Sie sind auf Seite 1von 16

Inhaltlich überprüft und unverändert

weiterhin gültig: 6/93, 6/98

Sicherheitstechnische Regel des KTA Regel


Fassung September 1988

KTA 3904

Warte, Notsteuerstelle und örtliche Leitstände in Kernkraftwerken

Inhalt

Seite
Grundlagen ....................................................................................................................................................... 2
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................... 2
2 Anforderungen an Warte, Notsteuerstelle und örtliche Leitstände......................................................... 2
2.1 Allgemeine Anforderungen ..................................................................................................................... 2
2.2 Spezielle Anforderungen ........................................................................................................................ 3
3 Warte...................................................................................................................................................... 3
3.1 Aufgaben ................................................................................................................................................ 3
3.2 Funktionelle Gliederung ......................................................................................................................... 3
3.3 Zuordnung von Funktionsbereichen und Aufgaben................................................................................ 3
3.4 Räumliche Anordnung der Funktionsbereiche ....................................................................................... 4
3.5 Einrichtungen ......................................................................................................................................... 4
3.6 Personelle Besetzung............................................................................................................................. 5
3.7 Auslegungsanforderungen bezüglich versagenauslösender Ereignisse und
Einwirkungen von außen ........................................................................................................................ 5
4 Notsteuerstelle ....................................................................................................................................... 5
4.1 Aufgaben ................................................................................................................................................ 5
4.2 Anordnung .............................................................................................................................................. 6
4.3 Einrichtungen ......................................................................................................................................... 6
4.4 Personelle Besetzung............................................................................................................................. 6
4.5 Auslegungsanforderungen bezüglich versagenauslösender Ereignisse und
Einwirkungen von außen ........................................................................................................................ 6
5 Örtliche Leitstände ................................................................................................................................. 6
5.1 Zulässigkeit ............................................................................................................................................ 6
5.2 Aufgaben ................................................................................................................................................ 6
5.3 Einrichtungen ......................................................................................................................................... 6
5.4 Personelle Besetzung............................................................................................................................. 7
5.5 Auslegungsanforderungen bezüglich versagenauslösender Ereignisse und
Einwirkungen von außen ........................................................................................................................ 7
6 Prüfungen und Instandhaltungen ........................................................................................................... 7
6.1 Konzeptprüfung ...................................................................................................................................... 7
6.2 Baubegleitende Prüfungen ..................................................................................................................... 7
6.3 Inbetriebsetzungsprüfungen ................................................................................................................... 7
6.4 Wiederkehrende Prüfungen ................................................................................................................... 7
6.5 Instandsetzung ....................................................................................................................................... 7
Anhang A Ergonomisch-technische Gestaltung von Warte, Notsteuerstelle und
örtlichen Leitständen...................................................................................................................... 8
Anhang B Beispiele für personelle Besetzungen der Warte, der Notsteuerstelle
und der örtlichen Leitstände......................................................................................................... 13
Anhang C Bestimmungen, auf die in dieser Regel verwiesen wird............................................................... 14
Stichwortverzeichnis ........................................................................................................................................ 15
KTA 3904 Seite 2

k) KTA 3603 Anlagen zur Behandlung von radioaktiv kon-


Grundlagen taminiertem Wasser in Kernkraftwerken,
(1) Die Regeln des KTA haben die Aufgabe, sicherheits- l) KTA 3702.1 Notstromerzeugungsanlagen mit Dieselag-
technische Anforderungen anzugeben, bei deren Einhaltung gregaten in Kernkraftwerken, Teil 1: Ausle-
die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforder- gung,
liche Vorsorge gegen Schäden durch die Errichtung und den m) KTA 3901 Kommunikationsmittel für Kernkraftwerke,
Betrieb der Anlage getroffen ist (§ 7 Abs. 2 Nr. 3 Atomge- n) KTA 3902 Auslegung von Hebezeugen in Kernkraftwer-
setz), um die im Atomgesetz und in der Strahlenschutzver- ken.
ordnung festgelegten sowie in den "Sicherheitskriterien für
Kernkraftwerke" und den "Leitlinien zur Beurteilung der Aus- (7) Die Festlegungen in dieser Regel konkretisieren für die
legung von Kernkraftwerken mit Druckwasserreaktoren gegen sicherheitstechnisch relevanten Leitstände als Arbeitsplätze
Störfälle im Sinne des § 28 Abs. 3 StrlSchV" weiter konkreti- im Kernkraftwerk die in den §§ 90 und 91 des Betriebsverfas-
sierten Schutzziele zu erreichen. sungsgesetzes bezüglich der Gestaltung von Arbeitsplatz,
Arbeitsablauf und Arbeitsumgebung gestellten Anforderun-
(2) Zweck dieser Regel ist es, Auslegungsanforderungen gen.
an Leitstände (Warte, Notsteuerstelle, örtliche Leitstände mit
sicherheitstechnischer Bedeutung) von Kernkraftwerken (8) Die in dieser Regel angesprochenen Arbeitsplätze an
festzulegen. Diese werden so gestellt, daß sie den Anforde- Leitständen werden nicht als Bildschirm-Arbeitsplätze im
rungen des bestimmungsgemäßen Betriebs und von Störfäl- Sinne der vom Hauptverband der gewerblichen Berufsgenos-
len genügen. senschaften herausgegebenen "Sicherheitsregeln für Bild-
schirm-Arbeitsplätze im Bürobereich" angesehen.
(3) Basierend auf den Sicherheitskriterien für Kernkraftwer-
ke des Bundesministers des Innern (9) Die in dieser Regel gestellten Anforderungen basieren
a) 1.1 Grundsätze der Sicherheitsvorsorge, auf der derzeitig realisierten Bedienungs- und Informations-
technik in Leitständen von ortsfesten Kernkraftwerken.
b) 2.5 Gestaltung von Arbeitsplatz, Arbeitsablauf und Ar-
beitsumgebung,
c) 5.4 Schaltwarte und Hilfssteuereinrichtungen
1 Anwendungsbereich
werden in dieser Regel die Anforderungen an die Planung
und Ausführung der Leitstände einschließlich der ergono- (1) Diese Regel ist auf ortsfeste Kernkraftwerke anzuwen-
misch-technischen Gestaltung festgelegt. den. Sie gilt nicht für Forschungsreaktoren.

(4) Die Anforderungen in der Verordnung über Arbeitsstät- (2) Sie legt Anforderungen fest für die Auslegung von
ten (Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV) sowie diejenigen in Warte, Notsteuerstelle und örtliche Leitstände mit sicher-
den Arbeitsstätten-Richtlinien sind in dieser Regel berück- heitstechnischer Bedeutung sowie für die darin befindlichen
sichtigt. Informations-, Betätigungs- und Kommunikationseinrichtun-
gen für bestimmungsgemäßen Betrieb und Störfälle.
(5) Die Informationszusammenstellung für die Leittechnik,
Warte, Notsteuerstelle und örtlichen Leitstände "Bekanntma- (3) Die Abschnitte 2 bis 5 sind für derzeitig realisierte Be-
chung der Zusammenstellung der in atomrechtlichen Ge- dienungs- und Informationstechniken anzuwenden und gelten
nehmigungs- und Aufsichtsverfahren für Kernkraftwerke zur nur sinngemäß bei Einsatz neuartiger Techniken.
Prüfung erforderlichen Informationen", Kapitel 3.R. ist in die- (4) Haupt- und Systemleitstände der Warte, der Leitstand
ser Regel berücksichtigt. der Notsteuerstelle und örtliche Leitstände werden im folgen-
(6) Spezielle aufgabenbezogene Anforderungen an Leit- den zusammengefaßt als "Leitstände" bezeichnet.
stände befinden sich in folgenden KTA-Regeln Hinweis:
Die Begriffe "Kernkraftwerksblockwarte" - abgekürzt Warte - und
a) KTA 1201 Anforderungen an das Betriebshandbuch,
"Örtliche Leitstände" sind in KTA 3901 enthalten.
b) KTA 1501 Ortsfestes System zur Überwachung von
Ortsdosisleistungen innerhalb von Kernkraft- Zur Warte zählen der Wartenraum und die Wartenneben-
werken, räume.
c) KTA 1503.1 Messung und Überwachung der Ableitung
gasförmiger und aerosolgebundener radioak-
tiver Stoffe, Teil 1: Messung und Überwa- 2 Anforderungen an Warte, Notsteuerstelle und örtli-
chung der Ableitung radioaktiver Stoffe mit che Leitstände
der Kaminluft bei bestimmungsgemäßem
Betrieb, 2.1 Allgemeine Anforderungen
d) KTA 1504 Messung flüssiger radioaktiver Stoffe zur (1) Es müssen eine Warte gemäß Abschnitt 3 und grund-
Überwachung der radioaktiven Ableitungen, sätzlich eine Notsteuerstelle gemäß Abschnitt 4 vorhanden
e) KTA 2201.5 Auslegung von Kernkraftwerken gegen seis- sein. Falls durch entsprechende Auslegung der Anlage ein
mische Einwirkungen, Teil 5: Seismische In- Funktionsausfall der Warte verhindert wird, darf die Notsteu-
strumentierung, erstelle entfallen. Örtliche Leitstände gemäß Abschnitt 5 sind
f) KTA 3402 Schleusen am Reaktorsicherheitsbehälter zulässig.
von Kernkraftwerken - Personenschleusen, (2) Die Warte, die Notsteuerstelle und die örtlichen Leit-
g) KTA 3409 Schleusen am Reaktorsicherheitsbehälter stände müssen Einrichtungen haben, mit deren Hilfe die
von Kernkraftwerken - Materialschleusen, jeweils zugeordneten Systeme bei allen Anlagenzuständen,
h) KTA 3501 Reaktorschutzsystem und Überwachung von in denen diese Systeme geleitet werden, überwacht und
Sicherheitsein richtungen, betrieben werden können.
i) KTA 3502 Störfallinstrumentierung, (3) Arbeitsplätze, Arbeitsmittel, Arbeitsabläufe und Arbeits-
j) KTA 3602 Lagerung und Handhabung von Brennele- umgebung sind unter Berücksichtigung ergonomischer Ge-
menten, Steuerelementen und Neutronen- sichtspunkte so zu gestalten und Aufgaben sind auf Personal
quellen in Kernkraftwerken mit Leichtwasser- und leittechnische Einrichtungen so aufzuteilen, daß die
reaktoren, Voraussetzungen für ein sicherheitstechnisch optimales Ver-
halten der Beschäftigten geboten werden. Insbesondere sind
KTA 3904 Seite 3

die Leitstände so zu gestalten, daß sie die bestmögliche Hinweis:


