MONTAG, 10.

JULI 2023

U N A B H Ä N G I G • Ü B E R PA RT E I L I C H • G EG R Ü N D E T 1 87 5

ZEITUNG FÜR BERNKASTEL-WITTLICH

STEFF BECKER ABFALL-ZWECKVERBAND WIRD 50

So hat sich die Müllabfuhr in der
Wie der Trierer Musiker die Region Trier in den vergangenen
Malerei für sich entdeckte. Seite 14 Jahrzehnten verändert. Seite 8

ÜBERBLICK Uni-Präsidenten:
Ihr Gehalt ist
Jungfußballer träumen
von Profikarriere ein Geheimnis
ER (mk) Einige Fußball-Talen-
TRIER TRIER (red) Der Rechnungshof hat
te aus Trier können weiter von die Gehälter der rheinland-pfäl-
MOSELFEST ZURLAUBEN
einer Profi-Karriere träumen. Sie zischen Universitäts- und Hoch-
haben es in die Leistungszentren schulpräsidenten als unange-
von Bundesliga-Teams geschafft. Drei Tage Musik messen hoch kritisiert. Allerdings
Seite 16 auf der Bühne ist unklar, wie hoch die Gehälter
genau sind. Das Wissenschafts-
TRIER (har) Die 66. Auflage des ministerium veröffentlicht diese
Warum Christian Wulff Trierer Moselfests in Zurlauben nicht, da dies die Privatsphäre der
ein Mutmacher ist hat wahre Zuschauermassen an- Bezügeempfänger beeinträchtigen
gezogen. Der visuelle Höhepunkt würde, und auch die Hochschulen
BERLIN (mk) Ex-Bundespräsident nicht nur für die Gäste auf dem mauern. Die Landesregierung ver-
Christian Wulff ist heute glücklich, Festgelände war das Feuerwerk teidigt indessen die hohen Bezüge
weil er gelernt hat, mit Niederla- am Freitag. Auch am Samstag ha- mit der Begründung, dass die Auf-
gen umzugehen. Ein Porträt: ben Tausende gefeiert. Selbst das gaben komplexer geworden seien
Seite 27 heftige Gewitter am Sonntagmit- und ein Wettbewerb um hochquali-
tag konnte das Electronic-River- fizierte Wissenschaftsmanager be-
Festival nicht stoppen. stehe.
So war der Trierer Lokales FOTO: HARALD JANSEN Themen des Tages Seite 3
Hospizlauf
TRIER (mk) Nach drei Jahren
Pause sind die Trierer Hospiz- Bitburg feiert
läufer wieder gestartet. Wohin
die Spenden gehen:
die europäische
Seite 18 Folklore
GEWINNZAHLEN
Lotto: 3 - 14 - 25 - 29 - 37 - 44
Neuer Besitzer optimistisch: BITBURG (mk) Bunte Trachten, be-
eindruckende Tänze und gute Mu-
sik: Das Bitburger Folklore-Festival
Superzahl:  0
Super6:  4 3 9 9 1 5
Spiel 77:  2 2 5 4 5 8 9
(ohne Gewähr)
Ryanair und Co. bleiben am Hahn hat am Wochenende wieder Tau-
sende Menschen aus ganz Europa
begeistert. Unser Reporter war zum
ersten Mal vor Ort und schildert sei-
Der neue Hahn-Chef und Trierer Unternehmer Peter Adrian kündigt an, kurzfristig 20 Millionen ne Eindrücke. Wie sein Fazit (trotz
ZITAT des stürmischen Endes) ausfällt,
„Am Dienstag gibt die Euro in den Hahn zu investieren. Der Flugbetrieb soll auf jeden Fall aufrechterhalten werden. lesen Sie hier:
Hitze allerdings noch Lokales
VON BERND WIENTJES eigens gegründetes deutsch-bri- erweitern. Neben Passagierflügen che Airline vom Hunsrück aus. Mit
einmal ein Kurzzeit- tisches Joint-Venture geplatzt war. setzt er weiterhin auf Frachtver- zwei Flügen pro Woche in die ma-
Comeback, bevor TRIER/LÖTZBEUREN Der neue Be- Mit der Übernahme durch die Tri- kehr. Auch sollen sich rund um den rokkanische Mittelmeer-Stadt Nador
es ab Mittwoch mit sitzer des Flughafens Hahn, der wo wurde der Name des Flughafens Flughafen weitere Gewerbebetriebe steht die Airline in direkter Konkur-
gemäßigtem Sommer- Trierer Unternehmer Peter Adrian, von Frankfurt-Hahn in Triwo Hahn- ansiedeln. renz zu Ryanair, die das Ziel eben- Haus von Eifeler
wetter weitergeht“ ist zuversichtlich, dass es auch in
Zukunft Linienflüge vom Hunsrück
Airport geändert. Unangenehme
Überraschungen habe es nach der
Während der Frachtumsatz auf
dem Hahn in den ersten fünf Mo-
falls vom Hahn aus anfliegt. Wizz
Air wird ab Dezember mit drei wö-
Bürgermeisterin
Simon Trippler
Der Meteorologe des Deutschen aus geben wird. Der Hahn sei ein Ver- Übernahme nicht gegeben, sagte naten des Jahres deutlich eingebro- chentlichen Flügen nach Catania auf beschmiert
Wetterdiensts gibt einen Ausblick kehrsflughafen, daran soll sich auch Adrian. Derzeit werde die Software chen ist, ist die Zahl der Passagiere Sizilien ebenfalls eine Verbindung
auf die nächsten Tage. nichts ändern, sagte Adrian unserer umgestellt. „Wir sind im Moment seit Anfang des Jahres gestiegen. anbieten, die Ryanair vom Hunsrück GEMÜND (wie) Das Haus der Bürger-
Redaktion. Dabei setzt er offenbar im Transformationsprozess, und Mit rund 629.000 Fluggästen in den aus fliegt. Die Bürgerinitiative gegen meisterin des Eifelortes Gemünd
WETTER weiter auf die irische Fluggesell- da sind noch viele große und kleine ersten fünf Monaten wurden etwas den Nachtflughafen Hahn geht da- (Eifelkreis Bitburg-Prüm), Stepha-
Tiefsttemperatur der schaft Ryanair. Adrian, der Chef des Schrauben zu drehen“, teilte Hahn- weniger gezählt als 2019, dem letzten von aus, dass Wizz Air sein Angebot nie Weiler, wurde am Samstag von
16° kommenden Nacht: Projektentwicklers Triwo ist, geht da- Geschäftsführer Rüdiger Franke mit. Jahr vor Corona, mit rund 639.000 auf dem Hahn reduzieren wird. Die Unbekannten besprüht. Die Bür-
29° 14° von aus, dass die Iren ihr Angebot auf Adrian geht davon aus, dass not- Passagieren. Im gleichen Zeitraum Fluggesellschaft fliegt mittlerweile germeisterin vermutet einen ge-
dem Hahn ausweiten werden. Noch wendige Reparatur- und Instand- des vergangenen Jahres waren es auch ab Luxemburg, zunächst nach zielten Angriff gegen sie. Vor einem
Seite 28 sei es zu früh, über konkrete Planun- setzungsarbeiten etwa am Vorfeld rund 439.000 – dabei muss allerdings Bukarest, demnächst auch nach Jahr wurden bereits die Reifen ihres
gen für den Hahn zu sprechen, sagte rund 20 Millionen Euro kosten berücksichtigt werden, dass es da- Rom und ab Dezember noch nach Autos zerstochen. Zwar machten ihr
Adrian. Nicht auszuschließen zu sein werden. Der Flughafen sei in vielen mals noch Einschränkungen wegen Skopje in Nordmazedonien (eine die Angriffe Angst, aber sie lasse sich
RUBRIKEN scheint, dass eine weitere Fluggesell- Bereichen reparatur- und instand- Corona gegeben hat. Verbindung, die Wizz Air auch vom nicht einschüchtern, sagte Weiler
schaft den Airport ansteuern könnte. setzungsbedürftig, sagte er in einem Insgesamt befinden sich im lau- Hahn anbietet). unserer Redaktion. Sie werde wei-
GELD UND MARKT SEITE 6 Seit Mai gehört der Hunsrückflug- Interview mit dem SWR. Nach der fenden Sommerflugplan vom Hahn Laut dem Internetportal Travel- termachen als Bürgermeisterin und
FERNSEHEN SEITE 25 hafen der Triwo. Das Unternehmen Vertragsunterzeichnung kündigte er 38 Ziele. Neben Ryanair fliegt auch book ist der Hahn der unbeliebteste auch im nächsten Jahr bei der Kom-
HÄGAR SEITE 24 hatte den im Herbst 2021 Pleite ge- auch an, die Start- und Landebahn die ungarische Fluggesellschaft Wizz Flughafen in Deutschland bezogen munalwahl antreten. „Aufgeben ist
SUDOKU SEITE 24 gangenen Airport im April gekauft, so schnell wie möglich zu sanieren, Air von dort. Seit drei Wochen startet auf die Google-Bewertungen. keine Option“, sagte Weiler.
FREIZEIT SEITE 21 nachdem zuvor der Verkauf an ein um die Kapazität des Flughafens zu mit Air Arabia Maroc eine zusätzli- Themen des Tages Seite 2 Themen des Tages Seite 2
FÜR KINDER SEITE 24

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Bundespräsident gedenkt im Ahrtal der Flutopfer
Leserservice 06 51 / 71 99-0 Ein Jahr nach seinem vorigen Besuch reist Frank-Walter Steinmeier wieder ins Ahrtal. Kurz vor dem zweiten Jahrestag der
Flutkatastrophe erinnert er bei einer Wanderung an die Flutnacht. Eine Botschaft hat er auch dabei.
kontakt@volksfreund.de BAD NEUENAHR-AHRWEILER (lrs) nehmen“, sagte Steinmeier. „Denn, hier vor einem Jahr hat sich unheim- es nannte, hatte er auch im Gepäck. den Bürgermeistern, der Landrätin
Internet: www.volksfreund.de Bundespräsident Frank-Walter wenn richtig ist, dass es sich um eine lich viel getan, ist vieles wiederher- „Kommt wieder hierher. Geht wan- und der Ministerpräsidentin auch
www.facebook.com/ Steinmeier ist anlässlich des zweiten Jahrhundertkatastrophe handelte, gestellt worden.“ dern hier an der Ahr, genießt den darüber gesprochen, wo möglicher-
volksfreund Jahrestages der Flutkatastrophe in dann kann und darf nicht erstau- Bei der Flut vom 14. auf den 15. Wein, genießt das gute Essen“, sag- weise Entscheidungen beschleunigt
www.twitter.com/ das Ahrtal zurückgekehrt. Bei einer nen, dass auch zwei Jahre nach der Juli 2021 starben allein in Rhein- te der Bundespräsident. „Und damit werden könnten. Er verstehe die Er-
volksfreund Wanderung in den Weinbergen bei Flutnacht Schäden noch sichtbar land-Pfalz 136 Menschen. Beson- helft ihr den Menschen und nicht schöpfung vieler beim Wiederauf-
Bad Neuenahr-Ahrweiler informier- sind.“ Am schlimmsten aber seien ders das Ahrtal wurde von dem nur der Gastronomie. Damit helft bau, sagte er. „Aber ich sehe auch,
Produktion dieser Seite: te er sich über den Wiederaufbau die „Schäden in der Seele, im Her- Wasser stark zerstört, noch immer ihr den Menschen an der Ahr, dass dass Mut und Zuversicht gerecht-
Marius Kretschmer und sprach mit Politikern und An- zen“ von Menschen, die Angehörige sind zahlreiche Gebäude, Brücken die Dinge sich langsam weiter ver- fertigt sind.“
wohnern. „Ich komme immer wie- verloren haben. „Das sind Wunden, und Straßen beschädigt. Steinmeier bessern.“ Diese Solidarität könnten Nach dem Besuch an der Ahr wer-
der, weil ich beim ersten Besuch ge- die lange brauchen, um zu heilen wanderte am Sonntag von einem alle in Deutschland den Menschen den Bundespräsident Steinmeier
Einzelpreis 2,20 €, NR. 157 sagt habe, es wird lange dauern. Und und zu vernarben. Bei manchen Parkplatz in den Weinbergen ober- an der Ahr zeigen. und seine Frau Elke Büdenbender
deshalb dürfen wir die Menschen vielleicht nie.“ halb von Bad Neuenahr-Ahrweiler Der Tourismus sei im Ahrtal na- nach Luxemburg reisen. Dort ste-
hier an der Ahr nicht vergessen“, Zwischen dem ersten und dem Richtung Marienthal. Dabei wurde türlich eine Säule der Wirtschaft. hen Treffen mit Großherzog Henri
sagte der Bundespräsident kurz vor zweiten Jahr seien die Unterschie- er unter anderem auch von Ahr- „Insofern geht es nicht nur um und Großherzogin Maria Teresa
der Wanderung am Sonntag. de vielleicht nicht so deutlich ge- Landrätin Cornelia Weigand (par- Tourismus und nicht nur um Wein, und auch mit Premierminister Xa-
„Wir sehen auch, was noch zu tun wesen, sagte Steinmeier. „Aber ich teilos) begleitet. sondern auch um Arbeitsplätze vier Bettel und Außenminister Jean
ist, und das darf uns nicht den Mut finde, seit meinem letzten Besuch Eine „Botschaft“, wie Steinmeier hier“, sagte Steinmeier. Er habe mit Asselborn an.
4 194971 102200 10328
2 Themen des Tages
Flughafen Hahn ist der unbeliebteste im Land
Der neue Besitzer des
Flughafens Hahn, die
Trierer Triwo AG, hat
versprochen, dass es
einen Aufbruch geben
wird. Noch ist aber davon
am Hunsrückflughafen
offenbar nichts zu spüren.
Viele Fluggäste sind
unzufrieden und äußern
sich im Internet sehr
negativ über den Hahn.
VON BERND WIENTJES
LÖTZBEUREN/TRIER „In Russland in
den 90er Jahren waren Flughafen
besser ausgestattet.“ Es ist ein ver-
nichtendes Urteil, das ein offenbar
enttäuschter Fluggast am Sonntag
auf Google über den Flughafen
Hahn fällt. Kein Einzelfall. Von rund
5000 Bewertungen auf Google für
den Hahn sind viele negative da-
bei. Es reicht gerade mal für eine
Drei-Sterne-Bewertung im Schnitt
aller Rezensionen. Fünf Sterne gibt
es selten. „Kleiner Flughafen mit
schneller Abfertigung, kleinen Ver-
spätungen, aber völlig im Rahmen.
Leider etwas renovierungsbedürf-
tig“, heißt es in einer Fünf-Sterne-
Bewertung von Freitag. „Kurze Wege
und sehr freundliches Personal“,
schreibt ein anderer. „Wann immer
möglich, fliegen wir vom Hahn“,
lobt „Dietmar“ den Flughafen.
Demgegenüber stehen die vielen
negativen Rezensionen. Wie etwa
diese: „Schrecklicher Flughafen!
Benutze es nicht. Super voll, sehr
dreckig, sehr wenig Sitzplätze.“
Ergänzt mit einem Foto von einer
vollen Abflughalle mit auf dem
„Ich lasse mich nicht einschüchtern“:
Klare Ansage nach Angriff gegen Eifeler Bürgermeisterin
Das Haus und das Auto der Ortsbürgermeisterin von Gemünd in der Südeifel wurde am Wochenende von Unbekannten besprüht.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Kommunalpolitikerin Opfer einer solchen Tat wurde. Sie vermutet gezielte Angriffe gegen sie.
VON BERND WIENTJES
GEMÜND Nein. Kleinkriegen lasse
sie sich nicht, sagt Stephanie Weiler.
„Ich werde nicht aufgeben und ich
lasse mich nicht einschüchtern.“
Am vergangenen Samstag ist die
Bürgermeisterin des Dorfes Ge-
münd in der Südeifel erneut Opfer
eines gezielten Angriffs geworden.
Unbekannte besprühten die frisch
gestrichene Außenwand ihres Hau-
ses und den davor abgestellten Ge-
ländewagen. Es sind keine Hasspa-
rolen oder -symbole, die die Täter
hinterlassen haben, sondern einfa-
che Schmierereien mit roter Farbe.
Trotzdem ist sich Weiler sicher, dass
es ein gezielter Angriff gegen sie ist.
Zumal im vergangenen Jahr bereits
alle vier Reifen ihres Autos zersto-
chen wurden.
Ein weiterer Hinweis, dass die
Täter nicht zufällig ihr Haus aus-
gesucht haben: Auf den Aufzeich-
nungen der Videokameras, die sie
seit einiger Zeit installiert hat, ist
in der fraglichen Zeit niemand zu
sehen. „Die wussten genau, wo die
Kameras hängen und haben sich so
bewegt, dass sie nicht erfasst wer-
den konnten“, sagt Weiler. Auch das
Hinweisschild, mit dem sie auf die
Video-Überwachung hinweist, wur-
de übersprüht.
„Das macht mich wütend“, sagt
die Bürgermeisterin, die seit 2019
im Amt ist. Wütend ist sie nicht
nur, weil sie die frisch gestrichene
Fassade ihres Hauses nun erneut
streichen lassen kann. Wut hat sie
auch, dass sie sich nicht wehren
kann, gegen die gezielten, aber ano-
nymen Angriffe auf sie.
Sie vermutet, dass eine lange
schwelende Privatfehde gegen sie
hinter den Taten stecken könnte.
„Ich habe die vergangene Nacht
nicht so gut geschlafen“, erzählt
Weiler am Sonntagmittag im Ge-
Viele Fluggäste sind unzufrieden mit dem Hahn. Das soll sich ändern.
Boden sitzenden Menschen. „Der
schlechteste Flughafen aller Zei-
ten“, schreibt ein Passagier. Von
vielen werden verschmutzte Toilet-
ten und die angeblich übertrieben
strengen Sicherheitskontrollen kri-
tisiert. Klare Forderung eines Flug-
gastes: „Bitte schließen Sie diesen
Flughafen.“
Die schlechten Google-Bewer-
tungen führen dazu, dass der Hahn
von dem Internetportal Travelbook
zum unbeliebtesten Flughafen in
Deutschland gekürt wurde. Das sei
nicht verwunderlich, schreibt Tra-
velbook-Redakteurin Isa Kabakci.
„Vor Ort ist es sehr trostlos. Man
spräch mit unserer Redaktion. Sie
spricht von einer „Kriegserklärung“
gegen sie.
Zunehmende Respektlosigkeit
sei sie auch aus ihrem Job im Ret-
tungswesen gewöhnt. Aber die ge-
zielten Angriffe gegen sie machten
ihr Angst. Denn sie wisse nicht, was
als Nächstes komme. Um sich zu
schützen, habe sie ihr Auto an einer
anderen Stelle abgestellt und sich
noch weitere Videokameras zuge-
legt. Auch habe sie Anzeige erstattet.
Der Fraktionsvorsitzende der
Freien Wähler im Landtag, Joachim
Streit, spricht von einem wiederhol-
ten, niederträchtigen Angriff auf
Unbekannte
haben mit roter
Farbe Fassade
und Garagentor
der Bürger-
meisterin von
Gemünd ver-
schmiert. FOTO:
STEPHANIE WEILER
merkt, dass der Flughafen in die
Jahre gekommen ist.“ Viele Res-
taurants und Verpflegungsstände
seien bei ihrem Besuch geschlossen
gewesen. Es habe nur sehr wenige
offene Schalter gegeben. „Dement-
sprechend kann es an vollen Tagen
zu langen Schlangen kommen.“ Die
Organisation am Hahn sei definitiv
nicht optimal. „Zusammengefasst:
Wer günstig fliegen möchte, wird
hier fündig. Aber Komfort oder
Service darf man nicht erwarten“,
lautet das Urteil.
Das dürfte die neuen Chefs am
Hahn wenig erfreuen. Seit Mai ge-
hört der Hunsrückflughafen dem
die ehrenamtliche Bürgermeiste-
rin. „Jetzt sind Innenminister und
Staatsanwaltschaft gefordert zum
Schutz des Ehrenamtes, die Wehr-
haftigkeit des Staates zu beweisen“,
sagte Streit im Gespräch mit der
Redaktion. Die Staatsanwaltschaft
solle eine Belohnung zur Ergreifung
der Täter aussetzen.
Immer wieder kommt es zu An-
griffen auf Kommunalpolitiker in
Rheinland-Pfalz. Vergangene Wo-
che wurde der Bürgermeister der
pfälzischen Gemeinde Kuhardt
angegriffen, als er einen Streit
zwischen einem Falschparker und
einem Anwohner schlichten wollte.
Trierer Projektentwickler Triwo.
Dessen Inhaber Peter Adrian hat
bei der Übernahme angekündigt,
dem Hahn wieder Flügel zu ver-
leihen. Neben der Fortführung des
Flugverkehrs und der Flugzeugwar-
tung setzt er auf die Vermarktung
von Gewerbeflächen. Der Airport
habe eine besondere Leistungs-
fähigkeit und zeichne sich bei der
Abfertigung durch kurze Wege aus,
sagte Adrian.
Doch die schlechten Bewertun-
gen zeigen auch, dass die neuen
Hahn-Besitzer noch viel vor sich ha-
ben, um den Flughafen zu moderni-
sieren und ihm ein neues, besseres
Zunächst ist der Autofahrer wegge-
fahren, kam später wieder zurück
zu dem Bürgermeister und hat ihn
niedergeschlagen. Der Täter wurde
später von der Polizei festgenom-
men.
Den Angriff auf den CDU-Bür-
germeister nahm der Landeschef
der Partei, Christian Baldauf, zum
Anlass, auf die zunehmenden „An-
feindungen und Aggressionen auch,
aber eben nicht nur auf Politiker,
sondern auch auf Polizisten, Feu-
erwehrleute, Rettungskräfte oder
eben Zivilpersonen“ hinzuweisen.
Immer wieder warnt der rhein-
land-pfälzische Gemeinde- und
FOTO: DPA
Image zu verpassen. Die Triwo AG
will bis Ende des Jahres die größten
Mängel am Flughafen beseitigt ha-
ben. „Wir sind auf einem guten Weg.
Die Mitarbeiter sind sehr motiviert,
und wir arbeiten gemeinsam an
der kurzfristigen Bearbeitung der
Instandhaltungsmängel“, sagte
Adrian der Deutschen Presseagen-
tur. „Bis Jahresende wollen wir die
wichtigsten Instandsetzungen an
den Flugbetriebseinrichtungen
durchgeführt haben.“
Der Luftfahrtexperte Christoph
Brützel bezweifelte im Interview
mit unserer Redaktion, dass der
Hahn durchstarten kann und dass
Städtebund vor Hass und Gewalt
gegen Kommunalpolitiker. Die sich
abzeichnende Radikalisierungsten-
denz sei eine ernste Gefahr für die
lokale Demokratie, sagte Verbands-
geschäftsführer Karl-Heinz Frieden
im vergangenen Jahr. Er verwies da-
bei auf Erhebungen des Bundeskri-
minalamtes, wonach sich Straftaten
gegen Amts- und Mandatsträger in
den vergangenen vier Jahren fast
verdreifacht hätten.
Der Respekt gegenüber Kommu-
nalpolitikerinnen und -politikern
habe abgenommen, obwohl deren
Aufgaben immer schwieriger wer-
den, sagte Landtagspräsident Hen-
drik Hering (SPD) im Mai bei einer
Diskussion mit Kommunalpoliti-
kern im Hambacher Schloss. Jeder
Angriff gegen Kommunalpolitiker
sei ein Angriff „gegen uns alle, denn
sie repräsentieren uns in den Kom-
munen“, so Hering. An der Diskus-
sion nahm auch die Hermeskeiler
Stadtbürgermeisterin Lena Weber
(SPD) teil. Auch sie hat Erfahrun-
gen mit Gewalt und Hetze gemacht.
In einem Interview mit dem SWR
berichtete sie von platten Reifen,
einer eingeworfenen Scheibe oder
abgebrochenen Scheibenwischern
an ihrem Auto, ebenso von Hass-
kommentaren. Anfangs habe sie
noch die Polizei gerufen, aber mit
der Zeit sei das nur noch müßig ge-
wesen. Es hätte sich am Ende doch
kein Täter gefunden.
Als Reaktion auf die Angriffe auf
Kommunalpolitiker soll bei der
Kommunalwahl in Rheinland-
Pfalz im kommenden Jahr auf den
Stimmzetteln nicht mehr die Wohn-
anschrift der Kandidaten genannt
werden.
Stephanie Weiler will im nächs-
ten Jahr wieder kandidieren. Sie sei
trotz allem gerne Bürgermeisterin,
sagt sie und lobt die insgesamt gute
Gemeinschaft in ihrem Dorf.
MONTAG, 10. JULI 2023
dort mehr Flugverkehr generiert
werden könne. „Adrian wird rela-
tiv schnell merken, dass das, was
er angekündigt hat, nämlich zu
investieren, um mehr Verkehr zu
generieren, nicht funktionieren
wird, nicht funktionieren kann. Es
wird auf dem Hahn weder bei Pas-
sagier- noch bei Frachtflügen zu
einem Aufkommen kommen, mit
dem die Kosten gedeckt werden
können“, so Brützel.
Ähnlich sieht das auch die Luft-
fahrtexpertin Yvonne Ziegler: „Es ist
gut, dass ein Immobilienentwickler
ins Spiel kommt.“ Es zeichne sich
ab, dass sich Regionalflughäfen
aus der reinen Luftverkehrstätig-
keit nicht nachhaltig finanzieren
können. Der Einstieg der Triwo AG
biete eine gewisse Stabilität und Ge-
wissheit, dass es weitergehe, sagte
Ziegler. Es sei positiv, dass sich eine
seriöse Firma ins Rennen gebracht
habe. „Ich denke, es ist sicherlich
besser, dass es jemand hier aus
Deutschland ist, der den Markt
und die Landschaft besser kennt“,
sagte Ziegler der Deutschen Presse-
agentur.
Laut Bürgerinitiative gegen den
Nachtflughafen Hahn ist der Flug-
betrieb dort nicht kostendeckend.
„Eine Erhöhung der Start- und Lan-
deentgelte, der Passagierentgelte,
der Abstellentgelte und der Entgelte
für zentrale Bodenverkehrs-Infras-
tuktureinrichtungen am Flugplatz
Hahn ist schon seit Jahren überfäl-
lig.“ Laut Homepage des Flugha-
fens, der seit Mai Triwo Hahn Air-
port heißt, wurden die Gebühren
zuletzt im Mai 2012 festgesetzt.
Bislang hat sich Adrian noch
nicht zu konkreten Plänen für den
Hahn geäußert. Er kündigte ledig-
lich einen neuen Flughafenmaster-
plan für kommendes Jahr an.
Umgestürzte
Bäume: Züge in der
Region ausgefallen
TRIER (wie) Am Sonntagnachmittag
konnten keine Züge von Trier Rich-
tung Saarbrücken fahren. Laut Bahn
sind an mehreren Stellen Bäume auf
die Schienen gefallen und haben
den Zugverkehr auf der Strecke be-
hindert. Wegen eines umgestürzten
Baumes zwischen Serrig und Scho-
den-Ockfen (Trier-Saarburg) kam
es zu „großen Betriebsbeeinträch-
tigungen“ auf der Strecke zwischen
Merzig und Trier. Ein umgestürzter
Baum in Trier-Süd beeinträchtige
zudem den Zugverkehr zwischen
Trier Hauptbahnhof und Trier-Süd,
hieß es auf der Fahrplan-App. Die
Strecke sei gesperrt, Züge fielen aus.
Auch zwischen Trier und Gerol-
stein fahren derzeit keine Züge. Der
Grund dafür, laut Bahn: Ein umge-
stürzter Baum zwischen Speicher
und Hüttingen.
Asylunterkunft:
Verdächtiger nach
Feuer in U-Haft
WADERN (dpa) Nach dem Feuer in
einer Flüchtlingsunterkunft im saar-
ländischen Wadern-Nunkirchen
sitzt ein 24 Jahre alter Bewohner we-
gen des Verdachts auf Brandstiftung
in Untersuchungshaft. Das teilte die
Polizei mit. Bei dem Feuer waren am
Freitag drei Menschen verletzt wor-
den, die Polizei hatte anfangs von elf
Verletzten gesprochen.
Der Brand war am Freitagnach-
mittag in der Wohnung des Be-
schuldigten in dem Mehrpartei-
enhaus ausgebrochen. Das Feuer
habe aufgrund der installierten
Rauchmelder frühzeitig entdeckt
und von einem Bewohner noch vor
Eintreffen der Feuerwehr mittels
Feuerlöscher eigenständig gelöscht
werden können. Das Gebäude ist bis
auf die vom Brand betroffene Etage
weiterhin bewohnbar.
Produktion dieser Seite:
Marius Kretschmer
MONTAG, 10. JULI 2023
Das Gehalt der Uni-Präsidenten ist ein Geheimnis
Die rheinland-pfälzischen
Universitäts- und Hoch-
schulpräsidenten verdie-
nen laut Rechnungshof
unangemessen viel. Teils
geht das Gehalt sogar
über höchste Ämter in
Ministerien hinaus. Über
Details und Verhand-
lungspraxis schweigen
Landesregierung und
Unis.
VON SEBASTIAN STEIN
TRIER/MAINZ Wer wissen will, was
Staatsdiener wie Polizisten, Lehrer
oder Gerichtsvollzieher verdie-
nen, muss im Internet nicht lange
danach suchen. Das Gehalt von
Beamten ist öffentlich zugänglich.
Auch bis in die höchsten politischen
Ebenen von Staatssekretären oder
Ministern ist die Besoldung, wie es
im Beamtendeutsch heißt, einseh-
bar. Anders ist das bei Präsidiums-
mitgliedern der Hochschulen des
Landes. Dazu zählen Universitäts-
Präsidenten, ihre Stellvertreter und
auch die Hochschul-Kanzler. Hier
endet die Transparenz.
Rechnungshof kritisiert unange-
messene Bezahlung Formal sind
diese zwar auch mit Steuergeld
bezahlte Beamte des Landes, ihre
Gehälter sind aber geheim. Das ist
vor allem deshalb brisant, weil der
rheinland-pfälzische Rechnungs-
hof kürzlich die Höhe und Ver-
gabepraxis dieser Gehälter scharf
kritisiert hat. „Die hauptamtlichen
Präsidiumsmitglieder der Hoch-
schulen verzeichneten seit 2004
erhebliche Besoldungszuwächse“,
schreibt der Rechnungshof in sei-
nem Bericht. An den Unis hätten
sich die Gesamtbezüge der Kanzler
um bis zu vier und die der Präsi-
denten teilweise um mehr als vier
Besoldungsgruppen erhöht. Bei
Präsidenten bedeutete das ein An-
stieg von mindestens 3200 Euro pro
Monat. Fazit: „Das entstandene Be-
soldungsgefüge ist sowohl im Ver-
gleich zwischen den Hochschulen
als auch in Relation zu vergleichba-
ren Funktionen in der Landesver-
waltung nicht mehr angemessen“,
so der Rechnungshof.
Was Uni-Präsidenten verdienen Das
Gehalt der Präsidiumsmitglieder
an Hochschulen und Unis setzt
sich aus drei Teilen zusammen:
der Grundvergütung, den soge-
nannten festen Funktions-Leis-
tungsbezügen und den variablen
Funktions-Leistungsbezügen. Das
Grundgehalt der Präsidenten wird
noch nachvollziehbar und anhand
der üblichen Gehaltstabellen ge-
Tödlicher Messerangriff —
Polizei äußert sich zum Motiv
BAD HÖNNINGEN (dpa) Die Ermittler
im Fall von zwei Messerattacken in
Bad Hönningen mit einer Toten
gehen nicht von einem politischen
Motiv für die Tat aus. Dafür gebe es
bislang keine Hinweise, teilten Poli-
zei und Staatsanwaltschaft Koblenz
am Sonntag mit. Demnach hatte ein
38-jähriger Deutscher am Samstag-
nachmittag in dem kleinen Ort im
Landkreis Neuwied auf der Straße
zwei Menschen mit dem Messer an-
gegriffen.
Eine 55-Jährige sei dabei tödlich
verletzt worden. Ein 30-Jähriger
habe schwere, aber nicht lebens-
bedrohliche Verletzungen erlitten.
Der Täter sei in unmittelbarer Nähe
festgenommen worden und befin-
de sich im Gefängnis. Die Ermittler
sprachen von zwei Messerangriffen.
Zum möglichen Motiv des Man-
nes und zum genauen Ablauf der Tat
nannten die Ermittler keine weite-
ren Details, auch nicht dazu, ob sich
Täter und Opfer kannten. „Wir bit-
ten um Verständnis, dass wir zu den
Verdienen Uni-Präsidenten in Rheinland-Pfalz zu viel? Der Rechnungshof kritisiert, das Besoldungsgefüge sei nicht mehr angemessen.
regelt. Die Präsidenten aller Unis
und Hochschulen erhalten dadurch
monatlich knapp über 7000 Euro.
Mit den festen Leistungsbezügen
kommen Präsidenten sodann auf
zwischen knapp 9000 Euro an den
Hochschulen bis zu knapp 11.100
Euro an der größten Uni in Mainz.
Der Präsident der Universität Trier
liegt bei gut 10.000 Euro.
Zum Vergleich: Auf einen ähn-
lichen Wert kommen Präsidenten
des Landesamtes für Soziales oder
der Präsident der Struktur- und Ge-
nehmigungsdirektion. Die höchste
Besoldungsgruppe B10 mit einem
monatlichen Gehalt von knapp
14.500 Euro hat der Chef der Staats-
kanzlei (ohne Zulagen). Minister
und die Ministerpräsidenten er-
halten noch etwas mehr. Einige
Hochschulpräsidenten nähern
sich diesem Wert offenbar an, be-
ziehungsweise könnten ihn sogar
übersteigen. Denn zu ihrem Gehalt
kommen die mehr oder weniger frei
vereinbarte Zusatzzahlungen vom
Ministerium.
Ministerium: Veröffentlichung ge-
fährdet Privatsphäre Eine Über-
prüfung ist für die Öffentlichkeit
aber nicht möglich. Der Rech-
nungshof durfte die Zahlen nicht
veröffentlichen, erklärte nur, dass
das Gesamtgehalt zuletzt „durch-
gehend oberhalb“ dem Grundge-
halt eines Staatssekretärs gelegen
habe - also mehr als 12.000 Euro
monatlich. Das zuständige Wissen-
schaftsministerium lehnte mehrere
Anfragen unserer Redaktion nach
den tatsächlichen Gehältern der
rheinland-pfälzischen Präsidiums-
Die Polizei ermittelt im Fall um einen
tödlichen Messerangriff in Bad Hön-
ningen. SYMBOLFOTO: F.LINDEN
Personen auch zum Schutz von Per-
sönlichkeitsrechten keine weiteren
Angaben machen können“, hieß es.
Die Polizei war am Samstagabend
Gerüchten entgegengetreten, dass
es sich um einen Amoklauf gehan-
delt haben könnte. Dies könne nicht
bestätigt werden, erklärte sie.
mitglieder an Universitäten und
Hochschulen ab. Auch ein Hinweis
auf presserechtliche Auskunftsan-
sprüche half nicht weiter. Als Grund
nannte das Ministerium gegenüber
unserer Zeitung die „Privatsphäre“
- unter anderem, weil dabei auch
das frühere Gehalt der Präsiden-
ten berücksichtigt werde und das
Gehalt auch von der Leistung ab-
hänge. „In diesem Fall überwiegen
die schützenswerten Interessen
des jeweiligen Bezügeempfängers
gegenüber dem Informationsinte-
resse“, so das Ministerium.
„Hier ist etwas aus dem Ruder ge-
laufen“ Ein Ungleichgewicht bei der
Bezahlung müsse transparent er-
klärt werden und einer unabhängi-
gen Kontrolle unterliegen, sagt die
Vorsitzende des Wissenschaftsaus-
schusses und CDU-Landtagsabge-
ordnete, Marion Schneid, unserer
Zeitung. „Hier ist laut Bericht des
Rechnungshofes offensichtlich in
den vergangenen Jahren etwas aus
dem Ruder gelaufen.“
Beim Geld halten die Unis zu-
sammen Auch fünf angefragten
Hochschulen im Land war es kein
Anliegen, Licht ins Dunkel zu
bringen. Zunächst blieben viele
Anfragen unbeantwortet. Später
äußerten sich die Unis aus Trier,
Mainz, Koblenz und Kaiserlau-
tern-Landau dann gleichlautend:
„Wir veröffentlichen die variab-
len Funktionsleistungsbezüge der
Präsidiumsmitglieder nicht.“ Und
man schließe sich der Rechtsauf-
fassung des Ministeriums an, dass
auf die Gesamthöhe der Bezüge von
Digitales Bildungsportal kommt
zum neuen Schuljahr in Rheinland-Pfalz
Mit nur noch einer Anmeldung können die digitalen Bildungsangebote der Schulen künftig genutzt werden.
Ein extra eingerichteter Schulchat soll Absprachen zwischen Schülern, Lehrern und Eltern erleichtern.
MAINZ (dpa) Rheinland-Pfalz bie-
ten allen Schulen im Land zum
nächsten Schuljahr die Nutzung
eines digitalen Bildungsportals an.
Mit nur einem Zugang sollen künf-
tig die Schülerinnen und Schüler,
Lehrkräfte und Eltern alle digitalen
Angebote zum Lernen, Planen und
Vernetzen nutzen können, sagte
Bildungsministerin Stefanie Hu-
big (SPD) in Mainz. 1,4 Millionen
Euro seien für das größte digitale
Integrationsprojekt vom Bildungs-
ministerium und Pädagogischen
Landesinstitut im Landeshaushalt
bereitgestellt worden.
Auf der Plattform im Bildungs-
portal RLP werde der bereits beste-
hende und mittlerweile von rund
600 Schulen genutzte Schulcampus
mit Lernmaterial aus dem Netz ver-
fügbar sein, kündigte die Ministe-
rin an. Es soll eine Lernsoftware
Mitgliedern der Hochschulleitung
kein Auskunftsanspruch bestehe,
schreibt etwa die Kanzlerin der
Universität Trier. Von der Hoch-
schule Trier heißt es von einem
Sprecher: „Nach Rücksprache mit
dem Präsidium kann ich Ihnen be-
dauerlicherweise keine Auskünfte
zu Ihren gestellten Fragen geben“.
Rechnungshof: Ministerium hat
gegen Vorgaben verstoßen Bei der
Kritik des Rechnungshofes geht es
aber nicht nur um die Höhe des
Gehalts und die Transparenz. Das
Ministerium habe bei den flexiblen
Gehältern „häufig gegen gesetzli-
che Vorgaben verstoßen“. Bei den
Verhandlungen zwischen Minis-
terium und Präsidenten wurden
laut Rechnungshof Zielvereinba-
rungen getroffen, die nicht konkret
formuliert und somit auch nicht
überprüfbar waren. Wurden Ziele
verfehlt, floss das Geld offenbar
trotzdem. Zudem handelte es sich
laut Rechnungshof dabei teils um
Ziele, die einfach nur dem Jobpro-
fil eines Präsidenten entsprachen.
„Die gewünschte Anreizwirkung
konnten diese Zielvereinbarungen
nicht entfalten“, resümiert der
Rechnungshof.
In zwei Fällen überstieg das Ge-
halt der Präsidenten sogar das
Grundgehalt der Besoldungs-
gruppe 10, was nur unter engen
Vorschriften erlaubt ist. „Bei zwei
Präsidiumsmitgliedern wurde
diese Grenze überschritten, ohne
dass die Voraussetzungen für eine
Ausnahme vorlagen“, kritisiert der
Rechnungshof. Insgesamt lasse
sich der „gravierende Anstieg“ nicht
und ein digitales Bücherregal für
die Kinder und Jugendlichen geben
mit Material, das dann auch im
Unterricht benutzt werden kann.
Auch urheberrechtsfrei zugängli-
che Medien sollen verfügbar sein.
Für die Lehrkräfte wird es nach
Angaben von Hubig im Bildungs-
portal perspektivisch in einem
nächsten Schritt ein digitales
Arbeitszimmer für eigenes Unter-
richtsmaterial geben. Es sollen
aber auch Plätze auf der Plattform
eingerichtet werden, in denen
Unterrichtsmaterial mit anderen
Kolleginnen und Kollegen geteilt
werden kann. „Das ist für Lehr-
kräfte teils noch ein etwas un-
gewohntes Vorgehen“, sagte die
Bildungsministerin. „Ich halte die
Art von Teamarbeit aber für den
richtigen Weg. Es ist eine neue Art
zu arbeiten.“
Themen des Tages 3
FOTO: UNI TRIER
mit einer gestiegenen Bedeutung
der Ämter begründen. Das Gehalts-
gefüge sei zudem ähnlich wie an
nordrhein-westfälischen Unis, die
bis zu drei Mal mehr Studierende
haben.
Land sieht gerechte Bezahlung für
komplexe Aufgabe Die Landesre-
gierung sieht das anders. In ihrer
kürzlich veröffentlichten Stellung-
nahme zum Rechnungshofbericht
verteidigt sie die hohen Bezüge.
Als Begründung werden komple-
xere Aufgaben und gestiegene An-
forderungen genannt, die eine für
Beamte „untypische, flexible Vergü-
tungsstruktur“ rechtfertigten. Die
Hochschulen stünden zudem „in
zunehmendem Wettbewerb um die
Gewinnung von hoch qualifizierten
Wissenschaftsmanagerinnen und –
managern als Führungspersonal“.
Nach eigenen Angaben will das
Land die „Angemessenheit“ des
Gehalts in Zukunft aber „stärker in
den Blick“ nehmen. Was das kon-
kret bedeutet, bleibt unklar. Dass
das Wissenschaftsministerium
teilweise rechtswidrig zu hohe Ge-
hälter vergeben hat, wird in dem
Schreiben sogar indirekt eingestan-
den. Eine Prüfung, ob Präsidenten
„rechtswidrig gewährte Leistungs-
bezüge“ zurückzahlen müssten,
sei aber noch nicht abgeschlossen.
Als mehr Transparenz verkauft das
Ministerium, in den Personalak-
ten künftig nachvollziehbar zu do-
kumentieren, warum Präsidenten
welche Leistungsbezüge erhalten.
Überprüfen kann das ohnehin nur
der Rechnungshof, solange die
Zahlen geheim bleiben.
Teil des Bildungsportals werde
auch ein eigener, datenschutz-
rechtlich geprüfter Messenger-
dienst für die Schulen sein, sagte
Hubig. Dieser Schulchat soll für all-
tägliche Absprachen innerhalb der
Schule von Lehrkräften, Eltern und
Schülern genutzt werden, um sich
besser abzustimmen. Dabei gehe
es etwa um so praktische Dinge
wie die Planungen für einen Wan-
dertag und die Absprachen, Essen
und Trinken dazu mitzubringen,
erklärte die Ministerin. Wie dieser
Schulchat eingesetzt wird, soll den
Schulen vor Ort selbst überlassen
werden.
Die Nutzung des gesamten Bil-
dungsportals RLP mit nur noch
einer Anmeldung ist laut Bildungs-
ministerin freiwillig. Ziel sei aber,
dass alle Schulen in Rheinland-
Pfalz damit arbeiten.
MEINUNG
Geheimniskrämerei
um Uni-Verdienste
H
at der Rechnungshof recht
mit seiner Kritik an den
Gehältern der Uni-Prä-
sidenten? Einerseits geht es um
die Höhe, vor allem aber um kaum
nachvollziehbare Festlegungen,
etwa bei Zielvereinbarungen. Teils
sollen hier sogar Gelder geflossen
sein, obwohl die Ziele verfehlt
worden sind.
Wichtig ist, um welche Positio-
nen es hier geht: um die absoluten
Spitzenkräfte an den Universitäten
und damit um Posten, bei denen
es für Steuerzahler interessant und
angemessen ist zu erfahren, wie
sie honoriert werden. Zumal das
Wissenschaftsministerium sogar
Versäumnisse einräumt.
Aus unserer Sicht ist es eindeutig:
Die Öffentlichkeit hat ein Recht
darauf zu wissen, wie hoch die
Verdienste der Uni-Präsidenten
sind und wie sich diese zusammen-
setzen. Zumal es hier die Kritik des
Rechnungshofs gibt. Auch nach
mehrmaliger Aufforderung hat sich
das Ministerium aber geweigert, für
Transparenz zu sorgen. Hingewie-
sen wird auf die „schützenswerten
Interessen des jeweiligen Bezü-
ge-Empfängers gegenüber dem
Informationsinteresse“.
Das ist eine absurde Ausle-
gung: Denn wer Präsidentin oder
Präsident an einer Universität ist,
steht in der Öffentlichkeit. Mit
der Kritik des Rechnungshofs gibt
es einen berechtigten Auskunfts-
anspruch. Denn wie sonst soll die
Öffentlichkeit sich sonst ein Bild
davon machen, ob die Bezahlung
nachvollziehbar ist? Mit solcher
Geheimniskrämerei schadet das
Ministerium sogar den Betroffe-
nen. Denn das ganze Vorgehen ver-
leitet dazu, weiter zu spekulieren,
dass hier bewusst Unterschiede in
der Bezahlung verschwiegen wer-
den sollen, die nicht gerechtfertigt
sein könnten. Dass Spitzenkräfte
angemessen bezahlt werden sollen,
ist Konsens und gilt natürlich für
Führungskräfte an Hochschu-
len und Universitäten. Dass die
Öffentlichkeit aber nicht erfährt,
wofür die Steuergelder an solch ex-
ponierter Stelle eingesetzt werden,
schadet dem Vertrauen und lässt
die Frage nach der Angemessenheit
weiter offen.
Stefanie Hubig (SPD), Bildungsminis-
terin von Rheinland-Pfalz. FOTO: DPA
Produktion dieser Seite:
Marius Kretschmer
4 Themen des Tages
LEITARTIKEL — SIGNALE VOR DEM NATO-GIPFEL
Der Weg in die Nato führt
die Ukraine über Ankara
W
er in die Nato will,
braucht schon vor-
her Verbündete. Und
er sollte den Weg über Ankara
gehen. Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj hat die
Zeichen der Zeit erkannt. Will er
sein Land eines Tages tatsächlich
in das nordatlantische Verteidi-
gungsbündnis führen, darf er kein
Veto riskieren. Im Bündnis gilt das
Einstimmigkeitsprinzip. Alle oder
keiner.
Gemeinsam rein, gemeinsam
raus, so lautet auch die Devise
bei den Nato-Einsätzen in aller
Welt. Ganz gezielt war Selenskyj
vor dem wichtigen Nato-Gipfel in
Vilnius noch beim türkischen Prä-
sidenten Recep Tayyip Erdogan,
der ihn mit der Vergewisserung
entließ, die Ukraine habe sich die
Mitgliedschaft schon jetzt ver-
dient – ein Fingerzeig auch nach
Russland.
Erdogan gab seinem Gast aus
Kiew auch noch hochrangige
ukrainische Offiziere als Ergebnis
eines Gefangenenaustausches
mit, die die Hafenstadt Mariupol
verteidigt hatten. Das sind schöne
Bilder für Zuhause. Selenskyj
hat nun gute Aussichten mit im
Gepäck für den bevorstehenden
Nato-Gipfel, aber keinen verbind-
lichen Zeitplan für eine spätere
Aufnahme ins Bündnis. Die Uk-
raine ist dem Beitrittsaspiranten
Schweden zumindest in diesem
einen Punkt voraus: Sie hat Erdo-
gans frühe Billigung.
Wann wird die Ukraine Nato-
Mitglied? Die Antwort muss
lauten: nach Ende des Krieges mit
Russland. Es geht nur in gesicher-
ten Grenzen. Und der Kriegsver-
lauf könnte Grenzen verschieben.
Der Nato-Gipfel in Vilnius wird
für die Ukraine eine deutliche
Beitrittsperspektive erklären.
Schon beim Spitzentreffen der
Allianz im Jahr 2008 in Bukarest
drängte das Land – gemeinsam
mit Georgien – ins Bündnis.
GLOSSE
Zu wenig Sonnencreme
VON PIA ROLFS
D
er Mensch galt mal als
Krone der Schöpfung. In-
zwischen ist klar: Was er für
eine Krone hielt, sollte lieber ein
Sonnenhütchen sein. Und er selbst
ein Cremeteilchen. Denn viele ver-
wenden zu wenig Sonnencreme,
warnen Experten.
Die Niederländer stellen daher
entsprechende Spender auf – und
hierzulande raten Hautärzte zu drei
bis vier Esslöffeln pro Erwachse-
nem. Das allerdings nicht als Son-
nencremepudding, sondern auf der
Haut. Und genau da liegt der Casus
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Printdesk: Ralf Jakobs (Strategische Leitung),
Marcus Hormes (Operative Leitung)
Doch Deutschland und Frank-
reich blockierten den Beitritt
zum damaligen Zeitpunkt. Aus
heutiger Sicht sprechen Kritiker
von einem strategischen Fehler
der damaligen Bundeskanzlerin
Angela Merkel und des ehema-
ligen französischen Präsidenten
Nicolas Sarkozy. Womöglich hätte
Russlands Präsident Wladimir
Putin seinen wahnwitzigen Krieg
in der Ukraine nie vom Zaun ge-
brochen, hätte man der Ukraine
damals mehr geboten als nur ein
Aktionsprogramm für eine spä-
tere Mitgliedschaft (Membership
Action Plan), eine Warteschleife
also auf den Weg ins Bündnis.
Doch wer hat schon eine solche
Glaskugel für den Blick in die Zu-
kunft zur Verfügung?
Nun muss und wird die Nato
die Ukraine so gründlich auf eine
Mitgliedschaft vorbereiten, dass
militärische Verfahren eingeübt
und die ukrainischen Streitkräfte
auf Nato-Standards getrimmt
sind, wenn der Beitritt eines Tages
dann auch tatsächlich vollzogen
werden kann.
Putin hat sich auch hier einfach
gründlich verrechnet. Mit seinem
Angriffskrieg hat er alles dafür
getan, dass die Ukraine endgültig
den Schutz des Nato-Schirmes
sucht und ihn auch bekommen
wird. Vermutlich werden die
ukrainischen Streitkräfte mit die
modernste Armee Europas haben,
wenn der Tag ihres Beitritts ge-
kommen. Das Bündnis würde
damit noch stärker. Die Nato wird
ihr Gipfel-Signal senden – in die
Welt und nach Moskau.
Knackbraunus: Es muss gecremt
werden. Eine weiße pappige Masse,
die nicht einzieht, macht dann
entweder Flecken auf der Kleidung
– oder freigelassene Sicherheits-
zonen zwischen Creme und Shirt
bekommen einen Sonnenbrand.
Am besten wäre daher wohl, auf
Kleidung zu verzichten und nahtlos
zu cremen.
Wer dafür aber zu schüchtern ist,
kann auch noch seine oder fremde
Brillengläser mit Sonnencreme
einreiben. Dann steht er vielleicht
ersichtlich nicht auf der Sonnen-
seite des Lebens, aber auf der viel
wertvolleren Sonnencremeseite.
Verantwortliche Redakteure:
Birgit Markwitan (Magazine)
Ralf Jakobs (Redaktionsmanagement)
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ANALYSE Während eine Anklage wegen Verrats offenbar vom Tisch ist, hat
Russland dem Söldnerchef Prigoschin den Kampf auf anderer Ebene erklärt.
Wie geht es weiter mit
Wagner-Chef Prigoschin?
VON DASHA LITVINOVA
TALLINN (ap) Auch wenn der Auf-
uf
stand der Wagner-Söldner für Russ-
land einem Hochverrat gleichkam, so
zeichnet sich weiterhin keine Ankla-
ge dafür ab. Der rebellische Chef der
Gruppe, Jewgeni Prigoschin, ist zwei
Wochen nach der Revolte jedenfalls
nach wie vor auf freiem Fuß. Er soll
sich zuletzt in seiner Heimatstadt St.
Petersburg aufgehalten haben.
Statt ihn vor Gericht zu bringen,
scheint der Kreml dem Söldner-Chef
aber an anderer Front zu Leibe zu rü-
cken, bei seinen Finanzen. Könnte es
vielleicht Ermittlungen gegen Prigo-
schin wegen Missbrauchs staatlicher
Gelder geben?
Noch bis vergangene Woche hat-
te die russische Regierung nie zu-
gegeben, das Söldnerunternehmen
finanziert zu haben. Nach dem Auf-uf
stand räumte Präsident Wladimir
Putin aber ein, dass der Staat in nur
einem Jahr umgerechnet fast eine
Milliarde Euro an Wagner gezahlt
habe, neben etwa der gleichen Sum-
me an Regierungsaufträgen für Pri-
goschins weitere Unternehmungen.
Putin fragte sich laut, ob davon Geld
abgezweigt worden sei.
Das staatliche Fernsehen griff das
Stichwort auf. Kommentator Dmitri
Kisseljow sprach von mehr als 1,7
Billionen Rubel (rund 18 Milliarden
Euro), die über Regierungsaufträge
an Prigoschin-Unternehmen gingen
– etwa jeweils zur Hälfte an Wagner
und die Catering-Firma Concord.
RÜCKBLENDE
Was geschah am 10. Juli?
2006 Der polnische Staatspräsident
Lech Kaczynski nimmt den Rücktritt
von Ministerpräsident Kazimierz
Marcinkiewicz an und bestimmt
seinen Zwillingsbruder Jaroslaw
Kaczynski als Nachfolger.
2003 Volkswagen sagt dem Käfer
nach fast 70 Jahren feierlich Lebe-
wohl. Bei einem Festakt auf dem
mexikanischen Werksgelände in
Puebla stellt VW Mexiko die letzte
limitierte Nostalgie-Edition vor.
1998 Der Bundesrat billigt erweiterte
Befugnisse des Bundesgrenzschut-
zes, die sogenannte verdachtsun-
abhängige Kontrolle. BGS-Beamte
dürfen künftig auch auf Bahnhöfen,
in Zügen und Flughäfen „jede Per-
son kurzzeitig anhalten“ und nach
Ausweispapieren fragen.
1993 Als erster 10.000-Meter-Läu-
fer unterbietet der Kenianer Yobes
Die Wirtschaftszeitung „Wedomosti“
berichtete unter Berufung auf eine
dem Verteidigungsministerium na-
hestehende Quelle, die Einnahmen
seien zwischen 2014 und 2023 erzielt
worden. Das wäre vor allem in dem
Zeitraum, in dem sowohl Prigoschin
als auch die russischen Behörden
eine solche Verbindung zum Wag-
ner-Unternehmen oder sogar die
Existenz der Söldnertruppe bestrit-
ten hatten.
 „Das Gefüge des Staa-
tes löst sich auf.“
Andrej Kolesnikow
Carnegie-Forschungszentrum
„Das große Geld hat Prigoschin
den Kopf verdreht“, sagte Fernseh-
mann Kisseljow. Die Erfolge seiner
Privatarmee hätten dem Söldner-
chef dazu offenbar ein „Gefühl der
Straffreiheit“ gegeben. Und ein
möglicher Grund für den Aufstand
könnte eine Weigerung des Verteidi-
gungsministeriums sein, einen mil-
liardenschweren – legalen – Vertrag
mit Prigoschins Catering-Firma Con-
cord zur Verpflegung der Streitkräfte
zu verlängern.
Am Mittwoch zeigten russische
Medien dann Aufnahmen von
Durchsuchungsaktionen in Prigo-
schins Büros in St. Petersburg und
in einer großzügigen Villa. Zu sehen
waren dort auch ein Lieferwagen mit
Kisten voller Geld sowie Goldbarren
und Waffen. Ziel der Enthüllungen
sei, die Person Prigoschin als Olig-
Milliardärsenkel John Paul Getty III.
wurde 1973 als Jugendlicher in Rom
von Mafiosi entführt und kam nach
Lösegeldzahlung frei. 1981 erlitt er
einen Schlaganfall. FOTO: DPA
Ondieki die 27-Minuten-Barriere:
Er stellt mit 26:58,38 Minuten in
Oslo einen neuen Weltrekord auf.
Seit 2020 liegt der Weltrekord bei
26:11,00 Minuten.
1973 Nach drei Jahrhunderten briti-
KARIKATUR: MARTIN ERL
archen darzustellen, erklärte dazu
Ilja Schumanow von der Anti-Kor-
ruptions-Organisation Transparen-
cy International. Die Botschaft des
Kremls laute nun: „Wir haben es mit
einem Dieb, einer korrupten Person
zu tun, einem Dieb und einem Olig-
archen, der zu weit gegangen ist und
Geld aus der Staatskasse gestohlen
hat“, sagte Schumanow. Das sei eine
klare Erklärung, und niemand müsse
geopfert werden – außer Prigoschin.
Wagner sei wahrscheinlich mit Bar-
geld über Briefkastenfirmen oder mit
Regierungsaufträgen an Prigoschins
andere Unternehmen bezahlt wor-
den.
Der Umgang mit Prigoschin ist für
manche Beobachter vor allem ein Si-
gnal für die Schwächung des Staates.
Andrej Kolesnikow vom Carnegie-
Forschungszentrum schrieb: „Das
Gefüge des Staates löst sich auf.“ Und
der St. Petersburger Stadtrat Nikita
Juferew beklagte eine „Erosion des
Rechtssystems“ in Russland. Tausen-
de Personen seien mit Panzern auf
Moskau zugerollt. Daraufhin sage
der Präsident: „Ich werde euch alle
bestrafen, ihr seid Meuterer.“ Und
dann geschehe nichts.
Doch Experte Schumanow von
Transparency International glaubt,
dass in der Causa noch längst nicht
das letzte Wort gesprochen ist. „Ich
würde ein paar Wochen warten“,
sagte er der AP. Dann werde es sicher
eine Reaktion im Bezug auf Prigo-
schin und seine unternehmerischen
Aktivitäten geben.
scher Herrschaft wird der Inselstaat
Bahamas im Atlantischen Ozean un-
abhängig.
1973 Süditalienische Mafiosi ent-
führen in Rom den Enkel des ameri-
kanischen Ölmilliardärs Paul Getty.
Bevor der Teenager nach fünf Mona-
ten gegen ein hohes Lösegeld frei-
kommt, schneiden die Kidnapper
ihm das rechte Ohr ab.
1953 In der UdSSR erfährt die Be-
völkerung von der Absetzung des
gefürchteten Geheimdienstchefs
und Innenministers Lawrenti Berija.
Auf Veranlassung Nikita Chruscht-
schows, der neuen Nummer eins
im Sowjetreich nach Stalin, war
Berija bereits am 26. Juni verhaftet
worden. Am 23. Dezember wird er
hingerichtet.
1943 Unter dem Kommando des
amerikanischen Generals Dwight
D. Eisenhower landen innerhalb
weniger Tage 160 000 britische und
MONTAG, 10. JULI 2023
BERLINER NOTIZEN
Der Bundestag –
reif für die Insel
„Schönen Sommer“, „gute Erho-
lung“ – die Abgeordneten gingen
am Freitag mit vielen guten Wün-
schen in die parlamentarische
Sommerpause. Vor Jahren mahnte
der damalige Bundestagspräsident
Norbert Lammert die Parlamen-
tarier noch, „nicht zu weit hin-
auszuschwimmen“. Der aktuelle
Vizepräsident Wolfgang Kubicki
schob möglichen Sondersitzungen
diesmal rasch einen Riegel vor. „Es
gibt keine Sondersitzung, schon
wegen des CO2-Abdrucks“, grinste
Kubicki am Rande des Plenums.
Da ist jemand reif für die Insel.
Der Bundestag schloss die Pforten
allerdings mit reichlich Pulver-
dampf unter der Kuppel. Armin
Laschet etwa, Ex-Unions-Kanzler-
kandidat, las mit einer bemerkens-
werten Rede der AfD die Leviten.
„Haben Sie Herzprobleme, oder
was?“, ätzte Laschet wegen Zwi-
schenrufen von rechts. Oder aber
SPD-Heißsporn Michael Schrodi,
der wegen einer Entgleisung in der
Heizungsdebatte ein Ordnungs-
geld verpasst bekam. „Ruhe hier“,
rief Bundestagspräsidentin Bärbel
Bas zwischendurch sogar. Ruhe
kehrt nun bis September ein.
Der Held der Woche war CDU-
Mann Thomas Heilmann. Er
sorgte für den Stopp des Hei-
zungsgesetzes durch das Verfas-
sungsgericht. Im Bundestag wurde
er dafür von einigen gefeiert, es
wurde mit ihm gefeixt, gejubelt, es
gab Selfies. Selbst Grüne kamen
auf Heilmann zu: „Du Verfassungs-
schützer.“ Erleichtert war auch
CDU-Chef Friedrich Merz. Er soll
sich noch am Abend des Urteils
ein Schlückchen gegönnt haben.
Katerstimmung hingegen beim
Kanzler ...
Boris Pistorius, Verteidigungsmi-
nister und laut Umfragen belieb-
tester Politiker in Deutschland,
hat da ganz andere Sorgen. Die
Wäsche. Wie jeder andere auch.
Der Minister von der SPD ist viel
unterwegs, lebt sozusagen aus
dem Koffer. Jedenfalls sah man
Pistorius jetzt in Berlin-Mitte in
einer Reinigung. Dort holt er eine
große Tüte mit frisch gesäuberten
und gebügelten Klamotten ab.
Wie meinte mal ein Dichter und
Denker? „Waschen ist besser als
kratzen.“ Auch waschen lassen.
Produktion dieser Seite:
Michaela Heinze, Vincent Bauer
Ulrich Brenner
amerikanische Soldaten im Süden
Siziliens („Operation Husky“).
GEBURTSTAGE
1958 Fiona Shaw (65), irische
Schauspielerin, bekannt durch ihre
Nebenrolle in „Jane Austens Verfüh-
rung“ und als Tante Petunia Dursley
in „Harry Potter“-Filmen
1953 Didier Eribon (70), franzö-
sischer Soziologe und Philosoph
(„Rückkehr nach Reims“)
1948 Heinz Fromm (75), deutscher
Jurist, Präsident des Bundesamtes
für Verfassungsschutz 2000-2012
1943 Arthur Ashe, amerikanischer
Tennisspieler, erster schwarzer
Wimbledonsieger 1975, gest. 1993
1938 Hans-Peter Hallwachs, deut-
scher Schauspieler (Kinofilm „Der
Baader Meinhof Komplex“), gest.
2022
MONTAG, 10. JULI 2023 Themen des Tages 5

