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KGB, Seminarfach Sportprofil, Rö, 19.10.

2022, Benjamin Ridel

Ist Doping der einzige Weg zum Erfolg?


Im Profisport ist es zurzeit nicht unüblich im Sport zu betrügen. Viele Sportler sind
betroffen und müssen manchmal zu ihrem Unrecht stehen. Ein sehr gutes Beispiel ist das
Dopen, diese Methode wird schon seit vielen Jahren in Wettkämpfen angewendet. Was
es sich damit genauer auf sich hat klären wir im Folgenden.

Was ist Doping überhaupt?

Doping ist die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Anwendung von
unerlaubten Methoden zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit, welche sich aus
vielen Komponenten zusammensetzt. Die körperfremden Substanzen werden in jeder
möglichen Form verabreicht. Das Verbot kommt von den Sportverbänden, denn diese
Stoffe bewirken unfaire Leistungssteigerungen ohne Training. Die Anwendung der
Substanzen ist nicht natürlich, das heißt die Leistungsfähigkeit des Körpers chemisch
gesteigert wird. Dies ist nicht gesund, deswegen können schwere gesundheitliche Folgen
aufkommen. Hohe Interesse sollte bei den Sportlern bestehen, da sie selbst gut sehen
können, das Betrug nicht der beste Weg für den Erfolg ist. Da das Thema zu früheren und
jetzigen Zeiten aktuell ist, ist es wichtig sich mit diesem Thema auseinanderzusetzten. Mit
der Zeit sind immer mehrere Methoden und Stoffe entstanden um zu dopen, die
genaueren Methoden werden wir folglich genauer unter die Lupe nehmen.1

Geschichte des Dopings

In der Antike haben bereits Menschen für die Olympischen Spiele gedopt, aber wie haben
sie das angestellt? Eine Alternative war das Essen von Stierhoden, da im Hoden das
Testosteron unter dem Einfluss des LH (Luteinisierendes Hormon) produziert wird. Dieses
Testosteron sorgt für eine Kraftsteigerung. Aber nicht nur Menschen wurden gedopt,
sondern auch Tiere, ein gutes Beispiel hierfür sind die Pferderennen der Römer, denn die
Pferde haben Honig mit Wasser verabreicht bekommen, um deren Laufleistung zu
steigern. Amerikanische Ureinwohner haben Kokablätter für mehr Energie gegessen. Mit
der Zeit haben die Sportler Pilze für die Förderung der Aggressivität und Alkohol zur
Beruhigung zu sich genommen. Dies klingt zwar alles gut, aber die Vorfälle zeigen, dass
die Zunahme von chemischen Substanzen nicht gut für den Körper ist. Z.B. 1886: Der
erste Doping-Todesfall im Radsport Ursache war eine Überdosis an Trimethyl. 1999 hat
die Gründung der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) stattgefunden, welche sich mit den
Dopingfällen beschäftigt.2 3

Welche Gründe gibt es fürs Dopen?

1
Vgl.:https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/was-ist-doping/was-ist-doping/ , am 20.10.22
2
Vgl.:https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/doping_gefaehrliche_mittel/pwiegeschichtedesdopings100.html , am
18.10.22
3
Vgl.:https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/was-ist-doping/was-ist-doping/ , am 20.10.22

1
KGB, Seminarfach Sportprofil, Rö, 19.10.2022, Benjamin Ridel

Ein sehr offensichtlicher Grund fürs Dopen ist die Erhöhung der Leistung. Aber warum
sollte man auf verbotene Weise an erhöhte Leistung gelangen? Der Druck von außen
spielt eine große Rolle, denn wenn der Sportler mit dem Sport sein Geld verdient, will er
das meist mögliche verdienen und das ist mit dem ersten Platz möglich. Andererseits
kann das Geld auch weniger wichtig sein, aber dafür mehr das Ansehen. Der Erfolg, der
durch das Dopen erreichbar ist, kann auch gewissen Druck auf den Sportler ausüben.
Durch Erfolg ist es möglich neue oder bessere Sponsoren anzuziehen. Oder der Sportler
ist sogar finanziell abhängig von den Sponsoren. Dies sind Punkte, die bei den
Profisportlern meistens zutreffen. Bei den Amateursportlern dient das Dopen meistens nur
für die Förderung des Muskelaufbaus, welches zur Attraktivität dient.

