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Zeitungsverlag Waiblingen E 5404
Schorndorf
Großes Interesse an
Infoveranstaltung zu
Flüchtlingsheim Bye-bye
Groß war das Interesse an der Infoveranstal-
tung der Stadt zu der geplanten Flüchtlings-
Schloss Windsor
unterkunft im Schornbacher Weg. Dort wird
bis zum Sommer eine Unterkunft mit insge-
Prinz Harry und seine
samt drei Gebäuden für 200 Geflüchtete ge- Ehefrau Meghan sind nun
baut: in Massivbauweise, mit Wärmepumpe wohnungslos in Großbritannien.
und PV-Anlage. Nach Ende des Zustroms
der Flüchtlinge sollen dort bezahlbare Ap- Das royale Paar muss sein
partements eingerichtet werden. Anwesen auf dem Gelände von
� Seite B 1
Schloss Windsor verlassen, so die
Aufforderung von Harrys Vater,
König Charles III. Dieser erteilte
den Räumungsbefehl wohl
aufgrund des kürzlich
erschienenen Buches des Prinzen.
Infoveranstaltung im Rathaus Foto: Palmizi
Rems-Murr
Thomas Hornauer Baden-Württemberg fühlt sich
lädt auf TikTok
zum Tanzen ein benachteiligt und will EU-Hilfe
Lachen die mit ihm? Lachen sie über ihn? Der Südwesten sorgt sich im internationalen Standortwettbewerb wegen Konkurrenten aus Asien
Oder finden sie’s einfach irgendwie ange-
nehm seltsam? Egal – jedenfalls, Thomas und den USA. Die grün-schwarze Regierung will neue Regelung bei der Förderung von Unternehmen.
Hornauer, 62, aus Plüderhausen geht viral:
Auf der Video-Plattform TikTok hat der Von Knut Krohn
selbst ernannte König eine riesige jugendli-
che Gefolgschaft quer durch die Republik. BRÜSSEL. Baden-Württemberg befürchtet,
� Seite C 1 im Wettlauf um die Technologiemärkte der
Zukunft abgehängt zu werden. Aus diesem
Grund dringt die Landesregierung auf mehr
Hilfe von der EU. „Damit Europa ein indust-
rielles Powerhouse bleibt, müssen starke
Industrieregionen heute wirkungsvoller
unterstützt werden“, schreiben Ministerprä-
sident Winfried Kretschmann (Grüne) und
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-
Kraut (CDU) in einem Brief an EU-Kommis-
sionspräsidentin Ursula von der Leyen. Aus
diesem Grund bedürfe es „spezifischer Rege-
lungen zur Förderung, um auf die neuen He-
rausforderungen des harten internationalen
Thomas Hornauer. Archivfoto: Büttner Wettbewerbs angemessen zu reagieren“.
Die Landesregierung beklagt, dass Ba-
den-Württemberg bisher gegenüber ande-
ren europäischen Transformationsregionen
benachteiligt werde, und fordert deshalb
„neue Werkzeuge im EU-Förder- und -Bei-
hilferecht“. In dem Brief heißt es: „Sofern
Unternehmen von Drittstaaten Subventio-
nen erhalten, sollte dies auch in Europa,
Gift-Grenzwert
im Trinkwasser
eingehalten
Börse
Die Belastung mit PFAS ist akzeptabel.
m m .
Dax Euro-Stoxx 50 Euro
Doch zwei Brunnen bei Kehl und eine
EU-Empfehlung bereiten Sorgen.
15 327,64 Pkt. 4240,59 Pkt. 1,0605 Dollar
STUTTGART. Anders als das Grundwasser ist
das Trinkwasser im Land nicht übermäßig
+ 22,62 Pkt. + 24,84 Pkt. – 0,79 Cent mit sogenannten Ewigkeitschemikalien
PFAS belastet. Die von 2026 an gültigen EU-
Grenzwerte werden eingehalten. Das geht
Wetter aus bisher unveröffentlichten Daten der
Landesregierung und der Wasserversorger
Mittags 9° | Nachts 0° hervor. Nun wurde aber bekannt, dass zwei
Im Süden mehr, im Norden Trinkwasser-Reservebrunnen bei Kehl über-
weniger Wolken, trocken mäßig belastet sind.Sie werden geschlossen.
Zudem sind die Messinstrumente vielfach
nicht exakt genug für die neuen Grenzwerte.
Nach Empfehlungen der EU-Behörde für
Lebensmittelsicherheit müssten sie noch-
mals schärfer ausfallen als von 2026 an.
Dann wären laut einer aktuellen Studie an
jeder dritten Messstelle mehr PFAS im Trink-
wasser, als für Menschen gesund ist. jpg
Kommentar
Freitag, 3. März 2023
„Wir dürfen nicht
das Ruhrgebiet
des 20. Jahrhunderts
werden.“
Florian Hassler (Grüne),
baden-württembergischer
Staatssekretär im Staatsministerium
und Vertreter des Landes
bei der Europäischen Union
Foto: dpa/Tom Weller
Scholz warnt China
vor Waffenlieferungen
Kanzler sieht keine Grundlage für Friedensverhandlungen. Wie tief die
Kluft zwischen dem Westen und Russland ist, zeigt sich in Neu-Delhi.
BERLIN. Gut ein Jahr nach dem russischen
Angriff auf die Ukraine erteilt Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) Forderungen nach Frie-
densverhandlungen eine Absage. „Mit der
Waffe an der Schläfe lässt sich nicht verhan-
deln – außer über die eigene Unterwerfung“,
machte er in einer Regierungserklärung im
Bundestag klar. „Würde die Ukraine aufhö-
ren, sich zu verteidigen, dann wäre das kein
Frieden, sondern das Ende der Ukraine.“
Unterstützung bekam Scholz von Oppo-
sitionsführer Friedrich Merz (CDU): „Wenn
Russland heute die Waffen schweigen lässt,
dann ist morgen der Krieg zu Ende“, sagte
Merz. „Wenn die Ukraine heute die Waffen
niederlegt, dann sind morgen das ukraini-
sche Volk und die Ukraine als Staat am Ende.“
Scholz wandte sich in seiner Regierungs-
erklärung eindringlich an China. „Liefern Sie
keine Waffen an den Aggressor Russland“,
sagte Scholz. Peking müsse vielmehr seinen
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78. Jahrgang Nr. 52 2,50 Euro
Foto: dpa/Peter Dejong
Deutschland und Baden-Württemberg eine
Option sein.“ Nur so könne man im harten
Konkurrenzkampf mit Asien und den USA
bestehen, denn Unternehmen machten In-
vestitionsentscheidungen längst von den in
Aussicht gestellten Subventionen abhängig.
Die Landesregierung pocht seit Länge-
rem auf mehr Fördergelder der EU für Trans-
formationsregionen,die bislang vor allem an
strukturschwache Staaten ausgezahlt wer-
den. Es gehe allerdings nicht nur um den
Umbau der bestehenden Unternehmen, son-
dern auch um den Ausbau von grünen Zu-
kunftstechnologien im Südwesten, heißt es
in dem Brief. Doch die internationale Kon-
kurrenz erschwere zunehmend die Ansied-
lung und den Ausbau solcher Firmen.
Hintergrund der Initiative aus Stuttgart
ist auch die momentane Subventionspolitik
der USA. Der sogenannte Inflation Reducti-
on Act (IRA) sieht milliardenschwere Inves-
titionen in den Klimaschutz vor, knüpft Sub-
ventionen und Steuergutschriften aber da-
ran, dass Unternehmen US-Produkte ver-
wenden oder in den USA produzieren – was
Sorge vor Wettbewerbsnachteilen auslöst.
Einfluss auf Moskau nutzen, „um auf den
Rückzug russischer Truppen zu drängen“.
Beim Treffen der G20-Außenminister in
Neu-Delhi traten die Differenzen zwischen
dem Westen und den Partnerstaaten Russ-
land und China erneut offen zutage. Wäh-
rend Bundesaußenministerin Annalena
Baerbock (Grüne) und US-Außenminister
Antony Blinken Russland zur Beendigung
des Angriffskriegs aufriefen, erhob Moskau
Vorwürfe gegen den Westen. Ein kurzes Ge-
spräch zwischen Blinken und seinem russi-
schen Kollegen Sergej Lawrow brachte keine
Annäherung.
Auf eine gemeinsame Abschlusserklä-
rung konnten sich die Außenminister der
G20-Gruppe nicht einigen. Russland und
China weigerten sich, Forderungen der an-
deren G20-Länder nach einem „vollständi-
gen und bedingungslosen Rückzug“ Russ-
lands aus der Ukraine mitzutragen. dpa/red
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aufgeben zu jeder
Tages- und
Nachtzeit
Es droht immer
größerer
Lehrermangel
Das Image des Berufes hat in der
Pandemie gelitten. Erstmals sind im
Land nicht alle Studienplätze belegt.
STUTTGART. Der Ruf nach mehr Lehrern be-
herrscht die Bildungsdebatte im Südwesten.
Doch bei jungen Leuten ist der Beruf nicht
sehr gefragt. An den sechs pädagogischen
Hochschulen (PH) des Landes konnten laut
Wissenschaftsministerium zum ersten Mal
nicht alle Studienplätze für das Lehramt an
Haupt-,Real-und Gemeinschaftsschulen be-
setzt werden. Für alle Lehrämter geht die
Zahl der Bewerber seit Jahren zurück.
Hinzu kommt: „Das Image des Berufs hat
in der Coronapandemie erheblich gelitten“,
sagte Karin Schweizer, die Vorsitzende der
PH-Landesrektorenkonferenz. Die Professo-
ren fordern sofort einen Runden Tisch. Sie
wollen zusammen mit der Politik noch vor
dem nächsten Wintersemester mehr Inte-
ressenten gewinnen. ral
Kommentar
So praktisch
und so giftig
Erst nach und nach erkennt man,
wie gefährlich PFAS-Chemikalien
sind. Der Gesetzgeber ist jetzt gefragt.
Von Jan Georg Plavec
Anders als den seit Jahren mit dieser Thema-
tik befassten Menschen im Raum Rastatt
muss man den meisten Trinkwasserkunden
erklären, was PFAS sind. In Kurzform: giftige
Chemikalien, die aus der Umwelt nicht ver-
schwinden, wenn sie einmal dorthin gelangt
sind. Infolge einer Medienrecherche sind die
Substanzen nun im Gespräch. Sie machen
Textilien wasserabweisend, können aber
auch die menschliche Gesundheit schädi-
gen. Von einigen dieser teils bereits verbote-
nen Substanzen darf man nach Einschät-
zung der zuständigen EU-Behörde weniger
zu sich nehmen, als Labore bislang über-
haupt messen können.
In einen Grenzwert ist das noch nicht
übersetzt, und wo das vom Jahr 2026 an gül-
tige Limit überschritten wird wie jetzt in
Kehl, schließen Behörden vorsorglich die
Brunnen. Erledigt ist das Thema damit trotz-
dem nicht.
Grenzwerte werden aus guten Gründen
regelmäßig angepasst–und im Fall von PFAS
im Trinkwasser sind sie etwa in den USA viel
strenger als hierzulande. Die EU oder zumin-
dest Deutschland sollte nachziehen, zumal
ein EU-weites Verbot von PFAS jetzt geprüft
wird. Das produziert wohl Kosten, weil sich
die Substanzen nur mit hohem Aufwand he-
rausfiltern lassen und in der Industrie gern
genutzt werden. Doch das ist allemal besser,
als noch mehr Chemikalien zu erzeugen und
in den menschlichen Organismus gelangen
zu lassen, die dort nie wieder weggehen.
Altkanzler Schröder
bleibt Sozialdemokrat
BERLIN. Der wegen seiner Russland-Kontak-
te umstrittene Altkanzler Gerhard Schröder
darf in der SPD bleiben.Eine Schiedskommis-
sion wies parteiinterne Anträge auch in zwei-
ter Instanz zurück. Die Südwest-SPD fordert
ihn daher zum freiwilligen Austritt auf.
Landeschef Andreas Stoch sagte, eine
Parteistrafe zu verhängen habe zu Recht ho-
he rechtliche Hürden, denn man sei eine dis-
kussionsfreudige Partei, in der andere Mei-
nungen auch künftig gehört werden sollten,
ohne dass dies bestraft werde. „Ich halte es
jedoch nach wie vor für angemessen,die Par-
tei zu verlassen,wenn sich Handeln und Mei-
nung in keiner Weise mehr mit den sozialde-
mokratischen Werten decken.“ dpa
Leitartikel
A2 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023
Gewalt im
Westjordanland
eskaliert
Ein israelischer Politiker ruft dazu auf,
ein Dorf auszulöschen. Premierminis-
ter Netanjahu hält sich seltsam zurück.
JERUSALEM. 15 ausgebrannte Häuser, 25 ab-
gefackelte Autos,ein Toter: Das ist die Bilanz
der Verwüstung, die radikale israelische
Siedler im palästinensischen Dorf Hawara in
der Nacht auf Montag anrichteten. Scho-
ckiert ist davon nicht jeder. „Ich finde, dass
das Dorf Hawara ausgelöscht werden muss“,
sagte Israels Finanzminister Bezalel Smo-
trich am Mittwoch.
In den vergangenen Tagen ist die Gewalt
zwischen Israelis und Palästinensern dra-
matisch eskaliert. Am Sonntag hatte ein Pa-
lästinenser bei Hawara im Westjordanland
zwei junge israelische Brüder in ihrem Auto
erschossen. Am Abend darauf drangen rund
400 israelische Siedler in das Dorf ein, um
kollektiv Rache zu nehmen. Am Montag er-
schoss ein Palästinenser zudem einen Mann
mit israelischer und US-amerikanischer
Staatsbürgerschaft bei Jericho.
Nach dem Mord an den zwei Brüdern hat-
te ein israelischer Lokalpolitiker auf Twitter
geschrieben: „Das Dorf Hawara muss heute
ausgelöscht werden.“ Er löschte den Tweet
später, jedoch nicht, bevor Finanzminister
Smotrich darunter auf „Like“ klicken konnte.
Darauf angesprochen, bekräftigte dieser am
Mittwoch seine Zustimmung, mit nur einer
Einschränkung: Der Staat müsse das über-
nehmen, „nicht, Gott behüte, Privatleute“.
Innerhalb und außerhalb Israels reagier-
ten viele mit Empörung. „Diese Bemerkun-
gen waren unverantwortlich. Sie waren ab-
scheulich,sie waren ekelhaft“,sagte etwa der
Sprecher des US-Außenministeriums, Ned
Price. „Wir fordern Ministerpräsident Ne-
tanjahu und andere hochrangige israelische
Politiker auf, diese Äußerungen öffentlich
und eindeutig zurückzuweisen und sich da-
von zu distanzieren.“ Doch dieser legt eine
seltsame Zurückhaltung an den Tag – ver-
mutlich, weil er seine Regierungspartner
braucht, um an der Macht zu bleiben. mae
Das Zitat des Tages
Foto: dpa/Wolfgang Kumm
„Geld damit zu verdienen,
indem man die Gesundheit
der Kinder ruiniert,
das halte ich für
keinen guten Weg.“
Cem Özdemir, Bundesernährungsminister
(Grüne), zu den geplanten Werbeeinschränkungen
für ungesunde Lebensmittel
Kurz berichtet
Vo Van Thuong ist neuer
Präsident in Vietnam
HANOI. Das kommunistisch geführte Viet-
nam hat einen neuen Präsidenten. Der 53-
jährige Vo Van Thuong wurde am Donners-
tag in der Hauptstadt Hanoi vom Parlament
zum Staatschef gewählt. Vorgänger Nguyen
Xuan Phuc (68) war Mitte Januar dieses Jah-
res zurückgetreten. Er übernahm die Verant-
wortung für einen Skandal um Corona-Test-
kits und Bestechungsgelder für Sitzplätze
auf Rückführungsflügen nach Vietnam wäh-
rend der Pandemie. Für Deutschland ist Vi-
etnam wichtigster Handelspartner in Süd-
ostasien. dpa
Tiktok in Bundesministerien
nicht nutzbar
BERLIN. In den Bundesministerien ist die
Nutzung der Social-Media-App Tiktok nach
Recherchen des Berliner „Tagesspiegel“ auf
allen Diensthandys untersagt. Nachdem die
Nutzung der Anwendung schon auf Regie-
rungstelefonen in Kanada und den USA so-
wie in der Europäischen Kommission und
im EU-Parlament verboten wurde, waren
ähnliche Forderungen an die deutschen Be-
hörden laut geworden. Anfragen an die Bun-
desministerien hätten nun ergeben, dass
Tiktok im internen App-Store der Dienstge-
räte nicht herunterladbar sei. dpa
Meinung · Nachrichten
„Wir legen den Schalter um“, sagte einst
Daimler-Chef Dieter Zetsche und läutete da-
mit für das Unternehmen das Zeitalter der
Elektromobilität ein. So schien es zumin-
dest. Sieben Jahre später verkauft der Kon-
zern nicht einmal sechs Prozent seiner Autos
als reine E-Fahrzeuge. Und das, obwohl Zet-
sches Nachfolger Ola Källenius diesen Kurs
massiv vorantreibt und in weiteren sieben
Jahren möglichst nur noch E-Autos bauen
will. Die Hälfte der Zeit seit Zetsches Ankün-
digung ist somit bereits verstrichen.
Auch BMW und VW tun sich schwer, den
Ankündigungen Taten folgen zu lassen.
Nicht einmal auf dem deutschen Heimat-
markt gelingt es ihnen, die Marktanteile, die
sie sich beim Benziner und Diesel gesichert
haben, auch nur annähernd ins Zeitalter der
E-Mobilität zu übertragen. Für Premiuman-
bieter ist es wenig erbaulich, von Marken wie
Hyundai oder Fiat überholt zu werden – von
Tesla ganz zu schweigen, dessen Rücklichter
sich ohnehin nur noch mit dem Fernglas er-
spähen lassen. Im wichtigsten Markt China
nimmt sich die Lage bisher geradezu trostlos
aus. Dort ist nur eines von 300 verkauften
reinen E-Modellen ein Mercedes.Auch BMW
und Audi bleiben mit ihren Marktanteilen im
Promillebereich. Größer könnte die Kluft
zwischen dem hoch dosierten Ankündi-
gungsmarketing und der Realität kaum sein.
FDP im Bund will die
Coronapolitik aufarbeiten
Wolfgang Kubicki und FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann wollen mithilfe einer
Enquetekommission sicherstellen, dass sich weitreichende Grundrechtseingriffe nicht mehr wiederholen.
Von Norbert Wallet
BERLIN. Die FDP-Fraktion im Deutschen
Bundestag hat sich für die Einsetzung einer
Enquetekommission zur Aufarbeitung der
Coronapolitik ausgesprochen. Der bisher
noch nicht mit den Koalitionspartnern abge-
stimmte Vorschlag ist der Kernpunkt eines
Positionspapiers, dass am Donnerstag von
FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann
und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Ku-
bicki vorgelegt wurde. Darin wird als Ziel der
Kommission genannt, „sachlich und wissen-
schaftlich fundiert die unterschiedlichen
Phasen und Maßnahmen der Coronapolitik
der vergangenen drei Jahre im Hinblick auf
Zielsetzung, Zielerreichung und Folgen“ zu
analysieren.
Analyse der Entscheidungsprozesse
Wolfgang Kubicki betonte, dass es nicht da-
rum gehe, „den Stab über Politiker zu bre-
chen“, die in Pandemiezeiten Verantwor-
tung trugen. Dennoch sei eine solche Analy-
se „aus staatspolitischer Sicht notwendig“.
Viele Coronamaßnahmen dürften sich nicht
wiederholen, heißt es in dem Papier. „Denn
die während der Coronapandemie getroffe-
nen Schutzmaßnahmen gingen doch mit
sehr weitreichenden Grundrechtseingriffen
einher, die es in dieser Form, insbesondere
hinsichtlich Dauer, Breitenwirkung und Tie-
fe, in der Bundesrepublik noch nicht gege-
ben hat.“
Der Vorschlag erfolgt zu einem Zeitpunkt,
da die Aufarbeitung der Coronapolitik auf
vielen Ebenen bereits im Gang ist. Schon im
Sommer 2022 hatte ein von der Bundesre-
gierung eingesetzter 18-köpfiger Experten-
rat eine Zwischenbilanz vorgelegt. Er lieferte
allerdings wenig konkrete Ergebnisse. So
wurde ausdrücklich offengelassen, ob die
Schulschließungen richtig gewesen seien.
Die Tomicek-Karikatur
Fromme Helene (frei nach W. Busch)
Leitartikel
Die Hypothek
der Autobauer
Das E-Auto zeigt, wie wenig einstige Erfolge
der deutschen Industrie heute noch wert sind.
Von Klaus Köster
Wie aber kommt es, dass sich deutsche
Hersteller bei der E-Mobilität derart den
Schneid abkaufen lassen? Sind sie zu selbst-
gewiss geworden, um die Bedrohung durch
die vielen agilen Angreifer aus China als sol-
che wahrzunehmen? Als Deutschland vor
fast 40 Jahren die Katalysatorpflicht ankün-
digte, riefen die deutschen Hersteller uniso-
no das nahende Ende aus.
Dann schuf Opel Fakten, Die Branche war
und plötzlich ging es. Auch
die Grenzwerte für Diesel-
daran gewöhnt,
abgase waren angeblich so die Maßstäbe für
streng, dass sie niemals
eingehalten werden kön-
ihr Handeln selbst
nen. Als die Politik sie nach festzulegen.
Gerade die Gastronomiebranche hatte unter
den coronapolitischen Entscheidungen zu
leiden. Foto: imago/Kirchner-Media
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
hat inzwischen deutlich gemacht, dass die
langen Schulschließungen ein Fehler gewe-
sen seien. Im Nachhinein habe sich die An-
nahme, dass es in Schulen und Kitas zu vie-
len Infektionen komme, „nicht in dieser
Form als richtig erwiesen“,sagte er.Dies hät-
ten andere Länder auch „etwas anders ge-
macht“ und „andere Prioritäten“ gesetzt.
Der Virologe Christian Drosten hat jüngst
angemerkt, es gehe manchen inzwischen
dem Dieselskandal verschärfte und durch-
setzte, war das Unmögliche dann doch mög-
lich.
Auch der Rückstand beim E-Auto hat viel
mit der alten Gewohnheit der Hersteller zu
tun, erst einmal selbst zu definieren, was
richtig ist, und den Maßstab hierfür in der
eigenen Blase zu suchen. Der Hybrid wurde
so lange als fauler Kompro-
miss abgetan, bis der japa-
nische Hersteller Toyota
mit seinem Prius eine Ikone
schuf und die Deutschen in
Zugzwang brachte. Von der
jahrelangen Überheblich-
keit gegenüber dem US-E-
„um eine handfeste Umdeutung“ der dama-
ligen Ereignisse.
Neben der sachlichen Analyse der Wirk-
samkeit und Angemessenheit der getroffe-
nen Coronamaßnahmen soll nach Willen der
FDP in der Enquetekommission ebenso die
Arbeit des Parlaments betrachtet werden.
„Auch die Entscheidungsprozesse selbst be-
dürfen einer eingehenden Analyse, insbe-
sondere mit Blick darauf, wie die Beteiligung
der Parlamente sichergestellt und wie Ent-
scheidungen nachvollziehbar und evidenz-
basiert getroffen werden können“, heißt es.
Kubicki sieht Fragen der Gewaltenteilung
zwischen Regierung und dem gesetzgeben-
den Parlament berührt. „Das Parlament hat
sich teilweise selbst aus dem Spiel genom-
men“, sagte er am Donnerstag bei der Vor-
stellung des Positionspapiers.
Ein Untersuchungsausschuss solle das
neue Gremium aber auf keinen Fall sein,sag-
te Kubicki. „Untersuchungsausschüsse sind
ein politisches Kampfinstrument. Sie sorgen
für Aufklärung der Vergangenheit.“ Dagegen
soll die Enquetekommission in die Zukunft
blicken und das Land besser für künftige Kri-
sensituationen rüsten.
Uneinigkeit in der Koalition
Das Vorgehen der FDP ist durchaus unge-
wöhnlich, denn die Forderung ist den Koali-
tionspartnern zwar bekannt, aber sie ist weit
davon entfernt, gemeinsame Position der
Ampel zu sein. Die FDP hat gerade die Coro-
namaßnahmen unter dem Gesundheitsmi-
nister Lauterbach so deutlich kritisiert und
teilweise blockiert, dass die Gemeinsamkei-
ten in diesen Fragen gering sein dürften.
Ob es also tatsächlich zur Einsetzung
einer solchen Kommission kommt, die nach
Vorstellungen der FDP bereits im Herbst
2024 Ergebnisse präsentieren soll, ist also
noch völlig offen.
Erdogan-Herausforderer:
Oppositionsbündnis einig
Der Herausforderer des türkischen Präsidenten Erdogan für die
anstehende Wahl steht – der Name blieb zunächst geheim.
ISTANBUL. Ein Bündnis aus sechs Opposi-
tionsparteien in der Türkei hat sich auf einen
gemeinsamen Kandidaten im Rennen um
das Präsidentenamt gegen Recep Tayyip Er-
dogan geeinigt. Der Name blieb aber zu-
nächst geheim. Wen das Bündnis aufstellt,
solle am 6. März bekannt gegeben werden,
hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der
Parteien vom Donnerstagabend.
Die Parlaments- und Präsidentschafts-
wahlen finden im Schatten der Auswirkun-
gen der verheerenden Erdbeben mit mehr als
45 000 Toten in der Türkei Anfang Februar
statt.Erdogan hatte am Mittwoch verkündet,
weiterhin am 14.Mai als Wahltermin festhal-
ten zu wollen.
Im Rennen um die Gegenkandidatur sind
weiterhin CHP-Parteichef Kemal Kilicdarog-
Autobauer Tesla ganz zu schweigen, dessen
Aktien Daimler vor knapp zehn Jahren mit
der Begründung verkaufte, man könne von
Tesla ohnehin nichts mehr lernen.
Die Bereitschaft,auch andere als die eige-
nen Ideen zu akzeptieren oder gar von ande-
ren zu lernen, ist heute wichtiger denn je. Als
der chinesische E-Autobauer Nio ankündig-
te, auf eine Wechselbatterie zu setzen, gab es
in der Branche jedoch ähnlich gelangweilte
Reaktionen wie einst beim Start von Tesla.
Manche Manager meinen schon jetzt zu wis-
sen, dass diese Idee nichts taugt – ansonsten
wären sie schließlich selbst draufgekom-
men. Was aber, wenn sie doch zieht – und sei
es, indem China ein Wechselsystem aufbaut,
das deutsche E-Hersteller noch weiter aus
dem Markt drängt?
Die Elektromobilität ist dabei, die Bran-
che völlig auf den Kopf zu stellen. Die Etab-
lierten verfügen zwar über weit mehr Erfah-
rungswissen als ihre Herausforderer – doch
dieses Wissen kann ihnen sogar schaden,
wenn sie es als Bollwerk benutzen, um sich
von dem Neuen abzuschotten. Jahrzehnte-
lang bestand der Anspruch der deutschen
Autohersteller darin, den Fortschritt der
Branche von oben herab zu definieren. In-
zwischen aber müssen sie alles dafür tun,
von diesem Fortschritt nicht vollends abge-
hängt zu werden.
Gegen den
Willen des
Vatikans
Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Georg Bätzing,
will den Reformkurs durchsetzen.
DRESDEN. Eine Woche vor der entscheiden-
den Konferenz zur Verabschiedung zentraler
Reformen für die katholische Kirche hat der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonfe-
renz, Georg Bätzing, Optimismus verbreitet.
Er sei „zuversichtlich, dass wir in der Syno-
dalversammlung in der kommenden Woche
weitere wichtige Beschlüsse fassen können“,
sagte der Limburger Bischof am Donnerstag
zum Abschluss der Frühjahrsvollversamm-
lung der katholischen Bischöfe in Dresden.
„Die breite Mehrheit der Bischöfe steht hin-
ter den Reformanliegen des Synodalen Wegs
und strebt nachhaltige Veränderungen an.“
Allerdings schränkte er ein: „Wir rechnen
auch damit, dass Texte nicht angenommen
werden.“
Die fünfte und letzte Synodalversamm-
lung im Rahmen des seit 2019 laufenden Re-
formprozesses Synodaler Weg findet von
kommenden Donnerstag bis Samstag in
Frankfurt/Main statt. Zuletzt hatte der Vati-
kan die Erneuerungspläne der deutschen Ka-
tholiken scharf kritisiert. Vor diesem Hinter-
grund befürchten Reformer, dass eine Reihe
von Bischöfen nun einknickt und in Frank-
furt gegen die geplanten Reformen votieren
könnte. Die Bischöfe müssen allen Beschlüs-
sen der Synodalversammlung mit Zweidrit-
telmehrheit zustimmen, damit sie Gültigkeit
haben. Bätzing sagte, die intensiven Gesprä-
che in Dresden seien sehr nützlich gewesen,
um Bedenken im Vorfeld auszuräumen und
Texte auch für skeptische Bischöfe abstim-
mungsfähig zu machen. „Natürlich haben all
diese Beratungen unter einer schwierigen
Ausgangssituation gestanden“, räumte er
ein. „Die römischen Interventionen kom-
men ja nicht ohne Grund zum jetzigen Zeit-
punkt. Man will hier auch Bewegung erzeu-
gen.“ Der 61-Jährige warb noch einmal für
den Segen für homosexuelle Paare als zen-
trales Signal nach außen. dpa
lu, der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Ima-
moglu und der Bürgermeister von Ankara,
Mansur Yavas (beide ebenfalls CHP). Viele
Beobachter rechnen mit einer Aufstellung
Kilicdaroglus.
Das Bündnis will im Falle eines Wahlsiegs
unter anderem das Präsidialsystem wieder in
ein parlamentarisches System überführen,
den Rechtsstaat und die Pressefreiheit stär-
ken und die Macht des Präsidenten be-
schneiden. Zu dem Sechser-Bündnis gehö-
ren neben der größten Oppositionspartei
CHP und der nationalkonservativen Iyi-Par-
tei auch zwei Abspaltungen der AKP Erdo-
gans: die DEVA-Partei von Ali Babacan und
die Gelecek Partei, angeführt von dem ehe-
maligen Ministerpräsidenten Ahmet
Davutoglu. dpa

Von Rüdiger Bäßler
MASELHEIM. So weit in die Zukunft hat El-
mar Braun noch gar nicht überlegt. Was er
mitnehmen werde aus seinem Büro, das er
am 1. Mai räumt, wird er gefragt, und da
muss er, während die Dämmerung allmäh-
lich die Fenster verdunkelt, lange ins Rund
gucken. Der Blick bleibt am Regal hinter
ihm hängen. „Von den Büchern nehme ich
die mit, die ich gebracht habe“, sagt er end-
lich. Und das gerahmte Foto von Papst
Benedikt, das er zu seinem 50. Geburtstag
von der örtlichen Pfarrgemeinde ge-
schenkt bekam, nach einer gemeinsamen
Rom-Reise, das kriegt sein frisch gewählter
Nachfolger, der parteilose Marc Hoffmann
aus dem Nachbarort, trotz aller Freund-
lichkeit auch nicht.
Benedikt war an einem 16. April gebo-
ren worden, „genau wie ich“, bemerkt
Braun, der bald 67 Jahre alt wird. Hinten-
drein gleich ein Bekenntnis: „Ich bin durch
die Bürgermeisterei wieder katholischer
und christlicher geworden.“
Die Zeichen rund um diesen Abschied
aus dem Amt nach 32 Jahren an der Rat-
hausspitze der Gemeinde Maselheim im
Kreis Biberach scheinen sich gerade zu
mehren. Frisch reingekommen ist die
E-Mail einer älteren Frau aus
dem Ort, an die sich
Braun nur schemen-
haft aus einer frü-
heren flüchtigen
Begegnung erin-
nert. Er klickt das
Schreiben am
Bildschirm auf
„Apokalypse von Bergamo“: Politiker sollen vor Gericht
Wäre rechtzeitig eine „rote Zone“ eingerichtet worden,
hätten mehr als 4000 Covid-Tote vermieden werden können.
Von Dominik Straub
ROM. In der Nacht auf den 18. März 2020 ver-
ließ ein Konvoi von Militärlastwagen mit
über 60 Särgen die Stadt. Das Krematorium
von Bergamo war überlastet, auf den Fried-
höfen hatte es keinen Platz mehr für die vie-
len Covid-Toten. In den folgenden Tagen gab
es immer wieder solche Konvois, die Särge in
andere Provinzen transportierten. Täglich
starben in Bergamo Dutzende, später Hun-
derte Menschen am Coronavirus. Die Über-
sterblichkeit in der Provinz Bergamo lag im
Februar und März 2020, den ersten beiden
Monaten der Pandemie, bei 6200 Toten. Die
Zustände in der norditalienischen Stadt mit
120 000 Einwohnern wurden als „Apokalyp-
se von Bergamo“ bezeichnet.
Mehr als 4000 dieser Toten hätten ver-
mieden werden können, wenn die Behörden
rechtzeitig eine „rote Zone“ für die Provinz
eingeführt hätten, so das Fazit des Staatsan-
Die dritte Seite
Deutschlands erster grüner
Bürgermeister tritt ab
Für die Grünen war Elmar Braun so was wie der Neil Armstrong der Rathäuser.
Als erster Schultes der Partei schreibt er 1991 Geschichte. Dreimal wird Braun, Heimatbewahrer
und Freund des Konkreten, wiedergewählt. Nun scheidet der 66-Jährige aus dem Amt.
dem Schreibtisch an und liest stolz vor.
Vom positiven Lebensgefühl in Maselheim
schreibt die Verfasserin, von den geordne-
32
ten Verhältnissen, ihrem Dank dafür und
dass sie auf Kontinuität auch in der Zu-
kunft hofft.
Von der Grünen-Partei und dass Braun
Jahre war Elmar Braun als womöglich einer ihrer vornehmsten Vor-
Bürgermeister kämpfer im Weinberg der Kommunalpoli-
in Maselheim im Kreis Biberach
im Amt. tik gewesen sei, steht in der Mail nichts.
Auch Braun selbst rekurriert auf seine poli-
tischen Wurzeln erstaunlich spärlich. Bloß
dass Winfried Kretschmann „mein Freund
ist“,wie er schon über alle Jahre immer wie-
der betonte, ist ihm bis heute wichtig.
Die Aufregung in jenen Tagen, als der
Biologie-Laborant und grüne Jungaktivist
Elmar Braun in Maselheim sensationell
zum Bürgermeister gewählt wurde, sie ist
kaum mehr nachvollziehbar. Genauso we-
nig wie die Geschichten um den damaligen
Biberacher CDU-Landrat und Hobbyschä-
fer Winfried Steuer, der über die aufmüpfi-
gen Naturschützer und Neudemokraten
schimpfte: „Fanget die Kerle und gucket,
was se treibet!“
Bloß während Brauns erster Amtszeit
im Rathaus herrschte noch gelegentliches
überregionales Interesse, ob dieser Grüne
ohne Verwaltungserfahrung wirklich in der
Lage sei, eine Verwaltung zu führen. Er
konnte und weihte eine Mehrzweckhalle
ein, plante die Friedhofserweiterung, küm-
merte sich um Kitaplätze, Hochwasser-
schutz, Müllabfuhr oder um den Schnee-
räumdienst. Braun, der erste grüne Bürger-
meister in der Bundesrepublik, das wurde
mehr und mehr ein Etikett, von dem man
immer weniger zu sagen wusste, was es be-
deuten sollte.
Auf die große politische Bühne
drängte es den 66-Jährigen nicht.
Auch kandidierte Braun nicht in
größeren Städten und suchte
auch sonst nirgends einen poli-
tischen Aufstieg. Der Grund
war hauptsächlich Brauns
Verwurzelung mit seiner
Heimat.
Er bewohnt bis heute
den Erbhof seiner Fami-
lie im Maselheimer
Ortsteil Sulmingen,
wo er katholisch
aufwuchs, bei der
Holzernte half,
angelte, natür-
lich Minist-
rant war,
Mit dem Ruhestand von Bürgermeister Elmar Braun ab Mai endet
in Maselheim eine Ära. Er selbst hat nun Zeit für die Imkerei,
fürs Angeln und für den Schützenverein. Foto: privat
Coronatodesfall, elf Gemeinden komplett
von der Umwelt abgeriegelt wurden. Berga-
mo wurde erst am 8. März „rote Zone“, zu-
sammen mit der ganzen Lombardei und wei-
walts von Bergamo, Antonio Chiappani. Er teren 14 Provinzen Norditaliens. Drei Tage
wirft dem damaligen Ministerpräsidenten später schickte Conte den Rest des Landes in
Giuseppe Conte, Gesundheitsminister Ro- den Lockdown: 60 Millionen Italienern war
berto Speranza, dem lombardischen Regio- ab dem 11. März praktisch alles verboten, so-
nalpräsidenten Attilio Fontana und weiteren gar das Spazierengehen. Geöffnet blieben
Politikern und Experten vor, die Gefährlich- nur Lebensmittelläden, Apotheken, Tabak-
keit des Virus unterschätzt und bei dessen waren- und Zeitungsstände.
Bekämpfung und Eindäm- Conte und Speranza wer-
mung versagt zu haben. Der Der Widerstand gegen den sich wohl vor einem Mi-
Staatsanwalt beantragt einen Quarantäneregeln war nistertribunal verantworten
Prozess wegen schuldhafter anfangs groß – selbst müssen. Der Ex-Premier er-
Begünstigung einer Pande- klärte, dass er den Prozess
mie, mehrfacher fahrlässiger
in Bergamo. nicht fürchte: „Wir alle haben
Tötung und unterlassener in einem der härtesten Mo-
Amtshandlungen. mente, den unsere Republik je erlebt hat, mit
Die Regierung von Giuseppe Conte –heu- größtem Einsatz und mit Verantwortungs-
te Chef der Fünf-Sterne-Protestbewegung – bewusstsein gehandelt.“ Ähnlich äußerte
hatte zunächst trotz besorgniserregender sich Ex-Gesundheitsminister Speranza, der
Fallzahlen in Bergamo nur wenige Quaran- auf die Unsicherheit von damals verwies.An-
tänemaßnahmen verhängt. Anders war es gehörige von Covid-Toten in Bergamo be-
im Gebiet um Lodi, wo bereits am 23. Febru- grüßen die Anklage: „Der Prozess bringt uns
ar, nur zwei Tage nach dem ersten offiziellen zwar unsere Lieben nicht zurück, aber er ver-
aber wo die Toleranz des Elternhauses zu-
gleich ausreichte, den jugendlich geworde-
nen Sohn im Wohnzimmer Partys feiern
und später Motorradrennen fahren zu las-
sen.
Brauns erstes Moped, eine NSU Quickly,
die einst verhinderte, dass ihm Sulmingen
ein Gefängnis wurde, steht restauriert in
einer Scheune seines Anwesens, neben
weiteren späteren Anschaffungen wie
einer renntauglichen BMW S 1000 R und,
noch aktueller, einer BMW S 1000 XR –
Höllenapparate, die eine stets geschmeidi-
ge Gashand benötigen.
„Ich bin durch die
Bürgermeisterei
wieder katholischer
und christlicher
geworden.“
Elmar Braun, scheidender Bürgermeister
der Gemeinde Maselheim
Der Hang des Bürgermeisters zum
Rennsport war ihm später noch auf die Fü-
ße gefallen, als er sein Ohr für einen Inves-
tor öffnete, der in einer ausgebeuteten
Kiesgrube auf Gemeindegebiet einen Mo-
torsportpark anlegen wollte. Ein Sturm öf-
fentlicher Entrüstung brach über ihn he-
rein. In Leserbriefen wurde höhnisch ge-
fragt, ob Braun noch ganz grün sei. „Mir
wurde vorgeworfen, ich wolle aus Masel-
heim ein Oschersleben machen, wo jedes
Wochenende Tausende Fremde anreisen
und Lärm machen“, erinnert sich der Ge-
scholtene. Das schließlich abgeblasene
Wirtschaftsansiedlungsprojekt verbucht
Braun heute unter dem Rubrum „lehrrei-
che Erfahrungen“.
Hätte Braun die große Politik gesucht,
seine Gegner hätten ihn wohl unablässig
mit seinen persönlichen Widersprüchen
zur grünen Parteilinie gequält. Wie hätte
er, der Hofeigner, Waldbesitzer, Fischer,
Motorsportfreund,glaubhaft vom Flächen-
verzicht erzählen sollen, vom leider nöti-
gen Ende des Einfamilienhauses für alle?
Wie hätte er inbrünstig Tempolimits for-
dern und Benzinfresser verdammen kön-
nen? Noch so einer von denen, die sich die
Natur untertan machen, die sich genom-
men haben, was sie brauchten, und jetzt
den jüngeren Generationen von den
schwierigen neuen Zeiten predigen! So
hätte es vermutlich geheißen.
März 2020: Helfer tragen Särge in die Kirche
San Giuseppe in Seriate. Foto: dpa/Claudio Furlan
schafft denen Gerechtigkeit, die wegen der
Fehler anderer gestorben sind.“
Fraglich ist jedoch, ob das Handeln von
Conte und den übrigen Beschuldigten über-
haupt justiziabel ist. Die Regierung war im
Februar 2020 mit der größten gesundheitli-
chen Bedrohung seit der Spanischen Grippe
vor über hundert Jahren konfrontiert. Die
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 A3
Andererseits hat ihm sein üppiges Le-
ben auf und mit dem Land das Auge für
manche Realitäten mehr geschärft als den
meisten Städtern. Jüngstes Beispiel: „Ich
habe über die Jahre gemerkt, dass es immer
weniger Insekten gibt.“
Und so hat Braun zum Ende seiner letz-
ten Amtszeit durchgesetzt, dass sich Ma-
selheim zur „insektenfreundlichen Ge-
meinde“ kürte, die Einheimischen Prämien
für neu gepflanzte seltene Bäume zahlt,die
im Rathaus kostenlos Pflanzensamen aus-
gibt und gemeindeeigene Grünflächen zu
hochwachsenden Blühbiotopen gemacht
hat. Dass ordnungsliebende Menschen
Braun seither vereinzelt vorwerfen, er sei
nicht mehr in der Lage, vor dem Rathaus
ordentlich den Rasen mähen zu lassen, ist
der wohl unvermeidliche Tribut solcher
Politik, die ja dann doch urgrün ist.
Jetzt also ist es vorbei mit der Schulter-
klopferei, den Einladungen und Konsulta-
tionen, die der gut vernetzte Schultes von
Maselheim durchaus genossen hat. Noch
einmal hat ihm Winfried Kretschmann
warme Worte zugerufen, kurz bevor diesen
Februar die Bürgermeisterwahl anstand,zu
der Elmar Braun nicht mehr antrat: „Mir
persönlich war er mit seiner kommunalen
Verwurzlung und seinem Pragmatismus
immer ein guter Ratgeber“, sagte der Mi-
nisterpräsident. Braun sei ein Pionier ge-
wesen und habe gezeigt, dass Grüne auch
Persönlichkeitswahlen und Mehrheiten
gewinnen könnten, sagte Kretschmann.
Auch Brauns Nachfolger Hoffmann hat das
beeindruckt zur Kenntnis genommen.
„Man hat mich schon gefragt, ob ich diese
32-jährigen Fußstapfen ausfüllen kann“,
sagt Hoffmann.
Mit der öffentlichen Bewertung der
Leistung Brauns dürfte es im Ort, wie am
Ende politischer Laufbahnen üblich, dau-
ern, und die Protagonisten können nichts
mehr tun, um diesen Prozess günstig für
sich zu beeinflussen. Oder sieht Braun das
anders? „Ich hab noch keine Zeit gehabt,
darüber nachzudenken“, sagt er. „Es
kommt, wie es kommt.“
Die Rede zu seiner offiziellen Verab-
schiedung Ende April hat er noch nicht an-
gefangen, es ist nicht einfach. Guten Ge-
wissens könnte Braun sagen, dass er die
Gemeinde stabil durch die Zeitläufte ge-
bracht hat zwischen dem Golfkrieg im Jahr
1991, dem Jahr seiner Erstwahl, und dem
Ukraine-Krieg,während dem er nun abtritt.
Es kommt, wie es kommt. Der dänische
Philosoph Søren Kierkegaard schrieb, man
könne das Leben nur rückwärts verstehen,
müsse es jedoch vorwärts leben. Da vorne
im Unbekannten, irgendwo, sieht sich El-
mar Braun als wieder aktiver Angelkame-
rad, als Freund alter Freunde, die schon im-
mer da waren,als Mitglied im Schützenver-
ein, als weiter aktiver Motorradfahrer und
Imker.
Die Bienenstöcke hat sich Elmar Braun
vor gar nicht allzu langer Zeit zugelegt. Bis
zu 300 Kilogramm Honig erntet er im Jahr.
Viel zu viel für den Selbstverzehr. Aber wer
mit ihm freundlich schwätzt, wer den Kon-
takt hält, kommt womöglich mit ihm ins
Geschäft.
Krise traf die Behörden unvorbereitet –auch,
weil aus China, wo das Virus zuerst aufgetre-
ten war, nur unzureichende, gar falsche In-
formationen kamen. Zudem war die Zahl der
entdeckten Fälle im Februar und März 2020
noch niedrig. Als Conte am 23. Februar die
50 000-Einwohner-Stadt Lodi und elf weite-
re Kleinstädte abriegelte, zählte man in ganz
Italien gerade einmal 130 positiv Getestete.
Angesichts dessen war es heikel, Millio-
nen Menschen mit harten Quarantänemaß-
nahmen ihrer grundlegenden Freiheitsrech-
te zu berauben. In Bergamo, einem der pro-
duktivsten Industriedistrikte Italiens, war
der Widerstand der Wirtschaft und auch des
Bürgermeisters gegen die Verhängung von
Restriktionen anfangs groß. Auch die post-
faschistischen Fratelli d’Italia und die
rechtsradikale Lega, damals in der Opposi-
tion und heute in der Regierung, kritisierten
die „Freiheitsberaubungen“ damals scharf.
Gestern erfolgte die opportunistische Kehrt-
wende: Die Rechtsparteien forderten die
Einsetzung einer parlamentarischen Unter-
suchungskommission über mögliche Ver-
säumnisse der damaligen Regierung.
A4 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 Politik

Berliner CDU
will mit der SPD
regieren
Die Berliner Koalition aus SPD, Grünen
und Linken bestand seit sechs Jahren.
Nun steht ein Wechsel bevor.
BERLIN. CDU und SPD wollen in der Bundes-
hauptstadt über die Bildung einer gemeinsa-
men Regierung verhandeln. Nach dem SPD-
Landesvorstand sprach sich am Donnerstag
nun auch die CDU für entsprechende Ge-
spräche aus. Der Landesvorstand votierte
einstimmig dafür, wie ein CDU-Sprecher am
Donnerstag mitteilte.
Damit deutet sich in der seit 2016 von
SPD, Grünen und Linken regierten Haupt-
stadt ein Machtwechsel an, obwohl auch das
bisherige Dreierbündnis im neuen Parla-
ment eine Mehrheit hätte. Sollte Schwarz-
Rot klappen, müsste die erst seit Dezember
2021 als Regierungschefin amtierende Fran-
ziska Giffey (SPD) das Rathaus verlassen. Sie
hat ihre Bereitschaft erklärt, in der neuen
Landesregierung als Senatorin zu arbeiten.
Neuer Regierender Bürgermeister würde
in dem Fall der CDU-Spitzenkandidat Kai
Wegner. Einen Regierungschef in Berlin
stellte die CDU zuletzt mit Eberhard Diep-
gen, der von 1984 bis 1989 und von 1991 bis
2001 amtierte.
Die CDU hatte die Wiederholungswahl
am 12. Februar dieses Jahres mit 28,2 Pro-
zent gewonnen. SPD und Grüne bekamen
beide 18,4 Prozent. Die Sozialdemokraten
haben mit 53 Stimmen nur einen hauchdün-
nen Vorsprung vor den Grünen.Sie schnitten
so schlecht ab wie noch nie bei einer Abge-
ordnetenhauswahl. Die Linke kam auf 12,2
Prozent, die AfD auf 9,1. Die FDP flog mit 4,6
Prozent aus dem Parlament.
Seit 17. Februar hatten die Parteien in
Sondierungsgesprächen ausgelotet, ob es
eine gemeinsame Basis für Koalitionsver-
handlungen und für eine Regierungsbildung
gibt. Die CDU sprach je dreimal mit SPD und
Grünen. SPD, Grüne und Linke kamen eben-
falls dreimal zusammen.
Die SPD-Landesvorsitzende Giffey hatte
Olaf Scholz und
sein „Nie wieder“
Kanzler Olaf Scholz spricht im
Bundestag zu einem Jahr Zeitenwende
– und setzt dabei auf eine besondere
Perspektive, Emotion und leise Töne.
Von Tobias Peter
BERLIN. Olaf Scholz ist bekanntlich nie-
mand, der die Emotion vor sich herträgt.
Doch an dieser Stelle spricht er mit Nach-
druck und geht zugleich mit der Stimme ein
Stück in die Höhe.
„Unser ‚Nie wieder’ bedeutet, dass der
Angriffskrieg niemals zurückkehrt als Mittel
der Politik“, ruft der Kanzler vom Rednerpult
aus in den Bundestag. Unser ‚Nie wieder’ be-
deutet, dass sich Putins Imperialismus nicht
durchsetzen darf.“
In ruhigerem Ton sagt er dann: „Mit der
Waffe an der Schläfe lässt sich nicht verhan-
deln – außer über die eigene Unterwerfung.“
Würde die Ukraine aufhören, sich zu vertei-
digen, dann wäre das kein Frieden, sondern
das Ende der Ukraine, betonte Scholz.
pektive der Ukrainerinnen und Ukrainer ein.
„Draußen höre ich wieder eine Explosion“,
liest er aus dem Tagebuch der ukrainischen
Autorin Yevgenia Belorusets vor. „In solchen
Minuten überfällt mich die Angst, und ich
überlege, wie ich mich selbst und die Men-
schen, die ich liebe, aus solchen Situationen
retten kann.“ Scholz liest aus den Notizen
der Autorin weiter vor: „Jetzt ist die Zeit,tap-
fer zu handeln und gegen den Aggressor
starke, wirksame Mittel zu finden.“
Ob der Kanzler beim Handeln gegen den
Aggressor genug Führungsstärke zeigt, da-
ran hat Unionsfraktionschef Friedrich Merz
größere Zweifel. Zur Ehrlichkeit gehöre: Oh-
ne die USA hätte der russische Präsident
Wladimir Putin längst die Ukraine einge-
nommen, sagt Merz. „Die Europäer allein
wären zu schwach, und sie wären zusammen
auch nicht willens genug, der Ukraine in dem
ist“, führt der CDU-Vorsitzende aus. Und
selbst diese Hilfe habe der Bundeskanzler,
insbesondere mit Blick auf Schützenpanzer
und Kampfpanzer, bis zuletzt von den Ame-
rikanern abhängig gemacht.
Im Verlauf der Debatte entspricht einiges
dem typischen Muster solcher Debatten zu
Regierungserklärungen. Der Kanzler bekräf-
tigt, dass Deutschland das Nato-Ziel, zwei
Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Ver-
teidigung zu investieren, dauerhaft errei-
chen wolle. Diese Zusage, die er am 27. Feb-
ruar gegeben habe, gelte. Merz hingegen
wirft Scholz vor, sich von dem Ziel in der Pra-
xis sogar noch zu entfernen.
Ein besonderer Moment ist, als Friedrich
Merz Linke und AfD wegen der Demonstra-
tion am vergangenen Samstag vor dem Bran-
denburger Tor gleichermaßen attackiert. Er
wirft Teilnehmern aus beiden Parteien vor,
Olaf Scholz bei
seiner Regierungs-
erklärung im
Bundestag.
Foto: dpa/Michael Kappeler
nur einen, der ganz allein für diesen Krieg
verantwortlich ist. Und der Mann heißt Wla-
dimir Putin“, ruft Merz aus. „Wenn Russland
heute die Waffen schweigen lässt, dann ist
morgen der Krieg zu Ende“, betonte Merz.
„Wenn die Ukraine heute die Waffen nieder-
legt, dann ist morgen das ukrainische Volk
und die Ukraine als Staat am Ende.Das ist der
Unterschied.“ Es ist eine Diktion, in der Merz
ganz nah am Kanzler ist. Allerdings trägt er
sie mit mehr Verve vor.
Scholz setzt gegen Ende seiner Rede hin-
gegen noch mal auf leisere Töne. „Es gibt
aber Werte, die viel größer sind als die Ukrai-
ne, die man verteidigen muss“, liest Scholz
mit bedächtiger Stimme noch einmal aus
dem Tagebuch der ukrainische Autorin Yev-
genia Belorusets vor. „Es gibt Situationen, in
denen Widerstand die Rettung bedeutet.“
Wie recht sie habe, sagt er zum Abschluss. Er

den Schwenk von Rot-Grün-Rot zur CDU
unter anderem mit „Respekt vor dem Wahl-
ergebnis“ begründet. Mit den bisherigen
Partnern Grüne und Linke sei kein Neube-
ginn möglich. Die Wahl am 26. September
2021 hatte der Berliner Verfassungsgerichts-
hof wegen „schwerer systemischer Mängel“
und zahlreicher Wahlfehler für ungültig er-
klärt. Das Gericht ordnete eine komplette
Wiederholung an. An der Dauer der fünfjäh-
rigen Legislaturperiode ändert sich nichts.
Sie endet also 2026.
Die Berliner CDU strebt eine zügige Re-
gierungsbildung an. Bereits in der kommen-
den Woche sollen die Koalitionsverhandlun-
gen mit der SPD beginnen, wie CDU-Spit-
zenkandidat Kai Wegner am Donnerstag an-
kündigte. Am Montag sei geplant, die
Arbeitsgruppen für die Verhandlungen ein-
zusetzen. In den Tagen darauf werde die
Dachgruppe mit dem Spitzenvertretern der
Parteien zum ersten Mal zusammenkom-
men und das weitere Prozedere beraten. dpa
Putin wirft Ukraine
„Terror“ vor
MOSKAU. Kremlchef Wladimir Putin hat der
Ukraine nach Berichten über Kämpfe in der
südwestrussischen Grenzregion Brjansk
Terror vorgeworfen. Es handle sich um
„einen weiteren Terroranschlag und ein wei-
teres Verbrechen“, sagte der russische Präsi-
dent am Donnerstag bei einer Videokonfe-
renz.Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte zu-
vor von schweren Gefechten mit „ukraini-
schen Nationalisten“ in Brjansk gesprochen.
Kiew hat die Verantwortung für die Vorfälle
zurückgewiesen und spricht von gezielter
russischer Desinformation.
Russischen Angaben zufolge wurde in der
Region Brjansk ein Autofahrer getötet und
ein zehnjähriges Kind durch Beschuss ukrai-
nischer Sabotagetrupps verletzt. „Sie sind
ins Grenzgebiet eingedrungen, wo sie das
Feuer auf Zivilisten eröffnet haben. Sie ha-
ben gesehen, dass es sich um ein Zivilfahr-
zeug handelte, dass dort Zivilisten und Kin-
der drin saßen“, sagte Putin.
Putin machte für den Beschuss die Füh-
rung in Kiew verantwortlich, die er einmal
mehr „Neonazis“ nannte. Diese versuchten
mit Gewalt, Russland seine historische Iden-
tität und Sprache zu rauben, behauptete der
70-Jährige. „Aber ich wiederhole mich: Wir
werden sie zerquetschen.“
In einem Bekennervideo übernahmen
russische Nationalisten die Verantwortung
für die Angriffe. Während ein Teil der russi-
schen Nationalisten den Angriffskrieg Pu-
tins unterstützt,kämpfen andere auf der Sei-
te Kiews. Unklar ist, ob das ukrainische Mili-
tär von der Aktion in Brjansk wusste. dpa
1,44
Prozent des Bruttoinlandsprodukts
investierte die Bundesregierung 2022 in die
Verteidigung – und lag damit deutlich unter
den anvisierten zwei Prozent.
Es ist rund ein Jahr her, dass Scholz drei
Tage nach Kriegsbeginn im Bundestag stand.
„Wir erleben gerade eine Zeitenwende“, sag-
te er damals – und prägte damit ein Wort, das
mittlerweile auch international viel Verwen-
dung findet. „Und das bedeutet: Die Welt da-
nach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt da-
vor.“ Es gehe darum, Kriegstreibern wie Pu-
tin Grenzen zu setzen. Das setze Stärke vo-
raus.
Ein Jahr danach gilt es in einer Regie-
rungserklärung und in der darauffolgenden
Debatte Bilanz zu ziehen. Der Kanzler hält
die Bilanz der eigenen Regierung naturge-
mäß für vorzeigenswert, dankt aber auch der
Union,dass sie beim Sondervermögen für die
Bundeswehr und der dafür notwendigen
Grundgesetzänderung mitgemacht hat.
Insbesondere versucht Scholz in dieser
Rede aber auch,etwas zu tun,das er aus Sicht
von Kritikern zu selten oder zumindest oft
nicht deutlich genug tut: Er nimmt die Pers-
Schröder darf trotz Russland-Nähe in der SPD bleiben
Die SPD sieht trotz der engen
Verbindungen des Altkanzlers zu
Russland keinen Parteiverstoß.
Politisch betont die Partei jedoch
die Distanz zu ihm.
HANNOVER. Altkanzler Gerhard Schröder
darf trotz seiner engen Verbindungen zu
Russland in der SPD bleiben. Die Schieds-
kommission des SPD-Bezirks Hannover wies
am Donnerstag alle Anträge aus der Partei
auf Sanktionen gegen Schröder zurück.Auch
in zweiter Instanz kommt das juristisch
einem Freispruch gleich. Politisch hat die
Parteispitze Schröder schon vor Monaten für
isoliert erklärt. Daran ändert sich durch die
Entscheidung nichts.
Schröder zeigte sich zufrieden mit der
Entscheidung, über die zuerst der „Spiegel“
berichtete. Er sei „nicht überrascht“ vom
Ausgang des Berufungsverfahrens, zitierte
ihn das Magazin „Stern“. Der Beschluss sei
„juristisch solide und überzeugend sowie
politisch konsequent“. In der Begründung
der Kommission heißt es, es lasse sich „nicht
mit hinreichender Sicherheit feststellen“,
dass Schröder gegen Statuten, Grundsätze
Umfang zu helfen, wie es bisher geschehen
Schlagabtausch von Lawrow und Baerbock in Indien
Beim G20-Treffen kommt der russische Außenminister erstmals wieder mit westlichen Kollegen zusammen.
NEU DELHI. Diesmal verzichtet Sergej Law-
row auf den Affront, direkt nach seiner Rede
den Saal zu verlassen. So war es beim Treffen
der G20, zu der 19 Länder und die EU gehö-
ren, im Juli 2022 auf der indonesischen Insel
Bali. Doch dieses Mal hört sich der Russe
beim Treffen der Außenminister der G20-
Runde führender Wirtschaftsmächte die
Forderungen seiner deutschen Kollegin An-
nalena Baerbock (Grüne) nach einem sofor-
tigen Ende des Krieges in der Ukraine an.
„Herr Lawrow, stoppen Sie diesen Krieg!
Stoppen Sie die Verletzung unserer interna-
tionalen Ordnung. Stoppen Sie die Bombar-
dierung ukrainischer Städte und Zivilisten“,
sagt sie Lawrow in der indischen Hauptstadt
Neu Delhi. Am riesigen Tisch der 20 sitzt er
ihr genau gegenüber. Später vor Journalisten
sagt Baerbock: Am G20-Tisch hätten 19 Län-
der verdeutlicht, dass sie Frieden wollen.
Als Lawrow (72) an der Reihe ist, prangert
er der staatlichen Agentur Tass zufolge an,
Kritik an Russland komme ausgerechnet von
Schröder ist „nicht überrascht“ vom Aus-
gang des Berufungsverfahrens. Foto: dpa/ Nietfeld
oder die Parteiordnung verstoßen oder sich
einer ehrlosen Handlung schuldig gemacht
habe. Zwar räumt die Kommission ein:
„Möglicherweise haben deutsche Spitzen-
politiker die Gefahren einer Abhängigkeit
von russischen Energielieferungen in den
vergangenen 25 Jahren falsch eingeschätzt.“
Das betreffe aber auch andere Politiker der
sie verwechselten Opfer und Täter. „Es gibt haucht den Satz fast.
westlichen Staaten, die die Ukraine seit Jah- chen Lieferung chinesischer Drohnen an
ren „mit Waffen vollgepumpt“ hätten. Und: Moskau habe sie gesagt, dass die Lieferung
Militäreinsätze der USA hätten nicht annä- von Waffen oder Gütern, die sowohl zivil als
hernd so viel Entrüstung hervorgerufen. Die auch militärisch nutzbar sind, eine „Unter-
westlichen Sanktionen nennt er Willkür. stützung eines völkerrechtswidrigen An-
Für Aufsehen sorgt am griffskriegs wäre“. Als ständi-
Nachmittag ein kurzes Treffen „Herr Lawrow, ges Mitglied im UN-Sicher-
von US-Außenminister Anto- stoppen Sie diesen heitsrat müsse China für den
ny Blinken mit Lawrow. Ein Krieg!“ Weltfrieden eintreten.
formelles Treffen oder Ver- Laut russischer Nachrich-
handlungen habe es nicht ge- Annalena Baerbock, tenagentur Interfax sprach
geben. Es war das erste per- Außenministerin (Grüne) Lawrow bei seinem Treffen
sönliche Zweiergespräch zwi- mit Qin von „weitreichenden
schen den beiden seit Russlands Einmarsch Plänen zur Entwicklung unserer bilateralen
in die Ukraine. Laut „New York Times“ sagte Zusammenarbeit“. Auf eine Abschlusserklä-
Blinken, die Vereinigten Staaten würden die rung konnten sich die G20-Außenminister
Ukraine weiter unterstützen. Russland solle nicht einigen. Das Vorsitzland Indien veröf-
den ausgesetzten Abrüstungsvertrag „New fentlichte eine Zusammenfassung. Darin
Start“ wieder aufnehmen und den inhaftier- verurteilten die meisten Staaten den russi-
ten US-Bürger Paul Whelan freilassen. schen Angriffskrieg und fordern den bedin-
Am Rande des G20-Kongresses traf Baer- gungslosen Abzug von ukrainischem Terri-
bock erstmals ihren neuen chinesischen Kol- torium. Lawrow und Qin stimmten den ent-
legen Qin Gang. In Anbetracht einer mögli- sprechenden Paragrafen nicht zu. dpa
SPD und anderer Parteien. „Eine solche wahrzunehmen.“ Auf die Frage, ob Schröder
Fehleinschätzung dem Antragsgegner vor- aus der Partei austreten sollte, sagte Esken
zuwerfen führt indes zu weit.“ damals: „Das sollte er.“
Auch der Argumentation der Schröder- Ins Rollen gebracht hatten das Parteiord-
Gegner, der frühere Kanzler habe die Kriegs- nungsverfahren 17 SPD-Gliederungen. In
verbrechen im ukrainischen Butscha öffent- erster Instanz entschied der SPD-Unterbe-
lich verharmlost, folgt die Schiedskommis- zirk Region Hannover im Sommer, dass
sion nicht. Vielmehr habe Schröder nicht gegen die Par-
Schröder vor Beginn des Krie- „Wir sollten damit teiordnung verstoßen habe.
ges und in den ersten Wochen aufhören, Gerhard Dagegen legten sieben SPD-
danach versucht, „seine Ver- Schröder als Elder Gliederungen Berufung ein.
bindungen dazu zu nutzen, Die Verhandlung darüber fand
den Krieg zu beenden“. Im
Statesman, als Anfang Dezember statt. Ein
März und Juli 2022 hatte sich Altkanzler Ausschluss Schröders aus der
Schröder in Moskau mit Russ- wahrzunehmen.“ SPD stand in den Verfahren im
lands Präsident Wladimir Pu- Saskia Esken, Raum. Aber auch mildere
tin getroffen. Russland sei da- Parteivorsitzende SPD Strafen wie eine Rüge wären
ran interessiert, den Krieg zu möglich gewesen.
beenden, sagte er danach jeweils. Marco Mauer von der SPD-Abteilung
Die Haltung, in Konflikten zu vermitteln, Kollwitzplatz (Berlin-Pankow), einer der
sei bei „ehemaligen Politikern und insbe- Parteigliederungen, die die Berufung bean-
sondere bei ‚Elder Statesmen‘ durchaus häu- tragt hatten, reagierte enttäuscht. „Die
fig anzutreffen“, schreibt die Schiedskom- Schiedskommission scheint unwillens, den
mission dazu. Eine interessante Wortwahl, Sachverhalt vollständig aufzuklären und die
schließlich hatte SPD-Chefin Saskia Esken fehlende Mitwirkung Schröders zu sanktio-
im April 2022 gesagt: „Gerhard Schröder nieren“, sagte er. Die SPD-Gliederungen, die
agiert seit vielen Jahren lediglich als Ge- die Berufung beantragt hatten, könnten nun
schäftsmann, und wir sollten damit aufhö- noch Berufung zur SPD-Bundesschiedskom-
ren, ihn als Elder Statesman, als Altkanzler mission beantragen. dpa
 Wirtschaft Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 A5

Kommentar

Wählerstimmen sind
nicht zu gewinnen
Die Aufspaltung des deutschen
Strommarktes empfiehlt sich,
dennoch ist sie unwahrscheinlich.