Funktion des Gesamtsystems Mensch - Maschine gewähr- Schutzmaßnahmen zum Überführen in einen sicheren Zustand
leisten. können gemäß KTA 3501 Handmaßnahmen aufgrund von Si-
cherheitsgefahrenmeldungen sein.
(4) Bei der Auslegung der Leitstände sind Maßnahmen d) Ereignisabläufe, die zum Verlassen des bestimmungsge-
gegen unbeabsichtigte menschliche Fehlhandlungen zu tref- mäßen Betriebs geführt haben, erkannt sowie Maßnah-
fen. Geeignete Maßnahmen hierzu sind zum Beispiel men die zu ihrer Beeinflussung und zur Verminderung ih-
a) angemessene Automatisierung, rer Auswirkungen dienen, eingeleitet werden können und
b) ergonomische Gestaltung. e) Maßnahmen zum Personenschutz eingeleitet werden
Hinweis: können.
Die Auslegung der Leitstände geschieht im Rahmen der Ausle-
gung der Anlage.
3.2 Funktionelle Gliederung
(5) Als Grundlage für die Gestaltung und Besetzung der
Leitstände sind typische Aufgaben und Tätigkeiten des Perso- (1) Die Warte ist entsprechend ihrer Aufgabenstellung in
nals zu beschreiben. Nach Maßgabe der jeweiligen Arbeitsin- Funktionsbereiche zu unterteilen, um eine Trennung zwi-
halte sind bei der Gestaltung von Leitständen die ergonomi- schen Tätigkeiten der Prozeßführung, der Kommunikation,
schen Anforderungen gemäß Anhang A zu berücksichtigen. der Dokumentation und den weiteren Bereichen zur Be-
triebsführung zu erreichen.
(6) Die ergonomischen Aspekte sind bei der Planung zu
berücksichtigen. (2) Es sind folgende Funktionsbereiche zu unterscheiden:
a) Hauptleitbereich,
b) Systemleitbereich,
2.2 Spezielle Anforderungen
c) Kommunikationsbereich,
(1) Die Einrichtungen der Leitstände sind für die am jeweili-
d) Aufzeichnungsbereich,
gen Installationsort herrschenden betrieblich zu erwartenden
Umgebungsbedingungen auszulegen, so daß sie im Anforde- e) Dokumentationsbereich,
rungsfall funktionsfähig sind. f) Aufenthaltsbereich,
(2) Optische und akustische Anzeiger sind grundsätzlich so g) Freischaltbereich.
auszulegen, daß sie geprüft werden können. Ausnahmen
sind zu begründen.
3.3 Zuordnung von Funktionsbereichen und Aufgaben
Hinweis:
Als Lichtquellen für optische Anzeiger dürfen Glühlampen oder 3.3.1 Hauptleitbereich
Leuchtdioden eingesetzt werden. Bei der Auslegung ist auf eine
ausreichende Lebensdauer zu achten. (1) Dem Hauptleitbereich sind bezüglich der leistungsab-
hängig zu führenden Systeme die Funktionen Anfahren und
(3) Die Anforderungen an den Anzeigebereich und die Abfahren von und bis heiß unterkritisch sowie deren Betrieb
Genauigkeit von optischen Anzeigen sind systemabhängig zu und die Überwachung der Gesamtanlage zuzuordnen.
ermitteln. Die endgültige Festlegung der Anzeigengestaltung
soll aufgabenbezogen und systemübergreifend erfolgen. (2) Die dazu erforderlichen Anzeigen und Betätigungsein-
richtungen sind im Hauptleitstand so anzuordnen, daß die
(4) Redundante Einrichtungen (wie zum Beispiel Anzeigen Anzeigen aus der Arbeitsposition einsehbar und die Betäti-
der Sicherheitsgefahrenmeldeanlage) sind so anzuordnen gungseinrichtungen einsehbar und bedienbar sind.
und aufzubauen, daß trotz eines gerätetechnischen Einzel-
fehlers, wie Bauelementausfall, eine sicherheitstechnisch
ausreichende Anzahl von Einrichtungen betriebsfähig bleibt. 3.3.2 Systemleitbereich
(5) Optische Anzeigen sind so auszulegen und anzuordnen, (1) Dem Systemleitbereich sind die Systeme und Funktio-
daß sie sowohl die Überwachung aller Einzelsysteme als nen zuzuordnen, die während des Leistungsbetriebs nicht
auch die Überwachung des Zusammenwirkens von Einzel- ständig überwacht und betätigt werden oder nur bei be-
systemen mit anderen Systemen ermöglichen. stimmten Anlagenzuständen benötigt werden.
(6) Die Spannungsversorgung für die Freigabe und Betäti- (2) Die dazu erforderlichen Anzeigen und Betätigungsein-
gungseinrichtungen sowie Anzeigen von redundanten Si- richtungen sind auf Systemleitständen anzuordnen.
cherheitseinrichtungen ist aus den jeweiligen Redundanten
zu entnehmen. Dabei ist zu beachten, daß zu unterstellende
3.3.3 Kommunikationsbereich
Fremdspannungen die redundanten Einrichtungen nicht un-
zulässig beeinträchtigen. (1) Dem Kommunikationsbereich sind die Systeme und die
Funktionen gemäß KTA 3901, Abschnitte "Kommunikations-
mittel innerhalb von Kraftwerksanlagen" und "Kommuni-
3 Warte kationsmittel von Kernkraftwerken nach außen", zuzuordnen.
3.1 Aufgaben (2) Die Kommunikationseinrichtungen sind überwiegend auf
einer Kommunikationskonsole anzuordnen.
Von der Warte aus müssen
a) der bestimmungsgemäße Betrieb des Kernkraftwerks (3) Im Haupt- und Systemleitbereich sind die für die Prozeß-
überwacht und geleitet werden können, führung erforderlichen Kommunikationseinrichtungen der
Warte anzuordnen, zum Beispiel Sprechstelle der Leitstands-
b) Störungen an allen sicherheitstechnisch wichtigen Syste- fernsprechanlage und der Fernsprechnebenstellenanlage.
men erkannt sowie Maßnahmen ergriffen werden können,
um die Anlage in einem sicheren Zustand zu halten,
c) Störfälle erkannt sowie vor oder nach Eingreifen des Re- 3.3.4 Aufzeichnungsbereich
aktorschutzsystems Maßnahmen eingeleitet werden kön- Dem Aufzeichnungsbereich sind die für die Aufzeichnung des
nen, um die Anlage in einem sicheren Zustand zu halten Betriebsablaufes vorgesehenen Einrichtungen zuzuordnen.
oder in einen solchen zu überführen,
KTA 3904 Seite 4

3.3.5 Dokumentationsbereich a) Informations- und Betätigungseinrichtungen in dem Um-


fang, daß die Kernkraftwerksanlage im bestimmungsge-
Dem Dokumentationsbereich sind die Betriebsführungsinfor- mäßen Betrieb zuverlässig geleitet werden kann.
mationen zuzuordnen.
b) Informations- und Betätigungseinrichtungen für die ein-
zelnen Teile des Sicherheitssystems in dem Umfang, daß
3.3.6 Aufenthaltsbereich diese Teile in dem jeweiligen Störfall zuverlässig geleitet
werden können. Betätigungseinrichtungen außerhalb der
Dem Aufenthaltsbereich sind Büroräume (zum Beispiel Warte sind nur in begründeten Ausnahmefällen zulässig.
Schichtleiterbüro), Besprechungsraum, Aufenthaltsräume,
Sanitärräume, Teeküche und ähnliche Einrichtungen zuzu- c) Informationseinrichtungen (Anzeige- und Aufzeichnungs-
ordnen. einrichtungen) der Störfallinstrumentierung gemäß
KTA 3502.
d) Informations- und Betätigungseinrichtungen der Alarm-
3.3.7 Freischaltbereich und Personensuchanlage so wie der Kommunikations-
Im Freischaltbereich soll die Handhabung von Freischaltun- mittel für Verbindungen innerhalb der Kernkraftwerksan-
terlagen (Arbeitsaufträgen) abgewickelt werden. Der Frei- lage und nach außen und zugehörige Aufzeichnungsein-
schaltbereich soll so angeordnet sein, daß richtungen gemäß KTA 3901.
a) der Zugriff zu Betriebsführungsunterlagen, zum Beispiel e) Informations- und Betätigungseinrichtungen der Brand-
zum Betriebshandbuch und zu den Systemschaltplänen, meldeanlage gemäß KTA 2101.1. Werden die Informati-
ons- und Betätigungseinrichtungen der Brandmeldeanla-
b) der Zugriff zu den aktuellen Prozeßinformationen, ge in Wartennebenräumen installiert, ist eine Sammel-
c) die Kommunikation zwischen dem Personal in der Warte meldung als Gefahrenmeldung der Klasse I in den War-
und dem mit den Freischaltmaßnahmen beauftragten tenraum zu führen.
Personal bei minimaler Störung des Wartenpersonals f) Einrichtungen zur Beleuchtung, Belüftung und Lärmdäm-
ermöglicht werden. mung.
g) Arbeitshilfen, zum Beispiel Arbeitstische, Wandtafeln.
3.4 Räumliche Anordnung der Funktionsbereiche h) Unterlagen, soweit sie zur Führung des bestimmungsge-
mäßen Betriebs sowie bei Störfällen erforderlich sind.
(1) Die Funktionsbereiche sind folgendermaßen in Warten-
raum und Wartennebenräume aufzuteilen: i) Hilfseinrichtungen für das Wartenpersonal, um erste
Maßnahmen in Notsituationen zu ermöglichen, zum Bei-
a) Der Haupt- und Systemleitbereich sind im Wartenraum spiel Atemschutzgeräte, Handscheinwerfer, Handfeuerlö-
anzuordnen. scher, tragbare Strahlenmeßeinrichtungen, Erste-Hilfe-
b) Weiter ist im Wartenraum der Teil des Aufzeichnungs- Ausrüstung.
und Dokumentationsbereiches anzuordnen, der zur Pro-
zeßüberwachung und -führung benötigt wird. Hierzu ge- (2) Die Einrichtungen gemäß den Aufzählungen a bis i sind
hört die Dokumentation gemäß Abschnitt 3.5.6 Aufzäh- den Funktionsbereichen gemäß den Abschnitten 3.5.2 bis
lungen a und c bis g. 3.5.8 zuzuordnen.
c) Der restliche Aufzeichnungs- und Dokumentationsbereich
sowie der Aufenthaltsbereich sind in Wartennebenräumen 3.5.2 Einrichtungen des Hauptleitbereichs
anzuordnen.
(1) Der Hauptleitbereich muß den Hauptleitstand in Pult-
d) Der Kommunikationsbereich ist im Wartenraum oder in form als ständig besetzbaren Arbeitsplatz mit Informationsge-
einem mit Schichtpersonal ständig besetzten Wartenne- räteträger, zum Beispiel als Pultaufsatz oder abgesetzt in
benraum anzuordnen. Die Einrichtungen gemäß Ab- Form von Informations-Bord oder -Tafel, enthalten.
schnitt 3.5.4 Absatz 1 Aufzählungen a und c müssen im
Wartenraum installiert sein. (2) In den Hauptleitstand sind aufzunehmen:
e) Die Brandmeldeanlage soll im Wartenraum angeordnet a) Informations- und Betätigungseinrichtungen gemäß Ab-
werden. Bei Installation von Sammelmeldungen aus der schnitt 3.3.1, vorzugsweise mit Fließbildern,
Brandmeldeanlage im Wartenraum darf die Brandmelde- b) Sprechstellen der Fernsprechnebenstellenanlage,
anlage in einem in unmittelbarer Nähe des Wartenraums
c) Sprechstelle und Bedieneinrichtung der Leitstandsfern-
gelegenen Nebenraum angeordnet werden.
sprechanlage.
f) Der Freischaltbereich ist in einem in unmittelbarer Nähe
des Wartenraums gelegenen Nebenraum oder in einem
abgegrenzten Teil des Wartenraums anzuordnen. 3.5.3 Einrichtungen des Systemleitbereichs
(2) Wartenraum und Wartennebenräume müssen im glei- (1) Der Systemleitbereich muß Systemleitstände, zum Bei-
chen Sicherungsbereich und sollen auf einer gemeinsamen spiel als Tafeln, wahlweise mit Pultvorbau, als vorübergehend
Gebäudekote liegen. besetzbare Arbeitsplätze enthalten.
Hinweis: (2) In die Systemleitstände sind aufzunehmen:
Zur Erfüllung des § 7 Absatz 2 Aufzählung 5 Atomgesetz (Schutz
gegen Störmaßnahmen Dritter) werden Kernkraftwerke in "Siche- a) Informations- und Betätigungseinrichtungen gemäß Ab-
rungsbereiche" unterteilt. Anforderungen an Sicherungsbereiche schnitt 3.3.2, vorzugsweise mit Fließbildern,
sind nicht Gegenstand dieser Regel. b) Sprechstellen der Fernsprechnebenstellenanlage.

