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DEUTSCH

Motorrad
Betriebsanleitung
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Wann immer die nachstehenden Sym-


VORSICHT
bole dargestellt sind, die dazugehörigen
Anweisungen befolgen! Immer sichere VORSICHT kennzeichnet eine
Verfahren zur Bedienung und Wartung gefährliche Situation, die, wenn
anwenden! sie nicht vermieden wird, zu leich-
ten oder mittleren Verletzungen
GEFAHR
führen kann.
GEFAHR kennzeichnet eine
gefährliche Situation, die, wenn HINWEIS
sie nicht vermieden wird, zu
schweren Verletzungen mit Todes- HINWEIS wird zur Kennzeichnung
folge führen kann. von Praktiken verwendet, die nicht
zu Verletzungen führen können.
ACHTUNG
ANMERKUNG
ACHTUNG kennzeichnet eine
gefährliche Situation, die, wenn  Dieses Symbol steht für Hinweise,
sie nicht vermieden wird, zu die für eine effektive und bequeme
schweren Verletzungen mit Todes- Ausführung wichtig sind.
folge führen kann.
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Achtung! Wichtige Sicherheitsinformation!

Motorradzubehör-, -einbau- und -kombinationsteile sowie -ausstattungen, insbesondere


Reifen, Räder, Stoßdämpfer, Rahmen, Lenker und Verkleidungen, können die
Fahreigenschaften Ihres Kawasaki-Motorrades, v. a. die Fahrstabilität (besonders bei
höheren Fahrgeschwindigkeiten), erheblich beeinträchtigen. Dies kann zu Unfällen mit
Gefahren für Leib und Leben führen. Verwenden Sie deshalb zu Ihrer eigenen Sicherheit
ausschließlich die von uns getesteten, schriftlich empfohlenen Teile und Ausstattungen. Für
andere Teile und Ausstattungen übernehmen wir keinerlei Haftung. Schriftliche Listen mit
von uns empfohlenen Zubehörteilen und Ausstattungen können bei Ihrem Vertragshändler
eingesehen oder bei der Kawasaki Motors Europe N.V. Niederlassung Deutschland, Max-
Planck-Straße 26, 63181 Friedrichsdorf, bezogen werden.
 
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Vorwort
Sie haben mit dem Erwerb dieses Kawasaki-Motorrads eine ausgezeichnete Wahl
getroffen. Ihr Motorrad ist das Ergebnis modernster Kawasaki-Technologie sowie aus-
gedehnter Tests und zeichnet sich durch hervorragende Fahreigenschaften, überle-
gene Sicherheit und optimale Leistung aus.

Bitte lesen Sie diese Betriebsanleitung vor der Inbetriebnahme des Motorrads
gründlich durch, um sich mit dessen Handhabung, Eigenschaften, Potential und
Grenzen vertraut zu machen. Diese Bedienungsanleitung bietet vielfältige Hinweise
zur Fahrsicherheit. Sinn und Zweck besteht aber nicht darin, Anleitungen über alle
Techniken und Fertigkeiten zu liefern, die zur sicheren Handhabung der Motorrad
erforderlich sind. Kawasaki empfiehlt allen Fahrern dieses Fahrzeugs dringend, sich
an einem Motorrad-Übungskurs zu beteiligen, um die geistigen und physischen Vor-
aussetzungen zu erwerben, die zum sicheren Betrieb der Motorrad notwendig sind.

Zur Gewährleistung einer langen und störungsfreien Nutzungsdauer Ihrer Motorrades


sorgen Sie bitte für eine sachgemäße Pflege und Wartung Ihres Fahrzeugs wie sie in
der Bedienungsanleitung beschrieben sind. Für denjenigen, der detailliertere Informa-
tionen über seine Motorrades haben möchte, ist eine Wartungsanleitung bei jedem
autorisierten Kawasaki-Motorrad-Händler zum käuflichen Erwerb erhältlich. Die War-
tungsanleitung enthält detaillierte Informationen zum Zerlegen und zur Wartung. Wer
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vorhat, die Arbeiten eigenhändig durchzuführen, muss natürlich die notwendigen


handwerklichen Fachkenntnisse besitzen und über die in der Wartungsanleitung
beschriebenen Werkzeuge verfügen.
Die Bedienungsanleitung sollte griffbereit in Ihrer Motorrades aufbewahrt werden,
damit Sie stets nachschlagen können, wenn Informationen benötigt werden. Die vorlie-
gende Bedienungsanleitung sollte als ständiger Begleiter der Motorrad verstanden
werden und auch im Falle eines Verkaufs Bestandteil bleiben.

Alle Rechte vorbehalten. Die vorliegende Bedienungsanleitung darf weder ganz noch
auszugsweise ohne unsere vorherige schriftliche Genehmigung reproduziert werden.

Diese Bedienungsanleitung enthält die neuesten, zum Zeitpunkt der Drucklegung


verfügbaren, Informationen. Es kann allerdings geringfügige Unterschiede zwischen
dem vorliegenden Erzeugnis und den Abbildungen sowie dem Text in diesem Heft
geben.
Alle Erzeugnisse können ohne vorherige Ankündigung und ohne sich daraus erge-
bende Verpflichtungen geändert werden.

KAWASAKI HEAVY INDUSTRIES, LTD.


Consumer Products & Machinery Company
© 2009 Kawasaki Heavy Industries, Ltd. März 2009. (1). (D, CR, Ce)
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INHALTSVERZEICHNIS

TECHNISCHE DATEN .................................. 10 Handbremshebeleinsteller ...................... 34


FAHRZEUGBESCHREIBUNG ...................... 13 Kraftstofftankdeckel ................................. 35
INFORMATIONEN ZU BELAD Kraftstofftank............................................ 36
UNG UND ZUBEHÖR ................................ 16 Ständer ..................................................... 38
ALLGEMEINES ............................................ 21 Sitzbank .................................................... 39
Instrumente............................................... 21 Bordwerkzeugfach ................................... 41
Geschwindigkeitsmeter:..................... 22 Helmhalter ................................................ 42
Digitalanzeige...................................... 22 Lenkschloß ............................................... 43
Kraftstoffanzeige: ................................ 26 Nebenverbraucheranschlüsse ................ 44
RESET-Taste/MODE-Taste:................. 26 EINFAHRVORSCHRIFTEN .......................... 46
Warn-/Kontrolleuchten: ...................... 27 FAHRANWEISUNGEN ................................ 48
Schlüssel ................................................... 29 Anlassen des Motors ............................... 48
Zündschloß ............................................... 29 Anlassen mit Starthilfekabeln................. 51
Rechte Schaltereinheit ............................. 31 Anfahren ................................................... 56
Notausschalter: ................................... 31 Schalten .................................................... 57
Anlasserknopf: .................................... 32 Abbremsen und Anhalten ....................... 58
Linke Schaltereinheit................................ 33 Abstellen des Motors............................... 60
Abblendschalter: ................................. 33 Abstellen des Motors in Notgefahr ........ 60
Blinkerschalter:.................................... 34 Parken ....................................................... 61
Hupenknopf: ........................................ 34 Katalysator................................................ 63
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FAHRSICHERHEIT ....................................... 65 Motorradwäsche .................................... 139


Sichere Fahrtechniken mit dem STILLEGUNG ............................................ 146
Motorrad ................................................. 65 UMWELTSCHUTZ ..................................... 150
Tägliche Kontrollen .................................. 69 WICHTIGE WARNAUFKLEBER ................ 151
Tips zum Fahren mit hohen
Geschwindigkeiten ................................. 72
WARTUNG UND EINSTELLUNG ............... 74
Inspektionstabelle .................................... 75
Motoröl...................................................... 83
Kühlsystem ............................................... 92
Antriebsriemen....................................... 100
Zündkerzen ............................................. 100
Ventilspiel ............................................... 101
Kawasaki-Abgaskontrollsystem ............ 102
Luftfilter................................................... 103
Drosselklappenbetätigung..................... 105
Leerlaufdrehzahl..................................... 108
Kupplung................................................. 109
Bremsen .................................................. 112
Bremslichtschalter.................................. 118
Schwingendämpfer................................ 120
Räder ....................................................... 122
Batterie .................................................... 127
Scheinwerfer........................................... 133
Sicherungen............................................ 135
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10 TECHNISCHE DATEN
TECHNISCHE DATEN

LEISTUNG
Höchstleistung 37 kW (50 PS) bei 5.700 U/min
Max. Drehmoment 78 N·m (8,0 kgf·m) bei 3.700 U/min
ABMESSUNGEN
Gesamtlänge 2.465 mm
Gesamtbreite 1.005 mm
Gesamthöhe 1.065 mm
Radstand 1.645 mm
Bodenfreiheit 135 mm
Gewicht (fahrfertig) 282 kg
MOTOR
SOHC (oben liegende Nockenwelle), V2-Zylinder-4-
Typ
Takt, Flüssigkeitskühlung
Hubraum 903 cm3
Bohrung × Hub 88,0 × 74,2 mm
Verdichtungsverhältnis 9,5:1
Anlaßsystem Elektrostarter
Zylindernumerierung v. vorne n. hinten: 1-2
Zündfolge 1-2
Gemischzubereitung elektronische Einspritzanlage
Zündsystem Batterie-Spulen-Zündung (Transistorzündanlage)
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TECHNISCHE DATEN 11

Zündzeitpunkt 3,5˚ v. OT bei 1.000 U/min


(elektron. Verstellung) – 53˚ v. OT bei 5.800 U/min
Zündkerzen NGK CPR7EA-9
Schmiersystem Druckumlaufschmierung (Naßsumpf)
Motoröl Güte: API SG, SH, SJ, SL oder SM mit JASO MA,
MA1 oder MA2s
SAE 10W-40
Füllmenge: 3,7 l
Kühlmittelfüllmenge 2,2 l
GETRIEBE
Typ sequentielles 5-Gang-Klauengetriebe
Kupplung Mehrscheibenkupplung, im Ölbad
Antriebssystem Riemenantrieb
Primärübersetzung 2,184 (83/38)
Sekundärübersetzung 2,063 (66/32)
Gesamtübersetzung 4,338 (oberster Gang)
Getriebeabstufung:1. Gang 2,786 (39/14)
2. Gang 1,889 (34/18)
3. Gang 1,360 (34/25)
4. Gang 1,107 (31/28)
5. Gang 0,963 (26/27)
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12 TECHNISCHE DATEN

RAHMEN
Lenkkopfwinkel 32˚
Nachlauf 160 mm
Reifengröße: vorne 130/90-16 M/C 67H
hinten 180/70-15 M/C 76H
Felgengröße: vorne J16M/C × MT 3,00
hinten J15M/C × MT 4,50
Kraftstofftankinhalt 20 l
ELEKTRISCHE ANLAGE
Batterie 12 V 10 Ah
Scheinwerfer 12 V 60/55 W
Rück-/Bremslicht 12 V 5/21 W

Technische Änderungen ohne vorherige Ankündigung vorbehalten.


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FAHRZEUGBESCHREIBUNG 13
FAHRZEUGBESCHREIBUNG

1. Kupplungshebel 7. Linke Schaltereinheit


2. Kupplungshebeleinsteller 8. Warn-/Kontrolleuchten
3. Instrumente 9. Kraftstofftankdeckel
4. Bremsflüssigkeitsbehälter vorne 10. Rechte Schaltereinheit
5. Handbremshebeleinsteller 11. Gasdrehgriff
6. Handbremshebel
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14 FAHRZEUGBESCHREIBUNG

12. Vorderradgabel 18. Bremsscheibe 24. Seitenständerschalter


13. Scheinwerfer 19. Bremssattel 25. Seitenständer
14. Blinker/Positionsleuchte 20. Räder 26. Sicherungskasten
15. Hupe 21. Kühler 27. Kühlmittelbehälter
16. Zündkerzen 22. Schalthebel 28. Schwingendämpfer
17. Batterie 23. Ölstandsichtglas 29. Riemen
30. Riemenscheibe
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FAHRZEUGBESCHREIBUNG 15

31. Rück-/Bremslicht 35. Kraftstofftank 39. Fußbremshebel


32. Sitzbank 36. Lenkschloß 40. Hinterradbremslichtschalter
33. Bordwerkzeugfach 37. Schalldämpfer 41. Bremsflüssigkeitsbehälter
34. Luftfilterelement 38. Leerlaufeinstellschraube hinten
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16 INFORMATIONEN ZU BELADUNG UND ZUBEHÖR


INFORMATIONEN ZU BELADUNG UND ZUBEHÖR

Mit Ausnahme von Kawasaki-Original-


ACHTUNG
teilen und Original-Zubehörteilen von
Falsches Beladen, unsachgemä- Kawasaki hat Kawasaki keine Kontrolle
ßer Einbau oder Gebrauch von über die Konstruktion oder Anwendung
Zubehör, oder Änderungen an von Zubehörteilen. In einigen Fällen
Ihrem Motorrad können die Fahrsi- wird die fehlerhafte Montage oder Nut-
cherheit stark beeinträchtigen. zung von Zubehörteilen oder die Modifi-
Stellen Sie daher vor dem Fahren zierung des Motorrads zu einem
sicher, dass es nicht überladen ist Erlöschen der Garantie des Motorrads
und Sie diese Anweisungen führen. Ferner kann dies die Leistungs-
befolgt haben. fähigkeit des Motorrads beeinträchtigen
oder sogar gesetzeswidrig sein. Bei der
Auswahl und Anwendung von Zubehör-
teilen sowie der Beladung des Motor-
rads sind Sie persönlich für Ihre eigene
Sicherheit und die Sicherheit anderer
betroffener Personen verantwortlich.
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INFORMATIONEN ZU BELADUNG UND ZUBEHÖR 17

ANMERKUNG Nachstehende allgemeine Richtlinien


wurden entwickelt, um Ihnen bei Ihren
 Kawasaki-Originalteile und Kawa- Entscheidungsfindungen behilflich zu
saki-Zubehör (Kawasaki Parts and sein.
Accessories) wurden speziell für die
Verwendung an Kawasaki-Motorrä- 1. Jeder Mitfahrer muss mit der Bedie-
dern entwickelt. Wir raten Ihnen drin- nung und dem Betriebs- und Fahr-
gend, beim Anbauen von Teilen und verhalten des Motorrads gründlich
Zubehör an Ihrem Motorrad aus- vertraut sein. Der Mitfahrer (Sozius)
schließlich Original-Komponenten kann die Beherrschbarkeit des
von Kawasaki zu verwenden Motorrads durch falsche Haltung bei
Kurvenfahrt und plötzliche Bewegun-
Weil ein Motorrad empfindlich auf gen beeinflussen. Bei in Bewegung
Änderungen des Gewichts und der befindlichem Motorrad muss der
aerodynamischen Kräfte reagiert müs- Sozius still sitzen und darf die Bedie-
sen Sie bei der Beförderung von nung und das Fahrverhalten des
Gepäck, einem Passagier und/oder Motorrads nicht stören. Keinesfalls
dem Anbauen von zusätzlichen Anbau- Tiere auf dem Motorrad befördern.
teilen höchste Vorsicht walten lassen.
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18 INFORMATIONEN ZU BELADUNG UND ZUBEHÖR

2. Ein Beifahrer muss vor der Fahrt 4. Das Gepäck muss sicher befestigt
angewiesen werden, die Füße auf werden. Sicher stellen, dass sich das
den Fußrasten zu lassen und sich am Gepäck während der Fahrt nicht
Fahrer, Sitzgurt oder Halteriemen bewegen bzw. verlagern kann. Die
festzuhalten. Zur Beförderung eines sichere Befestigung des Gepäcks so
Mitfahrers bzw. einer Mitfahrerin oft als möglich nachprüfen (jedoch
müssen Fußrasten vorhanden sein. nicht bei in Fahrt befindlichem Motor-
3. Sämtliches Gepäck muss so niedrig rad) und nach Erfordernis nachbes-
als möglich angebracht werden, um sern.
den Einfluss auf den Schwerpunkt 5. Keinesfalls schwere oder sperrige
des Motorrads auf ein Mindestmaß Gegenstände auf dem Gepäckträger
zu begrenzen. Ebenfalls muss das befördern. Dieser ist für leichte
Gewicht des Gepäcks gleichmäßig Gegenstände konstruiert und eine
auf beide Seiten des Motorrads ver- Überladung kann das Handling des
teilt werden. Das Befördern von Motorrads aufgrund von Änderungen
Gepäck, das über das Heck des in der Gewichtsverteilung und den
Motorrads hinaus reicht, ist zu ver- Kräften des Luftwiderstands beein-
meiden. flussen.
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INFORMATIONEN ZU BELADUNG UND ZUBEHÖR 19