Wie kann es sein, dass in einer Situation, in

der Bürger dazu aufgerufen sind, Strom zu
sparen, zeitgleich die Pumpen von Wasser-
speicherkraftwerken in großem Umfang
Strom verbrauchen? Genau so war es am
10. Februar, beim vorletzten Alert der App

Foto: Schluchseewerk AG
Stromgedacht. Überspitzt könnte man sa-
gen: Ein Teil des teuer beschafften Redi-

Wenn Strom
spatch-Stroms entfällt auf den Verbrauch
dieser Pumpen, die ohne Weiteres wahr-
scheinlich auch zu anderen Zeiten die Spei-
cher füllen könnten.

billig, aber nicht

Aber was da passiert, entspricht schlicht
der Logik des Marktes: Denn in Zeiten hohen
Windaufkommens im Norden kann es pas-
sieren, dass der Strom
wegen Netzengpässen

verfügbar ist
Netzengpässe verhindern immer wieder, dass billiger
Windstrom vom Norden in den Süden gelangt. Der günstige
Preis kommt aber an. Das ist ein Problem. Die Lösung auch.
Von Eva Drews
STUTTGART. Nutzer der Warn-App Stromge-
dacht erhalten Meldungen, wenn sie ihren
Stromverbrauch drosseln sollen. Der Grund
dafür waren bisher immer Netzengpässe, die
verhinderten, dass norddeutscher Wind-
strom in den Süden gelangte. Aus physikali-
schen Gründen muss dann im Süden die
Nachfrage reduziert und/oder mehr Strom
produziert werden. Weil der Windstrom aber
den Preis am Spotmarkt senkt, springen
gleichzeitig die Pumpen von Wasserspei-
cherkraftwerken an und konterkarieren die
Notwendigkeiten der Physik. Das ist wider-
sinnig. Was das verhindern würde, wäre die
Aufteilung Deutschlands in mehrere Strom-
märkte. Doch dagegen gibt es Widerstand.
- Das Beispiel 10. Februar
Den vorletzten Sparaufruf versandte die
Transnet-BW-Warn-App Stromgedacht in
der Nacht zu Freitag, 10. Februar. Zwischen
11 und 13 Uhr sollten die Baden-Württem-
berger möglichst viel Strom sparen, so der
Aufruf. Zwar wehte im Norden der Republik
eine steife Brise, aber der Strom konnte nur
zum Teil in den Süden transportiert werden,
weil die Kapazität des Netzes dafür nicht
ausreichte. Das ist ein Problem, denn um die
europaweit einheitliche Netzspannung bei
50 Hertz zu halten, muss das gesamte Netz-
gebiet austariert sein. Deshalb werden im
Norden Erneuerbare-Energien-Anlagen ab-
geregelt und wird im Süden sogenannte Re-
dispatch-Leistung teuer hinzugekauft.
- Der Preis
So viel Wind im System hat auch Auswirkun-
gen auf den Preis, denn Windstrom ist billig.
An der Strombörse für kurzfristige Geschäf-
te, der Epex Spot in Paris, sank entsprechend
der Preis für die Megawattstunde in
Deutschland deutlich, was den Einsatz kon-
ventioneller Kraftwerke unrentabel macht.
nur teilweise im Süden
ankommt – das Preissig-
nal aber kommt sehr
wohl an. Und auf dieses
Preissignal reagieren die
Pumpen. Noch ist dieser Von
Missstand zu schultern, Eva Drews
aber spätestens, wenn
im großen Stil Anlagen und Geräte ansprin-
gen, weil sie im Überfluss vorhandenen er-
neuerbar erzeugten Strom nutzen sollen,
muss der Preis der Physik entsprechen.
Gegen das Auseinanderklaffen von Phy-
sik und Preis könnte eine Aufteilung
Gleichzeitig aber war der Strompreis attrak- 2020er fertig gestellten Gleichstromleitun- die Megawattstunde in Nordschweden am Deutschlands in zwei oder mehr Preiszonen
tiv, um mithilfe von Strom die Speicherbe- gen basieren auf Bedarfsplanungen von vor Spotmarkt gut 27 Euro, im Süden fast 128 helfen. Aber Energie ist nie einfach nur Wirt-
cken von Pumpspeicherkraftwerken zu fül- zehn Jahren. Seither ist viel passiert“, sagt Euro. Allerdings befinden sich die Wasser- schaft, sondern immer auch Politik. Und
len. Die Marktdaten für den 10. Februar zei- Lion Hirth, Energieökonom an der privaten kraftwerke auch vorwiegend im Norden – Strom in einem Teil der Republik zu verteu-
gen, dass in den beiden Stunden zwischen 11 Hochschule Hertie School in Berlin. Einen eine Massierung günstiger, relativ wetterun- ern ist natürlich unpopulär. Allerdings liegt
und 13 Uhr zeitweise mehr als 500 Megawatt Netzausbau, der jederzeit mit den seither abhängiger Erzeugung, die es in Deutsch- es durchaus auch in der Verantwortung der
Leistung von solchen Kraftwerken genutzt massiv erhöhten Ausbauzielen mithalten land so nicht gibt. Die Folge: „Es ist zu beob- betroffenen Länder, dass das Problem ent-
wurden. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Ba- kann, hält er für unrealistisch. Die andere achten, dass die energieintensive Industrie standen ist: Vor allem Bayern hat den Netz-
den-Württemberger dazu aufgerufen waren, Lösung bestünde darin, den einheitlichen in den schwedischen Norden zieht“,so Hirth. ausbau viel zu lange blockiert, und Baden-
Strom zu sparen.Und mehr als 500 Megawatt deutschen Strommarkt so aufzuteilen, dass „Facebook hat ein riesiges Rechenzentrum Württemberg hat sich beim Ausbau der Er-
an Ausgleichsleistung, soge- er Engpässe berücksichtigt. in Nordschweden gebaut, und es gibt Pläne, neuerbaren auch nicht wirklich mit Ruhm
nannter Redispatch, aus der Das könnte etwa eine Teilung grüne Stahlerzeugung dort anzusiedeln.“ bekleckert.
Schweiz importiert werden in einen norddeutschen und Sollte die Teilung kommen, liegt es auch
mussten, um die Netzspan- einen süddeutschen Markt be- - Die Politik in der Hand der Betroffenen, die Lage zu än-
nung aufrechtzuerhalten. deuten. Offshore-Windstrom Entsprechend wenig beliebt ist die Idee, dern: Denn auch in einem geteilten Markt
würde dann nur im Norden Deutschland in zwei Märkte aufzuteilen, in nähern sich die Preise an, wenn es genügend
- Das Problem verkauft und in den Süden ma- der Politik. Vor allem in Bayern und Baden- Netzkapazität und Erneuerbare gibt.
Kurz gesagt: Der Stromüber- ximal exportiert werden, wo- Württemberg sind die Widerstände groß. So
fluss kommt aus physikali- für dann aber auch die Netzka- bescheidet das Umweltministerium in Stutt-
schen Gründen nicht voll- pazitäten frei sein müssen. gart: „Wir lehnen getrennte Strompreis-
ständig in Süddeutschland zonen in Deutschland ab. Das ist vor allem in Kurz berichtet
an,wohl aber der dadurch ver- Foto: www.ostkreuz.de/Maurice Weiss - Die Folgen der derzeitigen Situation ein völlig falscher
ursachte niedrige Preis. Und „Dann würden sich Preise bil- Vorstoß, weil solche Debatten zu weiterer
der wiederum lässt Anlagen „Der Preis muss die den, die tatsächlich Knappheit Verunsicherung der Menschen und der Kohlendioxid-Emissionen
anspringen, die gezielt Zeiten Verfügbarkeit von oder Überfluss an Strom abbil- Unternehmen führen.“ Auch die Ex-Bundes-
nutzen sollen, in denen Strom Strom reflektieren.“ den“, erklärt Hirth. Im Klar- kanzlerin Angela Merkel sprach sich stets
auf Rekordhöhe
scheinbar im Überfluss da ist. Lion Hirth, text: Weht im Norden viel energisch gegen eine Preiszonenaufteilung PARIS. Die Internationale Energieagentur
Im Moment sind das vor allem Ökonom an der Hochschule Wind und im Süden ist es be- in Deutschland aus. Allerdings bröckelt die (IEA) fordert mehr Tempo bei der Energie-
Pumpspeicherkraftwerke, in Hertie School in Berlin wölkt, wäre Strom im Norden Solidarität der norddeutschen Länder, unter wende, da der globale Kohlendioxid-Aus-
Zukunft aber sollen auch relativ günstig und im Süden denen Schleswig-Holstein, Mecklenburg- stoß bei der Energieerzeugung auf einem
Waschmaschinen, Ladegeräte teurer. Scheint die Sonne und Vorpommern und Niedersachsen im Herbst Rekordniveau verharrt. Die weltweiten ener-
für E-Autos oder Elektrolyseure zur Herstel- im Norden herrscht Flaute, wäre es umge- 2022 eine Gebotszonenteilung verlangten. giebedingten CO2-Emissionen seien 2022
lung von Wasserstoff dann Strom nutzen, kehrt.„Im Schnitt wäre Elektrizität im Süden Vor allem mit dem Hinweis, dass Bayern den um 0,9 Prozent oder 321 Millionen Tonnen
wenn der Preis Stromüberfluss anzeigt. „Das wahrscheinlich aber teurer als im Norden“, Netzausbau jahrelang behindert habe. gestiegen und hätten einen Höchststand
ergibt ja auch Sinn“, sagt Christoph Maurer, so Hirth. „Das sind wir nicht gewohnt. Aber von mehr als 36,8 Milliarden Tonnen er-
Energiemarktexperte und Mitgründer des als Ökonom sage ich: Preise müssen die Ver- - Die Regulierung reicht, teilte die IEA mit. dpa
Beratungsunternehmens Consentec. „Aber fügbarkeit eines Guts reflektieren. In Ecua- Anders als in Deutschland wird die Auftei-
es macht natürlich keinen Sinn, wenn der dor sind Bananen auch leichter verfügbar lung von Strommärkten in der EU konkret Zahl der Elektroautos
billige Strom nicht dorthin gelangt, wo er und daher billiger als in Deutschland.“ diskutiert. Aktuell läuft eine Überprüfung
verbraucht wird, und stattdessen teure Aus- der europäischen Marktzuschnitte unter überschreitet Millionen-Marke
gleichsleistung beschafft werden muss.“ - Die Industrie Führung von Acer, der Agentur der Regulie- BERLIN. Der Bestand an Autos ist in
In Schweden, Norwegen, Dänemark und Ita- rungsbehörden in der EU. Für Deutschland Deutschland im vergangenen Jahr leicht ge-
- Die Lösung lien gibt es bereits mehrere Preiszonen. Hier werden mehrere Modelle mit zwei bis fünf stiegen. Rund 48,8 Millionen Personenkraft-
Eine Lösung wäre ein massiver weiterer Aus- sind die Unterschiede im kurzfristigen Han- Preiszonen geprüft. Eine Entscheidung soll wagen waren zum Stichtag 1. Januar 2023
bau des Netzes. „Die hoffentlich Ende der del teils immens: So kostete Ende Februar im August 2024 fallen. Bindend ist sie nicht. hierzulande registriert, wie das Kraftfahrt-
Bundesamt mitteilte. Das waren etwa 0,5
Prozent mehr als zum gleichen Stichtag des
Vorjahres. Nach wie vor hatten mit rund 45

Musk enttäuscht Fans und Aktionäre Millionen Autos die meisten Fahrzeuge
einen fossilen Antrieb. Die Zahl der reinen
Elektroautos überschritt Anfang des Jahres
Tesla-Autos sind beliebt, aber auch teuer. Doch aus dem lange erwarteten kostengünstigen Modell wird wohl vorerst nichts. erstmals die Million. dpa

Von Klaus Köster
SAN FRANCISCO. Tesla-Chef Elon Musk ist
bei der lange erwarteten Präsentation seiner
Zukunftspläne deutlich hinter den Erwar-
tungen zurückgeblieben. Musk erklärte
zwar, das Unternehmen wolle einmal 20 Mil-
lionen Autos verkaufen und damit so viele
wie die beiden heutigen Weltmarktführer
Volkswagen und Toyota zusammen, bleibt
aber Antworten zu den Modellen schuldig,
mit denen er dieses Ziel erreichen will. Bran-
chenexperten hatten erwartet, dass Musk
einen kostengünstigen Kleinwagen ankün-
digt, mit dem sich die Stückzahlen in die Hö-
he treiben und ganz neue Kundenschichten
erschließen lassen. Die Aktie des US-Unter-
nehmens sank nach der Ankündigung zeit-
weise um mehr als fünf Prozent.
Auch Musk selbst hält Tesla-Fahrzeuge
für zu teuer. „Das Verlangen der Leute, einen
Tesla zu besitzen, ist extrem hoch“, sagte er
bei der Präsentation. „Der limitierende Fak-
tor ist ihre Fähigkeit, dafür zu bezahlen.“
Musk verweist allerdings auf die hohen Ra-
batte, die auf bestehende Tesla-Modelle be-
reits gegeben werden. Diese seien der
Schlüssel, um die Verkäufe zu steigern.
Wie deutsche Hersteller auch richtet Tes-
la die Strategie demnach weiter auf das mitt-
lere und obere Segment aus. Den Markt klei-
nerer Fahrzeuge überlässt er damit chinesi-
schen Anbietern, die sich bereits auf den
Start insbesondere Richtung Europa vorbe-
reiten.Ihnen werden dabei gute Chancen zu-
geschrieben, zumal sie angesichts der domi-
nierenden Position Chinas bei der Beschaf-
fung und Verarbeitung der Rohstoffe für die
Elektrobatterie über erhebliche Kostenvor-
teile verfügen.
Seine Preisstrategie verschafft Musk
gegenüber etablierten Herstellern erhebli-
che Vorteile, da er aufgrund seiner enormen
Gewinnspanne über reichlich Spielraum ver-
fügt, die Konkurrenz unter Druck zu setzen.
Mercedes musste für E-Autos bereits die
Preise senken, obwohl man dies kurz zuvor
ausgeschlossen hatte.
Bei der geplanten Modellpalette bleibt
Musk ebenso vage wie bei der Produktions-
strategie. Er kündigte ein zusätzliches Werk
in Mexiko für künftige Modelle an, die später
präsentiert werden sollen. Chefingenieur
Lars Moravy erklärte, bei der Produktion der
nächsten Fahrzeuggeneration könnten die
Kosten um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.
Korrektur
Grundsteuer-Hebesatz
in Prozent
In dem Text „Die Ministerin wehrt sich“
vom 2. März 2023 über die Probleme mit
der Grundsteuerreform in Balingen ist von
einem Grundsteuer-Hebesatz in Höhe von
400 Euro die Rede – tatsächlich war selbst-
verständlich 400 Prozent gemeint. red

„Insbesondere im ersten Quartal dürfte sich die negative Entwicklung der zweiten Jahreshälfte 2022
noch fortsetzen. Unsere Prognosespanne ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten
weiter gefasst als im Vorjahr.“
Christian Kullmann, der Chef des Spezialchemiekonzerns Evonik rechnet in diesem Jahr mit einem Gewinnrückgang Foto: DIHK
A6 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 Börse
Der Börsentag Dax-40 (12-Monats-Verlauf) Umlaufrendite Gewinner und Verlierer Schlusskurse* Zinsen
16000 Durchschnittsrendite öffentlicher Anleihen 2.3.2023 (%)
FRANKFURT. Trotz anhaltender Inflations- und 3,75 Veränderungen des Aktienkurses in %
15000 Hauptrefinanzierungssatz (EZB) 3,00
3,00
Zinssorgen hat der Dax am Donnerstag Anfangs- 14000 CRH +7,85% Basiszins (Bundesbank) 1,62

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2,25
verluste wettgemacht und leicht im Plus ge- 13000 Adidas +1,93% Geldmarktsatz Euribor (3 Monate) 2,78
1,50
schlossen. Der deutsche Leitindex gewann 12000 0,75 TotalEnerg. +1,91% Geldmarktsatz Euribor (6 Monate) 3,31
15327,64 2,79 Durchschnittsrendite öffentl. Anleihen 2,79
0,15 Prozent hinzu und erreichte einen Stand von 11000 0,00 LVMH +1,62%
Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Bundesanleihe 10 Jahre 2,74
15 327,64 Punkten. Zuletzt profitierte der Dax Enel +1,56% Geldmarktkonto tgl. fällig ab 2.500* 0,20
auch von einer etwas besseren Stimmung an der Euro Stoxx 50 Euro in Dollar (Banken Referenzkurs) Geldmarktkonto tgl. fällig ab 15.000* 0,20
Wall Street. Die Inflationsdaten aus dem Euro- 4500 1,200 Pernod-Ricard –1,31% Festgeld, 6 Monate *(ab 5.000 Euro) 0,15 - 0,75
raum sorgten allerdings für einen Schockmoment 4250 1,150
1,06
Nordea –1,72% Sparbrief 1 Jahr mit 3 monatiger Kündigungsfrist* 0,01 - 0,50
am deutschen Aktienmarkt.Die hohe Teuerung in 4000 1,100 Prosus –1,77% Sparbrief 4 Jahre mit 3 monatiger Kündigungsfrist* 0,05 - 0,50

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der Region hat sich im Februar zwar auf 8,5 Pro- Ratenkredit (3 Jahre, bis 10.000 Euro), effektiv* 1,45 - 4,49
3750 1,050 Unicredit –1,83%
Ratenkredit (6 Jahre, bis 5.000 Euro), effektiv* 1,45 - 4,49
zent und damit den vierten Monat in Folge abge- 3500 1,000 Flutter Ent. –4,31%
4240,59 Hypothekendarlehen, Zinsen 5 Jahre fest, effektiv* 3,24 - 3,83
schwächt, aber nicht so stark wie erhofft worden 3250 0,950 Hypothekendarlehen, Zinsen 10 Jahre fest, effektiv* 3,39 - 3,85
Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Gewinner / Verlierer auf Basis Euro Stoxx 50
war. dpa Quelle: www.goyax.de *Zinssatz gibt nur ungefähre Hinweise auf Marktlage

Aktien Inland Schlusskurse* Dax 40 Schlusskurse* EuroStoxx 50 Schlusskurse* Aktien Ausland

Stand 21:45 Uhr 2.3. 1.3. DWS Group (S/f) 2,05v 30,64G 30,66G Masterflex (S/f) 0,12 8,82G 8,94G 2.3. 21:45 Uhr Vortag %Ver 52W(H) 52W(T) 2.3. 21:45 Uhr Vortag %Ver 52W(H) 52W(T) ohne Euro Stoxx 50 2.3. 1.3. Intel (S/f) 24,77 23,73G
Adidas • (3,30) 143,64G 140,92G +1,93 220,55 93,56 Adyen (0) 1349,40G 1331,80 +1,32 1922,80 1157,00 ITT Corp. (S/f) 86,50G 85,50G
1&1 (S/f) 0,05 11,95G 11,54G Eckert+Ziegl. (S/g) 0,50 53,50G 52,80G MAX Autom. (S/f) 0 5,22G 5,24G
Airbus • (1,80v) 122,96G 122,26G +0,57 125,86 86,57 Ahold (1,05v) 29,86G 29,82G +0,12 30,92 24,23
ABB (L/f) 31,37G 31,33G
11 88 0 Solutions (S/f) 0 1,05G 1,06G Ecotel (F/ps) 2,25 45,90 42,00 MBB SE (S/f) 1,98 79,50G 79,20G
Allianz • (11,40v) 221,25G 221,60G –0,16 224,50 156,38 Air Liquide (2,95v) 149,82G 150,44 –0,41 152,44 114,70
Abbott Labor. (S/f) 96,80 94,59 Jafco (S/f) 15,24G 15,12
Mediclin (S/f) 0 3,16G 3,12G Anh.-B. Inbev (0,50) 57,24 57,69 –0,78 57,86 45,84 AbbVie (S/f) 146,60 145,46G Jinkosolar (S/f) 52,00 52,90G
2G Energy (S/f) 0,12 22,25G 22,80G Edag (F/ps) 0 10,70 10,70 BASF • (3,40v) 48,51G 48,50G +0,02 57,65 37,95
Medigene (S/f) 0 2,02G 2,02G ASML Hold. (1,37) 578,80 581,50 –0,46 640,00 10,00 Accor (S/f) 30,39G 30,53G Johnson Contr. (F/f) 59,00 58,79
2invest (S/f) 0 8,20G 8,46G Edel (S/f) 0,30v 4,98G 4,98G Bayer • (2) 56,66G 56,43G +0,41 67,96 46,73
Medion (S/f) 0,69 14,50G 14,50G Axa S.A. (1,70v) 29,82 29,73 +0,34 30,21 20,38 Acer (S/f) 3,76G 3,74G Johnson&Johnson (S/f) 143,40 142,96G
3U Hld. (S/f) 0,05 4,31G 4,33G Einhell VA (S/f) 2,60 163,00G 159,60G Beiersdorf (0,70v) 113,80G 112,15G +1,47 115,35 79,16
Bco Bilbao (0,43v) 7,19 7,23 –0,54 7,43 4,00 Adecco (L/f) 34,17G 33,68G JP Morgan (S/f) 132,60 133,46G
Medios (X/ps) 0 19,30 19,82 BMW StA • (5,80) 99,37G 99,42G –0,05 100,58 67,52
4 SC (F/ps) 0 2,88 2,88 Eisenu.Hütt. (S/g) 0,45v 10,60G 10,50G Bco. Santan. (0,11) 3,68G 3,65 +0,70 3,74 2,33 Adobe Systems (S/f) 311,00G 303,05G Juniper (F/f) 28,77 28,72
Mensch u.Ma. (S/f) 1,20 48,80G 48,90G Brenntag (1,45) 71,66G 70,90G +1,07 76,52 53,72
468 SPAC II SE (X/f) 0 9,85 9,83 Elmos (S/f) 0,65 77,50G 77,30G BNP Paribas (3,67) 63,37 63,60 –0,36 67,00 40,74 Aegon (S/f) 4,85G 4,93 KimberlyCl. (S/f) 116,94G 116,84G
Metro St. (F/f) 0 8,37 8,47 Commerzbank (0,20v) 11,28G 11,29G –0,09 11,66 5,19
7C Solarpark. (S/f) 0,11 3,94G 3,99G ElringKlinger (S/a) 0,15 8,87G 8,78G Metro Vz. (S/f) 0 Continental (2,20) 68,80G 68,80G 0,00 76,20 44,35 CRH (0,48) 48,16G 44,66G +7,85 48,85 32,12 Aflac (S/f) 63,70G 63,76G Kon. KPN (S/f) 3,22G 3,23G
7,95G 8,20G Enel (0,40v) 5,27G 5,19 +1,56 6,40 3,98 Agfa Gevaert (S/f) 2,83G 2,78G
Elumeo (S/f) 0 3,05G 2,85G MeVis (S/f) 0,95v Covestro (3,40) 38,85G 41,28G –5,89 49,53 27,79 Korea Telecom (S/f) 10,70G 10,90G
Aap Implant. (S/f) 0 1,37G 1,38G 35,80G 35,80G ENI (0,44) 13,35G 13,22 +0,92 14,90 10,49 Agilent (S/f) 132,64G 128,62G Kraft Heinz (S/f) 36,59G 35,98G
EnBW (S/a) 1,10 85,00G 85,00G Min.Überk.StA (S/a) 0,50 14,40G Daimler Truck (0) 30,14G 30,26G –0,41 32,54 20,32
Aareal Bk. (S/f) 0 32,90G 32,88G 14,40G Dt. Bank (0,30v) 11,48G 11,64G –1,41 12,40 7,25 EssilorLuxottica (3,23v 163,20G 164,55G –0,82 184,40 133,75 Air France (F/f) 1,76 1,79 Kroger (S/f) 40,47G 40,64G
About You (S/f) 0 5,20G 5,15G Energiekontor (S/f) 0,90 66,30G 67,10G Min.Überk.VA (S/a) 0,58 12,40G 12,70G Flutter Ent. (0) 145,30 151,85G –4,31 157,95 88,68 Akamai Tech. (S/f) 68,38G 68,01G
Dt. Börse • (3,60v) 166,55G 166,20G +0,21 178,90 135,90 Lenovo ADR (S/f) 16,98G 17,82
Epigenomics (S/f) 0 0,68G 0,76G Mister Spex (S/f) 0 3,96G 3,88G Dt. Post • (1,80) 40,41G 40,38G +0,07 47,33 29,70 Gr. Danone (2v) 53,42 53,22 +0,38 57,85 46,80 Akzo Nobel (S/f) 68,92G 69,52G
Accentro RE (S/f) 0,04 1,82G 2,02G Levi Strauss (S/f) 16,59G 16,74G
Ernst Russ (F/f) 0 4,96 4,92 MLP (S/a) 0,30 Dt. Telekom • (0,70v) 21,23G 21,19G +0,21 21,59 14,48 Hermes Int. (13v) 1725,00 1734,50 –0,55 1772,00 968,20 Albemarle (S/f) 229,70 236,60G
Ad Pepper (S/f) 0 2,30G 2,40G 5,17G 5,13G Lloyds TSB (S/f) 0,57G 0,58G
Iberdrola (0,49v) 10,68G 10,73 –0,47 11,45 8,54 Alcoa (S/f) 47,98 48,47G
AdCapital StA (S/f) 0 1,45G 1,45G ERWE Immobilien (S/f) 0 1,67G 1,67G MorphoSys (S/f) 0 16,12G 17,09G Eon (0,49) 10,18G 10,06G +1,19 11,36 7,31 Lockheed Mart. (S/f) 449,60 444,40G
Inditex (0,93) 28,98G 29,19G –0,72 29,19 19,30 Alibaba Grp. (S/f) 84,00 84,65
Eurofins Sc. (S/f) 1 59,94G 57,90G MPH (S/f) 0 14,95G 15,10G Fres. Med. Care (1,12v) 35,71G 35,33G +1,08 63,60 25,72 Logitech (L/f) 49,93G 49,73G
Adesso (S/f) 0,65v 151,20G 152,40G ING Groep (0,47v) 13,11 13,21 –0,71 13,48 7,93 Alphabet A (S/f) 86,88 84,54
Eurokai (S/f) 1 30,20G 30,20G MS Industr. (F/gs) 0 1,60 1,58
Fresenius SE (0,92v) 25,04G 25,10G –0,24 36,01 19,73 Intesa Sanp. (0,15) 2,54G 2,57 –1,09 2,58 1,57 Lonza (L/f) 559,40G 560,00G
Adler Grp. (S/f) 0 1,04 1,01G Hann. Rück (5,75) 184,65G 183,70G +0,52 193,10 130,60 Alstom (S/f) 27,53G 27,66G
Euwax (S/a) 3,26 55,00G 55,00G Mühlbauer (S/f) 1,50 60,00G 61,00G Kering (14v) 570,50G 562,90 +1,35 615,50 438,20 Altria Group (S/f) 43,69G 43,20G Marriott (S/f) 158,32G 158,48G
Adler Real Est. (S/f) 0 4,96G 5,00G Heid. Cement (2,40) 66,14G 65,64G +0,76 66,46 38,84 L'Oréal (6v) 377,55G 372,55 +1,34 392,65 301,50
EV Digital (S/f) 0 6,55G 6,65G Müller Li.Log. (S/f) 1,20 7,00G 6,95G Henkel VA (1,85) 69,04G 68,56G +0,70 69,40 56,62 Am. Airlines 14,90 14,90G Mattel (S/f) 16,66G 16,66G
Adva Opt. (S/f) 0 23,00G 22,90G LVMH (10) 807,00 794,10 +1,62 828,90 532,00 McDonald's (S/f) 252,50 246,25G
Exasol (S/f) 0 4,46G 4,26G Mutares (F/ps) 1,50 20,05 20,15 Infineon • (0,32) 33,80G 33,77G +0,10 36,88 20,70 Amazon (S/f) 86,78 86,35
Air Berlin (S/f) 0 0,01G 0,00G Nokia (0,08) 4,41 4,40 +0,18 5,19 4,10 AMD (S/f) 72,87G 73,29G Mediobanca (S/f) 9,82G 9,85G
Exceet Gr. (S/f) 1,75 5,75 5,75G MVV Energie (S/a) 1,05v 33,60G 33,50G Mercedes-Benz • (5,20v) 73,72G 73,30G +0,57 75,51 50,28 Nordea (0,88v) 11,76G 11,97 –1,72 12,14 7,98
Alba SE (S/f) 4,17 26,70G 26,70G Merck (1,85) 179,20G 177,10G +1,19 202,30 153,25 Americ. Int. (S/f) 56,65G 57,08G Medtronic (S/f) 77,26G 76,90G
All for One Gr. (S/f) 1,45v 44,60G 44,10G Eyemaxx RE (S/f) 0 0,01G 0,01G MyBucks (S/f) 0 0,00G 0,00G Pernod-Ricard (4,12) 195,20G 197,80G –1,31 203,40 166,50
American Express (S/f) 164,04G 164,98G Merck (S/f) 101,20 100,00G
Mynaric (S/f) 22,60G 22,60G MTU (3,20v) 231,60G 231,70G –0,04 236,00 149,40 Prosus (0,14) 69,74G 71,00 –1,77 78,67 40,29
Allane SE (S/f) 0,06 13,00G 12,10G Fair Value (S/f) 0,39 5,15G 5,20G Münchner Rück • (11,6 329,00G 328,20G +0,24 335,70 205,40 Amgen (S/f) 221,85 221,30G Meta Platforms (S/f) 163,74 166,04
Safran (1,27v) 133,72G 133,72G 0,00 138,90 88,38
Allgeier (F/gs) 0,50 26,70 27,30 Fashionette 0 5,28G 5,31G Nagarro (S/f) 0 105,20G 99,60G Porsche Autom. VA (2,56) 54,18G 53,90G +0,52 89,92 49,82 Sanofi (3,56v) 89,16G 88,64 +0,59 106,04 76,92 Anglogold (F/f) 15,80 15,80 Micron Tech. (S/f) 51,90G 53,68G
Apple (S/f) 137,72 136,06 Microsoft (S/f) 236,25 231,20
Alstria Office REIT (S/f) 0,06v 7,30G 7,36G Ferratum (F/ps) 0,18 3,75 3,80 NanoFocus (S/f) 0 0,70G 0,71G Porsche Vz. (0) 112,30G 112,90G –0,53 118,40 81,04 Schneider El. (3,15v) 152,92G 153,92 –0,65 157,18 110,82
Qiagen (0) 43,04G 42,44G +1,41 49,28 38,11 Applied Materials (S/f) 111,00 109,70G Mitsubishi Heavy (S/f) 34,23G 34,32G
Altech Adv.Mat. (F/gs) 0 4,90 4,66 Fielmann (X/g) 0,75v 36,06 35,02 New Work (S/f) 6,72v 159,00G 155,20G Stellantis (1,34v) 17,23 17,16 +0,40 17,23 11,26
ArcelorMitt. 29,52G 29,05G Mizuho Fin. (S/f) 14,30G 14,50G
RWE StA (0,90v) 39,35G 39,18G +0,43 43,98 32,58 TotalEnerg. (3,86v) 59,15 58,04 +1,91 60,70 43,72
AlzChem Grp. (S/f) 1 20,30G 19,65G First Sensor (S/f) 0,42 58,00G 59,20G Nexr Techn. (S/f) 0 0,99G 0,99G
SAP • (2,05v) 107,72G 106,56G +1,09 112,74 79,62 Archer Daniels (S/f) 73,70 74,20G Moderna (S/f) 130,04 127,08G
Nexus (S/f) 0,20 53,90G 53,50G Unicredit (0,99v) 18,64G 18,99 –1,83 19,60 8,04
Amadeus (S/f) 3,04 125,40G 125,60G Foris (S/f) 0 2,52G 2,50G Sartorius VA (1,44v) 400,30G 399,20G +0,28 471,90 293,70 Vinci (4v) 107,78G 107,58 +0,19 109,96 80,03 Astellas Ph. (S/f) 12,97G 13,09G Mondelez Intl. (S/f) 61,50G 60,12G
Nfon (S/f) 0 6,42G 6,42G Moodys (S/f) 270,00G 271,10G
Artnet (S/f) 0 7,16G 7,16G Formycon (S/f) 0 78,00G 77,30G Siemens • (4,25) 144,88G 145,48G –0,41 152,12 93,78 Deutsche EuroStoxx 50-Aktien in Dax40 bzw. M-Dax enthalten Astrazeneca (S/f) 121,95G 121,95G
Noratis (S/f) 0,55 13,10G 13,20G Siemens Energy (0) 19,45G 19,39G +0,26 22,01 10,25 AT&T (S/f) 17,64 17,49G Motorola (S/f) 247,40G 246,30G
AS Creation (S/f) 0,90 10,40G 10,80G Fortec (S/f) 0,70 23,60G 23,60G
NorCom (S/f) 0 7,14G 7,30G Siemens Healthin. (0,95) 48,87G 48,76G +0,23 57,96 40,38
Atoss Softw. (S/f) 2,83v 160,80G 159,60G Francotyp-Pt. (S/f) 0 3,35G 3,35G BAE Syst. (F/f) 10,55 10,35 NatWest (S/f) 3,32G 3,32G
Nordwest Hdl. (S/f) 0,40 21,60G 21,60G Symrise (1,02) 96,80G 95,74G +1,11 116,05 91,98
Aumann (S/f) 0,10 13,42G 13,18G Friwo (S/g) 0 42,80G 43,00G Norma Gr. (S/f) 0,75 25,36G 25,44G Vonovia • (1,66) 22,57G 22,48G +0,40 47,84 18,59 Rohstoffpreise Baker Hughes (S/f)
Ballard Power (S/f)
29,02G 29,02G
5,09G 5,30G
NEC (S/f)
Nestlé (L/f)
33,60
107,84G
33,20G
105,40G
Aurelius (S/f) 1,50 15,53G 15,68G Frosta (S/f) 1,60 60,20G 60,20G Novem (S/f) 0,40 8,74G 8,80G VW VA • (26,62) 128,40G 128,78G –0,30 161,92 113,20 Bank America (S/f) 31,22xD 31,95G NetEase (S/f) 77,40G 78,00G
Auto1 Group (S/f) 0 7,30G 7,05G Fuchs Pet.StA (S/a) 1,02 31,75G 31,00G Nürnb. Bet. (S/f) 3,30 75,50G 75,50G Zalando (0) 37,14G 37,05G +0,24 53,14 19,25 Edelmetalle (Industriepreise) Fixing Vortag Barclays (S/f) 1,95G 1,98G Netflix (S/f) 294,65G 293,65G
Geratherm (S/f) 0,12 7,94G 8,00G OHB (S/f) 0,48 • auch im EuroStoxx 50 enthalten Gold London $ je Feinunze 1841,25 1824,60 Barrick Gold (S/f) 15,39G 15,35 Nike (S/f) 112,42G 111,10G
Baader (S/a) 0,05v 4,06G 4,05G 31,30G 30,90G
German Val. Prop. (S/f) 0 3,38G 3,46G OVB (S/f) 0,90 Berksh. Hathaway (S/f) 287,40G 285,30G Nintendo (S/f) 35,71 34,90G
Basler (S/f) 0,21 27,70G 28,00G 22,60G 22,40G 2.3.2023 Ankauf Verkauf Vortag
Bastei Lübbe (S/f) 0,40 4,60G 4,73G Gesco (S/g) 0,98 25,70G 25,50G
Paion (S/f) 0 0,67G 0,69G
M-Dax Schlusskurse* Goldbarren 1 kg (Euro) 54390,00 58620,00 58520,00
Beyond Meat (S/f) 16,55
BHP Billiton ADR (S/f) 60,50
15,84G
58,50G
Nissan Motor (S/f)
Nomura (S/f)
3,65G
3,77G
3,67G
3,88G
Bauer (S/f) 0 5,90G 6,02G GFT Technolog. (S/f) 0,35 37,45G 40,30G Pantaflix (F/f) 0 0,81 0,82 2.3. 21:45 Uhr Vortag %Ver 52W(H) 52W(T) Krügerrand 1 Uz (Euro) * 1736,50 1831,00 1823,50 Biogen Idec (S/f) 255,35G 255,05G Novartis NA (L/f) 79,50G 78,29G
Bavaria Ind. (S/f) 0 78,00G 78,00G GK Softw. (S/f) 0 187,00G 185,60G Paragon (S/f) 0 4,75G 4,54G Adtran (0,34) 15,30G 15,60G –1,92 24,92 15,30 Platin 1 kg (Euro) -,-- 31280,00 31290,00 BioNTech (F/f) 121,95 120,00 Novo-Nordisk (S/f) 135,50 134,22
BayWa (F/ps) 1,05 40,95 43,20 Glob. Fash. Gr. (S/f) 0 1,01G 1,04 Patrizia (S/f) 0,32 10,82G 10,86G Aixtron (0,30) 27,97G 29,75G –5,98 32,07 16,41 Silberbarren 1 kg (Euro) 615,10 678,88 687,03 Bk of Nova Scotia (S/f) 47,33 47,09G Nvidia (S/f) 220,10 212,65G
BayWa N.A. (S/f) 1,05 53,00G 52,60G Grammer (S/f) 0 13,40G 13,55G Pearl Gold (F/gs) 0 0,54 0,54 Aroundtown (0,23) 2,39G 2,36G +1,10 5,65 1,74 Boeing (S/f) 194,66G 191,56G NXP Semicond. 166,50G 167,50G
Grand City Pr. (S/f) 0,83 9,45G 9,29G Petro Welt (S/f) 0 Aurubis (1,80) 92,94G 93,86G –0,98 119,00 51,18 Bombardier (S/f) 47,40 46,60G OMV (S/f) 45,81G 45,91G
BB Biotech (X/f) 2,85v 54,40 53,90 1,95G 1,97G
Bechtle (0,55) 40,33G 40,23G +0,25 53,80 32,53 Booking Hldg. (S/f) 2435,00 2390,50G Oracle (S/f) 81,80 80,90G
Grenke (S/f) 0,51 29,26G 30,10G Pferdewtn. (S/f) 0,10 10,00G
Berentzen (S/f) 0,22 6,56G 6,58G 9,96G Befesa (1,25) 44,12G 48,12G –8,31 73,50 29,10 Industriemetalle (EUR/100 kg) Tiefst Höchst Vortag BP Plc (S/f) 6,36 6,24G
Bertelsm.01 (S/f) 15 274,00 275,40 H&R (S/f) 0 5,92G 5,94G PharmaSGP (S/f) 0,45 25,90G 25,60G Boss (0,70) 66,06G 65,22G +1,29 66,08 42,09 Blei (LME) Bristol-Myers (S/f) 65,67 64,89G Panasonic (S/f) 8,28 8,08
198,57 198,76 201,58
Paychex (S/f) 103,92G 103,72G
Bertelsm.92 (S/f) 10,88 180,00 177,00G Haemato (F/f) 1,10 20,80 21,20 Philomaxcap (S/f) 0 0,93G 0,93G Carl Zeiss Meditec (1,10v) 132,65G 128,55G +3,19 154,10 102,35 Kupfer (DEL) 852,51 853,55 863,23 Campbell S. (S/f) 49,08G 48,53G
CTS Eventim (0) 59,90G 60,80G –1,48 69,40 40,44 Kupfer Wieland PayPal (S/f) 70,01 69,16G
Bertrandt (S/g) 0,85 48,40G 48,60G Hamb. Hafen (S/f) 0,75 11,84G 11,98G Plenum (S/g) 0 5,85G 5,85G 985,71 -,-- 995,36 Canon (S/f) 20,09G 20,44 PepsiCo (S/f) 163,22xD 160,52G
PNE (S/f) 0,08 15,90G 15,92G Delivery Hero (0) 37,43G 37,51G –0,21 57,76 23,90 Carrefour (S/f) 18,24 18,15G
Zinn (LME-Lager) 2338,30 2343,01 2418,44

festliche Mode
Dürr (0,50) 34,74G 36,02G –3,55 36,66 19,76 Pfizer (S/f) 38,10 37,66G
Princess Pr. (S/f) 0,68 9,70G 9,62G Cemex ADR (S/f) 4,96G 4,76G
ProCredit (F/ps) 0v 5,24 5,24 Encavis (0,30) 17,60G 17,60 0,00 24,67 14,30 Aluminium 99,7% 253,00 253,00 251,00
Cendant (S/f) 202,50G 204,45G
Philips (S/f) 15,27G 15,34G
Evonik Ind. (1,17) 20,20G 20,20G 0,00 26,56 16,56 Messing MS 58 (1. Stufe) 783,00 806,00 811,00 Procter & Gamble (S/f) 132,08 128,94G
Progress (S/a) 1,50 31,20G 32,00G Check P. Softw. (S/f) 115,16G 115,70G
Evotec (0) 16,61G 16,61G 0,00 29,63 14,82 Messing MS 58 (2. Stufe) 870,00 870,00 876,00 Raytheon Tech. (S/f) 92,80 91,80G
Abschlussball PSI (S/f) 0,40 24,45G 24,70G Chevron (S/f) 152,52G 151,78G
Fraport (0) 49,65G 50,22G –1,14 58,68 35,57 Metallbasis 63/37 823,00 823,00 829,00 China Mobile (F/f) 7,29 7,19 Relx (S/f) 28,55G 28,63G
Publity (S/f) 0 27,30G 27,00G Freenet (1,68v) 23,69G 23,64G +0,21 26,87 18,66 Quelle: W.C.Heraeus GmbH bzw. Allg. Gold- und Silberscheideanstalt AG Renault (S/f) 42,02G 42,23G
Ciena (S/f) 45,50G 45,44G

Konfirmation
PVA Tepla (S/f) 0 23,94 25,78G Fuchs Pet.VA (1,03) 39,22G 38,66G +1,45 39,24 24,28 Cisco Systems (S/f) 45,40G 45,28G Repsol (S/f) 15,20G 15,21G
Q-Soft (S/g) 0,04v 4,00G 4,00G GEA Group (0,90) 41,75G 41,74G +0,02 42,57 31,20 Citigroup (S/f) 48,04 48,22G Rio Tinto (S/f) 68,57G 68,20
Gerresheimer (1,25v) 84,65G 83,15G +1,80 84,65 46,78 Energie und Agrar 2.3. Vortag Clariant (L/f) 15,21G 15,32G Roche GS (L/f) 274,00G 268,55G
Q.beyond (S/f) 0 0,96G 0,98G Hella (3,10v) 80,95G 80,80G +0,19 82,05 51,52 Brent Öl (Settlement, ICE) US-$/Barrel 84,43 84,17 Coca Cola (S/f) 56,14G 55,15G Ryanair (S/f) 14,89G 14,87G
R.Stahl (S/g) 0 16,60G 16,80G HelloFresh (0) 19,71G 20,55G –4,09 46,83 19,27 Sacyr Valleher. (S/f) 3,00G 3,06G
Colgate-Palm. (S/f) 69,20G 67,96G
Jungheinrich (0,68) 34,52G 35,26G –2,10 37,20 19,78 WTI Öl (Spotpreis, US-Golfküste) US-$/Barrel 78,16 77,69
igam Raveno (S/f) 0 0,90G 0,90G Comcast (S/f) 34,43G 34,34G Samsung Electr. (S/f) 962,00 956,00G
Bräut 17,68 Erdgas (Settlement, ICE) Pence/Therm
K+S (0,20) 22,27G 22,67G –1,76 36,39 118,31 118,50
RCM Bet. (S/f) 0,07 1,86G 1,86G
r den Conoco Ph. (S/f) 102,02 99,96G Schlumberger (S/f) 51,60G 51,40G
. 18,75 Strom (Mittelwert, OTC) Euro/MWh
ü Kion Group (1,50) 36,58G 37,79G –3,20 78,36 136,00 143,50
alles f Readcrest Cap. (S/f) 0 0,62G 0,72 Credit Agricole (S/f) 11,26G 11,40 Securitas (S/f) 7,95G 7,96G
46
n ab 1
Knorr-Bremse (1,85) 64,30G 65,68G –2,10 75,86 42,38 Kaffee (Settlement, Nybot) US-Cent/lb 185,30 190,40
. Größe ngsservice
Realtech (S/f) 0 1,28G 1,27G
Rhön-Klin. StA (S/f) 0 13,05G 13,00G
Lanxess (1,05) 43,63G 43,71G –0,18 47,79 28,40 Weizen (Settlement, Euronext) Euro/t 275,50 271,50
Crédit Suisse (L/f) 2,57G 2,72G Sharp Corp. (S/f)
Shell (F/f)
6,25G
29,18
6,39G
28,91
. ru LEG Immobilien (0v) 68,94G 66,80G +3,20 116,55 52,38 Zucker (Spot,Nybot) US-Cent/lb Daiwa Sec. (S/f) 4,34G 4,42G
Ände
20,31 20,57 Shiseido (S/f) 42,63G 42,64G
Ringmetall (S/f) 0,09 4,02G 4,05G Lufthansa (0) 9,86G 9,89G –0,23 9,96 5,26 Deere & Co. (S/f) 397,20G 392,80G
Soc. Générale (S/f) 26,40G 26,72G
SAF Holland (F/ps) 0,35 12,11 12,01 Nemetschek (0,39) 54,32G 53,36G +1,80 94,70 43,30 Quelle: Dowjones.de Dell Techn. (S/f) 36,91G 37,89G
DuPont (S/f) 68,64G 69,27G Softbank (S/f) 38,42 37,95
Salzgitter (S/f) 0,75 40,68G 40,60G Nordex (0v) 14,36G 14,55G –1,31 17,45 7,10
ProSieben.Sat.1 (0,80) 9,30G 9,09G +2,29 12,77 6,45 Solvay (F/f) 106,40 107,10
Sartorius StA (S/f) 1,43v 318,50G 315,00G Ebay (S/f) 42,98G 42,88G Sony (F/f) 77,80 78,76
Puma (0,72) 56,54G 56,54G 0,00 80,06 41,73 Eli Lilly (S/f) 296,20 295,70
Schaeffler (F/f) 0,50 7,04 6,91 Stand. Chart. (S/f) 8,75G 8,80G
Schl. Wach. (S/a) 0,60 15,60G 15,50G
Rational (10)
Rheinmetall StA (3,30)
600,00G
246,70G
611,00G
246,60G
–1,80
+0,04
694,80
259,20
401,40
136,45 Wechselkurse Emerson (S/f)
Endesa (S/f)
77,72G 77,85G
18,20G 18,44G
Starbucks (S/f) 96,40G 95,01G
Schwabenvrl. (S/g) 0 1,50G 1,50G RTL Group (5) 45,54G 44,98G +1,24 54,10 30,94 Swiss Re (L/f) 97,54G 96,84G
Devisen (1 Euro entspricht) Bargeld (1 Euro entspricht) Enzon (S/f) 0,22G 0,22G Swisscom (L/f) 585,60G 576,80G
Schweizer El. (S/g) 0 4,50G 4,28G Scout24 (0,85) 51,96G 53,04G –2,04 62,12 46,33 Ankauf* Verkauf* Ankauf* Verkauf* Ericsson (S/f) 5,20 5,20G
raithle.com Secunet (S/f) 5,38 230,00G 232,00G Siltronic (3) 69,45G 70,10G –0,93 100,80 51,80 USA 1,0597 1,0657 $ 1,01 1,12 $ Expedia (S/f) 98,57G 99,42G Takeda Pharma (F/f) 28,94 28,60
Sedlmayr (S/f) 44 2200,00G 2220,00G Sixt StA (3,70) 125,00G 124,70G +0,24 140,60 79,60 Dänemark 7,4213 7,4613 dKr 7,10 7,88 dKr Exxon Mobil (S/f) 104,98 103,88G Tencent (S/f) 43,00G 43,20
Oberdorf 9, 73650 Winterbach, 07181-72110 Serviceware (S/f) 0 6,74G 6,74G
Software (0,76) 19,35G 19,06G +1,52 33,18 18,49 Großbritannien 0,8846 0,8886 Brit. £ 0,85 0,94 Brit. £
Fannie Mae (S/f) 0,42G 0,42G
Tesla (S/f) 179,02 190,24
Stabilus (1,75) 63,20G 64,00G –1,25 66,00 40,05 Japan 144,7900 145,2700 Yen 138,20 154,02 Yen Teva Pharma (S/f) 9,36 9,32G
Bet-at-Home (S/f) 0 6,23G 6,27G Hamborner R. (S/g) 0,47v 7,48G 7,47G SFC Energy (S/f) 0 21,65G 21,75G Ströer (2,25) 53,15G 53,00G +0,28 69,00 34,62 Kanada 1,4395 1,4515 Can. $ 1,38 1,54 Can. $ Fanuc (S/f) 161,90G 161,85 Texas Instrum. (S/f) 161,72G 161,36G
SGL Carbon (S/f) 0 8,88G 9,07G TAG Immobilien (0v) 7,49G 7,30G +2,53 21,89 5,41 Norwegen 11,0608 11,1088 nKr 10,56 11,77 nKr Fedex (S/f) 191,90G 192,64G Thales (S/f) 134,15 133,85G
Beta Systems (S/f) 0,04v 41,00G 41,00G HanseYachts (S/f) 0 3,10G 2,95G
SGT Germ. Priv. Eq. (F/f) 0,02 1,50 1,49 Talanx (2v) 45,46G 45,48G –0,04 46,52 33,54 Schweden 11,1163 11,1643 sKr 10,62 11,82 sKr First Solar (S/f) 183,44 183,22G Thoms. Reuters (S/f) 114,00G 113,00G
Bijou Brigitte (S/f) 0 41,30G 39,90G Hapag-Lloyd (S/f) 63v 285,20G 281,20G Foot Locker (S/f) 41,13G 40,38G
Shop Apotheke (S/f) 0 67,22G 66,78G TeamViewer (0) 15,24G 15,21G +0,20 15,71 7,68 Schweiz 0,9969 1,0009 sfrs 0,96 1,06 sfrs Toshiba (S/f) 28,50G 28,73
Bike24 (S/f) 0 3,42G 3,57G Hartmann (F/f) 8 228,00 228,00 Ford Motor (S/f) 11,59G 11,54G
SHS Viveon (S/f) 0 1,70G 1,75G Telefonica Dtl. (0,18v) 2,88G 2,90G –0,69 3,01 2,01 Toyota (S/f) 12,80 12,94
Bilfinger (S/a) 1,30v 37,90G 37,32G Hawesko (S/f) 2,50 42,50G 42,70G ThyssenKrupp (0,15) 7,28G 7,19G +1,25 9,79 4,18 Fujitsu (S/f) 121,35G 118,60G Trans Cosmos (S/f) 22,80G 22,80G
SLM Solutions (S/f) 0 19,44G 19,44G
Biofrontera (S/f) 0 1,27G 1,27G Heidelb. Druck (S/f) 0 1,77G 1,71G United Internet (0,50) 20,21G 20,52G –1,51 32,28 18,09 Ägypten 31,6243 33,1243 Ägy. £ 25,18 80,85 Ägy. £ Geberit (L/f) 508,00G 502,00G Travelers C. (S/f) 172,24G 172,48G
SM Wirtsch. (S/g) 0,26 6,10G 6,10G
Biotest VA (S/f) 0,04 33,60G 33,50G Heidelbg. Bet. (X/f) 0 106,00 100,00 Vantage Towers (0,63) 33,80G 33,76G +0,12 34,82 24,90 Australien 1,5665 1,5865 Aus. $ 1,50 1,68 Aus. $ Gen Digital (S/f) 18,08G 17,95G Trend Micro (S/f) 43,32G 43,88
SMA Solar (S/f) 0 72,60G 76,55G Verbio (0,20) 47,28G 47,54G –0,55 87,95 39,46 Brasilien 5,2665 5,5665 Real 4,66 6,37 Real
BMW VA (S/f) 5,82 91,90G 91,45G Helma Eigenh. (S/f) 1,72 16,15G 16,55G General Electric (F/f) 79,90 79,00 UBS (L/f) 20,05G 20,22G
SMT Scharf (F/f) 0 11,10 11,10 Wacker Chemie (8) 150,30G 149,25G +0,70 186,90 98,70 Bulgarien 1,8971 1,9971 Lev 1,95 1,95 Lev General Motors (S/f) 36,66xD 36,23G
Bor. Dortmd. (S/f) 0 4,29G 4,26G Hensoldt (S/f) 0,25 32,60G 32,10G Unilever (S/f) 47,38 46,62
SNP (S/f) 0 28,60G 28,35G China 7,2884 7,3884 Renminbi 6,65 8,18 Renminbi GlaxoSmithkl. (S/f) 16,18G 16,06G
Brain (S/f) 0v 6,82G 7,14 Hermle VA (S/g) 9,05 225,00G 225,00G Unisys (F/f) 4,44 4,66
Brau Rvbg. (S/a) 0 1750,00G 1750,00G Highlight C. (F/ps) 0 3,58 3,60
Softing (S/f) 0,10
SolarWorld (S/f) 0
6,10G 6,14G
0,25G 0,27G
Indizes Schlusskurse* Hongkong 8,2920 8,3920 HK $ 7,78 9,43 HK $ Gold Fields (S/f)
Goldm. Sachs (S/f)
8,65G 8,65G
327,20G 324,15G
United Parcel Serv. (S/f) 171,80G 172,64G
Indien 86,9300 88,5300 Rupie 73,34 108,43 Rupie Utstarcom (F/f) 3,78 3,54
Hochtief (S/f) 4v 65,34G 65,04G
Cancom (S/f) 1 33,84G 33,66G
Homag (S/f) 1,01 42,60G 43,00G
Sporttotal (S/f) 0 0,76G 0,76G Deutsche Veränderungen 52 Wochen Kenia 134,1825 134,2199 Schilling 120,90 154,01 Schilling Halliburton (S/f) 35,25 35,12G Verisign (S/f) 183,10G 183,98G
Cantourage (F/f) 0 10,20 10,06 Steico (S/f) 0,40 51,90G 52,90G 2.3.2023 absolut % 52W(H) 52W(T) Malaysia 4,6184 4,9184 Ringgit 4,68 4,69 Ringgit Harley Davidson (S/f) 43,85xD 44,42G
Home24 (X/f) 0 7,01 7,01 Vertex Ph. (S/f) 274,90 273,20G
Capsensixx (X/f) 0 15,50 15,50 Steinhoff (F/f) 0 0,02 0,02 Dax 15327,64 +22,62 +0,15 15658,56 11862,84 Marokko 10,6791 10,7591 Dirham 8,44 13,22 Dirham Hasbro (S/f) 50,69G 51,05G
HomeToGo (S/f) 0 3,00G 3,00G Vestas Wind (S/f) 27,71 27,84G
Cenit Sys. (S/g) 0,75 12,65G 12,80G Stemmer Im. (S/f) 0,75 39,50G 40,00G L-Dax 15342,68 –3,21 –0,02 15551,87 11928,51 Mexiko 19,1234 19,3634 Peso 17,57 21,84 Peso Heineken NV. (S/f) 99,18 96,82 Visa (S/f) 205,50G 204,50G
Hornb. Hld. (S/f) 2,40 77,65G 77,30G STINAG (S/f) 0,42 15,40G 15,80 M-Dax 28447,23 –132,04 –0,46 32104,73 21456,66 Neuseeland 1,6927 1,7167 NZ-$ 1,62 1,82 NZ-$ Hennes & Mauritz (S/f) 11,92G 11,81G
Ceontronics (S/f) 0,15 4,59G 4,59G Vodafone Group (F/f) 1,13 1,12
HWA (S/f) 0 9,50G 9,50G Tec-Dax 3202,25 –2,27 –0,07 3393,53 2588,59 Philippinen 57,6600 59,2600 Peso 49,35 72,17 Peso Hitachi (S/f) 47,55G 47,95G
CEWE Stiftung (S/f) 2,35 91,90G 92,70G Sto VA (S/a) 5 153,20G 151,60G S-Dax 13431,59 +14,80 +0,11 14948,33 10102,75 Wal-Mart (S/f) 132,32G 131,30G
Hypoport (S/f) 0 141,50G 139,10G Polen 4,6604 4,7084 Zloty 4,39 5,07 Zloty Home Depot (S/f) 274,80G 272,45G
Cherry (S/f) 0 7,81G 7,60G Stratec (S/g) 0,95 74,90G 76,70G REX 123,15 –0,35 –0,28 143,86 123,15 Walgreens (S/f) 32,99G 32,90G
Rumänien 4,8965 4,9465 Leu 4,44 5,59 Leu Honda Motor (S/f) 24,11G 24,49G
Clean Logistics (F/f) 0 0,10 0,11 Ibu-Tec (S/f) 0 33,10G 32,75G STS Group (S/f) 0,04 5,10G 5,06G Bund Future (Ind.) 131,48 –0,33 –0,25 171,34 131,31 Honeywell (S/f) 180,82G 180,78G Walt Disney (S/f) 92,56G 92,31G
Russland 79,4429 80,6386 Rubel 72,18 93,79 Rubel
Cliq Digital (S/f) 1,10 30,25G 29,30G Indus (S/f) 1,05 23,20G 23,00G Südzucker (S/a) 0,40 16,01G 16,05G Saudi-Arabien 3,9484 4,0284 Rial 3,63 4,53 Rial Howmet Aero. (S/f) 40,40 39,80G Wells Fargo (S/f) 42,86G 43,69G
Infas Hld. (S/f) 0,05 3,84G 3,84G Süss MicroT. (S/f) 0,16 21,90G 21,55G Internationale Singapur 1,4238 1,4398 Sing. $ 1,35 1,54 Sing. $ HP (S/f) 26,75G 27,06G Western Digital (S/f) 35,49G 35,70G
Clockchain (F/f) 0v 2,24 2,24 Euro Stoxx 50 4240,59 +24,84 +0,59 4316,17 3249,57 Wharf. Holdings (S/f) 2,10G 2,04G
Co.Don (S/f) 0 0,03G 0,02G Init Innovation (S/g) 0,55
27,50G 27,45G Surteco (S/f) 1 19,20G 19,25G Südafrika 19,1936 19,4336 Rand 18,16 22,31 Rand HP Enterprise (S/f) 14,47G 14,54G
FTSE 100 7966,75 +38,34 +0,48 8049,32 6715,16 HSBC Hold. (S/f) 6,95G 7,19G Wolters Kluwer (S/f) 111,50G 111,60
Compleo (S/f) 0 3,55G 3,40G InnoTec (S/f) 0,75 8,84G 8,82G Suse (S/f) 0 18,18G 18,31G Dow Jones 33043,87 +382,03 +1,17 35492,22 28660,94 Thailand 36,4500 37,4500 Baht 34,59 40,82 Baht
Humana (S/f) 464,00G 462,55G Workday (S/f) 173,58G 172,46G
Instone (S/f) 0,62 8,69G 8,65G SWD Salz (S/g) 1,65 93,00G 93,00G Nasdaq 11475,85 +96,37 +0,85 14646,90 10088,83 Tschechien 23,2760 23,6760 Kronen 22,20 25,45 Kronen
CompuGroup (S/f) 0,50 44,40G 44,88G Hyundai Motor (S/f) 32,90G 32,70G Xerox (S/f) 15,46G 15,51G
Intershop (F/ps) 0 2,71 2,78 Synlab (S/f) 0,33 6,72G 6,88G S&P 500 3986,32 +34,93 +0,88 4637,30 3491,58 Türkei 20,0271 20,1271 Lira 18,35 21,97 Lira
Coreo (S/f) 0 0,75G 0,74G Tunesien 3,2621 3,3321 T-Dinar 2,73 4,76 T-Dinar IBM (S/f) 120,70G 120,10G Zoom Video (S/f) 65,93 70,31
Intertainment (S/f) 0 0,46G 0,38G Syzygy (S/f) 0,22v 5,90G 5,96G Nikkei 27498,87 –17,66 –0,06 29191,47 24681,74
Corestate (S/f) 0 0,58G 0,60G MSCI World 2706,79 –7,79 –0,29 3110,81 2367,69 Ungarn 371,7400 376,9400 Forint 350,34 414,14 Forint Immunogen (S/f) 3,73G 3,52G Zurich Ins. (L/f) 448,20G 444,70G
Intica (F/ps) 0 8,40 8,40 Takkt (S/a) 1v 14,60G 14,18G
CPU Softw. (S/f) 0 2,02G 2,02G *letzter veröffentlichter Kurs Referenzwechselkurse für Devisen der LBBW, * von Euro durch die Banken Weitere Informationen unter www.boerse-stuttgart.de
InVision (S/f) 0 9,40G 9,40G Technotrans (F/ps) 0,51 26,70 28,00
CropEnergies (S/f) 0,45 11,74G 11,74G
ItN Nano (S/f) 0 0,01G 0,01G Traton SE (S/f) 0,50 15,72G 15,47G
CureVac (S/f) 0 7,48 7,60G
Cyan (S/f) 0 1,56G 1,56G Jenoptik (S/f) 0,25 32,54G 32,76G TUI (S/f) 0 17,24G 17,77G Fonds Deka Struk.: Chance 0,19 65,89 65,91
Deka Struk.: Ertrag Pl 0,16 36,94 36,98
DWS Telemedia
DWS Top 50 Asien
0,05 184,04 185,72
T 191,36 191,53
HausInvest 0,65 43,63 43,63 Swisscanto Green Inv.*0,00 186,39 185,58
Jost Werke (S/f) 1,05 54,10G 53,70G Umweltbank (M/f) 0,33 12,15b 12,15b Industria * 1,78 137,84 137,90 Templ. Global* 0,00 29,21 28,98
Datagroup (S/f) 1,10v 68,60G 68,20G Deka Struk.: Wachst. 0,15 36,51 36,57 DWS Top Dividende 4,30 133,93 134,07 Int.ImmoProfil 0,55 58,51 58,51 Templ. Growth* T 18,93 19,01
KAP Bet. (S/f) 1 15,30G 15,00G Uniper (S/f) 0,07 2,82G 2,73G Ausschüttung in Euro 2.3. 1.3. All.R. Eur.Eq. Div.* 2,81 125,35 125,23
Datron (S/f) 0,20 11,70G 11,90G Deka Struk.:2 Ch.Plus 0,16 58,15 58,09 DWS Top Europe 2,55 180,45 182,64 Invesco Euro. C. Akt. 3,50 173,92 175,05
KHD Humb. (S/f) 0,34 10,00G 10,80B United Labels (S/f) 0 2,76G 2,76G AlteLeipzigerA 1,00 112,67 113,97 UBS Akt.Spec. I D.* T 779,93 781,23
Delignit (S/f) 0 6,05G 5,90G All. Adifonds* 0,17 130,45 131,29 Deka Struk.:2 Chance 0,15 51,00 51,01 DWS Top Portf. Offensiv T 78,63 78,95 Uni21.Jahrh.* 0,02 41,88 42,21
JPMF-Pacific-Eq. A $ T 121,01 121,93
Demire (S/f) 0,31 2,46G 2,50G Klassik Rad. (F/gs) 0,21 4,50 4,52 USU Software (S/g) 0,50 20,60G 20,40G All. Adiverba* 2,40 188,38 188,70 AlteLeipzigerR 0,40 35,85 36,07
Deka Struk.:2 Ertrag Pl 0,16 37,26 37,30 DWS Top World 0,05 148,33 148,94 UniAsia* T 77,51 76,60
Klöckner Co. (S/f) 1 10,43G 10,40G Uzin Utz (S/f) 1,80 55,60G 55,60G Amd. Europ. SmCap* T 180,77 182,22 DWS US-Growth 0,05 330,53 331,90 Kapital Plus* T 63,98 64,21
Dermapharm (S/f) 2,17 38,82G 38,36G All. Best Style Eurol. Eq.*
3,09 166,58 167,02 Deka Struk.:2 Wachst. 0,14 33,49 33,55 UniDeutschl.* T 226,05 226,86
Koenig&Bauer (S/f) 0 19,16G 19,36G Va-Q-Tec (S/f) 0 25,55G 25,60 All. Biotechnologie* 0,00 202,89 202,85 Amd. Gl. Ec.* T 371,70 373,63 Deka Technologie CF 0,12 55,92 56,36 DWS Verm.bild.f. I 0,05 231,61 230,59 LBB-Europa 0,62 81,21 81,97 UniDyn. Europa A* 0,06 126,47 127,05
Deutz (S/f) 0,15 5,92G 5,87G
KPS (S/f) 0,19v 3,79G 3,78G Valora Effekt. (S/g) 0 1,38G 1,37G Ampega Gl. Rent. 0,10 15,59 15,69 Deka Technologie TF 0,10 44,57 44,92 DWS Verm.bild.f.R 0,18 14,76 14,80 LBBW Akt. Europa* 0,51 43,00 43,29 UniDyn. Global -net-* 0,03 55,09 55,64
DFV Dt. Fam. Vers. (S/f) 0 9,18G 9,03G All. Em. Mrkt. Eq. Div.* 0,00 114,07 114,92
Ampega Rend. 0,10 18,82 18,90 DWS Vors.AS Dyn. T 144,90 145,67 LBBW BalanceCR20 0,30 42,55 42,59 UniDyn. Global A* 0,04 87,64 88,51
DIC Asset (S/f) 0,75v 9,14G 8,42G Kromi Logistik (S/f) 0 8,60G 8,60G Vapiano (S/f) 0 0,06G 0,06G All. Eur. Eq. Growth* 1,61 320,53 322,71 Deka TeleMed. TF 0,05 84,10 84,89
Ampega Res. Rentenfd.0,10 47,93 47,96 DWS Zukunftsstr.Akt. T 55,36 55,76 LBBW BalanceCR40 0,32 49,50 49,53 UniEuro Aktien* 1,15 84,88 85,23
Dinkelack. (S/g) 32v 1500,00bB1400,00 Krones (S/f) 1,40 114,80G 114,70G Varengold (S/f) 0 7,10G 7,30G All. Euro Rentenf.* 1,02 49,11 49,28 DekaFonds 1,92 115,09 116,59
LBBW BalanceCR75 0,35 65,08 65,05 UniEuropa* T2565,392585,16
KSB StA (S/f) 12 494,00G 488,00G Varta (F/f) 2,48 28,26 28,25 AriDeka 1,36 78,84 79,54 DekaL.Team Gl.Sel.TF 0,11 226,07 227,77 Europa Aktienfds ULM FP*T 93,21 93,91
DMG Mori (S/f) 1,03 42,40G 42,10G All. Europazins* 0,53 47,89 48,00 LBBW Div.-Str. Euro* 1,30 37,71 37,90 UniEuropaRenta* 0,34 38,65 38,88
KSB VA (S/f) 9 443,00G 448,00G Veganz 0 12,50G 12,45G Axa Immoselect 0,10 0,21 0,21 DekaLux BioTech CF 0,24 534,23 529,55 Fidelity Euro Blue Chp 0,25 24,56 24,39 LBBW FP Wachst.* T 66,68 67,18
DocCheck (S/f) 1 12,75G 13,10G All. Europe Eq. SRI* 1,38 154,40 154,62 UniEuroRenta* 0,10 56,66 56,81
KST (S/f) 0,07 1,20G 1,20G Ver. Filzfab. (M/f) 18,61 610,00G 610,00G Axa Welt* 1,10 158,31 159,32 DekaLux BioTech TF 0,22 484,03 479,79 Fidelity Europ.Growth 0,12 16,62 16,52 LBBW Geldmarktf.* 0,12 47,30 47,30
Dr. Hoenle (S/f) 0v 18,12G 17,80G All. Europe Eq. Val.* 0,00 128,59 128,50 UniEuroStoxx 50 A* 0,89 64,41 64,85
KWS (S/f) 0,80 62,30G 62,70G VIB Vermg. (S/f) 0v 19,24G 18,88G Axa WF G. HY Bd* T 84,17 84,27 DekaLux Pharmatech 0,23 405,74 406,26 Fidelity Fds Intern. Fd. 0,08 60,40 60,12 LBBW Geldmarktf. I* 0,37 92,59 92,59 UniFonds* 0,60 54,45 54,67
Drägerw. StA (S/f) 0,13 36,50G 36,60G All. Float. Rt. Nt. Pl.* 0,05 96,71 96,70
DekaRent-Internat. 0,30 16,05 16,12 Fidelity FPS Gl. Gr. 0,00 23,34 23,39 LBBW Nachh. Aktien* 0,53 118,81 119,45
Drägerwerk (X/f) 0,19 41,45 41,30 Laiqon (F/f) 0 8,64 8,68 Villeroy&Boch (S/f) 1 20,00G 19,95G All. Fondsv. 47-51* T 46,56 46,58 Basler International 0,17 113,17 113,40
DekaSpezial 1,16 477,15 479,27 LBBW Rent.Eur.Flex* 0,00 29,51 29,58
UniGlobal* 2,80 319,85 322,19
Viscom (S/f) 0,20 9,66G 9,88G Basler-Aktienf. 0,05 75,25 76,22 Fondak* T 190,86 190,00 UniGlobal -net* 0,50 192,66 194,05
Dt. Balaton (F/f) 0 1700,00 1700,00 Leifheit (S/f) 1,05 16,26G 16,98G All. Food Security* 0,00 93,03 92,85 DekaTresor 1,00 81,52 81,53 LBBW RS Flex* 0,00 51,14 50,84
Vita34 (S/f) 0 6,22G 6,20G Basler-Rentf. 0,28 19,94 19,99 Fondis* T 108,65 109,16 UniGlobal Vorsorge* 0,00 272,71 274,99
Dt. Beteil. (S/f) 0,80 30,40G 29,90G Leoni (S/f) 0 2,96G 2,93G All. Glob.Eq.Ins.* 0,33 166,00 166,13 DWS Akkumula T1562,301561,65 Fondra* T 110,76 111,26 LBBW Schwellenldr.* 0,66 74,53 74,49 UniImmo: Deutschl.* 1,15 95,54 95,54
Vitesco (S/f) 0 63,55G 65,60G BGF World Min. $* T 66,27 64,08
Dt. Euroshop (S/f) 0,99 20,96G 21,16G Logwin (S/f) 6 290,00G 292,00G All. Global Eq. Divid.* 0,47 134,48 134,88 DWS Art. Intell. 0,05 276,20 274,47 Frankf. Sparinv. Deka 1,38 149,79 151,80 LBBW-Rentenf. Shrt.T.*0,08 38,75 38,77 UniImmo: Eur.* 1,00 54,21 54,22
Vivanco (S/f) 0 0,66G 0,69G BW Renta* 0,10 24,65 24,73
Dt. Forfait (F/gs) 0 2,20 2,18 LPKF Laser (S/f) 0 12,11G 11,89G All. Informationst.* 0,00 394,81 395,35 DWS Bildungsf. T 116,01 116,30 FT AccuGeld* T 68,86 68,85 Magellan Sic. Ac.* T 20,38 20,62 UniJapan* T 58,86 59,21
Vivoryon (F/f) 0 15,00 14,36 BW Renta Inter.* 0,52 37,64 37,79 UniKapital* T 103,00 103,46
Dt. Kons. REIT (S/f) 0,48v 7,88G 7,96G Ludw. Beck (S/f) 0 27,20G 27,20G All. Int. Rentenf.* 0,38 42,82 42,97 DWS Biotech T 245,10 237,21 Fürst Fugger Div. Sel. ESG
0,00 9,97 9,99 Main F.av.-gard.St.* T 145,15 145,47
Voltabox (S/f) 0 2,42 1,88G UniKapital-net* 0,42 36,32 36,48
Dt. RE (S/f) 0,04 10,90G 10,60G M1 Klinik. 0 6,48G 6,70G Vorwerk,Frdr. (S/f) 0,20 9,70G All. Interglobal* 0,00 426,66 428,67 Concentra* T 127,00 126,19 DWS Cov. Bond 0,05 46,49 46,51 Fürst Fugger Divid. Sel.0,00 130,46 130,63 Meag Euroinvest* 2,01 95,56 96,15
9,62G Fürst Fugger Dynamik T 14,40 14,35 Meag Proinvest* 2,60 194,44 195,19 UniMarktführer -net- A*0,30 70,31 70,43
Dt. Rohstoff (S/f) 0,60 28,00G 27,90G Mainova (S/f) 10,84 490,00G 490,00G Vossloh (S/f) 1 All. Nebenwerte* 0,00 282,98 284,93 DEGI Europa 0,05 0,45 0,45 DWS Deutschland T 245,11 248,89
40,65G 40,50G Fürst Fugger Flex 0,00 11,48 11,48 Metzler Euro Growth* 1,08 230,65 231,94 UniMarktführer A* 0,45 70,08 70,20
Dt. Wohnen (S/f) 0,04 21,16G 20,90G Manz (S/f) 0 22,50G 22,80G VW StA (S/a) 26,56 All. Orient. Income* T 340,03 342,07 Deka Eur. Nebenw. CF 0,00 143,02 144,21 DWS Euro Reserve T 130,95 130,94
165,00G 167,00G Fürst Fugger Multitr. Dp.pl.T 13,84 13,85 Metzler Europ.Sm.C.* 1,86 333,79 337,19 UniMid&SmallCaps T* T 60,97 61,37
All. Rentenfonds* 1,30 71,26 71,58 Deka Europa Pot. CF 0,43 153,27 154,38 DWS Europ. Akt. 0 T 309,03 311,36
Fürst Fugger Mutlitr. Pl. T 13,52 13,55 Metzler Global Sel.* 0,48 82,42 82,78 UniRak* 0,84 132,57 133,16
Wacker Neus. (S/f) 0,90 19,89G 20,16G All. Rohstoffonds* 1,80 89,17 88,92 DWS Europ. Opp. 5,28 423,58 428,72
Deka Europa Pot. TF 0,39 137,13 138,13 Metzler Wachst. Int.* T 246,91 249,49 UniRak Konserv. A* 0,46 105,97 106,26
Kursangaben ohne Gewähr Nachfrage überwog. M=Um Angebot u. WashTec (S/f) 2,90 39,25G 39,25G All. Strat. 2031 Pl.* T 57,58 57,95 DWS Eurorenta 0,28 45,08 45,25 G. Komf. Dyn. Glob.* 0,32 92,68 92,79 UniRenta* 0,28 16,77 16,88
Deka Europa Sel. 1,56 90,93 91,98 Multirent-Inv. 1,13 29,67 29,71
Nachfrage auszugleichen, ist der Makler WCM Bet. (S/a) 0,22 3,30G 3,38G DWS Eurovesta 0,56 160,88 162,97 G. Komf. Balance* 0,33 69,80 69,84 UniRenta Osteur. A* 0,96 26,79 26,75
F=Frankfurt, M=München, S=Stuttgart.
All. Strat. Fds. Bal.* T 88,91 89,23 Deka Europa Value CF 1,01 57,07 57,64 Od. BHF Sust. Germ. Eq..*
1,60 220,46 220,20
selbst eine Position eingegangen. T=Taxkurs: Westag St (S/f) 0 33,00G 33,00G DWS G.Daimler AF T 101,01 101,13 G. Komf. Dyn. Eur.* 0,29 76,31 76,16 UniSector Basic* 1,92 161,83 161,11
a=amtlicher Handel, g=geregelter Markt, vom Makler geschätzt. TA=Teilausführung: All. Thematica* 0,07 196,75 196,83 Deka Glob.Champions 4,31 248,46 249,94
Westag Vz. (S/f) 0,12 24,00G 24,00G DWS Gl. Sm./M. C. 0,05 84,05 84,45 G. Komf. Wachst.* 0,32 72,66 72,70 P.I. Germ.Eq.* T 215,25 213,86 UniSector Biopharma* 0,30 159,70 160,91
ps=Prime Standard, gs=General Angebot und Nachfrage wurden rationiert. All. Thesaurus* T1007,141013,68 Deka Immob.Eur. 1,00 47,21 47,21
Westwing (S/f) 0 8,16G 8,01G DWS Glob.Nat.Res. 1,94 81,59 80,60 Gothaer Comfort Dyn. T 163,44 164,67 P.I. TopWorld* T 217,28 217,61 UniStrategie Dynam.* T 57,92 58,21
Standard,f=Freiverkehr. VA=Vorzugsaktien, Settlement=Schlusskurs des Terminkontrakts All. Tot.Ret. Asian Eq.* 0,06 125,28 126,20 Deka Immobilien Gl. 0,90 54,80 54,80 Gothaer Eur.Rent 0,34 50,93 51,01 Pfandbrieffds.* 0,00 125,59 125,97 UniStrategie Konserv.* T 65,99 66,16
StA=Stammaktien, NA=Namensaktien. Windeln.de (S/f) 0 0,06G 0,06G DWS Global Growth 0,05 165,27 167,51
für den Folgemonat. ICE=Energiebörse, All. Vermg.Mgm.Bal.* 0,79 134,10 134,48 Deka Industrie 4.0 2,71 164,90 165,98 PremiumSt. Wachst.* 0,00 212,96 214,29
Wüstenr.&W. (S/a) 0,65 17,18G 17,20G DWS HealthC.Typ 0 T 341,82 342,81 Grundbesitz Global 1,15 52,40 52,44 UniStrategieAusgew.* T 65,53 65,77
Dividenden in Klammern: v=Vorschlag. London. Spot=Tagespreis. All. Vermög. Dt.* 0,37 205,12 205,54 Deka Lux Pazifik 8,07 833,61 835,53 DWS Intern. Renten 0 T 112,49 112,94 Grundbesitz-Eur. 1,00 39,67 39,67 Renta EM A* 0,95 19,97 19,92 Verm.Managm. Ch.* 0,08 159,81 160,45
xS=Aktiensplit, xD=ex Dividende. bB= bezahlt OTC=Telefonhandel. YOC (S/f) 0 12,55G 12,65G
Brief, das Angebot überwog. B=Brief: keine
All. Vermögen. Eur.* 0,92 49,41 49,35 Deka Lux-Bond 0,25 56,87 57,06 DWS Investa 2,30 187,09 189,87 Hansa Interna. 0,31 16,70 16,80
Nybot=New York Board of Trade. Fonds:
Your Fam. En. (F/gs) 0 2,30 2,30 SEB Europafds.* 1,44 61,12 61,41 W&W Europa-Fo.* 0,16 55,49 55,79
Umsätze, nur Angebot. Rücknahmepreise, T= thesaurierend. All. Wachst. Eur.* 0,07 133,38 134,17 Deka MegaTrends CF 0,02 117,62 118,09 DWS Japan Opp. T 73,02 73,27 Hansa Renta 0,34 19,73 19,76 SEB ImmoInvest 0,15 0,76 0,76 W&W Glob.-Fo.BWI* 0,00 79,87 80,42
G=Geld: keine Umsätze, nur Nachfrage. * = Letzter veröffentlichter Kurs Zapf Creation (M/f) 0,04 26,00b 26,00b All. Wachst. Eur.* 0,00 158,11 157,75 Deka PrivatVors. AS T 84,84 85,61 DWS Rend. Opt. FS 0,06 99,64 99,64 Hansa Zins 0,06 22,54 22,56 SEB Tot. Ret. Bd.* 0,36 20,78 20,81 W&W Intern. Renten* 0,31 43,08 43,42
bG=bezahlt Geld: Umsätze fanden statt, Quelle: www.goyax.de ZEAL Network (S/f) 3,60v 32,00G 31,20G All.P. Mobil-Fonds* 0,85 46,66 46,68 Deka Schweiz 1,28 574,97 582,06 DWS Sachwerte 0,25 130,95 131,30 Hansadefensive 0,10 47,63 47,64 Stgt. Div. Fds.* T 102,81 103,02 WestInvest InterSel. 0,75 48,34 48,33