3.5 Einrichtungen 3.5.4 Einrichtungen des Kommunikationsbereichs


3.5.1 Einrichtungen der Warte (1) Der Kommunikationsbereich muß folgende Einrichtun-
gen enthalten:
(1) Zur Erfüllung der Aufgaben gemäß Abschnitt 3.1 sind
folgende Einrichtungen in der Warte zu installieren oder be- a) Informations- und Betätigungseinrichtungen der Alarm-
reitzustellen: anlage,
b) Fernmeldeschaltplatte mit Sprechstellen,
KTA 3904 Seite 5

c) Sprechstelle für gesonderten Posthauptanschluß, der "Richtlinie über die Gewährleistung der notwendigen Kennt-
nisse beim Betrieb von Kernkraftwerken sonst tätigen Personen"
d) Informations- und Betätigungseinrichtungen für Perso- entnommen werden. Anhand der gemäß Abschnitt 2.1 Absatz 5
nensuchanlage, angeführten Aufgaben und Tätigkeiten des Wartenpersonals läßt
e) Informations- und Betätigungseinrichtungen der direkten sich mit den genannten Richtlinien die erforderliche Anzahl der
Fernmeldeverbindungen zu öffentlichen Dienststellen und Personen ableiten. Anhang B enthält Beispiele für personelle Be-
Hilfsdiensten, setzungen der Warte, der Notsteuerstelle und der örtlichen Leit-
stände als Orientierungswerte für die Auslegung.
f) Informations- und Betätigungseinrichtungen der Fernmel-
deverbindungen zu Personen des Bereitschaftsdienstes
und zu Personen der Strahlenschutzmeßgruppe. 3.7 Auslegungsanforderungen bezüglich versagenauslö-
sender Ereignisse und Einwirkungen von außen
(2) Die Einrichtungen gemäß Absatz 1 müssen, zum Beispiel
in Pult- oder Tischform, als nicht ständig besetzte Arbeitsplätze (1) Die Warte ist baulich gegen Erdbebenbelastung und
für vorzugsweise sitzende Tätigkeit ausgeführt werden. gegen Auswirkungen aus Störfällen innerhalb der Kernkraft-
werksanlage auszulegen.
3.5.5 Einrichtungen des Aufzeichnungsbereichs Hinweis:
Die Auslegung gegen Erdbebenbelastung wird in KTA 2201 ge-
(1) Der Aufzeichnungsbereich muß im Wartenraum die regelt.
aufzeichnenden Geräte enthalten, die zur Prozeßüberwa-
(2) Die Warte ist baulich gegen Überflutung, Blitz, Sturm
chung und -führung benötigt werden, und die Geräte, die
sowie gegen Einwirkungen von radioaktiver Strahlung bei
gemäß KTA 3502 Teil der Störfallinstrumentierung sind und
Störfällen auszulegen. Außerdem ist sie baulich unter Be-
die gemäß KTA 3502 im Wartenraum untergebracht werden
rücksichtigung der Anlagenausführung grundsätzlich so aus-
müssen.
zulegen, daß sie durch
(2) Der Aufzeichnungsbereich muß in den Wartenneben- a) Brand,
räumen alle nicht unter Absatz (1) aufgeführten Aufzeich-
b) Flugzeugabsturz,
nungsgeräte enthalten.
c) Gaswolkenexplosion,
d) Einwirkungen von gefährlichen Stoffen,
3.5.6 Einrichtungen des Dokumentationsbereichs
nicht ausfallen kann. Ist eine Notsteuerstelle vorhanden, so
Der Dokumentationsbereich muß enthalten: ist die Auslegung so zu wählen, daß durch eines der gemäß
a) Betriebshandbuch, der Aufzählungen a bis d genannten Ereignisse nur die Warte
oder nur die Notsteuerstelle ausfallen kann. Die Auslegung
b) Systemschaltpläne,
darf durch räumliche Trennung von Warte und Notsteuer-
c) Unterlagen zum Betriebsgeschehen, zum Beispiel stelle, mechanischen Schutz oder eine Kombination davon
Schichtbuch, Schichtanweisungen, Freischaltunterlagen, erfolgen.
Störungsmeldebuch,
(3) Die sicherheitstechnisch relevanten Einrichtungen der
d) Listen besonders ausgebildeter Personen (Bereitschafts-
Warte sind so auszulegen, daß, entsprechend der Auslegung
pläne der Ersthelfer, des Brandschutzpersonals, des
der Warte gemäß Abschnitt 3.7 Absätze 1 und 2, die sicher-
Schichtpersonals),
heitstechnisch relevanten Funktionen des jeweiligen Anforde-
e) Feuerwehrpläne, rungsfalls erhalten bleiben. Die übrigen Einrichtungen der
f) Strahlenschutzverordnung, Warte dürfen sicherheitstechnisch relevante Einrichtungen in
g) den für das Schichtpersonal erforderlichen Teil des Ka- ihrer Funktion nur so beeinträchtigen, daß deren Sicher-
tastrophenabwehrplans, heitsfunktion erhalten bleibt.
h) Meßkennblätter, Funktionspläne (4) Die Warte ist so anzuordnen, zu gestalten, abzuschir-
und die zugehörigen Unterbringungsmöglichkeiten. men, zu schützen, zu belüften und mit Notstrom zu versor-
gen, daß sich das Personal auch bei Ereignissen gemäß
Abschnitt 3.7 Absatz 1 in der Warte aufhalten, sie betreten
3.5.7 Einrichtungen des Aufenthaltsbereichs und verlassen kann. Dies gilt auch für Ereignisse gemäß
Abschnitt 3.7 Absatz 2, soweit die Warte dafür ausgelegt ist.
Der Aufenthaltsbereich muß Kommunikationsmittel für die
Verbindung mit dem Wartenraum enthalten, zum Beispiel
Telefon, Lautsprecher.
4 Notsteuerstelle
4.1 Aufgaben
3.5.8 Einrichtungen des Freischaltbereichs
(1) Die folgenden Festlegungen sind nur anzuwenden,
Der Freischaltbereich muß Einrichtungen zur Freigabe der
wenn eine Notsteuerstelle gemäß Abschnitt 2.1 Absatz 1
Durchführung von Arbeiten sowie Einrichtungen zur Handha-
vorhanden sein muß.
bung von Freischaltunterlagen enthalten, zum Beispiel Frei-
schaltkartei, Arbeitsaufträge, Schlüsselsystem für Freischal- (2) Von der Notsteuerstelle aus müssen im Anforderungsfall
tungen. bei intaktem Reaktorkühlkreislauf
a) der Reaktor vom Leistungsbetrieb bis zu einem abge-
3.6 Personelle Besetzung schalteten sicheren Zustand überwacht, in den abge-
schalteten sicheren Zustand abgefahren und gehalten,
Der Wartenraum ist so zu gestalten, daß er mit dem erforder- b) soweit erforderlich die Nachwärmeabfuhr von den im
lichen Personal besetzt werden kann. Die personelle Beset- Kernkraftwerk gelagerten, abgebrannten Brennelementen
zung ist abhängig von der Betriebsorganisation, dem Anla- eingeleitet, und überwacht
genkonzept und dem Anlagenzustand. Der Wartenraum ist
ständig mit Schichtpersonal zu besetzen. werden können.
Hinweis: (3) Die Notsteuerstelle muß auch im bestimmungsgemäßen
Die Anforderungen an das Schichtpersonal können der "Richtlinie Betrieb betriebsbereit sein.
für den Fachkundenachweis von Kernkraftwerkspersonal" und
KTA 3904 Seite 6

4.2 Anordnung c) Gaswolkenexplosion,


(1) Die Notsteuerstelle muß im Anforderungsfall zugänglich d) Einwirkung von gefährlichen Stoffen
sein. nur die Notsteuerstelle oder nur die Warte ausfallen kann.
(2) Die zur Prozeßüberwachung und -führung benötigten Die Auslegung darf durch räumliche Trennung von Warte und
Informations- und Betätigungseinrichtungen sollen in Fließ- Notsteuerstelle, mechanischen Schutz oder eine Kombination
bildern angeordnet werden. davon erfolgen.

