner. Wenn man keine Connec-
tions hat, hat man keine Chance“, be-
klagt Demir.
In der Türkei werden Visaanträge
für Deutschland vom Dienstleister
IData bearbeitet. Die nächste Filiale
in der Erdbebenregion – in Gazian-
tep – ist aber wegen Gebäudeschä-
den dicht. Antragsteller müssen nach
Izmir oder Ankara ausweichen. Auf
deutscher Seite braucht es für die
Verpflichtungserklärung die Auslän-
derbehörden am Wohnort. Da habe er
noch keinen Termin bekommen, be-
richtet Demir.
Die Menschen in den von Erdbe-
ben zerstörten Gebieten müssen der-
weil weiter mit starken Erschütterun-
gen rechnen. Die Situation bleibt pre-
kär.
„Wenn ich einmal reich wär’“: Tony
Marshall als Milchmann Tevje im Mu-
sical „Anatevka“ in Frankfurt.
FOtO: iMaGO
hatte einen Herzschrittmacher und
litt seit Jahren an der Nervenkrank-
heit Polyneuropathie. Die schränkte
zuweilen seinen Bewegungsdrang
ein und zwang ihn auch, Auftritte
abzusagen. Anfang 2019 lag er we-
gen eines Schlaganfalls tagelang im
Koma. Schon da bangte die Familie
um sein Leben, aber er sprang dem
Tod noch einmal von der Schippe.
2021 überstand er eine Corona-In-
fektion.
Der Vater dreier Kinder, Opa und
Uropa war seit Jahrzehnten mit sei-
ner Jugendliebe Gaby verheiratet:
„Sie ist das Beste, was mir widerfah-
ren ist.“ Seine Söhne Pascal und
Marc, letzterer ebenfalls Sänger im
Duo Marshall und Alexander, be-
gleiteten den Papa manchmal auf
Tourneen. Mit seiner behinderten
Tochter Stella engagierte er sich in
seiner Stiftung für Menschen mit
Behinderung.
Was er schmerzlich vermisste,
war eine Wertschätzung für den
Schlager. Was ihn dagegen richtig
freute, war die Anerkennung in sei-
ner Heimatstadt Baden-Baden. Der
Kurort hat einen Weg nach ihm be-
nannt, hat Tony Marshall 2018 zum
Ehrenbürger ernannt und eine Rose
nach seinem größten Hit benannt.
Alljährlich blüht dort die „Schöne
Maid“.
40 Personen
gehen auf
Polizisten los
Trier. Rund 40 Menschen sind in
Trier nach einem Streit in einer
Diskothek auf herbeigerufene
Polizeibeamte losgegangen.
Fünf Beamte wurden bei dem
Einsatz in der Nacht zu Freitag
verletzt. Erst nach dem Eintref-
fen von Verstärkung gelang es
der Polizei, die Lage unter Kon-
trolle zu bringen. Ein Beamter
feuerte zwei Warnschüsse in die
Luft. Zwei Verdächtige wurden
festgenommen, nach weiteren
Angreifern wird gesucht. Die
Polizei sprach von einem bei-
spiellosen Gewaltausbruch. Bei
dem Einsatz standen laut Polizei
anfangs maximal sieben Beam-
te den rund 40 Angreifern
gegenüber.
Die Bundesregierung re-
agierte entsetzt auf den Vorfall.
Bundesinnenministerin Nancy
Faeser (SPD) wertete den An-
griff als „rohe Gewalt, die mit al-
ler Härte verfolgt und geahndet
werden muss“.
 M
wochenende
I
Von Thorsten Fuchs
rgendwann, mit Verspätung,
kamen sie auch zu uns, in
den Drogeriemarkt in unse-
rem Viertel. Wir waren weiß
Gott nicht die Ersten, in an-
deren Supermärkten, bei
Ikea, Decathlon, überall waren sie
schon längst. Aber nun also auch
hier: vier Terminals, Scanner, Abla-
gekorb, Kartenlesegerät. Und da-
mit war eine neue Entscheidung in
unseren Alltag eingezogen: Bezah-
le hier – oder geh zu dem Men-
schen, der nur zwei Schritte dane-
ben hinter der Kasse sitzt.
Ich fand diese Entscheidung lan-
ge Zeit sehr einfach. Selbstscanner-
Kassen? Nicht benutzen. Schon aus
Höflichkeit: Die Maschine dem
Menschen vorzuziehen, wortlos zu
zahlen und grußlos an ihm vorbei-
zugehen, schien mir für alle Seiten
ziemlich unwürdig zu sein. Zweiter
Grund: Ich wollte ungern daran
mitwirken, den Arbeitsplatz des
Menschen hinter der Kasse unsi-
cherer zu machen. Wenn man
durch einfaches Ignorieren einer
Maschine einem Menschen Lohn
und Einkommen verschaffen kann,
schien mir die Entscheidung leicht.
Aber gilt all dies eigentlich noch,
wenn das Problem nicht mehr die
Arbeitslosigkeit ist, sondern der
Mangel an Arbeitskräften: Ist es
dann nicht geradezu geboten, die-
se Geräte zu benutzen? Besteht das
Unwürdige dann nicht viel mehr
darin, dem Menschen eine Arbeit
zuzumuten, die man am Gerät
nebenan ganz einfach selbst erle-
digen könnte? Hat sich da vielleicht
gerade was gedreht?
Oder, etwas hochtrabend: Müs-
sen wir angesichts des Mangels
von Arbeitskräften unser Verhält-
nis zur Automatisierung noch mal
überdenken? Müssen wir uns
selbst ein- und auschecken, in
Supermärkten, Zügen und wo wir
nur können?
Bislang jedenfalls zögern wir
auffallend. Die Geschichte des
Selbstkassierens beginnt in
Deutschland im Jahr 2003, in einem
„Future Store“ in Rheinberg, Nord-
rhein-Westfalen, einem „Super-
markt der Zukunft“. Mit einem
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Ein Magazin des RedaktionsNetzwerks Deutschland
Die Zwei-
Gesellschaft
Selbstbedienungskassen
erobern immer mehr
Geschäfte. Unser Autor hat sie
jahrelang ignoriert, um keine
Kassiererinnen oder Kassierer
arbeitslos zu machen. Aber gilt
das auch noch in Zeiten des
Fachkräftemangels? Oder muss
man sie benutzen, um das
Personal zu entlasten? Eine
Gewissensprüfung.
„Personal Shopping Assistant“,
einem Tablet-Computer, scannt
man alle Einkäufe und legt sie dann
in den Wagen. „Hier kann nichts
mehr schiefgehen, hier geht es
schnell“, jubelt das Fachmagazin
„Gemüse“ nach einem Besuch.
Zur ganz großen Erfolgsge-
schichte wurde die Sache bislang
aber doch nicht. Aus dem „Future
Store“ wurde ein paar Jahre später
Nur wenn der wieder ein normaler Supermarkt.
Die Selbstzahlerkasse blieb zwar
Leidensdruck bestehen. Zum Massenphänomen
aber wurde sie in Deutschland
groß genug ist, nicht. In nur rund 2400 Geschäften
nutzen die hierzulande gibt es solche fest ins-
tallierten Kassen – allerdings gibt
Kunden die es allein rund 35 000 Lebensmittel-
Selbstscanner- geschäfte. Anders als in Großbri-
tannien oder den Niederlanden, wo
Systeme in die SB-Kassen in fast jedem Ge-
größerer Zahl. schäft stehen, sitzt hier noch hinter
98 Prozent der Kassen im Lebens-
mittelhandel ein Mensch.
Frank Horst,
Dabei seien die Absichten der
ehi retail institute
Handelsketten durchaus lauter,
versichert Frank Horst vom EHI Re-
tail Institute, einem Forschungsins-
titut im Auftrag des Handels. Den
Supermarktketten gehe es um eine
Entlastung der Mitarbeiterinnen
und zusätzlichen Service für die
Kunden. Argumente für die SB-
Kassen seien auch, dass sich Mit-
arbeiter auch woanders einsetzen
ließen und man die Märkte länger
offen halten könne – die SB-Kasse
macht auch nach 22 Uhr nicht
schlapp. Menschen einzusparen?
Kassen-
Darum gehe es nicht. Schon weil
man ja auch wieder Mitarbeiter
brauche, die kontrollieren, ob die
Kunden alles scannen.
Aber die Deutschen zögern. Las-
sen sich lieber bedienen. Nicht un-
bedingt aus Sorge um die Arbeits-
plätze der Mitarbeiter. Sondern vor
allem, weil wir hier noch immer
ziemlich gerne bar bezahlen – und
das geht an der SB-Kasse eben
nicht. „Nur wenn der Leidensdruck
groß genug ist, zum Beispiel wegen
längerer Wartezeiten an den Be-
dienungskassen, nutzen die Kun-
den die Selbstscanner-Systeme
auch in größerer Zahl“, sagt Frank
Horst.
Die Deutschen scannen also nur
selbst, wenn die Schlangen an den
Kassen zu lang sind, die Menschen
hinter den Kassen also eh zu viel zu
tun haben.
Scannen, so denken der und die
Deutsche wohl, ist durchaus Arbeit.
Und man muss ja nicht jede Arbeit
selbst machen.
Die Sorgen um die Arbeitsplät-
ze: unberechtigt?
Und der Beitrag gegen den
Mangel an Fachkräften: auch eher
null?
Ganz so einfach ist es dann doch
nicht.
So gibt es heute durchaus mehr
Kassiererinnen als früher. Waren es
2012 gut 95 000, stieg ihre Zahl bis
Ende 2021 auf 105 000. Was zum
Beispiel schon daran liegen könn-
te, dass Geschäfte länger offen ha-
ben als früher. Andererseits aber
war der Anstieg – plus 9 Prozent –
nicht so hoch wie der
Anstieg der Beschäfti-
gung insgesamt in die-
sem Zeitraum, der bei
plus 16 Prozent liegt.
„Insofern kann man
schon feststellen, dass
es einen Zusammen-
hang zwischen Einfüh-
rung von Selbstscanner-
Kassen und Beschäfti-
gung gibt“, sagt Britta
Matthes vom Institut für
Arbeitsmarkt und Be-
rufsforschung (IAB) in
Nürnberg.
Aber wäre es dann
nicht gut, wenn die Men-
schen nicht im Supermarkt hinter
Kassen säßen, sondern sich im Pfle-
geheim um andere Menschen
kümmern? Könnten SB-Kassen da
einen Beitrag leisten? Und könnte
ich, als Kunde, einen Beitrag leis-
ten, indem ich das Scannen selbst
übernehme?
Oder übertreiben wir es da gera-
de etwas mit der Einkaufsethik?
Die Arbeitsmarktforscherin
jedenfalls ist da doch vorsichtig. Im
Prinzip, sagt sie, wäre es angesichts
des Fachkräftemangels richtig,
möglichst viele solcher Kassen zu
installieren. Aber: Man braucht
auch wieder Mitarbeiter, um den
Kunden beim Scannen zu helfen.
Außerdem geht es beim Einkaufen
nicht nur ums Einkaufen: „Viel-
leicht kennt man sich und nutzt das
Einkaufen auch als Ort, an dem
man regionale Neuigkeiten aus-
tauscht und diskutiert“, sagt IAB-
Forscherin Matthes.
Auch die Gewerkschaft ist nicht
einfach begeistert von den SB-Kas-
sen. Nur geht es auch ihr um andere
Punkte, als dass der Arbeitsplatz
unsicherer werden könnte. Zusam-
mengefasst: Die SB-Kassen sind
aus ihrer Sicht eher Hindernis als
Hilfe. „Sie entlasten momentan
weder das Personal noch Kunden
richtig“, sagt Maren Ulbrich, Ver-
di-Sekretärin im Fachbereich Han-
del. Regelrecht disqualifiziert wür-
den die Beschäftigten damit: „Sie
fungieren nur noch als Überwa-
chungspersonal und müssen sich
um gestresste und unzufriedene
Kunden kümmern.“
MONTage: rND, fOTOs: NaTure/isTOcKphOTO, KarYNa MeLNYK/isTOcKphOTO
Aber was heißt das alles nun für
den Kunden, der gerne alles richtig
machen will?
Ich empfinde die Bedienung die-
ser Kassen nicht als kompliziert. Ich
brauchte auch noch nie Hilfe. Es
geht, so zumindest meine Erfah-
rung, schnell und einfach.
Aber diese eigenartigen „Kas-
sen“, die sich da in unseren Super-
märkten ausbreiten, sind ohnehin
nur der kleinste Teil. Sie fallen nur
auf, weil sie uns so sichtbar vor die
Wahl stellen: Links oder rechts,
Menschenkasse oder Maschinen-
kasse.
In der Bahn ist es noch ähnlich,
da wird uns diese Entscheidung ja
auch aufgezwungen – bei dem, was
die Bahn „Komfort-Check-in“
nennt, einer Art automatisierter
Fahrkartenkontrolle in IC und ICE.
Einerseits eine Erleichterung für
Personal und Kunden, andererseits
sei da die Gefahr des Wegrationali-
sierens – so sieht es die Eisenbahn-
gewerkschaft EVG.
Aber wenn wir nun die Arbeit
von Schaffnerinnen und Kassierern
in Teilen übernehmen: Heißt das,
dass es in der Pflege demnächst
mehr Kräfte gibt? Oder würden die
Menschen nicht doch erst mal
arbeitslos?
Die Kassiererin in meinem Dro-
geriemarkt habe ich am Ende ein-
fach angesprochen. Ob sie diese
SB-Kassen direkt neben sich als
Hilfe empfindet? Sie wirkt über-
rascht. Doch, sagt die Kassiererin
dann, sie sehe sie als Hilfe. Sie zeigt
hinüber zu den Regalen, dort könn-
ten dann mehr Kollegen
die Ware auffüllen. Ohne-
hin kämen die schon
kaum noch hinterher,
denn sie seien einfach zu
wenige.
„Von mir aus sollen sie
ruhig mehr dieser Kassen
aufstellen“, ruft sie noch
hinterher, als ich das Ge-
schäft schon verlasse.
Zukunft des Einkaufens: In
rund 2400 Geschäften in
Deutschland stehen solche
SB-Kassen. fOTO: iMagO/
sNOwfieLD phOTOgraphY
2 WEITER DENKEN
speakers’ corner
Katze mit
Strickweste
Von Wladimir Kaminer
S
elbst unsere Mutter Erde
spricht zu uns laut und
deutlich: „Hört auf mit dem
Quatsch!“ Sie kann das
hektische Treiben der Menschen
auf dem Planeten nicht gutheißen
und zuckt vor Abscheu. In
menschliche Sprache übersetzt,
sagt die Erde zu uns: „Eure gro-
ßen Städte müsst ihr nicht gegen-
seitig bombardieren, sie gehen
auch ohne Krieg und Blutvergie-
ßen schneller kaputt, als ihr euch
vorstellen könnt. Eure Existenz ist
alles andere als sicher.“ Die Men-
schen hören wie immer nicht zu
und machen weiter – trotz der
Erdbeben in der Türkei und Sy-
rien.
Kurz vor dem ersten Jahrestag
des Kriegs gegen die Ukraine lau-
fen Russlands Bürger weg, ob-
wohl es für sie immer schwieriger
wird, die Heimat zu verlassen.
Kasachstan hat seine Einreisebe-
stimmungen für die Russen ver-
schärft, die Türkei war schon vor
dem Erdbeben durch die vorge-
zogene Präsidentschaftswahl im
Mai zu einem Land geworden, in
dem die russischen Auswanderer
nicht willkommen sind. Ägypten
ist zwar sehr teuer geworden,
bleibt aber nach wie vor der letzte
der sicheren Wege.
Die beste Freundin meiner
Frau aus Sankt Petersburg ist
über Ägypten sogar nach
Deutschland gekommen, mit
einer ägyptischen Katze namens
Anubis im Korb. Die Katze hat
kein Fell, beide wurden bei uns in
Brandenburg einquartiert. Wir
hatten Angst, Anubis würde in
Brandenburg frieren, obwohl er
eine Weste trägt, die seine Besit-
zerin extra für ihn gestrickt hat.
Doch er geht sogar raus. Als neu-
gieriges Wesen will er die Ge-
gend erkunden und Mäuse jagen.
Das ist für Brandenburg nicht un-
gewöhnlich, hier kann man oft
Tiere ohne Leine draußen treffen,
Rehe und Wildschweine, Hasen
und Igel und manchmal auch Kat-
zen, die auf Mäusejagd sind, an-
statt wie ihre Artgenossen in den
Großstädten sich in der warmen
Stube mit Katzenfutterkonserven
zu vergnügen.
Wir hatten uns vor allem Sor-
gen gemacht, ob Anubis von den
einheimischen Katzen nicht ver-
droschen wird, immerhin wurde
Brandenburg in der großstädti-
schen Presse oft als fremden-
feindlich dargestellt. Doch Anubis
hat keine Probleme mit den Ein-
heimischen. Ich glaube, die Tiere
Brandenburgs haben ihn gar
nicht als Katze wahrgenommen,
ohne Fell und mit der Weste.
Außerdem gibt es Gott sei Dank
genug Mäuse in Brandenburg, es
reicht für alle.
Wladimir kaminer ist gebürtiger
moskauer und autor in Berlin.
sehnsuchtsworte
Barbie
australierinnen und australier ha-
ben einen Hang, Wörter zu verkür-
zen und dabei oftmals zu verniedli-
chen. das tun sie bei allem mögli-
chen, vor allem aber bei allem lieb-
gewonnenen. Wie beim „Barbie“.
das bedeutet nicht etwa, dass
australier begeisterte anhänger
der gleichnamigen puppe wären.
Barbie ist in dem land schlicht die
gängige abkürzung für ein Barbe-
cue: einen Grillabend. Und der ist
so alltäglich, dass quasi überall – im
park, auf dem parkplatz, in freier
Natur und im Garten sowieso – ein
großer Grill fest installiert ist. man
trifft sich zum Grillen, dazu gibt es
„Tinnies“ (Bierdosen) oder „stub-
bies“ (Bierflaschen“, aber auch mal
ein Glas „Cab sav“, Cabernet sauvi-
gnon. einfach „grouse“ (sehr gut).
Von Matthias Horx
E
und Daniel Dettling
igentlich wissen wir alle,
wohin die Reise geht. Wir
stehen als Menschheit,
Gesellschaft, Individu-
en, ja als ganze planetare
Zivilisation, vor der Auf-
gabe eines großen Wandels in unse-
ren Produktions- und Energiesyste-
men. Es gibt klare gesellschaftliche
Mehrheiten für das große Wand-
lungsprojekt unserer Tage: den Aus-
stieg aus den fossilen Energieträ-
gern, die Dekarbonisierung. Wir
müssen uns als technische Zivilisa-
tion neu erfinden.
Menschen haben solche Wand-
lungsprozesse im Verlauf ihrer lan-
gen Geschichte schon öfter voll-
bracht. Warum machen wir es uns
dabei so schwer? Wir verschwenden
unsere geistige, emotionale und
kreative Energie in sinnlosem Streit.
Die Klimakrise wird zum Kultur-
krieg. Knapp 60 Prozent der Deut-
schen glauben, dass die postfossile
Wende zwar wünschenswert, aber
unmöglich ist. Der Wandel zu einem
neuen Energie- und Produktionssys-
tem wird aber nicht deshalb für un-
möglich gehalten, weil er an sich
nicht möglich wäre, sondern weil wir
uns über den Weg ständig zerstrei-
ten.
Das Grundübel ist, dass die Kli-
madebatte ausschließlich unter der
Devise des Verlustes geführt wird. Es
geht darum, was man nicht mehr
darf, was nicht mehr gehen soll, was
wir verlieren könnten und vor allem:
Wer schuld daran sein muss. Diese
Selbstverzwergung erzeugt eine
bösartige Panik, die in Leugnung
und Denunziation umschlägt. Ver-
handelt werden nur Ideologien, die
mit der Frage des notwendigen und
sinnvollen Wandels im Grunde
nichts zu tun haben. Auf diese Weise
stirbt die Zukunft. Menschen brau-
chen aber eine positive Vorstellung
von Zukunft, um sich verändern zu
können.
Wie können wir die Zukunft wie-
der herstellen? Dazu ein Gedanken-
experiment, eine geistige Technik,
mit der wir als Zukunftsforscher gute
Erfahrungen gemacht haben: die
„Re-Gnose“. In der klassischen
Prognose berechnen wir die Zukunft
aus der Vergangenheit heraus. Im
Falle des Klimawandels hat das fata-
le Folgen. Wir messen das Postfossile
mit dem Fossilen. Professorinnen
und Experten rechnen uns immer
wieder vor: Es reicht nicht. Es kann
niemals reichen. Durch diese Denk-
weise wird das Problem, das nicht
gelöst werden kann, weil es mit den
Maßstäben der Vergangenheit ge-
messen wird, zur sich selbst erfüllen-
den Prophezeiung.
Die Re-Gnose blickt aus der Zu-
kunft auf die Gegenwart. Die An-
nahme: Im Jahr 2050, dem Jahr des
„Zero Carbon“, das sich die Weltge-
meinschaft in den Pariser Verträgen
zum Ziel gesetzt hat, hat es die
menschliche Kultur geschafft, ihre
Systeme, Technologien, auch ihre
Verhaltensweisen, so zu verändern,
dass Kohlenwasserstoffe weitge-
hend überflüssig werden. Das Un-
vorstellbare wird Wirklichkeit. Auf
diese Weise entsteht ein Wow-Ef-
fekt, ein Staunen. Wie konnte das
möglich sein? Und plötzlich wird es
möglich!
Von Imre Grimm
J
üngst wurde ich von zwei jun-
gen Menschen angesehen wie
schimmliges Brot. Und das nur,
weil ich Corinna Kopf nicht
kannte. Ich fragte zurück, ob die bei-
den Ray Charles kennen. „Nein“,
sagte der eine. „Da war ich noch nicht
geboren.“ „Wie kannst du das wis-
sen?“, fragte ich. Er sah mich an wie
etwas, das der Sperrmüll vergessen
hat. „Das ist mir zu kompliziert“, sag-
te er. „Das umreißt präzise das Pro-
blem“, wollte ich sagen. Tat es aber
nicht. Es bringt ja nichts. Wahr-
scheinlich dachte er, dass einfach al-
les, was für mich Relevanz hat, nur
aus dem Spätmittelalter stammen
kann. Möglicherweise hat er sogar
recht.
Von morgen
aufs Klima
blicken
Der Klimawandel ist möglich und wahrscheinlich. Doch
dafür müssen wir die Perspektive auf diese gigantische
Herausforderung verändern. Statt einer Prognose
brauchen wir eine „Re-Gnose“ – eine Art Rückschau auf
die Gegenwart. Das kann uns aus dem jetzigen
Kulturkampf befreien und zu echten Innovationen führen.
Ein Gastbeitrag.
Über leben in deutschland
Corinna Kopf und Ray Charles
Aber was ist das denn bitte für ein
brockiges Argument: Da war ich
noch nicht geboren? Hat für dich,
Kerl, nur Bedeutung, was nicht älter
ist als du selbst? Wie kann man sein
eigenes kleines Erleben, Kerl, für die
wichtigste Zäsur der Weltgeschichte
halten? Ich war doch 1860 auch noch
nicht geboren und habe trotzdem
nachgearbeitet, wer Hoffmann von
Fallersleben war. Ich habe Walther
von der Vogelweide nie live ge-
sehen und trotzdem seinen
Namen schon mal gehört. Und
überhaupt: Warum sollten
mir, Kerl, meine Wissenslü-
cken eigentlich peinlicher
sein als dir deine? Ist es grund-
sätzlich cooler, Ray
Charles nicht zu ken-
nen als Corinna
Auf den ersten Blick wirkt das wie
ein billiger Trick. Dem Psychologen
und Philosophen Paul Watzlawick
(„Anleitung zum Unglücklichsein“)
verdanken wir die Erkenntnis, dass
man echte Probleme nicht auf der-
selben Ebene lösen kann, auf der sie
entstanden sind. Wenn man immer
nur mehr von den alten Mitteln und
Methoden einsetzt, wird das Ergeb-
nis immer schlechter. Das Denken
aus der Zukunft „beamt“ uns auf
eine andere Ebene, in der wir den
Wandel in einem anderen Rahmen
sehen können. Erst aus der zeitli-
chen und mentalen Distanz kommt
es zu einem „Re-Framing“, durch
das das Problem lösbar wird.
Entscheidend ist die Umdrehung
der Perspektive. Wir fragen nicht
mehr wie im klassischen Prognose-
stil: „Was bringt uns die Zukunft?“,
sondern: „Was erwartet die Zukunft
von uns?“ Aus der Negativitäts-
Trance kommen wir in eine proakti-
ve Haltung. Was war für eine „Ze-
ro Carbon“-Welt nötig gewesen?
Welche Technologien haben sich
(weiter)entwickelt? Wie hängen ein-
zelne Faktoren, von der Stadtent-
wicklung bis zur Materialtechnik,
von der Energieproduktion bis zu
den Speicherungstechniken, vonei-
nander ab? Wie hängt das alles mit
Verhaltensveränderungen zusam-
men, zu denen Menschen nicht ge-
zwungen, sondern motiviert wur-
den?
Die Knappheit der erneuerbaren
Energie stellt sich im Jahr 2050 als
negative Illusion heraus. Wasserstoff
wird eine wichtige Rolle spielen. Die
Zukunft des Energiesystems besteht
aus „Hydricity“, einer Kombina-
tion von Wasserstoff und all-
gegenwärtiger Elektrizität.
Die Sonne bringt uns jeden
Tag etwa eine Million Mal
mehr Energie auf die Erde,
als wir jemals verbrauchen
können. Um die heutige
Stromproduktion der Erde
Kopf? Warum sollte ich von dir, Kerl,
nicht ebenso erwarten können, deine
kulturellen Lücken zu schließen, statt
meine zu belächeln? Und viel wichti-
ger: Kennt Corinna Kopf Ray
Charles? Kannte Ray Charles Walter
von der Vogelweide? Kennt Hoff-
mann von Fallersleben Hugo von
Hofmannsthal?
Ich bat die beiden, mir zu erklären,
wer Corinna Kopf ist. „Die ist im
Internet“, sagten sie. „Sieben
Millionen Follower bei Insta.
Und bei Onlyfans.“ Eine
Eigenschaft, die ich für
Walther von der Vogelwei-
de und Hoffmann von Fal-
lersleben so gut wie aus-
schließen konnte. Immer-
hin verzichteten sie
darauf, mir zu er-
mit den heutigen Solartechnologien
zu erzeugen, benötigten wir ledig-
lich ein Quadrat von 300 Meter Kan-
tenlänge. Auch Wind und Wasser er-
zeugen bis 2050 enorme Mengen an
Energie. In den großen Städten sor-
gen unterirdische Wasserkühlsyste-
me für saubere und kühle Luft für
Gebäude. Der neue Standard sind
Aktivhäuser, die mehr Energie pro-
duzieren als verbrauchen. Straßen
und Autobahnen produzieren und
speichern Energie, sodass der Ver-
kehr direkt und effizient elektrifi-
zierbar wird. Die Landwirtschaft
wird auch dank digitaler Lösungen
nachhaltig. Aus Kohlenstoffdioxid
wird Proteinpulver als Fleischalter-
native hergestellt. Die Massenpflan-
zen- ersetzt die Massentierhaltung.
Ein Verbot von nicht recycelbaren
Verpackungen hat zu einer vollstän-
digen Kreislaufwirtschaft geführt.
2050 leben wir in einer Welt ohne
Müll und Konsumverzicht.
All diese Entwicklungen sind zum
Teil heute schon sichtbar. Sie wahr-
zunehmen heißt, die Verklemmung
der Klimadebatte zu überwinden.
Was es braucht, ist ein Paradigmen-
wechsel: Weg vom Denken in Ent-
weder-Oder und seiner Spaltungs-
dynamik hin zum Sowohl-als-auch.
Natürlich brauchen wir Technolo-
gien für den bevorstehenden Wan-
del und Innovationen in allen Berei-
klären, was das Internet ist. Das hät-
ten sie auch gar nicht gekonnt: Als
das Internet aufkam, waren sie noch
gar nicht geboren. Ich habe dann
nachgeguckt: Hoffmann von Fallers-
leben ist nicht bei Instagram. Walther
von der Vogelweide schon. Er hat
14 Follower. Seine Biografie lautet:
„bayern mein ghetto – 1170 bis 1230 –
poetry is life – ledig“. Möglicherwei-
se will uns da jemand foppen.
„Corinna Kopf ist Amerikanerin“,
sagte einer der beiden. „Ray Charles
ist auch Amerikaner“, sagte ich. Ein
erster Schritt der Annäherung: die
Freude an Gemeinsamkeiten. Da
standen wir, zwei Generationen, ei-
nig in ihrer wechselseitigen Hybris
und dem Gefühl moralischer Überle-
genheit über das geistige Ödland des
Anderen, und doch bereit, sich auf
Sonnabend, 18. Februar 2023
pHoToploTNikov/isToCkpHoTo
lim
a
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go
s
n
ta
chen. Vielleicht wird dabei eine neue
Form von Nukleartechnik auftau-
chen, die anders funktioniert als die
alte, die wir derzeit nicht ohne Grund
verschrotten.
Wir brauchen Technologiepfad-
Offenheit. Und es braucht neue „So-
ziotechniken“ – Formen der kon-
struktiven Kooperation. An einigen
Stellen brauchen wir auch intelli-
genten Verzicht, der nicht als Verlust
empfunden wird. Wenn wir weniger
Fleisch essen, steigt der Genuss. Wer
weniger exzessiv reist, erkennt die
Landschaft wieder, in der er unter-
wegs ist. Begrenzungen sind nicht
nur sinnvoll, sie sind auch in vielen
Bereichen unseres Lebens nützlich
und selbstverständlich. In der Demo-
kratie verzichten wir auf Bürger-
krieg und Lynchjustiz. An der Ampel
verzichten wir bei Rot auf das Fah-
ren. Das macht anderes möglich.
Dinge und Handlungen zu vermei-
den, die uns und anderen schaden,
ist wesentlicher Teil des Zivilisa-
tionsprozesses und Verhandlungs-
grundlage von Kultur.
Die Grunderwartung des fossilen
Zeitalters war das ständige Mehr.
Mehr von allem. Mehr Wachstum.
Mehr Konsum, mehr Geschwindig-
keit. Das hat uns in einen nervösen,
angstvollen Überdruss geführt. In
Zukunft geht es nicht mehr um das
Mehr, sondern um das Bessere. Wäre
das nicht eine schöne Idee, auf die
wir uns alle, jeder auf seine Weise, ei-
nigen könnten?
Matthias Horx (r.) und Daniel Dett-
ling, der das Berliner Büro des Zu-
kunftsinstituts leitet. Der
Text enthält Auszüge aus
der Institutsstudie „Die
Klima-Regnose. Wie
uns die Klimawende
gelingen kann“.
FoTos: NeUmaNN UNd
rodTmaNN, maTTHias
Horx
die Lebenswirklichkeit des Gegen-
übers einzulassen. Kurz stellte ich
mir vor, wie Walther von der Vogel-
weide bei Onlyfans textilarm in die
Laute greift und Corinna Kopf auf
dem Marktplatz Vogelweides Verse
rezitiert: „So war es nie im deutschen
Land / Mißachtet sind die Alten von
den Jungen / Nun, spottet, spottet
nur der Alten! / Das Gleiche wird
euch aufbehalten / Einst, wenn auch
euch die Jugend schwand.“ Schönes
Wochenende!
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Grimm im neuen
Buch „Über leben in
deutschland“.
erhältlich bei ihrem
Buchladen und den
online-Buchhändlern.
Sonnabend, 18. Februar 2023
Deichkind, der Begriff „Dauerzu-
stand“ hat keinen sonderlich guten
Ruf. Oft heißt es, irgendetwas dürfe
kein Dauerzustand werden. Wollen
Sie diese negative Zuschreibung mit
„Neues vom Dauerzustand“ umdre-
hen?
Porky: Dauerzustand kann aller-
dings auch bedeuten: „Wir sind im-
mer noch die Geilsten.“ Aber es ist
wahr, gute Dauerzustände sind sel-
ten. Selbst eine durchgängige Erre-
gung wird dich irgendwann quälen.
La Perla: Ich finde den Titel sehr ehr-
lich. Dauerzustand steht für etwas
Zermürbendes. Und zermürbend
waren die vergangenen drei Jahre
ohne Zweifel.
Kryptik Joe: Wir sind als Jugendli-
che mal angetreten, um die Welt, zu-
mindest aber ein paar Dinge um uns
herum, zu verändern. Und nicht, um
im Dauerzustand zu verweilen. Von
daher ist der Titel schon auch ein
bisschen zynisch.
Wieso zynisch?
Kryptik Joe: Na ja, früher hast du ge-
dacht: „Ich will die krassesten Sa-
chen machen.“ Dann bist du Ende
40, ein Kapuzenpulli tragender Be-
rufsjugendlicher und bringst dein
achtes Album raus. Dann zu sagen,
„Es ändert sich nichts“ oder „Es soll
sich auch gar nichts ändern“, das
hat eine zumindest leicht zynische
Note.
Das Älterwerden ist ein Thema auf
der neuen Platte. Die Single „Kids in
meinem Alter“ ist ein liebevoll-sar-
kastischer Blick auf vermeintliche Al-
les-Durchblicker Ihrer Generation.
La Perla: Dieses ganze Jugendding
ist ein Riesenthema, aber ich inte-
ressiere mich nicht dafür. Man kann
ja doch nichts dran ändern. Früher
war man froh, wenn man alt ist. Es
gab Altgesellen und Tische im Be-
trieb, an denen nur Senioren saßen.
Und an der Uni hatte man noch Ehr-
furcht vor dem ehrenwerten Herrn
Professor. Das hat sich alles kom-
plett umgedreht. Heute wollen alle,
egal, wie alt sie sind, bei den Jungen
mitmischen – getrieben von der
Angst, dass der Tod anklopft.
Das Älterwerden ist also eine wün-
schenswerte Angelegenheit?
La Perla: Ich freue mich, dass ich
nicht mehr jung bin. Ich will auch
nicht mehr jung sein. Viele Komple-
xe, die ich als junger Mensch hatte,
haben sich relativiert. Ich denke, al-
les hat seine Zeit. Es war geil, jung
zu sein, und es ist geil, nicht mehr
jung zu sein.
Kryptik Joe: Eine Supergaudi war
es, diese Liste mit all den peinlichen
Verhaltensweisen unserer Genera-
tion zusammenzuschreiben.
Wie „hören CDs in Cafés“, „suchen
nach atemberaubenden Gartenlau-
ben“ und „denken, es ist Hanf, aber es
ist Bambus“.
Kryptik Joe: Genau. Der Song ist
entstanden während einer Schreib-
reise in einem veganen Hostel in der
Sächsischen Schweiz. Nachts sind
wir durch die wilden sächsischen
Wälder gestreift. Morgens gab es
ein fantastisches Ayurveda-Früh-
stück, zubereitet von einem wun-
derschönen jungen Barfußengel mit
freiem Oberkörper, der aussah wie
Jesus.
Porky: Dieses Hostel war voll der
Schwurbler-Laden. Wusstet ihr,
dass alle Schwurbler solche abge-
magerten Knäckebrottypen sind?
Außer Donald Trump.
Richtet sich „Wutboy“ gegen die
Trumps und Putins dieser Welt?
Porky: Das ist ein Lied gegen all die
bösen, toxischen Männer da
draußen. Diese Leute können nicht
loslassen. Trump kann nicht akzep-
tieren, dass sein Leben endlich ist,
und jemand wie Putin setzt lieber
die Welt in Brand, als seine Macht
loszulassen.
Können Sie selbst denn loslassen, die
Jugend beispielsweise?
Kryptik Joe: Es ist nicht so, dass ich
darunter leide, älter zu werden.
Unsere Lebensrealität verändert es,
und es wäre irgendwann sehr an-
strengend, würden wir eine Rolle
von uns selbst spielen, so wie wir vor
15 oder 20 Jahren waren. Wir gu-
cken lieber, dass der Blick, den wir
auf die Gesellschaft haben und den
wir mit den Menschen teilen, ein
zeit- und altersgemäßer ist. Dass wir
die Nachwachsenden nicht immer
erreichen mit unserem Blick, das
Sind Sie
ernster geworden,
Deichkind?
Die vergangenen drei Jahre
haben auch das Selbstbild der
Hamburger Band Deichkind
beeinflusst. Statt Applaus gab
es plötzlich die Frage, ob sie
überhaupt relevant seien. Mit
Steffen Rüth sprachen die
Musiker über Hofnarren in
Zeiten des Krieges, das
Älterwerden und Abba.
Deichkind: Kreativ-geniales Dreigestirn
„Neues vom Dauerzustand“
heißt das aktuelle Album von
Deichkind. Die Band beglückt
ihre Fans seit einem Viertel-
jahrhundert mit einer sehr
speziellen Mischung aus Elek-
tropunk, Hip-Hop, heiligem
Blödsinn, legendären Live-
shows und Songtiteln zum
Eintätowieren wie
„Remmidemmi“
oder „Leider geil“.
Die neuen Songs
klingen im Schnitt
erwachsener, erns-
ter und noch ambi-
valenter als ge-
wohnt – auch bei
Deichkind haben die vergan-
genen Jahre Spuren hinterlas-
sen.
Die Band wurde Ende der
1990er-Jahre in Hamburg ge-
gründet und bestand zu-
nächst aus philipp Grütering,
Malte pittner und Bartosch
„Buddy“ Jeznach. Die jetzige
Besetzung des kreativ-genia-
MAL EHRLICH
len Dreigestirns: porky (Se-
bastian Dürre, 45), Kryptik
Joe (philipp Grütering, 48)
und La perla (Henning Besser,
43).
Bekannt ist die Band für ihre
Shows. Die entwickeln sich –
so die Einschätzung von
Deichkind – schon
mal zu einen „Kin-
dergeburtstag für
Erwachsene“,
sprich: Es wird
hemmungslos ge-
feiert. 2019 traten
die Musiker mit
weiteren Hambur-
ger Bands bei einem Konzert
auf einer Fridays-for-Future-
Veranstaltung in der Hanse-
stadt auf.
In jenem Jahr war das Deich-
kind-Album „Wer sagt denn
das?“ erschienen. „Neues vom
Dauerzustand“ ist das mittler-
weile achte Album der Ham-
burger.
müssen wir hinnehmen. Trotzdem
freuen wir uns, wenn die Jugend
unsere Sicht auf die Welt teilt.
La Perla: Mit jedem Album müssen
wir unsere Rolle neu finden und jus-
tieren. Wir sind notorische Zweifler,
aber zumindest wissen wir, dass wir
nicht dafür da sind, mit unseren
Singles die Charts zu stürmen oder
sowas wie „Haus am See“, Teil zwei,
zu schreiben. Die Pophits sollen die
anderen machen. Uns gelingt das
sowieso nicht so gut. Deichkind
steht für eine gewisse Weirdness, für
das Andere. Wir machen die Songs,
über die sich die Leute noch Jahre
später einen Ast freuen.
Und statt „Remmidemmi“ heißt es
jetzt „Fete verpennt“.
Kryptik Joe: An dem Song habe ich
ewig rumgeschrieben, wieder ver-
worfen, neu geschrieben. Einen
richtigen roten Faden hat der nicht,
aber manchmal reicht es auch,
wenn ein Song einfach nur Spaß
macht. Wenn man möchte, kann
man ihn so interpretieren, dass Leu-
te, die einen „Fuck you, Greta“-Sti-
cker auf dem Auto haben, die Fete
