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DEUTSCHE NORM Entwurf August 2006

DIN IEC 61606-3


D
ICS 33.160.30 Einsprüche bis 2006-09-30

Entwurf

Digitale Audio- und audiovisuelle Geräte –


Grundlegende Messverfahren der Audio-Eigenschaften –
Teil 3: Studioanwendungen (IEC 100/1057/CD:2005)
Audio and audiovisual equipment –
Digital audio parts - Basic measurements methods of audio characteristics –
Part 3: Professional use (IEC 100/1057/CD:2005)
Equipements audio et audiovisuels –
Parties audionumériques - Méthodes fondamentales pour la mesure des caractéristiques
audio –
Partie 3: Usage professionnel (CEI 100/1057/CD:2005)
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Anwendungswarnvermerk
Dieser Norm-Entwurf wird der Öffentlichkeit zur Prüfung und Stellungnahme vorgelegt.

Weil die beabsichtigte Norm von der vorliegenden Fassung abweichen kann, ist die Anwendung dieses
Entwurfes besonders zu vereinbaren.

Stellungnahmen werden erbeten


– vorzugsweise als Datei per E-Mail an dke@din.de in Form einer Tabelle. Die Vorlage dieser Tabelle kann
im Internet unter www.dke.de/stellungnahme abgerufen werden;
– oder in Papierform an die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im
DIN und VDE (Hausanschrift: Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main).

Die Empfänger dieses Norm-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevante
Patentrechte, die sie kennen, mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.

Gesamtumfang 71 Seiten

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf
Copyright Deutsches der E.V.
Institut Fur Normung Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 18
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Nationales Vorwort
Das internationale Dokument IEC 100/1057/CD:2005 „Audio and audiovisual equipment – Digital audio parts
– Basic measurements methods of audio characteristics – Part 3: Professional use“ (CD, en: Committee
Draft) ist unverändert in diesen Norm-Entwurf übernommen worden. Dieser Norm-Entwurf enthält eine noch
nicht autorisierte deutsche Übersetzung.

Um Zweifelsfälle in der Übersetzung auszuschließen, ist die englische Originalfassung des CD entsprechend
der diesbezüglich durch die IEC erteilten Erlaubnis beigefügt. Die Nutzungsbedingungen für den deutschen
Text des Norm-Entwurfes gelten gleichermaßen auch für den englischen IEC-Text.

Das internationale Dokument wurde vom TC 100 „Audio, video and multimedia systems and equipment“ der
Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) erarbeitet und den nationalen Komitees zur
Stellungnahme vorgelegt.

Die IEC und das Europäische Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) haben vereinbart, dass
ein auf IEC-Ebene erarbeiteter Entwurf für eine Internationale Norm zeitgleich (parallel) bei IEC und
CENELEC zur Umfrage (CDV-Stadium) und Abstimmung als FDIS (en: Final Draft International Standard)
bzw. Schluss-Entwurf für eine Europäische Norm gestellt wird, um eine Beschleunigung und Straffung der
Normungsarbeit zu erreichen. Dokumente, die bei CENELEC als Europäische Norm angenommen und
ratifiziert werden, sind unverändert als Deutsche Normen zu übernehmen.

Da der Abstimmungszeitraum für einen FDIS bzw. Schluss-Entwurf prEN nur 2 Monate beträgt, und dann
keine sachlichen Stellungnahmen mehr abgegeben werden können, sondern nur noch eine „JA/NEIN“-
Entscheidung möglich ist, wobei eine „NEIN“-Entscheidung fundiert begründet werden muss, wird bereits der
CD als DIN-Norm-Entwurf veröffentlicht, um die Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit frühzeitig be-
rücksichtigen zu können.

Für diesen Norm-Entwurf ist das nationale Arbeitsgremium K 742 „Audio-, Video- und Multimediasysteme,
-geräte und -komponenten“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im
DIN und VDE (http://www.dke.de) zuständig.

Für den Fall einer undatierten Verweisung im normativen Text (Verweisung auf eine Norm ohne Angabe des
Ausgabedatums und ohne Hinweis auf eine Abschnittsnummer, eine Tabelle, ein Bild usw.) bezieht sich die
Verweisung auf die jeweils neueste gültige Ausgabe der in Bezug genommenen Norm.

Für den Fall einer datierten Verweisung im normativen Text bezieht sich die Verweisung immer auf die in
Bezug genommene Ausgabe der Norm.

Der Zusammenhang der zitierten Normen mit den entsprechenden Deutschen Normen ergibt sich, soweit ein
Zusammenhang besteht, grundsätzlich über die Nummer der entsprechenden IEC-Publikation. Beispiel:
IEC 60068 ist als EN 60068 als Europäische Norm durch CENELEC übernommen und als DIN EN 60068 ins
Deutsche Normenwerk aufgenommen.

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Digitale Audio- und audiovisuelle Geräte – Grundlegende Messverfahren der Audio-


Eigenschaften – Teil 3: Studioanwendungen

Inhalt
Seite
1 Allgemeines............................................................................................................................................5
1.1 Anwendungsbereich...............................................................................................................................5
1.2 Normative Verweisungen .......................................................................................................................5
2 Erklärungen von Begriffen und Abkürzungen ........................................................................................5
2.1 Begriffe ...................................................................................................................................................5
2.2 Bemessungswerte..................................................................................................................................9
3 Messbedingungen ..................................................................................................................................9
3.1 Umgebungsbedingungen .......................................................................................................................9
3.2 Stromversorgung....................................................................................................................................9
3.3 Prüfsignalfrequenzen .............................................................................................................................9
3.4 Norm-Einstellung....................................................................................................................................9
3.5 Vorbehandlung .......................................................................................................................................9
3.6 Messgeräte.............................................................................................................................................9
3.6.1 Signalgenerator.................................................................................................................................10
3.6.2 Signal-Analysator ..............................................................................................................................11
3.7 Aufteilung des EUTs ............................................................................................................................14
4 Messverfahren......................................................................................................................................14
4.1 Allgemeine Eigenschaften....................................................................................................................15
4.1.1 Lineare Übertragungskurven ............................................................................................................15
4.1.2 Amplitudennichtlinearität ...................................................................................................................18
4.1.3 Geräusch...........................................................................................................................................22
4.1.4 Störungsprodukte..............................................................................................................................24
4.1.5 Abtasteffekte .....................................................................................................................................26
4.2 Eingangs-/Ausgangs-Kennwerte..........................................................................................................28
4.2.1 Analoge Eingangskennwerte ............................................................................................................28
4.2.2 Analoge Ausgangskennwerte ...........................................................................................................29
4.2.3 Digitale Eingangskennwerte..............................................................................................................30
4.2.4 Digitale Ausgangskennwerte.............................................................................................................31
5 Alternative Messverfahren ...................................................................................................................31
5.1 Synchrone Mehrtonanalyse .................................................................................................................31
5.1.1 Anregung...........................................................................................................................................32
5.1.2 Analyse..............................................................................................................................................33
Bilder
Bild 3.6.1 – Signalgenerator .............................................................................................................................10
Bild 3.6.2 – Breitband-Amplitude ......................................................................................................................11

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Seite
Bild 3.6.3 – In-Band-Amplitude ........................................................................................................................ 11
Bild 3.6.4 – Außer-Band-Amplitude ................................................................................................................. 11
Bild 3.6.5 – Selektive Amplitude ...................................................................................................................... 11
Bild 3.6.6 – Restamplitude............................................................................................................................... 12
Bild 3.6.7 – Bewertete Amplitude..................................................................................................................... 12
Bild 4.1.1 – Messung der Verstärkung............................................................................................................. 15
Bild 4.1.2 – Messung der Frequenzkurve........................................................................................................ 15
Bild 4.1.3 – Messung der maximalen Eingangs- und Ausgangsamplitude ..................................................... 16
Bild 4.1.4 – Messung von THD+N ................................................................................................................... 19
Bild 4.1.5 – Messung der THD+N-Frequenzkurve .......................................................................................... 19
Bild 4.1.6 – Messung der THD+N über der Amplitude .................................................................................... 19
Bild 4.1.7 – Messung des Gesamtklirrfaktors, des Klirrfaktors n-ter Ordnung und der größten
Störung ................................................................................................................................................ 20
Bild 4.1.8 – Messung der Differenztonverzerrungen und Modulationsverzerrungen ...................................... 20
Bild 4.1.9 – Messung der amplitudenabhängigen Verstärkung....................................................................... 21
Bild 4.1.10 – Messung der Signal-Modulationsprodukte ................................................................................. 21
Bild 4.1.11 – Messung der Geräuschmodulation geringer Amplitude ............................................................. 22
Bild 4.1.12 – Messung des Leerkanalgeräuschs............................................................................................. 22
Bild 4.1.13 – Messung des Leerkanal-Geräuschspektrums ............................................................................ 22
Bild 4.1.14 – Messung des Dynamikbereiches................................................................................................ 23
Bild 4.1.15 – Messung der Außer-Band Störkomponenten............................................................................. 23
Bild 4.1.16 – Messung der Kanaltrennung ...................................................................................................... 24
Bild 4.1.17 – Messung des nichtlinearen Übersprechens ............................................................................... 25
Bild 4.1.18 – Messung der durch das Starkstromnetz verursachten Störungen ............................................. 26
Bild 4.1.19 – Messung der Unterdrückung der Aliasing-Komponenten........................................................... 26
Bild 4.1.20 – Messung der Unterdrückung der Spiegel-Komponenten ........................................................... 27
Bild 4.1.21 – Messung der Empfindlichkeit gegen Abtastjitter ........................................................................ 27
Bild 4.2.1 – Messung der Analogen Vollausteuerungsamplitude .................................................................... 28
Bild 4.2.2 – Messung des Übersteuerungsverzerrungen ................................................................................ 28
Bild 4.2.3 – Messung des Gleichtakt-Unterdrückungsverhältnisses ............................................................... 29
Bild 4.2.4 – Messung der analogen Vollaussteuerungs-Ausgangsamplitude ................................................. 29
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Bild 4.2.5 – Messung der Ausgangssymmetrie ............................................................................................... 30

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1 Allgemeines

1.1 Anwendungsbereich

Diese Norm („Grundlegende Messverfahren der Audio-Eigenschaften – Teil 3 Studioanwendungen“) und die
Norm „Grundlegende Messverfahren der Audio-Eigenschaften – Teil 1 Allgemeines“ gelten für die
grundlegenden Messungen von Audio-Geräten für Studioanwendungen.

In Teil 1 „Allgemeines“ sind die für Geräte für Allgemeingebrauch und für Studioanwendungen gemeinsam
geltenden Begriffe, Messbedingungen und Messverfahren beschrieben.

Diese Norm enthält Einzelheiten von Definitionen sowie Messbedingungen und Messverfahren, die für
Geräte für Studioanwendungen gelten und die sich von den in Teil 1 „Allgemeines“ beschriebenen
unterscheiden.

Aus dem Anwendungsgebiet dieser Norm sind ausgenommen:


• Messung von Audiogeräten geringer Qualität;
• Messung von Audiogeräten geringer Bitrate („sub-band“- oder „wahrnehmungsorientierte“ Codierein-
richtungen);
• Messung von Geräten, die Zeit- oder Frequenzeigenschaften des Signals signifikant verändern, wie
Geräte zur Tonhöhenverschiebung oder Nachhallgeräte;
• Spezielle analoge Eingangs/Ausgangs-Prüfungen;
• EMC und Sicherheit betreffende Prüfungen.

1.2 Normative Verweisungen

Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

IEC 60038, IEC standard voltages


IEC 60268-1, Sound system equipment – Part 1: General
IEC 60268-2, Sound system equipment – Part 2: Explanation of general terms and calculation methods
IEC 60268-3, Sound system equipment – Part 3: Amplifiers
IEC 61938, Audio, video and audiovisual systems – Interconnections and matching values – Preferred
matching values of analogue signals
IEC 61260, Electroacoustics – Octave-band and fractional-octave-band filters
ITU-R BS.468-4, Measurement of audio-frequency noise voltage in sound broadcasting
AES 17-1998, AES standard method for digital audio engineering – Measurement of digital audio equipment

2 Erklärungen von Begriffen und Abkürzungen

2.1 Begriffe

2.1.1
digitales Audiosignal
in IEC 61606-1 definiert
2.1.2
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Codierungsformat
diese Norm ist primär für EUTs bestimmt, die digitale Audiosignale als Strom von LPCM- (Linear Puls Code
Modulation) Abtastwerten übertragen, d. h. ein Strom von binären Worten, der direkt die Amplituden von mit

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der Abtastfrequenz quantisierten, aufeinander folgenden Audio-Abtastwerten darstellt, und die als binäre
Zweierkomplementzahlen wiedergegeben werden. Positive analoge Spannungen entsprechen positiven
digitalen Abtastwerten (d. h. Zweierkomplementzahlen, deren MSB Null ist).

Viele der in dieser Norm beschriebenen Verfahren sind auch auf andere digitale Audio-Codierungsformate
anwendbar.

2.1.3
digitale Schnittstelle
die durch das EUT unterstützten digitalen Schnittstellen müssen in den Festlegungen eindeutig angegeben
werden. Die Einhaltung der angegebenen Schnittstellennormen wird in dieser Norm nicht bewertet; dazu
muss auf die entsprechenden Schnittstellennormen Bezug genommen werden. Es ist zu beachten, dass
digitale Schnittstellen sowohl gepackte Medien (wie bei CD-Spielern) oder RF (wie bei Set-top-boxen) als
auch konventionelle Kupfer- oder optische digitale Verbindungen enthalten können.
2.1.4
Länge des Eingangs- und Ausgangs-Wortes
die Länge des Eingangs-Wortes ist die maximale Länge des Audiowortes, das an den digitalen Eingang des
EUTs bei seinen gegenwärtigen Einstellungen angelegt werden kann, bei denen das LSB nicht ignoriert wird

Die Länge des Ausgangs-Wortes ist die Anzahl der MSBs, die durch einen digitalen Ausgang des EUTs bei
seiner gegenwärtigen Einstellung übertragen werden und die nicht fortlaufend Null sind.

2.1.5
Abtastfrequenz (fs)
die Frequenz, mit der die Abtastwerte in einem digitalen Audio-System erfasst werden. Komplexe EUTs dür-
fen für Eingang und Ausgang unterschiedliche Abtastfrequenzen haben. Wenn der Eingang oder Ausgang
nicht näher beschrieben ist, muss die Abtastfrequenz sich auf die niedrigere Frequenz beziehen.

