Sie sind auf Seite 1von 34

Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten

MR 1.1 Kompetenz
 Ein Anwalt stellt dem Mandanten eine kompetente Vertretung zur Verfü gung, die rechtliche Kenntnisse, Fä higkeiten, Grü ndlichkeit
und Vorbereitung erfordert, die fü r die Vertretung vernü nftigerweise erforderlich sind.

MR 1.2 Vertretungsumfang*
a) Vorbehaltlich der Absä tze (c) und (d) hat sich ein Anwalt an die Entscheidungen eines Mandanten ü ber die Ziele der Vertretung zu
halten und sich, wie in Regel 1.4 gefordert, mit dem Mandanten ü ber die Mittel zu beraten, mit denen sie verfolgt werden sollen. Ein
Anwalt kann im Namen des Mandanten solche Maßnahmen ergreifen, die implizit zur Durchfü hrung der Vertretung befugt sind. Ein
Anwalt hat sich an die Entscheidung eines Mandanten zu halten, ob eine Angelegenheit beigelegt werden soll. In einem Strafverfahren
hat sich der Rechtsanwalt nach Rü cksprache mit dem Rechtsanwalt an die Entscheidung des Mandanten ü ber einen einzureichenden
Klagegrund zu halten, ob auf ein Geschworenenverfahren verzichtet werden soll und ob der Mandant aussagen wird.
b) Die Vertretung eines Mandanten durch einen Anwalt, einschließlich der Vertretung nach Vereinbarung, stellt keine Billigung der
politischen, wirtschaftlichen, sozialen oder moralischen Ansichten oder Aktivitä ten des Mandanten dar.
c) Ein Rechtsanwalt kann den Umfang der Vertretung einschrä nken, wenn die Einschrä nkung unter den gegebenen Umstä nden
angemessen ist und der Mandant eine Einwilligung nach Aufklä rung erteilt.
d) Ein Anwalt darf einem Mandanten nicht raten, ein Verhalten, von dem der Anwalt weiß, dass es kriminell oder betrü gerisch ist, zu
beauftragen oder zu unterstü tzen, aber ein Anwalt kann die rechtlichen Konsequenzen eines vorgeschlagenen Verhaltens mit einem
Mandanten besprechen und einen Mandanten beraten oder unterstü tzen, um in gutem Glauben Anstrengungen zu unternehmen, um
die Gü ltigkeit, den Umfang, die Bedeutung oder die Anwendung des Gesetzes zu bestimmen.

MR 1.3 Sorgfalt
 Ein Rechtsanwalt hat bei der Vertretung eines Mandanten mit angemessener Sorgfalt und Schnelligkeit zu handeln.

MR 1.4 Kommunikation
a) Ein Rechtsanwalt muss:
1) Den Kunden unverzü glich ü ber alle Entscheidungen oder Umstä nde zu informieren, fü r die die informierte Zustimmung des
Kunden gemä ß Regel 1.0(e) nach diesen Regeln erforderlich ist;
2) Sich vernü nftigerweise mit dem Kunden ü ber die Mittel beraten, mit denen die Ziele des Kunden erreicht werden sollen;
3) Den Kunden angemessen ü ber den Stand der Angelegenheit zu informieren;
4) Angemessenen Auskunftsersuchen unverzü glich nachzukommen; und
5) Konsultieren Sie den Mandanten ü ber jede relevante Einschrä nkung des Verhaltens des Anwalts, wenn der Anwalt weiß, dass der
Mandant Unterstü tzung erwartet, die nicht durch die Berufsregeln oder andere Gesetze erlaubt ist.
b) Ein Rechtsanwalt hat eine Angelegenheit zu erlä utern, soweit dies vernü nftigerweise erforderlich ist, damit der Mandant fundierte
Entscheidungen ü ber die Vertretung treffen kann.
Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.5 Gebühren
a) Ein Anwalt darf keine unangemessene Gebü hr oder einen unangemessenen Betrag fü r Aufwendungen vereinbaren, berechnen oder
einziehen. Zu den Faktoren, die bei der Bestimmung der Angemessenheit einer Gebü hr zu berü cksichtigen sind, gehö ren die
folgenden:
1) Der Zeit- und Arbeitsaufwand, die Neuheit und Schwierigkeit der damit verbundenen Fragen sowie die fü r die ordnungsgemä ße
Erbringung des Rechtsdienstes erforderlichen Fä higkeiten;
2) Die Wahrscheinlichkeit, wenn sie fü r den Mandanten offensichtlich ist, dass die Annahme der bestimmten Beschä ftigung eine
andere Beschä ftigung durch den Anwalt ausschließt;
3) Die Gebü hr, die ü blicherweise am Ort fü r ä hnliche juristische Dienstleistungen erhoben wird;
4) Die Hö he des Betrags und die erzielten Ergebnisse;
5) Die vom Auftraggeber oder durch die Umstä nde auferlegten Zeitbegrenzungen;
6) Art und Dauer der beruflichen Beziehung mit dem Kunden;
7) Die Erfahrung, den Ruf und die Fä higkeiten des Anwalts oder der Anwä lte, die die Dienstleistungen erbringen; und
8) Ob die Gebü hr fest oder bedingt ist.
b) Der Umfang der Vertretung und die Grundlage oder der Satz des Honorars und der Aufwendungen, fü r die der Mandant
verantwortlich ist, sind dem Mandanten vorzugsweise schriftlich vor oder innerhalb einer angemessenen Frist nach Beginn der
Vertretung mitzuteilen, es sei denn, der Rechtsanwalt berechnet einem regelmä ßig vertretenen Mandanten die gleiche Grundlage oder
den gleichen Satz. Ä nderungen der Basis oder des Satzes des Honorars oder der Auslagen sind dem Auftraggeber ebenfalls
mitzuteilen.
c) Eine Gebü hr kann vom Ergebnis der Angelegenheit abhä ngen, fü r die die Dienstleistung erbracht wird, außer in einer Angelegenheit,
in der eine bedingte Gebü hr durch Absatz (d) oder ein anderes Gesetz verboten ist. Eine Vereinbarung ü ber ein Eventualhonorar muss
in einer vom Mandanten unterzeichneten Schriftform erfolgen und die Methode angeben, nach der das Honorar zu bestimmen ist,
einschließlich des Prozentsatzes oder der Prozentsä tze, die dem Anwalt im Falle eines Vergleichs, eines Gerichtsverfahrens oder einer
Berufung zufließen; Rechtsstreitigkeiten und andere Kosten, die von der Beitreibung abzuziehen sind; und ob diese Kosten vor oder
nach der Berechnung des Eventualhonorars abzuziehen sind. Die Vereinbarung muss den Kunden eindeutig ü ber alle Aufwendungen
informieren, fü r die der Kunde haftet, unabhä ngig davon, ob der Kunde die obsiegende Partei ist oder nicht. Nach Abschluss einer
bedingten Gebü hrensache hat der Rechtsanwalt dem Mandanten eine schriftliche Erklä rung ü ber den Ausgang der Angelegenheit
vorzulegen und im Falle einer Beitreibung die Ü berweisung an den Mandanten und die Art und Weise seiner Feststellung darzulegen.
d) Ein Rechtsanwalt darf keine Vereinbarung treffen, Gebü hren erheben oder einziehen fü r:
1) Jede Gebü hr in einer Angelegenheit der hä uslichen Beziehungen, deren Zahlung oder Hö he von der Sicherstellung einer Scheidung
oder von der Hö he des Unterhalts oder der Unterstü tzung oder einer Vermö gensregelung an deren Stelle abhä ngig ist; oder
2) Eine Eventualgebü hr fü r die Vertretung eines Angeklagten in einem Strafverfahren.
e) Eine Aufteilung eines Honorars zwischen Anwä lten, die nicht in derselben Kanzlei tä tig sind, kann nur vorgenommen werden, wenn:
1) Die Aufteilung steht im Verhä ltnis zu den von jedem Rechtsanwalt erbrachten Leistungen oder jeder Rechtsanwalt ü bernimmt die
Gesamtverantwortung fü r die Vertretung;
2) Der Mandant stimmt der Vereinbarung zu, einschließlich des Anteils, den jeder Anwalt erhä lt, und die Vereinbarung wird
schriftlich bestä tigt; und
3) Das Gesamthonorar ist angemessen.
Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.6 Vertraulichkeit von Informationen
a) Ein Anwalt darf keine Informationen in Bezug auf die Vertretung eines Mandanten offenlegen, es sei denn, der Mandant erteilt eine
Einwilligung nach Aufklä rung, die Offenlegung ist implizit autorisiert, um die Vertretung durchzufü hren, oder die Offenlegung ist
gemä ß Absatz (b) zulä ssig.
b) Ein Anwalt kann Informationen in Bezug auf die Vertretung eines Mandanten offenlegen, soweit der Anwalt dies vernü nftigerweise
fü r erforderlich hä lt:
1) Um einen hinreichend sicheren Tod oder eine erhebliche Kö rperverletzung zu verhindern;
2) Um zu verhindern, dass der Mandant eine Straftat oder einen Betrug begeht, der mit hinreichender Sicherheit zu einer erheblichen
Schä digung der finanziellen Interessen oder des Vermö gens eines anderen fü hrt und zu dessen Fö rderung der Mandant die
Dienste des Anwalts in Anspruch genommen hat oder nimmt;
3) Zur Verhinderung, Minderung oder Behebung einer erheblichen Schä digung der finanziellen Interessen oder des Vermö gens eines
anderen, die mit hinreichender Sicherheit aus der Begehung einer Straftat oder eines Betrugs durch den Mandanten resultiert oder
resultiert hat, zu deren Fö rderung der Mandant die Dienste des Anwalts in Anspruch genommen hat;
4) Sicherstellung der Rechtsberatung ü ber die Einhaltung dieser Regeln durch den Anwalt;
5) Einen Anspruch oder eine Verteidigung im Namen des Anwalts in einer Kontroverse zwischen dem Anwalt und dem Mandanten zu
begrü nden, eine Verteidigung gegen eine strafrechtliche Anklage oder einen zivilrechtlichen Anspruch gegen den Anwalt auf der
Grundlage eines Verhaltens, an dem der Mandant beteiligt war, zu begrü nden oder auf Vorwü rfe in einem Verfahren bezü glich der
Vertretung des Mandanten durch den Anwalt zu reagieren; oder
6) Zur Einhaltung anderer Gesetze oder einer gerichtlichen Anordnung.

