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Allgemein-theoretischer Kurs der deutschen Sprache

Vorlesung 8. Grammatik der deutschen Sprache. Syntax

1. Satzstellung
2. Satzreihe
3. Satzgefüge
3.1. Objektsatz
3.2. Kausalsatz
3.3. Finalsatz
3.4. Temporalsatz
3.5. Konditionalsatz
3.6. Konzessivsatz
3.7. Attributsatz

1. Satzstellung
Der Satz besteht aus bestimmten Satzgliedern: Subjekt, Prädikat, Objekten, adverbialen Angaben usw.
Die Satzglieder stehen in jeder Sprache in einer bestimmten Reihenfolge.
Der deutsche Satz ist bestimmt durch die Stellung des konjugierten Verbs: das ist die Verbform mit einer
Personalendung, z.B. ich gehe, du gehst. Die Stellung des konjugierten Verbs ist im Hauptsatz und im
Nebensatz grundsätzlich verschieden. Das konjugierte Verb im Hauptsatz steht immer in der Position II.
Im Hauptsatz kann das Subjekt von der Position I auf die Position III (IV) wechseln, d.h. es bewegt sich
um das konjugierte Verb (Position II) wie um eine Achse.

Die Satzstellung mit Objekten

I II temporale Dativobjekt Akkusativobjekt Negation Partizip


Angabe
Die Firma liefert heute nicht
Die Firma lieferte gestern nicht
Die Firma liefert morgen nicht
Die Firma hat gestern nicht geliefert
Die Firma liefert dem Kunden die Ware nicht
Die Firma hat dem Kunden die Ware nicht geliefert

Das Subjekt steht in der Position I, dann folgt das konjugierte Verb in der Position II.
Im Präsens, Präteritum und in der Zukunftsform steht das konjugierte Vollverb in der Position II.
Im Perfekt und Plusquamperfekt steht das konjugierte Hilfsverb in der Position II. das Partizip Perfekt des
Vollverbs steht am Ende des Satzes.
Bestimmte Verben werden mit einem Dativobjekt oder mit einem Akkusativobjekt oder mit beiden
gebraucht.
Wenn beide Objekte im Satz vorkommen, steht im Allgemeinen das Dativobjekt vor dem
Akkusativobjekt.
Umstellung
I II III Dativobjekt Akkusativobjekt Partizip
Der Postbote kommt heute nicht
Heute kommt der Postbote nicht
Der Postbote ist heute nicht gekommen
Heute ist der Postbote nicht gekommen
Die Firma liefert wahrscheinlich dem Kunden die Ware nicht
Wahrscheinlich liefert die Firma dem Kunden die Ware nicht
Die Firma har wahrscheinlich dem Kunden die Ware nicht geliefert
Wahrscheinlich hat die Firma dem Kunden die Ware nicht geliefert
Bei der Umstellung steht ein anderes Satzglied in der Position I, dann folgt das konjugierte Verb in der
Position II und das Subjekt in der Position III. Man kann fast jedes andere Satzglied in die Position I
stellen.
Der Sinn des Satzes ändert sich durch die Umstellung kaum. Die Position I bezieht sich oft auf eine
vorangegangene Aussage und betont den Fortgang der Handlung:
Wir frühstücken immer um 8 Uhr. Heute haben wir verschlafen.
Einstein emigrierte nach Amerika. Dort konnte er weiterarbeiten.
Man stellte den Zeugen einige Männer vor. Den Täter erkannte niemand.
Mein Fotoapparat ist nicht in Ordnung. Damit kannst du nichts anfangen.
Bei der Umstellung wechseln nur die Positionen I und III; sonst ändert sich die Satzstellung nicht

Satzstellung mit Pronomen im Akkusativ und Dativ


I II Pronomen Dativobjekt Akkusativobjekt Adverbiale Angabe
Der Lehrer gab dem Schüler das Buch vor dem Unterricht
Der Lehrer gab ihm das Buch vor dem Unterricht
Der Lehrer gab es dem Schüler vor dem Unterricht
Der Lehrer gab es ihm vor dem Unterricht

Das Dativobjekt steht vor dem Akkusativobjekt


Pronomen stehen direkt hinter dem konjugierten Verb. Das Akkusativpronomen steht vor dem
Dativpronomen.