Gendoping:

Beim Gendoping wird die Erbsubstanz des Sportlers verändert und der Körper dauerhaft
dazu gebracht, eigenständig, leistungssteigernde Substanzen zu produzieren. Eine
Möglichkeit des Gendopings ist das Abstellen des Eiweißes Myostatin. Myostatin hemmt
normalerweise den Muskelaufbau bei einer bestimmten Grenze. Wird es deaktiviert,
wachsen alle Muskeln des Körpers theoretisch immer weiter. Gendoping, welches
Myostatin blockiert, kann Muskeln unproportional wachsen lassen. Sportler können auf
diese Weise in kürzester Zeit größere und stärkere Muskeln antrainieren und damit
wesentlich leistungsfähiger werden. Nebenwirkungen sind bisher kaum bekannt. Da
Myostatin generell das Wachstum aller Zellen im Körper reguliert, ist zu vermuten, dass
nicht nur die Muskeln unkontrolliert wachsen. Es könnte zu raschen Krebserkrankungen
oder unkontrollierbaren Deformierungen und Fehlfunktionen der Organe kommen.4

Blutdoping:

Unter Blutdoping versteht man die Verabreichung von Vollblut oder von Zubereitungen,
die rote Blutkörperchen enthalten. Bei der Eigenbluttransfusion lässt sich der Sportler
circa einen Liter Blut abnehmen, dieser wird dann konserviert und tiefgekühlt gelagert. Hat
das Blutvolumen nach 4-6 Wochen wieder einen normalen Wert erreicht, kann man das
gelagerte Blut infundieren (dem Körper wieder beifügen). Durch Blutdoping wird die Zahl
der roten Blutkörperchen im Blut erhöht. Als Folge, dieser Erhöhung wird eine
Verbesserung der Sauerstoffkapazität erreicht. Blutdoping wird meistens bei den
Ausdauersportlern durchgeführt, da diese auf einen längeren Zeitraum mehr
Sauerstoffkapazität als zuvor haben. Unterschieden muss man bei Blutdoping zwischen
Bluttransfusion und Eigenbluttransfusion. Nebenwirkungen sind Infektionsgefahren bei
Transfusionen von Fremdblut,

4
Vgl.:https://www.bundestag.de/resource/blob/189880/869ea6f3bf073c9924cbc30af13b9b1b/Gendoping-data.pdf , am
18.10.22

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KGB, Seminarfach Sportprofil, Rö, 19.10.2022, Benjamin Ridel

EPO (Erythropoetin) -Doping (Beispiel):

Bestimmte Zellen in der Niere messen den Sauerstoffgehalt im Blut. Ist dieser erniedrigt,
nennt man das auch Hypoxie. Dieser Zustand kann beispielsweise bei längeren
Aufenthalten in hohen Gebirgen entstehen, deswegen Höhentrainingslager. Wer schon
mal in den Bergen in größeren Höhen unterwegs war, kennt es: Das Gefühl, dass die Luft
dünner wird. Atem- und Herzfrequenz steigen, auch nicht so schwere körperliche
Aktivitäten fallen schwerer. Die Luft wird dünner, zu wenig Sauerstoff und deswegen bildet
unser Körper EPO, um mehr rote Blutkörperchen zu bilden. Das produzierte EPO gelangt
über die Blutgefäße schließlich auch zum Knochenmark. EPO kann an seinen
Reizempfänger auf sogenannten Erythroblasten binden. Das sind Vorläuferzellen, die
durch EPO zu Erythrozyten heranreifen. Das ist ja auch der Grund, aus dem generell das
Knochenmark wichtig für uns ist: Es ist der Ort, an dem fast alle wichtigen Zellen für das
Blut hergestellt werden. Mit zusätzlichen EPO Medikamenten wird die Herstellung der
roten Blutkörperchen gefordert. So sorgt also EPO dafür, das aus dem Knochenmark
mehr rote Blutkörperchen entstehen. Und weil sie den eingeatmeten Sauerstoff binden
können, bedeuten mehr rote Blutkörperchen eine bessere Sauerstoffversorgung des
Körpers.