MR 1.7 Interessenkonflikt: Aktuelle Kunden


a) Außer wie in Absatz (b) vorgesehen, darf ein Anwalt einen Mandanten nicht vertreten, wenn die Vertretung einen gleichzeitigen
Interessenkonflikt mit sich bringt. Ein gleichzeitiger Interessenkonflikt liegt vor, wenn:
1) Die Vertretung eines Kunden steht einem anderen Kunden unmittelbar entgegen; oder
2) Es besteht ein erhebliches Risiko, dass die Vertretung eines oder mehrerer Mandanten durch die Verantwortlichkeiten des
Anwalts gegenü ber einem anderen Mandanten, einem ehemaligen Mandanten oder einer dritten Person oder durch ein
persö nliches Interesse des Anwalts wesentlich eingeschrä nkt wird.
b) Ungeachtet des Bestehens eines gleichzeitigen Interessenkonflikts gemä ß Absatz (a) kann ein Anwalt einen Mandanten vertreten,
wenn:
1) Der Anwalt glaubt vernü nftigerweise, dass der Anwalt in der Lage sein wird, jedem betroffenen Mandanten eine kompetente und
sorgfä ltige Vertretung zu bieten;
2) Die Vertretung ist nicht gesetzlich verboten;
3) Die Vertretung beinhaltet nicht die Geltendmachung eines Anspruchs eines Mandanten gegen einen anderen Mandanten, der von
dem Anwalt in demselben Rechtsstreit oder anderen Verfahren vor einem Gericht vertreten wird; und
4) Jeder betroffene Kunde erteilt eine Einverstä ndniserklä rung, die schriftlich bestä tigt wird.
Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.8 Interessenkonflikt: Aktuelle Kunden (Spezifische Regeln)
a) Ein Rechtsanwalt darf keine Geschä ftsbeziehung mit einem Mandanten eingehen oder wissentlich ein Eigentum, einen Besitz, eine Sicherheit oder
ein anderes Vermö gensinteresse erwerben, das fü r einen Mandanten nachteilig ist, es sei denn:
1) Die Transaktion und die Bedingungen, zu denen der Anwalt die Beteiligung erwirbt, sind fü r den Mandanten fair und angemessen und werden
vollstä ndig offengelegt und schriftlich in einer Weise ü bermittelt, die fü r den Mandanten verstä ndlich ist;
2) Der Kunde wird schriftlich ü ber die Zweckmä ßigkeit der Suche informiert und erhä lt eine angemessene Gelegenheit, den Rat eines
unabhä ngigen Rechtsberaters bei der Transaktion einzuholen; und
3) Der Mandant stimmt in einer vom Mandanten unterzeichneten schriftlichen Erklä rung den wesentlichen Bedingungen der Transaktion und der
Rolle des Anwalts bei der Transaktion zu, einschließlich der Frage, ob der Anwalt den Mandanten bei der Transaktion vertritt.
b) Ein Anwalt darf Informationen in Bezug auf die Vertretung eines Mandanten nicht zum Nachteil des Mandanten verwenden, es sei denn, der
Mandant erteilt eine Einwilligung nach Aufklä rung, es sei denn, dies ist nach diesen Regeln zulä ssig oder erforderlich.
c) Ein Anwalt darf kein wesentliches Geschenk von einem Mandanten anfordern, einschließlich eines testamentarischen Geschenks, oder im Namen
eines Mandanten ein Instrument vorbereiten, das dem Anwalt oder einer mit dem Anwalt verbundenen Person ein wesentliches Geschenk gibt, es
sei denn, der Anwalt oder andere Empfä nger des Geschenks ist mit dem Mandanten verbunden. Fü r die Zwecke dieses Absatzes umfassen
verbundene Personen einen Ehepartner, ein Kind, ein Enkelkind, einen Elternteil, einen Großelternteil oder einen anderen Verwandten oder eine
Person, mit der der Anwalt oder der Mandant eine enge, familiä re Beziehung unterhä lt.
d) Vor Abschluss der Vertretung eines Mandanten darf ein Rechtsanwalt keine Vereinbarung treffen oder aushandeln, die dem Rechtsanwalt
literarische oder mediale Rechte an einer Darstellung oder einem Konto verleiht, die im Wesentlichen auf Informationen im Zusammenhang mit der
Vertretung beruhen.
e) Ein Anwalt darf einem Mandanten im Zusammenhang mit anhä ngigen/in Betracht gezogenen Rechtsstreitigkeiten keine finanzielle Unterstü tzung
gewä hren, es sei denn:
1) Ein Anwalt kann Gerichtskosten und Kosten fü r Rechtsstreitigkeiten vorschießen, deren Rü ckzahlung vom Ausgang der Angelegenheit abhä ngen
kann; und
2) Ein Anwalt, der einen bedü rftigen Mandanten vertritt, kann Gerichtskosten und Prozesskosten im Namen des Mandanten tragen.
f) Ein Anwalt darf keine Entschä digung fü r die Vertretung eines Mandanten von einem anderen als dem Mandanten akzeptieren, es sei denn:
1) Der Auftraggeber erteilt eine Einwilligung nach Aufklä rung;
2) Es liegt kein Eingriff in die Unabhä ngigkeit des Anwalts von der beruflichen Beurteilung oder in die Beziehung zwischen Mandant und Anwalt
vor; und
3) Informationen in Bezug auf die Vertretung eines Kunden sind gemä ß Regel 1.6 geschü tzt.
g) Ein Rechtsanwalt, der zwei oder mehr Mandanten vertritt, darf nicht an einer Gesamtabwicklung der Ansprü che der oder gegen die Mandanten oder
an einer Gesamtvereinbarung ü ber schuldige oder nolo contendere Einreden in einem Strafverfahren teilnehmen, es sei denn, jeder Mandant erteilt
in einer vom Mandanten unterzeichneten schriftlichen Erklä rung seine Zustimmung. Die Offenlegung des Anwalts umfasst das Bestehen und die Art
aller Ansprü che oder Einreden sowie die Beteiligung jeder Person am Vergleich.
h) Ein Rechtsanwalt darf nicht:
1) Eine Vereinbarung zu treffen, die die Haftung des Anwalts gegenü ber einem Mandanten fü r Fehlverhalten prospektiv einschrä nkt, es sei denn,
der Mandant wird bei der Vereinbarung unabhä ngig vertreten; oder
2) Begleichen Sie einen Anspruch oder einen potenziellen Anspruch fü r eine solche Haftung mit einem nicht vertretenen Kunden oder ehemaligen
Kunden, es sei denn, diese Person wird schriftlich ü ber die Zweckmä ßigkeit des Suchens informiert und erhä lt eine angemessene Gelegenheit,
den Rat eines unabhä ngigen Rechtsbeistands in Verbindung damit einzuholen.
i) Ein Rechtsanwalt darf kein Eigentumsrecht an dem Klagegrund oder dem Streitgegenstand erwerben, den der Rechtsanwalt fü r einen Mandanten
durchfü hrt, mit der Ausnahme, dass der Rechtsanwalt:
1) Erwerben Sie ein gesetzlich autorisiertes Pfandrecht, um das Honorar oder die Kosten des Anwalts zu sichern; und
2) Vertrag mit einem Kunden fü r ein angemessenes Eventualhonorar in einem Zivilverfahren.
j) Ein Anwalt darf keine sexuellen Beziehungen zu einem Mandanten haben, es sei denn, zu Beginn der Beziehung zwischen Mandant und Anwalt
bestand eine einvernehmliche sexuelle Beziehung zwischen ihnen.
k) Während Anwälte in einer Kanzlei verbunden sind, gilt ein Verbot in den vorstehenden Absätzen (a-i), das für einen von ihnen gilt, für alle von ihnen.

Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.9 Pflichten gegenüber ehemaligen Kunden
a) Ein Anwalt, der zuvor einen Mandanten in einer Angelegenheit vertreten hat, darf danach keine andere Person in derselben oder einer
wesentlich damit zusammenhä ngenden Angelegenheit vertreten, in der die Interessen dieser Person den Interessen des ehemaligen
Mandanten wesentlich entgegenstehen, es sei denn, der ehemalige Mandant erteilt eine schriftliche Einwilligung nach Aufklä rung.
b) Ein Anwalt darf nicht wissentlich eine Person in derselben oder einer wesentlich damit zusammenhä ngenden Angelegenheit vertreten,
in der eine Firma, mit der der Anwalt frü her verbunden war, zuvor einen Mandanten vertreten hatte
1) Deren Interessen fü r diese Person wesentlich nachteilig sind; und
2) Ü ber die der Rechtsanwalt durch die Regeln 1.6 und 1.9(c) geschü tzte Informationen erlangt hat, die fü r die Angelegenheit
wesentlich sind; es sei denn, der ehemalige Mandant erteilt eine schriftliche Einwilligung nach Aufklä rung.
c) Ein Anwalt, der zuvor einen Mandanten in einer Angelegenheit vertreten hat oder dessen gegenwä rtige oder ehemalige Kanzlei zuvor
einen Mandanten in einer Angelegenheit vertreten hat, darf danach nicht:
1) Informationen in Bezug auf die Vertretung zum Nachteil des ehemaligen Kunden zu verwenden, es sei denn, diese Regeln wü rden
dies in Bezug auf einen Kunden zulassen oder erfordern, oder wenn die Informationen allgemein bekannt geworden sind; oder
2) Enthü llungsinformant

