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Sonderdruck aus „Bayerische Vorgeschichtsblätter“ 82 (2017)

Bayerische Vorgeschichtsblätter 82, 2017, S. 171–184

Neue Evidenz zur Ausrüstung der equites stablesiani iuniores im spät-


römischen Kastell Submuntorium/Burghöfe (Bayerisch-Schwaben)

Michael Mackensen, München

Abb. 1. Burghöfe, Lkr. Donau-Ries. Luftbild mit Hochterrasse (Ostplateau), mittelalterlichem Halsgraben und
bewaldetem Sporn von Süden; in der Bildmitte am Waldrand sog. Binger-Haus.

Der römische Militärplatz Submuntorium/Burghöfe bei ten römischen Siedlungsplätze an der oberen Donau,
Mertingen (Lkr. Donau-Ries) liegt über dem Donau- und der über Jahrzehnte – gegen das Bayerische Denkmal-
Lechtal auf einem Plateau mit Geländesporn, ca. 35 km schutzgesetz verstoßend – systematisch ausgeplündert
nördlich der römischen Provinzhauptstadt Augusta Vin- wurde. Der Großteil der damals noch in verschiedenen
delicum/Augsburg am Schnittpunkt der von Süden kom- Privatsammlungen befindlichen römischen Funde, für
menden via Claudia Augusta mit der Donausüdstraße. die aber Fundortauthentizität gewährleistet oder zu-
Die verkehrsgeographisch und strategisch wichtige Po- mindest wahrscheinlich war, wurde im Rahmen eines
sition bedingte die wiederholte Nutzung der Hochter- von G. Ulbert initiierten Projekts von 1978 bis 1982 do-
rasse durch militärische Anlagen während der frühen kumentiert3. Auf den grundsätzlich eingeschränkten
und späten römischen Kaiserzeit. Die topographisch
günstig gelegene Hochterrasse (mit dem sog. Ostpla-
1 G. Ulbert, Die römischen Donau-Kastelle Aislingen und
teau) war schon lange für ein wohl mehrperiodiges Burghöfe. Limesforsch. 1 (Berlin 1959) 15–21 Abb. 2; Karte
frühkaiserzeitliches Auxiliarlager bekannt1. Auf dem 2. – Zur Forschungsgeschichte M. Mackensen in: Mackensen/
ins Lechtal vorgeschobenen Sporn vermutete R. Christ- Schimmer 2013, 31–35; vgl. ebd. 13 f.
2 R. Christlein/O. Braasch, Das unterirdische Bayern (Stuttgart
lein das spätrömische Kastell (Abb. 1)2. 1982) 182.
Burghöfe mit dem Ostplateau und dem durch 3 G. Ulbert in: Schmidt 2000, VI. – S. dazu auch die Bewer-
einen mittelalterlichen Halsgraben abgeschnittenen tung durch W. Zanier, Metallsonden – Fluch oder Segen für
die Archäologie? Zur Situation der privaten Metallsucherei
Geländesporn war verstärkt seit den frühen 70er Jah-
unter besonderer Berücksichtigung der bayerischen Verhält-
ren des 20. Jahrhunderts einer der von Metallsuchern/ nisse. Ber. Bayer. Bodendenkmalpflege 39/40, 1998/99 (2001)
Raubgräbern wegen seines Fundreichtums bevorzug- 9–55 bes. 25 f.

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Michael Mackensen

Abb. 2. Burghöfe, Lkr. Donau-Ries. Rekonstruktion der Topographie mit Palisade des späten 3. Jahrhunderts, Wehrmauer
des tetrarchischen Kastells, möglicher Kastellfläche und postuliertem Wehrgraben; links davon Grabungsflächen mit
spätrömischen Befunden der Handwerkersiedlung (vicus) auf dem Ostplateau und Abschnittsgraben der Mitte des
4. Jahrhunderts. M. 1:2000.

wissenschaftlichen Wert dieser Funde, die ihres strati- desurvey mit Metallsonde, den S. Gairhos leitete (2005).
graphischen Kontextes beraubt waren und für die nur Zielsetzung des Projekts war die Lokalisierung und
in den wenigsten Fällen approximative Angaben zum feldarchäologische Untersuchung des in der raetischen
Fundareal vorlagen, wies Ulbert nachdrücklich hin4. Truppenliste der Notitia Dignitatum erwähnten, im Ge-
Die Metallkleinfunde wurden von verschiedenen Bear- lände aber noch nicht durch Baubefunde nachgewiese-
beitern in drei Bänden vorgelegt, darunter ein Katalog nen spätrömischen Grenzkastells Submuntorium (ND oc.
zu den figürlichen Bronzen von E. Schmidt5 und zwei 35,5.16.18)10. Nach dem kurz nach der Mitte des 3. Jahr-
Magisterarbeiten von S. Ortisi zu den früh- und mittel- hunderts erfolgten Verlust des jenseits der Donau ge-
kaiserzeitlichen Fibeln (1992)6 und von Ph. M. Pröttel zu legenen Provinzgebiets11 übernahm einige Jahrzehnte
den spätrömischen Metallfunden (1987)7. Abgeschlossen später die Besatzung dieses neu gebauten Kastells die
wurde dieses insbesondere auf die frühkaiserzeitlichen militärische Sicherung und Kontrolle der neuen Donau-
Metallfunde ausgerichtete Projekt durch einen umfang- grenze im Vorfeld von Augsburg. Von vorrangiger Be-
reichen Band von R. Franke zu militärischen Ausrüs- deutung waren deshalb der Nachweis der Wehranlagen
tungsgegenständen, Pferdegeschirr, Bronzegeschirr und verlässliche Daten zur Erbauung und zum Ende des
und Bronzegerät8. Nach der Mitte der 1980er Jahre zu- für die Provinz Raetia secunda überaus wichtigen spätrö-
tage geförderte Metallfunde wurden jedoch nicht mehr mischen Kastells Submuntorium, wo zum militärischen
berücksichtigt – abgesehen von an die Archäologische Schutz der Reichsgrenze zwei Truppeneinheiten gleich-
Staatssammlung München übergebenen Funden, die im zeitig stationiert waren, eine Abteilung der legio tertia
dritten Band durch Franke (auch mit Nachträgen zur Italica und eine kleinere Reitereinheit, die equites stable-
spätrömischen Zeit) bearbeitet wurden. Hinzuweisen siani iuniores (ND oc. 35,16.18).
ist noch auf die gesondert von H. Bender vorgelegten Zwischenzeitlich ist nun die Auswertung der
spätantiken Bleiplomben9. vielschichtigen Befunde und des umfangreichen Fund-
Auf Initiative von S. Ortisi wurden von 2001 bis materials sowohl für den römischen Militärplatz Sub-
2007 im Rahmen eines von der Fritz Thyssen Stiftung muntorium12 als auch für den mittelalterlichen Burgstall
geförderten Projekts eine geophysikalische Prospekti- Turenberc13 mit im Bereich des Ostplateaus teilweise un-
on (J. Faßbinder) und vier Grabungskampagnen unter erwarteten Ergebnissen 2009 und 2013 abschließend
örtlicher Grabungsleitung von S. Ortisi (2001, 2003), veröffentlicht worden.
S. Gairhos (2004) sowie F. Schimmer und R. Franke Auf dem ca. 25 m hohen, nach drei Seiten steil ab-
(2007) durchgeführt; hinzu kommt noch ein Gelän- fallenden Geländesporn ließ sich ein Stück der 1,5 m brei-