2.1.6
Vollaussteuerungs-Amplitude (FS)
die Amplitude einer 997 Hz-Sinusschwingung, deren positiver Spitzenabtastwert gerade die digitale Vollaus-
steuerung (in Zweierkomplement ein binärer Wert von 0 111...1 111 zum Bilden der Wortlänge) erreicht und
deren negativer Spitzenabtastwert gerade bis oberhalb der negativen Vollaussteuerung (d. h. 1 000...0 001
zum Bilden der Wortlänge) reicht und den maximalen negativen Codewert (1 000...0 000) unbenutzt lässt

2.1.7
analoge Eingangs- und Ausgangs-Vollaussteuerungsamplitude
dem Konzept entsprechend erzeugt die analoge Eingangs-Vollaussteuerungsamplitude beim Anlegen an den
analogen Eingang des EUT innerhalb des EUT eine digitale Vollaussteuerungsamplitude; umgekehrt wird die
analoge Ausgangs-Vollaussteuerungsamplitude an einem analogen Ausgang des EUTs durch eine digitale
Vollaussteuerungsamplitude innerhalb des EUTs erzeugt

Manchmal kann jedoch der Aussteuerungsbereich eines analogen Eingangs- oder Ausgangspfades kleiner
sein als der digitalen Vollaussteuerungsamplitude entspricht. Deshalb werden die analogen Eingangs- und
Ausgangs-Vollaussteuerungsamplituden durch das Betreiben der Umsetzer mit einer niedrigeren Amplitude,
als in 4.2.1.1 und 4.2.2.1 beschrieben ist, gestört.

Innerhalb dieser Norm können die idealen Werte dieser Amplituden nicht definiert werden, da sie für die ver-
schiedenen EUTs unterschiedlich sind, und für ein einzelnes EUT modal variabel sein können.

Wenn diese Werte für ein EUT zu Beginn der Prüfung unbekannt sind, sollten sie üblicherweise zuerst (nach
den in 4.2.1.1 und 4.2.2.1 beschriebenen Verfahren) ermittelt werden, da es anschließend erforderlich sein
kann, z. B. einen analogen Eingang mit –60 dBFS zu betreiben oder eine Amplitude an einem analogen
Ausgang, bezogen auf eine digitale Anregung, in dBFS zu messen.

2.1.8
Dezibel Vollaussteuerung (dBFS)
die Amplitude des Effektivwertes einer in 2.1.6 beschriebenen Sinuskurve wird als 0 dBFS definiert. Die
Amplitude eines beliebigen Signals kann mit 20 mal dem dekadischen Logarithmus des Verhältnisses der

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Amplitude des Effektivwertes des Signals zu dem des in 2.1.6 definierten Signals in dBFS ausgedrückt
werden.
Analoge Amplituden an einem Eingang oder Ausgang eines EUTs können durch Beziehen auf die in 2.1.7
definierten analogen Eingangs- oder Ausgangs-Vollaussteuerunggsampituden in dBFS ausgedrückt werden.

2.1.9
digital Null
in IEC 61606-1 definiert

2.1.10

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Norm-Messamplitude
eine für die typische Betriebsamplitude repräsentative Signalamplitude, die bei bestimmten der beschrie-
benen Messverfahren an das EUT angelegt wird. Die Norm-Messamplitude beträgt –20 dBFS.

ANMERKUNG Diese Definition kann entweder für ein digitales oder ein analoges Signal gelten (siehe 2.1.8).

2.1.11
maximale Messamplitude
eine Signalamplitude, dicht bei (aber unter) der Vollaussteuerungsamplitude, die bei bestimmten Messver-
fahren an das EUT angelegt wird. Die maximale Messamplitude beträgt –1 dBFS.

ANMERKUNG Diese Definition kann entweder für ein digitales oder ein analoges Signal gelten (siehe 2.1.8).

2.1.12
Norm-Messfrequenz
eine für eine typische mittlere Frequenz repräsentative Signalfrequenz, die bei bestimmten Messverfahren an
das EUT angelegt wird. Die Norm-Messfrequenz beträgt 997 Hz.

2.1.13
hohe und tiefe Störfrequenzen
gemäßigt hohe und tiefe Signalfrequenzen, bei denen Störeffekte angegeben werden können, wenn eine
Darstellung als Kurve nicht erforderlich ist. Die hohen und tiefen Störfrequenzen sind 15 kHz bzw. 60 Hz.

2.1.14
Terz-Normfrequenzen
eine Reihe von Messfrequenzen in Abständen von einer Terz (drittel Oktave), die in IEC 61260 definiert sind.
Diese Frequenzen werden bevorzugt, wenn Terz-Analysen durchgeführt werden.

2.1.15
Norm-Quellimpedanz
die geforderte Differential-Ausgangsimpedanz des in der Norm definierten analogen Messgerätes. Die Norm-
Quellimpedanz beträgt für symmetrische Ausgänge 50 Ω oder weniger und für unsymmetrische Ausgänge
25 Ω oder weniger. Wenn eine andere Quellimpedanz (z. B. 150 Ω) angewendet wird, muss diese ange-
geben werden.

2.1.16
Norm-Lastimpedanz
die geforderte Differential-Eingangsimpedanz des in der Norm definierten analogen Messgerätes. Die Norm-
Lastimpedanz beträgt 100 kΩ oder mehr, parallel mit nicht mehr als 500 pF. Wenn eine andere Lastimpedanz
vorliegt (z. B. 600 Ω), muss diese angegeben werden.

2.1.17
Faltungsfrequenz
die halbe Abtastfrequenz des EUT. An das EUT angelegte Signale mit Frequenzen oberhalb dieser Frequenz
verursachen Aliasing. Komplexe EUTs haben unterschiedliche Eingangs- und Ausgangs-Faltungs-
frequenzen. Wenn Eingang und Ausgang nicht angegeben sind, muss sich die Faltungsfrequenz auf die
niedrigere Frequenz beziehen.

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2.1.18
In-Band-Frequenzbereich
in IEC 61606-1 definiert

2.1.19
obere Bandgrenzfrequenz
in IEC 61606-1 definiert

2.1.20
Außer-Band-Frequenzbereich
der Frequenzbereich von der Faltungsfrequenz bis 192 kHz (oder anderer festgelegter Maximalfrequenz). An
das EUT angelegte Signale in diesem Frequenzbereich verursachen Aliasing.

2.1.21
Aliasingkomponenten
in IEC 61606-1 definiert

2.1.22
EUT (zu prüfendes Gerät)

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in IEC 61606-1 definiert

2.1.23
Jitterempfindlichkeit
der Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des EUTs aufgrund von Jitter der Abtastfrequenz, der durch
Schnittstellenjitter der eingehenden Bezugssynchronisation verursacht wird

2.1.24.
Abtastjitter
Zeitfehler in den Abtastzeitpunkten bei A/D-Umsetzern, D/A-Umsetzern oder asynchronen Abtastraten-
umsetzern, der zu Phasenmodulation des verarbeiteten Audiosignals führt

2.1.25
Schnittstellenjitter
Zeitfehler in den Übergängen eines digitalen Audio-Trägers oder der Bezugssynchronisation aufgrund von
Einflüssen der Verkabelung oder Jitter im Taktgeber des Ursprungsgerätes

2.1.26
selektive Amplitude
Ergebnis einer Amplitudenmessung, bei der ein Norm-Bandpass benutzt wird, um die Einflüsse von die Mes-
sung verfälschenden Komponenten und Breitbandrauschen zu unterdrücken

2.1.27
Rest-Amplitude
Ergebnis einer Amplitudenmessung, bei der eine Norm-Bandsperre (Notch-Filter) benutzt wird, um die Ein-
flüsse von die Messung verfälschenden Komponenten, üblicherweise der Anregungsfrequenz, zu unter-
drücken

2.1.28
In-Band-Amplitude
Ergebnis einer Amplitudenmessung, bei der ein Norm-Tiefpass benutzt wird, um Außer-Band-Komponenten
oberhalb der oberen Bandgrenzfrequenz auszuschließen

2.1.29
Außer-Band-Amplitude
Ergebnis einer Amplitudenmessung, bei der ein Norm-Außer-Band-Pass benutzt wird, um In-Band-Kompo-
nenten unterhalb der oberen Bandgrenzfrequenz auszuschließen

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2.2 Bemessungswerte

Für eine vollständige Erklärung dieser Begriffe siehe IEC 60268-2. Die folgenden Bedingungen sind Bemes-
sungsbedingungen für digitale Audio-Geräte. Sie sollten vom Hersteller angegeben werden.
– Bemessungs-Versorgungsspannung
– Bemessungs-Versorgungsfrequenz
– Bemessungs-Vorentzerrung und -Rückentzerrung
– Digitale Bemessungs-Eingangswortlänge
– Bemessungs-Abtastfrequenz

3 Messbedingungen

3.1 Umgebungsbedingungen

Wenn vom Hersteller Umgebungsbedingungen für den Betrieb von EUTs angegeben werden, wird voraus-
gesetzt, dass sie über den ganzen Bereich gültig sind und sie müssen entsprechend überprüft werden. Wenn
Umgebungsbedingungen fehlen, müssen die Prüfungen bei einer Temperatur von 25 °C ± 10 °C , einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 60 % ± 15 % und einem Luftdruck von 96 kPa ± 10 kPa durchgeführt werden.

3.2 Stromversorgung

Die Versorgungsspannung (Lichtnetz) muss innerhalb 2 % auf den Nennwert eingestellt sein, der auf dem
Typenschild des EUTs angegeben ist. Wenn ein Wertebereich angegeben ist, wird vorausgesetzt, dass die
Anforderungen im gesamten Bereich gelten und sie müssen entsprechend überprüft werden.

Die Versorgungsfrequenz (Lichtnetz) muss innerhalb 1 % auf den Nennwert eingestellt sein, der auf dem
Typenschild des EUTs angegeben ist. Wenn ein Wertebereich angegeben ist, wird vorausgesetzt, dass die
Anforderungen im gesamten Bereich gelten und sie müssen entsprechend überprüft werden.

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Bei mit Gleichstrom betriebenen Geräten muss die Spitze/Spitze-Welligkeit der Versorgungsspannung
weniger als 0,5 % der Nenn-Versorgungsspannung betragen.

3.3 Prüfsignalfrequenzen

Die in IEC 61606-1 definierten Prüfsignalfrequenzen gelten nicht speziell für Studiogeräte. Obwohl, wenn
möglich, auf diese Frequenzen verwiesen wird, werden im Allgemeinen solche Frequenzen direkt genannt,
wenn sie benötigt werden.

3.4 Norm-Einstellung

Alle Bedienungselemente des EUTs müssen in die vom Hersteller angegebenen Bezugspositionen oder in
ihre Normbetriebsstellungen eingestellt werden, oder, wenn Angaben fehlen, in die in IEC 61606-1 festge-
legten Stellungen.

3.5 Vorbehandlung

In IEC 61606-1 definiert.

3.6 Messgeräte

Für alle in dieser Norm angegebenen Messgeräte wird vorausgesetzt, dass sie den Messgerätespezifika-
tionen in IEC 61606-1 entsprechen, mit Ausnahme der weiter unten beschriebenen Änderungen und Ergän-
zungen zu ihren Spezifikationen.

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Im Allgemeinen wird von gleichwertigen analogen und digitalen Instrumenten erwartet, dass sie sich, abge-
sehen von den weiter unter beschriebenen Ausnahmen, identisch verhalten. Digitale Instrumente müssen
Daten generieren und analysieren können, unabhängig vom Format der vom EUT unterstützten digitale(n)
Schnittstelle(n).

3.6.1 Signalgenerator

3.6.1.1 Generator-Betriebsarten

Die in Abschnitt 4 beschriebenen Messverfahren erfordern verschiedene Generator-Betriebsarten, die nach-


stehend ausführlich beschrieben werden. Sie werden am einfachsten mit einem Multifunktionsgenerator rea-
lisiert.

Die unterschiedlichen Generator-Betriebsarten werden für jedes Verfahren durch ein Generator-Blocksymbol
nach Bild 3.6.1 dargestellt.

Bild 3.6.1 – Signalgenerator

Der untere Abschnitt des Symbols beschreibt die Betriebsart des Generators: seine Funktions-, Amplituden-
und Frequenzeinstellung. Es gelten folgende Abkürzungen:

Amplitude:
NRM Norm-Messamplitude
MAX Maximale Messamplitude
SWP Durchlaufende Amplitude; dieses Verfahren wird bei jeder definierten Reihe von Prüfamplituden
wiederholt

Frequenz:
NRM Norm-Messfrequenz
UBE Obere Bandgrenzfrequenz
SWP Durchlaufende Frequenz

Andere in verschiedenen Betriebsarten erforderliche Einstellungen werden in dem begleitenden Text


beschrieben.

Wenn synchrone Mehrtonanalyse durchzuführen ist, muss der Signalgenerator, wie in 5.1.1 beschrieben,
zusätzliche Möglichkeiten der Wavetable-Erzeugung bieten.

3.6.1.2 Dither

Wenn nicht anders angegeben, wird für alle Anregungen zum Betreiben des EUTs in der digitalen Domäne
vorausgesetzt, dass sie mit einem einer TPDF (Dreiecks-Wahrscheinlichkeitsdichte-Funktion) folgenden
weißen Dither geeigneter durch die Eingangswortlänge des EUTs bestimmten Amplitude, gedithert wurden.

ANMERKUNG Diese Art von Dithern linearisiert genau die Quantisierung der Prüfanregung zu endlichen Wortlängen.
Es wird dadurch erreicht, dass das Dithersignal vor dem Abschneiden auf die Länge des Eingangswortes des EUTs zum
Prüfanregungssignal addiert wird. Das korrekte Dithersignal ist eine stochastische oder pseudostochastische Folge mit
einer Dreiecks-Wahrscheinlichkeitsdichte-Funktion (TPDF), keinem Gleichspannungsoffset und einer Spitze-Spitze-
Amplitude von zwei LSB Eingangs-Wortlängen des EUTs. Die Amplitude ist mindestens bis zur oberen Bandgrenz-
frequenz je Einheit Bandbreite (weiß) konstant. Die TPDF wird durch Addieren von Paaren gleichmäßig verteilter
stochastischer oder pseudostochastischer Zahlen erreicht, um jeden Dither-Abtaswert zu bilden; die erzeugende Folge

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muss zeitlich lange und maximal stochastisch sein und die Auskoppelungspunkte der Zahlenpaare müssen gut getrennt
sein, um die Korrelation zu minimieren.

3.6.1.3 Genauigkeit

Die für die Messungen nach dieser Norm benutzten Signalgeneratoren müssen eine Einstellung der Fre-
quenz mit einer Genauigkeit von mindestens ± 0,05 % gewährleisten. Bei analogen Signalgeneratoren darf
die Frequenz mit einem Frequenzzähler gemessen und dann auf die geforderte Genauigkeit nachgestellt
werden. Die Auflösung der Frequenzeinstellung muss so sein, dass die für die Prüfungen erforderlichen Fre-
quenzen erzeugt werden können.