sehr gründlich verpennt haben.
Spätestens bei den grellen Liveshows
ist das Alter sowieso egal. Auf der
Bühne ist Deichkind ein bisschen wie
Kiss, oder?
La Perla: Das sehen wir auch so. Wir
haben immer schon darauf geach-
tet, dass der Einzelne bei der Ver-
marktung von Deichkind nicht so
sehr im Vordergrund steht. Ich
selbst bin schon seit Jahren gar nicht
mehr auf der Bühne, das hat nur kei-
ner gemerkt. Wenn in Zukunft je-
mand von uns nicht mehr will oder
kann, wird einfach ein neuer Dar-
steller angelernt, das hat was von
den Harlem Globetrotters. Wenn
wir keinen mehr interessieren soll-
ten, wollen wir uns nicht aufdrän-
gen, aber nach diesem Prinzip
könnte Deichkind sogar irgend-
wann ohne uns weiterexistieren. Es
geht nicht um den Einzelnen, es
geht um die Idee und um die Inhalte.
So wie bei Abba mit ihrem „Voya-
ge“-Abbataren? Die kommen inzwi-
schen ganz ohne Menschen aus.
Porky: Ich liebe Abba. Für mich ist
Foto: BRittA pEDERSEN/DpA
das eine größere Band als die Bea-
tles. Sie haben die besseren Melo-
dien, die besseren Texte …
La Perla: … was? Abba sind mir zu
unterkomplex. Die Musik hat ihre
Qualität, aber es fehlen Ecken und
Kanten. Bei Abba sträuben sich mir
schnell die Nackenhaare.
Kryptik Joe: Das ist perfektes Hand-
werk, aber schon auch immer etwas
kitschig.
Porky: Für mich waren die Beatles
einfach nur Jungs, die sich den
Rock ’n’ Roll angeeignet haben. Fish
and Chips essende Spinner, die so
taten, als hätten sie das Rad neu er-
funden.
Ist „Neues vom Dauerzustand“ in
Ihren Augen ein ernsteres Album als
gewohnt?
Kryptik Joe: Ja. Es ist ja auch eine
ernstere Zeit als sonst.
La Perla: Die Zeiten sind ernster,
und man muss sich dazu verhalten.
Ob das Ergebnis insgesamt ernster
geworden ist, weiß ich nicht. Man-
che Songs sind es auf jeden Fall.
So wie „In der Natur“, der fast schon
etwas Apokalyptisches an sich hat.
La Perla: Ich finde es gut, dass dieses
Düstere und Bedrohliche als eine
neue Facette bei uns hinzugekom-
men ist. Für mich ist das das Deich-
kind der Zukunft. „In der Natur“ ist
böser und lustiger, politischer und
dadaistisch-blödsinniger gleichzei-
tig. Aus meiner Sicht geht unser zu-
künftiger Weg noch stärker ins
Gegensätzliche, und ich bin zuver-
sichtlich, dass wir auch den Hörern
diese Komplexität zutrauen kön-
nen.
La Perla: „In der Natur“ verbindet
den Blick auf diesen naiven, hoch-
gradig begeisterten Großstadt-
Hipster, der während Corona den
Wald für sich entdeckt hat und dort
natürlich aufgeschmissen ist, mit
einer dystopischen Endzeiterzäh-
lung von Borkenkäfer bis Atom-
krieg. Alles findet gleichzeitig statt.
Und der Roboterhund, den wir im
Video dabei haben, ist irgendwie
putzig, aber eine Kriegsdrohne.
Wirklich?
La Perla: Ja. So komplex und wider-
sprüchlich ist die Welt. Wir beob-
3
achten das und bilden es mit poeti-
schen Bildern ab. Es gibt kaum
einen Unterschied zwischen einem
Nanoroboter, der fast im Alleingang
Herzoperationen ausführen kann,
und einem Roboter, der gezielt ir-
gendwo auf der Welt einen Men-
schen tötet.
Porky: Wir sind die bösen Typen im
Hoodie, an der Leine ein süßer Gol-
den Retriever.
Deichkind-Lieder leben – ähnlich wie
dieses Gespräch – davon, dass Sie
sich die Ideen zuwerfen. Ist es leicht,
auf einer Wellenlänge zu bleiben,
wenn man sich länger nicht gesehen
hat, wenn sich Lebensumstände än-
dern, man halt einfach erwachsener
wird?
La Perla: Wenn wir unsere individu-
ellen Lebenslinien wieder zusam-
menführen, brauchen wir manch-
mal ganz kurz, bis wir uns wieder
aneinander gewöhnt haben und
einen gemeinsamen Konsens ge-
funden haben. Aber wir haben im-
mer wieder schnell das Gefühl, dass
es sehr schön ist, zusammen Zeit zu
verbringen. Gerade nach der Pan-
demie genießen wir unsere regel-
mäßigen Bandmeetings noch mehr
als früher.
Haben Sie Deichkind während der Co-
rona-Zeit infrage gestellt?
La Perla: Nein. Dafür haben wir in 25
gemeinsamen Jahren viel zu viel
Tolles erlebt. Deichkind hält uns
drei zusammen. Wir leben zwar
nicht mal alle drei in derselben
Stadt, aber ich denke, selbst wenn
es Deichkind irgendwann nicht
mehr gäbe, würden wir weiter in
Kontakt bleiben.
Kryptik Joe: Man muss jedoch auch
sagen, dass Deichkind ohne den
wirtschaftlichen Erfolg ein klappri-
ges Gerüst wäre. Ich weiß nicht, was
mit der Band geschehen würde,
wenn wir nicht mehr unseren Le-
bensunterhalt davon bestreiten
könnten. Während der Pandemie
stand diese Möglichkeit ja durchaus
im Raum. Vielleicht wären wir sogar
noch freier, wenn wir Deichkind
nicht mehr zum Geldverdienen be-
treiben würden, sondern als Hobby.
La Perla: Als während der Corona-
pandemie plötzlich verkündet wur-
de, dass Kunst, Kultur und Musik
nicht systemrelevant seien, hat das
schon heftig an unserem Selbstbild
gerüttelt. Wir sind es gewohnt, auf
einer Bühne zu stehen und Applaus
zu bekommen. Auf einmal stand
diese Unsicherheit im Raum. Wir
wussten nicht, wie wir uns definie-
ren sollten. Was macht der Hofnarr
in der Krise? Was ist überhaupt
unsere Rolle? Die Aussicht, den
nächsten Saufsong oder die nächste
superironische Beschreibung von
Erste-Welt-Problemen zu schrei-
ben, fühlte sich etwas deplatziert an.
Man kann ja schon auf den Gedan-
ken kommen, dass es angesichts
von Klimakatastrophe, Corona und
im Krieg sterbenden Menschen
Wichtigeres gibt als uns.
Steht der Hofnarr in der Krise beson-
ders in der Verantwortung?
Kryptik Joe: Wir sind nicht angetre-
ten, um die Leute bei Laune zu hal-
ten. Ich finde es aber schön, ihnen
mit unserer Arbeit eine Freude zu
bereiten.
La Perla: Wir wollen während eines
Konzerts die Leute nicht an den
Krieg erinnern, wir können aber
auch nicht so tun, als wenn es das
Leid nicht gäbe und als wäre alles
nur Friede, Freude, Eierkuchen.
Auch in den zwei Stunden, die unser
Konzert dauert, geht beides gleich-
zeitig: hemmungslos weinen und
hemmungslos lachen.
Porky: Unsere Dramaturgie hat
mehr zu bieten als nur Party, Party,
Party. Wir wollen die Leute rundum
glücklich machen.
La Perla: Das Publikum vertraut
uns – aus gutem Grund.
Bilden Deichkind eigentlich den Zeit-
geist ab?
Kryptik Joe: Das wird uns manchmal
von außen angedichtet, und ich
denke schon, dass wir das im Grun-
de wollen. Natürlich wollen wir in
der aktuellen Zeit relevant sein und
nicht abgestanden wirken wie ein
50 Jahre alter Herrenwitz. Aber wir
haben beim Schreiben auch im Hin-
terkopf, dass unsere Songs eine
möglichst lange Haltbarkeit haben.
Tagesaktualität ist nicht unser Ding.
Wir machen ja eh nur alle drei, vier
Jahre ein Album.
4 SONNTAGSTHEMA
Armut ist mehr als die Angst
um Nahrung, Wohnraum und
Kleidung. Arm zu sein bedeutet
auch: Scham, Ausgrenzung
und Eintönigkeit. Kulturelle
Tafeln vermitteln kostenlose
Tickets für Theater, Oper oder
Konzerte an Bedürftige – und
schaffen so Momente des
Glücks. Denn auch die Seele
kann hungern. Wie die von
Vera Kramer.
E
Von Imre Grimm
in Abend im kleinen
Theater Combinale in
Lübeck. Die Bühne ist
erleuchtet, die Zuschau-
er kichern und klat-
schen. Zu sehen ist das
Stück „Viereinhalb Sterne“, die hu-
morige Geschichte einer zanken-
den Familie. Man spielt Federball,
giftet sich an, hadert und versöhnt
sich doch. Für die meisten der
116 Menschen auf den blauen
Plüschsesseln ist diese Vorstellung
ein harmloser zweistündiger Zeit-
vertreib. Für eine Besucherin je-
doch geht es in diesem Saal um sehr
viel mehr: Vera Kramer erlebt an
diesem Abend ihre Rückkehr in die
Welt.
Ein tief verschüttetes Gefühl ha-
be sie damals, vor vier Jahren, er-
griffen, sagt sie heute: „Es war das
Gefühl, wieder wirklich dazuzuge-
hören.“ Vera Kramer ist 46 Jahre alt.
Sie war Sozialpädagogin, Medien-
gestalterin, Qi-Gong-Lehrerin.
Doch seit 25 Jahren leidet sie an
einer Muskel- und Knochenkrank-
heit. Zwischenzeitlich saß sie im
Rollstuhl, lief dann an Krücken.
Heute bekommt sie eine winzige
Erwerbsminderungsrente. Sie hat
eine jahrelange zermürbende
Odyssee hinter sich – ein „diagnos-
tischer Wirrwarr“ zwischen medizi-
nischem Dienst, Krankenkasse,
Arbeitsamt, Anwalt, Behörden,
Paragrafen, in dessen Verlauf sie
sich selbst verloren ging. Es folgten:
finanzieller Abstieg, Einsamkeit,
Not.
„Man wird zum Menschenfeind
in so einer Zeit“, sagt sie und rührt
im Kaffee. „Man bekommt nichts,
aber auch gar nichts geschenkt.“
Bis zu jenem Tag, als Kramer bei
der Lebensmitteltafel eine Broschü-
re der Kulturellen Tafel in Lübeck
sah – einem Verein, der unverkaufte
Eintrittskarten für Theater, Kino,
Konzerte oder Lesungen an Men-
schen mit wenig Geld vermittelt.
Vera Kramer meldete sich an. Zö-
gerlich, argwöhnisch – wie ein „ge-
prügelter Hund, der noch zusam-
menzuckt, wenn eine offene Hand
sich nähert“. Denn sie wollte nie-
mals bedürftig sein, hasst Almosen,
sie will der Gesellschaft nicht auf
der Tasche liegen. Aber als sie dann,
nach vielen Jahren, zum ers-
ten Mal wieder Theaterkar-
ten in den Händen hielt,
musste sie weinen.
Deutschland diskutiert
über Armut. Die Inflation frisst
die Einkommen. Millionen
verzweifeln. Margarine ist
27,4 Prozent teurer geworden
als im vergangenen Jahr,
Milch und Eier 35 Prozent. Die
nackte Existenzangst, die am
unteren Rand der Gesellschaft
seit Jahrzehnten Alltag ist, hat
spätestens zu Beginn dieses
Winters auch Teile der Mittel-
schicht erfasst. Mehr als
900 Lebensmitteltafeln lindern
Es gehe auch um das Gefühl, er-
wünscht zu sein: Kristine Godde-
meyer, Leiterin der Kulturtafel
Lübeck. fOTO: OLAf mALZAHN
die ärgste Versorgungsnot, und sie
erleben einen nie gekannten Zu-
lauf.
Doch nicht nur der Körper leidet.
Auch die Seele kann hungern. Kul-
turelle Tafeln aber gibt es erst in
rund 30 Städten, zusammenge-
schlossen in der Bundesvereini-
gung Kulturelle Teilhabe (BVKT).
Der Deutsche Städtetag hat 3200
Mitglieder. „Muße und Wohlleben
sind unerlässliche Voraussetzun-
gen aller Kultur“, schrieb Autor
Max Frisch. Aber ohne Wohlleben
keine Kultur. Und Armut bedroht
fast immer auch den Reichtum der
Seele.
Viel zu lange galt Kultur als läss-
licher Luxus der Gesellschaft – nett
zu haben, aber nicht lebenswichtig.
In besseren Zeiten zeigt man seine
staatlich subventionierten
Schmuckkästchen gern vor, in der
Krise sind die Kulturetats mit die
ersten, denen es an den Kragen
geht. In der Pandemie blieb die
Branche lange im Regen stehen. Die
Politik sah den Nachweis ihrer Sys-
temrelevanz fälschlicherweise
nicht erbracht. Dabei hat das Bun-
desverfassungsgericht längst klar-
gestellt, dass es bei der Grundver-
sorgung um mehr geht als Essen
und Wohnen. Der Mensch „als Per-
son existiert notwendig in sozialen
Bezügen“, heißt es. Menschen müs-
sen atmen, essen, trinken, schlafen.
Dann bleibt ihr Körper am Leben.
Doch auch Geist und Seele haben
Bedürfnisse.
Wer jedoch kaum Zugang zu
Kulturangeboten mit positiven Vor-
bildern hat, vergisst, was eine Bio-
grafie bieten kann. Er verliert, wie
Vera Kramer, schleichend das Be-
wusstsein dafür, dass eine andere
Existenz überhaupt möglich ist. Er
verliert den Anspruch an das eigene
Leben. Auf materielle Armut folgen
fast immer auch soziale und kultu-
relle. Die Forderung nach Kultur für
alle ist ein jahrzehntealter kultur-
politischer Klassiker. In der Realität
aber bleiben hohe Hürden: Scham,
Angst, Stolz. Und vor allem natür-
lich: Geldmangel. Der Regelsatz für
Freizeit, Unterhaltung und Kultur
beim neuen Bürgergeld liegt bei
48,98 Euro im Monat. Für Bildung
sind genau 1,81 Euro vorgesehen.
Ein Euro einundachtzig. Für einen
Monat.
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Vera K
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Vera Kramer kommt aus der ge-
hobenen Mittelschicht. Ihre Familie
lebte lange im Ausland – „und mei-
ne Eltern haben mich als Kind in je-
de Oper und jedes Theaterstück ge-
zerrt. Kultur gehörte zu unserem Le-
ben damals. So bin ich geprägt. Kul-
tur ist für mich wichtig, sie ist sogar
essenziell nötig. Fast so wichtig wie
Essen.“ Doch dann: der kulturelle
Strömungsabriss. Sie hat einen Co-
mic mitgebracht. Der soll erklären,
Menschen mit was Kunst für sie bedeutet: „Kunst“,
heißt es darin, „ist jede menschliche
wenig Geld Aktivität, die nicht aus einem unse-
rer beiden Hauptinstinkte entsteht –
sind nicht dem Fortpflanzungs- oder dem
sozial Selbsterhaltungstrieb.“ Menschen
seien eben auch geistige Wesen,
schwach. Sie sagt Kramer. „Wir sind nicht nur da-
sind zu da, die Welt zu verheizen und
Spaß zu haben. Es geht auch um
wirtschaftlich Sinn und Entwicklung.“
schwach. Oft „Ich hatte immer die Hoffnung,
dass ich wieder werde“, sagt die
sind eher die 46-Jährige. „Und habe mir das Le-
wirtschaftlich ben ein bisschen anders zurechtge-
träumt.“ Viele Jahre habe sie in gro-
Starken die ßer Isolation gelebt, hatte kaum
Außenkontakte. „Deshalb waren
sozial die Corona-Lockdowns für mich
Schwachen. Peanuts. Das habe ich auf einer
Arschbacke abgesessen, das kenne
Hagen Rether, ich viel massiver. Eine Zeit lang geht
das in Ordnung, aber ich brauche
kabarettist
die menschliche Vernetzung.“
Die biografische Entwicklung ist
das eine. Doch fast noch wichtiger
ist die soziale Teilhabe. „Wenn man
einmal rausfällt aus dieser Gesell-
schaft, erlebt man am eigenen Leib,
was es bedeutet, nicht mehr dazu-
zugehören“, sagt Kramer. „Die Iso-
lation ist sehr bitter und schwer zu
ertragen.“ 16 Veranstaltun-
gen hat sie bisher besucht,
etwa eine im Vierteljahr.
„Es tut unglaublich gut für
das Selbstbewusstsein.“
Oder wie es der Frankfurter
Verein Kultur für alle in
einem Leitsatz formuliert:
„Kultur ist nicht exklusiv,
Kultur ist inklusiv.“ Ideen
gibt es viele. In Osnabrück
etwa begleiten Kulturlot-
sen Menschen mit sprach-
lichen, körperlichen oder
sonstigen Hemmnissen in
Konzerte und Shows.
„Vielen unserer Gäste
geht es um das Gefühl,
eingeladen und er-
wünscht zu sein“, sagt
Kristine Goddemeyer.
Denn „hinter jeder An-
meldung steckt ein
Schicksal, eine unver-
schuldete Not. Das sucht
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sich niemand aus.“ Sie gründete
Anfang 2017 die Kulturelle Tafel Lü-
beck. „Ich konnte kaum glauben,
dass es das noch nicht gab.“ Rund
6000 Karten pro Jahr vermittelt sie
inzwischen an derzeit 2000 Men-
schen aus der Region, Tendenz stei-
gend. Bis auf die Vermittlung ent-
stehen keine Kosten. Niemand er-
leidet einen Verlust. Im Gegenteil:
„Auch Schauspieler und Musiker
sind froh, denn wir füllen freie Sit-
ze!“ Darauf nehmen auch Men-
schen Platz, die bisher keinerlei Be-
rührung mit Kulturveranstaltungen
hatten. „Das allererste Konzert, das
wir vermittelt haben, war ein Lau-
tenkonzert“, erzählt Goddemeyer.
„Da sagte ein Herr: ‚Nein danke,
das ist mir zu laut.‘ Da mussten wir
erst mal erklären, was eine Laute
ist.“
130 Kulturveranstalter in Lübeck
spenden unverkaufte Tickets, dazu
kommen Sponsoren und Sozialpart-
ner. Die komplexe Datenbank da-
hinter hat ehrenamtlich ein früherer
Softwareentwickler programmiert,
der für eine Datingplattform ge-
arbeitet hat. Heute ist er in Berlin im
Ruhestand. „Die Datenbank filtert
Mitglieder heraus, die am längsten
kein Angebot wahrgenommen ha-
ben. So ist Fairness gewährleistet“,
sagt Goddemeyer. Es ist ein Netz-
werk des guten Willens. Die Interes-
senten selbst melden sich beim Ver-
ein an, nennen ihre Vorlieben –
Oper, Kabarett, Literatur, Musik –
und weisen dort ihren Anspruch
nach. Teilnehmen dürfen unter an-
derem alle, die arbeitslos sind, Bür-
Was sind kulturelle Tafeln?
Der Begriff Tafel ist eng beim Verein an, geben
an Lebensmittel ge- ihre persönlichen inte-
knüpft: mehr als ressen an (wie Oper,
900 Tafeln in Deutsch- konzert, Comedy, kin-
land verteilen kostenlos dertheater) und erhal-
Lebensmittel und Waren ten Tickets, die kultur-
des täglichen Bedarfs an veranstalter gespendet
bedürftige menschen. haben.
Die Tafeln retten im Jahr
rund 265 000 Tonnen Rund 30 dieser Vereine
Lebensmittel und geben haben sich bisher im
sie an etwa zwei millio- Bundesverband kultu-
nen menschen weiter. relle Teilhabe zusam-
Die kulturellen Tafeln mengeschlossen. sie
dagegen vermitteln kos- tragen außer kulturtafel
tenlose Eintrittskarten auch Namen wie kultur-
für kulturveranstaltun- öffner (Bielefeld), kul-
gen an menschen, die turloge (Dresden), kul-
sie sich nicht leisten turwunsch (freiburg),
können. Das Prinzip: kultür (Potsdam, Re-
menschen mit geringem gensburg) oder kultur-
Einkommen melden sich leben (Hamburg, Hil-
Wir sind nicht
gergeld beziehen, Wohngeld oder tiger als das Nehmen“, sagt Godde-
Kinderzuschlag oder nur eine sehr
kleine Rente bekommen. An der
meyer. „Jemandem etwas Gutes
tun zu können – das ist eine große
Abendkasse nennen sie dann nur Sache.“ Oder wie der Kabarettist
verheizen und
noch ihren Namen. Kein Nachweis Hagen Rether mal gesagt hat:
der Not. Kein Ausweis oder Be- „Menschen mit wenig Geld sind
kenntnis. Kein Stigma. Stattdessen: nicht sozial schwach. Sie sind wirt-
Prinzip Gästeliste. schaftlich schwach. Oft sind eher
Heute finanziert die Lübecker
Possehl-Stiftung Goddemeyers
die wirtschaftlich Starken die sozial
Schwachen.“
50-Prozent-Stelle, sieben ehren- Wie groß die Sehnsucht so vieler
amtliche Helferinnen telefonieren
mit den Gästen. Es gibt immer zwei
nach einem unbeschwerten Abend
ist, nach kollektivem Weinen,
Karten pro Person. Denn die Gäste Schwärmen, Genießen und Lachen,
dürfen jemanden einladen. „Für zeigen die überwältigend dankba-
sehr viele Menschen mit wenig ren Reaktionen: Kultur sei für sie
Geld ist das Geben können oft wich- „Balsam für die Seele“, schreiben
Besucher an Goddemeyer. Sie sei
„Urlaub vom Alltag“, ein
„Stimmungsaufheller“, „See-
lenfutter, Nervennahrung und
Impulsgeber“ und „ein wert-
desheim, Leipzig, Ber- voller Ausgleich im Kampf mit
lin). Zu finden sind sie meiner Krankheit“. „Ohne
im Netz unter www.kul- Kultur verkümmert die Seele“,
turelleteilhabe.de. schrieb eine Besucherin.
„Man schämt sich so“, sagt
Die Mitgliedschaft bei eine Besucherin. Nun habe sie
einer kulturellen Tafel „richtig wieder am Leben teil-
hat keinen Einfluss auf genommen“. „Als wir zu
andere Zuschüsse für unseren Plätzen gegangen
Bildung, kultur oder sind, dachte ich, wir sind ver-
freizeitgestaltung wie kehrt abgebogen“, schrieb
etwa die staatlichen eine andere. „Ich saß noch nie
Leistungen für Bildung im Leben so dicht an einer
und Teilhabe (BuT), Bühne. Es war einfach das
auch Bildungspaket ge-
nannt. Hier sind 15 Euro
pro monat für musik- „Mir ist es so wichtig, meinem
unterricht, museumsbe- Sohn Kultur nahezubringen“:
suche und „gemein- Evelyn Baumgärtel mit ihrem
schaftliche Aktivitäten Sohn Levin (10) bei einem
kultureller Bildung“ vor- Theaterbesuch.
gesehen. fOTO: kuLTuRTAfEL LüBECk
sTOCk
Ngm/ADOBE
,ViikTORiA
PHOTO,
uRA/isTOCk
m
fOTO: T. ki
Auch Geist und Seele haben Bedürfnisse:
Vorstellung des Stücks „Viereinhalb Ster-
ne“ im Theater Combinale in Lübeck –
mit den Schauspielenden (von links) Sig-
rid Dettlof, Tina Eberhard, Angelina
Kamp und Ulli Haussmann. Der Jazz-
posaunist Nils Landgren (unten) ist Bot-
schafter der Kulturtafel Lübeck.
fOTOs: LuTZ ROEßLER, OLAf mALZAHN
Beste, was ich seit Langem erlebt
habe.“ Im Kern, hieß es außerdem,
gehe es darum, „mich mal wieder
wie ein Mensch zu fühlen“.
So geht es auch Evelyn Baumgär-
tel mit ihrem Sohn Levin (10). Die al-
leinerziehende Mutter bezieht Bür-
gergeld – und sagt: „Mir ist es so
wichtig, meinem Sohn Kultur nahe-
zubringen. Wenn er in jungen Jah-
ren nicht mit Kultur in Berührung
nur
kommt, ist das ein Verlust, den er
später nicht mehr aufholen kann.
dazu da, die Später soll er dann selbst entschei-
Welt zu
den, was er daraus macht.“ Außer-
dem könne Levin „in der Schule
endlich mal mitreden, wenn andere
von ihren Freizeitaktivitäten be-
Spaß zu richten, und hat auch was zu erzäh-
haben. Es
len“. Kultur biete für sie „Möglich-
keiten, sich zu bereichern und seine
geht auch Fühler auszustrecken: Wo will ich
hin? Was will ich sein?“
um Sinn und „Kultur beflügelt – das erlebe ich
Entwicklung. jeden Tag von Neuem“, sagt auch
der international bekannte schwe-
dische Jazzposaunist Nils Land-
Vera Kramer,
gren. Der 67-Jährige ist Botschafter
Teilnehmerin der
der Kulturtafel Lübeck. Am Ende
kulturtafel in Lübeck
macht vor allem das den Wert der
Idee aus: die Erkenntnis, dass die
eigene Existenz, und sei sie noch so
sehr in Not, jeder Seelenpflege wert
ist.
„Durch die Kulturtafel habe ich
mich wieder als Teil der Gesell-
schaft gefühlt“, schrieb jüngst ein
Gast. „Endlich!!! Das wollte ich
dann auch in jeder Hinsicht wieder
und habe es jetzt endlich geschafft,
einen Job zu finden. Ich danke Ih-
nen sehr für alles! Sie sind mein per-
sönlicher Antrieb gewesen.“ Kultur
als Impuls zur Aufwertung des eige-
nen Lebens – es ist die ideale Wir-
kung.
„Man sollte alle Tage wenigstens
ein kleines Lied hören, ein gutes
Gedicht lesen, ein treffliches Ge-
mälde sehen und, wenn es möglich
zu machen wäre, einige vernünftige
Worte sprechen.“ Schrieb vor gut
200 Jahren einer, dessen Werk wie
kein zweites geeignet ist, den Men-
schen an seine eigenen Möglichkei-
ten zu erinnern: Johann Wolfgang
von Goethe. Es geht eben nicht nur
um Brot und Milch.
Das ist auch der Kern einer Anek-
dote, die Rainer Maria Rilke zuge-
schrieben wird: Der Dichter lebte
Anfang des 20. Jahrhunderts in Pa-
ris, wo er in Begleitung einer jungen
Französin Tag für Tag am Stamm-
platz einer Bettlerin vor-
beikam, die um Geld bat.
Rilke gab niemals etwas,
seine Bekannte dagegen
schon. Auf die Frage,
warum er niemals spen-
dete, soll Rilke geant-
wortet haben, dass man
nicht der Hand der frem-
den Frau, sondern besser
ihrem Herzen spenden
möge. Tags darauf brach-
te er eine frisch erblühte
Rose mit und übergab sie
der Bettlerin. Sie sah die
Blume an, sah dem Dich-
ter ins Gesicht, stand auf
und ging davon. Tagelang
ließ sie sich nicht mehr bli-
cken. Wovon, fragte sich
die junge Französin, habe
die Frau wohl in all der
Zeit gelebt, in der sie keine
Almosen bekam? Rilkes
Antwort: „Von der Rose.“
Sonnabend, 18. Februar 2023
Brot
für die
Seele
Warum Kunst und Kultur viel mehr sind
als lässlicher Luxus und Zeitvertreib
Von Imre Grimm
A
n der Wand hängt ein
Bild. Es zeigt eine Tän-
zerin, zart und zerbrech-
lich. Es herrscht kein
Zweifel daran, dass sich die Welt
auch ohne die Existenz dieses
Bildes und ohne die Tänzerin er-
schütterungsfrei weiterdrehen
würde. Menschen würden un-
gerührt atmen, essen, lieben, ha-
dern, arbeiten, schlafen und
schweigen.
Und doch fehlte etwas. Es ist
die Chance auf einen kleinen
lauen Blitz im Bewusstsein, den
dieses Bild auszulösen imstande
ist. Die kurze, wohlige Irritation:
Ist die Tänzerin schief gemalt?
Tanzt sie überhaupt? Hat sie
Schmerzen? Und wann habe ich
zuletzt getanzt?
Kultur – so hat der frühere
Bundespräsident Richard von
Weizsäcker mal gesagt – sei „wie
ein kräftiger und vielgestalteter
Mischwald. Er leistet seinen Bei-
trag zur lebensnotwendigen
Frischluft“. Es ist das perfekte
Sprachbild für die Kultur, diesen
seltsamen, prallen, endlos viel-
gestaltigen, in dauerndem Wan-
del befindlichen, schwer zu fas-
senden und niemals ausdefinier-
ten Wirkungsbereich, der sich in
tausenden von Jahren zu einem
pulsierenden Adersystem aus-
gebildet hat, das permanent
neue Organe ausbildet und fri-
sche Formen annimmt. Kultur
wird durch Menschen erwirkt –
und wirkt auf Menschen zurück.
Sie ist damit ein mächtiges Inst-
rument zur „Erweiterung unse-
res Bewusstseins“, so der Psy-
chiater Carl Gustav Jung.
In einer Welt aber, die sich
dem Primat der Ökonomie ver-
schrieben hat, in der also alles
zählbar, optimierbar und quanti-
fizierbar sein soll, sind zumin-
dest die nichtkommerziellen
Spielarten der Kunst eine Provo-
kation, ein Stachel in der Bieder-
keit.
Kunst ist nicht effizient. Kunst
ist nicht berechenbar. Also muss
Kunst ständig kämpfen. Um Le-
bensraum. Um Legitimation. Um
ihre Zukunft und ihre Freiheit.
Gegen Spott. Gegen Ignoranz.
Gegen Hohn. Der Kampf gebiert
neue Kunst. Politik und Gesell-
schaft schmücken sich durchaus
gerne mit ihr, bauen Museen
und stellen teure Stelen auf. Bei
der Frage aber, ob man lieber auf
einer kaputten Straße in ein in-
taktes Opernhaus führe oder
umgekehrt, dürfte die Zahl de-
rer, die erschütterungsfrei zu
Wagner wollen, überwiegen.
Kultur gilt in der Politik, die
sich bereits der Machtübergrif-
figkeit der Wirtschaft erwehren
muss, als lässlicher Luxus, als bei
Weitem nicht die dringlichste
Baustelle. Dabei ist ihr Beitrag zu
einer gelingenden Gesellschaft
kaum zu bemessen.
Kultur ist mehr als Vergnü-
gung und Zerstreuung zur Wie-
derherstellung der Arbeitsfähig-
keit. Kunst hilft bei der Selbstver-
ortung, Kunst entlarvt, seziert,
Galten als nicht systemrelevant: Während des Lockdowns waren Kul-
tureinrichtungen wie Kinos geschlossen. fOTO: imAgO/ARNuLf HETTRiCH
5
feiert und tadelt. Kunst ist der Ru-
heraum vor den Zumutungen
einer durchökonomisierten
Welt, in der jedem und jeder klar
sein muss, dass Agilität und An-
passung nicht den ganzen Men-
schen ausmachen können.
Kunst sei „spielerische Rebel-
lion", hat Joachim Lux, Inten-
dant des Hamburger Thalia-
Theaters, in einem Gastbeitrag
für „The European“ geschrie-
ben. All dies brauche der
Mensch: „geistige Orientierung,
kulturelle Bildung, die Beschäf-
tigung mit den geistigen Funda-
menten der eigenen Kultur, die
Entwicklung von Neuem,
zweckfreies Spiel, Ausbildung
sensorischer Fähigkeiten, ganz-
heitliche Menschenbildung,
Vertiefung sozialer Bindungs-
kräfte, innere Referenzsysteme
jenseits von Alltagsbewälti-
gung.“
Entfremdet und
entwürdigt ist nicht
nur der, der kein
Brot hat, sondern
auch der, der
keinen Anteil an
den großen Gütern
der Menschheit hat.
Rosa Luxemburg,
sozialistin
Dabei ist es höchste Zeit, den
Kulturbegriff zu erweitern, die
alberne deutsche Unterteilung
in E- und U-Kultur zu vergessen.
Und vor allem: Menschen den
Zugang zu identitätsstiftenden
Spielarten der Kultur zu öffnen.
Denn: „Entfremdet und entwür-
digt ist nicht nur der, der kein
Brot hat, sondern auch der, der
keinen Anteil an den großen Gü-
tern der Menschheit hat“, wie
Rosa Luxemburg sagte.
Natürlich bringt längst nicht
alles, auf dem das Label Kultur
pappt, die Menschheit voran. Es
gibt schlechte Kultur, brave Sati-
re, miese Serien, sturzüble Bü-
cher und schlimmes, fades Thea-
ter. Theater sollten sich generell
nicht so „hyperüberschätzen“,
sagt Amelie Deuflhard, künstle-
rische Leiterin der Kulturfabrik
Kampnagel in Hamburg, im Ma-
gazin „Kontext“. Doch die Coro-
na-Krise hat gezeigt, wie er-
schreckend ignorant Politik und
Wirtschaft in Notzeiten all den
schillernden Biotopen begeg-
nen, mit denen sie sich in besse-
ren Zeiten so gerne garnieren
(und die nun mal, wie Kranken-
häuser, nicht allein nach wirt-
schaftlichen Kriterien funktio-
nieren können). Kultur ist rele-
vant. Und zwar auch für diejeni-
gen, die sich ein Ticket nicht leis-
ten können.
6 NEUE ZEITEN
alltagStauglich Gorgonzola oder
weißgeränderte
Frieren für Salami
die Fitness? versprechen
Genuss. Obst oder
FOtO: micekiNg/adObe StOck
Joghurt mit Pelz
verschmähen wir.
Wann ist Schimmel
schlecht – und
Von Maren Schulze wann gut?
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ozu gibt es Aufwärm-
training? Bänder und
Sehnen werden da-
D
Von Anja Gribhofer
durch belastbarer,
Muskeln geschmeidiger, der as Farbspektrum ist
ganze Bewegungsapparat funk- ein Fall für die Kunst:
tioniert reibungsloser. Am Schattierungen von
wohlsten fühlen sich Ausdauer- Blau und Grün sind
sportler zudem, wenn ihre Ein- durchsetzt mit weißen
heit oder ihr Wettkampf oder grauen Spren-
schweißtreibend ist. Das ist Be- keln. Hier und da zeigen sich
weis für ihre Fitness. Um die zu schwarze Stellen, die ein Muster bil-
erhalten, springen viele freiwil- den. Manchmal ist die Oberfläche
lig und regelmäßig ins Kältebe- pelzig, manchmal wirkt sie wie mit
cken. Die sogenannte Kyrothe- weißem Schnee überzogen. Wer je-
rapie soll medizinische Wirkung mals einen angebrochenen Joghurt
haben und leistungsfördernd im Kühlschrank oder ein Toastbrot
sein. Abgeleitet wird der Name in der Vorratskammer vergessen hat
von dem griechischen Wort„ky- und erst lange nach Ablauf des Min-
ro“, das „kalt“ bedeutet. Fast je- desthaltbarkeitsdatums wiederent-
der hat diese Art der Therapie deckt, ist oftmals ebenso fasziniert
schon einmal ansatzweise aus- wie angewidert vom Schimmel, der
probiert, etwa mit einem Eis- sich gebildet hat. Tatsächlich hat der
beutel auf einer Beule. Prozess des Verderbens immer wie-
In den 1970er-Jahren be- der Künstlerinnen und Künstler ins-
schäftigte sich ein japanischer piriert. Von den Vanitas-Stillleben
Mediziner genauer mit der Hei- im Barock bis hin zu moderner Foto-
lung durch Kälte: Er verordnete grafie oder den „Schimmelbildern“
seinen Patienten eine Ganzkör- des Schweizer Künstlers Dieter Roth
per-Kältetherapie in der Eis- reicht die Palette. Doch auf dem
kammer. Seit Ende des 20. Jahr- eigenen Teller verlieren gammelige
hunderts gibt es solche Kälte- Lebensmittel schnell an Ästhetik –
saunen in einigen deutschen es sei denn, der Schimmel gilt als
Kliniken – heute findet man sie edel. Doch wo verlaufen die Gren-
sogar in Fitnessstudios. In der zen zum Ekligen?
Kammer herrschen bis zu Schimmelpilze sind überall. Das
-180 Grad. Wie lange Patienten bestätigt der Mikrobiologe Martin
in der Kältesauna bibbern, Kirchmair von der Universität Inns-
kommt auf die Behandlung an. bruck in Österreich. Er ist Experte
Es sollte aber nicht länger als für Schimmelpilze. „Schimmel ist
drei Minuten sein – zumal man nichts, vor dem man Panik haben
keinen Schneeanzug, sondern muss“, sagt er. Der Pilz verbreite
nur Badekleidung trägt. sich mithilfe von Milliarden von
Doch was bewirkt die Kälte- Sporen über die Luft. Allein mit je-
therapie? Profifußballer nutzen dem Atemzug nehmen wir Tausen-
solch eine eisige Sitzung etwa, de davon auf. Lebensmittel sind
um zu regenerieren. Auch bei meistens schon längst mit Schimmel
Muskelverletzungen und rheu- kontaminiert, bevor sich auf der
matischen Erkrankungen findet Oberfläche der erste weiße oder
die Behandlung Anwendung so- grüne Flaum bildet.
wie in der Schmerztherapie. Problematisch wird Schimmel
Über die Wirkung der Kälte-
kammern sind Mediziner aller-
auf Lebensmitteln erst, wenn die
ersten Flecken entstehen. Das Bun-
dings uneinig. Die US-amerika- deszentrum für Risikobewertung
nische Arzneimittelbehörde (BfR) rät ausdrücklich davon ab, sol-
Food and Drug Administration che Produkte noch zu essen – es
(FDA) weist auf ihrer Website droht Vergiftungsgefahr. Das Prob-
darauf hin, dass zu der Wirkung lem: Für das menschliche Auge un-
der Ganzkörper-Kältetherapie sichtbar hat der Schimmelpilz längst
zu wenige eindeutige Studien sein Myzellengeflecht durch das Le-
oder Belege existieren. Unver- bensmittel gesponnen. Dennoch
frorene, die eine Anwendung in lassen sich viele Menschen täglich
der Kältekammer austesten ihr Brötchen mit Schimmelkäse
möchten, sollten vorher unbe- schmecken oder genießen Salami
dingt mit ihrem Hausarzt spre- mit weißem Schimmelrand auf dem
chen. Für Menschen, die bei- Brot. Auf und in diesen Lebensmit-
spielsweise unter Bluthoch- teln wächst Edelschimmel – und
druck oder einer Nierenerkran- dieser unterscheidet sich vom ge-
kung leiden, ist die Eistherapie sundheitsschädlichen Schadschim-
nicht ratsam. mel.
Auf den Hund gekommen
Von Anja Gribhofer chen ist denn auch irgendwie eine
E
Manifestation des Wirtschaftswun-
r war vor allem das Kinder- ders. Die Mischung aus Kakaopul-
geburtstags-Highlight von ver, Kokosfett, Zucker und Keksen
Babyboomern und Genera- symbolisierte ein Stück weit auch
tion Golf und ist bis heute ein die „fetten Jahre“ im Nachkriegs-
bewährtes Lockmittel von Groß- Deutschland.
eltern: der Kalte Hund, ein Traum Genau bekannt ist der Ursprung
aus Schokolade und Butterkeksen. des Kuchens nicht, der sowohl in
Wie gemacht für ein Verwöhnwo- Westdeutschland als auch in der