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Neue Evidenz zur Ausrüstung der equites stablesiani iuniores in Submuntorium/Burghöfe

ten opus caementicium-Mauer des spätrömischen Kastells hens nicht durch Wehranlagen geschützte, gewerblich
und an zwei weiteren Stellen nur noch deren verfüllte genutzte Siedlung der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts
Ausbruchgrube nachweisen14. Trotzdem ist davon aus- im unmittelbaren Vorfeld eines spätrömischen Grenz-
zugehen, dass das Kastell Submuntorium mit Zugang von kastells22. Erst um 350 oder in den 50er Jahren des 4.
Nordwesten den topographischen Gegebenheiten ange- Jahrhunderts wurde die bis dahin offene Handwerker-
passt war und einen langrechteckigen Grundriss (ca. 25– siedlung durch einen 4,5–6,0 m breiten Abschnitts-
30 × 105–115 m) mit einem stumpfdreieckigen Abschluss graben und einen im Gelände nur mehr schwach
im Südosten aufwies (Abb. 2); die Innenfläche betrug ca. wahrnehmbaren Erd- oder Rasensodenwall geschützt
0,26–0,34 ha. Etwa 20 m vor der vermuteten Nordwest- (Abb. 2)23.
mauer mit dem wohl einzigen Tor hat sich im Gelände Aufgrund der Bearbeitung der Münzen, der Fein-
– oberhalb des mittelalterlichen Halsgrabens – noch keramik, des Glases und der Metallkleinfunde ergibt
die östliche Böschung eines zum Kastell gehörigen Ab- sich sowohl für den Sporn als auch das Ostplateau eine
schnittsgrabens erhalten15. Aufgrund der Gesamtmünz- Siedlungstätigkeit bis in das zweite Viertel bzw. um die
reihe und des hohen Anteils an 297–299 geprägten num- Mitte des 5. Jahrhunderts. Zudem liegen militärische
mi (früher als sog. schwere folles bezeichnet) wurde das Ausrüstungsgegenstände wie etwa ein großer propel-
Kastell wohl erst gegen Ende der 90er Jahre des 3. Jahr- lerförmiger Gürtelbeschlag vom Typ Trier/Muri vor, die
hunderts im Zuge der Umsetzung des tetrarchischen darauf hinweisen, daß die Raetia secunda – und eben
Festungsbauprogramms (vgl. Abb. 3) errichtet16. Hinwei- auch das Kastell Submuntorium – um 410 wahrschein-
se auf die Lage, Anordnung und Größe einzelner Bauten lich, zumindest kurzfristig, unter den Einfluß des gal-
des Kastells wie z. B. des Stabsgebäudes (principia cum lischen Usurpators Constantinus III. (407–411) gelangt
praetorio), der Offiziersunterkünfte, mehrerer Baracken war24. Mit einer Präsenz des römischen Militärs ist aber
und Stallungen sowie wohl auch von einem oder zwei über 420/430 hinaus bis um die Mitte des 5. Jahrhun-
Speicherbauten (horrea) liegen nicht vor, da im Innen- derts, möglicherweise aufgrund von zwei Solidi des Leo
bereich wegen der angenommenen tiefgreifenden Zer- I. (457–474) sogar noch während des dritten Viertels
störung der Baubefunde des 4. Jahrhunderts durch den des 5. Jahrhunderts zu rechnen, auch wenn gerade die
mittelalterlichen Burgstall und vor allem wegen der für diese Jahrzehnte chronologisch relevanten Funde,
starken Bewaldung keine weiteren Schnitte angelegt gleich welcher Materialien, im Fundbestand nur noch
werden konnten (vgl. Abb. 1–2). mit wenigen Einzelstücken zu fassen sind25.
Dem tetrarchischen Kastell ging jedenfalls noch
ein an zwei Stellen nachgewiesenes, 0,90 m tiefes Gräb-
chen einer nach 272 errichteten Palisade voraus, zu der 4 G. Ulbert in: Schmidt 2000, VII.
die jüngere Gussmauer des Kastells parallel verlief17. 5 Schmidt 2000.
Dieser Befund wurde als Hinweis auf einen von einer 6 Ortisi 2002, 9–58.
Palisade eingefriedeten Wachtturm auf der Spornspitze 7 Pröttel 2002, 85–140.
8 Franke 2009.
oder aber auf eine größere Abschnittsbefestigung mit
9 H. Bender, Bleiplomben und andere Objekte aus Blei von
einem Militärposten auf dem Sporn angesehen. Auf- zwei rätischen Fundplätzen. BVbl. 65, 2000, 173–178 Abb. 1
grund der Gesamtmünzreihe mit einem hohen Anteil Taf. 19; s. dazu auch Mackensen 2013, 413 Abb. 181.
nachreformzeitlicher Antoniniane der Jahre 271/272– 10 M. Mackensen in: Mackensen/Schimmer 2013, 14 f.
28218 wurde eine vortetrarchische Nutzungszeit zumin- 11 M. Reuter, Das Ende des raetischen Limes im Jahre 254 n. Chr.
dest bis in die frühen 80er Jahre des 3. Jahrhunderts BVbl. 72, 2007, 77–149.
12 Mackensen/Schimmer 2013.
und ein Ende durch einen Brand erschlossen19. Ein Zu- 13 Ch. Later, Der mittelalterliche Burgstall Turenberc/Druis-
sammenhang mit den Instandsetzungsmaßnahmen an heim. Archäologische Untersuchungen 2001–2007 am römi-
den raetischen Hauptverkehrsstraßen unter Kaiser Pro- schen Militärplatz Submuntorium/Burghöfe an der oberen Do-
bus (276–282) sowie deren Kontrolle und Sicherung lässt nau. Münchner Beitr. z. Provinzialröm. Arch. 2 (Wiesbaden
sich m. E. herstellen20. 2009).
14 Schimmer 2013, 213–217 Abb. 94–97.
Im unmittelbaren Vorfeld des Kastells ließen sich 15 Ebd. 217 Abb. 94; Mackensen 2013, 402–404 Abb. 169.
auf dem Ostplateau spärliche, um 300 datierbare Sied- 16 Mackensen 2013, 404; 406; St. Reuter, Münzen. In: Macken-
lungsspuren feststellen, die möglicherweise zu einem sen/Schimmer 2013, 433 f. Tab. 12–13.
tetrarchischen Baulager gehörten; ab dem zweiten Jahr- 17 Schimmer 2013, 207–210 Abb. 89–92.
zehnt des 4. Jahrhunderts war an mehreren Stellen auf 18 St. Reuter, Münzen. In: Mackensen/Schimmer 2013, 430–433
Tab. 12–13.
dem Ostplateau eine intensivere Siedlungstätigkeit mit
19 Mackensen 2013, 401 f.
mehreren langrechteckigen Wohn- und Werkstattge- 20 Mackensen 2013, 399–402.
bäuden in Holzbauweise mit Herdstellen und Öfen zu 21 Hinweise auf militärische Mannschaftsunterkünfte liegen
fassen, in denen Eisen- und Buntmetallverarbeitung nicht vor.
nachgewiesen wurde. Die handwerklich ausgerichtete 22 Zusammenfassend s. Mackensen 2013, 421–424.
23 Schimmer 2013, 218–249 Beil. 3; Mackensen 2013, 425.
Siedlung ist als vicus anzusprechen, konnte aber nur
24 Zuletzt s. Mackensen 2013, 417 f.; 425 f.; dazu bereits H. Ben-
ausschnittsweise untersucht werden (Abb. 2)21. Jeden- der, Spätrömische Silbermünzen aus Bayerisch-Schwaben.
falls gibt sie in Bayern erstmals einen Einblick in eine Arch. Jahr Bayern 1985 (1984) 122–124 bes. 123.
offensichtlich während der ersten Jahrzehnte des Beste- 25 Mackensen 2013, 415 f.; 418–421; 426.