EPO ist ein Hormon, das in der Niere entsteht. Chemisch gesehen ist es ein Glykoprotein.
EPO zählt außerdem zu den sogenannten Zytokinen: Das sind Proteine, die bestimmte
Signalübertragung zwischen Zellen vermitteln. Sie können so steuern, ob sich diese
Zellen vermehren oder zu anderen Zelltypen umformen sollen. Zum Großteil wird es beim
Erwachsenen in der Niere gebildet, nämlich zu ungefähr 90 %. Weitere 10 % entfallen auf
die Leber. Außerdem werden geringe Mengen auch in verschiedenen anderen Geweben
hergestellt wie z.B. im Gehirn, Hoden oder in der Milz. Diese Mengen sind aber so gering,
dass sie für den Körper praktisch keine Bedeutung haben. EPO wird von den Geweben
ins Blut abgegeben und kann dann zu seinen Zielzellen transportiert werden, also dorthin,
wo es wirken soll. Unter Risiken fallen Schwindelgefühle, Angstzustände, erhöhtes
Thromboserisiko und infizierte Blutkonserven, welche zu Krankheiten führen kann. Diese
Methode dient, wie das Blutdoping, dazu die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zu
5 6
vermehren, um eine bessere Sauerstoffversorgung herzustellen.

Dopingkontrollen:

Die NADA (Nationale Anti-Doping Agentur) hat ein Doping-Kontroll-System, welches wie
folgt durchgeführt wird: Die Freizeitsportler werden nicht nach Dopingmittel kontrolliert,
dieses Kontrollverfahren wird erst bei den Leistungssportlern durchgeführt. Die NADA
kann die Sportler unangekündigt kontrollieren, das heißt egal, ob es beim Training, in der

5
Vgl.:http://www.sportunterricht.de/lksport/blut_epo.html , am 20.10.22
6
Vgl.:https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19410717/ , am 19.10.22

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KGB, Seminarfach Sportprofil, Rö, 19.10.2022, Benjamin Ridel

Schule oder zu Hause ist. Die Leistungssportler haben eine Meldepflicht, die
unteranderem beinhaltet, wo der Sportler wohnt und der Trainingsort. Mit dem Programm
ADAMS (Anti-Doping Administration and Management System), der Welt Anti-Doping
Agentur, werden mehrere Tausend sinnvolle und gut geplante Kontrollen, in und
außerhalb von Wettkämpfen, angeordnet.7 8

Das Verfahren:

Zur Überprüfung der Regel werden die Athleten außerhalb des Wettkampfes zu einer
Abgabe von einer Urin - oder Blutprobe aufgefordert. Alle Kontrollen, in Deutschland,
werden von der NADA geplant und vorgenommen. Bei den Kontrollen geben die Sportler
Urin ab, der zu 2/3 in eine A-Probeflasche und zu 1/3 in eine B-Probeflasche aufgeteilt
wird. Am Ende werden die Probeflaschen in Anwesenheit des Athleten verschlossen. Im
Labor der WADA werden die Proben analysiert. Zuerst erfolgt die Analyse der A-Probe.
Wird in der A-Probe eine verbotene Dopingsubstanz oder die Verwendung einer
verbotenen Methode nachgewiesen, so erfolgt die Benachrichtigung des zuständigen-
Sportverbandes. Der Athlet bekommt das positive Ergebnis der A-Probe mit und darauf
kann er die Öffnung der B-Probe beantragen. Der Athlet kann auf die Analyse der B-
Probe verzichten. Wenn die B-Probe analysiert wird ist es möglich, dass der Athlet selbst
anwesend ist. Erst wenn die B-Probe die A-Probe bestätigt, gilt die Probe als positiv, und
der Verband kann Sanktionen gegenüber dem Athleten verhängen. Die Auswahl der
Kontrollen an den Athleten ist vom Los, der Platzierung und des Dopings Risikos
abhängig. Bei nicht Erscheinung der Kontrollen, gibt es eine Sperre für 2 Jahre. Die
meisten Kontrollverfahren werden bei den Top Athleten durchgeführt.9

Fair-Play?