Analoge Anregung wird bei der Norm-Messfrequenz mit einer Amplitudengenauigkeit von mindestens
± (0,2 dB + 3 µV) erzeugt, und von 20 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz mit ± (0,3 dB + 3 µV). Digitale
Anregung muss mit einer Amplitudengenauigkeit von ± (0,01 dB + 0,5 LSB) erzeugt werden.

3.6.2 Signal-Analysator

3.6.2.1 Betriebsarten des Analysators

Die in Abschnitt 4 beschriebenen Messverfahren erfordern verschiedene Analysator-Betriebsarten, die nach-


stehend ausführlich beschrieben werden. Sie werden am einfachsten mit einem Multifunktionsanalysator rea-
lisiert. Wenn erforderlich, dürfen jedoch auch Einzel-Filter und Einzel-Messgeräte usw. eingesetzt werden.
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Bild 3.6.2 – Breitband-Amplitude

Ein Breitband-Amplitudenmessgerät nach Bild 3.6.2 ist ein einfaches Effektivwert-Amplituden-Messgerät


ohne vorgeschaltetes Filter.

Bild 3.6.3 – In-Band-Amplitude

Ein In-Band-Amplitudenmessgerät nach Bild 3.6.3 enthält den Norm-Tiefpass nach 3.6.2.2.1.

Bild 3.6.4 – Außer-Band-Amplitude

Ein Außer-Band-Amplitudenmessgerät nach Bild 3.6.4 enthält den Norm-Hochpass nach 3.6.2.2.2.

Bild 3.6.5 – Selektive Amplitude

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Ein selektives Amplitudenmessgerät nach Bild 3.6.5 enthält den Norm-Bandpass nach 3.6.2.2.3 zur Messung
einer einzelnen Frequenzkomponente. Wenn nicht anders angegeben, wird das Bandpass-Filter automatisch
auf die Generatorfrequenz abgestimmt.

Bild 3.6.6 – Restamplitude

Ein Restamplitudenmessgerät nach Bild 3.6.6 enthält die Norm-Bandsperre nach 3.6.2.2.6, um den Einfluss
von einzelnen Frequenzkomponenten, üblicherweise der Anregungsfrequenz auszuschließen. Wenn nicht
anders angegeben, wird die Band-Sperre automatisch auf die vorherrschende Eingangsfrequenz abge-
stimmt.

Bild 3.6.7 – Bewertete Amplitude

Ein bewertendes Amplitudenmessgerät nach Bild 3.6.7 enthält das Norm-Bewertungsfilter nach 3.6.2.2.9.

Manche Analysator-Betriebsarten erfordern die Verwendung von mehr als einem stufenförmig angeordneten
Filter (z. B. ist es manchmal erforderlich, die Außer-Band-Komponenten bei der Messung der Restamplitude
auszuschließen); in solchen Fällen wird das Symbol des Analysatorblocks mit beiden Filtern gekennzeichnet.

Wenn Verfahren Änderungen an den beschriebenen Analysator-Betriebsarten erfordern, werden diese in


dem begleitenden Text eingehend erläutert.

Wenn synchrone Multitonanalysen durchgeführt werden müssen, muss der Signal-Analysator zusätzlich FFT-
Analyse und Berechnungsmöglichkeiten nach 5.1.2 enthalten.

3.6.2.2 Filter

3.6.2.2.1 Norm-Tiefpass (In-Band-Filter)

In IEC 61606-1 beschrieben.

3.6.2.2.2 Norm-Hochpass (Außer-Band-Filter)

In IEC 61606-1 definiert, außer, wenn durch einen geänderten Außer-Band-Frequenzbereich oder geänderte
Abtastfrequenz vorgeschrieben.

3.6.2.2.3 Norm-Bandpass

Norm-Bandpässe müssen den in IEC 61260 angegebenen Grenzen der Durchlasskurven der Klasse II oder
der Klasse III entsprechen. Dies ergibt eine Oktave unter oder über der Mittenfrequenz eine Dämpfung des
Signals um mindestens 30 dB und drei Oktaven unter oder über der Mittenfrequenz eine Dämpfung von
60 dB. Norm-Bandpässe werden für Terzanalysen (bei den Norm-Terz-Frequenzen) und für alle selektiven
Amplitudenmessungen benutzt, außer, es ist ein selektiveres Filter vorgeschrieben.

Der Normbandpass darf unter bestimmten Umständen bei selektiveren Messungen durch schärfere (selekti-
vere) Bandpässe, wie nachstehend beschrieben, ersetzt werden.

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3.6.2.2.4 Schmalbandpass

In IEC 61606-1 definiert.

3.6.2.2.5 Fensterbreiter Bandpass

Ein in der Frequenzdomäne realisierter Bandpass mit extrem schmalem Durchlassband mit Verstärkung 1,
der durch Abtastfrequenz, FFT-Aufzeichnungslänge und Fensterfunktion definiert ist und außerhalb des
Durchlassbandes extrem hohe Dämpfung aufweist. Die Breite des Bandpasses bestimmt die Mindestanzahl
der Bins, die erforderlich ist, die gewählte Frequenz wirksam durchzulassen, da die Energie bei dieser Fre-
quenz, abhängig von der gewählten Fensterfunktion, in eine Anzahl von benachbarten Bins verteilt wird.

3.6.2.2.6. Norm-Bandsperre (notch-filter)

Die Norm-Bandsperre (notch filter) wird als Vorgabe bei Restamplituden- und Klirrfaktormessungen benutzt,
außer, wenn schmalere Sperrbereiche angegeben sind. Die Bandsperre hat ein Q von mindestens 1 und
nicht mehr als 5.

Die Norm Bandsperre darf bei Restamplitudenmessungen unter bestimmten Umständen durch schärfere
(selektivere) Bandsperren, wie nachstehend beschrieben, ersetzt werden.

3.6.2.2.7 Schmalband-Sperre (notch filter)

Eine Bandsperre mit einem Q von zwischen 5 und 10.

3.6.2.2.8 Fensterbreite Bandsperre


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Eine in der Frequenzdomäne realisierte Bandsperre mit extrem schmalem Sperrbereich, der durch die
Abtastfrequenz, FFT-Aufzeichnungslänge und Fensterfunktion definiert ist, mit extrem hoher Dämpfung und
der außerhalb des Sperrbereiches die Verstärkung 1 hat. Die Breite der Bandsperre bestimmt die Mindestan-
zahl der Bins, die erforderlich ist, die gewählte Frequenz wirksam zu unterdrücken, da die Energie bei dieser
Frequenz, abhängig von der gewählten Fensterfunktion, in eine Anzahl von benachbarten Bins verteilt wird.

3.6.2.2.9 Norm-Bewertungsfilter

Das Norm-Bewertungsfilter für alle bewerteten Geräuschmessungen sollte ITU-R BS 468-4 entsprechen,
außer für die Messung der Über-Alles-Verstärkung. Die Verstärkung 1 des Filters sollte bei 2 kHz liegen, was
einer Dämpfung von 5,629 dB bei allen Frequenzen der Bewertungskurve entspricht. Relative Amplituden-
messungen wie Geräuschabstand, die unter Anwendung dieses empfohlenen Norm-Bewertungsfilter durch-
geführt werden, müssen mit „dB CCIR-R.M.S.“ bezeichnet werden. Absolute Amplitudenmessungen, die
unter Anwendung dieses empfohlenen Norm-Bewertungsfilters durchgeführt werden, müssen mit der ent-
sprechenden Einheit, gefolgt von dem Zusatz „CCIR-R.M.S.“ bezeichnet werden, z. B. dBFS muss zu
„dBFS CCIR-R.M.S.“ ergänzt werden. Wenn ein sich von dieser Empfehlung unterscheidendes Norm-Bewer-
tungsfilter für Messungen nach dieser Norm benutzt wird, müssen das Filternetzwerk – und wenn zweck-
mäßig die Verstärkung – angegeben werden.

3.6.2.3 Absolute und relative Amplitudenmessungen

Ergebnisse absoluter Amplitudenmessungen werden direkt als Effektivwert der Einheit angegeben, z. B. dBFS
für digitale Signale und dBu oder Veff. für analoge Signale.

Ergebnisse von Amplitudenmessungen dürfen auch auf eine Bezugsamplitude bezogen als Verhältnis in dB
oder % angegeben werden. Auf das eigene Signal bezogene Ergebnisse werden auf die gemessene Ein-
gangsamplitude des Analysators desselben Kanals bezogen angegeben (d. h. vor evtl. eingeschalteten
Filtern), z. B. bei dem THD+N-Messverfahren. Auf den Kanal bezogene Ergebnisse werden auf die
Eingangsamplitude des Analysators eines Bezugskanals bezogen angegeben, z. B. bei der Messung des
Übersprechens.

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Mit Multifunktionsanalysatoren können im Allgemeinen relative Messungen direkt ausgeführt werden. Andern-
falls muss die Bezugsamplitude zusätzlich zur gewünschten Messung gemessen werden und das relative
Ergebnis manuell errechnet werden.

3.6.2.4 Genauigkeit

Wenn nicht anders angegeben, müssen die in dieser Norm für die Messungen benutzten Geräte für die zu
messenden Parameter eine mindestens drei mal so hohe Genauigkeit haben wie die geprüften Eigen-
schaften.

Alle in dieser Norm für die Messungen benutzten Amplitudenmessgeräte müssen den wahren Effektivwert
(Quadratischer Mittelwert) mit einer Mindestgenauigkeit von 0,25 dB (In-Band- oder selektive Messung) oder
1,0 dB (Restamplitudenmessungen) über den Bereich von 20 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz anzei-
gen. Diese Genauigkeit muss für Signale mit einem Crest-Faktor von 5 oder weniger beibehalten werden.
Effektivwert-geeichte, den Mittelwert oder Spitzenwert anzeigende Messgeräte sind nicht zulässig. Analoge
Auswertungen haben noch eine zusätzliche Toleranz von ± 3 µV und digitale Auswertungen eine zusätzliche
Toleranz von ± 0,5 LSB.

Alle für Messungen nach dieser Norm benutzten Amplitudenmessgeräte müssen das Signal für mindestens
25 ms integrieren, um sicherzustellen, dass eine hinreichende Anzahl von Codes im EUT zur Verfügung
stehen. Für niedrige erfasste Signalfrequenzen muss die erforderliche Zeit verlängert werden, um sicher-
zustellen, dass mindestens eine volle Signalperiode gemessen wird.

3.7 Aufteilung des EUTs

Beim Strukturieren einer Gerätespezifikation ist es wichtig, die Art und Weise zu bedenken, wie die unter-
schiedlichen Elemente des Gerätes für die Spezifikation oder Messung am besten eingeteilt werden könnten.
Z. B. würde ein Basis-D/A-Umsetzer ein einfaches EUT mit „Allgemeine Eigenschaften“, „Digitale Eingangs-
Eigenschaften“ und „Analoge Ausgangs-Eigenschaften“ darstellen. Aber ein großes Studio-Mischpult, das
viele verschiedene Funktionsblöcke und viele unterschiedliche Eingänge und Ausgänge verschiedenen Typs
und verschiedenen Domänen hat, könnte als Beispiel eines Mischpultes als Ansammlung verschiedener
Elemente z. B. „analoge Leitungs-Eingänge“, „analoge Mikrofoneingänge“, „AES-Eingänge“, „Kanal-
Entzerrer“, „Mixer-Bus-Prozessor“ usw. angesehen werden. Typischerweise sind verschiedene Messkriterien
für unterschiedliche Elemente anwendbar, und es könnten verschiedene Leistungsstufen angegeben werden.
In diesem Fall sollte jedes Element oder Subelement, wenn möglich, als einzelnes „EUT“ angesehen werden
und es sollte individuell angegeben und gemessen werden. Zusätzlich können auch typische Signalpfade
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durch das gesamte Gerät angegeben werden und ihre Leistungskriterien wie ein EUT angegeben werden.

4 Messverfahren
Die in „Allgemeine Eigenschaften“ nachstehend beschriebenen Messverfahren gelten für alle EUTs, unab-
hängig von ihren Eingängen und Ausgängen. Zusätzlich sollten die Verfahren, die in „Eigenschaften der ana-
logen Eingänge“, „Eigenschaften der analogen Ausgänge“, „Eigenschaften der digitalen Eingänge“ und
„Eigenschaften der digitalen Ausgänge“ beschrieben werden, durch die Eingangs- und Ausgangsdomänen
des EUTs als vorgeschrieben gelten.

Wenn das EUT mit mehr als zwei Kanälen ausgerüstet ist, ist es üblicherweise angebracht, die Messungen
für jeden Kanal zu wiederholen.

In manchen Fällen wird es sinnvoll sein, für verschiedene Betriebsbedingungen oder Einstellungen der Be-
dienungselemente z. B. der Abtastfrequenz bestimmte Messungen zu wiederholen. Dann müssen die ange-
wendeten Bedingungen und Einstellungen in Verbindung mit jeder Messung eindeutig angegeben werden.

Wenn nicht besonders festgelegt, wird das EUT mit den in dieser Norm in 3.4 beschriebenen Norm-
Einstellungen konfiguriert.

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4.1 Allgemeine Eigenschaften

4.1.1 Lineare Übertragungskurven

4.1.1.1 Amplitudenbezogene lineare Übertragungskurven

4.1.1.1.1 Verstärkung

ANMERKUNG Diese Eigenschaft gilt im Allgemeinen für EUTs mit analogem Eingang und analogem Ausgang oder mit
digitalem Eingang und digitalem Ausgang. Für die Messung der Verstärkung bei Cross-Domänen-EUTs wird auf 4.2.1.1
(„Analoge Vollaussteuerungs-Eingangsamplitude“) und 4.2.2.1 („Analoge Vollaussteuerungs-Ausgangsamplitude“)
beachtet werden.

Bild 4.1.1 – Messung der Verstärkung

Unter Verwendung des in Bild 4.1.1 dargestellten Messverfahrens muss das EUT mit sinusförmiger Anregung
mit Norm-Messfrequenz und Norm-Messamplitude betrieben werden. Die selektive Amplitude am Ausgang
des EUTs muss gemessen und auf die Norm-Messamplitude bezogen in dB angegeben werden.

4.1.1.1.2 Stabilität der Verstärkung

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Unter Verwendung des in Bild 4.1.1 gezeigten Messverfahrens muss das EUT mit einer sinusförmigen
Anregung mit Norm-Messamplitude und Norm-Messfrequenz betrieben werden. Die selektive Amplitude am
Ausgang des EUTs muss unmittelbar nach der in 3.5 beschriebenen Vorbehandlung für einen Zeitraum von
mindestens 1,0 h gemessen werden. Die Stabilität der Verstärkung muss als das Verhältnis der größten zur
kleinsten Amplitude definiert und in dB ausgedrückt während diesem Zeitraum aufgezeichnet werden.