chenende für die Enkel – oder für DDR auf den Tisch kam. Eine Ge-
einen selbst. Wer auf diesen Hund schichte besagt, dass ein bekannter
kommt, für den ist die Welt gleich Kekshersteller das Rezept bereits in
ein bisschen besser. den 1920er-Jahren veröffentlichte,
Mitunter heißt der Kalte Hund um seine Umsätze anzukurbeln.
auch Kalte Schnauze, Lukullus, Kal- Möglich ist aber auch, dass der Ku-
te Pracht, Kekstorte, Kellerkuchen chen aus dem slawischen Raum
oder Kalter Igel. Doch wie man die- stammt. Der Name Kalter Hund
ses Gebäck auch nennt – bei der Zu- könne auf das slowakische Wort
bereitung wird nicht mit Zutaten ge- „hyntow“ zurückzuführen sein – ein
geizt. Der geschichtete Kastenku- kastenförmiger Förderwagen, der
Von
edel
bis ekelig
Der Schadschimmel, der auf
unserem Toastbrot wuchert, ist un-
gesund, weil er natürliche Gifte pro-
duziert. So verteidigt der Organis-
mus seine Nahrungsquelle gegen
andere Pilze und Bakterien. Diese
sogenannten Mykotoxine können
schädlich für den Menschen sein.
Und das laut BfR sogar schon in ge-
Schimmel ist ringen Mengen. Mykotoxine grei-
fen demnach Leber oder Nieren an,
nichts, vor schädigen das Nervensystem, kön-
nen zu Haut- sowie Schleimhaut-
dem man schäden führen und das Immun-
Panik haben system beeinträchtigen.
„Das Schimmelgift
muss. Aflatoxin kann
beispielsweise
Martin Kirchmair, zu Leber-
mikrobiologe krebs füh-
ren“, erläu-
tert Mikro-
biologe
Kirchmair.
Andere
Beispiele für
schädlichen
Schimmel sind
Kitchen StorieS
im Bergbau verwendet wurde und
der Form des Kuchens ähnelt. Das
mutmaßte der „Tagesspiegel“ be-
reits 2012 in einer Hommage an die
schokoladige Leckerei.
Fakt ist aber auch: Der Kuchen ist
international bekannt. In Italien
heißt er „Salame di cioccolato“
(Schokoladensalami), in Griechen-
land „Mosaïkó“ (Mosaik), in Däne-
mark „Kiksekage“ (Kekskuchen)
und in England „Chocolate Biscuit
Cake“ (Schokoladen-Keks-Ku-
chen). Dieser hat einen besonders
prominenten Fan: Prinz William soll
darauf bestanden haben, dass der
Kuchen auf seiner Hochzeit serviert
wird. Herzogin Kate soll nicht be-
geistert davon gewesen sein. Sie
Beißt nicht: Kalter Hund. wollte eine traditionelle (und edle-
FOtO: imagO/FOOdaNdmOre re) Obsttorte mit Zuckerguss. Wil-
Blauschimmel ist kein bö-
ser Schimmel, sondern das
Produkt einer oft jahrhun-
dertelangen Züchtung –
und sorgt für gutes Aroma.
FOtO: igOr NOrmaNN/
adObe StOck
das auf verschimmelten Früchten
nachweisbare Patulin und das in
Getreide auftretende Ochratoxin A.
Es sind bisher Hunderte verschiede-
ne Mykotoxine bekannt – die Wir-
kungsweisen auf den Organismus
können bei jedem unterschiedlich
sein. Das Mykotoxin Zearalenon ha-
be beispielsweise ähnliche Eigen-
schaften wie Östrogen, sagt Kirch-
mair. Edelschimmel produziert sol-
che Gifte nicht, „oder nur in so ge-
ringen Mengen, dass die Stoffe voll-
kommen unbedenklich
sind“, sagt Kirchmair.
Edelschimmel-
pilzstämme sind
das Produkt
einer oft jahr-
hundertelan-
gen Züchtung.
Ungenießbar:
Schimmel auf
Obst schadet der
Gesundheit.
FOtO: VOreN1/iStOck
liam setzte sich schließlich durch.
Ob Hochzeit, Geburtstagsparty
oder Kaffeeklatsch – der Kalte Hund
sorgt in jedem Fall für Aufsehen,
auch weil er nach dem Verzehr gern
Schokoladenflecken hinterlässt.
So kommt der Hund auf den
Tisch: Zwei Eier und 200 Gramm Pu-
derzucker in einer Schüssel schau-
mig rühren. Danach wird der Mi-
schung 80 Gramm entöltes Back-
kakaopulver hinzugefügt. Alles
nochmals gut durchrühren. Je nach
Geschmack und unter Berücksichti-
gung, ob Kinder mitessen, kann die
Mischung mit einem Schuss Rum
aufgepeppt werden.
Anschließend kommen
300 Gramm Palmfett in einen Topf
und werden auf kleiner Flamme ge-
schmolzen. Nach kurzem Abkühlen
Sonnabend, 18. Februar 2023
Lebensmittel werden vor dem Rei-
fungsprozess mit dem Schimmel ge-
impft. Das kann bei Käse bereits mit
der Rohmilch passieren, je nach Sor-
te aber auch erst mit den gereiften
Käselaiben.„Bei einigen Käsesor-
ten bildet der Schimmel dann eine
Schutzschicht und fördert den Ab-
bau von Fett und Eiweiß. Daher rei-
fen Weichkäse auch von außen nach
innen“, erklärt Käsesommelière
Melanie Koithahn. Außerdem er-
nähren sich einige Pilze vom Milch-
zucker der Rohmilch, sodass Schim-
melkäsesorten oftmals auch für
Menschen mit Laktoseintoleranz
gut verträglich sind. „Je nach
Schimmelart entwickeln sich wäh-
rend der Reifung Geschmacksnoten
von fruchtig-hefig über Aromen
nach frischen Champignons bis zum
Geschmack von Steinpilzen oder
Trüffeln“, beschreibt Koithahn den
Geschmack des Edelschimmels.
Edelschimmel lässt sich aller-
dings nicht mit bloßem Auge von
Schadschimmel unterscheiden.
Auch Salami, Camembert und Co.
können von schädlichen Sporen be-
fallen werden. Experten sprechen in
diesem Fall von sortentypischem
und sortenfremdem Schimmel. Be-
stehen Zweifel, um was es sich han-
delt, rät Koithahn dazu, die Finger
davon zu lassen. Unterschiedliche
Käsesorten sollten grundsätzlich in
separaten Verpackungen aufbe-
wahrt werden, um „echtem“ Schim-
melbefall vorzubeugen. Wichtig ist
es zudem, Temperaturschwankun-
gen zu vermeiden und auf Sauber-
keit und Hygiene zu achten.
Das BfR rät dazu, der Bildung von
Schadschimmel auf Lebensmitteln
durch sachgemäße Lagerung vorzu-
beugen. Denn unser Essen bietet
einen idealen Nährboden. Dort fin-
den die Organismen Kohlenhydra-
te, pflanzliche und tierische Fette
sowie organisch und anorganisch
gebundenen Stickstoff – Stoffe, die
sie zum Überleben und zum Wach-
sen brauchen. Stimmen dann noch
Temperatur, pH-Wert und Wasser-
gehalt, fühlen sich Schimmelpilze
besonders wohl.
Je mehr Wasser ein Lebensmittel
enthält, desto leichter können sich
die gefährlichen Giftstoffe überall
verteilen. Je luftiger ein Lebensmit-
tel ist, desto besser kann sich der
Schimmelpilz unsichtbar im Inne-
ren ausbreiten. „Schimmelpilze
wachsen nicht nur an der Oberflä-
che, sondern können auch tief in das
Ernteprodukt oder Lebensmittel
eindringen und sich darin vertei-
len“, heißt es beim BfR. Das bedeu-
tet, dass das Abschneiden oder Ab-
schöpfen schimmeliger Stellen kei-
ne Lösung ist. Kirchmair warnt auch
davor, schimmelige Früchte zum
Einkochen zu nutzen: „Gifte wie das
Alfatoxin sind hitzebeständig.“
Bei Hartkäse, der wenig Feuch-
tigkeit enthält, kann laut Käseex-
pertin Koithahn Schimmel auf der
Käserinde allerdings abgeschnitten
werden. Angeschimmeltes Obst,
Gemüse, Brot oder Fleisch sollten
bei einem Schimmelbefall aber
grundsätzlich entsorgt und auch
nicht an Tiere verfüttert werden.
wird dies noch flüssig unter die
Schokoladencreme gezogen. Am
besten immer nur wenig auf einmal
einrühren, dann wird die Mischung
schön cremig.
Eine Kastenform mit Backpapier
auslegen und den Boden mit Butter-
keksen bedecken. Einen Teil der
Schokoladenmasse darüber geben
und dann eine weitere Keksschicht
bilden, die erneut mit Schokolade
übergossen wird. Das wird wieder-
holt, bis die Form ganz gefüllt ist.
Statt in den Backofen kommt die
Kreation anschließend in den Kühl-
schrank. Mindestens für vier Stun-
den, noch besser ist, sie über Nacht
dort zu lagern. Vor dem Essen wird
die Leckerei aus der Form gelöst
und in Scheiben geschnitten ser-
viert. Ist bissfest, aber beißt nicht.
Sonnabend, 18. Februar 2023
Appetit auf
Schwarzwald
D
Von Frauke Rüth
er junge Journalist war
nicht gerade begeis-
tert von der Gegend:
Vor gut 100 Jahren
flüchtete Ernest He-
mingway zusammen
mit seiner damaligen Ehefrau Had-
ley und einem befreundeten Paar
vor der stickigen Sommerhitze in
Paris nach Triberg, um dort, im Her-
zen des Schwarzwaldes, zu wan-
dern – und illegal zu fischen. Einen
Angelschein hatte Hemingway da-
mals nicht. Also stand Hadley
Schmiere, als der Gatte „vier fette
Forellen aus der Elz herausholte, je-
de ein dreiviertel Pfund schwer“.
Ansonsten war der scharfzüngige
23-Jährige nicht besonders begeis-
tert von Deutschlands größtem Mit-
telgebirge. Hemingway arbeitete
damals für den „Toronto Daily Star“
und ließ dessen kanadische Leserin-
nen und Leser wissen, dass der
Black Forest gar kein Wald sei, son-
dern dass es lediglich kleine Berge
und Hügel gebe sowie viel zu viele
Einwohner und Wanderer, die mit
ihren Rucksäcken und Kochtöpfen
nach Sauerkraut stinkend durch die
Gegend liefen. Der Schriftsteller
kehrte nie wieder zurück. Dabei
hätte er, der leidenschaftliche Gour-
met, noch vieles entdecken können.
Die Schwarzwälder Küche gilt
als eine der besten Regionalküchen
Deutschlands. Das liegt an ihrer gro-
ßen, bunten Produktpalette, die hier
gedeiht. Im Vorgebirge und den Tä-
lern baut man Obst und Gemüse an,
in den Bergen und Wäldern werden
Beeren und Kräuter gesammelt. Die
Oberrheinebene war schon in der
Römerzeit für das warme Klima und
ihre fruchtbaren Böden bekannt.
Auch die Nähe zu Frankreich
und der Schweiz hat dafür gesorgt,
dass gutes Essen und Trinken Tradi-
tion haben und verschiedenste Ein-
flüsse in die heimischen Rezepte mit
Von Kerstin Hergt
A
ls im Frühjahr vergangenen
Jahres die allgemeine Mas-
kenpflicht in Frankreich fiel,
gab es einen wahren Run auf
Lippenstifte: Die Zeitung „Le Figa-
ro“ meldete Absatzsteigerungen
von bis zu 70 Prozent. Auch in
Deutschland war 2022 ein Boom-
Jahr für Lippenstifte: Kauften 2021
nur rund sechs Millionen mindes-
tens einen Lippenstift, waren es ein
Jahr später acht Millionen. Bran-
chenexpertinnen und -experten be-
gründeten die Steigerung mit einem
Nachholeffekt.
Es gibt vielfach Belege dafür,
dass der Lippenstift in Krisenzeiten
Hochkonjunktur hat. Doch in der
Hochphase der Pandemie stellte
STILFRAGEN
Egal ob zünftige Vesper in
einem urigen Gasthaus,
erlesene Haute Cuisine in
Baiersbronn oder Fine Dining
in alten Kirchen: Der
Schwarzwald ist ein wahres
Paradies für Fans guter Küche.
Was macht die Region so
lecker?
einflossen. Beides hat dazu geführt,
dass es nirgendwo in Deutschland
mehr Gasthäuser pro Einwohner
gibt und man in den gemütlichen
Lokalen auch für kleines Geld her-
vorragend speisen kann. So prä-
mierte der Guide Michelin 52 Res-
taurants, die „sorgfältig zubereitete
und preiswerte Mahlzeiten“ anbie-
ten, mit einem „Bib Gourmand“.
Gleichzeitig hat Baden-Würt-
temberg mit derzeit 69 die höchste
Je nach Dichte an Sternerestaurants der Re-
publik. Und so ist der Schwarzwald
Jahreszeit ein wahres Eldorado für Fans der
Haute Cuisine: Insgesamt leuchten
bietet die 34 Michelin-Sterne über 26 Restau-
Natur uns rants. Als absolute Feinschmecker-
hochburg gilt Baiersbronn im Nord-
eine reiche schwarzwald mit zwei Drei-Sterne-
Vielfalt. Restaurants: dem Bareiss unter der
Leitung von Claus-Peter Lumpp
Daniel Frech, und der Schwarzwaldstube, wo Kü-
koch chenchef Torsten Michel eine zeit-
gemäße Interpretation französi-
scher Klassiker anbietet.
Neben diesen Granden
kann sich mittlerweile auch
eine neue Generation von jun-
gen, spannenden Köchinnen
und Köchen behaupten; drei
Lokale wurden 2022 jeweils
mit einem Stern neu in die ex-
klusive Auswahl aufgenom-
men. Darunter Maltes Hidden
Kitchen in Baden-Baden: Da-
hinter steckt Malte Kuhn, der
2018 sein Restaurant im Kaffee-
haus seiner Mutter eröffnete,
Geschmackssache
Bröckelndes Image
sich kein nach oben schnellender
Lippenstift-Index ein. Im Gegenteil:
Es gab herbe Umsatzeinbrüche für
Unter Verdacht: die Kosmetikindustrie. Homeoffice
Der Lippenstift. und Maskenpflicht, Partyverbot,
foto: cigdem simsek/ gestrichene Kulturveranstaltungen
dpa und geschlossene Lokale erwiesen
sich als schlechte Bedingungen für
dekorative Kosmetik. Das gehört
nun der Vergangenheit an, es darf
wieder dick aufgetragen werden.
Doch das Image des Lippenstifts
als Mini-Luxusgut und Farbtupfer
im tristen Alltag könnte nach einer
aktuellen Verbraucherstudie gehö-
rig bröckeln: Die Zeitschrift „Öko-
Test“ (Ausgabe 2/2023) hat insge-
samt 18 rote Lippenstifte unter die
Lupe genommen. Die Mehrzahl ist
schädlich. So bekamen acht Lippen-
stifte das Testurteil „ungenügend“,
mitten in den verwinkelten Gassen
der Kurstadt. Tagsüber genießt man
dort seinen Milchkaffee. Abends
verwandelt sich der Raum in einen
Gourmettempel, in dem etwa Hase
mit Wintergemüse oder Weißer
Heilbutt mit Spinat und Kaviar
Beurre Blanc serviert werden.
Ebenfalls besternt ist seit 2022
das Tawa Yama Fine in Karlsruhe-
Durlach. Dort verantwortet der ge-
bürtige Ukrainer Igor Yakushchen-
ko das Fine Dining und schafft mit
seiner minimalistisch-puren Hand-
schrift denkwürdige Geschmacks-
erlebnisse. Auch die „Mühle“ in
Schluchsee darf sich über ihren ers-
ten Stern freuen: Der aus Karlsruhe
stammende Niclas Nussbaumer be-
schreibt die Essenz seiner Küche als
französisch, abgeschmeckt werde
jedoch auch mal japanisch.
Einen guten Überblick über die
Bandbreite an leckeren Gerichten
und eine veritable Portion Schwarz-
wald-Flair bietet ein sogenanntes
Secret Dinner, das die Hoch-
schwarzwald Tourismus GmbH seit
2021 zweimal im Jahr organisiert.
Dabei bleibt nicht nur das Sechs-
Gänge-Menü bis zur letzten Sekun-
de ein Geheimnis, sondern auch, wo
die Veranstaltung stattfindet.
So wurden die Gäste bereits im
nostalgischen Ambiente eines ehe-
maligen Eisenbahn-Speisewagens
und in einer alten, restaurierten Mu-
seumsmühle verköstigt.
fünf weitere schnitten mit „mangel-
haft“ ab. Kein einziger der geteste-
ten Lippenstifte erreichte das Urteil
„sehr gut“ oder „gut“. Der Grund:
Alle 18 untersuchten Lippenstifte
enthielten zum Testzeitpunkt Titan-
dioxid, darunter auch sechs Natur-
kosmetikprodukte. Das Pigment,
das auf der Inhaltsstoffliste von Kos-
metikwaren auch an dem Code CI
77891 zu erkennen ist, steht im Ver-
dacht, bei oraler Einnahme eine erb-
gutverändernde Wirkung zu haben.
Als Lebensmittelzusatzstoff wurde
Titandioxid bereits EU-weit verbo-
ten.
In Kosmetik wie eben Lippenstift
darf der Stoff zwar weiterhin einge-
setzt werden. Doch bei jedem Bis-
sen, jedem achtlosen „Über-den-
Mund-Lecken“ löse sich den Tes-
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foto: dmitry telegin/adobe stock
stil & ikonen
Racheengel
Miley Cyrus
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foto: imago/papixs/starfac
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12
Von Kerstin Hergt
W
enn sie nicht gerade
so gut wie nackt mit
Mikrohöschen und
abgeklebten Brust-
warzen auftritt, sind ihre Outfits
gern neonfarben, hauteng oder
extrem weit. Modisch betrachtet
ist Miley Cyrus mehr als nur ein
schriller Paradiesvogel im
Showbusiness: Sie ist die Köni-
gin der Geschmacklosigkeit.
Wie eine eindrucksvolle Kulisse
Den ein oder anderen Fa-
shion-Fauxpas leistet sich fast
nicht zuletzt auch das Esserlebnis
beeinflusst, zeigt ein Dinner in der
jeder Star im Laufe seiner Kar-
riere. Selbst gefeierte Stilikonen
ausgesegneten Erlöserkirche im
idyllischen Bergörtchen Menzen-
wie Schauspielerin Nicole Kid-
man oder Sänger Harry Styles
schwand: Wo sich einst der Altar be-
fand, vor dem die Dörfler auf den
greifen mal daneben. Und so
hält jedes Red-Carpet-Event
Bänken den Predigten lauschten,
wurde eine Wärmebrücke aufge-
mindestens eine Modesünde be-
reit. Aber wenn Miley Cyrus auf
baut, unter der die Teller für den
Hauptgang auf den letzten Schliff
der Gästeliste steht, übertrumpft
sie jeden, der eine fiese Farb-
warten. Sechs Köche sind für jeweils wahl getroffen oder einen un-
einen Gang zuständig. Daniel Frech vorteilhaften Schnitt gewählt
vom Restaurant Posthorn in Ühlin- hat. Provokante Verunstaltung
gen etwa serviert als Hauptgang ist bei der 30-Jährigen Pro-
eine zarte Ochsenschwanzpraline gramm – auch wenn sie privat
mit Morcheln, Bärlauch und kleinen unterwegs ist.
Fregola-Sarda-Nüdelchen aus Hart- Möglich, dass ihr Mut zur
weizengrieß. Der gebürtige Hoch- Hässlichkeit daher rührt, das
schwarzwälder sagt, dass ihn seine Image der einstigen Disney-
Heimat immer wieder aufs Neue be- Prinzessin endgültig loswerden
geistert: „Je nach Jahreszeit bietet zu wollen. Das hat sie auf jeden
die Natur uns so eine reiche Vielfalt. Fall geschafft: Mit der niedli-
Im Herbst sind es Pilze, im Winter chen Titelfigur in der Serie
steht auf meiner Speisekarte zum „Hannah Montana“, die für Cy-
Beispiel Tannengebeiztes.“
Der 39-Jährige, der bereits in Ka-
rus der Durchbruch war, hat sie
schon lange nichts mehr ge-
nada, Spanien, der Schweiz und auf mein. Vielleicht aber hat sie
Sylt am Herd stand, bevor er 2013 wirklich eine echte Vorliebe für
den Familienbetrieb übernahm, allgemein untragbare Modelle.
legt großen Wert darauf, dass er bei Erstaunlicherweise hat es ihr
der Zubereitung seiner Speisen re- bislang nicht geschadet, nackt
gionale Lebensmittel verwendet. auf einer Abrissbirne zu posie-
Ein Jäger beliefert ihn mit Wild, und
vom Ziegenbauer aus dem Nach-
ren (wie 2013 im Video zum
Song „Wrecking Ball“) oder als
barort bekommt er Ziegenfrischkä- eine Art Kronleuchter verkleidet
se und das Fleisch von Jungtieren. bei einer Preisverleihung aufzu-
Auch Schwarzwälder Forellen seien treten. Cyrus gehört zu den er-
für ihn „eine Wucht“, sagt folgreichsten US-Musikstars.
Frech. Und im Gegensatz zu Er- Und ist derzeit der wohl be-
nest Hemingway kann man rühmteste singende Racheengel
sich bei dem Koch auf jeden der Welt: Ihr Song „Flowers“
Fall sicher sein, dass er die Fi- bricht alle Rekorde. Kleiner
sche legal in seinen Besitz und Trost für ihr gebrochenes Herz.
dann für die Gäste auf den Das von ihr mitverfasste Lied
Tisch bringt. darf als Botschaft an ihren Ex-
Mann, den Schauspieler Liam
Hemsworth, verstanden wer-
Institution: Torsten Michel, Kü- den. Noch nie wurde ein ande-
chenchef der Schwarzwaldstu- res Lied bei Spotify innerhalb
be im Hotel Traube Tonbach. einer Woche nach Veröffentli-
foto: Uli deck/dpa chung häufiger gestreamt.
tern zufolge ein Teil der Paste von Die Ökotester empfehlen nach die-
den Lippen und wandert auf diese sen verheerenden Ergebnissen,
Weise in den Körper. Für Verbrau- Lippenstift sparsam und nur zu be-
cherschützer ist Titandioxid in Lip- sonderen Anlässen aufzutragen.
penstiften deshalb „risikobehaftet“. Doch wer mit der Mode gehen
Sieben Produkte enthielten will, dürfte damit Schwierigkeiten
obendrein das Färbemittel Gelb- haben, zumal mit dem „Lipstick Mi-
orange S, das im Verdacht steht, bei xing“ gerade auf den Social-Media-
vorbelasteten Menschen allergi- Plattformen ein Trend hochkocht,
sche Reaktionen wie Asthma oder für den nicht nur ein, sondern drei
Neurodermitis hervorzurufen. Drei bis vier Lippenstifte mit unter-
Stifte wiesen den Farbstoff Tartrazin schiedlichen Farben nötig sind. Da-
auf, der unter Umständen zu Hautir- mit werden die Lippen von den Rän-
ritationen führen kann. dern bis zur Mitte ausgemalt. Das
In drei Vierteln der konventionel- Ergebnis ist ein sogenanntes Omb-
len Produkte fand Ökotest auch Erd- ré-Muster, das außen dunkel ist und
ölkomponenten wie Paraffine. Zum in der Mitte hell. Am besten, man
Teil wurden aromatische Mineralöl- bewegt die Lippen danach nicht
kohlenwasserstoffe (MOAH) nach- mehr – das zerstört das Kunstwerk
gewiesen, unter denen krebserre- nicht und schützt im Zweifel die Ge-
gende Bestandteile sein können. sundheit.
8 WAHRES, SCHÖNES, GUTES
B
Von Mathias Begalke
ruce Springsteen besingt
in seinen Liedern immer
wieder den Alltag ganz
normaler Menschen.
Ausgerechnet dieser
weltweit verehrte ameri-
kanische Held der Normalverdiener
erschütterte viele seiner Fans, weil
manche Tickets für seine laufende
US-Hallentour weit mehr als
1000 Dollar kosteten – und zwar offi-
ziell. Der Kartenhändler Ticketmaster
setzte im Vorverkauf ein nachfrage-
gesteuertes, dynamisches Preissys-
tem ein, „Dynamic Pricing“ genannt.
Wer sich für einen Stehplatz im
Madison Square Garden in New York
interessierte, wo Springsteen mit sei-
ner E Street Band am 1. April auftritt,
konnte Verstörendes erleben: Die
über die Ticketmaster-Website ver-
triebene Innenraumkarte sollte
zunächst umgerechnet etwa
400 Euro kosten – schon nicht
gerade günstig. Während
man das Ticket in den Waren-
korb legte, katapultierte der
Preis auf etwa 1200 Euro.
Erster Gedanke: Sogar
Schwarzhändler sind billi-
ger. Wie kann das sein?
Vermutlich hatten es gera-
de sehr viele Fans auf die-
ses eine Ticket abgesehen.
Je höher die Nachfrage,
umso höher der Preis.
Viele Fans waren aufge-
bracht. Sie sahen eine Art
unausgesprochene Abma-
chung zwischen sich und
ihrem Idol verletzt. „Ich miss-
gönne niemanden, dass er Geld
verdient, aber es ist schockierend
zu sehen, dass ein Künstler, der
sich seit Jahrzehnten für niedrige
Ticketpreise einsetzt (…) und meiner
Meinung nach eine der bodenstän-
digsten, aufrichtigsten amerikani-
schen Ikonen ist, einfach der Gier
nachgibt“, schreibt etwa Sean F. aus
Valley Cottage im US-Bundesstaat
New York in einem Brief an das von
Springsteen-Fans gemachte Online-
magazin „Backstreets“.
Müssen Konzertbesucher damit
rechnen, dass künftig auch hierzulan-
de solche Ticketpreise verlangt wer-
den? Für die Konzerte, die Springs-
teen ab Ende April in Europa gibt, of-
fenbar noch nicht. Innenraumkarten
für den Tourauftakt im Olympiasta-
dion von Barcelona kosten 82 Euro be-
ziehungsweise 125 Euro (direkt vor
der Bühne).
Für die vier Konzerte, die US-Pop-
star Madonna im Herbst in Deutsch-
land spielt, scheint das flexible Sys-
tem dagegen schon zu greifen. Für
ihren ersten Auftritt in Köln am
15.November soll ein gewöhnlicher,
als „Platinticket“ angepriesener
Stehplatz im hinteren Bereich des In-
nenraums 459 Euro kosten (Preisab-
frage am 10. Februar). „Der Veran-
stalter hat die Preise für diese Tickets
entsprechend ihrem Marktwert fest-
gelegt“, heißt es dazu. Für die gleiche
Karte beim Zusatzkonzert einen Tag
später ruft Ticketmaster „nur“
208,75 Euro auf. Auch für die Stadion-
shows von Beyoncé im Juni gibt es
„Platintickets“.
Für welche Konzerte kommt „Dy-
namic Pricing“ infrage und in wel-
chem Maße? Nicht jeder Fan kann
sich Tickets zu Mondpreisen leisten.
Gibt es eine Art moralische Obergren-
ze? Der weltgrößte Konzertveranstal-
Von Kristian Teetz
Was ist er denn nun, der wahre Fuß-
ball? Beim großen Profifußball lässt
es sich nicht erst seit der WM in Katar
kaum mehr mit reinem Gewissen zu-
schauen. In diesem Sommer steht
die Frauenfußball-WM an, und so
manchem Fan gilt sie als das
wahre, reine Event. Aber das
mögliche Sponsoring aus
Saudi-Arabien wirft schon
seinen Schatten. Bleibt der
gern so genannte kleine Fuß-
ball. Spiele auf dem Bolz-
platz, ehrliche Grät-
schen, unbe-
schreibliche
„Kacktore“ (wie
Fußballexperte
Arnd Zeigler es in
Eine
Preisklasse
für sich
Viele Fans sind verstört und enttäuscht, denn von
Bruce Springsteen hat man das gerade nicht erwartet:
Überteuerte Konzertkarten, die weit mehr als 1000 Euro
kosten. Grund ist ein neues, „dynamisches“ Preissystem des
Kartenhändlers. Sieht so die Zukunft des Ticketverkaufs aus?
Ich denke mir:
Hey, warum
sollte dieses
Geld nicht
an die Leute
gehen, die
drei Stunden
pro Nacht
dafür
schwitzen?
Bruce Springsteen,
rockstar
Fußball, Frankie, Fettes Brot
einer beliebten Rubrik nennt) und
Kicken ohne (viel) Geld. In einem
solch ursprünglichen Setting, ge-
nauer gesagt im Jugendfußball, legt
Frank Goosen seinen neuen Roman
„Spiel ab!“ (Kiepenheuer & Witsch,
336 Seiten, 23 Euro) an. Fränge hat
seinen Sohn einige Male versetzt
und vernachlässigt und will
nun alles wieder gut machen,
indem er die Fußballmann-
schaft seines Sohnes als Trai-
ner übernimmt. Fränge
bringt seinen Kumpel Förster
mit (beide sind Goo-
sen-Lesern aus dem
Roman „Förster,
mein Förster“ be-
kannt), der wiede-
rum so gar keine
Ahnung von Fuß-
ter Live Nation Entertainment, der die
Tourneen von Springsteen, Madonna
und Beyoncé organisiert, leitete eine
Interviewanfrage an die Konzern-
tochter Ticketmaster weiter. Ticket-
master wiederum verwies auf den
Veranstalter als Ansprechpartner bei
Fragen zu Preisstrategien. Die beiden
Unternehmen, die 2010 fusionierten,
waren zu keiner Stellungnahme be-
reit.
Ticketpreise von 200 Euro und
mehr für einen guten Sitz- oder Steh-
platz findet Kiki Ressler generell „ab-
surd“. Ressler ist Chef von Kikis Klei-
nem Tourneeservice, kurz KKT. Er
und sein Team organisieren unter an-
derem Tourneen für Die Toten Hosen
und Die Ärzte. KKT gehört, wie er
sagt, „zu den wenigen unabhängigen
Konzertveranstaltern, die noch übrig
geblieben sind“.
„Für solche extremen Ticketpreise
gibt es keinen anderen Grund außer
Habgier“, sagt er. „Wir verkaufen im-
mer noch Kultur – und keine Rolex,
kein Flugticket oder Hotelzimmer.“
Daher, findet Ressler, sollte bei Kultur
nicht die Nachfrage die Höhe des Kar-
tenpreises bestimmen. „Wir wollen,
dass sich ein möglichst breites sozia-
les Spektrum an Menschen Kultur
leisten kann.“
Welcher Ticketpreis ist fair? „Es ist
Was macht die Kunst?
ball hat. Das Team ist eine ziemliche
Rumpeltruppe, aber mit Herz. Das
braucht sie auch, denn im Laufe der
Geschichte geht es um viel mehr als
Fußball. Wer den einen oder ande-
ren Herrenwitz, der direkt aus den
an Herrenwitzen reichen
Achtzigerjahren zu kommen
scheint, verknusen kann, fin-
det in Goosens Buch eine lo-
ckere Lektüre über die immer
noch schönste Nebensache
der Welt.
Was passiert, wenn man seinen
Großvater erst im Alter von
14 Jahren kennenlernt? Und
was macht es mit einem, wenn
dieser Opa gerade nach
18 Jahren aus dem Gefängnis
entlassen wurde? Michael
eine harte Abwägung“, antwortet er.
„Jede Band ist daran interessiert,
Geld zu machen. Doch je höher es
geht, umso mehr Menschen schließt
man aus.“ Karten für die Open Airs
der Toten Hosen und der Ärzte im vo-
rigen Jahr kosteten laut Ressler 70 bis
72 Euro einschließlich Gebühren.
Auch Berthold Seliger, der unter
anderem die Tourneen von Punkiko-
ne Patti Smith in Deutschland veran-
staltet, kritisiert die „weltweit agie-
renden Großkonzerne der Liveindus-
trie“ und ihr Monopolstreben. Die
Superstars, ihre Manager und Veran-
stalter versuchten mit „ausgeklügel-
ten Strategien, was die Preisge-
staltung betrifft“, den Fans
möglichst viel Geld aus
der Tasche zu ziehen,
schreibt er auf seiner
Homepage. Damit meint
er „Dynamic Pricing“,
aber auch „exklusive“ An-
gebote wie das „Immaculate
VIP Package“ bei Madonna.
Für 1007,50 Euro verspricht der
Veranstalter einen Sitzplatz in
den ersten fünf Reihen, VIP-
Betreuung, eine Backstage-
führung und „die Möglichkeit
für ein Gruppenfoto auf der
Bühne, auf der Madonna ein
paar Stunden später auftreten
Köhlmeier setzt genau in diesem
Moment seinen neuen Roman
„Frankie“ (Hanser, 208 Seiten,
24 Euro) an. Frank (der unter keinen
Umständen „Frankie“ genannt wer-
den will, was sein Großvater aber im-
Sonnabend, 18. Februar 2023
MoNtage: rND, aNyaberkut/iStockphoto
bei der öffentlichen Anhörung. Kriti-
ker werfen dem Konzern in den USA
schon länger vor, seine Marktdomi-
nanz auszunutzen, um überhöhte Ge-
bühren zu kassieren, und damit zu
drohen, Auftrittsorte von Live-Na-
tion-Veranstaltungen auszuschlie-
ßen, sollten sie nicht Ticketmaster für
den Vorverkauf nutzen.
Springsteen-Manager Jon Landau
reagierte auf die anhaltende Kritik
frustrierter Fans eine Woche nach
Vorverkaufsstart mit einer Erklärung:
„Bei der Preisgestaltung für diese
Tournee haben wir uns genau ange-
schaut, was unsere Mitstreiter tun.
Wir haben uns für Preise entschieden,
die niedriger sind, als die einiger an-
derer und auf dem gleichen Niveau
liegen“, sagte er. „Unabhängig von
den Kommentaren über eine beschei-
dene Anzahl von Tickets, die
1000 Dollar oder mehr kosten, liegt
unser tatsächlicher durchschnittli-
cher Ticketpreis im mittleren Be-
reich von 200 Dollar. Ich glaube,
dass das im heutigen Umfeld
ein fairer Preis ist, um jeman-
den zu sehen, der allgemein
als einer der größten
Künstler seiner Generation
angesehen wird.“
Auch Ticketmaster leg-
te Zahlen für die US-Tour
offen: Nur 1,3 Prozent der
Kunden zahlten demnach
mehr als 1000 Dollar.
88,2 Prozent der Tickets
seien zu festgelegten
Preisen verkauft worden.
Für 11,8 Prozent des Kon-
tingents galt somit „Dyna-
mic Pricing“.
Springsteen selbst vertei-
digte die Preisgestaltung in
einem Interview mit dem Musik-
magazin „Rolling Stone“. „Das
Entscheidende ist, dass die meisten
Tickets absolut erschwinglich sind“,
findet er. Seinen Worten nach ging es
allein um die Tickets, die sonst sowie-
so von Schwarzhändlern zu höheren
wird“. Ob Preisen verkauft werden. „Ich denke
sich Madonna mir: Hey, warum sollte dieses Geld
beim Fototermin da- nicht an die Leute gehen, die drei
zustellt? „Keine Künstlerbeteili- Stunden pro Nacht dafür schwitzen?“
gung im Paket enthalten.“ Er wisse, dass dieses Vorgehen bei ei-
Seliger beklagt einen Struktur- nigen Fans nicht gut ankomme.
und Wertewandel in der Branche. Die „Aber wenn es auf dem Weg nach
Marktführer seien Aktiengesellschaf- draußen (nach dem Konzert) irgend-
ten, an denen häufig Investmentfonds welche Beschwerden gibt, kann man
beteiligt seien. Einziger Unterneh- sein Geld zurückbekommen.“
menszweck: Gewinne für die Aktio- Ein Superfan wirkt besonders tief
näre erzielen. Kulturelle Werte, so Se- betroffen: „Entmutigt, niederge-
liger, seien, wenn überhaupt, nur schlagen und, ja, desillusioniert“ über
nebensächlich.
Was soll man tun? „Konzertveran-
die hohen Ticketpreise und Springs-
teens Haltung dazu kündigte „Back-
stalter dürfen nicht gleichzeitig Ti- streets“-Herausgeber Christopher
ckethändler sein“, sagt er. Er fordert Phillips an, sein Magazin nach 43 Jah-
„ein starkes Kartellrecht“, um Mono- ren einzustellen. „Das sind Konzerte,
polbildungen zu verhindern. In den die wir uns kaum leisten können, die
USA musste Live-Nation-Chef Joe sich viele unserer Leser nicht leisten
Berchtold kürzlich vor dem Justizaus- können und für die ein guter Teil
schuss des Senates das Debakel
beim Vorverkauf für die Taylor-
unserer Leserschaft deshalb das Inte-
resse verloren hat.“
Swift-Tour erklären. „Sie haben In seinem Song „Easy Money“ auf
eine klare Dominanz, eine mono-
polistische Kontrolle. Dieses
dem Album „Wrecking Ball“ (2012)
bezeichnet Springsteen Abzocker als
ganze Konzertticketsystem ist „fat cats“. Katzen, die nie genug be-
ein einziges Chaos. Es ist ein
monopolistisches Durch-
kommen. Wer jetzt eine Springsteen-
Karte für New York sucht, kann bei Ti-
einander“, sagte der de- cketmaster ein „Verified Resale Ti-
mokratische Senator cket“ erwerben. Für einen guten Sitz-
Richard Blumenthal platz im Innenraum verlangte ein
Wiederverkäufer sage und schreibe
6288,99 Dollar. Ticketmaster garan-
„Die meisten Tickets tiert die Echtheit solcher Karten und
sind absolut er- kassiert dafür eine Gebühr. Bei die-
schwinglich“: Bruce sem Fat-Cat-Preis sollten es
Springsteen. Foto: SoNy 1175,99 Dollar sein.
mer wieder tut) holt gemeinsam mit meier erzählt berührend von Verant-
seiner Mutter den Opa im Knast ab. wortung,Verwandtschaft und
Es beginnt eine Annäherung zwi- Schuld.
schen Enkel und Großvater, die sich
immer wieder zum Machtspiel ent- Das Ende naht, Fettes Brot rappen auf
wickelt. Der Opa ist alles andere als der letzten Rille. Im vergangenen
ein liebevoller Senior, der seinen Jahr haben die Deutsch-Hip-Hop-
Nachkommen verhätschelt. Im- per einen Schlussstrich unter 30 Jah-
mer wieder zeigt er sich als re Bandgeschichte gezogen. Aber
„richtiges Arschloch“, wie er die drei Hamburger wollen sich we-
selbst über sich sagt. Trotzdem der sang- noch klanglos von ihren
ist Frank von ihm fasziniert. Fans verabschieden. So ist nun das
Und dann geht es auf eine ver- Best-of-Album „Hitstory“ (kein
botene Reise, es entwickelt sich Tippfehler) beim Label Fettes Brot
eine rasante Roadnovel. Köhl- Schallplatten (Groove Attack) er-
schienen. Unter den zehn Songs fin-
den sich Klassiker wie „An Tagen
„An Tagen wie diesen“ kann man wie diesen“, „Nordisch by Nature“,
sich ja mal das Best-of-Album „Emanuela“ und natürlich „Jein“.
von Fettes Brot anhören. Im April und Mai geht es dann zum
Foto: axel heiMkeN/Dpa letzten Mal auf Tour.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Beruf und Bildung