6. Keinesfalls Zubehörteile anbauen 8. Verkleidungen, Windschutzschei-


oder Gepäckstücke befördern, die ben, Rückenstützen und andere
die Leistungsfähigkeit des Motorrads große Gegenstände können die Sta-
beeinträchtigen. Sicher stellen, dass bilität und das Handling des Motor-
keine Bauteile der Beleuchtungsan- rads nicht nur aufgrund ihres
lage beeinträchtigt wurden, dass die Gewichts sondern auch aufgrund der
Bodenfreiheit und Fahrzeugbreite, bei in Bewegung befindlichem Motor-
ferner das Neigungsverhalten in Kur- rad an diesen Oberflächen wirkenden
ven (Neigungswinkel), die Betätigung Kräften des Luftwiderstands nachtei-
und Funktion der Bedien- und Steue- lig beeinflussen. Mangelhaft konstru-
rungselemente, der Radfederweg, ierte oder montierte Gegenstände
die Bewegung der Vorderradgabel können zu einer unsicheren Fahrsi-
sowie andere Aspekte nicht nachtei- tuation führen.
lig beeinflusst wurden.
7. Am Lenker oder an der Vorderradga-
bel befestigtes Gewicht kann die
Masse der Lenkbaugruppe vergrö-
ßern und zu einer unsicheren Fahrsi-
tuation führen.
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20 INFORMATIONEN ZU BELADUNG UND ZUBEHÖR

9. Dieses Motorrad wurde nicht für die Maximale Beladung


Ausrüstung mit einem Beiwagen, für Das Gewicht des Fahrers, Sozius,
den Anhängerzugbetrieb oder das Gepäcks und der Zubehörteile darf
Abschleppen von Fahrzeugen kon- 180 kg nicht überschreiten.
struiert. Kawasaki ist kein Hersteller
von Motorradbeiwagen oder Motor-
radanhängern und kann die Auswir-
kungen solcher Anbauteile auf das
Handling und die Stabilität nicht vor-
hersehen. Kawasaki kann nur davor
warnen, dass die Auswirkungen nach-
teilig sein können und dass Kawasaki
keine Verantwortung für die Ergeb-
nisse solch nicht konstruktionsgemä-
ßer Verwendung eines Motorrads
übernehmen kann. Des weiteren wer-
den jegliche nachteiligen Einflüsse auf
die Bauteile des Motorrads, die von
der Anwendung solcher Anbauteile
herrühren, nicht unter Geltendma-
chung der Garantie behoben.
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ALLGEMEINES 21
ALLGEMEINES

Instrumente
A. Geschwindigkeitsmesser
B. Digitalanzeige
C. Kraftstoffreserve-Warn-
leuchte
D. Kühlmitteltemperatur-warn-
leuchte
E. Kraftstoffanzeige
F. Öldruckwarnleuchte
G. Kraftstoffeinspritzung-
Warnleuchte
H. Betriebsarttaste “MODE”
I. Rückstelltaste “RESET”
J. Leerlaufkontrolleuchte
K. Blinkerkontrolleuchte
L. Fernlichtkontrolleuchte
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22 ALLGEMEINES

Geschwindigkeitsmeter: Uhr-
Der Geschwindigkeitsmeter zeigt die Zum Einstellen der Uhrzeit:
Fahrgeschwindigkeit an. ● Den Zündschlüssel auf “ON” stellen.
● Die MODE-Taste drücken, um die
Digitalanzeige Uhrzeit anzuzeigen.
Mit der Digitalanzeige im Geschwin- ● Die RESET-Taste mindestens zwei
digkeitsmeter wird der Kilometerzähler, Sekunden lang gedrückt halten. Dar-
Streckenzähler und die Uhr angezeigt. aufhin blinken die Stunden- und
Drücken der MODE-Taste (Modus) Minutenanzeigen.
schaltet die Anzeige durch folgende drei
Modi: ODO (Kilometer), TRIP (Strecke)
und CLOCK (Uhr). Beim Einschalten
der Zündung erscheinen alle Anzeigen-
segmente ein paar Sekunden lang;
anschließend wird entsprechend der
gewählten Betriebsart die Uhrzeit oder
der Kilometerstand angezeigt.
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ALLGEMEINES 23

● Die RESET-Taste (Zurücksetzen) ● Die RESET-Taste (Zurücksetzen)


erneut drücken. Wenn nur die Stun- drücken. Die Stundenanzeige hört
denanzeige blinkt, mit der MODE- auf zu blinken; die Minutenanzeige
Taste (Modus) die Stundenanzeige blinkt. Zum Erhöhen der Minutenan-
erhöhen. gabe die MODE-Taste (Modus) drük-
ken.

● Die RESET-Taste (Zurücksetzen)


drücken. Daraufhin blinken erneut die
Stunden- und Minutenanzeigen.
● Die MODE-Taste (Modus) drücken.
Die Anzeigen hören auf zu blinken;
die Uhr läuft.
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24 ALLGEMEINES

ANMERKUNG Kilometerzähler-
Der Kilometerzähler gibt die Summe
 Durch kurzes Drücken der MODE- der zurückgelegten Kilometer an. Dieser
Taste (Modus) wird die Stunden- Zähler kann nicht zurückgestellt wer-
bzw. Minutenangabe um jeweils eine den.
Einheit erhöht. Wird die Taste
gedrückt gehalten, laufen die Stun-
den bzw. Minuten kontinuierlich ab.
ANMERKUNG
 Die Uhr läuft auch bei ausgeschalte-  Die Daten bleiben auch nach
ter Zündung weiter. Abklemmen der Batterie erhalten.
 Wenn die Batterie abgeklemmt wird,  Wenn die Anzeige “999999” erreicht,
stellt sich die Uhr automatisch auf bleibt der Zähler stehen.
“1:00”; sobald die Batterie wieder
angeschlossen ist, läuft die Uhr ab
“1:00”.
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ALLGEMEINES 25

Streckenzähler-
Der Streckenzähler zeigt die seit der
letzten Nullstellung zurückgelegte
Strecke an.
Zum Rückstellen eines Streckenzäh-
lers:
● Die MODE-Taste drücken, um den
Streckenzähler anzuzeigen.
● Die RESET-Taste (Zurücksetzen)
gedrückt halten.
● Nach zwei Sekunden geht die
Anzeige auf “0.0” zurück; der Strek-
kenzähler ist funktionsbereit. Der
Streckenzähler läuft, bis er zurückge-
stellt wird.
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26 ALLGEMEINES

ANMERKUNG Kraftstoffanzeige:
Die Kraftstoffanzeige zeigt die im
 Die Daten bleiben nach Ausschalten Kraftstofftank enthaltene Kraftstoff-
der Zündung durch die Reserve- menge an. Wenn sich die Nadel der E-
stromversorgung gespeichert. Position (leer) nähert, bei der nächsten
 Erreicht der Streckenzähler während Gelegenheit auftanken.
der Fahrt den Wert “999.9”, wird er Wenn das Motorrad auf dem Seiten-
auf “0.0” zurückgesetzt und das Zäh- ständer steht, arbeiten die Kraftstoffan-
len fortgesetzt. zeige nicht mit Genauigkeit. Das
 Wenn die Batterie abgeklemmt wird, Fahrzeug aufrecht stellen, um den Kraft-
stellt sich die Anzeige automatisch stoffstand zu prüfen.
auf “0.0” zurück.
RESET-Taste/MODE-Taste:
Mit der RESET-Taste (Zurücksetzen)
wird der Streckenzähler zurückgesetzt
und die Uhr eingestellt. Die MODE-
Taste (Modus) wird dazu verwendet,
durch die digitalen Anzeigemodi zu blät-
tern und die Uhr einzustellen.
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ALLGEMEINES 27

Warn-/Kontrolleuchten: : Die Warnleuchte leuchtet wäh-


N : Die Leerlaufkontrolleuchte leuch- rend der Fahrt auf, wenn die Kühlmit-
tet, wenn das Getriebe in der Leerlauf- teltemperatur auf 120°C oder höher
stellung ist. ansteigt. Falls sie nicht erlischt, das
Motorrad anhalten und nach Abkühlen
: Bei aktiviertem Fernlicht leuchtet des Motors den Kühlmittelstand im
die Fernlichtkontrollleuchte. Ausgleichsbehälter prüfen.

: Die Blinkerkontrolleuchte beginnt


zu blinken, sobald die Blinker einge-
schaltet werden.

: Die Öldruckwarnleuchte leuchtet


bei zu niedrigem Motoröldruck und
wenn der Zündschlüssel bei abgestell-
tem Motor in der “ON”-Stellung steht.
Sie erlischt, wenn nach Anlassen des
Motors der Öldruck hoch genug ist. Wei-
tere Informationen zum Motoröl siehe
Kapitel “Wartung und Einstellung”.
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28 ALLGEMEINES

FI : Die Warnleuchte für die Kraft- : Die Kraftstoffstand-Warnleuchte


stoffeinspritzung (FI) leuchtet zur Funk- leuchtet zur Funktionskontrolle, wenn nur
tionskontrolle, wenn der Zündschlüssel noch ca. 4,0 l Kraftstoff vorhanden sind.
auf “ON” gestellt wird, und erlischt Falls die Warnleuchte während der Fahrt
dann kurz nach dem Anlassen des aufleuchtet, bei nächster Gelegenheit
Motors. Die Warnleuchte leuchtet tanken.
außerdem dann auf, wenn Probleme in Wenn das Motorrad auf dem Seiten-
der digitalen Kraftstoffeinspritzanlage ständer steht, arbeiten die Kraftstoffre-
(DFI) auftreten. Wenn die Warnleuchte serve-Warnleuchte nicht mit
aufleuchtet, das DFI-System von Genauigkeit. Das Fahrzeug aufrecht stel-
einem autorisierten Kawasaki-Händler len, um den Kraftstoffstand zu prüfen.
überprüfen lassen.
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ALLGEMEINES 29

Schlüssel Zündschloß
Der Kombischlüssel dieses Motorra- Das Zündschloß befindet sich auf der
des dient zur Betätigung der folgenden linken Fahrzeugseite, hinter dem hinte-
Schlösser: Zündschloss, Lenkschloss, ren Zylinder. Das Zündschloß weist drei
linke Seitenabdeckung und Kraftstoff- Stellungen auf. Der Schlüssel kann in
tankdeckel. folgenden Positionen abgezogen wer-
Schlüsselrohlinge können bei Ihrem den: OFF (Aus) und P (Parken).
Kawasaki-Vertragshändler bezogen
werden. Lassen Sie sich von Ihrem
Händler Ersatzschlüssel anhand des
Originals anfertigen.
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30 ALLGEMEINES

Die Zündung ist ausgeschal-


OFF
tet. Alle anderen Stromkreise
(Aus)
sind ausgeschaltet.

Die Zündung ist eingeschal-


ON
tet. Alle elektrischen
(Ein)
Systeme sind funktionsfähig.

Die Zündung ist ausgeschal-


tet. Die Park- und
A. Zündschloß P Kennzeichenbeleuchtung ist
B. OFF (Aus) (Parken) eingeschaltet. Alle anderen
C. ON (Ein) Stromkreise sind ausge-
D. P (Parken) schaltet.
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ALLGEMEINES 31

ANMERKUNG Rechte Schaltereinheit


Notausschalter:
 Beim Einschalten der Zündung wer-
Das Zündschloß muß in der “ON”-Stel-
den Standlicht vorne, Rücklicht und
Kennzeichenbeleuchtung einge- lung und der Notausschalter in der
schaltet. Der Scheinwerfer schaltet “ ”-Stellung sein, damit der Motor
sich nach dem Anlassen des Motors angelassen werden kann.
ein. Um die Batterie nicht zu entla- Der Notausschalter dient zum schnel-
den, sollte der Motor sofort angelas- len Abstellen des Motors. Im Notfall den
sen werden, nachdem der Schlüssel
Notausschalter auf “ ” stellen.
auf ON gedreht wurde.
 Die Batterie kann sich nach etwa
einer Stunde in der “P”-Stellung des
Zündschlüssels vollständig entladen.
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32 ALLGEMEINES

ANMERKUNG Anlasserknopf:
Bei gezogenem Kupplungshebel oder
 Der Notausschalter schaltet lediglich eingelegtem Leerlauf den Anlasser-
die Zündung aus; alle anderen elek- knopf drükken, um den Motor anzulas-
trischen Systeme bleiben funktions- sen.
fähig. Den Motor im Normalfall mit Weitere Angaben zum Anlassen des
dem Zündschlüssel ausschalten. Motors sind dem Abschnitt “Fahranwei-
sungen” zu entnehmen.

A. Notausschalter
B. Anlasserknopf
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ALLGEMEINES 33

Linke Schaltereinheit
Abblendschalter:
Mit dem Abblendschalter kann der
Scheinwerfer zwischen Fahr- und Fern-
licht umgeschaltet werden. In der Fern-
licht-Stellung des Abblendschalters
( ) brennt die Fernlichtkontrolleuchte.
Fernlicht ........ ( )
Abblendlicht .. ( )
A. Abblendschalter
B. Blinkerschalter
C. Hupenknopf
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34 ALLGEMEINES

Blinkerschalter: Handbremshebeleinsteller
Zum Einschalten der Blinker den Blin- Der Handbremshebel weist einen
kerschalter nach links ( ) bzw. nach Einsteller auf. Der Handbremshebel-
rechts ( ) stellen. einsteller ermöglicht eine Anpassung
Zum Ausschalten der Blinker den Blin- des freigegebenen Hebels an die Hand
kerschalter eindrücken. des Fahrers. Den Hebel nach vorne
drücken und dabei den Einsteller ver-
Hupenknopf: drehen, bis die Einstellposition mit der
Durch Drücken dieses Knopfes ertönt Pfeilmarkierung fluchtet. Der Abstand
die Hupe. vom Hebel zum Griff ist auf Nummer 5
minimal und auf Nummer 1 maximal.
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ALLGEMEINES 35

Kraftstofftankdeckel
Zum Öffnen des Tankdeckels den
Zündschlüssel in das Tankdeckel-
schloß stecken und in den Uhrzeiger-
sinn drehen.
Zum Schließen des Tankdeckels die-
sen mit eingestecktem Schlüssel ein-
drücken. Anschließend den Schlüssel
gegen den Uhrzeigersinn in die Aus-
A. Einsteller gangsposition drehen und abziehen.
B. Pfeilmarkierung

ANMERKUNG
 Der Tankdeckel kann ohne einge-
steckten Schlüssel nicht geschlossen
werden, und der Schlüssel kann nur
bei korrekt aufgesetztem Deckel
abgezogen werden.
 Beim Aufsetzen des Tankdeckels
nicht auf den Schlüssel, sondern auf
den Deckel drücken.
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36 ALLGEMEINES

Kraftstofftank
Nach Möglichkeit vermeiden, im
Regen oder an staubigen Orten zu tan-
ken, um eine Verunreinigung des Ben-
zins zu vermeiden.

A. Zündschlüssel
B. Kraftstofftankdeckel
C. Schloßabdeckung

A. Tankdeckel
B. Kraftstofftank
C. Höchststand
D. Einfüllstutzen
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ALLGEMEINES 37

Kraftstoff
ACHTUNG
Dieser Kawasaki-Motor ist ausschließ-
Benzin ist äußerst feuergefährlich lich auf bleifreien Kraftstoff mit einer
und unter bestimmten Umständen Mindestoktanzahl von ROZ 91 ausge-
explosiv, wodurch die Gefahr von legt, d. h. Super- oder SuperPlus-Ben-
schweren Verbrennungen besteht. zin.
Den Zündschlüssel in Stellung
“OFF” drehen. Nicht rauchen.
Sicherstellen, dass der Arbeitsbe- HINWEIS
reich gut belüftet ist und keine
offenen Flammen oder Funken- Durch die Verwendung von ver-
quellen in der Nähe sind. Dazu bleitem Kraftstoff würde der
gehören auch Geräte mit Glimm- Abgaskatalysator unbrauchbar
lampe oder Zündflamme. beschädigt. (Für nähere Angaben
Den Tank nie vollständig bis zum
zum Abgaskatalysator siehe auch
oberen Rand füllen. Benzin dehnt
sich unter Wärmeeinwirkung aus den Abschnitt “Abgaskatalysator”
und kann durch die Kraftstofftank- im Kapitel “Fahranweisungen”.)
belüftung auslaufen. Nach dem
Tanken sicherstellen, dass der
Tankdeckel gut verschlossen ist.
Verschüttetes Benzin sollte sofort
abgewischt werden.
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38 ALLGEMEINES

Oktanzahl Ständer
Die Oktanzahl ist ein Maß für die Klopf- Dieses Motorrad ist mit einem Seiten-
festigkeit eines Ottokraftstoffs. Die sog. ständer ausgestattet.
Research-Oktanzahl (ROZ) ist eine
genormte Kennzahl. Verwenden Sie nur
Benzin mit mindestens 91 Oktan.