(3) Getrennte Räume für Leitbereich, Kommunikationsbe- (2) Die sicherheitstechnisch relevanten Einrichtungen der
reich, Aufzeichnungsbereich und Dokumentationsbereich Notsteuerstelle sind, falls die Notsteuerstelle nicht ausfallen
sind nicht erforderlich. Ein Sanitärraum und Platz zur Einsicht darf, so auszulegen, daß die sicherheitstechnisch relevanten
von Unterlagen müssen vorhanden sein. Funktionen erhalten bleiben. Die übrigen Einrichtungen der
Notsteuerstelle dürfen sicherheitstechnisch relevante Ein-
richtungen in ihrer Funktion nur so beeinträchtigen, daß de-
4.3 Einrichtungen ren Sicherheitsfunktion erhalten bleibt.
Zur Erfüllung der Aufgaben gemäß Abschnitt 4.1 sind fol- (3) Die Notsteuerstelle ist so anzuordnen, zu gestalten,
gende Einrichtungen in der Notsteuerstelle oder falls vorhan- abzuschirmen, zu schützen, zu belüften und mit Notstrom zu
den in deren Nebenräumen zu installieren oder bereitzustel- versorgen, daß das Personal bei Ereignissen gemäß Ab-
len: schnitt 4.5 Absatz 1, soweit die Notsteuerstelle dagegen
a) Informationseinrichtungen (Anzeige- und Aufzeichnungs- auszulegen ist, diese betreten, sich darin aufhalten und sie
einrichtungen) der Störfallinstrumentierung gemäß verlassen kann.
KTA 3502, soweit diese in der Notsteuerstelle unterge-
bracht werden müssen.
b) Informations- und Betätigungseinrichtungen für die Sys- 5 Örtliche Leitstände
teme und deren Hilfssysteme, die zur Erfüllung der Auf- 5.1 Zulässigkeit
gaben gemäß Abschnitt 4.1 Absatz 2 Aufzählungen a und
b erforderlich sind. Örtliche Leitstände dürfen nur dann eingerichtet werden,
wenn eine der folgenden Bedingungen für das zugehörige
c) Informations- und Betätigungseinrichtungen der Brand-
System erfüllt ist:
meldeanlage gemäß KTA 2101.1, sofern es die Ausle-
gung gegen Brand und Einwirkungen von außen erfordert. a) Es arbeitet eigenständig und wird nach seiner Inbetrieb-
nahme im bestimmungsgemäßen Betrieb nicht mehr oder
d) Kommunikationsmittel gemäß KTA 3901 zu allen Gebäu-
nicht täglich von Hand bedient.
debereichen, die Systeme oder Komponenten enthalten,
die im Anforderungsfall benötigt werden, sowie eine b) Bei der Betriebsführung ist zwischen dem Personal und
Sprechverbindung nach außerhalb der Kernkraftwerks- dem Prozeß eine direkte Kopplung, zum Beispiel Sicht-
anlage. Die Zentralen der Sprechanlagen sind in einem oder Hörkontakt, notwendig.
gemäß Abschnitt 4.5 ausgelegten Bereich anzuordnen. c) Es ist aufgrund seiner sicherheitstechnischen Aufgaben-
e) Betriebshandbuch des gesamten Kernkraftwerks mit be- stellung unabhängig von der Warte oder der Notsteuer-
sonderer Kennzeichnung der für die Aufgabenstellung stelle zu führen.
gemäß Abschnitt 4.1 benötigten Teile.
f) Den für das Bedienpersonal erforderlichen Teil des Ka- 5.2 Aufgaben
tastrophenabwehrplans.
Von örtlichen Leitständen aus müssen im bestimmungsge-
g) Notfallausrüstung, zum Beispiel Atemschutzgeräte, Hand-
mäßen Betrieb und, soweit erforderlich, bei Störfällen die
scheinwerfer, Handfeuerlöscher, tragbare Strahlenme-
zugehörigen Systeme betrieben und überwacht werden kön-
ßeinrichtungen, Erste-Hilfe Ausrüstung.
nen. Aufgaben, die nicht zur unmittelbaren Betriebsführung
h) Einrichtungen zur Beleuchtung, Belüftung und Lärmdäm- des jeweiligen Systems benötigt werden, dürfen von Einrich-
mung. tungen der Warte wahrgenommen werden, zum Beispiel
i) Arbeitshilfen, zum Beispiel Arbeitstische, Wandtafeln. Aufzeichnung von Betriebsabläufen.

4.4 Personelle Besetzung 5.3 Einrichtungen


(1) Die Notsteuerstelle muß im Anforderungsfall unverzüg- (1) Die örtlichen Leitstände müssen folgende Einrichtungen
lich mit Personal besetzt werden, das für die Bedienung der enthalten:
Notsteuerstelle und der von der Notsteuerstelle aus geführten a) Informations- und Betätigungseinrichtungen für die Füh-
Systeme ausgebildet ist. rung der zugehörigen Systeme.
(2) Im bestimmungsgemäßen Betrieb braucht die Notsteu- b) Aufzeichnungseinrichtungen für den Betriebsablauf der
erstelle nicht besetzt zu sein. Ausnahmen sind im Einzelfall zugehörigen Systeme, soweit diese Aufzeichnung not-
unter Berücksichtigung des Abschnitts 2.1 Absatz 5 festzule- wendig und nicht an anderer Stelle erfolgt.
gen und im Betriebshandbuch zu dokumentieren.
(2) Darüber hinaus sind für die örtlichen Leitstände folgen-
de Einrichtungen vorzusehen:
4.5 Auslegungsanforderungen bezüglich versagenauslö- a) Erforderliche Kommunikationsmittel gemäß KTA 3901 für
sender Ereignisse und Einwirkungen von außen die Kommunikation zwischen den örtlichen Leitständen
und der Warte (für die innerbetriebliche Kommunikation je
(1) Ist eine Notsteuerstelle vorhanden, so ist sie gegen
eine Sprechstelle der Fernsprechnebenstellenanlage). Die
Überflutung, Blitz und Sturm auszulegen. Darüber hinaus ist
Sprechstellen sind in den örtlichen Leitständen oder in de-
die Auslegung so zu wählen, daß durch eines der gemäß den
ren unmittelbarer Nähe zu installieren.
Aufzählungen a bis d genannten Ereignisse
b) Erforderliche Betriebsvorschriften für die Führung des
a) Brand,
zugehörigen Systems.
b) Flugzeugabsturz,
KTA 3904 Seite 7

c) Einrichtungen zur Beleuchtung, Belüftung und, soweit a) in dieser Regel gestellten Anforderungen erfüllt werden,
erforderlich, zur Lärmdämmung. b) hieraus resultierenden Festlegungen in den nach der ZPI,
(3) Zur Beurteilung des Zustands örtlich geführter Systeme Kapitel 3.R., Abschnitt 2., erforderlichen Informationen
sind in der Warte Sammelstörungsmeldungen anzuzeigen. enthalten sind und
Darüber hinaus dürfen repräsentative Meßwerte, Rückmel- c) in dieser Regel genannten detaillierten Anforderungen in
dungen und Störungsmeldungen parallel in der Warte ange- den nach der ZPI, Kapitel 3.R., Abschnitt 6., erforderli-
zeigt werden. chen Informationen enthalten sind.

5.4 Personelle Besetzung 6.3 Inbetriebsetzungsprüfungen


Einzelheiten der personellen Besetzung sind unter Berück- Im Verlauf der Inbetriebsetzung der Kernkraftwerksanlage ist
sichtigung des Abschnitts 2.1 Absatz 5 je Leitstand im Be- von dem Sachverständigen (nach § 20 Atomgesetz) anhand
triebshandbuch festzulegen. der gemäß Abschnitte 6.1 und 6.2 geprüften Unterlagen zu
prüfen, ob die in dieser Regel genannten Anforderungen mit
den installierten Einrichtungen erfüllt werden.
5.5 Auslegungsanforderungen bezüglich versagenauslö-
sender Ereignisse und Einwirkungen von außen
6.4 Wiederkehrende Prüfungen
Die örtlichen Leitstände müssen bezüglich versagenauslö-
sender Ereignisse und Einwirkungen von außen wie die von (1) Art, Umfang, Prüfmethode, Prüfintervall und Prüfer sind
diesen örtlichen Leitständen ausgeführten Systeme ausgelegt in Abstimmung mit den Sachverständigen (nach § 20 Atom-
werden, falls die Funktion der Leitstände erforderlich ist. Die gesetz) in der Prüfliste festzulegen.
Einrichtungen der örtlichen Leitstände dürfen sicherheits-
technisch relevante Einrichtungen nicht unzulässig beein- (2) Die zu einzelnen Systemen zugehörigen Komponenten
trächtigen. in den Leitständen sind bei wiederkehrenden Prüfungen von
Meßkreisen und Systemen mit in diese Prüfungen einzube-
ziehen.
6 Prüfungen und Instandhaltungen (3) Sind die Prüfintervalle der Komponenten der Leitstände
kürzer als die der zugehörigen Systeme, so sind die Prüfin-
6.1 Konzeptprüfung tervalle getrennt festzulegen.
Zu dem Konzept der Kernkraftwerksanlage ist für die Leit- (4) Hilfseinrichtungen gemäß den Abschnitten 3.5.1 Ab-
stände anhand der nach der ZPI, Kapitel 3.R., Abschnitt 1., satz 1 Aufzählung i und 4.3 Aufzählung g sind regelmäßig auf
erforderlichen Informationen vom Sachverständigen (nach Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit zu kontrollieren.
§ 20 Atomgesetz) zu prüfen, inwieweit die in dieser Regel
gestellten Anforderungen konzeptionell erfüllt werden.
6.5 Instandsetzung
6.2 Baubegleitende Prüfungen (1) Ausgefallene sicherheitstechnisch wichtige Komponen-
ten der Leitstände sind unverzüglich instandzusetzen.
Die gemäß Abschnitt A 1.2 vorgenommene Bewertung der
Änderungen von Warten gegenüber denen von Vorläuferan- (2) Nach Abschluß des Austausches oder der Instandset-
lagen und gemäß Abschnitt A 1.3 vorzulegenden Aufgaben- zung ist die Funktionsfähigkeit des instandgesetzten Systems
analysen sind vom Sachverständigen (nach § 20 Atomge- oder Geräts zu prüfen.
setz) daraufhin zu prüfen, ob die
KTA 3904 Seite 8