4.1.1.1.3 Verstärkungsunterschied zwischen Kanälen und Gleichlauffehler

Alle Kanäle des EUT müssen gleichzeitig mit sinusförmiger Anregung mit Norm-Messfrequenz und Norm-
Messamplitude nach dem in Bild 4.1.1 gezeigten Verfahren betrieben werden. Die selektive Amplitude am
Ausgang jedes Kanals des EUTs muss aufgezeichnet werden. Der Verstärkungsunterschied zwischen
Kanälen wird als das Verhältnis der größten zur kleinsten Amplitude der einzelnen Kanäle, ausgedrückt in
dB, angegeben.

Wenn gekoppelte Verstärkungssteller auf alle Kanäle des EUTs (gleichzeitig) wirken, muss der Gleich-
lauffehler als der größte Verstärkungsunterschied zwischen Kanälen definiert werden, der in einer beliebigen
Position der Verstärkungssteller auftritt. Wenn nur ein Teil des Einstellbereiches gemessen wird, muss dieser
Teil angegeben werden. Die Prüfung muss ohne Klippen des Signals im EUT durchgeführt werden; es ist
deshalb erforderlich, eine kleinere Anregungsamplitude zu verwenden, wenn der Bereich der Verstärkungs-
steller dies erfordert.

4.1.1.1.4 Frequenzkurve (Frequenzgang)

Bild 4.1.2 – Messung der Frequenzkurve

Unter Verwendung des in Bild 4.1.2 gezeigten Verfahrens kann die Frequenzkurve durch Anlegen einer
sinusförmigen Anregung mit Norm-Messamplitude an den Eingang des EUTs und Messen der Amplitude am
Ausgang des EUTs in einem Bereich von verschiedenen Anregungsfrequenzen gemessen werden. Die

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Amplitudenmessung sollte vorzugsweise selektiv sein, um zu verhüten, dass sie durch Anwesenheit von
signifikanten Geräusch- oder das Messergebnis verfälschenden Komponenten beeinflusst wird.

Die Messfrequenzen können frei gewählt werden, damit das jeweilige EUT und die Abtastfrequenz usw.
zusammenpassen, sie sollten aber vorzugsweise logarithmisch gleichen Abstand haben. Es wird empfohlen,
die Frequenzen in Übereinstimmung mit Tabelle 1 und Tabelle 2 in 3.3.1 von IEC 61601-1 zu wählen. In
jedem Fall sollte der Frequenzbereich 10 Hz und die obere Bandgrenzfrequenz einschließen.

Die Frequenzkurve sollte idealerweise als Kurve mit der Frequenz auf der X-Achse (vorzugsweise logarith-
misch dargestellt) und der bei jeder Frequenz aufgezeichneten Amplitude bezogen auf die mit der Norm-
Messfrequenz (oder der nächsten verfügbaren Frequenz) aufgezeichnete Amplitude auf der Y-Achse in dB
dargestellt werden.

Wenn keine Kurve dargestellt wird, muss alternativ der Verlauf der Frequenzkurve durch die größte und
kleinste Amplitude, bezogen auf die bei der Normfrequenz aufgezeichneten Amplitude in dB angegeben
werden, zum Beispiel „+0,1/–3,0 dB von 10 Hz bis 20 kHz bezogen auf 997 Hz“.

ANMERKUNG Wenn Entzerrungsfilter im EUT eingeschaltet sind, sollten die Messergebnisse getrennt mit allen
verfügbaren Entzerrungsfiltern und ohne Entzerrung angegeben werden. Bei Übersteuerung bei der Norm-Messam-
plitude in entzerrenden Systemen sollte eine kleinere Amplitude benutzt werden.

4.1.1.1.5 Maximale Eingangs- und Ausgangsamplitude

ANMERKUNG Messungen der maximalen Eingangsamplitude und der maximalen Ausgangsamplitude werden am
häufigsten an A/D-Wandlern bzw. D/A-Wandlern angewendet und manchmal über der Frequenz gemessen, da bei
diesen Geräten diese Abhängigkeit nicht ungewöhnlich ist. Diese Verfahren werden jedoch hier bei den „Allgemeinen
Eigenschaften“ erfasst, weil sie in anderen Fällen wichtig sein können, z. B., wenn digitale Signalpfade mit nicht ebener
Frequenzkurve mit unvollkommener Verstärkungsstruktur beschrieben werden.

Bild 4.1.3 – Messung der maximalen Eingangs- und Ausgangsamplitude

Die maximalen Eingangs- und Ausgangsamplituden werden beide nach der in Bild 4.1.3 gezeigten Anord-
nung gemessen. Dabei wird das EUT mit einer sinusförmigen Anregung mit einstellbarer Frequenz und Amp-
litude betrieben. Sowohl die Amplitude als auch die Rest-Amplitude des Ausgangs des EUTs werden
überwacht, während die Generatoramplitude auf den höchsten Wert eingestellt wird, der übertragen werden
kann, ehe entweder eine Verringerung der Verstärkung um 0,3 dB oder –40 dB (1 %) THD+N auftreten. Die
entsprechende Eingangs- oder Ausgangs-Amplitude wird dann aufgezeichnet. Amplituden in digitaler
Domäne werden in dBFS und Amplituden in analoger Domain in dBu (oder wahlweise in Veff ) ausgedrückt.
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Beim Messen der maximalen Eingangsamplitude sollten Verstärkungssteller so eingestellt sein, dass der Ein-
satz der Sättigung des Eingangs verschoben wird, um dadurch sicherzustellen, dass keine Sättigung der
Ausgangsschaltung auftritt; auf die gleiche Art sollten beim Messen der maximalen Ausgangsamplitude Ver-
stärkungssteller auf maximale Ausgangsamplitude eingestellt sein, um dadurch sicherzustellen, dass keine
Sättigung am Eingang auftritt.

Vorzugsweise sollten Eingangs- und Ausgangsamplitude für einen Frequenzbereich angegeben werden. Die
Frequenzen können frei gewählt werden, damit sie zu dem speziellen EUT, der Abtastfrequenz usw. passen,
sie sollten vorzugsweise logarithmisch gleiche Abstände in maximal einer Oktave Abstand haben. In jedem
Fall sollten 10 Hz und die obere Bandgrenzfrequenz im Bereich enthalten sein. Die Ergebnisse sollten als
Kurven mit der Frequenz auf der X-Achse (vorzugsweise logarithmisch aufgetragen) und die maximale Ein-
gangs- oder Ausgangsamplitude, in der entsprechenden Amplitudeneinheit ausgedrückt, auf der Y-Achse
dargestellt werden.

Wenn die maximale Eingangs- oder Ausgangsamplitude nur bei einer einzelnen Frequenz angegeben wird,
muss die Norm-Messfrequenz benutzt werden.

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ANMERKUNG Wenn Entzerrungsfilter im EUT eingeschleift sind, sollten die Messergebnisse getrennt mit jedem ver-
wendeten Filter und ohne Entzerrung angegeben werden.

4.1.1.1.6 Polarität

Der Eingang des EUTs muss mit Tonimpulsen aus Perioden sinusförmiger Anregung mit Norm-Messfre-
quenz und Norm-Messamplitude und Perioden ohne Signal angesteuert werden. Die Sinuskurve muss am
ansteigenden Nulldurchgang geschaltet werden und muss für fünf Schwingungen ein- und ungefähr
20 Schwingungen lang ausgeschaltet sein. Der Ausgang des EUTs muss mit einem Monitor für digitale
Signale oder einem analogen Monitor (z. B. einem Oszilloskop) überwacht werden, um zu bestimmen, ob das
EUT invertierend oder nicht invertierend ist.

Alternativ kann die Polarität auch mit jedem asymmetrischen Signal gemessen und unter Verwendung eines
automatisierten Gerätes, welches die Polarität der Asymmetrie erkennen kann, geprüft werden.

4.1.1.2 Zeitbezogene lineare Übertragungskurven

4.1.1.2.1 Phasengang

Definition: Die anzugebende Eigenschaft ist die Differenz zwischen der Phasenlaufzeit einer das EUT durch-
laufenden Komponente mit der Norm-Messfrequenz und der Phasenlaufzeit einer beliebigen Messfrequenz.

Wenn in diesem Abschnitt nicht anders angegeben, muss die Phasenlaufzeit der Frequenzen, die das EUT
durchlaufenen haben, durch direkte Mittel verglichen werden, wie z. B. durch FFTs von pseudostochas-
tischen Folgen oder Impulsen, und die Abweichung vom linearen Phasengang in Grad aufgezeichnet werden.
Die FFT-Technik liefert als Ergebnis Bins, gleichabständig von Gleichstrom bis zur Faltungsfrequenz.

Alternativ kann der Phasengang eines EUTs, das Signale in Echtzeit verarbeitet und gleichzeitig Zugriff auf
die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse erlaubt, unter Verwendung vergleichender Techniken wie Anzeige
der Sinusschwingungen gemessen werden. Die durch eine Zeitverzögerung durch das EUT erzeugte
Phasenverschiebung muss vor der Aufzeichnung der Ergebnisse abgezogen werden.

Der Phasengang muss als Kurve mit der Frequenz auf der X-Achse (vorzugsweise logarithmisch aufge-
zeichnet) und die Phase, ausgedrückt relativ zur Phase bei der Norm-Messfrequenz, in Grad auf der Y-Achse
aufgezeichnet werden.

ANMERKUNG Bei Verwendung von Impulsen kann es erforderlich sein, die Ergebnisse mehrerer Messungen zu
mitteln, um die erforderliche Messgenauigkeit zu erhalten.

ANMERKUNG Wenn in das EUT Entzerrungsfilter eingeschleift sind, sollten die Messergebnisse getrennt mit und ohne
Entzerrung angegeben werden.

4.1.1.2.2. Gruppenlaufzeit

Die Gruppenlaufzeit kann aus dem Phasengang des in 4.1.1.2.1 gemessenen EUTs durch Division des
Phasenwinkels bei jeder Frequenz durch 360 Grad und Multiplizieren des Ergebnisses mit der Periodendauer
dieser Frequenz berechnet werden. Die Gruppenlaufzeit sollte, wenn erforderlich, in gleichartiger Form wie
der Phasengang, jedoch mit der Zeit auf der Y-Achse dargestellt werden.

4.1.1.2.3 Phasengang zwischen Kanälen

Der Phasengang zwischen Kanälen muss durch Anlegen einer sinusförmigen Anregung einstellbarer Fre-
quenz mit Norm-Messamplitude an allen Kanälen des zu prüfenden Gerätes gemessen werden. Ein Kanal
muss als Bezugskanal ausgewählt und als solcher angegeben werden. Die Phasenunterschiede zwischen
jedem anderen Kanal und dem Bezugskanal müssen als Funktion der Anregungsfrequenz angegeben
werden. Die Anregungsfrequenz wird von 10 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz in Oktavstufen verändert.
Wenn die quadratische Summe der harmonischen und nichtharmonischen Komponenten sowie sonstiger
Störkomponenten in jedem Ausgangssignal 1 % der Prüfsignalamplitude nicht übersteigt, darf die Phasen-
differenz von zwei Sinusschwingungen auf dem Nulldurchgang basierend gemessen werden.

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Der Phasengang zwischen den Kanälen muss grafisch dargestellt werden, mit getrennten Kurven für jeden
Kanal außer dem Bezugskanal, mit der Frequenz auf der X-Achse (vorzugsweise logarithmisch aufgetragen)
und dem Phasenunterschied zwischen den Kanälen in Grad auf der Y-Achse.

Wenn erwünscht, darf die grafische Darstellung durch die Angabe des maximalen Phasenunterschiedes im
Frequenzbereich von 10 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz ersetzt werden, z. B. „+1,0/–1,5 Grad von
10 Hz bis 20 kHz“.

ANMERKUNG Wenn in das EUT Entzerrungsfilter eingeschleift sind, sollten die Messergebnisse getrennt mit und ohne
Entzerrung angegeben werden.

4.1.1.2.4 Laufzeit durch ein Gerät

Zur Messung der Laufzeit dürfen mehrere Messverfahren benutzt werden.

Im ersten Verfahren wird ein Impuls als Prüfsignal an das EUT angelegt. Die Eingangs- und Ausgangssignale
sollten mit einem zeitkalibrierten analogen oder digitalen Waveform-Monitor angezeigt werden. Die Laufzeit
wird direkt von der Anzeige abgelesen.

Alternativ kann eine Sinusschwingung niedriger Frequenz durch das EUT geschickt werden. Die Laufzeit
durch das EUT kann durch Anschließen eines konventionellen im Zeitbereich arbeitenden Phasenmessers,
der eine Phasendifferenz von den Nulldurchgängen der Eingangs- und der Ausgangs-Sinusschwingung
ableitet, zwischen den Eingangs- und Ausgangsklemmen des EUTs gemessen werden. Die sich ergebende
Phasenverschiebung kann dann in Zeit umgerechnet werden.

Bei einer dritten Technik wird an den Eingang des EUTs ein stochastisches oder pseudostochastisches
Signal angelegt. Zur Messung der Laufzeit wird dieses Signal mit dem Signal am Ausgang des EUTs
kreuzkorreliert. Der der Spitze in der Korrelationsfunktion entsprechende Zeitwert muss als Laufzeit durch
das EUT angegeben werden.

Die Spitzenamplitude des Signals für Laufzeitmessungen muss der Spitzenamplitude der Norm-Messam-
plitude entsprechen. Weil manche Geräte eine alternierende Abtastung des Signals durchführen, sollte bei
Zweikanalgeräten jeder Kanal für sich gemessen werden. Diese Eigenschaft wird aber auch als Phasen-
messung zwischen den Kanälen ermittelt.

Wenn Cross-Domänen-Laufzeitmessungen durchgeführt werden, muss der dem Takt des digitalen Audio-
signals entsprechende Bezugspunkt des Taktes angegeben werden. Für Signale im AES3-Format muss der
Bezugspunkt des Taktes der erste Nulldurchgang des Rahmens sein, der jeden Abtastwert enthält (d. h. der
Anfang der X- oder Z-Präambel, die den Abtastdaten vorausgeht). Diese Spezifikation gibt beiden Abtast-
werten im Rahmen denselben Takt.

Wenn ein getrennter Synchronisationsbezug benutzt werden kann, dann sollte eine zweite Laufzeitmessung
mit dem Bezugspunkt des Taktes durchgeführt werden, der sich auf einen Punkt im Bezugssignal bezieht,
und der eine definierte Beziehung des Taktes zu dem digitalen Audiosignal hat. Für einen auf AES 11 ange-
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gebenen Bezug ist der Bezug mit digitalem Audio näherungsweise mitgetaktet, und es müssen Messungen
mit Bezug auf den Takt-Bezugspunkt in dem Bezugssignal so dicht wie möglich am Takt-Bezugspunkt in den
digitalen Audiodaten durchgeführt werden.