Natogipfel sucht nach Plan B für die Ukraine

Das Bündnis will bei sei- Programm wollen die Nato-Staaten
bis zu 500 Millionen Euro jährlich
nem bedeutenden Gipfel in einzahlen, davon rund 50 Millio-
dieser Woche in Vilnius nen Euro aus Deutschland, wie in
weitere Unterstützung für Berlin betont wird.
Weil das Bündnis die Ukraine
die Ukraine organisieren. nicht aufnehmen wird, solange
In einem Nato-Ukraine-Rat der Krieg mit Russland nicht been-
soll eine schnelle Nato-Mit-
it det ist, sucht die Allianz gewisser-
maßen nach einem Plan B für die
gliedschaft des Landes Ukraine. Eine Aufnahme setzt gesi-
nach Kriegsende vorberei- cherte Grenzen und einen Frieden
tet werden. mit Russland voraus, sonst würde
das Bündnis mit der Beistandsver-
pflichtung aus Artikel 5 des Nordat-
VON HOLGER MÖHLE lantik-Vertrages direkt in den Krieg
mit Russland schlittern. Nun will
VILNIUS 500 Tage Krieg in Europa. der Nato-Gipfel als Angebot und
Und die bange Frage: Wie lange Wegweiser in Vilnius einen Nato-
noch? Das sind die düsteren Vor- Ukraine-Rat einrichten, durch den
zeichen des wegweisenden Nato- notwendige Reformen vorbereitet
Gipfels am Dienstag und Mittwoch werden sollen, damit das Land,
in Vilnius, den das Bündnis als deut- wenn der Krieg vorbei ist, eben
liches Zeichen an schnellstmöglich
Russland mit Vo- Nato-Generalsekretär dem Bündnis bei-
tum des Gipfels Jens Stoltenberg mach- treten kann. Zu
vor einem Jahr in dem Reformpa-
Madrid bewusst te vor dem Gipfel deut- ket gehören unter
an die Nato-Ost- lich, dass die Ukraine anderem gute Re-
flanke in die litaui- beim Gipfel in Vilnius gierungsführung,
Ein Wachmann geht an einem Banner vor dem Veranstaltungsort des Natogipfels vorbei. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine wird am Dienstag und Mittwoch
sche Hauptstadt
verlegt hat. Da-
auf jeden Fall eine Bei- Kampf gegen Kor-
ruption, aber auch in der litauischen Hauptstadt Vilnius ganz oben auf der Tagesordnung stehen. FOTO: MINDAUGAS KULBIS/AP/DPA
mit aus 500 Tagen trittsperspektive be- die Interoperabili-
Krieg möglichst kommen werde. tät der Streitkräf- tenberg machte vor dem Gipfel ne Nato-Länder könnten als eine Art Tür, als er sagte, die Ukraine habe von Erdogan nicht entschlossen ge-
nicht 1000 oder te und Geheim- deutlich, dass die Ukraine beim Garantiestaaten für die Ukraine fun- sich eine Mitgliedschaft im Bünd- nug gegen PKK-Aktivisten vorgeht,
1500 Tage werden, wollen die Staats- schutz nach Nato-Standards, wie es Gipfel in Vilnius auf jeden Fall eine gieren und Kiew über mehrere Jahre nis „zweifellos verdient“. Erdogan die in Schweden leben. Erdogan
und Regierungschefs der 31 Nato- in Berlin heißt. Schon wird davon Beitrittsperspektive bekommen systematisch mit Waffen beliefern. gilt als ein möglicher Vermittler für besteht auf die Auslieferung von
Staaten von Vilnius aus ein deutli- gesprochen, die Ukraine könnte werde. Dazu wollen die Staaten des Der ukrainische Präsident Wolo- Gespräche zwischen Russland und PKK-Kämpfern, denen in der Türkei
ches Zeichen an die Ukraine senden. diese privilegierte Warteschleife ge- Bündnisses auch dabei helfen, die dymyr Selenskyj, der in Vilnius als der Ukraine über einen Waffenstill- Gefängnis drohen würde. „Wir sind
Das Land will selbst schnellstmög- wissermaßen als Trostpreis verste- Modernisierung der ukrainischen Gast im Kreis der Nato-Staats- und stand oder Frieden. bereit, jeden aufzunehmen, der den
lich in die Nato, soll aber erst durch hen. Doch der Nato-Ukraine-Rat sei Streitkräfte voranzutreiben. Regierungschefs erwartet wird, Zugleich wartet Beitrittsaspirant Grundwerten des Bündnisses treu
ein mehrjähriges, breit angelegtes eben ein Gremium, durch das man Kiew wünscht sich von der Nato sondierte am Wochenende beim Schweden weiter auf grünes Licht ist“, wird Erdogan zitiert, was als
politisch-militärisches Unterstüt- auch institutionell eng im Gespräch bis zu einer späteren Aufnahme wichtigen Nato-Mitglied Türkei die vor allem aus Ankara. Die Türkei Spitze gegen Schweden verstanden
zungspaket, ein „Comprehensive bleiben und das einen Pfad zu einer Sicherheitsgarantien. Unter ande- Stimmung für einen späteren Bei- blockiert bislang den Beitritt Schwe- wird. An diesem Montag will Stol-
Assistance Package“, in seinem Ab- späteren Mitgliedschaft aufzeigen rem kursiert die Idee des früheren tritt seines Landes. Präsident Recep dens als 32. Mitglied in das Bündnis tenberg einen nächsten Anlauf un-
wehrkampf gegen Russland noch könne. Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Tayyip Erdogan öffnete dem Gast wegen Sicherheitsbedenken, weil ternehmen, um zwischen der Türkei
besser aufgestellt werden. In dieses Nato-Generalsekretär Jens Stol- Rasmussen, der vorschlägt, einzel- aus Kiew gewissermaßen schon die das skandinavische Land aus Sicht und Schweden zu vermitteln.

INTERVIEW CHRISTOPH HEUSGEN

„Putin hat sein Land durch diesen Krieg ruiniert“

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, spricht hinsichtlich des Nato-Gipfels von mehr Verantwortung für die Europäer.
MÜNCHEN/VILNIUS Das Verhältnis
der Nato und des Westens zu Russ-
land ist mit dessen Angriffskrieg
gegen die Ukraine zerrüttet. Chris-
toph Heusgen plädiert als Leiter der
Münchner Sicherheitskonferenz vor
dem Nato-Gipfel in dieser Woche in
Vilnius für maximale militärische
Unterstützung der Ukraine.
Herr Heusgen, 31 Nato-Staaten
haben keinen geeigneten Nachfolger
für Generalsekretär Jens Stoltenberg
gefunden. Was sagt das über den
Zustand der Allianz aus?
HEUSGEN Eine solche Top-Persona-
lie, die mit über Frieden und Sicher-
heit in der Welt entscheidet, muss
wohl überlegt sein. Ich fände es aber
sehr gut, wenn die Nato erstmals in
ihrer Geschichte eine Frau als Gene-
ralsekretärin bekäme. Eine Vertrete-
rin aus Osteuropa an der Spitze wäre
auch ein Signal an Russland.
Ist es also richtig, wenn die Nato
Christoph Heusgen, der Chef der
Münchner Sicherheitskonferenz, gilt
als ein Diplomat mit viel Krisenerfah-
rung. FOTO: JÖRG CARSTENSEN/DPA
im reißenden Strom des Ukraine-
Krieges die Führung nicht wechselt
und mit Jens Stoltenberg nochmals
verlängert hat?
HEUSGEN Ich bin da positiv vorein-
genommen. Bundeskanzlerin Angela
Merkel war 2014 mitentscheidend bei
der Auswahl von Jens Stoltenberg, der
seither das Bündnis in schwierigen
Phasen wirklich hervorragend gelei-
tet hat. Es ist deshalb eine gute Nach-
richt, dass er noch einmal verlängert.
Womit kann die Nato bei ihrem
Gipfel in Vilnius Wladimir Putin
aktuell wirklich beeindrucken?
HEUSGEN Ich glaube, dass Wladi-
mir Putin von der Geschlossenheit
des Bündnisses schon jetzt schwer
beeindruckt ist. Er dachte, er könn-
te es spalten. Aber das Gegenteil ist
der Fall. Die Nato ist so geeint wie nie.
Putin erfährt, dass die Staaten der Al-
lianz, organisiert im Ramstein-For-
mat, die Ukraine weiter mit Waffen,
Munition und der Wartung militä-
rischen Geräts unterstützen. Vom
Gipfel in Vilnius muss die Nachricht
kommen, dass die Nato-Staaten da-
mit nicht nachlassen werden.
Auch Kampfjets?
HEUSGEN Ich vertrete schon lange
die Meinung, dass ein militärischer
Einsatz im Verbund den größten Er-
folg verspricht – Artillerie, Panzer,
Bodentruppen, Drohnen und eben
auch Kampfflugzeuge. Ich hoffe sehr,
dass die geplante Unterstützung mit
F16-Jets aus US-Produktion zustan-
de kommt, damit die Ukraine sich
auch in der Luft besser gegen die
russische Aggression wehren kann.
Deutschland, das über keine F16-
Kampfflugzeuge verfügt, könnte mit
Logistik und Ausbildung helfen.
Rechnen Sie zum Nato-Gipfel mit
einer militärischen Provokation
an der Grenze zu Litauen oder mit
einer Eskalation des Krieges in der
Ukraine, um die Nato abzulenken?
HEUSGEN Putin wird sich nicht direkt
mit der Nato anlegen. Nadelstiche
sind bei ihm immer möglich, weil er
davon lebt, dass man ihm alles zu-
traut. Er glaubt ja immer noch, dass
er am längeren Hebel sitzt, weil er
die Durchhaltefähigkeit der Allianz
bezweifelt.
Jetzt soll ein Nato-Ukraine-Rat ein-
gerichtet werden. Ist das mehr als
ein Trostpflaster für Ukraine, weil
das Land nicht Nato-Mitglied wer-er
den kann, solange der Krieg tobt?
HEUSGEN Die Ukraine muss und sie
wird auch Mitglied der Nato werden –
sobald die Bedingungen es zulassen.
Die Ukraine in der jetzigen Phase des
Konflikts aufzunehmen, scheidet
aus. Das würde das Bündnis direkt
in den Krieg hineinziehen, weil dann
nach Artikel 5 des Nordatlantikver-
trages die Beistandsverpflichtung fäl-
lig wäre. Vom Gipfel in Vilnius sollte
aber das Signal ausgehen, dass die
Ukraine zur Nato-Familie gehört.
Wir sollten den Nato-Ukraine-Rat
nutzen, um dort die Bedingungen
für eine spätere Vollmitgliedschaft
der Ukraine zu besprechen.
Welche Sicherheitsgarantien kann
die Nato der Ukraine geben?
HEUSGEN Wir müssen der Ukraine
alle militärischen Mittel zur Verfü-
gung stellen, die das Land braucht,
um sich zu verteidigen, sonst hört
die Ukraine auf zu existieren. Eine
Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ist
im Übrigen die beste Versicherung
für die immensen Investitionen, die
für den Aufbau der zerstörten Ukrai-
ne notwendig sein werden.
Wenn Putin einen Verhandlungsfrie-
den über die Ukraine mit der Nato-
Führungsmacht USA aushandeln
wollte, hat der dazu eine Chance?
HEUSGEN Verhandlungen sind im-
mer gut, wenn es nur ein Fünkchen
Hoffnung gibt, dass das Leiden der
Menschen aufhört. Es ist aber völlig
ausgeschlossen, dass Putin noch
einmal auf Augenhöhe mit den USA
oder China agieren kann. Er ist ein
Paria der internationalen Politik,
seine Glaubwürdigkeit ist vollständig
verbraucht. Er hat sein Land durch
diesen Krieg ruiniert. Russland wird
ein Juniorpartner Chinas werden.
DIE FRAGEN STELLTE HOLGER MÖHLE.

Druck, Krise und mächtig obenauf in der Sommerpause

Viele Abgeordnete dürften über die Ruhe in den nächsten Wochen froh sein – keine hitzigen Debatten, keine Sitzungen. Ein Blick auf die Lage der Parteien.
VON HAGEN STRAUSS
BERLIN Genau für acht Wochen ruht
im Bundestag nun weitgehend das
politische Geschäft. Wie jedes Jahr
wurde mitunter den Abgeordneten
der dezente Hinweis gegeben, bit-
teschön nicht mit einer Forderung
ein Sommertheater zu verursachen
oder sich daran zu beteiligen. Vor
allem die Ampel-Parteien hoffen auf
Ruhe, bevor die Auseinandersetzung
im Bundestag im September wieder
mit dem Heizungsgesetz beginnt.
Druck, Krise, obenauf – so starten die
Fraktionen in die Parlamentsferien.
Produktion dieser Seite:
Michaela Heinze
Gerrit Dauelsberg
SPD: Die wichtigste Personalent-
scheidung ist gefallen, Fraktions-
chef Rolf Mützenich macht weiter.
Er sichert dem Kanzler den Rückhalt.
Ansonsten steht die Kanzlerfraktion
mächtig unter Druck. In Umfragen
geht es für die SPD weiter bergab; die
Verunsicherung der Bürger wegen
der Wärmewende wird in den Wahl-
kreisen gespiegelt. Auch hängen vie-
le Gesetze in der Warteschleife. Der
Sommer könnte unruhig werden für
die Sozialdemokraten. Nicht zuletzt,
weil Bundestagspräsidentin Bärbel
Bas (SPD) aus Karlsruhe den Arbeits-
auftrag erhalten hat, für bessere Ver-
fahren im Parlament zu sorgen.
CDU/CSU: Die Unruhe, die es um
Friedrich Merz gegeben hat – Macht-
kampf um die K-Frage, Streit um
seinen Anti-Grünen-Kurs und Um-
gang mit der AfD – hat die Unions-
fraktion weit weniger erfasst als die
Partei des CDU-Chefs. Merz konnte
bei den Abgeordneten punkten mit
einer beherzten Rede in der jüngsten
Fraktionssitzung. Auch der Erfolg des
CDU-Mannes Thomas Heilmann,
der das Heizungsgesetz stoppen ließ,
hat Merz Luft verschafft. Doch auch
im Sommer werden die Unionsab-
geordneten auf Umfragen schauen
und sich fragen, warum sie nicht die
Wählergunst gewinnen, aber die AfD.
Grüne: Die Grünen befinden sich in
einer veritablen Krise. In Umfragen
fallen die Grünen zurück, Koali-
tionsstreitigkeiten mit mangelnder
Rückendeckung durch den Kanz-
ler in der Klimapolitik haben vie-
len zugesetzt; die Heizungsdebatte
könnte den Grünen den Sommer
verhageln. Zudem sind sie im Osten
mitunter neues Feindbild. Und mit
der eigenen Performance kann man
nicht unbedingt zufrieden sein. Wirt-
schaftsminister Robert Habeck etwa
strauchelte zuletzt häufiger bei sei-
nen Vorhaben. Auch der Umgang von
Ministerin Lisa Paus mit der Kinder-
grundsicherung sorgte für Unruhe.
FDP: Der Kurs, der auch in der Frak-
tion umstritten ist, Opposition in
der Regierung zu sein, zahlt sich bis-
her nicht aus. Den Liberalen ist die
Trendwende in den Umfragen nicht
gelungen – und der rigide Sparkurs
Der Bundestag ist über den Sommer
weitestgehend leer. FOTO: BERND SETTNIK/DPA
von Finanzminister Christian Lind-
ner nervt. Ausweg? Ratlosigkeit. Die
Liberalen sehen sich als Korrektiv zu
den anderen Koalitionspartnern. Das
bedeutet Schwerstarbeit. Am Ende
streiten vor allem zwei: FDP und
Grüne. Es muss Kraft getankt werden.
AfD: Eine Fraktion ist angesichts
der Umfragewerte obenauf: Die
Parlamentarier gehen vor Selbstbe-
wusstsein strotzend in den Sommer.
Es läuft, weil man von der Verunsi-
cherung der Bürger profitiert und
die anderen Parteien ratlos sind im
Umgang mit der AfD. Überzeugende
Konzepte liegen nicht vor. Ende Juli
geht es beim AfD-Parteitag viel um
Satzungsfragen und einen eigenen
Kanzlerkandidaten.
Linke: Als eine Fraktion geht die
Linke in die Sommerpause, als zwei
Fraktionen könnte sie zurückkom-
men – falls Sahra Wagenknecht eine
eigene Partei gründen wird. Interner
Streit um den Kurs in der Russland-
politik lähmt die Linke.
6 Themen des Tages
Rechtspopulisten europaweit auf Vormarsch
Schweden oder Finnland Finnland: Auch hier ein Rechtsruck –
seit Ende Juni regiert eine Vier-Par-
galten einst als besonders teien-Koalition unter der Führung
liberal – inzwischen gibt des konservativen Ministerpräsi-
es dort einen Rechtsruck. denten Petteri Orpo. Seine Natio-
nale Sammlungspartei war bei der
Droht dieses nach dem Wahl Anfang April stärkste Kraft vor
Bruch der Koalition auch der rechtspopulistischen Partei „Die
den Niederlanden? Euro- Finnen“ und den Sozialdemokraten
seiner Vorgängerin Sanna Marin. Die
pas Politiker schauen mit Rechten sitzen in Finnland nun mit
bangem Blick auf Wahlen. in der Regierung. In Orpos Mitte-
Rechts-Bündnis fielen der Finnen-
VON DEN DPA-KORRESPONDENTEN Partei mehrere Schlüsselressorts wie
Finanzen, Wirtschaft, Inneres und
STOCKHOLM/HELSINKI/AMSTERDAM/ Justiz sowie Gesundheit und Sozia-
ROM/PARIS/BERLIN (dpa) In Stock- les zu. Die Chefin der Finnen-Partei,
holm, Helsinki und Rom sitzen sie – Riikka Purra, wurde Finanzministe-
direkt oder indirekt – bereits an den rin und Vize-Regierungschefin. Sie
Schalthebeln der Macht: rechte und kündigte einen „Paradigmenwech-
populistische Parteien. Nach dem sel“ bei der Migration an.
Bruch der Vier-Parteien-Koalition In der Zusammenarbeit mit Pur-
von Ministerpräsident Mark Rutte ras Partei knirschte es von Beginn an:
könnte das auch den Niederlanden Nach nur zehn Tagen im Amt musste
bevorstehen. In Deutschland sehen der rechtspopulistische Wirtschafts-
Meinungsumfragen die rechte AfD minister Vilhelm Junnila im Zuge ei-
ebenfalls auf dem Vormarsch. Über- nes Skandals um seine Kontakte in
all spielt die Migrationspolitik dabei die rechtsextreme Szene und Scherze
eine große Rolle. Rutscht Europa über Nazi-Symbole zurücktreten.
politisch nach rechts?
Niederlande: Die nun zerbrochene
Schweden: Bei der Parlamentswahl Regierung war bereits die vierte in
2022 wurden die rechtspopulisti- Folge unter Führung der rechtslibe-
schen Schwedendemokraten (SD) ralen VVD mit dem seit fast 13 Jahren
mit über 20 Prozent der Stimmen regierenden Mark Rutte. Zu dieser
erstmals zweitstärkste Kraft hinter Koalition hatten sich vier Parteien
den abgelösten Sozialdemokraten. verschiedenster Ausrichtung in neun
Die Partei hat Wurzeln in der Neo- Monaten Koalitionsverhandlungen
nazi-Szene der 90er-Jahre und wird zusammengerauft. Doch bei vielen
von vielen Schweden äußerst kritisch wichtigen Themen wurden kaum
gesehen. Dennoch Entscheidungen
entschied sich der In Deutschland etwa getroffen. Einig
Chef der konser- waren sich alle,
vativen Partei „Die
feiert die AfD Erfolge dass der Flücht-
Moderaten“, Ulf in Umfragen und in der lingszuzug be-
Kristersson, auf Kommunalpolitik. grenzt werden
seinem Weg ins soll – die VVD aber
Amt des Regierungschefs zu einer pochte auf eine Beschränkung des
engen Zusammenarbeit mit den SD. Familiennachzugs, was den anderen
Die Rechten sitzen zwar nicht direkt Parteien zu weit ging.
in seiner konservativ-liberalen Koali- Ob es bei einer Neuwahl zu einem
tion – die Minderheitsregierung ist Rechtsruck kommt, ist unklar. Das
aber auf ihre Unterstützung ange- Kalkül von Rutte könnte sein, mit
wiesen. Die Regierungspolitik ist da- dem Reizthema Migration von der
her stark von den Wahlversprechen neuen Kraft auf der rechten Seite, der
der SD gefärbt. Das betrifft vor allem rechtspopulistischen Bauerbürger-
die Migrationsfrage, aber auch die bewegung BBB, Wähler zurückzu-
Klima-, Umwelt- und Sozialpolitik. gewinnen. Bei der Provinzialwahl im
Zukunft des Eritrea-Festivals nach Ausschreitungen ungewiss
Krawalle bei der umstrittenen Veranstaltung in Gießen haben eine Grundsatzdebatte ausgelöst. Nach der Gewalt vom Samstag blieb es aber friedlich.
EVA KRAFCZYK UND vals war der Zentralrat der Eritreer
CHRISTINE SCHULTZE in Deutschland, der wegen seiner
Nähe zu dem Regime in dem Land
GIESSEN (dpa) Bei Ausschreitungen am Horn von Afrika als umstritten
am Rande des umstrittenen Eri- gilt. In Eritrea regiert Präsident Isay-
trea-Festivals in Gießen sind am as Afewerki in einer Ein-Parteien-
Wochenende 28 Polizisten verletzt Diktatur. Meinungs- und Pressefrei-
worden. Es habe sich überwiegend heit sind stark eingeschränkt. Auch
um Platzwunden, Bänderrisse oder Menschenrechtsorganisationen ha-
Zerrungen gehandelt, sagte ein Po- ben wiederholt von schweren Miss-
lizeisprecher. Gegner der Veranstal- ständen berichtet. Schon im August
tung bewarfen am Samstag Beamte 2022 war es bei der vorangegange-
mit Steinen und Flaschen und zün- nen Veranstaltung zu gewaltsamen
deten Rauchbomben. Sie durchbra- Ausschreitungen mit verletzten Be-
chen Absperrungen und versuchten, suchern und Polizisten gekommen.
auf das Festivalgelände zu gelan- Die Stadt Gießen hatte vergeblich
gen. Polizisten setzten Pfefferspray versucht, gerichtlich ein Verbot des
und Schlagstöcke ein. Auch in der Festivals durchzusetzen, auch weil
Stadt kam es zu Zusammenstößen die Polizei zuvor Kenntnis davon
mit der Polizei. Am Sonntag blieb bekommen hatte, dass womöglich
es friedlich. Veranstalter des Festi- gewaltbereite Störer anreisen wür-
Neues Video zeigt Boot mit Long- und Post-Covid-Kranke Hofreiter will Rüstungsexporte
Migranten kurz vor Untergang sollen mehr Hilfen erhalten an Diktaturen stoppen
ATHEN (dpa) Nach dem schweren wie die Besatzung eines Tankers ver-
Bootsunglück mit Hunderten er- sucht, die Migranten mit Trinkwasser
trunkenen Migranten vor gut drei und Lebensmittel zu versorgen. Das
Wochen westlich von Griechenland rostige Fischerboot neigt sich wegen
hat der neue griechische Migrations- der vielen Menschen an Bord und
minister Dimitris Kairidis am Sams- droht zu kentern.
tag erstmals Stellung bezogen und Kairidis verwies auf die Justiz: „Der-
ausländische Medien, Flüchtlings- zeit läuft eine unabhängige gerichtli-
organisationen sowie Europaabge- che Untersuchung, deren Ergebnisse
ordnete scharf kritisiert. Unterdessen ich nicht kennen kann.“ Unterdessen
veröffentlichte der Athener TV-Sen- verfolge man alle Kommentare, egal,
der Mega in seinen Abendnachrich- wie bösartig sie seien. Die Regierung
ten am Samstag ein neues Video verfolge weiterhin eine faire, aber
von dem stählernen Fischkutter, das strenge Migrationspolitik. Nicht die
wenige Stunden vor dem Untergang Menschenhändler dürften entschei-
aufgenommen wurde. Zu sehen ist, den, wer nach Europa einreise.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni – hier im Juni beim EU-Gipfel im Europäischen Rat in Brüssel vor Journalisten – steht zweifelsohne dafür, dass Rechts-
populisten europaweit stark im Kommen sind.
März wurde die BBB stärkste Kraft.
Bei einer Neuwahl wird ihr ein großer
Erfolg vorhergesagt.
Italien: 2022 kam Giorgia Meloni
von der ultrarechten Partei Fratelli
d’Italia an die Macht, mit den klei-
neren Rechtspopulisten der Lega
und der rechtskonservativen Forza
Italia. Meloni konnte praktisch alle
Unzufriedenen – Corona-Zweif- if
ler, EU-Kritiker, Ausländerfeinde,
Russland-Freunde und Gegner von
Waffenlieferungen an die Ukraine –
vereinen. Ihre Rechts-Rechts-Mit-
te-Koalition regiert Italien seitdem
relativ skandalfrei – zumindest ge-
messen an den Befürchtungen we-
gen Melonis Wurzeln in einer aus
dem Faschismus hervorgegangenen
Partei. International blieb Italien un-
ter ihr ein verlässlicher Partner.
Just beim Thema Migration konn-
te sie ihr größtes Versprechen an die
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot zum Messegelände in Gießen an –
28 Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt.
den. Am Samstag waren mehr als
1000 Polizisten in Gießen im Einsatz,
zwischenzeitlich wurden weitere
Kräfte aus ganz Hessen alarmiert.
Auch ein Wasserwerfer stand be-
reit. Bundesinnenministerin Nancy
BERLIN (epd) Long- und Post-Co-
vid-Patienten soll nach einem Me-
dienbericht mit mehr Informationen
und gezielterer Forschung geholfen
werden. Entsprechende Initiativen
plane Bundesgesundheitsminister
Karl Lauterbach (SPD). Lauterbach
will sein Programm am Mittwoch in
Berlin vorstellen.
Laut Berliner „Tagesspiegel“ ar-
beitet das Gesundheitsministerium
etwa an einer Webseite für Long-Co-
vid-Patienten und deren Angehörige.
Ausgebaut werden solle zudem die
„Versorgungsforschung“: Betroffene
sollen so leichter eine gute Betreu-
Wähler bislang nicht erfüllen: Statt
die vielen Mittelmeermigranten aus
Nordafrika von den süditalienischen
Küsten abzuhalten, kamen in diesem
Jahr bislang mehr als doppelt so vie-
le Leute in Booten an wie im selben
Vorjahreszeitraum. Meloni arbeitet
fieberhaft an Deals mit der EU, euro-
päischen Partnern und Ländern wie
Tunesien und Libyen, um die Men-
schen vor der Überfahrt aufzuhalten.
Wie erfolgreich sie dabei ist, dürfte
große Auswirkungen auf die Dauer
ihrer Regierung haben.
Frankreich: In Frankreich legte das
rechtsnationale Rassemblement
National von Marine Le Pen bei der
Parlamentswahl vor gut einem Jahr
kräftig zu und ist nun größte Oppo-
sitionsfraktion in der Nationalver-
sammlung. Für das Mitte-Lager von
Präsident Emmanuel Macron ist die
rechte Partei inzwischen der gefürch-
FOTO: ARNE DEDERT/DPA
Faeser (SPD) verurteilte die Ge-
walt. Hessens Innenminister Peter
Beuth (CDU) forderte die Bundesre-
gierung auf, den Botschafter des Lan-
des einzubestellen. „Der eritreischen
Regierung muss deutlich gemacht
ung finden. Für den Herbst sei ein
Runder Tisch zum Austausch über
Long- und Post-Covid geplant. Das
Bundesgesundheitsministerium
wolle auch die Befähigung von Ärz-
ten und Reha-Experten im Umgang
mit diesen Erkrankungen vorantrei-
ben. Auch über Post-Vac-Fälle solle
der Runde Tisch beraten, also über
Erkrankungen infolge der Impfung
gegen Corona.
In der Ampel-Koalition wird laut
„Tagesspiegel“ der Ruf nach mehr
Geld für die Erforschung von Long
Covid laut. Im Haushaltsentwurf fin-
de sich bisher kein Geld dafür.
tetste Gegner, der gestärkt aus den
Rentenprotesten hervorgegangen
ist und auch von den jüngsten Vor-
stadtkrawallen profitieren dürfte. Da
Frankreich erst 2027 wieder wählt,
ist aber offen, ob all das zu einem
Rechtsruck führen wird.
Dass die Politik des Liberalen Ma-
cron sich bereits etwas nach rechts
verschoben hat, hat damit zu tun,
dass das Präsidentenlager bei der
Parlamentswahl die absolute Mehr-
heit verloren hat. Als Partner für eine
Regierungszusammenarbeit schei-
den Le Pens Rechtsnationale und
das Linksbündnis aus. Als einziger
Partner mit Gewicht verbleiben die
konservativen Républicains, deren
rechter Flügel mit teils extremen Po-
sitionen auf dem Thema Migration
herumreitet. Die Regierung versucht
darauf einzugehen.
Deutschland: Seit Monaten sonnt
werden, dass eritreische Konflikte
nicht auf deutschem Boden ausge-
tragen werden dürfen“, sagte er am
Samstag. „Unsere Polizistinnen und
Polizisten sind nicht der Prellbock für
Konflikte von Drittstaaten.“ Stephan
Brandner, stellvertretender AfD-
Bundessprecher, kritisierte, dass das
Eritrea-Festival in Deutschland statt-
finden dürfe. „Die Diktatur möge sich
selbst in Eritrea feiern. So etwas hat
in unserem Land nichts verloren.“
Nach Polizeiangaben wurden
100 Ermittlungsverfahren, unter
anderem wegen Körperverletzung
und schwerem Landfriedensbruch,
eingeleitet. Die Polizisten hätten
mehr als 400 Personen kontrolliert
und gegen einen großen Teil von ih-
nen Platzverweise verhängt. Rund
100 Personen, die zum Teil aus dem
BERLIN (dpa) Der Grünen-Politiker
Anton Hofreiter hat sich dafür aus-
gesprochen, keine Rüstungsexporte
in Diktaturen mehr zu genehmigen.
„Wenn man Rüstungsgüter liefert,
dann an EU-Staaten und Nato-Mit-
glieder oder auch an die Ukraine, weil
es eine angegriffene Demokratie ist“,
sagte Hofreiter der Deutschen Pres-
se-Agentur. Darüber hinaus müsse
man sich gut überlegen, ob ein geo-
strategisches Interesse bestehe.
„Bei Diktaturen ist es eigentlich nie
in unserem geostrategischen Interes-
se, weil man bei Diktaturen nie weiß,
in welche Richtung sie sich wenden.“
MONTAG, 10. JULI 2023
FOTO: VIRGINIA MAYO/AP/DPA
sich die rechtspopulistische und vom
Verfassungsschutz als rechtsextre-
mistischer Verdachtsfall beobachte-
te AfD im Umfragehoch. Bundesweit
liegt sie bei etwa 20 Prozent – und
damit vor der Kanzlerpartei SPD.
2013 als Anti-Euro-Partei gestartet,
wurde die AfD in der Flüchtlingskrise
2015/16 stark. Das Thema Migration
ist bis heute zentral für sie und durch
stark gestiegene Asylbewerberzahlen
aktueller denn je. Der jüngste Sprung
in den Zustimmungswerten wird
aber auch als Folge des Streits in der
Ampel-Koalition etwa über das Hei-
zungsgesetz gewertet, das viele Men-
schen in Deutschland verunsichert.
Derweil feiert die AfD Erfolge in
der Kommunalpolitik. Im Thüringer
Landkreis Sonneberg wurde soeben
erstmals ein AfD-Politiker Landrat, in
Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt
wurde ein AfD-Mann zum haupt-
amtlichen Bürgermeister gewählt.
Ausland angereist seien, seien in Ge-
wahrsam genommen worden. Trotz
der ruhigeren Lage blieb die Polizei
am Sonntag mit zahlreichen Kräften
vor Ort – „so lange es nötig ist“, wie
ein Sprecher sagte.
Saar-Innenminister Reinhold
Jost (SPD) forderte Konsequenzen.
„Sollte der Verdacht zutreffen, dass
es sich bei dem Eritrea-Festival um
eine als Kulturveranstaltung getarnte
Propagandaveranstaltung der Regie-
renden in Eritrea handelt, muss die
Bundesregierung Konsequenzen
ziehen“, erklärte er. „Dass politi-
sche Konflikte aus anderen Staaten
in Deutschland ausgetragen werden,
ist absurd.“ Jost forderte von der
Justiz mehr Augenmaß bei der Ab-
wägung von Versammlungsfreiheit
und Schutz der Einsatzkräfte.
Als Beispiele nannte Hofreiter erneut
Saudi-Arabien und die Vereinigten
Arabischen Emirate (VAE), die kei-
ne deutschen Rüstungsgüter mehr
erhalten sollten. Für beide Länder
werden von der Ampel-Regierung
Rüstungsexporte genehmigt. Für
Saudi-Arabien wurden nach Zah-
len des Wirtschaftsministeriums im
ersten Halbjahr Ausfuhrerlaubnisse
über 893 550 Euro erteilt, für die VAE
solche über 59,7 Millionen Euro.
Produktion dieser Seite:
Michaela Heinze
Vincent Bauer
MONTAG, 10. JULI 2023
Der App-Store muss bald Konkurrenz fürchten
„Heute wird Apple das
Telefon neu erfinden.“ Die
Ansage von Steve Jobs bei
der Vorstellung des ersten
Iphones hat sich bewahr-hr
heitet, auch weil es plötz-
lich für alles eine App gab.
Doch das Erfolgsmodell
des App-Stores steht jetzt
– 15 Jahre nach seiner
Einführung – besonders
in Europa unter Druck.
VON CHRISTOPH DERNBACH
CUPERTINO (dpa) Das Iphone von
Apple gilt als das erfolgreichste Elek- duktivitätstools für Unternehmen.
tronik-Produkt in der Geschichte
weltweit. Seit seiner Markteinfüh-
rung im Jahr 2007 hat Apple weltweit
weit über eine Milliarde Smartphones
verkauft. Zwar werden inzwischen
weltweit mehr Smartphones mit
dem Android-Betriebssystem von
unzählig vielen Herstellern als Ipho-
nes verkauft. Aber beim Umsatz und
erst recht beim Gewinn liegt Apple
wegen des höheren durchschnittli-
chen Verkaufsprei-
ses beim Iphone Die aktuelle
regelmäßig vorne. EU-Gesetzgebung
Die Erfolgsge-
schichte des Ipho- wird das Monopol
nes ist untrennbar des App Stores auf
mit dem App Store dem Iphone beenden. 2008, er könne ei-
von Apple verbun-
den. Derzeit stehen knapp 1,8 Mil-
lionen Apps auf der Plattform zur
Auswahl. Insgesamt wurden dort
in den vergangenen 15 Jahren über
370 Milliarden Apps heruntergela-
den. Doch nun wird das Erfolgsmo-
dell zumindest in Europa bedroht,
denn die aktuelle EU-Gesetzgebung
wird das Monopol des App-Stores auf
dem Iphone beenden.
Zur Premiere des ersten Iphones
2007 verfügte Apple-Mitbegründer
Steve Jobs noch nicht über eine
schlüssige Software-Strategie. Da-
Frauenanteil in Aufsichtsräten und Vorständen steigt
In den Chefetagen deutscher Börsenunternehmen sitzen mehr Frauen denn je. Laut Ministerin Paus ist das ein Verdienst gesetzlicher Vorgaben.
VON DAVID GRZESCHIK
BERLIN Der Frauenanteil in den
Aufsichtsräten deutscher Börsen-
unternehmen ist auf 35,3 Prozent
gestiegen und hat damit einen neu-
en Höchststand erreicht. Das geht
aus dem neuen Index „Women-on-
Bord“(WOB) des Vereins „FidAR –
Frauen in die Aufsichtsräte“ für
2023 hervor. Demnach hatte die
Quote an Frauen in den Aufsichts-
räten der im Dax, MDax und SDax
sowie der im Regulierten Markt no-
tierten, paritätisch mitbestimmten
Unternehmen im vergangenen Jahr
noch um knapp zwei Prozentpunk-
te niedriger gelegen (33,5 Prozent).
Auch in den Vorständen markierte
der Frauenanteil mit 18,3 Prozent
einen neuen Höchstwert – ein Zu-
Tesla auf deutschem
Elektroautomarkt
weiterhin vor VW
FLENSBURG (dpa) Tesla hat auf dem
deutschen Elektroautomarkt im ers-
ten Halbjahr die Nase vorne, doch
Platzhirsch VW holt auf. Von Januar
bis Juni 2023 wurden rund 36 400 Tes-
las neu zugelassen, wie aus Zahlen
des Kraftfahrt-Bundesamtes hervor-
geht. Das sind 16,5 Prozent der etwa
220 200 reinen Stromer-Pkw in die-
sem Zeitraum. VW liegt als Marke mit
34 400 Autos und einem Anteil von
15,6 Prozent erneut auf dem zweiten
Platz. Der Rückstand hat sich aller-
dings von 7400 im zweiten Halbjahr
2022 auf nun 2000 Fahrzeuge wieder
reduziert. Hinter den beiden Spitzen-
reitern klafft eine deutliche Lücke. Es
folgen Mercedes mit 16 900, Audi mit
14 400 sowie BMW mit 12 800 Elekt-
roautos im ersten Halbjahr.
mals gab es auch noch keinen App
Store. Das Konzept von Jobs sah le-
diglich vor, dass App-Entwickler ihre
Anwendungen als Web-Programme
anbieten sollten, die auf dem Safa-
ri-Browser laufen. Doch auf dieser
technisch wackeligen Basis konnte
kein gesundes App-Ökosystem ent-
stehen.
Jobs erkannte jedoch schnell, dass
hier Änderungsbedarf bestand: Im
Oktober 2007 kündigte der damali-
ge Apple-Chef an, die Programmie-
rung richtiger Apps für das Iphone
zu ermöglichen. Und am 10. Juli
2008 – vor 15 Jahren – war es dann
soweit: Apple eröffnete mit mehr als
500 Softwareanwendungen den App
Store, darunter Spiele, Bildungspro-
gramme, Shopping-Apps und Pro-
Rund ein Viertel der Apps war kos-
tenlos, die Bezahl-Apps kosteten oft
weniger als ein Dollar. Der neue Store
stellte dann sogar die Vorstellung des
neuen Iphone 3G einen Tag später in
den Schatten, das im Gegensatz zum
ersten Iphone den leistungsfähige-
ren Mobilfunkstandard UMTS (3G)
unterstützen konnte.
Schon damals war sich Jobs sicher,
dass der App Store zu einem Mil-
liardengeschäft
werden könnte.
In einem Inter-
view mit dem Wall
Street Journal sag-
te Jobs im August
nen Jahresumsatz
von einer halben Milliarde vorstellen.
„Und irgendwann wird es vielleicht
eine Milliarde.“ Tatsächlich wurden
es sehr viele Milliarden. Allein im
Geschäftsjahr 2022 dürfte sich der
Beitrag des App-Stores zur Apple-Bi-
lanz in der Größenordnung von rund
70 Milliarden Dollar bewegt haben.
Zum Start 2008 waren diese Sum-
men aber noch nicht in Sicht. Aller-
dings wurde auch die Konkurrenz
auf das Konzept aufmerksam: Im
Oktober 2008 zog Google mit seiner
Plattform nach und führte den And-
Frauenanteil in Aufsichtsräten
In Unternehmen . . .
ohne Frauenquote mit Frauenquote
40,0
30,0 27,3
21,3 19,9
20,0
13,7
10,0
0 gebot von Frauen in Vorständen.
2015
Auswertung von den 160 im Dax, MDax und SDax notierten Unternehmen sowie den aktuell 20 im
Regulierten Markt notierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen.
SZ-INFOGRAFIK/Astrid Müller, QUELLE: FIDAR/DPA
Abschied vom Ford Fiesta nach 47 Jahren
Er war kompakt, recht günstig und zuverlässig: Mit dem Ford Fiesta mischte der US-Autokonzern lang
kräftig mit in Europas Autogeschäft. Nun hat das einst im Saarland produzierte Modell ausgedient.
KÖLN/SAARLOUIS (dpa) Der Ford Fi-
esta ist Geschichte. Die Produktion
des Kleinwagens wurde am Freitag-
abend im Kölner Ford-Werk einge-
stellt, die letzten drei hergestellten
Fahrzeuge sollen als Erinnerungs-
stücke im Firmenbesitz bleiben.
Seit 1976 wurden weltweit rund 20
Millionen Fiestas gebaut, etwa die
Hälfte davon in Deutschland – an-
fangs in Saarlouis, später jahrzehn-
telang in Köln. „Die Fiesta-Erfolgs-
geschichte ist noch lange nicht zu
Ende“, hatte das Unternehmen
noch 2016 zum 40-Jahre-Jubiläum
geschrieben. Nun ist es soweit: Die
letzten Exemplare rollen vom Band.
„Für Ford ist das ein einschnei-
dendes Ereignis“, sagt der Bran-
Insgesamt wurden im App-Store in den vergangenen 15 Jahren über 370 Milliarden Apps heruntergeladen.
roid Market ein, der heute als Google
Play Store bekannt ist. Apple wieder-
um ermöglichte dann ein Jahr später
den Entwicklern, die Apps zunächst
kostenlos im Store anzubieten, dann
aber innerhalb der Apps für Zusatz-
funktionen oder das Ausblenden von
Werbung Geld zu verlangen. Die-
se In-App-Käufe trieben vor allem
das Geschäft mit Computerspielen
schnell voran.
Anfangs mussten die App-Ent-
wickler generell 30 Prozent ihres
Umsatzes im App-Store an Apple ab-
geben. Nach heftigen Protesten von
wichtigen Playern wie dem Spiele-
anbieter Epic Games („Fortnite“)
sowie Musikdiensten wie Spotify
senkte Apple die Umsatzbeteiligung
für Abos und kleinere Anbieter auf
bis zu 15 Prozent. Im Streit über die
angebliche „Apple-Steuer“ sind noch
Gerichtsverfahren anhängig.
Angaben in Prozent, Stand Januar 2023
insgesamt
37,3
35,6 35,3
33,5
29,3
2022 2023
chenexperte Ferdinand Duden-
höffer. „Der alte Ford verabschiedet
sich damit aus Europa, und es
kommt der neue Elektro-Ford.“
Dabei sei keineswegs klar, welchen
Stellenwert der Autobauer mit dem
Pkw in Europa erreichen werde,
sagt Dudenhöffer. Der europäi-
sche Elektroautomarkt sei derzeit
extrem hart umkämpft, nicht nur
durch Tesla, sondern auch durch
Hersteller aus China, die ihrerseits
auf den Markt drängten.
Ford ist gerade dabei, knapp zwei
Milliarden Euro in sein Kölner Werk
zu investieren und dies dadurch
umzustellen auf die Produktion
von neuen Stromermodellen, das
erste soll Ende des Jahres auf den
Ungeachtet dieser Kontroverse
stiegen die Umsätze innerhalb des
App-Universums weiter in die Höhe.
Nach einer im Mai 2023 veröffent-
lichten Studie des Marktforschungs-
unternehmens Analysis Group wur-
den 2022 knapp 98 Milliarden Euro
direkt mit digitalen Waren und Ser-
vices im Apple App Store erwirtschaf-
af
tet. Dazu kommen 102 Milliarden
Euro, die aus der Werbung innerhalb
der Apps stammen.
Schaut man auf sämtliche Ge-
schäfte, die auch indirekt über Apps
aus dem Store laufen, wurde sogar
erstmals die Schwelle von umge-
rechnet einer Billion Euro Umsatz
überschritten. Für den Boom sind
vor allem die Zuwächse beim On-
linehandel in China verantwortlich.
Dort verzeichnete die Analysis Group
allein einen Verkauf von Waren und
Dienstleistungen über Apps aus dem
wachs von 3,6 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr.
„Wir sind auf dem richtigen Weg.
Die gesetzlichen Vorgaben haben
Erfolg, die festen Quoten für Auf-
sichtsräte und Vorstände wirken“,
sagte Bundesfamilien- und frauen-
ministerin Lisa Paus (Grüne). Frau-
en trügen mit hoher Qualifikation
und starker Leistung maßgeblich
zum Erfolg von Unternehmen bei.
Als Treiber der Entwicklung be-
trachten die Autoren das mit dem
zweiten Führungspositionengesetz
eingeführte Mindestbeteiligungs-
Das Gebot sieht vor, dass Vorstän-
de von börsennotierten und pari-
tätisch mitbestimmten Unterneh-
men mit mehr als drei Mitgliedern
mindestens eine Frau einbinden
Markt kommen. 1976 kam der erste
Fiesta für 8440 DM und mit 40 PS
auf den Markt, in den nachfolgen-
den Modell-Generationen wurde
das Fahrzeug größer und hatte an-
spruchsvollere Technik.
Der aktuelle Listenpreis liegt bei
mindestens 20 350 Euro für 75 PS.
„Mit dem Fiesta hat Ford die Mas-
senmotorisierung weitergetrieben
und mit dem Kleinwagen auch
junge Leute und Familien mit
überschaubarem Budget erreicht“,
sagt Dudenhöffer, der Direktor des
Duisburger Center Automotive Re-
search (CAR) ist.
Im Dreiklang mit dem Opel Cor-
sa, dem VW Polo und dem Ford Fi-
esta sei der Autobranche „die Erfin-
Geld und Markt 7
FOTO: RITCHIE B. TONGO/EPA/DPA
Store von umgerechnet 490 Milliar- lassen. Damit dürfte auch der Wi-
den Euro. Europa kommt über alle derstand von Apple gegen alternati-
Bereiche hinweg auf knapp 112 Mil- ve App-Installationsmöglichkeiten
liarden Euro. und Abrechnungsoption gebrochen
Die damit verbundene riesige werden. Nach US-Medienberichten
Marktmacht von Apple wird zum ei- bereitet sich der Konzern darauf vor,
nen von Konkurrenten wie Microsoft für Iphone und Ipad in der EU auch
kritisiert. Sie beklagen sich darüber, alternative App Stores sowie den Di-
dass Apple bislang keine Alternative rektbezug von Apps ganz ohne Store
zum eigenen App Store zulässt. Aber zuzulassen. Mit IOS 17, das im kom-
auch in der Politik sieht man die- menden Herbst erwartet wird, soll es
ses Quasi-Monopol kritisch. In der demnach losgehen.
Europäischen Union wurde Anfang Für Apple-Kunden wird es zumin-
Juli das Gesetz über digitale Märkte dest in Europa dann mehr Wahlfrei-
(Digital Markets Act, DMA) verab- heit geben. Es wird erwartet, dass
schiedet, der wettbewerbsschädli- mehrere Player wie Microsoft und
ches Verhalten großer Internetfirmen Epic ohne Zeitverzug ihre App-Stores
unterbinden soll. Der DMA wird in im Apple-Umfeld eröffnen werden.
diesem Jahr und 2024 seine volle Und auch die direkte Installation von
Geltung entfalten. Danach können Programmen wird möglich sein –
„Gatekeeper“ wie Apple dazu ge- verbunden mit dem Risiko, sich auch
zwungen werden, auch App-Stores die eine oder andere Schadsoftware
von anderen Unternehmen zuzu- einzufangen.
müssen. Unter diese Regelung fal- Quote für Vorstände haltlos und
len derzeit 62 Unternehmen. Bis übertrieben war“, sagte sie.
auf vier haben alle Unternehmen Unterdessen fordert Fidar-Prä-
zwischenzeitlich mindestens eine sidentin Anja Seng weitergehende
Frau im Vorstand. „Es ist ein gutes Regelungen. „Die Freude über den
Zeichen, dass das Mindestbetei- Erfolg der gesetzlichen Quoten wird
ligungsgebot von Frauen in Vor- durch deren geringe Reichweite
ständen so schnell umgesetzt wur- deutlich getrübt“, sagte sie. Nur
de, und ich freue mich, dass viele 101 Unternehmen würden derzeit
Unternehmen mehr Frauen in den unter die Geschlechterquote für
Aufsichtsräten haben als gesetzlich den Aufsichtsrat fallen, noch weni-
erforderlich ist“, sagte Ministerin ger unter das Mindestbeteiligungs-
Paus. Feste Quoten seien notwen- gebot für Vorstände. „Wir sollten
dig, weil freiwillige Selbstverpflich- diesen wirksamen Hebel auf alle
tungen nicht funktionierten. mitbestimmten oder börsennotier-
Auch Monika Schulz-Strelow, die ten Unternehmen ausweiten. Denn
den WOB-Index seit der Erstauflage auch bei Unternehmen, die noch
2011 federführend betreut, ist über nicht unter die Regelungen fallen,
die Entwicklungen erfreut. „Der Er- müssen Frauen in der Unterneh-
folg des Mindestbeteiligungsgebots mensleitung Normalität werden“,
zeigt, dass die massive Kritik an der sagte Seng.
MÜNZPREISE
Stand: 7.7.
1 DM Deutschland
1 Unze American Eagle
Ankauf Verkauf
671,50 924,10
1723,00 1878,00
1 Unze Britannia 1727,50 1871,00
1 Unze Krügerrand 1723,00 1865,00
1 Unze Maple Leaf 894,00 1635,06
dung des Kleinwagens“ gelungen, 1 Unze Maple Platin 766,00 1199,52
sagt der Branchenexperte. 1 Unze Philharmoniker 1723,00 1860,00
Besonders in südeuropäischen 1/2 Unze Währungsunion Dtl. 861,50 914,00
Staaten wie Frankreich, Italien und 10 Niederländische Gulden 329,00 357,50
Griechenland sei der Ford Fiesta 10 Rubel Tscherwonez 431,50 567,00
sehr beliebt gewesen. 100 Chilenische Pesos 997,00 1070,50
Anfang der 90er war der Höhe- 2 Rand (Südafrika) 399,00 425,00
punkt bei Fiesta-Verkäufen, danach 20 Francs Leopold 315,00 355,00
verblasste der Erfolg allmählich. Ob 20 Francs Marianne 323,20 349,00
Ford mit künftigen Automodellen 20 Franken Vreneli 323,60 369,00
noch einmal eine so große Rolle 20 Kronen Dänemark 438,00 543,00
spielen werde wie mit dem Fiesta, 20 Mark Wilhelm II 399,50 446,50
bezweifelt der Branchenkenner 20 Österreichische Kronen 329,00 356,00
Dudenhöffer. „Die Umstellung Münzen = Degussa Goldhandel (Endkundenpreise).
auf Elektroautos wird ein enormer Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle
Kraftakt für Ford.“
Der neue Wettbewerb mit Tesla Produktion dieser Seite:
und den Chinesen auf dem Stro- Vincent Bauer
mer-Markt werde „beinhart“. Gerrit Dauelsberg
8 Wirtschaft in der Region MONTAG, 10. JULI 2023