Anhang A

Ergonomisch-technische Gestaltung von Warte, Notsteuerstelle und örtlichen Leitständen

iterativen Entwicklungsprozeß entsprechend dem Baufort-


A 1 Allgemeines schritt der Anlage mit wachsendem Detaillierungsgrad zu
A 1.1 Arbeitssystem realisieren. Dabei sind in der Planungsphase verschiedene
Lösungskonzepte hinsichtlich der Bemessung an menschli-
(1) Bei der Gestaltung von Warte, Notsteuerstelle und örtli- chen Leistungsmöglichkeiten und Leistungsgrenzen zu ana-
chen Leitständen müssen ergonomische Erkenntnisse, Daten lysieren und zu bewerten. Bei dieser Analyse und Bewertung
und Methoden von den Anfängen der Planung an systema- (Methoden gemäß Abschnitt A 1.3.4) sind die späteren Be-
tisch für das Arbeitssystem berücksichtigt werden. Dabei soll nutzer sowie Fachleute der verschiedenen Ingenieurdiszipli-
das betrachtende Arbeitssystem umfassen: nen, der Ergonomie und der Arbeitspsychologie zu beteiligen.
a) das Schichtpersonal, zum Beispiel Anzahl, Qualifikation Die angewandten Methoden und Kriterien für die Bewertung
und Organisation, und Überprüfung sind zu dokumentieren.
b) die Arbeitsmittel, zum Beispiel Informations-, Betätigungs- (4) Die Ergebnisse dieses Entscheidungsprozesses (Aus-
und Kommunikationseinrichtungen, wahl der relativ besten Lösung und Beseitigung etwa noch
c) die Arbeitsaufgaben des Leitstandspersonals, die sich bestehender Schwachpunkte) sind zu dokumentieren und zu
aus dem Kernkraftwerkstyp, seiner Fahrweise, den Anfor- begründen. Ebenfalls sind aus dem Gestaltungsprozeß resul-
derungen an die Sicherheit und die Zuverlässigkeit sowie tierende Änderungen zu bereits offengelegten Beschreibun-
dem Automatisierungsgrad und dem Automatisierungs- gen des technischen Standes zu dokumentieren und zu be-
umfang ergeben, gründen.
d) die Arbeitsumgebung, zum Beispiel Beleuchtung, Klima.
(2) Bei der Gestaltung ist zwischen bewährten und neuarti- A 1.3.2 Planungsphase
gen Teilen des Arbeitssystems zu unterscheiden. (1) Es sind die Aufgaben festzulegen, die die Leittechnik
Hinweis: selbsttätig übernimmt und die der Mensch mit Hilfe der Leit-
Als bewährt werden die Teile des Arbeitssystems bezeichnet, bei technik ausführen soll.
denen gegenüber Vorläufersystemen keine wesentlichen Ände-
rungen vorgenommen werden. (2) Aus den Aufgaben, die der Mensch mit Hilfe der Leit-
technik ausführen soll, sind die Anforderungen an die Be-
Als neuartig werden die Teile des Arbeitssystems bezeichnet, bei
schaffenheit der Arbeitsmittel, -plätze, -umgebung unter An-
denen gegenüber Vorläufersystemen in Kernkraftwerken wesent-
liche Änderungen vorgenommen werden. wendung der in dieser Regel angegebenen ergonomischen
Kriterien und Vorgaben abzuleiten.
Folgende Änderungen werden als wesentliche angesehen:
- Änderung von Anzahl oder Qualifikation des Schichtperso- (3) Es sind die resultierenden Aufgaben des Schichtperso-
nals, nals zu bewerten, und es ist nachzuweisen, daß die Prozeß-
- Umstellung von paralleler auf serielle Bedienungs- oder In führungsaufgaben insgesamt unter Berücksichtigung ergo-
formationstechnik, nomischer Gesichtspunkte so erfüllt werden, daß die Voraus-
- Änderung der Aufgabenaufteilung zwischen Schichtpersonal setzungen für ein sicherheitstechnisch optimales Verhalten
und Automatik. der Beschäftigten gegeben sind.
(3) Bei gleichzeitigem Einsatz von bewährten Teilen und
neuartigen Teilen im Arbeitssystem sind die Wechselwirkun- A 1.3.3 Errichtungs- und Erprobungsphase
gen zwischen beiden zu betrachten und darzulegen.
(1) Die Anordnung, Zuordnung und Ausführung von Ar-
beitsmitteln sowie die physikalischen Faktoren der Arbeits-
A 1.2 Bewährte Teile des Arbeitssystems umwelt sind zu überprüfen.
Für bewährte Teile des Arbeitssystems ist darzulegen, auf (2) Die Durchführbarkeit von Prozeßführungsaufgaben
welche Weise und in welchem Planungszeitraum Einsatzer- (leittechnische Aufgaben und Aufgaben des Schichtperso-
fahrungen in Vorläufersystemen in Kernkraftwerken oder nals) für die neuartigen Teile des Systems sowie die Einbin-
vergleichbaren Bereichen in konventionellen Kraftwerken dung und Durchführbarkeit dieser Aufgaben in die Führung
gewonnen wurden. Änderungen aufgrund von Einsatzerfah- der Gesamtanlage sind im Sinne von Abschnitt A 1.3.2 Ab-
rungen oder Weiterentwicklung bewährter oder erprobter satz 3 zu überprüfen.
Teile des Arbeitssystems sind nach ergonomisch-technischen
Gesichtspunkten gemäß den Anforderungen der Abschnit-
A 1.3.4 Analysen- und Bewertungsmethoden
te A 2 bis A 4 dieser Regel zu bewerten.
(1) Alle dem Leitstandspersonal zugewiesenen Aufgaben
für die Betriebszustände
A 1.3 Neuartige Teile des Arbeitssystems
a) Leistungsbetrieb,
A 1.3.1 Aufgaben und Vorgehensweise
b) An- und Abfahren,
(1) Es ist zu beschreiben, welche Teile in welchem Umfang c) Brennelementwechselphase,
geändert, ersetzt oder ergänzt wurden und welche Ziele da- d) Fehlfunktion von Anlageteilen,
mit erreicht werden sollen.
e) Instandhaltung,
(2) Es ist zu beschreiben, welche Prozeßführungsaufgaben f) Störfälle,
der geänderte Teil des Arbeitssystems erfüllen und welchen
Anforderungen dieser genügen soll. des betroffenen Anlagenbereichs oder -systems sind zu ana-
lysieren.
(3) Die für die Planungsphase gemäß Abschnitt A 1.3.2
sowie für die Errichtungs- und Erprobungsphase gemäß
Abschnitt A 1.3.3 gestellten Anforderungen sind in einem
KTA 3904 Seite 9

(2) Entsprechend dem Planungszustand sind die Aufgaben f) Modalität der Durchführung von Aufgaben, zum Beispiel
in Teilaufgaben zu zerlegen, die eine Bewertung im Hinblick Zuständigkeiten, Kommunikationsvorgänge, Teamarbeit,
auf erforderliche Unterlagen und Arbeitshilfen, Anzahl der er-
a) Zeit, forderlichen Personen.
b) Genauigkeit der Informationsdarstellung, Hinweis:
Zu den Aufgaben des Operateurs können auch solche Abläufe
c) Vernetzung mit anderen Aufgaben, gehören, die im un gestörten Betrieb von leittechnischen Syste-
d) Möglichkeit der Zurücknahme von eingeleiteten Handlun- men oder Automatiken übernommen werden, deren Ausfall der
gen, Operateur jedoch erkennen und mit Handmaßnahmen ersetzen
oder beantworten muß.
e) Unterbrechbarkeit der Abläufe,
f) geforderte Zuverlässigkeit und sicherheitstechnische (4) Zur Bewertung verschiedener Lösungskonzepte dürfen
Anforderungen folgende Methoden angewendet werden:
erlauben. a) Übertragung von ergonomischen Grundkenntnissen und
Übertragung von Einsatzerfahrung in vergleichbaren Be-
(3) Die Aufgabenanalyse soll folgende Aspekte berücksich- reichen, soweit sie zur Bewertung anwendbar und ausrei-
tigen: chend sind,
a) erforderliche und bereitstellbare Informationen für den b) Experimente zur Klärung ungelöster ergonomischer Fra-
Operateur, gen,
b) erforderliche Informationsverarbeitungsprozesse, c) Modelle zur Bewertung der räumlichen Gestaltung der
c) zu treffende Entscheidungen und Handlungen, neuartigen Teile des Arbeitssystems und deren Einbin-
dung in das gesamte Arbeitssystem,
d) zeitliche Eigenschaften der Aufgaben, zum Beispiel ge-
forderte Reaktionszeiten, Zeitdauer der Aufgaben, zeitli- d) Simulation zur Bewertung der dynamischen Aspekte des
che Parallelität zu anderen Aufgaben, Häufigkeit und To- neuartigen Arbeitssystems und dessen dynamische Ver-
leranz gegen Fehlreaktionen, netzung mit dem gesamten Arbeitssystem.
e) räumliche Eigenschaften der Aufgaben, zum Beispiel (5) Bei der Prüfung der errichteten Einrichtungen in der
Zuordnung zugehöriger Informationen und Eingriffsmög- Erprobungsphase sind ergonomische Beobachtungs- und
lichkeiten, Arbeitsraum, Bewertungsverfahren einzusetzen.

Nennbeleuch- Anteilige Beleuchtungsstärke erzeugt durch


tungsstärke Eigen- Notstromanlage
lfd.
En bedarfs-
Nr. mit Unterbre- ohne Unter-
anlage chung brechung
1 Wartenraum
1.1 Raumzone mit Arbeitsplätzen 750 lx1) - 550 lx 200 lx
1.2 übrige Raumzone 500 lx1) - 300 lx 200 lx
2 Leitstandsraum der Notsteuerstelle 500 lx - 300 lx 200 lx
(Höchstwert:
750 lx)
3 Örtliche Leitstände 500 lx 300 lx 200 lx ³ 1 lx
4 Nebenräume zur Prozeßüberwachung und Kraftwerks- 500 lx 300 lx 200 lx ³ 1 lx
führung
5 Zugänge zu lfd. Nr. 1 bis 3 50 lx 30 lx 20 lx ³ 1 lx
6 Rettungswege 50 lx - 50 lx ³ 1 lx
1) Aufgrund unterschiedlicher Sehaufgaben sollen diese Beleuchtungsstärken bis auf 60 % des Nennwertes absenkbar sein. Die Absen-
kung darf nur bei der "Notstromanlage mit Unterbrechung" erfolgen.
Hinweis:
Die Beleuchtungsstärke in den Spalten "Notstromanlage mit Unterbrechung" und "Notstromanlage ohne Unterbrechung" erfüllen die An-
forderungen aus der Verordnung über Arbeitsstätten (Ar beitsstättenverordnung - ArbStättV) vom 20. März 1975 an die Ersatzbeleuchtung
und an die Sicherheitsbeleuchtung.