4.1.2 Amplitudennichtlinearität

4.1.2.1 Gesamtklirrfaktor und Geräusch (THD+N)

ANMERKUNG „Gesamtklirrfaktor und Geräusch“ oder „THD+N“ ist die allgemeine Benennung für das am weitesten
verbreitete Verfahren der Messung der Nichtlinearitäten der Übertragungsfunktion.

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Bild 4.1.4 – Messung von THD+N

Der Eingang des EUTs wird mit einer sinusförmigen Anregung mit maximaler Messamplitude und Norm-
Messfrequenz betrieben. Am Ausgang des EUTs werden sowohl die Amplitude als auch die In-Band-Rest-
amplitude gemessen. THD+N ist das Verhältnis der In-Band-Restamplitude zur Gesamtamplitude in dB.

THD+N darf wahlweise in % (Prozent) angegeben werden, es wird aber nicht empfohlen, weil es mit
modernen professionellen Geräten unhandliche Ergebnisse liefern kann.

THD+N darf wahlweise auch bei der Norm-Messamplitude angegeben werden.

4.1.2.2 THD+N – Frequenzkurve

Bild 4.1.5 – Messung der THD+N – Frequenzkurve

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Eine Reihe von THD+N-Ergebnissen wird, wie in Bild 4.1.5 gezeigt, für einen Bereich von Anregungs-
frequenzen aufgezeichnet. Die Ergebnisse werden als Kurve mit der Anregungsfrequenz (vorzugsweise loga-
rithmisch aufgetragen) auf der X-Achse und THD+N in dB auf der Y-Achse dargestellt.

Die Messfrequenzen können zum einzelnen EUT, der Abtastfrequenz usw. passend frei gewählt werden,
sollten aber vorzugsweise logarithmischen Abstand haben. Es werden Frequenzen in Oktavabstand von
10 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz empfohlen.

ANMERKUNG Für Anregungsfrequenzen oberhalb der halben oberen Bandgrenzfrequenz fallen keine Harmonischen
in das zu messende Band. Es ist jedoch üblich, die THD+N über der Frequenz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz darzu-
stellen.

4.1.2.3 THD+N über der Amplitude

Bild 4.1.6 – Messung der THD+N über der Amplitude

Eine Reihe von THD+N-Ergebnissen wird, wie in Bild 4.1.6 gezeigt, für einen Bereich von Anregungs-
amplituden aufgezeichnet. Die Ergebnisse werden als Kurve mit der Anregungsamplitude (vorzugsweise in
logarithmischer Einheit) auf der X-Achse und THD+N in dB auf der Y-Achse dargestellt.

Es wird empfohlen, die Anregungsamplitude von 0 dBFS bis –80 dBFS in Stufen von nicht größer als 10 dB zu
ändern.

4.1.2.4 Klirrfaktor n-ter Ordnung, Gesamtklirrfaktor, Größtes Spurium

Es ist wahlweise zulässig, Komponenten harmonischer Verzerrungen entweder einzeln oder zusammen-
gefasst oder beides anzugeben. Dies wird üblicherweise, wie in Bild 4.1.7 gezeigt, durch Speisen des
Eingangs des EUTs mit einer sinusförmigen Anregung mit maximaler Messamplitude und Norm-Mess-

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frequenz durchgeführt. Durch FFT kombiniert mit einem fensterbreiten Bandpass wird die Amplitude jeder
einzelnen Harmonischen der Norm-Messfrequenz am Ausgang des zu prüfenden Gerätes gemessen.

Die Amplituden dieser einzelnen Harmonischen werden entweder relativ zur Amplitude der Anregungs-
frequenz am Ausgang des zu prüfenden Gerätes in dB oder absolut in dBFS angegeben. Z. B. „Klirrfaktor
2. Ordnung: < –135 dB“.

Alternativ (oder zusätzlich) kann auch die quadratische Summe der Harmonischen unter der oberen Band-
grenzfrequenz d. h. der Gesamtklirrfaktor (THD) auf gleiche Weise angegeben werden.

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Bild 4.1.7 – Messung des Gesamtklirrfaktors, des Klirrfaktors n-ter Ordnung und der größten
Störung

Es ist auch zulässig, die Amplitude der größten Einzelfrequenzkomponente anzugeben, die mit Ausnahme
der Anregungsfrequenz und ihrer Harmonischen bei der FFT unterhalb der oberen Band-Grenzfrequenz fest-
gestellt wurde. Diese „größte Störung“ wird entweder relativ zu der Amplitude der Anregungsfrequenz,
gemessen am Ausgang des EUTs in dB oder absolut in dBFS angegeben. Die Begründung für das Angeben
der größten Störung, unabhängig davon, ob sie durch Interferrenz, Aliasing oder Abtastjitter oder Signal-
modulation verursacht wird, ist: Während gleichförmiges Geräusch und harmonische Komponenten weniger
störend anzuhören sind, sind unharmonische Frequenzen stark störend.

ANMERKUNG Es ist üblich, einzelne Harmonische und Störungen unter Verwendung der beschriebenen FFT-Technik
zu messen, weil die erforderliche Selektivität des Hochpasses zum Vermeiden des Maskierens des Ergebnisses durch
Streuung der Anregungsfrequenz im Allgemeinen durch Analysatoren im Zeitbereich nicht erreicht wird, noch ist es übli-
cherweise nicht möglich, die Anregungsfrequenz mit einer schmalen Bandsperre (Notchfilter) zu unterdrücken.

4.1.2.5 Differenztonverzerrungen (nach CCIF) und Modulationsverzerrungen (nach SMPTE/DIN)

Bild 4.1.8 – Messung der Differenztonverzerrungen und Modulationsverzerrungen

Differenztonverzerrungen müssen mit einem an den Eingang des EUTs angelegten „Zweiton“-Signal, das aus
zwei addierten Sinusschwingungen besteht, gemessen werden mit einem Ton bei der oberen Band-
Grenzfrequenz und der zweite 2 kHz unter dieser Frequenz. Das Verhältnis der Amplituden ist 1 : 1, die
Spitzenamplitude muss gleich der Spitzenamplitude einer Sinusschwingung mit maximaler Messamplitude
sein. Am Ausgang des EUTs müssen bei den Differenzfrequenzen 2. und 3. Ordnung mit einem schmalen
oder fensterbreiten Bandpass selektive Amplitudenmessungen durchgeführt werden. Die quadratische
Summe muss auf die Gesamt-Ausgangsamplitude bezogen in dB angegeben werden.

Eine zusätzliche Intermodulationsmessung (nach SMPTE und DIN) kann durch Speisen des Eingangs mit
der Summe eines Paares von Sinusschwingungen von 41 Hz und 7 993 Hz durchgeführt werden. Die Ampli-
tude des höherfrequenten Tons muss ein Viertel der Amplitude des tieferen Tons betragen. Die Spitzen-
amplitude des Signals muss gleich der Spitzenamplitude einer entsprechenden Sinusschwingung mit der
maximalen Messamplitude sein. Am Ausgang des zu prüfenden Gerätes müssen selektive Amplituden-
messungen bei den Frequenzen der 7 993 Hz benachbarten Modulations-Seitenbänder mit einem Schmal-
band- oder fensterbreiten Bandpass (oder nach dem Demodulationsverfahren) durchgeführt werden. Ihre
quadratische Summe muss relativ zur Ausgangsamplitude des 7 993 Hz-Tones in dB angegeben werden.

Die Intermodulation darf wahlweise in % (Prozent) angegeben werden, es wird aber nicht empfohlen, weil es
mit modernen professionellen Geräten unhandliche Ergebnisse liefern kann.

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ANMERKUNG Wenn die Haupt-Anregungsfrequenzen hinreichend auszufiltern sind, müssen die Differenzfrequenzen
und die Seitenbandfrequenzen mit Bandpässen deutlich höherer Selektivität als der Norm-Bandpässe gemessen werden.
Bevorzug sollte ein FFT-Analysator mit fensterbreiten Bandpässen benutzt werden.

4.1.2.6 Amplitudenabhängige Verstärkung (Linearität)

Definition: Die anzugebende Eigenschaft ist eine Veränderung der Verstärkung des EUTs mit der Signal-
amplitude.

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Bild 4.1.9 – Messung der amplitudenabhängigen Verstärkung

Die amplitudenabhängige Verstärkung muss, wie in Bild 4.1.9 gezeigt, durch Anlegen einer sinusförmigen
Anregung mit Norm-Messamplitude und Norm-Messfrequenz an das EUT gemessen werden. Am Ausgang
des EUTs muss über den auf die Anregungsfrequenz abgestimmten Norm-Bandpass eine selektive Amplitu-
denmessung durchgeführt werden. Das Verhältnis der gemessenen Ausgangsamplitude zu der Eingangs-
amplitude wird als die Verstärkung des EUTs in dB aufgezeichnet. Die Anregungsamplitude muss in Stufen
nicht größer als 5 dB reduziert und die Verstärkung jeder Stufe erfasst werden, bis die selektiv gemessene
Ausgangsamplitude bei Verwendung des gleichen Bandpasses innerhalb 5 dB der selektiv gemessenen
Amplitude des Leerkanalgeräusches liegt.

Die Ergebnisse müssen als Kurve mit der Anregungsamplitude in dBFS auf der X-Achse und der Verstärkung
des EUTs in dB auf der Y-Achse dargestellt werden.

Wenn eine skalare Messung durchgeführt wird, muss sie die ungünstigste Abweichung bei einer beliebigen
Amplitude von der Verstärkung bei der ersten Messung sein, dies wird aber nicht bevorzugt, weil die letzte
Anregungsamplitude ein Zwischenwert ist und die größten Abweichungen der Verstärkung üblicherweise bei
den kleinsten Amplituden gemessen werden.

ANMERKUNG Bei der Messung von EUTs bei hohen Pegeln von Geräusch oder anderer Artefakte, können verbes-
serte Ergebnisse durch Verwendung eines Bandpasses mit geringerer Bandbreite als der Norm-Bandpass erzielt werden.

4.1.2.7 Signal-Modulationsprodukte

Definition: Die anzugebende Eigenschaft besteht aus den Seitenbändern der Amplitudenmodulation.

Bild 4.1.10 – Messung der Signal-Modulationsprodukte

Der Eingang des EUT wird, wie in Bild 4.1.10 gezeigt, mit einem sinusförmigen Signal mit –5 dBFS bei
0,4 999 mal der oberen Bandgrenzfrequenz gespeist. Das EUT-Ausgangssignal muss Vollwellen-gleich-
gerichtet werden, und an dem sich ergebenden Signal wird eine Reihe selektiver Amplitudenmessungen mit
einem Bandpass durchgeführt, der auf die Norm-Terzfrequenzen zwischen 50 Hz und 500 Hz abgestimmt
wird. Alternativ können, wenn FFT-Analyse zur Verfügung steht, die selektiven Messungen bei Differenz-
frequenzen von 50 Hz bis 500 Hz von der Anregungsfrequenz ohne demodulierende Gleichrichtung durch-
geführt werden.

Die Ergebnisse müssen als Kurven dargestellt werden, mit der selektiven Frequenz (vorzugsweise logarith-
misch aufgetragen) auf der X-Achse und der Modulationsamplitude relativ zu der Ausgangsamplitude der
Anregungsfrequenz in dB auf der Y-Achse.

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ANMERKUNG Die Messung kann mit den meisten kommerziellen IM-Verzerrungsanalysatoren und einem Terzband-
Analysator oder schnell berechnet durch FFT-Analyse des EUT-Ausgangssignals durchgeführt werden.

4.1.2.8 Geräuschmodulation geringer Amplitude

Bild 4.1.11 – Messung der Geräuschmodulation geringer Amplitude

Der Eingang des EUTs muss, wie in Bild 4.1.11 gezeigt, mit einer sinusförmigen Anregung von 41 Hz mit
-40 dBFS gespeist werden. Der 41 Hz-Ton am Ausgang des EUTs wird mit einer Norm-Bandsperre (Notch-
filter) ausgefiltert und eine Reihe selektiver Amplitudenmessungen des verbleibenden Geräusches werden
über einen auf die Norm-Terzfrequenzen abgestimmten Bandpass zwischen 200 Hz und der oberen Band-
grenzfrequenz durchgeführt.

Die Anregungsamplitude wird dann in 10 dB-Stufen verringert, und eine Reihe von selektiven Amplituden im
Terzabstand bei jeder Anregungsamplitude erfasst, bis die selektive Amplitude der Anregung, gemessen am
Ausgang des EUT, unter dem Leerkanalgeräusch liegt.

Die Geräuschmodulation geringer Amplitude bei jeder Filterfrequenz ist das Verhältnis der bei dieser
Frequenz erfassten höchsten zur niedrigsten Geräuschamplitude, angegeben in dB.

Die Ergebnisse können als Kurven dargestellt werden, mit der ausgewählte Frequenzen (vorzugsweise loga-
rithmisch aufgetragen) auf der X-Achse und der entsprechenden Geräuschmodulation in dB auf der Y-Achse.

Alternativ kann als skalares Ergebnis unabhängig von der Frequenz das größte errechnete Verhältnis ange-
geben werden.

4.1.3 Geräusch

4.1.3.1 Leerkanalgeräusch

Definition: Die anzugebende Eigenschaft ist das bewertete Geräusch, gemessen mit Signal 0 am Eingang
des EUT.

Bild 4.1.12 – Messung des Leerkanalgeräuschs

Das Leerkanalgeräusch ist die In-Band-Amplitude, gemessen am Ausgang des EUTs nach Anwendung des
Norm-Bewertungsfilters abgelesen in dBFS und angegeben in „dBFS CCIReff.“. Wenn der Eingang des EUTs
analog ist, muss er mit der Norm-Quellimpedanz abgeschlossen werden; wenn er digital ist, muss er mit
gedithertem digitalem Signal Null gespeist werden.

4.1.3.2 Leerkanal-Geräuschspektrum
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Bild 4.1.13 – Messung des Leerkanal-Geräuschspektrums

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Das Leerkanal-Geräuschspektrum wird aufgrund einer Reihe von selektiven Amplitudenmessungen am Aus-
gang des EUTs mit den in 4.1.3.1 beschriebenen Leerkanal-Eingangsbedingungen, aber ohne die Anwen-
dung der Norm-Bewertungsfilter ermittelt. Die selektiven Messungen werden mit auf die Norm-Terzfrequen-
zen abgestimmten Bandpässen durchgeführt, ohne die obere Bandgrenzfrequenz zu überschreiten.

Die Ergebnisse müssen als Kurven dargestellt werden, mit der ausgewählten Frequenz (vorzugsweise loga-
rithmisch aufgetragen) auf der X-Achse und den selektiven Geräuschamplituden in dBFS auf der Y-Achse.