MR 1.10 Anrechnung von Interessenkonflikten: Allgemeine Regel


a) Wä hrend Anwä lte in einer Kanzlei verbunden sind, darf keiner von ihnen wissentlich einen Mandanten vertreten, wenn es einem von
ihnen, der allein praktiziert, nach den Regeln 1.7 oder 1.9 untersagt wä re, dies zu tun, es sei denn,
1) Das Verbot beruht auf einem persö nlichen Interesse des disqualifizierten Anwalts und stellt kein erhebliches Risiko dar, die
Vertretung des Mandanten durch die verbleibenden Anwä lte in der Kanzlei wesentlich einzuschrä nken; oder
2) Das Verbot beruht auf Regel 1.9(a) oder (b) und ergibt sich aus der Verbindung des disqualifizierten Anwalts mit einer frü heren
Kanzlei, und
i. Der disqualifizierte Anwalt wird rechtzeitig von jeder Teilnahme an der Angelegenheit abgeschirmt und erhä lt keinen Teil des
Honorars;
ii. Jeder betroffene ehemalige Mandant wird unverzü glich schriftlich benachrichtigt, um es dem ehemaligen Mandanten zu
ermö glichen, sich von der Einhaltung der Bestimmungen dieser Regel zu ü berzeugen, die eine Beschreibung der angewandten
Ü berprü fungsverfahren, eine Erklä rung der Kanzlei und der Einhaltung dieser Regeln durch den geprü ften Anwalt, eine
Erklä rung, dass die Ü berprü fung vor einem Gericht verfü gbar sein kann, und eine Vereinbarung der Kanzlei, unverzü glich auf
schriftliche Anfragen oder Einwä nde des ehemaligen Mandanten zu den Ü berprü fungsverfahren zu reagieren; und
iii. Bescheinigungen ü ber die Einhaltung dieser Regeln und der Screening-Verfahren werden dem ehemaligen Mandanten von dem
geprü ften Anwalt und einem Partner der Kanzlei in angemessenen Abstä nden auf schriftlichen Antrag des ehemaligen Mandanten
und nach Beendigung der Screening-Verfahren zur Verfü gung gestellt.
b) Wenn ein Anwalt eine Verbindung mit einer Kanzlei beendet hat, ist es der Kanzlei nicht untersagt, danach eine Person mit Interessen
zu vertreten, die wesentlich nachteilig fü r die eines Mandanten sind, der von dem ehemals verbundenen Anwalt vertreten wird und
derzeit nicht von der Kanzlei vertreten wird, es sei denn:
1) Die Angelegenheit ist dieselbe oder im Wesentlichen mit derjenigen verbunden, in der der ehemals assoziierte Anwalt den
Mandanten vertreten hat; und
2) Jeder Anwalt, der in der Kanzlei verbleibt, verfü gt ü ber Informationen, die durch die Regeln 1.6 und 1.9(c) geschü tzt sind und fü r die
Angelegenheit wesentlich sind.
c) Auf eine in dieser Regel vorgeschriebene Disqualifikation kann der betroffene Kunde unter den in Regel 1.7 genannten Bedingungen
verzichten.
d) Die Disqualifikation von Anwä lten, die in einer Kanzlei mit ehemaligen oder derzeitigen Regierungsanwä lten verbunden sind, richtet
sich nach Regel 1.11.
Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.11 Besondere Interessenkonflikte für ehemalige und derzeitige Regierungsbeamte und Mitarbeiter
a) Ein Anwalt, der zuvor als Beamter oder Angestellter der Regierung tä tig war, kann, sofern das Gesetz nichts anderes ausdrü cklich
zulä sst:
1) Unterliegt Regel 1.9(c); und
2) Darf einen Mandanten im Zusammenhang mit einer Angelegenheit, an der der Rechtsanwalt persö nlich und wesentlich als
Amtsträ ger oder Angestellter beteiligt war, nicht anderweitig vertreten, es sei denn, die zustä ndige Regierungsbehö rde erteilt der
Vertretung ihre schriftlich bestä tigte Einwilligung nach Aufklä rung.
b) Wenn ein Anwalt gemä ß Absatz (a) von der Vertretung ausgeschlossen wird, darf kein Anwalt in einer Firma, mit der dieser Anwalt
verbunden ist, wissentlich die Vertretung in einer solchen Angelegenheit ü bernehmen oder fortsetzen, es sei denn:
1) Der disqualifizierte Anwalt wird rechtzeitig von jeder Teilnahme an der Angelegenheit abgeschirmt und erhä lt keinen Teil der
Gebü hr; und
2) Die zustä ndige Regierungsbehö rde wird unverzü glich schriftlich benachrichtigt, damit sie sich von der Einhaltung der
Bestimmungen dieser Regel ü berzeugen kann.
c) Sofern das Gesetz nicht ausdrü cklich etwas anderes zulä sst, darf ein Anwalt, der ü ber Informationen verfü gt, von denen der Anwalt
weiß, dass es sich um vertrauliche Regierungsinformationen ü ber eine Person handelt, die erworben wurde, als der Anwalt ein
Amtsträ ger oder Angestellter war, keinen Privatkunden vertreten, dessen Interessen dieser Person in einer Angelegenheit nachteilig
sind, in der die Informationen zum materiellen Nachteil dieser Person verwendet werden kö nnten. Wie in dieser Regel verwendet,
bedeutet der Begriff „vertrauliche Regierungsinformationen“ Informationen, die unter staatlicher Aufsicht erlangt wurden und denen
es der Regierung zum Zeitpunkt der Anwendung dieser Regel gesetzlich untersagt ist, sie der Ö ffentlichkeit offenzulegen, oder die ein
rechtliches Privileg haben, sie nicht offenzulegen, und die der Ö ffentlichkeit nicht anderweitig zugä nglich sind. Eine Kanzlei, mit der
dieser Anwalt verbunden ist, kann die Vertretung in der Angelegenheit nur dann ü bernehmen oder fortsetzen, wenn der
disqualifizierte Anwalt rechtzeitig von einer Teilnahme an der Angelegenheit ausgeschlossen wird und kein Teil des Honorars davon
abgezogen wird.
d) Ein Rechtsanwalt, der derzeit als Amtsträ ger oder Angestellter tä tig ist, kann, sofern das Gesetz nichts anderes ausdrü cklich zulä sst:
1) Unterliegt den Regeln 1.7 und 1.9; und
2) Darf nicht:
(i) Teilnahme an einer Angelegenheit, an der der Anwalt persö nlich und wesentlich teilgenommen hat, wä hrend er in einer
Privatpraxis oder einer nichtstaatlichen Beschä ftigung tä tig war, es sei denn, die zustä ndige Regierungsbehö rde gibt ihre
schriftliche Einwilligung nach Aufklä rung; oder
(ii) Verhandeln Sie fü r eine private Beschä ftigung mit jeder Person, die als Partei oder als Anwalt fü r eine Partei in eine
Angelegenheit involviert ist, an der der Anwalt persö nlich und wesentlich beteiligt ist, mit der Ausnahme, dass ein Anwalt, der
einem Richter, einem anderen Gerichtsvollzieher oder einem Schiedsrichter als Justizangestellter dient, fü r eine private
Beschä ftigung gemä ß Regel 1.12(b) und unter den in Regel 1.12(b) genannten Bedingungen verhandeln kann.
e) Im Sinne dieser Regel umfasst der Begriff „Angelegenheit“:
1) Gerichts- oder andere Verfahren, Anträ ge, Anträ ge auf Entscheidung oder andere Feststellungen, Verträ ge, Ansprü che,
Kontroversen, Ermittlungen, Anklagen, Anschuldigungen, Verhaftungen oder andere besondere Angelegenheiten, an denen eine
bestimmte Partei oder Parteien beteiligt sind, und
2) Jede andere Angelegenheit, die unter die Interessenkonfliktregeln der zustä ndigen Regierungsbehö rde fä llt.
Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.12 Ehemaliger Richter, Schiedsrichter, Mediator oder sonstiger neutraler Dritter
a) Außer wie in Absatz (d) angegeben, darf ein Rechtsanwalt niemanden in Verbindung mit einer Angelegenheit vertreten, in der der Rechtsanwalt
persö nlich und wesentlich als Richter oder anderer Rechtsbeistand oder Rechtsreferent einer solchen Person oder als Schiedsrichter, Mediator
oder sonstiger neutraler Dritter teilgenommen hat, es sei denn, alle Verfahrensparteien erteilen eine schriftliche Zustimmung nach Aufklä rung.
b) Ein Rechtsanwalt darf nicht mit einer Person ü ber eine Beschä ftigung verhandeln, die als Partei oder als Rechtsanwalt fü r eine Partei an einer
Angelegenheit beteiligt ist, an der der Rechtsanwalt persö nlich und im Wesentlichen als Richter oder sonstiger Schiedsrichter oder als
Schiedsrichter, Mediator oder sonstiger neutraler Dritter beteiligt ist. Ein Anwalt, der einem Richter oder einem anderen Gerichtsvollzieher als
Gerichtsschreiber dient, kann mit einer Partei oder einem Anwalt, die/der an einer Angelegenheit beteiligt ist, an der der Gerichtsschreiber
persö nlich und wesentlich beteiligt ist, ü ber die Beschä ftigung verhandeln, jedoch nur, nachdem der Anwalt den Richter oder einen anderen
Gerichtsvollzieher benachrichtigt hat.
c) Wenn ein Anwalt gemä ß Absatz (a) disqualifiziert wird, darf kein Anwalt in einer Firma, mit der dieser Anwalt verbunden ist, wissentlich die
Vertretung in der Angelegenheit ü bernehmen oder fortsetzen, es sei denn:
1) Der disqualifizierte Anwalt wird rechtzeitig von jeder Teilnahme an der Angelegenheit abgeschirmt und erhä lt keinen Teil der Gebü hr; und
2) Die Parteien und jedes geeignete Gericht werden unverzü glich schriftlich benachrichtigt, damit sie sich von der Einhaltung der Bestimmungen
dieser Regel ü berzeugen kö nnen.
d) Einem Schiedsrichter, der als Parteigä nger einer Partei in einem mehrkö pfigen Schiedspanel ausgewä hlt wurde, ist es nicht untersagt, diese Partei
anschließend zu vertreten.

MR 1.13 Organisation als Auftraggeber


a) Ein von einer Organisation angestellter oder beauftragter Rechtsanwalt vertritt die Organisation durch seine ordnungsgemä ß bevollmä chtigten
Mitglieder.
b) Wenn ein Anwalt einer Organisation weiß, dass ein leitender Angestellter, Mitarbeiter oder eine andere Person, die mit der Organisation
verbunden ist, tä tig ist, beabsichtigt zu handeln oder sich weigert, in einer Angelegenheit im Zusammenhang mit der Vertretung zu handeln, die
eine Verletzung einer rechtlichen Verpflichtung gegenü ber der Organisation oder eine Verletzung von Gesetzen darstellt, die der Organisation
vernü nftigerweise zugerechnet werden kö nnten und die wahrscheinlich zu einer erheblichen Schä digung der Organisation fü hren wird, muss der
Anwalt so vorgehen, wie es im besten Interesse der Organisation vernü nftigerweise erforderlich ist. Sofern der Rechtsanwalt nicht
vernü nftigerweise der Ansicht ist, dass dies im besten Interesse der Organisation nicht erforderlich ist, verweist der Rechtsanwalt die
Angelegenheit an eine hö here Behö rde in der Organisation, einschließlich, wenn die Umstä nde dies rechtfertigen, an die hö chste Behö rde, die
gemä ß geltendem Recht im Namen der Organisation handeln kann.
c) Sofern in Absatz (d) nichts anderes bestimmt ist, wenn
1) Trotz der Bemü hungen des Anwalts gemä ß Absatz (b) besteht die oberste Behö rde, die im Namen der Organisation handeln kann, darauf, dass
eine Handlung oder eine Verweigerung des Handelns, die eindeutig eine Rechtsverletzung darstellt, nicht rechtzeitig und angemessen
angegangen wird, und
2) Der Anwalt ist vernü nftigerweise der Ansicht, dass die Verletzung mit hinreichender Sicherheit zu einer erheblichen Schä digung der
Organisation fü hren kann, dann kann der Anwalt Informationen in Bezug auf die Vertretung offenlegen, unabhä ngig davon, ob Regel 1.6 eine
solche Offenlegung zulä sst oder nicht, aber nur, wenn und soweit der Anwalt dies vernü nftigerweise fü r erforderlich hä lt, um eine erhebliche
Schä digung der Organisation zu verhindern.
d) Absatz (c) gilt nicht in Bezug auf Informationen, die sich auf die Vertretung einer Organisation durch einen Anwalt beziehen, um eine angebliche
Rechtsverletzung zu untersuchen oder die Organisation oder einen mit der Organisation verbundenen leitenden Angestellten, Mitarbeiter oder
eine andere mit der Organisation verbundene Person gegen einen Anspruch zu verteidigen, der sich aus einer angeblichen Rechtsverletzung
ergibt.
e) Ein Rechtsanwalt, der vernü nftigerweise der Ansicht ist, dass er aufgrund der gemä ß den Absä tzen (b) oder (c) ergriffenen Maßnahmen des
Rechtsanwalts entlassen wurde, oder der sich unter Umstä nden zurü ckzieht, die es dem Rechtsanwalt erfordern oder erlauben, Maßnahmen
gemä ß einem dieser Absä tze zu ergreifen, hat so vorzugehen, wie es der Rechtsanwalt vernü nftigerweise fü r erforderlich hä lt, um sicherzustellen,
dass die oberste Behö rde der Organisation ü ber die Entlassung oder den Rü cktritt des Rechtsanwalts informiert wird.
f) Im Umgang mit den Direktoren, leitenden Angestellten, Mitarbeitern, Mitgliedern, Aktionä ren oder anderen Wä hlern einer Organisation muss ein
Anwalt die Identitä t des Mandanten erklä ren, wenn der Anwalt weiß oder vernü nftigerweise wissen sollte, dass die Interessen der Organisation
denen der Wä hler, mit denen der Anwalt zu tun hat, entgegenstehen.
g) Ein Anwalt, der eine Organisation vertritt, kann vorbehaltlich der Bestimmungen von Regel 1.7 auch alle ihre Direktoren, leitenden Angestellten,
Mitarbeiter, Mitglieder, Aktionä re oder andere Bestandteile vertreten. Wenn die Zustimmung der Organisation zur doppelten Vertretung nach
Regel 1.7 erforderlich ist, muss die Zustimmung von einem entsprechenden Beamten der Organisation, der nicht die Person ist, die vertreten
werden soll, oder von den Aktionä ren erteilt werden.

Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.14 Client mit verminderter Kapazität
a) Wenn die Fä higkeit eines Mandanten, im Zusammenhang mit einer Vertretung angemessen ü berlegte Entscheidungen zu treffen,
beeinträ chtigt ist, sei es aufgrund einer Minderheit, einer geistigen Beeinträ chtigung oder aus einem anderen Grund, hat der Anwalt,
soweit dies vernü nftigerweise mö glich ist, eine normale Beziehung zwischen Mandant und Anwalt mit dem Mandanten
aufrechtzuerhalten.

b) Wenn der Anwalt vernü nftigerweise der Ansicht ist, dass der Mandant eine verminderte Kapazitä t hat, einem erheblichen physischen,
finanziellen oder sonstigen Schaden ausgesetzt ist, es sei denn, es werden Maßnahmen ergriffen, und er kann nicht angemessen im
eigenen Interesse des Mandanten handeln, kann der Anwalt vernü nftigerweise notwendige Schutzmaßnahmen ergreifen,
einschließlich der Konsultation von Personen oder Einrichtungen, die in der Lage sind, Maßnahmen zum Schutz des Mandanten zu
ergreifen, und in geeigneten Fä llen die Ernennung eines Vormunds ad litem, eines Vormunds oder eines Vormunds.

c) Informationen ü ber die Vertretung eines Kunden mit verminderter Kapazitä t sind durch Regel 1.6 geschü tzt. Beim Ergreifen von
Schutzmaßnahmen gemä ß Absatz (b) ist der Anwalt gemä ß Regel 1.6(a) implizit befugt, Informationen ü ber den Mandanten
preiszugeben, jedoch nur in dem Umfang, der zum Schutz der Interessen des Mandanten vernü nftigerweise erforderlich ist.