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Michael Mackensen

Abb. 3. Nordraetien um 300 n. Chr. mit Kastellen, Wachttürmen und (un-)befestigten Zivilsiedlungen.

Die im spätrömischen Kastell Submun- Streckenabschnitt an der oberen Donau – möglicher-


weise zwischen Iller- und Lech- oder Paarmündung –
torium stationierten Einheiten verantwortlich29.
Wenngleich man davon ausgehen darf, dass beide
Als einzige schriftliche Quelle des frühen 5. Jahrhun- Einheiten noch während der ersten Jahrzehnte des 5.
derts steht für Submuntorium die bereits genannte Noti- Jahrhunderts in Burghöfe stationiert waren, lassen sich
tia Dignitatum zur Verfügung, wobei für den westlichen weder konkrete Aussagen zur jeweiligen Truppenstär-
Teil des Römischen Reichs eine letztmalige Redaktion ke noch zur ethnischen Zusammensetzung der Mann-
um 425/429 angenommen wird26. Die Liste der dem dux schaften für das 4. Jahrhundert und ebensowenig für
provinciae Raetiae primae et secundae, also dem befehls- die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts machen30. Ohne
habenden und in militärischen Fragen für die beiden die erstmalige Stationierung spätrömischer limitaner
raetischen Provinzen verantwortlichen General, unter- Einheiten in Raetien aufgrund der verfügbaren histo-
stellten Offiziere (praefecti und tribuni) und ihrer limi- rischen Quellen verlässlich beurteilen zu können, wur-
tanen Einheiten ist vergleichsweise vollständig. Jedoch de in Erwägung gezogen, dass von der legio tertia Italica
lassen sich nur mit großer Vorsicht Rückschlüsse auf bereits in tetrarchischer, spätestens aber in frühcons-
die tetrarchischen Verhältnisse und die um 300 an der tantinischer Zeit (um 300/320) jeweils eine legionare
raetischen Grenze (Abb. 3) stationierten Einheiten zie- Teileinheit nach Submuntorium/Burghöfe (ND oc. 35,18),
hen, wenngleich man für diese Region im 4. Jahrhun- Cambidanum/Kempten (ND oc. 35,19), Foetes/Füssen (ND
dert grundsätzlich wohl nicht mit häufigen Standort- oc. 35,21) und Teriola/Martinsbühel bei Zirl (ND oc. 35,22)
wechseln zu rechnen hat. Die beiden einzigen für die abgestellt wurde31. Hinsichtlich der beiden für Raeti-
Raetia secunda bezeugten Fälle einer Dislozierung von en bezeugten Reiterregimenter der equites stablesiani
Einheiten wurde mit einem nunc gekennzeichnet und iuniores (ND oc. 35,15.16) wurde jüngst die Möglichkeit
der neue Standort hinzugefügt27. einer tetrarchisch-frühconstantinischen Stationierung
Für Submuntorium wird in der Notitia Dignita- (um 300/320) in Submuntorium/Burghöfe bzw. in Pons
tum eine Reitereinheit, die equites stablesiani iuniores Aoni/Pfaffenhofen am Inn für wahrscheinlich erach-
(ND oc. 35,16)28, und unter dem Befehl eines praefectus tet – ebenso wie zu dieser Zeit auch schon die equites
eine von der in Castra Regina/Regensburg stationierten stablesiani seniores (ND oc. 35,14) in Augustana/Augsburg
Stammeinheit abgestellte Abteilung der legio tertia Itali- stationiert gewesen sein sollten32. Bereits Ph. M. Pröttel
ca aufgeführt (ND oc. 35,18); diese war für den genannten wies auf die Möglichkeit hin, dass die beiden iuniores-
pars superior ripae primae, einen nicht näher definierten Einheiten der equites stablesiani von dem in Augsburg