I II III Pronomen (IV) Subjekt


(Substantiv)
Um 7 Uhr bringt mir der Briefträger die Post
Aus Kairo ruft mich der Chef bestimmt nicht an
Zum Glück hat es ihm der Professor noch mal erklärt

I II III Subjekt Akkusativ/ Dativ


(Pronomen) Pronomen
Vorgestern hat er mir das Buch geliehen
Vorgestern hat er es dem Schüler geliehen
Vorgestern hat er es ihm geliehen

Auch bei der Umstellung gilt im Allgemeinen die Regel, dass die Akkusativ- und Dativpronomen direkt
hinter dem konjugierten Verb stehen. In diesem Fall kann das Subjekt, wenn es ein Substantiv ist, in die
Position IV verschoben werden.
Aber wenn das Subjekt ein Pronomen ist, bleibt es in der Position III.
Stellung der Reflexivpronomen
I II III IV V
ich habe mich gewaschen
ich habe mir die Hände gewaschen
ich habe sie mir gewaschen
Umstellung
I II III IV Pronomen V VI
Vor dem Essen hat er sich die Hände gewaschen
Vor dem Essen hat er sie sich gewaschen

2. Satzreihe
Der zusammengesetzte Satz in der deutschen Sprache ist durch die Satzreihe und das Satzgefüge
vertreten.
Die Satzreihe ist ein Satz, der aus zwei oder mehreren Teilen besteht, die miteinander inhaltlich
verbunden und nach bestimmten grammatischen Regeln aufgebaut sind. Nach dem Inhalt können die
Satzteile in der deutschen Sprache kopulative, adversative und kausal-konsekutive Beziehungen haben.
Die kopulative Bedeutung wird durch eingliedrige (und, dann, außerdem, dazu, sogar, und zwar
u. a.) oder zweigliedrige (sowohl…als/wie auch, nicht nur … sondern auch, weder … noch, bald …bald,
erstens … zweitens u. a.) Konjunktionen ausgedrückt,
z. B.: Der Fremde wandte den Blick von den Bergen ab und sah das Mädchen direkt an.

Die adversative Bedeutung wird durch eingliedrige (oder, aber, sondern, sonst, trotzdem,
dessenungeachtet u. a.) oder zweigliedrige (zwar … aber, einerseits … andererseits, entweder … oder,
nicht … sondern) Konjunktionen ausgedrückt,
z. B.: Sie musste vorsichtig sein, nicht zu durstig zum Brunnen gehen, sonst könnte sie den Mann
verschrecken. Alle wussten es, aber es tat nichts zur Sache.
Die kausal-konsekutive Bedeutung wird durch die Konjunktionen darum, deshalb, deswegen,
also, infolgedessen, dementsprechend ausgedrückt,
z. B.: Doch wir wollten ja eigentlich nur schnell hin und wieder zurück, deswegen beschlossen
wir, so wenig wie möglich mitzunehmen.

Diese syntaktischen Beziehungen können sowohl mit Hilfe von Konjunktionen, als auch ohne
Konjunktionen hergestellt werden. Die Konjunktionen ermöglichen nicht nur die Satzteile zu verbinden,
sondern sie drücken auch genauer inhaltliche Beziehungen zwischen den Sätzen aus, z. B.: Er stand früh
auf, nahm ein kräftiges Frühstück ein und brach dann zu seinen Wanderungen in die Berge auf

Die Konjunktionen der deutschen Sprache üben auch Einfluss auf die Wortfolge aus. Nach
diesem Merkmal unterscheidet man folgende Gruppen der Konjunktionen:

1. Und, aber, oder, sondern, denn haben keinen Einfluss auf die Wortfolge. Nach der
Konjunktion steht das Subjekt, nach dem Subjekt – das finite Verb,
z. B.: Chantal drehte sich zur Spüle um und begann Gläser abzuwaschen. Sie können nicht
mitreden, denn Sie waren ja gar nicht dabei. Seine Angst wuchs, aber er musste etwas tun

Wenn zwei Sätze mit der Konjunktion und verbunden werden und dasselbe Subjekt haben, so ist
es stilistisch besser das Subjekt nach der Konjunktion und nicht zu gebrauchen,
z. B.: Chantal wandte den Blick ab und schaute auf die Berge. Der Fremde sammelte Laub und
Äste zusammen und machte ein Feuer.

2. Darum, deswegen, deshalb, daher, außerdem, dann, danach, sonst, ansonsten, andernfalls,
dessenungeachtet, infolgedessen, dementsprechend üben Einfluss auf die Wortfolge aus. Nach diesen
Konjunktionen steht das Prädikat (das finite Verb), nach dem Prädikat steht das Subjekt, nach dem
Subjekt – die Nebenglieder,
z. B.: Kommen Sie kurz vor neun hier vorbei, dann können wir ungestört reden.