So hat sich
die Arbeit bei
der Müllabfuhr
verändert
Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier, ART.,
feiert 50-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „50 Jahre
Begegnungen“ haben Interessierte die Möglichkeit,
über unterschiedliche Veranstaltungen wie Führun-
gen, Fachvorträge, Wettbewerbe für Kitas und Schulen
und dem Tag der offenen Tür am 3. September das
System der Kreislaufwirtschaft aus nächster Nähe
kennenzulernen. Mit dem TV hat Verbandsdirektor
Max Monzel über Meilensteine, Müllgebühren und
Mammutaufgaben gesprochen.

VON SUSANNE RENDENBACH vorderster Stelle. Es geht um Rück- Ohne sie würden Stadt und Land im Dreck versinken: Müllmänner leisten eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft. Ihre Arbeit hat sich im Lauf der Jahre verändert.
gewinnung von Stoffen, um Nach- FOTO: ARCHIV/FRIEDEMANN VETTER

W
ir sind von Aschenmän-
nern zu Ressourcen-
schonern geworden.“
So beschreibt Max Monzel, Ver-
bandsdirektor des Zweckverbands
Abfallwirtschaft Region Trier, die
Entwicklung des Unternehmens.
Besonderen Anlass, zurückzuschau-
en und zu bilanzieren, bietet in die-
sem Jahr das runde Jubiläum: Am 1.
September feiert der ART 50-jähri-
ges Bestehen (siehe Info).
Dabei gab es in der Stadt Trier
bereits in den 1920er-Jahren eine
Müllabfuhr, wie ein Foto von 1929
beweist, das das ART-Team bei
seinen Recherchen zum Jubiläum
aufgetan hat. Von den damals 132
Gemeinden des (Alt-)Kreises Trier-
Saarburg ließ jedoch bis Anfang der
70er-Jahre gerade mal die Hälfte den
Abfall einsammeln. Stattdessen lan-
dete der – ohne jegliche Sortierung
oder Vorbehandlung – auf der bis
dato üblichen örtlichen Müllkippe.
Als 1972 das erste Abfallbeseiti-
gungsgesetz in Kraft trat, das „eine
geordnete Beseitigung aller Abfälle
auf überwachten Anlagen“ forderte,
beschlossen die
Stadt Trier und „Weg vom Beseitigen,
der Landkreis hin zum Vermeiden,
Trier-Saarburg,
eine gemeinsa- Wiederverwenden
me Lösung auf oder Recyceln.“
die Beine zu Max Monzel
stellen. Im Er- ART-Direktor
gebnis hoben
sie 1973 den Zweckverband Abfall-
beseitigung im Raum Trier – so der
ursprüngliche Name – aus der Taufe.
Seither hat sich der Aufgabenbe-
reich in Folge eines politisch und ge-
sellschaftlich bundesweit gewandel-
ten grundlegenden Verständnisses
bezüglich der Abfallthematik, das
im 2012 in Kraft getretenen Kreis-
laufwirtschaftsgesetz mündete,
völlig verändert. „Am Anfang ging
es um die geregelte Abfuhr und Ab-
lagerung von privaten Abfällen“,
beschreibt Monzel. „Inzwischen
steht die Ressourcenschonung an
ART-Verbandsdirektor Max Monzel
und ART-Sprecherin Kirsten Kielholtz
vor einem der Motive zum 50. Jubilä-
um des Zweckverbands.
FOTO: SUSANNE RENDENBACH
haltigkeit. Die Richtung lautet: Weg
vom Beseitigen, hin zum Vermeiden,
Wiederverwenden oder Recyceln.“ INFO
Als Meilensteine in diesem Zu-
Zahlen und Fakten die ART Abfallberatungs- und Ver-
sammenhang nennt Monzel die suk- wertungsgesellschaft mbH. Über die
zessive eingeführten Trennsysteme. Der Zweckverband Abfallwirtschaft RegEnt GmbH werden Abfälle zur
Unter anderem für Altglas, Papier, Region Trier ist eine Körperschaft Vorbehandlung aufbereitet. Die dazu
Kunststoff und weitere Stoffe – auch des öffentlichen Rechts. Gründungs- notwendige Anlage befindet sich
wenn nach wie vor vielerorts nicht datum ist der 1. September 1973. im Entsorgungs- und Verwertungs-
konsequent getrennt werde und in Zunächst beauftragten die Stadt zentrum (EVZ) Mertesdorf. Die ART
den unterschiedlichen Tonnen be- Trier und der Landkreis Trier-Saar- Abfallberatungs- und Verwertungs-
ziehungsweise Säcken Einiges lan- burg den Verband mit der Aufgabe gesellschaft mbH ist im Auftrag der
de, was da nicht hineingehöre und des organisierten Einsammelns von Dualen Systeme im Trierer Hafen
aufwendig wieder heraussortiert Abfall. Zum 1. Januar 2016 haben dafür zuständig, die Abfälle aus den
werden müsse. auch die Landkreise Bernkastel-Witt- Gelben Säcken zu sortieren. Darüber
Als größten Meilenstein in der lich, der Eifelkreis Bitburg-Prüm hinaus ist sie für die Altglassammel-
Anfangsgeschichte bezeichnet sowie der Landkreis Vulkaneifel dem Thematik zuständig. Der Unterneh-
der ART-Geschäftsführer die In- Zweckverband ihre Verantwortung mensverbund beschäftigt rund 500
betriebnahme der Zentraldeponie für die Abfallwirtschaft übertragen. Frauen und Männer.
in Mertesdorf (1978) und ihre Ent- Somit umfasst das Entsorgungsge- Der ART betreibt nach wie vor
wicklung hin zum Entsorgungs- und biet knapp 5000 Quadratkilometer mehrere Deponien (ausschließlich
Verwertungszentrum (EVZ) – „nach Bereits vor etwa 100 Jahren gab es in Trier eine Müllabfuhr. mit rund 530.000 Menschen. Im für inerte, mineralische Abfälle).
höchsten technischen Standards“. gesamten Gebiet entfallen jährlich Die größte ist im EVZ Mertesdorf.
Im EVZ sitzt auch das Herzstück etwa 105.000 Tonnen auf Hausmüll, Entsorgungszentren gibt es auch in
des ART, die mechanisch-biolo- 100.000 Tonnen auf Grünschnitt, Sehlem, Rittersdorf und Walsdorf.
gische Trocknungsanlage. Im Mai 15.000 Tonnen auf Speise- und Trier beheimatet zudem einen Wert-
2007 ging sie in den Regelbetrieb. Küchenabfälle, 40.000 Tonnen stoffhof. In Wittlich, Morbach und
Während der Hausmüll andernorts auf Papier und 16.000 Tonnen auf Konz sollen Wertstoffhöfe folgen.
verbrannt wird, greift bei diesem Verpackungsabfälle aus Kunststoff, Die demnächst knapp 100 Grünguts-
Verfahren ein Weißblech, Aluminium oder Ver- ammelstellen werden von Landwir-
durch Mikro- bundverpackungen wie Getränke- ten und Winzern im Auftrag des ART
organismen vo- kartons oder Milchtüten (Gelber betrieben.
rangetriebener Sack-Inhalte). Infos zu den kostenfreien Veranstal-
organischer Ab- 100-prozentige Tochtergesellschaft tungen zum 50. Jubiläum: www.
bau- und Trock- des ART ist die RegEnt GmbH sowie art-trier.de
nungs-Prozess.
Durch ihn wird
die ursprüngli-
che Müllmenge um etwa 35 Prozent
reduziert. Anschließend wird der ge-
trocknete Abfall nachsortiert und all
das, was verwertet werden kann, in
den Stoffkreislauf zurückgeführt.
Mit der bis heute währenden
Mammutaufgabe des Zweckver-
bands, der Sanierung der Deponien,
wurde Max Monzel gleich zu Beginn 1973 wurde der Zweckverband Abfallbeseitigung im Raum Trier gegründet.
seiner ART-Laufbahn im Jahr 2001
konfrontiert. Damals ging es um
die Deponie in Aach. Neben 23 De-
ponien, die der ART verwalte, gebe
es bis heute – 18 Jahre nach dem
Ende der Deponie-Ära für nicht
vorbehandelte Abfälle – weitere
Standorte, die abgewickelt werden
müssten. „Das ist eine riesige Auf-
gabe, die einen großen Anteil an der
Gebührensteigerung hat.“
Da die 2016 zum ART hinzuge-
kommenen Landkreise (siehe Info)
nicht aus der finanziellen Verant-
wortung für die Nachsorge ihrer
Alt-Deponien genommen werden
sollten, vollzieht sich der endgülti-
ge Zusammenschluss mit einer ge-
meinsamen Bilanz auch erst zum 1.
Januar 2026. „Zu diesem Zeitpunkt
wird die größte Herausforderung 1978 wurde die zentrale Mülldeponie in Mertesdorf eröffnet. Ein Müllkompaktor im Einsatz im Jahr 1991. FOTOS (4): ART-ARCHIV
gemeistert sein, die Durchfinan-
zierung der übernommenen Alt- wieder als Sonderweg bezeichneten Landwirten und Winzern als wert- dern auch auf das Substrat, das üb- der Lage, unseren Beitrag sowohl
Deponien sicherzustellen.“ ART-Prozedere der Biomüll-Tüte, voller Dünger an. Und wir wissen rig bleibt. Dafür ist allerdings ent- zur Ressourcenschonung als auch
Apropos Gebührensteigerung: gibt sich Monzel fatalistisch: „Wir gesichert, dass die Fehlwurf-Quote scheidend, dass die Abfälle in der zur Energiewende zu leisten.“ Und
Für die kommenden zwei Jahre geht werden uns wohl dem politischen bei den Biotüten deutlich geringer Bio-Tonne möglichst frei von Plastik sein Wunsch für die Zukunft? „Ich
Monzel davon aus, „dass es keine Druck aus Mainz fügen und den ist als bei der Grünen Tonne. Dieses und anderen Fremdstoffen sind.“ wünsche mir kluge politische Ent-
Erhöhung gibt. Es sei denn, es gibt Prozess der Tonnen-Einführung be- kombinierte System hat einen gu- Auf die Frage, wie er den Verband scheidungen in Mainz, Berlin und
weitere Auflagen, die wir umlegen gleiten.“ Gleichwohl ist er nach wie ten Effekt.“ Komme die Bio-Tonne, aufgestellt sieht, antwortet Max Brüssel.“
müssen“. vor vom Trierer Modell überzeugt: sei eines wichtig: „Nicht die Tonne Monzel: „Das Unternehmen hat
Hinsichtlich der seit Jahren gären- „Unser System mit den rund 100 steht im Vordergrund, sondern das sich in seinem Selbstverständnis
den Diskussion um die Einführung Sammelstellen kommt als Direkt- Verwertungskonzept. Und zwar und dem, was von uns gefordert ist, Produktion dieser Seite:
einer Bio-Tonne versus dem immer verwertung unmittelbar bei den nicht nur auf Biogas bezogen, son- positiv weiterentwickelt. Wir sind in Marius Kretschmer