Klassenkampf im Klassenzimmer
Eltern ziehen schneller vor Gericht, wenn sie die Noten ihrer Kinder für unangemessen halten
Von Kira von der Brelie Immer mehr Menschen in Deutsch- Noten Beschwerde einzureichen dem Nichts. Und dagegen wollen
land machen Abitur. Und immer oder vor Gericht zu ziehen, sinkt.“ sie sich dann wehren – notfalls auch
Kiel. Die Zahl der Klagen gegen mehr Menschen studieren, statt Wer wann klagt oder Beschwer- vor Gericht.“
Lehrerinnen, Lehrer und Schulen eine Ausbildung zu machen. Eine de einreicht, ist auch eine Frage so- Aber: „Häufig ist es so, dass ein
nehmen zu. Das hat die Gewerk- Situation, die viel Druck erzeugt – zioökonomischer Faktoren. „Ten- Konflikt über eine Note gar nicht
schaft Erziehung und Wissenschaft und Abstiegsängste befeuert. denziell kann man sagen, dass El- erst vor Gericht landet, weil die
(GEW) in Schleswig-Holstein fest- „Viele Eltern haben das Gefühl: tern, deren Kinder auf Gymnasien Lehrkraft unter dem aufgebauten
gestellt. Belastbare Zahlen gebe es Mein Kind darf bei den Abschlüssen im Speckgürtel von Metropolen ge- Druck vorher einlenkt“, erklärt
zwar nicht, dafür aber zahlreiche Er- nicht zu der anderen Hälfte ohne hen, ohne Zuwanderungsgeschich- Meidinger. „Da wird dann ab und
fahrungsberichte. Abitur gehören“, sagt Hoffmann. te klagefreudiger sind, was die No- an im Sinne einer vorauseilenden
Den Eindruck, dass Eltern eher ten angeht“, erläutert Meidinger. Kapitulation versucht, einen Aus-
bereit sind, gegen schlechte Noten Auch würden „Juristen, Mediziner, gleich zu finden – auch wenn das
zu klagen, teilen auch andere Fach- Unternehmer sowie teilweise leider bedeutet, dass die Leistung des
leute. Anja Bensinger-Stolze, Leite- auch einige Lehrkraftkollegen“ Schülers besser bewertet wird, als
rin Organisationsbereich Schule der eher für gute Noten vor Gericht zie- sie ist“, sagt Meidinger. Die unpas-
GEW, bestätigt gegenüber dem Re-
daktionsNetzwerk Deutschland
Viele Eltern haben hen als Eltern mit anderen Berufen.
„Da sind die Ansprüche an den
sende Leistungsbeurteilung wird
so allerdings zu einem Problem, das
(RND) einen „gewissen Trend“ das Gefühl: Mein Kind Nachwuchs andere, und häufig sind verschleppt wird. „Die Jugendli-
bundesweit. Die Widersprüche so- auch die finanziellen Möglichkeiten chen erleben spätestens an der Uni
wie Klagen gegen Noten hätten in darf bei den vorhanden“, betont er. einen Realitätsschock“, sagt Hoff-
den vergangenen „drei bis fünf Jah- Abschlüssen nicht zu Die elterlichen Ansprüche an mann. „Langfristig führt eine nicht
ren“ zugenommen, sagt der Vorsit- das, was das eigene Kind im Bil- leistungsgerechte Benotung dazu,
zende der Jungen Philologen, der Hälfte dungsbereich erreichen sollte, sind dass die Universitäten immer ver-
Georg Hoffmann. Und nach Ein-
schätzung des Präsidenten des
ohne Abitur gehören. in den vergangenen Jahren ge-
wachsen. Damit verbunden ist auch
Angst vor dem sozialen Abstieg: Vor allem in der Mittelschicht ist die Klagebe-
reitschaft gegen schlechte Noten groß. foto: shootingankauf/stock.adobe.com
schulter werden. Weil da aufgefan-
gen werden muss, was in der Schu-
Deutschen Lehrerverbands, Heinz- Georg Hoffmann, eine Angst vor dem gesellschaftli- le verpasst wurde zu lernen.“
Peter Meidinger, ist der Klagewille Vorsitzender der Jungen Philologen chen Abstieg. „Aus soziologischer Der Kampf um die bessere Note Der aktuelle Lehrkräftemangel „Wir brauchen – auch ange-
mancher Eltern eine Entwicklung, Perspektive kann man sagen: Die ist also auch ein Kampf um den ge- verschärft die Situation obendrein: sichts des Fachkräftemangels in
die sich bereits seit 20 Jahren ab- Klagebereitschaft ist wahrschein- sellschaftlichen Status. „Viele El- „Regelmäßige Beratungsgespräche vielen Berufen – eine gesellschaftli-
zeichnet. lich ein Phänomen, das besonders tern wünschen sich logischerweise, mit den Eltern und Schülern sowie che Debatte darüber, ob es sinnvoll
Was bringt Eltern dazu, wegen Dazu wird der Numerus clausus die Mittelschicht betrifft. Da sind die dass ihre Kinder einen ähnlichen die kontinuierliche Umsetzung von ist, das Abitur für alle als Königs-
schlechter Noten ihrer Sprösslinge (NC) für besonders beliebte Fächer Abstiegsangst und damit der Druck, oder höheren sozialen Status errei- Maßnahmen zur individuellen För- weg auszurufen“, fordert Bensin-
vor Gericht zu ziehen? Zumal die angehoben, weil immer mehr Men- sich weiterentwickeln zu müssen, chen. Dementsprechend hoch ist derung werden durch die personel- ger-Stolze. Auch müsse es einen
Gerichtsverfahren in der Regel schen studieren wollen. „Es reicht am größten“, ordnet Bensinger- teilweise der indirekte oder direkte le Mangelsituation und die Zunah- Kulturwandel geben: „Wir brau-
nicht Erfolg versprechend sind. Die also nicht nur, Abitur zu haben, son- Stolze ein. „Durch die Corona-Pan- Druck, der vom Elternhaus kommt. me an außerunterrichtlichen Aufga- chen nicht noch mehr Klausuren
Gründe sind vielfältig. Grundsätz- dern es muss auch ein besonders gu- demie und die Inflation sind Fakto- Vor allem dann, wenn es immer ben in den vergangenen Jahren im- und Prüfungen. Schule muss fle-
lich scheint ein anderer Trend die tes sein“, erklärt der 37-Jährige. ren dazugekommen, die für viele schwieriger erscheint, dieses Ziel mer schwieriger“, sagt Hoffmann. xibler werden, den Jugendlichen
Beschwerdewelle zu forcieren: die „Das erzeugt viel Druck – und die Abstiegsängste noch realer ge- erreichen zu können“, führt Hoff- „Eine schlechte Note kommt dann mehr Zeit geben und Druck raus-
fortschreitende Akademisierung. Hemmschwelle, wegen schlechter macht haben.“ mann aus. manchmal für Eltern gefühlt aus nehmen.“