Tabelle A 2-1: Beleuchtungsstärken

A 2 Arbeitsumgebung (3) Die Beleuchtungseinrichtungen von Warte und Notsteu-


erstelle sind jeweils gegen dieselben Einwirkungen von au-
A 2.1 Beleuchtung ßen auszulegen, wie die übrigen Einrichtungen der Warte
(1) Für die Beleuchtung von Warten, Notsteuerstellen und und Notsteuer stelle.
örtlichen Leitständen sind die in DIN 5035, Teil 1, beschrie- (4) Das Auslegungsziel zur Erzielung guter Sehbedingun-
benen Anforderungen grundsätzlich anzuwenden. Darüber gen ist ein mittleres Leuchtdichteniveau von ca. 100 cd/m2
hinaus sind die folgenden Anforderungen an die Beleuchtung auf den ausgedehnten Pultflächen der Leitstände, bezogen
und deren Stromversorgung zu stellen. auf eine Nennbeleuchtungsstärke von 750 lx. Ausgehend von
(2) Die Beleuchtung und deren Stromversorgung ist gemäß einer mittleren Belegungsdichte sind dazu Reflexionsgrade
den Anforderungen der Tabelle A 2-1 auszulegen. der unbelegten Pultflächen von 0,4 bis 0,55 erforderlich,
gemessen gemäß DIN 5036, Teil 3. Die Tafelflächen sollen
KTA 3904 Seite 10

die gleichen Reflexionsgrade aufweisen. Die Glanzgrade Abschnitte 3.1 und 4.4, mit folgenden Änderungen für den
sollen höchstens halbmatt bis seidenmatt sein. Wartenraum eingehalten werden:
(5) Die Leuchtdichteverteilung im Raum soll ausgewogen a) bei Außentemperaturen größer als 26 °C darf die gleitend
sein. Das Verhältnis der mittleren Leuchtdichten zwischen angepaßte Raumlufttemperatur 26 °C nicht überschreiten.
den Arbeitsflächen und den in diesen eingebauten Sichtge- Der Sollwert der Raumlufttemperatur soll im Bereich der
räten (bei mittlerer Belegungsdichte) soll nicht größer als 10:1 zulässigen Bandbreite gemäß DIN 1946 Teil 2 in der
sein. Die Beleuchtung soll die Sichtgeräte nicht soweit auf- Warte einstellbar sein,
hellen, daß die für die ausreichende Leserlichkeit erforderli- b) die relative Luftfeuchtigkeit darf 40 % nicht unterschreiten,
chen Leuchtdichteunterschiede zwischen Zeichen und Unter- c) die Grenzkurve für die Raumluftgeschwindigkeit ist ohne
grund unzulässig beeinträchtigt werden. Zuschlag einzuhalten,
(6) Die Beleuchtung des Wartenraumes und des Leitstand- d) die Oberflächentemperatur von Pult- oder Tafelflächen
raumes der Notsteuerstelle ist zur Vermeidung von Direkt- soll der Raumlufttemperatur angeglichen werden. Die O-
blendung und zur Vermeidung von Störungen des für die berflächentemperatur von Stellteilen darf 45 °C nicht ü-
Erkennbarkeit von Signalen auf Bildschirmen erforderliche berschreiten,
Adaptationsniveaus so auszulegen, daß von den Arbeitsposi- e) an keiner Stelle soll die Oberflächentemperatur einer
tionen aus gesehen, die Leuchtdichte einer leuchtenden Raumumschließungsfläche, zum Beispiel Wand, mehr als
Decke oberhalb eines Ausstrahlungswinkels von 45° nicht 5 K unter der Raumlufttemperatur liegen.
mehr als 500 cd/m2 beträgt.
(3) Die Notsteuerstelle ist zu be- und entlüften. Die Tempe-
(7) Zur Vermeidung von Reflexblendung ist die Beleuchtung ratur der Zuluft soll selbsttätig nach den Erfordernissen des
in Verbindung mit anderen reflexmindernden Maßnahmen so zu lüftenden Raumes geregelt werden. Die Zuluft muß so weit
auszulegen, daß keine störenden Reflexe entstehen, insbe- erwärmt werden, daß die Lüftungsanlage zugfrei arbeitet.
sondere auf der Instrumentierung oder den Bildschirmgerä
ten. (4) Die Anforderungen gemäß Absatz 3 gelten auch für be-
Hinweis:
und entlüftete örtliche Leitstände.
Störende Reflexblendung an den Arbeitsplätzen kann zum Bei-
spiel dadurch vermieden werden, daß A 2.3 Akustik
- die Arbeitsplätze durch sinnvolle Zuordnung von Pult- oder Ta-
felflächen und Leuchten ausserhalb des Spiegelwinkels liegen, (1) Der Beurteilungspegel von Geräuschen der Betriebsein-
richtungen sowie der von außen einwirkenden Geräusche
- für diejenigen Teile der Beleuchtungsanlage, die sich auf Bild-
schirmen spiegeln können, die Leuchtdichte in Richtung der
darf in dem Wartenraum, dem Besprechungsraum, dem
Spiegelwirkung auf weniger als 200 cd/m2 begrenzt ist; für Bild- Schichtleiterbüro und im Leitstandsraum der Notsteuerstelle,
schirme, die vertikal oder leicht geneigt eingebaut werden, kann bezogen auf eine Beurteilungszeit von acht Stunden,
dies durch die Begrenzung der Leuchtdichte für Ausstrahlungs- 55 dB(A) nicht überschreiten. Der Schalldruckpegel einzelner
winkel oberhalb 50° erreicht werden, Umgebungsgeräusche darf kurzfristig maximal 15 dB über
- für diejenigen Teile der Beleuchtungsanlage, die sich auf der in dem Beurteilungspegel liegen. Der Schalldruckpegel der
horizontal orientierten Arbeitsflächen eingebauten Instrumentie- Klimaanlage darf 45 dB nicht überschreiten. Die Nachhallzeit
rung spiegeln können, die Leuchtdichte auf Werte kleiner im Wartenraum soll für den mittleren Frequenzbereich von
1000 cd/m2 begrenzt ist. 100 Hz bis 3000 Hz 0,5 s bis 1 s betragen.
(8) Zur Beleuchtung von Räumen mit Leitständen sollen (2) Der Beurteilungspegel von Geräuschen der Betriebsein-
Lampen der Lichtfarbe warmweiß oder neutralweiß eingesetzt richtungen sowie der von außen einwirkenden Geräusche
werden. Für Lampen muß die Farbwiedergabestufe 1 (Farb- darf an örtlichen Leitständen und in den unter Absatz 1 nicht
wiedergabeindex Ra größer als oder gleich 85) eingehalten genannten Nebenräumen von Warte und Notsteuerstelle,
werden. Abdeckungen sollen aselektiv sein. bezogen auf eine Beurteilungszeit von acht Stunden,
70 dB(A) nicht überschreiten. Bei örtlichen Leitständen, die
(9) Die Leuchten sind (zur Minderung des stroboskopischen weniger als acht Stunden besetzt sind, ist der Beurteilungs-
Effekts) auf die drei Phasen der Drehstromversorgung auf- pegel in Abhängigkeit von der Besetzungszeit zu ermitteln.
zuteilen oder es sind äquivalente technische Maßnahmen
vorzusehen, zum Beispiel elektronische Vorschaltgeräte mit Hinweis:
Die Ermittlung kann nach DIN 45 641 Abschnitt 3 oder
Hochfrequenz.
DIN 45 645 Teil 1 und DIN 45 645 Teil 2 vorgenommen werden.
(10) Die Beleuchtung für den Wartenraum und für den Leit-
(3) Der Schalldruckpegel akustischer Gefahrensignale muß
standsraum der Notsteuerstelle müssen je Versorgungsanteil
den A-bewerteten Schalldruckpegel der Betriebsgeräusche
aus mindestens zwei Strängen versorgt werden.
um mindestens 10 dB, maximal 20 dB, in einem oder mehre-
(11) Bei der Auslegung der Beleuchtung bezüglich der ren Oktavbereichen überschreiten.
Nennbeleuchtungsstärke ist der Ausfall einer der Stränge der
Notstromanlage nicht zu unterstellen.
A 2.4 Elektrostatische Aufladung
(12) Ein Ausschalten der Beleuchtung des Wartenraums und
Im Bereich der Warte, der Notsteuerstelle und der örtlichen
des Leitstandsraums der Notsteuerstelle ist nur zu Reparatur-
Leitstände darf der Ableitwiderstand des Fußbodenbelags
und Prüfzwecken und nur in den betreffenden Unterverteilun-
1 Megaohm nicht überschreiten.
gen für die SPannungsversorgung zulässig.

A 3 Gestaltung von Arbeitsplätzen an Leitständen


A 2.2 Klima
Die Gestaltung von Arbeitsplätzen an Leitständen ist gemäß
(1) Die Warte ist zu klimatisieren.
DIN 33 414 Teil 1 vorzunehmen. Folgende Zusatzanforde-
(2) Die Klimatisierungseinrichtungen sind derart auszule- rungen sollen eingehalten werden:
gen, daß unter allen im Jahresverlauf am Kraftwerksstandort a) Ständig besetzte Arbeitsplätze der Leitstände sind für
vorkommenden Außenklimabedingungen die Anforderungen sitzende Arbeitsweise auszulegen. Vorübergehend be-
an die thermische Behaglichkeit gemäß DIN 1946 Teil 2, setzte Arbeitsplätze dürfen für stehende Arbeitsweise
KTA 3904 Seite 11

ausgelegt werden. Alle Arbeitsplätze dürfen für nicht stati- Ablesen zu unterscheidende Interpolationsintervall muß von
onäre Arbeitspositionen ausgelegt werden. der Arbeitsposition aus unter einem Winkel von mindestens
Hinweis: 2,5 Bogenminuten erscheinen.
Nicht stationäre Arbeitsposition bedeutet: Der Operateur kann (5) Die Bezifferung muß auf der Basis 1, 2 oder 5 erfolgen.
sich zu der Pult- oder Tafelsektion begeben, an der er bedienen
oder überwachen will, zum Beispiel mit Bürodrehstuhl mit Rollen.
Für je 10 Skalenteilstriche ist mindestens eine Ziffer vorzuse-
hen. Der Anfang der Skale muß und das Ende der Skale soll
b) Bei der Arbeitsplatzgestaltung darf davon ausgegangen beziffert sein. Nichtlineare Skalen sind entsprechend dem
werden, daß beim Betätigen von Stellteilen und Ablesen Verwendungszweck und der Ablesegenauigkeit zu unterteilen
von Anzeigen Körperbewegungen aus der normalen Ar- und zu beziffern. Zahlen mit mehr als drei Stellen zur Beziffe-
beitshaltung heraus ausgeführt werden dürfen. Dabei sind rung sollen nicht verwendet werden.
einseitig statische oder dynamische Muskelbelastungen
zu vermeiden. (6) Die Zeichenhöhe von Bezifferungen auf Skalen und die
Hinweis:
Höhen von Beschriftungen müssen von der Arbeitsposition
Körperbewegung aus der normalen Arbeitshaltung heraus be- aus unter einem Winkel von mindestens 12 Bogenminuten
deutet: Der Operateur kann zum Beispiel sich vorbeugen, sich erscheinen.
zurücklehnen, aufstehen.
(7) Zeiger dürfen Skalenteilstriche und möglichst auch
c) Sofern es die durchzuführenden Aufgaben erfordern, Bezifferungen nicht überdecken, ausgenommen Zeiger mit
müssen an den Arbeitsplätzen, insbesondere im Haupt- Schneidenspitzen oder durchsichtiger Ausführung. Zeiger
leitbereich und im Kommunikationsbereich, Flächen zum müssen sich auf der nicht durch Teilstriche besetzten Seite
Schreiben und zur Ablage von Unterlagen vorhanden der Teilungsgrundlinie befinden.
sein.
d) Von den Arbeitsplätzen aus müssen unbehinderte Sicht-
A 4.1.4 Digitalanzeigen
möglichkeiten zu allen Stellen bestehen, von denen her
Informationen aufgenommen werden müssen. (1) Die Höhen von alphanumerischen Zeichen und Symbo-
len von Digitalanzeigen müssen unabhängig von der Dar-
stellungsart von der Arbeitsposition aus unter einem Winkel
A 4 Anzeigen und Stellteile in Leitständen
von mindestens 15 Bogenminuten, vorzugsweise
A 4.1 Optische Anzeigen 20 Bogenminuten, erscheinen.