3. Mit den Konjunktionen der dritten Gruppe kann die Wortfolge schwankend sein. Dazu gehören
also, doch, jedoch,
z. B.: Alle blickten zu ihr hin, doch keiner sprach sie an.

Doppelkonjunktionen verbinden sowohl Satzteile, als auch gleichartige Satzglieder. Die


Doppelkonjunktionen sind sowohl … als auch, nicht nur … sondern auch, einerseits … andererseits,
entweder … oder, weder … noch, bald … bald, je … desto, je … umso,
z. B.: Je länger sie auf die Straße schaute, desto näher fühlte sie sich ihnen.
Entweder nimmt man seinen Vorschlag an, oder man lässt ihn in zwei Tagen ziehen.
Einerseits habt ihr natürlich Recht, andererseits wird das Gold, das so schnell in eure Finger
gelangte, ebenso schnell wieder zwischen ihnen zerrinnen.

3. Satzgefüge
Das Satzgefüge ist ein Satz, der aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren Nebensätzen, die
von dem Hauptsatz abhängig sind, besteht.
Die Nebensätze werden mit dem Hauptsatz mit Hilfe von Konjunktionen verbunden.
Die Nebensätze können vor, in und nach dem Hauptsatz stehen,
z.B.: Ich will dazu nur sagen, dass Böses nie Gutes bringt.
Immer wenn er Zweifel hatte, wandte er sich an den, den er seinen »geistigen Vater« nannte.
Der Bürgermeister, der seine Autorität erneut schwinden sah, fuhr dazwischen: »Das entscheide
ich«.
Wenn das Satzgefüge mit einem Hauptsatz beginnt, so hat er die gerade oder invertierte
Wortfolge, z.B.: In Bescos arbeiten alle, die zwei Arme haben, und verdienen ihr Brot, das der
Lieferwagen bringt. Der Priester hatte neben das Kreuz einen Stuhl gestellt, auf den er jetzt stieg, damit
ihn alle sehen konnten.

Wenn das Satzgefüge mit einem Nebensatz beginnt, beginnt der Hauptsatz mit dem Prädikat, nach
dem Prädikat steht das Subjekt, nach dem Subjekt stehen die Nebenglieder,
z.B.: Obwohl der Priester bereits mehr als zwanzig Jahre im Ort lebte, war er nicht hier geboren,
kannte er nicht alle Geschichten, floss in seinen Adern nicht Ahabs Blut.

Die Satzteile eines Satzgefüges können auch ohne Konjunktion verbunden werden. In dem Satz
ohne Konjunktion steht das Prädikat am Satzanfang, z.B.: Bin ich müde, kann ich nicht einschlafen.

Es ist möglich, dass das Satzgefüge konjunktionslos ist, so hat der Nebensatz die gerade oder
invertierte Wortfolge, z.B.: Ich glaube, heute brauche ich nicht zu arbeiten.

Das Satzgefüge hat in der deutschen Sprache eine feste Wortfolge. Es beginnt mit der
Konjunktion, nach der Konjunktion steht das Subjekt, nach dem Subjekt – die Nebenglieder, nach den
Nebengliedern steht das Prädikat, z.B.:
Sie wusste nicht, wie sie ansprechen sollte, was sie am Nachmittag diskutiert hatten, aber sie
wollte sehen, wie die junge Frau reagierte.

Besteht das Prädikat aus zwei oder mehreren Teilen, so steht das finite Teil an der letzten Stelle
und das infinite Teil an der vorletzten Stelle im Satz, z.B.: Alles, was er bisher getan hatte, war zerstört.

OBJEKTSATZ
Der Objektsatz ist ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren
Nebensätzen besteht.
Der Objektsatz erfüllt im Satzgefüge die Funktion eines Objekts und antwortet auf die Fragen
was? wen? wem?
Der Nebensatz wird durch die Konjunktionen, dass und ob, Relativpronomen wer, was, wie, wo, wann
und Relativadverbien womit, woran, worüber u. a. eingeleitet, z.B.:
Und sie hörte, was sie hören musste, begriff, was sie begreifen musste.
Die darauf folgende Stille zeigte, dass alle einverstanden waren.
Einmal habe ich sie gefragt, warum sie selbst im Winter immer vor dem Haus sitzt.
Und wisst ihr, was sie geantwortet hat?
Wir wissen bereits, wann das Opfer zum Wohl der Bevölkerung dargebracht werden wird.
Wir wissen bereits, wer das Opfer ist.
Die beiden Frauen überlegten, ob sie aufstehen und gehen sollten.