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Neue Evidenz zur Ausrüstung der equites stablesiani iuniores in Submuntorium/Burghöfe

garnisonierten Regiment der equites stablesiani wohl 28 Die drei raetischen equites stablesiani-Einheiten (ND oc. 35,14-
16) stehen an der Spitze der raetischen Ämter- und Truppen-
gleichzeitig abgespalten worden sein könnten33 und liste, doch wird für sie – anders als bei normalen limitanen
letzteres anschließend den Beinamen seniores erhalten Reitereinheiten (ND oc. 35,23.26.33) – kein befehlshabender
hätte34. Offizier im Range eines praefectus genannt; dennoch stehen
Zugegebenermaßen lässt sich die Annahme für die in Submuntorium stationierten equites stablesiani iuniores
eine tetrarchisch-frühconstantinische Stationierung nicht unter dem Befehl des praefectus legionis tertiae Italicae;
so jedoch G. Ulbert in: Schmidt 2000, VII; W. Czysz, Gontia,
einer Abteilung der legio tertia Italica und eines Regi-
Günzburg in der Römerzeit. Archäologische Entdeckungen
ments der equites stablesiani iuniores in Burghöfe nicht an der bayerisch-schwäbischen Donau (Friedberg 2002) 183.
anhand historischer oder epigraphischer Quellen ve- 29 Vgl. dazu J. Garbsch, Übersicht über den spätrömischen
rifizieren. Dies gilt in Unkenntnis der Innenbebauung Donau-Iller-Rhein-Limes. In: Garbsch/Kos 1988, 105–127 bes.
des auf dem Geländesporn errichteten Kastells auch für 108 f. mit mehreren, aber von ihm auch als hypothetisch
bezeichneten Erklärungsmöglichkeiten.
die Mannschaftsstärke dieser beiden Einheiten, wenn-
30 Auffällig ist jedoch, dass der Anteil alamannisch-juthun-
gleich für die legionare Abteilung ca. 120–160 Mann als gischer Bügelknopffibeln und anderer spezifisch germani-
wahrscheinlich erachtet wurden35. Schwer zu schätzen scher Ausrüstungsgegenstände und Trachtbestandteile aus
ist dagegen die Stärke der Reitereinheit, für die jüngst Burghöfe vergleichsweise gering ist; dies gilt ebenso für die
schon während des ersten Viertels des 4. Jahrhunderts geringe Menge handaufgebauter (elb-)germanischer Kera-
mik, für die zumindest teilweise eine Provenienz aus dem
mit nur ca. 30–50 Reitern gerechnet wurde36.
Niederelbegebiet nachgewiesen werden konnte; vgl. M. Ma-
ckensen, Handaufgebaute Keramik. In: Mackensen/Schim-
mer 2013, 373–378; zusammenfassend s. Mackensen 2013,
Zur Ausrüstung der equites stablesiani 31
416.
Mackensen 2013, 409 mit Anm. 1758 u. 1759; vgl. ebd. 409
iuniores mit Anm. 1761 zu den Bauaktivitäten limitaner Legionen.
32 Mackensen 2013, 410; vgl. dazu D. Hoffmann, Das spätrömi-
sche Bewegungsheer und die Notitia Dignitatum. Epigraph.
Von Interesse ist die militärische Ausrüstung der equi- Studien 7 (Düsseldorf 1969) 263 (mit Anm. 498 u. 568), der
tes stablesiani iuniores, die m. E. deutlich länger als ein aufgrund epigraphischer Evidenz (CIL V 4376) gleichfalls
Jahrhundert in Burghöfe stationiert waren; doch ist die mit einer Aufstellung der equites stablesiani bereits in tetrar-
Evidenz insgesamt spärlich, kann hier aber um einige chischer Zeit rechnete. Auch M. L. Speidel, Stablesiani. The
raising of new cavalary units during the crisis of the Roman
noch unbekannte Metallsucherfunde aus den Jahren
Empire. Chiron 4, 1974, 541–546 bes. 545 nahm an, dass die
1990–2000 erweitert werden37. equites stablesiani bereits unter Diocletian existierten, wahr-
Reste der textilen Kleidung wie langärmelige Tu- scheinlich aber sogar schon unter Gallienus aufgestellt wor-
niken, eng anliegende Hosen und kurze Umhänge so- den waren (ebd. 546). – Zu Augsburg s. unten Anm. 94.
wie Lederschuhe liegen nicht vor. Von den bis in die 33 Pröttel 2002, 130 mit Anm. 350; dazu auch Hoffmann
(Anm. 32) 252.
tetrarchische Zeit verwendeten Ring- und Rahmen-
34 Mackensen 2013, 410 mit Anm. 1768.
schnallencingula sind aus Burghöfe nur zwei Doppel- 35 Mackensen 2013, 410.
knöpfe bekannt, doch lässt sich ihre Verwendung durch 36 Mackensen 2013, 410 mit Anm. 1769. – In Raetien eignet sich
Reiter um 300/310 nicht nachweisen38. Ebenso wenig eigentlich nur das Kastell Vemania/Bettmauer bei Isny (vor-
kann man spezielle Beschläge und Schnallen von Leder- tetrarchische Phase 2 und tetrarchische Phase 3) mit mehr
oder weniger vollständig untersuchten Grundrissen der In-
gürteln (cingulum militiae) identifizieren, die sicher zur
nenbebauung für eine Kalkulation der Mannschaftsstärke,
Ausstattung dieser Reitereinheit gehörten; bestenfalls doch gerade hier ist der Nachweis ausreichend großer Stal-
ist davon auszugehen, dass die breiten Gürtel mit kerb- lungen für die Pferde der ala secunda Valeria Sequanorum (ND
schnitt- oder punzverzierten mehrteiligen Garnituren oc. 35,33) ein Problem; nach Vorstellung des Ausgräbers (die
des späten 4. und der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts endgültige Vorlage des Ausgrabungsbefundes bleibt noch
für Reiter nicht sonderlich geeignet waren, man viel- abzuwarten) wurden die Stallungen auf der Innenseite der
Südwand in Phase 3 aufgegeben; vgl. Garbsch/Kos 1988, 13;
mehr auch in dieser Zeit mit schmäleren Ledergürteln 20 Abb. 3–4; s. auch Mackensen 1999, 205 Abb. 7.4 (Phase 2);
etwa mit einfachen Tierknopfschnallen mit bewegli- Mackensen 2013, 403 f. Abb. 170 (Phase 2).
chem oder aber festem Beschläg und nur mit wenigen 37 P. Friedemann (Augsburg) sei für die Überlassung des Materi-
Beschlägen auf dem Gürtel rechnen sollte, da diese die als zur Publikation und diverse Auskünfte vielmals gedankt.
Beweglichkeit weniger einschränkten. Mein Dank geht ebenso an B. Steidl für die Möglichkeit in
der Archäologischen Staatssammlung München die dort ma-
Über die standardmäßige Ausstattung der equi- gazinierten Metallkleinfunde aus Burghöfe unter verschie-
tes stablesiani iuniores mit Angriffswaffen wie den ty- densten Gesichtspunkten mehrmals durchsehen zu können.
pischen zweischneidigen Langschwertern (spatha) in Für die Zeichnungen des Zierstifts (Abb. 4,1) und der Reitspo-
ledernen Scheiden39, die teilweise wohl Ortbänder vom ren (Abb. 7,3; 8,2) sei Frau B. Köhler (Institut für Vor- und
frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Ar-
chäologie, Ludwig-Maximilians-Universität München) herz-
lich gedankt, für diejenige eines weiteren Reitsporns (Abb.
7,4) Frau B. Kolbe (München).
26 C. Neira Faleiro, La Notitia Dignitatum. Nueva edición crítica y 38 Franke 2009, 42 Nr. 719–720 Taf. 32; zu Ring- und Rahmen-
comentario histórico. Nueva Roma 25 (Madrid 2005) 42 f. mit schnallencingula s. Gschwind 2004, 166 f.
Anm. 60. 39 Vgl. W. C. Braat, Die Lederfunde. In: Klumbach 1973, 73 Taf.
27 Zuletzt s. Mackensen 2013, 409. 26,2 (Deurne).