MR 1.15 Verwahrungseigenschaft
a) Ein Rechtsanwalt muss Eigentum von Mandanten oder Dritten besitzen, das sich im Besitz eines Rechtsanwalts im Zusammenhang mit
einer vom eigenen Eigentum des Rechtsanwalts getrennten Vertretung befindet. Die Gelder werden auf einem gesonderten Konto
gefü hrt, das in dem Staat gefü hrt wird, in dem sich die Anwaltskanzlei befindet, oder an einem anderen Ort mit Zustimmung des
Mandanten oder einer dritten Person. Anderes Eigentum ist als solches zu kennzeichnen und angemessen zu schü tzen. Vollstä ndige
Aufzeichnungen ü ber diese Kontogelder und anderes Eigentum sind vom Anwalt aufzubewahren und fü r einen Zeitraum von [fü nf
Jahren] nach Beendigung der Vertretung aufzubewahren.

b) Ein Anwalt kann die eigenen Mittel des Anwalts auf ein Treuhandkonto des Mandanten einzahlen, um ausschließlich
Bankdienstleistungsgebü hren fü r dieses Konto zu zahlen, jedoch nur in einer Hö he, die fü r diesen Zweck erforderlich ist.
c) Ein Rechtsanwalt hat Anwaltskosten und Auslagen, die im Voraus bezahlt wurden, auf ein Kunden-Treuhandkonto einzuzahlen, die
vom Rechtsanwalt nur dann eingezogen werden, wenn Gebü hren verdient werden oder Auslagen anfallen.

d) Bei Erhalt von Geldern oder anderen Vermö genswerten, an denen ein Mandant oder eine dritte Person ein Interesse hat, wird ein
Rechtsanwalt den Mandanten oder die dritte Person unverzü glich benachrichtigen. Sofern in dieser Regel nicht anders angegeben
oder anderweitig gesetzlich oder durch Vereinbarung mit dem Mandanten zulä ssig, muss ein Anwalt dem Mandanten oder einer
dritten Person unverzü glich Gelder oder anderes Eigentum aushä ndigen, zu deren Erhalt der Mandant oder die dritte Person
berechtigt ist, und auf Verlangen des Mandanten oder der dritten Person unverzü glich eine vollstä ndige Abrechnung ü ber dieses
Eigentum vornehmen.

e) Wenn ein Anwalt im Laufe der Vertretung im Besitz von Vermö genswerten ist, an denen zwei oder mehr Personen (von denen eine
der Anwalt sein kann) Interessen geltend machen, wird das Eigentum vom Anwalt getrennt aufbewahrt, bis die Streitigkeit beigelegt
ist. Der Rechtsanwalt verteilt unverzü glich alle Teile des Eigentums, ü ber die die Interessen nicht strittig sind.
Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.16 Vertretung ablehnen oder beenden
a) Außer wie in Absatz (c) angegeben, darf ein Anwalt keinen Mandanten vertreten oder, wenn die Vertretung begonnen hat, von der
Vertretung eines Mandanten zurü cktreten, wenn:
1) Die Vertretung fü hrt zu einem Verstoß gegen die Berufsregeln oder andere Gesetze;
2) Der kö rperliche oder geistige Zustand des Anwalts die Fä higkeit des Anwalts, den Mandanten zu vertreten, wesentlich
beeinträ chtigt; oder
3) Der Rechtsanwalt wird entlassen.

b) Mit Ausnahme der in Absatz (c) genannten Fä lle kann ein Rechtsanwalt von der Vertretung eines Mandanten zurü cktreten, wenn:
1) Der Rü cktritt kann ohne wesentliche Beeinträ chtigung der Interessen des Auftraggebers erfolgen;
2) Der Mandant beharrt auf einer Vorgehensweise, die die Dienste des Anwalts einbezieht, von der der Anwalt vernü nftigerweise
annimmt, dass sie kriminell oder betrü gerisch ist;
3) Der Mandant hat die Dienste des Anwalts in Anspruch genommen, um eine Straftat oder einen Betrug zu begehen;
4) Der Mandant besteht darauf, Maßnahmen zu ergreifen, die der Anwalt fü r abstoßend hä lt oder mit denen der Anwalt eine
grundsä tzliche Meinungsverschiedenheit hat;
5) Der Mandant erfü llt eine Verpflichtung gegenü ber dem Anwalt in Bezug auf die Dienstleistungen des Anwalts nicht wesentlich und
wurde angemessen gewarnt, dass der Anwalt zurü cktreten wird, es sei denn, die Verpflichtung wird erfü llt;
6) Die Vertretung fü hrt zu einer unzumutbaren finanziellen Belastung des Rechtsanwalts oder ist vom Mandanten unzumutbar
erschwert worden; oder
7) Anderer wichtiger Grund fü r den Rü cktritt liegt vor.

c) Ein Anwalt muss bei der Beendigung einer Vertretung das geltende Recht einhalten, das eine Benachrichtigung oder Erlaubnis eines
Gerichts erfordert. Auf Anordnung eines Gerichts setzt ein Rechtsanwalt die Vertretung ungeachtet eines wichtigen Grundes fü r die
Beendigung der Vertretung fort.

d) Bei Beendigung der Vertretung hat ein Anwalt, soweit dies vernü nftigerweise praktikabel ist, Maßnahmen zum Schutz der Interessen
eines Mandanten zu ergreifen, wie z. B. eine angemessene Benachrichtigung des Mandanten, Zeit fü r die Anstellung eines anderen
Anwalts, die Herausgabe von Papieren und Eigentum, auf die der Mandant Anspruch hat, und die Erstattung einer Vorauszahlung von
Gebü hren oder Aufwendungen, die nicht verdient oder entstanden sind. Der Rechtsanwalt kann Unterlagen, die sich auf den
Mandanten beziehen, aufbewahren, soweit dies nach anderem Recht zulä ssig ist.
Modellregeln in Bezug auf die Pflicht eines Anwalts gegenüber seinen Mandanten
MR 1.17 Verkauf der Anwaltspraxis
Ein Anwalt oder eine Anwaltskanzlei kann eine Anwaltspraxis oder einen Bereich der Anwaltspraxis, einschließlich des guten Willens,
verkaufen oder kaufen, wenn die folgenden Bedingungen erfü llt sind:
a) Der Verkä ufer hö rt auf, sich in der privaten Rechtspraxis oder in dem Bereich der Praxis zu engagieren, der verkauft wurde, [in dem
geografischen Gebiet] [in der Gerichtsbarkeit] (eine Gerichtsbarkeit kann eine der beiden Versionen wä hlen), in der die Praxis
durchgefü hrt wurde;
b) Die gesamte Praxis oder der gesamte Tä tigkeitsbereich an eine oder mehrere Rechtsanwä lte oder Anwaltskanzleien verä ußert wird;
c) Der Verkä ufer teilt jedem Kunden des Verkä ufers Folgendes schriftlich mit:
1) Der vorgeschlagene Verkauf;
2) Das Recht des Mandanten, andere Anwä lte zu beauftragen oder die Akte in Besitz zu nehmen; und
3) Es wird vermutet, dass die Zustimmung des Auftraggebers zur Ü bertragung der Akten des Auftraggebers vorliegt, wenn der
Auftraggeber innerhalb von neunzig (90) Tagen nach Erhalt der Mitteilung keine Maßnahmen ergreift oder anderweitig
widerspricht.

Kann ein Mandant nicht gekü ndigt werden, so kann die Vertretung dieses Mandanten erst auf den Kä ufer ü bertragen werden, wenn ein
von einem zustä ndigen Gericht hierzu ermä chtigter Auftrag vorliegt. Der Verkä ufer darf dem Gericht unter Ausschluss der Ö ffentlichkeit
Informationen ü ber die Vertretung nur insoweit offenlegen, als dies erforderlich ist, um eine Anordnung zur Genehmigung der
Ü bertragung einer Datei zu erhalten.
d) Die den Kunden in Rechnung gestellten Gebü hren werden aufgrund des Verkaufs nicht erhö ht.

MR 1.18 Pflichten gegenüber potenziellen Kunden


a) Eine Person, die sich mit einem Anwalt ü ber die Mö glichkeit einer Mandatsbeziehung in Bezug auf eine Angelegenheit berä t, ist ein
potenzieller Mandant.

b) Selbst wenn keine Beziehung zwischen Mandant und Anwalt entsteht, darf ein Anwalt, der Informationen von einem potenziellen
Mandanten erhalten hat, diese Informationen nicht verwenden oder offenlegen, es sei denn, Regel 1.9 wü rde dies in Bezug auf
Informationen eines ehemaligen Mandanten zulassen.

c) Ein unter Absatz (b) fallender Anwalt darf keinen Mandanten mit Interessen vertreten, die denen eines potenziellen Mandanten in
derselben oder einer wesentlich damit zusammenhä ngenden Angelegenheit wesentlich nachteilig sind, wenn der Anwalt von dem
potenziellen Mandanten Informationen erhalten hat, die fü r diese Person in der Angelegenheit erheblich schä dlich sein kö nnten, es sei
denn, dies ist in Absatz (d) vorgesehen. Wenn ein Anwalt nach diesem Absatz von der Vertretung ausgeschlossen ist, darf kein Anwalt
in einer Firma, mit der dieser Anwalt verbunden ist, wissentlich eine Vertretung in einer solchen Angelegenheit vornehmen oder
fortsetzen, es sei denn, dies ist in Absatz (d) vorgesehen.

d) Wenn der Anwalt disqualifizierende Informationen im Sinne von Absatz (c) erhalten hat, ist die Vertretung zulä ssig, wenn:
1) Sowohl der betroffene Kunde als auch der potenzielle Kunde haben eine Einverstä ndniserklä rung abgegeben, schriftlich bestä tigt
oder:
2) Der Anwalt, der die Informationen erhalten hat, hat angemessene Maßnahmen ergriffen, um zu vermeiden, dass er mit mehr
disqualifizierenden Informationen konfrontiert wurde, als vernü nftigerweise erforderlich waren, um festzustellen, ob er den
potenziellen Mandanten vertreten sollte; und
i. Der disqualifizierte Anwalt wird rechtzeitig von jeder Teilnahme an der Angelegenheit abgeschirmt und erhä lt keinen Teil der
Gebü hr; und
ii. Der Interessent wird unverzü glich schriftlich benachrichtigt.
Modellregeln für die Pflichten eines Anwalts gegenüber der Gesellschaft
MR 2.1 Berater
 Bei der Vertretung eines Mandanten ü bt ein Rechtsanwalt ein unabhä ngiges berufliches Urteil aus und erteilt eine offene Beratung.
Bei der Beratung kann sich ein Anwalt nicht nur auf das Recht, sondern auch auf andere Ü berlegungen wie moralische, wirtschaftliche,
soziale und politische Faktoren beziehen, die fü r die Situation des Mandanten relevant sein kö nnen.

MR 2.3 Auswertung zur Nutzung durch Dritte


a) Ein Anwalt kann eine Bewertung einer Angelegenheit, die einen Mandanten betrifft, fü r die Verwendung durch eine andere Person als
den Mandanten vorlegen, wenn der Anwalt vernü nftigerweise der Ansicht ist, dass die Bewertung mit anderen Aspekten der
Beziehung des Anwalts zum Mandanten vereinbar ist.
b) Wenn der Anwalt weiß oder vernü nftigerweise wissen sollte, dass die Bewertung wahrscheinlich die Interessen des Mandanten
wesentlich und nachteilig beeinträ chtigen wird, darf der Anwalt die Bewertung nicht vorlegen, es sei denn, der Mandant erteilt eine
Einverstä ndniserklä rung.
c) Sofern die Offenlegung nicht im Zusammenhang mit einem Bericht ü ber eine Bewertung zulä ssig ist, sind Informationen, die sich auf
die Bewertung beziehen, anderweitig durch Regel 1.6 geschü tzt.