BILDUNG
Was bleibt nach dem Weggang
der Cusanus-Hochschule? Seite 11
Wein-Nachts-Markt: Eintritt kostet die Stadt Geld
Alleine 20.500 Euro
werden die Ticketkontrol-
len und Parklotsen beim
nächsten Mosel-Wein-
Nachts-Markt in Traben-
Trarbach kosten. Den-
noch soll am Ende ein
dickes Plus an Einnahmen
stehen. Neues gibt es auch
von den Gastro-Kellern.
VON URSULA BARTZ
TRABEN-TRARBACH In heißen Tagen
kann der Gedanke an kühle Zeiten
helfen. Blicken wir also auf den Mo-
sel-Wein-Nachts-Markt, der in Tra-
ben-Trarbach ja ohnehin das gan-
ze Jahr präsent ist. Aktuell geht es
um die Organisation des Eintritts.
Denn erstmals müssen die Besu-
cher in diesem Jahr – Start ist am
24. November – für den Besuch fünf
Euro zahlen. Das hatte der Stadtrat
Anfang des Jahres beschlossen (der
TV berichtete).
Wer einmal Eintritt zahlt, kann
dafür an allen Tagen den Markt be-
suchen. Die Einnahmen sollen der
Stadt Investitionen ermöglichen,
damit sie die Qualität des Mark-
tes hochhalten kann: Parklotsen,
zusätzliche Toiletten (gegenüber
der VR-Bank), Schilder und eine
einheitliche Beleuchtung sind an-
gedacht.
Aber der Eintritt kostet die Stadt
auch Geld. Schließlich braucht es
Personal, um die Besucher zu kon-
Flächenbrände in
Hundheim und der
Graacher Schäferei
GRAACH/MORBACH (red) Zu einem
großen Flächenbrand auf der Graa-
cher Schäferei ist es am Samstag ge-
gen 21.20 Uhr gekommen. Auf einer
Grünfläche unterhalb des Wohn-
gebiets entstand ein Feuer, das sich
letztlich auf eine Gesamtfläche von
etwa 1,5 Hektar ausweitete. Die Feu-
erwehr konnte den Brand zügig unter
Kontrolle bringen und eine weitere
Ausbreitung verhindern.
Eine Person wurde aufgrund des
Verdachts einer Rauchgasintoxika-
tion durch den Rettungsdienst un-
tersucht. Weitere Personen wurden
nicht verletzt. Eine genaue Scha-
denshöhe steht noch nicht fest. Zu
einem Gebäudeschaden kam es
nicht. Erste Zeugen berichteten von
einem Knallgeräusch, kurz bevor der
Brand ausbrach. Die Polizei ermit-
telte einen 23-jährigen Tatverdäch-
tigen, der auf einer angrenzenden
Feier mit einem Signalgeber Muni-
tion verschossen hatte. Das glühende
Geschoss landete wohl in der Natur
und verursachte den Brand.
Nach Bekämpfung des Brandes
wurde das Gebiet bis in die frühen
Morgenstunden von der Feuer-
wehr überwacht. Die umliegenden
Feuerwehren waren mit insgesamt
75 Kräften im Einsatz. Geschädigte
werden gebeten, sich bei der Polizei-
inspektion Bernkastel-Kues Telefon
06531/9527-0 zu melden.
Zu einem erneuten Flächenbrand
kam es am Freitagabend gegen 18.40
Uhr bei Morbach-Hundheim. Direkt
neben der Hunsrückhöhenstraße
waren die Landwirte mit dem Ernten
des Feldes beschäftigt, als noch aus
ungeklärter Ursache das Feld brann-
te. Die Landwirte und die Feuerwehr
konnten den Brand sehr schnell
unter Kontrolle bringen, so dass die
abgebrannte Fläche unter Hundert
Quadratmeter blieb. Verletzt wurde
niemand. Wie hoch der Schaden war
ist nicht bekannt.
ZEITUNG FÜR DEN LANDKREIS BERNKASTEL-WITTLICH
Besucher des Mosel-Wein-Nachts-Markts müssen künftig einmalig fünf Euro Eintritt zahlen.
trollieren. Das übernimmt eine Si-
cherheitsfirma, die nun vom Stadt-
rat dazu beauftragt wurde. Knapp
Steigende Kosten,
steigender Gästebeitrag
VON HANS-PETER LINZ
BERNKASTEL-KUES Eine Anpassung
des Gästebeitrags sei schon seit
Längerem in der Planung, allerdings
habe es durch die Corona-Krise
kaum nachvollziehbare Zahlen zu
dessen Berechnung gegeben, erklärt
Wolfgang Port, Stadtbürgermeister
von Bernkastel-Kues, in der jüngs-
ten Sitzung des Haupt- und Finanz-
ausschusses.
Inzwischen sei aber kalkulierbar,
in welche Richtung es geht. Port:
„Der Vorschlag wäre, den Gästebei-
trag ab 2025 auf 1,70 Euro zu erhö-
hen. Dann hätten wir 1,5 Jahre Vor-
lauf.“ Er ergänzt, dass der Beitrag,
der bisher bei 1,50 Euro lag, in den
vergangenen sieben Jahren nicht er-
höht worden sei und die Anpassung
nun nötig wäre.
Jörg Lautwein, Leiter der Tourist-
Information, bemerkt, dass es wich-
tig sei, die bevorstehende Erhöhung
frühzeitig zu kommunizieren, damit
die Betriebe sich auch darauf ein-
Der Gästebeitrag in Bernkastel-Kues
soll angehoben werden. FOTO: ARCHIV
MONTAG, 10. JULI 2023
Lokales
WWW.VOLKSFREUND.DE
20.500 Euro an Kosten kommen
hier zusammen – und das bereits in
der abgespeckten Variante, erklärt
stellen können.
Im vergangenen Jahr hatte die
Stadt Bernkastel-Kues, laut Laut-
wein, aus dem Gästebeitrag Einnah-
men in Höhe von 828.000 Euro. Die
Einnahmen aus dem Gästebeitrag
dürfen laut Gesetz nur für Ausgaben
getätigt werden, die dem Tourismus
dienen, sind daher zweckgebunden.
Der Gästebeitrag gilt damit auch
nicht als Steuer, die für alle mög-
lichen Zwecke verwendet werden
kann.
Der Gästebeitrag (früher auch als
Kurtaxe bekannt), wird von den Be-
herbergungsunternehmen erhoben
und direkt an die Stadt abgeführt.
Jeder Übernachtungsgast zahlt pro
Übernachtung 1,50 Euro, die auf die
Hotelrechnung aufgeschlagen wer-
den und separat an die Stadt bezahlt
werden. Mit 1,50 beziehungsweise
ab 2025 1,70 Euro liegt Bernkastel-
Kues noch im mittleren Bereich in
Deutschland, denn je nach Ort kön-
nen bis zu vier Euro pro Tag fällig
werden – wie zum Beispiel auf der
beliebten Nordseeinsel Norderney.
In Bernkastel-Kues, wie in vielen
anderen Urlaubsorten auch, erhält
der Gast für seinen Gästebeitrag
auch eine Gegenleistung, die Gäs-
tekarte. Mit dieser Karte erhält der
Gast ermäßigten Eintritt bei ver-
schiedenen touristischen Einrich-
tungen, Stadtführungen und weitere
Vergünstigungen. Vom Gästebeitrag
sind Menschen unter 18 Jahren so-
wie Menschen mit Handicap und
Begleitpersonen befreit.
Neben dem Gästebeitrag wird in
Bernkastel-Kues auch noch eine
Tourismus-Abgabe erhoben, die alle
Betriebe zahlen müssen, die vom
Tourismus profitieren – vom Hand-
werker bis zum Hotelier. Diese Ab-
gabe fließt direkt in die Stadtkasse.
Produktion dieser Seite:
Christine Catrein
FOTO: ARCHIV
Kirsten Haag, Leiterin der Tourist-
Info Traben-Trarbach.
Ursprünglich waren Kontrollen
Parkplatz wird kostenpflichtig
Am Trarbacher Moselufer unter der Brücke konnten Autofahrer bisher kostenfrei
parken. Damit ist nun teilweise Schluss.
VON URSULA BARTZ
TRABEN-TRARBACH Für 30 Minuten
50 Cent , fünf Euro für einen gan-
zen Tag: Das bezahlt künftig, wer
sein Gefährt am Trarbacher Mosel-
ufer zwischen Pavillon und Brücke
abstellt. Der Parkplatz war wegen
des Ausbaus der Schottstraße neu
eingerichtet worden, damit die
Anwohner dort Platz für ihre Fahr-
zeuge hatten. Nun ist die Baustelle
abgeschlossen, und die Fläche ist
frei für alle.
Inzwischen werde sie aber oft
tagelang von Dauerparkern belegt,
berichtet der Erste Beigeordnete
Traben-Trarbachs, Erwin Hauss-
mann. Auch Anhänger und andere
Fahrzeuge blockierten die etwa 60
Plätze. Das stößt dem Stadtrat bitter
auf, der sich daher dazu entschie-
Hier nehmen Schausteller den Parkplatz zwischen Musikpavillon und Brücke in Trarbach in Beschlag. Normalerweise
wird er von vielen Dauerparkern genutzt und ist daher künftig kostenpflichtig.
PORTRÄT
Trierer Musiker Steff Becker
will kürzertreten. Seite 14
an jedem Keller-Eingang geplant,
womit die Ausgaben auf 120.000
Euro gestiegen wären. Nun soll das
Servicepersonal nur stichproben-
artig an verschiedenen Stellen des
Marktes schauen, ob die Besucher
ihr Bändchen erworben haben –
ähnlich wie die Kontrolleure in der
Bahn, erklärt Haag. Die Summe von
gut 20.000 Euro ergibt sich, wenn
zwei bis drei Personen 14 Stunden
am Tag unterwegs sind und 25 Euro
die Stunde erhalten.
Die Einnahmen sollen aber deut-
lich über den Ausgaben liegen, so
dass die Stadt am Ende selbst bei
einer niedrig angesetzten Besu-
cherzahl ein Plus erzielt, erklärt
Haag. Eine genaue Kalkulation
sei schwierig, da die Gäste bisher
nie genauer gezählt worden seien.
Ein Wirtschaftlichkeitsgutachten
hatte vor einigen Jahren niedrig
angesetzt und 160.000 Besucher
geschätzt. Das würde Einnahmen
von 800.000 Euro bedeuten.
Verkauft werden sollen die
Bändchen wahrscheinlich an den
Eingängen der Keller, der Schlitt-
schuhbahn und weiteren zentralen
Stellen in der Stadt. Reiseveranstal-
ter ordern sie direkt bei der Stadt.
Die Angebote im Außenbereich wie
die Stände an der Schlittschuhbahn
oder am Moselschlösschen sind
übrigens weiter frei zugänglich.
Kinder und Jugendliche unter 18
Jahren zahlen nichts.
Eingesetzt wird das Serviceper-
sonal zudem als Parklotsen. Sie
weisen Autos und Busse am Hotel
Anker am Trabener Moselufer und
an der Unteren Kaiserstraße ein.
den hat, hier künftig Gebühren zu
verlangen.
Samstags, sonntags und an Feier-
tagen zwischen 8 und 18 Uhr soll der
Parkplatz kostenpflichtig sein, das
ganze Jahr über. Mitarbeiter von Be-
trieben in der Stadt haben also wei-
terhin die Möglichkeit, in der Woche
dort gebührenfrei zu parken, so das
Ansinnen.
Die Höhe der Gebühren sind
identisch mit denen der benach-
barten Parkplätze: Die erste halbe
Stunde ist frei, jede weitere kostet 50
Cent. Ein ganzer Tag kostet 5 Euro,
ein Monat 10 Euro und ein Jahr 100
Euro. Diese Gebühren sind niedriger
angesetzt als bei anderen Flächen in
der Stadt, da ja nur für Wochenen-
den gezahlt werden muss.
Somit würden auch zusätzliche
Parkplätze geschaffen, die während
9
Dort, in Richtung Hafen, gilt eine
Einbahnstraßen-Regelung. „Aber
viele trauen sich nicht, dort zu
parken“, sagt Haag. Deshalb geben
die Lotsen künftig Hilfestellung. An
den Adventswochenenden sollen
sie zudem am Busbahnhof einge-
setzt werden.
Eine weitere Neuerung: Es wird
künftig keine reinen Gastro-Kel-
ler mehr geben. Zuletzt hatten
sowohl das Weingut Emil Franz in
Traben als auch das Charakteris-
tikum in Trarbach Bewirtung und
Veranstaltungen angeboten, aber
keine Weihnachtsmarktstände be-
herbergt. Das habe viele Besucher
verwirrt, auch wegen der anderen
Öffnungszeiten dort, erzählt Haag.
Daher sollen sie künftig nicht mehr
als Mosel-Wein-Nachts-Markt-Kel-
ler beworben werden, sondern
nur noch die Hauptkeller: Mosel-
schlösschen, Altes Rathaus/Alte
Zukunftscheune, Axel Emert, Ga-
lerie Bogner und Villa Nollen.
So müssen die beiden anderen
Keller nicht mehr so früh öffnen
und können dafür in den Abend-
stunden, wenn die Hauptkeller ge-
schlossen haben, umso mehr Gäste
begrüßen.
Spätestens zum Mosel-Wein-
Nachts-Markt soll übrigens auch
die Brückenschenke wieder ge-
öffnet haben, die die Betreiber des
Charakteristikums ebenfalls ge-
pachtet haben. Ein Wasserschaden
hat das Vorhaben verzögert, derzeit
läuft der weitere Innenausbau – da-
mit sich die Besucher hier künftig
beim schönen Ausblick warme Ge-
danken machen können.
des Mosel-Wein-Nachts-Markts ge-
nutzt werden können, erklärt Stadt-
bürgermeister Patrice Langer. In
dieser Zeit sind Stellplätze oft Man-
gelware, insbesondere an den stark
frequentierten Adventssamstagen
und -sonntagen.
Dazu muss die Stadt aber zu-
nächst einen weiteren Parkschein-
automaten anschaffen – solarbe-
trieben und abbaubar für den Fall
eines Hochwassers. Erst wenn dieser
aufgestellt ist, wahrscheinlich im
Herbst, gilt die Gebührenpflicht.
Kostenfrei bleiben dagegen die
Stellplätze direkt unter der Brücke
in Richtung Ortsausgang.
Wenn in Trarbach weitere Straßen
ausgebaut werden, soll die Parkflä-
che zwischen Pavillon und Brücke
für die Anlieger der Baustellen wie-
der kostenlos nutzbar sein.
FOTO: URSULA BARTZ
10 Das war los am Wochenende
Ein Schuss Region und viel Internationales
Drei Bands sorgen beim
Festival „Kultana“ in der
Morbacher Gärtnerei Berg
für ein vielseitiges Pro-
gramm.
VON CHRISTOPH STROUVELLE
MORBACH Chorgesang, Weltmusik
und Jazz: Bei „Kultana 2023“ – die
Abkürzung steht für Kunst am Na-
tionalpark – haben gleich drei Mu-
sikgruppen in der Gärtnerei Berg für
ein abwechslungsreiches Programm
gesorgt. Den Auftakt machte der
Chor Cantabile, ein Frauenchor aus
Kirschweiler bei Idar-Oberstein, der
mit Begleitung des Pianisten Hem-
mi Donié Songs aus verschiedenen
Musikgenres geboten hat. Etwa den
Klassiker „Hardrock-Café“, aber
auch „Lass die Leute reden“ von
den Ärzten.
Sind die Lieder von Cantabile be-
kannt, so sind die Musikstücke des
Trios JMO den Besuchern auf dem
Open-Air-Gelände der Gärtnerei
Berg durchweg fremd. Und doch ge-
lingt es den drei Musikern aus dem
Senegal, der Schweiz und Israel, die
Besucher des Festivals zu fesseln
und in eine Zauberwelt des Klan-
ges mitzunehmen. Diese kommt
mal orientalisch daher, dann aber
auch wieder westafrikanisch. Die
Basis legt der Israeli Omri Hason
mit seiner Percussion, mal auf der
www
Mehr Fotos von der
Veranstaltung finden Sie
auf volksfreund.de/fotos
Sommer-Open-Air in Klausen
Der Musik von Udo Jürgens hat sich die Band Sahnemixx verschrieben. Auch
am Flügel zeigte Hubby Scherhag, dass die Musik des Österreichers (1934 —
2014) weiterhin lebendig ist. 370 Besucher waren nach Klausen gekommen,
um die Band zu hören, die mit einem klassischen Bläsersatz, Rhythmusgruppe
und Sängerin für Stimmung sorgte.
„Broadway Dreams“ tanzen auf dem Vulkan
In der Dauner Reihe „Klassiker auf dem Vulkan“ gab es eine Zweieinhalb-Stunden-Show mit Titeln aus bekannten und populären Musicals.
DAUN (kotz) Knapp 700 Zuschauer
kamen am Freitagabend bei Som-
merwetter ins Naturfreibad am Ge-
mündener Maar bei Daun. Wie an
den beiden Veranstaltungstagen
zuvor hatte die Freiwillige Feuer-
wehr Schalkenmehren die An- und
Abfahrt perfekt organisiert. Eine
Premiere gab es auf der extra aufge-
bauten kleinen Bühne im Eingangs-
bereich. Hier unterhielten Gabriella
& Johnny die ankommenden Gäste
mit sanft klingender Lounge-Musik.
Thomas Räthlein von den Kul-
tur- und Freizeitbetrieben übergab
das Mikrofon an den Moderator des
Abends, Jan Philip Hilger. Dieser
überzeugte mit großem Fachwissen
und setzte immer wieder gekonnt
seine Pointen. Mehr als zweieinhalb
Stunden dauerte das regelrechte
Feuerwerk mit Stücken aus popu-
lären, weltbekannten Musicals. Ein
Ensemble der Kammeroper Köln,
Die Blues-Band Black Cat Bisquit aus Belgien während ihres Auftritts beim Festival „Kultana“ in Morbach.
Darbuka – einer Trommel, die im
Nahen Osten populär ist, – auf ei-
nem elektronischen Schlagzeug und
dann auch auf
einem Hang. „Das ist hier ein
Diese Klang-
schale spielt regelrechtes
er meisterhaft. ‚Geheischnis‘.“
Hinzu kommen Tanja Götz
der Schweizer Besucherin aus Hoxel
Jan Brönniman
am Saxofon und der Klarinette so-
wie der Senegalese Moussa Cissok-
ho mit einer Kora, der westafrikani-
schen Harfe.
Beide zeigen sich als regelrechte
Klangwunder. Egal, ob die beiden
Das Trio JMO verzaubert die Zuschauer in der Morbacher Gärtnerei Berg. ein Solo spielen oder sich im Finale
Mosel-Wein-Festival in Traben-Trarbach
Traben-Trarbach feiert bei bestem Wetter, Musik und Wein: Vier Tage lang lockt
das Mosel-Wein-Festival Besucher ins Weindorf. Das Programm startete am
Freitag mit den Jazzpotatoes und Checkpoint 7, am Samstag war bei Blade’s
Inn und Soul & More am Moselufer kein Durchkommen mehr. Ein Zirkus-, Spiel-
und Mitmachprogramm für Kinder gab es unter anderem am Sonntag.
Heute, Montag, ist Familientag auf dem Rummelplatz. Morgens spielen Swing
Eleven zum Bürgerfrühschoppen, am Nachmittag MEP-Live und am Abend
FOTO: CHRISTINA BENTS Downtown Stage — weinfröhliche Stimmung zum Abschluss. FOTO: URSULA BARTZ
Mitglieder des
Ensembles der
Kammeroper Köln
bei ihrer Broadway-
Dreams-Show auf
der Seebühne am
Gemündener Maar
bei Daun.
FOTO: JÜRGEN KOTZ
FOTOS (2): CHRISTOPH STROUVELLE
der Stücke miteinander ein kleines
„Battle“ geben, um sich dann doch
wieder zu vereinen: Die 150 Besu-
cher lauschen
gebannt und
lassen den Zau-
ber der Musik
auf sich wirken.
Dann brechen
sie in begeister-
ten Applaus aus.
„Da geht einem das Herz auf“, fasst
ein Besucher den Eindruck des Ge-
hörten für sich zusammen.
Den Abschluss des sechsstün-
digen Festivals bildet die Gruppe
Black Cat Bisquit, eine der derzeit
populärsten Bluesbands Belgiens.
Benefizaktion bei Eventsommer Wittlich
Heiß, heißer, Wittlicher Wunschhits: Zugunsten des Vereins Nestwärme und
seines Projekts Kinderhospiz hat der Trierische Volksfreund am Sonntag im
Rahmen des Wittlicher Eventsommers die 50 Lieblingshits der Wittlicherinnen
und Wittlicher gespielt. Aufgelegt hat sie DJane Rent a Sunshine (Zweite von
rechts), es moderierten Hermann Haller vom Offenen Kanal Wittlich und Petra
Willems vom Trierischen Volksfreund.
der Deutschen Musical Company
und der Kölner Symphoniker sorg-
te für eine mitreißende Atmosphä-
re. Im Verlauf der überwältigenden
Eröffnung wurden alle Künstler na-
mentlich vorgestellt.
Stephanie Tschöppe, klassisch
ausgebildete Opernsängerin und
anerkannte internationale Musi-
caldarstellerin, interpretierte „Don’t
cry for me Argentina“ aus „Evita“.
Dafür gab es Applaus im Stehen.
Zwei Stücke aus „Der Glöckner von
Notre Dame“ trug Stefan Poslovski
vor. Auch er feiert seit mehr als 25
Jahren europaweit große Erfolge.
Beide Darsteller wussten mit einer
außergewöhnlichen Stimmfarbe
und viel schauspielerischem Kön-
nen zu überzeugen.
Aber nicht nur sie erhielten viel
Applaus. Auch die anderen Darstel-
ler, Hannah Rühl, Sofia Coretti, Kel-
sey Frost-Steele, James Frost, Andy
MONTAG, 10. JULI 2023
War vorher das gefesselte Zuhö-
ren angesagt, so kommen jetzt die
Tanzfreunde auf ihre Kosten. Schon
bei den ersten Liedern tanzen mal
zwölf, dann wieder 30 Besucher
vor der Bühne und auf ihren Plät-
zen. Sie wippen und fiebern mit zu
mitreißenden Blues-Songs. Die fünf
Musiker von Black Cat Bisquit rei-
ßen durch ihre enorme Spielfreude
nahezu alle Zuschauer mit.
„Die Vielfalt ist schön“, sagt Be-
sucherin Lisa Groß aus St. Wendel,
der es besonders die Harfenkunst
des Senegalesen angetan hat. „Das
Gelände strahlt Gemütlichkeit aus,
und die Bands eröffnen den Blick
auf Instrumente, die man vorher
nicht kannte.“ – „Das ist hier ein
regelrechtes ‚Geheischnis‘“, ergänzt
Tanja Götz aus Hoxel.
„Wir wollen bei unserer Musik-
auswahl verschiedene Genres bie-
ten“, sagt Dieter Hochreuther von
Blue Note. Dieser Verein aus Idar-
Oberstein veranstaltet seit mehreren
Jahren das Festival in Kooperation
mit dem Morbacher Verein Kunst im
Gewächshaus. Bei der Auswahl der
Gruppen spielten auch regionale As-
pekte wie der Auftritt des Chors Can-
tabile eine wesentliche Rolle. Dazu
stoßen dann die weiteren Bands, die
internationales Renommée besitzen
und open-air-tauglich sein sollen.
Das sei dieses Jahr mit dem Chor
aus Kirschweiler sowie den Mu-
sikern aus dem Genre Weltmusik
und Blues gelungen,. „Wir haben ein
Zuhör-Publikum, ein Publikum, das
kommt, um die Musik zu hören und
zu genießen“, sagt Hochreuther.
„Die Zuschauer kommen bewusst
hierher, weil im kleinen Morbach
internationale Musik zu Gast ist.“
Produktion dieser Seite:
Marcus Hormes
FOTO: ANDREAS SOMMER
McLeavey, Giovanni De Domenico
und Tyler Steele boten hörens- und
sehenswerte Auftritte. Lieder und
schauspielerische Darbietungen
aus den Musicals „Tanz der Vampi-
re“, „Singin’ in the Rain“ oder „Die
Schöne und das Biest“ seien hier
beispielhaft aufgezählt.
Das gesamte Ensemble mit den
Musikern der Kammeroper Köln im
Hintergrund begeisterte. Zum Ende
des Programms gab es ein Medley
der großen Welthits von Abba, und
erst nach mehreren Zugaben ver-
ließen die Künstler die Bühne.
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Mehr Fotos von der
Veranstaltung finden Sie
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MONTAG, 10. JULI 2023
Was bleibt von der Cusanus Hochschule?
Die Cusanus Hochschule in
Bernkastel-Kues ist Ge-
schichte. Nach einem Streit
um die Ausrichtung war in
der Region kein Bürge mehr
zu finden. Deshalb ist man
nach Koblenz umgezogen.
Dort wurde auch der Name
„Cusanus“ abgelegt. Wie
finden das die Bernkasteler?
Wir haben nachgefragt.
VON CHRISTINA BENTS
BERNKASTEL-KUES Die Cusanus
Hochschule für Gesellschaftsge-
staltung ist im Februar 2014 ge-
gründet worden. Damals waren die
Erwartungen hoch. Im Juni 2013
sagte beispielsweise der Stadtbür-
germeister von Bernkastel-Kues,
Wolfgang Port, begeistert: „Die
Gedanken des Philosophen Niko-
laus von Kues, der schon vor über
500 Jahren in der Stadt ein Hospital
gründete, erhalten durch die Grün-
dung der Cusanus Hochschule eine
noch größere Bedeutung.“
Inzwischen ist viel passiert: Zwi-
schen 80 und 120 junge Menschen
haben in Blockseminaren an der
Hochschule studiert, aber zwischen
den Fachbereichen Ökonomie und
Philosophie kam es zu einem Eklat,
denn die Philosophie sollte weni-
ger stark gewichtet werden, wie das
Präsidium beschlossen hatte. Zu-
dem war die finanzielle Sicherheit
durch eine Bürgschaft in Bernkas-
tel-Kues nicht mehr gegeben. Die
Hochschule zog schließlich nach
Koblenz um.
Dort hat man als eine der ersten
Amtshandlung den Namen „Cusa-
nus“ abgelegt. Dazu erklärt Frank
Kupfer, Kanzler der – wie sie jetzt
heißt – Hochschule für Gesell-
schaftsgestaltung: „Es erschien
nach der Neuausrichtung, die in
den vergangenen Jahren sukzessi-
ve erfolgt ist, in der heutigen Zeit
nicht länger angemessen, unsere
Vision und Mission mit einer ein-
zigen historischen Figur und ihrem
sozio-kulturellen Kontext zu ver-
binden.“
Auto rollt
Berg hinunter,
Fahrer verletzt
HETZERATH (siko) Ein kurioser Un-
fall hat sich am Samstag gegen
12.30 Uhr in Hetzerath ereignet. In
der steilen Straße „Mühlenberg“
hatte ein Autofahrer seinen Wagen
abgestellt und offenbar vergessen
die Handbremse zu ziehen. Dar-
aufhin rollte der Wagen ein kur-
zes Stück den Berg hinunter. Der
Fahrer versuchte noch, das Fahr-
zeug zu stoppen. Dabei zog er sich
Verletzungen zu. Das Auto knallte
auf einen davor parkenden ande-
ren Wagen. Der Fahrer wurde mit
erheblichen Verletzungen in ein
Krankenhaus gebracht. An beiden
Autos entstand hoher Sachscha-
den. Beide Fahrzeuge mussten ab-
geschleppt werden.
Im Einsatz war die Polizeiinspek-
tion Wittlich sowie der Malteser
Hilfsdienst Andel.
www
Weitere Polizeimeldungen
finden Sie im Internet unter
volksfreund.de/blaulicht
Verwaltung macht
Betriebsausflug
WITTLICH (red) Am Freitag, 14. Juli,
sind die Büros der Verbandsgemein-
deverwaltung sowie der beiden Ne-
benstellen in der Burgstraße und der
Schlossstraße (VG-Werke) ganztätig
wegen eines Betriebsausfluges ge-
schlossen.
Es war einmal: Die Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung hat ihre Pforten in Bernkastel-Kues geschlossen und ist nach Koblenz umgezogen. Dort hat sie
auch ihren Namen geändert und den Cusanus herausgestrichen.  FOTO: ARCHIV/WINFRIED SIMON
Von Cusanus soll aber doch
einiges bleiben: „Die besondere
Fähigkeit zur lebendigen Selbst-
gestaltung, die Nikolaus von Kues
dem Menschen zugeschrieben hat,
spiegelt sich auch heute noch in
unserem Ziel, zur Gestaltung die-
ser Welt auch in ungewissen, kon-
flikthaften und widerspruchsvollen
Zeiten zu befähigen.“
Die Zahlungsgarantie der Treu-
handstiftung des Landkreises wur-
de mit Umzug der Hochschule nach
Koblenz ohne Inanspruchnahme
zurückgegeben, wie Wolfgang
Port und Alexander Licht bestäti-
gen. Bewusst ist dem Kanzler, dass
man die Hochschule an der Mosel
als Bereicherung empfunden hat
und man über den Weggang sehr
enttäuscht war.
Noch kein Standort für neue Dreiser Kita
Der Gemeinderat Dreis wollte in der vergangenen Sitzung den Standort für den Neubau der Kita beschließen.
Das hat er nicht getan, wegen neuer Förderrichtlinien und weil noch einmal alle Standorte geprüft werden sollen.
VON CHRISTINA BENTS
DREIS Viele Flächen kommen für ei-
nen Neubau der Kindertagesstätte
nicht infrage, denn es werden 3500
bis 4000 Quadratmeter gebraucht.
Davon gibt es nicht viele in Dreis,
die verfügbar sind. Die Option
„Tausch Grundstück gegen Wald“
mit Georg Graf von Walderdorff
kommt für den Gemeinderat nicht
infrage. Warum, erklärt Ortsbürger-
meister Christoph Thieltges: „Es
ging um ein Stück Wald am Burg-
berg, und zwar um 28 Hektar, das
wäre ein Tausch von 1:200 gewesen.
Für die Entwicklung unseres Dorfes
ist dieses Stück Wald wichtig und
auch beim Bau der A60 haben wir
Das Gelände der alten Dreiser Tennisplätze könnte für den Neubau der Kita infrage kommen. Das wird jetzt überprüft.
Wolfgang Port meint zur Able-
gung des Namens: „Letztendlich
ist der Name „Hochschule für Ge-
sellschaftsgestaltung“ besser ein-
zuordnen. Und der Name Cusanus
ist immerhin noch zu finden, auch
wenn nur im Impressum.“ Die Au-
ßenwirkung der Hochschule in den
ersten Jahren habe große mediale
Aufmerksamkeit gebracht. „Und
sie hat Dozenten aus dem Ausland
in die Stadt gebracht, die wieder-
um Werbung für Bernkastel-Kues
gebracht haben. Allerdings hat der
aufkeimende Streit nachher nur für
Ärger gesorgt.“
Für Port ist klar: „Hätte es die
Bürgschaft gegeben, wäre sie noch
hier.“ Abschließend sagt er: „Die
Chance, einen Hochschulstand-
ort aus unserer Stadt zu machen,
nicht verkauft, damals ging es um
13 Hektar.“
Weiter betont er: „Wir haben uns
diese Entscheidung nicht leicht ge-
macht.“ Den Tagesordnungspunkt,
den Neubau auf dem jetzigen Bolz-
platz neben der Halle zu bauen,
habe der Rat vertagt, wegen neuer
Förderrichtlinien vom Kreis, die
noch in der Entscheidungsphase
seien.
Der Rat war damit einverstanden,
aber man merkte den Mitgliedern
an, dass es noch Diskussionsbedarf
gibt. So meinte Dieter Hönisch,
dass vieles in der Salmaue von Drei-
sern mitaufgebaut worden sei, etwa
der Bouleplatz, der Spielplatz, der
Steg und dass man dieses Freizeit-
war vom Ansatz her nicht verkehrt.
Aber im Nachhinein ist man immer
schlauer.“
Alex Licht, Vorsitzender der
Kueser Akademie für Europäische
Geistesgeschichte, ist mit der
Umbenennung ebenfalls einver-
standen, „weil die Abkopplung
von Cusanus durch die damalige,
neue Hochschulleitung in Bern-
kastel-Kues Teil des Bruches zwi-
schen Ökonomie und Philosophie
wurde.“ Und weiter sagt er: „Gut,
dass der Name Cusanus mit dem
Experiment dieser Gesellschafts-
gestaltung nicht mehr verbunden
werden kann.“ Was ihm wichtig ist:
„Bernkastel-Kues bleibt weiterhin
ein Ort anerkannter Bildungsarbeit
und der international vernetzten
Cusanusforschung.“
gelände sehr gut vom Radweg aus
sehen und genießen könne. Durch
einen Betonklotz, der auf den Bolz-
platz gestellt würde, seien der Blick
und die Nutzung von einigem dann
nicht mehr möglich.
Auch Tanja Dahm meinte, es wäre
sehr schade, wenn das schönste
Stück Freizeitgelände zubetoniert
würde. Daraufhin ergriff Markus
Hansen das Wort und erinnerte
an die einzelnen Standorte, die ins
Auge gefasst worden seien und wo
sich dort Probleme ergeben hätten.
Bei einem Standort hätte es Wider-
stände gegeben, bei einem anderen
sei ein Vereinshaus auf dem Gelän-
de, die Zuwegung an anderer Stelle
problematisch.
FOTO: CHRISTINA BENTS
Hintergrund 11
Dann wurde ein weiterer mög-
licher Standort ins Spiel gebracht,
das Gelände der alten Tennisplätze.
Es sei groß genug, am Wald gelegen
und ohne Probleme wegen Gewer-
be- oder Wohngebieten.
Christian Schmitz war der Mei-
nung, dass man bei allen Abwägun-
gen irgendwann eine Entscheidung
treffen müsse, denn es werde drin-
gend mehr Platz für die Kita ge-
braucht.
Dem stimmte auch Markus Han-
sen zu, der meinte, bei allen Stand-
orten müssten Kompromisse einge-
gangen werden. Ein weiterer Punkt
in der Diskussion war der momen-
tane Kindergarten. Man müsse auch
jetzt schon überlegen, was man mit
dem Gebäude anfangen wolle und
ein Konzept entwickeln, damit es
nicht zu einem längeren Leerstand
käme. Die Waldgruppe und deren
Bedürfnisse seien ebenfalls nicht
aus dem Blick zu verlieren.
Als die Argumente ausgetauscht
waren, informierte Ortsbürger-
meister Christoph Thieltges da-
rüber, dass die Gemeinde Bruch
die Entscheidung von Dreis, noch
einmal über den Standort nach-
zudenken, mitgehe. Dazu regte er
an, schriftlich zu fixieren, welche
Argumente für und welche gegen
die einzelnen Standorte sprächen.
Zum einen als Entscheidungshilfe
und zum anderen, damit alle Inte-
ressierte sich genau informieren
könnten, was zur Entscheidung
geführt habe.
Der Rat will in zwei bis drei Wo-
chen seine Entscheidung treffen.
INFO
Die Kueser Akademie
und die Hochschule
Alex Licht erklärt: „Aus den Kueser
Gesprächen wurde die Idee und
Umsetzung der Kueser Akademie
für Europäische Geistesgeschich-
te entwickelt. Sie hatte im Ziel
Bildungsangebote im Allgemeinen
sowie Bildungsangebote und
wissenschaftliche Arbeit in Ver-
bindung mit dem großen Sohn
der Stadt im Speziellen. Das wird
seit der Gründung mit jährlichen
Sockelbeträgen aus der Stadt und
der Verbandsgemeinde sicher-
gestellt.“
Dr. Matthias Vollet, Geschäftsfüh-
rer sagt: „Die Kueser Akademie ist
seit 2010 in zwei Bereichen tätig:
Sie hat zwei wissenschaftliche
Buchreihen, eine wissenschaft-
liche Zeitschrift, internationale
wissenschaftliche Tagungen ins-
besondere zu Cusanus organisiert
und ist ein Knotenpunkt eines
internationalen Cusanusfor-
schungsnetzwerks. Die Hochschu-
le wurde erst mehrere Jahre nach
der Akademie gegründet und war
auch während dieser Jahre nicht
wesentlich für die Akademie. 2014
hat die Akademie die Verantwor-
tung für die VHS in Bernkastel-
Kues übernommen.“
Es sei in der heutigen Zeit
nicht länger angemes-
sen, „unsere Vision und
Mission mit einer einzigen
historischen Figur und
ihrem sozio-kulturellen
Kontext zu verbinden“,
heißt es vonseiten der
Hochschule. Das Bild
zeigt den großen Denker
und Philosophen Nikolaus
von Kues in einem Aus-
schnitt aus dem Hochaltar
des Hospitals von 1460.
FOTO: ERICH GUTBERLET
Radfahrer
wird bei Unfall
leicht verletzt
WITTLICH (red) Leicht verletzt wur-
de ein Radfahrer bei einem Unfall,
der sich am Freitag gegen 14 Uhr in
der Edisonstraße in Wittlich ereig-
nete. Ein aus der Gutenbergstraße
kommender PKW missachtete die
Vorfahrt eines Fahrradfahrers, wo-
durch dieser hinfiel. Der PKW setzte
seine Fahrt fort, ohne sich um den
Radfahrer zu kümmern. Der Radfah-
rer wurde mit leichten Verletzungen
ins Krankenhaus verbracht. Bislang
konnte ermittelt werden, dass es
sich bei dem unfallverursachenden
Fahrzeug um einen weißen PKW mit
einem gelben Kennzeichen handelte.
Zeugen, die Angaben zum Verkehrs-
unfall oder zum Fahrzeug machen
können, werden gebeten, sich bei der
Polizei Wittlich zu melden, Telefon
06571/9260.
Mit zwei Promille
am Steuer
RIVENICH (red) Am Sonntag gegen 2
Uhr kontrollierten Beamte der Poli-
zeiinspektion Wittlich einen Auto-
fahrer in der Ortslage Rivenich, der
zuvor durch unsichere Fahrweise
aufgefallen war. Bei dem 44-jährigen
Fahrzeugführer wurde eine Atemal-
koholkonzentration von 2,06 Pro-
mille festgestellt. Der Führerschein
wurde sichergestellt, eine Blutprobe
wurde entnommen und ein Ermitt-
lungsverfahren eingeleitet.
Produktion dieser Seite:
Christine Catrein
12 Hunsrück/Hochwald
Mit Kawumm zur guten Laune
Die Stadtsoldaten Hermes-
keil kündigen die Stadt-
dt
woche mit Salutschüssen
an. Wie der Start verlief
und worauf sich die Gäste
noch freuen dürfen.
VON HERBERT THORMEYER
HERMESKEIL Mit der Stadtwoche fei-
ert Hermeskeil seine Stadtwerdung
von 1970. Seitdem werden die Tage
der guten Laune mit einem Don-
nerschlag angekündigt: Die Stadt-
soldaten zünden ihre Kanone zu
Salutschüssen.
Florian Kann führt nicht nur die
Feuerwehr, sondern auch diese bun-
te Truppe und erklärt: „Salutschüs-
se sind nicht als Angriff, sondern
als Gruß zu verstehen.“ Schließlich
habe man ja keine Munition geladen.
Dennoch gehen die Kanoniere
mit Schwarzpulver um und müssen
auch mit einer Prüfung durch den
Landkreis nachweisen, dass sie das
richtig machen, um niemanden zu
gefährden. Die Kanone ist Baujahr
1978 und entstand damals in Zusam-
menarbeit von Willi Eiden, Ulrich
Schmitt und Harry Kann.
Bevor jedoch Josef Malburg das
Kommando gab: „Kanoniere gebt
Feuer“, gab es erst einen Sektemp-
fang vor dem Rathaus, zackig musi-
kalisch begleitet von der Stadtkapelle
und ihrem Dirigenten Stefan Barth.
Ein „bewaffneter“ und musikali-
scher Tross zog, so will es die Tradi-
tion, zum Festplatz auf den Neuen
Markt. Stadtbürgermeisterin Lena
Weber begrüßte die ersten Fest-
gäste und schwang sogleich den
Holzhammer zum Fassanstich. Das
Orchester spielte „Ein Prosit der Ge-
mütlichkeit“ dazu.
Eine Gruppe von rund THW-Hel-
fern saß zusammen und genoss das
Freibier. „Heute sind wir mal Gast“,
freute sich Zugführer Mathias Mer-
gens, fügte aber hinzu: „Wenn was
passiert, sind wir da.“
Der gebürtige Hermeskeiler Bernd
Dochow lebt eigentlich in Bad Salz-
see kurz vor dem Bodensee. Der
65-Jährige erzählte dem TV mit
einem Lächeln: „Ich komme seit
Ein kleines Dorf, das wie eine große Familie ist
Rorodt gehört zu den kleinsten Gemeinden in Deutschland. Dafür ist der Zusammenhalt groß – wenn auch die Gemeindefinanzen kaum etwas zulassen.
VON CHRISTOPH STROUVELLE
RORODT Mehr Wald als Häuser, mehr
Pferde als Einwohner: Rorodt ist ei-
ner dieser Orte, die man gemeinhin
gerne unterschätzt. Weil die Ortsge-
meinde klein ist und diese ausgangs
eines Tals liegt, in das man sich ei-
gentlich nie begibt, auch nicht, um
möglicherweise in das benachbarte
Deuselbach zu fahren, das man über
andere Wege schneller erreicht.
Alleine, wie Rorodt dem Autofah-
rer begegnet: Von der B 327 führt die
relativ breit ausgebaute Kreisstraße
durch einen Mischwald, bis ganz
unvermittelt auf der linken Seite
ein einzelnes Holzhaus auftaucht.
Zwei scharfe Kurven, und schon
fährt man mitten ins Zentrum des
53 Einwohner zählenden Dorfes,
der kleinsten Ortsgemeinde in der
Verbandsgemeinde Thalfang. Damit
steht Rorodt laut Wikipedia in der
Liste der kleinsten Gemeinden in
Deutschland auf Platz 69.
In der Ortsmitte sieht der An-
kömmling schnell, was das Dorf
ausmacht. Unter einem dicht be-
laubten Baum stehen zwei Fahrrä-
der, liebevoll hergerichtet und deko-
riert mit frischem Blumenschmuck.
Dazwischen Schilder mit den Auf-
schriften „Amsterdam“, Paris“,
London“ – Millionenstädte, die das
genaue Gegenteil des kleinen Ortes
darstellen. Leer stehende Gebäude
und Scheunen wechseln sich ab mit
sorgfältig gepflegten Eigenheimen.
Zwischen den wenigen Häusern aus
Bruchstein und mit erdfarbenem
Verputz fallen die im knalligen gelb,
grün und rosa gestrichenen Gebäu-
de aus dem Rahmen.
Kanoniere gebt Feuer: Lautstark kündete die Kanone der Stadtsoldaten von der bevorstehenden Stadtwoche.
Eine Ausstellung über die Zerstörungen und Opfer am Kriegsende ist im Hoch-
waldmuseum zu sehen.
Recherchiert man nach Sehens-
würdigkeiten, wird man drei Mal
fündig: Der Laufbrunnen an der
Ortsstraße aus der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts steht auf der
Liste der rheinland-pfälzischen Kul-
turdenkmäler, zwei Eichen sind laut
einer Erhebung des Landes aus dem
Jahr 2013 als Naturdenkmal ausge-
wiesen.
Das gesellschaftliche Zentrum des
Dorfes aber ist das „Räumche“ im
Untergeschoss des Gemeindehau-
ses. „Hier trifft man sich, trinkt zu-
sammen ein Bier und spielt Karten“
sagt Sascha Kropp, Ortsbürgermeis-
ter von Rorodt. Erst vor wenigen Jah-
ren ist er aus der Moselmetropole
Trier in den Hunsrück gezogen, der
Liebe wegen, und hat im Vorjahr den
Sie stehen stellvertretend für alle Bürger der Ortsgemeinde Rorodt: Marlon Schmidt, Ortsbürgermeister Sascha Kropp,
Oliver Schmidt und Dieter Schmidt.
Posten des Dorfchefs übernommen,
nachdem dieser einige Zeit vakant
gewesen war.
Was ihn als ursprünglich Orts-
fremden besonders beeindruckt
hat, war, wie die Leute im Dorf mit-
einander umgegangen sind. „Das
Vertrauen, das mit entgegenge-
bracht wurde, hat mich überrascht,
auch der Zusammenhalt, und die
Bereitschaft mit anzupacken“, sagt
er. Und das passiere generationen-
übergreifend. Sowieso sei in dem
kleinen Ort verhältnismäßig viel
los. Im April besuchten 40 Leute
ein Whisky-Tasting. Für August
ist ein Biergartenkonzert geplant.
Und auch einen Erste-Hilfe-Kurs
für Hundebesitzer hat es schon ge-
geben. Sogar zu Corona-Zeiten hat
Mit dem Fassanstich durch Bürgermeisterin Lena Weber wurde die Hermes-
keiler Stadtwoche eröffnet.
die Gemeinschaft funktioniert. Bei
einer Klopapier-Challenge, einem
Film, der im Internet bei YouTube
unter dem Stichwort Klopapier-
Challenge Rorodt 2020 zu finden
ist, haben 32 Einwohner mitgewirkt.
Als der Ortsbürgermeister dafür
persönlich in den alten Dorfbrun-
nen gestiegen ist, hat er das für den
frühen Morgen geplant. Doch als er
aus dem Haus kam, habe das halbe
Dorf schon auf ihn gewartet.
„Hier kann man nichts geheim-
halten“, sagt der 17 Jahre alte Mar-
lon Schmidt, der sich kein Leben
außerhalb von Rorodt vorstellen
kann. „Ich habe hier alles, was ich
zum Leben brauche“, sagt er. „Es ist
hier wie eine Familie, eine Super-
gemeinschaft.“ Beispiel Pflanzen-
FOTO: CHRISTOPH STROUVELLE
FOTOS (3): HERBERT THORMEYER
tauschbörse, führt der Ortsbürger-
meister auf. So etwas Organisiertes
sei in Rorodt unnötig, da sich die
Menschen untereinander aushelfen,
quasi über den Gartenzaun, ganz
unkompliziert. „Ich habe mich hier
immer wohlgefühlt“, sagt Dieter
Schmidt, mit 75 Jahren der älteste
männliche Einwohner von Rorodt
und laut Kropp die gute Seele im
Dorf, der im Winter mit seinem
Sitzrasenmäher auch für andere den
Schnee zur Seite räumt. Und auch
ein Fastnachtswagen wird jährlich
von einer Gruppe aus dem Dorf ge-
baut, der dann in Hoxel, Hilscheid
und Morbach mitfährt.
Doch hat sich in den vergan-
genen Jahren nicht alles nur zum
Guten entwickelt. „Früher kam ein
Lebensmittelauto ins Dorf, jetzt nur
noch ein Bäcker einmal die Woche“,
sagt Oliver Schmitt. Der 52-Jährige
sorgt bei Dorffesten für die Verpfle-
gung der Gäste. „Außerdem fehlt das
Geld“, sagt er. Wobei ihm der Orts-
bürgermeister beipflichtet. „Hier
passiert viel in Eigenleistung, ohne
könnte ein solches Dorf nicht exis-
tieren. Denn finanziell können wir
uns die Butter auf dem Brot nicht
leisten“, sagt er. „Ich kann das Enga-
gement der Leute nicht so anerken-
nen, wie ich das will.“ Bei einer Ak-
tion hat er Brötchen und Aufschnitt
für die Helfer auf eigene Kosten ge-
kauft. Den Blumenschmuck auf den
Fahrrädern haben Einwohner auf
ihre Kosten finanziert. Und wenn
Kropp als Ortsbürgermeister auf
einen Geburtstag geht, um als Amts-
inhaber zu gratulieren, zahlt er das
Geschenk aus seinem eigenen Geld-
beutel. „Mir fehlt die Möglichkeit,
MONTAG, 10. JULI 2023
30 Jahren immer wieder zur Stadt-
woche in die alte Heimat zurück.“
Irgendwie sei es hier halt doch am
schönsten und man trifft alte Freun-
de. „Wäre der Neue Markt als Fest-
platz gestaltet, könnte das Fest noch
an Attraktivität gewinnen“, findet
Dochow.
Ein wenig erfreuliches Kapitel Her-
meskeiler Geschichte präsentiert der
Kulturgeschichtliche Verein Hoch-
wald noch bis zum 16. Juli im Hoch-
waldmuseum, täglich von 14 bis 18
Uhr. Gezeigt werden 50 Fotos und
Grafiken der letzten Kriegstage mit
Auflistung der 103 Todesopfer, die
am Tag der Eroberung am 16. März
1945 zu beklagen waren, darunter 26
Kinder und Jugendliche.
„Allein auf der Treppe hier neben-
an wurden sechs Zivilisten getroffen,
und zwar von deutschen Soldaten,
die noch Widerstand leisteten“, er-
klärt dazu Heimatforscher Dittmar
Lauer. Die Ausstellung sollte eigent-
lich schon 2019 gezeigt werden, wur-
de aber wegen Corona immer wieder
verschoben.
INFO
So geht die
Stadtwoche weiter
Montag, 10. Juli, ab 12 Uhr:
Firmen- und Handwerkeressen;
18 Uhr: Rallye Obedience des SV
OG Hermeskeil im Stadtpark; 19
Uhr: Two be as One.
Dienstag, 11. Juli, 15 Uhr: Famili-
entag mit vergünstigten Preisen
auf den Fahrgeschäften; 18 Uhr:
Buntes Programm des Netz-
werkes Familienfreundliches
Hermeskeil; 19 Uhr: Fairground
mit Rock, Pop and Soul.
Mittwoch, 12. Juli, ab 8 Uhr:
Krammarkt; 19.30 Uhr: Heimat-
abend, 22 Uhr: Festplatzwette
mit den Stadtfarben.
www
Weitere Fotos finden Sie
im Internet unter
volksfreund.de/fotos
den Menschen was zurückzuge-
ben“, sagt Kropp. Der Glockenturm
im Ort, der früher dreimal täglich
geläutet hat und der den Menschen
wichtig sei, sei schon seit Jahren de-
fekt. „Wenn jemand stirbt, läutet es
nicht“, sagt er. Vielleicht ändert sich
das in absehbarer Zeit. Denn ge-
meinsam mit den Nachbardörfern
Immert, Etgert und Deuselbach will
man einen Windpark auf die Beine
stellen – was möglicherweise etwas
Geld in die Gemeindekassen spült.
INFO
Die Serie
„Klein, aber oho!“
L(i)ebenswertes Dorf: Was macht
das Leben auf dem Land beson-
ders, wo liegt der Reiz der kleinen
Dörfer? In unserer Serie „Klein,
aber oho!“ werfen wir einen Blick
auf und in die klein(st)en Orte
im Landkreis Bernkastel-Witt-
lich. Was haben diese Dörfer zu
bieten? Wie leben die Menschen
hier, was gefällt ihnen? Wir wollen
aber auch wissen: Was fehlt
ihnen, was könnte besser sein
und werden? In loser Reihenfolge
porträtieren wir die kleinen Orte
in der Eifel, im Hunsrück und an
der Mosel, lassen Bewohner zu
Wort kommen, stellen Besonder-
heiten und Originale vor und
wollen die Dörfer dabei von einer
unbekannten Seite zeigen. (red)
Produktion dieser Seite:
Christine Catrein
MONTAG, 10. JULI 2023 Region 13

Begeisterung — gleich beim ersten Besuch

Viele Bitburger kennen
das Folklore-Festival seit
Jahrzehnten. Unser Autor
nicht, er war dieses Jahr
zum ersten Mal dort. Und
ist begeistert, vor allem
von einer Sache.

VON CHRISTIAN THOME

BITBURG Stoff für eine Schlagzeile:

„Skandal! Irre Beichte von TV-Re-
porter: Er war noch nie auf dem
Folklore-Festival!“
Starker Tobak. Lassen Sie mich
erklären: Ich lebe nicht in der Eifel,
sondern im Hochwald. Ist eine Ecke
zu fahren, verstehen Sie sicher. Und
da finden im Juli jede Menge ande-
rer Feste statt. Allein in den vergan-
genen zwei Wochen: Saarburg und
Hermeskeil. Jetzt noch Trier, Zurlau-
ben. Eieiei, wer kann auf so vielen
Hochzeiten tanzen?
Wurde dieses Jahr dann aber doch
mal Zeit, nach Bitburg zu fahren,
wenn auch beruflich. Vorab: Aus
meiner Noch-nie-besucht-Beichte
ergibt sich, dass ich nicht weiß, wie
es früher war. Klar, die Kollegen ha-
ben es mir erzählt und darüber ge-
schrieben. Aber ich kann nur bewer-
ten, was ich dieses Jahr erlebt habe.
Und das hat mich, ohne zu über-
treiben, umgehauen. Als ich am
Sonntagmittag die Fußgängerzone
hinunter auf den Spittel flaniere (bei
angenehmen 32 Grad..), spielen der
Musikverein Bollendorf und die Du-
deldorf Lion Pipes den Frühschop-
pen. Ich stelle mich dazu, schoppe
mit (Cola-light, beruflich, Sie verste-
hen). Nach einigen Minuten gehe ich
weiter, komme am Spittel an. Dort
tanzt eine litauische Gruppe auf der
Bühne. Ich denke zwei Dinge. Ers-
tens: Hab‘ ich noch nie gesehen so
was. Zweitens: Mann, denen muss
in der Tracht ja noch wärmer sein.
Noch eine Cola-light. „Geht so“,
antwortet die Bedienung tief durch-
atmend auf meine Aussage, dass es
im Bierstand aufgrund des Schat-
tens ja noch angenehm sei in Sachen
Hitze. „Ich war eben mit dem Tablett
unterwegs, da kriegt man Kreislauf.“
Auch ich laufe weiter. Eine Kirmes
versprach man mir im Programm-
heft. Eine Kirmes bekomme ich. Auf
dem Beda-Platz gönne ich mir mein
Lieblingsessen auf solchen Festen:
Höhepunkt des Festes: Der Einzug der Nationen zieht am Samstagabend Hunderte Gäste auf den Spittel.
Champignons mit Knoblauchsoße
und Zwiebeln. Preis: Sechs Euro
und eine dezente Fahne. Nach dem
Essen schaue ich Kindern zu, wie sie
auf den Fahrgeschäften Spaß haben.
Ich denke kurz über eine Fahrt auf
dem „Breakdance“ nach – einer Art
Karussell, bei dem sich die Sitzge-
legenheiten noch drehen. Könnte
gut gegen die Hitze sein, der Fahrt-
wind, überlege ich. Entscheide mich
dann aber aufgrund der Pilz-Knobi-
Zwiebel-Mische in meinem Magen
dagegen.
An der Seite sehe ich das Gelände
des Retro-Grenzland-Treffens. Da-
von habe ich vorab mit am meisten
gehört. Ist meine Musik, die dort
spielt: Rock und Metal. Ins Auge
fallen mir auch die alten, grünen
Bitburger-Kisten. Das ist Kult.
Am Festplatz Grüner See ent-
steht ein Mix, der dieses Fest sehr
gut beschreibt: Die Kölsch-Rocker
„Heavens a Beer“ lösen den Grie-
chischen Kulturverein „O Pontos“
aus Reutlingen auf der Bühne ab.
Die Kölner werden später wiederum
von der Trachtengruppe Billigheim
abgelöst. Eine Mischung, so toll wie
die mit den Champignons. Die sät-
tigt mich immer noch. Auch, wenn
FOTOS (5): RUDOLF HÖSER
mich die Pizza vor der Stadthalle
anlacht.
Auf dem Rückweg zur Redaktion
mache ich noch einmal Halt am
Spittel, wo die „Götz Buam“ den
„Böhmischen Traum“ spielen. Ap-
ropos spielen: Auf dem Petersplatz
toben Kinder im Wasser. Nebendran
tanzt eine Volkstanzgruppe. So viele
Eindrücke in so kurzer Zeit.
Leider zieht sich der Himmel dann
zu. Ist Gewitter gemeldet. Und Ge-
witter kommt. Das Fest leert sich
schnell, als die ersten Tropfen fal-
len und die Luft stärker wird. Wenig
später weht es Tische und Schirme
um, nur einige Hartgestottene blei-
ben unter den Bierständen stehen.
Als sich der Regen wieder verzieht,
füllen sich die Plätze wieder.
Fazit meines ersten Besuchs: Ge-
fällt mir besser als andere Feste.
Weil: Es verläuft sich. Menschen
verteilen sich in der ganzen Stadt,
statt sich auf kleinem Raum zu tum-
meln. Und: Auch, wenn früher mehr
Folklore gewesen zu sein scheint (so
erzählten es mir manche Menschen
auf der Straße trotz des Knoblauchs),
hat das Fest noch immer jede Menge
Tradition. Am meisten beeindruckt
mich die Mischung. Gesang, Gerolle, Gestürme auf dem Folklorefestival in Bitburg.

Besucher strömen nach Zurlauben zum Feiern

Wohl noch mehr Gäste als im Vorjahr sind zum Moselfest in Trier gekommen. Einige Aufregung hat der Start des Feuerwerks am Freitag vor 23 Uhr
ausgelöst. Was Organisator Matthias Sonnen dazu sagt und wie es mit der Veranstaltung 2024 weitergehen soll.
VON HARALD JANSEN
TRIER Rund eine Viertelstunde
dauert das bunte Farbspektakel,
das Patrick Reuter vom Palliener
Moselufer aus am Freitagabend
abfeuert. Für einige Besucher wohl
zu früh. Denn in diesem Jahr kracht
es bereits ab etwa 22.45 Uhr. Hel-
mut Reuter von der Firma Steffes-
Olig Feuerwerke hat eine einfache
Lösung für den Starttermin. „Es
war eine Vorgabe des Ordnungs-
amts.“ Das habe bestimmt, dass
das Feuerwerk um 23 Uhr beendet
sein musste, sagt er auf TV-Anfrage.
Von dieser Ansage haben wohl nur
wenige Menschen etwas gewusst.
Einige sind deshalb etwas zu spät
zum Festplatz gekommen.
Kein fester Starttermin Fest-Orga-
nisator Matthias Sonnen sagt dazu:
„Es gibt keine feste Startzeit für das
Feuerwerk.“ Auch schon bei frü-
heren Festen sei das Feuerwerk zu
unterschiedlichen Zeiten gezündet
worden. Es könne auch vorkom-
men, dass die Bahn vorgebe, wann
es das Feuerwerk gebe. Denn das
ist in der unmittelbaren Nähe der
Bahngleise aufgebaut. Aus Sicher-
heitsgründen müsse deshalb ein
Zeitfenster gefunden werden, in
dem kein Zug unterwegs ist.
Produktion dieser Seite:
Christine Catrein
Mehr Besucher als 2022 Neben
der von Sonnen geführten Even-
tis UG engagieren sich auch der
Männergesangsverein Zurlauben
und die KG Wieweler bei der Orga-
nisation des dreitägigen Fests, bei
„Milljunen Leit“ – zum Moselufer zog es am Wochenende nicht nur die Trierer. Auch Gäste haben mitgefeiert.
dem am Sonntag das Electronic-
River-Festival auf dem Programm
steht. Sonnen berichtet davon, dass
er (Stand Sonntagnachmittag) von
den Standbetreibern eine durch-
weg positive Resonanz erhalten hat.
Für beide Tage. Sei es von Ständen
mit dem Schwerpunkt Getränke,
sei es mit dem Schwerpunkt Essen.
Wenn man ihn fragt, wie viele Men-
schen da waren, entgegnet er mit
der trierischen Universalantwort
FOTO: ANDREAS SOMMER
„Milljunen Leit.“ Er schätzt, dass in
diesem Jahr noch mehr Menschen
nach Zurlauben kamen als im Vor-
jahr. 2022 hatte es erstmals nur
drei Tage Fest und das Feuerwerk
am Freitag gegeben. „Es hat sich ge-
zeigt, dass das der richtige Weg ist.“
Deshalb geht er derzeit davon aus,
dass das Fest 2024 nach einem sehr
ähnlichen Schema ablaufen wird.
Zufrieden sind offensichtlich
nicht nur Organisatoren und Stand-
betreiber. Zufriedene Mienen auch
bei den Besuchern. So wie bei Si-
mon Layton. Der in Trier lebende
Engländer sitzt am Samstagabend
gemütlich mit einem Kollegen aus
Dänemark auf den Stufen am Mo-
selufer. „Ich bin fünf Minuten zu
spät zum Feuerwerk gekommen“,
sagt er. „Das war dann eben so.“ Er
komme immer wieder gerne zum
Moselfest.
Eine etwas weitere Anreise haben
Rita und Werner Wittmer-Braun
hinter sich. Sie kommen aus dem
Saarland zum Fest an die Mosel.
Zum zweiten Mal. Und wenn nicht
die Coronapandemie dazwischen-
gekommen wäre, wären sie noch
öfter da gewesen. Werner Wittmer-
Braun spricht von einer besonde-
ren Atmosphäre. So etwas habe
beispielsweise Saarbrücken nicht
zu bieten. „Uns gefällt es hier sehr
gut.“
So wie Layton und Wittmer-Braun
geht es vielen anderen Feiernden.
Wenn man sich mit den Gästen
am Moselufer unterhält, gibt es
niemanden, der nur einen Grund
hat, zum Fest zu kommen. Am
Freitag wird oft das Feuerwerk ge-
nannt, das die Leute anzieht. Doch
auch ohne Spektakel am Himmel
kommen die Menschen scharen-
weise an den Moselstrand. Man
treffe unheimlich viele Bekannte,
heißt es immer wieder. Doch das
wird besonders am Freitag und am
Samstag immer mehr zur Suche
nach der sprichwörtlichen Nadel
im Heuhaufen. Denn irgendwann
sieht man vor lauter Feiernden fast
keine Menschen mehr.
Polizei: vergleichsweise ruhige Lage
Aus polizeilicher Sicht ist es ein eher
ruhiges Fest gewesen. 18 Straftaten
registrieren die Beamten für zwei
Festtage. Die Bandbreite reicht da-
bei von Beleidigung, Sachbeschä-
digung, Diebstahl und Bedrohung
bis hin zu Körperverletzungsde-
likten. Insgesamt sieben Personen
erhalten Platzverweise. Zwei Mal
sind Feiernde so aggressiv, dass
sie zum Schutz der Festbesucher
vorübergehend in Gewahrsam ge-
nommen werden. Mehrfach gelingt
es der Polizei, sich anbahnende
Auseinandersetzungen frühzeitig
zu beenden. Insgesamt spricht die
Polizei von einem vergleichsweise
ruhigen Fest im Ergebnis ohne be-
sondere Zwischenfälle.
14 Porträt
S
teff Becker will es noch ein-
mal wissen. Der 62-jährige
Ur-Trierer ist als Musiker auf
der Höhe seines Erfolges, dennoch
sagt er: „Ich muss hier nicht der Kult-
Mann sein.“ Nun plant er seinen
Rückzug aus der Konzert-Szene mit
einer Abschiedstournee und seinen
diversen Ensembles. Die Gründe?
Das möchte er beim Gespräch mit
dem Trierischen Volksfreund nicht
konkretisieren, aber es schwingen
Enttäuschung und Ärger mit. Nur
so viel: Ihm mangele es in der Trie-
rer Musikszene an echter Solidarität.
„Viele fallen übereinander her.“ Das
passt ihm nicht, dem großen starken
Kerl mit der empfindsamen Seele.
Aber wissen will er es noch mal,
zeigen, dass er es auch nach 45 Jah-
ren des Musikmachens musikalisch
noch draufhat.
Denn seit die Corona-Pandemie
dem Treiben der Musikszene ein jä-
hes, aber vorübergehendes Ende be-
reitet hat, widmet sich Stefan Becker
(wie er mit vollem Namen heißt)
seiner anderen künstlerischen Lei-
denschaft, der Malerei. Zwar nicht
ausschließlich, aber immer mehr.
Früher oft mit schwarz-weißen
Tuschezeichnungen, jetzt ist seine
Kunst bunter, mit Farbe, in Spachtel-
technik, gerne auch großformatig.
Einst malte er häufig lokale Motive
wie die Porta Nigra – davon gibt es
in seiner Wohnung noch stapelwei-
se Bilder. Heute sind die Menschen
seine Motive, leicht verfremdet und
doch erkennbar, auch der Aktmale-
rei hat er sich verschrieben. „Man-
che denken, das sei Pornografie. Ist
es aber nicht, schauen Sie sich mal
die Bilder von Egon Schiele an. Die
Ästhetik zählt“, sagt Becker. Interes-
sant sei, dass vor allem Frauen seine
Frauen-Akte kauften.
Eines seiner großformatigen
Werke wird zukünftig im sanierten
Stadttheater seinen Platz finden.
Das aus acht Kacheln bestehende
Bild war kunstsinnigen Trierer Kul-
turförderern im November 2022 bei
einer Ausstellung in der Trierer Tufa
aufgefallen, zeigt es doch eine Büh-
nenszene mit Orchester.
Mit dem Philharmonischen Or-
chester der Stadt Trier war Becker
vor einigen Jahren zusammen auf-
getreten. Das hatte ihn nachhaltig
beeindruckt und zu diesem Werk in-
spiriert. Die Förderer fanden schnell
einige Mäzene, das Bild wurde ge-
kauft und in Abstimmung mit der
Stadt und dem Theater zunächst
im Rathaus aufgehängt. Dort harrt
es nun seines Bestimmungsortes
– nicht nur Steff Becker hofft, dass
der Theaterumbau bald zügig vor-
anschreitet.
Aus dem Bauch heraus sei das
Bild entstanden, mitten in der vor
allem auch für Künstler belastenden
Situation der Corona-Pandemie.
Aus dem Bauch heraus – nicht aus
dem Kopf – kommt auch die Musik
des bekennenden und begeisterten
künstlerischen Autodidakten. Seine
soulige „Röhre“ ist seit mittlerweile
über 40 Jahren auf den Bühnen der
Region zu hören und berühmt, so
viel zum „Kult-Mann“ Steff Becker.
Seit Anfang der 1980er Jahre ist er
mit seinen diversen Bands unter-
wegs, die hießen Superbox, OCB
oder Filofax. Anfang der 2000er Jahre
gründet er die Baugroup, natürlich
als Gegenentwurf zu den damals
überall grassierenden Boygroups.
Sie machen bluesige Rockmusik,
eigene Songs; Cover sind nicht so
Produktion dieser Seite:
Christine Catrein
über 90 Jahre
TTrier
i ·KKonstantinstr.
i 16 · TTel.
l 75879
8 9
Über einen,
der aufhört,
es aber
nochmal
wissen will
Der Trierer Musi-
ker und Maler Steff
Becker will musi-
kalisch kürzertre-
ten und gibt in
diesem Jahr seine
Abschiedstournee.
Über legendäre
Konzerte auf dem
Dach des Eros-
Centers, den Glas-
maler Jakob
Schwarzkopf und
eine Jugend in
Trier Nord, unweit
des Exhauses.
Beckers Ding. Obwohl – er war jung
und brauchte das Geld – verbrachte
Steff in den 1990ern einige Zeit als
Aushilfe bei der sehr erfolgreichen
Joe-Cocker-Revival-Band, bei seiner
Stimme eigentlich eine Idealbeset-
zung.
Baugroup spielte damals immer-
hin schon als Support für Größen
wie Marla Glen, Paolo Conte oder
Manfred Manns Earth Band. Bei
einem Auftritt beim Deutschen
Rock-Preis kamen die Boys von der
Group allerdings nicht weit, irgend-
wie kam heraus, dass die des Engli-
schen nicht mächtigen Trierer Mu-
siker sich ihre Texte in schönstem
Fantasie-„Englisch“ zusammenge-
reimt hatten. Diese Schmach wollte
Becker nicht auf sich sitzen lassen:
„Innerhalb einer Woche habe ich
dann alle Texte auf deutsch nachge-
schrieben, Tag und Nacht“, lacht er.
Der Baugroup – und seiner eige-
nen Chuzpe – verdankt Becker auch
den legendären Auftritt auf dem
Dach des Trierer Eros-Centers. Zur
Feier eines CD-Release sollte es et-
was ganz Besonderes sein: wie 1987
die irischen Superstars von U2 auf
dem Dach eines Liquor Store in
Downtown Los Angeles das Erschei-
nen ihres Albums „Joshua Tree“ gue-
rillamäßig inszeniert hatten. Becker
Legendäres Konzert auf dem Dach des Trierer Eros Centers mit der Baugroup.
marschiert also in den Kontakthof
des Puffs, fragt nach dem Chef und
der ist, zum Erstaunen des Trierer
Bandleaders, begeistert.
Sogar die Ordnungsbehörde er-
teilt eine Genehmigung, Handzettel
werden verteilt, ein lokaler Fernseh-
sender filmt die Aktion, eine Motor-
rad-Gang aus Sirzenich begleitet die
Stretch-Limo mit der Band. Aber
leider regnet und stürmt es in der
besagten Nacht „wie Sau“. Trotzdem
finden über 100 Fans den Weg in die
Luxemburger Straße und feiern eine
wilde Party. You do what you got to
do for Rock ‘n‘ Roll.
„Wild und rabaukig“, sei auch
seine Jugend im Trierer Norden ge-
wesen, erzählt Becker. Er entstammt
einer pragmatischen Handwerker-
Familie mit ausgeprägter künstleri-
scher Ader. Sein Vater Hans war Ins-
tallateur, aber auch Mundartdichter,
sein Urgroßvater Nikolaus Schawel
war als Bildhauer 1908 für die Er-
richtung der Replik der Igeler Säule
im Rheinischen Landesmuseum
verantwortlich. Pragmatisch befin-
det die Familie des jungen Stefan:
„Geschiss gitt immer“, also macht
er eine Ausbildung zum Klempner
– wie übrigens der oben erwähnte
Joe Cocker auch. Später schult Steff
um, er wird Heilerziehungspfleger
FOTO: PRIVAT
beim Schönfelder Hof, das sei sehr
erfüllend gewesen. Leben kann er
von seiner Kunst nämlich erst seit
knapp 15 Jahren. Diese Ausbildung
kommt ihm auch später zugute.
Der Anker seiner Jugend im da-
maligen sozialen Brennpunkt Trier
Nord – „es war nicht alles Friede,
Freude, Eierkuchen“ – ist das Ex-
haus. Hier findet er Halt, Förderung,
Freunde fürs Leben und erstmals
Anerkennung. Helmut „Schwick“
Schwickerath, Künstler, Lehrer und
Chef des Exhauses, wird Mitte der
1970er sein künstlerischer Ziehvater
und Förderer. „Schöne, wilde Zeiten,
die vermisse ich“, sagt Steff.
Schwicks Frau Roma führt ihn in
die Künstlerszene ein, die Bohème
in Trier des ausgehenden 20. Jahr-
hunderts tagt samstagmorgens in
einem kleinen spanischen Laden
in der Neustraße. Dort trifft Becker
auf Jakob Schwarzkopf, einen der
bedeutendsten Glasmaler und Er-
schaffer gerühmter Kirchenfenster
weltweit. Der animiert den jungen
Mann zur Malerei, für das ange-
strebte Kunststudium reichen Steffs
damalige Werke aber nicht.
So setzt er weiter auf zwei Stand-
beine: die Musik und den bürger-
lichen Beruf, getreu seinem Motto:
„Mal gucken, wat geht.“ Ruhm und
Schon lange aktiv, damals noch mit langen Haaren: Steff Becker (Mitte) und eine
eigens zusammengewürfelte Band zum ersten Trierer Gipfeltreffen in der Tufa in
den 1980ern. Ganz rechts Helmut Schwickeraths Tochter Gepa .
Steff Becker kann auch
ruhig und nachdenklich.
FOTO: PRIVAT
Ehre seien nie ein Antrieb, Materiel-
les nie wichtig gewesen. Obwohl er
Applaus und die Anerkennung für
seine Arbeit durchaus genießt.
Er freut sich, dass er sich seit ei-
nigen Jahren eine gemütliche Woh-
nung im bevorzugten, stadtnahen
Viertel der Stadt, dem Gartenfeld
im Trierer Osten leisten kann, die er
mit seinem portugiesischen Wasser-
hund Lucky teilt. Auch der von ihm
verehrte Barack Obama habe so ei-
nen, sagt er. Seine von ihm getrennt
Heute malt Steff Becker: am liebsten Menschen, aber auch Akte. FOTO: DIRK TENBROCK
FOTO: PRIVAT
MONTAG, 10. JULI 2023
lebende Frau Birgit sei seine beste
Freundin, auch das sei wertvoll für
ihn. Und Zeit, das zu tun, worauf er
Lust habe.
Und Gesundheit, na klar, das ist
Steff Becker erst wirklich bewusst
geworden, als er im Herbst 2019
dem Tod von der Schippe gesprun-
gen ist. Herz-OP, fünf Bypässe hat
er seitdem. „Das Rauchen habe ich
drangegeben und ich achte mehr
auf mich, mache langsamer“, sagt
er. Getrieben habe er aber immer
nur sich selbst. Sozial verträglich
sei er schon, aber er hält es mit
Reinhard Mey: „Ich will mit keinem
Haufen raufen, lass mich mit kei-
nem Verein ein.“
Ein großes Herz hat er trotz Bypäs-
sen immer noch und immer schon.
Mehrmals im Jahr spielt er für den
guten Zweck, manchmal mit der Big
Band „Art of Music“, oft mit jungen
Talenten, manchmal mit den Phil-
harmonikern (siehe oben): für die
Aktion „Meine Hilfe zählt“ des Trie-
rischen Volksfreunds, caritative Ein-
richtungen oder etwas anderes, was
er unterstützenswert findet.
Unterstützung hat er in schweren
Zeiten auch selbst von seinen Freun-
den erfahren, zuletzt im Corona-
Lockdown. Ein alter Schulkamerad
rief ihn nach Jahrzehnten an und er-
kundigte sich, wie es ihm gehe und
ob er über die Runden komme. Er
wollte helfen und er konnte helfen:
Seitdem verkauft Becker seine Ka-
lender-Serien mit Zeichnungen aus
seiner Feder in dessen Laden in der
Palaststraße. Das beeindruckt ihn,
da muss er auch mal schlucken, das
ist die Art von Solidarität, die er bei
manchen Kollegen vermisst.
Überhaupt hat Becker, der zugibt,
ein bisschen nachtragend zu sein –
„wie ein Elefant, ich kann verzeihen,
aber nicht vergessen“ – mit so man-
chem Prominenten aus Trier noch
ein Hühnchen zu rupfen, das spart
er sich aber (noch) auf.
Einstweilen gibt er seine Ab-
schiedstournee, mit der aktuellen
„Steff Becker Band“, mit der Big
Band „Art of Music“, mit alten Kolle-
gen wie Andreas Sittmann und Tho-
mas Desch oder beim Eifel-Musical
„Tant-Tilda“ in Bitburg und Daun.
Dazu kommt eine Ausstellung sei-
ner Bilder im „Alten Kiosk“ auf der
Südallee, Ecke Saarstraße, vom 22.
Juli bis 26. August. Und er gibt ein
Versprechen: „Ich werde nicht auf-
hören, Musik zu machen.“
Infos und Kontakt über Ausstellungen,
Konzerte und Termine gibt es auf Steff
Beckers Facebook-Seite Jo Kurt (ja, der
Name war laut Becker eine Schnaps-
idee). Auch auf YouTube sind unter
seinem Namen einige schöne Clips zu
finden. Homepage: www.steffbecker.de
Auftritte auf dem Altstadtfest sind
heute nicht mehr so sein Ding. Hier
mit Julia Steffen 2017. FOTO: PRIVAT
 MONTAG, 10. JULI 2023