Der Objektsatz kann durch die Infinitivgruppe ersetzt werden:


1. Wenn das Subjekt des Hauptsatzes und das Subjekt des Nebensatzes identisch sind, z.B.:
Die Tochter beschloss, dass sie am Wochenende die Eltern besucht → Die Tochter beschloss, am
Wochenende die Eltern zu besuchen.
2. Wenn das Objekt des Hauptsatzes und das Subjekt des Nebensatzes identisch sind, z.B.:
Die Mutter bittet mich, dass ich Brot kaufe → Die Mutter bittet mich, Brot zu kaufen.

KAUSALSATZ
Der Kausalsatz ist ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren
Nebensätzen besteht. Kausale Nebensätze werden für Begründungen und Argumentationen gebraucht.
Die Kausalsätze antworten auf die Fragen warum? weshalb? aus welchem Grunde? und erfüllen im
Satzgefüge die Funktion der Adverbialbestimmung des Grundes (der Ursache). In einem Kausalsatz
werden der Nebensatz mit Konjunktionen da und weil eingeleitet, z.B.: Chantal freute sich über die
Frage, weil sie nicht noch weitere Wahrheiten über sich selbst hören wollte. Aber er hatte diese
Entscheidung immer wieder aufgeschoben, weil er stets glaubte, die Lage würde sich ändern. Da
niemand sich freiwillig meldete, wählte der Priester drei kräftige Männer aus.
FINALSATZ
Der Finalsatz ist ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren Nebensätzen
besteht. Die Finalsätze antworten auf die Fragen wozu? zu welchem Zweck? mit welcher Absicht? mit
welchem Ziel? und erfüllen im Satzgefüge die Funktion der Adverbialbestimmung des Ziels. Finale
Nebensätze werden mit den Konjunktionen damit und um … zu eingeleitet. Die Damit-Sätze werden in
der Regel nur dann gebildet, wenn die Subjekte im Hauptsatz und im Nebensatz verschieden sind, z.B.:
Wir müssen es verstecken, damit sie es nicht finden. Das Böse musste sich zeigen und seine Rolle spielen,
damit das Gute am Ende siegen konnte.
Sind Subjekte im Hauptsatz und im Nebensatz gleich, so gebraucht man die Infinitivkonstruktion
um … zu, z.B.: Er arbeitete rasch, um seinen guten Willen zu zeigen. Sie war nur zurückgekommen, um
sich von Berthe zu verabschieden.
TEMPORALSATZ
Der Temporalsatz ist ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren
Nebensätzen besteht. Der Temporalsatz erfüllt im Satzgefüge die Funktion einer Adverbialbestimmung
der Zeit und Antwortet auf die Fragen wann? seit wann? wie oft? wie lange? bis wann? Der
Temporalsatz wird durch die Konjunktionen als, wenn, während, solange, sooft, nachdem, seitdem,
bevor, ehe, bis, sobald u.a. eingeleitet.
Die Konjunktion als drückt eine einmalige Handlung in der Vergangenheit, z.B.: Als er alt genug
war, um sich selbst zu ernähren, liehen sie ihm Geld, damit er eine kleine Tischlerei aufmachte.
Die Konjunktion wenn drückt eine mehrmalige Handlung in der Vergangenheit oder eine einmalige oder
mehrmalige Handlung in der Gegenwart oder Zukunft, z.B.: Der Bürgermeister wurde unsicher, wie
immer, wenn seine Frau anderer Meinung war.
Die Konjunktion während zeigt, dass die Handlungen im Haupt- und im Nebensatz im gleichen
Zeitraum liegen. Die Konjunktion während ist das klassische Beispiel für Gleichzeitigkeit und sowohl im
Hauptsatz, als auch im Nebensatz wird dieselbe Zeitform gebraucht, z.B.: Die staubigen Kronen des
Löwenzahns flogen auf, während er durch die Wiese lief.
Für die zeitliche Eingrenzung steht die Konjunktion solange. Sie zeigt, dass die Hauptsatz-
Handlung dieselbe Dauer wie die Nebensatz-Handlung hat. In beiden Sätzen werden dieselbe Zeitform
gebraucht, z.B.: Man soll das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Solange ich atme, hoffe ich. Weder
Sie noch sonst wer aus diesem Dorf wird mein Haus betreten, solange ich lebe.
Für die zeitlichen Wiederholungen steht die Konjunktion sooft. Sie drückt aus, dass das
Hauptsatz-Geschehen genauso häufig wiederholt, wie das gleichzeitig verlaufende Nebensatz-Geschehen.
Sowohl der Hauptsatz, als auch der Nebensatz haben dieselbe Zeitform, z.B.: Sooft er kam, brachte er
Blumen mit.
Für die Nicht-Gleichzeitigkeit wird in der deutschen Gegenwartssprache die Konjunktion
nachdem gebraucht, die angibt, dass das Nebensatz-Geschehen zeitlich vor oder nach dem Hauptsatz-
Geschehen liegt, deshalb sind die Zeitformen verschieden und stehen in Wechselbeziehung zueinander,
z.B.: Nachdem er sein Gebet verrichtet hatte und der Laden geschlossen war, setzte er sich mit ihm auf
den Bürgersteig und forderte ihn auf, mit ihm eine Nargileh zu rauchen.

