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Foto: Innerhofer
Georg Innerhofer, Versuchsstation für Obst- und Weinbau Haidegg *)
D er Hilfsstoff Schwefeldioxid
(SO2) ist ein farbloses, stechend
riechendes Gas, das in wässri-
ger Lösung Schwefelige Säure bildet.
Über geschwefelte Ausgangsprodukte
machen, sind drei Möglichkeiten be-
kannt. Üblicherweise wird jede der drei
Methoden im Rohbrand angewendet,
da die Wirkung der Behandlung in der
Maische nicht befriedigend wäre bzw.
Kaliumpyrosulfit (KPS) ist die häufigste
Ursache für den Schwefelstich im Destillat
Besseres
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Verarbeitung
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e-mail: redaktion1@agrarverlag.at
chen von pH 5,8 Natronlauge zuge- Der Autor: Georg Innerhofer, Ver-
setzt. Das Natrium bildet mit der suchsstation für Obst- und Weinbau Kaliumpyrosulfit verursacht im Brand
Schwefeligen Säure ein nichtflüchtiges Haidegg, Tel. 0316/877-6612, e-mail: einen Fehlgeschmack, der durch eine
georg.innerhofer@stmk.gv.at gezielte Behandlung weitestgehend
Salz, das bei der anschließenden Destil-
entfernbar ist
lation im Rückstand verbleibt. Die be-
nötigte Menge liegt zwischen 0,5 und
1 l/100 l Rohbrand. Der Laugenzusatz
wird mittels pH-Meter kontrolliert und
führt zu keinerlei Verunreinigungen
bzw. zusätzlichem Reinigungsaufwand.
Kurz nach dem Zusatz der Lauge kann
bereits destilliert werden. Überdosie-
rungen führen wie beim Kalk zu einem
laugigen Geschmack im Destillat.
Natronlauge ist im Rohbrand relativ
leicht zu verteilen und gut zu dosieren.
Zur genauen Ermittlung der benötigten
Menge ist ein pH-Meter erforderlich,
das in den meisten Brennereibetrieben
standardmäßig vorhanden ist. Dane-
ben ist es von den genannten Metho-
den die aromaschonendste und daher
die empfehlenswerteste Form der
Entschwefelung.
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