MR 2.4 Rechtsanwalt, der als neutraler Dritter tätig ist


a) Ein Anwalt dient als neutraler Dritter, wenn der Anwalt zwei oder mehr Personen, die keine Mandanten des Anwalts sind, bei der
Beilegung einer Streitigkeit oder einer anderen zwischen ihnen entstandenen Angelegenheit unterstü tzt. Die Zustellung als neutraler
Dritter kann die Zustellung als Schiedsrichter, Mediator oder in einer anderen Eigenschaft umfassen, die es dem Rechtsanwalt
ermö glicht, die Parteien bei der Lö sung der Angelegenheit zu unterstü tzen.
b) Ein Rechtsanwalt, der als neutraler Dritter fungiert, hat nicht vertretene Parteien darü ber zu informieren, dass der Rechtsanwalt sie
nicht vertritt. Wenn der Anwalt weiß oder vernü nftigerweise wissen sollte, dass eine Partei die Rolle des Anwalts in der
Angelegenheit nicht versteht, muss der Anwalt den Unterschied zwischen der Rolle des Anwalts als neutraler Dritter und der Rolle
eines Anwalts als Vertreter eines Mandanten erklä ren.

MR 4.1 Wahrhaftigkeit in Aussagen gegenüber anderen


Bei der Vertretung eines Mandanten darf ein Rechtsanwalt nicht wissentlich:
a) Einer dritten Person gegenü ber eine falsche Erklä rung ü ber wesentliche Tatsachen oder Gesetze abzugeben; oder
b) Versä umnis, eine wesentliche Tatsache gegenü ber einer dritten Person offenzulegen, wenn die Offenlegung erforderlich ist, um die
Unterstü tzung einer kriminellen oder betrü gerischen Handlung eines Kunden zu vermeiden, es sei denn, die Offenlegung ist nach
Regel 1.6 verboten.

MR 4.2 Kommunikation mit der anwaltlich vertretenen Person


 Bei der Vertretung eines Mandanten darf ein Rechtsanwalt ü ber den Gegenstand der Vertretung nicht mit einer Person
kommunizieren, von der der Rechtsanwalt weiß, dass sie von einem anderen Rechtsanwalt in der Angelegenheit vertreten wird, es sei
denn, der Rechtsanwalt hat die Zustimmung des anderen Rechtsanwalts oder ist dazu durch Gesetz oder einen Gerichtsbeschluss
ermä chtigt.
Modellregeln für die Pflichten eines Anwalts gegenüber der Gesellschaft
MR 4.3 Umgang mit nicht vertretener Person
 Wenn ein Anwalt im Namen eines Mandanten mit einer Person handelt, die nicht durch einen Anwalt vertreten wird, darf er nicht
angeben oder andeuten, dass der Anwalt desinteressiert ist. Wenn der Anwalt weiß oder vernü nftigerweise wissen sollte, dass die
nicht vertretene Person die Rolle des Anwalts in der Angelegenheit missversteht, hat der Anwalt angemessene Anstrengungen zu
unternehmen, um das Missverstä ndnis zu korrigieren. Der Rechtsanwalt darf einer nicht vertretenen Person außer der Beratung zur
Einholung eines Rechtsbeistands keine Rechtsberatung erteilen, wenn der Rechtsanwalt weiß oder vernü nftigerweise wissen sollte,
dass die Interessen einer solchen Person mit den Interessen des Mandanten in Konflikt stehen oder stehen kö nnten.

MR 4.4 Achtung der Rechte Dritter


a) Bei der Vertretung eines Mandanten darf ein Anwalt keine Mittel einsetzen, die keinen anderen wesentlichen Zweck haben, als eine
dritte Person in Verlegenheit zu bringen, zu verzö gern oder zu belasten, oder Methoden zur Erlangung von Beweisen anwenden, die
die gesetzlichen Rechte einer solchen Person verletzen.
b) Ein Rechtsanwalt, der ein Dokument oder elektronisch gespeicherte Informationen ü ber die Vertretung des Mandanten des
Rechtsanwalts erhä lt und weiß oder vernü nftigerweise wissen sollte, dass das Dokument oder die elektronisch gespeicherten
Informationen versehentlich gesendet wurden, hat den Absender unverzü glich zu benachrichtigen.

MR 6.1 Freiwilliger Pro-Bono-Öffentlicher Dienst


Jeder Anwalt hat eine berufliche Verantwortung, juristische Dienstleistungen fü r diejenigen zu erbringen, die nicht in der Lage sind zu
zahlen. Ein Anwalt sollte danach streben, mindestens (50) Stunden pro bono ö ffentliche Rechtsdienstleistungen pro Jahr zu erbringen. Bei
der Erfü llung dieser Verantwortung sollte der Rechtsanwalt:
a) Bereitstellung einer beträ chtlichen Mehrheit der (50) Stunden juristischer Dienstleistungen ohne Gebü hr oder Gebü hrenerwartung
fü r:
1) Personen mit eingeschrä nkten Mitteln oder
2) Wohltä tigkeits-, Religions-, Bü rger-, Gemeinde-, Regierungs- und Bildungsorganisationen in Angelegenheiten, die in erster Linie
auf die Bedü rfnisse von Personen mit begrenzten Mitteln ausgerichtet sind; und
b) Erbringung zusä tzlicher Dienstleistungen durch:
1) Erbringung von Rechtsdienstleistungen ohne oder mit erheblich reduzierter Gebü hr fü r Einzelpersonen, Gruppen oder
Organisationen, die versuchen, Bü rgerrechte, bü rgerliche Freiheiten oder ö ffentliche Rechte zu sichern oder zu schü tzen, oder
gemeinnü tzige, religiö se, bü rgerliche, kommunale, staatliche und Bildungsorganisationen in Angelegenheiten zur Fö rderung ihrer
organisatorischen Zwecke, wenn die Zahlung von Standard-Anwaltskosten die wirtschaftlichen Ressourcen der Organisation
erheblich erschö pfen oder anderweitig unangemessen wä ren;
2) Erbringung von Rechtsdienstleistungen zu einem erheblich reduzierten Honorar fü r Personen mit eingeschrä nkten Mitteln; oder
3) Teilnahme an Aktivitä ten zur Verbesserung des Rechts, der Rechtsordnung oder des Rechtsberufs.
4) Darü ber hinaus sollte ein Anwalt freiwillig finanzielle Unterstü tzung fü r Organisationen leisten, die juristische Dienstleistungen
fü r Personen mit begrenzten Mitteln erbringen.

MR 6.2 Terminannahme
Ein Anwalt darf nicht versuchen, die Ernennung durch ein Gericht zur Vertretung einer Person zu vermeiden, es sei denn, es liegt ein
wichtiger Grund vor, wie zum Beispiel:
a) Die Vertretung des Kunden kann zu einem Verstoß gegen die Berufsregeln oder andere Gesetze fü hren;
b) Die Vertretung des Mandanten wahrscheinlich zu einer unzumutbaren finanziellen Belastung des Anwalts fü hrt; oder
c) Der Mandant oder die Sache ist fü r den Rechtsanwalt so abstoßend, dass sie das Mandatsverhä ltnis oder die Vertretungsfä higkeit des
Rechtsanwalts beeinträ chtigen kö nnen.

Modellregeln für die Pflichten eines Anwalts gegenüber der Gesellschaft


MR 6.5 Gemeinnützige und vor Gericht beigefügte begrenzte Rechtsdienstleistungsprogramme
a) Ein Anwalt, der unter der Schirmherrschaft eines Programms, das von einer gemeinnü tzigen Organisation oder einem Gericht
gesponsert wird, kurzfristige begrenzte Rechtsdienstleistungen fü r einen Mandanten erbringt, ohne dass der Anwalt oder der
Mandant erwartet, dass der Anwalt in dieser Angelegenheit weiterhin vertreten wird:
1) Unterliegt nur dann den Regeln 1.7 und 1.9(a), wenn der Anwalt weiß, dass die Vertretung des Mandanten einen
Interessenkonflikt darstellt; und
2) Unterliegt nur dann Regel 1.10, wenn der Anwalt weiß, dass ein anderer Anwalt, der mit dem Anwalt in einer Anwaltskanzlei
verbunden ist, gemä ß Regel 1.7 oder 1.9(a) in Bezug auf die Angelegenheit disqualifiziert ist.
b) Vorbehaltlich der Bestimmungen in Absatz (a)(2) ist Regel 1.10 auf eine unter diese Regel fallende Vertretung nicht anwendbar.

MR 7.1 Mitteilungen über die Dienstleistungen eines Anwalts


Ein Rechtsanwalt darf keine falsche oder irrefü hrende Mitteilung ü ber den Rechtsanwalt oder die Dienstleistungen des Rechtsanwalts
machen. Eine Mitteilung ist falsch oder irrefü hrend, wenn sie eine wesentliche Falschdarstellung von Tatsachen oder Gesetzen enthä lt
oder eine Tatsache auslä sst, die erforderlich ist, um die als Ganzes betrachtete Aussage nicht wesentlich irrefü hrend zu machen.