ANMERKUNG
 Beim Auftreten von Motorklopfen
oder -klingeln eine andere Benzin-
marke bzw. Benzin mit einer höheren
Oktanzahl verwenden.

A. Seitenständer

ANMERKUNG
 Zum Abstellen des Motorrads auf
den Seitenständer, den Lenker nach
links einschlagen.
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ALLGEMEINES 39

Den Seitenständer vor dem Aufsitzen Sitzbank


stets ganz hochklappen. Sitzbankausbau
● Zum Abnehmen des Fahrersitzes
ANMERKUNG den Zündschlüssel in das Sitzbank-
schloss stecken und nach rechts dre-
 Das Motorrad ist mit einem Seiten-
hen.
ständerschalter ausgerüstet. Dieser
Schalter verhindert ein Anlassen des
Motors bei eingelegtem Gang und
ausgeklapptem Seitenständer.

A. Sitzbankschloß
B. Schlüssel nach rechts drehen

● Sitzbank nach hinten ziehen und


dabei nach oben anheben.
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40 ALLGEMEINES

Sitzbankeinbau ● Den Haken in der Mitte des Sitzes in


● Zum Einbauen des Fahrersitzes den die Halterung am Rahmen einführen.
Vorsprung vorne am Sitz in die Auf-
nahme am Rahmen einsetzen.

A. Haken B. Halterung

A. Vorsprung B. Aufnahme ● Das vordere und hintere Ende der


Sitzbank hochziehen, um sicherzu-
stellen, dass diese sicher verriegelt
sind.
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ALLGEMEINES 41

Bordwerkzeugfach ● Zum Öffnen des Bordwerkzeugfachs


Das Bordwerkzeugfach befindet sich am Griff ziehen.
hinter der rechten Seitenabdeckung.
Der Bordwerkzeugsatz enthält die not-
wendigen Werkzeuge, um Pannen zu
beheben sowie die meisten in dieser
Anleitung beschriebenen Einstell- und
Wartungsarbeiten zu verrichten. Das
Bordwerkzeug hier aufbewahren.
● Sitzbank abnehmen.

A. Bordwerkzeugfach
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42 ALLGEMEINES

Helmhalter
Der Helmhalter dient zum Anbinden
eines Helmes. Die Helmhalter an der
linken und rechten Fahrzeugseite die-
nen zum Anbinden von Helmen.

ACHTUNG
Fahren mit am Haken angehäng-
tem Helm kann den Fahrer ablen- A. Helmhalter
ken oder den normalen
Fahrzeugbetrieb behindern und
einen Unfall verursachen. Niemals
mit angehängtem Helm fahren.
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ALLGEMEINES 43

Lenkschloß ACHTUNG
Das Lenkschloß befindet sich an der
rechten Seite des Lenkkopfrohrs. Der Versuch, mit verriegeltem
Lenkschloss zu fahren, könnte zu
Lenkerverriegelung einem Unfall führen. Vor dem Star-
● Den Lenker nach links einschlagen. ten des Motors das Lenkschloss
● Den Zündschlüssel in das Schloß entsperren.
stekken.
● Den Schlüssel eine halbe Umdre-
hung gegen den Uhrzeigersinn dre-
hen.
● Den Zündschlüssel abziehen.

ANMERKUNG
 Sollte der Lenker sich nicht verrie-
geln lassen, diesen leicht nach links
oder rechts drehen.
 Zum Verriegeln des Lenkers sollte
A. Lenkschloß
dieser leicht nach rechts gedreht
werden.
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44 ALLGEMEINES

Nebenverbraucheranschlüsse
Den Nebenverbraucheranschlüssen
liegt auch bei abgeschalteter Zündung
noch der Bordnetzstrom an. Folgende
Hinweise beachten.

Nebenverbraucheranschlüsse

Lage Polung Kabelfarbe


(+) weiß/blau A. Nebenverbraucheranschlüsse
Unter dem
Fahrersitz schwarz/
(–) ● Das Anschließen von Nebenverbrau-
gelb
chern an den Anschlüssen unter dem
(+) weiß/blau
Unter dem Kraftstofftank sollte dem Kawasaki-
Kraftstofftank schwarz/ Vertragshändler überlassen werden.
(–)
gelb
Maximale Stromstärke: 10 A
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ALLGEMEINES 45

HINWEIS ACHTUNG

Den Nebenverbraucherstromkreis Sicherstellen, daß die Kabel nicht


mit maximal 10 A absichern. Das zwischen Sitzbank und Rahmen
gesamte Bordnetz ist mit einer ein- oder anderen Teilen eingeklemmt
zigen 10-A-Sicherung bestückt. werden, um einen Kurzschluß zu
Falls diese Sicherung durchbrennt, vermeiden.
läuft der Motor nicht.
Die Gesamtstromaufnahme der
angeschlossenen Nebenverbrau-
cher darf 70 W nicht überschrei-
ten, da sich sonst die Batterie
auch bei laufendem Motor entlädt.
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46 EINFAHRVORSCHRIFTEN
EINFAHRVORSCHRIFTEN

Die Einfahrzeit Ihres Motorrads erstreckt sich über die ersten 1.600 km. Um Motor-
schäden und spätere Leistungseinbußen zu verhindern, muß das Motorrad sorgfältig
eingefahren werden.
Während der Einfahrzeit müssen folgende Vorschriften strikt beachtet werden.
● In der Tabelle ist die empfohlene maximale Geschwindigkeit in km/h (U/min) wäh-
rend der Einfahrzeit aufgeführt.

km/h
Gang
1. 2. 3. 4. 5.
Kilometerstand

0 – 800 km 32 50 65 80 95

800 – 1.600 km 40 65 90 100 130


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EINFAHRVORSCHRIFTEN 47

ANMERKUNG
 Geschwindigkeitsbegrenzungen auf öffentlichen Straßen stets einhalten.
● Nach dem Starten (auch bei betriebswarmem Motor) weder sofort losfahren noch
den Motor hochdrehen. Den Motor eine Weile im Leerlauf betreiben, damit sich das
Motoröl richtig verteilt.
● Den Motor in der Leerlaufstellung des Getriebes nicht hochdrehen.

ACHTUNG
Neue Reifen können schlüpfrig sein, was zum Verlust der Fahrzeugkontrolle
führen kann.
Neue Reifen müssen etwa 160 km “eingefahren” werden, bevor sie ihr volles
Haftvermögen besitzen. Während dieser Zeit plötzliche Brems-, Beschleuni-
gungs- und Lenkmanöver vermeiden.

Außerdem nach den ersten 1.000 km unbedingt die Erstinspektion vom Kawasaki-
Vertragshändler durchführen lassen.
VN900BAF_de03.frame Page 48 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

48 FAHRANWEISUNGEN
FAHRANWEISUNGEN

Anlassen des Motors ● Den Zündschlüssel auf “ON” drehen.


● Sicherstellen, daß der Notausschal-
ter auf “ ” steht.

A. Zündschloss
B. Stellung ON (Ein)

A. Notausschalter
B. Anlasserknopf
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FAHRANWEISUNGEN 49

● Sicherstellen, daß das Getriebe in ANMERKUNG


der Leerlaufstellung ist.
 Dieses Motorrad ist mit einem Fahr-
zeuglagensensor ausgestattet, wel-
cher den Motor bei einem Sturz
automatisch abschaltet. Zum Anlas-
sen des Motors nach einem Sturz
muß der Zündschlüssel zunächst auf
“OFF” und dann wieder auf “ON”
gedreht werden.

● Bei geschlossenem Gasdrehgriff den


Anlasserknopf drücken, bis der Motor
A. Leerlaufkontrolleuchte anspringt.
VN900BAF_de03.frame Page 50 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

50 FAHRANWEISUNGEN

HINWEIS
ANMERKUNG
 Das Motorrad ist mit einem Anlaß-
Den Anlasser nicht länger als fünf sperrschalter ausgerüstet. Dieser
Sekunden kontinuierlich betäti- Schalter verhindert ein Anlassen des
gen, um ein Überhitzen des Anlas- Motors bei eingelegtem Gang dabei
sers und ein momentanes Abfallen ein Blinken der Einspritzanlagen-
der Batteriespannung zu vermei- Warnleuchte. Bei hochgeklapptem
den. Zwischen den einzelnen Seitenständer und gezogenem Kupp-
Startversuchen jeweils 15 Sekun- lungshebel kann der Motor jedoch
den warten, damit der Anlasser angelassen werden.
abkühlen und die Batterie sich
erholen kann.
VN900BAF_de03.frame Page 51 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRANWEISUNGEN 51

Anlassen mit Starthilfekabeln


Eine entladene Batterie sollte ausge-
baut und aufgeladen werden. Im Notfall
kann der Motor mit Hilfe einer 12-V-
Zusatzbatterie und Starthilfekabeln
angelassen werden.

A. Kupplungshebel
B. Anlaßsperrschalter

HINWEIS
Den Motor nicht länger als fünf
Minuten im Leerlauf betreiben, um
Überhitzung und Motorschäden zu
vermeiden.
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52 FAHRANWEISUNGEN

Anschließen der Starthilfekabel


GEFAHR
● Sicherstellen, daß die Zündung aus-
Batterien enthalten schwefelige geschaltet ist.
Säure, die Verbrennungen verur- ● Sitzbank abnehmen.
sachen und das hochexplosive ● Das Werkzeugfach durch Abschrau-
Wasserstoffgas erzeugen kann. ben der Befestigungsschrauben des
Für diese letzte Verbindung nicht Helmhalters entfernen.
die Batterie verwenden. Darauf
achten, beim Herstellen dieser
letzten Verbindung die Plus- und
Minuskabel weder zusammenzu-
führen noch gleichzeitig zu berüh-
ren und sich nicht über die
Batterie zu beugen. Nicht an eine
eingefrorene Batterie anschlie-
ßen. Dabei besteht Explosionsge-
fahr. Die Pluspole (+) und
Minuspole (–) auf keinen Fall ver-
kehrt verbinden, da dadurch die A. Schraube
Batterie explodieren und die elek- B. Werkzeugfach
trische Anlage beschädigt werden
kann.
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FAHRANWEISUNGEN 53

● Ein Starthilfekabel vom Pluspol (+) der ● Ein weiteres Überbrückungskabel


Zusatzbatterie an den Pluspol (+) der vom Minuspol (–) der Starterbatterie
Motorradbatterie anschließen. an das Bremspedal oder eine
andere, unlackierte Metalloberfläche
anschließen. Nicht den Minuspol (–)
der Motorradbatterie verwenden!

A. Pluspol (+) der Motorradbatterie


B. Vom Pluspol (+) der Zusatzbatterie
C. Unlackierte Metalloberfläche
D. Vom Minuspol (–) der Zusatzbatterie
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54 FAHRANWEISUNGEN

● Den Motor in der gewohnten Weise


ACHTUNG
anlassen.
Batterien enthalten schwefelige
Säure, die Verbrennungen verursa- HINWEIS
chen und das hochexplosive Was-
serstoffgas erzeugen kann. Für Den Anlasser nicht länger als fünf
diese letzte Verbindung nicht die Sekunden kontinuierlich betäti-
Batterie verwenden. Darauf achten, gen, um ein Überhitzen des Anlas-
beim Herstellen dieser letzten Ver- sers und ein momentanes Abfallen
bindung die Plus- und Minuskabel der Batteriespannung zu vermei-
weder zusammenzuführen noch den. Zwischen den einzelnen
gleichzeitig zu berühren und sich Startversuchen jeweils 15 Sekun-
nicht über die Batterie zu beugen. den warten, damit der Anlasser
Nicht an eine eingefrorene Batterie abkühlen und die Batterie sich
anschließen. Dabei besteht Explosi- erholen kann.
onsgefahr. Die Pluspole (+) und
Minuspole (–) auf keinen Fall ver- ● Die Starthilfekabel abklemmen,
kehrt verbinden, da dadurch die Bat- sobald der Motor läuft. Stets zuerst
terie explodieren und die elektrische das Minuskabel (–) vom Motorrad
Anlage beschädigt werden kann. abnehmen. Alle ausgebauten Teile
wieder einbauen.
VN900BAF_de03.frame Page 55 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRANWEISUNGEN 55

ANMERKUNG
 Nach dem Einschrauben des Werk-
zeugfachs den Sitzverriegelungszug
und die Kabel an der Führung ent-
lang verlegen.

A. Kabelbaum
B. Führung

A. Sitzverriegelungszug
B. Führung
VN900BAF_de03.frame Page 56 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

56 FAHRANWEISUNGEN

Anfahren
● Sicherstellen, daß der Seitenständer
ganz hochgeklappt ist.
● Den Kupplungshebel ziehen.
● Den ersten Gang einlegen.
● Den Gasdrehgriff leicht öffnen und
den Kupplungshebel langsam loslas-
sen.
● Wenn die Kupplung zu fassen
beginnt, etwas mehr Gas geben, und A. Schalthebel
zwar gerade genug, um den Motor
nicht abzuwürgen.
ANMERKUNG
 Dieser Schalter verhindert ein Anlas-
sen des Motors bei eingelegtem
Gang und ausgeklapptem Seiten-
ständer.
VN900BAF_de03.frame Page 57 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRANWEISUNGEN 57

Schalten ● Den Kupplungshebel gefühlvoll los-


● Gleichzeitig den Gasdrehgriff schlie- lassen und dabei allmählich den
ßen und den Kupplungshebel ziehen. Gasdrehgriff öffnen.
● In den nächst höheren oder niedrige-
ren Gang schalten. Für ein weiches ANMERKUNG
Fahren bei den in der nachstehenden
Tabelle aufgeführten Geschwindig-  Das Getriebe ist mit einer Leerlauffin-
keiten hoch- oder herunterschalten. dung ausgestattet. Dies ermöglicht
ein einfaches und exaktes Finden der
ACHTUNG Leerlaufstellung des Getriebes.
Hierzu aus dem Stillstand in den
Wird bei hoher Geschwindigkeit in
ersten Gang schalten und dann den
einen niedrigeren Gang geschal-
Schalthebel hochziehen. Die Leer-
tet, steigt die Motordrehzahl
extrem an, was zu potentiellen laufstellung kann dabei nicht über-
Motorschäden und zum Schleu- sprungen werden.
dern des Hinterrades mit anschlie-
ßendem Unfall führen kann. Das
Herunterschalten muss unterhalb
der für jeden Gang in der Tabelle
aufgeführten Fahrzeuggeschwin-
digkeiten erfolgen.
VN900BAF_de03.frame Page 58 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

58 FAHRANWEISUNGEN

Empfohlene Schaltgeschwindigkei- Abbremsen und Anhalten


ten ● Den Gasdrehgriff ganz schließen,
jedoch nicht den Kupplungshebel zie-
Herunterschalten km/h
hen (außer beim Schalten), damit
5. → 4. 40 auch die Motorbremse wirkt.
4. → 3. 30 ● Die Gänge einzeln herunterschalten,
so daß beim Anhalten der 1. Gang
3. → 2. 20
eingelegt ist.
2. → 1. 15 ● Beim Bremsen stets beide Bremsen
gleichzeitig betätigen. Die Vorderrad-
bremse generell jedoch etwas stärker
als die Hinterradbremse betätigen.
Herunterschalten und nach Bedarf
den Kupplungshebel ziehen, damit
der Motor nicht abgewürgt wird.
VN900BAF_de03.frame Page 59 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRANWEISUNGEN 59

● Ein Blockieren der Bremsen und dar-


aus resultierenden Radschlupf ver-
meiden. Bremsen während eines
Lenkmanövers generell vermeiden.
Die Geschwindigkeit immer vor
Beginn des Lenkmanövers entspre-
chend reduzieren.
● Beim Notbremsen die Bremsen ohne
Herunterschalten möglichst stark
betätigen, ohne dabei ins Schleudern
A. Handbremshebel
zu geraten.