ZEITPERSPEKTIVE HAUPTSATZ NEBENSATZ

ZUKUNFT FUTUR 1 / PRÄSENS PERFEKT

GEGENWART PRÄSENS PERFEKT

VERGANGENHEIT PRÄTERITUM PLUSQUAMPERFEKT

Für die Darstellung des zeitlichen Beginns steht die Konjunktion seitdem, die den genauen
Anfangspunkt des Hauptsatz-Geschehens in der Vergangenheit und dessen Dauer bis zur
Sprechgegenwart bezeichnet.
Wenn das Prädikat des Nebensatzes von einem durativen Verb gebildet ist, folgt Gleichzeitigkeit,
z.B.: Seitdem ich an der Universität studiere, habe ich wenig Freizeit.
Ist das Prädikat des Nebensatzes ein perfektives Verb, folgt Nichtgleichzeitigkeit, z.B.: Seitdem er
das Rauchen aufgegeben hat, treibt er Sport.
Für die Darstellung des zeitlichen Nacheinanders werden die Konjunktionen ehe und bevor
gebraucht. Die Konjunktionen ehe/ bevor geben an, dass das Nebensatz-Geschehen zeitlich sowohl nach,
als auch vor dem Hauptsatz-Geschehen liegen kann. Der Nebensatz hat oft das gleiche Tempus, wie der
Hauptsatz, insbesondere, wenn die zeitliche Distanz zwischen zwei Geschehen nicht von besonderer
Bedeutung ist, z.B.: Bevor das Unwetter losbrach, kamen wir nach Hause. Gleichzeitig ist mir klar, dass
sich die Leute es zehnmal überlegen müssen, ehe sie etwas tun.
Die Konjunktion bis bezeichnet die zeitliche Grenze (den Endpunkt), an die das Hauptsatz-
Geschehen heranreicht. Das hier übliche Korrelat ist so lange. In einem Nabensatz mit der Konjunktion
bis dominiert die Gleichzeitigkeit der Zeitformen, z.B.: Ich warte (so lange), bis du mich anrufst. Er
suchte (so lange) das Buch, bis er es endlich fand.
Für die Markierung einer äußerst kurzen Distanz zwischen zwei Geschehen steht die Konjunktion
sobald. Gleiche Zeitformen werden dann gebraucht, wenn das Nebensatz-Geschehen unmittelbar vor dem
Hauptsatz-Geschehen begonnen hat und noch nicht abgeschlossen ist, z. B.: Sobald man ihm den kleinen
Finger gibt, nimmt er die ganze Hand.
Verschiedene Zeitformen werden gebraucht, wenn das Nebensatz-Geschehen unmittelbar vor dem
Hauptsatz-Geschehen begonnen hat und abgeschlossen ist, besonders wenn die Abgeschlossenheit betont
werden soll, z.B.: Sobald Helga die Tür aufgemacht hatte, kam er herein.