Spohr für weitere
fünf Jahre bei
der Lufthansa
Der Lufthansa-Chef ist für eine dritte
Amtszeit bestellt worden. Sein Weg ist
von Krisen und Erfolgen gezeichnet.
FRANKFURT. Die Deutsche Lufthansa AG hat
den Vertrag mit ihrem Vorstandschef Cars-
ten Spohr vorzeitig verlängert. Der seit 2014
amtierende Manager soll den M-Dax-Kon-
zern in seiner dritten Amtszeit für fünf wei-
tere Jahre bis Ende 2028 lenken, wie der Auf-
sichtsrat jetzt entschieden hat. Auch der
2021 erstmals berufene Finanzchef Remco
Steenbergen wurde bis Ende 2028 bestätigt.
Zusammen haben die beiden Manager
den Konzern durch die existenzbedrohende
Coronakrise geführt, in
deren Verlauf das Unter-
nehmen milliarden-
schwere Staatshilfen er-
hielt, diese aber zum Jah-
resende 2022 vollständig
zurückgezahlt hat. Die
Foto: dpa/Arne Dedert
aktuellen Verträge der
Manager waren noch bis
„Bei der Jahresende gültig. „Bei
Sicherung der Sicherung einer er-
einer erfolg- folgreichen Zukunft der
reichen Zu- Lufthansa Group wird es
kunft wird es auf sie ganz besonders
auf sie ganz ankommen“, erklärte
besonders Aufsichtsratschef Karl-
ankommen:“ Ludwig Kley.
Der 56 Jahre alte Wirt-
Karl-Ludwig schaftsingenieur Spohr
Kley, der
Aufsichtsratschef
ist gelernter Pilot und
über Carsten nach einem Zwischen-
Spohr und spiel bei der Deutschen
Finanzchef Aerospace AG seit 1994 in
Steenbergen verschiedenen Manage-
ment-Positionen für den
Konzern tätig.Kurz nach seinem Amtsantritt
als Vorstandschef musste er im März 2015
den vom Co-Piloten verursachten Absturz
eines Germanwings-Jets mit 150 Toten be-
wältigen. Vor der Coronapandemie verant-
wortete er die drei wirtschaftlich erfolg-
reichsten Jahre der ehemaligen deutschen
Staats-Airline. An diesem Freitag will das
Unternehmen die Geschäftszahlen für das
Jahr 2022 berichten, das zumindest operativ
wieder mit einem Milliardengewinn abge-
schlossen hat. Dazu hat neben der Fracht-
tochter Lufthansa Cargo wesentlich die
Technik-Tochter beigetragen, die jetzt einen
neuen Dienstleistungsvertrag präsentieren
konnte. Die weltgrößte Betreiberin des
Großraumflugzeugs Airbus 380, die arabi-
sche Gesellschaft Emirates, hat erstmals
Großwartungen extern vergeben. Die soge-
nannten C-Checks sollen im A380-Kompe-
tenz-Zentrum der Lufthansa Technik in Ma-
nila durchgeführt werden. dpa
Kurz berichtet
Deutschland spart Gas –
Wochenverbrauch sinkt
BONN. Deutschland spart weiter Gas. In der
vergangenen Woche lag der Gasverbrauch
18,2 Prozent unter dem durchschnittlichen
Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021, wie die
Bundesnetzagentur berichtete. Dabei gehol-
fen haben dürften auch die etwas höheren
Durchschnittstemperaturen: Sie lagen 1,1
Grad über dem Durchschnitt der vier Refe-
renzjahre. Die Industrie verbrauchte 20 Pro-
zent, Haushalte und Gewerbe 16 Prozent
weniger. dpa
Alternativbank GLS wächst
auch im schwierigen Jahr 2022
BOCHUM. Die Alternativbank GLS ist im ver-
gangenen Jahr trotz der Herausforderungen
durch den Ukraine-Krieg und die hohe Infla-
tion erneut gewachsen – allerdings nicht so
stark wie in den Vorjahren. Die Bilanzsum-
me stieg um fünf Prozent auf knapp 9,8 Mil-
liarden Euro, wie die GLS-Bank mitteilte.
Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte das Wachs-
tum noch bei 15 Prozent gelegen. 104 000
Menschen waren Ende 2022 Mitglied der Ge-
nossenschaftsbank (plus 15 Prozent). dpa
Apple investiert kräftig
in München
MÜNCHEN. Apple wird am Standort Mün-
chen eine weitere Milliarde Euro in sein
Europäisches Zentrum für Chipdesign inves-
tieren. Damit stockt der Konzern seine In-
vestitionszusage von 2021 auf zwei Milliar-
den Euro auf. Mithilfe der Ergebnisse aus
Bayern will sich Apple von Zulieferungen
des Chipherstellers Qualcomm unabhängig
machen, von dem der iPhone-Hersteller bis-
lang seine Funkchips für die fünfte Mobil-
funkgeneration (5G) bezieht. dpa
inner
degew
en
sw
Zin
Die
Die Kehrtwende der Europäischen Zentralbank
beschert der Kreditwirtschaft satte Zinseinnahmen.
Das müsste nicht sein, meinen Kritiker.
Geschäftsbanken haben derzeit gewaltige Summen bei der Europäischen Zentralbank geparkt und kassieren dafür auch Zinsen.
Von Barbara Schäder
FRANKFURT. Banken sind die Gewinner der
Zinswende. Die Zinsüberschüsse der euro-
päischen Geldhäuser seien nach jahrelan-
gem Schrumpfkurs 2022 wohl um acht Pro-
zent gewachsen, schätzt die Allianz in einer
aktuellen Analyse.
Ein Grund dafür: Seit September bekom-
men die Kreditinstitute für ihre Einlagen bei
der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder
Zinsen, seit der jüngsten Leitzinserhöhung
Anfang Februar liegt der Satz bei 2,5 Prozent.
An ihre Kunden geben die meisten nur einen
Bruchteil davon weiter,die Zinsen auf Tages-
geldkonten liegen in Deutschland bei vielen
Instituten noch immer nahe null.
Dass zunächst einmal nur Banken auf
Kundenfang ihre Guthabenzinsen erhöhen
und die Wettbewerber nur langsam nachzie-
hen, ist normal. Außergewöhnlich ist aller-
dings die gewaltige Summe, die Geschäfts-
banken derzeit bei der EZB geparkt haben:
Mehr als vier Billionen Euro. Sie geht darauf
zurück, dass die Notenbank bis zum Sommer
jahrelang Geld ins Finanzsystem pumpte,
um die Konjunktur zu stützen. Im Ergebnis
entstünden nun „durch die Geldpolitik
Übergewinne bei den Banken“, kritisiert Mi-
chael Peters von Finanzwende.
Bliebe die Summe der Einlagen bei der
EZB konstant und der Zinssatz bei 2,5 Pro-
zent, so ergäben sich aufs Jahr hochgerech-
net Zinseinnahmen von rund 100 Milliarden
Euro für die europäische Kreditwirtschaft.
Das wäre mehr, als sie in den vergangenen
Jahren an Negativzinsen an die EZB zahlen
mussten. Zudem will die EZB den Einlagen-
zins im Kampf gegen die Inflation weiter er-
höhen. Der Gedanke dahinter: Je mehr Geld
Der neue Lapp-Chef drückt aufs Tempo
Kabelspezialist Lapp konnte in
schwierigem Umfeld Marktanteile
gewinnen. Warum der neue
Vorstandschef und Gründer-Enkel
Matthias Lapp zuversichtlich ist.
STUTTGART. Für Matthias Lapp könnte die
erste Jahrespressekonferenz als neuer Vor-
standschef des Stuttgarter Kabelspezialisten
Lapp kaum besser ausfallen. Er kann zwei-
stellige Zuwächse bei Umsatz, Ergebnis und
Mitarbeitern verkünden, obwohl das vergan-
gene Jahr eine „echte Herausforderung“ war.
Allerdings gibt sich der Familienunterneh-
mer realistisch, denn hohe Inflationsraten,
Unsicherheiten bezüglich der Materialver-
fügbarkeit und die gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Auswirkungen der geopoli-
tischen Spannungen prägen auch das neue
Geschäftsjahr. Dennoch rechnet Lapp auf-
grund der guten Auftragslage und hohen
Nachfrage mit weiterem Wachstum.
An Investitionen will Matthias Lapp nicht
sparen, sondern vielmehr die Innovations-
kraft stärken und das Unternehmen noch
„schneller,agiler und nachhaltiger“machen,
so Lapp. Auch soll das globale Vertriebs-, Be-
schaffungs- und Produktionsnetz ausgebaut
werden.
Im Oktober 2022 ist der Betriebswirt mit
gerade mal 39 Jahren als Nachfolger seines
Onkels Andreas Lapp an die Spitze des Fami-
Wirtschaft
bei der Notenbank geparkt wird, desto weni- ähnlich verfahren, um die Folgen der Nega-
ger kommt in Umlauf. tivzinsen für die Kreditwirtschaft zu lindern.
Der belgische Ökonom Paul de Grauwe „In den letzten Jahren mit negativem Ein-
hält das für den falschen Weg. Die Anhebung lagezins wurde das Sechsfache der Mindest-
des EZB-Einlagenzinses laufe reserve von der Verzinsung
auf eine Subvention des Ban- ausgenommen. Im Prinzip
kensektors hinaus und schade könnte man das also auch bei
gleichzeitig der öffentlichen positiven Zinsen machen“,
Hand, kritisierte der Professor meint Finanzwende-Experte
an der London School of Eco- Peters.
nomics zu Jahresbeginn. Er räumt allerdings ein, die
Denn: Die hohen Zinszah- Banken könnten eine solche
lungen an die Banken schmä- Regelung zum Anlass neh-
lern die Gewinne des Eurosys- men, die Guthabenzinsen für
tems, also der EZB und der na- ihre Kunden weiter niedrig zu
tionalen Notenbanken in den Foto: imago/Stefan Boness halten oder die Kreditzinsen
Euroländern. Damit schrump- zu erhöhen. „Vor einer Reform
fen auch deren Ausschüttun- „Wenn man auf diese muss die EZB natürlich die
gen an die Staatskasse. Die Weise eine Belastung möglichen Auswirkungen
Bundesbank hat bereits in den der Staatshaushalte prüfen. Aber eine Diskussion
vergangenen zwei Jahren kein vermeiden will, ist dringend notwendig.“
Geld mehr nach Berlin über- belastet man dafür Der Frankfurter Finanz-
wiesen, weil sie hohe Rück- Banken und Sparer.“ professor Volker Wieland
stellungen für die Zinswende Sebastian Dullien, sieht in dem Vorschlag da-
bildete. Auch in diesem Jahr Direktor des Instituts für gegen einen Vorwand,die not-
gibt es eine Nullrunde. Und für Makroökonomie und wendige Reduzierung der
2024 könnte laut Bundes- Konjunkturforschung (IMK) Geldmenge auf die lange Bank
bank-Präsident Joachim Na- zu schieben. Um sie zu errei-
gel erstmals seit 1979 ein Verlust in der Bi- chen, müsste die EZB den Riesenberg an
lanz stehen. Staatsanleihen abbauen. Da es sich um
De Grauwe empfiehlt daher, die EZB soll- Schuldtitel handelt, fließt das dafür ausge-
te die Banken einfach zwingen, mehr Geld gebene Geld zwar nach und nach an die No-
bei ihr zu deponieren – zum Teil aber unver- tenbank zurück. Noch investiert die EZB die
zinslich. Schon heute sind die Kreditinstitu- Rückzahlungen aber in neue Anleihen, erst
te verpflichtet, bei der EZB eine Mindestre- ab März will sie diese Re-Investitionen lang-
serve zu hinterlegen. Die EZB sollte diese sam reduzieren. Die kleinen Schritte soll
hochsetzen und gleichzeitig keine Zinsen einen abrupten Anstieg der Finanzierungs-
mehr auf die Mindestreserven zahlen, kosten für die Eurostaaten verhindern.
schlägt de Grauwe vor. Tatsächlich ist die Wieland kritisiert, eine Umsetzung von
Notenbank noch bis vor einem halben Jahr de Grauwes Vorschlag hätte letztlich nur den
chersystemen, lieferte Lapp beispielsweise
338 Kilometer Kabel für knapp 400 Energie-
speichersysteme. Auch beim Thema Brenn-
stoffzellen und Wasserstofftechnologie ist
Lapp-Know-how gefragt. Für Maximator
Hydrogen, einen führenden Hersteller von
Wasserstoff-Tankstellen, lieferte Lapp Ka-
bel, die den hohen Sicherheitsanforderun-
gen vor allem in Bezug auf Explosionsschutz
entsprechen.
Auch am koreanischen Mega-Airport In-
cheon, der ab November 2024 der internatio-
nal drittgrößte Flughafen sein wird, ist das
Matthias Lapp verantwortet seit Herbst 2022 Stuttgarter Unternehmen vertreten. Lapp
die Geschicke des Stuttgarter Familienunter- lieferte bereits 700 Kilometer Kabel für Flug-
nehmens Lapp. Foto: Lapp gastbrücken und die Gepäckbeförderung.
Im letzten Geschäftsjahr 2021/2022, das
lienunternehmens gerückt, das die Groß- am 30. September endete, stieg der Umsatz
eltern 1957 gegründet haben. „Um weiter er- der Stuttgarter Traditionsfirma um 31 Pro-
folgreich zu wachsen, braucht unser Fami- zent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Das star-
lienunternehmen frischen Wind und starkes ke Wachstum sei möglich gewesen, weil man
Unternehmertum“, sagt Matthias Lapp. Man Kapazitäten gesteigert habe und liefern
wolle technologisch und kulturell vorne konnte, als Wettbewerber damit Probleme
sein. „Dafür müssen wir uns immer wieder hatten, heißt es bei Lapp. Dies habe auch da-
neu auf den Prüfstand stellen.“ ran gelegen, dass man sich mit Produktvor-
Der Weltmarktführer für Sonderkabel ist räten eingedeckt habe. Zudem war Lapp
in vielen Branchen vertreten und liefert durch eine dezentrale Verteilung von Wer-
unter anderem Verbindungslösungen für ken nicht so sehr von Lieferstopps aus China
Photovoltaik und Wind. Auch profitiert das betroffen.
Unternehmen von der weltweit steigenden Das Ergebnis vor Steuern hat sich im ver-
Nachfrage bei alternativen Energiespeicher- gangenen Geschäftsjahr um 61 Prozent auf
systemen und Energiequellen.Für LG Energy 132,9 Millionen Euro verbessert, die Zahl der
Solution, einen führenden Hersteller von Mitarbeiter ist weltweit um gut zehn Prozent
Lithiumionen-Batterien und Energiespei- auf mehr als 5000 gestiegen. dpa/imf
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 A7
Foto: dpa/Fabian Sommer
Zinswende in Europa
EZB-Einlagezinssatz
Angaben in Prozent, seit März 2016 8. Feb. 2023:
2,50
2,0
1,0
-0,5
2019 2020 2021 2022
Grafik: Zapletal Quelle: EZB
Zweck, „eine Staatsfinanzierung zu null Pro-
zent in großem Stil zu erzwingen, um den
Zins, den die Regierungen sonst am Markt
zahlen müssten, zu vermeiden.“ Aus seiner
Sicht wäre „der richtige Weg, in Zeiten hoher
Inflation die Anleihebestände zügig zu redu-
zieren“. Angesichts der hohen Verschuldung
von Eurostaaten wie Italien oder Griechen-
land ist das allerdings heikel.
Professor Sebastian Dullien, Wissen-
schaftlicher Direktor des Instituts für Mak-
roökonomie und Konjunkturforschung
(IMK) bei der gewerkschaftsnahen Hans-Bö-
ckler-Stiftung, hält de Grauwes Vorschlag
deshalb durchaus für bedenkenswert. „Man
könnte ihn ja auch graduell umsetzen und
zunächst einmal nur auf die Verzinsung der
Mindestreserven in ihrer jetzigen Höhe ver-
zichten“, sagt Dullien. Klar sei aber auch:
„Wenn man auf diese Weise eine Belastung
der Staatshaushalte vermeiden will, belastet
man dafür Banken und Sparer.“
Mehr Daten von
Airbnb & Co.?
Die EU-Länder wollen, dass
Vermittler von Unterkünften
künftig transparenter werden.
BRÜSSEL. Vermittler von Unterkünften wie
Airbnb sollen nach Willen der EU-Länder
künftig Daten mit Städten und Gemeinden
teilen, um unter anderem besser auf Touris-
tenandrang vorbereitet zu sein. Einem ent-
sprechenden Gesetzesvorschlag der EU-
Kommission stimmten die zuständigen EU-
Minister jetzt in Brüssel zu. In der EU ma-
chen Kurzzeitvermietungen fast ein Viertel
aller Touristenunterkünfte aus.
Wegen des massenhaften Touristenan-
drangs waren einige Städte bereits aktiv ge-
worden. So führte Amsterdam 2020 eine Re-
gistrierungspflicht für Airbnb ein. Die neuen
Vorgaben sollen die Regeln in den einzelnen
Staaten vereinheitlichen. Davon würden
auch Gastgeber und Reisende profitieren,
sagte die schwedische Wirtschaftsministe-
rin Ebba Busch. Vorgesehen ist unter ande-
rem, dass Gastgeber ihre Zimmer, Wohnun-
gen oder Häuser bei den Behörden anmelden
müssen. Dies solle auch zur Sicherheit der
Nutzer beitragen und Betrug bekämpfen.Die
Online-Plattformen müssten diese Anmel-
dung prüfen und die Behörden über fehlende
Registrierungsnummern oder fehlerhafte
Angaben informieren. dpa
A8 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023
Leute
Margrethe II. muss in Reha
Rund eine Woche nach einer gut überstan-
denen Rückenoperation hat die dänische
Königin Margrethe II. (82) das Krankenhaus
wieder verlassen. Sie wurde am Donnerstag
aus dem Kopenhagener Reichskrankenhaus
entlassen, wie das Königshaus mitteilte.
Nun warte eine längere Reha-Zeit, die sich
über die nächsten Monate erstrecken könne.
Kronprinz Frederik (54) werde bis auf Wei-
teres weiterhin als Regent für seine Mutter
einspringen. dpa
Elba glaubt an Meistertitel
Der britische Schauspieler Idris Elba (50),
glühender Fan des FC Arsenal aus London,
glaubt fest an den Meistertitel in der Premier
League. „Die Saison dauert zwar noch et-
was. Aber wir sind echt nah dran. Das Team
ist jung, dynamisch und voller Energie. Und
es spielt großartig“, sagte Elba. Er ist von der
kommenden Woche an wieder als Londoner
Kommissar John Luther im Netflix-Film
„Luther: The Fallen Sun“ zu sehen. dpa
Jordan zu Tränen gerührt
Der US-Schauspieler und Regisseur Michael
B. Jordan (36) ist auf Hollywoods „Walk of
Fame“ verewigt worden. Jordan enthüllte
die 2751. Plakette auf dem berühmten
Bürgersteig. Unter Tränen sagte er, er hätte
sich das als Kind in New Jersey nie träumen
lassen. Am Wochenende
kommt das Boxerdrama
„Creed III“ in die Kinos, es
ist Jordans Regiedebüt.
Er spielt darin auch
wieder die Hauptrolle
des Boxers Adonis
Creed wie bereits in
den ersten beiden
Filmen der
Trilogie. dpa
Michael B. Jordan
geht mit Stern in die
Knie. Foto: dpa/Willy Sanjuan
Kurz berichtet
Verletzte bei schweren
Turbulenzen auf zwei Flügen
FRANKFURT. Bei schweren Turbulenzen
sind an Bord zweier Maschinen von Lufthan-
sa und Condor insgesamt 27 Menschen ver-
letzt worden. Die Lufthansa-Maschine lan-
dete am Mittwochabend (Ortszeit) auf ihrem
Weg aus den USA nach Frankfurt außerplan-
mäßig in Washington – mit sieben Leicht-
verletzten. An Bord der Condor-Maschine,
die auf dem Weg von Frankfurt nach Mauri-
tius war, wurden 20 Menschen leicht ver-
letzt, darunter Crewmitglieder. dpa
Mann in Frankreich erstickt
im Restaurant an Steak
LE HAVRE. Im nordfranzösischen Le Havre
ist ein Mann beim Essen eines Steaks in
einem Restaurant erstickt. Trotz Rettungs-
versuchen des Restaurantchefs und der Be-
satzung eines Krankenwagens sei der 55-
jährige Lehrer am Mittwochabend gestor-
ben, berichtete die Zeitung „Paris-Norman-
die“ am Donnerstag. Der Lehrer sei ein re-
gelmäßiger Gast gewesen. dpa
Überfall auf Geldtransporter:
Räuber erbeuten Millionen
GÜTZKOW. Bei einem bewaffneten Überfall
auf einen Geldtransporter an der A 20 in
Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag
haben Räuber nach Polizeiangaben einen
Millionenbetrag erbeutet. Die zwei maskier-
ten Männer sollen Maschinenpistolen bei
sich gehabt haben. Außerdem waren meh-
rere große Betonblöcke auf der Straße auf-
gestellt gewesen. dpa
Aufgelesen
Scones mit Aussicht
LONDON. An jedem Ausflugsziel in der Natur
einen Scone genießen: Dieses selbst ge-
steckte Ziel hat die Britin Sarah Merker zu-
mindest in England, Wales und Nordirland
nun erreicht. Über die vergangenen zehn
Jahre hinweg besuchte die heute 49-jährige
Londonerin alle 244 von der Stiftung Natio-
nal Trust verwalteten Ausflugsorte und ver-
speiste dort jeweils ein Stück des typisch
englischen Gebäcks. „Das Geheimnis eines
Scone ist, dass er frisch sein muss“, bilan-
ziert Merker auf ihrem Blog im Internet. dpa
Zu Fuß zur Insel San Biagio: Am Gardasee ist der Wasserspiegel im Februar so tief gesunken wie im Winter seit 30 Jahren nicht mehr.
Das Wetter in Italien spielt verrückt
Nach dem schlimmsten Dürresommer seit Jahrzehnten herrscht in dem Land wegen der erneuten Trockenheit bereits wieder Alarmstufe Rot:
Die Pegelstände der norditalienischen Gewässer sind tiefer als im Vorjahr – in Sizilien fällt am Ätna meterhoch der Schnee.
Von Dominik Straub
ROM. In Italien sagt die Regierung von Mi-
nisterpräsidentin Giorgia Meloni der aktuel-
len Wasserknappheit den Kampf an. Rom
will unter anderem einen sogenannten Son-
derkommissar mit weitreichenden Befug-
nissen ernennen, wie jetzt nach einem Tref-
fen der Regierungschefin mit Ministern ihres
Kabinetts bekannt gegeben wurde. Sonder-
kommissare werden in Italien oft eingesetzt
bei außergewöhnliche Lagen – unter ande-
rem koordinierte ein erfahrener General in
der Corona-Zeit die Impfkampagne, die da-
für sorgte, dass das Land Einschränkungen
aufheben konnte.
Die Bilder der vergangenen Tage und Wo-
chen sind in der Tat erschreckend.So können
zum Beispiel am Gardasee die Ausflügler
derzeit der Isola di San Biagio, auch Kanin-
cheninsel genannt, zu Fuß einen Besuch ab-
statten: Der Pegelstand des norditalieni-
schen Sees ist derart tief, dass das Inselchen
nun durch eine Landzunge mit dem Westufer
des Sees verbunden ist.
Nicht besser ist die Situation auch bei den
anderen Voralpenseen, die im Sommer als
wichtige Wasserspeicher dienen: beim Lago
Maggiore, beim Lago d’Iseo und beim Comer
See. Die Pegelstände liegen auch dort rund
einen Drittel oder mehr unter dem Niveau
des Vorjahres – also des Jahres mit der
schlimmsten Dürre seit 70 Jahren.
Der Gardasee,das größte Wasserreservoir
Italiens, ist bei nur noch 35 Prozent seiner
Speicherkapazität angelangt. „Wir haben in
King Charles vertreibt Harry aus Windsor
In seiner Biografie und auf Netflix hat der britische Prinz ordentlich
ausgeteilt gegen seine Familie. Nun erhält er offenbar die Quittung.
Von Theresa Schäfer
MONTECITO/WINDSOR. Der Journalist Omid
Scobie, heißt es, habe einen direkten Draht
ins Hause Sussex. Vor einigen Jahren hat er
ein Buch geschrieben, das offenbar zumin-
dest den indirekten Segen von Prinz Harry
und Herzogin Meghan hatte. Nachdem am
Mittwoch die Nachricht in der Welt war, Kö-
nig Charles III. habe Meghan und Harry an-
gewiesen, Frogmore Cottage in Windsor zu
räumen, zapfte Scobie offenbar diesen Kanal
an. Harry und Meghan seien „wie vor den
Kopf gestoßen“, zitierte der Journalist eine
anonyme Quelle aus dem Umfeld des Paares.
Auszugsfrist bis Sommer
„Harry und Meghan haben bis zum Sommer
Zeit, um auszuziehen“, sagte die Quelle wei-
ter. „Anfangs bekamen sie nur Wochen, aber
nun haben sie zumindest Zeit bis nach der
Krönung.“ Meghan und Harry empfänden
den Schachzug des Palasts als „grausam“.
„Es wirkt, als wolle die Familie sie für immer
von der Bildfläche verschwinden lassen.“
So weit Scobie. Offiziell haben Harry und
Meghan über einen Sprecher nur bestätigt,
dass sie tatsächlich aufgefordert wurden,aus
Frogmore Cottage auszuziehen. Demnach
Aus aller Welt
Franzosen müssen Wasser sparen
Mangel Frankreich trifft angesichts anhal-
tender Trockenheit Sofortmaßnahmen, um
sich für einen erneuten Dürresommer zu
rüsten. „Die Abwesenheit von Regen seit in-
zwischen über 30 Tagen in Frankreich ist
eine große Bedrohung für unsere Wasserre-
serven in diesem Sommer“, sagte ein Regie-
rungssprecher am Mittwoch.
Verbote In den Departements Pyrénées-
Orientales, Var, Isère, Ain, Bouches-du-Rhô-
ne und Savoie wurden schon Einschränkun-
gen getroffen, so die Zeitung „Libération“.
Das Bewässern von Gärten und Sportsta-
dien, das Auffüllen von Swimmingpools
oder das Autowaschen sind verboten. dpa
dieser Jahreszeit noch nie ein so geringes
Wasservolumen registriert“, sagt Pierlucio
Ceresa, Generalsekretär des Verbands der
Gardasee-Gemeinden.
Die Situation sei „besorgniserregend“,
und deshalb habe man schon Anfang Febru-
ar beschlossen, die Abflussmenge des Flus-
ses Mincio drastisch zu reduzieren. Das Was-
ser des Sees müsse für den Sommer aufge-
spart werden: Dann wird es für den Touris-
mus am See, für die Fischerei, aber auch für
die künstliche Bewässerung im Einzugsge-
biet des Mincio rund um Mantua gebraucht.
Es sei noch nie vorgekommen, dass man
den Abfluss schon so früh im Jahr habe redu-
zieren müssen, betont Ceresa. Dramatisch
kam die Nachricht aus dem Buckingham-Pa-
last bereits kurz nach der Veröffentlichung
von Prinz Harrys Biografie „Spare“ Anfang
Januar. In dem Buch hatte der Prinz Details
aus dem Verhältnis zu seinem Vater, seiner
Stiefmutter Camilla und seinem Bruder Wil-
liam an die Öffentlichkeit gezerrt.
Vor allem die Angriffe gegen die Königs-
gemahlin Camila hätten bei König
Charles III. eine rote Linie überschritten, be-
richteten britische Medien.Der zweiten Ehe-
frau seines Vaters lastete er an, private Infor-
mationen über ihn und andere Familienmit-
glieder an die Presse gegeben zu haben, um
sich selbst in einem besseren Licht erschei-
nen zu lassen.
Setzt Charles seinem Sohn und seiner
Schwiegertochter jetzt im Zorn den Stuhl vor
die Tür? Man kann das so
interpretieren. Doch die
Windsors haben auch
ein Wohnungsprob-
lem – sie haben zu
große Schlösser
und Anwesen, die
zu viel Geld kos-
ten. König
Charles ist
angetreten,
ist auch die Situation des Po. Statt majestä-
tisch hinziehender Wassermassen dominie-
ren breite Sand- und Kiesbänke das Bett des
längsten Flusses Italiens. Bei den meisten
Messstationen liegt der Wasserpegel mehre-
re Meter unter dem Niveau, das in dieser Jah-
reszeit eigentlich normal wäre – man wähnt
sich im August, nicht im Februar.
Vor allem führt der Po auch deutlich we-
niger Wasser als im Februar 2022. Auch die
Grundwasserspiegel sind noch tiefer als im
Vorjahr, und in den Alpen liegt kaum mehr
Schnee als im vergangenen Winter.„Wir sind
konfrontiert mit einem chronischen Wasser-
defizit, das seit dem Winter 2020/21 anhält
und sich kumuliert“, erklärt Massimiliano
Pasqui, Klimaforscher vom nationalen Wis-
senschaftsrat.
Unter den Bauern in der Po-Ebene, die für
40 Prozent der Landwirtschaftsproduktion
des Landes verantwortlich sind, herrscht
Alarm. „Die Situation ist schlimmer als letz-
tes Jahr,als wir wegen der Dürre Einnahmen-
ausfälle von sechs Milliarden Euro verzeich-
neten“, erklärt Ettore Prandini, Präsident
des Bauernverbands Coldiretti.
In diesen Tagen stehe man vor der Aus-
saat, bei der die Erde feucht sein müsste.
Stattdessen sei sie staubtrocken und die Fel-
der müssten bewässert werden. Italien ist
diesbezüglich besonders exponiert: 42 Pro-
zent der Landwirtschaftsproduktion ist selbst
in normalen Jahren auf Bewässerung ange-
wiesen. In der Europäischen Union haben nur
Griechenland und Malta einen noch höheren
Anteil. Für den Klimaforscher Pasqui steht
die Monarchie zu verschlanken. Medienbe-
richten zufolge soll der König Frogmore Cot-
tage Prinz Andrew angeboten haben. Der
Bruder des Königs müsse sein sehr viel grö-
ßeres Domizil, die Royal Lodge, verlassen.
Krönung ohne den jüngeren Sohn?
Offenbar denkt Charles praktisch: Harry und
Meghan haben ihren Lebensmittelpunkt in-
zwischen in Kalifornien – wieso sollte Frog-
more Cottage elf Monate im Jahr leer stehen?
Zuletzt waren die beiden im September in
Windsor, nach dem Tod von Queen Elizabeth
II. Prinzessin Eugenie, Andrews Tochter, die
das Cottage zwischenzeitlich bewohnte,
pendelt zwischen Portugal, wo ihr Mann
arbeitet, und London. Andrew muss sich ver-
kleinern. Andrew soll nicht begeistert auf
Charles’ Angebot reagiert haben.
Werden Prinz Harry und Herzogin Meg-
han unter diesen Umstan-
den im Mai an Charles’
Krönung teilnehmen?
Das wissen zu diesem
Zeitpunkt wahrscheinlich
nicht einmal die Beteilig-
ten selbst.
Schlechte Nachricht
für Herzogin Meghan
und Prinz Harry
Foto: dpa/Peter Dejong
Foto: AFP/Pietro Cruciatti
außer Frage, dass die fehlenden Niederschlä-
ge eine Folge des globalen Klimawandels
sind. „Wir stellen fest, dass die atlantischen
Störungen, die früher im Winter und im Früh-
ling für viel Regen verantwortlich waren, im-
mer häufiger nördlich der Alpen vorbeizie-
hen“, betont Pasqui. Oder es bildeten sich im
südlichen Mittelmeer Tiefdruckwirbel.
Tatsächlich ist Anfang Februar am 3000
Meter hohen Ätna meterhoch Schnee gefal-
len; in tieferen Lagen in Sizilien und Kalab-
rien gab es Überschwemmungen. „Wir wer-
den lernen müssen, mit der Trockenheit in
Norditalien zu leben. Denn es ist sehr wahr-
scheinlich, dass solche Situationen immer
häufiger werden“, betont Pasqui.
42
Prozent der landwirtschaftlichen Flächen
in Italien sind selbst in normalen Jahren
auf Bewässerung angewiesen.
Natürlich könnte Regen die Situation
noch entspannen, sofern er auch tatsächlich
käme. Aber der Klimaforscher Pasqui warnt
vor Illusionen: „Es bräuchte mindestens 500
Millimeter Niederschlag in den kommenden
Wochen,und nötig wäre ein nicht allzu hefti-
ger, lange anhaltender Regen, der vom Bo-
den aufgenommen werden kann“, betont
Pasqui. Erforderlich wären mindestens 50
solche Regentage – und das sei leider „wenig
wahrscheinlich“.
Harte Vorwürfe
nach Zugunglück
Die griechischen Bahnbetreiber haben
offenbar jahrelang trotz Warnungen
das Sicherheitssystem vernachlässigt.
ATHEN. Trauer und Entsetzen herrschen in
Griechenland nach dem schweren Zugun-
glück mit mindestens 57 Toten und Dutzen-
den Verletzten. Nun kommen grausame De-
tails zu Tage: Die Familie, die bei der Kolli-
sion zweier Züge in der Nacht zum Mittwoch
drei junge Töchter verlor; die Elternpaare,
die noch verzweifelt auf die Identifizierung
der Leichen warten, um Gewissheit zu erhal-
ten. Die Opfer sind zum Teil völlig verbrannt
und können nur per DNA-Analyse identifi-
ziert werden, was dauert. Deshalb wird auch
damit gerechnet, dass die Zahl der Toten
noch weiter steigt.
Gleichzeitig häufen sich die Vorwürfe an
den Staat und die staatliche Bahngesell-
schaft. Das elektronische Leitsystem soll seit
20 Jahren kaum mehr funktioniert haben.
Auch sei das ETCS-System, das den Zug
stoppt, wenn Gefahr droht, außer Betrieb.
Erst vor drei Wochen hatte die Bahngewerk-
schaft deshalb gewarnt. Das Geständnis des
Bahnhofsvorstehers in der Stadt Larisa, der
letztlich durch falsche Entscheidungen und
Aktionen das Unglück herbeigeführt haben
soll, gerät da fast in den Hintergrund. dpa
 REDAKTION SCHORNDORF
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Gefährliche
Flucht vor
Polizeikontrolle
Mit 200 Stundenkilometern
zwischen Schonrorf und Urbach
Schorndorf/Urbach
Ein 49-jähriger Mercedes-Fahrer ist am
Donnerstag kurz nach Mitternacht vor
einer Polizeikontrolle in Schorndorf
geflüchtet. Wie die Polizei mitteilt, fuhr
der Mann deutlich überhöhter
Geschwindigkeit davon, als er die Polizei
in Haubersbronn wahrnahm.
Gefährliche Fahtweise
Auf der Strecke in Richtung Urbach habe
der Mann Schätzungen der Polizei zufol-
ge streckenweise auf circa 200 Stunden-
kilometer beschleunigt. Aufgrund der
gefährlichen Fahrweise des Mercedes-
Fahrers verlor die Polizeistreife zeitwei-
se den Sichtkontakt zum Mercedes und
brach die Verfolgung ab.
Auch in Urbach weiter gerast
Innerorts von Urbach soll der Mercedes-
fahrer weiterhin mit deutlich überhöh-
ter Geschwindigkeit durch Wohnsied-
lungen gefahren sein. In der Nähe der
Gänsbergstraße soll er in Richtung eines
dortigen Feldwegs weiterfahren sein.
Dort verlor der Mann die Kontrolle über
seinen Mercedes. Der Wagen kam von
der Fahrbahn ab und prallte gegen einen
Erdwall. Dort kam der Mercedes zum
Stehen.
Mann war alkoholisiert
Wie sich herausstellte, war der Mercedes-
Fahrer alkoholisiert. Laut Polizei saß er
mit über 0,8 Promille am Steuer.
Gegen ihn wurde ein entsprechendes
Strafverfahren eingeleitet. Sein Führer-
schein wurde ihm vorläufig entzogen.
Unklar ist, ob bei der Verfolgungsfahrt
weitere Verkehrsteilnehmer gefährdet
wurden.
Die Polizei bittet daher mögliche
Betroffene, sich mit der Polizei in Waib-
lingen unter der Rufnummer � 0 71 51 /
950 - 422 in Verbindung setzen.
Böschung mit
Sträuchen abgebrannt
Schorndorf.
In Schorndorf ist am Donnerstag gegen
12.30 Uhr eine Böschung mit Sträuchern
und Grünbewuchs abgebrannt. Die
Böschung befand sich bei der Gleisanlage
in der Heinrich-Talmon-Groß-Straße.
Nach Angaben der Polizei entstand nur
ein geringer Schaden. Die Feuerwehr war
zum Löschen mit einem Fahrzeug und
neun Mann im Einsatz. Der Brand dürfte
laut Polizei durch abgefeuerte Feuer-
werkskörper verursacht worden sein.
Dafür spricht, dass Überreste der Feuer-
werkskörper vor Ort gefunden wurden.
Außerdem hatten Zeugen Knallgeräu-
sche wahrgenommen. Hinweise auf die
Brandverursacher nimmt die Polizei in
Schorndorf unter der Telefonnummer
07191/9090 entgegen.
„Helal Market“: Wege aus dem Verkehrschaos
Stadt Schorndorf setzt auf klarere Beschilderung und Markierung von Parkplätzen rund um den türkischen Supermarkt in Haubersbronn
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
BARBARA PIENEK
Schorndorf-Haubersbronn.
Kunden, die auf Zebrastreifen parken, mit
ihren Fahrzeugen die Tiefgarageneinfahrt
blockieren oder gleich auf die unterirdi-
schen Parkplätze der Hausbewohner fahren
– mit der Eröffnung des „Helal Markets“ in
Haubersbronn hat der Verkehrsdruck rund
um das Wohn- und Geschäftshaus an der
Ecke Miedelsbacher/Welzheimer-Wald-
Straße deutlich zugenommen. Das gilt nach
Beobachtung der Anwohnerinnen und
Seit März 2014 ist der Bonus-Markt in Haubers-
bronn geschlossen. Seit Anfang Februar gibt es
dort mit dem „Helal Market“ einen großen türki-
schen Supermarkt.
B1
Schorndorf
Nummer 52 – SHS1
Freitag, 3. März 2023
200 Flüchtlinge: Was Anwohner umtreibt
Bei einer Infoveranstaltung im Rathaus stellte sich die Stadtverwaltung den Fragen und der Kritik der Nachbarn im Schornbacher Weg
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
JUTTA PÖSCHKO-KOPP
Schorndorf.
Für einen Anwohner hat der Beschluss des
Gemeinderats ein „G’schmäckle“, weil keine
Stadträte davon betroffen seien; ein Nach-
bar befürchtet Parkplatzprobleme; eine
Frau kritisierte die mangelnde Kommunika-
tion der Stadtverwaltung mit den Anliegern:
Groß war das Interesse an der Infoveran-
staltung der Stadt zu der geplanten Flücht-
lingsunterkunft im Schornbacher Weg. Dort
wird bis zum Sommer eine Unterkunft mit
insgesamt drei Gebäuden für 200 Geflüchte-
te gebaut: in Massivbauweise, mit Wärme-
pumpe und Photovoltaikanlage. Nach Ende
des Zustroms der Flüchtlinge sollen in den
Gebäuden bezahlbare Appartements für
jüngere oder ältere Menschen eingerichtet
werden.
„Wir haben uns die Entscheidung nicht
leicht gemacht“, versicherte Oberbürger-
meister Bernd Hornikel zu Beginn der Ver-
anstaltung. Auch er habe sich dazu durch-
ringen müssen, eine Unterkunft mit so vie-
len Plätzen zu befürworten, doch die Kapa-
zität werde gebraucht, ein anderer Platz sei
nicht vorhanden. Um für die Betreuung der
Menschen und die Sicherheit zu sorgen, sol-
len zwei Sozialarbeiter und ein Hausmeister
eingestellt werden, außerdem wird es einen
Sicherheitsdienst geben. Wer kommt, wel-
che Nationalitäten die Menschen haben,
könne allerdings noch keiner sagen, erklärte Voll war der Sitzungssaal im Rathaus bei der Infoveranstaltung der Stadt. Foto: Palmizi
der städtische Fachbereichsleiter für Fami-
lie und Soziales, Christian Bergmann. Die te: „Wir brauchen eine gute Kommunikati- der Nachbarschaft abschirmen könnten. Das Keiner im Gemeinderat wohne in Schorn-
Belegung erfolge in Absprache mit dem on mit den Bürgern.“ wies der Oberbürgermeister klar zurück: dorf-Nord, hier würden Dinge von Leuten
Landkreis. Genau diese scheint bisher allerdings „Wollen wir die Geflüchteten abschotten? entschieden, die nicht davon betroffen sei-
nicht optimal gelaufen zu sein. „Warum Wenn ich Ihnen sagen würde, Sie sollen en. Der Gemeinderat habe nach dem Gesetz
30 Standorte informieren Sie die direkten Anwohner Ihren Garten nach Norden anlegen, hätte die Aufgabe, die Entscheidungen für die
wurden überprüft nicht?“, fragte eine sichtlich aufgebrachte ich Ihren Zorn.“ Ziel sei es doch eher, das ganze Stadt zu treffen, konterte Hornikel.
30 Standorte wurden nach Angaben von Frau, die sich darüber beschwerte, dass auch Gebäude nach vorne zu öffnen. Und Friederike Köstlin (Grüne) und Miriam
Erstem Bürgermeister Thorsten Englert ihre Nachfragen von der Stadt abgewiegelt Was viele Menschen umtreibt, ist die Müller (GLS) luden den Mann ein, selbst für
überprüft, bevor die Wahl auf den Schorn- worden seien. Dass bei der Kommunikation künftige Belegung der Häuser. „Welche den Gemeinderat zu kandidieren bezie-
bacher Weg fiel. Das Grundstück sei groß Fehler gemacht wurden, räumte Oberbür- Leute kommen, was für eine Gesellschaft hungsweise bei Fragen auf die Mitglieder
genug für die Bebauung und bereits im germeister Hornikel unumwunden ein. „Ich erwarten wir?“, fragte ein Mann. „Wir zuzugehen.
Eigentum der Stadt, zudem sei ein Bebau- verstehe Ihren Groll, das tut mir leid“, sagte machen uns Sorgen.“ Doch noch weiß auch Knapp 600 Geflüchtete haben vergange-
ungsplan vorhanden, so dass sofort gebaut er. Ein Parkplatzproblem, wie es von einem die Stadt nicht, welche Geflüchteten zuge- nes Jahr in Schorndorf eine Bleibe gefun-
werden kann. In zwei der Gebäude sollen Anwohner ins Spiel gebracht wurde, ver- wiesen werden. „Wir versuchen aber, den. Ehrenamtliche haben sich in der Kern-
Appartements für Familien entstehen, im mochte Hornikel im Zusammenhang mit zusammen mit dem Landkreis die Belegung stadt, aber auch in Schornbach, Miedels-
dritten Haus Einzelzimmer mit jeweils ein der Flüchtlingsunterkunft allerdings nicht zu steuern, um die Angst in den Griff zu bach und Haubersbronn erfolgreich um die
bis drei Betten. Aktuell laufen vorbereiten-
de Baumaßnahmen, bis zum Spätsommer
zu erkennen: Die Wahrscheinlichkeit, dass
die Flüchtlinge mit dem Auto kommen, sei
kriegen“, versprach Bernd Hornikel. Er lud
die Anwohner ein, bei allen Themen auf ihn
Menschen gekümmert und sie tun es noch.
„Wenn man jemanden nicht kennt, entste-
sollen die drei Gebäude stehen. Die Planung ziemlich gering. Jörg Hetzinger, Vorstands- zuzukommen. Versprechen, wer einziehen hen Ängste und Irritationen“, sagte ein
sei gut durchdacht, doch die Unterbringung vorsitzender der Remstalbaugenossen- wird, könne er aber nicht. Anwohner. „Aber die bauen sich ab, wenn
eine Herkulesaufgabe, die nur gelingen kön- schaft, schlug vor, den Garten der Geflüch- Dass die Flüchtlingsunterkunft gerade in man die Leute kennenlernt.“ Sein Vor-
ne, wenn die Ankommenden gut integriert teten nach Norden in Richtung B 29 zu ver- Schorndorf-Nord gebaut wird, hatte für schlag: gemeinsame Veranstaltungen wie
werden, sagte Thorsten Englert und beton- legen, damit die Gebäude die Bewohner von einen der Anwesenden „ein G’schmäckle“. Grillfeste für Anwohner und Geflüchtete.
Eine Anwohnerin regte an, in den nahe
gelegenen verwilderten Schrebergärten
einen internationalen Garten anzulegen.
„Die Leistungsgrenze
Ansicht Südost
ist noch nicht überschritten“
RFB 263,77
= +8,27
Attika
FFB 264,32
= +8,82
Gebäude C Gebäude B Gebäude A
RFB 263,77
= +8,27
Attika
FFB 264,32
= +8,82 Eines ist für Oberbürgermeister Bernd Hor-
2.OG
RFB 261,06
= +5,56
FFB 261,08
= +5,58
2.OG
RFB 261,06
= +5,56
FFB 261,08
= +5,58
nikel jedenfalls klar: Anders als manch einer
1.OG
RFB 258,28
= +2,78
FFB 258,30
= +2,80
1.OG
RFB 258,28
= +2,78
FFB 258,30
= +2,80
mutmaßen mag, sei die Leistungsgrenze der
EG
EFH
RFB 255,50
= ±0,00
FFB 255,52
= +0,02
Fahrräder Fahrräder Treffpunkt
RFB 255,50
= ±0,00
Wertstoffe Fahrräder
RFB 255,50
= ±0,00
Fahrräder
EG
EFH
RFB 255,50
= ±0,00
FFB 255,52
= +0,02
Bauende
Stadt Schorndorf
Stadt noch nicht überschritten. „Wir haben
die Aufnahme der Geflüchteten bis jetzt gut
er Weg
Spielplatzfläche Stellplätze best. Gelände Stadtverwaltung
Marktplatz 1
73614 Schorndorf KurzVertikal GmbH
Projekt Anschlussunterbringung
für Geflüchtete
Konrad-Hornschuch-Str. 69
D-73660 Urbach hingekriegt und haben nun wieder eine
255,63
255,31
254,94
254,90
254,76
254,98
254,70
254,77
255,02
Bezugshorizont
250,00
Schornbacher Weg T +49 7181 999 300
Lösung gefunden“, sagte er. Er werde jeden-
73614 Schorndorf
www.kurzvertikal.de
info@kurzvertikal.de
BAUGESUCH
Plan Ansicht Südost falls keinen Bus auf dem Marktplatz zurück-
schicken, solange man in der Stadt noch
So soll die Bebauung einmal aussehen. Ansicht: Stadt Schorndorf helfen könne.
Anwohner vor allem an den Wochenenden, Verkehrsschild „Parken in gekennzeichne-
wenn Kunden des türkischen Supermarktes ten Flächen“ wird aufgestellt. Zwei Rich-
zum Teil auch von weither angefahren kom- tungspfeile auf der Fahrbahn sollen die Ein-
men. bahnstraße verdeutlichen. Auf Höhe des
Bei einem Vororttermin haben sich Orts- Gebäudes Alte Schule 15 wird ein Einbahn-
vorsteher Erich Bühler, Wirtschaftsförderin straßenschild aufgestellt. „Es wird“, sagt
Gabriele Koch, Jörn Rieg als Fachbereichs- Gabriele Koch, „klar und deutlich markiert,
leiter Sicherheit und Ordnung und Sachge- was man darf.“
bietsleiterin Jessica Pulzer jetzt gemeinsam In Zuge dessen soll das Parkplatz-Schild,
mit betroffenen Anwohnerinnen und das von den Supermarktbetreibern an der
Anwohnern ein Bild von der Situation Einfahrt zur Tiefgarage aufgestellt wurde,
gemacht – und festgestellt, „dass eine ver- versetzt werden: Schließlich könnten Orts-
kehrsrechtliche Anordnung für den entspre- unkundige in die Tiefgarage geleitet werden
chenden Straßenabschnitt aus dem Jahr und nicht, wie eigentlich vorgesehen, auf
1993 nicht mehr so besteht, wie diese die Kundenparkplätze hinter dem „Helal
damals getroffen wurde“, sagt Sachgebiets- Market“. In den vergangenen Jahren – der
leiterin Jessica Pulzer und erläutert auf Bonusmarkt ist bereits seit März 2014
Anfrage, dass es schon damals Verkehrsre- geschlossen – habe es sich offenbar einge-
gelungen, Beschilderungen und Markierun- bürgert, sagt Gabriele Koch, dass die Park-
gen gab, die über die Jahre aber sozusagen plätze des Marktes von den Anwohnern
„abhandengekommen sind“. Da die Straße genutzt werden konnten.
ausschließlich von Anwohnerinnen und
Anwohnern genutzt wurde, denen die Rege- Es ist kein Großmarkt
lungen geläufig waren, habe das nicht zu Dass es sich, wie manche beklagen, bei dem
Problemen geführt. Eine etwas unglückliche Beschilderung: Anstatt hinter das Wohn- und Geschäftshaus auf die Super- „Helal Market“ aber nicht um einen Super-
markt-Parkplätze zu fahren, sind ortsunkundige Kunden in die Tiefgarage gefahren, die den Anwoh- markt, sondern tatsächlich um einen Groß-
Verstärkte Verkehrskontrollen ner/-innen vorbehalten ist. Fotos: Schneider markt handelt, das kann Wirtschaftsförde-
Um die veränderte Verkehrssituation zu rin Koch auf Anfrage nicht bestätigen: „Das
entspannen, soll es verstärkte Verkehrskon- men angeordnet: So wurden auf beiden Sei- stellt, damit nicht entgegen der Einbahn- ist ein Einzelhandelsmarkt, der auch größe-
trollen geben, es wurden aber auch folgende ten im Zufahrtsbereich der Straße „Alte straße ausgefahren wird. Außerdem werden re Mengen verkauft. Das ist erlaubt und
– eigentlich schon bestehende - Maßnah- Schule“ Einfahrt-verboten-Schilder aufge- insgesamt zehn Parkplätze markiert. Ein auch kein Problem.“
B2 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, SHS2
Instrumente
werden
vorgestellt
Jugendmusikschule: Demokonzert
und Tag der offenen Tür am 4. März
Schorndorf.
Welches Instrument soll es werden?
Antworten auf diese Frage gibt es beim
Tag der offenen Tür der Jugendmusik-
schule Schorndorf und Umgebung. Vor
dem Beginn des Sommersemesters im
April präsentiert die Jugendmusikschule
am Samstag, 4. März, ihr umfassendes
und breitgefächertes Unterrichtsange-
bot. Die Besucher bekommen die Mög-
lichkeit, das Angebot der Musikschule
kennenzulernen und sich von den
Musiklehrern individuell beraten zu las-
sen.
Los geht es um 14 Uhr mit einem
informativen Demokonzert in der For-
scherfabrik. Aus diesem Grund ist die
Mitmach-Ausstellung dort den ganzen
Tag geschlossen.
Es werden die Instrumente mit kur-
zen Musikstücken vorgestellt und erläu-
tert. Anschließend bekommen alle
Besucher Gelegenheit, die verschiede-
nen Instrumente unter fachkundiger
Anleitung selbst einmal auszuprobieren.
In den Unterrichtsräumen der benach-
barten Jugendmusikschule stehen von
15 bis 16.30 Uhr die Musikpädagogen für
individuelle Beratungsgespräche bereit.
Angebote auch für Erwachsene
Auch Erwachsenen bietet die Musikschu-
le ein Angebot. Neben dem regulären
Unterricht gibt es ein Gutscheinheft für
vier Unterrichtseinheiten, das in der
Musikschule erworben werden kann.
Nähere Infos auf der Homepage
www.jms-schorndorf.de
Das Sommersemester beginnt am 1.
April. Anmeldeschluss ist Freitag, 10.
März. Die Anmeldung ist im Internet
unter der Adresse www.jms-schorn-
dorf.de möglich. Dort stehen auch weite-
re Informationen zu aktuellen Kurszei-
ten.
Die Geschäftsstelle der Jugendmusik-
schule, Karlstraße 21, ist telefonisch
unter 0 71 81/6 34 80 zu erreichen.
Kompakt
Ampelregelung wegen
Fahrbahnerneuerung
Schorndorf-Oberberken.
Die Landesstraße zwischen Schorndorf
und Oberberken wird zwischen Montag,
6. März, und Freitag, 10. März, unterhalb
der Abzweigung nach Adelberg in Fahrt-
richtung Oberberken gesperrt. Grund ist
die Erneuerung der Fahrbahndeck-
schicht. Der Verkehr wird mit einer
Ampelanlage einspurig an den Arbeiten
vorbeigeleitet.
Blechbläserkonzert
in der Stadtkirche
Schorndorf.
Das Blechbläserensemble „Brass Compa-
ny Bietigheim“ tritt am Samstag, 11.
März, 19 Uhr, in der Stadtkirche Schorn-
dorf auf. Im Ensemble unter der Leitung
von Sophie Pope spielen Amateurmusi-
kerinnen und -musiker aus dem Raum
Ludwigsburg und Stuttgart. Auf dem Pro-
gramm steht festliche und unterhaltsame
Blasmusik aus verschiedenen Epochen.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird
gebeten.
Öffentliche Ratssitzung in
Miedelsbach
Schorndorf.
Der Ortschaftsrat Miedelsbach trifft sich
am Montag, 6. März, im Sitzungssaal der
Verwaltungsstelle, zu einer öffentlichen
Sitzung. Beginn ist um 19.30 Uhr. Auf der
Tagesordnung steht unter anderem der
Schulbericht 2023 über die aktuelle
Situation und Schülerprognosezahlen
sowie die Kita-Bedarfsplanung 2023/
2024.
Impressum
Schorndorfer Nachrichten
Oberer Marktplatz 4, 73614 Schorndorf,
Telefon 07151 566-411,
Fax 07181 9275-30 (Geschäftsstelle),
Telefon 07181 9275-20, Fax 9275-60 (Redaktion),
www.zvw.de
Verlag: Zeitungsverlag GmbH & Co Waiblingen KG
Druck: Im Druckhaus Waiblingen Remstalbote GmbH,
Albrecht-Villinger Str. 10, 71332 Waiblingen.
Wir verwenden Recycling-Papier.
Redaktion allgemeiner Teil: Dr. Christoph Reisinger,
Stuttgarter Nachrichten, Plieninger Straße 150, 70567
Stuttgart (Möhringen), Telefon 0711 72050
Einfach weggesperrt und ausgebürgert
Ingo Hasselbach und Nadja Klier sind in der DDR aufgewachsen: Über ihre Jugend im Unrechtsstaat haben sie in der Berufsschulbibliothek berichtet
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
BARBARA PIENEK
Schorndorf.
Vier Monate Haft wegen eines Die-Mauer-
muss-weg-Rufs mit 18 Jahren, drei Jahre im
Gefängnis nach einem gescheiterten
Fluchtversuch. Davor wurde Ingo Hassel-
bach als Punk in der DDR systematisch kri-
minalisiert. Im Chaos der Wendezeit fand er
bei Neonazis Halt, mischte einige Zeit ganz
vorne bei den Rechten mit, schaffte dann
nicht nur den Ausstieg, sondern gründete
auch die Aussteigerorganisation „Exit“ und
ist heute mit Nadja Klier verheiratet. Sie
wurde – weil sich ihre Mutter Freya Klier als
Theaterregisseurin systemkritisch äußerte
und in ihren Stücken Meinungsfreiheit for-
derte – 1988, zwei Tage nach ihrem 15.
Geburtstag, von einem Tag auf den anderen
zwangsweise aus der DDR ausgebürgert.
In Freiheit aufzuwachsen, unbehelligt
seine Meinung sagen zu können, nicht sys-
tematisch vom Staat bespitzelt und einfach
weggesperrt zu werden – dass das nicht
selbstverständlich ist, das haben beide
erlebt. In der Bibliothek des Berufsschul-
zentrums haben sie in einer von Biblio-
theksleiterin Adriane Kaucic organisierten
und von der Konrad-Adenauer-Stiftung
unterstützten Veranstaltung vom Aufwach-
sen in der DDR erzählt und das Gespräch
gesucht mit Schülerinnen und Schülern des
Berufskollegs für Wirtschaftsinformatik und
der Wirtschaftsschule.
Und die hatten – nachdem sie den ein-
drücklichen Dokumentarfilm „Wir wollen
euch mal wat fragen!“ über Klier und Has-
selbach gesehen hatten – tatsächlich viele
Fragen: Würdet ihr alles wieder genauso
machen? Welche Auswirkungen hatte die
Haft auf die Psyche? Habt ihr noch Freunde
von damals? Was war das Endziel als Neo-
nazi? Was war der Grund für den Ausstieg
aus der rechten Szene? Was packt man ein,
wenn man von einem Tag auf den anderen
seine Heimat verlassen muss?
Die Stasi hat auch Jugendliche
als Mitarbeiter rekrutiert
Mehr als einen kleinen Koffer mit ihren
Tagebüchern und ein paar Kleidern hat
Nadja Klier damals, als ihr Leben in der DDR
zu Ende war und sie ihre Freunde zurücklas-
sen musste, nicht mitgenommen. Erst Jahre
später hat sie erfahren, dass die Stasi 85
Personen auf ihre Familie angesetzt, ja
sogar versucht hatte, andere Jugendliche
und ihre beste Freundin als Inoffizielle Mit-
arbeiter (IM) zu gewinnen. „Was ist das für
Zum Weiterlesen
Nadja Klier und Ingo Hasselbach haben beide über
die einschneidenden Erlebnisse ihrer Jugend ge-
schrieben:
„Die Abrechnung: Ein Neonazi steigt aus“ von Ingo
Hasselbach und Wilfried Bonengel und „Die Be-
drohung – mein Leben nach dem Ausstieg aus der
rechten Terrorszene“ sind im Aufbau-Verlag er-
schienen. „1988: Wilde Jugend“ von Nadja Klier ist
im Okapi-Verlag erschienen.
Alle Angaben ohne Gewähr
Ausstellungen / Museen
Forscherfabrik Schorndorf: von 14 bis 17 Uhr
geöffnet, Arnoldstraße 1, Tel. 07181 / 602-6004
und www.forscherfabrik-schorndorf.de.
Gottlieb-Daimler-Geburtshaus: von 14 bis
17.30 Uhr geöffnet, Höllgasse 7; Informationen
zu Führungen unter Tel. 07181 /602-6000.
Q-Galerie für Kunst: Ausstellung „wird man
schon sehen“, von 14 bis 18 Uhr geöffnet, Karl-
straße 19, www.q-galerie.de.
Stadtmuseum: von 14 bis 17 Uhr geöffnet,
Kirchplatz 7-9, Tel. 07181 / 6021132, www.stadt-
museum-schorndorf.de.
Konzerte / Theater
Jazzclub Session 88: Session mit iGrooved, 20
Uhr, Hammerschlag 8.
Vereine / Organisationen
Deutsches Rotes Kreuz: Kleiderstube von 14
bis 16 Uhr geöffnet, Lortzingstraße 48.
Friedensinitiative: Mahnwache, 18 bis 18.30
Uhr, auf dem Mittleren Marktplatz.
Gottlieb-Daimler-Realschule: Tag der offenen
Tür für Viertklässler und ihre Eltern, 14 bis 17 Uhr,
Rehhaldenweg 4-6.
MC Buhlbronn: Hauptversammlung, 20 Uhr,
ZVW-Redaktion
Chefredaktion: Frank Nipkau (nip), Stellvertreterin: Jutta Pöschko-
Kopp (jup). Mitglieder der Chefredaktion: Peter Schwarz (pes), Ra-
mona Adolf (rad).
Assistenz der Chefredaktion: Lisa Pfleiderer, Yvonne Hottmann.
Head of Audience Development: Sabrina Ghazali
Lokalredaktion Schorndorf/Welzheim: Leitung: Jutta Pöschko-Kopp
(jup). Lokalreporter: Standort Schorndorf: Mathias Ellwanger (mel),
Michaela Kölbl (miko), Reinhold Manz (rma), Barbara Pienek (nek),
Vlora Kleeb (vlk), Yvonne Weirauch (yw).
Standort Welzheim: Jörg Hinderberger (jh), Nadine Zühr (nz).
Rems-Murr-Rundschau: Reporter: Annina Baur (ani), Dr. Pia Eck-
stein (pia), Nils Graefe (ngr), Peter Schwarz (pes), Andrea Wüstholz
(awus).
Schorndorf
Ingo Hasselbach und Nadja Klier sind – mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung – nach Schorndorf gekommen.
ein System“, fragt Klier, „das nicht mal vor
Kindern haltmacht?“ Im Rückblick sieht sie
die DDR als Staat, der keine Individualität
zulassen konnte: „Wer funktioniert hat,
hatte keine Probleme.“ Dabei war’s im
Arbeiter- und Bauernstaat bei Strafe verbo-
ten, nicht zu arbeiten. Eine Pause vom Sys-
tem – nicht vorgesehen. Kein Wunder, dass
der Alkoholmissbrauch in der DDR mit
einem durchschnittlichen Schnapskonsum
von 16,1 Litern im Jahr rekordverdächtige
Ausmaße annahm: „Die Leute haben sich
ihren Alltag weggesoffen“, sagt Nadja Klier.
Für Ingo Hasselbach waren der linke,
antifaschistische Staat, der ihn jahrelang als
politischen Häftling weggesperrt hat, und
später die Antifa Hassobjekte Nummer eins.
Ins Gefängnis zu kommen, Einzelhaft und
Isolation erleben zu müssen, das war für ihn
„ein einschneidendes Erlebnis“. Aus einer
Haft, sagt der 55-Jährige heute, „kommst du
nicht heil raus“. Von 36 Gefängnissen der
DDR habe er bestimmt 30 von innen gese-
hen. Und dort kam er auch mit inhaftierten
Alt-Nazis in Kontakt, die seinen Hass auf
den Staat in Richtung Neonazismus lenk-
ten: Da war Henry Schmidt, der einstige
Gestapo-Chef von Dresden, der nach dem
Zweiten Weltkrieg 30 Jahre lang als Kon-
sumleiter in Dresden gearbeitet hatte; vor
allem aber Heinz Barth, der als Obersturm-
führer der Waffen-SS am Massaker von Ora-
dour beteiligt war. Später, im Chaos der
Wendezeit, kam Hasselbach in Hamburg mit
Heute in Schorndorf
Gasthaus Lamm in Schornbach.
Obst- und Gartenbauverein: Hauptversamm-
lung, 18 Uhr, Gasthaus Sonne.
Stadtinfo im Rathaus: von 8 bis 14 Uhr geöffnet,
Marktplatz 1, Kontakt: Tel. 07181 / 602-6000 und
Mail stadtinfo@schorndorf.de.
Weltgebetstag: „Glaube bewegt“, 17 Uhr, Pau-
luskirche, Schorndorf Nord und 18 Uhr, Baptis-
tenkirche, Burgstraße 72.
Apotheken-Notdienst
Salier-Apotheke, Bahnhofstraße 1, Winterbach,
Tel. 07181 / 41158.
Notdienst Ärzte
Notfallpraxis in der Rems-Murr-Klinik Schorn-
dorf, Schlichtener Straße 105: Montag bis Frei-
tag von 18 bis 22 Uhr, Samstag, Sonntag und an
Feiertagen von 8 bis 22 Uhr, Tel. 116 117.
Notfallpraxis im Rems-Murr-Klinikum Win-
nenden, Am Jakobsweg 1: Montag, Dienstag
und Donnerstag von 18 bis 24 Uhr, Mittwoch und
Freitag von 14 bis 24 Uhr, Samstag, Sonntag und
an Feiertagen von 8 bis 24 Uhr, Tel. 116 117.
Kinderärztliche Notfallpraxis am Rems-Murr-
Klinikum Winnenden, Am Jakobsweg 1: Mon-
tag bis Freitag von 18 bis 22 Uhr, Samstag, Sonn-
tag und an Feiertagen von 8 bis 20 Uhr,
Rems-Murr-Sport: Leitung: Sarah Schwellinger (sas),
Redaktion: Thomas Wagner (twa), Volontär: Benedikt
Iwen (iwen).
Online: Leitung: Ramona Adolf (rad). Stellv. Leiter:
Alexander Roth (alro). Redaktion: Anne-Katrin Walz
(akw), Danny Galm (dag), Laura Edenberger (led), Gü-
lay Alparslan (alp), Simeon Kramer (sik), Sofie Smakici
(sma), Franziska Göttlicher (gött).
Bildredaktion: Leitung: Benjamin Büttner, Redaktion:
Gabriel Habermann, Gaby Schneider, Hardy Zürn,
Alexandra Palmizi.
E-Mail-Adressen der Redaktion:
Lokalredaktion: schorndorf@zvw.de, welzheim@zvw.de
Rems-Murr-Rundschau: kreis@zvw.de
Rems-Murr-Sport: sport@zvw.de
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
Michael Kühnen, einem der führenden Neo-
nazis der Bundesrepublik, zusammen, grün-
dete in Berlin die Partei „Nationale Alterna-
tive“, besetzte mit anderen Neonazis ein
Haus, sah sich mit einem enormen Zulauf
von orientierungslosen Jugendlichen kon-
frontiert – und fand plötzlich das, was er in
der DDR nie erlebt hatte: Anerkennung.
Der Ausstieg aus der Neonazi-Szene:
Ein langer Prozess
Dass er junge Menschen beeinflusst und für
die Neonazi-Szene gewonnen hat, das
bereut er. Seinen Ausstieg beschreibt er als
langen Prozess – ausgelöst von einem fran-
zösischen Journalisten, der eine Doku über
ihn drehen wollte und ihn mit den richtigen
Fragen zum Nachdenken brachte: Der ent-
scheidende Punkt aber war für ihn mit dem
Brandanschlag erreicht, den Neonazis 1992
auf ein Wohnhaus in Mölln verübten: „Ich
habe immer gesagt, Ausländer raus, und
Jugendliche haben das gemacht.“
Nach seinem Ausstieg brach er jeden
Kontakt zur Szene und zu engsten Freunden
ab, lebte aus Sicherheitsgründen jahrelang
unter anderem Namen in den USA, später in
Schweden und kehrte dann nach Berlin
zurück. Im Jahr 2000 gründete Hasselbach
die Organisation „Exit“, mit der schon 750
Neonazis aus der Szene rausgekommen
sind. Heute sieht Ingo Hasselbach im
zunehmenden Rechtspopulismus eine gro-
ße Gefahr und in der AfD den verlängerten
Tel. 116 117 und Tel. 0180 / 6073614.
Familienzentrum
Arnold-Galerie, Karlstraße 19: Informationen
unter www.familienzentrum-schorndorf.de.
Geschäftsstelle Familienzentrum Mehrgene-
rationenhaus: von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet,
Tel. 07181 / 887700.
Begegnungscafé: von 9 bis 12 Uhr geöffnet,
Tel. 07181 / 887719.
Paulinenpflege Winnenden e.V.: Terminverein-
barung und Beratung unter Tel. 07195 / 6956601.
Pro Familia: Terminvereinbarung unter
Tel. 07151 / 98224894-0.
Tageselternverein Schorndorf und Umge-
bung: Tel. 07181 / 887720 (AB).
Selbsthilfegruppen
Al-Anon: Meeting für Angehörige, 17 bis 18.15
Uhr, Jakob-Degen-Straße 34.
Soziale Dienste
Awo-Sozialstationen Rems-Murr GmbH:
Krankenpflege, Nachbarschaftshilfe, Familien-
pflege, Essen auf Rädern, Betreuungsgruppe für
Demenzkranke, Wiesenstraße 20, Tel. 07181 /
929493 und sozialstation@awo-rems-murr.de.
Bund der Vertriebenen: Ausfüllhilfe/Überset-
zung Rumänisch/Ungarisch, Tel. 07181 / 74283.
Fotoredaktion: foto@zvw.de
Online-Redaktion: online@zvw.de
Assistenz der Chefredaktion: service@zvw.de
Vertrieb
ZVW Zeitungsvertrieb Rems–Murr GmbH, Albrecht-Villinger-
Str. 10, 71332 Waiblingen. Der monatl. Bezugspreis, inkl. Beila-
ge prisma, beträgt durch Zusteller 51,40 €, Postbezug 57,70 €,
inkl. gesetzlicher Mwst. Bei Bezugsunterbrechung wird das Be-
zugsgeld ab dem 8. Erscheinungstag (Sonntage ausgenom-
men) erstattet. Abbestellungen müssen bis zum 5. eines Mo-
nats zum Monatsende erfolgen. Bei Nichtbelieferung im Fall hö-
herer Gewalt, Störungen des Betriebsfriedens, Arbeitskampf
(Streik, Aussperrung) bestehen keine Entschädigungsansprü-
che gegen den Verlag. Urlaubsnachsendung: Zzgl. Porto im In-
land 1,60 € (Europa 3,80 €). Bei Nachsendungen kann der Ver-
lag keine Gewähr für eine pünktliche Zustellung übernehmen.
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Foto: Schneider
Arm des Rechtsextremismus – mit Sitz in
den Parlamenten. Das Gewaltpotenzial
schlummert im Untergrund: „100 Neonazis
werden per Haftbefehl gesucht.“ Dazu kom-
men Corona-Leugner, Wutbürger und Quer-
denker, die mit Neonazis marschieren. Wie
Nadja Kliers Vater, der als Covid-Leugner
beim Sturm auf den Reichstag dabei war.
Dass er gemeinsam mit Neonazis marschiert
ist, sagt Klier, tut er ab – für ihn geht’s „ums
große Ganze“. Seitdem hat die 50-Jährige
den Kontakt mit ihrem Vater abgebrochen.
Und dann streckt ganz zum Schluss, als
Ingo Hasselbach und Nadja Klier schon am
Zusammenpacken und auf dem Weg zur
nächsten Schul-Veranstaltung sind, ein
Schüler den Finger in die Höhe und fragt, ob
nicht auch vom Linksextremismus große
Gefahr ausgehe und was denn dabei sei,
wenn Rot-Weiß-Erfurt-Fans Anhänger des
linken Jenaer Fußballclubs im Stadion als
„Judensau“ beschimpften? Das sei, so der
Schüler, doch nicht mehr als Provokation.
Nadja Klier und Ingo Hasselbach, die aus
ihrer und aus der deutschen Geschichte
einiges gelernt haben und womöglich gerne
ausführlicher diskutiert hätten, geben trotz
aller Zeitnot zumindest das zu bedenken:
„Dann klammerst du die Geschichte aus und
sechs Millionen Juden, die in Deutschland
ermordet wurden.“ Für Ingo Hasselbach ist
eines ganz klar: „Die gesellschaftliche
Gefährdung durch rechts ist wesentlich grö-
ßer als durch Linksextreme.“
Deutsches Rotes Kreuz: Ambulanter Dienst,
Fachpflege, Hilfe bei der Pflege und Unterstüt-
zung bei der Haushaltsführung, Hausnotruf, Hilfs-
mittelberatung, Tel. 07151 / 2002-0 und Mail
info@drk-rems-murr.de. — Mobile Dienste
Remstal, Tel. 07151 / 200269 und Mail mobile-
dienste.remstal@drk-rems-murr.de.
Diakoniestation Schorndorf und Umgebung:
Kranken- und Altenpflege, Nachbarschaftshilfe,
hauswirtschaftliche Versorgung, Essen auf Rä-
dern, Hegelstraße 40, Tel. 07181 / 6067790. —
Diakoniestation Wieslauftal: von 8 bis 13 Uhr
und nach Vereinbarung, Tel. 07183 / 3059913.
Hospizdienst: Begleitung Schwerstkranker,
Sterbender und ihrer Angehörigen, stationärer
und ambulanter Hospizdienst, ambulanter Kin-
der- und Jugendhospizdienst „Pusteblume“ und
Trauernetzwerk Rems-Murr, zentrale Rufnum-
mer Tel. 07191 / 92797-0; kostenlose Beratung
Patientenverfügung Tel. 07181 / 9788212.
Johanniter: Senioren-Menüservice, Johanniter-
Hausnotruf und Betreuungsdienste, Baumwa-
senstraße 5, Tel. 07181 / 47452-0, info.schorn-
dorf@johanniter.de.
Kreisdiakonieverband Rems-Murr-Kreis:
psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstel-
le für Suchtgefährdete und Suchtkranke sowie
Paar-, Familien-, Lebens-, Sozial- und Kurbera-
tung, von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, Arnold-
straße 5, Tel. 07181 / 482960.
Aboservice
Telefon 07151 566 -444, Fax 07151 566-403,
E-Mail: aboservice@zvw.de
Anzeigen
Verantwortlich: Udo Kretschmer.
Es gilt die Preisliste Nr. 56 vom 1. 1. 2023.
Beilagentexte und PR: Stephanie Wolf (verantwortlich).
Telefon 07151 566 -411, Fax 07151 566 -400
E-Mail-Anzeigen: anzeigen@zvw.de
Beilagen
Beratung und Disposition:
Anja Schwegler, Telefon 07151 566 -301
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
Erst Gebäudehülle, dann Heizung
Diskutiertes Verbot von Öl- und Gasheizungen: Was Energieberater Michael Barner und Immobilien-Unternehmer Björn Riker davon halten
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
REINHOLD MANZ
Winterbach/Remshalden.
Der Winterbacher Energieberater Michael
Barner tut sich momentan schwer, Leuten
Ratschläge zu geben, wenn sie wissen wol-
len, was für eine Heizung sie einbauen sol-
len. Seit ein Gesetzentwurf aus dem Wirt-
schaftsministerium von Robert Habeck in
frühem Stadium öffentlich wurde, der vor-
sieht, den Einbau neuer Gas- und Öl-Hei-
zungen ab 2024 weitgehend zu verbieten,
fragen sich viele: Wie soll das gehen? Und
soll ich mir jetzt schnell noch eine Ölhei-
zung holen, solange es noch geht? Michael
Barner findet: Das Pferd wird hier eigentlich
von der falschen Seite aufgezäumt.
Ob das Gesetz so kommt, wie jetzt im
Entwurf veröffentlicht, ist natürlich völlig
offen. Die FDP hat als Partner in der Ampel-
koalition schon ihren Widerstand angekün-
digt. Vorgesehen ist, dass ab 2024 beim Ein-
bau einer neuen Heizung die Wärme min-
destens zu 65 Prozent aus erneuerbaren
Energien kommen muss. Das heißt: Gas und
Öl zum Heizen sind noch nicht ganz verbo-
ten, dürfen aber nur noch ein kleiner Teil
des Heizsystems sein.
„Die Heizung ist eigentlich
der letzte Schritt“
Die Intention des politisch angedachten
Verbots von Gas- und Ölheizungen sei ja
generell richtig, sagt Energieberater Micha-
el Barner: „Wir müssen von fossilen Ener-
gieträgern weg und müssen einsparen.“
Aber: „Ich denke mal, wichtig ist die Rei-
henfolge. Es muss erst einmal die Priorität
sein, die Gebäudehülle zu ertüchtigen.“ Aus
Sicht eines Energieberaters „ist es schlicht
und einfach so, dass die Heizung, wenn ich
ein bestehendes Gebäude saniere, eigent-
lich der letzte Schritt ist“. Es gebe eine rie-
sige Menge von Bestandsgebäuden, die
energetisch nicht optimal dastünden, weil
sie zum Beispiel nicht oder schlecht
gedämmt seien und viel Wärmeenergie ver-
loren gehe. „Dort mit einer Wärmepumpen-
technik zu kommen, das ist fragwürdig“,
sagt der Energieberater.
Die Wärmepumpe scheint inzwischen
das Nonplusultra der Heizungstechnik zu
sein. Bei einem Ver-
bot von Öl und Gas
gibt es auch gar
nicht viele Alterna-
tiven. Das Problem
sei, wie Michael
Barner erklärt: Für
ein altes, unsanier-
tes Gebäude mit
schlecht gedämm-
ter Hülle sei eine
Wärmepumpe
eigentlich nicht
geeignet. Es gebe
Michael Barner.
zwar „Spezialis-
ten“, die dann
darauf hinwiesen, es gebe doch Hochleis-
tungswärmepumpen, die eine Vorlauftem-
peratur von 70 Grad hinbekämen. „Da sage
ich: Die Stromrechnung am Ende des Jahres
möchte ich sehen, das wird wahrscheinlich
ein böses Erwachen geben.“
Im poetisch pulsierenden Lied die Welt einfahren
Neue CD „Roadmovies“ des aus Schorndorf stammenden Musikers George Leitenberger / Heute Release-Konzert im Theater hinterm Scheuerntor
VON UNSEREM MITARBEITER
THOMAS MILZ
Plüderhausen.
George Leitenberger? Sollten Sie kennenler-
nen! Um Ihnen darauf Lust zu machen,
stimmen wir schon mal eine kleine Hymne
auf den Singer-Songwriter an, der in
Schorndorf aufgewachsen ist und nach Sta-
tionen über Berlin, Paris und London inzwi-
schen in Genf lebt.
In Schorndorf groß geworden ist George
Leitenberger im Alten Schloss. Wie es im
inspirierten Pressetext heißt: „einer
Mischung aus Forstamt, Knast, Finanzamt
und Amtsgericht direkt über einem giganti-
schen Weinlager in tiefen, dunklen Kel-
lern“. Und wenn man seine Songs hört,
meint man, in dieser Beschreibung auch
deren abgründig architektonische Perspek-
tivenvielfalt zu erkennen. Enge Heimat, die
mit sanfter Melancholie in die weite Welt
explodierte.
Verwundbar aus eigener Verletzlichkeit
„Roadmovies“ heißt Leitenbergers neue CD,
die ab heute erhältlich ist und an diesem
Abend mit einem Release-Konzert um 20
Uhr im Theater hinterm Scheuerntor veröf-
fentlicht wird. Ein Aufwärmkonzert hat es
vor ein paar Tagen in Berlin gegeben, aber
richtig Geburtstag der CD wird in Plüder-
hausen gefeiert! Was ist zu hören?
Zuallererst diese Stimme. Ich kenne kei-
Schorndorf und Umgebung
Heizung aus ist auch keine Lösung.
Deswegen findet Michael Barner: Auch
politisch müsste es eigentlich das Ziel sein,
erst einmal die Sanierung des Gebäudebe-
stands in Angriff zu nehmen. Doch momen-
tan passiere genau das Gegenteil: Die För-
dersätze seien runtergefahren worden –
während die Baupreise gestiegen seien.
Also: genau der falsche Weg.
Das findet auch Bauunternehmer Björn
Riker. Der Geschäftsführer von Riker
Immobilien sagt: „Ich denke nicht, dass wir
mit Verboten weiterkommen, wir müssen
Anreize schaffen, andere Optionen weiter
voranzutreiben.“ Zum Beispiel eben die
Förderprogramme für energieeffizientes
Sanieren wieder aufbessern. Ein anderes
Problem sei auch „der Wust an Bürokratie“,
die ein Immobilienunternehmen wie Riker
mit seinem Personal zwar in den Griff
bekomme, bei dem ein „Häuslebauer“, der
allein mit dem Architekten ein Projekt rea-
lisieren wolle, aber an seine Grenzen stoße.
„Angst ist immer ein
schlechter Ratgeber“
Was ist nun aber, wenn ich jetzt schnell
eine neue Heizung brauche, weil meine alte
kaputt ist? Oder wenn ich mich für meinen
Neubau für eine Technik entscheiden
muss? „Da sind Sie im Moment in einer
schwierigen Situation“, sagt Michael Bar-
ner. Derzeit tue er sich schwer, einem Bau-
herren zu sagen, was die vernünftigste
Lösung ist. Altbau-Besitzern könne er dann
eigentlich auch nur raten, erst einmal über
die Gebäudehülle nachzudenken und davon
ausgehend die Heizung zu planen. Generell
gelte: „Angst ist immer ein schlechter Rat-
geber.“ Solange nicht „alle Karten auf dem
George Leitenberger, der heute bei Genf lebt.
nen deutschen Sänger, dem es gelingt, das
Deutsche in einen knisternden Chanson-,
vibrierenden Folk- und freien Jazz-Sound
einzuschmelzen. Das ist grandios. Und ein
bewusst-unbewusstes Unterlaufen des
immer noch oft (nach-) dröhnenden deut-
schen Knatter- und Befehlstons. Das entwi-
Tisch lägen“ und das neue Gesetz aus dem
Wirtschaftsministerium nur ein früher Ent-
wurf ist, sei das keine Grundlage, auf der
man jemanden beraten könne. Da werde
sich sicher noch viel verändern, bis es
beschlossen sei. „Dann muss man gucken,
ob der gesunde Menschenverstand oder die
Ideologie siegt.“ Denn, mal abgesehen vom
Sinn eines Verbots, müsse man ja ganz
praktisch sehen: „Man muss auch erst mal
die Handwerker haben, die das alles bewäl-
tigen.“ Wer derzeit eine Wärmepumpe
bestelle, der habe, je nach Hersteller, eine
Wartezeit von mehr als einem Jahr.
Ganz ähnlich könne es einem derzeit
allerdings auch gehen, wenn man einen
Ölkessel im kleineren Leistungsbereich
wolle. „Anscheinend sind viele Eigentümer
der Meinung: Ich lasse mir jetzt schnell vor
dem Verbot meine Ölheizung erneuern –
und dann sehen wir weiter.“ Diese Strategie
könne durchaus aufgehen: „Wenn ich mir
jetzt einen neuen Heizkessel einbauen las-
se, besteht ja noch die Möglichkeit, dass ich
im nächsten Schritt das System durch eine
Wärmepumpe ergänze.“
Tatsächlich sollte man für einen unsa-
nierten Altbau eine Hybridlösung in Erwä-
gung ziehen, so der Energieberater, also
zum Beispiel Wärmepumpe plus Gaskessel:
„Dann reicht vielleicht die Wärmepumpe
bis zu einer Außentemperatur von null oder
minus zwei Grad, und wenn es richtig kalt
wird, kommt der Gaskessel dazu.“
Wer für ein Mehrfamilienhaus die richti-
ge Technik sucht, steht noch mal vor ganz
anderen Fragen als ein Einfamilienhausbe-
sitzer. „In Mehrfamilienhäusern habe ich
oft winzige Heizräume“, sagt Michael Bar-
Foto: Leitenberger
ckelt bei ihm einen Sog, dem man sich kaum
entziehen mag. Ja, das hat etwas Verführe-
risches ohne jegliche Gewaltanwendung. Da
macht sich jemand mit großer Kunst einla-
dend verwundbar - aus eigener Verletzlich-
keit.
Ein bangendes Liebeslied, ach was: Ein
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, SHR1
GERADSTETTEN
Kinderfasching am Faschingsdienstag
21.02.
2023
Bestandsimmobilien
Foto: Schneider
ner. Darin sei es oft schwierig, die Technik,
zum Beispiel für eine Hybridheizung,
unterzubringen.
Ganz grundsätzlich sei aus seiner Sicht
€ 589.000
für ein unsaniertes Mehrfamilienhaus „erst
mal eine Pelletheizung die richtige 2-FH Zweifamilienhaus mit
Lösung“. Damit bekomme man die für ein ca. zwei Garagen
großes Haus mit mehreren Wohnungen 141 m² 73614 Schorndorf
nötige Vorlauftemperatur und sei mit
EA-B, 243,90 kWh(m²a), Strom,
einem regenerativen Energieträger unter- Bj 1957, G
wegs. „Man muss sich natürlich dabei schon
anschauen: Wo kommen die Pellets her?
Die sollten nicht vom Ende der Welt kom-
men, das sollte dem Nachhaltigkeitsan-
spruch genügen.“
Blockheizkraftwerke als
Baustein der Energiewende
Bauunternehmer Björn Riker fragt sich der-
zeit noch, was eigentlich mit Blockheiz- € 397.000
kraftwerken ist, die er für Mehrfamilienhäu- ETW
ser oder auch für kleine Nahwärmenetze für Dachgeschosstraum für
eine gute Lösung hält. Doch für diese ca. Wohngenießer!
braucht man derzeit auch noch Gas oder Öl 87 m² 3-Zimmer-Wohnung
als Energieträger. 73614 Schorndorf
Dazu meint Energieberater Michael Bar-
ner: „Ich habe den Eindruck, dass die EA-V, 57,00 kWh(m²a), Gas,
Bj 2006, B
BHKW-Technik nicht auf dem Wunschzet-
tel unserer Regierung steht.“ Das hält er für
schlecht, „weil die BHKWs eigentlich gut
dafür geeignet sind, eine Grundlast abzude-
cken“. Es wäre für die Energiewende neben
den volatilen Energieträgern Sonne und
Wind, deren Leistung schwanke, eine gute
Ergänzung. Wenn man aber wegwolle vom
Erdgas und vom Öl – „dann sollte ich es mit € 579.000
reinem Biogas betreiben“. Aber auch da
stellt sich wieder die Frage: „Woher kriege ETW Schöne 5-Zimmer-
ich das in der Menge?“ ca. Familienwohnung
119 m² 73630 Remshalden
EA-V, 67,00 kWh(m²a), Gas,
Bj 2010, B
wunderschönes Minnestück im erotischen
Schimmern von Lissabon ist „In der Nacht“.
Auf eine exotische, nichts verklärende
Nordafrika-Reise nimmt uns „Boulevard du € 500.000
Grand Maghreb Arabe“ mit. In Klammern:
EFH Einfamilienhaus mit
Leitenberger singt deutsch, französisch und
englisch. ca. drei Garagen
129 m² 73660 Urbach
Ein Loslassen von Lust und Leid
EA-V, 283,00 kWh(m²a), Öl,
Ein großes musikalisches Roadmovie ist „El Bj 1983, H
Chepe“, die Erinnerung an eine Zugreise in
Mexiko, die Leitenberger vor 40 Jahren
unternommen hat. Im Refrain: „Bewahr
deine Erinnerungen, sie sind das Einzige,
was bleibt.“ Und „Buschtaxi“ entführt uns,
oder setzt uns aus, der Wüste im ägypti-
schen Assuan. Im poetisch pulsierenden
Lied fährt der inzwischen 62-Jährige die
Welt ein. Mit dem wilden „Tiny Shitty
People“ wehrt er sich gegen toxische Men-
schen und weiß, dass er selber infiziert ist. mehr Infos:
Aufgenommen wurden die insgesamt
zehn Songs der neuen CD mit sieben Mit-
musikern nicht in einem perfekten Studio,
sondern vorwiegend in einer aufgegebenen
Fabrik bei Genf. Gewollt war ein rauer, frei
perlender Klang des absichtlich Nicht-Per-
fekten. Das ist kantig und trotzdem aus Tel.: 07151 2050-0
einem schmelzenden Guss mit immer wie- www.riker-immo.de
der überraschenden Arrangements. Riker Wohnbau +
Unterwegs sein in die Welt, nach außen Immobilien GmbH
und innen, das ist der melancholische Trip
von „Roadmovies“. Ein melancholisch- In den Breitwiesen 19
intensives Loslassen - von Lust und Leid. 73630 Remshalden
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Fasching feiern mit dem Coronavirus „Waschbrett“ spielt