A. Fußbremshebel
VN900BAF_de03.frame Page 60 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

60 FAHRANWEISUNGEN

Abstellen des Motors Abstellen des Motors in Notge-


● Den Gasgriff ganz schließen. fahr
● Das Getriebe in die Leerlaufstellung Die Konstruktion Ihrer Kawasaki ver-
schalten. bindet maximale Sicherheit und
● Den Zündschlüssel auf “OFF” dre- Bequemlichkeit. Dennoch ist eine vor-
hen. schriftsmäßige Wartung und ein gründli-
● Das Motorrad auf festem, ebenem ches Erlernen der Handhabung dieses
Boden auf den Seitenständer stellen. Motorrads die Voraussetzung für siche-
● Den Lenker verriegeln. res Fahren. Durch unsachgemäße War-
tung können äußerst gefährliche
ANMERKUNG Situationen wie das sog. falsche Gasge-
ben entstehen.
 Dieses Motorrad ist mit einem Fahr-
Die beiden häufigsten Ursachen für
zeuglagensensor ausgestattet, wel-
falsches Gasgeben sind folgende:
cher den Motor bei einem Sturz
1. Aufgrund mangelhafter Wartung oder
automatisch abschaltet verursacht.
einer Verstopfung des Luftfilters
Zum Anlassen des Motors nach
dringt Schmutz oder Staub in die
einem Sturz muß der Zündschlüssel
Drosselklappengehäuse ein und
zunächst auf “OFF” und dann wieder
klemmt die Drosselklappen.
auf “ON” gedreht werden.
VN900BAF_de03.frame Page 61 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRANWEISUNGEN 61

2. Durch unsachgemäßen Ausbau des Parken


Luftfilters dringt Schmutz in das ● Das Getriebe in die Leerlaufstellung
Drosselklappengehäuse ein und schalten und den Zündschlüssel auf
blockiert die Drosselklappe. “OFF” stellen.
● Das Motorrad auf festem, ebenem
Zum Anhalten in einer Notsituation Boden auf den Seitenständer stellen.
(z. B. bei klemmender Drosselklappe)
den Kupplungshebel ziehen und die
HINWEIS
Bremsen betätigen. Daraufhin kann der
Motor mit dem Notausschalter abge- Nicht auf abschüssigem oder wei-
stellt werden. Anschließend den Zünd- chem Untergrund parken, um ein
schlüssel auf “OFF” stellen und ggf. den Umfallen des Motorrads zu verhin-
Notausschalter wieder zurückstellen. dern.

● Beim Parken in einer Garage oder in


einem geschlossenen Raum auf gute
Belüftung achten und sicherstellen,
daß sich weder Funken noch Flam-
men in der Nähe befinden; dazu zäh-
len auch Geräte mit einer
Zündflamme.
VN900BAF_de03.frame Page 62 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

62 FAHRANWEISUNGEN

ACHTUNG ACHTUNG

Auspufftopf und Auspuffrohr sind Benzin ist äußerst feuergefährlich


sehr heis, wenn der Motor lauft und unter bestimmten Umständen
und auch noch kurz nach dem explosiv, wodurch die Gefahr von
schweren Verbrennungen besteht.
Abstellen des Motors. Das kann zu Den Zündschlüssel in Stellung
einem Brand fuhren, der Sachbe- “OFF” drehen. Nicht rauchen.
schadigung oder schwere Verlet- Sicherstellen, dass der Arbeitsbe-
zungen verursachen kann. Das reich gut belüftet ist und keine
Fahrzeug daher nicht in einem offenen Flammen oder Funken-
Bereich im Leerlauf laufen lassen quellen in der Nähe sind. Dazu
gehören auch Geräte mit Glimm-
oder parken, wo leicht entflamm- lampe oder Zündflamme.
bare Materialien wie Gras oder Den Tank nie vollständig bis zum
trockene Blatter mit dem Auspuff- oberen Rand füllen. Benzin dehnt
topf oder Auspuffrohr in Kontakt sich unter Wärmeeinwirkung aus
kommen konnen. und kann durch die Kraftstofftank-
belüftung auslaufen. Nach dem
Tanken sicherstellen, dass der
Tankdeckel gut verschlossen ist.
Verschüttetes Benzin sollte sofort
abgewischt werden.
VN900BAF_de03.frame Page 63 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRANWEISUNGEN 63

● Zur Diebstahlsicherung den Lenker Katalysator


absperren. Dieses Motorrad ist mit einem Abgas-
katalysator ausgestattet. Die im Kataly-
ANMERKUNG sator verwendeten Werkstoffe Platin
und Rhodium oxidieren die im Abgas
 Um beim nächtlichen Anhalten neben
enthaltenen Kohlenwasserstoff- und
Verkehr besser gesehen zu werden,
Kohlenmonoxid-Schadstoffanteile zu
kann das Rücklicht und die Num-
Wasser und Kohlendioxid.
mernschildbeleuchtung durch Stel-
Um eine einwandfreie Funktion des
len des Zündschlüssels in die
Abgaskatalysators zu gewährleisten,
Position P (Park) eingeschaltet blei-
sind folgende Maßregeln zu beachten.
ben.
 Die “P”-Stellung nicht zu lange einge-
schaltet lassen, da dies die Batterie
entlädt.
VN900BAF_de03.frame Page 64 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

64 FAHRANWEISUNGEN

● Ausschließlich bleifreies Benzin tan-


ACHTUNG ken. Unter keinen Umständen ver-
Auspufftopf und Auspuffrohr sind bleiten Kraftstoff verwenden. Die
sehr heis, wenn der Motor lauft Verwendung von verbleitem Benzin
und auch noch kurz nach dem beeinträchtigt die Leistung des Kata-
Abstellen des Motors. Das kann zu lysators wesentlich.
einem Brand fuhren, der Sachbe- ● Das Motorrad nicht bei ausgeschalte-
schadigung oder schwere Verlet- ter Zündung im Freilauf fahren. Das
zungen verursachen kann. Das Motorrad bei entladener Batterie
Fahrzeug daher nicht in einem nicht anschieben. Den Betrieb bei
Bereich im Leerlauf laufen lassen Fehlzündungen unbedingt einstel-
oder parken, wo leicht entflamm- len. Anderenfalls geraten übermä-
bare Materialien wie Gras oder ßige Mengen unverbrannten
trockene Blatter mit dem Auspuff- Gemischs vom Motor in den Abgas-
topf oder Auspuffrohr in Kontakt katalysator, was diesen bei betriebs-
kommen konnen. warmem Motor überhitzen und
beschädigen bzw. bei kaltem Motor
dessen Leistung mindern würde.
VN900BAF_de04.frame Page 65 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRSICHERHEIT 65
FAHRSICHERHEIT

Sichere Fahrtechniken mit dem Motorrad


Nachstehende Punkte gelten für eine alltägliche Verwendung des Motorrads und
müssen für einen sicheren und wirkungsvollen Betrieb des Fahrzeugs sorgfältig
beachtet werden.
Aus Sicherheitsgründen ist das Tra- Ein Motorrad bietet nicht den Kollisi-
gen eines Augenschutzes und eines onsschutz eines Automobils, so dass
Motorradhelms vorgeschrieben. Sie zusätzlich zum Tragen von Schutzklei-
müssen vor Fahren mit Ihrem Motor- dung eine defensive Fahrweise beson-
rad die geltenden Sicherheitsvor- ders wichtig ist. Lassen Sie sich nicht
schriften kennen und prüfen. von der Schutzkleidung irrtümlich in
Ebenfalls sind Handschuhe und Sicherheit wiegen.
geeignetes Schuhwerk für zusätzli-
chen Schutz zu verwenden.
VN900BAF_de04.frame Page 66 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

66 FAHRSICHERHEIT

Während der Fahrt sind stets beide Im Allgemeinen sollten alle Fahrma-
Hände am Lenker und beide Füße auf növer ruhig ausgeführt werden, da
den Fußrasten zu belassen. Das Los- man durch plötzliches Beschleuni-
lassen des Lenkers oder das Abheben gen, Bremsen oder Wenden die
der Füße von den Fußrasten kann Gewalt über das Fahrzeug verlieren
gefährlich sein. Auch wenn man nur kann, insbesondere auf regennas-
eine Hand vom Lenker oder einen Fuß sen oder unbefestigten Wegen, auf
von der Fußraste nimmt, kann die denen die Beherrschung des Fahr-
Fähigkeit, das Motorrad zu beherr- zeugs ohnehin schwieriger ist.
schen, bereits beeinträchtigt sein.
Beim Bergauffahren an steiler
Vor dem Spurwechsel den Schulter- Hanglage in einen niedrigeren Gang
blick vornehmen, um sicher zu stel- schalten, um eine ausreichende Lei-
len, dass die Fahrbahn frei ist. stungsreserve zu haben und den
Verlassen Sie sich nicht ausschließ- Motor nicht zu überlasten.
lich auf den Rückblickspiegel, da Sie
den Abstand und die Geschwindig-
keit eines Fahrzeugs unter Umstän-
den falsch einschätzen bzw. das
Fahrzeug überhaupt nicht sehen.
VN900BAF_de04.frame Page 67 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRSICHERHEIT 67

Bei Betätigung der Bremse die Vor- Bei Nässe ist die Gasbetätigung zur
derrad- und Hinterradbremse ver- Kontrolle der Fahrzeuggeschwindig-
wenden. Die Betätigung nur einer keit stärker einzusetzen als die Vor-
Bremse für plötzliche Verzögerung der- und Hinterradbremse. Die
kann ein Schleudern und einen Ver- Gasbetätigung ist außerdem sinnvoll
lust der Kontrolle über das Motorrad einzusetzen, um ein Rutschen des
verursachen. Hinterrads durch zu rasche Beschleu-
nigung oder Verzögerung zu vermei-
Bei Hangabfahrt auf langer Strecke den.
die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
durch vollständige Gaswegnahme Das Fahren mit der richtigen
kontrollieren. Zusätzlich für die Geschwindigkeit und das Vermeiden
Bremswirkung die Vorderrad- und unnötig starker Beschleunigung sind
Hinterradbremse verwenden. wichtig nicht nur für die Sicherheit
sondern auch für einen niedrigen
Kraftstoffverbrauch, eine lange
Lebensdauer des Fahrzeugs und
einen geräuschärmeren Betrieb.
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68 FAHRSICHERHEIT

Auf unebener Straße Vorsicht wal-


ten lassen, Geschwindigkeit wegneh-
men und für eine bessere Stabilität
den Kraftstofftank mit den Knien fest-
halten.

Ist für einen Überholvorgang eine


rasche Beschleunigung erforderlich,
so ist in einen niedrigeren Gang zu
schalten, um die erforderliche Lei-
stung zu erhalten.

Es darf nicht bei zu hoher Drehzahl


(U/min.) herunter geschaltet werden,
da sonst Motorschäden durch Über-
drehen drohen.

Das Vermeiden unnötiger Lenkerbe-


wegungen ist wichtig für die Sicher-
heit von sowohl Fahrer als auch
anderen Verkehrsteilnehmern.
VN900BAF_de04.frame Page 69 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRSICHERHEIT 69

Tägliche Kontrollen
Die nachstehenden Kontrollen einmal täglich vor Fahrtantritt vornehmen. Ein
gewohnheitsmäßiges Durchführen dieser Sicherheitskontrollen erfordert nur wenig Zeit,
erhöht dafür aber die Fahrsicherheit in großem Maße.
Mängel, die bei dieser Kontrolle festgestellt werden, anhand der Angaben im Kapitel “War-
tung und Einstellung” selber beheben oder dem Kawasaki-Vertrags
händler überlassen.

ACHTUNG
Werden diese Kontrollen nicht vor dem Fahrzeugbetrieb durchgeführt, kön-
nen schwere Schäden oder Unfälle die Folge sein. Vor dem Betrieb des Fahr-
zeugs immer die täglichen Kontrollen durchführen.

GEFAHR
Abgas enthält Kohlenmonoxid, ein farbloses, geruchloses und giftiges Gas.
Einatmen von Kohlenmonoxid kann schwere Gehirnschäden verursachen
oder zum Tod führen.
Den Motor nicht in geschlossenen Räumen laufen lassen. Nur in gut belüfte-
ten Räumen betreiben.
VN900BAF_de04.frame Page 70 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

70 FAHRSICHERHEIT

Kraftstoff ..................................... Ausreichend Benzin im Tank, keine Lecks


Motoröl........................................ Zwischen Mindest- und Höchststandmarkierung
Reifen ......................................... Luftdruck (für kalten Reifen)
Vorne Zuladung: maximal 180 kg 200 kPa (2,00 kgf/cm 2)
Zuladung: maximal 97,5 kg 200 kPa (2,00 kgf/cm 2)
Hinten
maximal 97,5 kg - 180 kg 225 kPa (2,25 kgf/cm 2)

Die Ventilkappe aufsetzen.


Schrauben, Muttern, Halterungen... Schraubverbindungen und Befestigungselemente an
Lenkung, Radaufhängung, Achsen und Bedienelemen-
ten vorschriftsmäßig angezogen bzw. solide angebracht.
Lenkung...................................... Spielfreie Leichtgängigkeit von Anschlag zu
Anschlag,
keine Behinderung durch Kabel und Seilzüge.
Bremsen ..................................... Scheibenbremsbelagverschleiß: mindest. 1 mm
Bremsbelagstärke.
Keine Flüssigkeitslecks.
Gasdrehgriff................................ 2 – 3 mm Spiel.
VN900BAF_de04.frame Page 71 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRSICHERHEIT 71

Kupplung .................................... 2 – 3 mm Kupplungshebelspiel.


Kupplungshebelleichtgängig.
Kühlmittel ................................... Keine Lecks.
Bei kaltem Motor zw. Mindest- u. Höchststandmar-
kierung.
Achsantriebsgehäuse ................ Sämtliche Lampen (Scheinwerfer, Rück-/Bremslicht,
Blinker, Warn-/Kontrolleuchten) und die Hupe sind in
Ordnung.
Elektrische Anlage ..................... Beleuchtung und Hupe funktionsfähig.
Notausschalter ........................... Stoppt den laufenden Motor.
Seitenständer ............................. Kehrt durch eigene Federkraft in die Ausgangsstel-
lung zurück.
Rückholfeder weder ausgeleiert noch beschädigt.
Siehe hierzu auch den Aufkleber “Daily Safety Checks” an der Sitzbankunterseite.
VN900BAF_de04.frame Page 72 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

72 FAHRSICHERHEIT

Tips zum Fahren mit hohen Geschwindigkeiten

ACHTUNG
Das Fahrverhalten eines Motorrads kann sich bei hohen Geschwindigkeiten
stark verändern. Hochgeschwindigkeitsfahrten setzen entsprechende Übung
und Fahrpraxis voraus.

Bremsen: Die Bremsanlage ist besonders bei Hochgeschwindigkeitsfahrten lebens-


wichtig. Sicherstellen, daß die Bremsen richtig funktionieren und korrekt eingestellt
sind.
Lenkung: Spiel in der Lenkung kann zu einem Verlust der Fahrzeugkontrolle führen.
Sicherstellen, daß der Lenker sich stockungsfrei bewegen läßt, jedoch kein Spiel auf-
weist.
Reifen: Gute Reifen sind eine Voraussetzung für die Fahrsicherheit; hohe Geschwin-
digkeit aber beansprucht die Reifen stark. Den Zustand der Reifen gründlich überprü-
fen, ggf. den Luftdruck korrigieren und das Rad auswuchten.
Kraftstoff: Der Verbrauch steigt mit der Geschwindigkeit; sicherstellen, daß der Kraft-
stoffvorrat ausreicht.
Zündkerzen: Bei hoher Beanspruchung (Rennfahrten) Zündkerzen mit einem niedri-
geren Wärmewert (NGK CPR8EA-9) einbauen.
VN900BAF_de04.frame Page 73 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

FAHRSICHERHEIT 73

Motoröl: Um Kolbenfresser und daraus resultierende Unfallgefahren zu vermeiden,


sicherstellen, daß das Motoröl bis zur Höchststandmarkierung reicht.
Kühlmittel: Um Überhitzung des Motors zu verhindern, sicherstellen, daß das Kühl-
mittel bis zur Höchststandmarkierung reicht.
Elektrische Anlage: Scheinwerfer, Rück-/Bremslicht, Blinker, Hupe usw. auf ein-
wandfreie Funktion überprüfen.
Verschiedenes: Sicherstellen, daß alle Schraubverbindungen fest sitzen und alle
sicherheitsrelevanten Teile in gutem Zustand sind.
VN900BAF_de05.frame Page 74 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

74 WARTUNG UND EINSTELLUNG


WARTUNG UND EINSTELLUNG

Die in diesem Kapitel beschriebenen Wartungs- und Einstellungsarbeiten müssen


gemäß der “Inspektionstabelle” ausgeführt werden, um den Betriebszustand und das
Aussehen des Motorrads zu optimieren. Insbesondere die Erstinspektion während
der Einfahrzeit darf unter keinen Umständen ausgelassen werden!
Wer über ein Grundverständnis der Motorradmechanik und der Anwendung von
Werkzeugen verfügt sollte in der Lage sein, die meisten der in dieser Anleitung
beschriebenen Arbeiten durchzuführen. Wer nicht über die notwendige Erfahrung ver-
fügt sollte sämtliche Einstell-, Wartungs- und Reparaturarbeiten einem erfahrenen
Mechaniker überlassen.
Kawasaki kann keine Haftung für Schäden infolge unsachgemäßer Wartung oder
inkorrekter Einstellung durch den Eigentümer übernehmen.
VN900BAF_de05.frame Page 75 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 75