ANMERKUNG Das Leerkanal-Geräuschspektrum kann durch FFT-Analyse des EUT-Ausgangssignals unter Leer-
kanal-Bedingungen schnell berechnet werden.

4.1.3.3 Dynamikbereich

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft kennzeichnet das Verhältnis der Vollaussteuerungsamplitude zu dem
bewerteten Effektivwert von Geräusch und Verzerrungen in Gegenwart eines schwachen Signals, ausgedrückt in dB. Er
enthält alle harmonischen, unharmonischen und Geräuschkomponenten. Diese Eigenschaft wird auch „Signal/Rausch-
abstand“ genannt und ist der Kehrwert von „Geräusch in Gegenwart von Signal“.

Bild 4.1.14 – Messung des Dynamikbereiches

Das EUT muss, wie in Bild 4.1.14 gezeigt, mit einer sinusförmigen Anregung bei der Norm-Messfrequenz und
einer Amplitude von –60 dBFS gespeist werden. Die In-Band-Restamplitude am Ausgang des EUTs wird nach
Anwendung des Norm-Bewertungsfilters gemessen. Der Dynamikbereich, ausgedrückt in „dB CCIReff.“ wird
als Kehrwert der gemessenen Amplitude errechnet d. h. der negative Wert der Messung ausgedrückt in dBFS.
Z. B. entspricht eine bewertete Restamplitude von –110 dBFS einfach einem Dynamikbereich von
110 dB CCIReff..

4.1.3.4 Messung der Außer-Band-Störkomponenten

ANMERKUNG Dieses Messverfahren ist primär für EUTs mit analogem Ausgang bestimmt. Es ist jedoch hier unter
„Allgemeine Verfahren“ erfasst, weil es auf EUTs mit hohen Abtastfrequenzen, bei denen sich das Quanti-
sierungsrauschen bis in das Gebiet zwischen oberer Bandgrenzfrequenz und der Faltungsfrequenz ausbildet, nutz-
bringend angewendet werden kann.

Bild 4.1.15 – Messung der Außer-Band Störkomponenten

Außer-Band Spurios-Komponenten müssen, wie in Bild 4.1.15 gezeigt, am Ausgang des EUTs und mit digi-
talem Signal 0 am Eingang des EUTs gemessen werden. Wenn der Eingang des EUTs analog ist, muss er
mit der Norm-Quellimpedanz abgeschlossen werden; wenn er digital ist, muss er mit gedithertem digitalem
Signal Null gespeist werden.

Die Amplitude aller Komponenten oberhalb der oberen Bandgrenzfrequenz müssen unter Verwendung des
Norm-Außer-Band-Filters gemessen und in dBFS angegeben werden.

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4.1.4 Störungsprodukte

ANMERKUNG Die folgenden Eigenschaften gelten im Allgemeinen für EUTs mit analogen Eingängen oder Ausgän-
gen, sie werden aber hier unter „Allgemeine Messverfahren“ erfasst, weil sie nicht genau oder notwendigerweise Ein-
gangs- oder Ausgangseigenschaften sind.

4.1.4.1 Kanaltrennung

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft kennzeichnet das lineare Einstreuen eines Kanals eines Mehrkanal-
gerätes in einen anderen (dazugehörenden) Kanal.

Bild 4.1.16 – Messung der Kanaltrennung

Ein Eingang eines Kanals des EUTs wird mit einer sinusförmigen Anregung einstellbarer Frequenz und
maximaler Messamplitude gespeist. Der Eingang des anderen Kanals muss mit der Norm-Quellimpedanz
(wenn analog) abgeschlossen oder mit Signal 0 (wenn digital) betrieben werden (siehe Bild 4.1.16).

Die Anregungsfrequenz muss den Bereich von 10 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz in Stufen nicht
größer als eine Oktave durchlaufen. Bei jeder Frequenz muss die Kanaltrennung als die selektive Ausgangs-
amplitude bei jedem der nicht betriebenen Kanäle relativ zu der Ausgangsamplitude des betriebenen Kanals
in dB gemessen werden. Dieser Vorgang muss der Reihe nach mit jedem Kanal als betriebenen Kanal wie-
derholt werden und das Ergebnis mit der größten Amplitude bei jeder Frequenz für jeden Kanalausgang fest-
gehalten werden.

Die Ergebnisse müssen als Kurven dargestellt werden, mit der Frequenz (vorzugsweise logarithmisch aufge-
tragen) auf der X-Achse und die schlechteste Kanaltrennung für jedes Kanalpaar auf der Y-Achse. Alternativ
darf als Ergebnis die schlechteste Kanaltrennung für jedes Kanalpaar bei hohen und niedrigen Störungs-
frequenzen angegeben werden.

4.1.4.2 Übersprechen von verschiedenen Quellen

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft kennzeichnet das lineare Einstreuen von Signal von einem Kanal einer
ungewählten Quelle des EUT auf einen Ausgangskanal des EUTs, z. B. bei einem Router oder einem Vorverstärker mit
mehreren Eingängen.

Alle Eingangskanäle des EUTs der nicht gewählten Quelle müssen mit einer sinusförmigen Anregung mit
veränderbarer Frequenz mit maximaler Mess-Amplitude gespeist werden. Die Eingangskanäle der gewählten
Quelle müssen (wenn analog) mit der Norm-Quellimpedanz oder (wenn digital) mit gedithertem Signal 0
betrieben werden. Siehe Bild 4.1.16.

Die Anregungsfrequenz muss den Bereich von 10 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz in Stufen nicht
größer als eine Oktave durchlaufen. Bei jeder Frequenz muss die selektive Ausgangsamplitude an jedem der
Ausgangskanäle gemessen und relativ zur Nenn-Ausgangsamplitude bei gewählter störender Quelle in dB
angegeben werden.

Die Ergebnisse müssen als Kurve dargestellt werden, mit der Frequenz (vorzugsweise logarithmisch aufge-
tragen) auf der X-Achse und das Übersprechen des am stärksten betroffenen Kanals bei dieser Frequenz in
dB auf der Y-Achse. Alternativ darf als einzelnes Ergebnis das schlechteste Übersprechen in irgendeinem
Kanal bei den hohen und niedrigen störenden Frequenzen angegeben werden.

Der Vorgang darf für alle repräsentativen Kombinationen von gewählten und ungewählten Quellen wiederholt
werden. Dann sollte jeder Punkt der Kurve oder ein einzelnes Ergebnis die Leistungsfähigkeit des Quellen-
paares mit dem schlechtesten Übersprechen darstellen.

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4.1.4.3 Eingangs- zu Ausgangs-Einstreuung

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft kennzeichnet die lineare Streuung von Signal von allen Eingangskanälen
des EUTs in einen Ausgangskanal des EUTs. Die Messung dieser auch „feed through“ genannten Eigenschaft ist nur für
ein EUT von Bedeutung, das ein zu seinem Eingang unkorreliertes Signal abgeben kann (z. B. ein Tonbandgerät im Wie-
dergabemodus) oder ein EUT, das stummgeschaltet werden kann.

Alle Eingangskanäle des EUTs von allen wählbaren Quellen müssen mit einer sinusförmigen Anregung mit
veränderbarer Frequenz mit der maximalen Messamplitude gespeist werden. Das EUT muss in einer
Betriebsart betrieben werden, in der ein digitales Signal 0 (gedithert oder nicht) an alle Ausgänge übertragen
wird. Siehe Bild 4.1.16.

Die Anregungsfrequenz muss den Bereich von 10 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz in Stufen nicht
größer als eine Oktave durchlaufen. Bei jeder Frequenz muss die selektive Ausgangsamplitude an jedem der
Ausgangskanäle gemessen und relativ zur Nenn-Ausgangsamplitude bei gewählter störender Quelle in dB
angegeben werden.

Die Ergebnisse müssen als Kurve dargestellt werden, mit der Frequenz (vorzugsweise logarithmisch aufge-
tragen) auf der X-Achse und das Einstreuen des am stärksten betroffenen Ausgangs auf der Y-Achse.
Alternativ darf als einzelnes Ergebnis das ungünstigste Einstreuen in einem Kanal bei den hohen und niedri-
gen Störungsfrequenzen angegeben werden.

4.1.4.4 Nichtlineares Übersprechen

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft kennzeichnet die nichtlineare Beeinflussung von Signalen in den Kanä-
len eines Mehrkanal-EUTs. Da das Verfahren mit Übersteuerung der analogen Schaltungsteile des EUT zusammen-
hängt, kann es nur bei EUTs mit analogen Eingängen angewendet werden.

Bild 4.1.17 – Messung des nichtlinearen Übersprechens

Nichtlineares Übersprechen bei hohen Frequenzen muss dem Blockschaltbild in Bild 4.1.17 entsprechend
durch Anlegen der Signale an alle Eingänge des EUTs gemessen werden. Der zu messende Kanal muss mit
einer sinusförmigen Anregung mit der oberen Bandgrenzfrequenz und Norm-Messamplitude gespeist
werden. Die anderen Kanäle müssen zusammengeschaltet und mit +3 dBFS mit einer sinusförmigen Anre-
gung 3 kHz unter der Frequenz des gemessenen Kanals betrieben werden. Das Amplitudenverhältnis der
Differenzfrequenz-Komponente 2. Ordnung bei 3 kHz in dem gemessenen Kanal zu der Signalamplitude in
dem gemessenen Kanal muss in dB angegeben werden. Das Amplitudenverhältnis der Differenzfrequenz- --`,,```,,,,````-`-`,,`,,`,`,,`---

Komponente 3. Ordnung bei 6 kHz unter der oberen Bandgrenzfrequenz zu der Signalamplitude in dem
gemessenen Kanal muss in dB angegeben werden. Diese Messungen müssen für jeden der Kanäle des
EUTs wiederholt werden. Die gemessenen Werte müssen getrennt als nichtlineares Übersprechen gerad-
zahliger bzw. ungeradzahliger Ordnung für jeden Kanal angegeben werden oder das ungünstigste Ergebnis
geradzahliger und ungeradzahliger Ordnung zwischen den Kanälen muss angegeben werden.

Nichtlineares Übersprechen bei tiefen Frequenzen muss durch Anlegen eines Signals an alle Eingänge des
EUTs gemessen werden. Der zu messende Kanal muss mit einer sinusförmigen Anregung mit der Hälfte der
oberen Bandgrenzfrequenz und Norm-Messamplitude betrieben werden. Die anderen Kanäle müssen
zusammengeschaltet und mit +3 dBFS mit einer sinusförmigen Anregung von 40 Hz betrieben werden. Das
Verhältnis der quadratischen Summe der Amplituden der Modulationsseitenbänder, die in das Signal in dem
zu gemessenen Kanal eingestreut wurden, zu der Signalamplitude in dem gemessenen Kanal muss in dB
angegeben werden. Die Messung muss für jeden der Kanäle des EUTs wiederholt werden. Der ungünstigste
Messwert von allen Kanälen muss angegeben werden.

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4.1.4.5 Durch das Starkstromnetz verursachte Störungen

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft kennzeichnet die Komponenten des Geräusches des EUTs, die durch
die Stromversorgung des EUTs verursacht werden. Als Netzstörungen dürfen nur die Harmonischen der Netzfrequenz
erfasst werden. Irgendwelche durch Schaltnetzteile im EUT verursachte Störungen müssen als das Messergebnis verfäl-
schende Komponenten eingestuft werden.

Bild 4.1.18 – Messung der durch das Starkstromnetz verursachten Störungen

Die Eingangskanäle des EUTs müssen mit der Norm-Quellimpedanz (wenn analog) abgeschlossen oder mit
gedithertem Signal 0 (wenn digital) gespeist werden. Mit allen Einstellelementen des EUTs in ihren Norm-
positionen wird eine selektive Messung des Ausgangssignals des EUTs bei der Netzfrequenz durchgeführt.
Die Messungen müssen von der zweiten bis zur fünften Harmonischen der Netzfrequenz wiederholt und die
quadratische Summe der sechs Messungen errechnet werden. Diese wird relativ zur Vollaussteuerungs-
amplitude des Ausgangs in dBFS angegeben. Das Verfahren ist in Bild 4.1.18 gezeigt.

ANMERKUNG Bei höherqualitativen Geräten mit geringen Störungen durch die Stromversorgung werden selektive
Messungen durch Geräusch dominiert. Es ist deshalb sinnvoll, die schmalsten zur Verfügung stehenden Bandpässe zu
benutzen. Alternativ kann eine einzelne FFT-Analyse des EUT-Ausgangssignals die Summe aller sechs Komponenten
mit einer nur durch die aufgezeichnete Länge und die ausgewählte Fensterfunktion begrenzten Selektivität berechnen.

4.1.5 Abtasteffekte

4.1.5.1 Unterdrückung von Aliasing-Komponenten

ANMERKUNG Dieses Messverfahren wird primär auf EUTs mit analogen Eingängen angewendet. Es wird jedoch hier
unter „Allgemeine Verfahren“ erfasst, weil Aliasing in jeder Stufe der Signalverarbeitung auftreten kann, in der Unterab-
tastung vorkommt. Deshalb sollte das Messverfahren auch auf EUTs mit digitalen Eingängen angewendet werden, wo die
Eingangsabtastfrequenz die Ausgangsabtastfrequenz übersteigen kann.

Bild 4.1.19 – Messung der Unterdrückung der Aliasing-Komponenten


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Zur Messung der Unterdrückung der Aliasing-Komponenten muss der Eingang des EUTs mit einer sinus-
förmigen Anregung mit Norm-Messamplitude gespeist werden. Wenn der Eingang des EUT analog ist, muss
die Anregung den Frequenzbereich von einer festgelegten Maximalfrequenz (idealerweise vier mal die
Abtastfrequenz) bis zur Faltungsfrequenz in Stufen von maximal Terzbreite überstreichen. Wenn der Eingang
des EUTs digital ist, muss die Anregung den Frequenzbereich von der Eingangs-Faltungsfrequenz bis zur
Ausgangs-Faltungsfrequenz überstreichen.

Für jede Anregungsfrequenz muss eine In-Band-Amplitudenmessung am Ausgang des EUTs durchgeführt
werden. Das Ergebnis muss relativ zur Anregungsamplitude in dB angegeben werden. Die Ergebnisse
müssen als Kurve dargestellt werden, mit der Frequenz (vorzugsweise logarithmisch aufgetragen) auf der X-
Achse und die relative Amplitude der gemessenen Aliasing-Komponente in dB auf der Y-Achse. Alternativ
darf als Ergebnis einfach das höchste aufgezeichnete Ergebnis über den Frequenzbereich angegeben
werden.

Für ein EUT mit analogen Eingängen und Ausgängen kann ein schmaler Notch-Bandpass für die Anregungs-
frequenz am Ausgang des EUT angewendet werden, um die Eingangs/Ausgangs-Einstreuung auszufiltern.