Die Pandemie ist vorbei, aber Corona ist noch da – auch in Welzheim: Aber warum spricht keiner mehr darüber?
VON UNSERER MITARBEITERIN
SIMONE DORRA
Welzheim.
„Die Pandemie ist vorbei.“ Das hat vor ein
paar Wochen niemand Geringeres gesagt als
Professor Christian Drosten, der während
der „Hochzeit“ von Corona die Bevölkerung
mit einem sachlich informativen Podcast
auf dem Laufenden hielt (und sich damit bei
Querdenkern und Impfgegnern zahllose
Feinde machte). Faktisch ist das sicher rich-
tig, aber anstecken kann man sich trotzdem
immer noch. Erst vor wenigen Tagen ging
durch die Medien, dass sich in Nordrhein-
Westfalen nach dem Abschluss der Karne-
vals-Saison die Zahl der Corona-Infektio-
nen verdoppelt hat - kein Wunder, das Bun-
desland ist ein Zentrum der feiernden
Jecken. Aber auch woanders wurde im Kos-
tüm ausgelassen gefeiert – mit ähnlichen
Folgen.
Kein Superspreading-Event mehr,
aber warum?
Britta aus Welzheim (Name geändert) hat
sich wie verrückt auf den Handballer-
Fasching gefreut – „das ist für mich der bes-
te Tag des Jahres“, sagt sie am Telefon. Vor
allem, weil er nach zwei Jahren Zwangspau-
se endlich wieder stattfand. Ohne Masken-
pflicht, ohne Testzwang oder sonstige
Schutzmaßnahmen. Die meisten sind
inzwischen sowieso ausgelaufen oder tun es
demnächst; die Testzentren in Welzheim
sind seit dem ersten März geschlossen. Dass
die Pandemie zwar vorbei ist, das Risiko, zu
erkranken, aber keineswegs, merkt sie drei
Tage später, als sie morgens nach dem Auf-
wachen feststellt, dass sie Atemnot, Husten
und Fieber hat.
Ein Schnelltest zeigt, dass sie mit Corona
infiziert ist, aber einen PCR-Test kann sie
vor Ort nicht machen, denn das Testzen-
trum in der Pfarrstraße hat erst am letzten
Februar-Wochenende wieder Testtermine
frei (die Hauptamtlichen sind in Urlaub, die
ehrenamtlichen Helfer führen den Test
nicht durch). Da sie aber eine offizielle
Bescheinigung braucht, um sich in ihrer
Berufsschule krankmelden zu können, geht
sie für den Test in eine Alfdorfer Apotheke –
auch der ist positiv.
In kürzester Zeit stellt sie fest, dass sich
allein in ihrem Freundeskreis mindestens
dreißig Leute ebenfalls auf der Handballer-
Party infiziert haben. „Und das sind bloß
die, die ich kenne.“ Sie fragt herum, ob noch
jemand darüber reden möchte, aber bis auf
Es gibt es noch, das Coronavirus, aber wird es noch ernst genommen?
Maja (Name ebenfalls geändert) will das kei-
ner. Begreiflicherweise, denn niemand
möchte den Organisatoren vom TSF Welz-
heim die Schuld geben – weil die tatsächlich
auch keine Schuld trifft, denn sie haben nur
das getan, was sie inzwischen wieder dür-
fen: eine beliebte Faschingssause veranstal-
tet, auf die sich auch Maja gefreut hat und
zu der am 18. Februar Hunderte von Gästen
erschienen sind. Maja hat im Kostüm mitge-
feiert und am Mittwoch danach festgestellt,
dass sie und ihr Freund sich angesteckt
haben.
„Es tut mir kein bisschen leid,
dass ich hingegangen bin“
Auf ihre Social-Media-Story zum Thema
haben sich wenigstens zehn Bekannte
gemeldet, die es ebenfalls „erwischt“ hat.
„Ich trag’ in Bus und Bahn Maske“, sagt
Maja ziemlich gelassen, „ich bleib’ zu Hau-
se, bis ich wieder negativ bin, und geimpft
Foto: Archiv
bin ich auch. Es tut mir kein bisschen leid,
dass ich hingegangen bin.“ (Dasselbe hat
auch Britta gesagt, fast wortwörtlich.) Einen
großen Anstieg an Schnelltests habe sie
nach dem Handballer-Fasching nicht
bemerkt, sagt Petra Ellwanger-Röderer,
Inhaberin der Welzheimer Apotheke am
Kirchplatz. „Aber die Leute testen sich ja
inzwischen oft selbst“, meint sie. Und kennt
selbst wenigstens acht Faschingsbesucher,
die Pech gehabt haben, darunter zwei Mitar-
beiter.
Die Pandemie ist vorbei, das Virus ist
geblieben, hat jedoch einiges von seinem
Schrecken verloren. Irgendwie haben es die
Menschen mittlerweile in ihren Alltag inte-
griert wie ein unvermeidliches Übel. „Das ist
jetzt halt so“, hat eine Mitarbeiterin des
Testzentrums am Fitness-Center „Clever-
Fit“ lakonisch festgestellt, wenige Tage,
bevor es geschlossen wurde. „Wir müssen
einfach damit leben.“
Kommentar
VON JÖRG HINDERBERGER
Corona ade?
V on Superspreadern
spricht man in der In-
fektionsepidemiologie
dann, wenn eine einzelne mit einem Vi-
rus infizierte Person für besonders viele
Neuinfektionen sorgt, also besonders
viele Menschen ansteckt. Das passiert oft
bei Superspreading-Events – Ereignis-
sen, bei denen eine infizierte Person, die
unbemerkt hoch ansteckend ist, auf
weitere Menschen trifft und Dinge tut,
bei denen viele Tröpfchen oder Aeroso-
le entstehen. Zum Beispiel laut sprechen
oder auch singen.
In den letzten drei Jahren gab es eini-
ge Superspreading-Events mit dem Co-
ronavirus. Aktuell werden Teststellen
geschlossen, und niemand spricht mehr
über Corona und seine Folgen. Ist also al-
les vorbei? Nein, wie das Beispiel der
Faschingsveranstaltung in Welzheim im
Kleinen zeigt. Wäre vor einem Jahr
noch große Hektik ausgebrochen, so
kehrt man Corona heute lieber unter
den Tisch und spricht nicht mehr darü-
ber. Dass es noch Menschen gibt, die
sich mit dem Coronavirus anstecken und
sogar richtig krank werden, scheint kei-
ne Rolle mehr in der öffentlichen und
privaten Wahrnehmung zu spielen. Ist
das richtig?
Einerseits ist es gut, dass wir alle ge-
lernt haben, mit dem Coronavirus zu le-
ben. Andererseits ist es erschreckend,
dass man sich mittlerweile überlegen
muss, ob man sich trotz Krankheits-
symptomen auf Corona testen lässt.
Denn wer heute Corona hat, der wird oft
belächelt oder man sagt, ist ja nicht so
schlimm, denn es hat sich ja gezeigt, es
ist mittlerweile nur eine normale Grip-
pe. In vielen Fällen verläuft eine Anste-
ckung auch mit Grippesymptomen,
aber eben nicht überall. Auch unsere Po-
litiker wollen nicht mehr über Corona
reden. Verständlich, zu lange war Corona
das beherrschende Thema.
Zu viele Fehler wurden im Umgang
mit Corona gemacht. Aber man sollte
nicht noch einen Fehler machen und es
heute komplett ignorieren.
im Angus-Stüble
Berglen-Bretzenacker.
Die Schwabenrocker von Waschbrett sor-
gen am Freitag, 3. März, 20 Uhr, für eine
musikalische Reise durch die schwäbi-
sche Alltags- und Seelenwelt im Angus-
Stüble in Bretzenacker. Einlass ist ab
18.30 Uhr, das Angus-Stüble-Team
bewirtet. Mit vollem Groove geht’s laut
Ankündigung bruddelig, weise und char-
mant zu. Die fünf Musiker Steffen Kaupp
(Gitarre/Gesang), Reiner Äckerle (Key-
boards/Gesang), Peter Zisler (Saxofon/
Querflöte), Wolfgang Ilg (Bass) und Mar-
cus Siegel (Drums) sind hochmotiviert,
die Gäste mit ihren Klassikern wie auch
mit neuen Songs zu begeistern. Karten
gibt’s im Vorverkauf zu zwölf Euro bei der
Tankstelle Friz im Erlenhof und im
Angus-Stüble, � 0 71 95/58 67 25. Ein-
tritt an der Abendkasse: 15 Euro.
Kompakt
Rems-Murr-Bühne spielt
im Achtwerk Rudersberg
Rudersberg.
Vor ein paar Jahren wurde sie mit dem
Landestheaterpreis als „beste Mundart-
Bühne Baden-Württembergs“ ausge-
zeichnet: Nun tritt die Rems-Murr-Büh-
ne Leutenbach an diesem Freitag, 3.
März, um 20 Uhr im Achtwerk in Ruders-
berg, Daimlerstraße 17, auf. Mit Bern-
hard Linke konnte die Rems-Murr-Bühne
abermals einen Profi für die Regie-Arbeit
gewinnen. Eintrittskarten für die schwä-
bische Komödie „Außer Kontrolle“ gibt
es auf www.rems-murr-buehne.de zum
Preis von 15 Euro (Erwachsene) und 13
Euro (Kinder und Jugendliche) oder an
der Abendkasse ab 18.30 Uhr.
Wir gratulieren
Remshalden-Hebsack: Ilse Kühn zum
95. Geburtstag; Emma Staudt zum 85.
Geburtstag.
Urbach: Elfriede Daiß zum 85. Geburts-
tag.
Winterbach: Lutz Kunze zum 70.
Geburtstag.
Seit 1. März entfällt die Veröffentlichung
der Alters- und Ehejubilare aus Schorn-
dorf und den Teilorten, da uns leider keine
Daten mehr übermittelt werden.

In Kürze
Winterbach.
Im Winterbacher Lädle ist Ware von Pe-

BESEN) & WEINSTUBEN)

ter Hahn eingetroffen. Es hat am kom-
menden Samstag, 4. März, von 10 bis 13
Uhr geöffnet.

Was · Wann · Wo
Alle Angaben ohne Gewähr!

Büchereien
Gemeindebücherei Plüderhausen: von 13
bis 16 Uhr geöffnet, Hauptstraße 33,
Tel. 07181 / 86187 und Mail bueche-
rei@pluederhausen.de.
Bibliothek Remshalden: von 15 bis 19 Uhr
geöffnet, Fronäckerstraße 43, Geradstetten,
Tel. 07151 / 9731-2011.
Ortsbücherei Schlechtbach: von 15 bis 17
Uhr geöffnet, Rathausplatz 5, Tel. 07183 /
932755, Mail ortsbuecherei-schlecht-
bach@rudersberg.de.
Mediathek Urbach: von 14 bis 18 Uhr geöff-
net, Kirchplatz 1, Tel. 07181 / 993337 und
Mail mediathek@urbach.de.
Deponien / Recyclinghöfe
Wertstoffhof Plüderhausen: von 14.30 bis 17
Uhr geöffnet, Kantstraße 12, Bauhofgelände.
Wertstoffhof Winterbach: von 16 bis 18 Uhr
geöffnet, Remsstraße, neben Firma Künzler.
Konzerte / Theater
Zom Täle: Kabinenfest mit DJ Pilzi, 21 Uhr,
Gartenstraße 8, Urbach.
Vereine / Organisationen
SC Urbach: Geschäftsstelle von 9.30 bis
11.30 Uhr geöffnet, Linsenbergweg 6, kon-
takt@sportclub-urbach.de und Tel. 07181 /
86433 (außerhalb der Sprechzeiten ist ein
Anrufbeantworter geschaltet).
Tier- und Naturschutz Plüderhausen & Ur-
bach: Tierstation nach Absprache geöffnet,
Terminvereinbarung von 15 bis 17 Uhr unter
Tel. 07181 / 932662. Spendeabgabe möglich
von 9 bis 18 Uhr am Eingang der Tierstation,
Uferweg 7, Plüderhausen.
Wochenmarkt Geradstetten: von 8 bis 12.30
Uhr, Rathaus, Marktplatz.
Vortrag
Freie Waldorfschule Engelberg: Vortrag von
Hans Kammerlander, 20 Uhr.
KALENDER
Abstatt-Hof Fam. A. Föll
Vohenlohe
74232 Abstatt-Hof Vohenlohe
Tel. (0 70 62) 6 14 12
Erdmann- Stegmaier’s Besen
hausen Schrayweg 20
Fam. Horst u. Jürgen Stegmaier
Tel. (0 71 44) 57 56
Fellbach- Besenwirtschaft Lausterer
Schmiden Neustädter Straße 55
70736 Fellbach-Schmiden
Tel. (07 11) 51 13 89
Kaisersbach- „Zur alten Webstube“ Rainer Fink
Gebenweiler Aichstruter Str. 1, 73667 Kaisersbach
zw. Kaisersbach und Gebenweiler
Tel. (01 74) 9 69 40 55
Korb Zom Korber Besa, Inh. C. Haenelt
Kirchstr. 13, beim Rathaus
71404 Korb, Tel. (0 71 51) 3 68 81 66
www.zomkorberbesa.com
Ludwigsburg- Geigers Weinstüble
Poppenweiler Holzweg 80, 71642 LB-Poppenweiler
Tel. (0 71 44) 44 16
www.geigers-weinstueble.de
Remshalden Wengertstüble Weingut H. Beutel
BauersbergerHof11,73630Remshalden
Tel. (07151) 9 94 71 31
www.weingut-beutel.de
Remshalden- Martin’s Schneckenbuckel-Besen
Rohrbronn Königsteinerstraße 32
73630 Rohrbronn
Tel. (01 51) 67 46 71 28
Besenwirte aufgepasst! Im wöchentlich erscheinenden Besenkalender sollte auch Ihr Eintrag nicht fehlen.Tel. (07151) 566-591, Fax (07151) 566-400, anzeigen@zvw.de, Anzeigenschluss: Mittwoch, 14.00 Uhr
Geöffnet bis einschl. So. 5.3., tägl. ab 11 Uhr, Schorndorf- Weingut Thön Besenzeit: geöffnet jeden Freitag
Siedfleisch, Kutteln, Schnitzel, Bratkartoffeln Mannshaupten Hohensteinstr. 19 bis Sonntag, immer ab 11 Uhr,
u.v.m., Wein- u. Sektverkauf, ideale Wander- 73614 Schorndorf - Mannshaupten aktuelles Zusatzgericht finden Sie auf
gegend. Auf Ihren Besuch freut sich Fam. Föll. Tel. (0 71 81) 76 66 9 www.weingut-thoen.com/besen
Geöffnet Fr. 3. bis So. 12. März, Stuttgart- „Zum Sonnen-Besen“ Geöffnet bis einschließlich 02.04.,
täglich ab 16 Uhr, Sonntag ab 11.30 Uhr, Obertürkheim Weingut Zaiß tgl. ab 11 Uhr, Mo. Ruhetag. Reichhaltige
keine Reservierungen möglich, Uhlbacher Straße 23 Speisekarte. Wir bieten Qualität mit
www.stegmaier-erdmannhausen.de Tel. (07 11) 32 42 82, www.zaiss.com Herz. Nur 5 Min. zur S-Bahn
Geöffnet bis 5.3.2023, Weinstadt- d’r Käppeles Besa geöffnet bis 12.3.2023
täglich ab 11 Uhr, Samstag ab 14 Uhr, Endersbach Weingut Schwegler, Weinbergstr. 82 Do. bis Sa. ab 14 Uhr, So. von 11-22 Uhr,
Montag Ruhetag 71384 Weinstadt-Endersbach Mo. bis Mi. Ruhetage
www.besenwirtschaftlausterer.de Tel. (0 71 51) 61 09 83
Wir haben geöffn. vom 2.3.-2.4., Do.+Fr. Weinstadt- Weinwirtschaft Neue Scheuer (Garten) Geöffnet vom 8.-19.3., Mi.-Sa. 16-22 Uhr,
ab 14.30 Uhr, Sa. ab 12 Uhr, So. ab 11 Endersbach Weinbergstr. 56 Sonn- u. Feiertag 11-22 Uhr, schwäb. Spe-
Uhr, Do. Schälripple, keine Reservierung, 71384 Weinstadt-Endersbach zialitäten u. Weine von der Remstalkellerei,
www.weinbau-fink.de Tel. (0 71 51) 6 21 01 Fam Kuhnle freut sich auf Ihren Besuch!
Geöffnet vom 3.3.-5.3.2023, Weinstadt- Weingut & Besenwirtschaft „Koppa-Besa“ Geöffnet 3.3.–19.3.23, täglich ab 14 Uhr,
Fr. + Sa. 16-21 Uhr, Küche bis 20 Uhr, Strümpfel- Waldstr. 27, 71384 Weinstadt sonntags ab 11.30 Uhr, kein Ruhetag!
So. 11-19 Uhr. bach Tel. (0 71 51) 61 17 2 Keine Reservierung möglich.
Küche 11-14.30 + 16-18 Uhr. www.moedinger-weingut.de Wir freuen uns auf Sie!
Geöffnet bis 12.3., täglich ab 12 Uhr, Winnenden Mathildenhof Fam. Kronmüller Besen geöffnet, Fr.+So. ab 11 Uhr,
Mo. + Di. Ruhetag, täglich wechselndes Schwaikheimer Straße 23 Sa. ab 15 Uhr, Mo.-Do. Ruhetag,
Tagesessen, Kaffee und Kuchen, 71364 Winnenden wechselnde Tagesessen,
Fam. Geiger freut sich auf Sie. Tel. (0 71 95) 84 60 3 Min. zur S-Bahn
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und Lachs auf Zedernholz gegrillt www.buergerbesen.de Kesselgulasch, Sa. Schnitzel
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Fr. /Sa. ab 16 Uhr, So./Feiertag ab 11.30 Tel. (0 71 81) 99 40 3 33 Di.-Fr. 11-23 Uhr, Sa. 14-23 Uhr, So. u. Fei-
Uhr - Keine Reservierungen möglich - www.schmiegs-rems-besen.de ertag 11-21 Uhr, tägl. wechs. Tagesessen
 Jetzt online rätseln
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 Rätselseite www.zvw.de/raetselseite

Schwedenrätsel

bekannte amerik. asia- zu ge- Ausdruck Sohn ein Ostsee- Feuer Sitz des unwill- lautmal.: mantel- Betreuer Musical Fern- Unterlage ein
Wiesen- Karitas- tischer nießen, der Jakobs Binde- bad bei speien- Internat. komme- Schuss einfacher Feuers- artige unnach- von Stu- von Galt sprech- eines PC- Quell-
blume verband Speise- unver- Addition (A. T.) wort Kiel der Berg Roten aus einer Schrank brunst Beklei- giebig dienan- Mac- Eingabe- fluss der
(Kurzw.) pilz dorben Kreuzes ner Gast Waffe dung fängern Dermot † apparat gerätes Weser
der süd- Auf- landsch.:
achte portug. wärts- warme süßes
Teil Provinz haken Quelle Hefeteig-
(Boxen) brot
Ge- Stadt am amerik. wechsel-
Stadt bei schmacks- Jangtse- abhängig Fliegerin seitig lat.:
Teheran richtung kiang (Amelia) Kunst
e. Speise (China) † 1937 (lat.) 7
engl. Teil des Schloss
körnige Wiener Autorin Hörorgans b. Weimar
Masse Fußball- (Virginia)
klub frz. Ku- Südstaat
† 1941 gelspiel der USA
großer Strom Haupt- weib-
Anfangs- Show in stadt Schwer- Moor- liches
buch- Europa des Irak metall produkt Borsten-
stabe tier
EDV: Gra- polyne- Abscheu Befehls- Opern-
gestalte- fikfigur Nahrung sische empfin- eingabe- Karpfen- exklusi- figur bei
tes Gar- zerklei- hinweg Insel- taste fisch, ves Fest Gershwin
Hptst. v.
tenstück
Belarus 1 nern gruppe den (engl.) Döbel † 1937
kirchen- athle- Frauen-
Bienen- Flecht- recht- Boden- tisch, figur aus Prah-
züchter werk liche fläche drahtig der Oper lerei
Norm „Oberon“
Greif- früherer früher: jemeni-
Lebe- vogel Kauka- süd- dt. TV- Frau ei- tische
wesen sus- amerik. Musik- nes ind. Hafen-
Gebäude-
teil
hirsch Kamel 4 preis Fürsten stadt
bayer.: Nord- Frauenfigur Vorname
still zieh- west- in „Carmen“ Frucht- Segel- der Fitz- sport-
schleifen afri- saft- baum gerald licher
indis- Gesichts- gallert Erfolg
kret kaner ausdruck † 1996
Wertbez. Abfahrt, Landsch.
auf jap. Abflug in Baden österr.: Baum- bejahrter entspre-
Brief- schick, woll- Mann chend
Schmuck- Volk in Vor-
marken stein derasien 2 flott stoff
kre- Roman eh. russ. Nervo-
tischer von E. Herr- weibl. weibl. sität;
Sagen- Kästner scherin- Vorname Vorname Aufruhr
könig nentitel
Währung Nuss- Schand- kleiner, ge- Volks- ugs. Grußwort
Ver- in inneres fleck Papst- unschein- streiftes park in (Schweiz)
schär- Deutsch- name barer Wild- Kopen-
Kurzf. v.: span. engl.: Land-
fung land Ilona Maler † Mensch pferd 3 hagen streicher
altröm. Lehns-, Stadt in
franzö- Beamter Dreck, Gefolgs- Baden-
sisch: Halstuch Schmutz mann Württem-
starker
klein
Zweig im MA. berg 9
Hafen- ghan. UN- Zerset- Gesichts- Auftrag- Hafen-
stadt General- lauter zungs- schutz geber e. stadt in andern-
bei York sekretär Ausruf schicht am Helm Bauvor- Süd- falls
(England) (Kofi) † a. Eisen habens finnland
Angehöriger Stadt im anderer Vorgeiger Arbeits- antikes
eines nord- Rheingau Name f. e. Sinti-, gebiet Rechen-
amerik. (Hessen) Philip- Roma- eines brett
Stammes piner Kapelle Beamten

ein west- Zu- unnütze Glau- klein,

Farbton frz.: drei afrik. schnitt Bürde bens- aber ...
6 Staat satz
laugen- schweiz. kl. Engels-
AUFLÖSUNG DES LETZTEN RÄTSELS Feuer- artige Süd- Stadt figuren
stelle chem. slawin
■U■■■R■■ Z ■G■■ I ■■ P ■C■■■■ V ■■B■■■■■ im Haus Pharao- Innen-
Verbindg. nenname leben
■MAMBO■A E GA E I S ■ HOC H E B E N E ■ C A R AMB A
■BRA EBURN■S■RAK E L ■R■E I ERUHR■B I E L die Datei- Angehör.
Ufer- Sterne format kost- eines dt. Pflan-
■ANN I E■G I E S S ER■N■KOS I NUS■ I ■P E T Z E schutz- zenklet-
Q U I N T ■ T U T S I ■ N■ A N N A M■ N■ R ■ E L MA R ■ I ■ anlage betref- Stadt an spielig Fürsten- tertrieb
fend der Bode hauses
■■K ■ E R I S ■ T ■ L I L L E ■ L ■MA T I S S E ■ R■A RM
C R AW L ■ K ■ L I L A K ■ A ■ A B F A H R T ■ I ■ MA R K K A Elbe- mit Bäu- US-Schau-
■O■O■GAR E N■E■K RA X E■N■O■OND I T ■K■C frz.: Tal Zufluss men ein- spieler
■ A N T E I L ■ H ■ T R A UM■ I ■ V E R T I K O■ L ■ B U S H in gefasste (James)
Hamburg Straße † 1997
■ L A A ■ G ■ B E L E M ■ L ■WO H L T A T ■ T ■ R E T O R T E
E D E N K O B E N ■ M ■WA R U M ■ I ■ H ■ P A K E T ■ B A R T Regie- Laut Erbgut-
■■H■U L AN■S PAAK■E■S E HNERV■ I ■GE T UE rungs- Schweizer eines träger in
sitz in Hartkäse Esels den Chro-
■ME T EOR■ Z OO■ L ■ E R I E S E E■A■ S C HA R■ P■ Moskau mosomen
■ I R A K ■ B E I Z ■ A D R E M■ R ■ U■ B L E C H■ J ■ S P A
■ S E N E CA■M I L L I ON■ J UV E NA L ■A■ L U F T I G Installa-
■S I NN■R I T A■ I ■B■K EMER■C■GL E I S■A■E tion von nach äußern schott.
Software unten Eisspiel
OB L I GA T ■S■SO F I A■K■K RA N
■ I AN■ J ■E UGEN■D■SOL L ■L ■
(engl.) 8
■ ■ N ■ P A Y T V ■ M ■W E S P E ■ I D E M römi- ugs.:
scher Pfütze Betrug,
ENGT A L■A■E I NE■T I RAM I S U Grenz- Fälschung
■ A S E N ■ S P A N N ■ I WA N ■ T A X U S wall (engl.) ®
■HARD T OP■GA NS■ L AGE■ I NS
■ E MMA ■ U E B E R ■ S Y L T ■ M U E D E öst.-dt. roter silbriger
Sänger, Farb- Knochen- Befinden
Showstar fisch mit
Kornblume (1-9)
(Freddy) stoff 5 Fettflosse sl3223-0679

Haben Sie das Lösungswort mit neun Buchstaben errätselt? Rufen Sie einfach an unter 01378 780 800* Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Teilnahmebedingungen und Datenschutzbestimmungen unter
und nennen Sie uns das Lösungswort, Ihren Namen, Ihre Telefonnummer und Ihre Adresse. Oder schicken https://www.swmh-datenschutz.de/swmn_gewinnspiele
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1 2 3 4 5 6 7 8 9
Erscheinungstag um 19:30 Uhr.
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Sudoku Buchstabensalat

LEICHT MITTEL
Im Diagramm sind die folgenden Begriffe
7 4 9 3 6 8 9 O P C K I H E T L D G N D E F versteckt, die waagerecht (von links oder
N L H C B B C E B F R W N L L rechts), senkrecht (von oben oder unten) und
diagonal geschrieben sind und andere Wörter
2 9 1 3 6 E E U L E N A U Z O I D A X A überschneiden können.