MR 7.2 Werbung
a) Vorbehaltlich der Anforderungen der Regeln 7.1 und 7.3 kann ein Anwalt Dienstleistungen durch schriftliche, aufgezeichnete oder
elektronische Kommunikation, einschließlich ö ffentlicher Medien, bewerben.
b) Ein Anwalt darf einer Person fü r die Empfehlung der Dienstleistungen des Anwalts nichts Wertvolles geben, es sei denn, ein Anwalt
kann
1) Die angemessenen Kosten fü r Anzeigen oder Mitteilungen zu zahlen, die nach dieser Regel zulä ssig sind;
2) Zahlen Sie die ü blichen Gebü hren eines Rechtsdienstplans oder eines gemeinnü tzigen oder qualifizierten
Anwaltsvermittlungsdienstes. Ein qualifizierter Anwaltsempfehlungsdienst ist ein Anwaltsempfehlungsdienst, der von einer
zustä ndigen Aufsichtsbehö rde genehmigt wurde;
3) Bezahlung einer Anwaltskanzlei gemä ß Regel 1.17; und
4) Verweisen Sie Mandanten an einen anderen Anwalt oder einen Nicht-Anwalt gemä ß einer nach diesen Regeln nicht anderweitig
verbotenen Vereinbarung, die vorsieht, dass die andere Person Mandanten oder Kunden an den Anwalt verweist, wenn
i. Die gegenseitige Verweisungsvereinbarung ist nicht ausschließlich, und
ii. Der Auftraggeber wird ü ber das Bestehen und die Art der Vereinbarung informiert.
c) Jede Mitteilung gemä ß dieser Regel muss den Namen und die Anschrift mindestens eines fü r den Inhalt verantwortlichen Anwalts
oder einer fü r den Inhalt verantwortlichen Anwaltskanzlei enthalten.
Modellregeln für die Pflichten eines Anwalts gegenüber der Gesellschaft
MR 7.3 Kundenwerbung
a) Ein Anwalt darf nicht durch persö nlichen, telefonischen oder elektronischen Echtzeitkontakt eine professionelle Beschä ftigung
anfordern, wenn ein wesentliches Motiv fü r die Tä tigkeit des Anwalts der finanzielle Gewinn des Anwalts ist, es sei denn, die
kontaktierte Person:
1) Ein Rechtsanwalt ist; oder
2) Hat eine familiä re, enge persö nliche oder vorherige berufliche Beziehung zum Anwalt.
b) Ein Anwalt darf keine professionelle Beschä ftigung durch schriftliche, aufgezeichnete oder elektronische Kommunikation oder durch
persö nlichen, telefonischen oder elektronischen Echtzeitkontakt anfordern, auch wenn dies nicht anderweitig durch Absatz (a)
verboten ist, wenn:
1) Das Ziel der Aufforderung hat dem Anwalt den Wunsch mitgeteilt, nicht vom Anwalt angefordert zu werden; oder
2) Die Aufforderung beinhaltet Zwang, Nö tigung oder Belä stigung.
c) Jede schriftliche, aufgezeichnete oder elektronische Mitteilung eines Anwalts, der eine professionelle Beschä ftigung bei einer Person
beantragt, von der bekannt ist, dass sie in einer bestimmten Angelegenheit juristische Dienstleistungen benö tigt, muss die Worte
"Werbematerial" auf dem ä ußeren Umschlag, falls vorhanden, und am Anfang und Ende jeder aufgezeichneten oder elektronischen
Mitteilung enthalten, es sei denn, der Empfä nger der Mitteilung ist eine in den Absä tzen (a)(1) oder (a)(2) genannte Person.
d) Ungeachtet der Verbote in Absatz (a) kann ein Anwalt an einem Prepaid- oder Gruppenrechtsdienstleistungsplan teilnehmen, der von
einer Organisation betrieben wird, die nicht im Besitz des Anwalts ist oder von ihm geleitet wird und die persö nlichen oder
telefonischen Kontakt nutzt, um Mitgliedschaften oder Abonnements fü r den Plan von Personen zu erbitten, von denen nicht bekannt
ist, dass sie Rechtsdienstleistungen in einer bestimmten Angelegenheit benö tigen, die unter den Plan fä llt.
MR 7.4 Vermittlung von Praxisfeldern und Spezialisierung
a) Ein Rechtsanwalt kann mitteilen, dass er in bestimmten Rechtsgebieten tä tig ist oder nicht.
b) Ein Anwalt, der vor dem Patent- und Markenamt der Vereinigten Staaten zugelassen ist, kann die Bezeichnung "Patentanwalt" oder
eine im Wesentlichen ä hnliche Bezeichnung verwenden.
c) Ein Anwalt, der in der Admiralitä tspraxis tä tig ist, kann die Bezeichnung "Admiralitä t", "Proctor in Admiralty" oder eine im
Wesentlichen ä hnliche Bezeichnung verwenden.
d) Ein Anwalt darf nicht angeben oder implizieren, dass ein Anwalt als Spezialist auf einem bestimmten Rechtsgebiet zertifiziert ist, es
sei denn:
1) Der Anwalt wurde von einer Organisation, die von einer zustä ndigen staatlichen Behö rde zugelassen oder von der American Bar
Association akkreditiert wurde, als Spezialist zertifiziert; und
2) Der Name der zertifizierenden Organisation ist in der Mitteilung eindeutig angegeben.
MR 7.5 Firmennamen und Briefköpfe
a) Ein Anwalt darf keinen Firmennamen, Briefkopf oder eine andere Berufsbezeichnung verwenden, die gegen Regel 7.1 verstö ßt. Ein
Handelsname darf von einem Anwalt in privater Praxis verwendet werden, wenn er keine Verbindung zu einer Regierungsbehö rde
oder zu einer ö ffentlichen oder gemeinnü tzigen Anwaltsorganisation impliziert und nicht anderweitig gegen Regel 7.1 verstö ßt.
b) Eine Anwaltskanzlei mit Bü ros in mehr als einer Gerichtsbarkeit kann in jeder Gerichtsbarkeit den gleichen Namen oder eine andere
Berufsbezeichnung verwenden, aber die Identifizierung der Anwä lte in einem Bü ro der Kanzlei muss die
Gerichtsbarkeitsbeschrä nkungen fü r diejenigen angeben, die nicht zur Ausü bung in der Gerichtsbarkeit zugelassen sind, in der sich
das Bü ro befindet.
c) Der Name eines Anwalts, der ein ö ffentliches Amt innehat, darf nicht im Namen einer Anwaltskanzlei oder in Mitteilungen in ihrem
Namen wä hrend eines wesentlichen Zeitraums verwendet werden, in dem der Anwalt nicht aktiv und regelmä ßig mit der Kanzlei
zusammenarbeitet.
d) Anwä lte dü rfen nur dann angeben oder implizieren, dass sie in einer Partnerschaft oder einer anderen Organisation tä tig sind, wenn
dies der Fall ist.

Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Gericht
MR 3.1 Verdienstvolle Ansprüche und Ansprüche
 Ein Anwalt darf kein Verfahren einleiten oder verteidigen oder eine Angelegenheit darin geltend machen oder bestreiten, es sei denn,
es gibt eine Rechts- und Tatsachengrundlage dafü r, die nicht frivol ist, was ein Argument in gutem Glauben fü r eine Erweiterung,
Ä nderung oder Umkehrung des bestehenden Rechts einschließt. Ein Anwalt des Beklagten in einem Strafverfahren oder der Beklagte
in einem Verfahren, das zu einer Inhaftierung fü hren kö nnte, kann das Verfahren dennoch so verteidigen, dass jedes Element des
Falles festgestellt werden muss.

MR 3.2 Beschleunigung von Rechtsstreitigkeiten


 Ein Rechtsanwalt hat angemessene Anstrengungen zu unternehmen, um Rechtsstreitigkeiten im Einklang mit den Interessen des
Mandanten zu beschleunigen.

MR 3.3 Offenheit gegenüber dem Tribunal


a) Ein Anwalt darf nicht wissentlich:
1) Eine falsche Tatsachen- oder Rechtsaussage vor einem Gericht zu machen oder eine falsche Tatsachen- oder Rechtsaussage, die
der Rechtsanwalt dem Gericht zuvor gemacht hat, nicht zu korrigieren;
2) Versä umnis, dem Gericht die rechtliche Autoritä t in der kontrollierenden Gerichtsbarkeit offenzulegen, von der dem Anwalt
bekannt ist, dass sie der Position des Mandanten direkt abträ glich ist und nicht von gegnerischen Anwä lten offengelegt wurde;
oder
3) Bieten Sie Beweise an, von denen der Anwalt weiß, dass sie falsch sind. Hat ein Rechtsanwalt, der Mandant des Rechtsanwalts oder
ein vom Rechtsanwalt beauftragter Zeuge materielle Beweise vorgelegt und der Rechtsanwalt von seiner Unrichtigkeit Kenntnis
erlangt, hat der Rechtsanwalt angemessene Abhilfemaßnahmen zu ergreifen, gegebenenfalls einschließlich der Offenlegung
gegenü ber dem Gericht. Ein Anwalt kann sich weigern, andere Beweise als die Aussage eines Angeklagten in einer Strafsache
vorzulegen, von denen der Anwalt vernü nftigerweise annimmt, dass sie falsch sind.
b) Ein Anwalt, der einen Mandanten in einem rechtsprechenden Verfahren vertritt und der weiß, dass eine Person beabsichtigt, sich an
kriminellen oder betrü gerischen Handlungen im Zusammenhang mit dem Verfahren zu beteiligen, beteiligt ist oder beteiligt hat, hat
angemessene Abhilfemaßnahmen zu ergreifen, einschließlich, falls erforderlich, der Offenlegung gegenü ber dem Gericht.
c) Die in den Absä tzen (a) und (b) genannten Pflichten bleiben bis zum Abschluss des Verfahrens bestehen und gelten auch dann, wenn
die Einhaltung die Offenlegung von Informationen erfordert, die ansonsten durch Regel 1.6 geschü tzt sind.
d) In einem Ex-parte-Verfahren informiert ein Anwalt das Gericht ü ber alle dem Anwalt bekannten wesentlichen Tatsachen, die es dem
Gericht ermö glichen, eine fundierte Entscheidung zu treffen, unabhä ngig davon, ob die Tatsachen nachteilig sind oder nicht.
Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Gericht
MR 3.4 Fairness gegenüber der gegnerischen Partei und dem gegnerischen Anwalt
 Ein Rechtsanwalt darf nicht:
a) Den Zugang einer anderen Partei zu Beweismitteln rechtswidrig zu behindern oder ein Dokument oder anderes Material, das
einen potenziellen Beweiswert hat, rechtswidrig zu verä ndern, zu zerstö ren oder zu verbergen. Ein Anwalt darf keine andere
Person bei einer solchen Handlung beraten oder unterstü tzen;
b) Beweise zu fä lschen, einen Zeugen zu beraten oder zu unterstü tzen, um falsch auszusagen, oder einem Zeugen einen Anreiz zu
bieten, der gesetzlich verboten ist;
c) Eine Verpflichtung nach den Regeln eines Gerichts wissentlich zu missachten, mit Ausnahme einer offenen Weigerung aufgrund
der Behauptung, dass keine gü ltige Verpflichtung besteht;
d) Im Vorverfahren eine leichtfertige Auffindungsanfrage stellen oder sich nicht angemessen bemü hen, einer rechtlich
ordnungsgemä ßen Auffindungsanfrage einer gegnerischen Partei nachzukommen;
e) Im Prozess auf eine Angelegenheit anspielen, von der der Anwalt vernü nftigerweise nicht glaubt, dass sie relevant ist oder die
nicht durch zulä ssige Beweise gestü tzt wird, persö nliche Kenntnis der strittigen Tatsachen geltend machen, außer wenn er als
Zeuge aussagt, oder eine persö nliche Meinung ü ber die Gerechtigkeit einer Sache, die Glaubwü rdigkeit eines Zeugen, die Schuld
eines Zivilprozessfü hrers oder die Schuld oder Unschuld eines Angeklagten ä ußern; oder
f) Fordern Sie eine andere Person als einen Kunden auf, die freiwillige Weitergabe relevanter Informationen an eine andere Partei zu
unterlassen, es sei denn:
1) Die Person ist ein Verwandter oder ein Angestellter oder ein anderer Vertreter eines Kunden; und
2) Der Rechtsanwalt geht vernü nftigerweise davon aus, dass die Interessen der Person durch den Verzicht auf solche
Informationen nicht beeinträ chtigt werden.

MR 3.5 Unparteilichkeit und Ehrenzeichen des Tribunals


 Ein Rechtsanwalt darf nicht:
a) Rechtswidrig versuchen, einen Richter, Geschworene, angehende Geschworene oder andere Beamte mit gesetzlich verbotenen
Mitteln zu beeinflussen;
b) Ex parte mit einer solchen Person wä hrend des Verfahrens kommunizieren, es sei denn, dies ist durch Gesetz oder
Gerichtsbeschluss genehmigt;
c) Kommunizieren Sie mit einem Geschworenen oder potenziellen Geschworenen nach der Entlassung der Jury, wenn:
1) Die Kommunikation ist durch Gesetz oder Gerichtsbeschluss verboten;
2) Der Geschworene dem Rechtsanwalt den Wunsch mitgeteilt hat, nicht zu kommunizieren; oder
3) Die Kommunikation beinhaltet falsche Darstellung, Zwang, Nö tigung oder Belä stigung; oder
d) Verhalten, das darauf abzielt, ein Gericht zu stö ren.
Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Gericht
MR 3.6 Trial Publicity
a) Ein Anwalt, der an den Ermittlungen oder Rechtsstreitigkeiten in einer Angelegenheit teilnimmt oder teilgenommen hat, darf keine
außergerichtliche Erklä rung abgeben, von der der Anwalt weiß oder vernü nftigerweise wissen sollte, dass sie durch ö ffentliche
Kommunikation verbreitet wird und eine erhebliche Wahrscheinlichkeit hat, ein gerichtliches Verfahren in der Angelegenheit
wesentlich zu beeinträ chtigen.
b) Ungeachtet des Absatzes (a) kann ein Rechtsanwalt erklä ren:
1) Der Anspruch, die Straftat oder die Verteidigung und, sofern nicht gesetzlich verboten, die Identitä t der beteiligten Personen;
2) Informationen, die in einer ö ffentlichen Aufzeichnung enthalten sind;
3) Dass eine Untersuchung einer Angelegenheit im Gange ist;
4) Die Planung oder das Ergebnis eines Schrittes in einem Rechtsstreit;
5) Ein Ersuchen um Unterstü tzung bei der Erlangung von Beweismitteln und dazu notwendigen Informationen;
6) Eine Warnung vor einer Gefahr in Bezug auf das Verhalten einer beteiligten Person, wenn Grund zu der Annahme besteht, dass die
Wahrscheinlichkeit einer erheblichen Schä digung einer Person oder des ö ffentlichen Interesses besteht; und
7) In einem Strafverfahren zusä tzlich zu den Absä tzen (1) bis (6):
i. Identitä t, Wohnsitz, Beruf und Familienstand des Beschuldigten;
ii. Wenn der Angeklagte nicht festgenommen wurde, Informationen, die notwendig sind, um bei der Festnahme dieser Person zu
helfen;
iii. Die Tatsache, der Zeitpunkt und der Ort der Festnahme; und
iv. Die Identitä t der Ermittlungs- und Verhaftungsbeamten oder -agenturen und die Dauer der Ermittlungen.
c) Ungeachtet des Absatzes (a) kann ein Anwalt eine Erklä rung abgeben, dass ein vernü nftiger Anwalt glauben wü rde, dass er
erforderlich ist, um einen Mandanten vor den wesentlichen nachteiligen Auswirkungen der jü ngsten Werbung zu schü tzen, die nicht
vom Anwalt oder dem Mandanten des Anwalts veranlasst wurde. Eine Erklä rung gemä ß diesem Absatz beschrä nkt sich auf die
Informationen, die erforderlich sind, um die jü ngste nachteilige Publizitä t zu mildern.
d) Kein Rechtsanwalt, der in einer Kanzlei oder einer Regierungsbehö rde mit einem Rechtsanwalt gemä ß Absatz (a) verbunden ist, darf
eine nach Absatz (a) verbotene Erklä rung abgeben.