15
TRIERER TALENTE
Mehrere Nachwuchsfußballer
wechseln in Leistungszentren.
Seite 16
Sport VOLKSFREUND.DE/SPORT
NACH DREI JAHREN PAUSE
So lief das Comeback
des Trierer Hospizlaufs.
Seite 18

Sorgen um Heinz, erste Duftmarken von Dorow

Fußball-Oberligist Ein-
tracht Trier am Ende der
zweiten Vorbereitungswo-
che: Der Kader steht
weitgehend, doch es gibt
noch Fragezeichen.
VON MIRKO BLAHAK
ER Routinier Jan-Lucas
BITBURG/TRIER
Dorow, tags zuvor aus Oberhausen für
zwei Jahre unter Vertrag genommen,
hat im Ultra-Kurz-Trainingslager von
Eintracht Trier in der Sportschule Bit-
burg gleich mal die ersten Duftmarken
gesetzt. Auf dem Platz, wo SVE-Trai-
ner Thomas Klasen dem 30-Jährigen
einen guten Eindruck bescheinigte
(„Er zeigt auf engem Raum eine be-
merkenswerte Handlungsschnellig-
keit. Er wird uns in engen Spielen
guttun“). Und auch neben dem Rasen,
als er beim Teamabend im Bowling-
Center auf dem Bitburger Flugplatz
mit mehreren ,Strikes‘ hintereinander
auf sich aufmerksam machte. Ebenso
stark an der Kugel – wie Insider berich-
ten: Dominik Kinscher, Simon Maurer
und Daniel Hammel.
Am Ende der zweiten Trainings-
woche, die mit dem eineinhalbtä-
gigen Trip in die Sportschule abge-
schlossen wurde, ist Klasen mit der
von den Spielern gezeigten Intensität
Trainer Thomas Klasen dirigiert seine Spieler, zu denen seit Kurzem auch Jan-Lucas Dorow (Mitte, im grünen Leibchen)
zählt.
in den Übungseinheiten weiterhin
sehr zufrieden. Zum Abschluss in der
Nachmittagshitze gab es nach kraft-
raubenden Einheiten in den Tagen
zuvor kein Spiel, da ein solches eine
latente Verletzungsgefahr beinhaltet
hätte. Stattdessen wurde eine Lauf-
uf
einheit über fünfmal 1000 Meter mit
vorgegebenen Zeiten zwecks kont-
rollierter Steuerung von Umfang und
Intensität absolviert.
Sorgen bereitet aber der Gesund-
heitszustand von Kevin Heinz. Er
kämpft (ebenso wie der Bitburger
Joshua Bierbrauer, der TV berichtete)
mit einer Schambeinentzündung.
Nicht in der Art, dass er nicht spielen
könnte. Doch Belastung führt nicht
zu einer Heilung. Der Spieler und der
Club stecken damit in einer Zwick-
mühle. Heinz ist links hinten ein Eck-
pfeiler im Team. Dieser Tage wird sich
FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ
verschiedentlicher Rat eingeholt. Die
Alternativen: Irgendwie durchbeißen
bis zur Winterpause. Oder erst mal
eine Pause einlegen in der Hoffnung,
dass alsbald Besserung eintritt.
Aus dem Mannschaftstraining wur-
de Heinz erst mal genommen. Ebenso
individuell trainierten in Bitburg Vlad
Zaporozhets (laut Klasen laboriert er
an einer Zerrung am Hüftbeuger) und
Tim Garnier.
Die Einsatzmöglichkeiten von
Heinz in den kommenden Wochen
beeinflussen auch die weitere Kader-
planung. Auf der Agenda steht neben
der Verpflichtung eines Torwarts nun
womöglich noch stärker als bisher die
Hinzunahme eines weiteren Defensiv-
akteurs, der auch als Außenverteidiger
eingesetzt werden kann. Wobei auch
beobachtet wird, inwieweit sich Jan-
nis Holbach, der aus der Trierer U 19
kommend in der Vorbereitung beim
Oberliga-Team mitwirkt, für höhere
Aufgaben empfiehlt. Mit den bisheri-
gen Eindrücken des 18-Jährigen, der
im Sommer 2022 aus der Jugend der
SV Elversberg an die Mosel gekom-
men ist, zeigt sich Klasen zufrieden:
„Er macht es richtig gut. Er bringt viel
mit.“
Und wie plant der SVE auf der
Rechtsverteidigerposition? Mit Ma-
xim Burghardt, Noah Herber und
Ömer Yavuz stehen nominell gleich
drei Kandidaten parat, die aber alle-
samt über wenig Erfahrung im Her-
renbereich verfügen. Ein Risiko? Der
SVE stuft es offenbar als überschaubar
ein – zumal mit Innenverteidiger Jason
Thayaparan eine bewährte Alternative
zur Verfügung steht.
Für die noch vakante Kader-Posi-
tion im Tor soll laut Klasen womöglich
Ende kommender Woche eine Ent-
scheidung fallen. In Bitburg wirkte Sö-
ren Pätzold von der TSG Pfeddersheim
mit. In diesen Tagen soll sich dann
noch mal Phil Lenuweit (zuletzt U 19
Rot-Weiß Oberhausen) präsentieren.
EINTRACHT-ECKE
Die nächsten Tests: Mit zwei
,englischen Wochen‘ in Folge
simuliert Eintracht Trier in der
Vorbereitung nun das harte Auf-
taktprogramm in der anstehen-
den Oberliga-Saison. An diesem
Mittwoch (19.30 Uhr) spielt der
SVE auf dem Moselstadiongelän-
de gegen den luxemburgischen
Erstligisten Jeunesse Esch. Am
Samstag, 15. Juli, geht’s zum
Rheinlandligisten SG Hochwald
Zerf (14.30 Uhr, in Hentern). In
der Woche darauf stehen Test-
Partien beim Rheinlandligisten
FVH Morbach (Dienstag, 18. Juli,
19.30 Uhr) sowie zu Hause gegen
Fola Esch (Samstag, 22. Juli, 16
Uhr) auf dem Programm.
Neues Engagement: Nachdem
sich Michael Berger, Betreiber
einiger Gastronomie-Betriebe
in der Region Trier, aus dem
Sponsoring bei Eintracht Trier zu-
rückgezogen hat, ist er mit seiner
,BergerGroup‘ nun als Geldgeber
in der Jugend-Abteilung des FSV
Tarforst eingestiegen.

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Bitburgs zweiter Anzug sitzt nicht

Oberliganeuling offenbart bei Tests gegen Kölns U19 und Mettlach Licht und Schatten.
VON ANDREAS ARENS
BITBURG Die Euphorie um Fußball-
Oberligaaufsteiger FC Bitburg ist groß.
Zu Testspielen kommen aktuell so vie-
le Zuschauer, wie sie die erste Mann-
schaft noch vor nicht allzu langer Zeit
oft kaum zu Ligaspielen begrüßen
konnte. Nach den 250 Besuchern, die
am Sonntag vor einer Woche zum Du-
ell mit dem Racing FC Union Luxem-
burg (2:2) ins Stadion Ost gepilgert
waren, wollten immerhin rund 170
Interessierte das Vorbereitungsmatch
gegen die U19 des 1. FC Köln (2:2) se-
hen – und das am Samstagmorgen zu
ungewohnter Zeit um 11 Uhr. Beide
Teams lieferten sich auf der Anlage der
Sportschule Bitburg eine flotte Partie,
in welcher die Bierstädter zunächst
in Rückstand lagen (24.), dann aber
durch den Doppelpack von Arthur
Hartwick (42., 50.) den Spieß drehten.
Der vom früheren Erst- und Zweitliga-
coach Stefan Ruthenbeck trainierte A-
Junioren-Bundesligist glich zwar noch
Hier nur zweiter Sieger, ansonsten aber obenauf: Arthur Hartwick (links) gelangen
im Test gegen die U19 des 1. FC Köln gleich zwei Treffer.
aus (68.), dem positiven Gesamtein-
druck von Trainer Fabian Ewertz tat
das aber keinen Abbruch: Er sah sein
Team gegen die spielstarken Talente
auf Augenhöhe: „Es war ein offenes
Spiel, in dem wir gerade in der Mit-
te kompakt agiert haben.“ Defensiv
zentral räumten David Hoor und Nic-
las Gerten ab. Davor agierte Jannik
Nosbisch, dem allerdings Bänderpro-
bleme zu schaffen machten, weshalb
er nach einer Stunde raus musste.
Das Lager der angeschlagenen oder
gar verletzten Akteure füllt sich nach
rund der Hälfte der Vorbereitung im-
mer mehr. Marc Arbeck erlitt nach
einem Zweikampf im Training einen
Wadenbeinbruch und fällt nach Ein-
schätzung von Fabian Ewertz rund
drei Monate lang aus. Auch Kevin
Fuchs (Pferdekuss) musste zuletzt
aussetzen. Hinzu kommen die Aus-
fälle von Marc Arbecks Bruder Kevin
(Thrombose im Bein) und der von
Joshua Bierbrauer (Schambeinent-
zündung).
FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ
Der zweite Anzug des Oberliganeu-
lings passt nur bedingt. Das wurde im
zweiten Test am Wochenende deut-
lich. Im Vergleich mit Saarlandligist SG
Mettlach/Merzig (Endstand: 0:3), der
„ohne Weiteres auch unter den ersten
Fünf der Rheinlandliga mitspielen
könnte“, so Ewertz, habe seine Mann-
schaft in den ersten 45 Minuten eine
äußert schwache Leistung geboten.
Weniger die drei Gegentreffer bis zur
Pause, sondern viel mehr die Art und
Weise des Auftretens ärgerten den Bit-
Jetzt kostenlos
burger Coach: „Kämpfen und rackern herunterladen!
kann ich immer. Selbst das war aber
in den ersten 45 Minuten nicht von
allen zu sehen.“
In den kommenden Tagen will
Ewertz nun ganz genau hinschau-
en – und spätestens zu Beginn der
kommenden Woche den Kader ver-
kleinern, um so auch das Niveau Auch unterwegs immer top informiert
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kompakter zu halten. Möglichkei-
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03 Ludwigshafen, und Bitburg
gastiert bei Wormatia Worms. Die
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tag in Edenkoben besprochen
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werden. Einfach den QR-Code scannen/fotografieren
Produktion dieser Seite: Weitere Infos unter volksfreund-app.de
Mirko Blahak
16 Sport
Titel für Ugo, eine
bittere Verletzung
und Lerneffekte
KASSEL (teu) Kevin Ugo, der seine
Sprintkarriere als Jugendlicher beim
PST Trier unter Volkhart Rosch be-
gann, hat seinen zweiten Deut-
schen Meistertitel bei den Aktiven
gewonnen. Der ehemalige Schüler
des Trierer Humboldt-Gymnasiums
wiederholte am Sonntagnachmittag
mit dem Team des TV Wattenscheid
mit 39,39 Sekunden über vier mal
100 Meter den Staffelerfolg aus dem
Vorjahr. Das 200-Meter-Finale (Ugo
war auch über die halbe Stadionrun-
de gemeldet) war zu Redaktions-
schluss noch nicht gestartet.
Dagegen war für Sophia Junks
ihr DM-Comeback bereits nach
weniger als zehn Sekunden ge-
laufen. Die aus Konz stammende
Sprinterin verletzte sich in ihrem
100-Meter-Vorlauf am Oberschen-
kel und trabte nur noch ins Ziel.
Nachdem eine Corona-Infektion
und deren Nachwirkungen sowie
eine Schulteroperation die aus Konz
stammende 24-Jährige ausgebremst
hatten, ein besonders bitterer Rück-
schlag für Junk.
Die DM-Debütantinnen Hanna
Kaiser und Sandra Teller erreichten
bei ihrem ersten Auftritt bei den
Deutschen Meisterschaften der
Aktiven erwartungsgemäß nicht das
Finale. „Ich bin als 14. der Meldeliste
angereist und fahre als Zwölfte nach
Hause“, zeigte sich die aus Bullay
stammende ehemalige TV-Nach-
wuchssportlerin (2021) Hanna Kai-
ser mit 48,11 Metern im Diskuswurf
trotzdem zufrieden. Im unrhythmi-
schen ersten 1500-Meter-Halbfinale
musste Sandra Teller auf der letzten
Runde den vielen Tempowechseln
Tribut zollen und belegte in 4:38,49
Minuten den zehnten Platz. Sie hät-
te sich noch mehr trauen müssen,
nimmt die Läuferin des PST Trier
als Lerneffekt und die Stimmung
als Motivation mit: „Bei 13.000 Zu-
schauern wird das Stadion ganz
schön laut.“ Nach Autogrammen
gefragt zu werden, macht Lust auf
mehr: „Ich werde noch härter arbei-
ten und greife nächstes Jahr wieder
an.“
Der aus Trier stammende Sprinter
Kevin Ugo (TV Wattenscheid) be-
stritt seine Finalrennen erst nach
Redaktionsschluss am Sonntag-
abend.
Wechsel von
Hernández zu PSG
ist perfekt
MÜNCHEN (sid) Rekord-Einkauf
Lucas Hernández verlässt den FC
Bayern und wechselt wie erwartet
zum französischen Topklub Paris St.
Germain. Das gaben die Bayern am
Sonntag bekannt. Der 27 Jahre alte
Innenverteidiger hatte die Münch-
ner schon vor Wochen um eine vor-
zeitige Auflösung seines bis 2024
laufenden Vertrags gebeten. Die
Ablöse für den französischen Natio-
nalspieler soll bei 45 Millionen Euro
liegen – plus Bonuszahlungen. Bei
PSG erhält Hernández einen Fünf-
jahresvertrag. Als Ersatz sollen die
Bayern kurz vor der Verpflichtung
von Abwehrspieler Min-Jae Kim
(SSC Neapel) stehen.
England ist U21-
Europameister
BATUMI (dpa) Die englischen Nach-
wuchsfußballer haben die U21-EM
in Georgien und Rumänien gewon-
nen. Im Finale siegte die Auswahl von
Trainer Lee Carsley 1:0 (1:0) gegen
Spanien. Das entscheidende Tor er-
zielte Curtis Jones vom FC Liverpool
(45. Minute +4). Für England ist es
der dritte Titel nach 1982 und 1984.
Zuletzt hatten die Engländer 2009
im Finale gestanden und 0:4 gegen
Deutschland verloren. England blieb
im kompletten Turnierverlauf ohne
Gegentor. Das englische Team hatte
auch das frühe Aus der deutschen
Mannschaft besiegelt.
Produktion dieser Seite:
Andreas Conrad
Freiburg, Köln, Mainz, Nationalelf:
Trierer Talente wollen’s wissen
Mehrere Nachwuchsfuß-
baller des (bisherigen)
FC Trier und von Eintracht
Trier wechseln in Nach-
wuchsleistungszentren von
Lizenzclubs. Die Reaktion
darauf: ein lachendes und
ein weinendes Auge.
VON MIRKO BLAHAK
ER Der Fußballverband Rheinland
TRIER
ist die einzige Regional-Organisation
im Deutschen Fußball-Bund, in der es
aktuell kein Nachwuchsleistungszen-
trum (NLZ) gibt. Das heißt: Die besten
Talente müssen auf Reisen gehen, um
ihren Profi-Traum zu leben. Eintracht
Trier arbeitet daran, die Kriterien für
ein NLZ zu erfüllen, doch das dauert
noch (der TV berichtete). So werden
auch nach dieser Saison mehrere
Jugend-Spieler ihr Glück woanders
versuchen – in Nachwuchsschmieden
von Erst- und Zweitligisten.
Jan Janega wechselt zum FSV Mainz
05. Der 15-jährige zentrale Mittelfeld-
spieler stand in der vergangenen Sai-
son für den sich – wie berichtet – aus
dem Spielbetrieb zurückziehenden
FC Trier in der C-Jugend-Regionalli-
ga auf dem Platz. „Er ist vielleicht das
Ausnahmetalent in der Region Trier.
Ich traue ihm sehr viel zu“, sagt sein
bisheriger Trainer Markus Schottes.
Janega – Sohn des Eishockey-Trai-
ners der Eifel-Mosel Bären, Michal
Janega – wurde zudem zu einem von
zwei Lehrgängen zur Bildung der neu-
en U-16-Nationalmannschaft Ende
August in Frankfurt eingeladen. Mit
ihm dabei: Till Zimmer von Eintracht
Trier. Zwei Jungs von der Mosel zu-
sammen in einem DFB-Nachwuchs-
lehrgang – das hat Seltenheitswert. Die
anderen Lehrgangsteilnehmer kom-
men unter anderem von Bayern Mün-
chen, Borussia Mönchengladbach,
Werder Bremen und Hertha BSC.
Jan Colles vom FC Trier wechselt
zum 1. FC Köln. „Dass für einen U-
15-Spieler im FC-Internat ein Platz
geschaffen wird, ist nicht selbstver-
ständlich“, erläutert Schottes mit Blick
auf den offensiven Mittelfeldspieler.
Innenverteidiger Justus Nickisch
vom FC Trier zieht es ins NLZ des
1. FC Nürnberg – in die U 16. „Er kam
Zverev muss gegen Berrettini ratlos passen
Beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon sind nun alle deutschen Tennisprofis ausgeschieden.
VON THOMAS HÄBERLEIN
WIMBLEDON (sid) Alexander Zverev
wirkte fast so ratlos wie zuvor auf
dem Platz. Wie sollte er eine Nieder-
lage erklären, bei der es aus seiner
Sicht nicht viel zu erklären gab? Gu-
ten Gewissens durfte Zverev sagen,
er habe eines seiner „besten Mat-
ches gespielt“ in Wimbledon. Und
doch musste er erneut frühzeitig
aus London SW19 abreisen.
Das Resultat war eindeutig: 3:6,
6:7 (4:7), 6:7 (5:7) unterlag Zverev
in der dritten Runde einem Matteo
Berrettini, der genau das machte,
was zu erwarten war: Der Finalist
von 2021 schlug stark auf – vor
allem dann, wenn er musste. Das
war es auch, was Zverev hervorhob:
„Was soll ich
da machen?“
Tennisprofi Alexander Zverev
über die Aufschläge seines Gegners
Matteo Berrettini
Gegen den Aufschlag des 27 Jahre
alten Italieners sei er chancenlos
gewesen: „Was soll ich da machen?“
Er könne sich daher „nicht viel vor-
werfen“.
Zverev servierte ebenfalls stark,
doch im Gegensatz zum urgewalti-
gen Römer patzte er gerade dann,
als er es sich nicht leisten konnte.
„Im Tiebreak habe ich vielleicht ein
paar Fehler gemacht, die unnötig
waren“, räumte er ein. Der erwähn-
Justus Nickisch (im Bild links oben mit Markus Schottes), Jan Janega, Tom Richter, Noah Behr und Jan Colles (von links
oben im Uhrzeigersinn) wechseln in Nachwuchsleistungszentren von Erst- und Zweitligisten. FOTOS: HANS KRÄMER (2), PRIVAT (3)
vor zwei Jahren aus Morbach zum
FC Trier. Er ist ein spannender Junge,
der mit seiner Größe von annähernd
1,90 Meter physisch für einen Verteidi-
ger sehr viel mitbringt“, sagt Schottes
zum 15-Jährigen.
Aus dem bisherigen U-16-Team von
Eintracht Trier wechselt Tom Richter
in die U-17-Bundesliga-Mannschaft
des SC Freiburg. „Er hat eine sehr gute
Entwicklung genommen und stand
bei mehreren Nachwuchsleistungs-
zentren auf dem Zettel“, sagt Schottes.
Das Fußball-Gen liegt bei dem
15-Jährigen in der Familie: Sein Vater
ist Thomas Richter, der 1991 als Spieler
Deutscher Meister mit dem 1. FC Kai-
serslautern wurde und bis zum Ende
der vorigen Saison in Triers erster Her-
ren-Mannschaft als Athletik-Trainer
fungiert hat.
Mittelfeldspieler Noah Behr, zuletzt
in der U 13 des SVE aktiv, schließt sich
unterdessen der U 14 von Bayer Lever-
kusen an. Sein Bruder Luca Behr war
im Sommer 2022 von der Eintracht
in die U 17 des 1. FC Saarbrücken ge-
wechselt.
te Tiebreak im dritten Satz begann
mit einem Mini-Break für Zverev,
danach aber unterliefen ihm nach
seinen beiden Aufschlägen zwei so
genannte „unforced errors“ – ein-
fache Fehler ohne Not. Berrettini
nahm dankend an.
Zverev schien früh Zweifel zu ha-
ben, ob das etwas werden würde
gegen Berrettini. Bereits nach einem
gemeinsamen Training vor Turnier-
beginn hatte er gewarnt vor ihm. Es
dauerte dann nur bis zum fünften
Spiel im ersten Satz, da signalisier-
te der 26-Jährige seiner Box auch
schon mit hilflos ausgebreiteten
Händen: Was bitte soll ich machen?
Auch in einer etwa 50 Minuten dau-
ernden Zwangspause fanden er und
sein Team keine Antwort.
„Es ist halt Rasentennis. Wir spie-
len nicht auf Sand, wo man sich in
das Match reinkämpfen kann“,
sagte Zverev hernach, zudem be-
hauptete er, er könne sich über die
Niederlage nun nicht groß aufre-
gen. „Mich ärgern mehr Matches,
in denen ich das Gefühl habe, dass
ich sie selber verliere“, sagte er. Also
nicht jene wie gegen Berrettini, in
denen „einer beim Matchball mit
225 auf die Linie serviert“.
Mit Rasen, das hatte Zverev schon
vorher betont, habe er es ja nicht so.
Zu groß sei er mit seinen 1,98 Me-
tern angesichts der Tatsache, dass
die Bälle auf diesem Untergrund
eher flach abspringen. Seine Bilanz
gerade in Wimbledon ist in der Tat
Schottes betrachtet die Abgänge
mit einem lachenden und einem
weinenden Auge. Einerseits seien sie
Beleg für die gute Arbeit an der Basis.
Zeugnis davon sei auch der jüngste
Erfolg der U-15-Rheinlandauswahl,
die beim DFB-Sichtungsturnier in
Duisburg überraschend Rang drei er-
reicht hat – unter anderem dank eines
3:0-Erfolgs gegen die Mittelrhein-Aus-
wahl, die mit Talenten aus den NLZs
des 1. FC Köln und Bayer Leverkusen
gespickt ist. In der Rheinland-Auswahl
standen fünf Spieler des FC Trier sowie
zwei Akteure der Eintracht.
Gleichzeitig hofft der Coach, der
in der neuen Saison die U 15 des SVE
in der C-Junioren-Regionalliga be-
treut, dass Trier später mal mit einem
eigenen NLZ besser ,geschützt‘ ist vor
Abwerbungsversuchen anderer Clubs.
„Wir wollen den Jungs in der Region
bessere Perspektiven bieten, wobei
wir die absolute Spitze wohl auch
dann nicht halten können. Aber dann
verlieren wir pro Jahr vielleicht nur die
zwei Besten und nicht mehr drei, vier
oder fünf Akteure.“
mickrig: Sieben Mal war er an der
Church Road, mehr als der Einzug
ins Achtelfinale (2021/2017) gelang
ihm nicht. Auf Rasen, sagte er, wür-
den eben „80 Prozent der Ballwech-
sel mit dem Aufschlag dominiert“.
So gesehen hätte Zverev auch
gewinnen können: Er brachte sehr
gute 81 Prozent seiner ersten Auf-
schläge ins Feld, sein Gegner nur
69 Prozent. Gleich im ersten Spiel
bei Aufschlag Berrettini besaß der
Hamburger auch die Chance zum
Break – es blieb seine einzige. Da-
nach gingen nur zwei weitere Auf-
schlagspiele seines Gegners, in
der Weltrangliste auf Position 38
geführt, über Einstand. Näher als
zwei Punkte kam der Olympiasieger
dem Break aber nicht. Berrettini,
der im Achtelfinale nun auf Car-
los Alcaraz trifft, könne auch das
Turnier gewinnen“, sagte Zverev
noch über seinen Bezwinger. Seine
Niederlage würde das freilich nicht
aufhübschen.
Titelverteidigerin Jelena Rybaki-
na hat indes ohne Mühe das Achtel-
finale erreicht. Die 24-Jährige aus
Kasachstan gewann gegen die Bri-
tin Katie Boulter problemlos in nur
57 Minuten mit 6:1, 6:1. Deutlich
härter kämpfen musste Vorjahres-
finalistin Ons Jabeur (28). Die Tu-
nesierin rang Bianca Andreescu aus
Kanada mit 3:6, 6:3, 6:4 nieder. Ja-
beur bekommt es jetzt mit der zwei-
maligen Wimbledonsiegerin Petra
Kvitova aus Tschechien zu tun.
EXTRA
Eintracht Trier: Neues zu
Sulejmani, Adiele und Siga
Der 18-jährige Faton Sulejmani
aus Bitburg, der die Jugendteams
von Eintracht Trier durchlaufen
hat und sich zuletzt auch mal im
Training der ersten Mannschaft
zeigen durfte, wechselt zur
neuen Saison in die zweite Mann-
schaft des 1. FC Kaiserslautern,
die wie der SVE in der Oberliga
Rheinland-Pfalz/Saar spielt.
Raphael Adiele, der von Bayer
Leverkusen kommend in der ver-
gangenen Saison mit Triers U 19
in der Bundesliga gespielt hat,
wechselt ins U-19-Bundesliga-
Team der SpVgg Greuther Fürth.
Ex-Eintracht-Akteur Benjamin
Siga (20) absolvierte zuletzt ein
Probetraining beim Drittliga-Ab-
steiger SV Meppen, wusste dort
aber offenbar nicht nachhaltig zu
überzeugen.
So sieht Ratlosigkeit aus: Alexander Zverev verabschiedet sich enttäuscht als
letzter Deutscher in Wimbledon aus dem Wettbewerb.
MONTAG, 10. JULI 2023
Verstappen im
Anflug auf den
dritten Titel
SILVERSTONE (sid) Seriensieger Max
Verstappen im unaufhaltsamen
Anflug auf seinen dritten WM-Ti-
tel, die begeisternden McLaren-
Youngster Lando Norris und Oscar
Piastri auf den Plätzen zwei und
vier – und Weltstar Brad Pitt in der
Startaufstellung von Silverstone:
Während Verstappen im Red Bull
den sechsten Sieg in Folge und den
achten im zehnten Saisonrennen
fast spielerisch ins Ziel brachte, stahl
Pitt zum Auftakt der Dreharbeiten
seines neuen Formel-1-Films den
Protagonisten zumindest ein kleines
bisschen die Schau.
Nicht allerdings dem furiosen
jungen McLaren-Duo mit Norris
und Piastri, die ein begeisterndes
Rennen fuhren und der zuletzt eher
eintönigen Formel 1 neues Leben
einhauchten. Schon im Qualifying
hatten die beiden auf den Plätzen
zwei und drei nur Verstappen den
Vortritt lassen müssen.
Unter dem tosenden Jubel der Zu-
schauer auf den vollbesetzten Tri-
bünen trickste Norris den Weltmeis-
ter am Start aus und übernahm die
Führung. Verstappen musste sich
zudem noch des stark drängenden
Piastri im zweiten McLaren erweh-
ren, der junge Australier machte
mächtig Druck auf den Seriensieger.
Fünf Runden lang machte Verstap-
pen das Spielchen mit, dann gab
der Champion Gas und holte sich
ausgangs der Wellington-Geraden
seinen angestammten Platz eins
von Norris zurück.
Ganz zufrieden war Verstappen
allerdings nicht. „Das Auto zieht
ziemlich zur Seite“, teilte er den
Box mit. Leichter Nieselregen hielt
sich konstant über der Strecke, zu-
dem beeinträchtigte der Wind die
Stabilität der Autos. Aber auch der
Wind hielt Verstappen nicht davon
ab, seinen Vorsprung an der Spitze
von Runde zu Runde leicht zu ver-
größern. In der WM-Wertung hat er
nach zehn von 22 Rennen bereits 99
Punkte Vorsprung.
Im hinteren Drittel des Feldes fuhr
Nico Hülkenberg im Haas ein einsa-
mes Rennen ohne Aussicht auf eine
vordere Platzierung. Bei einem frü-
hen Verbremser ging ein Stück vom
Frontflügel seines Autos kaputt,
der Boxenstopp und der Wechsel
des Teils kostete Hülkenberg Zeit,
die er nicht mehr aufholen konnte.
Platz 13 war allenfalls Schadensbe-
grenzung.
FOTO: JONES/PA WIRE/DPA
MONTAG, 10. JULI 2023 Sport 17

Kletter-Show am Puy de Dôme Paradiesvogel und „Bad Boy“:

Nach 35 Jahren kehrt die Tour wieder auf den legendären Puy de Dôme zurück. Pogacar und Vingegaard
nutzen den steilen Anstieg zu einer beeindruckenden Klettershow - mit Vorteil für den Slowenen.
VON STEFAN TABELING UND
TOM BACHMANN
PUY DE DÔME (dpa) Wie entfesselt
stürmte Tadej Pogacar die ultrasteile
Rampe des legendären Puy de Dôme
hinauf, sein großer Rivale Jonas Vin-
gegaard kämpfte auf dem Vulkan
kurz dahinter mit letzter Kraft um
jede Sekunde. Die beiden Top-Stars
lieferten bei der 110. Tour de France
eine weitere famose Kletter-Show ab
- mit einem Punktsieg für Pogacar.
Der zweimalige Toursieger knöpfte
auf dem Berg der Champions dem
Titelverteidiger acht Sekunden ab,
das Gelbe Trikot bleibt aber auf den
Schultern von Vingegaard.
Als Pogacar beim Etappensieg des
kanadischen Ausreißers Michael
Woods die Wetterstation auf dem
1415 Meter hohen Gipfel nach 182,4
Kilometern erreichte, war der Slowe-
ne völlig am Ende. Beim Showdown
setzte er einen weiteren Nadelstich
- mehr aber auch nicht. So behält
Vingegaard mit 17 Sekunden Vor-
sprung das Gelbe Trikot.
1,5 Kilometer vor dem Ziel setzte
Pogacar eine seiner gefürchteten
Attacken auf dem bis zu 18 Prozent
steilen Anstieg. Vingegaard kämpfte
verbissen um Anschluss - und hielt
den Schaden in Grenzen. Damit hat
sich Pogacar erneut in starker Ver-
fassung gezeigt, nachdem er zum
Auftakt in den Pyrenäen noch von
Vingegaard düpiert worden war.
Den Tagessieg holte sich Woods,
der mit 13 weiteren Fahrern früh
ausgerissen war und am Ende das
größte Stehvermögen hatte. Da-
hinter folgten der Franzose Pierre
Latour und der Slowene Matej Mo-
horic. Deutsche Fahrer spielten bei
der Tour-Rückkehr auf den Puy de
Der Spanier David de la Cruz und die anderen Fahrer wurden beim Anstieg auf
den Puy de Dôme von den Fans angefeuert.
Dôme keine Rolle. Bester Deutscher
war nach der 13,3 Kilometer langen
Kletterpartie mit durchschnittlich
7,7 Prozent Steigung der frühere
Tour-Vierte Emanuel Buchmann,
der in der Gesamtwertung 13. bleibt.
Altstar Mark Cavendish bekamen
die mehreren hunderttausend Rad-
sport-Fans nicht mehr zu sehen,
nachdem der Ex-Weltmeister am
Samstag mit einem Schlüsselbein-
bruch aussteigen und seinen Traum
vom historischen 35. Etappensieg
aufgeben musste. Der Brite hätte
mit einem weiteren Tagessieg den
legendären Eddy Merckx endgültig
hinter sich gelassen. Womöglich
kommt der 38-Jährige, der in die-
„Mach’s gut Cav“
Der beste Sprinter der mentiert von einem taiwanesischen
hat den gleichen Geist, den gleichen Smartphone-Hersteller mit Sitz in
Willen, sein ultimatives Ziel zu er- Tour-Geschichte musste Kalifornien. Dass die charakterlich
reichen. Wir sind bereit, ihm diese seine letzte Teilnahme so unterschiedlichen Tempobolzer
Möglichkeit zu bieten. Aber er wird verletzungsbedingt vor-
or es überhaupt so lange bei einem
entscheiden.“ Arbeitgeber ausgehalten hatten,
Vorerst liegt Cavendish weiter
zeitig beenden. Unser grenzte an ein Wunder. Hier der ru-
gleichauf mit Merckx, der auf dem Autor erinnert sich an ein hige, gebürtige Rostocker, den es mit
Puy de Dôme nie gewinnen konnte, ungewöhnliches Inter-
er Wohnsitz in Hürth auch öfter in die
auch weil ihm einmal ein Zuschau- Eifel zum Trainieren zog. Und dort
er einen Schlag in die Nierengegend
view mit Mark Cavendish. der als Lebemann geltende „Cav“.
versetzt hatte. Es war eine der vie- Wer nach einer anstrengenden
len legendären Geschichten, die auf VON JÜRGEN C. BRAUN Etappe ein paar Zitate haben möch-
dem Anstieg geschrieben wurden. te und die Befindlichkeiten der Fah-
Wie auch das Ellbogen-Duell zwi- CLERMONT-FERRAND Die Schlagzei- rer kennt, der versucht es mitunter
schen dem fünfmaligen Tour-Sieger len an diesem Samstag gehörten beim Ausfahren auf der Rolle. Das
Jacques Anquetil und dem ewigen ihm. Obwohl er weder Etappen- mögen zwar nicht alle Profis, wer
Zweiten Raymond Poulidor, der sieger war, noch das Ziel erreicht jedoch seine Regenerationszeit
seinen Rivalen zwar abhängte, aber hatte. Denn nach einem Sturzdra- eindampfen möchte, der hält sich
Gelb um 14 Sekunden verfehlte. ma ging eine Radsport-Ära zu Ende. daran. Wir hatten uns deshalb hin-
Im Zeichen von Poulidor, dem Doch das frühe Aus des Briten Mark ter dem Highroad-Teambus postiert
2019 gestorbenen Großvater von Cavendish, der gestartet war, den um auf unsere Chance zu warten.
Klassikerspezialist Matthieu van Belgier Eddy Merckx als alleinigen Je nach Etappenverlauf und Ergeb-
der Poel, stand auch der Start der Rekord-Etappensieger ab zu lösen, nis wird das dann mal redselig, mal
Etappe in Saint-Léonard-de-Noblat. bewog auch mich dazu, erst in mei- kurz angebunden oder manchmal
Im einstigen Wohnort von „Poupou“ nen Erinnerungen und dann im di- auch gar nix. Greipel, Spitzname
legte Tourchef Prudhomme am Grab gitalen Bildarchiv zu kramen. Und „Gorilla“, machte dieser Bezeich-
FOTO: AP PHOTO/THIBAULT CAMUS einen Kranz nieder, dazu wurde van es erinnerte mich an eines meiner nung an diesem Tage alle Ehre. Da
der Poel vor dem Startschuss ein al- seltsamsten Interviews in vielen kam kaum was Verwertbares. Bis
sem Jahr eigentlich seine Karriere tes Rad seines Opas überreicht, was sich plötzlich vom anderen Ende der
beenden wollte, aber im nächsten den Niederländer zu Tränen rührte. Maschinen, ohne gefragt worden zu
Jahr noch einmal zurück. Sein Asta- Als das Feld rollte, waren erst Strahlender sein, Teamkollege Mark Cavendish,
na-Teamchef Alexander Winokurow einmal die Ausreißer am Zug. Eine Lebemann: meldete und zu plaudern begann.
hat ihm sofort einen neuen Vertrag Gruppe von 14 Fahrern setzte sich Sprinter Mark Das war seine Art: die Öffentlichkeit,
angeboten. ab und fuhr einen Vorsprung von Cavendish im Aufmerksamkeit, das Rampenlicht.
„Ich selbst habe mir 2011 bei der über 14 Minuten heraus. Das reich- „Grünen Trikot“ Und so kam es zu einem nicht ge-
Tour einen Oberschenkelbruch zu- te, um beim Schlussanstieg nicht des punktbesten planten kurzen Frage-Antwort-Spiel.
gezogen, es sollte mein letztes Jahr mehr eingeholt zu werden. Sprinters bei der Und einem freundlichen Kopfnicken
sein. Aber ich wollte nicht so auf- Nach dem ersten Ruhetag am Tour 2009.   inklusive Foto tags darauf. „Cav“, we-
hören. Ich verlängerte und kämpf- Montag wird die Tour am Dienstag FOTO: JÜRGEN C. BRAUN gen seines mitunter rüpelhaften Ver-
te im darauffolgenden Jahr um den mit der zehnten Etappe über 167,2 haltens im Zielsprint auch als „Bad
Sieg bei den Olympischen Spielen Kilometer von Vulcania nach Issoire Tourjahren. Boy“ geltend, ist einer jener Paradies-
in London“, sagte Winokurow, der fortgesetzt. Bei fünf mittelschweren Es war in einer der fünf gemein- vogel-Typen, die dem Radsport-Zir-
2012 sogar vor dem Buckingham Bergwertungen gibt es ein ständiges samen Jahre der beiden damals bes- kus in Zukunft fehlen werden.
Palace Gold im olympischen Stra- Auf und Ab im Zentralmassiv, was ten Sprinter, des Deutschen André
ßenrennen gewonnen hatte, der einer Ausreißergruppe entgegen- Greipel und eben Mark Cavendish Produktion dieser Seite:
Sportzeitung „L‘Equipe“. „Mark kommen sollte. bei HTC Highroad. Eine Equipe, ali- Andreas Conrad

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KREUZWORT-GITTER
5 7 7 7 5
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6 5 EBBE, GRAZ, GUSS, NAHE,
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So geht’s: Setzen Sie die nebenstehenden
ADLATUS,ANDORRA,FAEHRTE,
4 4 4 4 4 STEUERN
Wörter so in das Gitter ein, dass sich ein
vollständiges Kreuzworträtsel ergibt. Das
bereits eingetragene Wort soll Ihnen den
4 7 S T E U E R N 8 BUCHSTABEN
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Start erleichtern. Rufen Sie heute bis
24 Uhr bei der jeweiligen Gewinn-Hotline 5 3
Lösungen vom 7. Juli:
an und nennen Sie das Lösungswort. Damit
wir Sie im Gewinnfall benachrichtigen 1. AMPEL
können, hinterlassen Sie bitte Ihren
Namen, Adresse und Telefonnummer. Aus 5 6
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Es gelten die allgemeinen Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise, abrufbar unter https://leserservice.volksfreund.de/services/gewinnspiele. Darüber hinaus gelten folgende
T R E S E N S U E S S
Klaus-Dieter Schulz Bärbel Heinemann besondere Teilnahmebedingungen: Veranstalter des Gewinnspiels sind die Saarbrücker Zeitung, der Trierische Volksfreund, Südwestdeutsche Medienholding GmbH (SWMH), NOZ/mh:n
Mediengruppe und FUNKE Thüringen Verlag GmbH. Der Aktionszeitraum des Gewinnspiels„Kreuzwort-Gitter“ läuft vom 01. Juli bis 31. Juli 2023. Der tägliche Teilnahmezeitraum geht von
0 Uhr am jeweiligen Erscheinungstag bis 23:59 Uhr am selben Tag, Wochenende: Samstag 00:00 Uhr bis Sonntag 23:59 Uhr Die Gewinner werden täglich per Zufall aus allen ausgewählten
Anrufern mit den richtigen Lösungswörtern gezogen. Die Gewinner werden am Folgetag bis 11 Uhr, bezüglich Aufnahme der Bankverbindung und Übersendung eines Gewinnerfotos
kontaktiert. Die Freitagsgewinner werden mit denWochenendgewinnern am darauffolgenden Montag bis 11 Uhr angerufen. Sollten wir Sie in dieser Zeit nicht erreichen können, wird direkt
der nächste Gewinner ausgelost. Der Gewinn wird so schnell wie möglich auf das angegebene Bankkonto überwiesen. Die Gewinner erklären sich damit einverstanden, mit Namen,Text und
Foto in den Tageszeitungen veröffentlicht zu werden. Mitarbeiter der Saarbrücker Zeitung, des Trierischen Volksfreund, der Südwestdeutschen Medienholding GmbH (SWMH), NOZ/mh:n
Mediengruppe und FUNKE Thüringen Verlag GmbH sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen, genauso wie Personen, die falsche Personenangaben machen, sich
unlauterer Hilfsmittel bedienen oder sich anderweitig durch Manipulation Vorteile verschaffen. Das Gewinnspiel kann jederzeit ohne Angabe von Gründen beendet/abgebrochen werden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
18 Sport-Event des Wochenendes MONTAG, 10. JULI 2023

Insgesamt rund 600 Läufer und Radfahrer beteiligten sich in den 24 Stunden am größten Benefizlauf der Region. Der Lauf durch die Nacht in den neuen Tag hinein ist atmosphärisch einer der Höhepunkte. FOTOS (3): HOLGER TEUSCH

Der Trierer Hospizlauf ist zurück:

Heiterer Lauf vor ernstem Hintergrund
Nach drei Jahren ohne
Hospizlauf fühlte sich die
20. Auflage (fast) so an, als
hätte es für den größten
Benefizlauf der Region nie
eine Corona-Pause gege-
ben. 600 Läufer waren
zwischen Koblenz und
Trier dabei.
VON HOLGER TEUSCH
TRIER „Lange nicht mehr gesehen“,
hieß es oft am vergangenen Freitag
und Samstag. Drei Jahre lang gab es
keinen Hospizlauf, zumindest nicht
real und gemeinsam an der Mosel
zwischen Koblenz und Trier lau-
fend. Aber bei der 20. Auflage fielen
sich alle beim Wiedersehen um den
Hals, als hätte es nie eine Pande-
mie-Unterbrechung gegeben. Bei
hochsommerlichen Bedingungen
war der längste und größte Benefiz-
lauf der Region wieder das gewohnt
große Zusammenkommen von al-
ten und neuen Lauffreunden. Eine
heitere Gemeinschaftsaktion vor
einem ernsten Hintergrund.
Nachdem die Läufer am Samstag
pünktlich um 12 Uhr das Ziel am
Hospizhaus in der Trierer Ostallee
erreicht haben, sitzt ein Mann, kein
Läufer, im Garten des Hospizhau-
ses, und lauscht der Running Wild
Jazzband, die das Hospizhaus-Som-
merfest musikalisch untermalt.
Seine Frau ist vor einigen Jahren
im Trierer Hospizhaus gestorben,
erzählt der Mann. Er sei dankbar
für die Begleitung im Hospizhaus.
Während des Laufs geht es bei
den Gesprächen zwischen den Teil-
nehmern hin und wieder auch über
Leben, Krankheit und Sterben. Die
Frau eines Lauftreff-Freundes ist
schwer an Krebs erkrankt, berich-
tet eine Läuferin. Da ist das Thema
plötzlich ganz nah. In der lockeren
Laufatmosphäre fällt es manchmal
leichter, darüber zu sprechen, was
man sonst lieber weit von sich
schiebt.
„Hospizarbeit ist immer noch
ein bisschen ein Tabuthema. Da
beschäftigt man sich nicht gerne
mit“, sagt die Vorsitzende des Trie-
rer Hospizvereins Ruth Krell. „Der
Hospizlauf ist das Element, über
das wir mit der Bevölkerung in Kon-
takt treten.“ Die Läufer, aber auch
die Lauf-Sponsoren sind Multipli-
katoren für den Hospizgedanken.
Wenn es den Hospizlauf nicht
gäbe, müsste er erfunden werden.
Jörg Engel, auf dessen Initiative
die Aktion vor zwei Jahrzehnten
entstanden ist, ist begeistert. „Vor
20 Jahren hatte ich nicht die Fan-
tasie, dass so etwas daraus ent-
stehen kann“, sagt der ehemalige
Ultramarathonläufer aus Morbach-
Gutenthal. Engel lief im Februar
2004 die rund 200 Kilometer die
Mosel entlang von Koblenz nach
Trier nonstop in 24 Stunden. Al-
lein, von Freunden im Auto und auf
einem Fahrrad begleitet. Es war für
ihn eine sportliche Herausforde-
rung, aber schon damals sammelte
er mit der Aktion Spenden für das
in der Entstehung befindliche Trie-
rer Hospizhaus. Engel, der diesmal
von Schweich mit nach Trier lief, ist
bescheiden: „Was daraus geworden
ist, ist der Verdienst, die das von
2006 an organisieren.“
Mit dem Hospizlauf werden Spen-
den gesammelt, der Hospizgedanke
in die Region zu den Menschen ge-
tragen, aber es ist auch einfach ein
Erlebnis für alle Beteiligten, egal,
ob Läufer, Radfahrer oder Helfer.
„Man kann es nicht beschreiben“,
sagt Ralf Haas, in dessen Händen
viele der Fäden bei der Organisa-
tion zusammenlaufen. „Diese Ge-
meinschaft und Atmosphäre muss
man selbst erlebt haben!“
Wahrscheinlich schon zehn Mal
war Maria Kaufmann beim Hos-
pizlauf mit dabei. „Es ist immer
wieder eine tolle Erfahrung“, sagt
die Läuferin aus der Eifel. Ihr Ver-
ein LG Kammerwald/Geichlingen
organisierte wie viele andere Clubs
wieder eine Staffel. Von Koblenz bis
Trier. „Es macht Spaß in der Grup-
pe und es ist ja eine gute Sache,
die muss man unterstützen“, sagt
Kaufmann.
Seit Jahren ist zwar niemand
mehr wie einst Jörg Engel die kom-
pletten 200 Kilometer gelaufen,
aber der Hospizlauf spornt immer
wieder zu erstaunlichen Kilometer-
leistungen innerhalb von 24 Stun-
den an. Martina Ianni und Jannik
Pesch beispielsweise legten jeweils
66 Kilometer zurück. Weshalb das
beim Hospizlauf so gut funktio-
niert, erklärt Ianni: „Man ist mit vie-
len netten Leuten unterwegs und
man hat diese Etappen mit diesen
schönen Verpflegungsstationen da-
zwischen, auf die man sich freuen
kann - und man macht es für einen
guten Zweck! Dann geht es doppelt Die Sammelbüchsen gingen beim Hospizlauf natürlich Tag und Nacht für den
so gut!“ guten Zweck rund.

