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Oberflächenmessung Oberflächenmessung Messbedingungen Messbedingungen Oberflächenkenngrößen Oberflächenkenngrößen

Präzise Oberflächenmessung Oberflächenprofile – Gesamthöhe des Profils Wahl der Grenzwellenlänge des Filters (Cut-off) nach DIN EN ISO 4288:1998 und DIN EN ISO 3274:1998
Rauheit sicher bestimmen

Oberflächenkenngrößen Die Oberflächenbeschaffenheit eines Werkstücks spielt überall


dort eine Rolle, wo sie eine definierte technische Aufgabe hat.
Mit dem Tastschnittverfahren wird das Profil einer Oberfläche
zweidimensional erfasst.
Die Grenzwellenlänge wird, abhängig von der Werkstückober­
fläche, entweder nach dem Riefenabstand oder den zu erwar-
den Normen verbindlich festgelegt. Abweichungen sind dann
erforderlich, wenn das Werkstück die geforderte Taststrecke Ra nach DIN EN ISO 4287 RSm nach DIN EN ISO 4287
in der Praxis Sie muss demnach möglichst eindeutig definiert werden. tenden Rauheitswerten gewählt. Gleichzeitig sind damit nicht zulässt. Siehe Zeichnungseintragungen.
Dies geschieht mithilfe genormter Oberflächenkenngrößen. Das ungefilterte Primärprofil (P­Profil) ist das tatsächlich gemes- die Gesamtmessstrecke und die zugehörige Taststrecke gemäß
sene Oberflächenprofil. Durch dessen Filterung nach DIN EN
Dieses Faltblatt gibt einen Überblick über die wichtigsten Be­ ISO 11562/DIN EN ISO 16610­21 entstehen das Welligkeitsprofil
griffe, Normen und Kenngrößen der Oberflächenmesstechnik. (W­Profil) und das Rauheitsprofil (R­Profil). Bestimmende Größe Mittellinie
Periodische Profile Messbedingungen Aperiodische Profile
für die Grenze zwischen Welligkeit und Rauheit ist die Grenzwel- z.B. Drehen, Fräsen z.B. Schleifen, Erodieren Mittellinie
1)
Der Digitalisierungs-
Mit einem breiten Spektrum an Oberflächenmessgeräten bieten lenlänge λc (Cut­off). RSm
lr Einzelmessstrecke
ln Messstrecke abstand ist ebenfalls
wir Ihnen vielfältige Auswertemöglichkeiten an unterschied­ genormt. Dieser wird Ra – arithmetischer Mittenrauwert
lt Taststrecke Rz
lichen Einsatzorten – sei es im Labor oder in der Fertigung. Nach DIN EN ISO 4287 gelten alle Kenngrößendefinitionen λc Grenzwellenlänge von den meisten
Ra ist der arithmetische Mittenrauwert aus den Beträgen aller RSm – mittlerer Rillenabstand
sowohl für das Rauheits­als auch das Primär­und Wellig­ λs Kurzwelliges Profilfilter Rauheitsmessge-
räten automatisch Profilwerte. Die Aussagekraft von Ra ist relativ gering, da er RSm ist der arithmetische Mittelwert der Breite der Profil­
Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Oberflächenmessung keitsprofil. Die Kennzeichnung des Profiltyps erfolgt durch die rtip Tastspitzenradius
ΔX Digitalisierungsabstand 1) eingestellt. unempfindlich gegenüber Spitzen und Riefen reagiert. elemente des Rauheitsprofils innerhalb der Einzelmessstrecke
ist die kontinuierliche Überwachung auf bestmögliche Genauig­ Großbuchstaben P, R oder W.
und erfordert die Festlegung von Zählschwellen (c1, c2) passend
keit. In unserem DAkkS­DKD­Kalibrierlabor kalibrieren wir Ihre
RSm [mm] λc = lr [mm] ln [mm] lt [mm] rtip [µm] λs [µm] Ra [µm] Rz [µm]
zur Funktion der Oberfläche. Wenn nicht anders fest­gelegt, soll
angelieferten Normale für verschiedene Rauheitskenngrößen. Die Gesamthöhe Pt, Wt bzw. Rt des jeweiligen Profiltyps ist die
der Betrag der vertikalen Zählschwellen jeweils 10 % vom Rz
Für nicht akkreditierte Kenngrößen stellen wir Ihnen einen ein­ maximale Höhe zwischen der höchsten Spitze und des tiefsten > 0,013 ...0,04 0,08 0,4 0,48 2 2,5 > (0,006) …0,02 > (0,025) …0,1
betragen.
facheren Werkskalibrierschein aus. Tals des Profils der Messstrecke. > 0,04 ...0,13 0,25 1,25 1,5 2 2,5 > 0,02 …0,1 > 0,1 …0,5