3 9 7 2 8 1 6 7 1 S S T Q G K R Q B H N E L N M BEGNADIGUNG
CROQUET
8 6 4 7 3 1 4 E S M R N E D O E R S M R E I FILME
FLAESCHCHEN
W E A U A J I R F C E R E H N FLAMINGO
9 8 3 1 4 3 GRINSEKATZE
H U C N D K Z C H M K D D C G HERZOGIN
4 6 8 1 6 9 7 C L H J I O L C K R A P N N O HUTMACHER
KANINCHEN
S H E X G Z H E Y U T H U I B KINDERBUCH
2 7 9 8 4 5 2 8 3 MISCHWESEN
I C R I U E M L I F Z K W N K SCHLOSS
2 3 1 9 6 SCHLUESSEL
M S N R N Y T R A P E E T A E SPIELKARTEN
6 1 3 7 5 8 7 R V Z G G S C H L O S S F K S
TEEPARTY
WUNDERLAND

MITTEL SCHWER Aktuelle Auflösungen

5 3 9 6 4 3 2 8 9 7 6 3 4 1 5 3 5 7 4 9 6 8 1 2 3 7 1 6 2 4 8 9 5 7 9 3 5 2 4 1 6 8
6 1 7 4 5 8 3 2 9 2 1 9 5 7 8 6 3 4 6 8 2 9 7 5 1 3 4 8 2 1 7 6 3 5 9 4

6 2 3 6 2 1 4
5
5
9
3
6
2
8
1
4
9
7
7
2
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5
1
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9
1
7
9
6
3
2
7
4
2
3
3 7 2 6 9 1 8 5 4 8 7 3 6 2 9 4 5 1 8 3 6 5 4 7 9 1 2 3 4 6 1 8 2 7 5 9

2 1 6 7 5 4 8 4 1 3 2 5 9 6 7 5 6 2 1 8 4 9 7 3 4 5 9 2 1 6 3 7 8 9 7 2 4 3 5 6 8 1
9 2 4 1 8 6 5 7 3 4 3 8 7 6 5 1 2 9 2 1 5 7 6 9 4 8 3 1 8 5 2 4 7 9 3 6

7 9 6 6 1
1 3 5 9 7 2 6 4 8 1 9 5 8 3 2 7 4 6 7 6 3 4 8 1 2 5 9 4 6 7 3 9 1 8 2 5
7 6 8 5 3 4 1 9 2 7 2 6 9 4 1 3 8 5 9 4 8 3 5 2 7 6 1 2 3 9 6 5 8 4 1 7

SCHWER MITTEL MITTEL LEICHT

5 2 7 4 1 9 6 3
S K F S S O L H C S G G Z V R

6 1 4 2 9 E
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B I U H T U Y E H Z G X E H S

1 4 8 7 3 5
O N N P A R K C L O I J H L C
G C D D K M H C Z K D N C U H
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E
S
E
L L N W R F B E C B B C H L N

8 6 7 3 6 7
F E D N G D L T E H I K C P O
BUCHSTABENSALAT
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, K027
Aus OPTIK BAIER wird
Haus der Optik, vormals Optik Baier, erstrahlt in frischer Atmosphäre und neuer Farbigkeit
Haus der Optik bekommt eine neue Optik
Umbau und ein neuer Name:
Aus Optik Baier wird das
Haus der Optik. Nach mehr
als 50 Jahren hat der Famili-
enbetrieb im Zuge eines Um-
baus zudem einen rundum
neuen Anstrich bekommen.
Unverändert gut sind das
professionelle Team, das um-
fassende Dienstleistungspa-
ket aus Top-Qualität und die
persönliche sowie individuel-
le Beratung.
„Nur die Verpackung ist neu,
unsere Qualität rund ums
gute Sehen bleibt“
„Heimeliger und wärmer – so
soll es sich in den neuen Räum-
lichkeiten anfühlen“, sagt Ni-
cole Hartwijk. „Es war nach
vielen Jahren an der Zeit für
eine optische Veränderung mit
modischen Akzenten“, so die
Inhaberin des Hauses der Op-
tik – vormals Optik Baier.
Seit dem letzten Umbau
2012 hat sich manches in der
Welt des Designs und der Mode
wie auch firmenintern verän-
dert.
Zum einen ist Nicole Hart-
wijk seit 1. Januar 2021 alleini-
ge Firmeninhaberin. Die Di-
plom-Ingenieurin für Augen-
optik hat vor 20 Jahren beim
ehemaligen Inhaber Alexander
Baier als Mitarbeiterin begon-
nen. Nach ein paar Jahren als
Teammitglied von Optik Baier
hat sie gemeinsam mit ihm für
mehrere Jahre den Betrieb ge-
„Alt“-bewährtes Team: Anlaufstelle rund ums Sehvermögen.
Wir gratulieren zum gelungenen
Umbau und bedanken uns
für die gute Zusammenarbeit.
Maler & Lackierer | Stuckateure & Trockenbauer | Raum-
ausstatter & Bodenleger | Innenausbauer & Schreiner |
Betonsanierer & Bodenbeschichter | Paletti Farbenmarkt
Leibbrand | Lutherstr. 65 | Schorndorf | Fon 07181.92015-0 | leibbrand.de
Die Verkaufsräume erstrahlen in frischer Farbigkeit.
führt. Sie ist stolz, die langjäh-
rigen Tradition eines so erfolg-
reichen Augenoptikfachge-
schäfts im Sinne von Firmen-
gründer Herrn Baier fortfüh-
ren zu dürfen.
Mit der Geschäftsübergabe
hat sich auch die Firmenfarbe
geändert. Der neuen Inhaberin
ging es darum, mehr Licht und
eine wärmere Grundstimmung
zu erzeugen, die heimelig,
frisch und gemütlich wirkt.
Und das ist gelungen.
Die Firmenfarbe grün ver-
mittelt Natürlichkeit, Freund-
lichkeit, Erneuerung und
Nachhaltigkeit. Wände und
Schränke erstrahlen in einem
türkisfarbenen Anstrich. Dem
Raum tun zudem die neuen ge-
schmackvollen Loungesessel
im Beratungsbereich gut, die in
warmen und natürlichen Nu-
detönen sehr einladend sind.
Nicole Hartwijk vergleicht das
Sonderveröffentlichung
neue Erscheinungsbild der Ge-
schäftsräume und die neue Op-
tik, mit „Geschenkpapier“.
„Wir haben lediglich eine e
neue Verpackung, der Inhalt
ist gleich geblieben“, sagt sie.
Ihr ist es wichtig, jeden Kun-
den in einer persönlichen At-
mosphäre zu bedienen:
„Der Mensch steht bei uns
im Mittelpunkt, als Familien-
betrieb stehen wir im individu-
ellen Gespräch bei Problemen
und Fragen zur Seite.“ Inzwi-
schen gibt es sechs Beratungs-
plätze, zwei davon gruppiert
als behagliche Loungeecken
mit frischen Mooswänden.
Hier steht auch weiterhin die
Spielkiste, mit der sich Kinder
beschäftigen können, während
die Eltern sich eingehend bera-
ten lassen, etwas zur Reparatur
oder Anpassung bringen oder
darauf warten.
Mehr als 2000 qualitative
Brillenfassungen in jedem
Preissegment
Im großzügigen Ladenbereich
werden im gewohnten Mobili-
ar mehr als 2000 Brillen prä-
sentiert. Im Sonnenbrillenstu-
dio zusätzlich mehrere hundert
Sonnenbrillen - durchgängig
schicke, solide Qualitätsfas-
sungen in jedem Preissegment.
Das Haus der Optik schwört
auf ein hochwertiges Sorti-
ment ausgewählter Hersteller
für die höchstmögliche Seh-
leistung. Das heißt: Kollektio-
nen in Top-Qualität für alle
Preisklassen.
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leistungspaket aus Beratungs-
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science. Der für Kunden kos-
tenlose Service der Brillenan-
passung, oft kostenlose Repa-
raturen sowie kostenlose Re-
fraktionen der Augen sind wie
immer gewährleistet.
Beratung, Messung und
Anpassungen vor Ort, in den
eigenen Messräumen
Bei der Suche nach der passen-
den Brille oder Kontaktlinsen
punkten die Mitarbeiter mit
ihrem breiten Know-how, ei-
ner typgerechten Beratung und
einem sicheren Gespür für den
Stil des Brillenträgers sowie
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Nach der Wahl der Fassung
geht es um die Entscheidung
für das Brillenglas. In der
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triertechnik. Im neu konzipier-
ten Messraum steht deutlich
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Kontaktlinsenermittlung und
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Augenoptikhandwerk
und Augenheilkunde
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oder Kontaktlinsen geht, sind
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und Prüfung der Sehstärke hi-
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gen neben ihrer Fachkenntnis
zu sämtlichen Produkten und
Gläsern ihr Wissen und die Er-
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bestmögliche Betreuung.
Sollte sich bei Prüfung der
Augen eine nicht ausreichende
Sehleistung trotz korrigierter
Dioptrinzahl herausstellen, bei Wir gratulieren zum gelungen Umbau!
Sehfehlern, Rötungen, Augen-
schmerz oder bei einem erheb-
lichen Abfall der Sehleistung
Möbel
fragen die Mitarbeiter nach
eventuell weiteren Schwierig- Küchen
keiten und verweisen im Zwei-
felsfall an den Facharzt.
Einbaumöbel
„Wir verstehen uns als Badmöbel
Dienstleister im Sinne best-
möglicher Sehleistung und als Innenausbau
Brücke zur Augenheilkunde“, Böden
so Nicole Hartwijk.
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Einlösbar beim Kauf einer Sonnenbrillenaktion.
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Die besten Glückwünsche an
Haus der Optik!
Freiform Marketing und GALAXA Brillen-
gläser gratulieren ganz herzlich zum
erfolgreichen Umbau und zur großen
Neueröffnung.
Wir danken Nicole Hartwijk für die gute
und enge Zusammenarbeit in den
vergangenen Jahren und wünschen Brillengläser in Premium Qualität
Haus der Optik alles Gute und weiterhin
SWISS MADE
+ MADE IN
viel Erfolg! PREMIUM QUALITY GERMANY
B8 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, SHNA1
Videoüberwachung an Schulcontainern?
Nach dem jüngsten Einbruch in die Außenstelle des Lessing-Gymnasiums erwägt die Stadt den Einsatz von Überwachungskameras
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
SEBASTIAN STRIEBICH
Winnenden.
Der jüngste Einbruch in die Außenstelle des
Lessing-Gymnasiums vor rund zwei
Wochen schmerzt die Schule noch immer.
Rund 30 Laptop-Computer erbeuteten die
unbekannten Einbrecher, außerdem 15
iPads und circa ebenso viele WLAN-Verstär-
ker sowie zwei Ladeschränke. Der Schaden
geht in die Tausende. Insbesondere die
Notebooks fehlen jetzt im Unterricht,
berichtet Schulleiter Jörg Steinl unserer
Redaktion. Weil die Schulcontainer nicht
zum ersten Mal von Einbrechern heimge-
sucht werden, diskutiert die Stadtverwal-
tung jetzt über Sicherheitsmaßnahmen.
Eine Option lautet: Videoüberwachung.
Das ist in der jüngsten Sitzung des
Gemeinderats am Dienstagabend im Rat-
haus bekanntgeworden.
Am Rande eines Tagesordnungspunkts
zur Digitalisierung in der Stadtverwaltung
berichtete Mitarbeiter Markus Amend von
den Sofortmaßnahmen nach dem Einbruch:
Die 15 entwendeten WLAN-Repeater
(Gesamtwert: rund 1400 Euro) und die 15
entwendeten Tablets (Gesamtwert: rund
9000 Euro) hatten sich im Besitz der Stadt
befunden. Für die WLAN-Repeater sei direkt
Ersatz bestellt worden, die Außenstellen
seien bereits wieder „durchgängig mit
Internet versorgt“.
Die Nachbestellung der Laptops und
Tablets wird einige Zeit beanspruchen
Die Nachbestellung von iPads und Co. wird
hingegen mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Rathaus-Pressesprecherin Franziska Götz
berichtet auf Anfrage: „Für die Ersatzbe-
schaffung der iPads ist eine Ausschreibung
aus rechtlichen Gründen notwendig. Diese
wird bereits vorbereitet und schnellstmög-
lich durchgeführt, so dass voraussichtlich in
drei Monaten die neuen iPads beschafft
werden können.“
Die Laptops wiederum waren Schulei-
gentum und müssen gesondert ersetzt wer-
den – auch das wird seine Zeit dauern.
Schulleiter Jörg Steinl sagt: „Wenn Sie so
viele Notebooks brauchen, dann dauert das
seine Zeit. Die Geräte fehlen uns ganz kon-
kret im naturwissenschaftlichen Unterricht,
wo wir programmieren, Mikrocontroller
Auto fährt in Biomax
Eine Kundin hat wohl das Gaspedal mit der Bremse verwechselt / Niemand wird verletzt: Passantin hatte „Schutzengel“ dabei
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
LYNN NAGY
Weinstadt-Endersbach.
Glück im Unglück haben beim Bio-Super-
markt Biomax in Endersbach am Mittwoch-
vormittag gleich mehrere Menschen gehabt:
eine Passantin, die ganz normal vor der
Fensterfront des Ladens vorbeiging, die
Autofahrerin, die nur Sekunden später mit
ihrem Fahrzeug durch die Scheibe krachte,
ohne dabei verletzt zu werden, und nicht
zuletzt der Verkäufer und der Kunde im
Markt an der Kasse, weil das Auto zum Ste-
hen kam, bevor es sie erreichte.
Eine 86 Jahre alte BMW-Fahrerin hat, so
teilt die Polizei am folgenden Tag mit, wohl
Gas mit Bremse verwechselt und ist darauf-
hin in das Geschäft hineingefahren. Ob es
sich um ein Fahrzeug mit Automatikgetrie-
be gehandelt hat, mit denen häufiger solche
Unfälle passieren, kann die Polizei nicht
Hallo! Ich bin
Paul, der Kinder-
Chefreporter
ZUM LACHEN
„Wir steigen morgen aufs Matterhorn“, sagt
der Gast zum Hotelportier. „Sind da Vorbe-
reitungen notwendig?“ – „Ja“, sagt der Por-
tier. „Bezahlen Sie bitte die Rechnung.“
Schorndorf und Umgebung
Eine Videokamera bei der Schulcontaineranlage des Lessing-Gymnasiums. Sie ist, wie weitere Geräte,
außer Betrieb – wie lange noch?
steuern, CNC-fräsen ...“ Diese Einschrän-
kungen seien für die Schule schlimmer als
der Schaden, für den die Versicherung auf-
komme.
Zurück zur möglichen Videoüberwa-
chung. In der Sitzung am Dienstagabend
hatte Oberbürgermeister Hartmut Holz-
warth den Fokus auf das Thema Sicherheit
gelenkt und die Frage in den Raum gestellt:
„Bedarf es da weiterer Sicherungsmaßnah-
men? Damit müssen wir uns befassen.“
Genau das hatte Roland Bornemann, Lei-
ter des Stadtbauamts, offenbar bereits
getan: Freimütig berichtete er von „einer
Kamera, an einem Mast“ in der Nähe der
Container, die „nicht in Betrieb war“, aber
in Betrieb genommen werden könnte:
„Vielleicht trägt das zur Sicherheit bei.“
Zur Kommunikation nach außen waren
diese Überlegungen aber offenbar noch
nicht bestimmt gewesen, denn der OB
grätschte mit einem entsprechenden Hin-
weis auf die Öffentlichkeit der laufenden
Sitzung dazwischen – und Bornemann wirk-
te plötzlich, als wünschte er sich, nichts zu
diesem Thema gesagt zu haben.
Am Tag darauf – unsere Redaktion hatte
nachgehakt – lieferten Holzwarth und Bor-
nemann dann eine schlüssige Erklärung für
diese Szene nach. Der OB erklärte per Mail:
„Mein Hinweis in der Sitzung war so zu ver-
sagen. Am Donnerstag erinnert noch die
großflächig mit Brettern verschlossene
kaputte Fensterfront an den Unfall, der Bio-
markt hat wieder geöffnet. Bis die neue
Scheibe kommt, wird es wohl noch ein paar
Wochen dauern.
„Alles geht jetzt normal weiter“, sagt
Sahin Aydas, einer der beiden Betreiber.
Zum Glück sei bei dem Unfall niemandem
etwas passiert: „Das ist mir das Wichtigste.“
Um kurz nach halb elf sei es passiert, dass
die Kundin, wohl beim Rangieren auf dem
Parkplatz, plötzlich und wohl mit ziemli-
cher Geschwindigkeit durch die Scheibe
gebrochen sei. Sahin Aydas traf kurz nach
dem Geschehen beim Endersbacher Markt
ein. Und stellt fest: Das ist gerade noch ein-
mal gut gegangen.
„Eine Sekunde vorher wäre da eine Frau
überfahren worden“, erzählt er. Die Passan-
tin sei just dann vor dem Auto vorbeigegan-
gen. Hätte die Verwechslung von Gas und
Was könnte das heißen: feministische Außenpolitik?
Frauen stellen die Hälfte der
Gesellschaft. Dann sollten sie
auch so viel entscheiden können.
BERLIN. Wenn Menschen aus der Politik sich
treffen, fällt dabei oft auf: Es sind viele Män-
ner! Wo sind die Frauen? Es gibt doch auch
Politikerinnen. In Deutschland gehören zum
Beispiel die Außenministerin Annalena
Baerbock und die Entwicklungsministerin
Svenja Schulze dazu. Die beiden Frauen
stellten jetzt Pläne für eine feministische
Außenpolitik vor. Was ist damit gemeint?
Das Wort feministisch kommt von Femi-
nismus. Im Feminismus geht es darum, sich
für die Gleichberechtigung von Frauen
starkzumachen. „Weil Frauen weltweit bis
heute nicht dieselben Rechte haben wie
Foto: Palmizi
stehen, dass, ob eine Kamera dort hängt und
betrieben wird, zunächst eben gerade nicht
in einer öffentlichen Sitzung zu diskutieren
ist.“ Er selbst habe in der Sitzung erstmals
davon gehört. Holzwarth stellt klar: „Wenn
man sich dafür entschließt, dann müssen
die Menschen, die sich in dem Bereich auf-
halten, zum Beispiel per Schild informiert
werden.“ Es gälten Fragen des Datenschut-
zes zu klären, wer die Kamera betreiben
würde, ob eine solche Überwachung über-
haupt zulässig sei und, und, und ...
Der Bauamtschef selbst erklärte seinen
Vorstoß im Gemeinderat so: In einer Amts-
leiterbesprechung sei zunächst über „das
aktuelle Problem von Einbrüchen“ disku-
tiert worden. Bei einer nachfolgenden
Besprechung im Stadtbauamt sei er „erst-
malig darüber informiert [worden], dass es
dort Kameras gibt – die aber nicht in Betrieb
sind“. Und weiter: „Aktuell soll die
Gebrauchsfähigkeit der Kameras geprüft
werden und die Frage geklärt werden, ob
eine Wiederinbetriebnahme z. B. einer
Kamera am Eingangsbereich ggf. die Ein-
bruchsicherheit erhöhen könnte. In diesem
Zusammenhang wäre auch die Frage der
Zulässigkeit im öffentlichen Raum zu klären
und die notwendigen Hinweise an Passan-
ten und Schüler sicherzustellen.“
Nach Bornemanns Kenntnis geht die
Bremse nur Augenblicke früher stattgefun-
den, wäre die Frau vom Auto in die Scheibe
hineingedrückt worden. „Dabei wäre sie
sicher schwer verletzt worden. Die Frau hat
viele Schutzengel gehabt“, sagt der
Geschäftsführer.
Auch die Fahrerin habe Glück gehabt. Es
habe sich bei dem Fahrzeug um ein älteres
Baujahr gehandelt, berichtet Sahin Aydas,
trotzdem sei an dem Wagen kaum ein Scha-
den entstanden, von einer Delle auf der
Motorhaube einmal abgesehen. Er habe sich
vor Ort auch mit der älteren Dame und
ihrem Mann unterhalten. „Ganz nette Men-
schen“, betont Aydas. Die Polizei habe alles
aufgenommen und geregelt. Die Fahrerin
habe einen leichten Schock erlitten.
Etwas Derartiges hat der Biomax-Betrei-
ber während seiner ganzen Karriere noch
nie erlebt. Auch wenn er schon gehört habe,
dass so etwas wohl immer wieder einmal
vorkomme.
Ministerinnen: Annalena Baerbock (links)
und Svenja Schulze Foto: dpa/Kay Nietfeld
Männer“, sagt Kristina Lunz. Sie beschäftigt
sich ausführlich mit dem Thema und hat ein
Buch über feministische Außenpolitik ge-
schrieben. „Eine feministische Außenpolitik
TELEFON 07181 9275-20
FAX 07181 9275-60
Installation der Kameras wohl auf den
Amoklauf von 2009 zurück, als in den Con-
tainern kurzfristig die Schüler der Albertvil-
le-Realschule untergebracht wurden.
„Unter dem Eindruck der Ereignisse gab es
ein hohes Sicherheitsbedürfnis und es wur-
de in dem Container eine Alarmierungsein-
richtung direkt zur Polizei eingerichtet
sowie außen herum vier Kameras eingerich-
tet. Wie diese Maßnahme seinerzeit polizei-
lich abgestimmt oder sogar veranlasst war,
weiß ich nicht. Seit dem Verlassen der
Albertville-Realschüler 2013 sind, wie mir
berichtet wurde, die Kameras nicht mehr in
Betrieb“, schreibt Bornemann.
Es werde jetzt geprüft, ob die 14 Jahre
alte Technik überhaupt zur Überwachung in
den Nachtstunden geeignet sei. „Wenn die
Kameras, Software und Server erneuert wer-
den müssten, ist die Maßnahme finanziell
unverhältnismäßig und hinfällig“, so der
Stadtbauamtschef. Die Klärung personen-
rechtlicher Fragen erübrige sich in diesem
Fall. „Zur Sicherung des Objekts wäre dann
über verbesserte Schließsysteme oder einen
Wachdienst zu sprechen“, schreibt Borne-
mann. Darauf zielt auch Holzwarth ab. Er
kann sich in Absprache mit der Schulleitung
„eine räumliche Lösung mit einer stabilen
Türe oder einen Wertsachenkäfig, jeweils
mit einer Einbruchalarmanlage“, vorstellen.
Und was sagt Schulleiter Jörg Steinl zu
diesen Überlegungen? „Eine Kamera mit
Beschilderung könnte sinnvoll sein als prä-
ventives Mittel“, überlegt der Oberstudien-
direktor laut. Er sei offen für Vorschläge,
ohne jedoch Forderungen an die Stadt stel-
len zu wollen: „Ich würde mich prinzipiell
keiner Lösung verschließen. Wir müssen
schauen, was praktikabel ist.“
Nach den beiden Einbrüchen im Novem-
ber, bei denen nichts abhandengekommen
sei, hätten die Täter am 16. Februar geziel-
ter gehandelt, berichtet Steinl. Diese seien
über ein eingeschlagenes Fenster in den
Raum mit den elektronischen Geräten
gestiegen.
Jörg Steinl rechnet damit, dass die
abseits gelegene Außenstelle noch circa ein
Jahr lang in Betrieb ist, ehe die Schüler ins
sanierte Hauptgebäude zurückziehen kön-
nen. Er hofft, dass es in dieser Zeit nicht zu
weiteren Einbrüchen kommt: „Ich verstehe
das auch nicht. In einer Schule ist doch
nicht besonders viel zu holen.“
Tatsächlich sind solche Unfälle nicht so
selten: Alle paar Jahre passiert das auch im
Rems-Murr-Kreis, oft sitzen ältere Fahrer
am Steuer. So fuhr 2020 eine 78-jährige
Honda-Fahrerin in Korb gegen einen Baum,
nachdem sie die Pedale vertauscht hatte.
Einen Tag danach erinnern Bretter vor der Fens-
terfront an den Unfall. Foto: Habermann
Mehr Nachrichten für Dich gibt es jeden Freitag in der Kinderzeitung.
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will die Bedürfnisse und Forderungen von
Menschen in den Mittelpunkt stellen, die
weltweit schlecht behandelt werden und be-
droht sind“, sagt sie. Die Außenministerin
Annalena Baerbock sagt dazu: „Es geht da-
rum, alle Stimmen der Gesellschaft zu hö-
ren.“ – „Frauen sind die Hälfte der Gesell-
schaft. Deswegen müssen Frauen die Hälfte
aller Entscheidungen der Welt treffen dür-
fen“, sagt Kristina Lunz.
Das ist allerdings nicht der Fall. Wenn
man in die Vergangenheit guckt, hatten eine
lange Zeit hauptsächlich Männer das Sagen.
In manchen Ecken der Welt ist es auch heute
noch so. „Und dann haben die eben seit Tau-
senden von Jahren Entscheidungen getrof-
fen, die sich sehr oft gegen Frauen gerichtet
haben“, sagt Kristina Lunz. Sie erklärt, dass
auch heute noch weltweit mehr Frauen von
E-MAIL schorndorf@zvw.de
ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Schwäbisch Gmünd
Ostalbkreis
Flaschen aus dem Fenster
geworfen
Schwäbisch Gmünd.
Am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr wur-
de die Polizei darüber informiert, dass in
der Vorderen Schmiedgasse eine Person
Glasflaschen aus einem Fenster werfen
würde. Beim Eintreffen der Polizeistreife
bemerkte diese ebenfalls, wie eine weite-
re Flasche aus dem besagten Fenster
geworfen wurde. Zudem stellten sie fest,
dass die gesamte Breite der Straße vor
dem besagten Haus mit Scherben übersät
war. Im weiteren Verlauf wurde der Ver-
ursacher in seiner Wohnung angetroffen.
Nachdem dieser gesundheitliche
Beschwerden hatte, wurde ein Rettungs-
wagen hinzugerufen.
Stauferklinikum ist
babyfreundlich
Schwäbisch Gmünd/Mutlangen.
Das Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd
wurde zum fünften Mal als babyfreundli-
che Geburtsklinik ausgezeichnet. Zertifi-
ziert werden Kliniken, die Müttern und
Familien nach der Geburt Anleitung und
Unterstützung geben und dadurch einen
guten Start für die Zeit nach dem Klinik-
aufenthalt ermöglichen. Am Stauferklini-
kum Schwäbisch Gmünd sind die Stillbe-
auftragte Petra Oehring und Stillspezia-
listin Kathrin Schneider mit den Aufga-
ben rund um die babyfreundliche
Geburtsklinik betraut. Zu ihren Aufgaben
gehört neben der Betreuung frischgeba-
ckener Mütter auch die Schulung des Per-
sonals auf der Geburtsstation. Zusammen
mit der Leitenden Ärztin der Perinatal-
medizin Dr. Angelika Fuchs freuen sie
sich über die erneute Auszeichnung. Die
Initiative Babyfreundliche Geburtsklinik
wurde 1991 von der Weltgesundheitsor-
ganisation WHO und dem Kinderhilfs-
werk UNICEF gestartet. Ziel ist primär,
die erste Lebensphase der Neugeborenen
besonders zu schützen, eine gute Bindung
zwischen Eltern und Kind aufzubauen
und vor allem auch das Stillen zu fördern.
Weltweit zeichnet die Initiative Geburts-
kliniken aus, die einen hohen Betreu-
ungsstandard nachweisen. In Deutsch-
land sind 84 Geburtskliniken als „baby-
freundlich“ ausgezeichnet. Das Staufer-
klinikum ist bereits seit 2010 zertifiziert.
Sachbeschädigung
Schwäbisch Gmünd.
Indem mehrere Steine gegen die Vergla-
sung der Eingangstür der Sporthalle an
der Pädagogischen Hochschule in der
Oberbettringer Straße geworfen wurden,
splitterte diese an mehreren Stellen. Der
dadurch entstandene Schaden wird auf
etwa 2500 Euro geschätzt. Zudem wurde
versucht, ein neben der Eingangstür an
einem Baum aufgehängtes Vogelhäus-
chen anzuzünden. Die Sachbeschädigun-
gen müssen zwischen Dienstagabend, 18
Uhr, und Mittwochmorgen, 6 Uhr, erfolgt
sein.
Vorfahrt missachtet
Böbingen.
Eine 74-jährige Lenkerin eines Mercedes
befuhr am Mittwoch um 13.45 Uhr die
Siemensstraße und wollte nach links auf
die L 1162 in Richtung Böbingen abbie-
gen. Hierbei übersah sie einen 43-jähri-
gen VW-Lenker, der seinerseits auf der L
1162 in Richtung Heubach fuhr. Der 43-
Jährige wurde leicht verletzt.
Armut und Gewalt betroffen sind. Mädchen
dürfen nicht zur Schule und haben weniger
Möglichkeiten als Jungs. „Wir wollen Gesell-
schaften gerechter machen“, sagt Svenja
Schulze. Man müsse die Rechte von Frauen
und Mädchen stärken, denn auch sie hätten
Ideen und Wissen. Das brauchten wir, um die
großen Probleme auf der Welt zu lösen,
heißt es in den Plänen. Was soll sich ändern?
Ein Ziel ist,dass in Zukunft viel mehr Geld
für Projekte verwendet werden soll, in denen
es um Gleichstellung geht. Das könnten zum
Beispiel Projekte sein, bei denen die Bildung
von Mädchen gefördert wird. Außerdem sol-
len Führungspositionen in den Ministerien
zur Hälfte von Frauen besetzt werden. Viel-
leicht sind also bei zukünftigen Politiktref-
fen nicht hauptsächlich Männer zu sehen,
sondern genauso viele Frauen. dpa
 KREISREDAKTION
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FAX 07151 566-402
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Rundschlag
VON PETER SCHWARZ
Humankapital im
Nutritionsweatshop
W issen Sie, was „unterbrechungsbe-
dingter Humankapitalverlust“
ist? Das ist der ökonomische Fachbegriff
dafür, „wenn eine Mutter Elternzeit
nimmt. So wird das BWL-Studierenden
vermittelt.“ Tadelnd darauf hingewie-
sen hat dieser Tage die Ökonomin Uta
Meier-Gräwe im Interview mit dieser
Zeitung. Hinter der Wortwahl der mut-
maßlich vorwiegend männlichen Kolle-
gen steht offenbar die Ansicht: Wenn
eine Frau ein Kind kriegt, schafft sie ja
nichts Ordentliches mehr, sondern
macht nur noch zu Hause faul Dutzidut-
zi mit dem Schnuckelbaby. Kein Wunder,
wenn die Wirtschaft lahmt!
Wobei: Wenn wir schon von „Human-
kapital“ reden, müssten wir dabei einen
Tick konsequenter sein ...
M üsste man bei der Elternzeit neh-
menden Frau streng genommen
nicht eher von einer (1) High-Performe-
rin im Humankapitalproduktionsbusi-
ness reden, die (2) auch noch als Füh-
rungskraft in der Entwicklungsabtei-
lung der Humankapitaloptimierungs-
branche arbeitet, (3) nebenbei in der
Humankapitalausstattungswiederaufbe-
reitungsanlage malocht und (4) oben-
drein in der Humankapitalgastronomie
schuftet, wobei dort zunächst (5) kör-
pereigene Humankapitalveredelungs-
fluide zum Einsatz kommen, bevor die
weitere Humankapitalertüchtigung (6)
durch Arbeit im Nutritionsweatshop
stattfindet?
Ins Laiendeutsche übersetzt: (1) ge-
bärt die Frau ein Kind im Kreißsaal, be-
vor sie sich (2) um die Kindererziehung
kümmert und (3) nebenbei in der
Waschküche die dreckigen Kleider sau-
bermacht, während sie sich (4) oben-
drein um die Ernährung des Kindes küm-
mert, indem sie (5) den Säugling zu-
nächst mit Muttermilch stillt, bevor sie
später (6) den Brei fürs Kleinkind in der
Küche zubereitet.
Und was kommt raus bei all dem? Na-
gelneues propper-frisches 1A-Human-
kapital! Beziehungsweise: erwachsen ge-
wordene Kinder, die arbeiten gehen.
W as unterscheidet diese Frau von ei-
nem Millionen scheffelnden
Auto-Manager? Zweierlei.
Erstens: Sie stellt statt Vierrädern
bloß Zweibeiner her. Zweitens: Sie be-
kommt für ihre Arbeit kein Geld. Richtig
gerecht ist das nicht, denn seien wir
ehrlich: Sooo viel toller als ein Mensch
ist ein Auto nun auch wieder nicht.
Fazit: Der Ausdruck „Unterbre-
chungsbedingter Humankapitalverlust“
ist hirnverbrannter Bullshit, und wenn
Dozenten ihren BWL-Studenten so was
beibringen, ist das Gehirnwäsche.
So. Damit der Rundschlag nicht zu
lang wird, hören wir jetzt auf. Aus
Platzgründen verzichten wir auf die Be-
antwortung der grundsätzlichen Frage,
was es eigentlich über unsere Gesell-
schaft aussagt, wenn wir Menschen als
„Humankapital“ bezeichnen.
Kompakt
ZfP Winnenden:
Geänderte Besuchsregeln
Rems-Murr.
Im ZfP Klinikum Schloss Winnenden mit
Standorten in Winnenden, Schwäbisch
Gmünd und Ellwangen müssen Besucher/
-innen weiterhin eine FFP2-Maske tra-
gen. Eine Testung ist aber nicht mehr
erforderlich. Auch die bisher geltende
Regelung – pro Patient/-in, pro Tag, eine
Stunde, ein/e Besucher/-in – wird aufge-
hoben. Das teilt das ZfP mit. Hintergrund
sind gesetzliche Änderungen hinsichtlich
der Corona-Schutzmaßnahmen. Die
gesetzliche Maskenpflicht nach § 28b IfSG
wird zwar für Beschäftigte und Patienten
ausgesetzt, nicht aber für Besucher.
Hauptversammlung der
Jungen Union Rems-Murr
Rems-Murr.
Der Kreisverband der Jungen Union trifft
sich am Samstag, 4. März 2023, zur Kreis-
jahreshauptversammlung. Ab 14 Uhr
wird im Dorfgemeinschaftshaus Miche-
lau (Weilerwiesen 4, 73635 Rudersberg)
der neue Kreisvorstand gewählt. Der
amtierende Kreisvorsitzende Tom-Lukas
Lambrecht (Sulzbach/Murr) stellt sich
den Mitgliedern erneut zur Wahl.
Rems-Murr-Rundschau
So sah das Gebäude der ehemaligen Fitness Company aus.
Trainieren und entspannen
In Waiblingen entsteht der neue Fitnessclub von Zott / Familie betreibt sieben Studios im ganzen Rems-Murr-Kreis
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
ANNINA BAUR
Rems-Murr.
An der Gewerbestraße 3 in Waiblingen kann
ab 2024 wieder trainiert werden. An der
Stelle der ehemaligen Fitness Company ent-
steht der neue Premium-Fitnessclub von
Zott. Die Familie Zott betreibt insgesamt
sieben Fitnessstudios im Rems-Murr-Kreis
und ist damit ein sehr großer Anbieter im
Landkreis. Die nach eigenen Angaben
standortstärkste Fitnesskette Clever fit bei-
spielsweise hat im Rems-Murr-Kreis fünf
Studios.
Zur Zott-Unternehmensgruppe gehören
die vier günstigen Fitforless-Clubs in Waib-
lingen, Weinstadt, Schorndorf und Urbach
sowie drei Premiumclubs in Waiblingen,
Weinstadt und Schorndorf. Der Waiblinger
Club wird vom bisherigen Standort an der
Anton-Schmidt-Staße in die Gewerbestraße
umziehen. Dort wird zugleich ein neues
Konzept realisiert.
„Es wird alles anders sein als in her-
kömmlichen Fitnessstudios“, sagt Nadine
Zott. „Die Menschen sollen sich nach dem
Aufenthalt im Club wie nach einem Jung-
brunnen fühlen.“ So heißt auch die Metho-
de, die dort umgesetzt wird. Bei der Jung-
brunnen-Methode handelt es sich um ein
Thomas Hornauer ist jetzt ein TikTok-Star
Unmengen junger Menschen schauen zu oder machen gar mit bei den Online-Tanz-Treffen des 62-Jährigen aus Plüderhausen
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
PETER SCHWARZ
Rems-Murr.
Lachen die mit ihm? Lachen sie über ihn?
Oder finden sie’s einfach irgendwie ange-
nehm seltsam? Egal – jedenfalls, Thomas
Hornauer, 62, aus Plüderhausen geht viral:
Auf der Video-Plattform TikTok hat der
selbst ernannte König eine riesige jugendli-
che Gefolgschaft quer durch die Republik.
Fernöstliche Mönchsgesänge brummen
im Hintergrund, an der Wand hängt ein
Mandala, Hornauer sitzt da und trägt sein
casual Werktags-Outfit: goldene Krone, gol-
denes Prunkgewand. „Gleich bin ich live“,
sagt er auf seinem TikTok-Kanal „King Tho-
mas Majestät of German“ – bitte nachher
den Livestream einschalten! Dann spendet
er noch den Hornauer-Segen: „Herz 5.“
Dieses Video sahen bislang: 4,2 Millio-
nen Menschen. Vier. Komma. Zwo.
In der Kommentarspalte darunter tum-
meln sich Eingeweihte neben Neulingen:
Manche grüßen routiniert mit „Herz 5“ oder
auch „Darm 7“ zurück, andere spötteln
(„Mein Therapeut glaubt das alles nicht
mehr“) oder fragen: „Kann mir einer den
Sinn von dem Ganzen erklären?“
Tja. Wenn wir das könnten. Das Markan-
te an Hornauer ist ja: Bei jemandem, der
optisch so grandios schrill auftritt, ist man
automatisch geneigt, erst mal zu denken,
dass es gleich, wenn der auch noch den
Mund aufmacht, bestimmt irre geistreich
wird – und genau das kann man von Hor-
nauer nun nicht direkt sagen.
Bei Krömer war er nicht so dolle
Einmal war er in der Talkshow von Kurt Krö-
mer. Der versuchte es mit milden Fragen
oder gemeinen, lustigen oder ernsten – und
erntete immer nur Gebrummel, so schlep-
pend vorgetragen, dass man sich unwillkür-
lich nach einer Kurbel umschaute, an der
man drehen kann, damit das schneller geht.
„Jetzt könnten Sie antworten“, mahnte Krö-
ganzheitliches Konzept, das sich aus vier
Elementen zusammensetzt: aktive Erho-
lung, Training, Detox (Entgiftung) und
Ernährung. Mitglieder werden zunächst
untersucht, dazu gehören unter anderem
ein Gelenke-Screening, eine Mineralstoff-
sowie eine Stoffwechselanalyse. Gesund-
heitscoaches beraten die Mitglieder dann in
allen vier Bereichen.
Stress reduzieren,
bessere Trainingseffekte erzielen
Viele Menschen glaubten, sich quälen zu
müssen, um Trainingserfolge zu erreichen.
Genau das aber sei falsch, sagt Nadine Zott:
„Die Ergebnisse sind schlechter, wenn man
sich unter Druck setzt.“ Stress mache alt
und krank, fördere Rückenschmerzen und
blockiere eine Gewichtsabnahme. Bei der
Jungbrunnen-Methode spielt die aktive
Erholung deshalb eine wichtige Rolle. Mehr
als 1000 Quadratmeter groß wird der Well-
nessbereich im neuen Studio. Dort gibt es
unter anderem fünf Saunen, darunter eine
Event-Sauna mit Saunameister und Platz
für 50 Personen und eine Schneedusche.
Auch auf einer Dachterrasse mit Blick über
Waiblingen werden die Clubmitglieder ent-
spannen können.
Dafür wird das Gebäude an der Gewer-
bestraße 3 gerade rundum erneuert, es blei-
Thomas Hornauer, hier in bürgerlichem Gewande.
mer, wenn Hornauer zwischenzeitlich ganz
verstummte, „die Frage ist gestellt.“ Am
Ende seufzte der Moderator: „Man lädt sich
‘nen König ein und dann kommt gar nix.“
Auf TikTok aber hat Hornauer jetzt einen
Nerv getroffen; wenngleich nicht mal Neu-
rologen ergründen können, welchen. Seine
Events gehen durch die Decke.
Hornauer und die Kapillarkraft
Der Tanz-Livestream: eine Art Ganzkörper-
Online-Konferenz. Hornauer, im
Bildschirmeck links oben, fährt Mucke vom
Band ab, ein halb treibender, halb einlullen-
der Beat, dazu macht der Meister, hinterm
Keyboard sitzend, zusätzliche Schnurpsel-
geräusche am Synthesizer. Daneben und
darunter sind junge Leute zu sehen, die sich
aus ihren Wohnungen per Heimkamera
zugeschaltet haben und tanzen. Manche
schaukeln eher nur so vor sich hin, andere
schlenkern dynamisch die Arme.
Wenn jemand sich zu steif bewegt, gibt
So wird der neue Fitnessclub an der Gewerbestraße aussehen.
ben nur die Grundmauern stehen. Auch die
Außenfassade wird sich verändern, der Ein-
gang versetzt. „Aktuell sind die Abbruchar-
beiten in den letzten Zügen“, berichtet
Nadine Zott. Die Gebäudetechnik sorgt
dafür, dass sich das Studio nahezu selbst mit
Energie versorgt. Das funktioniert mit Pho-
tovoltaikmodulen und Wärmerückgewin-
nung. So wird etwa die Energie für die Küh-
lung des voll klimatisierten Studios aus war-
mem Wasser gewonnen, nennt Nadine Zott
ein Beispiel.
Einen zweistelligen Millionenbetrag
investiert die Familie in das Vorhaben.
Während auf der Baustelle noch grobe
Arbeiten anstehen, steckt die Familie mit-
ten in den letzten Detailplanungen der
Räumlichkeiten, wählt Farben und Materia-
lien aus. Natürliche Elemente werden die
Einrichtung dominieren, durch den Bau
eines Atriums wird viel Tageslicht in das
Studio kommen, das sich über insgesamt
sieben Ebenen erstreckt, darunter auch eine
Tiefgarage.
Fünf dieser Ebenen werden von den Mit-
gliedern des Studios genutzt, gleich drei
davon stehen im Zeichen von Wellness und
Detox. Zum sogenannten Medical-Well-
ness-Bereich gehören beispielsweise
Lymphdrainage, Wassermassage und Men-
taltraining.
Foto: Büttner
Tanzlehrer Hornauer Korrekturhinweise:
„Bisschen so in die Knie – rein ins Wurzel-
chakra.“ Wenn jemand gar zu exaltierte
Dance-Moves zelebriert, wird der König
streng: „Ich nehm dich runter, Freddi! Mach
keine Show, es geht mir genau darum, dass
wir keine Show machen!“
Virtuosität ist hier eindeutig nicht das
Thema: „Lass alles Gelernte weg, alle künst-
lichen Schritte, du tanzt einfach nur, links
links rechts rechts links links rechts rechts.“
Der Effekt, erklärt Naturheiler Hornauer, ist
epochal: Im Tanz „schleudert die Kapillar-
kraft dir das Toxische aus der Zelle“.
Es nennt sich TAM Dance. TAM steht,
wie der Titel eines Hornauerschen Youtube-
Videos verrät, für „transendale aktiv Medi-
tations Tänze“, und sorry, für die Recht-
schreibung können wir nichts. Eines Tages,
hat Hornauer mal erzählt, habe er gemein-
sam mit ein paar Musikern beschlossen:
„Wir müssen den Menschen wieder etwas
Neues geben“, müssen „alle Dimensionen
C1
Nummer 52 – RMR1
Freitag, 3. März 2023
Foto/Illustration: privat
Auf zwei Ebenen wird trainiert: Der
Fokus liegt dabei auf kurzen, intensiven und
wohldosierten Einheiten, ein bis zwei Trai-
nings in zehn Tagen. Außerdem gibt es zwei
große Kursräume für Gruppenfitness und
das Yogaloft. Insgesamt stehen den Mitglie-
dern im neuen Studio mehr als 5000 Qua-
dratmeter Fläche zur Verfügung.
Bedarf an Training
und Erholung steigt
Ein neues, großes Fitnessstudio, gerade
jetzt, in einer von den Folgen des Ukraine-
Kriegs geprägten Zeit mit hoher Inflation
und extremen Energiekosten? Ja, sagt Nadi-
ne Zott. Ein solcher Ort werde gebraucht:
Der Bedarf sowohl an Training als auch Ent-
spannung sei durch die Corona-Pandemie
gestiegen, viele Menschen hätten Gewicht
zugelegt, auch Herz-Kreislauf-Beschwerden
und Depressionen gebe es mehr.
Die Nachfrage sei da, der bisherige Waib-
linger Club platze aus allen Nähten. Das
neue Studio wird Anfang 2024 eröffnet.
Bestandskunden können es mit ihren beste-
hende Verträgen nutzen. Für neue Interes-
senten werde es Einstiegsangebote geben.
Je nachdem, was man nutzen möchte, werde
eine Mitgliedschaft im Premiumclub ab
monatlichen 80 Euro zu haben sein, sagt
Nadine Zott.
sprengen“. Gesucht: „ein Kulturelement,
das dem Zeitgeist gerecht ist“.
Schließlich hätten „die Götter uns
gecatcht“, Hornauer & Co fanden „diesen
Beat“: Es gibt eine Techno-, eine lateiname-
rikanische und eine arabische Variante.
„Die Geschwindigkeit ist immer dieselbe:
99“. Oder um es mit Kurt Krömer zu sagen:
„Ick fand das streckenweise gar nicht mal so
interessant.“ Aber man kann es eben nicht
erklären, man muss es erleben.
Auf jeden Fall besser als Detlef D!
Hornauer, Jahrgang 1960, wurde zum Multi-
millionär mit 0190er-Hotlines, auch soge-
nannte Stöhnnummern sollen dabei gewe-
sen sein; er kaufte den Regionalsender
B.TV, um dort Wahrsager, Kartenleger und
Hellseher auftreten zu lassen; eine Zeit lang
bezeichnete er sich als afrikanischen Yoru-
ba-Prinzen; und eine Religion stiftete er
auch, den Christbuddhismus – im Vergleich
dazu ist der TAM Dance geradezu spektaku-
lär unspektakulär: bisschen Dudelmusik,
bisschen Gelaber, bisschen Gehopse. Aber:
reichweitenmäßig der helle Wahnsinn.
Und ganz ehrlich: Im Vergleich zu Detlef
D! Soost, der vor 20 Jahren bei der Casting-
Show „Popstars“ wie der Leiter eines Boot-
camps jungen Leuten, die von einer Karriere
träumten, Synchronschritte eindrillte, ist
Tanzlehrer Hornauer ein, jawohl, sympathi-
sches Gegenprogramm. Der Detlefsche Stre-
bermist, bei dem junge Leute sich demüti-
gen und zu stählerner Leistungsethik ver-
donnern lassen mussten, um am Ende doch
kein Popstar zu werden, verkörperte traurig
präzise den Selbstoptimierungswahn der
neoliberalen 2000er Jahre. Der TAM-Dance
hingegen: Eine Prise Trance, ein Schuss
Langeweile, ab und zu was zum Lachen,
über wen oder was auch immer – nicht das
Schlechteste in diesen von Corona, Krieg
und Zukunftsangst zerwühlten Zeiten.
Bizarr? Schon. Aber vielleicht hat Hor-
nauer tatsächlich recht: Womöglich hat er
den Zeitgeist getroffen.
C2 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, RMR2 Rems-Murr-Rundschau TELEFON 07151 566-275
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Landstraße bei Lesermeinungen Personalie

Mundelsheim
wird zur B 328
Sechs Kilometer davon
verlaufen im Rems-Murr-Kreis
Rems-Murr.
Mit Wirkung zum 1. April soll die Landes-
straße (L 1115) zwischen der A-81-
Anschlussstelle Mundelsheim und der B-
14-Anschlussstelle Backnang zur Bun-
desstraße (B 328) aufgestuft werden. Die
Aufwertung soll auf einer Länge von etwa
16 Kilometern erfolgen. Etwa zehn Kilo-
meter dieser Strecke liegen im Landkreis
Ludwigsburg, rund sechs Kilometer gehö-
ren zum Rems-Murr-Kreis, teilt das
Landratsamt mit.
„Bislang ist die Strecke zweispurig und
wird pro Tag von rund 30 000 Fahrzeugen
befahren. Der Anteil der Lkw liegt bei
etwa zehn bis 15 Prozent. Durch die kom-
mende Aufwertung und die ‘Übergabe’ an
den Bund fällt sie künftig in dessen
Zuständigkeitsbereich als Baulastträger,
der dann für die Planung, Finanzierung
und bauliche Umsetzung zuständig ist“,
so die Mitteilung. Die laufende Unterhal-
tung und der Straßenbetriebsdienst für
die Bundesstraße werden in der Verant-
wortung des Landkreises verbleiben.
„Ich erinnere mich gut daran, wie
intensiv und nachdrücklich ich zuletzt im
Rahmen einer Kreisbereisung mit dem
Regierungspräsidium im Juni 2021 bei
einem Treffen an der Landesstraße 1115
gemeinsam mit der Aspacher Bürger-
meisterin Sabine Welte-Hauff und dem
Backnanger OB Maximilian Friedrich für
eine Aufstufung geworben habe. Ich
freue mich daher, dass die geplante Auf-
wertung jetzt endlich vollzogen wird“,
sagt Landrat Dr. Richard Sigel. Das sei
eine gute Nachricht für den Rems-Murr-
Kreis, dem eine direkte Autobahnanbin-
dung fehle.
Beleidigungen die Regel
Betr.: „Der Hass gegen die Grüne Ricarda Lang“
Hallo zusammen, kleine Anregung – das,
was mit Ricarda Lang passiert, hat schon
einen Namen: Bashing. Und das muss heute
leider jeder, der öffentlich/medial unter-
wegs ist, ertragen. Morddrohungen sind
natürlich strafbar und müssen verfolgt wer-
den. Aber macht doch mal einen Bericht,
über was Menschen sich im Internet, auf-
grund der vermeintlichen Anonymität, alles
bereit sind anzudrohen/anzutun. Heute
wird nicht mehr diskutiert über Fakten, son-
dern polemisiert und ideologisch argumen-
tiert. Und jeder kennt es – wenn die Argu-
mente ausgehen, wird man persönlich ange-
griffen. Da ist Ricarda Lang keine Ausnah-
me, sondern leider schon die Regel, daher
wünsche ich mir einen Bericht über das Ver-
rohen der Diskussionslandschaft anstatt
einen Artikel über eine einzelne Person. Ich
denke, Frau Merkel hat da auch etwas beizu-
tragen (Raute, Kleidungsstil und Drohungen
jeder Art hat sie bestimmt auch bekommen).
Armin Stoppel, Berglen
2000 Euro selbst bezahlen?
Betr.: Gesundheitssystem
Homepage Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen:
„… Referent für Wirtschaft und Finanzwirt-
schaft. Nutzen Sie sein Know-how, um aus
seinen praxisnahen Tipps und Tricks für
sich selbst einen Vorteil zu ziehen.“ Jeder,
der es sich leisten will, kann also diesen
Mann („ … der … ohne mit der Wimper zu
zucken sensible Thesen vertritt“) buchen.
Wer hat wohl Interesse daran, dass ein sol-
cher Gedanke ausgesprochen wird und
unters Volk kommt? Wer zieht sich aus die-
ser vermeintlich fachmännischen Beurtei-
lung (praxisnahen Tipps und Tricks?) wohl
einen Vorteil? Werden wir nur noch für blöd
verkauft? Die Kosten des deutschen
Gesundheitswesens sind doch das Ergebnis
einer immer gierigeren Schar von zahlrei-
chen Anbietern, welche schamlos das Sys-
tem benutzen, um ihre Gewinne zu steigern
und Privilegien zu behalten. Kontrolle?
Fehlanzeige! Bediene sich, wer kann! Leid-
tragende sind das ausführende Personal
vom Arzt, Gesundheits- und Kranken-
schwester und -pfleger bis zur Reinigungs-
kraft, die Versicherten und vor allem die
Kranken. Wann endlich ist der Gesundheits-
bereich kein Selbstbedienungsladen mehr
für die Privatwirtschaft und für wenige Pri-
vilegierte? Wann endlich geht es bei der
Gesundheit nicht mehr darum, wem man
irrwitzig hohe Kosten für diese oft vielfälti-
ge Abzocke und Gewinnmaximierung auf-
drückt, sondern um den Aufbau eines effi-
zienten und für alle gerechten Systems, bei
dem im Mittelpunkt die Erhaltung der
Gesundheit der Bevölkerung steht?
Thomas Kinast, Waiblingen
Leuchtturmprojekte bitte!
Betr.: Wärmepumpen
Geht doch – Europas größte Wärmepumpen
in Mannheim und Stuttgart im Bau mit
Fernwärme für 15 000 Haushalte, das ist
eine sehr gute Nachricht! Endlich dient der
schwäbische Tüftlergeist etwas anderem als
dazu, nur noch Autos im Luxussegment zu
bauen. Denn der Wärmebedarf von Privat-
wohnungen ist eines der größten Probleme
bei der Klimawende: Dadurch entsteht bei-
nahe ein Fünftel der Treibhausgase in
Deutschland. Heizungen auf erneuerbare
Energien umzustellen, das muss in den
Kommunen geschehen, Haus für Haus, und
kann mit erheblichen Kosten verbunden
sein, vor allem im Altbestand, z.B in denk-
malgeschützten Innenstädten. Stuttgart
und Mannheim dürfen keine einsamen
Leuchtturmprojekte bleiben, sondern auch
die Kommunen im Rems-Murr-Kreis sollten
den Bau von klimafreundlichen Nahwärme-
netzen mit Wärmepumpen vorantreiben,
das Land muss kommunalen Klimaschutz
zur Pflichtaufgabe machen. Für den Betrieb
der Wärmepumpen ist darüber hinaus
Strom aus Windenergie unverzichtbar, die
bereits ausgewiesenen Standorte im Rems-
Murr-Kreis müssen zügig bebaut werden.
Gerhard Schmid-Bleile, Schorndorf
Gerichte haben was zu tun
Betr.: Land braucht zusätzliche 1000 Haftplätze
Eine merkliche Verbesserung beim Zuzug
von Fachkräften ist durch die fehlgeleitete
Integrationspolitik unserer Regierung nicht
erkennbar. Dafür gibt es offensichtlich
durch die von Frau Merkel 2015 eingeleitete
Asyl- und Flüchtlingspolitik deutliche Ver-
besserungen bei der Beschäftigung in
Deutschland. Wie man dem Artikel entneh-
men kann, auf jeden Fall bei den Gerichten,
im Vollzugsdienst und in der Bauwirtschaft
durch den Bau neuer Gefängnisse. Ich hoffe,
dass dies bei unseren Politikern nicht schon
als Teilerfolg gewertet wird.
Gerhard Feuchter, Hegnach
Paulowitschs starke Rede
Betr.: Zwei Kundgebungen in Stetten
Im Gegensatz zu Reinhard Muth aus Althüt-
te war ich dabei, als unser Bürgermeister
gesprochen hat. Niemand hat hier einen
„Popanz aufgebaut“. Seine Rede war verbin-
dend, sehr ausgewogen, authentisch und
berührend. Übrigens, wenn sich nicht einige
Länder verbündet hätten, um Hitler-
Deutschland mit Waffen zu besiegen, lebten
wir heute womöglich noch im Nationalso-
zialismus. Frieden schaffen ohne Waffen
war auch damals schon unmöglich. Und wer
glaubt, Russland mit christlichem Pathos
von Vergewaltigungen, Kindesentführung
und Morden abbringen zu können, möge das
in Moskau versuchen. Vielleicht gemeinsam
mit Alice Schwarzer und Sahra Wagen-
knecht. Viel Glück!
Hans-Peter Reuter, Kernen
Geburtstag: Kreisrätin Ingrid Möhrle
aus Kernen wird am 3. März 70 Jahre alt.
Landrat Richard Sigel schreibt dazu in
einer Würdigung: „Als Bürgermeisters-
tochter ist sie bereits seit Kindesbeinen
mit Kommunalpolitik vertraut, seit 2004
verstärkt die Diplom-Verwaltungswirtin
Ingrid Möhrle den Kreistag im Rems-
Murr-Kreis. Mit ihrem profunden Fach-
wissen, ihrer Kompetenz und ihrer lang-
jährigen Erfahrung aus ihrer früheren
beruflichen Tätigkeit im Landratsamt
Esslingen bringt sich die Sozialdemokra-
tin nicht nur als Kreisrätin, sondern
auch im Aufsichtsrat der Kreisbaugesell-
schaft und deren Unternehmen ein,
denn die Schaffung von bezahlbarem
Wohnraum ist ihr eine Herzenssache.“
Auch im Gemeinderat in Kernen überneh-
me sie Verantwortung und engagiere
sich in verschiedenen Ehrenämtern.
Zudem sei ihr das Thema Chancen-
gleichheit ein wichtiges Anliegen. Möhrle
sei eine „umgängliche Frau mit Herz und
Verstand“, souverän und pragmatisch.
„Erschöpfung und
Selbstfürsorge“
Rems-Murr.
Zu einem Frauenseminar zum Thema
„Erschöpfung und Selbstfürsorge“ lädt
der Kreisdiakonieverband ein. Termin:
Samstag, 11. März, 9 bis 15 Uhr, im
Forum Diakonie Kirche, Heinrich-Küder-
li-Straße 61, Waiblingen. Aus der Ankün-
digung: „Ein Blick auf Stressfaktoren und
-kreisläufe in Körper und Seele hilft,
gezielte Energieräuber zu erkennen.
Danach finden Sie mit den Fachberate-
rinnen Iris Dittmer und Tanja Komarek
vom Kreisdiakonieverband heraus, was
uns Energie gibt, um unsere Lebenssitua-
tion wieder entspannter, widerstandsfä-
higer und froher zu gestalten.“ Anmel-
dung per Mail an e.staib@kdv-rmk.de
oder � 0 71 81 / 48 29 60.

Das Wetter Nach Süden mehr und nach Norden weniger Wolken, trocken

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Heute: Nach Süden hin erneut längere Zeit trüb durch 6F` "$#% "$!$ ! "$!$
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Hochnebel, nach Norden hin freundlich. Nieder- .0>& Le+)W/Le+)W PQ OV#$%' 5 6 "$$$
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schlagsfrei. 8 bis 11 Grad. Schwacher Wind aus nördli- 4 F /* LT)")W 5 7)')W 6 "$#$
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chen Richtungen. In der Nacht zum Samstag gering be- E)#+d)T' P &)%R)T Q "$"$ >VS$eQ
wölkt, gebietsweise Nebel. 85#1/:7 6 7)')W 7
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8>::>E1>:7 PQ F /* 4 F* C)#S%W$% < 6c&W)) Q
PQ F , *0EB5/ C)Te$#%VW P7 d)+)c$R P5
5 F, CVW'$VW' >< &)%R)T >: 1C?%C!C$$C&
Wetterdaten: Deutscher Wetterdienst BWWSdTQc$ PQ &)%R)T PP
AV&eWW)SdQT' >8 &)%R)T >8 Nord- und Ostseeküste: Oft bedeckt, Benelux, Nordfrankreich: Verbreitet be-
QWR)T , , d%S a ` d%S ^ ] d%S Z Y d%S ** *a d%S *_ \d)T *_
@e%TV >7 SVWW%' >4 auf Sylt wolkig, 6 bis 9 Grad. wölkt, 7 bis 9 Grad.
@VU)W&e')W 5 SVWW%' 7 Alpensüdseite: Es wird allgemein heiter, Südfrankreich: Wolkig, Bordeaux be-
?VceTWV P< &)%R)T P8 13 bis 16 Grad. deckt, 10 bis 15 Grad.
0())C #)D H()D ?VS MW')#)S P6 OV#$%' P7
>e+)%Te >P OV#$%' >P Österreich, Schweiz: Österreich be- Israel, Ägypten: Überwiegend sonnig, es
0X9%$XA 0())$XA H()$XA ,C$$C&&C=(&DC 1CA?() 0$#$$AX&$ [X,a 4&T *`X`Y 4&T >e%#eW+ P: &)%R)T P7 deckt, in der Schweiz wolkig, Temperatu- bleibt trocken, Maxima 22 bis 36 Grad.
*ZX*, 4&T ^X_^ 4&T >e##VTce P: &)%R)T P7 ren 8 bis 11 Grad.
7 8 8 /C9'C&X$#&C) X9 <R H2&S >eTS)%##) P: &)%R)T P: Mallorca, Ibiza: Auf beiden Inseln heiter
/a , /* Cbc&SRO)TRX *Z0,N K %" Ae&T *Y^Y >%e"% <Q &)%R)T <P Südskandinavien: Sonne, Bergen be- bis wolkig, Höchstwerte um 14 Grad.
H()D'@X%C)
5%)(SRO)TRX /**0YN K %" Ae&T a,,^ =)O 1VT$ P8 7)')W 7 deckt, Höchstwerte bei 6 bis 8 Grad. Madeira, Kanarische Inseln: Wenig bis
[.`. *^.`. a*.`. aY.`. 8)$%W' P4 d)+)c$R P6
leicht bewölkt, trocken, 21 bis 24 Grad.
Wetterlage: Hochdruckeinfluss sorgt für 8Te' 6 d)+)c$R 8 Großbritannien, Irland: Meist bedeckt,
,C&$C D)SR)TW 7&V+VS P5 d)+)c$R P5 in Irland auch etwas Sonne, nieder- Tunesien, Marokko: Heiter oder wolkig,
ein ruhiges Wettergeschehen.
7%"%W% PP &)%R)T P> schlagsfrei, Temperaturen von 8 bis 9 niederschlagsfrei, Maxima 15 bis 23 Grad.
Aussichten: Morgen nach teils zähem Nebel /C9'C&X$#&C) 1CA?() 0$#$$AX&$ 7%V +) AeW)%TV <8 &)%R)T <8 Grad.
.9!C;$DX$C) D)SR)TW0 *^ 4&T 2'0$$0! %+#&
Slowenien, Kroatien: Bedeckt, teils Re-
heiter, nach Norden Quellwolken. Sonntag >eI. d%S *] 4&T 7,3 6e#GdQT' PQ &)%R)T PQ
>%W. Wec&RSX -1,1 OC?)%$X#W GF FS() Italien, Malta: Im Norden heiter, im Sü- gen, 8 bis 13 Grad.
bewölkt, zeitweise etwas Regen. 6eW ETeWc%ScV P: OV#$%' P:
6RQRR'eTR M"=)c$eTRVT 38 32 36 6RVc$&V#" 7 6c&W)) 8 den teils Regenfälle, Temperaturen 13 bis
G?CDC&%V@;XA 1CA?() 0$#$$AX&$ 6RQRR'eTR/Le+ KeWW. 32 13 58 6H+W)H >8 &)%R)T >7 16 Grad. HCC&C%$C9'C&X$#&C)
Biowetter: Das Wohlbefinden wird nicht 0,0 L)TW&eQS)W 30 19 52 5)# MP%P >: SVWW%' >:
ungünstig beeinflusst, die Stimmung ist Spanien, Portugal: Weitgehend heiter, in =VT+S)) 3 bis 8 Grad
D9TRT%W')W 33 18 48 5V$%V P> &)%R)T P8 Lissabon wolkig, 12 bis 19 Grad. <SRS)) 1 bis 4 Grad
meist ausgeglichen. 3CAC;%$2)DC ?Q+O%'SdQT' 32 12 62 5QW%S P8 7)')W P6 2)SR#. >%RR)#"))T 15 bis 18 Grad
@VWSReWG 280 @eT#STQ&) 380 5\d%W')W 30 13 51 3)W)+%' P< SVWW%' P: Griechenland, Türkei, Zypern: Im Nor- ;SR#. >%RR)#"))T 17 bis 20 Grad
Pollenflug: Schwach bis mäßig: Hasel, >eWW&)%" 168 @eQd 110 N&C)S!C&$C .*-0,"())0$ /)'3103"())0$ 3)TVWe P< &)%R)T P8 den wenig bewölkt, sonst teils heiter, Ta- 6c&OeTG)S >))T 10 bis 13 Grad
mäßig bis stark: Erle. 8#Vc&%W')W 153 DQW+)#S&)%" 215 50 200 180 !\T%c& 5 &)%R)T 4 geshöchstwerte bis 24 Grad. @eWeT%Sc&) BWS)#W 21 bis 22 Grad

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FAX 07151 566-402 Rems-Murr-Rundschau
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
FRANK NIPKAU
Rems-Murr.
Innere Unruhe, Gedanken, die den Kopf blo-
ckieren, Schlaflosigkeit, fehlender Antrieb,
vielleicht sogar Depression: Die schlechten
Gefühle kommen immer wieder, teilweise
überwältigen sie uns. Wie kann man sich
gegen innere Stimmen zur Wehr setzen, wie
wird man gelassener? Dazu gibt es Unmen-
gen an Ratgebern. Jetzt kommt der Wissen-
schaftsjournalist Bas Kast – bei seinem Vor-
trag 2019 in Winnenden füllte er das Kär-
cher-Auditorium – mit seinem neuen Buch
„Kompass für die Seele“. Wie gut ist es? Und
was kann man mit dem Kapitel über Psycho-
drogen anfangen?
Was zeichnet gute Ratgeber-Bücher aus?
Drei Dinge: verständliche Texte, alltags-
taugliche Tipps und eine hohe Wirksamkeit.
Das ist der Grund, warum Bas Kast mit dem
„Ernährungskompass“ ein Mega-Bestseller
auf dem Büchermarkt gelungen ist. Das ist
inzwischen fünf Jahre her. Seine Botschaft
war damals: Jeder kann sein Essen und
damit auch sein Leben verändern. Das Buch
sollte eine Schneise durch die vielen Ernäh-
rungsratgeber schlagen. Kast schaffte es, die
schiere Menge an Informationen auf wenige
Grundregeln zu reduzieren:
_ Mehr Pflanzliches essen, weniger Tieri-
sches.
_ Lieber Fisch statt Fleisch.
_ Fettreicher essen: Leinsamen, Nüsse,
Avocado, Olivenöl oder fetten Fisch.
_ Auf Zucker, Chips, industrielle Transfette
und Kohlenhydrate verzichten.
_ Auf Eiweiß-Produkte setzen.
_ Zwischen 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends
essen, danach nicht mehr.
Ich halte mich bis heute an diese Regeln
oder versuche es zumindest. Und ich kann
sagen: Es funktioniert auf Dauer.
Der neue „Kompass für die Seele“ ist
genauso aufgemacht wie das Ernährungs-
buch. Es ist der gleiche Ansatz: komplexe
Zusammenhänge erklären und alltagsnahe
Tipps geben, ohne in einer Fülle von Rat-
schlägen zu ertrinken.
Es ist aber viel schwieriger, die eigene
Unruhe zu besiegen, als abzunehmen. Des-
halb ist die Spannbreite des neuen Buches
viel weiter. Sie reicht von der Ernährung bis
hin zu Psycho-Drogen.
Die Gedanken kreisen unentwegt
um das gleiche Problem
Im Kern geht es darum, sich nicht von den
eigenen Gedanken überwältigen zu lassen.
Das passiert in harmloser Form, etwa wenn
die innere Stimme eine alltägliche Ausei-
nandersetzung noch einmal nachspielt und
einem scheinbar bessere Argumente gibt.
Inflationsausgleich, bitte!
Viele Unternehmen drücken sich davor, prangert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten an
Rems-Murr.
„Im Rems-Murr-Kreis drücken sich viele der
11 000 Unternehmen vor Inflationsprämie“:
Das prangert die Gewerkschaft Nahrung-
Genuss-Gaststätten (NGG) an.
Rund 11 000 Unternehmen gebe es nach
Angaben der Arbeitsagentur im Rems-
Murr-Kreis. „Ein Großteil davon drückt sich
davor, ihre Beschäftigten in der Krise zu
unterstützen: Extra-Geld gegen die Löcher,
die die Inflation ins Portemonnaie reißt?
Fehlanzeige. Viele Chefs im Rems-Murr-
Kreis machen um die Inflationsausgleichs-
prämie einen großen Bogen. Und das geht
quer durch alle Branchen: von Bäckereien
über Hotels bis zu Lebensmittelbetrieben“,
sagt Hartmut Zacher von der Gewerkschaft
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, RMR2
Bas Kast und
der Kompass
für die Seele
Nach dem Bestseller „Ernährungskompass“
erscheint sein neues Buch – wie
alltagstauglich ist der Ratgeber?
Und sind Psychodrogen eine Lösung?
Schlimmer wird es, wenn die Gedanken
immer wieder um das Gleiche kreisen und
man nicht zur Ruhe kommt oder keinen
Schlaf findet. Aus andauernden schlechten
Gefühlen kann es zur Depression und
Antriebslosigkeit kommen.
Es gibt immer wieder neue Konzepte
gegen den Stress und einen enormen Auf-
klärungs- und Hilfsbedarf. Ein wichtiger
Schlüssel zur inneren Stärke ist, Distanz zu
den eigenen Gedanken aufzubauen und sich
dadurch von der inneren Stimme nicht nie-
derdrücken zu lassen. Das kann man trai-
nieren und sein Gehirn aktiv beeinflussen.
Bas Kast bewegt sich zunächst auf siche-
rem Gelände. Zu Beginn geht es um Nah-
rung für die Seele. Denn gutes Essen schafft
gute Laune. Und mediterranes Essen wirkt
gegen Depressionen, sagt Bas Kast. Wahre
Wunder wirken auch Omega-3-Fettsäuren,
die sich in fettreichem Fisch wie Lachs,
Hering, Makrele, Sardine oder Forelle fin-
den. Auch Leinöl ist eine gute Quelle, am
besten kombiniert mit Kräuterquark.
Sport, Sauna, Waldbaden,
kalte Dusche, Meditieren
Es gibt einen schönen Satz im Buch: „Don’t
wish for less problems, wish for more skills.“
Wünschen Sie sich nicht weniger Probleme,
sondern mehr Kompetenzen. Dazu gehört
etwa Sport, am besten im Team. Wer regel-
mäßig Sport treibt, bleibt geistig bewegli-
cher und kann besser mit negativen Gefüh-
len umgehen. Bas Kast erklärt dazu genau,
was im Gehirn mit Sport besser läuft.
Wer viel Stress erlebt, sollte nicht zu viel
auf dem Sofa liegen. Um Stress zu bestehen,
müssen wir öfter unseren Körper stressen.
Bas Kast schreibt über die positiven Effekte
von Fasten, kalten Duschen und Sauna.
Er empfiehlt außerdem feste Schlafrouti-
nen, Waldbaden und entspannende Musik.
Das ist nicht neu, aber wirksam.
Und Meditation: Setzen Sie sich bequem
hin und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit
auf die Atemzüge. Wenn die Gedanken
abschweifen, konzentrieren Sie sich erneut
auf den Atem. Mit so einer einfachen Übung
fängt es an.
Wer es ausprobiert, wird schnell feststel-
len: Es ist einfacher gesagt als getan. Es ist
schwer, die notwendige Ruhe zu finden und
sich zu konzentrieren. Außerdem wirkt das
alles zu Beginn banal und scheinbar wir-
kungslos. Aber das ist der Anfang, um das
eigene Bewusstsein von der ewigen Ruhelo-
sigkeit und den Gedankenketten zu lösen.
Meditation kann man in seinen Alltag
integrieren. Kast konzentriert sich auf zwei
Übungen im Buch. Außerdem kann man
unterstützend Apps wie Headspace oder
Balloon benutzen. Der Weg zur Gelassen-
heit führt auch über das Handy. Hier gilt:
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Dabei
sei die Prämie ein Instrument, das die Bun-
desregierung extra geschaffen habe, um die
Härte der Krise abzufedern.
Für alle Beschäftigten im Rems-Murr-
Kreis, die bislang leer ausgegangen seien,
werde es höchste Zeit, einen „Inflationspuf-
fer“ zu bekommen. Es gehe schließlich
darum, den „Schwund bei der Kaufkraft
wenigstens ein Stück weit aufzufangen“.
Die Inflation habe auch im Januar mit einer
Teuerungsrate von 8,7 Prozent gegenüber
dem Vergleichsmonat im Vorjahr zu einer
spürbaren Belastung der privaten Haus-
haltskassen geführt. „Der Rutsch-Effekt
vom Euro ist enorm. Monat für Monat steckt
weniger Power in der Lohntüte.“
C3
Mega Shopping
pp
Tag in Böblingen &
Ludwigsburg Samstag in Fellbach
04 .
bis bis
%
%
%%%
geöf fnet geöf fnet
März
% %% %
%%%%
Bas Kast bei seinem Auftritt
2019 in Winnenden. Foto: Büttner
%
% 30
unter
UVP
%mindestens
%
%%%%
% %%
%%
1)
15%
Hausp reis
ausprobieren und dranbleiben, selbst wenn
XXXL G % %
sich der Sinn auf Anhieb nicht erschließt.
%
Effekte stellen sich erst nach längerem Trai-
ning ein.
u t sc h e
in
%%%%
Exklusi
Freund v für
Oder doch Ecstasy? karten schaft
inhab s-
und -in erinnen
Bas Kast probiert Psychodrogen aus haber
%%%%
Es gibt ein Thema im Buch, das findet sich
in anderen Ratgebern nicht. Es kommt zum
Schluss und ist das längste Kapital im
%% %%
„Kompass für die Seele“: Psychodrogen. Bas
Kast hat sie ausprobiert.
Der Hintergrund: In der Psychiatrie wird
zusätzlich
%%%%
wieder über den Einsatz von Psychodrogen 2)
diskutiert – als Medikament gegen schwere
Depressionen oder in der Traumabehand-
%%%%
lung. Es gibt inzwischen Studien aus den
USA dazu. MDMA, auch als Partydroge
%%% ALLE
Ecstasy bekannt, wird bei der Therapie von Aus ge-
AUF
FAST
Vergewaltigungsopfern und vom Krieg trau- nom me n:
sieh e 1) - 3)
matisierten Soldaten eingesetzt. Nicht auf sow ie in der Ha u sha
Dauer, sondern nur kurzzeitig. Bas Kast
We rbu ng
ang ebo ten e
& A c c e lt s w a r e n
sso ir e s
%%%%%%%%
Ga rd in
schreibt, dass MDMA in den USA kurz vor
Wa re H e im t e en
x t ilie n Le u c h te B a b y zim
n mer
der Zulassung als Medizin gegen posttrau- Te p p ic
he
B a b y-
matische Belastungsstörungen steht. E x k lu s
iv m a rk
en
Auch in Deutschland laufen wissen-
150€
schaftliche Studien über die Wirkung dieser
Stoffe. Neben MDMA gehören dazu Ketamin
Gutschein
oder Psilocybin, das aus Pilzen gewonnen
wird. Psilocybin soll gegen Depressionen
helfen. Die Psychedelika sind nur ein klei-
ner Teil einer Therapie. Die Drogen sollen 3)
helfen, aus den starren Gedankenkreisen
auszubrechen, flexibler zu werden und sich
mit seiner Biografie auseinanderzusetzen.
Kast hat Psychedelika selbst ausprobiert
und schreibt sehr offen über seine Erfahrun-
gen. „Schon eine einzige psychedelische
Sitzung kann von der Wirkung her so bei
be Kauf ab 500 € Samstag!.
umwälzend sein wie eine langjährige Psy- Nur bis unser en Filialen gültig
Gutscheine nur in
500€
chotherapie.“ Dass diese Erfahrung den
Leserinnen und Lesern wirklich weiterhilft,
glaube ich allerdings nicht. Denn die Stoffe
Gutschein
sind in Deutschland nicht zugelassen, der
Zugang zu wissenschaftlichen Studien ist 3)
beschränkt – und auf eigene Faust sollte
man Psychedelika nicht ausprobieren, auch
dazu rät Bas Kast.
Ich bin ein paar Nummern kleiner einge-
stiegen nach der Lektüre des Buches und
habe mir Leinöl gekauft. Ich mache jetzt
mehr Sport mit Trainingsrad und Ruderge-
rät. Ich habe feste Schlafzeiten in meinem
Handy eingestellt und bekomme jede Nacht
be Kauf ab 1.500 €
bei
eine Erinnerung. Das hilft tatsächlich. Mit Samstag!.
Nur bis unser
1.000€
der Meditation kämpfe ich noch. Und es gibt en Filialen gültig
Gutschein
Gutscheine nur in
einen Tipp, um positiver zu denken: Schrei-
ben Sie sich jeden Tag drei Dinge auf, die
gut waren.
Ansonsten gilt, was Bas Kast geschrieben
3)
hat: „Mach das, was ich jetzt auch mache –
eine Pause. Klapp das Buch zu, dreh eine
Runde und kehre dann mit etwas mehr
Lebenslust zurück.“
bei
be Kauf ab 3.000 €
XXXLutz Fellbach | Edisonstraße 5 | 70734 Fellbach | Tel. (030) 25549175-0 |
Öffnungszeiten: Mo. – Sa. 10.00 – 19.00 Uhr | stuttgart@xxxlutz.de
XXXLutz Ludwigsburg | Monreposstr. 51 | 71634 Ludwigsburg | Tel. (030) 25549504-0 |
Öffnungszeiten: Mo. – Sa. 10.00 – 19.00 Uhr | ludwigsburg@xxxlutz.de
Die NGG fordert Unternehmen im Rems-
Murr-Kreis auf, sich „nicht vor der Inflati- XXXLutz Böblingen | Otto-Lilienthal-Straße 8-16 | 71034 Böblingen-Hulb | Tel. (030) 25549252-0 |
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Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 Region Stuttgart