MR 3.7 Rechtsanwalt als Zeuge


a) Ein Anwalt darf nicht als Anwalt in einem Prozess auftreten, in dem der Anwalt wahrscheinlich ein notwendiger Zeuge ist, es sei denn:
1) Die Zeugenaussage bezieht sich auf eine unbestrittene Angelegenheit;
2) Die Aussage bezieht sich auf die Art und den Wert der in dem Fall erbrachten Rechtsdienstleistungen; oder
3) Die Disqualifikation des Anwalts wü rde fü r den Mandanten erhebliche Hä rten bedeuten.
b) Ein Anwalt kann als Anwalt in einem Prozess auftreten, in dem ein anderer Anwalt in der Anwaltskanzlei wahrscheinlich als Zeuge
geladen wird, sofern dies nicht durch Regel 1.7 oder Regel 1.9 ausgeschlossen ist.
Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Gericht
MR 3.8 Besondere Aufgaben eines Anklägers
 Der Staatsanwalt in einem Strafverfahren muss:
a) Es unterlassen, eine Anklage zu verfolgen, von der der Staatsanwalt weiß, dass sie nicht durch einen wahrscheinlichen Grund
gestü tzt wird;
b) Angemessene Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass der Angeklagte ü ber das Recht auf Rechtsbeistand und das
Verfahren zur Einholung von Rechtsbeistand informiert wurde und angemessene Gelegenheit zur Einholung von Rechtsbeistand
erhalten hat;
c) Nicht versuchen, von einem nicht vertretenen Angeklagten einen Verzicht auf wichtige Vorverfahrensrechte, wie das Recht auf
eine Vorverhandlung, zu erhalten;
d) Rechtzeitige Offenlegung aller dem Staatsanwalt bekannten Beweise oder Informationen zur Verteidigung, die dazu neigen, die
Schuld des Angeklagten zu negieren oder die Straftat zu mildern, und im Zusammenhang mit der Verurteilung Offenlegung aller
dem Staatsanwalt bekannten unprivilegierten mildernden Informationen an die Verteidigung und das Gericht, es sei denn, der
Staatsanwalt wird durch eine Schutzanordnung des Gerichts von dieser Verantwortung entbunden;
e) Einen Anwalt nicht in einer Grand Jury oder in einem anderen Strafverfahren vorzuladen, um Beweise ü ber einen frü heren oder
gegenwä rtigen Mandanten vorzulegen, es sei denn, der Staatsanwalt glaubt vernü nftigerweise:
1) Die angeforderten Informationen sind nicht durch ein anwendbares Privileg vor der Offenlegung geschü tzt;
2) Die gesuchten Beweise sind fü r den erfolgreichen Abschluss einer laufenden Untersuchung oder Strafverfolgung unerlä sslich;
und
3) Es gibt keine andere praktikable Alternative, um die Informationen zu erhalten;
f) Mit Ausnahme von Erklä rungen, die notwendig sind, um die Ö ffentlichkeit ü ber die Art und den Umfang der Handlung des
Staatsanwalts zu informieren und die einem legitimen Zweck der Strafverfolgung dienen, unterlassen Sie es, außergerichtliche
Kommentare abzugeben, die eine erhebliche Wahrscheinlichkeit haben, die ö ffentliche Verurteilung des Angeklagten zu
verstä rken, und wenden Sie angemessene Sorgfalt an, um Ermittler, Strafverfolgungspersonal, Mitarbeiter oder andere Personen,
die dem Staatsanwalt in einem Strafverfahren helfen oder mit ihm in Verbindung stehen, daran zu hindern, eine außergerichtliche
Erklä rung abzugeben, dass es dem Staatsanwalt nach Regel 3.6 oder dieser Regel untersagt wä re, eine solche abzugeben.
g) Wenn einem Staatsanwalt neue, glaubwü rdige und materielle Beweise bekannt sind, die eine hinreichende Wahrscheinlichkeit
dafü r begrü nden, dass ein verurteilter Angeklagter keine Straftat begangen hat, fü r die der Angeklagte verurteilt wurde, muss der
Staatsanwalt:
1) Diese Beweise unverzü glich einem zustä ndigen Gericht oder einer zustä ndigen Behö rde offenzulegen und
2) Wurde die Verurteilung in der Zustä ndigkeit des Staatsanwalts erwirkt,
i. Diese Beweise dem Beklagten unverzü glich offenzulegen, es sei denn, ein Gericht genehmigt eine Verzö gerung, und
ii. Weitere Untersuchungen durchfü hren oder angemessene Anstrengungen unternehmen, um eine Untersuchung einzuleiten,
um festzustellen, ob der Angeklagte wegen einer Straftat verurteilt wurde, die der Angeklagte nicht begangen hat.
h) Wenn einem Staatsanwalt klare und ü berzeugende Beweise bekannt sind, die belegen, dass ein Angeklagter in der Gerichtsbarkeit
des Staatsanwalts wegen einer Straftat verurteilt wurde, die der Angeklagte nicht begangen hat, bemü ht sich der Staatsanwalt, die
Verurteilung zu beheben.

MR 3.9 Beistand in unparteiischen Verfahren


 Ein Anwalt, der einen Mandanten vor einer gesetzgebenden Kö rperschaft oder Verwaltungsbehö rde in einem nicht rechtsprechenden
Verfahren vertritt, muss offenlegen, dass das Erscheinen in reprä sentativer Eigenschaft erfolgt und den Bestimmungen der Regeln
3.3(a-c), 3.4(a-c) und 3.5 entspricht.
Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Beruf
MR 5.1 Verantwortlichkeiten von Partnern, Managern und Aufsichtsanwälten
a) Ein Partner in einer Anwaltskanzlei und ein Rechtsanwalt, der einzeln oder zusammen mit anderen Rechtsanwä lten eine vergleichbare
Fü hrungsbefugnis in einer Anwaltskanzlei besitzt, haben angemessene Anstrengungen zu unternehmen, um sicherzustellen, dass die
Kanzlei ü ber Maßnahmen verfü gt, die eine hinreichende Sicherheit dafü r bieten, dass alle Rechtsanwä lte in der Kanzlei den
Berufsregeln entsprechen.
b) Ein Rechtsanwalt mit direkter Aufsichtsbefugnis ü ber einen anderen Rechtsanwalt hat angemessene Anstrengungen zu unternehmen,
um sicherzustellen, dass der andere Rechtsanwalt die Berufsregeln einhä lt.
c) Ein Anwalt ist fü r die Verletzung der Berufsregeln durch einen anderen Anwalt verantwortlich, wenn:
1) Der Rechtsanwalt das betreffende Verhalten anordnet oder mit Kenntnis des konkreten Verhaltens ratifiziert; oder
2) Der Rechtsanwalt ist Partner oder hat eine vergleichbare Geschä ftsfü hrungsbefugnis in der Anwaltskanzlei, in der der andere
Rechtsanwalt tä tig ist, oder hat eine direkte Aufsichtsbefugnis ü ber den anderen Rechtsanwalt und kennt das Verhalten zu einem
Zeitpunkt, zu dem seine Folgen vermieden oder gemildert werden kö nnen, unternimmt jedoch keine angemessenen
Abhilfemaßnahmen.
MR 5.2 Aufgaben eines untergeordneten Rechtsanwalts
a) Ein Rechtsanwalt ist an die Berufsregeln gebunden, ungeachtet dessen, dass der Rechtsanwalt auf Anweisung einer anderen Person
gehandelt hat.
b) Ein untergeordneter Anwalt verstö ßt nicht gegen die Berufsregeln, wenn dieser Anwalt in Ü bereinstimmung mit der angemessenen
Lö sung einer streitbaren Frage der beruflichen Pflicht durch einen Aufsichtsanwalt handelt.
MR 5.4 Professionelle Unabhängigkeit eines Anwalts
a) Ein Anwalt oder eine Anwaltskanzlei darf keine Anwaltskosten mit einem Nicht-Anwalt teilen, außer dass:
1) Eine Vereinbarung eines Anwalts mit der Kanzlei, dem Partner oder dem Mitarbeiter des Anwalts kann die Zahlung von Geld ü ber
einen angemessenen Zeitraum nach dem Tod des Anwalts an den Nachlass des Anwalts oder an eine oder mehrere bestimmte
Personen vorsehen;
2) Ein Anwalt, der die Praxis eines verstorbenen, behinderten oder verschwundenen Anwalts erwirbt, kann gemä ß den
Bestimmungen von Regel 1.17 dem Nachlass oder einem anderen Vertreter dieses Anwalts den vereinbarten Kaufpreis zahlen;
3) Ein Anwalt oder eine Anwaltskanzlei kann Nichtjuristen in einen Vergü tungs- oder Pensionsplan einbeziehen, auch wenn der Plan
ganz oder teilweise auf einer Gewinnbeteiligung basiert; und
4) Ein Anwalt kann die gerichtlich festgesetzten Anwaltskosten mit einer gemeinnü tzigen Organisation teilen, die den Anwalt in der
Angelegenheit beschä ftigt, behalten oder empfohlen hat.

b) Ein Rechtsanwalt darf keine Partnerschaft mit einem Nicht-Anwalt eingehen, wenn eine der Tä tigkeiten der Partnerschaft in der
Ausü bung des Rechts besteht.

c) Ein Anwalt darf nicht zulassen, dass eine Person, die den Anwalt empfiehlt, anstellt oder bezahlt, juristische Dienstleistungen fü r einen
anderen erbringt, um das professionelle Urteil des Anwalts bei der Erbringung solcher juristischen Dienstleistungen zu leiten oder zu
regeln.

d) Ein Rechtsanwalt darf nicht mit oder in Form einer berufsstä ndischen Kö rperschaft oder Vereinigung, die zur Ausü bung des Rechts mit
Gewinn berechtigt ist, tä tig werden, wenn:
1) Ein Nicht-Anwalt besitzt ein Interesse daran, mit der Ausnahme, dass ein treuhä nderischer Vertreter des Nachlasses eines Anwalts
die Aktie oder das Interesse des Anwalts fü r eine angemessene Zeit wä hrend der Verwaltung halten kann;
2) Ein Nichtjurist ist ein Geschä ftsfü hrer oder leitender Angestellter davon oder nimmt die Position mit ä hnlicher Verantwortung in
einer anderen Gesellschaftsform als einer Kapitalgesellschaft ein; oder
3) Ein Nicht-Anwalt hat das Recht, das professionelle Urteil eines Anwalts zu leiten oder zu kontrollieren.
Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Beruf
MR 5.5 UPL & MJP
a) Ein Rechtsanwalt darf kein Recht in einer Gerichtsbarkeit ausü ben, die gegen die Vorschriften des Rechtsberufs in dieser
Gerichtsbarkeit verstö ßt, oder einen anderen dabei unterstü tzen.