Inspektionstabelle
1. Periodische Inspektion (Punkte im Zusammenhang dem Motor)
Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Motorteile) Alle 1 6 12 18 24 30 36 Seite
K Ventilspiel: kontrollieren Alle 42.000 km 101
Drosselklappenbetätigung (Spiel, Feder-
Jahre ● ● ● ● 105
kraft, Leichtgängigkeit): kontrollieren
Leerlaufdrehzahl: kontrollieren ● ● ● ● 108
Kraftstoffleitungen (Undichtigkeit): kontrol-
K Jahre ● ● ● ● –
lieren
Kraftstoffschläuche (Beschädigung): kon-
K Jahre ● ● ● ● –
trollieren
Kraftstoffschläuche (Anschlüsse): kontrol-
K Jahre ● ● ● ● –
lieren
Kühlmittelstand: kontrollieren ● ● ● ● 95
VN900BAF_de05.frame Page 76 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

76 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Motorteile) Alle 1 6 12 18 24 30 36 Seite
Kühlsystem (Undichtigkeit): kontrollieren Jahre ● ● ● ● –
Kühlerschläuche (Beschädigung): kontrol-
Jahre ● ● ● ● 93
lieren
Kühlerschläuche (Anschlüsse): kontrollie-
Jahre ● ● ● ● 93
ren
Sekundärluftsystem (Beschädigung): kon-
K ● ● ● 103
trollieren
VN900BAF_de05.frame Page 77 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 77

2. Periodische Inspektion (Punkte im Zusammenhang dem Chassis)


Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Fahrwerksgegenstände) Alle 1 6 12 18 24 30 36 Seite
Kupplung und Antriebsstrang
Kupplung (Betätigung, Spiel, Funktion):
● ● ● ● 109
kontrollieren
K Antriebsriemenspannung: kontrollieren ● ● ● ● ● ● ● 100
K Antriebsriemenverschleiß: kontrollieren ● ● ● ● ● ● ● 100
Räder und Reifen
Reifen (Luftdruck): kontrollieren Jahre ● ● ● 122
Räder und Reifen (Beschädigung): kontrol-
● ● ● 124
lieren
Reifen (Profiltiefe, Verschleiß): kontrollieren ● ● ● 124
K Radlager (Beschädigung): kontrollieren Jahre ● ● ● –
Speichen auf festen Sitz und auf Felgen-
● ● ● ● ● ● ● –
schlag: Prüfen
VN900BAF_de05.frame Page 78 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

78 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Fahrwerksgegenstände) Alle 1 6 12 18 24 30 36 Seite
Bremssystem
Bremshydraulik (Undichtigkeit): kontrollie-
Jahre ● ● ● ● ● ● ● 113
ren
Bremsschläuche (Beschädigung): kontrol-
K Jahre ● ● ● ● ● ● ● 113
lieren
Scheibenbremsbeläge (Verschleiß): kon-
● ● ● ● ● ● 112
trollieren #
Bremsschläuche (Anschlüsse): kontrollie-
K Jahre ● ● ● ● ● ● ● 113
ren
6
Bremsflüssigkeitsstand: kontrollieren Monate ● ● ● ● ● ● ● 114

Bremsen (Betätigung, Spiel, Funktion, Wir-


Jahre ● ● ● ● ● ● ● 117
kung): kontrollieren
Bremslichtschalter vorne und hinten (Funk-
● ● ● ● ● ● ● 118
tion): kontrollieren
VN900BAF_de05.frame Page 79 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 79

Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Fahrwerksgegenstände) Alle 1 6 12 18 24 30 36 Seite
Aufhängung
Vorderradgabel und Schwingendämpfer
K ● ● ● –
(Funktion, Wirkung): kontrollieren
Vorderradgabel und Schwingendämpfer
K Jahre ● ● ● –
(Ölaustritt): kontrollieren
K Schwingenachse: schmieren ● –
Uni-trak-Schwinghebelfunktion: kontrollie-
K ● ● ● –
ren
Uni-trak-Übertragungshebelfunktion: kon-
K ● ● ● –
trollieren
K Uni-trak-Schwinghebelfunktion: schmieren ● –
Uni-trak-Übertragungshebelfunktion:
K ● –
schmieren
VN900BAF_de05.frame Page 80 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

80 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Fahrwerksgegenstände) Alle 1 6 12 18 24 30 36 Seite
Lenksystem
K Lenkkopflagerspiel: kontrollieren Jahre ● ● ● ● –
K Lenkkopflager: schmieren 2 Jahre ● –
Elektrische Anlage
Lampen und Schalter (Funktion): kontrol-
Jahre ● ● ● –
lieren
Scheinwerfereinstellung: kontrollieren Jahre ● ● ● 133
Seitenständerschalterfunktion: kontrollie-
Jahre ● ● ● –
ren
Notausschalterfunktion: kontrollieren Jahre ● ● ● –
Rahmen
Rahmenteile: schmieren Jahre ● ● ● –
Befestigungselemente (Festigkeit): kontrol-
● ● ● ● –
lieren
VN900BAF_de05.frame Page 81 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 81

3. Periodisches Auswechseln
Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Fahrwerksgegenstände) Alle 1 12 24 36 48 Seite
K Luftfilterelement #: Erneuern Tous les 18.000 km 104
Motoröl #: Wechseln Jahre ● ● ● ● ● 86
K Ölfilter: Erneuern Jahre ● ● ● ● ● 86
K Kraftstoffschläuche: Erneuern 4 Jahre ● –
K Kühlmittel: Wechseln 3 Jahre ● 99
K Kühlerschläuche und O-Ringe: Erneuern 3 Jahre ● –
K Bremsschläuche: Erneuern 4 Jahre ● –
Bremsflüssigkeit (vorne und hinten):
K 2 Jahre ● ● 117
Wechseln
VN900BAF_de05.frame Page 82 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

82 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Intervall Was
zuerst Kilometerstand*
eintritt
km × 1.000
Siehe
Arbeit (Fahrwerksgegenstände) Alle 1 12 24 36 48 Seite
Hauptbremszylinder- und Bremssattel-
K 4 Jahre ● –
Gummibauteile: Erneuern
K Zündkerzen: Erneuern ● ● ● ● 100

K: Vom Kawasaki-Vertragshändler auszuführen


* : Für höhere Kilometerstände die obigen Intervalle entsprechend wiederholen.
# : Bei Staub, Nässe, Schmutz, Hochgeschwindigkeitsfahrt, häufigem Starten/Stoppen die Intervalle
entsprechend verkürzen.
VN900BAF_de05.frame Page 83 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 83

Motoröl ACHTUNG
Damit Motor, Getriebe und Kupplung
einwandfrei arbeiten, muß das Motoröl Der Betrieb des Motorrades mit zu
stets auf dem vorgeschriebenen Stand wenig, überaltertem oder ver-
gehalten werden; außerdem sind Öl und schmutztem Motoröl beschleunigt
Ölfilter gemäß der “Inspektionstabelle” den Verschleiß und kann zum
zu wechseln. Im Öl sammeln sich nicht Festfressen des Getriebes, zu
nur Schmutz und Metallspäne an, son- Unfällen und Verletzungen führen.
dern es verliert auch seine Schmierei- Vor dem Fahren stets den Ölstand
genschaften mit der Zeit. kontrollieren und das Öl entspre-
chend der Tabelle für regelmäßige
Wartung in der Betriebsanleitung
wechseln.
VN900BAF_de05.frame Page 84 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

84 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Ölstandkontrolle ● Den Ölstand durch das Ölstandsicht-


● Nach einem Ölwechsel den Motor glas kontrollieren. Bei senkrecht ste-
anlassen und einige Minuten betrei- hendem Motorrad muß das Öl
ben. Dies füllt den Ölfilter auf. Den zwischen den beiden Markierungen
Motor abstellen und einige Minuten neben dem Sichtglas stehen.
warten, bis sich das Öl gesetzt hat.

HINWEIS
Hochdrehen des Motors, bevor
das Öl richtig verteilt ist, kann Kol-
benfresser verursachen.

● Nach einer Benutzung des Motorrads


einige Minuten mit der Kontrolle war-
ten, damit sich das Öl setzen kann. A. Ölstandsichtglas
B. Öleinfüllverschluß
C. Höchststandmarkierung
D. Mindeststandmarkierung
VN900BAF_de05.frame Page 85 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 85

● Falls der Ölstand zu hoch ist, das


überschüssige Öl durch den Ölein- HINWEIS
füllstutzen mit Hilfe einer Spritze oder
Bei starkem Ölmangel oder Ver-
eines ähnlichen Sauggeräts entfer-
stopfung bzw. Störung des
nen.
Schmiersystems (Ölpumpe, Öllei-
● Falls der Ölstand zu niedrig ist, Öl bis
tungen) leuchtet die Warnleuchte
zum vorgeschriebenen Stand nach-
im Geschwindigkeitsmeter auf.
füllen. Öl derselben Marke und Sorte
Falls diese Warnleuchte bei Motor-
verwenden, wie bereits im Motor ent-
drehzahlen über der Leerlaufdreh-
halten ist.
zahl leuchtet, sofort den Motor
abstellen und die Ursache ermit-
teln.
VN900BAF_de05.frame Page 86 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

86 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Ölwechsel mit/ohne Filterwechsel


● Den Motor gründlich warmlaufen und
dann abstellen.
● Ein Auffanggefäß unter den Motor
stellen.
● Die Motorölablaßschraube heraus-
drehen.

A. Öldruckwarnleuchte

A. Motorölablaßschraube
VN900BAF_de05.frame Page 87 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 87

● Das Motorrad aufrecht stellen und ● Die Abdeckung ausbauen.


das Öl vollständig ablaufen lassen.
ACHTUNG
Motoröl ist giftig. Deshalb und der
Umwelt zuliebe Altöl immer sach-
gemäß entsorgen. Gegebenen-
falls die entsprechende Behörde
kontaktieren.

A. Abdeckung
B. Schraube
VN900BAF_de05.frame Page 88 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

88 WARTUNG UND EINSTELLUNG

● Die Schraube des Reglers/Gleich- ● Halterung entfernen.


richters entfernen.

A. Halterung
A. Regler/Gleichrichter B. Schraube
B. Schraube
● Die Ölfilterpatrone losdrehen und
eine neue besorgen.
VN900BAF_de05.frame Page 89 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 89

ANMERKUNG ● Den Dichtring der neuen Ölfilterpa-


trone dünn mit Motoröl bestreichen,
 Ist kein Drehmomentschlüssel oder dann den neuen Ölfilter montieren
erforderliches Kawasaki-Spezial- und mit dem vorgeschriebenen
werkzeug verfügbar, muss dieses Anzugsmoment festziehen.
Teil von einem Kawasaki-Händler
gewartet werden.

A. Dichtring

A. Ölfilterpatrone
VN900BAF_de05.frame Page 90 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

90 WARTUNG UND EINSTELLUNG

● Die Motorölablaßschraube mit Dich- Anzugsmoment


tung montieren und mit dem vorge- Motorölablaßschraube:
schriebenen Anzugsmoment 20 N·m (2,0 kgf·m)
festziehen. Ölfilterpatrone:
18 N·m (1,8 kgf·m)
ANMERKUNG Schrauben des Reglers/Gleichrichters:
6,9 N·m (0,7 kgf·m)
 Dichtungen müssen muß erneuert
werden.
Motoröl
● Hochwertiges Motoröl (gemäß ent- Sorte: API SG, SH, SJ, SL oder
sprechender Tabelle) bis zur Höchst- SM mit JASO MA, MA1
standmarkierung einfüllen. oder MA2
● Den Motor anlassen. Viskosität: SAE 10W-40
● Den Ölstand kontrollieren und “den
Motor” auf Öllecks überprüfen.
● Den Einbau der ausgebauten Teile
nicht vergessen.
VN900BAF_de05.frame Page 91 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 91

ANMERKUNG Obschon Öl der Sorte 10W-40 in den


meisten Fällen optimal ist, kann ent-
 Dem Öl keine chemischen Zusatz- sprechend den atmosphärischen Bedin-
stoffe beimischen. Öl, das die oben gungen auch Öl mit einer anderen
genannten Anforderungen erfüllt, ist Viskosität verwendet werden.
vollständig und liefert für Motor und
Kupplung eine ausreichende
Schmierung.

Motorölfüllmenge
Füllmenge: 3,0 l [ohne Filterwechsel]
3,2 l [mit Filterwechsel]
3,7 l [bei trockenem Motor]
VN900BAF_de05.frame Page 92 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

92 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Kühlsystem
HINWEIS
Kühler und Kühlerlüfter-
Die Kühlerrippen auf Verstopfung Hochdruckreiniger, wie sie an
durch Insekten und Schmutz überprü- Autowaschanlagen vorzufinden
fen. Die verstopften Stellen mit einem sind, können die Kühlerlamellen
schwachen Wasserstrahl ausspülen. beschädigen, was die Kühllei-
stung mindert.
ACHTUNG Den Kühlerluftstrom nicht durch
das Anbringen von irgendwel-
Hände und Kleidungsstücke stets chem Zubehör blockieren oder
von den Lüfterflügeln fernhalten. ablenken. Behinderung des Kühl-
luftstroms kann zu Überhitzung
und Motorschäden führen.
VN900BAF_de05.frame Page 93 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 93

Kühlerschläuche- Angaben zum Kühlmittel


Täglich vor Fahrtantritt und gemäß der Um die Aluminiumteile von Motor und
“Inspektionstabelle” die Kühlerschläu- Kühler vor Rost und Korrosion zu schüt-
che auf Undichtigkeit, Risse und zen, muß das Kühlmittel Rost- und Kor-
Beschädigung sowie die Anschlüsse auf rosionsschutzmittel enthalten. Ohne
Undichtigkeit und Lockerheit untersu- Rost- und Korrosionsschutzmittel
chen. kommt es zu Rost und Kalkablagerun-
gen im Kühlmantel und im Kühler. Dies
verengt die Kühlmittelkanäle und ver-
Kühlmittel-
mindert die Kühlleistung.
Das Kühlmittel nimmt die Motorhitze
auf und strahlt sie am Kühler in die Luft ACHTUNG
ab. Kühlmittelmangel verursacht Über-
hitzung und unter Umständen ernste Kühlmittel mit Korrosionsschutz-
Motorschäden. Täglich vor Fahrtantritt mittel für Aluminiummotoren und -
und gemäß der “Inspektionstabelle” den kühler enthalten für den menschli-
chen Körper schädliche Chemika-
Kühlmittelstand kontrollieren und erfor-
lien.
derlichenfalls Kühlmittel nachfüllen. Das
Trinken von Kühlmittel kann zu
Kühlmittel ist gemäß der “Inspektionsta- schweren Verletzungen mit Todes-
belle” zu wechseln. folge führen. Kühlmittel gemäß
den Herstellerangaben verwenden.
VN900BAF_de05.frame Page 94 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

94 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Das Frostschutzmittel muß mit saube- Falls die Außentemperaturen unter


rem weichem, am besten aber mit den Gefrierpunkt fallen, muß ein Dauer-
destilliertem Wasser verdünnt werden. frostschutzmittel mit Korrosionsschutz-
mitteln für Aluminiummotoren und -
kühler verwendet werden, um das Kühl-
HINWEIS
system sowohl gegen Rost und Korro-
Die Verwendung von hartem Was- sion als auch gegen Vereisung zu
ser verursacht Kalkablagerungen schützen.
im Kühlsystem, was die Kühllei- Dauerfrostschutzmittel enthalten nebst
stung stark mindert. Rost- und Korrosionsschutzmitteln auch
Äthylenglykol. Das Dauerfrostschutzmit-
tel muß entsprechend den Herstelleran-
gaben mit sauberem weichen, am
besten aber mit destilliertem Wasser
verdünnt werden.
VN900BAF_de05.frame Page 95 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 95

Kühlmittelstandkontrolle
HINWEIS ● Das Motorrad senkrecht aufstellen.
Handelsübliche Dauerfrostschutz- ● Den Kühlmittelstand am Behälter
mittel besitzen Korrosions- und überprüfen. Das Kühlmittel muß zwi-
Rostschutzeigenschaften. Der schen den Höchst- und Mindest-
Rostschutzeffekt geht bei zu star- standmarkierungen stehen.
ker Verdünnung verloren. Dauer-
frostschutzmittel entsprechend
den Herstellerangaben verdünnen.

ANMERKUNG
 Das bei der Werksauslieferung im
Kühlsystem enthaltene Kühlmittel
enthält ein Dauerfrostschutzmittel. Es
ist grün und enthält Äthylenglykol. Es
ist zu 50% mit Wasser verdünnt und
hat einen Gefrierpunkt von –35 ˚C.
VN900BAF_de05.frame Page 96 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

96 WARTUNG UND EINSTELLUNG

ANMERKUNG Einfüllen von Kühlmittel


● Sitzbank abnehmen.
 Den Kühlmittelstand bei kaltem Motor ● Die linke Seitenabdeckung abschrau-
(d. h. Außen- bzw. Raumtemperatur) ben.
kontrollieren.