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12 FAMILIE Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Genau hinschauen: Wer

Zahnpasta ohne Titandioxid auf
der Zahnbürste haben will, sollte
vor dem Kauf auf die Inhaltsstoffe
auf der Tube achten.
FoTo: iMaGo/sciENcE phoTo LiBRaRy

Gift aus der Tube

Ein aktueller Ökotest hat Eltern aufhorchen lassen: Einige Sorten Kinderzahnpasta können Titandioxid enthalten.
Der Farbstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Worauf ist beim Zahnpastakauf zu achten?
gebräuchlich ist die Nummer CI zu Krebserkrankungen führen. Die gremiums der Europäischen Behör- tandioxid in kosmetischen Mitteln

D
Von Anja Gribhofer
77891. Aufnahme kann beispielsweise de für Lebensmittelsicherheit (Efsa), für Verbraucherinnen und Verbrau-
ie Nachricht, dass Bis August 2022 war Titandioxid durch Einatmen, aber auch durch im Mai 2021 in einer Stellungnah- cher gesundheitsschädlich ist.“ Es
Kinderzahnpasta Ti- ein durchaus gebräuchlicher Farb- Hinunterschlucken erfolgen. me. Das Expertengremium konnte sei unklar, ob die Eigenschaften der
tandioxid enthalten stoff, der auch in Lebensmitteln ein- damals in seinem Gutachten nicht Lebensmittelfarbe E 171 auf das Ti-
kann, sorgt bei vielen gesetzt wurde. Damals war er als ausschließen, dass Titandioxid auf tandioxidpigment CI 77891 in Kos-
Eltern aktuell für Ver- Farbstoff E 171 bekannt und in hoch den Menschen toxisch wirken metika übertragbar seien. Das BfR
unsicherung. Der verarbeiteten Produkten wie Back- könnte, und somit auch keine siche- empfahl daraufhin den europäi-
Farbstoff steht im Verdacht, krebs- dekor, Kaugummi, Dragees, Süßig- re Menge für die tägliche Aufnahme schen Behörden eine erneute Prü-
erregend zu sein und das Erbgut
schädigen zu können. In Lebensmit-
keiten und Soßen zu finden. Vor
dem Verbot in Lebensmitteln lande-
Wir sehen den Einsatz festlegen. Das Resultat: In Lebens-
mitteln wurde der Farbstoff E 171
fung in dieser Produktkategorie.

teln ist er bereits seit August 2022
verboten – in Medikamenten und
Kosmetika wird er aber weiter ver-
wendet. Nun machte„Öko-Test“
(Ausgabe 2/2023) erneut auf den
bedenklichen Inhaltsstoff aufmerk-
sam: In fünf von 24 getesteten Kin-
derzahncremes wurde Titandioxid
gefunden. In Kosmetika wird der
Farbstoff, der für das glänzende
Weiß der Pasten zuständig ist, auch
unter der Nummer CI 77891 geführt.
Nur insgesamt vier der getesteten
Pasten wurden als „sehr gut“ und
frei von bedenklichen Inhaltsstoffen
befunden.
Was ist Titandioxid und wo
wird es eingesetzt?
Titandioxid ist ein Farbstoff, der
einen weißen Glanz verleiht. Er
wird von der Industrie in Zahnpasta,
aber auch Sonnenmilch oder Lip-
penstiften verwendet. Auch Arznei-
mitteln wird der Stoff zugesetzt. In
der Liste der Inhaltsstoffe der Pro-
dukte ist es häufig unter dem Na-
men „Titanium Dioxide“ oder „Pig-
ment White“ zu finden. Ebenfalls
te allerdings nur ein Bruchteil des in Kinderzahncremes EU-weit verboten. Auf was sollten Eltern beim
Zahnpastakauf achten?
industriellen Titandioxids in unse-
rem Essen. Laut des Bundeszen- ebenso kritisch wie Warum ist CI 77891 nur in Kleingedrucktes lesen: Bei Bezeich- Wer auf Nummer sicher gehen will,
trums für Risikobewertung wurden bei Lebensmitteln. Lebensmitteln verboten? nungen wie Titanium Dioxide ist Vor- sollte vor dem Kauf die Inhaltsstoffe
90 Prozent des Stoffes für die Her- In Medikamenten wird der Stoff sicht geboten. FoTo: RNd der Zahnpasta genau studieren. Das
stellung von Lacken, Farben und Verbraucherzentrale Hamburg weiter verwendet. Der Hintergrund: Produkt enthält Titandioxid, wenn
Kunststoffen verwendet. Experten der European Medicines Stoff laut BfR derzeit als unbedenk- auf der Verpackung die Begriffe
Agency (EMA) befürchteten mögli- lich, weil er nicht über die Haut auf- „Titanium Dioxide“, „Pigment
Warum bestehen che Arzneimittelengpässe, sollte genommen werden könne. White 6“ oder die Nummer CI 77891
gesundheitliche Bedenken? „Nach oraler Aufnahme ist die der weiße Farbstoff nicht mehr ver- aufgeführt sind – das gilt auch für
Titandioxid steht im Verdacht, mit Resorption von Titandioxidparti- wendet werden dürfen. Gleichzei- Wieso ist der Stoff andere Kosmetikprodukte wie bei-
seinen winzigen Partikeln in die keln zwar gering, sie können sich je- tig unterstrich die EMA jedoch, dass in Zahnpasta riskant? spielsweise Lippenstifte. Wer Le-
Zellen des menschlichen Organis- doch im Körper ansammeln“, Alternativen für den Stoff erforscht „Die Schleimhäute im Mund sind bensmittel überprüfen will, sollte
mus einzudringen und dort die DNA schrieb etwa Maged Younes, Vorsit- werden müssten. Einzige Ausnah- anders aufgebaut als die Haut am auf den Zusatzstoff E 171 achten.
zu schädigen – das wiederum kann zende des Sachverständigen- me sind unterdessen Sprays – hier ist restlichen Körper. Besonders bei
der Einsatz von Titandioxid nicht Kinderzahnpasta, die oft auch he- Welche Sorten waren im Test
mehr erlaubt. Tierversuche hatten runtergeschluckt wird, sehen wir unbedenklich?
Hinweise geliefert, dass der Stoff den Einsatz von Titandioxid daher „Öko-Text“ bewertete vier Zahn-
Nebenwirkungen durch Fluorid? beim Einatmen Entzündungen und ebenso kritisch wie bei Lebensmit- cremes für Kinder mit „sehr gut“.
Tumore in der Lunge begünstigen teln“, argumentiert die Zwei davon stammen von der
Das Spurenelement Fluorid könnte laut Bun- nahezu ausgeschlossen. könnte. Verbraucherzentrale Hamburg. Supermarktkette Kaufland. Es han-
Fluorid in Zahnpasten desinstitut für Risikobe- „die ,Giftigkeit‘ der Flu- Beim Einsatz von Kosmetika delte sich um das „Bevola Naturals
stärkt die Zähne. Trotz- wertung „Übelkeit, Er- oride ist nach wissen- steht Titandioxid unterdessen wei- BfR gibt sich Kids Zahngel Erdbeer-Himbeer-
dem bleibt bei einigen brechen, Bauchschmer- schaftlichen Untersu- terhin auf der Liste der zugelas- zurückhaltend Geschmack“ und das „Bevola Kids
Menschen die sorge vor zen, durchfall, Benom- chungen fast zehnmal senen Inhaltsstoffe. In den Produk- Das Bundeszentrum für Risikobe- Zahngel mit Erdbeergeschmack“.
anderen Nebenwirkun- menheit, kopfschmer- geringer als die von ten wird es laut des Bundeszen- wertung bleibt jedoch zurückhal- Ebenfalls Testsieger sind „Putzi
gen. doch es gibt Ent- zen, und sogar Tod her- kochsalz“, beruhigt die trums für Risikobewertung (BfR) als tend: „Es gibt aktuell keine Hinwei- Zahncreme für Kinder“ von Dental-
warnung: Lediglich eine vorrufen“. Echte Vergif- Bundeszahnärztekam- Farbstoff, aber auch als UV-Filter in se, dass bei Einhaltung der gesetzli- Kosmetik und das „Tabaluga Zahn-
akut hohe Menge an tungen mit Fluorid sind mer. Sonnencreme genutzt. Hier gilt der chen Vorgaben der Einsatz von Ti- gel“ von Edeka.