b) Ein Rechtsanwalt, der in dieser Gerichtsbarkeit nicht zur Ausü bung zugelassen ist, darf nicht:
1) Sofern nicht durch diese Regeln oder ein anderes Gesetz genehmigt, ein Bü ro oder eine andere systematische und kontinuierliche
Prä senz in dieser Gerichtsbarkeit fü r die Ausü bung des Rechts einzurichten; oder
2) Halten Sie die Ö ffentlichkeit auf oder vertreten Sie anderweitig, dass der Rechtsanwalt in dieser Gerichtsbarkeit zur Ausü bung des
Rechts zugelassen ist.

c) Ein Anwalt, der in einer anderen Gerichtsbarkeit der Vereinigten Staaten zugelassen ist und in keiner Gerichtsbarkeit von der Praxis
ausgeschlossen oder suspendiert ist, kann in dieser Gerichtsbarkeit vorü bergehend Rechtsdienstleistungen erbringen, die:
1) In Zusammenarbeit mit einem Anwalt durchgefü hrt werden, der in dieser Gerichtsbarkeit zugelassen ist und aktiv an der
Angelegenheit teilnimmt;
2) In einem anhä ngigen oder potenziellen Verfahren vor einem Gericht in dieser oder einer anderen Gerichtsbarkeit stehen oder
vernü nftigerweise damit zusammenhä ngen, wenn der Anwalt oder eine Person, die der Anwalt unterstü tzt, gesetzlich oder durch
Anordnung befugt ist, in einem solchen Verfahren aufzutreten, oder vernü nftigerweise erwartet, dass er befugt ist;
3) In einem anhä ngigen oder potenziellen Schiedsverfahren, einer Mediation oder einem anderen alternativen
Streitbeilegungsverfahren in dieser oder einer anderen Gerichtsbarkeit stehen oder vernü nftigerweise damit zusammenhä ngen,
wenn sich die Dienstleistungen aus der Praxis des Anwalts in einer Gerichtsbarkeit ergeben oder vernü nftigerweise damit
zusammenhä ngen, in der der Anwalt zur Ausü bung zugelassen ist, und es sich nicht um Dienstleistungen handelt, fü r die das Forum
eine Pro-Hac-Vize-Zulassung erfordert; oder
4) Nicht unter Absatz (c) (2) oder (c) (3) fallen und sich aus der Praxis des Rechtsanwalts in einer Gerichtsbarkeit ergeben oder in
angemessenem Zusammenhang mit der Praxis des Rechtsanwalts in einer Gerichtsbarkeit stehen, in der der Rechtsanwalt zur
Ausü bung zugelassen ist.

d) Ein Anwalt, der in einer anderen US-Gerichtsbarkeit oder in einer auslä ndischen Gerichtsbarkeit zugelassen ist und nicht von der
Praxis in einer Gerichtsbarkeit oder einer gleichwertigen Gerichtsbarkeit ausgeschlossen oder suspendiert ist, kann ü ber ein Bü ro oder
eine andere systematische und kontinuierliche Prä senz in dieser Gerichtsbarkeit Rechtsdienstleistungen erbringen, die :
1) Dem Arbeitgeber des Anwalts oder seinen organisatorischen Tochtergesellschaften zur Verfü gung gestellt werden; keine
Dienstleistungen sind, fü r die das Forum eine pro hac vice Zulassung erfordert; und wenn sie von einem auslä ndischen Anwalt
durchgefü hrt werden und Beratung zum Recht dieser oder einer anderen Gerichtsbarkeit oder der Vereinigten Staaten erfordern,
muss diese Beratung auf dem Rat eines Anwalts basieren, der ordnungsgemä ß lizenziert und von der Gerichtsbarkeit autorisiert ist,
um eine solche Beratung zu leisten; oder
2) Sind Dienstleistungen, die der Anwalt nach Bundes- oder anderen Gesetzen oder Vorschriften in dieser Gerichtsbarkeit erbringen
darf.

e) Fü r die Zwecke von Absatz (d) muss der auslä ndische Rechtsanwalt ein ordentliches Mitglied eines anerkannten Rechtsberufs in einer
auslä ndischen Gerichtsbarkeit sein, dessen Mitglieder als Rechtsanwä lte oder Rechtsberater oder gleichwertig zugelassen sind und
einer wirksamen Regulierung und Disziplinierung durch eine ordnungsgemä ß konstituierte Berufsorganisation oder eine Behö rde
unterliegen
Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Beruf
MR 5.7 Verantwortlichkeiten in Bezug auf rechtsbezogene Dienstleistungen
a) Ein Rechtsanwalt unterliegt den Berufsregeln in Bezug auf die Erbringung von rechtsbezogenen Dienstleistungen, wie in Absatz (b)
definiert, wenn die rechtsbezogenen Dienstleistungen erbracht werden:
1) Durch den Rechtsanwalt unter Umstä nden, die sich nicht von der Erbringung von Rechtsdienstleistungen durch den Rechtsanwalt
fü r Mandanten unterscheiden; oder
2) In anderen Fä llen von einem Unternehmen, das vom Anwalt einzeln oder mit anderen kontrolliert wird, wenn der Anwalt keine
angemessenen Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass eine Person, die die juristischen Dienstleistungen in Anspruch nimmt,
weiß, dass die Dienstleistungen keine juristischen Dienstleistungen sind und dass der Schutz des Mandanten-Anwalt-Verhä ltnisses
nicht besteht.
b) Der Begriff "rechtsbezogene Dienstleistungen" bezeichnet Dienstleistungen, die vernü nftigerweise in Verbindung mit und im
Wesentlichen im Zusammenhang mit der Erbringung von Rechtsdienstleistungen erbracht werden kö nnten und die nicht als
unerlaubte Rechtspraxis verboten sind, wenn sie von einem Nicht-Anwalt erbracht werden.
MR 6.3 Mitgliedschaft in einer Rechtsdienstleistungsorganisation
 Ein Anwalt kann als Direktor, leitender Angestellter oder Mitglied einer juristischen Dienstleistungsorganisation tä tig sein, mit
Ausnahme der Anwaltskanzlei, in der der Anwalt tä tig ist, ungeachtet dessen, dass die Organisation Personen dient, die Interessen
haben, die einem Mandanten des Anwalts schaden. Der Rechtsanwalt darf nicht wissentlich an einer Entscheidung oder Handlung der
Organisation teilnehmen:
a) Wenn die Teilnahme an der Entscheidung oder Klage mit den Verpflichtungen des Anwalts gegenü ber einem Mandanten gemä ß
Regel 1.7 unvereinbar wä re; oder
b) Wenn die Entscheidung oder Maßnahme eine wesentliche nachteilige Auswirkung auf die Vertretung eines Mandanten der
Organisation haben kö nnte, dessen Interessen einem Mandanten des Anwalts abträ glich sind.
MR 6.4 Rechtsreformaktivitäten, die sich auf Kundeninteressen auswirken
Ein Anwalt kann als Direktor, leitender Angestellter oder Mitglied einer Organisation fungieren, die an der Reform des Rechts oder seiner
Verwaltung beteiligt ist, ungeachtet dessen, dass die Reform die Interessen eines Mandanten des Anwalts beeinträ chtigen kann. Wenn der
Anwalt weiß, dass die Interessen eines Mandanten durch eine Entscheidung, an der der Anwalt beteiligt ist, wesentlich begü nstigt werden
kö nnen, muss der Anwalt diese Tatsache offenlegen, muss den Mandanten jedoch nicht identifizieren.
Modellregeln in Bezug auf die Pflichten eines Anwalts gegenüber dem Beruf
MR 8.1 Anwaltszulassung & Disziplinarangelegenheiten
 Ein Antragsteller auf Zulassung zur Anwaltschaft oder ein Rechtsanwalt im Zusammenhang mit einem Antrag auf Zulassung zur
Anwaltschaft oder im Zusammenhang mit einer Disziplinarsache darf nicht:
a) Wissentlich eine falsche Angabe wesentlicher Tatsachen machen; oder
b) Versä umnis, eine Tatsache offenzulegen, die notwendig ist, um ein Missverstä ndnis zu korrigieren, von dem die Person weiß, dass
es in der Angelegenheit entstanden ist, oder wissentlich nicht auf ein rechtmä ßiges Auskunftsersuchen einer Zulassungs- oder
Disziplinarbehö rde zu reagieren, mit der Ausnahme, dass diese Regel keine Offenlegung von Informationen erfordert, die
anderweitig durch Regel 1.6 geschü tzt sind.

MR 8.2 Justiz- und Rechtsbeamte


a) Ein Rechtsanwalt darf keine Erklä rung abgeben, dass der Rechtsanwalt weiß, dass er falsch ist oder dass er seine Wahrheit oder
Unrichtigkeit in Bezug auf die Qualifikationen oder die Integritä t eines Richters, Richters oder ö ffentlich-rechtlichen Vertreters oder
eines Kandidaten fü r die Wahl oder Ernennung zum Richter oder Juristen leichtsinnig missachtet.
b) Ein Rechtsanwalt, der ein Kandidat fü r ein Richteramt ist, muss die geltenden Bestimmungen des Justiziellen Verhaltenskodex
einhalten.

MR 8.3 Meldung von Rechtsanwaltsfehlverhalten


a) Ein Anwalt, der weiß, dass ein anderer Anwalt einen Verstoß gegen die Berufsregeln begangen hat, der eine wesentliche Frage
hinsichtlich der Ehrlichkeit, Vertrauenswü rdigkeit oder Eignung dieses Anwalts als Anwalt in anderer Hinsicht aufwirft, hat die
zustä ndige Berufsbehö rde zu informieren.
b) Ein Anwalt, der weiß, dass ein Richter einen Verstoß gegen geltende Regeln des richterlichen Verhaltens begangen hat, der eine
wesentliche Frage nach der Eignung des Richters fü r das Amt aufwirft, informiert die zustä ndige Behö rde.
c) Diese Regel erfordert keine Offenlegung von Informationen, die anderweitig durch Regel 1.6 geschü tzt sind, oder von Informationen,
die ein Anwalt oder Richter wä hrend der Teilnahme an einem genehmigten Rechtsbeistandsprogramm erhä lt.

MR 8.4 Fehlverhalten
 Es ist ein berufliches Fehlverhalten eines Anwalts:
a) Die Berufsregeln zu verletzen oder zu versuchen, wissentlich einen anderen dabei zu unterstü tzen oder zu veranlassen oder dies
durch die Handlungen eines anderen zu tun;
b) Eine Straftat zu begehen, die die Ehrlichkeit, Vertrauenswü rdigkeit oder Eignung des Anwalts als Anwalt in anderer Hinsicht
beeinträ chtigt;
c) Verhalten, das mit Unehrlichkeit, Betrug, Tä uschung oder Falschdarstellung verbunden ist;
d) Ein Verhalten an den Tag legen, das der Rechtspflege abträ glich ist;
e) Eine Fä higkeit angeben oder implizieren, eine Regierungsbehö rde oder einen Beamten unzulä ssig zu beeinflussen oder Ergebnisse
mit Mitteln zu erzielen, die gegen die Berufsregeln oder andere Gesetze verstoßen; oder
f) Wissentliche Unterstü tzung eines Richters oder Justizbeamten bei einem Verhalten, das gegen geltende Regeln des gerichtlichen
Verhaltens oder andere Gesetze verstö ßt.

Das könnte Ihnen auch gefallen