Flughafen: Von Andreas Geldner

Beratervertrag
Was sich mit dem
STUTTGART. Nichts tun, das ist für VVS-
Stammkunden der beste Rat zum 1. Mai,
wenn das 49-Euro-Ticket für den Nahver-
für Ex-Chef kehr in Deutschland an den Start geht. Im

Ende Januar ist Walter Schoefer
in den Ruhestand gegangen. Nun berät
er seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Von Christian Milankovic
STUTTGART. Die Flughafengesellschaft
Stuttgart (FSG) will nicht auf die Fähigkeiten
und Kontakte ihres langjährigen Geschäfts-
führers Walter Schoefer verzichten, der Ende
Januar in den Ruhestand
gegangen ist.Ein Airport-
Sprecher bestätigte In-
formationen unserer Zei-
tung, wonach der Neu-
Ruheständler einen Be-
ratervertrag bekommt.
Foto: Lg/Max Kovalenko
Schoefers Auftrag ist
klar umrissen. „Herr
Berät Schoefer wird die Flugha-
weiterhin den fen Stuttgart GmbH über-
Flughafen: gangsweise beim Thema
Ex-Airport- Stuttgart 21 weiter
Chef Walter unterstützen“, sagt der
Schoefer Sprecher. Eines der Ziele
des Milliardenvorhabens
von Bahn, Stadt, Region
und Land ist der Anschluss des Landesflug-
hafens an den Fern-und Regionalverkehr auf
der Schiene. S-Bahn und Stadtbahn halten
bereits am Airport auf den Fildern.
Beratungsbedarf dürfte es bei dem Thema
tatsächlich geben. S 21 entsteht rund um den
Flughafen in zwei Abschnitten, wovon einer
noch Unwägbarkeiten enthält. Weit fortge-
schritten ist der Bau der Schnellfahrstrecke
in diesem Bereich und der Bau des zusätzli-
chen Schlenkers für jene Züge, die am Flug-
hafen halten. Noch in der Schwebe ist die
endgültige Führung der Züge, die über die
Gäubahn aus der Schweiz, vom Bodensee
und aus dem Schwarzwald den Flughafen
ansteuern sollen. Statt der bisherigen Pla-
nungen wird hierfür die Idee des mehr als elf
Kilometer langen Pfaffensteigtunnels vo-
rangetrieben, der die existierende Strecke
bei Böblingen mit dem neuen Flughafen-
und Messebahnhof, verbinden soll. Noch
gibt es dafür keine Baugenehmigung.
Zu Umfang und Dotierung von Schoefers
Mission macht der Sprecher wenig konkrete
Aussagen. „Der Auftrag beschränkt sich auf
die Wahrnehmung einzelner Termine und
punktueller Beratung bei projektspezifi-
schen Themen“. Der Vertrag entspreche
„dem Standard des Landes für Verträge die-
ser Art, ist jedoch noch nicht unterzeichnet,
da die Klärung von einzelnen Detailfragen
noch andauert“. Schoefer war nach gut 23
Jahren in der Chefetage in den Ruhestand
gegangen. Zuletzt bildete er eine Doppel-
spitze mit Ulrich Heppe, der seit März 2022
am Flughafen tätig ist. Auf Schoefer folgte
der Manager Carsten Poralla.
49-Euro-Ticket ändert
März wird bei ihnen ein Brief ihres Abo-An-
bieters eintreffen, der besagt: Wer sich nicht
rührt, wird auf das Deutschlandticket umge-
stellt. Es gibt aber ein Kündigungsrecht.
Doch warum kündigen? Querbeet ist das
Deutschlandticket, abgesehen von seinem
deutlich größeren Radius, für bisherige Abo-
Im Stuttgarter Verkehrsverbund VVS gibt es beim neuen Deutschlandticket fast nur
Nutzer billiger.Das gilt für jedes Ticket –egal Gewinner. Wir sagen, was jetzt zu tun ist – und welche Gruppe als einzige verliert.
wie viele Zonen, egal ob 9-Uhr-Ticket oder
Firmenticket. Attraktiv ist es wegen der fle-
xiblen, monatlichen Kündigungsmöglich-
keit auch für VVS-Kunden, die sich nicht auf
ein Jahresabo festlegen wollen und dafür bis-
her einen etwas höheren Preis für das Mo-
natsticket in Kauf nehmen. Wer bis zum 10.
eines Monats die Kündigung ausspricht,
kann zum 1. des Folgemonats aussteigen.
- Abo rechnet sich deutlich schneller
Neu rechnen sollten Nahverkehrskunden,
die bisher das Viererticket oder das rabat-
tierte Handyticket nutzten. Bisher gilt unab-
hängig von der Zahl der Zonen die Faustre-
gel, dass man mindestens drei Wochen im
Monat von Montag bis Freitag auf einer Stre-
cke pendeln muss, damit sich ein Monats-
oder Jahresticket lohnt.
Doch beim Deutschlandticket reichen et-
wa in einer Zone neun Fahrten hin und zu-
rück im Monat, etwa im Stuttgarter Stadtbe-
reich. Wer mehr als zwei Tage die Woche
pendelt, ist im Plus. Je weiter man fährt, um-
so schneller amortisiert sich das Ganze. Bei
drei Zonen, also etwa der Verbindung von
Plochingen oder Winnenden nach Stuttgart,
genügen monatlich sieben Hin- und Rück-
fahrten.„Wir rechnen damit, dass frühere
Abonnenten,die wegen
der Pandemie und dem
Homeoffice ihr Abo ge-
kündigt haben, nun ins
Abo zurückkehren“,
sagt VVS-Geschäfts-
führer Horst Stammler.
Foto: Lichtgut/Julian Rettig
- Neukunden sollten Zum 1. Mai kommt das Deutschlandticket. Neukunden sollten es vorbestellen, Bestandskunden werden per Brief informiert. Foto: imago/Piero Nigro
„Wir rechnen vorbestellen
damit, dass „Wir erwarten in der künftig 1887 beziehungsweise 1787,40 Euro Monat an, mit dem man sich die bisher beim geben. Damit wird das 49-Euro-Ticket im-
viele nun Einführungsphase im Jahr. Bei einer Zone sind es immerhin Jahresticket Plus geltende, deutlich großzü- merhin zu einer 46,55-Euro-Monatskarte.
ins Abo einen großen Ansturm jährlich 169 beziehungsweise 160,40 Euro. gigere Mitnahmeregelung erkaufen kann: Nicht bezuschusste Firmentickets wer-
zurückkehren.“ in den Kunden-Cen- (Es gibt beim Deutschlandticket einen fünf- Die gilt dort zusätzlich auch unter der Woche den abgeschafft. Und in Firmen, die beim
Horst Stammler, tern“, sagt Stammler prozentigen Firmenticket-Rabatt.) ab 19 Uhr, und man darf neben Kindern auch neuen, höheren Mindestzuschuss von 12,25
VVS-Geschäftsführer weiter. Er mahnt Neu- Aber selbst beim preiswerten 9-Uhr-Ti- einen Erwachsenen mitnehmen. Zudem ist Euro je Mitarbeiter und Monat statt bisher
kunden dringend, die cket für eine Zone geht die Rechnung noch das Ticket übertragbar. Allerdings gilt dieser zehn Euro nicht mitziehen, werden die Nut-
Möglichkeit einer Vor- auf null auf.Senioren,die bisher sehr günstig Bonus dann nur für das VVS-Gebiet. zer auf das Standardticket umgestellt. Der
bestellung zu nutzen. Sich am Automaten im ganzen VVS-Netz unterwegs waren, ver- Bei den normalen Abos gleicht der güns- VVS will aber möglichst viele Unternehmen
ein Deutschlandticket zu ziehen wird nicht bessern sich um 34,80 Euro. tigere Preis des Deutschlandtickets diesen für die neue Regelung gewinnen.
gehen. Das Ticket gibt es nur digital. Es Extrabetrag aus. Ein Firmenticket für eine
braucht eine Chipkarte als Fahrausweis oder - Kleiner Nachteil für Senioren Zone wäre inklusive Zuschlag nur 1,40 Euro - Welche Zukunft haben alte Tarife?
die entsprechende App für das Handy-Ti- Senioren sind allerdings die einzige Gruppe, im Jahr teurer als heute. Senioren, die das Eigentlich könnte der VVS zumindest bei
cket. Aber dafür muss man registriert wer- die unterm Strich auch einen effektiven neue Zusatzticket nutzen wollen, müssen den Abonnements seine bisherigen Tarife
den, und im Falle einer neuen Chipkarte Nachteil hat. Aufgrund der bundeseinheitli- aber 84 Euro im Jahr mehr als für das bisheri- radikal abschaffen. Das gilt auch dann, wenn
muss diese erst erstellt und versandt werden. chen Tarifregelung wird es künftig nicht ge Senioren-Jahresabo zahlen – ein Plus von das Deutschlandticket teurer wird – denn
Die Bestellung geht auch online. Der Mo- mehr möglich sein, an Wochenenden und 13 Prozent. Sie können aber der Umstellung Tariferhöhungen sind auch im VVS kein
natsbetrag wird als Lastschrift abgebucht. Feiertagen drei Kinder zwischen 6 und 17 auf das Deutschlandticket widersprechen Fremdwort. Bis Ende des Jahres wird es aber
Jahren gratis mitnehmen zu können. Diese und ihr altes Abo weiterführen. alle bisherigen Tarife weiterhin geben. Man
- Einige große Gewinner bisher bei allen VVS-Abonnements – für wolle erst die Nachfrage analysieren, sagt
Satte finanzielle Gewinner sind die bisheri- eigene Kinder sogar in unbegrenzter Zahl – - Änderungen beim Firmenticket der VVS-Geschäftsführer. Das Loch in der
gen Nutzer einer VVS-Netzkarte: Sie sparen, geltende Möglichkeit entfällt generell. Beim vom Arbeitgeber bezuschussten Fir- Kasse durch die niedrigeren Preise beziffert

Stuttgart verliert je nachdem ob sie ein normales Jahresabo

oder ein rabattiertes Firmenticket nutzen,
Der VVS bietet zum Ausgleich in eigener
Tarifhoheit ein Zusatzticket für 9,90 Euro im
menticket wird es künftig nur noch einen Ra-
batt von fünf und nicht mehr zehn Prozent
man mit mindestens 80 Millionen Euro im
Jahr – ein Verlust von etwa einem Fünftel.

vor Gericht
Erst nach Genehmigung eines Bordells
müssen Pflichten zum Schutz von
Prostituierten eingehalten werden.
STUTTGART. Das Verwaltungsgericht Stutt-
gart hat dem Betreiber eines Bordells im
Stuttgarter Leonhardsviertel recht gegeben,
der sich gegen ein 2019 von der Stadt ver-
hängtes Bußgeld zur Wehr setzte. Der Kläger
muss bestimmte Pflichten nach dem Prosti-
tuiertenschutzgesetz so lange nicht einhal-
ten, bis die Kommune über seine bereits En-
de 2017 beantragte Betriebsgenehmigung
entschieden hat.Laut Gesetz dürfen etwa die
für sexuelle Dienstleistungen genutzten
Räume von außen nicht einsehbar sein und
müssen über ein Notrufsystem verfügen.
Vorgeschrieben sind jederzeit nach innen zu
öffnende Türen, angemessene Sanitärein-
richtungen, Aufenthalts- und Pausenräume.
Im konkreten Fall hatte die Stadt moniert,
dass in den gewerblich genutzten Räumen
verbotswidrig gewohnt würde.
Das Urteil war erwartbar, da ihm ein Be-
schluss des Gerichts mit vergleichbarer Be-
gründung vorangegangen war. Zudem hatte
der Verwaltungsgerichtshof (VGH) eine Be-
schwerde der Stadt zurückgewiesen. Der
VGH verwies darauf, dass der Gesetzgeber in
Kauf genommen habe, dass bis zur Entschei-
dung über die Betriebserlaubnis die Schutz-
forderungen nicht erfüllt sein müssten. Bor-
dellbetreibern soll ermöglicht werden, ihre
Räume ohne Umbauten zu vermieten, bis
klar ist, ob sie eine Genehmigung erhalten.
Es stellt sich die Frage, warum die Kommune
nicht längst über den Antrag befunden hat.
Im Rathaus wird ein Komplettverbot der
Prostitution im Quartier diskutiert. jon
Klimaschützer setzen auf langen Atem
Für diesen Freitag ruft Fridays for Future zum globalen Klimastreik auf.
In Stuttgart wird der Student Dennis Landgraf auf die Straße gehen.
Von Anna-Sophie Kächele
STUTTGART. Es sind etwa 15 000 Menschen
gewesen, die an einem sonnigen Mittag am
24. September 2021 in Stuttgart auf der Stra-
ße waren, um zwei Tage vor der Bundestags-
wahl für mehr Klimagerechtigkeit zu
demonstrieren. Es war die größte Fridays-
for-Future-Demonstration in der Landes-
hauptstadt – und Dennis Landgrafs erster
Klimastreik. Ein prägendes Erlebnis für den
Studenten. „Das war das erste Mal, dass ich
etwas politisch gemacht habe“, erzählt der
21-Jährige. Direkt nach der Demonstration
suchte Landgraf den Kontakt zu den Aktivis-
ten und entschied, sich zukünftig im Bereich
weltweiter Klimaschutz zu engagieren.
Das ist fast anderthalb Jahre her. Mittler-
weile spricht der Wirtschaftsinformatik-Stu-
dent in Schulklassen und bei Podien. Seinen
Job als Medientechniker hat er gekündigt,
das Studium verfolgt er nur nebenher. Er lebt
von Kindergeld und der Vergütung, die er
manchmal für Podiumsgespräche bekommt.
Seine Priorität ist der Klimaschutz.
Der Grund, warum er sich weniger Zeit für
Vorlesungen nimmt, klingt aus seinem
Mund simpel: „Ich merke,dass ich etwas ver-
ändern kann.“ Zwei- bis dreimal in der Wo-
che trifft er die anderen Fridays-for-Future-
Aktivisten, die für ihn zu Freunden gewor-
den sind. Seit seinem ersten Streik hat sich
Dennis Landgrafs Leben verändert. Er lebt
vegan. Von den politischen Vorstellungen
seiner Familie habe er sich distanziert, er-
zählt er. Es gäbe häufiger Diskussionen,
wenn er zu Nachhaltigkeit und Falschinfor-
mationen aufkläre.
Zu den Menschen, die permanent mit er-
hobenem Zeigefinger ermahnen, gehöre er
aber nicht. Wenn seine Freunde Fleisch es-
sen möchten, akzeptiere er das. „Aber gene-
rell merke ich schon, dass ich mich lieber mit
Menschen umgebe, die für Fakten zugäng-
lich sind“, sagt Dennis Landgraf.
Statt in den Urlaub zu fliegen, war er lie-
ber mit seinen Freunden in Lützerath. Der
Weiler in Nordrhein-Westfalen, der im Janu-
Landgraf (mit Schubkarre) ist seit September
2021 bei Fridays for Future. Foto: privat
ar von der Polizei geräumt wurde, damit die
darunterliegende Kohle gefördert werden
kann,soll auch Thema beim nächsten Klima-
streik an diesem Freitag sein. Über die Räu-
mung wurde international berichtet, 15 000
Menschen demonstrierten nach Angaben
der Polizei am 15. Januar im Nachbardorf,
laut Fridays for Future waren es 35 000. „Ich
glaube, Lützerath hat sehr viele neue Men-
schen auf den Klimaschutz aufmerksam ge-
macht“, sagt Landgraf.
Demonstranten, die Flaschen und Böller
werfen sowie Polizeiketten durchbrechen –
nicht alle Menschen haben dafür Verständ-
nis. Wie weit geht Dennis Landgrafs Protest?
„Persönlich merke ich, dass ich mit Worten
deutlich mehr anfangen kann als mit Taten.“
Er vergleicht die Klimabewegung mit der
Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA
und Martin Luther King.Solche Bewegungen
entstünden aus Minderheiten, die am An-
fang auf große Ablehnung gestoßen wären.
Schlussendlich hätten die Menschen aber
gemerkt, dass es richtig ist, und es kam zum
Fortschritt. „Nur in unserem Fall ist das
Problem, dass die Zeit gegen uns arbeitet.“
An diesem Freitag um 14 Uhr wird Dennis
Landgraf wieder auf dem Schlossplatz ste-
hen und seine Stimme gegen fossile Brenn-
stoffe, für mehr Klimagerechtigkeit und eine
lebenswerte Zukunft erheben.
→ Die Klimademonstration startet um 14 Uhr am
Schlossplatz in Richtung des Unteren Schloss-
gartens. Ab circa 15.30 Uhr sind mehrere Reden
geplant In Stuttgart rechnet die Bewegung mit
bis zu 12 000 Teilnehmern.
Ankläger haben
Fiechtner im Visier
STUTTGART. Während der ehemalige AfD-
Landtagsabgeordnete und Ex-Stadtrat im
Stuttgarter Gemeinderat, Heinrich Fiecht-
ner, seinem Urteil wegen diverser Verstöße
gegen die Rechtsordnung am Freitag, 3.
März, vor dem Stuttgarter Amtsgericht ent-
gegensieht, hat ihn die Staatsanwaltschaft
erneut ins Visier genommen: Auf Anfrage
unserer Zeitung bestätigte ein Sprecher, es
werde geprüft, „ob erneut ein Ermittlungs-
verfahren gegen den Angeklagten eingelei-
tet“ werde.
Hintergrund sind zahlreiche verbale An-
griffe in seinem Schlusswort bei der Ver-
handlung am vergangenen Montag an die
Adresse der Staatsanwältin und an die Rich-
terin, die den Tatbestand der Beleidigung er-
füllen könnten. Im Prozess geht es um un-
erlaubtes Filmen von Polizeibeamten und
Veröffentlichung im Internet, Verstöße bei
Versammlungen, Verwendung von Kennzei-
chen verfassungswidriger Organisationen
und zahlreiche Beleidigungen.
Seinen Auftritt, in dem er wie sein Anwalt
Reinhard Löffler einen Freispruch forderte,
beendete er mit dem Absingen der National-
hymne. Nachdem seine Sympathisanten in
das Lied eingestimmt hatten, wurden sie des
Saales verwiesen. Die Verwaltung teilt mit,
sie sei auch auf einen erneuten Aufmarsch
von Anhängern verschiedenster Verschwö-
rungstheorien vorbereitet.
Die Staatsanwaltschaft hatte in dem zu
Ende gehenden Verfahren eine Strafe von 15
Monaten auf Bewährung und 12 000 Euro
Geldstrafe gefordert. jon
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023
Auf gut Schwäbisch
Täglich neu: Landestypisches für
Einheimische und Reigschmeckte
Wenn dr Bródá
it gródá isch
Von Tom Hörner
Leser Armin Pulzer wollte wissen, was ein
„Broadesrock“ ist, der in dem Lied „Dr
Gsangverei“ erwähnt wird. Dazu Utz Baitin-
ger aus Stuttgart-Botnang: „Das ist ein Geh-
rock, wie er im 19. Jahrhundert von den vor-
nehmeren Herren bei festlichen Anlässen
getragen wurde. Weil es dabei meist auch ein
Festessen mit Braten gab,wurde der Gehrock
vom Volk scherzhaft ‚Bratenrock‘ genannt.
Der Text des Liedes ‚Dr Gsangverei‘, ge-
schrieben in Rottenburger Mundart, stammt
übrigens von Josef Eberle alias Sebastian
Blau; Willy Seiler hat’s gesungen.“
Walter Seeger aus Gäufelden-Öschel-
bronn zum selben Thema: „In meiner Jugend
war damit ein Frack gemeint, der für höhere
festliche Anlässe von besser gestellten (fei-
neren) männlichen Bürgern getragen wurde.
Wie ich mich erinnere,galt auch die Bezeich-
nung ‚Schwalbenschwanz‘ oder ‚Gehst hin-
ter mich‘ wegen den Frackzipfeln am hinte-
ren Teil der Jacke.“
Herzlichen Dank auch an Hildegard
Schmidt und Rolf Ulmer, beide Schorndorf,
Nikolaus von Bargen aus Brühl, Klaus
Schlenkermann aus Wernau und Birgit Kauf-
mann, die auch Licht ins Dunkel brachten.
Gerd Oechsle aus Knittlenga bringt für be-
sagtes Kleidungsstück noch den Ausdruck
„Furzverdoiler“ ins Spiel.
Albrecht Hartmann aus Schwäbisch
Gmünd hat ebenfalls den Braten gerochen
und Folgendes recherchiert: „Wer ein
Schwabe ist, dem wird, so denke ich, schnell
klar sein, dass der erste Wortteil von ‚Brotes-
rock‘ nichts mit einem Brot zu tun haben
kann, sondern vielmehr mit einem Braten,
der für uns Schwaben ja onser Bródá isch. A
Sonndichbródá mit handgschabte Spätzla,
des isch doch ebbes saumäßig Guáts!
Und wenn es sonntags mal keinen Bródá
gibt, sondern nur Spätzla, dann haben wort-
findige Oberschwaben sich auch hierzu et-
was einfallen lassen. Vielleicht kann man
heute noch irgendwo am Mittagstisch diesen
Spruch hören, den ich in Hermann Fischers
‚Schwäbischem Wörterbuch‘ entdeckt habe:
‚Dr Bródá isch it gródá!‘
In diesem mehrbändigen Wörterbuch ha-
be ich auch das Wort ‚Brate(ns)rock‘ finden
können, zu dem es heißt: ‚Sonntagsrock – in
Tübingen, auch sonst üblich, scheint aber im
Aussterben zu sein.‘ Somit dürfte geklärt
sein, was der von Sebastian Blau beschriebe-
ne Dirigent kleidungsmäßig anhatte – näm-
lich ein Obergewand, das nur sonntags aus
dem Kleiderschrank geholt wurde, sonntags,
wo dann gewöhnlich auch ein Braten auf den
Essenstisch kam.“
Der Spruch des Tages kommt ebenfalls von
Walter Seeger: „Wenn jemand sehr vergess-
lich war bzw.etwas nicht beachtet hatte,sag-
te meine Mutter: ‚Der deegt et amol vo Zwöl-
fe bis Mittag.‘“
→ Schreiben Sie uns:
Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039
Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 /
72 05 - 14 01; E-Mail: land@stn.zgs.de
21-Jährige Opfer
einer Straftat?
EIGELTINGEN. Nach dem Verschwinden der
21-jährigen Jasmin M. aus Eigeltingen
(Landkreis Konstanz) will die Polizei inzwi-
schen ein Verbrechen nicht mehr ausschlie-
ßen. Eine Sonderkommission hat einen 42
Jahre alten Bekannten der Vermissten als
Verdächtigen festgenommen, wie die Beam-
ten am Donnerstag mitteilten. Der Mann
wurde nach seiner Verhaftung am Samstag
einem Richter vorgeführt. Inzwischen befin-
det sich der Verdächtige in Untersuchungs-
haft. Es sei seit dem Verschwinden der 21-
Jährigen am 19. Februar eine Vielzahl von
Hinweisen eingegangen, die neue Ermitt-
lungsansätze ergeben hätten.
Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen
fanden die Beamten das von der Vermissten
genutzte Auto – einen schwarzen Toyota Co-
rolla –in Radolfzell auf einem Parkplatz.Von
Sonntag bis Mittwoch hatten jeden Tag ver-
schiedene Suchaktionen in Eigeltingen und
Radolfzell stattgefunden, bei denen auch
Spürhunde eingesetzt wurden. Die Polizei
sucht nun nach Zeugen, die die junge Frau
gesehen haben oder allgemeine Hinweise zu
ihrem Verschwinden geben können, und bit-
tet außerdem die Bevölkerung um Mithilfe
bei der Suche. lsw
Baden-Württemberg
STUTTGART. Am Dienstag beginnt die Bil-
dungsmesse Didacta. Die Professorin Ulrike
Cress erzählt im Vorfeld, ob Digitalisierung
im Kampf gegen den Lehrermangel hilft und
ob es hierzulande an einer digitalen Pädago-
gik fehlt. Davon ist Ministerpräsident Win-
fried Kretschmann überzeugt.
Frau Cress, wo stehen wir bei der Digita-
lisierung der Schulen?
Im internationalen Vergleich ist Deutsch-
land zehn Jahre hinterher. Corona hat ge-
zeigt, dass wir nicht die Infrastruktur für di-
gitalen Unterricht hatten und auch noch
nicht haben.Die Lehrkräfte sind nach wie vor
überfordert. Digitaler Unterricht heißt ja
nicht, dass irgendetwas mit Medien gemacht
wird.Da geht es vielmehr um eine andere Pä-
dagogik mit individualisiertem Unterricht,
schnellem Feedback und vielen Möglichkei-
ten zur Vertiefung des Lernstoffs, zum Bei-
spiel durch Visualisierung oder Kooperation.
Ein großer Teil der Neuheiten,
die die Schulbuchverlage bei der Didacta
präsentieren, ist digital. Sind die
Verlage mit ihrem Angebot weiter als
die Schulen in der Anwendung?
Lehrkräfte, die Unterrichtssoftware suchen,
werden fündig. Aber die selbstverständliche
Nutzung von Medien ist noch lange nicht
Alltag. Was fehlt, sind Material und eingeüb-
te Unterrichtsansätze, die Lehrkräfte direkt
aus der Schublade ziehen können. Lehrkräf-
te sind da noch weitgehend autodidaktisch
unterwegs.
Also hängt der Fortschritt an der Eigen-
initiative?
Bisher muss eine Lehrkraft den Schritt zur
Digitalisierung gezielt gehen wollen und
stößt dann häufig auf Hemmnisse: dass die
Computer nicht da sind, dass etwas nicht
funktioniert, dass es kein Intranet gibt, dass
das WLAN fehlt.
Konzeptionell gibt es digitale Pädagogik
aber doch schon in anderen Ländern.
Könnten wir sie nicht abkupfern, anstatt
alles noch einmal selbst zu erfinden?
Stimmt. Auch an unserem Institut in Tübin-
gen entwickeln wir seit zwanzig Jahren eine
digitale Pädagogik. Was fehlt, ist die Praxis.
Die Lehrerkollegien sind zuletzt wieder
jünger geworden. Sind die Junglehrer
Nur wenige wollen Realschullehrer werden
Das Interesse am Lehramtsstudium lässt stark nach.
Zum ersten Mal wurden nicht alle Anfängerplätze besetzt.
Von Renate Allgöwer
STUTTGART. Lehrer sind jetzt schon knapp,
und es könnte noch schlimmer kommen. Die
Bewerberzahlen für die Studienplätze sin-
ken, besonders betroffen sind Haupt-, Real-
und Gemeinschaftsschulen. 190 Plätze für
die Sekundarstufe I blieben nach Angaben
des Wissenschaftsministeriums schon im
Wintersemester 2022/23 unbesetzt.
„Die Bewerbungen für das Lehramt sind
in den letzten vier Jahren um 40 bis 50 Pro-
zent zurückgegangen“, berichtet Karin
Schweizer, Rektorin an der Pädagogischen
Hochschule (PH) Weingarten und Vorsitzen-
de der PH-Landesrektorenkonferenz. Das
hat mit rückläufigen Abiturientenzahlen zu
tun – aber nicht nur. Jörg Keßler, der Rektor
Die Lage an den Schulen
„Die Lehrkräfte
sind nach wie
vor überfordert“
Interview Man kann in Baden-Württemberg immer noch Lehramt
studieren, ohne mit digitalen Medien in Kontakt gewesen zu sein.
Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland zehn Jahre hinterher,
sagt die Spezialistin für Wissensmedien, Ulrike Cress.
durch ihr Studium nicht automatisch up
to date?
Man kann in Baden-Württemberg immer
noch Lehramt studieren, ohne mit digitalen
Medien in Kontakt gewesen zu sein. Das ist
nach wie vor noch nicht Teil der Pflichtaus-
bildung.
Kann KI den Lehrermangel bewältigen
helfen?
Künstliche Intelligenz wird bestimmt kein
Ersatz für eine Lehrkraft. Aber sie kann mög-
licherweise einen Teil der Korrekturen über-
nehmen und Schülern ein auf individuelle
Defizite zugeschnittenes Übungsprogramm
anbieten.
Interessiert Sie als Forscherin,
die auf Wissensmedien spezialisiert ist,
die Didacta überhaupt?
Für uns fungiert die Bildungsmesse als Indi-
kator, der anzeigt, welche Themen die Ziel-
gruppe aktuell besonders bewegen und inte-
ressieren.
Sind die Lernprogramme, die dort
präsentiert werden, eher gut gemacht
oder unausgereift?
Natürlich gibt es beides.
Wie bei gedruckten Schulbüchern auch?
Schulbücher durchlaufen einen ausgefeilten
Akkreditierungsprozess, bis sie als Lehrbuch
dienen. Solch eine externe Qualitätskontrol-
le fehlt im digitalen Bereich. Im Augenblick
macht der Markt Angebote. Ob das zum
der PH Ludwigsburg, spricht von einem
„Alarmzeichen“.
Albrecht Wacker, der Leiter des Instituts
für Erziehungswissenschaften an der PH
Ludwigsburg, stellt fest: „Die Attraktivität
des Arbeitsplatzes Schule ist gesunken.“ Ho-
meoffice sei inzwischen in vielen Branchen
möglich, „der Arbeitsmarkt bietet so viele
Alternativen wie nie“. Weniger Abiturienten
entscheiden sich laut Wacker für das Lehr-
amt,weil die Sicherheit des Beamtenjobs an-
gesichts des allgemeinen Fachkräfteman-
gels nicht mehr groß ins Gewicht falle. Dazu
kommt, dass Lehrer als ein „Beruf ohne Kar-
riere“ gilt.
Kurzfristig helfen nur Seiteneinsteiger
gegen den Lehrermangel. Aber: „Die Diskus-
sion um den Seiteneinstieg kratzt am Bild
Baden-Württemberg
tut sich noch schwer
mit dem Digitalunterricht.
Foto: dpa/J. Stratenschulte
Die Befürchtung, dass Medien dumm und
dick machen, war in Deutschland vor allem
durch den Neurowissenschaftler Manfred
Spitzer ziemlich verbreitet. Aber diese Vor-
behalte verwechseln digitale Medien mit
dem Bildschirm. Tatsächlich haben Medien
das Potenzial, Kinder zu aktivieren, ihnen
die Gelegenheit zur Kollaboration zu ver-
schaffen, Lernspiele einzubauen.
Kennen Sie ein Programm, das Lust zum
Lernen macht?
Da verweise ich jetzt mal auf unsere eigene
Forschung: Wir haben einen interaktiven
Tisch entwickelt. Wenn Kinder Legosteine
darauf legen, ertönt Musik. Kinder bauen et-
was, legen es auf den Tisch und hören eine
Tonfolge. Sie lernen zu programmieren und
Musik zu machen, ohne Noten zu können.
Sie erkennen, was Tonhöhe und Tonlänge
Die Medienwissenschaftlerin bedeuten und dass Wiederholungen und
Umkehrungen eine Rolle spielen.
Beruf Die Psychologin
Ulrike Cress ist Professo- Das könnte auch ein schönes Spiel sein.
rin an der Universität Tü- Es ist mehr als ein Spiel. Es geht um gemein-
bingen und seit 2017 Di- same Interaktion und um Reflexion über
rektorin des Leibniz-Ins- Kompositionskriterien. Kinder machen da-
tituts für Wissensmedien bei Erfahrungen, die sie ohne das Medium
in Tübingen. nicht hätten. Digitales Unterrichten ist viel
mehr als eine App zum Vokabellernen oder
Ulrike Cress Ehrenamt Die 57-Jährige fürs kleine Einmaleins. Das ist ein echter
ist eine gefragte Berate-
Foto: B. Steinhilber Mehrwert beim Lernen.
rin. Sie ist Mitglied der
Ständigen Wissenschaftlichen Kommission Es hapert an so vielen Stellen, dass
(SWK), die die Kultusminister berät. luß die Politik sich schwertut, die Digitali-
sierung der Schulen weiterzutreiben.
Was muss aus Ihrer Sicht denn als
Lehrplan passt und ob der Lernweg sinnvoll Nächstes passieren?
ist, wird nicht geprüft. Die Technik muss passen. Die Schulen brau-
chen Internet und genügend Geräte, die
Hinkt die Schulverwaltung hinterher? funktionieren. Das ist die Basis, ohne die es
Jedenfalls funktioniert die Digitalisierung nicht weitergeht.
nicht,wenn jede Lehrkraft das Rad neu erfin-
den muss. Die Schulen brauchen Content, Haben Fern- und Hybridunterricht
der in ihr Lernmanagementsystem passt, der in der Pandemie den Weg für digitale
vernetzt, leicht abrufbar und integriert ist. Unterrichtsmethoden geebnet, oder war
Sinnvoll wäre ein Gütesiegel für digitale das nur ein Strohfeuer?
Lernmedien. Die Ständige Wissenschafts- Untersuchungen zeigen einerseits, dass
kommission, die die Kultusminister berät, Lehrkräfte Interesse an digitalen Methoden
empfiehlt, zwei Zentren aufzubauen, die di- gewonnen haben und sie künftig öfter ein-
gitales Unterrichtsmaterial erstellen. setzen wollen.Andererseits haben sie digita-
le Medien in der Pandemie als Ersatz für ana-
Digitalisierung ist bei Lehrern und
Eltern nicht unumstritten. Manche
logen Unterricht erlebt, und das ist nicht das
Modell der Zukunft.
fürchten, dass die Menschenbildung
dabei zu kurz kommt. Das Gespräch führte Bärbel Krauß.
des Lehrerberufs“, befürchtet Keßler. Sie den Beruf attraktiver zu machen. Er nennt
vermittle den Eindruck, Lehrer könne jeder. mehr Teamteaching, multiprofessionelle
Er fordert einen Runden Tisch aus Hoch- Teams, mehr pädagogische Fachkräfte in der
schulen und Politik. Langfristig helfe nur, die Klasse. Ganz wichtig ist ihm: „Wir bräuchten
Attraktivität und das Image des Berufs zu mehr Studierende mit Migrationshinter-
steigern. Er will auch darüber sprechen, wie grund.“ Wenn das Interesse geweckt ist, sei-
die Schularten die Lehrämter bestimmen. en auch deutlich mehr Studienplätze not-
Das selektive Schulsystem ist wendig. Das sieht auch die Ge-
für ihn mit ein Grund für das Professoren werkschaft Erziehung und
schlechte Image des Lehramts wünschen sich mehr Wissenschaft (GEW) so.
für die Sekundarstufe I. Studierende mit Wissenschaftsministerin
Auch Karin Schweizer sieht Petra Olschowski (Grüne) will
besondere „Probleme und He-
Migrationsgeschichte. die Werbekampagne #lieber-
rausforderungen“. Sie sagte: lehramt in diesem und dem
„Das Arbeiten an Gemeinschaftsschulen kommenden Jahr intensivieren. „Wir spre-
oder in sozial schwachen Gegenden ist durch chen gezielt junge Menschen an und möch-
die Gliederung des Schulsystems sehr an- ten sie dafür gewinnen, ein Lehramtsstu-
spruchsvoll und aufreibend.“ Die vermeint- dium zu beginnen.“ Außerdem prüfe man
lich „einfacheren“ Schüler streben nach An- neue Modelle, wie die Attraktivität der Lehr-
sicht der Experten auf die Gymnasien. amtsstudiengänge gesteigert werden könn-
Bernd Reinhoffer, Prorektor für Lehre in te.Olschowski betont: „Die Landesregierung
Weingarten, sieht einige probate Mittel, um ist offen für eine breite Bildungsdebatte.“
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023
Das US-Magazin
„Time“ wird 100
Das Blatt mit der ikonischen Titelseite
spielt eine wichtige Rolle im
gesellschaftlichen Diskurs der USA.
NEW YORK. Als am 3. März 1923 ein neues
„wöchentliches Nachrichtenmagazin“ an
den US-Verkaufsständen auslag, konnte nie-
mand ahnen, dass „Time“ zur Institution
werden sollte.Schon damals hatte das Maga-
zin alles, was es heute noch ausmacht: den
komprimierten Blick auf die wichtigsten
Themen aus Politik und Gesellschaft, die
nüchterne Art, den Anspruch, besser zu sein.
„Time“ gilt als die Mutter aller Nachrichten-
magazine, Medien auf der ganzen Welt ahm-
ten den Stil nach und das Format bis hin zu
den Titelseiten mit rotem Rahmen, die das
Markenzeichen des Blattes sind.
Mit Geschichten vom ersten Helikopter
oder deutschen Weltkriegsreparationen an
Frankreich leitete das Blatt des konservati-
ven Herausgebers Henry Luce eine journalis-
tische Ära ein und bestimmte den öffentli-
chen Diskurs der aufstrebenden Supermacht
mit. Im Zweiten Weltkrieg war „Time“ eine
wichtige Quelle der Meinungsbildung. Das
Magazin begleitete die US-Bürgerrechtsbe-
wegung und kürte Martin Luther King 1963
zum „Man of the Year“. Diese Kategorie ist in
den USA bis heute von allgemeinem Interes-
se und hat ikonische Titelbilder hervorge-
bracht, darunter eines des US-Präsidenten
Ronald Reagan 1981 in dezenter Cowboyan-
mutung und ein Porträt des russischen Prä-
sidenten Wladimir Putin 2007. dpa
Protest gegen den Ukraine-Krieg in Krakau
2022 mit „Time“-Titelbild Foto: imago/Zuma Wire
Nachruf
Wayne Shorter,
Jazz-Musiker
Wayne Shorter ist tot.Der
Jazz-Musiker sei am Don-
nerstag im Alter von 89
Foto: imago/Mike Theiler
Jahren in einem Kran-
kenhaus in Los Angeles
gestorben, berichteten
zahlreiche US-Medien
unter Berufung auf die
Sprecherin des Musikers und einen Sprecher
des Plattenlabels Blue Note Records. Shorter
habe „Farbe und Konturen des modernen
Jazz geformt, als einer seiner am intensivs-
ten bewunderten Komponisten“, schrieb die
„New York Times“. Der 1933 im US-Bundes-
staat New Jersey geborene Shorter hatte sich
neben dem Komponieren von Stücken wie
„Lester Left Town“, „Nefertiti“, „E.S.P.“ und
„Footprints“ auch am Saxofon einen Namen
gemacht und war für seine Arbeit vielfach
ausgezeichnet worden.Zu den Höhepunkten
seiner Karriere gehörten Duette mit Herbie
Hancock, die im Album „High Life“ von 1995
festgehalten sind. dpa
Kurz berichtet
CDU-Fraktionschef will
Theatern helfen
STUTTGART. Bis zu 500 Euro mehr als Ein-
stiegsgehalt in Theatern seit 1. Januar – das
bringt aus Sicht von Manuel Hagel, CDU-
Fraktionschef im Landtag, viele mit Mindest-
gagen agierende Bühnen im Land ins Wan-
ken. In einem unserer Redaktion vorliegen-
den Brief an Wissenschafts- und Kunstmi-
nisterin Petra Olschowski (Grüne) fordert er
schnelle Hilfe. Notfalls solle man das Geld
aus der Rücklage für Inflations- und Ener-
giepreisrisiken entnehmen. nbf
Rekordstart für Schätzings
„Der Schwarm“
BERLIN/MAINZ. Der Ökothriller „Der
Schwarm“ ist in der ZDF-Mediathek so gut
gestartet wie noch keine andere Streaming-
serie: Die erste Folge der Frank-Schätzing-
Verfilmung erreichte zwischen dem 22. Feb-
ruar und dem 1. März zwei Millionen Sich-
tungen, Folge zwei 1,5 Millionen und Folge
drei 1,4 Millionen. Weitere Episoden wurden
jetzt erst freigeschaltet. dpa
15 Jahre alt und
sehr lebendig
Gauthier Dance feiert im Theaterhaus in Stuttgart mit
einem mitreißenden Programm „15 Years Alive“:
Die Kompanie begeistert mit Hits aus dem
Repertoire, einer Uraufführung und einem
ganz besonderen Gast auf der Bühne.
Von Petra Mostbacher-Dix
STUTTGART. Ballettstar Egon Madsen erin-
nert sich an die Nächte,wie alles anfing: „Wir
haben viel geredet.Da wurde es auch manch-
mal früh! Jetzt kann ich sagen: Gut gemacht,
alles auf dem richtigen Weg!“ Als 2008 im
Theaterhaus Tänzer und Choreograf Eric
Gauthier mit seiner Kompanie Gauthier
Dance einzog, Madsen als Coach verpflichte-
te. Nun feierte die Truppe ihr 15-Jähriges mit
viel Prominenz aus Stadt-und Landespolitik,
Tanzschaffenden und einem begeisterten,
treuen Publikum, das vom Jubiläumspro-
gramm „15 Years Alive“ schwärmte. „Damals
hieß es im Rathaus: ‚Stuttgart braucht kein
zweites Ballett‘, uns gibt es immer noch“, so
Eric Gauthier zum Titel.
Die Stücke wiederum zeugten von der
Reise der 16-köpfigen Kompanie, die einst
mit sechs Tänzerinnen und Tänzern begann.
Das Tiefere am Anfang, dann die Partystü-
cke, so Gauthier. Eine guter Mix! Zum Auf-
takt gab es ein Wiederse-
Die Stücke hen mit „Pression“, das
zeugen von Mauro Bigonzetti 1994
der Reise, für das Balletto di Tosca-
na choreografierte. Die
die die Gauthier Dancers führten
Kompanie es erstmals zu ihrem
bislang hinter Fünfjährigen auf. Ein
sich hat. Stück, das nicht altert,
das trotz oder gerade we-
gen seiner konträren Hälften das Zeug zum
Klassiker hat. Bewegend, wie sich insekten-
artig Andrew Cummings und Shawn Wu zum
Celloknarzen von Helmut Lachenmanns Ge-
räuschkomposition verknotet über die Büh-
ne bewegten, wie danach Karlijn Dedroog
und Izabela Szylinska zu Franz Schuberts
sehnsuchtsvollem „Der Tod und das Mäd-
chen“ sich in skulpturalen Bewegungen
spiegelten.
Schauer über die Haut laufen ließ Hofesh
Shechters Beitrag, der Israeli ist seit 2021
Hauschoreograf bei Gauthier Dance. Sein
Film „Return“, den die Kompanie im Wize-
mann-Areal drehte, spielt in einer Leichen-
halle.Dort holt ein Bestatter eine junge Frau,
die er zuvor hergerichtet hat,wieder aus dem
Kühlschrank, um mit ihr zu tanzen. Und
plötzlich tauchen 14 weitere Personen auf,
die es zu Shechters Musik – von Johann Se-
bastian Bach inspiriert – voller Leidenschaft
fließen lassen. Keine Rückkehr der Toten,
Deutschland sucht den ESC-Star
Wer vertritt die ARD beim Eurovision Song Contest im Mai 2023 in
Liverpool? Das Erste hat die Show in ihr Nachtprogramm verbannt.
HAMBURG/KÖLN. Die Abneigung zwischen
Österreich und Deutschland beim Eurovi-
sion Song Contest (ESC) ist legendär, in vie-
len Jahren gaben sich die Nachbarländer
konsequent gegenseitig null Punkte. Da mu-
tet es kurios an, dass der federführende
Norddeutsche Rundfunk (NDR) an diesem
Freitag auch eine Jury aus Österreich bei der
Auswahl des deutschen Starters für den dies-
jährigen ESC in Liverpool mit abstimmen
lassen will. Immerhin:
Schlechter werden kann
es nach dem letzten Platz
für Malik Harris im Vor-
jahr und den vielen letz-
ten Plätzen in den Jahren
zuvor nicht mehr.
Das ESC-Finale findet
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd
am 13. Mai in der briti-
Ikke Hüftgold schen Hafenstadt Liver-
überzeugt pool statt, Deutschland
zumindest ist gesetzter Finalist.
das Netz mit Neun Acts bewerben sich
seinem Titel im deutschen ESC-Vor-
entscheid um den Start-
„Lied mit
platz für den weltweit am
gutem Text“.
meisten beachteten Pop-
Musikwettbewerb. Die
von der ARD übertragene Show findet am
späten Freitagabend ab 22.20 Uhr in Köln
statt, eine Entscheidung ist erst gegen Mit-
ternacht zu erwarten. Früher sendete das
Erste den Vorentscheid zur Primetime nach
der „Tagesschau“ – nach jahrelang sinken-
den Einschaltquoten hat man die Sendung
mit der Traditionsmoderatorin Barbara
Schöneberger ins Nachtprogramm verbannt.
Um 20.15 Uhr läuft dafür der Fernsehfilm
„Käthe und ich“. Die ARD setzt Prioritäten.
Kultur
Die Ballettgruppe Gauthier Dance
Hintergrund Für das Tanz- chern darüber hinaus das
ensemble des Theaterhau- Programm.
ses stehen 16 Tänzerinnen
und Tänzer unter der Lei- Die junge Truppe Gauthier
tung des Choreografen, Tän- Dance hat unter anderem
zers und Musikers Eric Gaut- das Projekt Moves for Future
hier auf der Bühne bei Auf- – mit prominenter Unter-
tritten in Stuttgart und welt- stützung von Jürgen Klins-
weit. Zahlreiche Stücke von mann – gestartet und bringt
Gastchoreografen berei- mit Gauthier Dance Juniors
sondern, so der Choreograf, „der Weg, den
Geist eines Menschen wieder zum Leben zu
erwecken“.
Einmal wach,starteten die „Party Pieces“.
In Gauthiers „ABC“ der Tanzbegriffe, das er
2019 für Johan Kobborg schuf, folgte der her-
vorragende Shori Yamamoto den schrägen
Tanzanweisungen des Direktors aus dem Off
– von „Arabesque“, „Breakdance“ und „Bad
Boy“ über „Jeté“ bis „Variations of Le Corsai-
re, La Sylphide . . .“. Lacher garantierten
auch die Soli, die Alejandro Cerrudo vor
zwölf Jahren in Chicago für die Tänzer „Pa-
copepepluto“ schuf – inspiriert vom Nach-
barn, den er durch das Fenster zu Dean Mar-
tin nackt tanzen sah.Nun sprangen,drehten,
hüpften und winkten Giovanni Visone,
Geht es nach den Klicks für die bereits im
Netz veröffentlichten offiziellen Videos der
Vorentscheidstarter, gibt es drei Favoriten:
Dazu zählt auch der polarisierendste Teil-
nehmer, der Partyschlagersänger Ikke Hüft-
gold. Er kann sich zumindest beim Zuschau-
ervoting gute Chancen ausrechnen. Sein be-
tont albernes „Lied mit gutem Text“ schaffte
es als Sieger in einer Abstimmung beim On-
line-Dienst Tiktok in den Vorentscheid.
Ikke Hüftgold ist der siebte unter den
neun Starterinnen und Startern. Direkt vor
ihm singt Patty Gurdy
ihren keltischen Folk-
song „Melodies of Hope“,
der wiederum auf You-
tube auf hohe Klickzah-
len kommt. Noch mehr
Resonanz schaffte nur
die auch international er-
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd folgreiche Rockband Lord
Das Duo Frida of the Lost mit ihrem Lied
Gold „Blood & Glitter“ von
ihrem gleichnamigen
bekommt Nummer-eins-Album.
bislang wenig
Würde es nur nach den
Zuspruch.
Fans gehen, dürften diese
drei Teilnehmer vermut-
lich den deutschen Startplatz untereinander
ausmachen. Das vom Namen her prominen-
teste Duo Frida Gold mit „Alle Frauen sind
müde“ bekommt zumindest bisher genau
wie die Starter Trong, René Miller, Anica
Russo, Lonely Spring und Will Church nicht
annähernd die Aufmerksamkeit der Fans.
Allerdings können die Fans in der Online-
und Telefonabstimmung nur die Hälfte der
Punkte vergeben. Die andere Hälfte kommt
von jeweils fünfköpfigen Jurys aus dem Mu-
Nicht in Itzik Galilis sechsminütiger,
hochunterhaltsamer Tanz-Comedy
„The Sofa“, die zum Jubiläumsprogramm
Tanz in Schulen. An 23 Schu-
len war bereits Station, 32
weitere sollen folgen.
Termine Im März 4.3., 5.3.,
8.3., 9.3., 10.3., 11.3., 12.3;
im Mai: 10.5., 11.5. und 12.5.
Internet Mehr unter
www.theaterhaus.com red
Shawn Wu und Luca Pannacci (fast) nackt
auf das Virtuoseste zu „Memories Are Made
of This“ und anderen Songs des Crooners.
Vom Publikum sehnsüchtig erwarteter
Klassiker im Kompanie-Repertoire war frei-
lich Itzik Galilis „The Sofa“. Das Stück mit
überdimensionalem gelbem Monsterpols-
ter, das sich so gut bespringen lässt und auf
dem ein Macho eine junge Frau zu begrap-
schen versucht, während Tom Waits’ Reib-
eisenstimme tönt: „Nobody, nobody will
ever love you the way I could love you“! Doch
kaum ist es rücklings und wieder vorwärts
gekippt, ist Frau weg, dafür Mann in roten
Samthosen da, der seinerseits den Macho
anmacht. Apropos: Galili – wie Bigonzetti
angereist – kreierte schon 1995 das ob #me-
sik- und Showgeschäft aus acht verschiede-
nen Ländern – neben Österreich auch die
Schweiz,Niederlande,Finnland,Spanien,Li-
tauen, die Ukraine und Großbritannien. Da-
mit will das neue NDR-Konzept prüfen, ob
die Titel neben dem deut-
schen Publikum auch
international ESC-Fans
ansprechen, denn nur
dann gibt es beim Final
Voting in Liverpool ja
auch Punkte aus den Teil-
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd
nehmerstaaten. Das Ab-
Singer-
stimmungskonzept beim
deutschen ESC-Vorent-
Songwriter scheid wurde also wieder
René Miller einmal verändert – schon
schrieb seit vielen Jahren schaff-
bereits te es der beim ESC feder-
zahlreiche führende NDR nicht, ein
Songs für ebenso schlüssiges wie
andere erfolgreiches Konzept zu
etablieren.
Interpreten.
Ganz anders ist es im
Erfolgsland Schweden,
wo das Melodifestivalen jedes Jahr mit vielen
Zuschauern läuft. Der von den Fans liebevoll
„Melo“ abgekürzte Wettbewerb ist noch
nicht beendet. Trotzdem steht Schweden bei
den internationalen Wettbüros aktuell auf
Platz eins. Der Grund ist, dass die 2012 mit
„Euphoria“ siegreiche Loreen mit ihrem
neuen Song „Tattoo“ hohe Erwartungen
weckt. Das Melodi-Finale in Stockholm fin-
det am 11. März statt. Während Schweden
vor Abschluss des eigenen Vorentscheids
Vorschusslorbeeren bekommt, ist es mit
Deutschland andersherum: Dessen Sieg-
chancen werden von den Wettbüros derzeit
mit nur einem Prozent bewertet. AFP/schl
→ Unser Lied für Liverpool:
Freitag, 22.20 Uhr, ARD
Langeweile auf der Couch?
gehört. Foto: Jeanette Bak
too aktuell anmutende Stück. Die Urauffüh-
rung „Ayda“ indes steuerte Dunja Jocic bei,
für die vier Gauthier Dance Juniors, die junge
Truppe für Akademieabsolventen. Zu litur-
gieartigen Sätzen, Gesangsschnipseln und
Geläut folgen Aydan Frances Güneri, Angelo
Minacori, Arnau Redorta Ortiz und Maria
Sayrach Baró in schwar-
zer Kluft Ritualen. Fast Ballettikone
unwillig, Hände zittern, Marcia
stoppen, um sich dann Haydée
doch den Vorgaben der
preisgekrönten serbi-
tanzte eng
schen Choreografin zu umschlungen
ergeben – dunkel, rätsel- mit Jonathan
haft, faszinierend. Reimann.
Die hellere Kompo-
nente der Rituale kam zum Grande Finale:
Begeben sich in Ohad Naharins „Minus 16“
doch 16 Anzugtragende – nach individuel-
lem, rockigem Anfang – in den Stuhlkreis
zum jüdischen Pessach-Lied „Echad mi Yo-
dea“, bevor ein Paar bewegend Vivaldi inter-
pretiert und schließlich Zuschauerinnen –in
knallfarbiger Kleidung – zu Cha-Cha-Cha
und Techno auf die Bühne zum Mitmachen
geholt werden. Und da fragten sich manche:
„Ist sie das?“ Sie war es: Ballettikone Marcia
Haydée tanzte eng umschlungen mit Kom-
paniemitglied Jonathan Reimann. Nach 15
Jahren ist Gauthier Dance sehr lebendig!
Nachruf
Peter Weibel,
Museumschef
Der international renom-
mierte Medienkünstler,
Foto: Kraufmann /Thomas Hörner
Kunstmanager und lang-
jährige Leiter des Karls-
ruher Zentrums für Kunst
und Medien (ZKM), Peter
Weibel, ist tot. Er starb
am Mittwoch nach kurzer
schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren,
wie das ZKM am Donnerstag mitteilte.
Der baden-württembergische Minister-
präsident Winfried Kretschmann (Grüne)
sagte, das Land trauere um ein modernes
Universalgenie. Als Künstler, Pionier, Rebell,
Kunstmanager und Visionär habe Weibel die
Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und
Technik überwunden. „Weibel war im ur-
sprünglichsten Sinne Avantgarde: immer
schon da, wo der Rest erst hinwollte.“
Weibel wollte die Leitung des ZKM, das
erst seit 1999 leitete, Ende März an den briti-
schen Kunstexperten und Museumschef
Alistair Hudson übergeben. Geplant war
auch eine letzte von Weibel kuratierte Aus-
stellung, „Renaissance 3.0“. Die Schau soll in
seinem Sinne umgesetzt werden.
Weibel wurde am 5. März 1944 in Odessa
geboren und wuchs in Österreich auf. Nach
Studien in Paris und Wien – erst studierte er
Französisch und französische Literatur in
Paris, ab 1964 dann Medizin in Wien und
schließlich Mathematik – gelang ihm der
internationale Durchbruch als Konzept- und
Performancekünstler. Früh befasste er sich
mit Computer-und Medienkunst.Seine Aus-
stellungen galten als visionär. Er verstand
sich immer als Grenzgänger zwischen Kunst
und Wissenschaft. KNA/dpa
 M E I N
T I P P S U N D
LESEN
q BILDBAND
Das „Mer de Glace“ im Mont Blanc Massiv wird immer mehr zum Meer aus Steinen. Foto: Bernhard Edmaier/Rother Bergverlag
Zum Dahinschmelzen men eingefangen hat, scheint nicht
Gletscherzungen mit tiefen Spalten von dieser Welt. Ist es aber und wohl
ins Nichts, spektakuläre blaugrüne nicht mehr lange: Das „ewige Eis“
Eisbrüche, von glitzerndem Schmelz- schmilzt schnell dahin und es ist
wasser durchzogene Moränen – was jammerschade, dass dieser Bildband
der Fotograf und Geologe Bernhard nur die Erinnerung daran retten kann.
Edmaier in großartigen Luftaufnah- Das aber immerhin. BB
q BUCHTIPPS
SACHBUCH
Willkommen im Supermarkt
Supermärkte gehören zum Alltag eines jeden. Wir alle
gehen dorthin. Doch zwischen der Qual der Auswahl,
Preissteigerungen und dem Wunsch nach guten, unbelas-
teten und gesunden Lebensmitteln gleicht der Wochen-
einkauf oft einem Blindflug: Ist billig gleich schlecht und
teuer immer gut? Unverständliche Zutatenlisten, un-
durchsichtige Qualitätsversprechen und fehlende Infor-
mationen verhindern, dass Kunden so optimal wie mög-
lich informiert sind. In seinem neuem Buch „Der Super-
markt-Kompass. Informiert einkaufen, was wir essen“
TERMINE
q FÜR DIE SINNE
Romantische Lieder
Schwäbisch Hall Bei einem Lieder-
abend mit Konstantin Krimmel
und Ammiel Bushakevitz am Sonn-
tag, 5. März, um 18 Uhr in der Arche
im Sonnenhof (Sudetenweg 92)
T E R M I N E werden romantische Lieder neu
interpretiert. Auf dem Programm
stehen Fünf Lieder für eine Sing-
stimme und Klavier op. 40 von Ro-
bert Schumann, Abendbilder und
andere ausgesuchte Lieder von Hu-
go Wolf sowie Schumanns Lieder-
kreis nach Joseph von Eichendorff
op. 39. Tickets kosten 10 bzw.
Sie haben 20 Euro, Kinder und Jugend-
auch einen
liche bis 21 Jahre erhalten
Veranstaltungstipp?
freien Eintritt. Infos
Schreiben Sie uns eine
E-Mail an freizeit@stzn.de, und Karten unter:
wir behalten E-Mail kammer-
uns eine Auswahl vor.
Alle Angaben ohne
Gewähr und unter
Corona-
Vorbehalt.
Das Ensemble Galges Brass spielt in klassischer Blechbläser-Besetzung
plus Schlagzeug moderne Arrangements. Foto: Galges Brass
Spatz und Engel
Korntal Am Sonntag, 5. März, wird
das Schauspiel mit Musik „Spatz
und Engel“ von Daniel Große Boy-
mann und Thomas Kahry in der
Stadthalle Korntal (Martin-Luther-
Str. 32) aufgeführt. Zwei der größten
Stars des 20. Jahrhunderts treffen an
diesem Abend aufeinander: der
„Spatz und Engel“ in der Stadthalle
Korntal. Foto: Helmut Seuffert
Bernhard Edmaier
Alpeneis:
Rother Bergverlag
224 Seiten q FÜR GROSS UND KLEIN
49 Euro.
Zauberhafte Kinderoper
Mannheim Die Kinderoper für die
ganze Familie „Papageno und die Zau-
berflöte“ wird am Samstag, 4. März,
um 15 Uhr in der Abendakademie
Mannheim (U1, 16-19) präsentiert.
führt Thilo Bode, Gründer der Verbraucherschutzorganisation Tickets kosten 14 Euro für Erwachsene
Foodwatch, den Leser durch den Supermarkt. Verständlich bzw. 12 Euro für Kinder. Weitere Infos
und übersichtlich unterzieht er die wichtigsten Lebensmittel unter: www.abendakademie-mann-
von der Frische- bis zur Tiefkühltheke einem Qualitätscheck. heim.de/programm/kurs/Papageno-
Er beschreibt, was und-die-Zauberfloete/C140010.
geschehen muss,
damit Supermärk-
te die Erwartun- Thilo Bode: Till Eulenspiegels Streiche
gen der Verbrau- Der Supermarkt- Balingen Echte Opernsänger laden
cher nach Trans- Kompass. am Sonntag, 5. März, um 15 Uhr bei
parenz und Quali- S. Fischer Verlag der Familienaufführung der Kleinen
tät erfüllen. MB 320 Seiten, 22 Euro. Oper Bad Homburg von „Till Eulen-
konzerte@schwaebischhall.de sowie
Tel. 07 91 / 75 13 82.
Moderne Blechbläser
Weinsberg Im Rahmen der Weins-
berger Kulturreihe spielt die Band
Galges Brass am Sonntag, 5. März,
um 18 Uhr in der Baukelter (Seuffer-
heldstr. 14) in klassischer Blechblä-
ser-Besetzung plus Schlagzeug lo-
cker und mit viel Esprit moderne
Arrangements (Rock, Pop, Jazz, Sal-
sa-Kuba-Latin-Style). Weitere Infos
finden Sie unter: www.galges-
brass.de. Karten gibt’s im Vorverkauf
für 10 Euro bei allen Reservix
Vorverkaufsstellen sowie unter
www.reservix.de; Karten an der
Abendkasse kosten 12 Euro.
„Spatz von Paris“, Edith Piaf, und der
„blaue Engel“, Marlene Dietrich. Beide
verband eine innige Beziehung zueinan-
der, die angeblich sogar über gegenseiti-
ge künstlerische Bewunderung hinaus-
ging. Karten ab 16 Euro sind erhältlich
unter: Tel. 07 11 / 83 67 25 10 und Tel.
0 71 50 / 92 07 15 40 sowie bei www.re-
servix.de. Infos zur Aufführung finden
Sie auf www.stadthalle-korntal.de.
Kammermusik in der Kirche
Stuttgart Am Sonntag, 5. März, findet
um 19 Uhr in der Haigstkirche (Alte
Weinsteige 103) das alljährliche Preisträ-
gerkonzert der Begabtenförderung an
der Stuttgarter Musikschule statt. Junge
Musiker zwischen 11 und 18 Jahren, die
bereits Preise sowohl bei „Jugend musi-
ziert“ als auch bei weiteren nationalen
und internationalen Wettbewerben ge-
wonnen haben, spielen Werke von J. S.
Bach, W. A. Mozart, J. Brahms, P. Tschai-
kowsky u. a. Die jungen Künstler stam-
men aus Klassen an der Stuttgarter Mu-
sikschule. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos
unter: www.markus-haigst.de/kammer-
musik-in-der-haigstkirche.html.
spiegels lustigen Streichen“ in der
Stadthalle (Charlottenstr. 27) ihr jun-
ges Publikum zu einem lustigen Aus-
flug in die klassische Musik ein. Sie
singen klassische Melodien und Arien
aus Opern und Operetten zu Till Eu-
lenspiegels Streichen. Bei dieser Auf-
führung, die ab 5 Jahren geeignet ist,
wirkt auch das Jugendorchester der
Jugendmusikschule Balingen unter
Leitung von Dietrich Schöller-Manno
mit. Als Zugabe zur klassischen
Musik werden Pop-Rhythmen und fet-
zige Tänze vorgestellt. Karten kosten
9,50 bis 12,50 Euro, ermäßigt 4,50 bis
7,50 Euro und sind erhältlich unter
Tel. 0 74 33 / 9 00 84 20 oder auf
www.stadthalle-balingen.de.
BEWEGEN KOCHEN
q WANDERN q OKONOMIYAKI – JAPANISCHE GEMÜSEPUFFER