> 0,13 ...0,4 0,8 4 4,8 2 oder 5 * 2,5 > 0,1 …2 > 0,5 …10

> 0,4 ...1,3 2,5 12,5 15 5 8 >2 …10 > 10 …50


Rz, Rz1max, Rt nach DIN EN ISO 4287
Aufgliederung einer Oberfläche Messstrecken – Grenzwellenlänge
> 1,3 ...4 8 40 48 10 25 > 10 …80 > 50 …200
Ungefiltertes P-Profil
RPc nach DIN EN 10049/DIN EN ISO 4287
Vorlaufstrecke Rauheitsprofil Nachlaufstrecke Anwendungsbeispiel Verkürzte Regelmessstrecke
Bei einem periodischen Profil kommt der mittlere Rillenabstand der Rauheits­- Wenn die tatsächlich mögliche Taststrecke auf der Werkstückoberfläche für lt nicht
profil­elemente RSm zum Einsatz. Bei einem RSm, der zwischen 0,4 und 1,3 mm liegt, ergeben ausreicht, wird entsprechend die Anzahl der Einzelmessstrecken verringert und in der
sich die folgenden Messbedingungen: Zeichnung angegeben. Wenn die tatsächlich verfügbare Taststrecke kleiner als eine Ein-
λc = 2,5 mm / ln = 12,5 mm / lt = 15 mm / rtip = 5 µm / λs = 8 µm. zelmessstrecke ist, wird anstelle von Rt oder Rz die Gesamt­profilhöhe Pt des Primärprofils
ausgewertet. Mittellinie
* Bei Rz ≤ 2 µm beträgt der Tastspitzenradius 2 µm, bei Rz > 2 µm beträgt er
5 µm. Der Messpunktabstand liegt bei höchstens 0,5 µm.

Gefiltertes W-Profil
Messbedingungen für Motifkenngrößen nach DIN EN ISO 12085 Rz – gemittelte Rautiefe
Die Taststrecke lt ist die Gesamtlänge der Tasterbewegung Mittelwert der fünf Rz-Werte aus den fünf Einzelmessstrecken lr.
A* [mm] B* [mm] Taststrecke [mm] Messstrecke [mm] λs [µm] Tastspitzenradius [µm]
während des Tastvorgangs. Sie ist größer als die Messstrecke ln,
0,02 0,1 0,64 0,64 2,5 2 ± 0,5
um mit dem Profilfilter das Rauheitsprofil bilden zu können. Rz1max – maximale Rautiefe (DIN EN ISO 4287:1997) RPc – normierte Spitzenzahl
0,1 0,5 3,2 3,2 2,5 2 ± 0,5 Größter Rz-Wert aus den fünf Einzelmessstrecken lr. RPc entspricht der Anzahl lokaler Spitzen, die nacheinander eine
Gefiltertes R-Profil
Mit Ausnahme von Rt, Rmr(c) und RPc sind die Rauheitskenn­ 0,5 2,5 16 16 8 5±1 obere Schnittlinie c1 und eine untere Schnittlinie c2 überschrei-
größen innerhalb einer Messstrecke ln definiert. Ermittelt 2,5 12,5 80 80 25 10 ± 2 Rt – Gesamthöhe des Rauheitsprofils ten. Die Spitzenzahl wird unabhängig von der gewählten Mess-
werden sie jedoch als Mittelwert aus fünf Einzelmessstrecken lr. Rt ist der Abstand zwischen der höchsten Spitze und des strecke auf eine Länge von 10 mm bezogen.
* Wenn nicht anders angegeben, gelten die Vorzugswerte A = 0,5 mm und B = 2,5 mm.
Die vereinbarte Grenze A bestimmt in diesem Fall, dass die ermittelten AR-Kenngrößen
­tiefsten Tals des Profils der Gesamtmessstrecke ln.
Die Einzelmessstrecke lr entspricht der Grenzwellenlänge λc. immer kleiner als 0,5 mm sind.