So wichtig sind die Spenden „Wir sind eine Hospizlauf-Familie“

Ruth Krell vom Trierer Hospizverein erklärt, wie die Spenden verwendet werden.
TRIER (teu) Rund 600 Armbänder
wurden an die Hospizlauf-Teilneh-
mer vergeben, um so deren Zahl zu
erfassen. Die Spendensumme aus
Sammelbüchsen, T-Shirt-Verkauf
und Überweisungen von Firmen
und Privatpersonen festzustellen,
gehört in den kommenden Wochen
zur Arbeit des Organisationsteams.
Spenden, die gebraucht werden,
erklärt Ruth Krell: „Wenn ein Hos-
pizgast hier im Haus aufgenommen
wird, dieser Tagessatz wird von den
Krankenkassen getragen.“ Aber
beispielsweise die Renovierung
des Hospizhauses im vergangenen
Jahr oder die Schaffung von Stellen
für die ambulante Palliativpflege,
„das wäre nicht möglich, wenn wir
nicht auf Spenden zurückgreifen
könnten“, erklärt die Vorsitzende
des Trierer Hospizvereins. Vom Trie-
rer Hospiz aus werden dabei weite
Teile von Eifel, Mosel und Hunsrück
mit betreut.
Die Vorsitzende des Trierer Hospiz-
vereins Ruth Krell. FOTO: HOLGER TEUSCH
Die Lauf-Spenden werden in die-
sem Jahr zwischen den Hospizen in
Trier und Koblenz sowie dem Trierer
Kinderhospiz aufgeteilt. Über die
Verteilung der Gelder für das Trie-
rer Hospiz entscheidet die Hospiz-
stiftung. Dort eingesetzt, wo die ge-
setzliche Unterstützung nicht mehr
ausreicht, hilft das Engagement, er-
klärt Krell.
Mit dem Verein Nestwärme be-
steht seit vielen Jahren eine Ko-
operation, erzählt die Hospizver-
eins-Vorsitzende. „Wir haben mit
Gründung des Hospizes auch immer
gesagt, einen Platz halten wir vorrä-
tig, falls ein Kind oder Jugendlicher
einen braucht.“ Das Kinderhospiz,
das auf dem Petrisberg entsteht, hat
eine etwas andere Ausrichtung, um
Familien mit schwerkranken Kinder
zu unterstützen und zu entlasten.
Es wird ein Ort für Begegnung und
Beratung, für Erholung und Ruhe-
pausen.
Spendenkonto:
Hospizlauf Trier
IBAN DE25 5855 0130 0007 0203 99
BIC TRISDE55XXX
Sparkasse Trier
Verwendungszweck: Hospizlauf 2023
Ralf Haas aus dem Orga-Team zieht ein positives Fazit des 20. Hospizlaufs.
TRIER (teu) Das Thermometer zeigt
30 Grad, aber Ralf Haas bekommt
Stunden nach dem Zieleinlauf am
Trierer Hospizhaus immer noch
Gänsehaut, wenn er an den Hospiz-
lauf und die vielen Menschen, die
die Aktion ermöglichen, denkt. „Ich
möchte mich bei allen bedanken,
bei unserem Organisationsteam,
bei allen Helfern, einfach bei allen.
Ohne so ein Team könnte das nicht
funktionieren“, sagt der Konzer, bei
dem viele Fäden zusammenlaufen.
Ein Aspekt, der Haas fasziniert,
ist, wie sich manche Menschen
unaufgefordert einbringen. In
Ediger-Eller (Kreis Cochem-Zell)
steckte beispielsweise der laufen-
de Schmied Rudolf Franzen einen
Umschlag in die Spendenbüchse.
Petra Pelzer empfängt die Hospiz-
läufer seit vielen Jahren - und auch
nach der Corona-Pause - den Tross
am frühen Morgen in Piesport mit
Streuselkuchen. „Streuselkuchen-
Ralf Haas blickt nach den drei schwe-
ren Pandemie-Jahren optimistisch in
die Zukunft. FOTO: HOLGER TEUSCH
Petra“ ist ebenso wenig wegzu-
denken, wie viele andere, die im
Großen oder Kleinen unterstüt-
zen. „Viele sieht man nur einmal
im Jahr, beim Hospizlauf“, erzählt
Haas. Aber die Vertrautheit ist so-
fort wieder da. „Wir sind eine Hos-
pizlauf-Familie“, sagt Haas.
Um im Bild zu bleiben, freut ihn
besonders, dass die Familie Nach-
wuchs bekommt. Wie zum Beispiel
die Jungen, für die der Lauf zu mit-
ternächtlicher Stunde von Reil nach
Traben-Trarbach natürlich in erster
Linie ein Abenteuer war. „Aber die
bekommen ja auch mit, worum es
geht“, sagt Haas.
Dass nach der Corona-Pause neue
Leute im Helferteam mit an Bord
sind, stimmt Haas optimistisch.
„Wir hatten ja viele Neue dabei, die
direkt ins kalte Wasser geworfen
wurden“, erzählt er. „Aber es ging
alles Hand in Hand. Der Ablauf war
dieses Jahr sehr gelungen.“ Der Hos-
pizlauf 2024 kann kommen!
Produktion dieser Seite:
Andreas Conrad
MONTAG, 10. JULI 2023 Rätsel 19
Paar mit Urlaubs- Präsident finan- achter verloren, engl. Ein- englische Nach- grie- digitaler
Adoptiv- ort im von groß- Erb- zieller Nasch- grie- weg
Eiland
Natur- Kimono- schnitt im
sprechen
nordische Wasser- Kose- druck Strom- chischer Kampf- Sprach- straff, Daten- Küchen-
kind Schwarz- Brasilien herzig anlage Engpass werk chischer (franzö- forscher † gürtel Gebirge Münze pflanze form: (Buch) speicher Name erfolg rohr stramm träger kraut
wald Buchstabe sisch) (Isaac) Mutter Trojas
deutscher
Pariser
Reichs-
Kathe-
kanzler
drale 9 († 1898)
Gruppe belang-
von Zeit- große lose Lebewohl
Wölfen anzeiger Robbe Sache 6 10
Rufname Kurzform irischer eng- Faktum,
große Edward von Autor † lisches Gegeben- Schmelz- Augen-
Not Kenne- Heinrich (Oscar) Längen- heit topf deckel
2 dys † maß
türkischer legen-
edles römi- anerken-
Festung Sitz- Autor
Trink- Hast
därer
sches nendes
in London möbel (Nobelpr.
gefäß
Schnee-
Gewand Urteil
2006) mensch
eine der Mitglied
eine Gebirge Internet-
geräusch- Oper von gesetz- Stadt in Kleinen Star- des engl.
Zweiheit in Süd- kürzel für
voll Puccini lich Polen Sunda- Couturier Hoch-
bildend amerika Belgien
inseln adels
britischer franzö- eintönige liebevoll:
Dichter † sischer Aufzäh- Alltags- Stern- kleine,
(Thomas Maler lung rhythmus zeichen dicke
Stearns) († 1917) 1 Person
ungar.
Ausruf Zitrus-
der Un- Feigling Fecht- Wasser- Frauen- Kompo-
frucht, mäßig lang-
geduld waffe stand gewand nist †
Limette heiß weilen
(Franz)
antikes unga- franzö- Ort Vorname
Volk in rischer salopp: sischer mit dem Lotto- d. Sänge-
Vorder- Reiter- Atem Apfel- Marine- spieler rin Fitz-
asien soldat wein Ehrenmal 4 gerald †
kostbares Schöpfer ärmel- Bilder-
Schmuck- d. braven lose geschich- veraltet:
Gelände
stück Soldaten Jacke te Onkel
Schwejk
Haupt- alter Unter- Dienerin Vorname
Fisch- Schulsaal
stadt Prophe- oriental. haltungs- einer des
marder Afghanis- zeiung Minister- branche adligen Sängers
tans titel 7 (kurz) Dame Jürgens † 13
in ver- Stadt am Gram- Stück mexika- Ausruf
gangener Stadt Nieder- Vieh- matik: Knob- nischer des Miss- zu keiner
Zeit bei Köln rhein hüter Befehls- lauch Autor † fallens Zeit
form (Octavio)
künst- Versetzen Bruder Umhang
Nord- liche des Fußes von beim Test-
germane Wasser- nach vorn Jakob Stier- person
3 straße kampf
Biele- österr.
altes Fluss Getränk Rhein- Holz rasende
Reifen- durch felder der Ger- Tennis-
gegen zufluss in für Wein- Rache-
druckmaß Freiburg Fußball- manen spieler Duisburg fässer göttin
5 verein (Dominic) 8
großer
nach dort sagen Truppen- Hunds- Licht- hoch
verband stern brecher loben

Stadt in A A R H S I V S R E E A G G N T R O A M
grund- Tiroler
Italien Klein- Fluss in Mutter
legender Passions- Viehlager H I A S C S I U I L N I N O E O E L A
(Renn- darsteller Südtirol von Jesus
Gedanke spielort Auflösung A R A S A E T I L D N U L N R G E O S
strecke) A R T A R R N N I G I N M I
des Rätsels UM A H E E R I E R E M A T E T I D I L E
Stoff, Glieder- M K O R
Substanz reißen
A P U T R E S P A R S E
HM E N U E R SM A R I R P E E R A RM H I N A D
U R I E F H E E I C I E M H T E R H D W I L
weib- hohe Ver- Ausruf
kurz: Ampel- eng, Schiffs- licher Spiel- haltens- des Ver- poetisch: B A N D R O P E T T H R I C S K A N A L E E T U A
in dem farbe liebevoll tacho Artikel karte weise stehens Adler W E A Z P E H E Z D L S E S W E S M A L D A
11 U D O Z B I H OW S S I R E W B U L G A M K A
franzö- Abmage- R A I N E R T C E M I C O K K H A S E G E R T T O
rungs- Frau von
kümmern sisch: E L L A D E A B O L E M T U S R G P E M E R S U
der maß- Abraham E R O N I M S L D L E I K M E G E N D W N A
nahme
P P E L M O R T T R O I T E A N H L I T I O T E L
afrika- Klima-
latei- Insel im B E F E N A N D A E N S P O C A E S T O D
nische phäno-
nisch: Golf von
Heil- men im L O B G A T O T I Y E E T S T U H L L N U A D
Recht 12 Neapel
pflanze Pazifik E L R E G T I R G L D E I W T E D E E N D E L
ehr- angriffs- natür- A D E I E A L A P P L A E R B E E U H R S D E L R U
würdige lustig, licher A R C K SM B I M E D A T R E O N L T E R N E E G E F L P
alte Frau streit- Kopf- P R O P I G
14 süchtig schmuck RM289216 202324

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

35 3 13 33
Knobelgitter 8 1 9 7 14 1 11 11 7

10 15 15 13 15 13 13 16 15 4

10 12
23 13 2 7 2 14 10 7 13

12 18
16 17 17 13 10 5 7 17 7 5
S C H U B
6 16 1 18 1 13 2 7 5

16 32
9 17 5 3 7 13 2 7 5 7 10

3 17
23 9 7 17 15 1 17

18 18 1 5 8 7 10 2

17 9 17 11
12 13 1 2 3 4 7 17 12 7
A T O M
23 23 16 7 6 4 7 14 7 16

18 5 3 7 13 2 7 16 17

Kakuro RM289225 202324

Bei diesem Rätsel sind in den farbigen Kästchen die

Ziffernsummen vorgegeben, die sich aus den waagerecht
bzw. senkrecht folgenden Feldern ergeben. Fügen Sie je
Zahlenrätsel
Kästchen eine Ziffer von 1 bis 9 ein. Jede Ziffer darf nur In diesem Rätsel sind die Buchstaben durch Zahlen ersetzt
einmal pro Summe vorkommen. worden. Gleiche Zahlen stehen für gleiche Buchstaben. Ein
Begriff ist als Starthilfe vorgegeben.

Auflösungen
7 9 8 1
35 4 11 20
4 7 3 8 6 2 1 5
8 13 RM289222 202324 NL E S T F R O E
2 7 9 7 3 9
19 17 LE K E L E HM
Setzen Sie die Wörter so ins Gitter ein, dass alle Begriffe ihren richtigen Platz erhalten. EG N E A T OM 2 5 1 7
35
Zum Schluss müssen alle Begriffe eingefügt sein. Als Starthilfe ist schon ein Wort vorgegeben.
TI E R B F A
1 3 9 8
3 16 Achtung – das Rätsel kann stellenweise knifflig sein! Nehmen Sie Bleistift und Radiergummi zur Hand!
N A U D E N
E I R T E R O E S 2 9 2 1 2 6
6 17 12 E R T A S A F
Antworten mit 4 Buchstaben: R N E S I R E 5 7 8 9 1 5

8 3 11 AUCH BAKU DARM OFEN STAU I E S

L UM
K
S
S T E T
U S U S
8 3 9 7 2 6

10 8 BAHN CAFE KLAR ORCA ULME P P E K A B A D E 9 4 7 1

17 4 Antworten mit 5 Buchstaben: E H I G R U N 6 9 8 9 8 6

22 14
ABZUG ATHEN HUMUS MATCH SCHUB
F E C N E F N T E R E
A S E R T T I F A M U H A I F 2 8 3 8 1 3
15 ACHSE BIBER IBIZA MILIZ SPORT C H A A W E I T T O C M O
2 1 8 7
7 24 12 12 ADELN DUBAI IRBIS MOTTO STOER
C L M U S L I H U U Z
R A N K K T K A S I A 4 2 9 8
12 16 9 ADIOS EBNEN IZMIR MUTTI SWING A L A O Z
T O E R S N Z
N E E B M I L I 9 6 2 2 6 1
4 9 ALTAR FASER KLIFF NEFFE THRON O D M D B
9 7 1 5
36 ANNAN FORUM KNIFF NOTAR TITAN N N A N
O H M
A
I
L
F O R U
E
S
M A G I
R U 8 9 9 8 9 7
ASIAT HAIFA KOBRA OSTIA WEICH A R A A L T U F E R A Z U
8 2 1 4 5 3
ASSAM HIRSE KRANK RENTE ZURUF
C H U B S S I R B I I D U B A
9 16 R T S P O E N I H A T
HOMER MAGIE RUHIG O A K O B R S 8 7 9 1
20 Wissen
Die sanften Hügel sind typisch für das Landschaftsbild der Biosphärenregion Bliesgau. Man denkt, man sei in der Toskana. Sogar Wein wird wieder angebaut, wie einst im 19. Jahrhundert.
Auf geht’s in Deutschlands nachhaltigste Region
Die Saarpfalz-Touristik
erhielt deutschlandweit
den ersten Preis als nach-
haltige Tourismusdestina-
tion. In Berlin wurde der
Preis von Umweltministe-
rin Lemke überreicht.
Grund genug, die Region
und ihre besonderen
Angebote näher kennen-
zulernen. Dafür steht
schon alles bereit.
VON CHRISTINE MAACK
BLIESKASTEL/KLEINBLITTERSDORF
Man fährt nicht nach Berlin, wenn
wann verlieren möchte. Das haben
sich schon so manche Fußball-
mannschaften gedacht und es trotz-
dem nicht geschafft. Doch wenn das
Team der Saarpfalz-Touristik sich
von Blieskastel in die Bundeshaupt-
stadt aufmacht, dann muss schon
etwas Besonderes in der Luft liegen.
Seit Mai herrschte beim Team der
Saarpfalz-Touristik nämlich große
Aufregung: „Ob wir’s schaffen? Wir
sind doch nun schon so weit gekom-
men, wir müssen es diesmal schaf-
fen.“ Und sie haben es geschafft: Die
Saarpfalz-Touristik Biosphäre Blies-
gau ist Siegerin beim Bundeswett-
bewerb nachhaltige Tourismusregi-
onen und wurde vor einigen Tagen
von Bundes-Umweltministerin
Steffi Lemke ausgezeichnet. Wolf-
Wolfgang Henn (Dritter von rechts) und sein Team nahmen die Urkunde als Siegerdestination im Bundesumweltministe
gang Henn und sein Team konnten aber trotzdem kein Massenreise-
die Urkunde als Siegerdestination ziel“, betonte Birgit Grauvogel von
im Bundesumweltministerium in der Tourismuszentrale Saarland,
Berlin entgegennehmen. „aber wir werden bekannter. Das
Warum die Aufregung seit Mai kann uns nur guttun, denn so ein
bestand, ist klar: Am 13. Mai hat- Preis gibt auch Aufwind für weitere
ten die Jurorinnen und Juroren die Verbesserungen“.
Biosphäre Bliesgau bereist, um sich Der Preis, so Grauvogel, sei „ein
vor Ort ein Bild zu machen und die Riesenerfolg für eine kleine Region
Nachhaltigkeitsleistungen der Bio- wie die Biosphäre Bliesgau. Man
sphäre endgül- muss sich mal
tig zu bewerten.
„Wir werden kein Mas- vorstellen, dass
Seitdem stieg in wir sogar das All-
den Blieskasteler senreiseziel, aber wir gäu hinter uns
Räumen der Saar- werden bekannter. Das gelassen haben“.
pfalz-Touristik die kann uns nur guttun Die Auszeich-
Spannung. nung als Sieger-
Wolfgang Henn,
und hift der Region, sich destination sei
Geschäftsführer weiterzuentwickeln.“ das Ergebnis jah-
der Saarpfalz-Tou- Birgit Grauvogel relanger Arbeit,
ristik, bedankte Leiterin Tourismuszentrale Saarland die darauf abziel-
sich in Berlin bei te, das Biosphä-
seinen Mitarbeiterinnen und allen renreservat Bliesgau nachhaltig
Partnern, wie dem Biosphären- touristisch zu entwickeln, betonte
zweckverband Bliesgau und der Wolfgang Henn: „Wir sind stolz
Tourismuszentrale Saarland, bei darauf, dass unsere Bemühungen
den Kommunen sowie allen Ver- anerkannt werden, und wir hoffen,
bänden und Vereinen, für die tolle dass diese Auszeichnung dazu bei-
Gemeinschaftsleistung. Denn ein tragen wird, das Bewusstsein für
Touristik-Team kann immer nur nachhaltigen Tourismus im Bio-
so gut sein wie die Angebote vor sphärenreservat zu erhöhen“. Was
Ort, die es vermarkten kann. Wenn letztendlich zum Sieg geführt habe,
da nichts ist, wird auch ein Marke- war unter anderem die Idee mit den
ting-Experte nichts herbeizaubern Biosphären-Safaris, also besondere
können. Ausflüge, die den ÖPNV ins Touris-
Wer die Saarpfalz nicht kennt, muskonzept mit einbinden, denn es
wird spätestens jetzt die Vorzüge ging bei dem Preis ja in erster Linie
der Region kennenlernen, denn um nachhaltigen Tourismus.
der Preis besteht darin, die Gewin- Vor sechs Jahren hatte es die Saar-
nerdestination mit verschiedenen pfalz schon einmal unter die letzten
Werbeaktionen deutschlandweit fünf Kandidaten geschafft, aber ge-
bekannt zu machen. „Wir werden reicht hatte es nicht für einen Platz
MONTAG, 10. JULI 2023
FOTO: EIKE DUBOIS
unter den ersten Drei. Damals wa-
ren das Biosphärengebiet Schwäbi-
sche Alb, die Nordeifel, Celle und die
Nordseeinsel Juist die Mitkonkur-
renten, diesmal waren es nur noch
zwei Konkurrenten: das Allgäu und
die Sächsische Schweiz.
Seit 2017 hat die Saarpfalz-Touris-
tik dann noch mal nachgelegt und
weitere Angebote auf die Beine ge-
stellt, denn im Rahmen des Wett-
bewerbs musste ein umfangreicher
Fragenkatalog zu Nachhaltigkeits-
themen ausgefüllt, unter anderem
zu Klimaschutz und Mobilität, so-
wie ein Leuchtturmangebot vorge-
stellt werden. Und hier setzte das
Team um Wolfgang Henn an.
In Zusammenarbeit mit dem
Mobilitätsmanager des Saarpfalz-
Kreises, Maurice Eickhoff, wurden
die Biosphären-Safaris entwickelt.
Die Idee ist: Gemeinsam mit einem
Natur- und Landschaftsführer fah-
ren Gäste einen Tag lang mit der
Linie 501 durch die Biosphäre und
machen Stopps an Natur- und Kul-
turhighlights. Abgerundet wird das
Erlebnis durch kleine Wanderun-
gen und Verkostungen regionaler
Produkte.
Ziel ist es, die Gäste und die hei-
mische Bevölkerung mit der Nut-
zung des Bus- und Bahnangebotes
in der Region vertraut zu machen
und somit eine bessere Auslastung
zu erzielen. Das, so hatte Wolfgang
Henn gehofft, könnte der Jury ge-
fallen, was dann auch tatsächlich
der Fall war, denn öffentliche Ver-
kehrsmittel ziehen immer, wenn’s
um Nachhaltigkeit geht. Mit dem Linienbus unterwegs in der Biosphäre Bliesgau – diese Idee überzeug-
Aber auch die übrigen Angebote te die Jury endgültig. FOTO: EIKE DUBOIS/SAARPFALZ-TOURISTIK
der Saarpfalz-Touristik hatten die
Jury beeindruckt, „was der guten teams größter Beliebtheit erfreut.
Zusammenarbeit mit allen ande- Kürzlich war die Führungsspitze INFO
ren Institutionen in der Biosphären von Nestlé Deutschland in Alsch-
Der Preis macht die
Region zu verdanken ist“, betonte bach und Webenheim, um die rege-
Wolfgang Henn. Denn nur durch nerative Landwirtschaft zu fördern.
Region bekannter
gute Vernetzung aller Akteure – vom Nicht einer von den Mitarbeitern Insgesamt wurden 44 Bewer-
Landschaftsführer bis zum Imker, war je zuvor in der Biosphäre. Auch bungen eingereicht, 22 davon
vom Waldfachmann bis zum Pad- das könnte sich eventuell ändern. hatten sich für die zweite Runde
dellehrer, vom Bauernhof bis zur qualifiziert.  Die Sieger können
Ölmühle – ist das breit gefächerte Die Saarpfalz-Touristik hatte an den sich über eigens produzierte Vi-
Angebot überhaupt möglich. Wettbewerben von Anfang an teil- deosequenzen für ihr Marketing
Vielleicht, so vermutet Grauvogel, genommen. Beim ersten Mal 2012/13 freuen. Darüber hinaus nehmen
„ist das auch etwas, das das Saar- war sie schon unter den ersten zehn sie an einer deutschlandweiten
land auszeichnet, dass wir uns ken- Destinationen. Wer mehr über die nach- Online-Marketing-Kampagne
nen und eine Region gemeinsam haltigen Ferien- und Freizeitangebote der DB Fernverkehr-AG sowie an
vermarkten, in der alle miteinander der Saarpfalz-Touristik erfahren möchte, internationalen Online-Marke-
reden und die Dinge gemeinsam findet alle Angebote im Internet. Hier tingaktivitäten der Deutschen
entwickeln“. kann man sich auch die Broschüre mit Zentrale für Tourismus teil. Damit
Ob es Orchideenwanderungen den Veranstaltungen bestellen. gerät die Biosphäre in den Blick-
in Gersheim, Kletterkurse in Kirkel www.saarpfalz-touristik.de punkt größerer deutscher Touris-
oder der Floßbau am Weiher sind. mus-Veranstalter und hat damit
Wobei der Floßbau, der als Gemein- Produktion dieser Seite: die Möglichkeit, ihre Bekanntheit
schaftsprojekt gebucht werden
MONTAG, 10. JULI 2023
SPRUCH DES TAGES
Paradoxerweise empfinden politisch in-
stabile Regierungen ihre eigenen Unter-
drückungsmaßnahmen als Zeichen ihrer
Stärke.
Robert Havemann, deutscher Widerstands-
kämpfer
NAMENSTAGE
Montag, 10. Juli:
Knud – Engelbert – Raphael – Sascha
RADAR
Montag, 10. Juli:
Kürenz, Robert-Schuman-Allee; L 4, Metten-
dorf; B 50, Altrich; A 64, Igel; B 410, Lichten-
born; B 419, Helfant; B 327 Morbach
Dienstag, 11. Juli:
Eitelsbach, Auf Schwarzfeld; B 51, Bitburg
und Trier; L 103, Bad Bertrich; L 48, Köwerich
RAT & HILFE
Rettungsdienst: 112
Feuerwehr: 112
Polizei: 110
Apotheken Trier
Linden-Apotheke: Nordallee 6,
0651/28566.
Apotheken Kreis Trier-Saarburg
Gusterath: St. Michael-Apotheke, Am Sauer-
born 25, 06588/99080.
Kenn: St. Margarethen-Apotheke, St. Marga-
rethenstr. 3, 06502/4040493.
Hermeskeil: Hirsch-Apotheke, Trierer Str. 27,
06503/911710.
Apotheken Kreis Bernkastel-Wittlich
Salmtal: Marien-Apotheke, Salmstr. 37,
06578/989003.
Kenn: St. Maragrethen-Apotheke, St. Marga-
rethenstr. 3, 06502/4040493.
Morbach: Baldenau-Apotheke, Bahnhofstr.
10, 06533/93810.
Bernkastel-Kues: Marien-Apotheke, Fried-
richstr. 14, 06531/915915.
Apotheken Kreis Bitburg-Prüm
Bitburg: Löwen-Apotheke, Brodenheckstr.
24, 06561/946964.
Apotheken-Notdienst
Nächstliegende dienstbereite Apotheke:
01805/258825+PLZ.
Augenärztl. Bereitschaftsdienst
Trier: Heute bis 7 Uhr und ab 19 Uhr:
0651/2082244, Brüderkrankenhaus. Um
telefonische Anmeldung wird gebeten.
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Telefon: 116117. Wenn ohne unmittelbare
Behandlung Lebensgefahr besteht oder blei-
bende gesundheitliche Schäden zu befürch-
ten sind, alarmieren Sie bitte den Rettungs-
dienst unter 112.
Zahnärzte
Notruf: 01805/065100 oder www.kzvrlp.de
Krankenhäuser
Bernkastel-Kues: Cusanus-Krankenhaus,
06531/580.
Bitburg: Marienhaus-Klinikum, 06561/64-0.
Daun: Maria-Hilf, 06592/7150.
Gerolstein: St. Elisabeth, 06591/170.
Hermeskeil: St.-Josef-Krankenhaus,
06503/810.
Prüm: St. Joseph, 06551/150.
Saarburg: Kreiskrankenhaus St. Franziskus,
06581/820.
Trier: Brüderkrankenhaus, 0651/2080,
Schlaganfall-Tel., 0651/208-2527.
Klinikum Mutterhaus Mitte, 0651/9470.
Klinikum Mutterhaus Nord, 0651/6830.
Wittlich: St.-Elisabeth-Krankenhaus,
06571/150, Geburtshilfe 06571/15-32501.
Zell: Klinikum Mittelmosel: 06542/970,
Herzinfarkt-Telefon 06542/971212, Schlag-
anfall: 06542/97-1111; Notfallzentrum:
06542/1555.
Sonstige Notdienste
Babyfenster Trier: 0651/9496-222, Rulän-
der Hof, Eingang Böhmerstraße.
Bundesweites Hilfetelefon bei Gewalt
gegen Frauen: 0800/0116016.
Frauenhaus Trier: 0651/74444.
Frauennotruf SKF: 0651/9496100.
Kinder- und Jugendtelefon Nummer ge-
gen Kummer: 116 111.
SWT Notfall Gas: 0800/7172599.
Telefonseelsorge: 0800/1110111 und
0800/1110222.
Vergiftungen: 06131/19240.
Weißer Ring: Opfertelefon 116006.
Westnetz (Strom): 0800/4112244.
Der böse Junge der Comedy
Ingo Appelt kommt mit seinem Programm „Startschuss – Auf die Kacke, fertig, los!“ in die
Stadthalle Bitburg.
BITBURG (red) „Wo sind sie hin,
die guten Jahre? Nichts ist, wie es
war! Alles geht den Bach runter!“
Wenn alle jammern, läuft einer
zur Höchstform auf und über-
nimmt das Steuer: Ingo Appelt!
Der Letzte, ja, der Beste seiner Art,
mit seinem besten Programm aller
Zeiten. Vollgedopt mit Ingoste-
ron und einem „Hurra, uns geht’s
schlecht!“ auf den Lippen, zieht der
Ritter des schonungslosen Humors
los, dem allgemeinen Verdruss den
Kopf abzuschlagen. Einer muss
es ja machen, hilft ja nix – Appelt
schon! Und wie jeder Ritter macht
auch er das alles vor allem für die
Frauen. Ingo feiert die Frauen und
fordert das Matriarchat jetzt! Egal,
was die anderen sagen. Das nimmt
er in Kauf, denn durch Reibung ent-
steht Wärme. Und die können wir
doch gerade jetzt besonders gut ge-
brauchen! Er schlägt weiter dahin,
wo es vor Lachen weh tut – immer
aufs Zwerchfell. Der böse Junge der
Comedy ist furchtlos wie eh und je
und nimmt dabei kein Blatt vor den
Mund. Lieber verliert er einen guten
Freund als einen guten Gag. Na, das
kann ja heiter werden, heiter mit
Aussicht auf Shitstorm.
INFO
Was: Comedy
Wann: Samstag, 28.
Oktober
Wo: Stadthalle Bitburg
Beginn: 20 Uhr
Karten: 33 Euro
Acht Ukulelen beim
Mosel Musikfestival
BERNKASTEL-KUES (red) Wer sie be-
reits einmal beim Mosel Musikfes-
tival, in der Oper in Sydney oder in
der Carnegie Hall in New York erlebt
hat, weiß, The Ukulele Orchestra of
Great Britain macht Lust auf mehr.
Noch mehr Klassiker – neu von
der Ukulelen-Gang interpretiert.
Ohne Scheu wird bei der achtköp-
figen Formation vor kaum einem
Genre Halt gemacht. Mit Ukulelen
verschiedener Größen, Farben und
Formen, mitreißendem Gesang
(und auch hin und wieder mal ge-
schickt eingesetzter Pfeifkunst)
treten sie im musikalischen Duell
gegen Größen wie Cat Stevens,
Frank Sinatra, David Bowie, Tschai-
kowsky, Otis Redding, Nirvana & Co
an. Dabei hat die Ukulele mehr zu
bieten als nur lustiges „Gezupfe“.
Am Samstag, 29. Juli, 20.30 Uhr,
Liedermacher
auf Solo-Tour
TRIER (red) In exklusiv intimem
Rahmen singt der Kopf der Band
Blumfeld, Jochen Distelmeyer,
Songs aus allen Phasen seines au-
ßergewöhnlichen Schaffens. Sein
Repertoire umfasst Blumfeld-Hits,
Solo-Material oder Coverversionen.
Sein aktuelles Album „Gefühlte
Wahrheiten“ wurde 2022 veröffent-
licht. Am Dienstag, 28. November,
20 Uhr, kommt der Musiker und
Schriftsteller aus Bielefeld im
Rahmen seiner „Acoustic Solo“-
Tour in die Trierer Tuchfabrik. Ein-
lass ist um 19 Uhr. Karten: 28,90
Euro.
FTO: SVEN SINDT
Der Comedian Ingo Appelt.
gibt die Combo in den Moselauen
in Bernkastel-Kues ein Freiluftkon-
zert. Karten ab 19 Euro.
FOTO: ALLISON BURKE
Ausbilder Schmidt
auf Mission
WITTLICH (red) In seinem neuen
Programm regt sich Ausbilder
Schmidt köstlich über alle Alltags-
hindernisse auf – vor allem über
sämtliche Luschen, Luschienen
und Lurche. Comedy mit hoher
Gagdichte und jede Menge Pu-
blikumsaktionen und Parodien.
Anschiss für jeden, hat noch kei-
nem geschadet. Und immer ein gro-
ßer Spaß, wenn Ausbilder Schmidt
„aus der Rolle rausgeht“ und sich
als Top-Ober-Lusche outet. Am
Sonntag, 19. November, 19.30 Uhr,
kommt er ins Atrium in Wittlich.
Karten: 29,60 Euro.
FOTO: GUIDO SCHRÖDER
Humor für
Hektikverweigerer
TRIER (red) Kabarettist und Co-
median Johannes Flöck präsen-
tiert sein neues Live-Programm
„Schöner schonen – Humor für
Hektikverweigerer“ und lädt dazu
ein, den Alltagsstress hinter sich zu
lassen und sich eine Auszeit zu gön-
nen. Von der Kunst der Achtsam-
keit bis hin zu aktuellen Themen
wie Ernährung, dem E-Bike-Hype
und neuen wissenschaftlichen
Erkenntnissen über aktive Ent-
spannung – mit humorvollen, fast
philosophischen Denkanstößen
und einer anmutigen Mischung
aus Anekdote und Reflexion sorgt
Johannes Flöck für ein lachendes
und entspanntes Publikum. Das
Urgestein der deutschen Comedy-
szene zeigt in seinem Programm,
dass er die hohe Gagdichte seiner
millionenfach auf Social Media ge-
Marillion auf Tour
vor Weihnachten
LUXEMBURG (red) Zu einem Konzert
im Rahmen ihrer „A Tour Before
It‘s Christmas“-Tournee kommt
die Band Marillion am Mittwoch,
22. November, in die Philharmonie
nach Luxemburg. Marillion haben
in jedem Jahrzehnt mindestens
ein herausragendes Album ver-
öffentlicht. In den 80ern war das
„Misplaced Childhood“ in den
90ern „Brave“ anschließend folg-
te „Marbles“ und in den 2000ern,
ihr aktuelles Album „F.E.A.R.“, das
von den Kritikern zum besten Prog
Album der letzten 20 Jahre gekürt
wurde. Karten: 72,67 Euro.
FOTO: ANNE MARIE FORKER
Nicht verpassen 21
FOTO: LESLIE BARABASCH
sehenen Kurzvideos auch abend-
füllend halten und sogar toppen
kann. Am Freitag, 3. November, 20
Uhr, kommt der Comedian in den
großen Saal der Trierer Tuchfabrik.
Karten: 20,07 Euro. FOTO: ROBERT RECKER
Politpunkband gibt
Open-Air-Konzert
LOSHEIM (red) Mit dem „Sturm
& Dreck“ betitelten Longplayer
schaffte es die Band Feine Sah-
ne Fischfilet mit dem Sprung auf
Platz drei erstmals weit nach vor-
ne in den Charts und im Anschluss
das, was man landläufig den „gro-
ßen Durchbruch“ nennt. „Komm
mit aufs Boot“ lautet das Motto der
Open Air-Tour, zu der Feine Sahne
Fischfilet mit vielen neuen Lie-
dern und weiteren musikalischen
Gästen im nächsten Sommer auf-
brechen wird. Termin: Samstag,
26. August, 18.30 Uhr, Strandbad
Losheim am See. Karten: 55 Euro.
FOTO: ERIK WEISS
Traditionelle
Weihnachtslieder
und irischer Tanz
„Rhythm of The Dance“ in Echter-
nach. FOTO: WIM LANSER
ECHTERNACH (red) In Echternach hat
sich die „National Dance Company
of Ireland“, die seit über zwei Jahr-
zehnten „Rhythm of The Dance“ auf
den Bühnen der Welt präsentiert,
bei mehreren Gastspielen eine treue
Fangemeinde ertanzt. Nun freuen
sich die 22 Tänzer und ihre mehr-
köpfige Band am Freitag, 15. Dezem-
ber, 20 Uhr, wieder mit ihrer neuen
Weihnachtsshow auf den Bühnen-
brettern des Trifolions zu stehen.
Hier wurde das irische Christmas
Special im vergangenen Jahr vom be-
geisterten Publikum bereits bejubelt.
Das Publikum begleitet die Akteure
auf einer festlichen Reise und kann
sich einfangen lassen von der ganz
besonderen Magie der Weihnacht.
Dieses Christmas Special vereint
bekannte, traditionelle, internatio-
nale Lieder zur Weihnachtszeit mit
dem unverwechselbaren Spirit des
irischen Tanzes. Mit einer einzig-
artigen Mischung aus Folklore, Tanz
und ausgewählten Bühneneffekten
wird die atemberaubende Tanzshow
das Publikum überzeugen. Karten:
58,64 Euro.
Wer Pläne macht
wird ausgelacht!
TRIER (red) Johann König zog es ei-
gentlich nie auf die Bühne. Er wollte
Lehrer werden. Sportlehrer, für Bio-
logie und Sachkunde. Dieser Plan
ging nicht auf. Nach 19 Semestern
zwangen ihn die Zuschauer mit ih-
rer Zuneigung und ihrem Geld, sich
ganz dem Humor zu widmen. So ge-
riet er geradewegs auf die schiefe
Bahn der gepflegten Abendunter-
haltung, von der es kein Zurück
gibt. Fünfzig Jahre ist der Kerl nun
alt. Viele sehen mit 50 jünger aus,
fühlen sich aber älter. Beim König
ist es umgekehrt. Viele denken mit
50, sie müssten alles ändern. Oder
alles gendern. Johann macht alles
neu und bleibt sich treu. Viele fan-
gen in diesem Alter an mit Eierli-
kör. Johann hat Hühner. In seinem
Programm „Wer Pläne macht wird
ausgelacht!“ stellt er die drängenden
Fragen der Zeit: Wird das Haus wirk-
lich kleiner, wenn die Kinder größer
werden? Und darf man “was darf
man eigentlich noch sagen?“ noch
sagen? Langfristig sind die Vorhaben
am besten, die kurzfristig sind. Der
Plan sollte sein, keine Pläne mehr
zu machen. Außer natürlich einen
umfassenden Tour-Plan. Der Trie-
rische Volksfreund präsentiert den
Comedian Johann König mit seinem
neuen Programm„Wer Pläne macht
wird ausgelacht“ am Freitag, 27. Ok-
tober, 20 Uhr, in der Europahalle
Trier. Karten ab 34,15 Euro.
KONTAKT
Liebe Leserinnen und Leser,
es kann vorkommen, dass auf dieser Seite
angekündigte Veranstaltungen kurzfristig
verschoben werden oder nicht stattfinden,
deshalb übernehmen wir keine Gewähr für
die Termine.
Zu vielen Veranstaltungen auf dieser Seite
gibt es Karten unter der TV-Tickethotline
0651/7199-996 oder an allen bekannten Vor-
verkaufsstellen.
Veranstalter: Informationen zu Ihren Termi-
nen für diese Seite senden Sie bitte mit einem
Vorlauf von mindestens vier Wochen an die
E-Mail-Adresse:
nichtverpassen@volksfreund.de
Fotos benötigen eine Auflösung von mindes-
tens 1700 Pixel in der Breite. Bitte geben Sie
unbedingt den Namen des Fotografen an. 
Produktion dieser Seite:
Tanja Logemann
22 Kultur MONTAG, 10. JULI 2023

Helden wie wir bei den Nibelungen-Festspielen

Die Nibelungensage
beginnt im Glanz und
versinkt im Hass. Muss
das Heldenepos am Rhein
so enden? Diese Schick-ck
salsfrage stellen sich
die Festspiele. In diesem
Jahr spielt ein hollywood-
erfahrener Recke einen
Drachen in Menschenge-
stalt.

VON WOLFGANG JUNG

WORMS (dpa/lrs) Dieses Theater-

stück ist ein Frontalangriff auf alle
Sinne. Bei langsam verglühendem
Abendlicht prallen auf der Frei-
lichtbühne vor dem Kaiserdom
die Lebenswelten aufeinander. Mit
„Brynhild“ präsentieren sich die Ni-
belungen-Festspiele in Worms in
diesem Jahr als Käfig voller Narren.
Drachentöter Sigurd ist als Mörder
blamiert, und die Walküre Brynhild
will nicht lassen von ihrem Traum
vom Sieg der Liebe über die Macht.
„Wer bestimmt, wer wir sind?“, fragt
Autorin Maria Milisavljevic. Gele-
gentlich schimmert sogar Humor
durch das Drama über Drachenblut
und Nibelungentreue.
Zehn Tonnen feinkörniger Sand
sind auf der lilafarbenen Bühne ver-
teilt. Baumstämme liegen herum,
Treppen führen ins Nichts. Wüs-
tenlandschaft, Endzeitstimmung.
Doch das Theaterstück beginnt als
Film. Auf einer 56 Quadratmeter
Parisa Madani als Frigga, Brynhilds Amme.
Laina Schwarz (links) als Kriemhild und Lena Urzendowsky als Brynhild in einer Szene von „Brynhild“ bei den Nibelun-
gen-Festspielen in Worms.
großen Leinwand ist zu sehen, wie
Sigurd den Drachen Fafnir tötet – ge-
spielt von Ralf Moeller (“Gladiator“).
„Time to die“ (Zeit zu sterben) rö-
chelt der Recke aus Recklinghausen
in die Kamera. Es ist eine Schlüssel-
szene, denn es ist kein heldenhafter
Kampf. Der Sieg über den Drachen
in Menschengestalt entpuppt sich
als erste von Sigurds vielen Nieder-
lagen an diesem Sommerabend.
Hauptdarsteller Bekim Latifi als Sigurd beschwört den Ring, der ihm am Ende
FOTOS (4): UWE ANSPACH/DPA kein Glück bringt.
Regisseurin Pınar Karabulut in- Gewalt. Vor den Augen von Bundes- Frage der Herkunft. Sie zeichnet
szeniert „Brynhild“ als comichafte verteidigungsminister Boris Pistori- ein Sittengemälde, für das Inten-
Variation des historischen Stoffs. us auf der Tribüne sind Assoziatio- dant Nico Hofmann diesmal keine
Ein buntes Panoptikum an Figuren nen mit dem Ukraine-Krieg kaum zu großen Stars nach Worms geholt
stolpert durch das mittelalterliche vermeiden. Der Samstag nach der hat. Seit Beginn der Festspiele 2002
Epos: Wer sind wir – und wenn ja, Premiere ist der 500. Tag des russi- gab es immer wieder bekanntere
warum? Auf dem Weg zur Antwort schen Angriffskrieges. Namen wie Klaus Maria Brandau-
findet das Ensemble in einer der äl- Karabulut stellt in dem übergro- er oder Jürgen Prochnow. Diesmal
testen Städte Deutschlands in dem ßen Sandkasten alles zur Disposi- setzt Hofmann auf ein vielfältiges
knapp dreistündigen Spektakel bloß tion und lotet sehr viel aus, von Ge- und diverses Ensemble meist mit
weitere Fragen – und immer wieder schlechter-Zuschreibungen bis zur Theatererfahrung.
Man wolle in einer „aufrichtigen
Inszenierung“ das Zusammenleben
in einer vielfältigen Gesellschaft
reflektieren, hatte der Ufa-Chef ge-
sagt. Vor allem Lena Urzendowsky
als kampfesmüde Brynhild entwi-
ckelt im popkulturellen Goldkostüm
eine enorme Präsenz.
Die Brynhild von Milisavljevic
orientiert sich an der sogenannten
Edda-Lücke, einer Leerstelle in der
Version der Lieder „Edda“. Die For-
schung geht davon aus, dass Seiten
herausgerissen wurden.
„Brynhild“ verlangt den rund 1400
Zuschauerinnen und Zuschauern
auf der Tribüne viel ab. Mal auf der
Leinwand, mal auf der Bühne, mal
in einem Restaurant als Kulisse und
mal im Dom - das Ensemble um Kö-
nigstochter Kriemhild und den Mör-
der Hagen bespielt viele Ebenen.
Reginn (Jens Albinus) ermutigt seinen Ziehsohn Sigurd, den Drachen zu töten. Manchmal wirken die Gestalten
schrill und degeneriert wie von den
Science-Fiction-Filmen „Mad Max“
oder „Captain Future“ entliehen.
Auch Fans von „Matrix“ und Kult-
Regisseur Quentin Tarantino kom-
men auf ihre Kosten. Immer wieder
kippt das Geschehen ins Absurde.
Es ist wie angekündigt eine „konse-
quent gegenwartsbezogene Lesart“.
Nibelungen 2.0.
Das Nibelungenlied gehört zu
den Lieblingssagen der Deutschen.
In „Brynhild“ sind alte Gewissheiten
brüchig geworden. Laina Schwarz
als Kriemhild, Jens Albinus als Re-
ginn und Simon Kirsch als Gun-
nar sehen das Unheil nahen – und
scheuen doch Veränderung. Darin
sind sie soviel – oder eher so wenig –
Helden wie wir.
Wie alle in diesem Stück steht Be-
kim Latifi als Sigurd alias Siegfried
am Ende auf den Trümmern seiner
Träume. Das Drachenblut hat sei-
nen Zauber verloren. „Wie einfältig
ist der Glaube, dass der Mann nur an
einer geheimen Stelle verwundbar
ist“, erklingt auf der Bühne.
In Worms ist „Brynhild“ noch bis
23. Juli zu sehen.
Weitere Informationen finden sie im
Internet auf der Seite
www.nibelungenfestspiele.de

MA R K TP LATZ 50 Jahre Geisterjäger John Sinclair –

sein Autor hat den Horror im Kopf
Urlaub in Deutschland Ihre Auszei mit eigener Anr BERGISCH GLADBACH (dpa) Seit 50
Jahren verfasst Helmut Rellergerd
hernimmt, tippt er sich nur an die
Schläfe: „Alles im Kopf. Ich kann
tionen auf 3Sat und Arte. Und dann
ist da die Kirchenzeitung des Erz-
aus Bergisch Gladbach die Aben- ja auch sonst nichts. Ich fahr noch bistums Köln, die Rellergerd abon-
Tatort Münster Krimitour teuer des Geisterjägers John Sin- nicht mal Auto.“ niert hat. Da steht durchaus mal was
› Nr. 2448034 ab 165,- € p.P. clair. Immer wieder fallen ihm neue Die Einfälle kommen einfach so. drin, was er ausspinnen kann. Auf
› 2 Übernachtungen im Hotel Münster Kongresscenter Affi- Horrorgeschichten ein. Eine seiner Es kann sein, dass er plötzlich zu seinem Schreibtisch liegen einige
liated by Meliá inkl. reichhaltigem Frühstück Inspirationsquellen: die Kirchenzei- seiner Frau sagt: „Stell dir mal vor, ausgeschnittene Artikel mit Über-
› Teilnahme an der „Tatort Münster Krimitour“ (ca. 1,5 – 2 tung des Erzbistums Köln. ich dreh mich morgens zu dir um, schriften wie: „Allerseelen und das
Stunden) am Samstag: Eine Spurensuche für Krimi- und Die alte Standuhr neben Helmut und du bist ein Skelett.“ Seine Frau Fegefeuer“ und „Schutzengel brau-
Tatort-Münster-Fans
© Sina Ettmer Photography/Shutterstock.com