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Michael Mackensen

Typ Gundremmingen aufwiesen40, und mit kürzeren lotten wären die Erhaltungsbedingungen in Burghöfe
Wurfspeeren oder gegebenenfalls auch mit Lanzen (mit ziemlich schlecht gewesen. Zudem wurden intakte und
dreieckigen oder zweiflügeligen Spitzen) liegen keine funktionsfähige, oberflächenveredelte Kammhelme in
Angaben vor. Ebenso wenig lässt sich beurteilen, ob Rei- der Regel nicht im Kastell- oder Vicusbereich verloren.
ter dieser Einheit zumindest teilweise auch als beritte- Bestenfalls ließe sich eine intentionelle Deponierung
ne Bogenschützen ausgebildet worden waren41. in einem sumpfigen Gebiet oder Moor – wie etwa im
In Burghöfe hat sich Eisen nun ausgesprochen Fall von Deurne53 – oder aber in einem Fluss vorstel-
schlecht erhalten: Unter den von Pröttel 1987 bearbeite- len, wenngleich auch der Verlust beim Überqueren ei-
ten Metallsucherfunden tauchen keine spätrömischen nes gefährlichen Gewässers nicht auszuschließen ist.
eisernen Geschoss-, Pfeil- oder Lanzenspitzen auf; dies Rechnen könnte man vielleicht in einem der metallver-
gilt auch für den Bestand der von mir 2007 und 2009 arbeitenden Handwerksbetriebe im Vicusbereich von
durchgesehenen Sammlung H.-P. Binger (Burghöfe/Mer- Submuntorium/Burghöfe (Abb. 2) mit eisernen Helmka-
tingen)42 oder denjenigen der von mir erstmals 2014/15 lottensegmenten, dem Nacken- und Nasenschutz sowie
gesichteten Sammlung P. Friedemann (Augsburg). We- den Wangenklappen, von denen man bereits den Sil-
nig weiterführend sind einige vierkantig pyramidal berblechüberzug entfernt und eingeschmolzen hatte54
oder blattförmig ausgebildete Geschoss- und Pfeilspit- – wie etwa bei den Helmen aus Intercisa/Dunapentele55,
zen, die im Verlauf des Surveys (2005) an den steilen Iatrus/Krivina56 und Confluentes/Koblenz57 – doch wären
Abhängen des Geländesporns gefunden wurden43. Die einzelne korrodierte Eisenfragmente kaum oder nur
gut identifizierbaren bleibeschwerten Wurfpfeile oder schwer zu identifizieren gewesen.
-speere mit Widerhaken (plumbatae oder mattiobarbuli), Bereits vor einigen Jahren wurde auf zwei un-
die bislang der Infanterie mit hinreichender Sicherheit scheinbare silberne Zierstifte mit rundem, nicht fa-
zugewiesen werden44, wurden möglicherweise nicht cettiertem oder doppelkonischem Kugelkopf und
nur von Soldaten der comitatensischen, sondern auch quadratischem Querschnitt des Stiftes aus Pons Aeni/
der limitanen Legionen verwendet45, doch kamen sie Pfaffenhofen am Inn aufmerksam gemacht (Abb. 4,2.3),
nicht bei der Kavallerie zum Einsatz und fehlen zudem die als Bestandteile dieser Kammhelme erkannt wur-
im Fundbestand von Burghöfe; ebenso wenig ließen sich den58. Aufgrund der unterschiedlichen Schaftlänge
unter den zahlreichen, in der Archäologischen Staats- haben diese Zierstifte mit vierkantigem Querschnitt
sammlung München verwahrten Bleiresten zugehörige und kugelförmigem oder doppelkonischem, massivem
Bleimanschetten (oder Teile davon) identifizieren46. Abschluss mit einem Durchmesser von 0,7–0,8 cm an
So verbleiben für die equites stablesiani iuniores nur verschiedenen Stellen der Kammhelme als konstruk-
noch die Schutzwaffen und das Reitzubehör. In Burg- tive, aber auch als dekorative Elemente Verwendung
höfe sind bislang keine Fragmente von Kettenhemden47 gefunden. Kürzere Zierstifte kommen zur Befestigung
oder aber von Kettengeflechten nachgewiesen, wobei der vergoldeten Silberbleche auf der Helmkalotte, dem
letztere in Ausnahmen zu spätrömischen Kammhel- horizontalen Stirnreif, dem aufgewölbten, rippenförmi-
men gehören konnten48. Ebenfalls liegen keine eiser- gen Scheitelzierkamm, dem Nasenschutz, den Wangen-
nen oder mit Bronzeblech verkleideten spitzkonischen klappen oder dem Nackenschutz vor, längere Zierstifte
oder runden Schildbuckel oder bronzene Schildfesseln mit einer Gesamtlänge von ca. 2,5–2,8 cm waren zur
vor, doch sind diese größtenteils auch zu großen run- Fixierung des zweibändigen Scheitelzierkamms mit
den oder ovalen Infanterieschilden und nicht zu den doppelter Zierstiftreihe auf der Helmkalotte erforder-
deutlich kleineren Rundschilden (parma equestris) der lich (Abb. 5–6)59.
Kavallerie zu rechnen49. Hinweise, dass die während Aus Burghöfe liegt nun ein silberner Zierstift mit
des ersten und zweiten Drittels des 3. Jahrhunderts ge- massivem Kugelkopf (Dm. 0,8 cm) und kurzem Schaft
bräuchlichen Helme des Typs Niederbieber, die in Burg- mit quadratischem Querschnitt vor (Abb. 4,1), der am
höfe durch einige spitzkonische Ziernieten vertreten Südabhang des Ostplateaus (oberhalb des sog. Binger-
sind50, auch noch im späten 3./frühen 4. Jahrhundert
Verwendung fanden, liegen nicht vor51.