A 4.1.1 Auswahl (2) Selbstleuchtende Zeichen müssen einen Leuchtdichte-


kontrast zwischen Zeichen und Zeichenuntergrund von min-
Die Art der optischen Anzeigen ist nach dem Verwendungs- destens 5:1 aufweisen.
zweck der von ihnen anzuzeigenden Information auszuwäh-
len. Hierbei sind die erforderliche Genauigkeit, Zuverlässig-
keit und Geschwindigkeit der Informationsaufnahme zu be- A 4.1.5 Bildschirmanzeigen
achten. (1) Der Leuchtdichtekontrast zwischen hellem Zeichen und
dunklerem Zeichenuntergrund bei unbunter Darstellung soll
A 4.1.2 Einheiten auf Anzeigern zwischen 5:1 und 15:1 liegen. Der Leuchtdichtekontrast farbi-
ger Zeichen soll nicht kleiner als 3:1 sein.
(1) Die Einheit einer physikalischen Größe muß dann auf
Hinweis:
den Anzeigern angegeben sein, wenn bei den aufgrund der Unter Zeichenleuchtdichte wird dabei die Leuchtdichte über dem
Information aus dieser Anzeige durchzuführenden Aufgaben Flächenintegral des voll ausgeleuchteten Rasters verstanden.
die physikalische Einheit dieser Größe als Bezugswert ver- Die Zeichenuntergrundleuchtdichte ist dabei in unmittelbarer Um-
wendet wird. gebung die Leuchtdichte des nicht ausgeleuchteten Rasters.
(2) Eine Einteilung in Prozentwerte der angezeigten Größe (2) Die Zeichenhöhe (Höhe eines Großbuchstabens ohne
ist dann durchzuführen, wenn diese Prozentwerte die Be- Unterlänge) muß unabhängig von der Zeichenfarbe, gemes-
zugsgröße für die Aufgaben des Operateurs bilden. sen nach DIN 66 234 Teil 1 von der jeweiligen Arbeitsposition
aus mindestens 15 Bogenminuten betragen. Die maximale
Abweichung der Leseposition vom 90°-Blickwinkel zum Bild-
A 4.1.3 Analoganzeigen mit Skalen
schirm darf 40° betragen.
(1) Eine Analoganzeige (Anzeiger und Schreiber) soll (3) Werden zur Kodierung sicherheitstechnisch wichtiger
grundsätzlich nur eine Skale mit einem Anzeigebereich ha- Informationen Farben eingesetzt, sollen maximal sechs Far-
ben. Bei Verwendung mehrerer Skalen auf einer Anzeige ben sowie schwarz und weiß verwendet werden. Die Farbe
oder mehrerer Anzeigenbereiche auf einer Skale ist die auf- darf nur als zusätzliche Kodierung verwendet werden. Die
gabenbezogene Zweckmäßigkeit zu begründen. verwendeten Farben müssen sich deutlich von einander
(2) Bei Mehrfachschreibern muß die Zuordnung zwischen unterscheiden und gut wahrnehmbar sein. Eine Farbkodie-
Skalen, angezeigten und den jeweils zugehörigen aufge- rung ist gemäß DIN 19 235, Tabelle 3, festzulegen.
zeichneten Werten erkennbar sein. (4) Die Blinkfrequenzen sind gemäß DIN 19 235 Tabelle 1
(3) Bei feststehenden Skalen muß die Bewegungsrichtung zu wählen. Das Blinken von alphanumerischen Texten ist
des Zeigers, bei feststehendem Zeiger die Bewegungsrich- nicht zulässig.
tung der Skale mit Populationsstereotypien kompatibel sein.
Hinweis: A 4.1.6 Leuchtmeldefelder
Unter Populationsstereotypien werden die menschlichen Vor-
stellungen und Erwartungen über Eigenschaften, Beziehungen (1) Die Höhen von alphanumerischen Zeichen und von
und Kodierungen von Reizen und Reaktionen verstanden. Symbolen auf Leuchtmeldefeldern, die auch im nichtleuch-
tenden Zustand erkennbar sind, müssen von der Arbeitsposi-
(4) Die Skale muß in Skalenteile durch Teilstriche unterteilt
tion aus unter einem Winkel von mindestens
werden. Diese Skalenteile müssen 1, 2 oder
12 Bogenminuten erscheinen.
5 Skaleneinheiten oder einem dezimalen Vielfachen hiervon
entsprechen. Ein Skalenteil soll nur in zwei oder fünf Interpo- (2) Bezifferungen und Beschriftungen sollen mit der Schrift-
lationsintervalle unterteilt werden müssen. Das kleinste beim art "Helvetica, normal" nach DIN 1451 Teil 3 oder in der Pra-
KTA 3904 Seite 12

xis bewährten, vergleichbar gut lesbaren Schriften ausgeführt henfolge und der Art der Informationsdarstellung anzuordnen,
werden. Zeichen und Symbole müssen gut unterscheidbar zuzuordnen oder zu kennzeichnen. Dabei ist die Struktur der
sein und sollen schwarz auf hellem Hintergrund erscheinen. repräsentierten Systeme möglichst in enger Analogie zum
Systemaufbau wiederzugeben.
A 4.2 Akustische Anzeigen (2) Bei gleichartigen zusammengehörenden Anzeigen und
Stellteilen soll dasselbe Anordnungsprinzip angewendet wer-
Akustische Anzeigen für Alarmsignale sind nach KTA 3901 den.
und für die akustischen Aufmerksamkeitszeichen der Stö-
rungsmeldeanzeige nach DIN 19 235 Tabelle 2 auszuführen. (3) Bewegungsrichtung von Anzeigen und Betätigungssinn
zugehöriger Stellteile müssen gleichsinnig sein.
A 4.3 Stellteile
A 4.5.2 Anordnung von optischen Anzeigen
(1) Entscheidungen über Eignung, Einsatzmöglichkeiten
und Gestaltungskriterien für Stellteile sind auf der Grundlage (1) Optische Anzeigen sollen so angeordnet werden, daß
von DIN 33 401 und dem zugehörigen Beiblatt 1 zu treffen. der Blick des Operateurs bei seiner jeweiligen aufgabenbe-
zogenen Arbeitsposition und Arbeitshaltung senkrecht darauf
(2) Die Bewegungsrichtung von Stellteilen muß Populati- fällt. Sofern eine nachweislich ausreichende Informationsauf-
onsstereotypien entsprechen. nahme gewährleistet wird, kann der Winkel zwischen Sichtli-
(3) Die Auswirkungen unbeabsichtigter Betätigung von nie und Anzeigenoberfläche reduziert werden.
Stellteilen sollen durch schaltungstechnische oder konstrukti- (2) Zusammengehörige gleichartige Anzeigen sind so an-
ve Maßnahmen vermieden werden. zuordnen, daß die angezeigten Werte miteinander verglichen
Hinweis: werden können. Bei funktioneller Zusammengehörigkeit ist
Durch Freigabetasten und Verriegelungen können Auswirkungen eines der beiden Anordnungsprinzipien zu wählen:
unbeabsichtigter Betätigung vermieden werden. Durch Abde-
ckungen können unbeabsichtigte Betätigungen erschwert wer- a) Abbildend, zum Beispiel Anordnung in Fließbildern, ent-
den. sprechend dem Fluß von Stoffen, Energie oder Informati-
on.
b) Sequentiell, zum Beispiel Anordnung von links nach
A 4.4 Beschriftung und Kennzeichnung von Anzeigen und rechts oder von unten nach oben entsprechend der Rei-
Stellteilen henfolge der Beobachtung.
(1) Anzeigen und Stellteile sind so zu beschriften und zu (3) Unstrukturierte Anordnungen von Anzeigen sind zu
kennzeichnen, daß sie eindeutig identifizierbar sind. Die vermeiden. Unter Beachtung der Anordnungsprinzipien ist
räumliche Zuordnung von Beschriftungen zu Anzeigen und von den Möglichkeiten der Kennzeichnung von Gleichartigkeit
Stellteilen muß eindeutig sein. und Verschiedenartigkeit Gebrauch zu machen, zum Beispiel
Hinweis: in Form, Größe, Farbgebung, Anzeigeart.
Eindeutige Zuordnung von Beschriftungen zu Anzeigen und
Stellteilen kann zum Beispiel durch einheitliche Anordnung er-
reicht werden. A 4.5.3 Anordnung von Stellteilen
(2) Beschriftungen von Stellteilen sollen so angeordnet (1) Stellteile sind entweder nach funktioneller Zusammen-
werden, daß sie während der Betätigung gelesen werden gehörigkeit oder nach ihrer Bedeutung für die Prozeßführung
können. anzuordnen.
(3) Die Höhen von alphanumerischen Zeichen für Stellteil- (2) Bei funktioneller Zusammengehörigkeit ist eines der
beschriftungen müssen von der Arbeitsposition aus unter beiden Anordnungsprinzipien zu wählen:
einem Winkel von mindestens 12 Bogenminuten erscheinen. a) Abbildend, zum Beispiel Anordnung in Fließbildern ent-
sprechend dem Fluß von Stoffen, Energie oder Informati-
A 4.5 Anordnung und Zuordnung von optischen Anzeigen on. Die Fließrichtung ist eindeutig zu kennzeichnen.
und Stellteilen b) Sequentiell, zum Beispiel Anordnung von links nach
rechts oder von unten nach oben entsprechend der Rei-
A 4.5.1 Zuordnung von optischen Anzeigen und Stellteilen henfolge der Betätigung.
(1) Anzeigen und Stellteile sind vorzugsweise nach funktio- (3) Unstrukturierte Matrixanordnungen von Stellteilen sind
naler Zusammengehörigkeit, gegebenenfalls auch nach der zu vermeiden.
Bedeutung, der Anforderungshäufigkeit, der Anforderungsrei-
KTA 3904 Seite 13

Anhang B

Beispiele für personelle Besetzungen der Warte, der Notsteuerstelle und der örtlichen Leitstände

Bestimmungsgemäßer Betrieb Störfall


ungestört mit wiederkeh- mit Störung
renden Prüfungen
Leistungsbetrieb 2 bis 3 3 bis 5 4 bis 6 4 bis 7
An- und Abfahren 4 bis 5 6 bis 7 6 bis 7 6 bis 7
Revision bei Kraftwerksstillstand 2 bis 5 4 bis 7 2 bis 20 4 bis 7