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Oberflächenkenngrößen Oberflächenkenngrößen Oberflächenkenngrößen Bewertung Zeichnungseintragungen Zeichnungseintragungen

Bewertung der Messergebnisse

Laut DIN EN ISO 4288 soll die Oberflächenmessung dort vor-


Rmr(c) nach DIN EN ISO 4287 Motif-Norm nach DIN EN ISO 12085 WDSm, WDt, WDc – genommen werden, wo die höchsten Werte zu erwarten sind Zeichnungseintragungen nach Zeichnungseintragungen nach
Bezugslinie
Dominante Welligkeit nach VDA 2007 (visuelle Feststellung). DIN EN ISO 1302:2002 VDA 2007 – Dominante Welligkeit
Das Prinzip der Motifnorm besteht darin, lokale Spitzen und
Referenzschnitthöhe c0

Täler im Primärprofil zu suchen, und jeweils ein Tal mit den Fall 1: Keine dominante Welligkeit zugelassen
Schnitthöhe c
Das Primärprofil wird auf das Vorhandensein von keiner, einer Angaben für Anforderungen
beiden nächsten vor- bzw. nachgelagerten Spitzen zu assozi­ oder zwei dominanten Wellenlängen analysiert. Durch Schmal- Höchstwertregel c
Wir unterstützen Sie weltweit
Material- a Oberflächenkenngröße mit Zahlenwert in μm
anteilkurve ieren, um ein Motif zu bilden. Mehrere iterative Kombinationen bandfilterung des Primärprofils mit der gefundenen Wellen- b Zweite Anforderung (Oberflächenkenngröße
von jeweils zwei Motifs sorgen dafür, dass schließlich die wich-
a in μm)
länge wird das WD-Profil abgeleitet, das zur Berechnung der Die Oberfläche wird als gut angenommen, wenn die gemes-
Messstrecke In
e d b c Fertigungsverfahren WDc 0
tigsten Motifs berücksichtigt werden, deren Breite den Gren-
Materialanteil Rmr (c)
Unsere qualifizierten Mitarbeiter sind auf der ganzen Welt im Kenngrößen herangezogen wird. Die Wahl der Messstrecke ln senen Werte einer Kenngröße den festgelegten Höchstwert d Angabe der Rillenrichtung
Einsatz. Mit unseren Standorten und Vertriebspartnern in den zwert A unterschreitet. Wenn nicht anders angegeben, gilt der erfolgt entweder nach DIN EN ISO 4288 wie bei einer Rauheits- nicht überschreiten. In diesem Fall wird die Kenngröße mit dem e Bearbeitungszugabe in mm
Rmr(c) – Materialanteil des Profils
wichtigsten Industriestaaten sind wir direkt bei Ihnen vor Ort, Vorzugswert A = 0,5 mm (siehe Messbedingungen). Zusatz „max“ gekennzeichnet, z.B. Rz1max.
Rmr gibt an, welchen Anteil die summierte, im Material ver- messung oder anhand der Zeichnungseintragung. Periodenlän-
um Sie als zuverlässiger Partner optimal zu unterstützen. Der Rauheitsgrenzwert spielt dabei eine ähnliche Rolle wie der
Materialabtragende
laufende Strecke relativ zur Messstrecke einnimmt (in %). Der gen werden im Bereich 0,02 mm ≤ WDSm ≤ ln/5 auf Dominanz Bearbeitung; WDc 0 oder

Vergleich wird in der vorgegebenen Schnitthöhe c und der Cut-off bei der Gaußfilterung. Es gilt generell die 16 %-Regel. untersucht. Um dominante Ausprägungen bei WDSm > ln/5 zu WDt 0: Keine dominante
Welligkeit zugelassen
Gesamtmessstrecke ln ausgeführt. Die Materialanteilskurve erkennen, muss die Messstrecke vergrößert werden. 16 %-Regel
Rz 4 L Rz 2,5
gibt den Materialanteil als

Hj
WDt WDSm
Wenn der Zusatz „max“ nicht angegeben ist, gilt die 16 %- Fall 2: Dominante Ausprägungen sind bis zu

Hm-1
H j+1
Funktion der Schnitthöhe an.