Dieses Kochbuch hat uns gerade zu einem glatten Teig verrühren, mit 1 EL ÖL in einer
noch gefehlt. Und das ist völlig Salz würzen. beschichteten Pfan-
unironisch gemeint! Die Ökotropho- Klümpchen mit einem Stabmixer ne (Durchmesser
login Sarah Schocke hat sich Rezepte entfernen. Den Teig ruhen lassen. ca. 22 cm) erhitzen,
vom Kochbuchprofi Stevan Paul Aus Ketchup, Sriracha- und Worcester- mit einem Schöpf-
angeschaut – und sie nicht nur nach sauce eine einfache Okonomyaki-Sauce löffel ca. ein Viertel
Alltagstauglichkeit, sondern auch anrühren. Die Mayonnaise mit 1–2 TL des Teiges hinein-
nach Gesundheitsaspekten zusam- Dashi verrühren und mit Wasabi nach gießen und auf niedrige bis mittlere
mengestellt. Das Ergebnis ist „Japan Geschmack schärfen. Okonomiyaki- Hitze schalten. 3 bis 4 Minuten braten,
gesund“ (Hölker Verlag), das 50 ein- Sauce und Mayonnaise in getrennte den Puffer mithilfe zweier Pfannenwen-
fache Rezepte für jeden Tag bietet. Spritzbeutel mit kleinster Lochtülle der umdrehen und weitere 3–4 Minuten
Vielleicht ist das auch das Geheim- füllen. Die Frühlingszwiebel in Ringe braten.
nis dieser tollen Puffer. Wer sie schneiden und in kaltes Wasser legen. Herausnehmen und kurz auf Küchen-
schon einmal in einem japanischen Die Eiweiße und eine Prise Salz mit dem papier abtropfen lassen. Auf einem
Restaurant probiert hat, der hat sie Handrührgerät steif schlagen, dann Blech im Ofen warm stellen.
Auf der Ravensburg ist eine Gaststätte, deren Terrasse eine schöne Sicht auf wahrscheinlich als ganz schön unter den geruhten Teig heben. Den Auf diese Weise vier Puffer backen.
Sulzfeld bietet. Noch besser ist der Ausblick vom Bergfried. Foto: Günther Weinert reichhaltig in Erinnerung. Diese Kohl fein schneiden. Die Karotte schälen Linien aus Okonomiyaki-Sauce und
Variante ist angenehm leicht. und mit der Zucchini grob raspeln, Mayonnaise auf die Puffer spritzen.
Wanderlandschaft im Übergang zwischen Stromberg und Kraichgau trocken ausdrücken. Das Gemüse salzen Mit Frühlingszwiebelringen bestreuen,
Die idyllische Ravensburg stammt aus dem Jahr 1220 und zählt zu den bedeu- und mit den Sprossen unter den Teig optional mit Aonori-Pulver bestäuben.
tendsten Burganlagen des Kraichgaus. Kürnbach punktet durch ehrwürdige Zutaten rühren. Den Backofen auf 60 Grad Sofort servieren
Fachwerkgebäude. Eine Broschüre zeigt an 40 Stationen beeindruckende Ge- 2 Eier vorheizen. ANJA WASSERBÄCH
bäude sowie sehenswerte Fachwerkhäuser und informiert über historische 80 ml Dashi plus 1–2 TL
Persönlichkeiten. Sie können die Broschüre im Rathaus Kürnbach oder on- Sojasauce
line unter www.kuernbach.de erhalten. 75 g Mehl (Type 550)
Streckenlänge: 13,7 Kilometer Salz
Auf- und Abstiege: jeweils circa 290 Meter 2 EL Ketchup
Anfahrt: Fahren Sie von Stuttgart kommend auf der B10 nach Illingen. Ab 2–4 Tropfen Sriracha-Sauce
Illingen geht es über Schützingen, Zaisersweiher, Diefenbach, Sternenfels 1–2 TL Worcestersauce
und Kürnbach nach Sulzfeld. In Sulzfeld ist der Fahrweg zur Ravensburg aus- 2 EL Mayonnaise
geschildert. Unterhalb der Burg befinden sich die Parkplätze. Wasabi-Paste
1 Frühlingszwiebel
Hier geht’s lang: 100 g Spitzkohl
Von der Ravensburg 1 geht es mit dem HW50 des Odenwaldclubs bis nach 50 g Karotte
Kürnbach (Quadrat mit senkrechten, grün-weiß-grünen Balken auf weißem 50 g Zucchini
Grund und der Bezeichnung Sickingenweg). Abkürzung auf 8,5 Kilometer: 1 Handvoll Sprossen
Wenn Sie nach dem Anstieg von Sulzfeld her aus dem Wald herauskommen Pflanzenöl zum Braten
und auf die Weinberge bei Kürnbach treffen, gehen Sie mit SU1 nach links. So Aonori-Algenpulver (optional)
treffen Sie wenig später auf den Eppinger-Linienweg (weiter bei Punkt 6).
In Kürnbach 2 trifft der Sickingenweg (Schulstraße) auf die Lindenstraße.
Verlassen Sie den Wanderweg und gehen Sie ein Stück nach links in Richtung Zubereitung
Bachstraße. Dabei kommen Sie an einer Weinpresse vorbei, die aus der öster- Die 2 Eier trennen, die Eiweiße kalt
reichischen Partnergemeinde Ziersdorf stammt. Das nächste Zwischenziel stellen. Die Eigelbe mit 80 ml Dashi
sehen Sie von der Lindenstraße aus: die Kirchturmspitze der Michaelskirche. und 1 EL Sojasauce verrühren. Das Das ist wirklich sehr lecker und zudem noch gesund: japanische Gemüsepuffer
Über die Bachstraße 3 erreichen Sie den Marktplatz mit seinen vielen histo- Mehl sieben und mit dem Dashi-Ei nach einem Rezept von Sarah Schocke. Fotos: Andrea Thode, Hölker Verlag.
rischen Fachwerkgebäuden. Von dort geht es über die Lammstraße und den
Gehringer Winkel wieder zur Bachstraße, an der ein Wasserschloss liegt 4.
Die Bachstraße stößt nun auf die Klosterstraße (nach links), die in Richtung

WERKELN
Wald führt. Nach 400 Metern sehen Sie links den idyllischen Schlosswiesen-
see und wenig später – an dem steilen Weg, der links am Waldrand den Berg
hinauf führt – die Grillhütte „Steinmetz“. Hinweis auf einen Aussichtspunkt:
Wenn Sie wenige Schritte später bergauf vom Wanderweg abweichen und
nach links gehen, haben Sie schöne Aussichten auf auf Kürnbach.
Nach der Grillhütte 5 treffen Sie auf den Eppinger-Linien-Weg (Chartaque
auf weißem Grund). Hier nach links gehen. Der Eppinger-Linien-Weg führt 1,5 q FEUERLÖSCHER FACHGERECHT ENTSORGEN
Kilometer den Wald hinauf 6 und stößt bei einer spitzwinkeligen Kurve, an
der eine große Spiegelinstallation steht (Weitblick), auf den SU1 (violettes Wie und wo Sie den Feuerlöscher gen können, sehen Sie sich nach Prob- ten einen Retourenservice für alte
Quadrat mit kreisförmigem weißen Pfeil und grünem Eichenblatt – SU1). richtig entsorgen, haben wir nach- lemstoffsammelstellen in Ihrer Nähe Feuerlöscher an, mit dem diese sicher
Dieser Wanderweg führt zur Ravensburg zurück und ist gut beschildert 7. folgend für Sie zusammengefasst. um. Oftmals können dort alte Feuerlö- eingeschickt werden können. Im An-
An einer Weggabelung heißt es aufgepasst, denn Sie verlassen den Eppinger- Wertstoffhof: In manchen Gemein- scher entsorgt werden. schluss werden die Feuerlöscher dann
Linien-Weg und gehen mit SU1 weiter, der einen Haken schlägt. Er macht zu- den können Feuerlöscher auf den Schadstoffmobil: Mitunter nehmen die fachgerecht entsorgt. Falls Ihr Feuerlö-
nächst eine spitzwinkelige Drehung nach links und führt dann nach rechts. Wertstoffhöfen entsorgt werden. Schadstoffmobile der Gemeinden Feuer- scher von einem anderen Hersteller ist,
Das nächste Zwischenziel 8 ist der Wanderparkplatz zwischen Sulzfeld und Doch Vorsicht, manche Abfallwirt- löscher auf Ihren Haltestationen an. können Sie sich beim Kundenservice
Ochsenburg. Hier überqueren Sie die Straße und gehen mit SU1 9 bis zu den schaftsbetriebe verlangen für die Dort können Sie Ihren alten Löscher über mögliche Entsorgungswege infor-
Weinbergen und Streuobstwiesen von Mühlbach. Dort zeigt sich die Ravens- Entsorgung von Feuerlöschern eine ebenfalls loswerden. Allerdings gilt auch mieren.
burg und die Burg Steinsberg, die nahe bei Sinsheim liegt. Am Ortsrand von Gebühr. Außerdem nehmen nicht hier: Informieren Sie sich zunächst, wel- Über Privatfirmen entsorgen: Zu guter
Mühlbach gibt das Wanderzeichen „rotes Kreuz auf weißem Grund“ Führung alle Wertstoffhöfe Feuerlöscher an. che Schadstoffe tatsächlich angenom- Letzt bleibt immer noch die Möglichkeit,
bis zur Ravensburg. Sie sollten sich daher im Vorfeld men werden. Nicht überall ist die Ent- alte Feuerlöscher über private Entsor-
Internet: Die Tour kann man im Wanderportal Outdooractive unter dem über die Annahmebedingungen in- sorgung von Feuerlöschern möglich. gungs- oder Brandschutzbetriebe zu
Stichwort „Wanderfex“ unter anderem auch als GPX-Datei herunterladen. formieren. Entsorgung über Hersteller: Teilweise entsorgen. Hier sollte Sie sich über die
Dort gibt es auch viele Bilder und detaillierte Kartenausschnitte, die Ihnen Problemstoff-Sammelstellen: Falls können Sie alte Feuerlöscher auch über Konditionen verschiedene Anbieter
einen Überblick über die Tour geben. Sie Ihren Feuerlöscher nicht über die Hersteller entsorgen. Die Hersteller informieren, um das bestmögliche
Kartentipp: Eine Karte zur Ergänzung der Tour ist wichtig, da Wege gesperrt den örtlichen Wertstoffhof entsor- Minimax und Bavaria zum Beispiel bie- Angebot zu erhalten. LUKAS BÖHL
oder witterungsbedingt schwer begehbar sein können. Naturpark Stromberg-
Heuchelberg, Blatt 50-543, Maßstab 1:25 000, NaturNavi.
Kurzfristige Einschränkungen wegen Corona sind immer möglich – daher

HÖREN
sind alle Angaben wie immer ohne Gewähr. GÜNTHER WEINERT

q CD-TIPP

Lieben Sie Klassik? Dann sind Sie
hier richtig. Wir stellen aus den
Schätzen der klassischen Diskografie
zeitlose Aufnahmen vor. Heute:
die Violinsonaten von Claude
Loyola Allgén (1920-1989). MB
CLAUDE LOYOLA ALLGÉN
Facetten der Seele
Der schwedische Komponist Claude
Loyola Allgén ist eine der rätselhaf-
Hier geht’s lang. Karte: Geobasisdaten © www.lgl-bw.de, Bearbeitung: Günther Weinert testen Figuren in der Musikge-
schichte. In den 1940er Jahren gehörte
er zu schwedischen Avantgarde. Doch
als Komponist wie auch als Mensch war
er exzentrisch und führte ein Leben als
Einsiedler. Geboren als Klas-Thure All-
gén änderte er seinen Namen, als er
1950 zum Katholizismus konvertierte.
Bei seinem Tod (er starb bei einem
Brand in seinem Haus) ging auch der
Großteil seiner musikalischen Manu-
skripte in Flammen auf. Die erhaltenen
Werke – darunter die vorliegenden Vio-
linsonaten aus seinem letzten Lebens-
jahr, gelten als extrem schwierig zu spie-
len und zu hören. Als facettenreicher
Spiegel der menschlichen Seele sind sie
aber schlicht einmalig und meisterhaft.
Claude Loyola
Allgén,
Violin Sonata.
Ulf Wallin
BIS, 2005

Der Spagat
des neuen
Sportchefs
Fabian Wohlgemuth muss aktuell viele
Themen gleichzeitig beobachten, ohne
das große Ziel aus dem Auge zu verlieren.
Fabian Wohlgemuth möchte beim VfB Stuttgart ein neues Klima schaffen und die Mitarbeiter in zahlreichen Gesprächen mitnehmen.
Von Philipp Maisel
STUTTGART. Wer die positiven Elemente von
Fußball-Traditionsclubs im Allgemeinen
und des VfB Stuttgart im Speziellen hervor-
heben möchte, spricht gerne von der Wucht,
die Verein und Umfeld erzeugen können. Die
aber impliziert auch: dass im Misserfolg
eben auch jede Äußerung eine gewisse
Wucht entfalten kann. Wer das nicht glaubt,
kann seit dem vergangenen Samstag bei Fa-
bian Wohlgemuth nachfragen. Der Sportdi-
rektor des VfB, davor an den eher beschauli-
chen Standorten Kiel und Paderborn tätig
gewesen, mutmaßte nach dem 1:2 auf Schal-
ke, das VfB-Team sei auf das Auftreten der
Knappen nicht vorbereitet gewesen. Noch
auf Schalke widersprach
der Trainer Bruno Labba-
„Wir lassen dia – und das Thema
uns natürlich nahm sogleich Fahrt auf.
nicht über- Mangelt es an Abstim-
raschen und mung zwischen Coach
planen ent-
sprechend.“
und Sportdirektor? Droht
womöglich schon nach
wenigen Wochen der Zu-
F. Wohlgemuth,
VfB-Sportchef, sammenarbeit der große
über einen mög- Knatsch?
lichen Abstieg Vor dem Heimspiel an
diesem Samstag (18.30
Uhr) gegen den FC Bayern
will man beim VfB von möglichen Dissonan-
zen der sportlichen Frontmänner, die sich
aus gemeinsamen Zeiten beim VfL Wolfs-
burg kennen, nichts wissen. „Wir gehen sehr
respektvoll miteinander um“, beschreibt
Labbadia das Binnenverhältnis, berichtet
von einem guten gemeinsamen Start und
lobt die passgenauen Wintertransfers.„Jeder
versucht, in seinem Bereich die Aufgaben zu
erfüllen“, sagt der Trainer und berichtet von
einer „sehr guten Zusammenarbeit“.
Der ewige Präsident
Gerhard Mayer-Vorfelder wäre an diesem Freitag 90 Jahre alt
geworden, weshalb der VfB Stuttgart zu einem Gedenkabend lädt.
Von Gregor Preiß
STUTTGART. Der VfB Stuttgart hatte keinen
Erfolg und kein Geld. Und er stand am Ab-
grund. Die Rede ist nicht von der Jetztzeit,
sondern von den 70er Jahren. Die Zeit, als die
25 Jahre währende Regentschaft von Ger-
hard Mayer-Vorfelder beim schwäbischen
Fußballstolz ihren Anfang nahm. Es begann
mit einem Abstieg, dem allerdings ein wun-
dersamer Aufschwung folgte.„Wären wir da-
mals nicht wieder aufgestiegen“, schrieb MV
in seiner 2012 erschienenen Autobiografie
„Ein stürmisches Leben“, „dann wäre der
VfB im Souterrain des deutschen Fußballs
verschwunden.“
Ähnliche Sorgen gibt es auch heute, doch
sparen wir uns an dieser Stelle weitere Paral-
lelen. Und doch wäre es interessant, wie MV
heute auf sein früheres Lebenswerk blicken
würde. An diesem Freitag wäre der so um-
triebige wie umstrittene Fußballfunktionär
90 Jahre alt geworden. Der VfB veranstaltet
zu diesem Anlass gemeinsam mit Margit Ma-
Die fokussiert sich aktuell darauf, die
Mannschaft auf die kommenden Aufgaben
vorzubereiten – und nicht erst seit dem Auf-
tritt auf Schalke wird auch Wohlgemuths
Rolle dabei genauer unter die Lupe genom-
men. Wie agiert der Mann, der Anfang De-
zember den Posten von Sven Mislintat über-
nommen hat, in der sportlichen Krise?
„Wir werden alle unsere Energie darauf
richten, die Mannschaft zu stabilisieren und
bestmöglich auf das kommende Match vor-
zubereiten. Dazu gehört natürlich auch, dass
wir die Schalke-Partie sachlich auswerten“,
sagt Wohlgemuth. Wer also mit einer öffent-
lichen Schelte des Sportdirektor gerechnet
hatte, sieht sich getäuscht. Wenngleich es
nach Informationen unserer Redaktion in-
tern durchaus einen gewaltigen Anpfiff für
den indisponierten Auftritt gegeben hat.
Nach außen bleibt der 43-Jährige betont
sachlich: „Es geht darum, das Team mit kon-
Labbadia bangt um Ito
Der Abwehrspieler droht gegen die Bayern auszufallen – Borna Sosa fehlt sicher.
Von Gregor Preiß
STUTTGART. Bruno Labbadia weiß selbst,
dass die erste Halbzeit beim 1:2 auf Schalke
„Mist war“. Der Trainer des VfB Stuttgart
weiß aber auch, dass am Samstag ein neues
Spiel beginnt. Auch wenn der Gegner um
18.30 Uhr FC Bayern München heißt, will
Labbadia nicht schon vor dem Anpfiff die
weiße Fahne hissen. „Wir brauchen aber
einen Toptag“, sagt Labbadia. Am besten
einen wie im Hinspiel, als seine Mannschaft
den Bayern in der heimischen Arena ein 2:2
abluchste.
yer-Vorfelder eine Gedenkfeier in der Soccer-
Lounge der Mercedes-Benz-Arena, zu der
viele ehemalige Weggefährten eingeladen
sind.
Darunter Guido Buchwald, langjähriger
Mannschaftskapitän des VfB unter der Ägide
von MV. „Er war ein einmaliger Typ“, erin-
nert sich der 62-Jährige, „er hat immer alles
für den VfB getan und den Verein sehr gerad-
linig geführt.“ Kein böses Wort kommt dem
Ehrenspielführer über den ehemaligen Boss
über die Lippen. Auch andere Weggefährten
zeichnen ein anderes Bild von Gerhard Ma-
yer-Vorfelder als das, das sich über die Jahr-
zehnte in weiten Teilen der Öffentlichkeit
gehalten hat.
Dort galt MV als Prototyp des machtbe-
wussten Multifunktionärs, als konservativer
Knochen, der seinen Verein nach Gutsher-
renart führt und nebenbei als Kultusminister
noch Millionen von Schülern drangsaliert.
Bei Heimspielen des VfB formierte sich eine
frühe Form des Wutbürgertums, wenn die
Kurve regelmäßig „Vorfelder raus!“ brüllte.
„Wir werden immer aufgrund der Rangliste bewertet, aber wir sollten
mehr nach unseren Möglichkeiten bewertet werden.“
Urs Fischer, Trainer von Union Berlin, hat nach der klaren Topspiel-Niederlage bei Bayern München
wieder zu mehr Bescheidenheit aufgerufen. Nächster Gegner in Berlin ist am Samstag (15.30 Uhr) der
1. FC Köln. Foto: dpa/Andreas Gora
Sport
kreten Erkenntnissen und Schlüssen aus die-
ser Begegnung zu unterstützen.“ Und nicht
darum, „den öffentlichen Druck zu verstär-
ken“. Der Sportchef präzisiert: „Wir haben
die Dinge klar angesprochen. Ich bin über-
zeugt, dass die Mannschaft willens ist, gegen
den FC Bayern eine Reaktion zu zeigen.“
Auffällig ist, dass Wohlgemuth sich bei
Trainingseinheiten auf die zurückgezogene
Beobachterrolle beschränkt. Während sein
Vorgänger gern sofort nach Spielen oder dem
Training den Draht zu Trainer oder Spielern
suchte und so den Eindruck vermittelte,
ganz nah, vielleicht sogar zu nah dran zu
sein, handhabt Wohlgemuth das anders. Er
lässt sacken, bewertet in Ruhe, sucht dann
gegebenenfalls hinter verschlossenen Türen
das Gespräch unter vier Augen. Die Kabine
gehört dem Trainer und dem Team.Sein Vor-
gesetzter sei „ein sehr besonnener Mensch,
der nicht in Hektik verfällt“, sagt Labbadia.
An diesem Samstag wird die Aufgabe aber
nicht leichter werden. Schließlich muss der
VfB-Coach weiter auf Serhou Guirassy ver-
zichten, der frühestens in zwei Wochen
gegen den VfL Wolfsburg wieder zur Verfü-
gung stehen könnte. Borna Sosa fehlt auf-
grund seiner fünften Gelben Karte. Auf der
Kippe stehen Hiroki Ito,der sich mit Rücken-
problemen herumplagt – und Florian Mül-
ler: Der neue Ersatztorhüter hat Probleme
mit dem Handgelenk.Sollte Müller bis Sams-
tag nicht beschwerdefrei sein, dürfte die
Nummer drei, Florian Schock, auf der Reser-
vebank Platz nehmen.
Eine Art Folklore gegen „die da oben“. Bezie-
hungsweise: den da oben.
Gerhard Mayer-Vorfelder, den Macht-
menschen, der Posten sammelte wie andere
Unterschriften. VfB-Präsident, Kultusminis-
ter, Finanzminister, später DFB-Präsident.
Selbstredend mischte der Reservehaupt-
mann auch noch in den Machtgefügen von
Fifa und Uefa mit.
Langjährige Begleiter
beim VfB wie im Landtag
zeichnen das Bild einer
harten, aber geradlinigen
Persönlichkeit. Hochge-
bildet, konnte MV stun-
denlang über die großen
und kleinen Dinge des Mayer-Vorfelder
Lebens diskutieren und Foto: dpa/Arne Dedert
dabei gut zuhören. Gerne
mit einem Glas Champagner und einer Roth-
Händle in der Hand – und nicht, wie gern be-
hauptet, mit Rotwein. Der Mayer-Trollinger,
als der er verunglimpft wurde, ist eine Mär.
Beim VfB erinnern sie acht Jahre nach sei-
nem Tod vor allem an seine Verdienste. Ma-
yer-Vorfelder habe schon immer groß ge-
dacht,habe mit dem Bau des Anfang der 80er
Jahre als Palazzo Prozzo verschrienen Club-
Foto: Baumann
Mitten in der sportlichen Krise hat der
VfB Anfang Dezember zu ungewöhnlichen
Maßnahmen gegriffen – und sowohl die
Position des Cheftrainers als auch jene des
Sportdirektors neu besetzt. Im Januar stieß
dann noch Christian Gentner hinzu – in
einer Rolle, die es in Stuttgart bislang gar
nicht gab (Leiter der Lizenzspielerabtei-
lung). Nach wie vor fragen sich viele, was der
Ex-Kapitän des VfB eigentlich genau macht.
Wohlgemuth,Gentners Chef,ist aber voll des
Lobes: „Er ist immer da, arbeitet viel ab. Da-
zu hat er eine gesunde Nähe zur Mannschaft.
Christian ist eine große Hilfe.“Trotz aller Be-
teuerungen bleibt der Eindruck: Rund um
die Sportliche Führung des VfB greift noch
lange nicht jedes Rädchen gut geölt ins an-
dere. Und die Ausgangslage im Kampf gegen
den Abstieg hat sich eher verschlechtert.
Das erschwert auch Wohlgemuths sonsti-
ge Tätigkeiten abseits der direkten Arbeit
mit dem Profiteam. Neben Gesprächen mit
Mitarbeitern des Nachwuchsleistungszent-
rums und der Kontaktpflege mit Spielerbera-
tern setzt der gebürtige Berliner viel daran,
im roten Haus einen neuen Geist entstehen
zu lassen und alle Mitarbeiter hinter dem ge-
meinsamen Ziel Klassenverbleib zu ver-
einen. „Ich führe viele Gespräche, versuche,
alle mitzunehmen. Gleichzeitig lasse ich
mich auch mitnehmen und versuche, mir ein
umfassendes Bild zu machen“, beschreibt
Wohlgemuth seine Herangehensweise und
die Erfahrungen der ersten Wochen im Amt.
Sein Blick in die Zukunft ist – zwangsläu-
fig – zweigleisig. „Wir lassen uns natürlich
nicht überraschen und planen entspre-
chend“, sagt er zu einem drohenden Abstieg
und fügt hinzu: „In erster Linie beschäftigen
wir uns damit, wie wir die Klasse halten.“
Damit nicht erneut eine Aussage von Fa-
bian Wohlgemuth Wellen schlägt.
zentrums infrastrukturelle Maßstäbe ge-
setzt. Genauso mit dem Umbau und der
Komplettbedachung des zugigen Neckarsta-
dions zur Leichtathletik-WM 1993. Auch ha-
be sich Mayer-Vorfelder soziales Engage-
ment als Präsident eines großen Vereins auf
die Fahne geschrieben, lange bevor sich Be-
griffe wie CSR (Corporate Social Responsibi-
lity) in der Marketinglandschaft breitmach-
ten. Die Unterstützung der Kinderkrebs-
nachsorgeklinik in Tannheim ist eines der
von MV initiierten VfB-Projekte.
Sportlich erlebte der Verein zwischen
1975 und 2000 mit seine erfolgreichste Ära.
Zwei deutsche Meisterschaften 1984 und
1992, einen Pokalsieg 1997, das Uefa-Cup-
Finale 1989 und das Endspiel im Europa-
pokal der Pokalsieger 1998 durfte Mayer-
Vorfelder als Präsident feiern. „Die Titel wa-
ren schön für den Briefkopf“, schreibt er in
seiner Biografie, „fürs Überleben wichtiger
war der Aufstieg 1977.“ Zwei Jahre nach sei-
nem wohl größten Fehlgriff – der Verpflich-
tung von Trainer Winfried Schäfer – ging die
Ära von Mayer-Vorfelder beim VfB im Jahr
2000 zu Ende. Sportlich und wirtschaftlich
stand der Club nicht gut da. Aber besser, als
ihn MV 25 Jahre zuvor übernommen hatte.
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 D1
Der Milliarden-
Masterplan
Die DFL berät bei ihrer Versammlung
an diesem Freitag über den Einstieg
eines Investors.
FRANKFURT. Wenn die Bundesliga-Bosse
das Topspiel zwischen Borussia Dortmund
und RB Leipzig an diesem Freitagabend
(20.30 Uhr) zu Hause vor dem Fernseher
schauen wollen, müssen sie sich sputen.
Denn an brisanten Themen mangelt es nicht
bei der Versammlung der Deutschen Fußball
Liga (DFL) am Freitag im Kempinski-Hotel
vor den Toren Frankfurts.
Zukunftsweisend werden vor allem die
Beratungen über das Engagement eines
Geldgebers, der auf einen Schlag bis zu drei
Milliarden Euro in die Kassen der 36 Erst-
und Zweitligisten spülen könnte. Ein soge-
nanntes Private-Equity-Unternehmen soll
für 20 bis 25 Jahre 15 Prozent der Anteile
einer noch zu gründenden DFL-Tochterge-
sellschaft erwerben, in welche die Medien-
rechte ausgelagert werden. Derzeit soll es
sechs Interessenten an dem Geschäftsmo-
dell geben.
Für das frische Geld müssten die Clubs für
die Dauer des Vertrags auf 15 Prozent ihrer
Medienerlöse zugunsten des Kapitalgebers
verzichten. Selbst bei einem moderaten
Wachstum der Einnahmen (derzeit rund 1,3
Milliarden pro Saison aus In- und Ausland)
wären das über zwei Jahrzehnte gesehen
deutlich mehr als drei Milliarden – also ein
Verlustgeschäft.Die Befürworter rechnen al-
lerdings vor, dass ein Teil der drei Milliarden
als Anschubfinanzierung für eine Digitali-
sierung zu sehen sind, wodurch die Medien-
einnahmen rasch um wesentlich mehr als 15
Prozent steigen würden und sich so eine
Win-win-Situation einstellen würde. sid
Kurzpass
Der ehemalige Stuttgarter Benja-
min Pavard vom FC Bayern München fiebert
im Abstiegskampf mit seinem Ex-Club mit.
„Es fällt mir wirklich schwer, den VfB in die-
ser Situation zu sehen. Ich hoffe, dass ihnen
schnell die Wende gelingt und sie den Klas-
senerhalt schaffen“, sagte Pavard bei Sport 1
vor dem ausverkauften Spiel des Meisters
beim Tabellen-15. am Samstag (18.30 Uhr).
Da will er mit den Münchner drei Punkte
mitnehmen. „Aber danach hoffe ich, dass sie
alle anderen Spiele gewinnen werden.“ red
Sportsfreundinnen des Tages
Das Lacrosse-Team
Es ist eine Frage, die bes-
tens in jedes Sportquiz
passen würde: In welcher
Disziplin hat Kanada alle
Foto: imaog/Paul Morea
möglichen Goldmedail-
len bei Olympischen
Spielen gewonnen? Die
Antwort lautet Lacrosse,
und die Begründung ist relativ einfach: Die
Sportart, bei der mittels eines Schlägers, an
dem vorne ein Netz befestigt ist, ein Hart-
gummiball in ein Tor befördert werden muss,
war nur 1904 in St. Louis und 1908 in London
Teil des offiziellen olympischen Programms.
Schöne Geschichte? Klar. Aber sie ist längst
nicht zu Ende geschrieben.
Lacrosse wird immer noch gespielt. Und
hat sogar das Potenzial, zum Internet-Hit zu
werden. Jedenfalls ging zuletzt ein Video des
Frauen-Teams der Universität von Elon (eine
Kleinstadt in North Carolina/USA) viral, des-
sen Bus auf dem Weg zu einer Auswärtspar-
tie im Matsch stecken geblieben war. Weil sie
nicht auf einen Abschleppwagen warten
wollten, legten die Lacrosse-Spielerinnen
selbst Hand an, schoben das schwere Gefährt
mit lautstarken Anfeuerungsrufen und ver-
einten Kräften aus dem Morast – und jubel-
ten anschließend, als hätten sie soeben ein
Duell auf dem Lacrosse-Spielfeld gewonnen.
Das haben die Frauen aus Elon dann tat-
sächlich auch noch geschafft. In Fairfax/Vir-
ginia schlugen sie ihre Kontrahentinnen von
der George Mason University mit 14:13 – es
war der lange ersehnte erste Auswärtssieg
der Saison. Was nur zeigt: Auch im Lacrosse
kommt es vor allem auf Teamwork an.
Manchmal sogar schon auf der Anfahrt. jok
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 Sport
Bundesliga

Der 23. Spieltag

Steelers am Scheideweg Bö weiter nicht
zu schlagen
Borussia Dortmund – RB Leipzig 20.30 Nach zwei Jahren Erstklassigkeit
1. FC Union Berlin – 1. FC Köln Sa., 15.30
FSV Mainz 05 – 1899 Hoffenheim Sa., 15.30 verabschieden sich die Bietigheim Roman Rees ist der beste Deutsche bei
der nächsten Machtdemonstration des
Mönchengladbach – SC Freiburg Sa., 15.30 Steelers in die DEL 2. Ist der
VfL Bochum – FC Schalke 04 Sa., 15.30 norwegischen Biathlon-Superstars.
FC Augsburg – Werder Bremen Sa., 15.30 direkte Wiederaufstieg in der
VfB Stuttgart – Bayern München Sa., 18.30
Bayer Leverkusen – Hertha BSC So., 15.30
kommenden Saison realistisch? NOVE MESTO. Erst kündigte er freudig die
VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt So., 17.30 Fortsetzung seiner Karriere an, dann folgte
Von Jürgen Frey für Benedikt Doll die Enttäuschung im
Verein Sp G U V Tore Pkt
Sprint: Bei der erneuten Biathlon-Show von
1. Bayern München 22 13 7 2 64:21 46
2. Borussia Dortmund 22 15 1 6 45:27 46 BIETIGHEIM-BISSINGEN. Das kleine Bietig- Überflieger Johannes Thingnes Bö überwog
3. 1. FC Union Berlin 22 13 4 5 35:27 43 heim macht die Großen platt, heißt es so beim 32-Jährigen nach Platz zwölf der Frust
4. RB Leipzig 22 12 6 4 45:27 42 schön in Hartmut Englers Stadionhymne. Zu über seine beiden Fehler im Liegendschie-
5. SC Freiburg 22 12 5 5 35:32 41 selten ist das den Steelers in dieser Saison ßen. „Da wusste ich, dass die Top-Platzie-
6. Eintracht Frankfurt 22 11 5 6 43:31 38 gelungen. Und Gregor Rustige versucht erst rung weg ist. Das war so sinnlos und ist sehr
7. VfL Wolfsburg 22 9 6 7 40:29 33 gar nicht, irgendwelche Ausflüchte zu fin- ärgerlich“, sagte Doll nach dem ersten Welt-
8. FSV Mainz 05 22 9 5 8 37:34 32 den. „Ein Abstieg ist immer sch. . ., natürlich cup-Rennen seit der Heim-WM.
9. Werder Bremen 22 9 3 10 34:41 30 wären wir viel lieber drin geblieben“,sagt der Auch zum Auftakt des Saison-Endspurts
10. Mönchengladbach 22 8 5 9 38:39 29
Mann, der bei dem Profieishockeyclub ab im tschechischen Nove Mesto lagen die
11. Bayer Leverkusen 22 8 4 10 36:36 28
12. 1. FC Köln 22 6 8 8 32:36 26 dem 7. März die Leistung der Geschäftsstelle Podestplätze in einiger Entfernung. Roman
13. FC Augsburg 22 7 3 12 26:38 24 und damit den Job des bisherigen Geschäfts- Rees war als Achter bester Biathlet des Deut-
14. Hertha BSC 22 5 5 12 27:40 20 führers Volker Schoch übernimmt. Doch der schen Skiverbandes (DSV).
15. VfB Stuttgart 22 4 7 11 27:38 19 35-Jährige, seit sieben Jahren schon Ge- Was den Deutschen einmal mehr blieb,
16. 1899 Hoffenheim 22 5 4 13 29:41 19 schäftsführer des Hauptvereins SC Bietig- war die pure Bewunderung für den großen
17. VfL Bochum 22 6 1 15 24:54 19 heim-Bissingen, mischt nicht erst seit der Dominator. „Bei ihm kommt alles zusam-
18. FC Schalke 04 22 3 7 12 16:42 16 offiziellen Bekanntgabe an diesem Donners- men. Sein Stehendschießen ähnelt schon
tag in den Planungen mit. Sondern schon einer Showeinlage“, sagte Roman Rees. „Ich
länger – und zwar „mit voller Power“, wie er habe mich läuferisch ganz gut gefühlt. Im
Ergebnisse und Tabellen betont,gemeinsam mit dem Sportlichen Lei- Ziel war ich über den Rückstand erschro-
ter Danny Naud und Rupert Meister, dem cken. Ich weiß nicht, wie er das macht“, fügte
Leiter Sportliche Entwicklung und Strategie Justus Strelow an.
BASKETBALL für Profibereich und Nachwuchs. Er – das ist natürlich Johannes Thingnes
EuroLeague, Vorunde, 26. Spieltag: Zwei Jahre tummelten sich die Steelers im Abgang: Die Bietigheim Steelers haben an diesem Freitag noch ein letztes DEL-Heimspiel vor Bö, fünffacher Weltmeister von Oberhof. Er
Bayern München – Roter Stern Belgrad 87:80 Haifischbecken der Deutschen Eishockey- dem Abstieg in die zweite Liga. Foto: Baumann dominierte das Rennen über 10 Kilometer
Bundesliga Männer, vorgezogen vom 29. Spieltag: Liga (DEL). Um im Blick nach vorne die rich- mit null Schießfehlern einmal mehr nach
Telekom Baskets Bonn – Hakro Merlins Crailsheim 101:83 tigen Schlüsse zu ziehen, schwach für die erste Liga, aber zu stark für langfristig nicht für die DEL, sondern nur für Belieben. Der 29-Jährige siegte 30 Sekunden
wurde vor dem letzten die zweite. „Manche Spieler werden versu- die DEL 2“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzen- vor seinem Bruder Tarjei Bö (0).Für Bö war es
HANDBALL DEL-Heimspiel an die- chen, in der DEL zu bleiben, aber wir wollen de Gerhard Kaufmann vor Kurzem. bereits der zwölfte Einzel-Weltcup-Sieg in
Champions League, Gruppenphase, 14. Spieltag: sem Freitag (19.30 Uhr/ so viele wie möglich halten“, so Naud, der die Der Unternehmer engagiert sich seit 25 diesem Winter. sid
Gruppe A: SC Magdeburg – Dinamo Bukarest 34:33 Egetrans-Arena) gegen Trainerfrage für die neue Saison offen lässt. Jahren für die Steelers, seit 15 Jahren steht er
Bundesliga: Rhein-Neckar Löwen – HSG Wetzlar 34:24, TVB die Pinguins Bremerha- Egal, wer hinter der Bande stehen wird, dem Kontrollgremium vor. Doch wie für
1898 Stuttgart – Frisch Auf Göppingen 24:24, Bergischer HC – ven längst auch Vergan- dieser Coach wird zwangsläufig stärker auf Schoch ist auch für ihn mit dem letzten DEL-
GWD Minden 34:32, VfL Gummersbach – Melsungen 31:23.
1. Füchse Berlin 21 673:575 37:5 Foto: red
genheitsbewältigung be- den Nachwuchs setzen müssen. Auf dem Saisonspiel an diesem Sonntag (14 Uhr) bei Kurz berichtet
trieben. Es stellten sich Spielberichtsbogen sind im Unterhaus nur den Kölner Haien Schluss. Der 72-Jährige
2. Rhein-Neckar Löwen 22 744:631 37:7 Ab 7. März etliche Fragen. War es noch vier Ausländer (statt bisher neun) er- will Jüngeren Platz machen.Obwohl auch in-
3. THW Kiel 20 644:545 34:6
4. SC Magdeburg 19 614:544 31:7 ist Gregor einfach nur ein Abstieg laubt, zwei U-21- und vier U-24-Spieler sind terne Unstimmigkeiten bei seinem Abgang Saisonaus und OP für
5. SG Flensburg-Handewitt 20 614:519 30:10 Rustige mit Ansage, weil man Pflicht. „Die Verzahnung mit dem eigenen eine Rolle spielen, dreht er den Geldhahn
6. TSV Hannover-Burgdorf 20 571:563 23:17 der neue verglichen zur Konkur- Nachwuchs wird intensiviert, aber klar ist, nicht zu. Vielmehr hat Kaufmann verspro-
Nationalspielerin Dallmann
7. HSV Hamburg 20 592:583 21:19
8. SC DHfK Leipzig 20 564:577 20:20 Geschäfts- renz in Sachen Kaderqua- mit einer halben U 20 werden wir nicht um chen,mit seiner Firma Alwa den Club weiter- MÜNCHEN. Nationalspielerin Linda Dall-
9. VfL Gummersbach 21 610:607 20:22 führer der lität, Etat und Infrastruk- den Wiederaufstieg spielen können“, sagt hin zu unterstützen, was absolut überle- mann vom Fußball-Bundesligisten FC Bay-
10. Bergischer HC 21 561:588 20:22
Steelers. tur nicht gut genug auf- Rustige.Ob die sofortige Rückkehr in die DEL benswichtig ist. Nur wie hoch sein Engage- ern München fällt mindestens bis Saisonen-
11. MT Melsungen 22 592:604 20:24
12. HC Erlangen 20 605:604 19:21
gestellt war? Oder wur- überhaupt das klare Ziel sein wird? Zu früh ment künftig sein wird, ist noch offen. de aus und könnte daher die WM in Austra-
13. TBV Lemgo 21 595:623 16:26 den doch Stellschrauben sei es, darauf eine Antwort zu geben, meint Unabhängig davon will der künftige Ge- lien und Neuseeland Ende Juli verpassen.
14. Frisch Auf Göppingen 22 597:636 13:31 falsch gedreht? Wäre es statt des Trainer- Naud. Doch klar ist, um einen Zuschauer- schäftsführer Rustige gemeinsam mit Präsi- Die 28-Jährige zog sich in dieser Woche im
15. TVB 1898 Stuttgart 22 573:656 13:31 wechsels von Naud zu Pekka Kangasalusta schnitt von mindestens 2500 zu erreichen (in dent Christoph Heinzmann versuchen, den Pokal-Viertelfinale gegen die TSG 1899 Hof-
16. HSG Wetzlar 22 568:635 9:35
zum Beispiel nicht sinnvoller gewesen, neue der DEL waren es 2850),muss ganz oben mit- Club finanziell auf ein breiteres Fundament fenheim (2:0) einen Syndesmosebandriss zu
17. GWD Minden 20 533:626 6:34
18. ASV Hamm-Westfalen 21 535:669 5:37 Spieler zu holen? Ist die Struktur die richtige, gespielt werden. Und um ganz oben mitzu- zu stellen. Um sich stärker für externe Part- und wird an diesem Freitag operiert. dpa
um die Ziele zu erreichen? spielen, darf der Etat keineswegs unter drei ner und Investoren aus der Wirtschaft zu öff-
TENNIS Grundsätzlich mildernde Umstände gibt Millionen Euro sinken. nen und damit zusätzliche Geldgeber zu fin- Zverev beim Tennisturnier
es vor allem aufgrund der finanziellen Zwän- Was eine Herkulesaufgabe wird, da es den, wurde eine Änderung bereits beschlos-
ATP-Turnier in Dubai/VAE, Viertelfinale: Alexander Zverev
ge: Mit rund 4,6 Millionen Euro weist der schon zu Erstligazeiten nicht einfach war, sen. Bei der Hauptversammlung des Stamm- in Dubai im Halbfinale
(Hamburg) – Lorenzo Sonego (Italien) 7:5, 6:4.
WTA-Turnier in Austin/USA, Achtelfinale: Anna-Lena Fried- schwäbische Underdog den mit Abstand größere Firmen als Sponsoren zu gewinnen. vereins SC Bietigheim-Bissingen stimmten DUBAI. Alexander Zverev steht erstmals seit
sam (Neuwied) – Erika Andrejewa 7:5, 6:7 (2:7), 7:6 (10:8). kleinsten Etat der Liga auf. „Jedes Spiel war Das Eishockey ist in der Region nicht so ver- knapp 80 Prozent der Mitglieder dafür, dass seiner schweren Fußverletzung bei einem
doch ein David-gegen-Goliath-Duell, da wurzelt wie der Fußball,es steht am Scheide- bis zu 49 Prozent der 100 Prozent Anteile an Tennisturnier wieder im Halbfinale. Der
BIATHLON muss man den Hut ziehen, was Mannschaft weg. Was die Sache nicht leichter macht, ist der für den Profispielbetrieb zuständigen Olympiasieger gewann am Donnerstag bei
Weltcup in Nove Mesto na Morave/Tschechien, Männer, 10 und Trainerteam geleistet haben“, sagt Rus- die große Konkurrenz im Handball (SG BBM GmbH veräußert werden dürfen. der ATP-Veranstaltung in Dubai gegen den
km Sprint: 1. Johannes Thingnes Bö (Norwegen) 22:39,6 tige. Und Naud ergänzt: „Der Abstieg ist des- Bietigheim Männer und Frauen, TVB Stutt- Ob die neue Beteiligungsstruktur etwas Italiener Lorenzo Sonego mit 7:5, 6:4 und
Min./0 Schießf.; 2. Tarjei Bö (Norwegen) +30,0 Sek./0; 3. Vetle halb so bitter, weil unsere charakterstarken gart), Basketball (MHP Riesen Ludwigsburg) bringt, um künftig mehr Gegner plattzuma- zeigte dabei die beste Leistung seit seinem
Sjaastad Christiansen (Norwegen) +1:15,2 Min./1; 4. Endre
Strömsheim (Norwegen) +1:17,9/0; 5. Fabien Claude (Frank- Spieler immer alles gegeben haben.“ Das und Volleyball (Allianz MTV Stuttgart). „Es chen, wird sich zeigen. Nicht nur Popikone Comeback. Im Kampf um den Finaleinzug
reich) +1:23,0/1; ... 8. Roman Rees (Oberried) +1:27,4/1; ... 12. Problem: Es hat nicht gereicht, weil sich der ist ernüchternd, dass der Großraum Stutt- und Steelers-Edelfan Hartmut Engler wird es trifft Zverev an diesem Freitag (14 Uhr) auf
BenediktDoll(Breitnau)+1:45,0/2;16.JustusStrelow(Herms- Verdacht aufdrängt, die Spieler sind zu gart nicht mehr hergibt. Dann reicht es eben aufmerksam verfolgen. den Russen Andrei Rubljow. dpa
dorf) +1:55,8/1; 20. Johannes Kühn (Reit im Winkl) +2:16,6/2.
Weltcup-Gesamtwertung, Stand nach 15 von 21 Wettbe-
werben: 1. Johannes Thingnes Bö (Norwegen) 1229 Pkt.; 2.
Sturla Holm Laegreid (Norwegen) 920; 3. Vetle Sjaastad Chris-

Titelkampf spitzt sich zu Ende einer Durststrecke

tiansen (Norwegen) 648; 4. Tarjei Bö (Norwegen) 523; 5. Quen-
tin Fillon Maillet (Frankreich) 510; 6. Martin Ponsiluoma
(Schweden) 507; 7. Benedikt Doll (Breitnau) 484; 8. Johannes
Dale (Norwegen) 479; 9. Roman Rees (Oberried) 478.

SKI NORDISCH Die Handballszene ist elektrisiert. Silber in der Frauen-Staffel

Langlauf, WM in Planica/Slowenien, Frauen, Staffel 4 x 5 Nicht nur Bundestrainer Alfred bedeutet die erste deutsche
km: 1. Norwegen 50:33,3 Min.; 2. Deutschland (Laura Gimm-
ler/Oberstdorf, Katharina Hennig/Oberwiesenthal, Pia Fink/
Gislason fiebert dem Topspiel Skilanglauf-Medaille bei einer
Münsingen, Victoria Carl/Zella-Mehlis) +20,5 Sek.; 3. Schwe-
den +28,7; 4. Finnland +30,5; 5. USA +1:34,6 Min.; 6. Frankreich
zwischen dem SC Magdeburg und WM seit 2011. Die Norwegerinnen
+2:29,6; 7. Italien +2:30,0; 8. Kanada +3:24,5; 9. Tschechien den Füchsen Berlin entgegen. sind aber nicht zu schlagen.
+3:53,0; 10. Schweiz +4:16,8.

Sport im TV
ARD: 15.10-19.50 Uhr: Sportschau: Biathlon: Weltcup in No-
ve Mesto/Tschechien, Sprint der Frauen; ca. 17.30 Uhr: Ski
Nordisch: WM in Planica/Slowenien, Skispringen, Einzel Män-
ner (Großschanze).
Sport1: 12.00-18.00 Uhr und 20.00-0.00 Uhr: Darts: UK
Open in Minehead/England, 1.-3. Runde. – 18.00-20.00 Uhr:
Volleyball: Bundesliga Frauen, 18. Spieltag, Schwarz-Weiß Er-
furt – Rote Raben Vilsbiburg.
Eurosport: 6.50-9.00 Uhr: Snowboard: WM in Bakuriani/
Georgien, Halfpipe Männer und Frauen. – 10.15-12.00 Uhr:
Skialpin:Weltcup-Super-GderFraueninKvitfjell/Norwegen.–
12.20-14.30Uhr:SkiNordisch:WMinPlanica/Slowenien,Ski-
langlauf, Staffel Männer. – 16.00-17.30 Uhr: Biathlon: Welt-
cup in Nove Mesto/Tschechien, Sprint Frauen. – 17.30-19.30
Uhr: Ski Nordisch: WM in Planica/Slowenien, Skispringen,
Einzel Männer (Großschanze).
Eurosport:19.30-21.15Uhr:Fußball:BundesligaderFrauen,
13. Spieltag, Eintracht Frankfurt – SC Freiburg.
Quoten
9. Veranstaltung :
Lotto 6 aus 49: Gewinnklasse 1 (6 Richtige + Superzahl):
unbesetzt, Jackpot: 17498846,00 Euro, Klasse 2 (6 Richtige):
unbesetzt, Jackpot: 1452450,00 Euro, Klasse 3 (5 Richtige +
Superzahl): 27973,10 Euro, Klasse 4 (5 Richtige): 5457,60
Euro, Klasse 5 (4 Richtige + Superzahl): 264,60 Euro, Klasse 6
(4 Richtige): 60,40 Euro, Klasse 7 (3 Richtige + Superzahl):
27,00 Euro, Klasse 8 (3 Richtige): 12,40 Euro, Klasse 9 (2
Richtige + Superzahl): 6,00 Euro.
Spiel 77: Klasse 1 unbesetzt, Jackpot: 2627792,10 Euro.
Super 6: 100000.– Euro (Ohne Gewähr)
STUTTGART. Bringen die Füchse Berlin ihren
Vorsprung ins Ziel? Kommt der SC Magde-
burg noch einmal zurück? Oder schaffen es
am Ende doch der THW Kiel, die SG Flens-
burg-Handewitt oder die Rhein-Neckar Lö-
wen? Wer auch immer den hochspannenden
Titelkampf der Handball-Bundesliga für sich
entscheidet: Alfred Gislason wird mit großer
Freude dabei zuschauen.
„Es ist ein Vierkampf oder Fünfkampf.
Das ist sehr interessant zu sehen und wirk-
lich schön für die Liga und für mich, dass vie-
le Nationalspieler dabei sind“,sagte der Bun-
destrainer vor einem wegweisenden Wo-
chenende. Am Sonntag (14 Uhr) tritt Tabel-
lenführer Berlin zum Spitzenspiel bei Titel-
verteidiger Magdeburg an. „Dieses Spiel“,
weiß Gislason, „wird ganz wichtig.“
Schließlich stehen die Magdeburger nach
der überraschenden Niederlage im Ost-Der-
by in Leipzig unter Zugzwang. Da kamen die
guten Nachrichten auf internationaler Ebe-
ne gerade recht: Dank der Schützenhilfe aus
Paris löste die Mannschaft von Trainer Ben-
net Wiegert am Mittwochabend auf dem So-
fa vorzeitig das Ticket für das Champions-
League-Viertelfinale.
Ein Triumph gegen die Berliner (37:5
Punkte), die im Jahr 2023 wettbewerbsüber-
greifend nur Siege feierten, ist für die Mag-
deburger Mission Titelverteidigung essen-
Das Hinspiel in Berlin gewannen Gisli Thor-
geir Kristjansson (li.) und der SC Magdeburg
mit einem Tor Vorsprung. Foto: imago/Huebner
ziell. Sechs Pluspunkte liegen bereits zwi-
schen den beiden Konkurrenten, allerdings
hat der SCM (31:7) noch zwei Spiele in der
Hinterhand. Der Berliner Weltmeister Mat-
hias Gidsel bezeichnete die Begegnung da-
her bereits als „entscheidendes Meister-
schaftsspiel“ – gleichwohl nach der Partie
des 22. Spieltags zwölf weitere folgen.
Es kann in der Tat noch viel passieren.
Zwischen Berlin und Magdeburg rangieren
mit Kiel und den Rhein-Neckar Löwen zwei
weitere Meisteranwärter – und die Flensbur-
ger sind auch noch nicht abgeschrieben. Die
Top 5 trennen nur fünf Minuspunkte. Ner-
venkitzel scheint garantiert: Denn die „Big
Five“ treffen im Saisonendspurt schließlich
jeweils noch aufeinander.
Die Liga verfolgt das enge Titelrennen
mit Zufriedenheit. „ Es tut uns gut, dass wir
so viele Spitzenteams haben“, sagte HBL-
Geschäftsführer Frank Bohmann. sid
PLANICA. Katharina Hennig floh nach der
Siegerehrung vor der Sektdusche, Pia Fink
verlangte „Pizza und Wein“ – und Peter
Schlickenrieder war einfach nur stolz. „WM-
Silber glänzt wie Gold“, sagte der Skilang-
lauf-Bundestrainer nach Platz zwei seiner
Frauen-Staffel in Planica, der das so ersehn-
te Ende eine zwölfjährigen Durststrecke
markierte.„Das heute war ein ganz entschei-
dender Meilenstein“, so Schlickenrieder.
Laura Gimmler, Hennig, Fink und
Schlussläuferin Victoria Carl mussten sich
nach einem beherzten Rennen über 4x5 Ki-
lometer einzig den Titelverteidigerinnen aus
Norwegen geschlagen geben. Vor allem aber
bestätigte das DSV-Quartett die Silberme-
daille von Olympia 2022 und zementierte
den Platz in der Weltspitze. „Das einmal zu
schaffen ist eine Sache – das zu bestätigen
eine andere“, sagte die stolze Hennig.
Zwölf Jahre lang hatte der deutsche Ski-
langlauf auf eine WM-Medaille warten müs-
sen, nun platzte der Knoten. „Das ist der
Lohn für die ganze Arbeit,den ganzen Stress,
den ganzen Aufwand“, sagte Schlickenrie-
der: „Fast jedes Mädel hat jetzt eine Medail-
le. Und die anderen, die noch keine haben,
werden die nächsten Jahre zuschlagen.“
In Peking hatten noch Katherine Sauer-
brey und Sofie Krehl zum Silber-Team ge-
hört, nun brachte Schlickenrieder Gimmler
Ausgelassener Jubel bei den deutschen
Frauen nach Platz zwei Foto: dpa/Daniel Karmann
und Fink – und erntete wieder Silber. Vor al-
lem Fink, die auf dem dritten Teilstück die
schwedische WM-Zweite Frida Karlsson ste-
hen ließ,überragte.„Ich kann es noch immer
nicht so ganz glauben“, sagte die 27-Jährige.
Mit schwarz-rot-goldenen Bändern im
Haar war das deutsche Team ins Rennen ge-
gangen, hielt sich zunächst in einer vierköp-
figen Spitzengruppe, ehe Fink die Konkur-
renz abhängte – nur Norwegen war zu stark.
„Mich hat sehr motiviert,dass die anderen so
stark gelaufen sind“, sagte Carl, die Silber ins
Ziel brachte und dort bereits von ihren ju-
belnden Kolleginnen empfangen wurde.
Eine deutsche Frauen-Staffel war sogar
letztmals 2009 auf das WM-Podest gelaufen.
„Ich freue mich riesig, weil hier etwas zu-
sammenwächst“, sagte Schlickenrieder. Sil-
ber bedeutete die elfte deutsche Medaille in
Slowenien, damit stellte der DSV den WM-
Rekord aus dem Jahr 2017 ein. sid
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023 Sport
Fahrer und Teams
Nummer des Fahrers

Red Bull Ferrari Mercedes Alpine McLaren

Max Sergio Charles Carlos Lewis George Esteban Pierre Lando Oscar
1 Verstappen (NED) 11 Pérez (MEX) 16 Leclerc (MON) 55 Sainz Jr. (ESP) 44 Hamilton (GBR) 63 Russell (GBR) 31 Ocon (FRA) 10 Gasly (FRA) 4 Norris (GBR) 81 Piastri (AUS)

Grafik: AFP, Zapletal

23
Rennen sind es in diesem Jahr insgesamt, ein neuer Rekord (2022
waren es 22). Dreimal wird nun in den USA gefahren, der neue
Glamour-Grand-Prix auf dem Strip in Las Vegas (18. November) soll
15
Millimeter wurden unter anderem die Außenkanten
796
Kilogramm beträgt das Maximalgewicht
das Aushängeschild der Rennserie werden. Neu dabei im Vergleich der Autos ohne Kraftstoff, bisher
zu 2022 ist zudem Katar, Frankreich fiel aus dem Kalender. der Wagenunterböden erhöht, damit die gestaute
waren es 798. Viele Teams verzichten
Luft besser abgeführt wird – das Porpoising
daher auf lackierte Flächen.
(Hoppeln der Autos) bei hoher Geschwindigkeit
Am auffälligsten ist die blanke
soll damit endgültig Geschichte sein.
Kohlefaserhaut bei Mercedes – mit
den nun schwarzen Silberpfeilen.

Der Siegeshungrige
Am Sonntag startet die Formel 1 mit dem Großen Preis von Bahrain
in die Saison 2023. Vor allem Ferrari und Mercedes wollen in der Wüste
die Jagd auf den Red-Bull-Piloten Max Verstappen eröffnen. Doch der
6
Sprintrennen über 100 Kilometer
gibt es fortan zusätzlich statt wie
25-jährige Doppelweltmeister ist gewappnet – die zehn Kilogramm, bisher drei – in Baku, Spielberg,
Spa-Francorchamps, Doha,
die der zwischenzeitlich zugelegt hatte, sind wieder abgespeckt. Austin und São Paulo.

Von Elmar Brümmer er sich äußerlich gelassen gibt,die Kontro- schenkte sich Zeitfahrten mit leeren was die WM-Titel angeht, dass wäre der gilt das Gesetz der Seriensieger. Bei den
versen sitzen vielleicht doch tiefer als ge- Tanks und superweichen Reifen und nahm endgültige Sprung in die richtige Cham- Rennställen ist es kaum anders, Red Bull
SAKHIR. Die Wüsteninsel Bahrain hat dacht. Er braucht einen Triumph nach den am Finale der Probefahrten gar nicht mehr pions League, den Kreis der Sennas, Ste- will Mercedes dauerhaft ablösen und an
schon am Dienstag einen klimatischen britischen Regeln, fair und ehrlich. teil. Dank seiner mittlerweile kontrollier- warts, Laudas, Brabhams und Piquets. die Vettel-Ära anschließen.
Vorgeschmack auf den Start der neuen Die Jagdsaison ist eröffnet, aber der Ti- ten Aggressivität und seinen Fähigkeiten Überhaupt hat es nur vier Piloten gegeben, Lob und Tadel blendet Verstappen aus,
Formel-1-Saison bekommen: Mit 127,8 telverteidiger hat schon in den ersten als Gummiflüsterer fährt er an besonders die dreimal in Folge Weltmeister wurden, auch in seiner neunten Saison in der Kö-
km/h stellte der Sturm über dem Arabi- sechs Wochen des Jahres sein persönliches guten Tagen längst wie Erzrivale Lewis und von denen haben alle insgesamt noch nigsklasse bleibt er ein gelernter Tunnel-
schen Golf eine Rekordmarke auf.Auch die Ziel erreicht. Die zehn Kilo Gewicht, die er Hamilton: wie vom anderen Stern. mindestens einmal mehr abgeräumt: blicker. Seine Auftritte in der Netflix-Er-
Rennställe haben reichlich Tempo auf- zwischen Saisonende und Weihnachten Der Niederländer wirkt entspannt, fast Alain Prost, Sebastian Vettel und Lewis folgsserie „Drive to survive“ blieben daher
genommen, neun von zehn Teams waren zugelegt hat,sind wieder runter.Kummer- gelassen – und in dieser Ruhe liegt seine Hamilton (vier WM-Siege hinter einan- eher nichtssagend, und seinen Persön-
bei den Testfahrten schon deutlich speck kann das nicht gewesen sein, eher Superkraft. Drei ist eine magische Zahl, der) und Michael Schumacher (fünf). Es lichkeitswandel weiß er geschickt zu ver-
schneller als im letzten Jahr, Titelverteidi- Zeichen für den großen Genuss. Als die stecken. Tatsächlich ist nach seinem ers-
ger Red Bull Racing um fast Marketingleute der Formel ten Titel 2021 seine Grundeinstellung
Saisonauftakt mit dem Großen Preis von Bahrain
anderthalb Sekunden auf „Es ist wichtig, 1 alle Rennfahrer wie Kin- eine andere geworden. Aller Druck auf ihn
die eigene Bestzeit. Wenn entspannt zu bleiben der bei der Einschulung mit ist weg, er projiziert ihn umso mehr auf die
sich das beim Großen Preis einer Schiefertafel porträ- Bahrain International Circuit, Sakhir 1 Bahrain Endstände der anderen. Alles, was nach dem ersten Titel
und nicht so viel an 5. März 2023, 16.00 Uhr 2 Saudi-Arabien Saison 2022
von Bahrain am Sonntag (16 tiert haben, hatte Verstap- für ihn noch kommen sollte, sei doch nur
Uhr) bestätigt, dann könnte
den Motorsport zu pen sein Lieblingsessen 3 Australien ein Bonus. Aber da ist er ganz CEO seines
Fahrer
es erneut zu einem Allein- denken.“ drauf gekritzelt: Tomaten- 4 Aserbaidschan
eigenen Imperiums: Es geht doch immer
5 Miami 1. Max Verstappen, 454
gang von Max Verstappen Max Verstappen, suppe und Carpaccio, dazu NED, Red Bull weiter um Wachstum und damit um Wert-
Formel-1-Rennfahrer und 6 Emilia-Romagna
kommen. den Wunsch: „Dieses Jahr 2. Charles Leclerc, 308
steigerung. 454 WM-Punkte zuletzt, auch
Weltmeister 2021 und 2022 7 Monaco
Der siegende Holländer werde ich mehr gesunde MON, Ferrari das ein Rekord. „Manchmal ist es einfach
8 Spanien
selbst aber hätte viel lieber Dinge essen.“ Aber erst mal 3. Sergio Perez, 305 schön, ein dominantes Auto zu haben“,
9 Kanada
einen Dreikampf mit Ferrari und Merce- muss der Siegeshunger gestillt werden. MEX, Red Bull bemerkt er mit einem Lächeln, „die Emo-
10 Österreich
des. Das hat weniger mit drohender Lan- Was das angeht, bleibt der 25-Jährige 11 Großbritannien 4. George Russell, 275 tionen beim zweiten Titel waren andere.“
geweile zu tun, für ihn war auch die Re- unersättlich. 12 Ungarn GBR, Mercedes Gefolgt von einer Drohung: „Wir haben
kordsiegesserie von 15 Einzelerfolgen im So wirklich kommt es bei der Nummer 13 Belgien 5. Carlos Sainz, 246 Fortschritte in allen Bereichen gemacht.“
letzten Rennjahr spannend genug. Viel- eins auch nicht darauf an, was die Waage 14 Niederlande ESP, Ferrari Auf der Jagd nach dem Titelhattrick
Start
mehr geht es dem Weltmeister darum, zeigt. Der im Vorjahr übergewichtige Red- 15 Italien will der Gejagte den Seelenfrieden (nicht
dass er mit einem auf Augenhöhe erziel- Bull-Rennwagen wurde schon im Lauf der Streckeninfos Grafik: Biwer
16 Singapur Konstrukteure die Kilos!) aus der Winterpause mitneh-
ten Hattrick die letzten Zweifel aus dem Saison auf Idealgewicht getrimmt, und al- Erster Grand Prix: 2004 IRAN 17 Japan men: „Ich bleibe dabei, dass wir uns lieber
1. Red Bull 759
Weg räumen kann, ein sportlich unum- les, was das Dauersiegerauto an guten Ge- 18 Katar auf uns selbst konzentrieren, als links und
Rundenlänge: 5,41 km BAHRAIN 2. Ferrari 554
strittener Champion zu sein. Wir erinnern nen hat, konnten die Konstrukteurswelt- 19 USA rechts zu schauen, was die Gegner ma-
uns: den ersten WM-Sieg schaffte er beim meister mit ins zweite Jahr des neuen Re- Rundenzahl: 57 KATAR 3. Mercedes 515 chen. Das hat sich für mich bewährt.“ Und
20 Mexiko
Skandalfinale von Abu Dhabi, und sein glements nehmen. Außerdem wurde alles Renndistanz: 308,2 km Sakhir Persischer 21 Brasilien 4. Alpine 173 noch eins: „Es ist wichtig, entspannt zu
souveräner Vorjahreserfolg wurde von der tiefgelegt,mit Ausnahme der Hoffnungen. Golf 5. McLaren 159 bleiben und nicht so viel an den Motor-
Rundenrekord: SAUDI- 22 Las Vegas
Affäre um das Brechen des Budgetdeckels Bei den Testfahrten vergangene Woche Pedro de la Rosa (2005) ARABIEN 23 Abu Dhabi sport zu denken.“ Mit einer Eins auf dem
durch sein Team überschattet. Auch wenn spielte Verstappen mit den Gegnern, Quelle: F1.com Auto ist das natürlich am einfachsten.