Silberner Zierstift eines Kammhelms


vom Typ Deurne-Berkasovo
Die mehrteiligen Kammhelme vom Typ Deurne-Berka-
sovo mit Nasenschutz sowie beweglichen Wangenklap-
pen und Nackenschutz waren aufwendig mit vergolde-
tem, meist mit geometrischen Mustern punzverziertem
Silberblech verkleidet, das teilweise zusätzlich mit Abb. 4. Silberne Zierstifte von spätrömischen Kammhelmen.
gefassten farbigen Glaseinlagen als (Halb-)Edelsteiner- 1 Burghöfe, Lkr. Donau-Ries; 2–3 Pfaffenhofen-Kastenfeld, Lkr.
satz verziert war52. Für einzelne Segmente der Eisenka- Rosenheim. M. 1:1.

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Neue Evidenz zur Ausrüstung der equites stablesiani iuniores in Submuntorium/Burghöfe

Hauses) um 1990/95 gefunden wurde. Der Zierstift weist 47 Vgl. etwa J. Krier/G. Waurick in: Trier – Kaiserresidenz und
Bischofssitz. Die Stadt in spätantiker und frühchristlicher
am unteren Ende keine Bruchkante, sondern einen
Zeit. Ausstellungskat. Rhein. Landesmus. Trier (Mainz 1984)
geraden Abschluss auf. Die Länge beträgt nur 1,7 cm 291 Nr. 153 (Weiler-la-Tour); allg. Bishop/Coulston 2006, 208.
bei einem Gewicht von 3,07 g. Aufgrund der geringen 48 H. Cüppers in: Trier – Kaiserresidenz und Bischofssitz. Die
Gesamtlänge dürfte der Zierstift kaum bei Kammhel- Stadt in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Ausstellungs-
men mit zweibändigem Scheitelzierkamm (Typ Deurne- kat. Rhein. Landesmus. Trier (Mainz 1984) 292–294 Nr. 154
(Trier-St. Irminen); Miks 2008, 13 Abb. 21; Miks 2014, 218
Berkasovo Var. 1b) und einer doppelten Reihe von bis
Nr. 25 Taf. 51. – Vgl. auch einen wohl umgearbeiteten mit-
2,8 cm langen Zierstiften Verwendung gefunden haben telkaiserzeitlichen Helm aus Biberwier, Bez. Reutte (Tirol)
(Abb. 5,2; 6)60. Doch besteht kein Zweifel daran, dass der mit einteiliger eiserner Kalotte und einem im Nackenbe-
aus Burghöfe vorliegende Zierstift mit kugelförmigem reich anhängenden Kettengeflecht: N. Hasler u. a. (Hrsg.),
Kopf aufgrund des spezifischen Schaftquerschnitts – im Im Schutze mächtiger Mauern. Spätrömische Kastelle im
Gegensatz zu den zur romanischen Frauentracht gehö- Bodenseeraum. Ausstellungskat. Konstanz (Frauenfeld 2005)
33 Abb. 27–28 (Biberwier, Bez. Reutte); Miks 2008, 12–14
rigen Haar- bzw. Kopfschmucknadeln mit Kugelkopf Abb. 20; M. Mackensen, Spätantike zweiteilige Gipsmatrize
und rundem Schaftquerschnitt61 – zu einem spätrömi- aus Nordafrika für Tonstatuetten eines behelmten östlichen
schen Kammhelm wohl des Typs Deurne-Berkasovo ge- Reiters. Jahrb. RGZM 54, 2007 (2010) 613–628 bes. 625 mit
hörte, ohne dass sich die Variante bestimmen ließe. Der Anm. 40 zu dem bei Kammhelmen allerdings regelhaft feh-
zeitliche Rahmen lässt sich daher auch nicht genauer lenden Kettengeflecht als Nackenschutz; Miks 2014, 32 mit
Anm. 53; 223 Nr. 43 Taf. 69,6; 70–72.
49 Vgl. Bishop/Coulston 2006, 216 f.; Bersu 1964, 59 Nr. 1
Taf. 9,12 (Bürgle); Schildfessel erwähnt bei Garbsch 1971, 215
(Bettmauer).
40 Bishop/Coulston 2006, 202–204 Abb. 128,2.3; vgl. Bersu 1964, 50 Franke 2009, 40 Nr. 691–696 Taf. 31.
57 Nr. 8 Taf. 7,6; J. Werner, Spätrömische Schwertortbänder 51 Vgl. Gschwind 2004, 124; Weber 2007, 164 f.; Franke 2009,
vom Typ Gundremmingen. BVbl. 31, 1966, 134–141; K.-J. Gil- 40.
les, Ein spätrömischer Ortbandbeschlag aus Trier. Trierer 52 Klumbach 1973; zur besseren Unterscheidung der Typen Du-
Zeitschr. 42, 1979, 129–133. napentele/Intercisa und Deurne-Berkasovo s. Miks 2008, 5–14
41 Hinzuweisen ist hier auf spezielle Regimenter berittener Abb. 12–19; Fischer 2012, 158 f. Abb. 192–194; Miks 2014,
Bogenschützen (equites sagittarii), die u. a. in der benachbar- 30–36 Abb. 22–24.
ten Provinz Noricum ripense z. B. für Lentia/Linz (ND oc. 34,32) 53 Zur überzeugenden Neuinterpretation des Fundes von Deur-
überliefert sind; vgl. K. Genser, Römisches Militär in Lentia ne als intentionelle Deponierung im Moor s. die analytische
– Linz. In: F. Lang u. a. (Hrsg.), Ein kräftiges Halali aus der Auseinandersetzung von van Driel-Murray 2003, 303; 305 f.
Römerzeit! Norbert Heger zum 75. Geburtstag. ArchaeoPlus 54 Vom Ostplateau in Burghöfe – mit einem Schwerpunkt am
7 (Salzburg 2014) 89–98 bes. 95. Übergang zum Südabhang oberhalb des sog. Binger-Hauses
42 Vgl. Mackensen 2013a, 309–312 Abb. 138,2–15; 139,1–10. und unterhalb (südlich) der Grabungsflächen 15, 24 und 25
43 Mackensen 2013a, 300 f.; 307 Nr. 7–9 Abb. 137,8–10; s. auch (vgl. Mackensen/Schimmer 2013, Beil. 3) – liegen 35 kleine-
ebd. 300 f.; 317 Nr. 57–58 Abb. 141,10.11. re, zwischen ca. 2 und 10 g schwere Silberklümpchen vor
44 Th. Völling, Plumbata – Mattiobarbulus – Μαρτζοβαρβουλον? (insgesamt 156 g), die von P. Friedemann im Lauf mehrerer
Bemerkungen zu einem Waffenfund aus Olympia. Arch. Jahrzehnte aufgelesen wurden; diese lassen jedoch keine
Anz. 1991, 287–298 bes. 292; R. Degen, Plumbatae. Wurfge- Aussagen zur Zeitstellung oder gar zur ursprünglichen Ver-
schosse der Spätantike. Helvetia Arch. 92, 1992, 139–147; M. wendung zu.
Buora, Nuovi studi sulle plumbatae (= mattiobarbuli?). A pro- 55 E. B. Thomas, Der Helmfund von Intercisa. In: Klumbach
posito degli stanzamenti militari nell’Illirico occidentale e 1973, 103–109 Taf. 45–58; Miks 2014, 228–230 Nr. 59–65
nell’Italia orientale nel IV e all’inizio del V secolo. Aquileia Taf. 98–112.
Nostra 68, 1997, 237–246; ausführlich mit neuer typologi- 56 G. Gomolka-Fuchs, Zwei Kammhelme aus dem spätantiken
scher Gliederung und vervollständigter Verbreitungliste Limeskastell Iatrus, Nordbulgarien. Acta Praehist. et Arch.
s. Höck 2003, 69–72 Abb. 49 (Typ 1–4); 50 (Verbreitungskarte) 31, 1999, 212–216; H. Born, Reiterhelme aus Iatrus/Krivina,
Tab. 8 Taf. 13,127.128; 161 (Fundliste 5). Bulgarien – Zur Technik spätrömischer Eisenhelme mit ver-
45 Bishop/Coulston 2006, 200. – Vgl. auch zu den bleibeschwer- goldeten Silber- und Kupferblechüberzügen. Acta Praehist.
ten Wurfspeeren mit Widerhakenspitze: Fischer 2012, 199 et Arch. 31, 1999, 217–238; G. Gomolka-Fuchs, Die Kleinfun-
f. Abb. 291, doch fehlen m. E. den beiden als plumbatae an- de. In: Iatrus-Krivina. Spätantike Befestigung und frühmit-
gesprochenen kurzen Wurfspeeren auf Antoninianen des telalterliche Siedlung an der unteren Donau. VI Ergebnisse
Probus (276–282) aus der Münzstätte Ticinum (RIC 560 Var.) der Ausgrabungen 1992–2000. Limesforsch. 28 (Mainz 2007)
die charakteristischen Bleigewichte/-ummantelungen un- 274–276; Miks 2014, 215 f. Nr. 2–7 Taf. 39–44.
terhalb der zweiflügeligen Widerhakenspitze; diese Darstel- 57 Miks 2008, 15–35; Miks 2014, 19–186 Taf. 3–38.
lung wird ebd. 200 als Nachweis für die Einführung dieses 58 Mackensen 2009, 289–293 Abb. 1–2 Taf. 25.
speziellen, sonst allgemein als spätrömisch angesehenen 59 Ebd. 290–292 Abb. 2. – Frau T. Pesterac (Röm. Abt. Muzej Vo-
Wurfspeers bereits um 280 verwendet! Fischer (Anm. 45) jvodine, Novi Sad, Serbien) sei für die zur Verfügung gestell-
folgt hier S. Estiot, Sine arcu sagittae: la représentation nu- ten Bilder des Kammhelms Berkasovo 1 und Herrn Direktor
mismatique de plumbatae/mattiobarbuli aux IIIe – IVe siècles J. Paunović (Muzej Vojvodine, Novi Sad, Serbien) für die ent-
(279–307 de n. è.). Num. Zeitschr. (Wien) 116/117, 2008, 177– sprechende Publikationserlaubnis vielmals gedankt.
201. 60 Ebd. 292.
46 Vgl. z. B. Bender 1996, 117 Nr. 194; 132 Abb. 28,194 (Bürgle); 61 Vgl. dazu ausführlich Mackensen 2009, 293; aus Burghöfe
Völling (Anm. 44) 290 Abb. 3 (Grünwald, Römerschanze); wei- liegt nur eine bronzene Haarnadel vor: Mackensen 2013a,
tere sichere und mögliche plumbatae aus Raetien bei Höck 309 Nr. 11 Abb. 137,7; eine 10,2 cm lange, silberne Nadel mit
2003, 69 mit Anm. 456; Gschwind 2004, 188 Taf. 93, D466– Kugelkopf und rundem Querschnitt stammt gleichfalls vom
467; ein Neufund aus Augsburg-Franziskanergasse erwähnt Südabhang des Ostplateaus in Burghöfe (oberhalb des sog.
bei S. Gairhos/A. Gram, Arch. Jahr Bayern 2012 (2013) 103. Binger-Hauses), ist aber noch unveröffentlicht.