Bluttest auf Trisomien: Das sollten Schwangere wissen

Chromosomenabweichungen beim Baby lassen sich im Blut der Mutter feststellen – doch wie geht man mit dem Ergebnis um?
Von Sandra Arens
Was möchten wir über die Gesund-
heit unseres ungeborenen Kindes
erfahren? Diese Frage stellen sich
werdende Eltern schon früh in der
Schwangerschaft. Viele Untersu-
chungen sind Standard, andere op-
tional. Dazu gehört der nicht invasi-
ve Pränataltest, kurz: NIPT. Seit Juli
2022 übernimmt die Krankenkasse
unter bestimmten Voraussetzungen
die Kosten.
Der freiwillige Test ist ab der
zehnten Schwangerschaftswoche
anwendbar und risikoarm für Mut-
ter und Kind: Aus der Blutprobe der
Schwangeren wird im Labor kindli-
che DNA gewonnen, die Aufschluss
über genetische Veränderungen
gibt. Etwa ob eine Trisomie vorlie-
gen könnte, bei der bestimmte
Chromosomen in den Zellen des
Kindes statt zweifach dreifach vor-
handen sind.
Kostenübernahme durch Kassen
Damit die Kassen den Test bezah-
len, muss eine Begründung vorlie-
gen. Das kann beispielsweise ein
auffälliger Ultraschallbefund sein.
„Letztlich haben aber alle Schwan-
geren einen Anspruch auf die Kos-
tenübernahme, solange sie ihre Sor-
ge über mögliche Erkrankungen
ihres Kindes zum Ausdruck bringen
und diese Sorge sie psychisch belas-
tet“, sagt der Gynäkologe Jochen
Frenzel aus Saarbrücken. Er hat die
sogenannte Zusatzqualifikation zur
fachgebundenen genetischen Bera-
tung. Sie ist verpflichtend, um
Schwangere über den NIPT aufzu-
klären und ihn durchzuführen.
enärzte ist. Denn: Der NIPT kann
nur die Wahrscheinlichkeit für die
Trisomien 13, 18 und 21 bestimmen
– die vielen Hundert anderen gene-
tischen Erkrankungen oder rein
körperlichen Krankheiten, die kei-
nen Bezug zu Genetik haben, blei-
ben außen vor.
Was sagt der sogenannte NIPT
also aus? „Er kann die Chromoso-
menabweichungen, die für eine Tri-
somie 13, 18 oder 21 verantwortlich
sind, feststellen“, sagt Oliver Har-
zer. Er ist Facharzt für Laborato-
riumsmedizin und Geschäftsführer
Ist das Baby gesund? Nicht-invasive Pränataltests wie Ultraschall können kei- des Labors Bioscientia Healthcare
ne hundertprozentige Auskunft geben. FoTo: Bodo MaRks/dpa GmbH. Der Test sei sehr aussage-
kräftig und liefere in 99,9 Prozent
Frenzel ist wichtig, dass werden- ihnen ein gesundes Kind garantiert, der Fälle ein richtiges Ergebnis. Das
de Eltern die Aussagekraft des NIPT das ist nicht der Fall“, sagt der Gy- liegt in aller Regel nach frühestens
nicht überschätzen. „Viele Eltern näkologe, der auch Vorstandsmit- zwei Tagen vor. Für eine sichere
glauben, dass ein negativer Befund glied des Berufsverbands der Frau- Diagnose müssen sich nach einem
positiven NIPT-Befund invasive
Untersuchungen anschließen – die
sogenannte Chorionzottenbiopsie,
bei der Gewebe aus der Plazenta
entnommen und im Labor unter-
sucht wird. Oder die Amniozentese,
bei der Fruchtwasser entnommen
und untersucht wird.
„Ergibt sich aus dem Bluttest ein
positiver Befund, versetzt dies El-
tern häufig in einen Schockzustand,
aus dem heraus sie weitere wichtige
Entscheidungen treffen müssen“,
sagt Angelika Dohr, Frauenärztin
und ärztliche Psychotherapeutin.
Wertneutrale Information und Zeit
zum Nachdenken seien in dieser Si-
tuation das Wichtigste. Von zentra-
ler Bedeutung ist, dass werdende
Eltern schon früh Beratungsmög-
lichkeiten kennen. Dann können sie
den richtigen Weg für sich wählen.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

immobilien
Hollywoodtraum ist nicht zu empfehlen
Teil I unserer Serie über kindgerechtes Bauen und Wohnen: Kinderzimmer sollten eher neutral gestaltet werden
Von Sebastian Hoff
Berlin. Mit Kindern ändern sich die
Anforderungen ans Wohnen. Viele
junge Familien bauen oder kaufen
deshalb ein Haus. Andere ziehen in
eine neue Wohnung. Bei der Ent-
scheidungsfindung sollten die
Wünsche und Bedürfnisse des
Nachwuchses allerdings berück-
sichtigt werden, heißt es etwa auf
der Website hallo-eltern.de. Denn
wenn Kinder ihre Meinung äußern
können und sich ernst genommen
fühlen, identifizieren sie sich leich-
ter mit ihrem neuen Zuhause.
Die Interessen von Kindern soll-
ten schon bei der Ortswahl bedacht
werden, erklärt Christine Heid-
mann von der Aktion pro Eigen-
heim: „Familien sind besonders auf
eine gute Infrastruktur angewiesen.
Kindergärten, Schulen, Sportverei-
ne, Einkaufsmöglichkeiten und
Ärzte sollten am besten zu Fuß, mit
dem Rad oder unkompliziert mit
dem ÖPNV erreichbar sein – das
spart viel Zeit im Alltag.“ Mit Blick
auf die zunehmende Selbstständig-
keit von Kindern kann es besser
sein, eine gebrauchte Immobilie in
zentraler Lage zu erwerben und
umzubauen, als in die Neubausied-
lung am Stadtrand zu ziehen. Aller-
dings lasse der Immobilienmarkt
nicht immer freie Wahl, sagt Heid-
mann.
Viele Weichen für das Wohnen
werden bei der Grundrissplanung
Die Gestaltung eines Kinderzimmers ist vom Alter abhängig: Gerade für jün-
gere Jungen und Mädchen sollte es viel Platz zum Spielen geben.
gestellt. Bei der Modernisierung
eines Gebäudes sind die Möglich-
keiten meist eingeschränkt, beim
Neubau besteht hingegen in der Re-
gel planerische Freiheit. Angesagt
sind derzeit offene Grundrisse – die
können für Familien aber Nachteile
haben. So ist es mitunter hilfreich,
die Küchentür schließen zu können,
damit Kleinkinder dort nicht in Ge-
fahr geraten.
Während jüngere Kinder noch
wenig Verständnis für funktionale
und vorausschauende Raumpla-
nung besitzen, können ältere
Foto: liudmilA cheRnetskA/istock
durchaus einbezogen werden. Im
Idealfall bleibt der Grundriss flexi-
bel, denn familiäre Verhältnisse än-
dern sich. „Die Kinder ziehen
schneller aus, als man denkt“, sagt
Heidmann. Barrierefreiheit nutzt
nicht nur den Eltern im fortgeschrit-
tenen Alter, sondern bereits ihren
Kindern. Diese entwickelten im
Laufe der Jahre neue Wünsche und
Bedürfnisse, ergänzt Innenarchi-
tektin Tanja Leicht vom Frankfurter
Büro VRAI Interior Architecture:
„Babys und kleine Kinder brauchen
noch kein eigenes Zimmer. Aber je
älter sie werden, desto mehr wollen
sie sich separieren.“
In jungen Jahren ist es vorteil-
haft, wenn Kinder in der Nähe der
Eltern spielen und sie auf derselben
Etage schlafen, auf der sich das El-
ternschlafzimmer befindet. Das
Kinderzimmer müsse auch nicht
übermäßig groß sein, zum Spielen
genüge zum Beispiel ein Vorraum,
erklärt der Lüneburger Innenarchi-
tekt Marco Smith vom Büro Form-
wände. Später können dann Wände
eingezogen und versetzt oder Räu-
me neu verteilt werden. Auch die
Gestaltung des Kinderzimmers ist
vom Alter abhängig. In jungen Jah-
ren sollte viel Spielfläche vorhan-
den sein, Jugendliche benötigen
eher einen gemütlichen Sessel,
einen Kreativtisch, ein großes Bü-
cherregal oder einen zweiten
Schreibtisch für ihren Spielcompu-
ter.
Leicht empfiehlt grundsätzlich,
Kinder- und Jugendzimmer mög-
lichst neutral zu halten. Dann kön-
nen sie mit vergleichsweise wenig
Aufwand umgestaltet werden – von
älteren Kindern auch zumindest
teilweise selbst. So sollten Wände
weiß oder in einem beigen Ton ge-
strichen werden. Einzelne Flächen
oder Elemente wie Stoffe, Möbel
und Wechselrahmen für Poster kön-
nen farbige Akzente setzen. Auf
Einrichtungsgegenstände wie The-
menteppiche für Autos, die be-
stimmte Spielformen vorgeben und
die Fantasie einschränken, sollte
verzichtet werden. Das gelte auch
für durchgestylte Zimmer, erklärt
Leicht: „Kein Kind braucht einen
Hollywoodtraum.“ Denn irgend-
wann hat es sich an der Prinzessin-
Lillifee-Tapete sattgesehen und fin-
det das Raumschiffbett zu klein-
kindhaft.
Rückzugs-, Schlaf-
und Arbeitsbereich
sollten klar erkennbar
sein und im
besten Fall nur
dementsprechend
genutzt werden.
Tanja Leicht,
VRAi interior Architecture
Eltern sollten vielmehr einen
Raum vorgeben, der Ordnung, Inti-
mität und Ruhe biete, meint Smith.
Er hält es für sehr wichtig, dass der
Nachwuchs sein eigenes Reich ge-
stalten darf: „Jedes Kind will Höh-
len bauen, jeder Jugendliche möch-
te seine Persönlichkeit zum Aus-
druck bringen.“ Eltern sollten sich
mit zunehmendem Alter des Kindes
auf eine Beraterrolle zurückziehen.
„Im schlimmsten Fall entspricht das
Ergebnis nicht ihrem Geschmack,
vielleicht muss es das aber auch
nicht“, sagt der Innenarchitekt.
Sollen sich Kinder ein Zimmer
teilen, können Raumteiler, Vorhän-
ge und klar zugeordnete Bereiche
für ein wenig Intimsphäre sorgen.
Leicht rät grundsätzlich dazu,
Zonen einzurichten, die unter ande-
rem mit individuell schaltbaren
Lampen optisch gegliedert werden:
„Rückzugs-, Schlaf- und Arbeitsbe-
reich sollten klar erkennbar sein
und im besten Fall nur dementspre-
chend genutzt werden“, sagt sie.
Auf den Schreibtisch gehörten zum
Beispiel keine dauerhaften Lego-
Bauten. Eltern sollten beim Streit-
thema Aufräumen aber gelassen
bleiben: „Das Kind muss sich auch
mal nach seinen Vorstellungen aus-
leben dürfen und nicht immer alles
wegräumen müssen“, betont
Leicht.
Vor allem dort, wo wenig Platz
besteht, ist Ordnung ein wichtiges
Thema. „Wenn die Dinge des tägli-
chen Lebens schnell und einfach
verstaut werden können, bleibt
auch das kleinste Zimmer aufge-
räumt und nutzbar“, sagt Smith.
Info der zweite teil unserer serie be-
fasst sich mit Gefahren für kinder und
wie sie vermieden werden können. im
dritten und letzten teil geht es um im-
mobilienfinanzierungen für Familien.

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Alltag zwischen Oper, Lampuki und jeder Menge Geschichte: Viele halten Gozo einfach nur für die kleine
Schwester von Malta. Doch die Mittelmeerinsel ist längst zu einem ganz eigenen Ort der Entspannung geworden
Von Michael Pohl
A
m Fährhafen von Cir-
kewwa verschwindet
die Sonne an diesem
Abend geradezu prot-
zig im Mittelmeer. Sie
hinterlässt einen ange-
berisch-roten Himmel – und wir sind
live dabei, an Bord der Autofähre
zwischen der Mittelmeerinsel Malta
und ihrer kleinen Schwester Gozo.
Es gehört vielleicht ein bisschen
Aufmerksamkeit dazu, sich hier mit
einem ungewohnten Wagen fortzu-
bewegen, das wird an Land nach
der kurzen Überfahrt von nur 25 Mi-
nuten deutlich; vielleicht auch eine
Portion Sorglosigkeit. Der Verkehr
bewegt sich – aus historisch briti-
schen Gründen – links, manche
Straßen scheinen vor langer, langer
Zeit asphaltiert worden zu sein, Ein-
bahnstraßen entsprechen nicht im-
mer denen, die das Navigationssys-
tem zu kennen glaubt. Und die Be-
schilderung ist – nun ja – auch mal
vorhanden. Aber dennoch macht
sich umgehend ein Gefühl von Er-
holung breit. Malta ist für viele
gleichbedeutend mit Urlaub. Gozo
aber scheint noch mehr zu sein: eine
Art von Entschleunigung. Zumin-
dest, wenn man den Mietwagen ge-
parkt hat.
Dann schwappen die Wellen in
der Xlendi-Bucht von Munxar ganz
beschaulich gegen die Hafenmauer.
Auf den Außenplätzen der Restau-
rants wird das noch lange mit Ge-
sprächen übertönt – über Fisch, das
Wetter und wohl auch das große
Ganze. Doch der Rest der Welt? Der
ist hier weit entfernt, dabei hilft vie-
len nicht zuletzt ein Glas des malte-
sischen Cisk-Bieres.
Josephine Xuereb kennt dieses
Lebensgefühl gut, doch sie nutzt
ihre Zeit für andere Lebensmittel:
Meersalz. Am Strand von Xwejni
Bay betreibt ihre Familie seit nun-
mehr fünf Generationen Salinenfel-
der. In Handarbeit schöpfen sie die
weißen Salzkörner, nachdem sie die
Sonne über den flachen, wannen-
ähnlichen Feldern auf natürliche
Weise vom Meerwasser getrennt
hat. „Acht Tage dauert das“, sagt
Xuereb, bis sie mit Besen und Eimer
zu den Feldern gehen kann, um das
Salz zusammenzufegen. „Meersalz
ist besser zum Kochen geeignet als
anderes“, findet die gebürtige Gozi-
tanerin, die mit ihrem Vater tags-
über direkt am Strand ihre Erzeug-
nisse verkauft. 14 Tonnen erntet sie
in einer guten Saison, die von Mai
bis August dauert. Danach spiele
das Wetter nicht mehr mit. Und das
will auf Gozo schon was heißen.
Rund 300 Sonnentage zählt die
Insel jährlich, an guten Sommerta-
gen scheint die Sonne bis zu
14 Stunden. Das ist beneidenswert,
kann aber auch sehr warm werden.
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Der Sonne entgegen
der Inselhauptstadt Victoria gleich
zwei prachtvolle Opernhäuser etab-
liert, die in den Zuschauerräumen
Abkühlung bieten: das Teatru Astra
und das Teatru tal-Opra Aurora, bei-
de nur zwei Minuten zu Fuß vonei-
nander entfernt. Zusammen bieten
sie fast 3000 Plätze – und dies bei nur
30 000 Einwohnerinnen und Ein-
wohnern auf Gozo.
Die beiden pflegen eine gesunde
Rivalität: Es geht stets darum, wer
die opulentesten Inszenierungen
hat. Immer im Oktober stehen die
Hauptproduktionen an. Der Gewin-
ner? Da ist man meist unterschiedli-
cher Ansicht. Doch darauf komme
es auch gar nicht an, betont Matt-
hew Sultana vom Aurora-Theater:
„Unser Wettbewerb findet auf euro-
päischer Ebene statt.“
Gerade einmal knapp 7000 Ein-
wohnerinnen und Einwohner leben
direkt in Victoria. Doch strahlt der
Ort mit seinen reich verzierten,
sandsteinhellen Bauten aus vergan-
genen Jahrhunderten jenes Selbst-
bewusstsein aus, das man von einer
Inselhauptstadt erwartet. Die Triq
Ir-Repubblika, die Straße der Re-
publik, zieht sich einmal längs
durch Victoria.
Am Independence Square ver-
sammeln sich Einheimische wie Be-
sucherinnen und Besucher den gan-
zen Tag über zum Essen oder auf
einen Kaffee. Viele von ihnen besu-
chen die barocke Basilika San Gorg,
die etwas versteckt dahinterliegt.
Sie erfahren nebenan im Hagar-
Museum, einem früheren Wohn-
haus eines Bischofs, jede Menge
über die Geschichte der Insel. Und
so gut wie jeder landet früher oder
später am weithin sichtbaren Höhe-
punkt der Stadt: der Zitadelle,
einem offiziellen Welterbe der
Unesco.
Weit oberhalb der Geschäfte und
Cafés thront der festungsähnliche
Bau und bietet einen sensationellen
Ausblick auf Stadt und Insel. Die
verwinkelten Gassen und die opu-
lente Kathedrale verleihen dem Ge-
lände etwas Besonderes, eine Mi-
schung aus Prunk und Bescheiden-
heit.
Bereits 1500 vor Christi soll das
Gelände besiedelt worden sein, es
hat seitdem viele Wandlungen über
sich ergehen lassen müssen. Im Rö-
mischen Reich soll hier eine Akro-
polis gestanden haben, später eine
Burg. Osmanische Truppen seien
schließlich 1551 eingefallen, hätten
sämtliche männliche Bewohner ver-
sklavt, beschreibt Stephen Cini
einen der dramatischsten Tage der
Insel. Der Leiter des Cittadella-Mu-
seums hat sich intensiv mit der Ge-
schichte befasst und lässt sie seit
einem umfangreichen Umbau in
einem eigenen Besucher- zentrum
multimedial darstellen.
Gozo sei seit jenem Tag quasi ent-
völkert gewesen, verdeutlicht es Ci-
Gozo im Blick: Von der Inselhauptstadt Victoria bietet sich die beste Aussicht über die Insel mit ihren verschlungenen Straßen, alten Häusern und kleinen Fel-
dern (1). Am besten geht man dafür hoch zur Kathedrale (3) in der Zitadelle. Josephine Xuereb (2) zieht es hingegen täglich ans Meer – sie betreibt mit ihrer
Familie Felder für Meersalz. Sam und Tony Grech (4, von links) widmen sich eher anderen Erzeugnissen der Insel: den Getränken. Ihre Gleneagles Bar in Mgarr
ist Treffpunkt der Einheimischen, die von dort den perfekten Blick auf den Hafen haben.
ni. Doch die Zitadelle wurde wieder
aufgebaut, größer und sicherer
denn je. Bis heute lassen die mächti-
gen Mauern die Angst vor einem er-
neuten Angriff erahnen, die die Ein-
heimischen vor Jahrhunderten be-
gleitete.
Die lange Geschichte hat Gozo
geprägt, das wird an vielen Stellen
sichtbar – nicht nur an der Zitadelle,
auch an den Ggantija-Tempeln im
Inselinneren, die aus der Zeit um
3600 bis 3200 vor Christi stammen.
Auch an der nahen 200 Jahre alten
Ta’-Kola-Windmühle, die bis heute
als Museum den bäuerlichen Alltag
vergangener Zeiten verdeutlicht,
und an fast jedem einzelnen Haus,
an dem die täglichen Ausflüge vor-
beiführen. Mal sind sie bescheiden,
mal reich verziert, fast immer aber
scheinen sie eine Geschichte zu er-
zählen vom Inselleben hier im Mit-
telmeer.
Davon kann auch Rosina Tabone
jede Menge berichten. Die alteinge-
sessene Gastronomin betreibt seit
60 Jahren das kleine Restaurant Ta’
Rosina in Sannat im Süden Gozos,
das schon zuvor ihrer Familie gehört
hat. Sie selbst kocht in der kleinen
Küche im Hinteren, und sie ent-
scheidet, was Tag für Tag angeboten
wird – maltesische Spezialitäten, et-
wa einen Pie aus Lampuki, der gozi-
tanischen Goldmakrele, Oliven,
Kräutern und Zwiebeln. Auch Ka-
ninchen und Lamm seien Speziali-
täten der Insel, sagt sie, und ver-
schwindet schon wieder in der Kü-
che, nicht ohne noch jeden einzel-
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nen Gast persönlich zu begrüßen.
Man kennt sich – in dem überschau- Hin & weg
Gozo baren Ort ohnehin, aber oft auch
Comino über die gesamte Insel hinweg. Und
man schätzt sich: Wer bei Rosina Ta- Anreise
bone essen möchte, sollte wenigs- per flugzeug direkt unter anderem ab frank-
Malta tens eine Woche vorab reservieren. furt am Main, Köln und München. Nach Gozo
Valletta Man fühlt sich hier schnell als Teil geht es am einfachsten mit dem Mietwagen.
der Familie, aber man schaut mit Die Autofähre verkehrt vielfach täglich zwi-
Mittelmeer Ankündigung vorbei. schen Cirkewwa auf Malta und Mgarr auf Gozo,
Auch bei Tony Grech die Überfahrt dauert rund 25 Minuten. Alterna-
Xwejni Bay und seinem Bruder Sam tiv: eine Schnellfähre zwischen der maltesi-
Gozo Ramla Bay geht es familiär zu. Die schen Hauptstadt Valletta und Mgarr auf Gozo,
Victoria Ggantija-Tempel beiden betreiben die deren fahrt jedoch wetterabhängig ist.
Munxar Mgarr
Gleneagles Bar am
Sannat Hafen von Mgarr. Beste Reisezeit
Xlendi-
Bucht Comino Seit 1732 gibt es das Reisen nach Gozo sind ganzjährig möglich. Im
Lokal, seit 1964 ste- Januar herrschen statistisch „nur“ zwölf Grad
hen die Grech-Brüder Celsius, aber unternehmen kann man dann
Cirkewwa
hinter dem Tresen. dennoch viel. Im Sommer steigen die Tempera-
0 5 km „Manche Gäste kennen turen auch mal auf 30 Grad und mehr.
wir seit 50 Jahren“, sagt Tony
Gech, 72 Jahre alt, der gleich nach Aktivitäten
der Schule hier das Ruder übernom- Gozo bietet eine Reihe felsiger Buchten, rote
men hat, an jenem beliebtesten Sandstrände wie Ramla Bay – und vor allem
Platz des Hafens, wie er meint. Er ist, kristallklares Wasser. Von der Insel fährt einmal
wie so viele hier, mit Gozo eng ver- stündlich ein Boot zu der nur 3,5 Quadratkilo-
Manche Gäste bunden, und er kenne nur zwei An-
sichten über seine Insel, sagt er:
meter großen Insel Comino, die zwischen Malta
und Gozo liegt und autofrei ist.
kennen „Entweder du liebst sie, oder du
wir seit hasst sie.“
In diesem Augenblick schickt
Essen
Ta’ Rosina: 32, pjazza Xelina, Sannat.
50 Jahren. sich die Sonne einmal mehr an,
ihren großen Auftritt über dem Weitere Informationen
Tony Gech, Meer vorzubereiten. Das Rot des www.visitgozo.com
Betreiber der Gleneagles Himmels zeichnet sich ab, wir ken- www.visitmalta.com
Bar am Hafen von Mgarr nen das inzwischen: der Sonnen-
untergang, der geradezu danach Die Reise wurde unterstützt vom Fremdenver-
schreit, bei Instagram zu landen. kehrsamt Gozo. Über Auswahl und Ausrichtung
Wie könnte man solch eine Insel der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.
bloß hassen?
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16
Kopenhagen ist 2023
Architekturhauptstadt
Kopenhagen. dänemarks hauptstadt
ist in diesem Jahr Welthauptstadt der
architektur. darauf weist die touris-
musagentur Visit denmark hin. des-
halb gibt es auch einige interessante
angebote für touristinnen und touris-
ten. so können sie ab freitag,
24. märz, im danish architecture Cen-
ter die neue dauerausstellung „made
in denmark“ besuchen, die die ent-
wicklung der dänischen architektur
von den Wikingern bis zur gegenwart
nachzeichnet. am samstag und sonn-
tag, 25. und 26. märz, öffnen beim
Open-house-event mehr als 40 sonst
nicht öffentlich zugängliche gebäude
in der stadt die türen, darunter Paläs-
te, kraftwerke, Privathäuser. der ein-
tritt ist frei.
arkitekturhovedstad.kk.dk/en/
dac.dk/en/open-house/
MitgebracHt
Timple von der
Kanareninsel
Lanzarote
Die Kanareninsel Lanzarote ist ein vul-
kanisches Freilichtmuseum voller bi-
zarrer Mondlandschaften. Die Lava-
wüsten und zahlreichen Krater im
Nationalpark Timanfaya faszinieren
Besucherinnen und Besucher immer
aufs Neue. Auch wer es auf Strand
und Meer abgesehen hat, findet auf
Lanzarote seinen Platz. Traumhaft
schön ist zum Beispiel die goldgelbe
Playa de Papagayo im Süden, ein be-
liebtes Paradies für Surfer die raue
Playa de Famara.
Zudem lässt es sich entspannt
durch die Inselhauptstadt Arrecife
oder durch das beschauliche Städt-
chen Teguise bummeln. Teguise ist
ein wichtiges Zentrum des vielfälti-
gen Kunsthandwerks auf Lanzarote.
Zahlreiche Kunstschaffende haben
in der Stadt ihre Werkstätten einge-
richtet, fertigen hier ihre Keramik
E
und Schmiedekunst, ihre Häkeleien
und Klöppelarbeiten, ihre Körbe und
Instrumente.
So wird in Teguise die berühmte
Timple hergestellt, das typische Sai-
teninstrument der Insel. Die Minigi-
tarre, die einer Ukulele oder Mando-
line ähnelt, begleitet jeden Ernte-
dankumzug und jede Prozession mit
ihrem unverkennbaren Klang.
Die Timple gehört zur Gruppe der
gezupften Kastenhalslauten. Im
Unterschied zur sechssaitigen Gitar-
re oder zur viersaitigen Ukulele hat
sie fünf Saiten, die in traditioneller
Weise mit vier Fingern geschlagen
oder mit Zeigefinger und Daumen
gezupft werden.
In Teguise gibt es mehrere Werk-
stätten, in denen Interessierte
den Instrumentenbauern bei
ihrer Arbeit über die Schulter
schauen können. Einer der
letzten traditionellen Timple-
bauer ist Antonio Lemes Her-
nández. Seine Werkstatt liegt
unweit des Spinola-Palasts in
der Calle Flores de Teguise.
Hier kann man auch ein Profi-
instrument kaufen – allerdings
kostet eine gute Timple zwi-
schen 700 und 1000 Euro.
Wer mehr über das birnen-
förmige Instrument erfahren
möchte, kann sich im Timple
Museum im Palacio Spinola in-
formieren (Plaza de la Consti-
tución, Öffnungszeiten: montags
bis samstags 9 bis 16 Uhr, sonntags
9 bis 15 Uhr). kas
www.casadeltimple.org
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Im Smiling-Gecko-Ressort in Kambodscha wohnen Reisende in traditionellen Stelzenhäusern, die in der eigenen Schreinerei hergestellt und ge-
baut werden (1). Hannes Schmid wurde als Fotograf berühmt. Mit dem Smiling Gecko will er nachhaltigen Tourismus nach Kambodscha bringen
(2). Mariya Un Noun hat als Heranwachsende in einer chinesischen Textilfabrik gearbeitet. Heute ist sie Chefköchin im Smiling Gecko (3). Von der
Pagode am Tempelberg bietet sich eine wunderschöne Aussicht – vor allem zum Sonnenuntergang (rundes Bild im Kasten). fOtOs: manuel Behrens
Tourismus als Chance
Kambodscha ist einer der ärmsten Staaten Südostasiens. Das Projekt Smiling Gecko zeigt,
wie sich Urlaub und die Entwicklung des Landes und der Einheimischen verbinden lassen
Von Manuel Behrens
ine goldene Statue auf dem
Felsen des Tempelbergs ver-
abschiedet die untergehen-
de Sonne. Der Abendhimmel
leuchtet in Rot, Orange,
Gelb, Pink und Blau. Kloster-
anlagen, wie auf diesem Berg, ste-
chen immer wieder aus dem kambod-
schanischen Flachland hervor. Die
goldenen Pagoden und Statuen sind
prachtvolleFarbtupferineinemschier
endlosen Reisfeldermeer, das nur von
ruckeligen Feldwegen unterbrochen
wird.
Wer aus der gerade mal 100 Kilo-
meter südöstlich gelegenen Haupt-
stadt Phnom Penh anreist, wird kaum
einen Wald oder eine unbestellte Wie-
se zu sehen bekommen. Und das, ob-
wohl sich die Siedlungen mit den tra-
ditionellen Stelzenhäusern bald lich-
ten. Denn ein Großteil der kambod-
schanischen Natur wurde in den Sieb-
zigerjahren ebenso zum Opfer der
Schreckensherrschaft der Roten
Khmer wie seine Menschen.
Was sich in dieser Zeit in Kambod-
scha zugetragen hat, musste Mean
Bora als junger Mann erfahren. Er hat
den Steinzeitkommunismus miterlebt
und überlebt, den der Diktator Paul
Potts zwischen 1970 und 1975 über
das Land brachte. Zwischen 1,7 und
2,2 Millionen Menschen kamen ums
Leben. Stadtbewohnende wurden
aufs Land deportiert, um – ohne jegli-
ches Vorwissen – Landwirtschaft zu
betreiben. Kambodschas Elite wurde
nahezu vollständig eliminiert.
Heute ist Bora 62 Jahre alt und
Fremdenführer in Teilzeit. Kurz nach
dem Ende der Roten Khmer verließ er
sein Land. Mit einem Stipendium und
ohne Deutschkenntnisse kam er an
die Universität Leipzig. Er hatte einen
klaren Auftrag: „Ich sollte alles ler-
nen,waseszuLandwirtschaft,Fische-
rei und Forstwirtschaft zu lernen
gibt.“ Während er studierte, hungerte
sein Volk. Mit dem Fall des Eisernen
Vorhangs kehrte er 1990 zurück. Bis
heute arbeitet er als Landwirt und gibt
sein Wissen weiter. Denn die Proble-
me der Vergangenheit halten das
LandderKhmerbisheutefestinihrem
Griff.
Hunger, Analphabetismus, Ein-
samkeit, Krankheit – die Ausprägun-
gen von Armut hat auch der Schwei-
zer Fotograf Hannes Schmid kennen-
gelernt. Das Leben und die Bilder des
76-Jährigen füllen ganze Bücher. In
Kurzform:Schmidlebtemitindigenen
Stämmen in Indonesien, er begleitete
Rockbands wie AC/DC, Queen und
Motörhead und fotografierte weltbe-
kannte Werbekampagnen.
Bislang zog der mittlerweile 76-
Jährige nach seinen Aufträgen immer
weiter. In Kambodscha ist er geblie-
ben. Einige Kilometer vom Tempel-
berg entfernt zeigt Schmid, wie sich
Urlaub und Fortschritt in einem der
ärmsten Länder Asiens vereinbaren
lassen. 60 Kilometer nordwestlich der
HauptstadtPhnomPenh,hatderFoto-
graf mit Investoren sowie Einheimi-
schen das Projekt Smiling Gecko
wortwörtlich aus dem Boden ge-
stampft.
Das Gecko ist ein autarkes Dorf, in
dem sich die Menschen selbst ausbil-
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
den: Kinder aus umliegenden Sied-
Hin & weg lungen erhalten hier Bildung, die sie
an staatlichen Einrichtungen wahr-
scheinlich nicht erhalten würden.
Junge Menschen können hier Ausbil-
dungenabschließen–inderSchreine-
rei, der Bäckerei, der Metzgerei, dem
Restaurant, auf den Gemüsefeldern,
bei der Fischzucht oder vielem mehr.
Touristinnen und Touristen bietet
das Smiling Gecko zeitgleich die
Rundreise Möglichkeit für eine besondere Ver-
der touristik bietet schnaufpause. Kein Smog, kein Ver-
bei seiner sechstägi- kehrshupen – es gibt hier überhaupt
gen Privatreise „kam- gar keinen Verkehr –, keine Straßen-
bodschas schätze“ stände, keine Stadt. Es gibt Stelzen-
auch den Besuch des häuser, einen Salzwasserpool, Spa-
hilfsprojektes smiling Anlagen und traditionelle Gerichte
gecko an. Weitere der Khmer-Küche.
highlights sind ein Corona und die strikten Lock-
Besuch des Weltkul- downs in Südostasien haben die Tou-
turerbes angkor Wat rismusbranche zum Erliegen ge-
und der künstlerstadt bracht. Trotzdem hat das Projekt seit
Battambang. die rei- seiner Gründung 2014 erstaunliche
se ist ab 2145 euro Biografien hervorgebracht. Wie die
pro Person im dop- von Mariya Un Noun. Die 33-Jährige
pelzimmer buchbar ist Chefköchin im Restaurant des Smi-
(inklusive flug). ling Gecko. Nur drei Jahre konnte sie
www.dertour.de eine Schule besuchen, bevor sie als
Zwölfjährige einer chinesischen Fa-
Informationen milie als Hausmädchen dienen muss-
www.farmhouse- te. Danach arbeitete sie in einer Textil-
smilinggecko.com fabrik. Inzwischen hat sie dem Label
www.dertouristik- „Made in Cambodia“ ihren eigenen
foundation.com Stempel aufgedrückt: Als erster
Mensch des Landes ist sie vom Res-
Die Reise wurde taurantführer „Gault-Milllau“ für
unterstützt von DER eine Auszeichnung nominiert.
Touristik. Über Inhalte Seit 2019 unterstützt die DER Tou-
entscheidet allein die ristik Foundation das Projekt. Die För-
Redaktion. derung ermöglichte bislang die Aus-
bildung von zehn Fachkräften.
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Die besten
Rodelpisten
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fOtO: imagO/die VideOmanufaktur
Torfhaus
rodeln in torfhaus ist etwas für ge-
nießer, denn der beschwerliche auf-
stieg auf den Berg entfällt. ein rodel-
lift übernimmt die arbeit und trans-
portiert mensch und schlitten den
hang hinauf. Wer keinen eigenen
schlitten hat, kann sich einen leihen.
die 300 meter lange abfahrt ist ange-
nehm breit und auch für kinder geeig-
net. Bei klarem himmel blickt man
von hier bis zum Brocken. dank einer
flutlichtanlage kann bei geeigneter
Wetterlage der rodelspaß bis in die
abendstunden verlängert werden.
2
fOtO: imagO/imageBrOker
Altenau
altenau ist ein perfektes Ziel, wenn
rodeln und Wellness kombiniert wer-
den sollen. neben dem skihang im
skigebiet auf der rose gibt es die
300 meter lange rodelbahn, die bei
familien besonders beliebt ist. Weite-
re kleinere rodelmöglichkeiten sind
im gebiet an der schwefelquelle hin-
ter der kristalltherme altenau zu fin-
den. die therme auf dem glocken-
berg bietet allen, die vom rodeln
kommen oder lieber die kälte meiden,
entspannung mit thermalsolebecken,
saunen und massagen.
3
fOtO: imagO/Jahn PiCtures
Braunlage
Bei Braunlage gibt es gleich drei ro-
delgebiete. die als anspruchsvoll gel-
tende 1500-meter-Piste am Wurm-
berg ist die längste beschneite rodel-
bahn deutschlands. in der talstation
können schlitten geliehen werden.
Wer es ruhiger angehen möchte, fin-
det am südlichen Ortsausgang neben
dem skilift am hasselkopf eine weite-
re rodelmöglichkeit. die 500-meter-
Piste eignet sich gut für familien.
auch auf der rodelbahn
rathauswiese, mitten im Ort, geht es
familienfreundliche 350 meter bergab.
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Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Mobilität
Es bleibt kompliziert
Wohnungen samt Stellplatz, auf dem sich ein E-Auto problemlos aufladen lässt, sind selten
Von Marie-Luise Braun

