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Lösungen zur Zentralübung der Vorlesung Grundlagen der Messtechnik

von Prof. Dollinger, Univ. der Bundeswehr München, LRT2


- OHNE GEWÄHR -

Fourier-Transformation Sinus

Berechnen und skizzieren Sie die Fourier-Transformierte F (ω ) von f ( t ) = A sin(ω0t )

Lösung


F (ω ) =
∫ A ⋅ sin (ω0t ) ⋅ e dt
− iωt

−∞
Eulersche Formel:
= eix cos x + i sin x
1
sin x = ⋅ ( eix − e − ix )
2i
1
cos x = ⋅ ( eix + e − ix )
2
Damit folgt:


A
F (ω ) = ⋅ ∫ eiω0t ⋅ e − iωt − e − iω0t ⋅ e − iωt dt
2i −∞

A
=
2i −∞
(
⋅ ∫ e ( 0 ) − e ( 0 ) dt =
i ω −ω t − i ω +ω t
… )
Da die Delta-Distribution wie folgt definiert werden kann (s. Vorlesung):

1
δ (ω=) ⋅ ∫ eiωt dt

ergibt sich:

A
F (ω ) =
2i
( 2π ⋅ δ (ω0 − ω ) − 2π ⋅ δ (ω0 + ω ) )
⇒  ( A ⋅ sin
= ω0t ) Aπ i (δ (ω0 + ω ) − δ (ω0 − ω ) )

-1-
Wie erwartet, ergibt sich für den Spektralinhalt einer Sinusschwingung genau eine Frequenz
im (physikalisch sinnvollen) positiven Wertebereich, denn eine reine Sinusschwingung
"schwingt" ja nur mit einer Schwingungsfrequenz. Dass dieser Peak eine imaginäre negative
Amplitude hat und sich mathematisch noch ein (imaginär positiver) Peak im negativen
Wertebereich ergibt, liegt daran, dass die Fouriertransformation auch noch Informationen
über die Phase der Schwingung beinhaltet (vgl. Fouriertransformation der cos-Schwingung
zur Übung!).

Dem Delta-Peak kann im Übrigen, obwohl er unendlich hoch ist, eine endliche Stärke
zugewiesen werden (vgl. Impulsantwort mit Stärke A als Fläche unter dem Impuls). Diese
entspricht also bis auf einen Faktor π der Amplitude der Sinusschwingung im Zeitbereich (π
ergibt sich aufgrund der Transformation über die Kreisfrequenz ω anstelle von der
Schwingungsfrequenz f).

Die Fouriertrafo ist übrigens additiv. D.h. man erhält man sehr einfach für jede beliebige
Summe aus Cosinus- und Sinusanteilen (also auch die Reihenentwicklung der periodischen
Rechteckfuntion) eine Summe aus Delta-Peaks bei den entsprechenden Frequenzen.
Beispiel:

f ( t ) = A1 ⋅ sin (ω1t ) + A2 ⋅ cos (ω2t ) + A3 ⋅ sin (ω3t )

F (ω )

iA1π
iA3π − A2π A2π

ω1 ω3
−ω3 −ω2 −ω1 ω2 ω

−iA3π
−iA1π

-2-

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