Hm
H1
H2
H3
Regel. Die Oberfläche wird als gut angenommen, wenn nicht einem oberen Grenzwert zugelassen
Materialabtragende Materialabtragende
mehr als 16 % der gemessenen Werte einer Kenngröße den
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Bearbeitung; Bearbeitung; unterer


festgelegten Höchstwert überschreiten. Rz = max. 4 μm Grenzwert für Rz gefordert;
Rz = min. 2,5 μm

Rk, Rpk, Rvk, Mr1, Mr2 nach DIN EN ISO 13565-2


Auswertelänge In
2,5x5/WDt 2,5
AR1 AR i AR n P-Profil WD-Profil Weitere Informationen zu dieser Regel finden sich in der
Norm DIN EN ISO 4288:1997.
WDSm U Ra 4
L Ra 1 Rzmax 4
Die wichtigsten Motif-Rauheitskenngrößen
„Spitzenfläche“
Materialabtragende Bearbeitung;

Rpk*
Aus dem Amplitudenspektrum ermittelte mittlere horizontale
Materialanteilkurve

Rpk
Profilspitzenbereich
(Abbott-Kurve) im Periodenbereich bis 2,5 mm gilt
Sonderregelung VDA 2006
Kernbereich
WDt = max. 2,5 μm
„Riefenfläche“
Größe der Profilelemente (Mittlere Periodenlänge der domi-

Rk
R – Mittlere Tiefe der Rauheitsmotifs nanten Welligkeit). Materialabtragende Materialabtragende
Arithmetischer Mittelwert der Tiefen Hj der Rauheitsmotifs Die 16 %-Regel wird nicht angewendet. VDA 2006 geht davon

Rvk*
Materialanteil

Rvk
Profilriefenbereich Bearbeitung; oberer und Bearbeitung;
innerhalb der Messstrecke. aus, dass die Streuung der Kennwerte bei der Festlegung der unterer Grenzwert für Ra Rz = max. 4 μm; es gilt die Fall 3: Dominante Ausprägungen sind in einem oben oder
gefordert; Ra = min. 1 μm Höchstwertregel
WDt Grenzwerte berücksichtigt wird. Es gilt generell die Höchstwert- und max. 4 μm beidseitig begrenzten Periodenlängenbereich zugelassen
Rk – Kernrautiefe AR – Mittlere Teilung der Rauheitsmotifs Vertikale Differenz zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt regel, auch ohne die Angabe des Index „max“ innerhalb der
Tiefe des Rauheitskernprofils. Arithmetischer Mittelwert der Längen ARi der Rauheitsmotifs des WD-Profils innerhalb der Auswertelänge. Bezeichnung. Die Anwendung des λs-Filters ist grundsätzlich
Rpk – reduzierte Spitzenhöhe innerhalb der Messstrecke. nicht zugelassen.
∆Z1 ∆Z2 ∆Z3 ∆ZN-1 ∆ZN 0,8x16/Rz 3
Gemittelte Höhe der aus dem Kernprofil herausragenden Spitzen. 2/Pt 4 0,008-2,5/Rz1
Bei Rz ≤ 2 μm beträgt der Tastspitzenradius 2 μm, bei 0,2x2,5x5/WDc1,5
Rpk* – höchste Profilspitzenhöhe (nicht in dieser Norm) Rx – Maximale Tiefe der Profilunregelmäßigkeit
Rz > 2 μm beträgt er 5 μm. Der Messpunktabstand liegt
Die größte Tiefe Hj innerhalb der Messtrecke.
Rvk – reduzierte Riefentiefe bei höchstens 0,5 μm.
Gemittelte Tiefe der vom Kern in das Material Auswertelänge In Materialabtragende Materialabtragende Bearbeitung; Materialabtragende Bearbeitung;

hineinragenden Riefen. P-Profil WD-Profil


Der Kegelwinkel beträgt 60° oder 90°. Wenn nicht anders Bearbeitung; P-Profil, Übertragungscharakteristik entspricht Rz: die Messstrecke beträgt 12,5 mm und
Taststrecke = 2 mm; nicht dem Regelfall (vgl. Tabelle); λc = 0,8 mm; Rz = max. 3 μm;
angegeben, beträgt der Kegelwinkel 90°. Pt = max. 4 μm Rz = max. 1 μm; Filterwahl WDc: im Periodenbereich von 0,2 bis
Rvk* – tiefste Profilriefentiefe (nicht in dieser Norm) WDc
2022-05

λs = 0,008 mm und λc = 2,5 mm 2,5 mm gilt WDc = max. 1,5 μm


Mr1, Mr2 – Materialanteil Mittelwert aus den Höhen der Profilelemente
JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH | Drachenloch 5
Kleinster (Mr1) und größter (Mr2) Materialanteil (in %) an
10037108

78052 Villingen-Schwenningen | Deutschland | T +49 7721 6813-0 innerhalb der Auswertelänge.


F +49 7721 6813-444 | metrology@jenoptik.com | www.hommel-etamic.com den Grenzen des Rauheitskernbereichs.

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