Hannover. Der Anteil an E-Autos bei

Privatfahrzeugen steigt – allerdings
mit Blick auf die Klimaschutzziele
nur langsam. Das liegt unter ande-
rem auch an fehlenden Ladestatio-
nen. Diese können nicht nur im öf-
fentlichen Raum, etwa an Straßen-
rändern oder Parkplätzen, oder an
Einfamilienhäusern installiert wer-
den, sondern auch an Mehrfami-
lienhäusern. Und zwar so, dass nur
so viel abgerechnet wird, wie die
Bewohner jeweils abzapfen. Dabei
gibt es für E-Auto-Besitzende und
Mieterinnen und Mieter ein paar
Dinge zu beachten.
Grundsätzlich gilt: Jeder, dem im
Mietvertrag ein Stellplatz am Haus
zugesichert wird, hat einen An-
spruch auf eine E-Tankstelle. So ist
es seit Ende 2020 im Wohnungs-
eigentumsmodernisierungsgesetz
(WEMoG) festgelegt. Dem können
nur in Ausnahmefällen der Denk-
malschutz oder Lastgrenzen des
Stromnetzes entgegenstehen, sagt
Bernd Rosenthal, Berater bei der
Verbraucherzentrale Niedersach-
sen.
Kostenübernahme klären
Mieterinnen und Mieter, die eine
Wallbox für ihr E-Auto in der Wohn-
anlage nutzen möchten, sollten als
Erstes ihren Vermieter oder ihre
Vermieterin beziehungsweise die
Hausverwaltung kontaktieren.
„Die müssen das bis auf wenige
Ausnahmen genehmigen. Eine
Wallbox ist in der Regel kein großer
Eingriff ins Gebäude“, erläutert Ro- Seit 2020 gesetzlich festgelegt: Wem laut Mietvertrag ein Stellplatz zusteht, der hat auch Anspruch auf eine E-Tankstelle. FOTOS: DAnA kEnEDy/ISTOck, nErTHUZ
senthal. Vermietende oder die
Eigentümerversammlung können den Rückbau des Anschlusses ver- (ZVEH) entspricht bei nahezu drei nungen, können wegen der An- Stromanbieter haben spezielle
nur über die Ausgestaltung der Um- langen. „Dafür trägt der Mieter die Vierteln deutscher Immobilien die schlussfähigkeit Schwierigkeiten Kombitarife, die laut Verbraucher-
baumaßnahmen entscheiden. Sollte Kosten“, betont Rosenthal. Elektroinstallation nicht den aktuel- auftreten, sagt Rosenthal: „Dann zentrale beim regelmäßigen Laden
es hinsichtlich des Denkmalschut- len Standards. wird es wegen der Belastungsgren- eines E-Fahrzeugs in der Regel
zes Bedenken geben, helfe es zu- Anschlussmöglichkeiten prüfen Um die notwendige Stromversor- zen oft schwierig, für alle Stellplätze günstiger sind als der übliche Haus-
meist, mit den Mitarbeitenden des Eingebaut werden darf eine Wall- gung für die Ladestationen und die eine Wallbox zu installieren.“ In die- haltsstromtarif.
Amtes zu sprechen, um eine Lösung box ausschließlich von einem aus- Mindestanforderungen für deren sem Fall könne der Energieversor- Ist die Ladeeinrichtung mit dem
zu finden. gebildeten Elektroinstallateur oder Installation sicherzustellen, können ger einen neuen Trafo installieren. Allgemeinstrom verbunden oder
Beim Kontakt mit Vermietenden einer Elektroinstallateurin. Diese beispielsweise ein zweiter Netzan- Das könne jedoch dauern, denn Tra- wird sie gemeinschaftlich genutzt,
oder der Verwaltung lässt sich vorab sollten zuvor klären, welche Tech- schluss mit Lademanagement oder fos haben „derzeit eine lange Liefer- ist die individuelle Authentifizie-
auch besprechen, welche Genehmi- nik vorhanden und was im Wohnge- bauliche Veränderungen notwen- zeit“, sagt Maurus. rung der Nutzenden wichtig. Dabei
gungen einzuholen sind und wer die
Kosten für einen größeren Umbau
bäude möglich ist. „Man prüft bei-
spielsweise, wo Kabel verlegt wer-
dig sein. Bei einem Standortcheck
klärt der Elektroinstallateur oder die
Um einen qualifizierten Elektro-
betrieb für die Einrichtung von
Wer eine Wallbox helfen beispielsweise spezielle
Stromzähler. Wichtig sei hier auch
trägt. Grundsätzlich gilt laut Rosen- den können und ob das überhaupt -installateurin mit dem Netzbetrei- Wallboxen in Mehrfamilienhäusern will, muss auch die die Eichgenauigkeit der Geräte, be-
thal: „Wer eine Wallbox will, muss geht. Knifflig kann es bei älteren ber die verfügbare und die mögliche zu finden, rät der Experte der Ver- tont Rosenthal. Sofern die Wallbox
auch die Kosten tragen.“ Es emp- Häusern beim Zusammenspiel von Gebäudeanschlussleistung, zudem braucherzentrale: „Am besten ist es, Kosten tragen. über einen separaten Stromzähler
fiehlt sich also, die Mitmietenden zu Zuleitungskabel und Hausan- führt er oder sie alle Prüfungen sich am Wohnort umzuhören oder verfügt, sollten Mietende ihren
fragen, ob auch sie eine Ladestation schluss werden“, erläutert Emanuel durch. Referenzen abzufragen, beispiels- Bernd Rosenthal, Stromanbieter nach speziellen
an ihrem Stellplatz wünschen. Denn Maurus, Elektrotechniker in Augs- weise bei Herstellern von Wall- Verbraucherzentrale niedersachsen Autostromtarifen fragen. Diese loh-
je mehr sich beteiligen, desto weni- burg. Laut des Zentralverbands der Expertise prüfen boxen.“ Auch ein Blick auf Websites nen sich laut Verbraucherzentrale
ger Kosten fallen für den Einzelnen Deutschen Elektro- und Informa- Vor allem bei größeren Wohnanla- kann hilfreich sein, meint Maurus: jedoch erst bei Vielfahrenden, die
an. Bei Auszug kann der Vermieter tionstechnischen Handwerke gen, beispielsweise mit 100 Woh- „Wenn dort steht, dass sie einen An- überwiegend zu Hause laden. Bei
schluss in Mehrfamilienhäusern an- manchen Autostromtarifen wird zu-
bieten, ist das ein erstes Indiz über dem nachts und am Wochenende
eine entsprechende Qualifikation.“ ein günstigerer Preis abgerechnet.
ADAC-Umfrage: Mehrfamilienhäuser weiterhin unterversorgt Wenn es erst auf Nachfrage angebo- Besonders günstig – und um-
ten wird, eher nicht. weltfreundlich – ist das Laden des
Der ADAC hat erneut Woh- solchen Objekten weiter rar. men mit Objekten ohne La- Die Befragung des Auto- Autos über die hauseigene Foto-
nungsbauunternehmen Demnach verfügen 11 Pro- demöglichkeit an, die Ein- mobilclubs ergab zudem, Verbrauchsgenaue Abrechnung voltaikanlage. Aber auch dann
und -genossenschaften so- zent der Mehrfamilienhäu- richtung zu planen. 26 Pro- dass auch die Haltung der Die Abrechnung des Stroms erfolgt gilt es vorab zu prüfen, wie hoch
wie Hausverwaltungen in ser zumindest über eine zent der Befragten haben Bewohnerinnen und Be- persönlich für den Nutzenden. Auf die Auslastung ist. Hier gibt es
Deutschland befragt, wie es Steckdose zum Aufladen. noch nicht über einen Ein- wohner einen Ausbau der welche Weise, ist von verschiede- zudem spezielle Messkonzepte
um das Angebot von Lade- Von 2 auf weiterhin be- bau entschieden; 2019 wa- Ladeinfrastruktur verhin- nen Parametern abhängig, die der für den Betr ieb einer Wallbox als
möglichkeiten in Mehrfami- scheidene 7 Prozent ist der ren es noch 49 Prozent. dert. 46 Prozent der Unter- Elektroinstallateur oder die -instal- steuerbare Verbrauchseinrich-
lienhäusern steht. Zwar Anteil von Objekten mit Zwei Drittel der Objekte mit nehmen ohne Lademög- lateurin klärt. Kann die Wallbox an tung in Verbindung mit Haus-
zeichnet sich gegenüber einer Wallbox gestiegen. Lademöglichkeiten wollen lichkeit gaben an, die In- den Stromzähler der jeweiligen haltsstrom
der Erstbefragung von 2019 innerhalb der nächsten stallation aufgrund man- Wohnung angeschlossen werden, und einer
ein positiver Trend ab, doch Aktuell gaben 30 Prozent zwei Jahre die Anzahl der gelnder nachfrage abzu- erfolgt die Abrechnung über die Fotovoltaik-
Lademöglichkeiten sind in der befragten Unterneh- Anschlüsse ausbauen. lehnen. Stromrechnung der Wohnung. anlage.

Ausfallzeiten bei Transportern kosten Gewerbe und Industrie viel Geld: Ford will mit dem neuartigen Dienst Liive Abhilfe schaffen
Von Holger Holzer
Köln. Weniger Standzeiten, mehr
Produktivität: Ford will seine Nutz-
fahrzeugkunden mit dem Vernet-
zungsdienst Liive die Arbeit erleich-
tern. Im Kölner Werk hat jetzt das
deutsche Servicecenter den Betrieb
aufgenommen, rund 30 Mitarbei-
tende überwachen dort in Echtzeit
den Zustand der Transit- und Ran-
gerflotte in Deutschland, Österreich
und der Schweiz.
Zentrales Arbeitsgerät in den
Niehler Büros ist eine neun mal zwei
Meter große Videowand, auf der die
in den Fahrzeugen gesammelten In-
formationen aufbereitet werden.
Die entsprechenden Daten hat zu-
vor ein seit 2020 serienmäßig in al-
len Nutzfahrzeugen der Marke vor-
handenes Modem an eine Cloud ge-
sendet. Ausgelesen wurde vor allem
der OBD-II-Anschluss, außerdem
fließen bei Ford Herstellerinforma-
tionen zu Fehlercodes und Rückruf-
aktionen in die Auswertung ein.
Ziel ist, die Kundenfahrzeuge ge-
meinsam mit dem jeweiligen Händ-
ler beziehungsweise Ford-Transit-
Center möglichst dauerhaft einsatz-
bereit zu halten. Die Liive-Fachleu-
te erkennen anstehende Inspek-
tionstermine, Fehlermeldungen von
Motor und Elektronik oder notwen-
dige Servicearbeiten frühzeitig und
Immer in Bewegung
können mit Vorlauf etwa Werkstatt-
termine bei einem nahen Händler
organisieren, Reparaturanleitun-
gen bereitstellen oder Ersatzteile or-
dern. Liegt ein akutes Problem vor,
kann direkt ein Werkstatttermin or-
ganisiert werden. In der Regel in-
nerhalb von zwei Tagen.
Ausfallzeiten machen bei großen
Flotten im Schnitt ein Drittel der Ge-
samtkosten aus, entsprechend ho-
hen Kundennutzen verspricht sich
Ford durch den nach eigenen Anga-
ben branchenweit einmaligen
Dienst. Bislang haben die Liive-
Überwachung in Echtzeit: Ford hat Center in Europa laut Daten des
sein Liive-Center in Köln-Niehl in Be- Herstellers rund 300 000 Stunden an
trieb genommen. FOTO: FOrD Ausfallzeiten verhindert und den
Nutzenden so einen kleinen sechs-
stelligen Betrag gespart. Weitere
Standorte gibt es in Großbritannien,
Spanien, Ungarn und Schweden.
Für Nutzfahrzeugkunden der
Marke ist der Service kostenlos. Ge-
bucht und genutzt werden kann er
entweder über die kostenlose Ford-
Pass-Pro-App oder im Rahmen des
teilweise kostenpflichtigen Ford-
Telematikdienstes. Eine Mindest-
größe für den Fuhrpark gibt es nicht,
auch Einzelfahrzeuge können teil-
nehmen. Zudem Wohnmobile aus
der hauseigenen Nugget-Familie
sowie in vielen Fällen auch Wohn-
mobile von Aufbauherstellern, die
auf Ford-Plattformen stehen.
Voraussetzung ist das Freischal-
ten des On-Board-Modems. Auch
dabei entstehen laut Ford keine
Kosten. Knapp 55 000 Nutzerinnen
und Nutzer in Deutschland, Öster-
reich und der Schweiz haben das
bereits komplett getan, weitere
rund 140 000 zumindest teilweise.
Sie übertragen nur ausgewählte
Datensätze an den Hersteller.
Insgesamt sind rund 235 000
Fahrzeuge mit den entsprechenden
Modems ausgerüstet. Perspekti-
visch will Ford einen Großteil in das
Liive-Netzwerk einbinden. Mit den
Daten will der Konzern vor allem die
Kundenbindung stärken und Daten
für die Entwicklung nutzen.
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023
Trotz oft anderslautender Prognosen könnten Klein- und Kleinstwagen in Deutschland eine Zukunft haben
Von Mario Hommen
Köln. Immer mal wieder wird in den
Automedien über das drohende Aus
für Kleinwagen berichtet. Als Grün-
de werden zu kleine Margen und zu
hohe Kosten für die Erreichung der
Abgasnorm Euro 7 genannt. Doch
aussichtslos scheint die Zukunft für
kleine Autos doch nicht zu sein.
Auch wenn einige große Autoher-
steller ihre kleinsten Baureihen be-
reits eingestellt haben, wächst pa-
rallel seit einiger Zeit die Zahl von
zum Teil kurios anmutenden Auto-
zwergen, für die Abgasnormen kei-
ne Hürden sind, da sie auf E-Antrieb
setzen. Auch verzichten diese auf
viele sonst bei neuen Autos übli-
chen Ausstattungsmerkmale, weil
sie in den Leichtbauklassen L6e und
L7e antreten. Umweltfreundlich,
sympathisch, vergleichsweise
günstig in der Anschaffung – ein
neuer Autotypus mit gar nicht mal
schlechten Zukunftsaussichten rollt
da auf uns zu.
■ Microlino 2.0: Zu den mit seit nun-
mehr vielen Jahren mit großer
Spannung erwarteten neuen Mini-
stromern gehört der Microlino der
Schweizer Firma Micro. 2017 wurde
er auf dem Genfer Salon zum ersten
Mal als Konzept vorgestellt, das
schlagartig das Herz vieler Autofans
eroberte. Für
Aufmerk-
Weitersagen
lohnt sich!
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Elektrozwerge für kleines Geld
samkeit sorgte vor allem das Design,
das dem 50er-Jahre-Mobil Isetta
von BMW sehr nahekommt.
Kurz nach der Premiere war klar:
Der Retrozweisitzer soll zur Serien-
reife entwickelt werden. Immer mal
wieder wurde sein Marktstart ange-
kündigt und verschoben. Mittler-
weile sind einige Microlino in der
Schweiz unterwegs, bald schon
dürften erste Exemplare der Pioneer
Edition auch nach Deutschland
kommen.
In dieser edlen Version bietet der
Zweisitzer ein Faltschiebedach,
eine Innenausstattung aus vega-
nem Leder und tragbare Bluetooth-
Lautsprecher. Der 12,5 kW/17 PS
starke und bis zu 90 km/h schnelle
Zweisitzer verfügt dank 10,5 kWh
großer Batterie über 177 Kilometer
Reichweite. Noch in diesem Jahr
soll es den Microlino alternativ in
den Ausstattungen Dolce, Competi-
zione und in der Basisversion Urban
geben. Letztere soll ab 12 500 Euro
zu haben sein. Die Einstiegsvariante
wird über einen 6 kWh großen Akku
für rund 90 Kilometer Reichweite
verfügen.
■ Evetta: Die noch junge Geschichte
des Microlino ist eng mit der optisch
sehr ähnlichen Evetta verbunden.
Zwischen Micro und dem ursprüng-
lich für den Microlino gewählten
Auftragsfertiger kam es zu
einem Zerwürfnis, dem
ein juristisches Hick-
hack folgte. Am
Sehen sich
ziemlich ähn-
lich: Das Evet-
ta-Modell Pri-
ma (links) und
der Microlino
(rechts).
FOtOs: niklas
RichtER, nissan
Online unter abo.lvz.de/leser-werben
MOBILITÄT
Gegenläufig öffnende Türen, buntes Plastik, Panoramadach: Die Designer des Opel Rocks-e haben viel Mühe investiert,
um das Billigvehikel optisch aufzuwerten. Auch der XEV Yoyo, der in Deutschland nur im Abo erhältlich ist, fällt auf (kl.
Bild oben). Extrem klein wirkt der Estrima Birò, das Minimobil ist dennoch ein Zweisitzer (kl. Bild unten).
Ende entwickelte Micro den Micro-
lino 2.0 und ging für die Serienferti-
gung mit einem neuen Partner zu-
sammen. Der alte behielt die Ferti-
gungstechnik für den Microlino 1.0,
die mittlerweile an das deutsche
Unternehmen
Electric Brands
übergegangen ist. Electric Brands
will diesen weiteren Isetta-Klon nun
als Evetta noch in diesem Jahr auf
den Markt bringen.
Auch hier handelt es sich um eine
Knutschkugel mit einer nach vorne
öffnenden Tür. Zumindest gilt das
für die geschlossenen und knapp
unter 20 000 Euro teuren Varianten
Prima Apricot und Prima Blue, von
denen jeweils 1954 Exemplare ent-
stehen sollen. 999 Exemplare will
Electric Brands außerdem von der
Cabrioversion Openair First Edi-
tion bauen, die 33 333 Euro kos-
ten soll. Ein E-Antrieb mit
15 kW/20 PS Dauer- sowie
22 kW/30 PS Spitzenleistung
soll die Evetta bis zu 90 km/h
schnell machen. Dank einer
14 kWh großen Batterie
sollen mehr als 230 Kilo-
meter Reichweite drin sein.
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FOtOs: OpEl, XEV, EstRima
■ XEV Yoyo: Ein optisch ebenfalls
auffälliges L7e-Fahrzeug ist der Yo-
yo der chinesisch-italienischen Fir-
ma XEV. Die Mischung aus Renault
Twizy und Smart Fortwo wird in ei-
nigen europäischen Ländern wie
Italien bereits seit einiger Zeit zum
Kauf angeboten. In Deutschland ist
er bislang nur über die Firma Whee-
go im Abo zu Preisen ab 321 Euro
pro Monat zu haben.
Der 2,53 Meter kurze Zweisitzer
der L7e-Leichtbauklasse verfügt
über einen elektrischen Heckan-
trieb mit 7,5 kW/10 PS Dauer- sowie
15 kW/20 PS Spitzenleistung. Die
Höchstgeschwindigkeit des Yoyo
beträgt 80 km/h. Die Batterie be-
steht aus bis zu vier herausnehmba-
ren Elementen, die zusammen eine
Kapazität von 10,3 kWh bereitstel-
len und damit eine Reichweite von
150 Kilometern erlauben.
19
Der Yoyo zeichnet sich durch
einen farbenfroh eingerichteten In-
nenraum mit großem Touchscreen
als Anzeige- und Bedienelement
aus. Die Ausstattung beinhaltet
unter anderem eine Klimaanlage,
ABS, Keyless Entry und ein Panora-
madach.
■ Opel Rocks-e: Wem L7e-Fahrzeu-
ge zu teuer, zu schnell und zu ineffi-
zient sind, kann seit 2021 alternativ
in den Opel Rocks-e steigen, der in
der schwächeren Klasse L6e antritt.
Mit seinem 6 kW/8 PS starken Motor
fährt der 2,41 Meter kurze Rüssels-
heimer maximal 45 km/h schnell
und bis zu 75 Kilometer weit. Für
rund 8000 Euro ist der rollende Wür-
fel zu haben. Er bietet eine geschlos-
sene Fahrgastzelle und zwei Türen.
Seine kleine Batterie lässt sich an
Haushaltssteckdosen laden.
■ Estrima Birò: Wer in jüngerer Ver-
gangenheit der Stadt Amsterdam
einen Besuch abgestattet hat, dem
werden die zahlreich im Straßenbild
vorhandenen Minimobile aufgefal-
len sein. Ein besonders kleiner Ver-
treter dieser Gattung ist der Estrima
Birò aus Italien, der seit Kurzem
auch offiziell in Deutschland ange-
boten wird.
Mit einer Länge von 1,74 Metern
ist der Birò nur halb so lang wie ein
typischer Kleinstwagen. Das Raum-
angebot innen ist zwar bescheiden,
bietet aber genug Platz für zwei Per-
sonen, die dank einer großflächigen
Rundumverglasung der Stahlrohr-
rahmenfahrgastzelle vor Witte-
rungseinflüssen geschützt sind.
Für Vortrieb sorgt ein 48-Volt-
System mit zwei Motoren, die zu-
sammen bis zu 4 kW/5 PS leisten.
Damit erreicht der Autozwerg in der
L7e-Variante bis zu 60 km/h. Alter-
nativ gibt es eine L6e-Version, die
auf 45 km/h begrenzt ist. Die Preise
für den kleinen Italiener beginnen
bislang bei rund 11 000 Euro.
20 RÄTSEL Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

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Das Lösungswort des Kreuzworträtsels schicken Sie bitte per E-Mail an raetsel@lvz.de oder auf einer Postkarte an die Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft in Beim Preisrätsel am letzten Sonnabend gewannen jeweils 25 Euro:
04088 Leipzig. Kennwort: Preisrätsel. Letzter Einsendetermin ist der kommende Mittwoch, 22. Februar 2023 (Poststempel). Mitarbeiter der LVDG und ihre Heinz Vincenz aus Rositz
Angehörigen dürfen nicht teilnehmen. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir unter Ausschluss des Rechtsweges dreimal 25 Euro. Die Gewinner werden bezüglich Siegfried Magalle aus Leipzig
der Überweisung von uns kontaktiert. Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie im Internet unter www.madsack.de/dsgvo-info. Mit meiner Teilnahme stimme Birgit Michler aus Delitzsch
ich im Falle eines Gewinns der Veröffentlichung meines Namens und Wohnortes zu. Herzlichen Glückwunsch! (Angaben ohne Gewähr)
Sonnabend/Sonntag, 18./19. Februar 2023

Traueranzeigen
Der Jüdische Friedhof Rödelsee
Der zunehmende Mond geht über dem alten jüdischen
friedhof in Rödelsee (Unterfranken/bayern) auf. Er wurde
im 15. Jahrhundert errichtet und befindet sich circa ein
Kilometer außerhalb des Ortes am fuße des Schwanberges.
auch in Rödelsee liegt der jüdische friedhof wegen des
großen Platzbedarfs durch die Einmalbelegung abgeschie-
den. Er ist das Haus der Ewigkeit. Jeder Verstorbene hat
hier seinen ewigen Ruheplatz in einem einfachen Holzsarg.
Kein Grabstein wird gerichtet oder entfernt.
Heute sind noch mehr als 2500 Grabsteine in fünf Gräber-
feldern erhalten. Links des Eingangs liegt der jüngere Teil
des friedhofs mit Gräbern des 19. und 20. Jahrhunderts.