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ANMERKUNG Die Abtastfrequenz von analogen Anschlüssen von EUTs, die noch nicht bekannt ist, kann durch Über-
wachen der Frequenz der Ausgangs-Aliaskomponente bestimmt werden.

4.1.5.2 Unterdrückung der Spiegelkomponenten

ANMERKUNG 1: Dieses Messverfahren wird primär auf EUTs mit analogen Eingängen angewendet. Es wird jedoch hier
unter „Allgemeine Verfahren“ erfasst, weil Spiegelung in jeder Stufe der Signalverarbeitung auftreten kann, in der
Überabtastung vorkommt. Deshalb sollte das Verfahren auch auf digitale EUTs angewendet werden, bei denen die Aus-
gangs-Abtastfrequenz die Eingangs-Abtastfrequenz übersteigt.

ANMERKUNG 2: Die anzugebende Eigenschaft kennzeichnet die Unterdrückung aller in Anwesenheit von Signal gemes-
senen Außer-Band-Komponenten. Die Messung ist identisch mit der Messung der Außer-Band-Störkomponenten mit
einem zusätzlichen Prüfsignal und einem Notch-Bandpass zum Ausfiltern des Signals am Ausgang des Gerätes.

Bild 4.1.20 – Messung der Unterdrückung der Spiegel-Komponenten

Das EUT muss mit einer sinusförmigen Anregung mit Norm-Messamplitude betrieben werden, die den Fre-
quenzbereich von 10 Hz bis zur niedrigeren der beiden Frequenzen „Hälfte der oberen Bandgrenzfrequenz“
oder „10 kHz“ in Terzen nicht übersteigenden Stufen durchläuft. Für jede Anregungsfrequenz muss die An-
regung am Ausgang des EUTs mit einer Norm-Bandsperre (Notchfilter) ausgefiltert werden und die Ampli-
tuden aller Komponenten oberhalb der oberen Bandgrenzfrequenz müssen unter Verwendung des Norm-
Außer-Band-Passes gemessen und relativ zur Anregungsamplitude in dB angegeben werden. Die Ergebnis-
se müssen als Kurve dargestellt werden, mit der Frequenz (vorzugsweise logarithmisch aufgetragen) auf der
X-Achse und der relativen Amplitude der gemessenen Spiegel-Komponente in dB auf der Y-Achse. Alternativ
darf als Ergebnis einfach als das größte über den Frequenzbereich ermittelte Ergebnis angegeben werden.

ANMERKUNG 3: Die Abtastfrequenz von analogen Anschlüssen von EUTs, die noch nicht bekannt ist, darf durch Über-
wachen der Frequenz der Ausgangs-Spiegelkomponente bestimmt werden.

4.1.5.3 Abtasjitter-Empfindlichkeit

ANMERKUNG 1: Die hier gemessene Eigenschaft ist „Abtastjitter“ oder Phasenmodulation im EUT, die durch unvoll-
ständige Filterung des Schnittstellenjitter aus der Bezugs-Synchronisation verursacht wurde. Dies kommt üblicherweise in
EUTs mit analogen Eingängen oder Ausgängen vor, bei denen Abtastjitter am Punkt der A/D oder D/A-Wandlung auftritt.
Dieses Verfahren ist hier in „Allgemeine Verfahren“ enthalten, weil Abtastjitter in jedem Gerät auftreten kann, in dem Jitter
einer Bezugs-Synchronisation eine Modulation des das EUT durchlaufenden Audiosignals verursachen kann, z. B. in
asynchronen Konvertern für die Abtastrate (ASRCs).

ANMERKUNG 2: Es ist entscheidend, dass die aktive Bezugs-Synchronisation des EUT genau erkannt wird. Für EUTs
mit analogen Eingängen wird üblicherweise eine fest zugeordnete Bezugs-Synchronisation benutzt, während für EUTs
mit digitalem Eingang typischerweise die Bezugssynchronisation das digitale Audio-Eingangssignal selbst ist. Es gibt
jedoch davon viele Ausnahmen und es ist entscheidend, dass alle Quellen der Bezugssynchronisation gekennzeichnet
sind, denn sie können sich unterschiedlich verhalten. Dieses Verfahren ist nicht zum Bewerten von eigenem Jitter von
interner Bezugssynchronisation anwendbar, da es nicht in der Lage ist einzugrenzen, welche Produkte am Ausgang des
EUTs das Ergebnis von Abtastjitter sind.

Bild 4.1.21 – Messung der Empfindlichkeit gegen Abtastjitter

Das EUT muss, wie in Bild 4.1.21 gezeigt, mit einer sinusförmigen Anregung mit maximaler Messamplitude
und der halben oberen Bandgrenzfrequenz betrieben werden. Der Eingang der Bezugssynchronisation muss

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mit einem Signal gespeist werden, dessen Phase mit einem sinusförmigen Jittersignal gejittert ist, dessen
Frequenz in Stufen von Oktaven von 80 Hz bis zur halben oberen Bandgrenzfrequenz verändert wird. Die
Jitteramplitude muss auf die höherfrequente Jitter-Toleranzgrenze des benutzten Bezugs-Synchronisations-
formates eingestellt werden. Wenn keine Grenze festgelegt ist, muss der geringere Wert von „40 ns SS“ oder
„1/(512.fs) SS“ benutzt werden.

Die In-Band-Restamplitude des EUTs relativ zu der Anregung muss unter Verwendung einer so schmal wie
möglichen Bandsperre vorzugsweise mit einer fensterbreiten Bandsperre (Notchfilter) gemessen werden.
Wenn keine schmalbandige Bandsperre zur Verfügung steht, darf eine Norm-Notch-Bandsperre benutzt
werden, sie wird aber das Messverfahren für tieffrequenten Jitter unempfindlich machen. Das Ergebnis muss
als Kurve dargestellt werden, mit der Jitterfrequenz (vorzugsweise logarithmisch aufgetragen) auf der X-
Achse und der relativen Restamplitude in dB auf der Y-Achse.

Die Messungen können für andere Frequenzen des Eingangssignals wiederholt werden, z. B. 1/192 mal die
Abtastfrequenz (die ungewöhnliches tieffrequentes Verhalten erkennen kann) oder 997 Hz (die Wechsel-
wirkung mit Datencodes maximieren kann).

4.2 Eingangs-/Ausgangs-Kennwerte

4.2.1 Analoge Eingangskennwerte

4.2.1.1 Analoge Vollausteuerungs-Eingangsamplitude

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft ist die analoge Eingangsamplitude, bei der bei Normeinstellung des
Gerätes digitale Begrenzung erreicht wird. Diese Eigenschaft wird auch „Line up“, „Digital/Analogue Line up“ oder
„D/A Line up“ genannt.

Bild 4.2.1 – Messung der Analogen Vollaussteuerungsamplitude

Bei EUTs, deren Ausgang in der digitalen Domäne zugänglich ist, muss die analoge Vollaussteuerungs-
amplitude 20 dB (10 mal) größer sein, als die Amplitude einer sinusförmigen Anregung mit Norm-Mess-
frequenz, die am Eingang angelegt eine digitale Ausgangsamplitude von –20 dBFS erzeugt.

Bei EUTs, deren Ausgang in der digitalen Domäne nicht zugänglich ist, muss die analoge Vollaus-
steuerungsamplitude 0,5 dB unter der größten Amplitude einer sinusförmigen Anregung mit Norm-Mess-
frequenz liegen, die am Eingang des EUTs angelegt werden darf, bevor, je nachdem was zuerst eintritt,
-40 dB (1 %) THD+N entstehen, oder 0,3 dB Verringerung der Verstärkung am Ausgang des EUTs erfolgt.

Die analoge Vollaussteuerungs-Eingangsamplitude muss in dBu oder wahlweise in Veff. angegeben werden.

Alle Steller des EUTs müssen in die vom Hersteller angegebenen Bezugseinstellungen oder, wenn nichts
angegeben ist, in ihre Norm-Betriebseinstellungen gebracht werden. Weitere Verstärkungssteller im EUT
müssen so eingestellt werden, dass die Möglichkeit der Übersteuerung der Ausgangsschaltung des EUTs
minimiert wird.

4.2.1.2 Übersteuerungsverzerrungen

Bild 4.2.2 – Messung des Übersteuerungsverzerrungen

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Zur Messung der Übersteuerungsverzerrungen eines analogen Eingangs des EUTs wird der Eingang mit
einer sinusförmigen Anregung von +3 dBFS mit Norm-Messfrequenz gespeist. Die THD+N des Ausgangs-
signals müssen gemessen und in dB festgehalten werden. Die Messung muss dann bei –3 dBFS wiederholt
werden. Die Übersteuerungsverzerrungen in dB sind die THD+N der zweiten Messung in dB, abgezogen von
den THD+N der ersten Messung in dB. Um die Frequenzabhängigkeit des Übersteuerungsverhaltens zu
prüfen, kann, wenn erwünscht, die Messung bei anderen Frequenzen wiederholt werden.

ANMERKUNG Diese Prüfung dient dazu, nichtlineares Verhalten von A/D-Wandlern zu erkennen, speziell eine allge-
mein „rollover“ oder „wrap round“ genannte Bedingung.

4.2.1.3 Gleichtakt-Unterdrückungsverhältnis

Zur Messung des Gleichtakt-Unterdrückungsverhältnisses (CMRR = Common-mode rejection ratio) analoger


symmetrischer Eingänge des EUTs werden die beiden Zweige des Eingangs mit der gleichen massebezoge-
nen sinusförmigen Anregung mit Norm-Messamplitude gespeist. Jeder Zweig wird über die Norm-Quellim-
pedanz gespeist. Das CMRR ist das Verhältnis in dB der ausgangsbezogenen Amplitude (jedes Zweiges) der
Anregung zu der selektiven Amplitude gemessen bei gemeinsam gespeisten Zweigen. Das CMRR muss in
einem Frequenzbereich von 20 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz in Stufen von nicht größer als eine
Oktave gemessen werden.

Bild 4.2.3 – Messung des Gleichtakt-Unterdrückungsverhältnisses

Die Ergebnisse müssen als Kurven dargestellt werden, mit der Frequenz (vorzugsweise logarithmisch aufge-
tragen) auf der X-Achse und CMRR in dB auf der Y-Achse. Alternativ dürfen einzelne Ergebnisse bei den
oberen oder unteren Norm-Störungsfrequenzen angegeben werden.

Eine strengerer Kennwert kann durch Wiederholen der Messreihe mit asymmetrischer Quellimpedanz
gemessen werden. Ein Zweig sollte aus der Norm-Quellimpedanz und der andere Zweig aus 600 Ω gespeist
werden.

ANMERKUNG In analogen Signalgeneratoren ist üblicherweise eine Prüfbetriebsart für die Messung des CMRR vor-
gesehen. Dabei ist der invertierte Signalausgang hinter seiner Quellimpedanz durch den nicht invertierten Ausgang
ersetzt und steuert deshalb besser gleich als die üblichen Signale entgegengesetzter Phase an den symmetrischen Aus-
gangszweigen des Signalgenerators an.

4.2.2 Analoge Ausgangskennwerte

4.2.2.1 Analoge Vollausteuerungs-Ausgangsamplitude

ANMERKUNG Die anzugebende Eigenschaft ist die analoge Ausgangsamplitude, die sich aus der digitalen Vollaus-
steuerungsamplitude bei Norm-Geräteeinstellung ergibt. Diese Eigenschaft wird manchmal „Line-up“, „Digital/Analogue
Line-up“ oder „D/A Line-up“ bezeichnet.

Bild 4.2.4 – Messung der analogen Vollaussteuerungs-Ausgangsamplitude

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Bei EUTs, deren Eingang in der digitalen Domäne zugänglich ist, muss die analoge Vollaussteuerungs-
amplitude 20 dB (10 mal) größer sein, als die Amplitude gemessen am Ausgang des EUTs, wenn der
Eingang des EUTs mit einer sinusförmigen Anregung von –20 dBFS mit Norm-Messfrequenz betrieben wird.

Bei EUTs, deren Ausgang in der digitalen Domäne nicht zugänglich ist, muss die analoge Vollaus-
steuerungsamplitude 0,5 dB unter der Amplitude liegen, die am Ausgang des EUTs gemessen wird, wenn
der Eingang des EUTs mit einer sinuförmigen Anregung mit Norm-Messfrequenz gespeist und deren
Amplitude schrittweise gesteigert wird bis –40 dB (1 %) THD+N entstehen, oder am Ausgangs des EUTs
0,3 dB Verringerung der Verstärkung aufgetreten sind.

Die analoge Vollaussteuerungs-Ausgangsamplitude muss in dBu oder wahlweise in Veff. angegeben werden.

Alle Steller des EUTs müssen in die vom Hersteller angegebenen Bezugseinstellungen oder, wenn nichts
angegeben ist, in ihre Norm-Betriebseinstellungen gebracht werden. Andere Verstärkungssteller im EUT
müssen so eingestellt werden, dass die Möglichkeit der Übersteuerung der Eingangsschaltung des EUTs
minimiert wird.

4.2.2.2 Ausgangssymmetrie
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Zur Messung der Symmetrie eines symmetrischen analogen Ausgangs eines EUTs wird an den Eingang des
EUTs eine sinusförmige Anregung einstellbarer Frequenz mit Norm-Messamplitude angelegt. Der nicht
invertierende und der invertierende Zweig des Ausgangs des EUTs werden mit 600 Ω Impedanz abge-
schlossen, bestehend aus zwei 300-Ω-Widerständen, deren gemeinsamer Punkt mit einem weiteren 600-Ω-
Widerstand mit dem Massepunkt des Ausgangs des EUTs verbunden ist. An diesem Widerstand wird die
Amplitude der Unsymmetrie selektiv gemessen. Die Ausgangssymmetrie ist das Verhältnis der Differential-
Ausgangsamplitude des EUTs zu der Unsymmetrieamplitude, ausgedrückt in dB und in Stufen von nicht
größer als einer Oktave in einem Frequenzbereich von 20 Hz bis zur oberen Bandgrenzfrequenz gemessen.

Bild 4.2.5 – Messung der Ausgangssymmetrie

Die Ergebnisse müssen als Kurve dargestellt werden, mit der Frequenz (vorzugsweise logarithmisch aufge-
tragen) auf der X-Achse und die Ausgangssymmetrie in dB auf der Y-Achse. Alternativ dürfen einzelne
Ergebnisse bei den oberen oder unteren Norm-Interferrenzfrequenzen angegeben werden.