KONDITIONALSATZ
Der Bedingungssatz ist ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren
Nebensätzen besteht. Die Bedingungssätze geben eine Bedingung oder eine Voraussetzung eines im
Hauptsatz stattfindenden Geschehens an. Die Konditionalsätze erfüllen im Satzgefüge die Funktion der
Adverbialbestimmung der Bedingung und antworten auf die Fragen unter welcher Bedingung? in
welchem Fall? Der Konditionalsatz wird mit den Konjunktionen wenn und falls (selten) eingeleitet, z.B.:
Wenn du mir hilfst, bin ich dir dankbar. Die Konditionalsätze können auch konjunktionslos gebraucht
werden. In diesem Fall beginnt der Nebensatz mit einem finitiven Verb, z.B.: Ist das Wetter morgen
schön, fahren wir ins Grüne.
KONZESSIVSATZ
Der Konzessivsatz ist ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren
Nebensätzen besteht. Der Konzessivsatz antwortet auf die Fragen trotz welcher Umstände? trotz welchen
Grundes? und erfüllt im Satzgefüge die Funktion der Adverbialbestimmung der Einräumung. Der
Konzessivsatz wird durch die Konjunktionen obwohl, obgleich, obschon, wennschon, wenngleich, selbst
wenn … auch, was … auch, wo … auch, wie … auch, wohin … auch, so wie … auch, sosehr … auch,
trotzdem und andere eingeleitet. Die Konjunktionen sind synonymisch, aber am häufigsten wird die
Konjunktion obwohl gebraucht, z.B.: »Ich kann diese Frage nicht beantworten«, sagte sie, obwohl sie
genau wusste, was sie täte. Nach fünf Jahren war es ihm noch immer nicht gelungen, mehr Gläubige in
die Kirche zu holen, sosehr er sich auch bemühte. Es war sonderbar: die Möbel standen alle noch am
gleichen Platz, nur die Schränke und Schubladen waren geleert, und trotzdem erschien das Zimmer
plötzlich kahl und traurig. Ich brach auf, obschon ich noch über eine Stunde Zeit hatte.
Der Nebensatz leitet eine Einräumung zu dem im Hauptsatz genannten Geschehen ein, so dass der
zu erwartende Kausalzusammenhang unwirksam bleibt. Der Konzessivsatz gibt den Grund dafür an,
warum sich das Hauptsatzgeschehen nicht realisiert hat oder trotz Umstände realisieren kann.
Die Konzessivsätze mit der Konjunktion wenn … auch signalisieren, dass die im Nebensatz
angegebene Bedingung keinen Einfluss auf die Verwirklichung des im Hauptsatz beschriebenen
Sachverhalts hat. Diese Bedingung ist meist hypothetisch oder potenziell, deswegen werden die
auch/selbst … wenn Sätze nicht für eine Tatsache, sondern für eine Annahme verwendet, z.B.: Das Böse
brachte nie das Gute hervor, auch wenn sie noch so fest daran glaubten. Und ich habe niemals
Schlaftabletten genommen, selbst wenn ich nicht schlafen konnte.
Die Konzessivsätze können auch eine relativ generalisierende Bedeutung ausdrücken. Es geht um
eine Verallgemeinerung ohne Ausnahme, bei der der unwirksame Grund nicht genannt, sondern nur
angedeutet wird. Sie werden mit den Interrogativpronomen oder –adverbien (was, wo, wohin, wie, wann
u.a.) eingeleitet, zu denen die Partikel auch und/oder immer treten können. Diese Sätze haben die gerade
Wortfolge im Hauptsatz, z.B.: Wie spät es auch sein mag / möge, ich werde dieses Buch zu Ende lesen.
ATTRIBUTSATZ
Der Attributsatz ist ein Satzgefüge, das aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren
Nebensätzen besteht. Der Attributsatz erfüllt im Satzgefüge die Funktion des Attributs und antwortet auf
die Fragen welcher? was für ein? Der Nebensatz eines Attributsatzes wird durch: die Relativpronomen
der, die, das, Pronominaladverbien und Interrogativadverbien worüber, wovon, wo, wohin,
Konjunktionen dass, ob eingeleitet, z.B.: Chantal Prym ist die einzige, die spurlos verschwinden kann.
Die Relativpronomen der, die, das werden wie Artikel dekliniert, nur im Genitiv Singular und
Plural und im Dativ Plural bekommen sie andere Formen.
KASUS MASKULINUM FEMININUM NEUTRUM PLURAL
NOMINATIV DER DIE DAS DIE
GENITIV DESSEN DEREN DESSEN DEREN/ DERER
DATIV DEM DER DEM DENEN
AKKUSATIV DEN DIE DAS DIE
Der Attributsatz gehört zum Subjekt, Adverbialbestimmung oder Objekt des Hauptsatzes, das
durch ein Substantiv oder Pronomen ausgedrückt ist. Das Geschlecht des Relativpronomens hängt vom
Bezugswort und der Kasus von der syntaktischen Funktion ab. Zwischen dem Bezugswort und dem
Relativpronomen können Präpositionen stehen, z.B.: Schöne Worte, leere Worte, mit denen Sie eine
grausame und ungerechte Tat erklären wollen.

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