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Modul „Chemie für Studierende der Biologie“

Modulteil Allgemeine und Anorganische Chemie

Sommersemester 2023

Prof. Dr. Christian Ganter

2 SWS Vorlesung

• 3 Doppelstunden pro Woche in den ersten 5 Wochen (ca.)

• In den verbleibenden 10 Wochen je 3 Doppelstunden OC


(Prof. Constantin Czekelius)

• Vorlesungsfolien als pdf in ILIAS zum download

• Vorlesungsvideos in der Mediathek

• Wöchentliche Übungsblätter (mit Lösungsvideos)


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Literaturempfehlung zur Vorlesung

• C. E. Mortimer, Chemie, z.B. 13. Auflage (2019),


Thieme-Verlag.

 gratis als pdf über die ULB-Webseite!

• Leseempfehlungen zu den Vorlesungskapiteln

Mortimer 1.1, 1.2, 1.3

Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
• Einleitung
• Atome
• Formeln, Stoffmenge, Stöchiometrie
• Periodensystem der Elemente
• Chemische Bindung
• Chemische Reaktionen, Gleichgewichte
• Säuren, Basen, Salze
• Redoxreaktionen
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Muss Chemie im Biologiestudium wirklich sein?

Membranen
DNA

Proteine

 Chemie ist für ein Verständnis der


Biologie auf molekularer Ebene hilfreich
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Kapitel 0 – Einleitung Mortimer 1.1, 1.2, 1.3

Was ist Chemie? – Versuch einer Definition

Chemie: Lehre von den Stoffen und den Stoffänderungen


Physik: Lehre von den Zuständen und den Zustandsänderungen

Zustandsänderungen erhalten die


Charakteristik eines Stoffes oder
verändern diese reversibel

Stoffänderungen verändern die


charakteristischen Eigenschaften
irreversibel

Chemie beschäftigt sich mit:


• den chemischen Elementen in freiem und gebundenem Zustand
• den Reaktionen, Umsetzungen, Umwandlungen und Wechselwirkungen
der chemischen Elemente und ihrer Verbindungen
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Historische Perspektive: Wie ist Chemie entstanden?

Werkzeug
Gesundheit Energie

Nahrung Mensch Behausung

Alles Leben ist Kleidung


Chemie Kommunikation
Transport

 Historisch: Chemie als Handwerkskunst zur Deckung


menschlicher Bedürfnisse entstanden
* Ernährung: Kochen, Braten, Brauen, Düngen
* Unterkunft: Ton, Mörtel, Zement
* Gebrauchsmaterialien: Kupfer, Bronze, Eisen, Glas
* Hygiene: Seife, Medikamente
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Goldschmuck aus dem Gräberfeld von


Warna (Bulgarien), ca. 4500 v. Chr.
Lykurgosbecher (römisch, 4. Jhdt.),
farbig durch Goldnanopartikel

Alt-Ägyptische Weinkrüge
aus gebranntem Ton,
ca. 3000 v. Chr.
Paracelsus (1493-1541)
“Die Dosis macht das Gift” Alle Fotos aus Wikipedia
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Beginn der wissenschaftlichen Chemie im 18 Jhdt. (Boyle und Lavoisier)


• Boyle: Jede chemische Theorie muss auf experimentellen Beobachtungen
aufgebaut werden
• Lavoisier: Einführung der Waage, quantitative Experimente, Massenbilanzen,
 Gesetz von der Erhaltung der Masse

• Umwandlung und Zerlegung von Substanzen


 erster Elementbegriff:
chemisch nicht weiter zerlegbare Substanz

• Lavoisier (1790): 23 Elemente korrekt identifiziert


Robert Boyle, 1661

• Berzelius (1813): Namen und Buchstabensymbole für


Elemente H: Wasserstoff
C: Kohlenstoff
O: Sauerstoff
Cl: Chlor

Antoine Lavoisier, 1789


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1 Klassifikation von stofflichen Systemen

makroskopische, phänomenologische Betrachtungsweise

Alles, was Masse und Volumen besitzt

einheitlich beschaffen

z.B. Kochsalz,
Wasser

z.B. Kochsalzlösung
charakteristisch für eine Phase: Aggregatzustand (fest, flüssig, gasförmig)

z.B.: Sand/Meerwasser
z.B. Wasser Wasserstoff,
- nicht einheitlich beschaffen
Sauerstoff
- Zusammensetzung variabel
- Phase: homogener Teilbereich
aus Atomen aufgebaut

Mortimer „Chemie“ 7. Auflage


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1 Klassifikation von stofflichen Systemen

makroskopische, phänomenologische Betrachtungsweise

Alles, was Masse und Volumen besitzt

einheitlich beschaffen

z.B. Kochsalz,
Wasser

z.B. Kochsalzlösung
charakteristisch für eine Phase: Aggregatzustand (fest, flüssig, gasförmig)

z.B.: Sand/Meerwasser
z.B. Wasser Wasserstoff,
- nicht einheitlich beschaffen
Sauerstoff
- Zusammensetzung variabel
- Phase: homogener Teilbereich
aus Atomen aufgebaut

Mortimer „Chemie“ 7. Auflage


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Trennung heterogener Gemische - Beispiele

Sedimentation Filtration

Laborzentrifuge Phasentrennung im Scheidetrichter


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Trennung homogener Gemische - Beispiele

Tankwagen mit flüssigem Stickstoff Destillation im Labor


Salzgewinnung aus Meerwasser

Flüssige Gemische (Kochsalz in Wasser,


Alkohol/Wasser):
• Kristallisation (Salzgewinnung aus Meerwasser)
• Destillation (Trennung von Wasser und Alkohol)

 Homogene Gemische lassen sich nach Heterogenisierung trennen

Gasförmige Gemische (Luft: N2, O2, Ar, CO2)


• Kondensieren und Destillation
Destillation in der Industrie
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Elemente und Verbindungen

• Elemente:
Nicht weiter zerlegbare Substanzen, Grundbausteine für die Chemie
Namen und Symbole (Berzelius, 1813), z.B.:
H, Wasserstoff
ca. 115 Elemente,
O, Sauerstoff davon 88 in der Natur
Mg, Magnesium
C, Kohlenstoff

• Kombination von Elementen ergibt Verbindungen mit


entsprechenden Formeln, z. B.
MgO, Magnesiumoxid ca. 50 Millionen Verbindungen,
H2O, Wasser stets definierte Zusammensetzung

CO2, Kohlendioxid
CO, Kohlenmonoxid
NaCl, Natriumchlorid, Trivialname: Kochsalz
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Häufigkeiten der Elemente (Massen-%)


in der Erdrinde (incl. Ozeane und Atmosphäre)

Rang Element Häufigkeit Summe Bemerkung, Biorelevanz


1 O 49.2 49.2 Silikate, Luft, Wasser

2 Si 25.7 74.9 Silikate


3 Al 7.5 82.4 wichtigstes Leichtmetall
4 Fe 4.7 87.1 wichtigstes Schwermetall, Blut
5 Ca 3.4 90.5 in Silikaten, Knochen
6 Na 2.6 93.1 in Silikaten, Zellpotenzial
7 K 2.4 95.5 in Silikaten, Zellpotenzial
8 Mg 1.9 97.4 in Silikaten, Chlorophyll
9 H 0.9 98.3 Wasser, Biomasse
10 Ti 0.6 98.9 10 häufigste Elemente: 99%

14 C 0.09
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Wichtige Begriffe:

• Chemie: Definition, Entwicklung

• Materie: heterogene und homogene Gemische, Zerlegbarkeit

• Elemente und Verbindungen

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