Die 23 Formel-1-Rennen im Jahr 2023

5. März (16 Uhr) in Sakhir 21. Mai (15 Uhr) in Imola 9. Juli (16 Uhr) in Silverstone 17. September (14 Uhr) in Singapur 5. November (18 Uhr) in São Paulo
Großer Preis von Bahrain Großer Preis der Emilia Romagna Großer Preis von Großbritannien Großer Preis von Singapur Großer Preis von São Paulo

19. März (18 Uhr) in Dschidda 28. Mai (15 Uhr) in Monte Carlo 23. Juli (15 Uhr) in Budapest 24. September (7 Uhr) in Suzuka 18. November (7 Uhr) in Las Vegas
Großer Preis von Saudi-Arabien Großer Preis von Monaco Großer Preis von Ungarn Großer Preis von Japan Großer Preis von Las Vegas

2. April (7 Uhr) in Melbourne 4. Juni (15 Uhr) in Barcelona 30. Juli (15 Uhr) in Spa-Francorchamps 8. Oktober (16 Uhr) in Lusail 26. November (14 Uhr) in Abu Dhabi
Großer Preis von Australien Großer Preis von Spanien Großer Preis von Belgien Großer Preis von Katar Großer Preis von Abu Dhabi

30. April (13 Uhr) in Baku 18. Juni (20 Uhr) in Montreal 27. August (15 Uhr) in Zandvoort 22. Oktober (21 Uhr) in Austin
Großer Preis von Aserbaidschan Großer Preis von Kanada Großer Preis der Niederlande Großer Preis der USA

7. Mai (21.30 Uhr) in Miami 2. Juli (15 Uhr) in Spielberg 3. September (15 Uhr) in Monza 29. Oktober (21 Uhr) in Mexiko-Stadt
Großer Preis von Miami Großer Preis von Österreich Großer Preis von Italien Großer Preis von Mexiko

Foto: imago/Hoch Zwei Illustration/Montage: Sebastian Ruckaberle

Fahrer und Teams

Nummer des Fahrers

Alfa Romeo Aston Martin Haas AlphaTauri Williams

Valtteri Zhou Fernando Lance Kevin Nico Yuki Nyck Alexander Logan
77 Bottas (FIN) 24 Guanyu (CHN) 14 Alonso (ESP) 18 Stroll (CAN) 20 Magnussen (DEN) 27 Hülkenberg (GER) 22 Tsunoda (JPN) 21 De Vries (NED) 23 Albon (THA) 2 Sargeant (USA)

HAAS
TOOLING.COM

Grafik: AFP, Zapletal Quelle: formula1.com

D4 Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, RMS1
Vujovic überragt, TVB holt einen Punkt im Derby
Handball, 1. Bundesliga, Männer: TVB Stuttgart – FA Göppingen 24:24 (13:14) / Patrick Zieker trifft zum Ausgleich, der TVB-Keeper hält 48 Prozent der Würfe
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
THOMAS WAGNER
5829 Zuschauer in der Stuttgarter Porsche-
Arena sind am Donnerstagabend bestens
unterhalten worden. Im nicht immer hoch-
klassigen, aber spannenden und von starken
Defensivreihen geprägten Derby der ersten
Handball-Bundesliga teilten sich der TVB
Stuttgart und FA Göppingen beim 24:24
(13:14) die Punkte. Einer der Garanten des
Bittenfelder Teilerfolgs war der überragen-
de TVB-Keeper Miljan Vujovic. Am Ende
war’s ein gerechtes Resultat.
Der TVB Stuttgart bleibt in dieser Saison
gegen FA Göppingen ungeschlagen. Nach-
dem Patrick Zieker beim 25:24-Hinspieler-
folg des TVB in der EWS-Arena für den Sieg-
treffer gesorgt hatte, traf der Bittenfelder
Kapitän im Rückspiel 26 Sekunden vor dem
Ende – mit ein bisschen Glück – zum 24:24-
Endstand.
Mann des Spiel indes war einer, der nor-
malerweise im Schatten von Silvio Heine-
vetter steht: Der Keeper Miljan Vujovic
zeigte, wie schon zuletzt beim 26:25-Sieg
beim Bergischen HC, eine starke Leistung.
Die Fangquote von 48 Prozent überraschte
auch den Slowenen. „Tatsächlich 15 Para-
den?“ fragte der 22-Jährige direkt nach dem
Schlusspfiff den Sky-Reporter und grinste.
„Stark.“
Eine Handball-Gala war nicht zu erwar-
ten gewesen in diesem prestigeträchtigen
Derby der räumlichen und tabellarischen
Nachbarn. Einsatz war angesagt, schließlich
stecken beide Teams mitten im Abstiegs-
kampf. Die Göppinger hatten zunächst
leichte Vorteile – auch im Tor. Marin Sego
brachte öfter ein Körperteil an den Ball als
der angeschlagen ins Spiel gegangene Silvio
Heinevetter. Als der beim 5:6-Rückstand
(10.) die erste spektakuläre Parade gezeigt
hatte, ließ er Vujovic den Vortritt. Es war
eine gute Entscheidung an diesem Tag, wie
sich herausstellen sollte.
Der TVB hatte zu Beginn Probleme in der
Defensive, agierte vor allem gegen den star-
ken Göppinger Halblinken Josip Sarac zu
passiv. So rannte das Heimteam stets einem
knappen Rückstand hinterher – und es
agierte in der einen oder anderen Aktion
unglücklich. So unterlief dem TVB in dop-
pelter Überzahl ein Fehlpass. Die Szene
nach dem 9:11-Rückstand (18.) entschädig-
te jedoch für Unzulänglichkeiten: Wie
schon in Wuppertal, so fand Vujovic’ langer
Pass am anderen Ende des Spielfeldes den
Hohenacker-Neustadt empfängt den Ersten
Handball-BW-Oberligen: SV-Frauen spielen gegen souveränen TuS Schutterwald / TVB II im Rems-Derby gegen Schwäbisch Gmünd
(pm/twa). Vor einer schweren Prüfung ste-
hen die BW-Oberliga-Handballerinnen der
SV Hohenacker-Neustadt: Am Sonntag gas-
tiert der souveräne Tabellenführer TuS
Schutterwald. Die Männer des TV Bittenfeld
II müssen ihre Tabellenführung im Derby
gegen den TSV Schwäbisch Gmünd verteidi-
gen, der VfL Waiblingen muss zum Achten
SG H2Ku Herrenberg.
Männer. TV Bittenfeld II (1. Platz,
34:12 Punkte) – TSV Schwäbisch Gmünd
(7. Platz, 27:17 Punkte/Samstag, 19.30
Uhr). Nach dem 34:30-Sieg in Konstanz
steht für den Spitzenreiter das Rems-Derby
gegen den TSB Schwäbisch Gmünd auf dem
Programm. Beim 32:28-Hinspielsieg hatte
Handball
Männer
3. Liga Gruppe G
SG Leutershausen - HG Oftersheim/Schwetzingen,
TuS Fürstenfeldbruck - SG Köndringen-Teningen,
TSV Neuhausen/Filder 1898 - SV Salamander Korn-
westheim (Sa 19.30), Rhein-Neckar Löwen II - TSB
Heilbronn-Horkheim, HC Oppenweiler/Backnang -
TV Willstätt, TVS 1907 Baden-Baden - SG Pforzheim/
Eutingen, VfL Pfullingen - HBW Balingen-Weilstet-
ten II (Sa 20).
Baden-Württemberg-Oberliga
TV Bittenfeld II - TSB Schw. Gmünd (Sa 19.30), TSV
Blaustein - TVG Großsachs, TSV Heiningen - TV
Knielingen, TSV Weinsberg - HC Neuenbürg, HSG
Konstanz II - TGS Pforzheim, TuS Steißlingen - TV
Plochingen, TuS Altenheim - TV Weilstetten (Sa 20),
H2Ku Herrenb. - VfL Waiblingen (So 17), TSG Söflin-
gen - TSV Wolfschlugen (So 17.30).
Württemberg-Liga
HSG Albstadt - SKV Oberstenfeld (Sa 19), SV Fell-
bach - SV Leonb/Elt, Neuhausen/E. - Langenau/
Elch., TSV Zizishausen - TSV Schmiden (Sa 20), SF
Schwaikheim - TV Oeffingen (Sa 20.30), HSG Ostfil-
dern - SG SchoBott So., TSV Deizisau - SG Lauter-
stein (So 17).
Verbandsliga, Staffel 1
VfL Pfullingen II - HSG BB/Sifi (Sa 17), TSV Alten-
steig - HCOB Opp/BK II (Sa 19.30), TSF Ditzingen -
SU Neckarsulm (Sa 19.45), SG Weinstadt - HSG
Schönbuch (Sa 20). HSG Frid/Mühl - TV 1895 Flein
(Sa 20.15).
Verbandsliga, Staffel 2
Unterensingen - TSV Alf/Lorch (Sa 19.30), SG Lau-
terstein II - TV Reichenbach, HV RW Laupheim - TSV
Köngen (Sa 20), SG He-Li - TV Steinheim/A., TEAM
Esslingen - HSG WinzWiDonz (Sa 20.15), TSV Den-
Miljan Vujovic hatte maßgeblichen Anteil am Punktgewinn des TVB Stuttgart. Hier pariert der Keeper einen Siebenmeter des Göppinger Linksaußens Mar-
cel Schiller.
Linksaußen Daniel Fernandez. Der vollen-
detet zum 10:11. Der TVB blieb jedoch nicht
frei von leichten Fehlern. Besonders ärger-
lich war die Phase nach dem 11:12. Binnen
drei Minuten leistete er sich drei technische
Fehler und einen Fehlwurf. Dass er zur Pau-
se lediglich mit 13:14 im Hintertreffen war,
lag vornehmlich am starken Vujovic.
Mutig kehrten die Stuttgarter aus der
Kabine zurück. Fynn Nicolaus sorgte aus
dem Rückraum mit dem 15:14 für die erste
Führung im Spiel, Fernandez per Siebenme-
ter für die zweite (17:16/39.). Es entwickelte
sich nun ein ausgeglichenes Derby, in dem
beide Angriffsreihen große Probleme im
der TVB II vor allen in den ersten 30 Minu-
ten Probleme. Auch in der vergangenen Sai-
son taten sich die Bittenfelder schwer gegen
Gmünd, auf die leichte Schulter nehmen
dürfen sie den Gegner also nicht.
Im Vergleich zum vergangenen Wochen-
ende muss der TVB II sowohl im Angriff als
auch in der Abwehr wieder konsequenter
spielen und einen kühlen Kopf bewahren.
Männer. SG H2Ku Herrenberg (8.
Platz, 26:18 Punkte) – VfL Waiblingen
(4. Platz, 33:13 Punkte). Nach dem 35:33-
Sieg gegen den TSV Blaustein muss der VfL
nun zum Tabellenachten Herrenberg. Der
erwartet das Team von Trainer Tim Baum-
gart mit 8:2 Punkten aus den jüngsten fünf
Sporttermine
kendorf - VfL Kirchheim (So 17.15).
Landesliga, Staffel 1
TSF Ditzingen II - Bottwar SG (Sa 17.45), HB Lud-
wigsburg - Spvgg Renningen (Sa 18), TSV Asperg -
TSV Bönnigheim (Sa 19.15), SG Degmarn/Oedh. - TV
Bittenfeld III (So 17).
Landesliga, Staffel 2
SG Weinstadt II - EK Bernhausen (S 15.50), Jahn
Göppingen - HSG Ob. Neckar (Sa 20), HSG Owen-
Lenn - TSV Bartenbach (So 17).
Bezirksliga
SG Schorndorf - SV Remshalden II (Sa 20), HC Win-
nenden - Hbi Weilimd./Feuerb., SV Hohen-Neu - TV
Oeffingen II, MTV Stuttgart - TSF Welzheim (So 17).
Bezirksklasse
HC Winnenden II - HSG Ob. Neckar II (Sa 18), MTV
Stuttgart II - SF Schwaikheim II (Sa 18.15), HSG
Winterb./Weiler - VfL Waiblingen III (Sa 19), SV Ho-
hen-Neu II - Hbi Weilimd./Feuerb. II (So 11), SV
Remshalden III - HSG Cannst./Münster (So 15), SG
Schorndorf II - TSV Alf/Lorch II (So 17).
Kreisliga A
SV Stg.Kickers - HC Winnenden III (Sa 12), HSG
Gab-Gais - TV Oeffingen III (Sa 16.30), SG Heuma-
den-Sill. - SV Remshalden IV (Sa 19.45), Urbach/Plü-
derh. - TV Stetten (Sa 20.30), SG Weinstadt III - TV
Bittenfeld IV (So 19).
Kreisliga B
HSG Cannst./Münster II - SF Schwaikheim III (Sa
16), MTV Stuttgart III - TSF Welzheim II (So 15).
Kreisliga C
SV Fellbach III - TV Obertürkh. II (So 18), SV Hohen-
Neu III - EK Stuttgart II (So 18.50).
Kreisliga D
Urbach/Plüderh. - HSG Ob. Neckar III (So 12), MTV
Rems-Murr-Sport
Positionsangriff hatten. Weil der Rückzug
auf beiden Seiten sehr gut war, mutierte das
Geschehen zu einer zähen Angelegenheit.
Zehn Minuten vor dem Ende holten sich die
Gäste beim 21:19 die erste Zwei-Tore-Füh-
rung nach langer Zeit. Zieker glich beim
22:22 (54.) wieder aus, Marino Maric zum
23:23.
Schließlich schien ausgerechnet der Ex-
Bittenfelder David Schmidt zum Göppinger
Matchwinner zu werden: Mit dem finalen
Wurf bei angezeigtem Zeitspiel traf er zur
24:23-Führung der Gäste. Um ein Haar hätte
der gute Gästekeeper Daniel Rebmann Zie-
kers Wurf 26 Sekunden vor dem Ende
Partien. Der VfL ist also gewarnt, anderer-
seits setzte er sich im Hinspiel klar mit
39:30 durch. Baumgart hofft, dass sich die
Verletzten- und Krankenliste bis zum
Wochenende weiter lichten wird.
Frauen. SV Hohenacker-Neustadt (9.
Platz, 14:20 Punkt) – TuS Schutterwald
(1. Platz, 28:4 Punkte/Sonntag, 15 Uhr).
Nach dem langersehnten 24:22-Sieg im
direkten Duell gegen den TSV Rintheim,
zuvor war die SV vier Spiele punktlos gewe-
sen, nun kommt der Tabellenführer aus
Schutterwald in die Gemeindehalle. Das
Hinspiel gestaltete die SV lediglich in der
ersten Halbzeit (11:14) offen, verlor dann
aber in der zweiten Halbzeit komplett den
Stuttgart IV - TSV Haubersbronn (So 13), KSG Ger-
lingen - TV Stetten II (So 17).
Frauen
Baden-Württemberg-Oberliga
TSV Heiningen - H2Ku Herrenb. II (Sa 17.45), HSG
Frid/Mühl - SG Kapp/Stein II (Sa 17.45), HSG Stroh-
gäu - SG Heidelsh./Helmsh. (Sa 18), HSG Stgt/Metz II
- TSV Rintheim (Sa 20), SV Hohen-Neu - TuS Schutt-
erwald (So 15), TG Nürtingen II - TV Möglingen (So
17).
Württemberg-Liga
TG Biberach - SV Remshalden (Sa 17.30), SF
Schwaikheim - TV Reichenbach (sa 18.20), TV Weils-
tetten - HC Schm/Oeff (Sa 20), SU Neckarsulm II -
VfL Waiblingen II (So 17).
Verbandsliga, Staffel 1
SG Weinstadt - SV Leonb/Elt (Sa 17.55), SG Schorn-
dorf - HSG Heilbronn (Sa 18), SV Kornwesth. - HSG
Hohenlohe (Sa 19), BBM Bietigheim II - HSG BB/Sifi
(Sa 20).
Landesliga, Staffel 1
HSG Strohgäu II - TSV Bönnigheim II (Sa 20), SG
Degmarn/Oedh. - SG Heuchelberg (So 15), SG Scho-
Bott II - Bottwar SG (So 15.45).
Landesliga, Staffel 2
TSV Zizishausen - WSG Alfdorf/Lorch/W. (Sa 14), SV
Fellbach - HSG Cannst./Münster (sa 17.45), HSG
Stgt/Metz III - Hbi Weilimd./Feuerb., Uhingen-Holz-
hausen - TV Reichenbach II (Sa 18.10).
Bezirksliga
HC Winnenden - SV Remshalden II (Sa 20), MTV
Stuttgart - HSV Stam/Zuff (Sa 20.15), SV Hohen-Neu
II - TV Obertürkheim (So 13), SG Schorndorf II - HSG
Ob. Neckar (So 15), HC Schm/Oeff II - SG Weinstadt
II (So 17).
Bezirksklasse
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Tabelle und Spiele
1. Füchse Berlin 21 673:575 37:5
2. Rhein-Neckar Löwen 22 744:631 37:7
3. THW Kiel 20 644:544 34:6
4. SC Magdeburg 19 614:544 31:7
5. SG Flensburg-Handewitt 20 614:519 30:10
6. TSV Hannover-Burgdorf 20 570:563 23:17
7. HSV Hamburg 20 592:564 21:19
8. SC DHfK Leipzig 20 564:577 20:20
9. VfL Gummersbach 21 610:607 20:22
10. Bergischer HC 21 561:588 20:22
11. MT Melsungen 22 592:604 20:24
12. HC Erlangen 20 605:604 19:21
13. TBV Lemgo 21 595:623 16:26
14. FA Göppingen 22 597:636 13:31
15. TVB Stuttgart 22 573:656 13:31
16. HSG Wetzlar 22 568:635 9:35
17. GWD Minden 20 533:626 6:34
18. ASV Hamm-Westfalen 21 535:669 5:37
Die Spiele vom Donnerstag:
Rhein-Neckar Löwen – HSG Wetzlar 34:24
TVB Stuttgart – FA Göppingen 24:24
Bergischer HC – GWD Minden 34:32
VfL Gummersbach – MT Melsungen 31:24
Die Spiele am Sonntag:
SC Magdeburg – Füchse Berlin (14)
THW Kiel – SC DHfK Leipzig (16.05)
SG Flensburg-Handewitt – HSV Hamburg (16.05)
TSV Hannover-Burgdorf – ASV Hamm-Westfalen (16.05)
HC Erlangen – TBV Lemgo (16.05)
Stimmen zum Spiel
Markus Baur, Trainer von FA Göppingen: „Zwi-
Foto: Steinemann schendurch hat’s bei beiden Mannschaften so aus-
gesehen, als ob sie nicht könnten oder als ob zu
viel Druck da gewesen ist. Auf jeden Fall war’s ein
pariert, der Ball kullerte zum 24:24 über die spannendes Spiel und ein richtiger Fight. Ich gra-
Linie. Quasi mit dem Schlusspfiff scheiterte tuliere uns beiden zu einem Punkt, Michael. Ich
der Göppinger Kreisläufer Kresimir Kozina. denke, das geht in Ordnung so. Wir hatten eine
Die Bittenfelder Fans und die Mann- recht hohe Anzahl von einfachen Fehlern. Es war
schaft feierten den schwer erkämpften alles ein bisschen mühselig. Zwischendurch dach-
Punkt – und sie durften sich nach dem te ich, wir sind mausetot.“
Schlusspfiff gleich noch mal freuen: Die Michael Schweikardt, Trainer des TVB Stutt-
Abstiegskonkurrenten Wetzlar und Minden gart: „Natürlich war das handballerisch nicht im-
blieben am Donnerstag ohne Punkte. mer auf dem höchsten Niveau. Wir sind nicht so
TVB Stuttgart: Heinevetter, Vujovic; Häfner (2), Ser- ins Tempospiel gekommen, wie wir das wollten.
rano (2/1), Fernandez (6/4), Hanusz, Lönn (5), Bacani, Miljan Vujovic hat wieder das Ruder herumgeris-
Röthlisberger, Nicolaus (3), Forstbauer (1), Laube,
Zieker (2), Müller (2), Maric (1), Sliskovic. sen. Wir hatten eine Zeitstrafe, der Gegner sieben.
FA Göppingen: Sego, Rebmann; Neudeck, Kneule (1), Mit so viel Überzahl wünsche ich mir ein besseres
Lindenchrone (2), Heymann, Sarac (6), Ellebaek (3), Resultat. Ich bin trotzdem stolz auf meine Mann-
Blagotinsek (1), Schiller (4/2), Goller, Gulliksen (2),
Hermann, Kozina, Malus (1), Schmidt (4). schaft, die ihr Herz auf dem Platz gelassen hat.“
Harte Rennen für
Jannik Steimle
Durchwachsener Auftakt in Belgien
Faden und verlor deutlich mit 21:30.
Die Devise für das Rückspiel muss nun VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
sein, mit möglichst wenigen Fehlern im THOMAS WAGNER
Angriff, einem konzentrierten und druck-
vollen Spiel und einer aggressiven Abwehr Radsport. Drei Rennen hat der Schorn-
wie in den zweiten 30 Minuten in Rintheim dorfer Radprofi Jannik Steimle vom Team
den Tabellenführer so lange wie möglich zu Soudal Quick-Step zum Auftakt der Früh-
ärgern. Vielleicht ist dann etwas drin für jahrsklassiker-Reihe in Belgien absol-
den Außenseiter. Wichtig wird sein, die viert. Es lief nicht so, wie er es sich erhofft
Konzentration über die kompletten 60 hatte. „Natürlich wäre ich gerne anders in
Minuten hochzuhalten. die Saison gestartet“, sagt der 26-Jährige.
Die Langzeitverletzten Nina Förster und „Andererseits sind das keine Micky-
Denise Kindsvater fehlen, krankheitsbe- Maus-Rennen.“ Alle gingen über fünf
dingt steht der Einsatz von Aylin Kindsvater Stunden, das Fahrerfeld sei stark gewe-
infrage. Ansonsten ist der Kader vollstän- sen.
dig. Beim Omloop Het Nieuwsblad kam
Steimle auf Position 116 ins Ziel, 12:22
Minuten nach dem Sieger. „Meine Beine
waren überhaupt nicht gut, da blieb ich
weit hinter meinen Erwartungen zurück.“
Schon am nächsten Tag stand Kuurne-
HSG Winterb./Weiler II - VfL Waiblingen III (Sa 13),
Brüssel-Kuurne auf dem Programm. Das
Urbach/Plüderh. - TSV Rudersberg (Sa 18.30), Uhr:
HC Schm/Oeff III - WSG Alfdorf/Lorch/W. II (So 13),
Rennen sei „superschnell“ gewesen,
Hbi Weilimd./Feuerb. II - HSG Gab-Gais (So 14.30).
zudem habe die Windkante zu schaffen
gemacht. Er sei zu oft in der falschen
Kreisliga A Position gewesen und habe den Zug ver-
HSG Cannst./Münster - WSG Alfdorf/Lorch/W. (sa
18), SG Weinstadt III - TV Stetten (So 17), Urbach/ passt. „Wenn es am Tag zuvor nicht
Plüderh. II - SG Welz-Kais (So 18). gelaufen ist, wird’s schwer, sich am
Kreisliga B nächsten zu steigern.“ 20 Kilometer vor
SV Fellbach II - TV Obertürkh. II (So 16). Schluss wurden Steimle und etliche ande-
Männl. A-Jugend, Baden-Württemberg Oberliga 1 re Fahrer aus dem Rennen genommen.
TuS Schutterwald - TV Bittenfeld II (Sa 15.30), TV Nach einem Tag Pause folgte Le Sam-
Plochingen - TV Spaichingen (Sa 18), HABO Bottwar
- H2Ku Herrenb. (So 13), SG JHA Baden - SV Korn- yn. „Da lief’s schon deutlich besser“, sagt
westh. (So 15). Steimle. Es reichte mit 2:39 Minuten
Männl. A-Jugend, Baden-Württemberg Oberliga 2 Rückstand immerhin zum 69. Platz. Hart
JANO Filder - TSV Frbg-Zäh. (Sa 15), TSV Blaustein sei das Rennen dennoch gewesen. Durch
- TSV Denkendorf (Sa 17.45), Schmiden/Oeff. - TS
Durlach, Team Stuttgart - TSV Rintheim (So 15). einen Massensturz, in den auch vier
Quick-Step-Fahrer verwickelt waren, sei
Männl. A-Jugend, Württemberg-Liga, St.1
HSG Albstadt - SF Schwaikheim (Sa 14.40), TSV
er behindert worden. „Zum Glück bin ich
Weinsberg - Spvgg Mössingen (Sa 17.30), HC Winnen- aber auf dem Rad geblieben.“ Er habe
den - TSG Reutlingen (So 15). allerdings dadurch unnötig viele Löcher
Männl. B-Jugend, Baden-Württemberg Oberliga fahren müssen, „so was bezahlt man eben
TV Plochingen - SG PF/Eutingen (Sa 16), HG Ofter/ hinten raus“.
Schw - BBM Bietigheim (Sa 17.15), R-N Löwen - TV
Bittenfeld (Sa 17.30). Trotz der nicht zufriedenstellenden
Ergebnisse bleibt der Schorndorfer zuver-
Weibl. A-Jugend, Baden-Württemberg-Oberliga
TV Weingarten - TV Nellingen (Sa 13.45), SG Kapp/ sichtlich. „Ich hoffe, das Höhentrainings-
Stein - TSG Ketsch (So 12.15), TV Weingarten - HSG lager schlägt noch an. Außerdem ist’s mir
Stgt/Metz (So 15.45), FA Göppingen - SG Weinstadt
(So 18). lieber, ich bin jetzt nicht in Form und
dafür in zwei Wochen.“ Nach drei Tagen
Weibl. B-Jugend, Baden-Württemberg-Oberliga
SG Weinstadt - JSG Panth/Murg (Sa 13.50), SV Le- Pause stehen am Wochenende zwei wei-
onb/Elt - SG Weinstadt (So 12.30). tere – kleinere – Rennen in Belgien an.
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„Ich bin fußballerisch und menschlich gewachsen“
Fußball: Sascha Schmalz vom TSV Nellmersbach kickte für eine Saison in der ersten Liga auf den Färöer-Inseln / Am Sonntag trifft er auf den SC Korb
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
SARAH SCHWELLINGER
Es war seine Saison im Profifußball. Sta-
dien, Fans, jeden Tag die Woche Training.
Sascha Schmalz hat es für eine Saison auf
die Färöer-Inseln verschlagen. Im letzten
Punktspiel der Bezirksliga schoss der 22-
Jährige den TSV Nellmersbach mit zwei der
drei Tore zum Sieg gegen den SV Unter-
weissach.
Sascha Schmalz ist zurück. In seiner
Erinnerung bleibt diese eine Saison beim TB
Tvoroyri in der Betri Deildin, der ersten Liga
auf den Färöer-Inseln. Als er beginnt, an
diese Zeit zu denken, den Sommer, in dem
er die lange Reise mit Flugzeugen und der
Fähre auf sich nahm, um ein neues Kapitel
zu beginnen, denkt er automatisch auch an
seinen ersten Tag zurück. „Ich dachte
zuerst: Was mache ich denn hier?“ Die
Stadt: klein. Viel grüne, bergige Landschaft,
das Meer. Das Wetter: kein Bilderbuchsom-
mer, maximal 20 Grad, viel Wind. „Die Stadt
hat alles, was man zum Leben braucht“, sagt
der Waiblinger. Die nächste größere Stadt
ist nur eine Fahrt entfernt. Die Hauptstadt
Tórshavn ist mit der Fähre in anderthalb,
zwei Stunden zu erreichen. Für einen jun-
gen Mann um die 20 zuerst einmal ein klei-
ner Kulturschock.
Die Freizeit für
Inselerkundungen genutzt
Doch als er dann ins Haus einzog, zusam-
men mit drei weiteren Neuzugängen des TB
Tvoroyri war der Schock schnell vergessen.
„Ich bin menschlich reifer geworden“, sagt
er heute, wenn er auf die Zeit zurückblickt.
„Ich wusste schon vorher, dass es nicht
immer leicht werden würde. Ich war auf
mich allein gestellt.“ Wäsche waschen,
kochen, den Alltag meistern – für all das war
er nun selbst zuständig. Die Pausen von den
täglichen Trainingseinheiten, teilweise
auch zweimal pro Tag, dem Gang ins Fit-
nessstudio oder der Sauna nutzten die Färö-
er-Neulinge der Wohngemeinschaft für
Ausflüge an die schönsten Orte der Insel.
Und sie lernten die schönen Seiten der Färö-
er zu schätzen.
Fußball, das versichert er, habe einen
hohen Stellenwert auf den autonomen
Inseln, die zu Dänemark gehören. „Ähnlich
Backnang erwartet Kickers zum brisanten Auftaktspiel
Fußball: Die TSG startet nach der Winterpause gegen den nahezu unbezwingbaren Spitzenreiter aus Stuttgart / Breuningsweiler und Kaisersbach treffen sich zum Derby
(sas). Nach 90 Tagen Pflichtspielpause geht
es wieder los: Die Fußballteams, die auf Ver-
bandsebene spielen, starten nach der Win-
terpause in die verbleibenden Punktspiele
der Saison.
Oberliga. TSG Backnang (15. Platz, 21
Punkte) - SV Stuttgarter Kickers (1. Platz,
51 Punkte/Samstag, 14 Uhr). Nach einigem
Trubel und Hin und Her, ob das Spiel nun tat-
sächlich am Samstag stattfinden kann (wir
berichteten), kann es nun endlich losgehen.
Die Etzwiesenelf empfängt den Tabellenfüh-
rer, die großen Stuttgarter Kickers, und hat
für diesen Aufmarsch bereits einige Vorkeh-
rungen getroffen. Aufgrund des Fan-
Andrangs gelten besondere Sicherheitsvor-
schriften für die Partie. Nun muss nur noch
das Ergebnis stimmen.
1. CfR Pforzheim (3. Platz, 35 Punkte) -
SG Sonnenhof Großaspach (2. Platz, 44
Punkte/Freitag, 19 Uhr). Die SG ist zu Gast
beim Tabellendritten in Pforzheim. SG-Trai-
ner Evangelos Sbonias: „Die Jungs haben das
während der Wintervorbereitung hervorra-
gend gemacht und hatten von der Intensität
her wirklich auch schwierige Phasen und
Tage zu überstehen.“ Die SG will sofort da
sein, um dort weiterzumachen, wo sie aufge-
hört hat. „Wir müssen in Pforzheim von der
ersten Sekunde an voll fokussiert auf dem
Platz stehen und stellen uns auf große
Gegenwehr ein, da Pforzheim sicherlich alles
Fußball
Oberliga Baden-Württemberg:
1.CfR Pforzheim - SG Sonnenhof Großaspach, (Fr 19),
TSG Backnang - SV Stuttgarter Kickers (Sa 14).
Verbandsliga:
1. FC Normannia Gmünd - SV Fellbach (Sa 15).
Landesliga 1:
SV Breuningsweiler - SV Kaisersbach (Sa 13.30), FV
Löchgau - Türkspor Neckarsulm, VfB Neckarrems - TV
Oeffingen, VfR Heilbronn - TSV Ilshofen II (Sa 14),
SpVgg Satteldorf - TSV Obersontheim (Sa 16), SV All-
mersbach - NK Croatia Bietigheim, SV Germania Bietig-
heim - TSV Pfedelbach, SG Oppenweiler-Strümpfelbach
- Aramäer Heilbronn, TSV Crailsheim - TSV Heimerdin-
gen (So 15).
Bezirksliga:
SV Unterweissach - SV Remshalden, SPVGG Kleinaspach
- SG Weinstadt, TSV Rudersberg - TSV Sulzbach-Laufen
„Fußball spielt auf den Färöer-Inseln ebenso eine große Rolle wie in Deutschland“, so Sascha Schmalz
(von hinten).
wie bei uns.“ Das Stadion des TB Tvoroyri
umfasste etwa Plätze für 5000 Zuschauer.
Ganz ausverkauft sei es selten gewesen. Das
sei aber auch der Tatsache geschuldet, dass
der TB Tvoroyri als einziger Club der Liga
nicht auf der Hauptinsel liegt. Eine Aus-
wärtsfahrt war für die Mannschaft immer
mit einer Fährfahrt in die Hauptstadt ver-
bunden, von da an ging es dann mit dem Bus
weiter. Gespielt wurde überall auf Kunstra-
sen, Naturrasen sei bei der Witterung keine
Option.
„Bei Heimspielen haben wir uns auch
schon immer recht früh auf dem Gelände
getroffen“, so Schmalz. Bevor um 15 Uhr
angepfiffen wurde, gab es noch lockere Ein-
heiten, Dehnen, Yoga. Anschließend ein
gemeinsames Mittagessen und Zeit für sich.
„Wenn du dich dann umziehst und auf-
wärmst, steigen die Stimmung und die Auf-
regung.“ Die sei gerade bei seinem ersten
Spiel groß gewesen. „Du weißt, das Niveau
dafür tun wird, um punktetechnisch noch
mal an uns heranzurücken.“ Verzichten
muss Sbonias auf Elias Rahn (Muskelfaser-
riss). Ansonsten stehen alle Akteure zur Ver-
fügung. Zuletzt siegte das Pforzheimer Team
um das Trainer-Gespann Alexander Frey-
gang und Abdul Sani Murati viermal in Serie.
Verbandsliga. 1. FC Normannia Gmünd
(3. Platz, 36 Punkte) - SV Fellbach (5.
Platz, 32 Punkte/Samstag, 15 Uhr). Mit
Claudio Paterno kehrte ein alter Bekannter
zum SV Fellbach zurück. Neben dem
Abwehrmann verstärkte sich die Mannschaft
von Trainer Mario Marinic auch im Angriff:
Fabian Ferreira Lopes kommt aus Thüringen,
vom FC An der Fahner Höhe. Der 20-Jährige
bringt bereits Erfahrung aus der Oberliga Süd
mit. Der Mittelstürmer startete seine Fuß-
ballkarriere bei den Stuttgarter Kickers, kam
dann zum FSV Waiblingen, machte halt in
Esslingen und beim VfR Aalen. Im Topduell
treffen die Fellbacher gleich nach der Win-
terpause auf die Normannia, die nur vier
Punkte voraus ist. Die Offensivkraft Lopes’
wird die Elf gut gebrauchen können, stellen
doch die Gmünder mit gerade einmal 15
Gegentoren die beste Defensive der Liga.
Landesliga. SV Breuningsweiler (8.
Platz, 27 Punkte) - SV Kaisersbach (6.
Platz, 30 Punkte/Samstag, 13.30 Uhr).
Gleich mit einem Derby starten Breunings-
weiler und Kaisersbach nach der Winterpau-
(So 15), SC Korb - TSV Nellmersbach, VfL Winterbach -
SSV Steinach-Reichenbach, FSV Waiblingen - TSV
Schwaikheim (So 15), TSV Schornbach - SV Fellbach II
(So 15), SV Steinbach - SG Schorndorf (So 15.30).
Kreisliga A1:
SV Allmersbach II - TSV Schwaikheim II (So 12.15), POES
Anagennisis Schorndorf - VfR Birkmannsweiler, KTSV
Hößlinswart - TV Weiler/Rems, TV Stetten - TSV Schmi-
den, TSV Schlechtbach - TSV Miedelsbach, KuSV Zrinski
Waiblingen - SV Breuningsweiler II, SV Hertmannsweiler
- SV Plüderhausen (So 15).
Kreisliga A2:
SV Allmersbach III - FC Oberrot (Sa 16), SV Steinbach II -
FSV Weiler zum Stein (So 13.15), Türk. SC Murrhardt -
TSV Schmiden II, SKG Erbstetten - SVG Kirchberg/Murr,
Grosser Alexander Backnang - VfR Murrhardt, TAHV
Gaildorf - TSV Nellmersbach II, TSV Sechselberg - TSV
Althütte, FC Welzheim - TSV Oberbrüden (So 15).
Kreisliga B1:
F.C. Kosova Kernen - FC JAT Fellbach, SV Hegnach - FC
Winnenden, TSV Leutenbach - TSV Strümpfelbach, SF
Rems-Murr-Sport
Fotos: Privat
ist hoch. Das Spiel
wird im Fernsehen
übertragen. Da sind
Fans, die tragen das
Vereinstrikot. Das
ist ein gutes Fee-
ling.“ Lange hielt
die Aufregung
nicht, ein, zwei
Minuten nach
Anpfiff sei sein
Fokus auf dem Fuß-
ball gelegen. Viele
Sascha Schmalz. junge Spieler sind
beim TB Tvoroyri
auf erfahrene getroffen. Eine Mannschaft,
zusammengewürfelt aus verschiedenen
Ecken der Welt: viele Einheimische, Spieler
aus Dänemark, Finnland, Ghana, Norwegen,
Serbien, Lettland, Deutschland.
In einer Liga, die im vorderen Feld ver-
gleichbar mit dem Niveau der 3. Liga, im
se in die restliche Pflichtspielphase. Daniel
Lang (hört auf) und Claudio Paterno (SV Fell-
bach) werden nicht mehr für den SVB antre-
ten. Sechs Testspiele hat die Mannschaft der
Trainer Niko Rummel und Tobias Feistham-
mel absolviert und begann mit der 0:7-Nie-
derlage gegen Oberligist SG Sonnenhof
Großaspach. Auch die Niederlagen gegen
den TSV Schwaikheim (3:6) und die Landes-
ligisten Echterdingen (2:6) und Maichingen
(4:1) machten noch nicht allzu viel Mut.
Gegen die Bezirksligisten FSV Waiblingen
(4:4) und den SV Unterweissach (0:0) gab’s
zwei Remis.
Mit Marcel Roser (SG Schorndorf) und
Alex Fortino (SG Weinstadt) tritt der SV Kai-
sersbach mit zwei Neuen an. Sechs Testspiele
nutzte der SVK für seine Vorbereitung. Die
Mannschaft von Trainer Hakan Keskin, der
bereits für die kommende Saison verlängert
hat, gewann gegen den Tabellenführer der
Kreisliga A1, SV Hertmannsweiler (6:4).
Darauf folgten zwei Niederlagen gegen die
Verbandsligisten SV Fellbach (3:7) und TSV
Essingen (0:7). Gegen Schwaikheim stand am
Ende ein 2:2, gegen den TSC Murrhardt ging
der SVK als Sieger vom Platz (2:1). Ebenso
gegen den TSGV Waldstetten (1:0).
VfB Neckarrems (7. Platz, 28 Punkte) -
TV Oeffingen (17. Platz, 11 Punkte/Sams-
tag, 14 Uhr). So gar nicht in die Saison fin-
den wollte der TV Oeffingen. Die Mannschaft
Sporttermine
Höfen-Baach - Spvgg Rommelshausen, TSV Neustadt -
Iraklis Waiblingen, ASGI Schorndorf - TSV Haubers-
bronn, TB Beinstein - 1.FC Hohenacker (So 15).
Kreisliga B1, Ostwürttemberg:
SGM Alfdorf/Hintersteinenberg - TV Straßdorf II, SV
Pfahlbronn - SG Bettringen 1885 e.V. III (So 15).
Kreisliga B2:
SPVGG Kleinaspach II - SG Oppenweiler II (So 12.45), SK
Fichtenberg - SGM TSV Sulzbach-Laufen II / TSF
Gschwend, TSV Lippoldsweiler - SV Kaisersbach II ,
Grosser Alexander Backnang II - SG VfR Murrhardt II/
Spvgg Kirchenkirnberg, SV Spiegelberg - FV Sulzbach/
Murr, Spfr Großerlach - FC Viktoria Backnang, SpVgg
Unterrot - TSV Bad Rietenau (So 15).
Kreisliga B3:
SV Unterweissach II - SV Remshalden II (So 12.30), FSV
Waiblingen II - FC Winnenden II, SC Korb II - 1.FC Ho-
henacker II, TSV Schornbach II - TSV Strümpfelbach II,
VfL Winterbach II - SSV Steinach-Reichenbach II So
12.45), TV Oeffingen II - SG Weinstadt II (So 15).
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, RMS2
Berge, viel Grün und das Meer: Schmalz nutzte
die Freizeit, die Insel zu erkunden.
hinteren Bereich der Tabelle mit deutschem
Regionalliganiveau vergleichbar ist. „Ich
bin fußballerisch gewachsen, vorangekom-
men“, so Schmalz. Wenn man so oft trainie-
re, so viel Professionalität dahintersteckt,
dann nehme man sich das Ganze noch mehr
zu Herzen. „Die Mannschaft hat mich wei-
tergebracht. Der Abstiegskampf hat mich
weitergebracht.“
Als Letzter der Tabelle habe die Mann-
schaft immer versucht, so offensiv wie mög-
lich zu spielen. Am Ende stand doch der
Abstieg. Angebote von anderen Erstliga-
clubs habe Schmalz schon bekommen, doch
der Mittelfeldmann wollte es bei diesem
einen Jahr belassen. „Die Reise war eine
Erfahrung wert. Aber ich wollte wieder in
ein Land mit mehr Leben.“
Lange habe er sich überlegt, wie es mit
dem Fußball weitergehen soll. „Ich habe
mich dazu entschlossen, meinen Vater in
seinem Unternehmen zu unterstützen,
von Haris Krak tat sich schwer und steht tief
im Tabellenkeller. Zwölf Punkte sind es bis
auf den Relegationsplatz. Das Selbstvertrau-
en war vor der Pause wie weggeblasen. Ob die
sieben Testspiele während der Vorbereitung
dem etwas auf die Sprünge geholfen haben?
Schließlich siegte der TVOe gegen Schwie-
berdingen 5:4, gegen die SG Sonnenhof
Großaspach 2:1, deutlich mit 7:0 gegen Sala-
mander Kornwestheim, Grünbühl (10:4) und
Weilimdorf (3:2). Tore schießen kann die Elf
also. Nun muss sie es nur noch gegen eine
Mannschaft beweisen, die mitunter eine der
stärkeren Defensiven der Liga bekommen
hat.
SV Allmersbach (16. Platz, 19 Punkte) -
NK Croatia Bietigheim (15. Platz, 19
Punkte/Sonntag, 15 Uhr). Gegen einen
direkten Konkurrenten muss der SV Allmers-
bach am Sonntag ran. „Wir müssen mit
einem Sieg starten und weitermachen, wenn
wir dranbleiben wollen“, sagt Kim-Steffen
Schmidt, spielender Co-Trainer beim SVA.
Vier Zugänge hat das Landesligateam, etwa
Leon Sebastian und Marcus Kasongo-Ndijele
(TSG Backnang). Ebenfalls neu ist Dogukan
Ag. Der 22-jährige Offensivmann hat unter
anderem in der U 17 bei Borussia Mönchen-
gladbach, in der zweiten türkischen Liga und
beim Verbandsligisten FV Lauda gespielt.
Aber auch vier Abgänge hat der SVA zu ver-
schmerzen: Tim Fuchslocher (pausiert),
Kreisliga B4:
SV Hegnach II - TSV Schwaikheim III (So 11), TB Bein-
stein II - TV Weiler/Rems II (So 12.15), TSV Leutenbach
II - VfR Birkmannsweiler II, KuSV Zrinski Waiblingen II -
SV Breuningsweiler III, SV Hertmannsweiler II - SV Plü-
derhausen II, TV Stetten II - Spvgg Rommelshausen II
(So 12.45), SC Urbach II - SGM Haubersbronn-Miedels-
bach (So 15).
Kreisliga B5:
Türk. SC Murrhardt II - SC Fornsbach II, TSV Lippolds-
weiler II - SGM TSV Sulzbach-Laufen III / TSF Gschwend
II, FC Viktoria Backnang II - FC Oberrot II, SK Fichten-
berg II - TSV Althütte III, FC Welzheim 06 II - TSV Ober-
brüden II , SG SKG Erbstetten II/TSV Nellmersbach III -
SVG Kirchberg/Murr II, TAHV Gaildorf II - FV Sulzbach/
Murr II, SpVgg Unterrot II - FSV Weiler zum Stein II (So
12.45).
Frauen-Regionalliga Süd:
SV Hegnach - Karlsruher SC (So 14).
Frauen-Regionenliga 2:
D5
Die weiteren Spiele im Bezirk
Bezirksliga. Die beiden Aufsteiger Kleinaspach und
Weinstadt treffen aufeinander. Dabei stehen die
Gäste auf Platz sechs deutlich besser da und gehen
mit Selbstvertrauen in die Partie, schließlich sorg-
ten sie dafür, dass der TSV Schornbach nicht mehr
als einen Punkt holte. Die Distanz zum Spitzenreiter
FSV Waiblingen schwoll auf vier Zähler an. Schorn-
bach versucht sein Glück am Sonntag nun gegen
Fellbachs Zweite. Der FSV empfängt Absteiger und
Verfolger Schwaikheim und zum direkten Duell
fährt die SV Remshalden zum SV Unterweissach.
Kreisliga A 1. Die Chance, an den SV Hertmanns-
weiler ranzukommen, kann die Zweite des SV
Breuningsweiler im Topspiel der Liga gegen Zrin-
ski Waiblingen nutzen. Im zweiten interessanten
Duell des Spieltags empfängt der Dritte Anagenni-
sis Schorndorf den VfR Birkmannsweiler (5.). Bis
Platz sieben geht es punktemäßig so eng zu, dass
fünf Teams auf Rang drei lauern. Dabei empfängt
der TV Stetten den TSV Schmiden und Plüderhau-
sen muss nach Hertmannsweiler.
Kreisliga A 2. Die Dritte des SV Allmersbach emp-
fängt bereits am Samstag den FC Oberrot. Der FCO
jagte dem VfR Murrhardt vergangene Woche mit
zwei Elfmetern einen ganz schönen Schrecken ein
und verwies die Murrhardter auf Rang drei. Welz-
heim will nun Platz zwei nicht mehr aus der Hand
geben und gegen den TSV Oberbrüden auf jeden
Fall punkten. Zum Derby auf dem Berg treffen sich
der TSV Sechselberg und der TSV Althütte. (sas)
irgendwann das Geschäft zu übernehmen.“
Fußball sei auch in der Bezirksliga mehr als
ein Hobby für ihn, die Leidenschaft für die-
sen Sport und sein Ehrgeiz keineswegs
geschmälert.
Er lacht, wenn er an das erste Spiel denkt,
das er mit dem TSV Nellmersbach in der
Bezirksliga nach seiner Reise wieder
bestritt: „Es war beides: Schock und Hei-
matgefühl.“ Keine jubelnden Fanmassen,
keine Rundumbetreuung, keine Profiver-
hältnisse. „Der Druck, den man als Profi 24/
7 verspürt, war nicht mehr so hoch. Und es
war einfach wieder schön, mit meinen Jungs
auf dem Platz zu stehen.“
Am Sonntag geht’s für Schmalz und den
TSV zum SC Korb (Anpfiff 15 Uhr). „Ich will
irgendwann mit Nellmersbach aufsteigen.“
Ob es diese Saison noch klappt? Schwierig
in der starken Runde. „Aber ich will vorne
angreifen.“
Niklas Schommer (TSV Sechselberg), Marvin
und Yannik Traub (VfR Murrhardt). Wieder
dabei sind die langzeitverletzten Mario Grei-
ner, Felix Geck, Mario Gebhardt und Ismail
Cephe. Die Ergebnisse der Testspiele können
sich sehen lassen: Zwar verlor der SVA gegen
den TSV Schornbach mit 2:3, gegen den SV
Steinbach gewann der SVA mit 3:2, gegen die
SF Lorch mit 3:1, gegen den MTV Stuttgart
mit 4:1 und gegen den VfL Mainhardt mit
7:2.
SG Oppenweiler-Strümpfelbach (14.
Platz, 22 Punkte) - Aramäer Heilbronn
(10. Platz, 25 Punkte/Sonntag, 15 Uhr).
Die Vorbereitung des Aufsteigers lief nicht
wie erhofft. Zu Beginn verlor das Team aus
Oppenweiler deutlich gegen den Oberligisten
TSG Backnang (0:9) und beim Bezirksligisten
TSV Benningen (3:8). Danach schien die
Mannschaft von Trainer Stephen Perri besser
reingekommen zu sein. Es folgten Siege
gegen die Bezirksligisten Kleinaspach (5:0),
Michelfeld (9:1) und Mainhardt (4:2). Die
langzeitverletzten Louis Piscopo und Manuel
Perri sind wieder fit. Even Stoppel braucht
nach seiner Meniskusverletzung hingegen
noch etwas Zeit. Auch die beiden Torjäger
Luca Krämer und Moritz Stoppel stehen wie-
der zur Verfügung. Gearbeitet hat die SGOS
an dem Fußball, den sie spielen, und daran,
sich auf dem Platz besser zu wehren – auch
wenn man mal hinten liegt.
TSV Münchingen II - SV Winnenden (So. 12.30), SV Hor-
rheim - SG Schorndorf, SGM Oppenweiler/Sulzbach - SB
Asperg (So 13).
EnBW-Oberliga A-Junioren Baden-Württemberg:
SV Waldhof Mannheim - SG Sonnenhof Großaspach (So
14).
A-Junioren Verbandsstaffel:
VfL Kirchheim/Teck - SV Fellbach (Sa 17).
EnBW-Oberliga B-Junioren Baden-Württemberg:
Karlsruher SC II - SG Sonnenhof Großaspach (Sa 14).
B-Junioren Landesstaffel Nord:
FSV Waiblingen - SV Vaihingen (Sa 14).
C-Junioren-Regionallliga Süd:
VfB Stuttgart - FSV Waiblingen (So 11).
EnBW-Oberliga B-Juniorinnen Baden-Württemberg:
SV Hegnach - TSV Münchingen (Sa 15.30).
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023
Barthaare:
Land Berlin muss
nicht zahlen
Eine Beamtin mit Transidentität wollte
die Kosten für eine kosmetische
Behandlung erstattet bekommen.
BERLIN. Die Beihilfe des Landes Berlin muss
eine medizinisch notwendige Barthaarent-
fernung einer Beamtin mit Transidentität
nicht bezahlen, wenn sie – wie im vorliegen-
den Fall – von einer Kosmetikerin durchge-
führt wird. Das entschied das Verwaltungs-
gericht Berlin, wie aus einer Mitteilung vom
Donnerstag hervorgeht.
Die Beihilfe sei gesetzlich nur zur Kosten-
übernahme von Behandlungen durch Ärzte,
Heilpraktiker oder Heilmittelerbringer ver-
pflichtet. Darunter falle die Kosmetikerin
nicht, urteilte das Gericht. Die Beihilfe ist
Teil der Krankenfürsorge von Beamten und
erstattet anteilig die Krankheitskosten.
Hintergrund der Geschichte war im kon-
kreten Fall eine Geschlechtsangleichung der
Frau, der bei der Geburt das männliche Ge-
schlecht zugewiesen wurde. Transmenschen
identifizieren sich nicht mit dem Ge-
schlecht, das ihnen nach der Geburt zuge-
schrieben wurde.
Der Arzt der Beamtin habe ihr eine dauer-
hafte Entfernung des Barthaarwuchses
durch Nadelepilation verordnet, teilte das
Gericht weiter mit. Geplant seien demnach
insgesamt 120 Behandlungstermine, die je-
weils 72 Euro kosten sollen. Diese lasse die
Frau bei einer Kosmetikermeisterin durch-
führen. Das Landesverwaltungsamt Berlin
habe daraufhin die Kostenübernahme für die
ersten Rechnungen abgelehnt. Dagegen ha-
be sie geklagt. Gegen das Urteil des Verwal-
tungsgerichts hat die Beamtin Berufung am
Oberverwaltungsgericht Berlin-Branden-
burg eingelegt. dpa
Und wer trägt am Ende die Kosten für die
Behandlungen? Foto: imago/NomadSoul
Fahrrad weg?
Fährt es grad vorbei?
DELFT. Wer hätte das gedacht: 50 von 70 ge-
stohlenen Rädern bleiben in der Stadt und
werden nicht außer Landes gebracht. Das ist
das Ergebnis einer Studie der Technischen
Universität Delft, über die die „Technology
Review“ berichtet. Für den Feldtest in Ams-
terdam waren insgesamt 100 Räder an diver-
sen Diebstahl-Hotspots zum Teil angekettet,
zum Teil nur mit einem Speichenschloss ge-
sichert worden. Nach gut fünf Monaten wa-
ren insgesamt 70 Prozent der Fahrräder ge-
stohlen worden. Deren Weg konnten die For-
scher dann aber anhand von Trackern nach-
vollziehen. Überraschend: Viele der Räder
wurden kurz nach dem Diebstahl direkt wie-
der genutzt, teilweise mit regelmäßig wie-
derkehrenden Routen in der Stadt. Es kann
also durchaus sinnvoll sein, das Rad mit
einem Tracker zu sichern. Und ebenso lohnt
es sich, sein Fahrrad bei der Polizei als ge-
stohlen zu melden,idealerweise unter Anga-
be der Rahmennummer. dpa
Zahl des Tages
Heute: Atemwegserkrankungen bei kleinen
Kindern sind stark gestiegen.
17 000
Neugeborene mussten im zu Ende gehenden
Winter 2022 wegen sogenannter Respiratori-
scher Synzytialviren (RSV) behandelt wer-
den, wie die Krankenkasse DAK mitteilt.
Die Zahl der Betroffenen lag damit rund
fünfmal höher als etwa im Jahr 2018.
Der Anteil der unter Einjährigen auf den
Intensivstationen stieg laut der DAK-Sonder-
analyse um 350 Prozent. Mediziner beob-
achten erhebliche Nachholeffekte nach der
Coronapandemie. Während der Pandemie
wurden nahezu keine Kinder mit RSV-Infek-
tionen im Krankenhaus behandelt. dpa
Von Thomas Magenheim-Hörmann
MÜNCHEN. Mit dem Smartphone beim Auto-
fahren telefonieren war gestern. Heute wird
getextet, am Touchscreen gespielt oder der
Spurhalteassistent grob fahrlässig miss-
braucht. „Das ist fatal, Ablenkung darf nicht
zum Gewohnheitsrecht werden“, sagt Lucie
Bakker angesichts solcher Zustände auf
Deutschlands Straßen. Sie ist Schadensvor-
ständin bei der deutschen Allianz, die gerade
Ablenkung im Straßenverkehr durch moder-
ne Technik in einer Studie untersucht hat.
Das Ergebnis: Ablenkungsrisiken haben im
Vergleich zu einer Vorgängerstudie 2016
teils drastisch zugenommen und damit das
Unfallrisiko. Was gleich bleibt, ist dagegen
das weitgehende Schulterzucken, mit dem
Sünder ihrem Tun begegnen. Vor allem 18-
bis 24-Jährige sind besonders ablenkungs-
gefährdet.
Fast jeder Dritte in dieser Altersgruppe
gibt an, während des Autofahrens mit dem
Handy in der Hand zu telefonieren. Das sind
doppelt so viele wie in der Gesamtheit aller
Befragten. Es geht aber längst weiter. „Der
Anteil an Autofahrerinnen und Autofahrern,
die das Smartphone in die
Soziale Hand nehmen und eine
Ächtung Textnachricht schreiben
erfährt das oder lesen, hat sich zwi-
Gedaddel
schen 2016 und 2022 von
15 auf 24 Prozent um fast
momentan
noch nicht.
zwei Drittel erhöht“, sagt
Christoph Lauterwasser
als Chef des Allianz Zent-
rums für Technik. In der Gruppe der 18- bis
24-Jährigen gestehen das sogar vier von
zehn Befragten. Gegenüber 2016 ist das ein
Anstieg um den Faktor 2,5.
Mit solchem Verhalten einher geht ein
drastisch steigendes Unfallrisiko. Bei vielen
Technikablenkungen steigt es laut Studie
um etwa die Hälfte. Besonders riskant ist das
Bedienen des Autoradios per Bordcomputer.
Hier nimmt das Unfallrisiko um 89 Prozent
zu und verdoppelt sich damit beinahe. Wer
den Spurhalteassistenten missbraucht, um
Meister von morgen in Laboratorien von heute
Wer früher an Lösungen
mitarbeitet, weiß später
Bescheid: In Brandenburg
eröffnet ein Schülerlabor für
wissenschaftliche Kräfte.
COTTBUS. Schwerelosigkeit, Wasserstoff-
erzeugung, Elektroflugzeuge: Ab sofort kön-
nen Schülerinnen und Schüler in die Welt
der Forschung eintauchen und mitexperi-
mentieren. Am Donnerstag wurde an der
Brandenburgischen-Technischen Universi-
tät Cottbus-Senftenberg (BTU) das erste
Schülerlabor des Deutschen Instituts für
Luft-und Raumfahrt (DLR) in Brandenburg
eröffnet.
Über ihr theoretisches Schulwissen hi-
naus lernen Jugendliche bei insgesamt neun
Experimenten Spitzenforschung kennen
und können sie für die Praxis miterproben –
in Bereichen wie Raumfahrt, Energieerzeu-
gung, elektrifizierte Luftfahrtantriebe oder
CO2-arme Industrieprozesse.
Wie kann Fliegen umweltverträglich ge-
macht werden, wie wird elektrische Energie
umgewandelt, wie kommt erzeugte Energie
aus Wind und Sonne zum Verbraucher?
Wissenswert
In einem modernen Autocockpit
kann man natürlich schon mal
den Durchblick verlieren.
Foto: Colourbox
Ablenkung ist der
werden kann das, wenn sie während des Fah-
rens bedient wird, um etwa ein neues Fahr-
ziel in den Bordcomputer einzutippen.„Kern
des Problems ist, dass vielen Fahrerinnen
neue Alkohol
und Fahrern die Gefahr zwar bekannt ist, sie
diese Einsicht aber nicht auf ihren Fahralltag
übertragen“, konstatiert Bakker leicht resig-
nativ. Fakt ist auch, dass die Verführungen
am Steuer
immer mehr verfügbar werden. 2016 war nur
ein Drittel aller Autos mit einem zentralen
Bediendisplay für einen Bordcomputer be-
stückt. Inzwischen ist es
Das Unfallrisiko steigt drastisch, weil vor allem junge Autofahrer mit mehr als jeder zweite Wa-
gen. Die Studie der Alli-
der Bordelektronik spielen. Eine aktuelle Studie warnt. anz ist ein Stück Grundla-
genforschung. Denn in
der amtlichen Polizeista-
für fahrfremde Aktivitäten die Hände vom Alkohol im Blut allgemein entgegenge- tistik wird „Ablenkung“
Steuer zu nehmen, steigert das Unfallrisiko bracht wird, stellen die Allianz-Experten erst seit 2021 als Unfall- Foto: Allianz
um 56 Prozent. klar. Im Gegenteil befeuert moderne Sicher- grund erfasst und das
„Das Handy oder ein anderes elektroni- heitstechnik bisweilen sogar das fahrlässige nach Einschätzung der „Fast jeder
sches Gerät in der Hand wird immer mehr Verhalten. So hält jeder zweite Befragte eine Allianz-Experten auch dritte junge
auch zum Spielen, Musikauswählen, Bilder- oder mehrere Aktivitäten wie Alkoholtrin- nur in betont konservati- Fahrer textet
anschauen oder Websurfen genutzt“, musste ken oder Handy in der Hand für erlaubt, ver Betrachtung. beim
Lauterwasser erfahren. 2016 hatten derarti- wenn gleichzeitig Fahrerassistenzsysteme Die Dunkelziffer sei Fahren.“
ges Verhalten erst sechs Prozent bejaht.2022 aktiv sind. deshalb wohl weit höher, Christoph
war es mehr als jeder Fünfte. Zugleich erfah- Klar ist auch, dass die Nutzung moderner als die ausgewiesenen Lauterwasser,
re Ablenkung am Steuer immer noch nicht Fahrzeugtechnik immer komplexer wird und 8223 Menschen, die 2021 Geschäftsführer
die soziale Ächtung,die etwa Autofahren mit damit mehr Aufmerksamkeit abzieht. Fatal wegen Ablenkung verun- AZT Automotive
fallt sind. 117 Menschen GmbH
Ältere Menschen hatten 2021 seltener Verkehrsunfälle als Jüngere starben dabei, was fünf
Unfallbeteiligte Ältere Men- Die geringere Unfallbeteili- oder mehr Jahren im Stra-
Prozent aller Unfalltoten entspricht. Genau-
ere Erfassung in anderen Ländern lassen auf
schen waren 2021 – gemes-
sen an ihrem Anteil an der
gung dürfte unter anderem
daran liegen, dass ältere
ßenverkehr, von denen 868
getötet und 11 169 schwer
mindestens ein Zehntel Anteil schließen,sa-
gen die Allianz-Experten.
Gesamtbevölkerung – selte- Menschen nicht mehr regel- verletzt wurden. Dabei be- „Ablenkung ist die am meisten unter-
ner in Verkehrsunfälle ver- mäßig zur Arbeit fahren und trug der Anteil der Seniorin- schätzte Unfallursache auf unseren Stra-
strickt als jüngere. Wie das so seltener als jüngere am nen und Senioren an allen ßen“, bilanziert Allianz-Studienautor Jörg
Statistische Bundesamt Straßenverkehr teilnehmen, Verunglückten 13,9 Prozent, Kubitzki. In den ersten zehn Monaten 2022
mitteilt, waren in dem Jahr wie es hieß – sei es mit dem bei den Todesopfern war er sei die Zahl der Ablenkungsunfälle auf
66 812 Menschen ab 65 Jah- Auto oder dem Fahrrad. mit 33,9 Prozent wesentlich Deutschlands Straßen gegenüber dem Vor-
ren an Unfällen mit Perso- höher. Auch wurde fast ein jahreszeitraum um fast ein Viertel gestiegen.
nenschaden beteiligt. Das Unfallfolgen Allerdings sind Viertel der verunglückten Einsicht bleibt rar gesät. So stimmten nur
waren 14,5 Prozent aller die Folgen bei Unfällen mit älteren Menschen schwer vier von zehn Befragten zu, sich während der
Unfallbeteiligten. Der Anteil älteren Menschen häufig verletzt, während bei den Fahrt per Kamera und Infrarotabtastung von
der Bevölkerung im Alter schwerwiegender. So verun- unter 65-Jährigen der Anteil Augen und Gesicht überwachen und vor ge-
von 65 Jahren und mehr lag glückten mehr als 45 000 mit 15,7 Prozent deutlich fährlichem Verhalten warnen zu lassen. So
dagegen bei 22,1 Prozent. Menschen im Alter von 65 geringer war. dpa weit geht die Technikverliebtheit nicht.
nehmen. Im Labor könnten sie zudem für sich schon früh ausprobieren könnten.
den Strukturwandel der Region und damit Das DLR-Schülerlabor ermögliche for-
verbundene Herausforderungen auch für die schungsnahe und lebendiges Lernen – he-
künftige Gesellschaft sensibilisiert werden. raus aus der Schule und hinein in die Wirk-
Zum Start des Labors waren auch Angelina lichkeit, zeigte sich Schüle begeistert. „Das
Scholz und Nils Simon vom Friedrich-Lud- ist eine Form des Lernens, für die es im
wig-Jahn-Gymnasium in Forst dabei. Schulunterricht häufig keinen Raum und
Die 16-Jährige und der 15-Jährige zeigten keine Zeit gibt.“
Gästen wie Brandenburgs Wissenschaftsmi- Viele Experimente seien in Schulen we-
nisterin Manja Schüle (SPD) oder DLR-Vor- gen fehlender Ausstattung nicht möglich.
standschefin Anke Kaysser-Pyzalla, wie Dadurch bleibe Wissensdurst und Begeiste-
Elektrolyse bei der Herstel- rung mitunter auf der Strecke.
lung von Wasserstoff funktio- Hier kann man Sachen Durch solch ein Schülerlabor
niert. „Die BTU ist eine schöne erleben, an die in der würden Interessierte gezielt
Einrichtung, um viel Neues zu Schule wirklich nicht betreut.
lernen und Sachen zu sehen, „Wir haben keine Zeit zu
die wir im Unterricht niemals
zu denken ist. verlieren, denn es ist mehr als
machen. Hier hat man das sinnig, dass die Meister von
Real: Eröffnung des Lab Foto: dpa/Patrick Pleul Praktische“, sagte Nils Simon der dpa. Nach morgen in den Labs üben können.“ Gleich-
der Schule liebäugelt er mit einer dualen zeitig sei es ein wichtiger Beitrag zum „viel
Unter anderem zu solchen Fragen werden Ausbilung beim Chemiekonzern BASF in beklagten“ Fachkräftemangel im naturwis-
Schülerinnen und Schüler im DLR-School- Schwarzheide. senschaftlich-technischen Bereich. Das ers-
Lab von Studierenden und Mitarbeitenden Die Biologie- und Chemielehrerin Marti- te DLR-School-Lab eröffnete im Jahr 2000 in
der BTU betreut. Die Jugendlichen hätten na Schwibs sprach von großer Unterstüt- Göttingen. Mit dem neuen Schülerlabor an
eine einmalige Chance, frühzeitig an Lösun- zung durch die BTU, da Ausrüstung und ge- der BTU nimmt das deutschlandweit insge-
gen mitzuarbeiten, sagte BTU-Präsidentin schultes Personal am Forster Gymnasium samt 16. Lab seinen Betrieb auf. Die DLR-
Gesine Grande zum Start des Labors. gar nicht vorhanden seien. Zudem seien School-Labs werden in Deutschland pro Jahr
Sie sollten neugierig gemacht werden außerschulische Lernorte mit Bezug auf ein von insgesamt rund 40 000 Schülerinnen
und ihre Erfahrungen mit in den Unterricht Studium für die Schüler sehr wichtig, weil sie und Schülern besucht. dpa
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, AG1 Anzeigen TELEFON 07151 566-411
FAX 07151 566-400
E-MAIL anzeigen@zvw.de
ONLINE www.zvw.de/anzeigen

Wenn die Kraft zu Ende geht, Welzheim, im Februar 2023

Voller Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied ist Erlösung Gnade.
Eine Träne des Dankes, dass es Dich gab. von unserer herzensguten Mutter, Schwiegermutter
Eine Träne der Freude, für die Zeit mit Dir. In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von
und besten Oma und Uroma.
Eine Träne des Schmerzes, weil Du so fehlst. unserer lieben Mutter und Schwiegermutter, Oma und Uroma
Eine Träne der Gewissheit, Dein Platz bleibt leer. Du warst der Mittelpunkt unserer Familie und
Eine Träne der Liebe, weil Du alles für uns warst. wirst uns fehlen.
Helga mit Manfred
Alfred mit Claudia Emma Dreher
Helene Göltz Markus und Svenja mit Samuel, Jeremias und Elea
Andreas
Benjamin mit Robin und Colin
Sebastian mit Pauline
geb. Schwenger
* 5. März 1921 † 19. Februar 2023
In stiller Trauer bleiben zurück
geb. Dobelmann Lore Jooß mit Familie
und alle Angehörigen Doris Reiter mit Familie
* 16.2.1926 † 11.2.2023 Otto Dreher mit Familie
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung Helga und Robin Weimer
findet am Freitag, dem 10. März 2023, um 13 Uhr auf
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet
dem Friedhof in Winterbach statt.
am Dienstag, den 07. März 2023 um 13:00 Uhr
Von Beileidsbezeugungen am Grab bitten wir abzusehen. auf dem Tannwaldfriedhof in Welzheim statt.

Waiblingen-Hohenacker, im Februar 2023 Wenn Ihr mich sucht, Weinstadt-Endersbach,

Überlass dem HERRN Das Leben ändert sich mit dem, der neben einem steht,
sucht mich in Euren Herzen. im Februar 2023
die Führung Habe ich dort eine Bleibe gefunden,
aber auch mit dem, der neben einem fehlt.
lebe ich in Euch weiter.
in deinem Leben;
vertrau doch auf ihn, In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von
er macht es richtig! Wir nehmen Abschied von meinem geliebten Ehemann, unserem

Die Bibel. Psalm 37, 5 Dieter Arensmeier herzensguten Schwager, Onkel und Großonkel

Menschen
setzen Zeichen
Manche Zeichen überdauern
die Zeit. Schaffen auch Sie
Bleibendes:
Mit einem Testament für die
Alzheimer-Forschung.
Unter 0800/200 400 1 erhalten
Sie unsere kostenlose Broschüre
oder schreiben Sie uns:
Name
* 06.04.1957 † 17.02.2023
Udo Stempel
Unser geliebter Papa, Schwiegervater, Opa, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel * 17.11.1943 † 12.2.2023
hat uns viel zu früh und unerwartet verlassen.
Du warst unser Fels in der Brandung und hast uns stets den Rücken gestärkt. In Liebe
Dein Tod hinterlässt eine große Lücke in unserem Leben, aber wir sind dankbar
für die gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen, die wir mit dir teilen durften. Deine Ortrud
Alfred und Bea mit Julian
Silvia und Stefan mit Linus, Luzie und Leopold Albert und Helma mit Marko
Jasmin und Philipp mit Lovis Norbert und Marites mit Dustin
Luise mit allen Angehörigen Fabian und Olga mit Isabella
Die Urnentrauerfeier findet am 10. März 2023 um 13 Uhr auf dem Friedhof Pascal und Myriam mit Niklas
in Waiblingen-Hohenacker statt.
Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir abzusehen. Die Trauerfeier fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt.
Vom hohen Baum des Lebens fiel leis' ein müdes Blatt zur Erde, Weinstadt, im März 2023
nimm du es, Herr, in deine guten Hände.
Ihre bedingungslose Líebe tragen wir in ihrem
Sinne weiter.
Nach einem erfüllten Leben entschlief unser
Sichtbare und unsichtbare Welt Monika Bienecker
Hans Bühler sollen sich berühren....
damit wir in Liebe und Dankbarkeit
in Verbindung bleiben.
* 01.10.1940 † 28.02.2023

Wer dich kannte, weiß was wir verloren haben.

Vorname * 12. September 1937 † 16. Februar 2023
In liebevoller Erinnerung
Straße, Hausnr.
In Dankbarkeit nehmen wir Abschied
Josef Bienecker
PLZ, Ort
Deine Angehörigen und Freunde Petra und Markus Bienecker
mit Anna, Jakob, Lena,
Yannic und David
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 10. März 2023, um 14 Uhr in der
Neuapostolischen Kirche in Plüderhausen statt. Der Trauergottesdienst in der katholischen Kirche St. Anna in Beutelsbach mit anschließender
Beisetzung auf dem Friedhof in Beutelsbach findet am Dienstag 7. März 2023, um 11.30 Uhr statt.
T7

Kreuzstr. 34 · 40210 Düsseldorf Gedenkseite unter: www.dietrich-bestattungen.de

www.alzheimer-forschung.de

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn

Jesus Christus, der uns nach seiner großen
Wenn die Kraft zu Ende geht, Nellmersbach, im März 2023
ist Erlösung Gnade.
Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer Ein langes Leben ging zu Ende.
lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung
Jesu Christi von den Toten.
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von
1. Petrus 1,3 unserer Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma.

Frieda Hahn
Die Großheppacher Schwesternschaft trauert um
ihre liebe Mitschwester

Diakonisse Elsbeth Steudle * 12.02.1933 † 18.02.2023

geboren am 05.06.1937 In stiller Trauer
Günther und Juliane
Am 27. Februar 2023 wurde sie heimgerufen in Siegfried
Gottes Ewigkeit. Marco und Michaela
Magdalene Simpfendörfer-Autenrieth Antje Helmond mit Lea und Tim
Oberin und Vorsteherin Kaufmännische Vorständin Michael und Elisabet
mit Leonidas und Alexander
Die Beerdigung findet am Dienstag, 7. März 2023, um 14.00 Uhr auf
und alle Angehörigen
dem Schwesternfriedhof in Großheppach statt.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, den 10. März 2023
um 14 Uhr auf dem Friedhof in Nellmersbach statt.

Wir trauern
Das Trauerportal des Zeitungsverlags Waiblingen
www.zvw-trauer.de
Ein würdiger Ort des Trauerns
und viele Möglichkeiten Erinnerungen
mit Freunden und Verwandten zu teilen.
- alle Todes-, Danksagungs- und
Erinnerungsanzeigen an einem Ort
- kostenloser Kondolenzbereich
- virtuelle Gedenkkerzen
- persönliche Online-Gedenkseite
Nummer 52 · Freitag, 3. März 2023, ASH1 Anzeigen TELEFON 07151 566-411
FAX 07151 566-400
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