Unter Gerechtigkeit ist auch Gleichheit zu verstehen. Also gleiche Regeln und
Bedingungen sind Grundvoraussetzungen des sauberen und fairen Sports. Jeder Athlet
der den Sport liebt, möchte, dass der bessere gewinnt und nicht Glück, Zufall oder sogar
Betrug über Sieg und Niederlage entschiedet. Sondern Disziplin, Wille, Talent, Fähigkeit,
Konzentration, Durchhaltevermögen und die Leistung sollen über das Ergebnis
entscheiden.

Der Athlet sollte allen Beteiligten Respekt erweisen, was selbstverständlich im Sport ist,
da es dazu gehört die Regeln zu befolgen. Aber den Respekt sollte der Athlet nicht nur
anderen, sondern auch sich erweisen, indem er fair spielt und nicht betrügt.
7
Vgl: https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/dopingkontrolle/dopingkontrolle/ , am 20.10.22
8
Vgl: https://www.nada.de/kontrollen , am 19.10.22
9
Vgl: https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/dopingkontrolle/dopingkontrolle/ , am 20.10.22

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KGB, Seminarfach Sportprofil, Rö, 19.10.2022, Benjamin Ridel

Jeder Athlet hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Die Eigenschaften sollte der
Athlet tolerieren. Niederlagen und Fehler sind ein Grundbestandteil des Sports und wenn
diese Bestandteile mit Betrug verhindert werden, dann hat der Sportler seinen Respekt
verloren und die Gerechtigkeit aus dem Sport herausgenommen.

Aber wenn die Ehrlichkeit, mit seinen Werten den anderen gegenüber zu treten, besteht,
dann kann ein Sport mit Regeln nicht durch Betrug, Zufall oder Glück beeinträchtigt
werden.10

Quellenverzeichnis

(Ohne Verfasser, Blutdoping und EPO, in: Internetseite Leistungskurs Sport: 20.10.2022,
URL: http://www.sportunterricht.de/lksport/blut_epo.html )

10
https://www.gemeinsam-gegen-doping.de/werte

5
KGB, Seminarfach Sportprofil, Rö, 19.10.2022, Benjamin Ridel

(Doktor Weigl: EPO: „Hormon & Dopingmittel - Die „Klonmaschine“ für rote
Blutkörperchen & bessere Ausdauer“, in: Internetseite YouTube, 19.10.2022, URL:
https://www.youtube.com/watch?v=3qgOm2r7yx8 )

(Dipl.-Chem. Susanne Donner, Prakt. Bettina Jonas, Gendoping, in Internetseite


Deutscher Bundestag: Wissenschaftliche Dienste, 18.10.2022, URL:
https://www.bundestag.de/resource/blob/189880/869ea6f3bf073c9924cbc30af13b9b1b/
Gendoping-data.pdf )

(Ohne Verfasser, Dopingkontrolle, in: Internetseite Deutsche Sporthochschule Köln,


20.10.2022, URL: https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/
dopingkontrolle/dopingkontrolle/ )

(Ohne Verfasser, Was ist Doping? in: Internetseite Deutsche Sporthochschule Köln,
20.10.2022, URL: https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/
was-ist-doping/was-ist-doping/ )

(Ohne Verfasser, Fairplay! in: Internetseite Gemeinsam gegen Doping, 18.10.2022, URL:
https://www.gemeinsam-gegen-doping.de/werte )

(Ohne Verfasser, Kontrollen, in: Internetseite NADA, 19.10.2022, URL:


https://www.nada.de/kontrollen )

(Ohne Verfasser, Geschichte des Dopings, in: Internetseite planet Wissen, 18.10.2022,
URL: https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/doping_gefaehrliche_mittel/
pwiegeschichtedesdopings100.html )

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