A. Schraube
A. Höchststandmarkierung “F” B. Werkzeugfach
B. Mindeststandmarkierung “L”
C. Ausgleichsbehälter

● Wenn die Kühlflüssigkeitsmenge zu


gering ist, Kühlflüssigkeit nachfüllen.
VN900BAF_de05.frame Page 97 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 97

● Den Ausgleichsbehälterdeckel ● Den Deckel vom Ausgleichsbehälter


abnehmen. entfernen und durch die Einfüllöff-
nung Kühlmittel bis zur Höchststand-
markierung (F) (Voll) auffüllen.

A. Ausgleichsbehälterdeckel
B. Schraube
A. Ausgleichbehälter
B. Ausgleichsbehälterdeckel
VN900BAF_de05.frame Page 98 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

98 WARTUNG UND EINSTELLUNG

● Nach dem Einfüllen der Kühlflüssig- ANMERKUNG


keit den Deckel wieder installieren.
● Die ausgebauten Teile wieder ein-  Beim Montieren der linken Seitenab-
bauen. deckung darauf achten, dass die Hal-
tenasen der linken Seitenabdeckung
in die entsprechenden Bohrungen
eingesetzt sind.

A. Haltenasen
B. Linke Seitenabdeckung
VN900BAF_de05.frame Page 99 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 99

ANMERKUNG Kühlmittelwechsel
Das Kühlmittel gemäß der “Inspekti-
 Notfalls kann nur Wasser nachgefüllt onstabelle” vom Kawasaki-Vertrags-
werden; allerdings muß dann schnell- händler wechseln lassen.
stens das korrekte Mischverhältnis
durch Zugabe von Frostschutzmittel
wiederhergestellt werden.

HINWEIS
Falls ein häufiges Nachfüllen von
Kühlmittel erforderlich oder der
Behälter vollkommen leer ist, liegt
wahrscheinlich ein Leck im Kühl-
system vor. Das Kühlsystem vom
Kawasaki-Vertragshändler über-
prüfen lassen.
VN900BAF_de05.frame Page 100 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

100 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Antriebsriemen Zündkerzen
Um eine ordentliche Funktion des Rie- Die serienmäßige Standardzündkerze
mens und der Riemenscheiben zu ist in der entsprechenden Tabelle ange-
gewährleisten, den Antriebsriemen geben. Die Zündkerzen sind gemäß der
gemäß der “Inspektionstabelle” kontrol- “Inspektionstabelle” zu erneuern.
lieren. Zündkerzenausbau und -wartung soll-
Prüfen und Einstellen des Riemens ten dem Kawasaki-Vertragshändler
sollten nur von einem autorisierten überlassen werden.
Kawasaki-Händler durchgeführt wer-
den. Zündkerze
Standardkerze NGK CPR7EA-9
HINWEIS
Elektroden-
0,8 – 0,9 mm
Eine falsche Antriebsriemenabwei- abstand
chung kann zu Riemenschaden Anzugsmo-
führen. 18 N·m (1,8 kgf·m)
ment
VN900BAF_de05.frame Page 101 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 101

ANMERKUNG Ventilspiel
Durch Ventil- und Ventilsitzverschleiß
 Den Zündkerzenstecker fest auf die
verändern sich das Ventilspiel und
Zündkerze aufstecken und dann
dadurch auch die Steuerzeiten.
leicht daran ziehen, um sicherzustel-
len, daß er fest aufsitzt.
HINWEIS
Wenn das Ventilspiel nicht regel-
mäßig nachgestellt wird, schließen
zum Schluß die Ventile nicht mehr
ganz, was die Leistung senkt, die
Ventile und Ventilsitze verbrennt
und zu schweren Motorschäden
führen kann.
VN900BAF_de05.frame Page 102 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

102 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Das Ventilspiel ist gemäß der “Inspek- Kawasaki-Abgaskontrollsy-


tionstabelle” zu messen und zu korrigie- stem
ren. Beim Kawasaki-Abgaskontrollsystem
Die Ventilspielkontrolle und -einstel- (KCA) handelt es sich um ein Sekundär-
lung sollte dem Kawasaki-Vertrags- luftsystem, das für eine vollständigere
händler überlassen werden. Verbrennung sorgt. Die nach der Verbren-
nung in das Auspuffsystem geleiteten
Abgase sind noch heiß genug, um weiter-
brennen zu können. Durch das KCA-
System wird dem Auspuffsystem Luft
zugeführt, um den zur weiteren Verbren-
nung der Abgase nötigen Sauerstoff zu
liefern. Aufgrund dieser verlängerten Ver-
brennung wird nicht nur unverbranntes
Kraftstoff-Luft-Gemisch vollständiger ver-
brannt, sondern ein großer Teil des Koh-
lenmonoxids in Kohlendioxid
umgewandelt.
VN900BAF_de05.frame Page 103 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 103

Luftansaugventile- Luftfilter
Das Luftansaugventil ist ein Rück- Ein verstopfter Luftfilter behindert die
schlagventil, das den Eintritt von Luft Luftaufnahme des Motors, führt zu
aus dem Luftfiltergehäuse in den Aus- erhöhtem Kraftstoffverbrauch sowie
laß erlaubt. Die durch das Ventil eintre- schlechterer Motorleistung und verur-
tende Luft kann jedoch nicht mehr sacht Zündkerzenverrußung.
zurückströmen. Die Luftansaugventile Das Luftfilterelement muss entspre-
gemäß der “Inspektionstabelle” überprü- chend der Tabelle zur regelmäßigen
fen. Außerdem sollten diese Ventile bei Wartung ersetzt werden. Das Luftfilter-
unrundem Leerlauf, schlechter Motorlei- element für dieses Motorrad besteht aus
stung und ungewöhnlichen Motor- einem nassen Papierfilter, der nicht
geräuschen überprüft werden. gereinigt werden kann. Bei Fahrten in
Ausbau und Kontrolle der Luftansaug- Staub, Regen oder Schlamm muss das
ventile dem Kawasaki-Vertragshändler Element häufiger gewartet werden als in
überlassen. den empfohlenen Intervallen.
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104 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Filterausbau ● Den Luftfilter losschrauben und


● Den Luftfiltergehäusedeckel an der abnehmen. Falls Teile des Elemen-
rechten Motorseite losschrauben und tes beschädigt sind, muss das Ele-
dann vom Luftfiltergehäuse abnehmen. ment ausgewechselt werden.

A. Luftfiltergehäusedeckel A. Luftfilterelement
B. Fahrersitz B. Luftfilter
C. Schraube
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WARTUNG UND EINSTELLUNG 105

ACHTUNG Drosselklappenbetätigung
Das Gasdrehgriffspiel gemäß der
Wenn Schmutz oder Staub in das Inspektionstabelle prüfen, einstellen
Kraftstoffsystem eindringt, kann und bei Bedarf die Drosselklappenboh-
die Drosselklappe klemmen oder rungen um die Absperrklappen reinigen.
funktionsunfähig werden und eine
gefährliche Betriebsbedingung Gasdrehgriff-
verursachen. Der Gasdrehgriff steuert die Drossel-
klappen. Falls der Gasdrehgriff wegen
Seilzugdehnung oder falscher Einstel-
HINWEIS lung zuviel Spiel aufweist, sprechen die
Vergaser insbesondere bei niedriger
Das Eindringen von Schmutz oder Drehzahl verzögert an. Außerdem kann
Staub in den Motor führt zu über- sich die Drosselklappe bei Vollgas nicht
mäßigem Verschleiß und mögli- ganz öffnen. Andererseits können die
cherweise zu Motorschäden. Vergaser bei zu geringem Gasdrehgriff-
spiel nicht genau gesteuert werden, was
ANMERKUNG unrunden Leerlauf zur Folge hat.

 Für den Filtereinbau die Ausbaurei-


henfolge umkehren.
VN900BAF_de05.frame Page 106 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

106 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Kontrolle Einstellung
● Durch leichtes Öffnen und Schließen ● Die Kontermuttern am oberen Ende
des Gasdrehgriffs überprüfen, ob der der Gaszüge lösen und beide Ein-
Gasdrehgriff ein Spiel von 2 – 3 mm stellmuttern ganz hineindrehen, um
aufweist. maximales Gasdrehgriffspiel zu
erhalten.
● Die Einstellmutter des Gasschließ-
zugs so weit herausdrehen, bis bei
völlig geschlossenem Gasdrehgriff
kein Spiel mehr vorhanden ist. Die
Kontermutter festziehen.

A. Gasdrehgriff
B. 2 – 3 mm

● Das Spiel ggf. korrigieren.


VN900BAF_de05.frame Page 107 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 107

● Falls das Gaszugspiel nicht über die


Einstellmuttern am Gasdrehgriff ein-
gestellt werden kann, muß die Ein-
stellung vom Kawasaki-
Vertragshändler vorgenommen wer-
den.

ACHTUNG

A. Gasöffnungszug
Betrieb mit falsch eingestelltem,
B. Gasschließzug falsch verlegtem oder beschädig-
C. Einstellmuttern tem Gaszug kann die Fahrsicher-
D. Kontermuttern heit stark beeinträchtigen.
● Die Einstellmutter des Gasöffnungs- Sicherstellen, dass die Seilzüge
zugs verdrehen, bis das Spiel am richtig eingestellt, einwandfrei ver-
Gasdrehgriff 2 – 3 mm beträgt. Die legt und nicht beschädigt sind.
Kontermutter festziehen.
VN900BAF_de05.frame Page 108 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

108 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Leerlaufdrehzahl ● Die Leerlaufdrehzahl durch Dre-


Die Leerlaufdrehzahleinstellung ist hen der Leerlaufeinstellschraube
gemäß der “Inspektionstabelle” oder bei am rechten vorderen Zylinder auf
verstelltem Leerlauf vorzunehmen. 950 – 1.050 U/min einstellen.

Einstellung
● Den Motor anlassen und warmlaufen.
● Warten, bis die Leerlaufdrehzahl von
selbst herabfällt.

A. Leerlaufeinstellschraube

● Mehrmals Gas geben und wegneh-


men, um sicherzustellen, daß die
Leerlaufdrehzahl konstant bleibt.
Gegebenenfalls nachstellen.
VN900BAF_de05.frame Page 109 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 109

● Den Lenker bei laufendem Motor Kupplung


nach beiden Seiten schwenken. Falls Die Kupplung muß wegen normalen
die Lenkerbewegung sich auf die Reibscheibenverschleißes und Seilzug-
Leerlaufdrehzahl auswirkt, sind die dehnung gemäß der “Inspektionsta-
Gaszüge falsch eingestellt, falsch belle” eingestellt werden.
verlegt oder beschädigt. Solche Män-
gel unbedingt vor Fahrtantritt beseiti-
gen. ACHTUNG
Motor und Abgassystem werden
ACHTUNG im normalen Betrieb sehr heiß und
können schwere Verbrennungen
Beschädigte Gaszüge beeinträch- verursachen. Einen heißen Motor
tigen die Fahrsicherheit. Beschä- oder ein heißes Auspuffrohr wäh-
digte Seilzüge vor dem Betrieb rend der Einstellung der Kupplung
ersetzen. nicht berühren.
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110 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Kontrolle Einstellung
● Überprüfen, ob das Kupplungshebel- ● Den Einsteller drehen, bis das Spiel
spiel gemäß Abbildung 2 – 3 mm am Kupplungshebel 2 – 3 mm
beträgt. beträgt.
ACHTUNG
Zuviel Seilzugspiel kann das Aus-
kuppeln verhindern und einen
Unfall mit schweren Verletzungen
oder Todesfolge verursachen.
Beim Einstellen der Kupplung
oder Wechseln des Seilzuges dar-
auf achten, dass das obere Ende
der Außenhülle des Kupplungs-
A. Kontermutter seilzuges vollständig in seiner Hal-
B. Einsteller
terung sitzt. Wenn es sich erst
C. 2 – 3 mm
später in die richtige Position
schiebt, kann sich das Seilzug-
Gegebenenfalls das Hebelspiel folgen- spiel so vergrößern, dass sich die
dermaßen korrigieren. Kupplung nicht mehr auskuppeln
lässt.
VN900BAF_de05.frame Page 111 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 111

● Ist dies nicht möglich, die Einstell- ANMERKUNG


muttern in der Mitte des Kupplungs-
zugs verwenden.  Nach der Einstellung den Motor star-
ten und sicherstellen, daß die Kupp-
lung nicht rutscht und einwandfrei
ausrückt.
 Kleinere Korrekturen über den Eins-
teller am Kupplungshebel durchfüh-
ren.

A. Kontermutter
B. Kupplungszug
VN900BAF_de05.frame Page 112 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

112 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Bremsen
Bremsbelagverschleißkontrolle
Bremsen auf Verschleiß prüfen. Wenn
die Stärke eines Bremsbelags bei einem
der Bremssättel vorne oder hinten 1 mm
unterschreitet, beide Beläge des Brems-
sattels als Satz erneuern. Die Erneue-
rung der Bremsbeläge sollte dem
Kawasaki-Vertragshändler überlassen
werden.
A. Bremsbelagstärke
B. 1 mm
VN900BAF_de05.frame Page 113 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 113

Bremsflüssigkeit- Angaben zur Flüssigkeit


Gemäß der “Inspektionstabelle” den Ausschließlich eine mit “DOT 4”
Bremsflüssigkeitsstand in den Behältern gekennzeichnete Hochleistungsflüssig-
vorne und hinten kontrollieren und die keit verwenden.
Flüssigkeit wechseln. Die Bremsflüssig-
keit ist außerdem bei Verunreinigung
HINWEIS
durch Staub oder Wasser zu wechseln.
Keine Bremsflüssigkeit an lak-
kierte Flächen lassen.
Niemals in offenen oder seit länge-
rem unversiegelten Behältern auf-
bewahrte Bremsflüssigkeit
verwenden.
Die Anschlußstellen der Anlage
auf Flüssigkeitslecks überprüfen.
Die Bremsschläuche auf Beschä-
digung überprüfen.
VN900BAF_de05.frame Page 114 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

114 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Flüssigkeitsstandkontrolle
● Bei senkrechten Behältern muß die
Bremsflüssigkeit vorne über der Min-
deststandmarkierung (neben dem
Sichtfenster) und hinten (beim Fuß-
bremshebel) zwischen der Mindest-
und Höchststandmarkierung stehen.

A. Bremsflüssigkeitsbehälter hinten
B. Abdeckung
C. Höchststandmarkierung
D. Mindeststandmarkierung

A. Bremsflüssigkeitsbehälter vorne
B. Untere Füllstandslinie
VN900BAF_de05.frame Page 115 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 115

● Falls die Bremsflüssigkeit in einem


der Behälter unter der Mindeststand-
markierung steht, die Bremsanlage
auf Lecks überprüfen und den Behäl-
ter bis zur Höchststandmarkierung
mit Bremsflüssigkeit auffüllen. Die
Abstufung in der Innenwand des vor-
deren Bremsflüssigkeitsbehälters
stellt die Höchststandmarkierung dar.
Am hinteren Behälter muß die
A. Bremsflüssigkeitsbehälter vorne
Abdeckung abgeschraubt werden. B. Höchststandmarkierung
VN900BAF_de05.frame Page 116 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

116 WARTUNG UND EINSTELLUNG

ACHTUNG ANMERKUNG
 Ziehen Sie zuerst fest, bis leichter
Das Mischen von verschiedenen
Widerstand spürbar wird, was
Marken und Arten von Bremsflüs- anzeigt, dass die Kappe fest auf dem
sigkeit kann die Wirkung des Flüssigkeitstank sitzt; dann ziehen
Bremssystems beeinträchtigen Sie die Kappe um ein weiteres 1/6
und einen Unfall mit Verletzungen einer Umdrehung an, während Sie
und Todesfolge verursachen. Nie- den Bremsflüssigkeitstank halten.
mals Bremsflüssigkeiten verschie-
denen Typs oder verschiedener
Marken mischen. Falls beim Nach-
füllen nicht feststeht, welche Flüs-
sigkeit sich bereits im Behälter
befindet, muss die Flüssigkeit voll-
ständig gewechselt werden.