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Michael Mackensen

Abb. 5. Spätrömische Kammhelme mit vergoldeten Silberblechüberzügen Typ Deurne-Berkasovo mit Nasenschutz, großen
Wangenklappen und beweglichem Nackenschutz. 1–2 Variante 1 mit aus jeweils zwei Vierteln zusammengesetzten eisernen
Kalotten: 1 Variante 1a mit aufgewölbtem Scheitelzierkamm und einfacher Zierstiftreihe (Deurne); 2 Variante 1b mit zweibändigem
Scheitelzierkamm und doppelter Zierstiftreihe (Berkasovo 1); 3 Variante 2 mit zwei eisernen Kalottenhälften mit aufgewölbtem
Scheitelzierkamm und einfacher Zierstiftreihe (Berkasovo 2). o. M.

als zwischen 300/32062 und dem ersten Drittel oder der „etwa ab dem dritten Viertel/letzten Drittel des 3. Jahr-
Mitte des 5. Jahrhunderts angeben63. Die zuletzt auch hunderts“ erscheint mir aufgrund der verfügbaren
von Ch. Miks in Erwägung gezogene Einführung der oder aber chronologisch wenig verlässlichen und somit
Kammhelme mit ihrem gesamten Typenspektrum als nur eingeschränkt aussagefähigen Evidenz doch als
fester Bestandteil der Ausrüstung des römischen Heeres deutlich zu früh64.

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Neue Evidenz zur Ausrüstung der equites stablesiani iuniores in Submuntorium/Burghöfe

Abb. 6. 1–2 Berkasovo, Region Srem, Prov. Vojvodina, Serbien. Spätrömischer Kammhelm mit vergoldeten Silberblechüberzügen,
Punzdekor, Glaseinlagen sowie zweibändigem Scheitelzierkamm mit doppelter Zierstiftreihe Typ Deurne-Berkasovo (Variante 1b).