ANMERKUNG Für eine genaue Messung der Ausgangssymmetrie müssen die 300-Ω-Widerstände genau überein-
stimmen. Eine Übereinstimmung auf 0,01 % ist zu bevorzugen, obwohl eine Übereinstimmung auf 0,1 % für die meisten
Geräte ausreichend ist. Beim Messen eines EUTs, für das 600-Ω-Differentiallast zu klein sind, dürfen die drei Wider-
stände entsprechend vergrößert werden.

4.2.3 Digitale Eingangskennwerte

4.2.3.1 Format

Die Schnittstellennorm, der alle digitalen Eingänge entsprechen, muss angegeben werden, einschließlich
eines passenden Grades oder einer passenden Ebene der Übereinstimmung. Zugehörige Eingänge für die
Bezugssynchronisation sollten auch erfasst werden.

Geeignete Verfahren für die Prüfung der Konformität liegen außerhalb des Anwendungsbereiches dieser
Norm und müssen unter Bezugnahme auf einschlägige Normen erstellt werden. Im Allgemeinen sollten Ver-
fahren angewendet werden, um die Behandlung des Eingangssignals von sowohl Audio- als auch Nicht-
Audio-Daten und ihre Anfälligkeit für entsprechende Träger-Qualitätsparameter einschließlich der
Genauigkeit der Abtastfrequenz und des Jitter festzulegen.

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4.2.3.2 Wortlänge

Die maximale Wortlänge, die jeder digitale Audio-Eingang ohne Abschneiden akzeptiert, sollte angegeben
werden. Diese Wortlänge muss die Dither-Amplitude definieren, die bei den Messungen an diesem Eingang
benutzt wird.

4.2.4 Digitale Ausgangskennwerte

4.2.4.1 Format

Die Schnittstellennormen, denen alle digitale Ausgänge des EUTs entsprechen, müssen angegeben werden,
einschließlich eines passenden Grades oder einer passenden Ebene der Übereinstimmung. Zugehörige Ein-
gänge für die Bezugssynchronisation sollten auch erfasst werden.

Geeignete Verfahren für die Prüfung der Konformität der EUTs liegen außerhalb des Anwendungsbereiches
dieser Norm und müssen unter Bezugnahme auf einschlägige Normen erstellt werden. Im Allgemeinen soll-
ten Verfahren angewendet werden, um die Erzeugung des Ausgangssignals von sowohl Audio- als auch
Nicht-Audio-Daten und ihre entsprechenden Träger-Qualitätsparameter festzulegen. Für zugehörige Aus-
gänge für Bezugs-Synchronisation sollten Eigenjitter und Jitterübertragung auch erfasst werden.

4.2.4.2. Wortlänge

Die aktive Wortlänge jedes digitalen Ausgangs muss angegeben werden. Wenn die aktive Wortlänge ein-
stellbar ist, sollte die für alle Messungen benutzte Wortlänge angegeben werden. Es kann zweckmäßig sein,
bestimmte Messungen bei mehreren Wortlängen durchzuführen.

ANMERKUNG Wenn die angegebene Wortlänge kürzer ist als aufgrund des Schnittstellenformates erlaubt, kann es
zweckmäßig sein nachzuprüfen, dass zusätzliche Bits niederer Ordnung als Nullen übertragen werden. Zusätzlich sollten
alle Messungen von der Einstellung der Wortlänge des Analysators unbeeinflusst sein, um irgendein oder alle zusätz-
lichen Bits zu ignorieren.

5 Alternative Messverfahren
Dieses Schriftstück stützt sich hauptsächlich auf herkömmliche Verfahren mit einfacher sinusförmiger Anre-
gung und selektiven und Restamplitudenmessungen. Diese Techniken erlauben eine einfache Anwendung
von analogen Prüfgeräten. Diese sind jedoch langsam, da jedes Verfahren eine sequentielle Ausführung
erfordert. Sogar wiederholte Messungen mit automatischem Durchlauf sind sequentiell und langsam.

Moderne Prüfgräte erlauben die Verwendung von komplexer Anregung und fortschrittlicher FFT-Analyse bei
geringen Kosten. Diese Techniken ermöglichen viele Eigenschaften des EUTs durch seine Antwort auf eine
einzelne Anregung zu beschreiben. Deshalb können die Eigenschaften eines EUTs wesentlich schneller
ermittelt werden, als es durch traditionelle Techniken möglich ist. Es ist auch eine gründlichere Kennzeich-
nung möglich, als von einfacher sinusförmiger Anregung abgeleitet werden kann.

5.1 Synchrone Mehrtonanalyse


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Mehrtonanalyse bedeutet die Anregung des EUT mit vielen Frequenzen gleichzeitig und Analysieren des
Ausgangssignals mit FFT-basierenden Verfahren. Dies erlaubt, wenn erforderlich, viele gleichzeitig abge-
leitete Messungen über viele Kanäle.

Ein spezieller Fall von Mehrtonanalyse erfordert, dass die Abtastfrequenzen bei Erzeugung und Analyse
innerhalb sehr enger Toleranzen identisch sind. In diesem Fall kann die Anregung so durchgeführt werden,
dass die nachfolgende FFT-Analyse ohne „Fenstertechnik“ (Windowing) durchgeführt werden kann und jeder
Anregungston nur ein Bin der resultierenden FFT belegt. Dies wird „Synchrone Mehrtonanalyse“ genannt, die
viele brauchbare Eigenschaften hat. Der folgende Abschnitt beschreibt eine Reihe von Messverfahren, die
auf der Synchronen Mehrtonanalyse beruhen.

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Synchrone Mehrtonanalyse kann bei EUTs mit analogen oder digitalen Eingängen und Ausgängen ange-
wendet werden, solange die Abtastraten des Signalgenerators und des Signalanalysators des Messgerätes
synchronisiert werden können. Diese Fähigkeit ist bei den meisten digital/digital-EUTs vorhanden und kann
üblicherweise in Cross-Domänen-EUTs durch Synchronisieren des analogen Generators oder Analysators
mit der Abtastfrequenz des EUT eingerichtet werden. Bei digital/digitalen EUTs, bei denen Eingang und Aus-
gang verschiedene und nicht verriegelte Abtastfrequenzen haben (wie z. B. Abtastraten-Konverter) können
Synchrone Mehrtonanalysen nicht angewendet werden, es sei denn, der Signalanalysator kann sein Ein-
gangssignal genau auf die Abtastfrequenz des Signalgenerators einstellen (re-sampling).

Für alle nachstehend beschriebenen Verfahren, außer es ist speziell angegeben, wird das EUT mit der in 3.4
beschriebenen Norm-Einstellung konfiguriert. Wenn abweichende Einstellungen benutzt werden, sollte dies
eindeutig angegeben werden.

5.1.1 Anregung

Das EUT muss mit einer Anregung gespeist werden, die von einer Wavetable mit einer Länge von 2n Abtast-
werten abgeleitet ist und die eine Summierung von vielen über den In-Band-Frequenzbereich verteilten
Sinuskurven enthält, und alle Töne innerhalb der Wavetable eine gerade Anzahl von genauen Perioden dar-
stellen.

Die Anzahl der Töne, Frequenzen und Amplituden der Tongruppe sowie die Aufzeichnungslänge (2n)
müssen angegeben werden. Als Vorgabe können 12 logarithmisch gleichabständige Töne, jeder mit einer
Amplitude von -20 dBFS und in einer Aufzeichnungslänge von 16 384 Abtastwerten, benutzt werden. Für eine
Abtastfrequenz von 48 kHz und einer oberen Bandgrenzfrequenz von 20 kHz sind die abgeglichenen Fre-
quenzen:

Ton-Nummer Abgeglichene Frequenz A Abgeglichene Frequenz B


(Hz) (Hz)
1 23,44 29,30
2 41,44 46,88
3 70,31 76,27
4 134,77 140,63
5 246,09 251,95
6 462,89 468,75
7 867,19 873,05
8 1 623,05 1 628,91
9 3 041,02 3 046,88
10 5 695,31 5 701,17
11 16 675,78 10 681,64
12 20 003,91 20 009,77

Für die vorstehend beschriebenen Übersprechmessungen zwischen Kanälen gibt es zwei alternative Grup-
pen A und B von abgeglichenen Frequenzen. Wenn Übersprechen nicht gemessen wird, wird nur eine
Gruppe von abgeglichenen Frequenzen benötigt.

Der 997 Hz am nächsten liegende Ton (Ton 7 im vorstehendem Beispiel) ist als Norm-Messfrequenz vorge-
sehen, und, wenn erforderlich, als Nennbezug.

Es kann möglich sein, die gleiche Gruppe von Abtastwerten bei verschiedenen Abtastfrequenzen zu verwen-
den, da der In-Band-Bereich sich üblicherweise mit der Abtastfrequenz vergrößert.

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5.1.2 Analyse

Das Ausgangssignal des EUTs muss durch Ansammeln von 2n Abtastwerten und Durchführen einer fenster-
losen FFT der angesammelten Abtastwerte analysiert werden. Die sich ergebende Datenreihe ermöglicht
sofortige Berechnung von vielen der nachstehend definierten Eigenschaften des EUTs.

5.1.2.1 Verstärkung

Verstärkung ist das Verhältnis der Amplitude des rekonstruierten Norm-Messfrequenztones zu der über-
tragenen Amplitude. Sie wird in dB angegeben.

5.1.2.2 Verstärkungssymmetrie zwischen Kanälen

Verstärkungssymmetrie zwischen Kanälen ist das Verhältnis der Amplitude der rekonstruierten Norm-Mess-
frequenztöne von zwei gemessenen Kanälen. Sie wird in dB angegeben. Wenn mehr als zwei Kanäle ge-
messen werden, ist die Verstärkungssymmetrie zwischen Kanälen das Verhältnis der größten zu der
kleinsten gemessenen Amplitude.

5.1.2.3 Frequenzkurve

Die Frequenzkurve ist das Verhältnis der rekonstruierten Tonamplitude zu der rekonstruierten Amplitude der
Norm-Messfrequenz. Sie wird in dB angegeben.

Das Ergebnis wird als Kurve aufgetragen, die sich durch Verbinden der Punkte des Tonverhältnisses mit der
Frequenz auf der X-Achse und der Verstärkung auf der Y-Achse ergibt. Die X-Achse sollte bei linear
abständigen Tönen linear geteilt sein und bei logarithmisch abständigen Tönen logarithmisch.

5.1.2.4 Phasengang

Die Phase jedes rekonstruierten Tons ist der arcustangens des Verhältnisses des Imaginärteils zum Realteil
des komplexen FFT-Ergebnisses. Die Phase jeder Tonfrequenz wird durch Bezug auf die berechnete Phase

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der rekonstruierten Norm-Messfrequenz normiert.

Das Ergebnis wird als Kurve aufgetragen, die sich durch Verbinden der Punkte der normierten Phase jedes
Tons mit der Frequenz auf der X-Achse und der Phase auf der Y-Achse ergibt. Die X-Achse sollte bei linear
abständigen Tönen linear geteilt sein und bei logarithmisch abständigen Tönen logarithmisch.

5.1.2.5 Mehrton-Verzerrungen (MTD)

ANMERKUNG Bei Verwendung der Mehrton-Analyse ist es im Allgemeinen nicht praktikabel, zwischen harmonischen
Verzerrungen und Intermodulationsprodukten zu unterscheiden. Aus diesem Grunde werden üblicherweise die gesamten
Verzerrungen errechnet.

Mehrtonverzerrungen werden als die quadratische Summe jener geradzahligen Bins der FFT berechnet, die
keinen Anregungstönen entsprechen. Das Ergebnis kann in absoluten Einheiten (dBFS oder Veff.) oder kon-
ventionell relativ zu der Amplitude des rekonstruierten Norm-Messfrequenztones in dB (oder %) ausgedrückt
werden. Es ist zu beachten, dass das relative Ergebnis durch die Anzahl der eingespeisten Töne signifikant
beeinflusst wird.

Ein bewertetes oder bandbegrenztes Ergebnis kann durch Multiplizieren vor der Summierung der FFT-Bins
mit einer Umhüllenden der gewünschten Bewertungskurve gewonnen werden.

Eine grafische Darstellung von Mehrtonverzerrungen über der Frequenz kann durch ermitteln der Amplituden
der Verzerrungs-Bins oder durch Addieren dieser Bins in z. B. Terzbändern gewonnen werden.

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5.1.2.6 Mehrton-Geräusch (MTN)

Mehrton-Geräusch ist zwei mal die quadratische Summe der ungeraden Bins der FFT. Die Verdoppelung ist
erforderlich, um Geräusch, das in den geraden Bins vorhanden ist, zu berücksichtigen.

Ein bewertetes oder bandbegrenztes Ergebnis kann durch Multiplizieren vor der Summierung der FFT-Bins
mit einer Umhüllenden der gewünschten Bewertungskurve gewonnen werden.

Eine grafische Darstellung von Mehrtonverzerrungen über der Frequenz kann durch Ermitteln der Amplituden
der Verzerrungs-Bins oder durch Addieren dieser Bins in z. B. Terzbändern gewonnen werden.

5.1.2.7 Mehrton-Verzerrungen und Geräusch (MTD+N)

Mehrton-Verzerrungen und Geräusch wird als die quadratische Summe von allen Bins der FFT, die keinen
Anregungstönen entsprechen, berechnet. Die Ergebnisse können in absoluten Einheiten (dBFS oder Veff.)
oder konventionell relativ zu der Amplitude des rekonstruierten Norm-Messfrequenz-Tons in dB (oder %)
angegeben werden. Es ist zu beachten, dass das relative Ergebnis durch die Anzahl der eingespeisten Töne
signifikant beeinflusst wird.

Ein bewertetes oder bandbegrenztes Ergebnis kann durch Multiplizieren vor der Summierung der FFT-Bins
mit einer Umhüllenden der gewünschten Bewertungskurve gewonnen werden.

Eine grafische Darstellung von Mehrtonverzerrungen über der Frequenz kann durch Ermitteln der Amplituden
der Verzerrungs-Bins oder durch Addieren dieser Bins in z. B. Terzbändern erhalten werden.

5.1.2.8 Mehrton-Übersprechen zwischen Kanälen

Die Messungen des Mehrton-Übersprechens zwischen Kanälen erfordert, dass die zu messenden Kanäle
unter Anwendung der Reihen A und B der abgeglichenen Frequenzen in vorstehender Tabelle mit unter-
schiedlichen Frequenzen gespeist werden.

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Das Mehrton-Übersprechen kann dann bei einer beliebigen Frequenz durch Berechnen des Verhältnisses
der rekonstruierten unbetrieben-Bin-Amplitude in einem Kanal zu der Amplitude des störenden Bins in dem
anderen Kanal berechnet werden; das Übersprechen wird in dB angegeben. Es ist zu beachten, dass das
A>B-Übersprechen und B>A-Übersprechen getrennt berechnet werden können.

Es kann eine grafische Darstellung des Übersprechs über der Frequenz gezeichnet werden.

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