A. Tank
B. Kappe
C. Im Uhrzeigersinn
D. 1/6 Umdrehung
VN900BAF_de05.frame Page 117 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 117

Flüssigkeitswechsel
ACHTUNG
Den Bremsflüssigkeitswechsel dem
Kawasaki-Vertragshändler überlas- Luft in den Bremsleitungen beein-
sen. trächtigt die Bremsleistung und
kann zu einem Unfall mit Verlet-
Vorder- und Hinterradbremsen- zungen und Todesfolge führen.
Der Bremsscheiben- und Bremsbelag- Falls sich Hand- oder Fußbrems-
verschleiß wird automatisch ausgegli- hebel bei der Betätigung schwam-
chen und wirkt sich nicht auf die Hand- mig anfühlen, befindet sich Luft
und Fußbremshebelfunktion aus. Die oder ein Defekt im System. Die
Vorder- und Hinterradbremsen bedürfen Bremse unverzüglich von einem
also keinerlei Einstellungsarbeiten. Kawasaki-Vertragshändler über-
prüfen lassen.
VN900BAF_de05.frame Page 118 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

118 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Bremslichtschalter ● Das Bremslicht muß beim Betätigen


Beim Betätigen der Vorder- oder Hin- des Fußbremshebels nach einem
terradbremse leuchtet das Bremslicht Hebelweg von 10 mm aufleuchten.
auf. Die Einstellung des Vorderrad-
bremslichtschalters entfällt; der Hinter-
radbremslichtschalter ist gemäß der
“Inspektionstabelle” einzustellen.

Kontrolle
● Den Zündschlüssel auf “ON” drehen.
● Das Bremslicht muß beim Betätigen
des Handbremshebels aufleuchten.
● Gegebenenfalls den Vorderrad-
bremslichtschalter vom Kawasaki- A. Fußbremshebel B. 10 mm
Vertragshändler überprüfen lassen.
● Anderenfalls den Hinterradbrems-
lichtschalter einstellen.
VN900BAF_de05.frame Page 119 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 119

Einstellung
● Durch Verdrehen der Einstellmutter
kann der Hinterradbremslichtschal-
ter höher oder tiefer gestellt werden.

HINWEIS
Das Schaltergehäuse bei der Ein-
stellung festhalten, um die elektri-
schen Kontakte im Inneren des A. Hinterradbremslichtschalter
Schalters nicht zu beschädigen. B. Einstellmutter
C. Leuchtet früher
D. Leuchtet später
VN900BAF_de05.frame Page 120 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

120 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Schwingendämpfer ● Den Ausgleichsbehälter ausbauen.


Der Schwingendämpfer kann durch
Ändern der Federvorspannung für diver-
se Fahrt- und Beladungszustände ein-
gestellt werden.

Federvorspannungseinstellung
Der Einsteller für die Federvorspan-
nung am Hinterrad-Stoßdämpfer hat 7
Positionen.
● Die linke Seitenabdeckung und den
Ausgleichsbehälterdeckel entfernen A. Ausgleichsbehälter
(siehe Abschnitt “Kühlsystem” in die- B. Schraube
sem Kapitel).
ANMERKUNG
 Haken Sie beim Entfernen des Aus-
gleichbehälters den unteren Teil des
Ausgleichbehälters in den Rahmen-
halter ein, wie in der Abbildung
gezeigt.
VN900BAF_de05.frame Page 121 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 121

A. Unterer Teil des Ausgleichbehälters A. Schmutzfang


B. Halter B. Schraube

● Den Federvorspannungseinsteller Einstellposition 1 2 3 4 5 6 7


mit dem Schlüssel aus dem Bord- Zugstufen-
werkzeug gemäß folgender Tabelle größer ➝
dämpfungskraft
einstel-len.

Die Standardeinstellung für einen Fah-


rer durchschnittlicher Größe mit einem
Körpergewicht von 68 kg ohne Beifahrer
und ohne Zuladung ist Nr. 4.
VN900BAF_de05.frame Page 122 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

122 WARTUNG UND EINSTELLUNG

ANMERKUNG Räder
Reifen-
 Zum Werkzeugsatz dieses Motorra-
Nutzlast und Reifenluftdruck
des gehören zwei Hakenschlüsseln. Falscher Reifenluftdruck oder Über-
Um die Federvorspannung des Hin- schreitung der maximalen Reifenbela-
terrad-Stoßdämpfers zu ändern, mit stung beeinträchtigen Fahrverhalten,
den geeigneten Hakenschlüsseln Sicherheit und Leistung des Motorrads.
den Einsteller drehen. Die empfohlene Höchstzuladung beträgt
180 kg (= Fahrer, Beifahrer, Gepäck
und Zubehör).

A. Hakenschlüssel
B. Verlängerungsstange
VN900BAF_de05.frame Page 123 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 123

● Die Ventilkappe abnehmen. ANMERKUNG


● Den Reifenluftdruck häufig mit einem
präzisen Druckmesser kontrollieren.  Den Reifenluftdruck bei kaltem Reifen
● Sicherstellen, daß die Ventilkappe messen (d. h. wenn mit dem Motorrad
fest aufsitzt. in den letzten drei Stunden nicht mehr
als 1,5 km gefahren wurde).
 Der Reifenluftdruck hängt von der
Außentemperatur und Höhenlage ab;
deshalb sollte er bei Fahrten in
Gebieten mit großen Temperatur-
und Höhenunterschieden regelmä-
ßig überprüft und korrigiert werden.

Reifenluftdruck (kalt)
Zuladung: 200 kPa
Vorne
A. Reifenluftdruckmesser maximal 180 kg (2,00 kgf/cm2)
Zuladung: 200 kPa
maximal 97,5 kg (2,00 kgf/cm2)
Hinten
maximal 225 kPa
97,5 – 180 kg (2,25 kgf/cm2)
VN900BAF_de05.frame Page 124 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

124 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Reifenverschleiß und -beschädigung ● Gemäß der “Inspektionstabelle” die


Mit zunehmendem Verschleiß steigt Profiltiefe mit einer Profilmeßlehre
die Gefahr von Reifenpannen und - messen; den Reifen erneuern, wenn
schäden. Es ist erwiesen, daß 90 % die Profiltiefe den Grenzwert unter-
aller Reifenschäden während der letz- schreitet.
ten 10 % des Reifenprofils (90 %
Abrieb) auftreten. Deshalb ist es falsche
Sparsamkeit und gefährlich, Reifen
glattzufahren.

A. Profilmeßlehre
VN900BAF_de05.frame Page 125 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 125

Mindestprofiltiefe
ACHTUNG
Vorne –––––––– 1 mm
Platte Reifen, die repariert worden
Unter 130 km/h 2 mm sind, haben nicht mehr dieselben
Hinten
Über 130 km/h 3 mm Eigenschaften wie unbeschädigte
Reifen und können plötzlich versa-
gen, was zu Unfällen mit schweren
● Den Reifen auf Risse und Schnitte Verletzungen oder Todesfolge füh-
sichtprüfen und bei starker Beschädi- ren kann. Beschädigte Reifen so
gung erneuern. Ausbuchtungen und bald wie möglich ersetzen. Zur
Unebenheiten weisen auf innere Gewährleistung der Fahrsicherheit
Schäden hin, die einen Reifenwech- und -eigenschaften dürfen nur
sel erfordern. empfohlene Standardreifen mit
● Im Reifenprofil festsitzende Steine vorschriftsmäßigem Luftdruck auf-
oder Fremdkörper entfernen. gezogen werden. Wenn mit einem
reparierten Reifen gefahren wer-
ANMERKUNG den muss, 100 km/h nicht über-
 Nach einem Reifenwechsel das Rad
schreiten, bis der Reifen ersetzt
auswuchten lassen. worden ist.
VN900BAF_de05.frame Page 126 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

126 WARTUNG UND EINSTELLUNG

ANMERKUNG ACHTUNG
 Geschwindigkeitsbegrenzungen auf
Das Mischen von Reifenmarken
öffentlichen Straßen stets einhalten.
und -typen kann das Fahrverhalten
 Die gesetzliche Mindestprofiltiefe ist
negativ beeinflussen und zu Unfäl-
nicht überall dieselbe. Bitte beachten len mit schweren Verletzungen
Sie die jeweiligen Vorschriften. oder Todesfolge führen. Für Vor-
der- und Hinterrad immer Reifen
Standardreifen (Schlauchlos) der gleichen Marke verwenden.
130/90-16 M/C 67H
Vorne
● DUNLOP “D404FP”
ACHTUNG
180/70-15 M/C 76H
Hinten Neue Reifen können schlüpfrig
● DUNLOP “D404”
sein, was zum Verlust der Fahr-
zeugkontrolle führen kann.
Neue Reifen müssen etwa 160 km
“eingefahren” werden, bevor sie
ihr volles Haftvermögen besitzen.
Während dieser Zeit plötzliche
Brems-, Beschleunigungs- und
Lenkmanöver vermeiden.
VN900BAF_de05.frame Page 127 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 127

Batterie Konstruktionsbedingt unterliegen Bat-


Die Batterie dieses Motorrads ist ver- terien einer ständigen Selbstentladung.
siegelt. Der Versiegelungsstreifen darf Wie schnell sich Batterien entladen,
nicht mehr entfernt werden, nachdem hängt von der Art der Batterie und der
die angegebene Batteriesäure eingefüllt Umgebungstemperatur ab. Mit steigen-
worden ist. Eine Überprüfung des Batte- der Temperatur, steigt auch die Selbst-
riesäurestands oder ein Nachfüllen von entladung. Alle 15 °C verdoppelt sich
destilliertem Wasser ist nicht erforder- dieser Wert.
lich. Elektrisches Zubehör wie z. B. Digital-
Damit eine lange Batterielebensdauer uhren und Computerspeicher, ziehen
und die Leistung für das Starten des ebenfalls Strom aus der Batterie, selbst
Motorrades sichergestellt ist, muss die wenn die Zündung ausgeschaltet ist.
Batterieladung jedoch in geeigneter Wenn man eine solche Stromentnahme
Weise gepflegt werden. Wird das Motor- mit hohen Temperaturen kombiniert,
rad regelmäßig gefahren, sorgt das kann sich eine voll geladene Batterie
Ladesystem im Motorrad dafür, dass die schon in ein paar Tagen vollständig ent-
Batterie immer voll geladen ist. Wenn laden.
das Motorrad nur gelegentlich oder nur
für kurze Strecken benutzt wird, kann
sich die Batterie entladen.
VN900BAF_de05.frame Page 128 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

128 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Selbstentladung Stromableitung (Y59-N18L-A)


UngefähreZahl von Tagen Tage von Tage von
Abfallen
von 100 % Ladung auf 100 % 100 %
Tempera- 100 % Entladung der
Ladung auf Ladung auf
tur Strom-
Blei-Antimon Blei-Calcium 50 % Entla- 100 % Ent-
stärke
dung ladung
Batterie Batterie
7 mA 60 Tage 119 Tage
40˚C 100 Tage 300 Tage
10 mA 42 Tage 83 Tage
25˚C 200 Tage 600 Tage
15 mA 28 Tage 56 Tage
0˚C 550 Tage 950 Tage
20 mA 21 Tage 42 Tage
30 mA 14 Tage 28 Tage

Bei extrem kalter Witterung kann die


Flüssigkeit in einer ungenügend gelade-
nen Batterie leicht gefrieren. Dadurch
kann das Gehäuse Risse bilden und die
Platten können sich verbiegen. Eine
vollaufgeladene Batterie kann Tempera-
turen unterhalb des Gefrierpunktes
schadlos überstehen.
VN900BAF_de05.frame Page 129 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 129

Sulfatierung der Batterie daß Sie nicht weiterfahren können.


Eine allgemein bekannte Ursache für Wenn Sie nur gelegentlich mit Ihrem
das Versagen der Batterie ist die Sulfa- Fahrzeug fahren, müssen Sie die Batte-
tierung. riespannung mit einem Spannungsmes-
Sulfatierung tritt auf, wenn die Batterie ser überprüfen. Wenn die Spannung
für längere Zeit in ungeladenem unter 12,6 Volt absinkt, sollte die Batte-
Zustand bleibt. Sulfat ist ein normales rie mit einem angemessenen Ladegerät
Nebenprodukt der chemischen Reaktio- geladen werden (wenden Sie sich an
nen in einer Batterie. Wenn allerdings Ihren Kawasaki-Händler). Wenn Sie das
das Sulfat in den Zellen durch fortlau- Motorrad länger als zwei Wochen nicht
fende Entladung die Möglichkeit hat, zu verwenden, sollten Sie die Batterie mit
kristallisieren, werden die Batterieplat- einem angemessenen Ladegerät laden.
ten dauerhaft geschädigt und können Wenn Sie Ihr Fahrzeug länger als zwei
keine Ladung halten. Batterieausfall Wochen nicht benutzen, muß die Batte-
aufgrund von Sulfatierung ist nicht durch rie mit einem geeigneten Ladegerät auf-
die Garantie abgedeckt. geladen werden. Keine
Schnellladegeräte für Automobile ver-
Wartung der Batterie wenden, da dies Überladung der Batte-
Der Fahrzeughalter ist verantwortlich rie und daraus resultierende Schäden
für die Aufrechterhaltung der vollen Bat- zur Folge haben kann.
terieladung. Nichtbeachtung kann den
Ausfall der Batterie zur Folge haben, so
VN900BAF_de05.frame Page 130 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

130 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Von Kawasaki empfohlene Ladege- ● Das Ladegerät hält die Batterie voll
räte: geladen, bis Sie die Batterie wieder
OptiMate III im Motorrad installieren (siehe Instal-
Yuasa 1.5 Amp Automatic charger lation der Batterie).
Battery Mate 150-9
HINWEIS
Wenn die genannten Ladegeräte nicht
erhältlich sind, gleichwertige benutzen. Versiegelungsstreifen nicht entfer-
Einzelheiten dazu erfahren Sie bei nen. Batterieschäden können die
Ihrem Kawasaki Fachhändler. Folge sein.
Keine herkömmliche Batterie in
Laden der Batterie dieses Fahrzeug einbauen. Funkti-
● Entfernen Sie die Batterie aus dem onsstörungen der elektrischen
Motorrad (siehe Ausbau der Batte- Anlage können die Folge sein.
rie).
● Die Stromleitungen vom Ladegerät
anschließen und die Batterie im Ver- ANMERKUNG
hältnis von 1/10. der Batterieleistung  Beim Laden der versiegelten Batterie
aufladen. Das Ladeverhältnis für eine stets die Anweisungen auf dem Bat-
10 Ah-Batterie würde z.B. 1,0 teriegehäuse befolgen.
Ampère betragen.
VN900BAF_de05.frame Page 131 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 131

Batterieausbau ● Die Batterie aus dem Batteriefach


● Den Sitz und das Werkzeugfach aus- herausziehen.
bauen (siehe Abschnitt “Anlassen mit ● Die Batterie mit einer Lösung aus
Starthilfekabeln” im Kapitel “Fahran- Natron und Wasser reinigen. Sicher-
weisungen”). stellen, daß die Anschlußstellen sau-
● Zuerst das Minuskabel (–) und dann ber sind.
das Pluskabel (+) von der Batterie Batterieeinbau
abklemmen. ● Zuerst das rote Kabel mit Gummi-
kappe an den Pluspol (+) und dann
das schwarze Kabel mit Gummi-
kappe an den Minuspol (–) anschlie-
ßen.

A. Pluspol (+)
B. Minuspol (–)
VN900BAF_de05.frame Page 132 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

132 WARTUNG UND EINSTELLUNG

ANMERKUNG ANMERKUNG
 Für den Batterieeinbau die Ausbau-  Beim Einbau des Sitzes oder Werk-
reihenfolge umkehren. zeugfaches darauf achten, dass
Schlauch oder Kabel nicht beschä-
HINWEIS digt werden. Schlauch und Kabel wie
in der Abbildung dargestellt verlegen.
Auf korrekte Polung achten, da  Nach dem Einschrauben des Werk-
sonst die gesamte elektrische zeugfachs den Sitzverriegelungszug
Anlage schwer beschädigt wer- und die Kabel an der Führung ent-
den kann. lang verlegen.

● Die Batteriepole leicht einfetten, um


sie vor Korrosion zu schützen.
● Den Pluspol (+) mit der Gummikappe
abdecken.
● Alle ausgebauten Teile wieder ein-
bauen.
VN900BAF_de05.frame Page 133 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 133

Scheinwerfer
Horizontaleinstellung
Der Scheinwerfer ist horizontal ver-
stellbar. Bei falscher Einstellung leuch-
tet der Scheinwerfer seitlich statt
geradeaus.

A. Sitzverriegelungszug
B. Führung
C. Schlauch
D. Kabel
VN900BAF_de05.frame Page 134 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

134 WARTUNG UND EINSTELLUNG

● Die Horizontaleinstellschraube an Vertikaleinstellung


der Scheinwerfereinfassung verdre- Der Scheinwerfer ist vertikal verstell-
hen, bis der Scheinwerfer geradeaus bar. Bei zu niedriger Einstellung leuch-
leuchtet. ten weder Abblend- noch Fernlicht die
Straße weit genug aus. Bei zu hoher
Einstellung trifft das Fernlicht nicht auf
der Straße auf und blendet das
Abblendlicht entgegenkommende Fah-
rer.
● Die Vertikaleinstellschraube an der
Scheinwerfereinfassung verdrehen,
bis der Scheinwerfer richtig einge-
stellt ist.