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fOTO: KaRL-JOSEf HiLdEnbRand/dPa

Dein Humor bleibt unvergessen.

In stillem Gedenken nehmen wir Abschied von unserem
Harry Werner Gerhard
Jörg Wolfgang Köhler verehrten Sportfreund und langjährigen Vorstandsmitglied
Hidde
* 14. September 1951 † 24. Januar 2023 Karlheinz Braunschweig
* 16.01.1931 † 26.01.2023
* 12. November 1929
Greifswald Leipzig
† 7. Januar 2023
Liebevoll nehmen wir Abschied von Dir:
Es nehmen Abschied Der Vorstand und die Mitglieder des Sportvereins Deine Edith, Karl-Heinz, Verena, Andreas, Christian,
Annette und Johannes Christian Köhler Lokomotive Leipzig-Mitte e.V. Susanne, Diana und Jason

Die Trauerfeier findet im engsten Robby Springsguth

Familienkreis statt. Frank Lenke Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am 17.3.2023 um 10 Uhr auf
dem Friedhof Kleinzschocher statt.
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DU FEHLST! Wir kamen zusammen, um uns von Danksagung

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von

meinem lieben Schatz, unserem geliebten Vati, Opi, Uropa, Alexander Hoyer Alexander Hoyer
Schwager und Onkel zu verabschieden.

Ihr wart so viele und Alexanders „Weltklasse“ hallte Für die vielen tröstenden Zeilen, lieben Worte

Peter durch den Wald. Von Herzen möchte ich Euch für Eure
wärmenden Worte, die so herzlichen Umarmungen
und Umarmungen möchten wir allen Bekannten,
Freunden sowie Gemeindemitgliedern danken.
Ebenso den Kollegen, die große Anteilnahme

Wockenfuß
und Eure wahrhaftig großzügigen Gaben danken.
zeigten und hilfreich zur Seite standen.
So bunt und verschieden unsere Erlebnisse mit Alex auch Besonders Lutz, der viele Stunden bei ihm
gewesen sind, vereinen uns doch all diese besonderen gesessen und Trost zugesprochen hat. Dank an
* 20. Oktober 1943 † 6. Februar 2023 und prägenden Erinnerungen an einen seine engsten Freunde Marco, Peggy, Angela
einzigartigen Menschen. und Steffen, mit denen er lange Zeit Freud und
In stiller Trauer Lasst uns Alex in unseren Herzen
Leid teilte und an die Mitglieder des
Ehefrau Gisela Pferdesportvereins. Dank dir Bettina für die
wohnen, seine Mühlenräder sich
Kerstin mit Frank liebevolle Fürsorge und Pflege bis zur letzten
weiterdrehen und seine Robinie
Nadine mit Robin und Felix Stunde.
jedes Jahr im Juni aufs Neue
Brigitte mit Volker Vielen Dank auch an das Bestattungshaus Behr
erblühen, solange wir leben.
Annett und Tobias für die Organisation und Begleitung der
AHOY, geliebter Kamerad. Trauerfeier.
Die Urnenbeisetzung findet im Kreise der Familie statt. Bettina Falland Deine Eltern Jonny und Hildegard
Deine Tochter Lisa

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Wenn ihr mich sucht,

Danksagung
sucht mich in Euren Herzen. In Liebe und Dankbarkeit
Habe ich dort eine Bleibe gefunden nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutti, Unseren geliebten Wolfgang verloren zu haben
lebe ich in Euch weiter. Schwiegermutter, Oma und Uroma ist schwer zu verstehen und kaum zu ertragen.
Zu fühlen, dass wir im Schmerz nicht alleine sind, ist sehr tröstlich.
ln Liebe und Dankbarkeit nehmen

Anni Jäckel
wir Abschied von unserer lieben Mutti, Für die große, aufrichtige Anteilnahme durch
Schwiegermutter, Oma, Uroma und tröstende Worte, stille Umarmungen und Zuwendungen,
für alle Zeichen der Liebe und Verbundenheit
Schwester in den schweren Stunden des Abschieds und der Trauer
* 08. Juni 1928 um unseren geliebten Ehemann, Papa und Opa

Ilse Erika Arzt † 11. Januar 2023

geb. Voigt
* 28. August 1937 † 26. Januar 2023
Ein besonderer Dank gilt der Hausleitung
„advita“ Haus Leipzig Gohlis, allen Mitarbeitern
der WG 2 und 1, ihrer Hausärztin sowie dem
Service Wohnen in der Olbrichtstraße 6 C.
In stiller Trauer:
Deine Kinder Hans-Jürgen und Gabriele
Deine Schwester Dorle
Im Namen aller Angehörigen
Leipzig, im Februar 2023
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Wolfgang Bergner
In stiller Trauer * 08.04.1949 † 13.01.2023
Deine Tochter Kerstin mit Dieter bedanken wir uns auf diesem Wege innigst bei allen
Dein Enkel Michael mit Beatrix Verwandten, Freunden, Weggefährten und Nachbarn.
Deine Enkelin Annett mit Daniel Wir danken dem Bestattungshaus George, besonders dem
Deine Urenkel Antonia, Laura, Redner Albrecht Goldhan für seine sehr einfühlsamen Worte.
Klara und Anton Deine Heidi
Deine Yvonne mit Enrico
Deine Michelle
Die Trauerfeier mit anschließender
Urnenbeisetzung findet am 03. März 2023 Du bist gegangen. Danke, dass du da warst!
um 10.30 Uhr auf dem Südfriedhof statt. Wir tragen deine Liebe, die Erinnerungen in unseren Herzen für immer.
Du bleibst!
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 Unsere liebe, manchmal strenge, aber immer Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht
Wenn die Kraft zu Ende geht, ist der Tod eine Erlösung. herzensgute Mutter und Oma hat uns verlassen. tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.
Oberlehrerin
Wir nehmen Abschied von Thea Preißer Helga Kunze
Dorothea Guth geb. Kutzscher
* 8. Februar 1926 † 22. Januar 2023
19.03.1928
Leipzig
03.02.2023
Brandenburg an der Havel
Im Namen aller Angehörigen
* 5. Juli 1920 † 30. Januar 2023 Wir werden immer an Dich denken
Sohn Bernd mit Dagmar Wolfram Telle
In stillem Gedenken Enkel Thomas Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am 18.03.2023 um
Enkel Hannes mit Familie 10:30 Uhr auf dem Brandenburger Hauptfriedhof, 14772 Brandenburg an der
Helga und Dieter Wobser
Havel, Sophienstraße 52 statt. Auf Wunsch der Verstorbenen bitten wir, von
Christine Fanslau Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am 10. März 2023
einem letzten Blumengruß abzusehen. Wir bitten um eine Geldspende für
und ehemalige Schülerinnen und Schüler um 9:45 Uhr auf dem Südfriedhof statt. das Kinderhospiz Bärenherz Leipzig unter dem Kennwort "Helga Kunze"
der 4. Oberschule 301890101_001123 302551101_001123

Die Trauerfeier findet am Mittwoch,

den 1. März 2023 um 14 Uhr auf S Glück war scho immer a Launischer Wind
dem Friedhof Connewitz statt. Erlöst. Schürzenjäger

Am Montag, dem 13. Februar 2023 Plötzlich und völlig unerwartet

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verstarb Frau hat uns meine große Liebe
und mein Lieblingspapa

Jutta
für immer verlassen.
Mors certa hora incerta.

Ralf Weicholdt
Dieter Erhardt Fachmann 09.11.1953 - 06.02.2023
04.04.1934 08.02.2023 Für immer in unseren Herzen
Zeschwitz Leipzig im Alter von 88 Jahren.
In Liebe und Dankbarkeit:
In Liebe
Deine Andrea
Ronald, Sohn mit Familie In stiller Trauer:
Theo, Enkel mit Familie Deine Jana mit Dominik
Großcousine Kathrin Göhler
Die Trauerfeier findet auf Wunsch des Verstorbenen im engsten
Familienkreis statt. Neffe Dirk Marach Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am
Im Namen aller Angehörigen 06.03.2023 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof Leipzig-Knauthain statt.
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Die Beerdigung findet am Donnerstag,

dem 23. Februar 2023, 11 Uhr auf dem
Abschied nehmen bedeutet Trauer und Schmerz, Friedhof Markranstädt statt.
aber auch Dankbarkeit und liebevolle Erinnerung. Alle besonders wertvollen Dinge sind begrenzt:

Inge Plischke
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die Kindheit, ein Regenbogen, das Leben.
geb. Mädge
Plötzlich und unerwartet verstarb:
* 22. Juli 1934 † 3. Februar 2023 Du fehlst uns Meine Seele wird ein Baum. Und ein Tier und ein Wolkenweben.
Dein Eheman Armin
Verwandelt und fremd kehrt sie zurück. Und fragt mich. Wie soll ich Anwort geben. Dipl. med. Heinz Wendt
Hermann Hesse
Deine Kinder Petra, Jörgk, Frank und Jens 16.05.1951 16.12.2022
Wir verabschieden uns von unserer lieben Mutti
Deine Schwestern, Enkel und Urenkel

Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreis statt. Erika Siegert In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied
Dein Klaus
* 13.03.1932 † 11.02.2023
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im Namen aller Angehörigen
ln stiller Trauer sowie Deine Freunde
Ihre Töchter Kerstin und Ulrike mit Familien
Die stille Urnenbeisetzung findet im Die Trauerfeier mit Seebestattung findet im engsten
Einschlafen dürfen, wenn man das Leben nicht mehr selbst gestalten kann, engsten Familienkreis statt. Familienkreis statt.
ist der Weg zur Freiheit und Trost für alle. GUNTER SACK – Bestattungen
- Hermann Hesse - 302529901_001123 302510501_001123

Barbara Krause
geb. Mieding Völlig unerwartet verstarb meine
*15.09.1940 † 18.01.2023 geliebte Ma, gute Schwiegermutter Was bleibt, wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe.
In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied: und tolle Oma.
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von

Ursula
Berit und Thomas
Anke mit Magnus und Jakob unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma

Doris Matho
Stefanie und Alexander
Alexander und Anke mit Alfred und Albrecht
sowie alle, die sie lieb hatten. Zehrfeld geb. Binnemann
Die Urnenfeier findet am 27.02.2023 um 14.00 Uhr auf dem geb. Baumgarten geb. 14. April 1938 gest. 14. Januar 2023
Markkleeberger Friedhof Rathausstrasse 51 statt. Im Anschluss erfolgt
die Beisetzung auf dem Friedhof Markkleeberg, Koburger Strasse. * 22. Juni 1945 † 16. Januar 2023
Für immer in unseren Herzen
Anstelle freundlich zugedachter Blumen besteht die Möglichkeit Die Erinnerung Wir vermissen dich
einer Spende an die Villa Auguste, IBAN DE29860555921101001000; Dein Sohn Mathias und Familie
ist ein Fenster,
Stichwort: Brückenteam Trauernde Barbara Krause Andrea, Hans-Jörg und Deine Tochter Andrea und Familie
durch das wir Dich
sehen können,
Finn Mahner im Namen aller Angehörigen und Freunde
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wann immer Die Trauerfeier findet am 03. März 2023 Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
wir wollen. um 13.00 Uhr auf dem Gohliser Friedhof, findet am Freitag, dem 3. März 2023, um 10:45 Uhr auf
Viertelsweg, statt. dem Friedhof Großzschocher statt.

NACHRUF
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Mit Trauer erfüllt uns die Nachricht

vom Tod unserer Kollegin Voller Trauer in unseren Herzen,
doch dankbar für die gemeinsamen Jahre Unfassbar!
Dagmar Dahl nehmen wir Abschied
von unserer lieben Mutti, Omi und Uromi In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir abschied von
Wir trauern um eine allseits geschätzte
Mitarbeiterin und Kollegin. Wir haben eine
aufrechte, ehrliche und stets hilfsbereite
Margot Reiner Kehr
Mitarbeiterin verloren.
Tiedemann * 01. Juni 1957 † 13. Januar 2023

Danke für die schöne gemeinsame Zeit.

Ihrer Familie gilt unser aufrichtiges geb. 07.05.1935
Mitgefühl. gest. 29.01.2023 In liebevoller Erinnerung
In stiller Trauer Deine Gaby
Geschäftsführung, Betriebsrat und Deine Söhne Sebastian Kehr, Martin Kehr
Tochter Bärbel mit Familie
Kolleginnen und Kollegen des MVZ Tochter Hannelore und Martin Plaul mit Samira
Labor Dr. Reising-Ackermann und Angelika, Birgit und Ute mit Familien Deine Enkel Florian und Milan
Kollegen im Namen aller Angehörigen sowie Familie, Freunde und Bekannte

Leipzig im Februar 2023 Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, Die Trauerfeier fand im engsten familienkreis statt.
den 03.03.2023, 11:00 Uhr auf dem Friedhof Gohlis statt.
Bestattung Lunkenbein
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Immer hier, immer ein Ja, immer für uns alle da, Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens,
immer verständnisvoll und tolerant, immer eine offene Hand. Die wir im Herzen tragen, Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle.
Sie werden uns immer an dich erinnern und
Immer ein Herz, das für uns schlug, immer Liebe – für uns alle genug.
Immer für alle und wenig für Dich, so warst Du – wir vermissen Dich. lebt in uns weiter. dich dadurch nie vergessen lassen.

Margit Schlegel In Liebe und Dankbarkeit nehmen In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von

Doris Thea Mederake

wir Abschied
geb. Bärenreuter

Dr. Heidi Stein

* 11. Juli 1950 † 14. Januar 2023
In Liebe & Dankbarkeit
Dein Sohn André
Karin & Jürgen Krumpe
Birgit mit Katja & Tanja
Carsten Gentsch mit Constanze
Kerstin Dorn mit Familie
Jürgen & Gisela Waßmann
Marianne Henker
Sonja & Rainer Kurz
Karin & Manfred Zang
Felix Schneider mit Familie
Deine Schwägerin & Schwager
sowie Verwandte, Freunde & Bekannte
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
findet im engsten Familienkreis statt.
Pietät Bracht
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geb. Stolzenhain
* 24. Juni 1930 † 11. Januar 2023
geb. Thieme
* 19. April 1944 † 18. Januar 2023
In stiller Trauer:
Sohn Wolfgang mit Kornelia
In stiller Trauer
Enkel Stefan mit Nadine
Dein Lothar Enkel Lukas
Dein Martin mit Britta, Eva und Linda Urenkelin Helena
Deine Mareike mit Helena und Viktoria
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am Freitag, 24.02.2023
um 11.00 Uhr, auf dem Friedhof in Leipzig-Wahren, statt.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am
Montag, dem 06.03.2023 um 13.00 Uhr
auf dem Friedhof Mölkau statt.
Pietät Bracht
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 Man kann sein Leben auf zwei Arten leben. Du fehlst. Als die Kraft zu Ende ging, war‘s kein Sterben, war‘s Erlösung.
Als ob es gar keine Wunder gibt oder ob alles,
was einem begegnet, ein Wunder ist. Mein lieber Ehemann,
Wolfgang Pietsch
Albert Einstein Vater, Großvater und Urgroßvater geb. 04.02.1950 gest. 13.02.2023
ist vorausgegangen.
In stiller Trauer nehmen Abschied
10. Jahresgedenken! Nach über 60 Ehejahren und
Deine Frau Christine
langem Kampf um Gesundheit. Deine Tochter Claudia mit Lutz und Laura

Thomas Deine Tochter Dana mit Peter und Miranda

Deine Schwester Marianne mit Reinhardt

Uwe Banitz
Familie, Freunde und Bekannte

Weise * 10. März 1933 † 18. Januar 2023

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Danksagung
Maler und grafiker
Deine Elke Tief bewegt von der aufrichtigen Anteilnahme
15.10.1931 – 17.02.2013 im Namen aller Angehörigen möchten wir allen Verwandten, Freunden,
Nachbarn und Bekannten, die meinen lieben
Ehemann, Vater und Opa
In liebevollem gedenken Die Trauerfeier mit Beisetzung findet
deine Angelika
mit der gesamten Familie
am Freitag, 10. März 2023 um 13:30 Uhr
auf dem Friedhof Gundorf statt. Helmut Müller
1944 –2023
und treuem Freundeskreis
auf seinem letzten Weg begleitet haben,
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danken. Die Trauerfeier war sehr würdevoll,
auch dafür Dank an das Bestattungshaus
Päschel und das Team der Gaststätte
Es gibt Menschen, Schützenhaus.
Friedlich eingeschlafen
die vergisst man nie,
Thea Siebert
Für ewig bleibst du in unseren Herzen.
weil durch ihr Gehen Deine liebe Maria
24.05.1935 05.02.2023 und Sohn Steffen mit Familie
etwas im eigenen Leben fehlt.
In stiller Trauer 302421601_001123
Harald Siebert
Birgit Schlayer und Familie
Margrit Schulze Zum Jahresgedenken Was bleibt, wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe.
Die Trauerfeier findet am 08.03.2023 um 12:00 Uhr
In den Stunden des Abschieds durften wir noch einmal erfahren,
Dr. Werner Iwan
in der Trauerhalle Großpösna statt.
Von Gestecken, Kränzen und Blumen bitten wir abzusehen, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung meiner lieben Frau
da die Urnenbeisetzung später erfolgt.

* 20.07.1934 in Kempen | Posen

Irma Kampe
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† 21.02.2022 in Leipzig
Ein langes, erfülltes Leben
hat sich vollendet entgegengebracht wurde.
Tief bewegt von der großen Anteilnahme, den vielen Beweisen
Unsere Mutti, Oma und Uroma der Achtung und Ehrung, durch die tröstenden Worte,
ist friedlich eingeschlafen gesprochen oder geschrieben, die stillen Umarmungen und
Deine Kinder Carsten und Heike mit Familien Blumen, sagen wir Danke.

Herta Wagner Regina Volkmann und Familie Ein ganz besonderer Dank gilt auch dem Pfarrer Herrn George
für die tief ergreifende Rede,
* 12.06.1925 † 03.02.2023 302576101_001123

dem Bestattungswesen Altner und dem Blumengeschäft Schulze

für die liebevolle Ausstattung.
In liebevoller Erinnerung
Brigitte und Wolfgang Leisner Wer einen Menschen In stiller Trauer
Michael und Denise Karl-Heinz Kampe und Kinder
Ihre Urenkel verliert, braucht seine Naunhof, im Februar 2023

Nächsten umso mehr.

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Die Urnenbeisetzung findet im engsten

Familienkreis statt.
Wer aus sich herauslebt, tut immer besser, als wer in sich hineinlebt.
Mit einer Familienanzeige in Ihrer Johann Gottfried Seume
Tageszeitung geben Sie den Verlust
eines lieben Menschen bekannt. Literaturhistoriker, Autor, Verleger
Bestattung Lunkenbein
& Vorsitzender der Johann-Gottfried-Seume-Gesellschaft zu Leipzig

Dr. Otto Werner Förster

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Geb. 2. Mai 1950

Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.
Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig.
verstarb am 4. Februar 2023 nach langer Krankheit im
Erzählt von mir und traut euch zu lachen.
Kreise seiner Familie. Er war ein kluger und freundlicher Mensch.
Lasst mir einen Platz zwischen euch, wie ich ihn im Leben hatte.
Seine vorbildlich recherchierten und oft unterhaltsamen Bücher,
Vorträge, Rundfunksendungen u.a. verdienen und genießen
Prof. Dr. sc. med. hohes Ansehen.
Für sein Lebenswerk erhielt er 2019 den J.-G.-Seume Preis.

Lina Wild In Trauer

seine Ehefrau Else Förster
seine Kinder Marc, Friedrich, Almut und Claudia
* 7. Oktober 1938 † 4. Januar 2023 sowie alle Enkel
In tiefer Trauer
Die Gedenkfeier mit Urnenbeisetzung findet am 13. März 2023 um 11 Uhr
Dein Ehemann Dr. med. Hans-Jürgen Wild auf dem Leipziger Friedhof Hohenthekla, Tauchaer Straße 134, statt.
Dein Sohn Gerd Wild
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mit Nancy, Jonas und Anton
Deine Enkeltochter Franziska
mit Steffen, Mila und Lena-Isabell
Deine Enkeltochter Monique mit Tom und Paul
Petra und Hilario DANKSAGUNG
Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung
fand im engen Familien- und Freundeskreis statt.
Wir danken allen Angehörigen, Freunden,
302533901_001123 Bekannten sowie Geschäftspartnern, die mit uns den schweren Weg des
Abschieds gegangen sind und uns Ihre Anteilnahme auf so vielfältige und
herzliche Art und Weise für unseren lieben

Gotthardt Adametz
geb. 23. Juni 1941 gest. 9. Dezember 2022
zum Ausdruck brachten.
Wir danken auch denen, die nicht daran
teilnehmen konnten, obwohl Sie es gewollt hätten.
Danke, danke, danke ...
Sunhild Adametz mit Familie
Leipzig, im Februar 2023

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 Unendlich Ach, schrittest du durch unsern Garten,
Nur einmal noch im frohen Gang,
Vergiss
deine Grenzen Wie gerne würd ich auf dich warten,
wandere aus Warten stundenlang
das Niemandsland
unendlich In inniger Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
nimmt dich auf
von meiner geliebten Frau, unserer Mutti, Schwiegermutti,
Rose Ausländer Omi, Uromi, Schwester, Schwägerin und Tante

Sabine Peters Rosmarie Pöppler

* 7. August 1966 † 2. Februar 2023
geb. Kowalschek
In Liebe * 03.01.1945 † 09.02.2023
Elke
Ihre Eltern und Schwiegereltern Dein Lothar 302598501_001123

Deine Tochter Heike mit Familie

Dein Sohn Jens mit Ines und Familie
Wir feiern das Leben von Sabine im engsten Unser „Karle“ hat am 12.02.2023 seine letzte Reise
Im Namen aller Angehörigen und Freunde
Freundes - und Familienkreis. Ihre Urne wird angetreten.
Ende März auf dem Friedhof Connewitz beigesetzt. Die Trauerfeier findet im Familienkreis statt. ln Dankbarkeit für seine Freundschaft
302608601_001123 302608401_001123 nehmen wir Abschied von

Ich mach ein Lied aus Stille.

Ich mach ein Lied aus Licht.
Karl-Heinz Müller
* 19.01.1944 † 12.02.2023
So geh ich in den Winter.
Wir trauern um unseren ehemaligen
Und so vergeh ich nicht.
Kollegen und Freund.
Eva Strittmatter
Wir vermissen ihn sehr.
Dein ehemaliges Bauleitungsteam
Erinnerungen sind kleine Sterne, des Bayerischen Bahnhof
die tröstend in das Dunkel
unserer Trauer leuchten Birgit Haake

Rudolf Just Danksagung

In liebevoller Erinnerung nehmen wir Abschied von Thomas Schneider
Ralf Zimmermann
Peter Haschberger

Doris Förster
Herzlichen Dank allen, die ihm
* 22. 6.1936 in seinem Leben Zuneigung, achtung Thomas Kunze
† 25. 1.2023 und Wertschätzung schenkten und beim Die Bestattung findet am 03.03.2023 um 11:00 Uhr
geb. Schmude auf dem Friedhof Wahren statt.
abschied in so vielfältiger Weise die Ehre
erwiesen und ihre Verbundenheit zum 13. Januar 1942 23. Januar 2023
ausdruck brachten. Ein besonderer Dank
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gilt dem Pfarrer Dr. Meißner für seine

würdevolle Rede und seine Begleitung
am grab mit seiner Posaune sowie Frau
urban vom Bestattungshaus Böttge für
ihre würdevolle Begleitung und
ausstattung.
Ehefrau Birgit Just
im Namen der Angehörigen
schkeuditz, im Februar 2023
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Alles hat seine Zeit.
Du wirst uns fehlen. Es gibt eine Zeit der Freude,
Deine Familie in Berlin, Magdeburg, eine Zeit der Stille,
Kelkheim und Philadelphia eine Zeit des Schmerzes, der Trauer
und eine Zeit der dankbaren Erinnerungen.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
findet am Samstag, den 11. März 2023 um 9 Uhr
Jutta Hoffmann , geb. Scherling
auf dem Südfriedhof Leipzig statt. * 3. April 1940 † 7. Februar 2023
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In Liebe und Dankbarkeit

Wolfgang
Sylke und Olaf mit Familien
Irene und alle Angehörige
Die Lebensfeier im Haus
"Wir fassten uns mit den Augen bei den Händen." Kurt Tucholsky Apfelbaum und die
Urnenbeisetzung
auf dem Friedhof Mölkau
finden im Kreise der Familie statt.
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Waltraud Inge Müller Es war so schön gewesen – mehr war uns nicht vergönnt!
12.04.1933 17.01.2023
Stralsund Leipzig Jürgen Tobies
* 23. Januar 1944 † 08. Februar 2023
In Liebe und Dankbarkeit
Danke, dass Du bei mir gewesen bist.
Deine liebe Geli
Deine Kinder Martina, Petra und
Michael mit Familien Angelika Klehn und Kinder
im Namen aller Angehörigen und Freunde
Die Trauerfeier findet am 13. März 2023, um 10.00 Uhr
auf dem Gohliser Friedhof, Viertelsweg, statt.
Die Trauerfeier findet am Montag, den 6. März 2023 um 13.00 Uhr auf dem Friedhof in
Anstelle von Blumen empfehlen wir eine Spende
Ribnitz-Damgarten statt.
für die Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung unter
IBAN: DE65 8602 0086 0359 5050 00 BIC: HYVEDEMM495
(Kennwort Tobies)
Alternativ kann zur Trauerfeier auch direkt in die Spendenbox
gespendet werden.

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LVZ-TRAUER – Gedenken im digitalen Raum

Gedenksprüche für Traueranzeigen
Danke für die mitfühlende
Anteilnahme in vielfacher
und liebevoller Art und Weise.
Ein warmes, dem Menschen Es ist oft schwer, Tretet her, Ihr Lieben, nehmet
zugetanes Herz hat aufgehört ein Leben zu zwein. Abschied, weinet nicht mehr, Heilung
zu schlagen. Eins noch ist schwerer, konnt ich nicht finden, denn mein
alleine zu sein. Leiden war zu schwer.

www.lvz-trauer.de familienanzeigen@lvz.de 0800 2181 012 (gebührenfrei)