Tabelle B-1: Personelle Besetzung der Warte

Bestimmungsgemäßer Betrieb 0
Wiederkehrende Prüfungen an Systemen von 1 bis 2
der Notsteuerstelle aus
Instandhaltungsvorgänge am Notstandssystem 0 bis 2
Revision der Gesamtanlage bei Kraftwerksstill- 0 bis 2
stand
Anforderungsfall an das Notstandssystem 2 bis 3

Tabelle B-2: Personelle Besetzung der Notsteuerstelle

Betriebsart des dem örtlichen Leitstand zugeordneten ungestört mit wiederkehrenden mit Störung
Systems Prüfungen
Normalbetrieb 0 bis 2 1 bis 2 1 bis 2
An- und Abfahren 1 bis 2 1 bis 2 1 bis 2
Revision 1 bis 2 1 bis 2 1 bis 2

Tabelle B-3: Personelle Besetzung der örtlichen Leitstände


KTA 3904 Seite 14

Anhang C

Bestimmungen, auf die in dieser Regel verwiesen wird

(Verwiesene Bestimmungen gelten nur in der in diesem Anhang angegebenen Fassung)

ZPI (10/82) Bekanntmachung der Zusammenstellung der in atomrechtlichen Genehmigungs- und


Aufsichtsverfahren für Kernkraftwerke zur Prüfung erforderlichen Informationen (ZPI),
Abschnitt 3.R., vom 20.10.1982 (Bundesanzeiger Nr. 6a vom 11.1.1983, Seiten 49
und 50)
KTA 2101.1 (12/85) Brandschutz in Kernkraftwerken, Teil 1: Grundsätze des Brandschutzes
KTA 3502 (11/84) Störfallinstrumentierung
KTA 3901 (3/81) Kommunikationsmittel für Kernkraftwerke
DIN 1451, Teil 3 (5/83) Schriften; Serifenlose Linear-Antiqua; Druckschriften für Beschriftungen
DIN 1946, Teil 2 (1/83) Raumlufttechnik; Gesundheitstechnische Anforderungen (VDI-Lüftungsregeln)
DIN 5035, Teil 1 (10/79) Innenraumbeleuchtung mit künstlichem Licht; Begriffe und allgemeine Anforderungen
DIN 5036, Teil 3 (11/79) Strahlungsphysikalische und lichttechnische Eigenschaften von Materialien; Meßver-
fahren für lichttechnische und spektrale strahlungsphysikalische Kennzahlen
DIN 19235 (3/85) Messen, Steuern, Regeln; Meldung von Betriebszuständen
DIN 33401 (7/77) Stellteile; Begriffe, Eignung, Gestaltungshinweise
DIN 33401 Bbl. 1 (9/78) Stellteile; Erläuterungen zu Einsatzmöglichkeiten und Eignungshinweisen für Hand-
Stellteile
DIN 33414, Teil 1 (4/85) Ergonomische Gestaltung von Warten; Sitzarbeitsplätze; Begriffe, Grundlagen, Maße
DIN 66 234, Teil 1 (3/80) Bildschirmarbeitsplätze; Geometrische Gestaltung der Schriftzeichen
KTA 3904 Seite 15

Stichwortverzeichnis

Ableitwiderstand des Fußbodenbelags A 2.4 - des Hauptleitbereichs 3.5.2


Akustik A 2.3 - des Kommunikationsbereichs 3.5.4
- des Systemleitbereichs 3.5.3
Analoganzeigen mit Skalen A 4.1.3
-, redundante 2.2 (4)
Analysenmethoden A 1.3.4 Einwirkungen von außen 3.7, 4.5, 5.5, A 2.1 (3)
Anforderungen, spezielle 2.2 Elektrostatische Aufladung A 2.4
Anordnung der Notsteuerstelle 4.2 Ereignisabläufe 3.1 d)
Anzeigen Ereignisse versagenauslösende 3.7, 4.5, 5.5
- und Betätigungseinrichtungen 3.3.1 (2), 3.3.2 (2)
Erprobungsphase A 1.3.1 (3), A 1.3.3
-, Anordnung von optischen A 4.5.2
-, Beschriftung von A 4.4 Errichtungsphase A 1.3.1 (3), A 1.3.3
-, Zuordnung von optischen A 4.5.1
Anzeiger, akustische 2.2 (2) Freischaltbereich 3.3.7, 3.4 (1) f), 3.5.8
-, optische 2.2 (2) Funktionsbereiche 3.2
Arbeitsabläufe 2.1 (3), A 1.3.4 (3) Hinweis - und Aufgaben, Zuordnung von 3.3
Arbeitsmittel 2.1 (3), A 1.3.3 (1) -, räumliche Anordnung 3.4
Arbeitsplätze Grundlagen (8), 2.1 (3)
Arbeitssystem A 1.1 Gestaltung
-, bewährte Teile des A 1.1 (2) und (3), A 1.2 von Arbeitsplätzen an Leitständen A 3
-, neuartige Teile des A 1.1 (2) und (3), A 1.3 -, ergonomisch-technische Anhang A
Arbeitsumgebung 2.1 (3), A 2
Aspekte, ergonomische 2.1 (6) Hauptleitbereich 3.3.1, 3.4 (1) a), 3.5.2 (1)
Aufenthaltsbereich 3.3.6, 3.5.7 Hauptleitstand 3.3.1 (2), 3.5.2 (1), (2)
Aufgaben Hilfseinrichtungen 3.5.1 (1) i), 4.3 g), 6.4 (4)
- der Notsteuerstelle 4.1
- der örtlichen Leitstände 5.2 Inbetriebsetzungsprüfungen 6.3
- der Warte 3.1 Informations- und Betätigungseinrichtungen 1 (2), 3.5.1 (1),
Aufgabenanalyse A 1.3.4 (3) 3.5.2 (2), 3.5.3(2), 3.5.4 (1), 4.2 (2), 4.3 a), b) und c)
Aufzeichnungsbereich 3.3.4, 3.4 (1) b) und c), 3.5.5, 4.2 (3) Informationstechnik 1 (3)
Auslegungsanforderungen Instandsetzung 6.5
- an die Notsteuerstelle 4.5
- an die örtlichen Leitstände 5.5
Klima A 2.2
- an die Warte 3.7
Klimatisierungseinrichtungen A 2.2 (2)
Bedienungstechnik 1 (3) Kodierung von Informationen A 4.1.5 (3)
Behaglichkeit, thermische A 2.2 (2) Kommunikationsbereich 3.3.3, 3.4 (1) d), 3.5.4, 4.2 (3)
Beleuchtung 5.3 (2) c), A 2.1 Kommunikationseinrichtungen 3.3.3 (2) und (3)
-, Ausschalten der A 2.1 (12) Kommunikationsmittel 4.3 d), 5.3 (2) a)
Beleuchtungseinrichtungen A 2.1 (3) Konzeptprüfung 6.1
Beleuchtungsstärken Tabelle A 2-1
Belüftung 3.7 (4), 4.5 (3), 5.3 (2) c) Lärmdämmung 5.3 (2) c)
Betrieb, bestimmungsgemäßer 3.1 a), 4.1 (3), 5.2, Anhang B Leitstände 1 (4), 2.1 (3)
Betriebshandbuch 3.3.7 a), 4.3 e), 5.4 -, Auslegung der 2.1 (4)
-, Einrichtungen der 2.2 (1)
Betriebsvorschriften 5.3 (2) b)
-, Gestaltung und Besetzung der 2.1 (5)
Betriebszustände A 1.3.4 (1) -, örtliche 1 (4) Hinweis, 2.1 (1), (2), 5, Anhang A
Beurteilungspegel von Geräuschen A 2.3 (1), (2) Leuchtdichte einer leuchtenden Decke A 2.1 (6)
Bewertungsmethoden A 1.3.4 Leuchtdichtekontrast A 4.1.5 (1)
Bildschirmanzeigen A 4.1.5 Leuchtdichteniveau A 2.1 (4)
Brandmeldeanlage 3.4 (1) e) Leuchtdichteverteilung A 2.1 (5)
Leuchten A 2.1 (9)
Digitalanzeigen A 4.1.4 Leuchtmeldefelder A 4.1.6
Dokumentationsbereich 3.3.5, 3.4 (1) b) und c), 3.5.6, 4.2 (3) Lösungskonzepte A 1.3.1 (3), A 1.3.4 (4)

Einheiten auf Anzeigern A 4.1.2 Maßnahmen zum Personenschutz 3.1 e)


Einrichtungen Mehrfachschreiber A 4.1.3 (2)
- der Notsteuerstelle 4.3
- der örtlichen Leitstände 5.2
Nennbeleuchtungsstärke Tabelle A 2-1
- der Warte 3.5.1 (1), 3.7 (3)
- des Aufenthaltsbereichs 3.5.7 Notfallausrüstung 3.5.1 (1) i), 4.3 g)
- des Aufzeichnungsbereichs 3.5.5 Notsteuerstelle 2.1 (1) und (2), 4, Anhang A
- des Dokumentationsbereichs 3.5.6 Notstromversorgung 3.7 (4), 4.5 (3)
- des Freischaltbereichs 3.5.8
KTA 3904 Seite 16

Personelle Besetzung Schalldruckpegel akustischer Gefahrensignale A 2.3 (3)


- der Notsteuerstelle 4.4, Anhang B Schutzmaßnahmen 3.1 c) Hinweis
- der örtlichen Leitstände 5.4, Anhang B Spannungsversorgung 2.2 (6)
- der Warte 3.6, Anhang B
Stellteile A 4.3, A 4.5.3 (1)
Planungsphase A 1.3.1 (3), A 1.3.2
-, Anordnung von A 4.5.3
Populationsstereotypien A 4.1.3 (3) -, Beschriftung von A 4.4
Prozeßführungsaufgaben A 1.3.1 (2), A 1.3.3 (2) Störfälle 3.1 c), 5.2, Anhang B
Prüfintervalle 6.4 (3) Störungen 3.1 b), Anhang B
Prüfung 6, A 1.3.4 (5) Stromversorgung A 2.1 (2)
Prüfungen, baubegleitende 6.2 Systemleitbereich 3.3.2, 3.4 (1) a), 3.5.3
-, wiederkehrende 6.4 Systemleitstände 3.5.3

Reflexblendung, Vermeidung von A 2.1 (7) Warte 1 (4) Hinweis, 2.1 (1) und (2), 3, Anhang A
Reflexionsgrad A 2.1 (4)
Zeichenhöhe von Bildschirmanzeigen A 4.1.5 (2)
Sachverständiger 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 (1) Zulässigkeit für örtliche Leitstände 5.1
Sammelstörungsmeldungen 5.3 (3)

Das könnte Ihnen auch gefallen