A. Vertikaleinstellschraube
B. Horizontaleinstellschraube
VN900BAF_de05.frame Page 135 Monday, March 23, 2009 11:50 AM

WARTUNG UND EINSTELLUNG 135

ANMERKUNG Sicherungen
Die Sicherungen befinden sich im
 Bei aufsitzendem Fahrer und einge-
Sicherungskasten hinter der linken Sei-
klapptem Ständer muß bei Fernlicht
tenabdeckung.
der hellste Punkt des Lichtkegels ein
Die Hauptsicherung sitzt auf dem
wenig unterhalb der Horizontalen lie-
Anlasserrelais; dieses befindet sich hin-
gen. Den Scheinwerfer entsprechend
ter der rechten Seitenabdeckung. Falls
den gesetzlichen Vorschriften ein-
eine Sicherung während des Betriebs
stellen.
durchbrennt, die Elektrik auf die Ursa-
che untersuchen und eine neue Siche-
rung mit entsprechender Amperezahl
einsetzen.
● Sitzbank abnehmen.
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136 WARTUNG UND EINSTELLUNG

● Den linken Seitendeckel ausbauen ● Die Schraube herausdrehen.


(siehe “Kühlsystem” in diesem Kapi-
tel).

A. Schraube

A. Sicherungskasten
B. Ersatzsicherung
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WARTUNG UND EINSTELLUNG 137

● Die rechte Seitenabdeckung heraus- ● Beim Montieren der rechten Seiten-


ziehen und die Hauptsicherung über- abdeckung darauf achten, dass die
prüfen. Haltenasen der rechten Seitenabdek-
kung eingesetzt sind.

A. Hauptsicherung
A. Haltenasen
B. Rechte Seitenabdeckung
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138 WARTUNG UND EINSTELLUNG

ACHTUNG
Der Gebrauch von ungeeigneten
neuen Sicherungen kann dazu füh-
ren, dass die Verkabelung über-
hitzt, Feuer fängt und/oder
ausfällt. Nur Standardsicherun-
gen verwenden. Eine durchge-
brannte Sicherung nur durch eine
Sicherung mit der am Sicherungs-
kasten und an der Hauptsicherung A. Normal
angegebenen Amperezahl erset- B. Durchgebrannt
zen.
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WARTUNG UND EINSTELLUNG 139

Motorradwäsche ● Vermeiden Sie jegliche ätzenden


Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen Chemikalien sowie Lösungs- und
Durch regelmäßige und sachgemäße Reinigungsmittel (z. B. ammoniakhal-
Pflege können Sie das äußere Erschei- tige Fensterreinigungsmittel).
nungsbild, die allgemeine Leistung und ● Verschüttetes Benzin, Bremsflüssig-
die Lebensdauer Ihres Kawasaki-Motor- keit und Kühlmittel beschädigen Lack
rades optimieren. Mit einer hochwerti- und Kunststoffteile; daher sofort
gen atmungsaktiven Abdeckplane abwischen.
können Sie die Oberflächen Ihres ● Verwenden Sie keine Stahlbürsten,
Motorrades vor schädlichen UV-Strah- Stahlwolle oder Scheuerschwämme
len, Schadstoffen und Staub schützen und -bürsten.
helfen. ● Beim Waschen der Scheinwerferab-
● Vor der Motorradwäsche unbedingt dekkung, anderer Kunststoffteile
den Motor und das Auspuffsystem behutsam vorgehen, um diese nicht
abkühlen lassen. zu verkratzen.
● Kein Fettentfernungsmittel an Dich- ● Vermeiden Sie den Einsatz von
tungen, Bremsbeläge und Reifen Dampfstrahlreinigern, da dadurch
heranlassen. Wasser hinter Dichtungen und in
● Stets scheuermittelfreie Glanz- und elektrische Bauteile geraten und das
Reinigungsmittel verwenden. Motorrad beschädigen kann.
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140 WARTUNG UND EINSTELLUNG

● Vermeiden Sie es, Wasser auf fol-


gende empfindlichen Teile zu sprü-
hen: Ansaugluftkanäle,
Luftfiterdeckungen links und rechts,
Bremsen, elektrische Bauteile,
Schalldämpferöffnungen und Kraft-
stofftanköffnungen.
● Nach dem Reinigen des Motorrades
die Gummimanschette über dem
Schaltpedal-Kugelgelenk auf richti-
A. Gummimanschette
gen Sitz überprüfen. Darauf achten,
dass die Dichtlippe der Gummiman-
schette in der Nut des Kugelgelenks
sitzt.
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WARTUNG UND EINSTELLUNG 141

● Eine beschädigte Manschette durch Motorrad reinigen


eine neue ersetzen. Wenn die Man- ● Das Motorrad mit dem Wasser-
schette nicht richtig in der Nut sitzt, schlauch abspülen, um gröberen
die Manschette richtig einsetzen. Schmutz zu entfernen.
● Mischen Sie ein mildes Motorrad-
oder Autoreinigungsmittel in einem
Eimer Wasser. Waschen Sie das
Motorrad mit einem weichen
Schwamm oder Lappen. Öl- und
Fettrückstände gegebenenfalls mit
einem milden Fettentfernungsmittel
entfernen.
● Nach der Wäsche das Motorrad
gründlich mit klarem Wasser abspü-
A. Falsch len, um Reinigungsmittelrückstände
B. Richtig zu entfernen, denn diese können das
Motorrad beschädigen.
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142 WARTUNG UND EINSTELLUNG

● Das Motorrad mit einem weichen ANMERKUNG


Tuch trocken wischen. Das Motorrad
beim Trokkenwischen auf etwaige  Nach einer Fahrt in Küstennähe oder
Kratzer oder Absplitterung untersu- auf salzgestreuten Straßen das
chen. Zum Trocknen keinem Luft- Motorrad umgehend mit kaltem Was-
trockner verwenden, denn dies kann ser gründlich abspülen. Kein warmes
die Lackierung beschädigen. Wasser verwenden, denn dies ver-
● Den Motor anlassen und 5 Minuten stärkt das korrosive Verhalten von
lang betreiben. Die Motorwärme hilft, Salz. Nach dem Trocknen alle metalli-
feuchte Stellen auszutrocknen. schen und verchromten Oberflächen
● Auf einer Probefahrt bei niedriger mit Sprühöl oder -wachs behandeln,
Geschwindigkeit mehrmals die Funk- um Korrosion zu vermeiden.
tion der Bremsen kontrollieren. Dies  Nach dem Fahren im Regen, bei
trocknet die Bremsen und stellt ihre hoher Luftfeuchtigkeit oder nach einer
normale Betriebsfähigkeit wieder her. Motorradwäsche kann sich im Innern
der Scheinwerferlinse ein Feuchtig-
keitsniederschlag bilden. Um diesen
Feuchtigkeitsniederschlag zu entfer-
nen, den Motor starten und das Licht
einschalten. Die Feuchtigkeit im
Innern der Linse verschwindet dann
allmählich.
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WARTUNG UND EINSTELLUNG 143

Lackierung Kunststoffteile
Nach der Motorradwäsche alle lackier- Kunststoffteile nach dem Waschen mit
ten Oberflächen (einschließlich Kunst- einem weichen Lappen behutsam trok-
stoffteile) mit einem im einschlägigen kenwischen. Die Scheinwerferabdek-
Fachhandel erhältlichen Pflegewachs kung und anderen Kunststoffteile nach
behandeln. Das Wachsen sollte in der dem Abtrocknen mit einem freigegebe-
Regel alle drei Monate erfolgen, es sei nen Kunststoffpflegemittel behandeln.
denn die Umstände erfordern kürzere
Intervalle. Matte Oberflächen sollten
nicht gewachst werden. Keine ätzenden
Produkte verwenden und stets die Her-
stellerangaben befolgen.
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144 WARTUNG UND EINSTELLUNG

Chrom und Aluminium


HINWEIS Verchromte Teile und unbeschichtete
Die Einwirkung von normalen Haus- Aluteile sollten mit einem Chrom-/Alu-
haltsreinigern wie z. B. Fensterreini- Glanzmittel behandelt werden.
ger und von ätzenden Chemikalien Beschichtete Aluteile sollten zunächst
wie z. B. Benzin, Bremsflüssigkeit mit einem milden Reinigungsmittel und
oder Klebstoffe können Kunststoff- anschließend mit Sprühwachs behan-
teile stark beschädigen. Sollte Kunst- delt werden. Lackierte und unlackierte
stoffteil ätzenden Chemikalien Alufelgen sind mit einem säurefreien
ausgesetzt worden sein, dieses Spezial-Felgensprühreiniger zu behan-
sofort mit einer milden Seifenlauge deln.
abwaschen und dann auf Beschädi-
gung untersuchen. Um die Kunst- Leder, Vinyl, Gummi
stoffteile nicht zu beschädigen, Leder bedarf einer besonderen Pflege.
sollten diese nicht mit Scheuer-
Zum Reinigen und Pflegen von Leder
schwämmen und -bürsten gereinigt
nur Spezial-Lederreinigungs und -pfle-
werden.
gemittel verwenden. Der Einsatz von
gewöhnlichen Reinigungsmitteln würde
das Leder beschädigen und dessen
Lebensdauer verkürzen.
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WARTUNG UND EINSTELLUNG 145

Vinyl kann ohne besondere Maßnah-


men gereinigt werden, sollte anschlie-
ßend aber mit einem Spezial-
Vinylpflegemittel behandelt werden.

Reifenflanken und andere Gummiteile


sollten mit Spezial-Gummipflegemittel
behandelt werden, um deren Lebens-
dauer nicht zu beeinträchtigen.

ACHTUNG
Gummipflegemittel können Rut-
schen verursachen und nach dem
Kontakt mit der Reifenlauffläche
zum Verlust der Bodenhaftung
und daher zu Unfällen mit Verlet-
zungen und Todesfolge führen.
Gummipflegemittel nicht auf Rei-
fenlaufflächen auftragen.
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146 STILLEGUNG
STILLEGUNG

Vorbereitung zur Stillegung


● Das Fahrzeug gründlich waschen.
● Den Motor zum Aufwärmen des Öls fünf Minuten lang betreiben, wieder abstellen
und das Motoröl ablassen.

ACHTUNG
Motoröl ist giftig. Deshalb und der Umwelt zuliebe Altöl immer sachgemäß
entsorgen.

● Frisches Motoröl einfüllen.


● Mit Hilfe einer Pumpe o. ä. Sauggerät das Benzin aus dem Kraftstofftank ablassen.
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STILLEGUNG 147

ACHTUNG
Benzin ist äußerst feuergefährlich und unter bestimmten Umständen explosiv.
Den Zündschlüssel auf “OFF” drehen. Nicht rauchen. Sicherstellen, dass der
Arbeitsbereich gut belüftet ist und keine offenen Flammen oder Funkenquel-
len in der Nähe sind. Dazu gehören auch Geräte mit Glimmlampe oder Zünd-
flamme.
Benzin ist giftig. Benzin sachgerecht entsorgen. Die genehmigten Entsor-
gungsmethoden erfahren Sie bei den örtlichen Behörden.

● Den Motor im Leerlauf betreiben, um das restliche Benzin in dem Kraftstoffsystem


zu verbrauchen (Bei längerer Stillegung zersetzt sich das Benzin in den Schwim-
merkammern und verstopft das Kraftstoffsystem).

ACHTUNG
Schützen Sie Ihre Augen vor aus den Zündkerzenbohrungen heraussprühen-
dem Öl. Bei dieser Arbeit einen gewissen Sicherheitsabstand zum Motor wah-
ren. Sollte Öl in die Augen geraten, sofort gründlich mit viel sauberem Wasser
ausspülen und so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen.
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148 STILLEGUNG

● Den Reifenluftdruck um ca. 20% reduzieren.


● Das Motorrad mit einem Ständer oder einer Kiste so aufbocken, daß die Räder frei
schweben. Steht kein Ständer zur Verfügung, Bretter unter die Reifen legen, um sie
vor Feuchtigkeit zu schützen.
● Unlackierte Teile mit Öl besprühen, damit sie nicht rosten. Kein Öl an Gummiteile
und Bremsen lassen.
● Alle Seilzüge schmieren.
● Die Batterie ausbauen und an einem trokkenen, vor Frost und Sonneneinstrahlung
geschützten Ort lagern. Während der Lagerung sollte die Batterie etwa einmal im
Monat langsam geladen werden (maximal 1 Ampere). Besonders bei kaltem Wetter
muß die Batterie immer geladen gehalten werden.
● Plastikbeutel über die Schalldämpferöffnungen binden, damit keine Feuchtigkeit
eindringt.
● Das Motorrad mit einer Plane abdecken, um es vor Staub und Schmutz zu schüt-
zen.
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STILLEGUNG 149

Inbetriebnahme nach längerer Stillegung


● Die Plastikbeutel von den Schalldämpfern abnehmen.
● Die Batterie einbauen, ggf. aufladen.
● Den Kraftstofftank einbauen und dann volltanken.
● Alle Punkte der Checkliste “Tägliche Kontrollen” überprüfen.
● Lager/Drehpunkte, Schrauben und Muttern schmieren.
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150 UMWELTSCHUTZ
UMWELTSCHUTZ

Der Umwelt zuliebe sollten Altöl sowie ausgebaute Batterien, Reifen und andere Bau-
teile sachgemäß entsorgt werden. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an die entspre-
chende Behörde bzw. an Ihren Kawasaki-Vertragshändler.
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WICHTIGE WARNAUFKLEBER 151


WICHTIGE WARNAUFKLEBER

1. Tägliche kontrollen 2. Bleifreies Benzin


3. Bremsflüssigkeit (vorn)
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152 WICHTIGE WARNAUFKLEBER

4. Bremsflüssigkeit (hinten) 5. Reifen und Zuladung


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WICHTIGE WARNAUFKLEBER 153

6. Batterie
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154 WICHTIGE WARNAUFKLEBER

(1) Englisch
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WICHTIGE WARNAUFKLEBER 155

Deutsch

TÄGLICHE KONTROLLEN
Kupplungshebelspiel korrekt, Handbremshebelspiel,
Betätigung einwandfrei, Flüssigkeitsstand korrekt,
Kupplung schleift nicht keine Lecks
Lenker stabil
Scheinwerfer leuchtet Spiegel richtig eingestellt

Blinker vorn leuchten


Gasdrehgriffspiel korrekt
Lenklagerspiel korrekt,
reibungsfrei Kraftstoff vorhanden

Hupe funktioniert
Rücklicht/
Bremslicht leuchtet

Kühlflüssigkeitsstand Blinker hinten


korrekt, keine Lecks leuchten

Keine ungewöhnlichen Keine


Auspuffgeräusche ungewöhnlichen
Motorölstand korrekt Motorgeräusche
Reifen in gutem Zustand, nicht
übermäßig verschlissen, Fußbremshebelspiel korrekt,
Luftdruck korrekt Flüssigkeitsstand korrekt,
keine Lecks
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156 WICHTIGE WARNAUFKLEBER

(2) (3)/(4)
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WICHTIGE WARNAUFKLEBER 157

(5) Englisch

Deutsch

DATEN ZU BEREIFUNG UND BELASTUNG


Falscher Reifenluftdruck, übermäßiger Reifenverschleiß, ungeeignete Ersatzreifen und Überladung
können Stabilität und Fahreigenschaften dieses Motorrads gefährlich beeinträchtigen. Abgefahrene
Reifen dürfen bei Erreichen der Verschleißgrenze ausschließlich durch die vorgeschriebenen
Standardreifen ersetzt werden. Unbedingt den vorgeschriebenen Reifenluftdruck einhalten.
Reifenluftdruck (kalt) Größe & Typ (Schlauchlosreifen) Mindestprofiltiefe
200 kPa DUNLOP
Vorn Bis 180 kg Belastung 130/90-16 M/C 67H 1 mm
(2,00 kgf/cm2) D404FP
Bis 97,5 kg Belastung 200 kPa (2,00 kgf/cm2) DUNLOP Bis 130 km/h 2 mm
Hinten 180/70-15 M/C 76H
97,5 – 180 kg Belastung 225 kPa (2,25 kgf/cm2) D404 Über 130 km/h 3 mm
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158 WICHTIGE WARNAUFKLEBER

(6)
VN900BAF_de07.frame Page 159 Monday, March 23, 2009 12:00 PM

MEMO
VN900BAF_de07.frame Page 160 Monday, March 23, 2009 12:00 PM

MEMO

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