Rellergerds Schreibtisch zeigt rund
› Flasche Wasser bei Anreise auf dem Zimmer um die Uhr Punkt Zwölf an – Mit-
› Stadtplan von Münster ternacht, Geisterstunde! Es ist die
passende Inspiration für den Erfin-
› Veranstalter: M-TOURS Erlebnisreisen GmbH, Große Str. 17-19, Osnabrück der von Geisterjäger John Sinclair.
Dessen erstes Abenteuer, „Die Nacht
des Hexers“, erschien bereits am 13.
Termine Juli 1973 – am Donnerstag ist das 50
Jahre her.
› 18.08. – 20.08.2023, 27.10. – 29.10.2023
Die Gesamtauflage der mittler-
weile mehr als 2300 Romanhefte
wird vom Kölner Verlag Bastei Lüb-
André Rieu in Maastricht › Nr. 2566240 ab 385,- € p.P. be auf weit über 250 Millionen ge-
Mercure Hotel Aachen Europaplatz | nächster Termin: 15.12. – 17.12.2023 schätzt. „Der Zombie-Zug“, „Der
Alpenteufel“, „Der Killerzwerg“ sind
Explosives Erlebnis in Hannover › Nr. 2481834 ab 165,- € p.P. typische Titel der Gruselabenteuer,
die Rellergerd (78) unter dem Pseu-
Mercure Hotel Hannover Mitte | nächster Termin: 18.08. – 20.08.2023
donym Jason Dark verfasst.
Der dreifache Opa wohnt mit
seiner Frau Roswitha in einem
Jetzt telefonisch oder per E-Mail buchen: Einfamilienhaus in Refrath, einem
Telefon 0651 7199-584 (Montag bis Freitag 9 bis 16 Uhr) Ortsteil von Bergisch Gladbach bei
Köln. Bergisch Gladbach ist schon
CODE: CL- 5YRG leserreisen@volksfreund.de sehr ruhig, aber Refrath ist praktisch
Die M-TOURS Erlebnisreisen GmbH, Große Straße 17 - 19, 49074 Osnabrück, tritt als Reiseveranstalter oder Reisevermittler auf und ist ereignisfrei. Wenn man ihn danach
jederzeit Ihr Ansprechpartner für die Beratung und Buchung. Der jeweilige Vertragspartner ist in den Reisen vermerkt. Irrtümer und Druckfehler fragt, wo er in dieser ungruseligen
vorbehalten. Alle Angebote solange der Vorrat reicht, inkl. MwSt. sowie exkl. kommunaler Abgaben. Alle Reisen mit eigener An- und Abreise. Umgebung seine ganzen Ideen
ist dann gar nicht amused. Sie liest
seine Romane auch nicht. Er selbst
hat sich schon als Kind Geschichten
ausgedacht. Später wollte er einen
Beruf, „bei dem ich mich nicht dre-
ckig mache“.
Einige Inspirationen holt er sich
aus Sachbüchern und Dokumenta-
Helmut Rellergerd zeigt einen Stoff-
Haifisch, der von dem deutschen
Künstler Jonathan Robin Meese
bemalt wurde. FOTO: THOMAS BANNEYER/DPA
chen keine Flügel“.
Unter einem „Sinclair“ versteht
Rellergerd, dass die Geschichten
„ein bisschen lächelnd und nicht zu
brutal“ daherkommen. Schließlich
habe er „60 Prozent weibliche Le-
ser“. Ein Kuriosum ist, dass sämtli-
che Romane in London spielen, der
Autor selbst aber noch nie dort ge-
wesen ist. Das englische Frühstück,
sagt er, sei nicht so seine Sache. Und
außerdem seien die Hotels ziemlich
teuer.
Noch immer erscheinen jeden
Monat vier neue Sinclair-Aben-
teuer. Aber die sind nicht mehr alle
von ihm. „Meine Frau hat gesagt:
,Du machst jetzt weniger.’“ Seitdem
springen Co-Autoren ein.
Rellergerd tippt seine Geschichten
auf einer mechanischen Schreibma-
schine. Das ursprüngliche Modell ist
allerdings bei einer Ausstellung in
Bonn verloren gegangen.
Produktion dieser Seite:
Marcus Hormes
 MONTAG, 10. JULI 2023

23
PORTRÄT
Rück- und Ausblick
mit Ex-Bundespräsident
Christian Wulff. Seite 27
Kultur VOLKSFREUND.DE/KULTUR
UMSTRITTENE TRADITION
Noch immer werden in Spanien
Stiere durch die Straßen
gehetzt. Seite 28

Ein grenzenloses Lesefestival wahrlich für alle

Zum Abschluss von Stadt- dt und exzessiver Social-Media-Nut-
zung will die Karawane, die mit
Lesen stellen die Gewin- ihren Büchertürmern durch die
ner des regionalen Litera- Lande zieht, einen Kontrapunkt
turwettbewerbs ihre setzen. Entschleunigung, mal ein-
fach gemütlich Rast machen und
Siegertexte auf dem sich einem oder mehreren Büchern
Trierer Domfreihof vor. widmen, die Seele baumeln lassen
Welche Rolle künstliche und Fantasie aufbauen. Und das bei
freiem Eintritt und für alle.
Intelligenz dabei spielte. Das „für alle“ hat in Trier eine
besondere Bedeutung. „Für alle“
VON BJÖRN PAZEN heißt für Groß und Klein und spe-
ziell immer für Menschen, denen
TRIER Tausende Bücher, prominen- die Fähigkeit des Lesens nicht ein-
te und weniger bekannte Vorleser, fach so in den Schoß gefallen ist.
preisgekrönte Autoren – und überall Mehr als sechs Millionen Erwach-
zufriedene Gesichter trotz teilweise sene in Deutschland können nicht
extremer Hitze: Vier Tage lang war lesen und schreiben. Dazu zählte
der zumindest zeitweise schatten- auch Kerstin Goldenstein. Aber die
spendende Trierer Domfreihof wie- 63-Jährige hat es geschafft, hat in
der ein großes Lesezimmer – dank einem Volkshochschulkurs in Trier
des Festivals StadtLesen. „Trier hat gelernt, wie man liest und schreibt,
nicht nur einen der schönsten Plät- und war im Jahr 2016 eine der Grün-
ze auf unserer Tour durch Deutsch- derinnen der Selbsthilfegruppe
land, Österreich und die Schweiz, „Wortsalat“.
sondern Trier hat von Anfang an Am Samstag stellte „Wortsalat“
ein breites Programm mit eigenen ihr zweites Literaturmagazin vor,
Schwerpunkten gesetzt. Trier ist mit Texten von ehemaligen funktio-
definitiv eine Lese-Stadt“, sagt Se- nalen Analphabeten. Sehr persön-
bastian Mettler. Der Gründer und lichen Texten, die die Lebenswege
Geschäftsführer der Innovations- der Mitglieder beschreiben. „Nur
werkstatt aus Salzburg hatte vor Mut“ steht in doppeldeutigem Sinn
über zehn Jahren die Idee zu Stadt- auf den T-Shirts von Wortsalat. Sie
Lesen. wollen aufklären, sie wollen ande-
Mittlerweile sind es fast 300 Städ- re Analphabeten dazu bewegen,
te, die sich für das Festival bewer- mit dem Lernen zu beginnen, sie
ben. In Zeiten von Digitalisierung bringen aber auch den Mut auf, auf
Aus über 3000 Büchern konnten die Besucher von StadtLesen auswählen, um
gemütlich auf dem Domfreihof zu schmökern. FOTO: BJÖRN PAZEN
Tamara Breitbach (Zweite von rechts) und der elfjährige Felix Dittgen sind die Gewinner des 7. Literatur-Wettbewerbs,
organisiert vom Trierischen Volksfreund und der Dieter-Lintz-Stiftung. Sie präsentierten ihre prämierten Kurzgeschich-
ten auf der StadtLesen-Bühne am Domfreihof. Mit dabei: Margret Möllenkamp-Lintz (Mitte), Andrea May, Leiterin der
Stadtbücherei, und Peter Reinhart, stellvertretender Chefredakteur.
einer Bühne über ihr Schicksal zu
sprechen oder am Infostand des
Trierer Bündnisses für Grundbil-
dung und Alphabetisierung mit den
Menschen in Kontakt zu kommen.
„Die Auftritte von Wortsalat sind
immer ganz besondere Momente,
weil es ganz besondere Menschen
sind“, sagt Caroline Thielen-Reff-
gen, die Vor-Ort-Organisatorin von
StadtLesen und Leiterin des Kom-
munalen Bildungsmanagements.
Gemeinsam mit Susanne Barth,
die die Selbsthilfegruppe leitet,
unterstützen Thielen-Reffgen und
ihr Team die Lernenden übers Jahr
sehr intensiv. Seit der Premiere des
Festivals in Trier ist das Thema Al-
phabetisierung ein wichtiger Be-
standteil der Veranstaltung. „Viele
andere Städte, die Gastgeber von
StadtLesen sind, haben Punkte aus
unserem Programm übernommen –
und das macht uns stolz“, sagt Thie-
len-Reffgen.
Nach dem Auftritt des aus Trier
stammenden Schauspielers Roland
Wolf, der am Donnerstag das Fes-
tival eröffnete (der TV berichtete),
wurde die ganze Bandbreite von
Lesen und Schreiben auf der Bühne
präsentiert. Am Freitagmorgen wa-
ren alle Stuhlreihen, Sitzsäcke und
Hängematten mit über 200 Schüle-
rinnen und Schülern besetzt. Neben
sieben Grundschulklassen präsen-
tierte ein Deutsch-Leistungskurs
vom Angela-Merici-Gymnasium
eigene Texte beim Integrationslese-
tag. „Ich war am Freitag mit meiner
Klasse auf der Bühne, und Samstag
kam ich mit meinen Eltern noch ein-
mal, um Bücher zu lesen“, sagte die
kleine Leonie.
„Ich war schon mehrfach bei
StadtLesen. Diese Idee, sich einfach
ein Buch zu greifen, sich gemütlich
hinzusetzen und sich eine schöne
Stunde zu machen, begeistert mich.
Schön, dass es so etwas in Trier gibt“,
sagt Rentnerin Else Kümmel, die mit
einigen Freundinnen zum Festival
kam. „Man bekommt viele Inspira-
tionen, welche Bücher gerade aktu-
ell sind und welche sich lohnen zu
Die Trierer Selbsthilfegruppe „Wortsalat“ — ehemalige Analphabeten — stellte am Samstag bei StadtLesen ihr zweites
Literaturmagazin mit eigenen Texten vor.
kaufen“, ergänzt Winfried Mebik.
Über 3000 Bücher von 125 verschie-
denen Verlagen befinden sich in den
Schränken – für jeden etwas. Am
Sonntagmorgen wurde das gesamte
Repertoire für den finalen Familien-
lesetag ausgetauscht, mit Fokus auf
Kinder- und Jugendbücher.
Aber StadtLesen bietet nicht nur
die Bühne für Leser, sondern auch
für Schreiber. Am Freitagabend
sorgte der Trierer Autor Frank Jö-
ricke mit einer Lesung aus seinem
Buch „Mein liebestoller Onkel, mein
kleinkrimineller Vetter und der Rest
der Bagage“ für viele Ahs, Ohs und
„genauso war das damals“ bei der
geschichtlichen Zeitreise durch 50
Jahre Bundesrepublik. Am Sams-
tagabend präsentierten vier Ju-
gendliche ihre Texte zum Thema
„Über Grenzen“, die sie zuvor in
der Deutsch-Luxemburgisch-Fran-
zösischen Schreibwerkstatt mit den
Luxemburger Autoren Eline Klassen
und Tom Weber erarbeitet hatten.
Und zum krönenden Abschluss
von StadtLesen hieß es „Mensch
gegen Maschine“. Schon tradi-
tionell – bereits zum siebten Mal –
stellen die Gewinner des Litera-
tur-Wettbewerbs, organisiert vom
Trierischen Volksfreund und der
Dieter-Lintz-Stiftung, ihre prä-
mierten Kurzgeschichten auf der
Bühne am Domfreihof vor. Dieses
Jahr hatten über 50 Autoren aus der
Region ihre Texte zu einem beson-
deren Thema eingereicht – es ging
um künstliche Intelligenz und wie
sie das Leben verändert. „Nummer
Fünfs Auftrag“ hießt der Siegertext
von Tamara Breitbach (Gewinnerin
in der Kategorie „älter als 20 Jahre“).
Mit „Schöne neue Welt“ hat der elf-
jährige Felix Dittgen die Kategorie
„jünger als 20 Jahre“) gewonnen.
Der dritte Beitrag stammte von
künstlicher Intelligenz, vom Pro-
gramm ChatGPT, nachdem es mit
ein paar Schlagwörtern „gefüttert“
worden war. Somit war StadtLesen
2023 auch eine Premiere – denn
erstmals wurde ein nicht von Men-
schenhand geschriebener Text
vorgelesen. Vielleicht die Zukunft?
Davor graut es Festivalmacher Se-
bastian Mettler.
FOTO: BJÖRN PAZEN

Elton John nimmt Abschied — und lässt ein Hintertürchen offen

Mit einer glitzernden Show beendet der Weltstar seine über 300 Konzerte währende Tournee. Manche Fans hoffen, dass es doch noch weitergeht.
Fulminantes Finale der Tour: Pop-Star
Elton John bei seiner Show in Stock-
holm.  FOTO: YUI MOK/PA WIRE/DPA
VON STEFFEN TRUMPF
STOCKHOLM (dpa) Elton John sang,
als wäre er Mitte 20 und nicht
schon 76. Noch einmal „Rocket
Man“, noch einmal „Candle in the
Wind“, später dann „I’m still stan-
ding“, gefolgt von „Crocodile Rock“,
bei dem Zehntausende fröhliche
Schwedinnen und Schweden in die
Melodie miteinstimmten: Mit einer
schillernden und fast zweieinhalb-
stündigen Show hat der britische
Popstar in Stockholm seine über
300 Konzerte währende Abschieds-
tour „Farewell Yellow Brick Road“
beendet. Fast fünf Jahre nach dem
Auftakt der mehrmals unterbroche-
nen Tournee lieferte der Musiker am
Samstagabend einen großen Auftritt
ab, der sein letztes Tourkonzert je-
mals gewesen sein dürfte.
„Guten Abend, Stockholm! Nun
... this is it“, rief der 76-Jährige
den rund 23.000 Zuschauern in
der Stockholmer Arena entgegen,
nachdem er den Abend mit den
Songs „Bennie and the Jets“ und
„Philadelphia Freedom“ eingelei-
tet hatte. Stilecht in Anzügen mit
reichlich Glitzerelementen, ebenso
funkelnden Brillen und flinken Fin-
gern am Klavier brachte er das Pu-
blikum schnell auf Temperatur. Er
nahm seine Fans mit auf eine Reise
durch seine über ein halbes Jahr-
hundert währende Karriere, reihte
„Tiny Dancer“ an den „Border Song“
und ließ sich von einer sechsköpfi-
gen Band begleiten.
Elton John hatte die Abschieds-
tournee bereits im September 2018
eingeläutet. Sie war unter ande-
rem wegen der Corona-Pandemie
und einer Hüftverletzung nach
einem Sturz des Musikers im Jahr
2021 mehrmals unterbrochen wor-
den. Insgesamt spielte er über 300
Konzerte in den USA, Europa und
Australien, darunter knapp 20 in
Deutschland.
Diese Mammut-Tour brach Re-
korde – sowohl, was die Länge be-
trifft, als auch hinsichtlich der Ein-
nahmen. Nach Angaben der BBC
brachte der Ticketverkauf umge-
rechnet knapp 816 Millionen Euro
ein. Danach wolle er kürzer treten,
um mehr Zeit mit seinem Mann Da-
vid Furnish und den beiden Söhnen
verbringen zu können, hatte er an-
gekündigt.
Dass er weiterhin ein großer Show-
man ist, das bewies Elton John in
Stockholm einmal mehr. Sein fort-
geschrittenes Alter merkte man
ihm auf der Bühne kaum an. Nach
dem Song „Levon“ musste er kurz
durchschnaufen und sich lächelnd
auf den Flügel stützen, dann legte er
aber direkt und mit gewohnt fester
Stimme „Candle in the Wind“ nach –
seine ursprüngliche Marilyn-Mon-
roe-Version, nicht die spätere, die er
für die verstorbene Prinzessin Diana
geschrieben und bei deren Beerdi-
gung in der Westminster Abbey 1997
gesungen hatte.
Seine Stimme hat dabei auch nach
mehr als 30 Studioalben und über
4000 Auftritten in mehr als 80 Län-
dern nicht an Pfeffer verloren. Voller
Energie riss der zweifache Oscar-
und mehrfache Grammy-Gewinner
das Abschiedspublikum über die
gesamten zweieinhalb Stunden mit
und immer wieder von den Stühlen.
Mehrmals ließ er sich vom Publikum
gut gelaunt mit kräftigem und lang
anhaltendem Applaus überschüt-
ten. Elton John hatte Spaß – und
sein Publikum erst recht.
„Ich hatte die wundervollste Kar-
riere“, bilanzierte Elton John, ehe er
sich mehrmals bei seinen Fans für
die Unterstützung bedankte. „Ihr
seid in meinem Kopf und meinem
Herzen und meiner Seele, und ich
danke euch so sehr.“ Er bestätigte,
nie wieder auf Tour gehen zu wer-
den, deutete aber an, dass er eine
„einmalige Sache“ in ferner Zukunft
nicht ausschließe. Was genau in mu-
sikalischer Zukunft kommt, ließ er
jedoch offen – und sang stattdes-
sen zum Abschluss seine 50 Jahre
alte Ballade „Goodbye Yellow Brick
Road“.
„Das dürfte wirklich das allerletzte
Konzert sein. Ich glaube nicht, dass
er in seinem Alter noch einmal
zurückkommen wird“, sagte eine
langjährige Elton-John-Anhänge-
rin vor der Arena. Ein junger Mann
aus Finnland hielt ein Comeback
dagegen durchaus für möglich – und
hätte sogar einen Vorschlag für den
passenden Ort dafür. „Ich kann mir
gut vorstellen, dass er noch einmal
in Wembley auftritt. Ein großer Ab-
schied in London, das wäre doch
was!“
Produktion dieser Seite:
Marcus Hormes
24 Unterhaltung MONTAG, 10. JULI 2023

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HOROSKOP
WIDDER 21.3. - 20.4.
einmal vorkommen. die Gewinner werden kurzfristig be- LÖSUNGEN FÜR HEUTE: Heute geradezu optimale Voraussetzungen
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übernahmen. Im Übrigen finden Sie also reinen Tisch. Auch wenn es dabei um
unsere Teilnahmebedingungen und Da- a1 b2 c3 definitive Entscheidungen gehen sollte.
tenschutzhinweise auch unter https://
mein.volksfreund.de/page/gewinnspie- STIER 21.4. - 20.5.
le. Wollen Sie oder wollen Sie nicht? Ein
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Durchbruch wartet auf diejenigen, die den
Sprung ins kalte Wasser nicht scheuen.
Widmen Sie Ihren Zielen ein paar Momen-
6 8 3 1 GEWINNER:
te.
ZWILLINGE 21.5. - 21.6.
1 9 5 Marlene Haack
amerik. Spiel- e. demüti- früher: frz. behag- Fisch- regel-
Sie neigen dazu, mit zweierlei Maß zu mes-
sen und eine Situation nicht ganz objektiv
zu betrachten. Entscheiden Sie lieber spä-
Hühner- Tänzer gerät Staaten- ge Körper- Ver- Maler lich, widrige Männer-
7 4 a 5 9 AUFLÖSUNG VON FREITAG:
vogel (Fred)
† 1987
für den
Strand
bündnis haltung
einnehmen walter
(Claude)
† 1926
lieb,
wert
fang-
gerät Stellung name
(Fußball)
ter, dann sehen Sie einiges klarer.

KREBS 22.6. - 22.7.

4 1 8 4
7 2
5
6
2
5
7
3
9
1
6
9
3
8
1
4
Rede,
Referat
Auch wenn es jeder verstehen wird, dass
Sie beruflich sehr stark eingespannt sind,
3 b 6 4 9 1 3 8 4 6 5 7 2 ein
Kunst-
Teil des
Wein-
sollten Sie sich Zeit nehmen, um Ihre
freundschaftlichen Kontakte zu pflegen.
3 6 9 4 2 5 8 1 7
c 7 3 2 7 8 9 1 3 4 6 5
stoff

griech.
5
in
stocks
LÖWE 23.7. - 23.8.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Hören
1 5 4 6 8 7 3 2 9 Sie genau hin, wie sich Ihr Gegenüber äu-
7 8 9 1 5 3 2 1 9 8 7 4 6
Vorsilbe:
fern
gleicher
Weise 7 ßert. Ihre feinen Antennen übertragen
auch das, was nicht ausgesprochen wird.
7 8 6 6 8
4 9
1
7
7
3
5
6
4
2
2
1
9
5
3
8
EDV-An-
wender JUNGFRAU 24.8. - 23.9.
11 (engl.) 10 „Funkstille“ ist zwar nicht das Thema, doch
9 6 5 3 211
Kreis der Frosch-
dürfen sich die Jungfrau-Geborenen ruhig
etwas gesprächiger zeigen. Niemand weiß
Minister lurch AUFLÖSUNG VON FREITAG: momentan, was Sie gerade beschäftigt.

Bank- ■■■■R■■■■R■■■ Kuchen- lodernde Missis- WAAGE 24.9. - 23.10.

FÜR KINDER: WITZ DES TAGES: ansturm E I SKANA L■HEHR grund- Flamme sippi- Etwas Unausgesprochenes könnte sich ge-
(engl.) ■ B E A U ■MO G E L E I lage Zufluss legentlich in Erinnerung rufen. Der heuti-
■ E I N T RAG■ I S B N ge Tag liefert auch in der Liebe beste Vor-
Warum kann Hannes nicht lügen? ERNT E■L EONARD
aussetzungen für ein klärendes Gespräch.
Er ist schwindelfrei!
Viele Geräte, viele Meister gefälteltes
■E■O
KRAN
■■A■
K I EW
1 SKORPION 24.10. - 22.11.
Einige Dinge müssen nun regelrecht er-
dt. Auto- innere Band aus ■■D■ ■D I A folglich, griech.
pionier Gewiss- Jagd- kämpft werden. Geplante Vorhaben nicht
DÜSSELDORF (dpa) Die einen turnen an den † 1929 heit Stoff oder ■FES ROS S mithin göttin auf die lange Bank schieben und gezielt
Spitze ■A L T ■■C■ jetzt auch um berufliche Fortbildung küm-
Ringen. Dafür zeigen die anderen Übungen am germa- ■N■O ■OHM Knor- mern.
Schwebebalken. Das liegt daran, dass Frauen und nischer pel-,
Wurf- AFFE ■B■ I Raub- SCHÜTZE 23.11. - 21.12.
Männer beim Geräteturnen zum Teil unterschied- spieß ■ A A S ■ K ■ T ■WO G E fisch 3 Durch komplizierte Gedankengänge ma-
liche Geräte nutzen. ■R E S T E■O Z E L OT chen Sie es sich selbst unnötig schwer. Ver-
lang- Herstel- lassen Sie sich einfach einmal auf Ihren
Die Männer zeigen Übungen an sechs Geräten: lung von Z EHE■COP■RUT E
weilig Instinkt. So kommen Sie leichter ans Ziel.
Boden, Pauschenpferd, Ringe, Sprung, Barren und
Büchern ■■E LOK■P I K S ER
Reck. Die Frauen turnen an vier Geräten: Sprung, Siebensachen (1-12) Geliebte früher: Beschä-
STEINBOCK 22.12. - 20.01.
des Kammer- Ihrer Fantasie sind heute keine Grenzen
Stufenbarren, Schwebebalken und Boden. digung
Wettbewerbe finden sowohl an einzelnen Gerä-
12 Leander mädchen gesetzt. Eine Idee jagt die andere und Sie
blühen auf. Die gute Laune hält bis in den
ten als auch an allen zusammen statt. Am Wochen- schweiz. griech. Aner- Musik- deutsche Abend an. Da ist Ausgehen angesagt.
Der Witz stammt männl. Weich- kennung werk Vorsilbe
ende konnte man davon in der Stadt Düsseldorf Vorname käse (lat.)
aus “Das große WASSERMANN 21.1. - 19.2.
einiges sehen. Denn dort wurden Deutschlands bekannte Dieser Tag bringt sowohl Aufregungen als
beste Turnerinnen und Turner gekürt. Buch derMega- Höcker Persön- auch Anregungen. Beides könnte ein fest-
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Elisabeth Seitz war besonders erfolgreich. Sie Witze” 2 (Kurzw.) 8 gefahrenes Projekt plötzlich wieder ins
Rollen bringen. Seien Sie stolz auf sich.
gewann Titel im Mehrkampf, am Stufenbarren erschienen bei Produkt
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MONTAG, 10. JULI 2023 Fernsehen 25
TV-KRITIK
TV-TIPPS

Wer hat hier etwas

zu verbergen?
Geschüttelt und gerührt Die Geschichte
einer Dynastie

B
In der dritten „OSS 117“-Parodie muss der französische Agent seinen neuen Kollegen retten. eim Namen Kennedy
Das perfekte Geheimnis, 20.15 Uhr, ARD denken viele an den 1963
Rocco lädt seine besten Freunde SAARBRÜCKEN (ry)Was 007 für ihre ermordeten US-amerikani-
mitsamt Partnerin regelmäßig zu Majestät ist, ist OSS 117 für die schen Präsidenten John F. Kenne-
einem mehrgängigen Abendes- „Grande Nation“. Doch der franzö- dy, der später häufig nur noch JFK
sen ein. Diesmal sorgt eine Idee sische Superspion entstand nicht genannt wurde und bis zu seinem
seiner Frau Eva für pikanten Ge- als Antwort auf sein britisches Pen- Tod eine beeindruckende Karriere
sprächsstoff: Alle Gäste müssen dant. Als Jean Bruce 1949 seinen hingelegt hatte. Doch er hat-
ihre Handys auf den Tisch legen ersten Roman um den weltmän- te noch acht weitere Geschwister,
und die Nachrichten mit den an- nischen Agenten schrieb, ließ Ian die ebenfalls die Historie der USA
deren teilen. Das bringt die Stim- Flemmings erstes Bond-Abenteu- prägten. Ihre Geschichten und die
mung schon bald zum Brodeln. er „Casino Royal“ noch vier Jahre ihrer Eltern Joseph und Rose er-
auf sich warten. Auch im Kino lief zählte die Dokumentation „Fünf
Verratener Agent muss das erste „OSS“-Abenteuer „Män- Schwestern, vier Brüder“ (ges-
Komplott aufdecken ner, Frauen und Gefahren“, bevor tern, 22.05 Uhr, Arte) von André
Sean Connery erstmals im Auftrag Schäfer und Anna Steuber von An-
Mission: Impossible, 20.15 Uhr, Kabel 1 ihrer Majestät im Einsatz war. In fang bis Ende. Obwohl JFK als der
Der Geheimdienst soll in Prag eine Reihe gingen die Filme allerdings bekannteste Kennedy gilt, lag der
gestohlene Diskette wiederbe- erst nach dem Erfolg von „James Fokus nicht auf ihm. Alle Famili-
schaffen, die die Namen aller ak- Bond – 007 jagt Dr. No“. Während enmitglieder hatten ihre Zeit im
tiven US-Spione enthält. Doch die bis heute neue„007“-Filme entste- Rampenlicht, und der Zuschau-
Aktion misslingt durch einen An- hen, gab es 1971 den letzten aus er bekam so eine gute und detail-
schlag, den nur Ethan Hunt und Frankreich. Das änderte sich erst lierte Übersicht über die oft trau-
die Frau des Kommandochefs Jim 2006, als Jean Dujardin erstmals rigen Schicksale der Kennedys.
Phelps überleben. Hunt wird als in die Rolle des Agenten schlüpfte OSS 117 (Jean Dujardin, l.) soll in Afrika den von Frankreich eingesetzten Diktator Koudjo Sangawe Bamba (Habib Störend war, dass ein roter Faden
Verräter verdächtigt und gejagt. und in neuen Geschichten eine Pa- Dembélé) vor einem Umsturz durch Rebellen schützen. FOTO: ZDF/CHRISTOPHE BRACHET nicht wirklich erkennbar war und
rodie auf die 60er-Jahre-Reihe dar- dem Zuschauer daher ordentlich
Auf der Suche nach stellte – und nicht (nur) auf James Mitterrand ein „Kommunist“ im te legen, denn OSS 1001 ist spurlos zu seinenVorgängerprojekten zwei Aufmerksamkeit abverlangt wur-
alternativen Methoden Bond, wie man meinen könnte. Mit Élysée-Palast, sondern vor allem verschwunden. Und so liegt es nun wesentliche Neuerungen mit sich: de, um der Doku zu folgen und
„OSS 117 – Liebesgrüße aus Afri- wird der selbstverliebte Spion an dem reaktivierten Agenten, ei- Zum einen fiel die Persiflage nie zu- zu verstehen, in welchem Jahr die
Heil dich doch selbst, 22.25 Uhr, 3 SAT ka“ ist nun die dritte dieser Persi- von seinem Vorgesetzten Armand nerseits seinen Nachwuchskol- vor so actionreich aus wie in die- Handlung gerade spielte. Dass der
Seit ihrer Kindheit muss Yasmin C. flagen erstmals im frei empfang- (WladimirYordanoff) aufs Abstell- legen wiederzufinden und ande- sem Ableger. Zum anderen hat sich Film erst im Spätprogramm aus-
Rams Medikamente gegen ihre Epi- baren Fernsehen zu sehen. gleis geschoben. Denn während rerseits dessen Mission zu Ende mit Nicolas Bedos ein neuer Regis- gestrahlt wurde und die Masse an
lepsie nehmen. Nun stellt sie sich Das Jahr 1981 bringt für den so- der neue, technikaffine und Jeans zu bringen: die Zerschlagung von seur der Reihe angenommen, de- gelieferten Informationen teilwei-
dieFrage,obesfürsienichtauchan- eben in Afghanistan aus sowjeti- tragende Jungkollege Serge (Pierre Rebellengruppen, die eine erneute ren politisch unkorrekte und freche se erdrückend wirkte, machte es
dere Behandlungsmethoden gibt. scher Gefangenschaft entflohenen, Niney) alias OSS 1001 in geheimer Präsidentschaft des von Frankreich Drehbücher jedoch weiterhin aus nicht leichter, die nötige Konzen-
Denn viele Menschen, die an chro- französischen Geheimagenten Hu- Mission nach Afrika reist, wird OSS eingesetzten Diktators Koudjo der Feder von Jean-François Halin tration aufzubringen, und sorg-
nischen Erkrankungen leiden, bert Bonisseur de La Bath alias OSS 117 zur Digitalisierung von Akten Sangawe Bamba (Habib Dembélé) stammen. te eher dafür, dass man sich leicht
müssen sich früher oder später 117 einen herben Umbruch mit in den Keller degradiert. Doch nach gefährden. ablenken ließ. Vielleicht wäre eine
mit den Nebenwirkungen ausei- sich: Nicht nur droht seinem ge- wenigenWochen soll Nummer 117 Der dritte Auftritt des dilettanti- OSS 117 – Liebesgrüße aus Afrika, Zweiteilung der Doku eine bessere
nandersetzen. liebten Heimatland mit François die Lesebrille bereits wieder beisei- schen Spions bringt im Vergleich 22.15 Uhr, ZDF Entscheidung gewesen. (ml)

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15.30 Watzman‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍ ermittelt. Der
Tote von‍‍‍‍‍‍ der Bobbahn‍‍‍‍‍‍ J B v
16.15 Gefragt – Gejagt I J B
17.00 Tagesschau I J B
17.15 Brisant I J B
18.00 Gefragt – Gejagt I J B
18.50 Morden im Norden
Vin‍‍‍‍‍‍eta I J B v
19.45 Wissen vor acht –
Zukunft I J B v
19.50 Wetter I J B
19.55 Wirtschaft I J B
20.00 Tagesschau I J B
20.15 H Das perfekte
Geheimnis
Komödie, D 2019. Mit
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Jes‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ica Schw‍‍‍‍‍‍arz. Regie:
Bora Dagtekin‍‍‍‍‍‍ I J C B v
22.00 Tagesthemen I J B
22.35 Tödliche Notwehr I J B
23.05 Hitlers Zentrale des
Terrors
Die Nazis‍‍‍‍‍ un‍‍‍‍‍‍d der
Mas‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍mord I J B
23.50 Taggesschau I J B
0.00 H Tatort: Parasomnia
Krimireihe, D 2020 I J
1.33 Tagesschau I B
VOX
5.00 CSI: NY‍. Krimis‍‍‍‍‍erie. Bren‍‍‍‍‍‍-
n‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍der As‍‍‍‍‍phalt / Chaos‍‍‍‍‍tage / Der
An‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chlag JE C B 7.20 CSI: Den‍‍‍‍‍‍
Tätern‍‍‍‍‍‍ auf der Spur. Krimis‍‍‍‍‍erie.
Bluts‍‍‍‍‍ban‍‍‍‍‍‍de / Der pelzige Riva-
le I E G B 9.05 CSI: Miami.
Krimis‍‍‍‍‍erie. Abbrucharbeiter für
alles‍‍‍‍‍ / Immer Ärger mit Steven‍‍‍‍‍‍ /
Kein‍‍‍‍‍‍ Kin‍‍‍‍‍‍ders‍‍‍‍‍piel J E C B 11.50
VOX Nachrichten‍‍‍‍‍‍ I E B 12.00
Shoppin‍‍‍‍‍‍g Queen‍‍‍‍‍‍ I E B 13.00
Zw‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍chen‍‍‍‍‍‍ Tüll un‍‍‍‍‍‍d Trän‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ I E
B 14.00 Mein‍‍‍‍‍‍ Kin‍‍‍‍‍‍d, dein‍‍‍‍‍‍ Kin‍‍‍‍‍‍d –
Wie erziehs‍‍‍‍‍t du den‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍?‍‍‍ Pamela
vs‍‍‍‍‍. Katrin‍‍‍‍‍‍ I E B 15.00 Shoppin‍‍‍‍‍‍g
Queen‍‍‍‍‍‍. Motto in‍‍‍‍‍‍ Main‍‍‍‍‍‍z/Wies‍‍‍‍‍ba-
den‍‍‍‍‍‍: Son‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍ige Aus‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ichten‍‍‍‍‍‍ – Be-
grüße den‍‍‍‍‍‍ Sommer mit dein‍‍‍‍‍‍er
n‍‍‍‍‍‍euen‍‍‍‍‍‍ Son‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍brille!, Tag 1: Sa-
s‍‍‍‍‍kia I E B 16.00 Zw‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍chen‍‍‍‍‍‍ Tüll
un‍‍‍‍‍‍d Trän‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ I E B 18.00 Firs‍‍‍‍‍t
Dates‍‍‍‍‍ – Ein‍‍‍‍‍‍ Tis‍‍‍‍‍ch für zw‍‍‍‍‍‍ei I E
B 19.00 Das‍‍‍‍‍ perfekte Din‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍er. Tag
1: Alexan‍‍‍‍‍‍dra, Main‍‍‍‍‍‍z / Wies‍‍‍‍‍baden‍‍‍‍‍‍
I E B 20.15 Goodbye Deuts‍‍‍‍‍ch-
lan‍‍‍‍‍‍d! Viva Mallorca I E B 22.15
Goodbye Deuts‍‍‍‍‍chlan‍‍‍‍‍‍d! Oks‍‍‍‍‍an‍‍‍‍‍‍as‍‍‍‍‍
Welt I E B 23.15 Goodbye
Deuts‍‍‍‍‍chlan‍‍‍‍‍‍d! Die Aus‍‍‍‍‍w‍‍‍‍‍‍an‍‍‍‍‍‍derer.
Vive la Fran‍‍‍‍‍‍ce! I E B 0.20 VOX
Nachrichten‍‍‍‍‍‍ I E B
ZDF
9.00 heute Xpres‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ J B 9.05 Vol-
le Kan‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍e – Service täglich J B
10.30 Notruf Hafen‍‍‍‍‍‍kan‍‍‍‍‍‍te. Not-
w‍‍‍‍‍‍ehr J B v 11.15 SOKO Wis‍‍‍‍‍mar.
Bes‍‍‍‍‍te Freun‍‍‍‍‍‍de J B 12.00 heute
B 12.10 drehs‍‍‍‍‍cheibe E B 13.00
ARD-Mittags‍‍‍‍‍magazin‍‍‍‍‍‍ J E B
14.00 heute – in‍‍‍‍‍‍ Deuts‍‍‍‍‍chlan‍‍‍‍‍‍d E
B 14.15 Die Küchen‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chlacht E B
15.00 heute Xpres‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ J E B 15.05
Bares‍‍‍‍‍ für Rares‍‍‍‍‍ J E B
16.00 heute – in Europa I J
16.10 Die Rosenheim-Cops
Ein‍‍‍‍‍‍e geliebte Schw‍‍‍‍‍‍es‍‍‍‍‍ter
17.00 heute I J E B
17.10 hallo deutschland I J B
17.45 Leute heute I J E B
18.00 SOKO Hamburg
Un‍‍‍‍‍‍ter Fis‍‍‍‍‍chern‍‍‍‍‍‍ I J E B
19.00 heute I J E B
19.25 WISO I J E B
20.15 H Nord Nord Mord –
Sievers und der
schönste Tag
Krimireihe, D 2021. Mit
Peter Hein‍‍‍‍‍‍rich Brix, Julia
Bren‍‍‍‍‍‍dler, Oliver Wn‍‍‍‍‍‍uk,
Han‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍elore Hoger I J E
21.45 heute journal I J E B
22.15 H OSS 117 – Liebes-
grüße aus Afrika
Action‍‍‍‍‍‍komödie, F/B
2021. Mit Jean‍‍‍‍‍‍ Dujardin‍‍‍‍‍‍,
Pierre Nin‍‍‍‍‍‍ey. Regie: Ni-
colas‍‍‍‍‍ Bedos‍‍‍‍‍ I J E G C
0.00 heute journal update I
0.15 H Blind & Hässlich
Drama, D 2017‍‍ I J E B
NDR
14.00 NDR In‍‍‍‍‍‍fo J B 14.10 Zw‍‍‍‍‍‍i-
s‍‍‍‍‍chen‍‍‍‍‍‍ den‍‍‍‍‍‍ Zeilen‍‍‍‍‍‍ J B 15.00 die
n‍‍‍‍‍‍ords‍‍‍‍‍tory J 16.00 NDR In‍‍‍‍‍‍fo J
B 16.15 Wer w‍‍‍‍‍‍eiß den‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍ s‍‍‍‍‍ow‍‍‍‍‍‍as‍‍‍‍‍?‍‍‍
J B 17.00 NDR In‍‍‍‍‍‍fo J B 17.10
Seehun‍‍‍‍‍‍d, Puma & Co. J B 18.00
Region‍‍‍‍‍‍ales‍‍‍‍‍ J B 18.15 Die Nord-
reportage J B 18.45 DAS! J B
19.30 Region‍‍‍‍‍‍ales‍‍‍‍‍ J B 20.00 Ta-
ges‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chau J B 20.15 Markt J B
21.00 Was‍‍‍‍‍ kos‍‍‍‍‍tet J B 21.45 NDR
In‍‍‍‍‍‍fo J B 22.00 45 Min‍‍‍‍‍‍ J B 22.45
NDR Kultur – Das‍‍‍‍‍ Journ‍‍‍‍‍‍al J B
23.15 H Ein‍‍‍‍‍‍e gute Mutter. Ps‍‍‍‍‍y-
chothriller, D 2017‍‍ J B v 0.45
Waterw‍‍‍‍‍‍oman‍‍‍‍‍‍ J B
WDR
14.20 In‍‍‍‍‍‍ aller Freun‍‍‍‍‍‍ds‍‍‍‍‍chaft – Die
jun‍‍‍‍‍‍gen‍‍‍‍‍‍ Ärzte J B v 16.00 Aktu-
ell J B 16.15 Hier un‍‍‍‍‍‍d heute B
18.00 Aktuell / Lokalzeit J B
18.15 Was‍‍‍‍‍ kos‍‍‍‍‍tet J B 18.45 Ak-
tuelle Stun‍‍‍‍‍‍de J B 19.30 Region‍‍‍‍‍‍a-
les‍‍‍‍‍ B 20.00 Tages‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chau J B 20.15
Lan‍‍‍‍‍‍d un‍‍‍‍‍‍d lecker J B 21.00 Viel
für w‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ig J B 21.45 Aktuell J
B 22.15 Un‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ere eigen‍‍‍‍‍‍e Farm J
B 23.15 Gute Un‍‍‍‍‍‍terhaltun‍‍‍‍‍‍g J B
0.00 Kroyman‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍ J B
IHRE SONDERZEICHENERKLÄRUNG:
SWR RP
8.45 In‍‍‍‍‍‍ aller Freun‍‍‍‍‍‍ds‍‍‍‍‍chaft – Die
jun‍‍‍‍‍‍gen‍‍‍‍‍‍ Ärzte J v 9.35 In‍‍‍‍‍‍ aller
Freun‍‍‍‍‍‍ds‍‍‍‍‍chaft J v 10.20 Nord-
hollan‍‍‍‍‍‍d – En‍‍‍‍‍‍ts‍‍‍‍‍pan‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ zw‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍chen‍‍‍‍‍‍
Nords‍‍‍‍‍ee un‍‍‍‍‍‍d Ijs‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍elmeer J C
11.05 Plan‍‍‍‍‍‍et Wis‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ J 12.05 See-
hun‍‍‍‍‍‍d, Puma & Co. J 12.55 Treff-
pun‍‍‍‍‍‍kt J 13.25 Mord mit Aus‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍icht
J v 14.15 Eis‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍bahn‍‍‍‍‍‍-Roman‍‍‍‍‍‍tik
J 14.45 Meis‍‍‍‍‍ter des‍‍‍‍‍ Alltags‍‍‍‍‍ J C
15.15 Stadt – Lan‍‍‍‍‍‍d – Quiz J
16.00 Aktuell I J E B
16.05 Kaffee oder Tee
In‍‍‍‍‍‍fomagazin‍‍‍‍‍‍ I J E B
17.00 Aktuell I J E B
17.05 Kaffee oder Tee
In‍‍‍‍‍‍fomagazin‍‍‍‍‍‍ I J E B
18.00 Aktuell I J E B
18.15 Landesschau
Region‍‍‍‍‍‍almagazin‍‍‍‍‍‍ J E B
19.30 Aktuell I J E B
20.00 Tagesschau I E B
20.15 Doc Fischer
Magazin‍‍‍‍‍‍. Moderation‍‍‍‍‍‍:
Julia Fis‍‍‍‍‍cher. Mücken‍‍‍‍‍‍-
s‍‍‍‍‍tiche ade – w‍‍‍‍‍‍elche
Mücken‍‍‍‍‍‍-Sprays‍‍‍‍‍ w‍‍‍‍‍‍ie gut
w‍‍‍‍‍‍irken‍‍‍‍‍‍ I J E
21.00 Die Gesundmacher
Durch Magen‍‍‍‍‍‍ un‍‍‍‍‍‍d Darm
21.45 Aktuell I J E B
22.00 Sag die Wahrheit I J E
22.30 Meister des Alltags I J
23.00 Wer weiß denn sowas?‍
23.45 Stadt – Land – Quiz‍
0.30 strassen stars I J E
1.00 Quiz‍ duell-Olymp I J
1.50 Sag die Wahrheit I J E
PHOENIX
5.00 Fehlen‍‍‍‍‍‍de Stroms‍‍‍‍‍peicher
5.30 ZDF-Morgen‍‍‍‍‍‍magazin‍‍‍‍‍‍ 9.00
phoen‍‍‍‍‍‍ix vor ort 9.15 An‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍e Will
10.15 phoen‍‍‍‍‍‍ix plus‍‍‍‍‍ 11.45 phoe-
n‍‍‍‍‍‍ix vor ort 14.30 Aben‍‍‍‍‍‍teuer
Arktis‍‍‍‍‍ 15.00 Die Story: Wieviel
Geld brin‍‍‍‍‍‍gt ein‍‍‍‍‍‍ Frühchen‍‍‍‍‍‍?‍‍‍ 15.45
Die Stimme des‍‍‍‍‍ Berges‍‍‍‍‍ 16.00
Leben‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍mittel auf dem Prüfs‍‍‍‍‍tan‍‍‍‍‍‍d
17.30 phoen‍‍‍‍‍‍ix der tag 18.00 Tat-
ort Geldautomat 18.30 Tieris‍‍‍‍‍che
Rebellen‍‍‍‍‍‍ 20.00 Tages‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chau J
20.15 Damals‍‍‍‍‍ in‍‍‍‍‍‍ Aus‍‍‍‍‍tralien‍‍‍‍‍‍ 21.45
heute journ‍‍‍‍‍‍al J 22.15 Aus‍‍‍‍‍tra-
lien‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ s‍‍‍‍‍chön‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍te Küs‍‍‍‍‍ten‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍traße J
0.30 Damals‍‍‍‍‍ in‍‍‍‍‍‍ Aus‍‍‍‍‍tralien‍‍‍‍‍‍
BAYERN
16.15 Wir in‍‍‍‍‍‍ Bayern‍‍‍‍‍‍ J 17.30
Region‍‍‍‍‍‍ales‍‍‍‍‍ 18.00 Aben‍‍‍‍‍‍ds‍‍‍‍‍chau J
18.30 BR24 J 19.00 Querbeet J
19.30 Dahoam is‍‍‍‍‍ Dahoam J v
20.00 Tages‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chau J 20.15 Lus‍‍‍‍‍t
aufs‍‍‍‍‍ Lan‍‍‍‍‍‍d J 21.00 Kön‍‍‍‍‍‍ig Lud-
w‍‍‍‍‍‍ig I. un‍‍‍‍‍‍d s‍‍‍‍‍ein‍‍‍‍‍‍e Bavaria J 21.45
BR24 J 22.00 Herzog Fran‍‍‍‍‍‍z von‍‍‍‍‍‍
Bayern‍‍‍‍‍‍ J 22.45 Kön‍‍‍‍‍‍ig Ludw‍‍‍‍‍‍ig
II. von‍‍‍‍‍‍ Bayern‍‍‍‍‍‍ J 23.30 n‍‍‍‍‍‍achtlin‍‍‍‍‍‍ie
0.00 Haitin‍‍‍‍‍‍k dirigiert Beethoven‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍
Neun‍‍‍‍‍‍te Symphon‍‍‍‍‍‍ie C
I Stereo
RTL
9.00 GZSZ J B 9.30 Un‍‍‍‍‍‍ter un‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍
B 10.00 Ulrich Wetzel – Das‍‍‍‍‍
Strafgericht. Flohmarkt en‍‍‍‍‍‍det
für 42-Jährige bein‍‍‍‍‍‍ahe tödlich
B 11.00 Barbara Sales‍‍‍‍‍ch – Das‍‍‍‍‍
Strafgericht. Erotis‍‍‍‍‍ches‍‍‍‍‍ In‍‍‍‍‍‍tern‍‍‍‍‍‍et-
date en‍‍‍‍‍‍det mit Polizeiein‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍atz B
12.00 Pun‍‍‍‍‍‍kt 12 B 15.00 Barbara
Sales‍‍‍‍‍ch – Das‍‍‍‍‍ Strafgericht. Flam-
men‍‍‍‍‍‍ im Foodtruck! Das‍‍‍‍‍ En‍‍‍‍‍‍de ei-
n‍‍‍‍‍‍er feurigen‍‍‍‍‍‍ Affäre?‍‍‍ B
16.00 Ulrich Wetz‍ el –
Das Strafgericht I E B
17.00 Ulrich Wetz‍ el –
Das Jugendgericht I B
17.30 Unter uns I E B
18.00 Explosiv I E B
18.30 Exclusiv I E B
18.45 RTL Aktuell I E B
19.05 Alles was z‍ählt I E B
19.40 GZSZ I E B
20.15 Jetz‍t knallt’s – Die
Show mit dem Bäng-
Moment
Rates‍‍‍‍‍piel. Moderation‍‍‍‍‍‍:
Laura Won‍‍‍‍‍‍torra. Gäs‍‍‍‍‍te:
Detlef Steves‍‍‍‍‍, Bas‍‍‍‍‍tian‍‍‍‍‍‍
Bielen‍‍‍‍‍‍dorfer, Mathias‍‍‍‍‍
Mes‍‍‍‍‍ter, Pierre M. Kraus‍‍‍‍‍e,
Carolin‍‍‍‍‍‍e Frier I E B
22.15 RTL Direkt I E B
22.35 Extra Spez‍ial I E B
23.25 Spiegel TV‍
Bus‍‍‍‍‍hido un‍‍‍‍‍‍d die Abou-
I Chakers‍‍‍‍‍ I E B
0.00 RTL Nachtjournal I E
0.35 Alltagskämpfer – So
tickt Deutschland!‍ I E
3 SAT
12.50 Portugal, da w‍‍‍‍‍‍ill ich hin‍‍‍‍‍‍!
Spezial – Lis‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍abon‍‍‍‍‍‍ un‍‍‍‍‍‍d Porto J
B 13.20 Kalabrien‍‍‍‍‍‍ – Lan‍‍‍‍‍‍d zw‍‍‍‍‍‍i-
s‍‍‍‍‍chen‍‍‍‍‍‍ den‍‍‍‍‍‍ Meeren‍‍‍‍‍‍ B 13.50 Feuer-
vögel – Die geheimn‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍volle Welt
der Flamin‍‍‍‍‍‍gos‍‍‍‍‍ B 14.35 Koala,
Wombat & Co. B 15.20 Tierkin‍‍‍‍‍‍-
der der Wildn‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍ B 19.00 heute J
B 19.20 Techn‍‍‍‍‍‍o Hous‍‍‍‍‍e Deuts‍‍‍‍‍ch-
lan‍‍‍‍‍‍d J B v 19.50 Erlebn‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍reis‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍
B 20.00 Tages‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chau J B 20.15
Elefan‍‍‍‍‍‍ten‍‍‍‍‍‍ hautn‍‍‍‍‍‍ah J B 21.40 Er-
lebn‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍reis‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ B 22.00 ZIB 2 J B
22.25 Heil dich doch s‍‍‍‍‍elbs‍‍‍‍‍t. Do-
ku-Film, D 2021 B v 0.10 3‍‍7‍‍°:
Was‍‍‍‍‍ w‍‍‍‍‍‍ir retten‍‍‍‍‍‍ kon‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍ten‍‍‍‍‍‍ J B v
MDR
19.00 Region‍‍‍‍‍‍ales‍‍‍‍‍ 19.30 Aktuell
19.50 Der s‍‍‍‍‍chön‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍te Sommer mei-
n‍‍‍‍‍‍er Kin‍‍‍‍‍‍dheit 20.15 H Aber Vati!
(1/4): Vati w‍‍‍‍‍‍ill n‍‍‍‍‍‍icht heiraten‍‍‍‍‍‍.
Familien‍‍‍‍‍‍reihe, DDR 197‍‍4 21.30
H Aber Vati! (2/4): Vati w‍‍‍‍‍‍ill hei-
raten‍‍‍‍‍‍. Familien‍‍‍‍‍‍reihe, DDR 197‍‍4
22.50 Aktuell 23.15 H Mutterlie-
be – Der Us‍‍‍‍‍edom-Krimi. Krimi-
reihe, D 2019 0.45 H Das‍‍‍‍‍ Lied
des‍‍‍‍‍ toten‍‍‍‍‍‍ Mädchen‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍. Krimin‍‍‍‍‍‍al-
film, D 2020
v Hörfilm J für Gehörlose E Breitbild-Format
SAT.1 PRO 7 RTL II KABEL 1
5.30 Sat.1-Frühs‍‍‍‍‍tücks‍‍‍‍‍fern‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ehen‍‍‍‍‍‍ 7.35 The Big Ban‍‍‍‍‍‍g Theory. U. a.: 5.10 Der Trödeltrupp. Mauro bei 5.45 The Men‍‍‍‍‍‍talis‍‍‍‍‍t. Kirs‍‍‍‍‍chrot J
E B 10.00 Die Ruhrpottw‍‍‍‍‍‍ache – Hochzeit un‍‍‍‍‍‍d Herzin‍‍‍‍‍‍farkt J B Mike un‍‍‍‍‍‍d Marin‍‍‍‍‍‍ella / Sükrü bei E C B 6.35 Blue Bloods‍‍‍‍‍ – Crime
Vermis‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ten‍‍‍‍‍‍fahn‍‍‍‍‍‍der im Ein‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍atz. 8.25 New‍‍‍‍‍‍ Girl. U. a.: Autoritäts‍‍‍‍‍- Bettin‍‍‍‍‍‍a / Das‍‍‍‍‍ ein‍‍‍‍‍‍e oder an‍‍‍‍‍‍dere Scen‍‍‍‍‍‍e New‍‍‍‍‍‍ Y‍ork. Tan‍‍‍‍‍‍te Beth /
Die Hun‍‍‍‍‍‍de / Abgekaps‍‍‍‍‍elt E B pers‍‍‍‍‍on‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ C B 9.20 Scrubs‍‍‍‍‍. U. a.: Schätzchen‍‍‍‍‍‍ is‍‍‍‍‍t s‍‍‍‍‍chon‍‍‍‍‍‍ dabei! / Schlechte Ges‍‍‍‍‍ells‍‍‍‍‍chaft / Ein‍‍‍‍‍‍ Teil
11.00 Auf Streife – Die Spezi- Mein‍‍‍‍‍‍e zw‍‍‍‍‍‍eite Chan‍‍‍‍‍‍ce J 13.55 Sükrü bei Jaquelin‍‍‍‍‍‍e un‍‍‍‍‍‍d Jürgen‍‍‍‍‍‍ von‍‍‍‍‍‍ mir / Fün‍‍‍‍‍‍fzehn‍‍‍‍‍‍ Min‍‍‍‍‍‍uten‍‍‍‍‍‍ J
alis‍‍‍‍‍ten‍‍‍‍‍‍. Secon‍‍‍‍‍‍d-Han‍‍‍‍‍‍d-Girl E B Modern‍‍‍‍‍‍ Family. U. a.: 15 Prozen‍‍‍‍‍‍t / Otto bei Harald un‍‍‍‍‍‍d Nin‍‍‍‍‍‍a / Otto E C B 10.05 Cas‍‍‍‍‍tle. B für Bür-
12.00 Auf Streife. Wün‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ch dir J B 14.50 Y‍oun‍‍‍‍‍‍g Sheldon‍‍‍‍‍‍. U. a.: bei Ute / Sükrü, Mauro un‍‍‍‍‍‍d Otto germeis‍‍‍‍‍ter / Ein‍‍‍‍‍‍ Haufen‍‍‍‍‍‍ Kläf-
w‍‍‍‍‍‍as‍‍‍‍‍, Frien‍‍‍‍‍‍dzon‍‍‍‍‍‍e-Freddy / Sack- Das‍‍‍‍‍ Gürteltier un‍‍‍‍‍‍d der klein‍‍‍‍‍‍e bei Sabin‍‍‍‍‍‍e / Sükrü bei Cars‍‍‍‍‍ten‍‍‍‍‍‍ fer / Der Blaue Schmetterlin‍‍‍‍‍‍g /
ges‍‍‍‍‍icht E B 14.00 Klin‍‍‍‍‍‍ik am Un‍‍‍‍‍‍ters‍‍‍‍‍chied J B 15.35 The Big un‍‍‍‍‍‍d Madelein‍‍‍‍‍‍e 14.00 Die Geis‍‍‍‍‍- Pan‍‍‍‍‍‍dora / Der Aus‍‍‍‍‍lös‍‍‍‍‍er / Es‍‍‍‍‍ w‍‍‍‍‍‍ar
Südrin‍‍‍‍‍‍g. Un‍‍‍‍‍‍ter Män‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍ern‍‍‍‍‍‍ / Der Ban‍‍‍‍‍‍g Theory. U. a.: Der Man‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍, s‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍. Die Las‍‍‍‍‍ter der Geis‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ / ein‍‍‍‍‍‍mal ein‍‍‍‍‍‍ Verbrechen‍‍‍‍‍‍ J E C B
Jun‍‍‍‍‍‍ge mit dem Plattfuß E B der beide im Bett hatte J C B Ges‍‍‍‍‍tran‍‍‍‍‍‍det auf der GEISSterin‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍el 15.50 Kabel Ein‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ New‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍time E B
16.00 V‍olles Haus!‍ Sat.1 17.00 taff B 16.00 News I B 16.00 Castle J E C B
Live / Sat.1 Regional- 18.00 ProSieben Newstime B 16.04 Wetter I B 16.55 Abenteuer Leben
Magaz‍ine um 17:30 18.10 Die Simpsons 16.05 Hartz‍ Rot Gold täglich
Uhr E B Das‍‍‍‍‍ Schw‍‍‍‍‍‍eigen‍‍‍‍‍‍ der Das‍‍‍‍‍ Urteil I B On‍‍‍‍‍‍ the go Bike-Gadgets‍‍‍‍‍
18.00 Lenßen übernimmt Row‍‍‍‍‍‍dys‍‍‍‍‍ / Ein‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍, zw‍‍‍‍‍‍ei oder 18.05 Köln 50667 17.55 Mein Lokal, Dein Lokal
Ein‍‍‍‍‍‍ tieris‍‍‍‍‍ches‍‍‍‍‍ Verbre- drei J E C B Daily Soap, D 2023‍‍. „Lin‍‍‍‍‍‍dbergh“, Wien‍‍‍‍‍‍ E B
chen‍‍‍‍‍‍ / Vers‍‍‍‍‍pieltes‍‍‍‍‍ Ver- 19.05 Galileo Pech im Glück I B 18.55 Achtung Kontrolle!‍
trauen‍‍‍‍‍‍ / In‍‍‍‍‍‍tern‍‍‍‍‍‍et-Horror / Magazin‍‍‍‍‍‍. Decon‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍tructed 19.05 Berlin – Tag & Nacht Aggres‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍iver Wodka-
Die Küchen‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chlacht E B Bookin‍‍‍‍‍‍g.com. Modera- Daily Soap, D 2023‍‍. Dieb – Laden‍‍‍‍‍‍detektive
19.55 Sat.1 Newstime E B tion‍‍‍‍‍‍: Stefan‍‍‍‍‍‍ Gödde B Ein‍‍‍‍‍‍ Griff in‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ Klo I B Ali un‍‍‍‍‍‍d Richie E B
20.15 H Bohemian Rhapsody 20.15 Grey’s Anatomy 20.15 Bella Italia – 20.15 H Mission: Impossible
Biografie, GB/USA 2018‍‍. Ein‍‍‍‍‍‍ Tag mit Folgen‍‍‍‍‍‍. Im Camping auf Deutsch Action‍‍‍‍‍‍film, USA 1996‍‍.
Mit Rami Malek, Ben‍‍‍‍‍‍ Grey Sloan‍‍‍‍‍‍ Memorial Reality-Soap. Die große Mit Tom Cruis‍‍‍‍‍e, Jon‍‍‍‍‍‍
Hardy, Lucy Boyn‍‍‍‍‍‍ton‍‍‍‍‍‍, fin‍‍‍‍‍‍den‍‍‍‍‍‍ s‍‍‍‍‍ich Jun‍‍‍‍‍‍gärzte aus‍‍‍‍‍ Geburts‍‍‍‍‍tags‍‍‍‍‍party: Sas‍‍‍‍‍cha Voight, Emman‍‍‍‍‍‍uelle
Gw‍‍‍‍‍‍ ilym Lee, Jos‍‍‍‍‍eph den‍‍‍‍‍‍ Fachbereichen‍‍‍‍‍‍ Gyn‍‍‍‍‍‍ä- Fin‍‍‍‍‍‍gerhuth w‍‍‍‍‍‍ird 50! Sa- Béart, Hen‍‍‍‍‍‍ry Czern‍‍‍‍‍‍y,
Mazzello. Regie: Bryan‍‍‍‍‍‍ kologie un‍‍‍‍‍‍d Geburts‍‍‍‍‍- s‍‍‍‍‍cha un‍‍‍‍‍‍d Den‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍ bereiten‍‍‍‍‍‍ Jean‍‍‍‍‍‍ Ren‍‍‍‍‍‍o. Regie: Brian‍‍‍‍‍‍
Sin‍‍‍‍‍‍ger J E C B hilfe ein‍‍‍‍‍‍, um alles‍‍‍‍‍ über s‍‍‍‍‍ich auf die Wahl zum De Palma J E C B
23.05 H Meine erfundene Schw‍‍‍‍‍‍an‍‍‍‍‍‍gers‍‍‍‍‍chafts‍‍‍‍‍abbrü- Mr. Marin‍‍‍‍‍‍a vor – ein‍‍‍‍‍‍ 22.35 H Mission: Impossible 2
Frau che zu lern‍‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍. J E C B Wettbew‍‍‍‍‍‍erb, bei dem der Action‍‍‍‍‍‍film, USA 2000.
Liebes‍‍‍‍‍komödie, USA 21.10 Seattle Firefighters talen‍‍‍‍‍‍tiertes‍‍‍‍‍te Camper des‍‍‍‍‍ Mit Tom Cruis‍‍‍‍‍e, An‍‍‍‍‍‍thon‍‍‍‍‍‍y
2011. Mit Adam San‍‍‍‍‍‍dler, Vor aller Augen‍‍‍‍‍‍ J E C B Jahres‍‍‍‍‍ gekürt w‍‍‍‍‍‍ird. I B Hopkin‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍, Dougray Scott,
Jen‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍ifer An‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍ton‍‍‍‍‍‍, Nicole 22.10 9-1-1: Lone Star 22.15 Pop Giganten Than‍‍‍‍‍‍die New‍‍‍‍‍‍ton‍‍‍‍‍‍, Vin‍‍‍‍‍‍g
Kidman‍‍‍‍‍‍. Regie: Den‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍ Mis‍‍‍‍‍ter Whis‍‍‍‍‍pers‍‍‍‍‍ / Alien‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ Bella Italia – Die ultima- Rhames‍‍‍‍‍. Regie: John‍‍‍‍‍‍
Dug gan‍‍‍‍‍‍ J E C B in‍‍‍‍‍‍ Aus‍‍‍‍‍tin‍‍‍‍‍‍ J E C B tiven‍‍‍‍‍‍ Italo-Son‍‍‍‍‍‍gs‍‍‍‍‍ I B Woo J E C B
1.15 H Bohemian Rhapsody 0.00 Grey’s Anatomy J C B 0.15 Armes Deutsch- 1.00 H Tage des Donners –
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17.20 Alvin‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍!!! un‍‍‍‍‍‍d die Chip- n‍‍‍‍‍‍et J 21.00 Re: J B 21.30 Hes‍‍‍‍‍- Drache Kokos‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍us‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ J B 18.35 Ed- Arte Journ‍‍‍‍‍‍al 19.40 Re: 20.15 H
mun‍‍‍‍‍‍ks‍‍‍‍‍ B 18.00 Paw‍‍‍‍‍‍ Patrol – Hel- s‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍chau 21.45 H Tatort: Ich hab mun‍‍‍‍‍‍d un‍‍‍‍‍‍d Luzie B 18.47 Baum- Gun‍‍‍‍‍‍derman‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍. Biografie, D 2018‍‍
fer auf vier Pfoten‍‍‍‍‍‍ B 18.30 Grizzy im Traum gew‍‍‍‍‍‍ein‍‍‍‍‍‍et. Krimireihe, haus‍‍‍‍‍ B 18.50 San‍‍‍‍‍‍dmän‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍chen‍‍‍‍‍‍ J B J B v 22.15 H Der lan‍‍‍‍‍‍ge Blon‍‍‍‍‍‍de
& die Lemmin‍‍‍‍‍‍ge B 19.25 Tom D 2020 J 23.15 Never Ever J 19.00 Zoom – Der w‍‍‍‍‍‍eiße Delfin‍‍‍‍‍‍ mit den‍‍‍‍‍‍ roten‍‍‍‍‍‍ Haaren‍‍‍‍‍‍. Komödie,
un‍‍‍‍‍‍d Jerry 19.45 An‍‍‍‍‍‍gelo! B 20.15 B 23.40 Bombis‍‍‍‍‍ Nachtw‍‍‍‍‍‍ache J B 19.25 Wis‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍ macht Ah! J F 197‍‍4 B 23.50 Theaterfes‍‍‍‍‍tival
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E B 0.10 Teles‍‍‍‍‍hoppin‍‍‍‍‍‍gs‍‍‍‍‍en‍‍‍‍‍‍dun‍‍‍‍‍‍g Fran‍‍‍‍‍‍kfurt Live J B 20.10 Nin‍‍‍‍‍‍ja Nan‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍y B USA. Doku-Film, D 2019 J B
TELE 5 DISNEY CHANNEL EUROSPORT 1 SPORT 1
7.25 Joyce Meyer 7.55 In‍‍‍‍‍‍fomer- 9.25 Schlimmer geht’s‍‍‍‍‍ immer B 16.30 Rads‍‍‍‍‍port: Tour de Fran‍‍‍‍‍‍ce 18.15 American‍‍‍‍‍‍ Pickers‍‍‍‍‍ 20.15
cial 15.00 Star Trek – Raums‍‍‍‍‍chiff 11.00 Willkommen‍‍‍‍‍‍ in‍‍‍‍‍‍ Gravity 2023‍‍. 9. Etappe B 18.00 BMX: Motors‍‍‍‍‍port – Die Sky Formel
Voyager 16.05 In‍‍‍‍‍‍fomercial 16.10 Falls‍‍‍‍‍ B 12.20 Phin‍‍‍‍‍‍eas‍‍‍‍‍ un‍‍‍‍‍‍d Ferb B Europameis‍‍‍‍‍ters‍‍‍‍‍chaft in‍‍‍‍‍‍ Be- 1 Highlights‍‍‍‍‍ 21.15 American‍‍‍‍‍‍
Star Trek – Das‍‍‍‍‍ n‍‍‍‍‍‍ächs‍‍‍‍‍te Jahr- 12.50 Die Ben‍‍‍‍‍‍i Challen‍‍‍‍‍‍ge B 13.20 s‍‍‍‍‍an‍‍‍‍‍‍çon‍‍‍‍‍‍ B 18.55 The Min‍‍‍‍‍‍ute B Pickers‍‍‍‍‍ 1.15 H Sexy Alm (1/4).
hun‍‍‍‍‍‍dert 17.10 Star Trek – Deep Miraculous‍‍‍‍‍ B 16.40 Hams‍‍‍‍‍ter & 19.00 Sportklettern‍‍‍‍‍‍: Weltcup in‍‍‍‍‍‍ Erotikfilm, D 2016‍‍
Space Nin‍‍‍‍‍‍e 18.10 Star Trek – Gretel B 17.20 Bluey B 18.00 Die Chamon‍‍‍‍‍‍ix B 20.00 Motors‍‍‍‍‍port:
Raums‍‍‍‍‍chiff Voyager 19.05 Star Ben‍‍‍‍‍‍i Challen‍‍‍‍‍‍ge B 18.25 Miracu- Lan‍‍‍‍‍‍gs‍‍‍‍‍trecken‍‍‍‍‍‍-WM B 21.00 Rad- SKY SPORT NEWS
Trek – Das‍‍‍‍‍ n‍‍‍‍‍‍ächs‍‍‍‍‍te Jahrhun‍‍‍‍‍‍dert lous‍‍‍‍‍ B 19.15 Schlimmer geht’s‍‍‍‍‍ s‍‍‍‍‍port: Tour de Fran‍‍‍‍‍‍ce 2023‍‍ B
20.15 Star Trek: Dis‍‍‍‍‍covery 21.15 immer B 19.35 Big City Green‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍ B 23.25 The Min‍‍‍‍‍‍ute B 23.30 For- 18.45 Aben‍‍‍‍‍‍dreport B 21.00
Raums‍‍‍‍‍chiff En‍‍‍‍‍‍terpris‍‍‍‍‍e 23.25 Star 20.15 Hör’ mal, w‍‍‍‍‍‍er da hämmert mel E: WM 2023‍‍ in‍‍‍‍‍‍ Sao Paulo B Spätreport B 22.00 Tran‍‍‍‍‍‍s‍‍‍‍‍fer
Trek – Deep Space Nin‍‍‍‍‍‍e 0.35 In‍‍‍‍‍‍- 23.15 Immer w‍‍‍‍‍‍ieder Jim B 1.00 0.30 Olympis‍‍‍‍‍che Spiele: Hall Of Update B 22.30 Ten‍‍‍‍‍‍n‍‍‍‍‍‍is‍‍‍‍‍ B 22.45
fomercial Teles‍‍‍‍‍hoppin‍‍‍‍‍‍g B Fame – Atlan‍‍‍‍‍‍ta 1996‍‍ B Spätreport B 0.00 Nachtreport B
C Dolby-Surround H Spielfilm G Zweikanalton B High Definition
26 ANZEIGEN MONTAG, 10. JULI 2023

Nachruf
Als Gott sah, dass der Weg zu lang, der Hügel zu steil
und das Atmen zu schwer wurde, legte er seinen
Arm um dich und sprach: Komm Heim! Mit großer Trauer haben wir erfahren, dass unser Aufsichtsratsmitglied

Wenn die Sonne des Lebens untergeht,

leuchten die Sterne der Erinnerung. Gabriele Gabriele Hartelt
Traurig müssen wir Abschied nehmen von Hartelt am 14.06.2023 im Alter von 77 Jahren verstorben ist. Gabriele Hartelt
unserer lieben Großmutter, Schwiegermutter, geb. Hoffmann begann im Jahr 2007 mit ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat und war
Schwägerin und Tante mit großer Leidenschaft maßgeblich an der Entwicklung und Gestaltung
* 26. 11. 1945 † 14. 06. 2023 unserer Genossenschaft in verschiedenen Gremien beteiligt. Das Wohl

Gabriele Hoffmann
der Genossenschaft und das menschliche Miteinander lagen ihr sehr
In Gedanken und in unserem Herzen am Herzen. Wir verlieren mit ihr eine bedeutende Persönlichkeit.
geb. Klink wirst du immer bei uns sein. Ihren Angehörigen sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus.
* 6. August 1936 † 7. Juli 2023 In den schweren Stunden des Abschiednehmens sind all unsere
Elmar Hoffmann Gedanken bei ihnen.
Petra Hoffmann-Dax
In stiller Trauer: Wir werden Gabriele Hartelt stets ein ehrendes Andenken hinterlassen.
Florence und Boris Adamcic
Julia und Lydia
Resi und Kerstin In stiller Anteilnahme
und alle Anverwandten Vorstand, Aufsichtsrat, Mitarbeiter
Die Bestattung findet im Familienkreis statt.
Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft
Trier 1922 eG
54470 Bernkastel-Kues, Auf der Schifferei 3 Hohenzollernstraße 21
54290 Trier
Das Sterbeamt findet am Mittwoch, dem 12. Juli 2023, um „Du wirst rufen und ich werde dir antworten.
11.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Briktius in Kues statt; Nach dem, was deine Hände geschaffen haben,
anschließend ist die Beerdigung. wirst du dich sehnen.“
(Hiob 14:15)

Wir nehmen Abschied von

Margot Gukelberger
* 23. 10. 1935 † 27. 6. 2023 Eigentlich war alles selbstverständlich:
Mit dem Tod eines geliebten Menschen verliert man dass wir miteinander sprachen, gemeinsam
vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit.
nachdachten, zusammen lachten, weinten,
Ich habe deinen Namen in den Sand geschrieben
doch die Flut hat ihn ausgelöscht; In der festen Hoffnung auf ein Wiedersehen: stritten und liebten.
Martin und Brigitte
Ich habe deinen Thilo und Gaby
Eigentlich war alles selbstverständlich
Namen in einen Baum geritzt 54595 Prüm, Waldstraße 2
nur das Ende nicht.
doch die Rinde ist abgefallen; Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Eine öffentliche Gedenkansprache wird am Samstag, dem 22. Juli 2023, um 14 Uhr im
Ich habe deinen Namen in Marmor eingravviert Königreichssaal der Zeugen Jehovas in der Rudolf-Diesel-Straße 17 in Prüm gehalten.
doch der Stein ist zerbrochen;
Ich habe deinen Namen in meinem Herzen vergraben,
und die Zeit wird ihn für immer bewahren. 10. Jahrgedächtnis
Der Tod kann uns von dem Menschen trennen,
der zu uns gehörte.
Aber er kann uns nicht nehmen, was uns mit ihm verbindet.

GUIDO HERRMANN
* 2. April 1970 † 10. Juli 2013

Er fehlt uns jeden Tag mit seiner Liebenswürdigkeit,

seinem Humor und seiner Zuverlässigkeit.

Monika Herberich geb. Herrmann

Christoph Herrmann
und Familie

Trier, im Juli 2023

Trauer heißt Schmerz zu verarbeiten.

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MONTAG, 10. JULI 2023 Porträt 27
VON HENNING RASCHE

D
ie Amtseinführung von Recep
Tayyip Erdogan stand eigentlich
nicht in seinem Terminkalender.

Der Mutmacher
Der türkische Präsident hatte die Stich-
wahl vor ein paar Wochen gewonnen, feiern
wollte er an einem Samstag Anfang Juni im
Präsidentenpalast in Ankara. Geladen wa-
ren rund 80 Staats- und Regierungschefs
zu einem Galadinner, Christian Wulff, der
frühere deutsche Bundespräsident, zählte
nicht dazu.
Doch dann erhielt Wulff einen Anruf. Ob
er nicht nach Ankara reisen könne, kurz-
fristig, und die Bundesregierung vertreten?
Also setzte sich Wulff in ein Flugzeug in die
türkische Hauptstadt. Für ihn ist das nichts
Ungewöhnliches: Weil ein Bundespräsident
und ein Bundeskanzler nicht permanent
überall sein können und wollen, greifen sie
auf Ehemalige zurück. 2019 war Wulff zum
Beispiel in Kiew, als ein gewisser Wolodymyr
Selenskyj ins Amt eingeführt wurde. Doch in
der Türkei sollte Wulff ein bestimmtes Bild
verhindern.
Gerhard Schröder war auf Einladung Er-
dogans mit seiner Frau nach Ankara gereist.
Soyeon Schröder-Kim postete ein Foto bei
Instagram, bestellte herzliche Grüße und
freute sich, ihren Geburtstag erstmals in der
Türkei zu feiern, „und dann auch noch aus
diesem besonderen Anlass“.
Wäre Christian Wulff nicht zu Erdogans
Amtseinführung gereist, wären die Schröders
die ranghöchsten deutschen Vertreter gewe-
sen. Das wollte sich die Bundesregierung er-
sparen, und auf Wulff kann sie sich verlassen.
Ein abgedunkelter Raum unweit des Frank-
furter Römers, es ist ein Dienstag Mitte Juni.
Hier erzählt Christian Wulff diese Geschich-
te. Dass es mehr als 30 Grad sind, sieht man
seiner Stirn nicht an. Er hat Lust auf Kuchen,
sagt er, also bringt seine Büroleiterin ein
Stück mit Himbeeren aus dem Café im Erd-
geschoss. Wulff freut sich darüber sehr.
Kuchen ist nicht sehr gesund, keine Fra-
ge. Aber wer sich Kuchen wünscht, auch in
stressigen Momenten, der will seiner Seele
etwas Gutes tun, der respektiert sich selbst.
Vielleicht liegt es auch daran, dass man sofort

FOTO: MICHAEL LOEWA/LAIF

glaubt, zu verstehen, warum die Regierung
Wulff nach Ankara schickt, und dass man ihm
ungesehen einen Gebrauchtwagen abkaufen
würde. Er wirkt vertraut.
Das ging Christian Wulff nicht immer so.
Als er vor elf Jahren vom Amt des Bundes-
präsidenten zurücktreten musste, war von
ihm in der Öffentlichkeit das Bild eines
zwielichtigen, leicht korrumpierbaren,
recht ungeschickten Politikers entstanden.
Es ging um Baukredite, Übernachtungen,
Bobbycars und Freundschaften. Er hatte
nach 598 Tagen in Schloss Bellevue fast al-
les verloren: sein Amt, den Respekt, die Ehre
und seine Frau.
Als er ging, wirkte Wulff verbittert. Er
schrieb ein Buch, in dem er seine Sicht der
Dinge darlegte, „Ganz oben, ganz unten“,
und dem er heute inhaltlich nicht viel hin-
zufügen möchte. Seine Sicht der Dinge war
und ist: Er wurde ungerecht behandelt von
Journalisten und Medien, sie hatten ihn zur
Jagd freigegeben, vor allem die „Bild“, die
ihn für seinen Satz „Der Islam gehört zu
Deutschland“ stürzen wollte, glaubt er.
Elf Jahre später hält sich die Lust, all das
noch einmal aufzurollen, auf beiden Seiten
des Kuchens in Grenzen. Wie war das wirk-
lich mit dem Kredit? Hat er das Parlament
nicht doch belogen? Die Geschichten sind
hundertfach erzählt, und Wulff ist freige-
sprochen. „Eine solche mediale Übergrif-
figkeit wie mir gegenüber hat sich seitdem
nicht annähernd wiederholt“, sagt Wulff. So
habe sein Fall doch noch etwas Gutes.
Aber die Vergangenheit holt Wulff immer
wieder und überall ein. Wie sollte es auch
anders sein? Zumal da gerade ein anderes
Buch erschienen ist, das „Ich war Bild“ heißt.
Christian Wulff kauft seine Bücher eigent-
lich nicht bei Amazon, erzählt er in Frank-
furt, sondern in der Buchhandlung. Aber das
Buch von Kai Diekmann dort zu kaufen, sei
ihm zu peinlich gewesen. Er hätte ja gesehen
werden können, also hat er es bestellt. „Ich
musste mich quälen und zwingen, wenigs-
tens das mich betreffende Kapitel zu lesen“,
sagt er. Vieles sei schlicht unwahr. Das er-
gebe sich bereits aus seinem Buch.
Diekmann, der langjährige Chefredakteur
der „Bild“, wurde vor Wulffs Rücktritt zu des-
sen Gegenspieler. Die berühmte Nachricht
des Bundespräsidenten auf Diekmanns
Mailbox gilt vielen als entscheidender Feh-
ler Wulffs. In seinem Buch breitet Diekmann
diese Geschichte sehr genüsslich aus, er
beschreibt Wulff von oben herab, wie eine
Witzfigur. Diekmann schreibt nicht etwa,
dass Wulff die Schuhe des Bundespräsiden-
ten eine Nummer zu groß waren, er schreibt:
zwei Nummern.
Wulff hat, das merkt man, nicht annähernd
so viel Lust wie Diekmann, in all diesem Kram
noch einmal herumzuwühlen, aber ganz will
er ihm die Deutungshoheit nicht überlas-
sen.„Das Buch ist schreckliche Selbstbeweih-
räucherung“, sagt Wulff. Er wirkt nicht ver- Wulff appelliert an Verleger und Redak- Präsident des Deutschen Chorverbandes,
bittert, wenn er darüber redet, eher belustigt. tionen, aber auch an die Politik. Sie sollte Schirmherr der Deutschen Multiple Sklerose
Diekmann war nun in der „Zeit“ zu lesen, die Zustellung der gedruckten Zeitung im Gesellschaft, Mentor der Deutschlandstif-
in der er sich ein Streitgespräch mit Günter ländlichen Raum subventionieren, findet er. tung Integration, Präsident des Euro-Medi-
Vor elf Jahren trat Wallraff lieferte. In diesem Gespräch ging es Und er schlägt vor, die pressespezifischen terran-Arabischen Ländervereins, Mitglied
Christian Wulff auch um Wulff, den Wallraff währenddessen Voraussetzungen im Kartellrecht zu über- im Kuratorium der Konrad-Adenauer-Stif-
anrief. Vertraulich sagte der Altbundespräsi- denken, „sodass auch lokale Printmedien tung und im Kuratorium der DFL-Stiftung
verbittert als Bundes- dent ein paar Dinge, die die „Zeit“-Journa- mit den gegenwärtigen Bedingungen mit- sowie im Deutsch-Japanischen Forum und
präsident zurück. listen und auch Diekmann hörten. Letzterer halten können“. Da steckt jemand, ganz in der Deutschen Gesellschaft Club of Rome.
twitterte anschließend, er fühle sich nicht an offensichtlich, sehr tief im Thema. Diese Liste beansprucht keine Vollständig-
Heute sagt er: die Vertraulichkeit gebunden. Kurze Zeit spä- Einen Tag später ist Wulff in Berlin bei keit.
„Ich bin ein rundum ter veröffentlichte der „Spiegel“ Inhalte des einem Fest des Verbands der Zeitschriften- Christian Wulff ist wieder ein gefragter
Gesprächs. verleger zu Gast. Der frühere Bundespräsi- Mann. Wie ist er also aufgestanden?
glücklicher Mensch.“ Nicht alles, was Wulff in Frankfurt über dent scheint bei Medienschaffenden zurzeit Sein Buch hat Kai Diekmann seinen Kin-
Diekmann sagt, gibt er anschließend zur ein gefragter Gesprächspartner zu sein. Ist dern gewidmet. Auf der ersten Seite schreibt
Auf ein Stück Him- Veröffentlichung frei. Da ist der frühere das jetzt sein Job? Handlungsreisender der er: „Hinfallen gehört dazu, Aufstehen muss
beerkuchen mit „Bild“-Chef weniger zurückhaltend. Die Pressefreiheit? Der glaubwürdigste Medien- man lernen. Das ist der Weg zum Glück.“
Beteiligten scheinen von diesem Thema kritiker und -befürworter der Republik? Diekmanns Kinder könnten sich Rat holen
einem, der weiß, wie besessen zu sein, der eine mehr, der ande- Es sitzt einem mit Christian Wulff ein sehr bei Wulff, wenn sie wollten, denn dieser sagt
man mit Niederlagen re weniger. freundlicher Herr gegenüber. Gerade hatte über sich: „Da bin ich ein glaubwürdiger Rat-
Christian Wulff ist nach Frankfurt ge- er Geburtstag, 64 Jahre ist er nun alt. Er ist geber, ich weiß: Unter jedem Dach ein Ach.“
umgeht. kommen, weil er die Festrede bei der Ver- der jüngste Alt-Bundespräsident, den diese Drei Dinge hätten ihm geholfen, sagt
leihung des Wächterpreises hält. Ein Preis, Republik gesehen hat. Was fängt so jemand Wulff. Das wichtigste seien Freunde, echte
der Journalisten verlie- mit seinem Leben an? Freunde. Die einem zuhören und Zuspruch
hen wird, die gegen Wi- Und wie fängt er damit geben. In seinem Fall sei das vor allem Dirk
derstände Sachverhalte wieder an, wenn er so Roßmann gewesen, der Drogerieketten-
aufgedeckt haben. In Christian Wulff ist gescheitert ist wie Chris- Unternehmer. Aber gute Freunde muss man
diesem Jahr etwa Joa- wieder ein gefragter tian Wulff? erst einmal haben.
chim Frank vom „Köl- Unabhängig von Feh- Sein anderer Ratschlag: Literatur. Wulff
ner Stadt-Anzeiger“ für Mann. Wie ist er also lern, die er selbst began- sagt, er habe in den letzten acht Jahren rund
seine Recherchen über aufgestanden? gen hat, ist Wulff einen 1000 Bücher gelesen. Auch die schwere Kost,
Kardinal Woelki. Leidensweg gegangen. Dostojewski, Tolstoi, Schopenhauer. Gerade
Es ist ein bisschen Kaum jemand ist in den liest er von Sebastian Dettmers „Arbeiter-
ironisch, dass ausge- vergangenen Jahrzehn- losigkeit“, was er sehr empfiehlt.
rechnet Wulff hier eine Rede hält, wo er ten derart in der Öffentlichkeit demontiert Und dann habe ihm da noch sein Glaube
doch mit Medien nicht nur gute Erfahrun- und gedemütigt worden wie er. Auch seine geholfen, die Überzeugung: Da kommt noch
gen gemacht hat. Wulff formuliert es nicht Ehefrau Bettina ging damals auf Distanz zu was. Letztens habe Wulff eine Frau getroffen,
so sanft und spricht von sehr negativen Er- ihm, stand beim Zapfenstreich ein paar Me- etwas einsam und krank. Er habe ihr gera-
fahrungen. ter entfernt von ihm. Sie schrieb ein Buch, ten, in der Zeitung eine Kontaktanzeige zu
Wulff sagt in seiner Rede: „Meine Erfah- in dem ihr Mann nicht nur gut wegkommt. schalten. Es werde sich bestimmt jemand
rungen machen einerseits mein Bekenntnis Mittlerweile ist das Paar das dritte Mal ver- melden, nein, er wisse, dass sich jemand
zur zwingenden Notwendigkeit einer freien heiratet. meldet. Woher?
Presse für die Demokratie, den Rechtsstaat, Nach alldem sitzt Christian Wulff also Als Christian Wulff Bundespräsident war,
die Freiheit und andererseits den Wunsch hinter seinem Stück Himbeerkuchen und da klingelte eines Tages sein Handy. Es war
nach Qualitätsjournalismus für unsere Ge- sagt einen wunderbaren Satz: „Ich bin ein ein älterer Herr dran, der sich nicht über den
sellschaft umso glaubwürdiger.“ rundum glücklicher Mensch.“ Er sagt das Namen Wulff wunderte, und der ungefragt
Seit 50 Jahren lese er täglich seine Heimat- ohne Drängen in der Stimme, ganz ruhig, ins Telefon sprach, er würde das machen.
zeitung, die „Neue Osnabrücker Zeitung“, so, dass man es ihm wirklich glauben mag. Wulff fragte irritiert: Was denn? Na, seiner
angefangen als Jugendlicher mit dem Sport- Rundum glücklich. Wer kann das von sich Mutter vorlesen.
teil. Er hält ein Plädoyer für den Qualitäts- behaupten? Jemand hatte in einer Kontaktanzeige
journalismus in den Zeitungen. Wulff rät, Wulff hat, anders als zu Amtszeiten, nur nach Menschen gesucht, die seiner Mutter
nicht nur Aufmerksamkeiten und Klick- noch vier Termine am Tag, sagt er. Das ma- drei Stunden in der Woche etwas vorlesen
zahlen hinterherzurennen, und zitiert den che ihn entspannter. Aber trotzdem sei würden. Angegeben war die Handynum-
New Yorker Autor Tim Wu, der vor einer Ver- vielleicht das eine oder andere Amt zu viel mer von Christian Wulff, ein Zahlendreher,
flachung der Berichterstattung warnt. Re- geworden. Möglich, denn er vertritt nicht ein Versehen. Wulff sagt: „Ich kann Menschen
portern wird da warm ums Herz. nur die Bundesrepublik im Ausland, er ist: Mut machen.“ Er bekam 25 Anrufe.
 28
Aus aller Welt
BEWUSSTE DES TAGES LENA MEYER-LANDRUT
Die Sängerin versucht, bewusst zu leben und auf
ihren Körper zu hören. „Dieser gesunde Egois-
mus, den man lernen muss zu leben, sorgt dafür,
WWW.VOLKSFREUND.DE dass man einfach mehr Kraft hat“, sagte sie. MONTAG, 10. JULI 2023

GEWINNZAHLEN

Eine archaische Tradition mit Todes-Kick 13er-Wette: Zahlen lagen noch nicht vor.
Auswahlwette: Zahlen lagen noch nicht vor.
Zusatzspiel:
Eurojackpot:
Bei der Stierhatz im spani- werden Dutzende Läufer zum Teil (5 aus 50): 9 - 18 - 20 - 40 - 41
schwer verletzt. (2 aus 10): 3 - 9
schen Pamplona riskieren Aber für die Teilnehmer, die bei Französisches Lotto:
Samstags-Ziehung: 6 - 10 - 19 - 32 - 48
vor allem junge Männer der wilden Jagd durch die Gassen Zusatzzahl: 5
jedes Jahr Gesundheit versuchen, die Stiere an den Hör- Jokerzahl: 1 140 947
nern zu berühren oder ihnen einen GlücksSpirale:
und bisweilen auch das Klaps auf den muskulösen Körper zu Endziffer 8 gewinnt 10 Euro,
Leben. Tierschützer geben, ist es eine einzige große Mut- 53: 25 Euro,
122: 100 Euro,
protestieren vergebens. probe. Tatsächlich muss man wohl
1 864: 1000 Euro,
sogar etwas übermütig sein, um vor, 17 272: 10 000 Euro,
zwischen und neben angriffslusti- 774 086 und 100 374: 100 000 Euro
VON JAN-UWE RONNEBURGER gen Bullen auf Tuchfühlung durch Prämienziehung:
enge Straßen zu rennen.  3 463 260 gewinnt 10 000 Euro monatlich
PAMPLONA (dpa) Mit verstauchtem Am Sonntag kam es zu gefährli- 20 Jahre lang
GlücksSpirale ,,Die Sieger-Chance“:
Finger und einer Beule am Knie ist chen Szenen, weil mehrere Bullen
07 663 und 63 624 gewinnt 10 000 Euro, 353
Patxi Ibáñez noch einmal glimpflich trotz Anti-Rutschmittel auf dem 036 gewinnt 5000 Euro monatlich 10 Jahre
davongekommen. Bei der ersten Pflaster stürzten, den Anschluss an lang,
Stierhatz des diesjährigen „Sanfer- die Herde verloren und in den en-  4 042 374, 2 547 479 und
mines“-Fests im nordspanischen gen Straßen desorientiert auf Läufer 4 466 981 gewinnt 1 000 000 Euro
Pamplona ist der 50-Jährige zu Bo- losgingen. Als ein Bulle einen direkt ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Son-
ne“, Prämienziehung (nur für Mega-Lose):
den gegangen. Er hat ebenso wie vor ihm stehenden Mann auf die
 0 208 285 gewinnt 1 500 000 Euro,
die anderen Läu- Hörner nehmen 536 616 gewinnt 100 000 Euro,
fer Glück gehabt: Seit 1924 gab es wollte, konnte ein 31 780 gewinnt 1000 Euro,
Keiner der bis zu 16 Todesopfer, anderer den Stier Das wilde und gefährliche Spektakel lockt jedes Jahr im Juli mehr als eine Million Schaulustige in die spanische Stadt 8 377 gewinnt 100 Euro,
600 Kilogramm im letzten Augen- Pamplona. Die Jagd durch die engen Gassen endet in der örtlichen Stierkampfarena. 31 gewinnt 10 Euro
das letzte 2009. FOTO: RUBEN ALBARRAN/DPA
ARD-Fernsehlotterie Wochenziehung:
schweren Bullen blick ablenken, in-
Das Los mit der Endziffer
ist auf ihn getreten oder hat ihn gar dem er ihn kräftig am Schwanz zog. drängnis geraten ist, sich geschickt die Qualität der Leitochsen wird Jahr hüllten sie sich von Kopf bis 0 548 609 gewinnt 5000 Euro,
mit seinen spitzen langen Hörnern Das staatliche Fernsehen RTVE im letzten Augenblick in Sicherheit lang und breit diskutiert. Fuß in blutrote Gewänder und hiel- 7 366 578  gewinnt 5000 Euro,
aufgespießt. und andere Sender übertragen die gebracht hat – oder eben auch von Aber nicht alle teilen die Begeiste- ten Schilder in mehreren Sprachen 0 294 309 gewinnt 10 000Euro,
Auch die zweite und dritte Hatz nur jeweils rund drei Minuten lan- einem Stier überrannt wurde. rung. Tierschützer protestieren seit hoch: „Pamplona: Gewalt und Tod 1 375 524 gewinnt 10 000 Euro,
am Samstag und Sonntag verliefen gen Läufe über die rund 825 Meter Bei jeder Hatz werden je sechs Jahren gegen die Stierhatz, jedoch für Bullen“. 8 703 480 gewinnt 100 000 Euro
relativ glimpflich, mehrere Läufer lange Strecke jeden Morgen ab 8 Uhr Stiere eines Zuchtbetriebes geführt vergeblich. Sie kritisieren, dass die Doch die Empörung tut der Be- (Alle Angaben ohne Gewähr)
kamen mit Prellungen und Rat- live. Es gibt zudem Sondersendun- von zahmen Ochsen zur Stierkampf- Hatz für die Stiere eine einzige pani- geisterung keinen sichtbaren Ab-
schern von Hörnern ins Kranken- gen, die zum Teil mehrere Stunden arena getrieben, wo sie am Abend sche Flucht durch für sie ungewohn- bruch. Viele Läufer sind schon
haus, wie der staatliche Fernsehsen- dauern. Die Details jedes Laufs, von dann den letzten großen Auftritt te Menschenmassen sei, die sie ei- seit langem dabei. So auch der am
der RTVE berichtete. Der Tod aber denen es bis nächsten Freitag insge- ihres kurzen Lebens haben. Jeder nem enormen Stress aussetze. Und Freitag gestürzte Patxi Ibáñez. „Seit Mindestens
läuft immer mit, wenn Tausende
meist junge Männer sechs Kampf-
samt acht gibt, werden ausführlich
diskutiert, fast so wie bei Fußball-
Stier hat einen Namen, sein Kampf-
gewicht wird hervorgehoben, sein
alle 48 Stiere würden dann abends
beim Stierkampf erst gequält und
vielen Jahren mache ich mit, und
das heute war nur ein kleiner Schre-
zwölf Tote in Indien
stiere zur örtlichen Stierkampfarena spielen. Welcher Stier an welcher Mut und seine Angriffslust gewür- dann getötet. Immer am letzten cken“, zitierte ihn die Zeitung No- nach Monsunregen
treiben. Seit 1924 gab es 16 Todes- Häuserecke besonders gefähr- digt und der Zuchtbetrieb, aus dem Tag vor dem Fest demonstrieren ticias de Navarra. Aufhören kommt
opfer, das letzte 2009. Jedes Jahr lich war, welcher Läufer wo in Be- er stammt, lobend erwähnt. Sogar Aktivisten gegen die Hatz. Dieses nicht in Frage. NEU DELHI (dpa) Im Zusammenhang
mit starkem Monsunregen sind im
Norden Indiens mindestens zwölf
Menschen gestorben. Heftiger Re-

Ein Wochenende im Hitzetaumel gen habe Häuser zum Einsturz ge-

Ob Regendusche oder der nächste Springbrunnen – Plätze am Wasser ließen die hohen Temperaturen erträglicher werden.
OFFENBACH (dpa) Bestes Partywet-
ter für „Schlagermove“, „Rave The
Planet“ und etliche andere Open-
Air-Veranstaltungen: Bei Tempera-
turen bis zu 35 Grad ließ es sich am
Wochenende bis tief in die Nacht
hinein gut feiern. Allerdings stellte
die Hitze viele auch vor Herausfor-
derungen: Bei so manchem Para-
degast spielte der Kreislauf nicht
mehr mit. Die Feuerwehr in Berlin,
wo am Samstag die Techno-Parade
„Rave The Planet“ mit rund 200 000
Teilnehmenden lief, vermeldete an-
gesichts der Hitze ein erheblich er-
höhtes Einsatzaufkommen.
Für Kinder bedeutete das Wo-
chenende vielerorts ungetrübten
Badespaß. In Freibädern und an
Seen tummelten sich die Massen,
überall waren Plätze am Wasser
heiß begehrt. In Pokrent in Meck-
lenburg-Vorpommern wurde die
Badewannenregatta auf dem Dorf-
teich bejubelt. Ausflügler zog es an
Wasserläufe und Springbrunnen,
unzählige Stand-up-Paddler waren
unterwegs, an Nord- und Ostsee ge-
nossen Badegäste den Tag am Meer.
Beim „Schlagermove“ in Hamburg
mit rund 400 000 Feiernden richte-
te die Feuerwehr einen kühlenden
Sprühregen ein.
Bis zu 35,7 Grad heiß war es am
Samstag nach vorläufigen Daten
des Deutschen Wetterdienstes
(DWD). Diese Höchsttemperatur
wurde in Tönisvorst in Nordrhein-
Westfalen gemessen.
Der DWD gab die Waldbrandge-
fahr in großen Teilen Deutschlands
als hoch an. In einigen Regionen
wie Mecklenburg-Vorpommern,
Bayern und Nordrhein-Westfalen
kam es zu kleineren Bränden auf
Feldern und im Wald. Ursache für
die Feldbrände waren mehrfach
technische Defekte an landwirt-
schaftlichem Gerät – denn in vie-
len Gegenden Deutschlands ist in
diesen Tagen die Getreideernte in
vollem Gange.
Nach noch höheren Temperatu-
ren bis zu 38 Grad und Unwetter-
gefahr am Sonntag verspricht der
Wochenbeginn nur wenig Abküh-
lung. Dem DWD zufolge werden
Höchstwerte zwischen 29 und 33
Grad erreicht. Auch am heutigen
Montag sind dabei noch Gewitter
und Schauer möglich, die langsam
in Richtung Osten ziehen. Ab Mitt-
woch gehe es dann mit gemäßigtem
Sommerwetter weiter, hieß es am
Sonntag.
bracht, weitere Opfer seien von Flu-
ten mitgerissen worden, berichtete
der indische Fernsehsender NDTV
am Sonntag. In der Hauptstadt Neu
Delhi fiel demnach so viel Regen wie
in den vergangenen 40 Jahren noch
nie an einem einzelnen Tag. Es kam
zu Stromausfällen, Straßen wurden
überflutet. Für die kommenden
Tage sagte der indische Wetterdienst
weiter Starkregen voraus. Der Mon-
sun dauert gewöhnlich von Juni bis
September.
Produktion dieser Seite:
Vincent Bauer
Michaela Heinze FOTO OBEN: J. CARSTENSEN/DPA

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Himmel. Dabei kühlt sich die Luft auf 16 bis 13 Grad ab.

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