Diese mit vergoldetem Silber- oder Kupferblech 63 Vgl. J. Prins, The ‘fortune’ of a late Roman officer. A hoard
from the Meuse valley (Netherlands) with helmet and gold
verkleideten, qualitativ und technologisch hochwer-
coins. Bonner Jahrb. 200, 2000 (2003) 309–328 bes. 321–325
tigen Kammhelme mit rippenförmigem, hohem oder (mit numismatischem terminus post quem von 408/411); Miks
zweibändigem Scheitelzierkamm, die in der Regel mit 2008, 14; allg. Bishop/Coulston 2006, 213 f.; ausführlich zur
der Ausstattung von Offizieren und Angehörigen von Datierung der Kammhelme zuletzt Miks 2014, 168–175 bes.
174 f.
berittenen Gardetruppen, darunter auch die kaiser- 64 Dem Kammhelm aus Augst, Insula 20 wird trotz eines feh-
lichen protectores, in Verbindung gebracht wurden65, lenden geschlossenen Fundkontextes (um 273/275 bzw. nach
sollten nach den Überlegungen von Ch. Miks ebenso 275/276 oder letztes Viertel des 3. Jahrhunderts) bei der Früh-
von den Mannschaften comitatensischer und limitaner datierung der Kammhelme eine entscheidende Beweiskraft
zugebilligt; vgl. P.-A. Schwarz in: P.-A. Schwarz/L. Berger
Kavallerieregimenter getragen worden sein66, wobei zu (Hrsg.), Tituli Rauracenses 1. Forsch. Augst 29 (Augst 2000)
letzteren auch die equites stablesiani zu rechnen sind. 52 mit Anm. 274 Abb. 29; Miks 2008, 6 f. Abb. 9; Miks 2011,
Ein überaus wichtiges epigraphisches Zeugnis ist in die- 469–472 Abb. 19; Fischer 2012, 158; zuletzt Miks 2014, 171 f.
Taf. 77,5; 78–80; 175.
sem Kontext der Graffito Stablesia VI auf dem Helm von
65 Klumbach 1973, 9; J. Garbsch/B. Overbeck, Spätantike
Deurne, den bereits W. C. Braat mit der vexillatio comita- zwischen Heidentum und Christentum. Ausstellungskat.
tensis stablesiana VI in Zusammenhang brachte67. Prähist. Staatsslg. 17 (München 1989) 78 f. Nr. 16–17 (Augs-
Es ist nun bemerkenswert, dass an den beiden rae­ burg-Pfersee); S. Lusuardi Siena u. a., Gli elmi tardoantichi
(IV–VI sec.) alla luce delle fonti letterarie, numismatiche e
tischen Garnisonsorten von limitanen Einheiten der archeologiche: alcune considerazioni. In: M. Buora (Hrsg.),
Miles Romanus dal Po al Danubio nel Tardoantico. Atti del
Convegno internazionale Pordenone – Concordia Sagittaria,
17–19 marzo 2000 (Pordenone 2002) 21 ff. bes. 57; Imperium
62 M. Manojlović-Marijanski, Der Fund von Berkasovo, Jugosla- Romanum. Römer, Christen, Alamannen – Die Spätantike
wien. In: Klumbach 1973, 15–38 bes. 36 f. (ca. 313/314 und am Oberrhein. Ausstellungskat. Bad. Landesmus. Karlsruhe
vor 325); Miks 2014, 225 f. Nr. 50–52 Taf. 81,4–6; 82–86. – W. (Stuttgart 2005) 199 f. Nr. 72 (Augst, Insula 20);73 (Augsburg-
C. Braat u. a., Der Fund von Deurne, Holland. In: Klumbach Pfersee); Bishop/Coulston 2006, 214 f.; T. Springer, Vergolde-
1973, 51–83 bes. 70 f. (mit numismatischem terminus post ter Gardehelm. In: A. Demandt/J. Engemann (Hrsg.), Kons-
quem von 319); Miks 2014, 221 f. Nr. 40 Taf. 64–66; s. dazu tantin der Große. Ausstellungskat. Trier (Mainz 2007) Kat.
Miks 2008, 4; 6 f., der um 300 mit dem gesamten Typenspek- I.12.20 (Augsburg-Pfersee). Vgl. auch Miks 2011, 477 f.
trum der Kammhelme rechnete; entsprechend und zusam- 66 Miks 2014, 182 f.; 185 f. Abb. 114.
menfassend zuletzt Miks 2014, 172–175. 67 W. C. Braat in: Klumbach 1973, 60 Abb. 5.

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Michael Mackensen

equites stablesiani iuniores, nämlich Submuntorium/Burg- he enthielt, sondern auch eine vergoldete silberne Gür-
höfe und Pons Aeni/Pfaffenhofen (ND oc. 35,15.16), jeweils telschnalle mit ovalem Beschlag und drei Nieten80, eine
silberne Zierstifte mit kugelförmigem Abschluss vorlie- vergoldete silberne amphoraförmige Riemenzunge81
gen, die m. E. mit den aufwendigen, von Reitern getra- und eine vergoldete bronzene Zwiebelknopffibel des
genen Kammhelmen des Typs Deurne-Berkasovo (Var. Typs Keller/Pröttel 3/4C mit Niello-Inschriften auf bei-
1a/b und 2) in Verbindung gebracht werden dürfen68. den Bügelseiten (Utere felix und Vene vivas)82; das Graben-
semble ist in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts und
das frühe 5. Jahrhundert zu datieren und wird von H.
Nietknopfsporen Typ Leuna Variante C E. M. Cool aufgrund der für spätrömische Körpergräber
in England ungewöhnlichen Beigabenausstattung mit
und D einem hochrangigen Soldaten im Range eines Offiziers
wohl germanischer Herkunft in Verbindung gebracht83.
In Zusammenhang mit der spezifischen Ausrüstung Einen konkreten Hinweis auf die Herstellungsregion
von den in Burghöfe stationierten Reitern des limita- dieser Zwiebelknopffibel geben aber m. E. die charak-
nen Kavallerieregiments der equites stablesiani iuniores teristischen, ein- oder zweimal durchbohrten recht-
bleiben nun noch Bestandteile des Reitzubehörs, wozu eckigen Aufsätze auf dem Fibelquerarm, die sich in der
an erster Stelle Reitsporen zu zählen sind. Auf im Fund- Pannonia secunda (Prov. Vojvodina, Serbien) nachweisen
bestand selten vorkommendes und teilweise schwer zu lassen84 und als regionalspezifischer Indikator anzuse-
identifizierendes spätrömisches Zubehör und Geschirr hen sind.
der Pferde – von Trensen bis zu Riemenbeschlägen, Hinsichtlich des frühen Beginns der Variante
-durchzügen und -verteilern69 sowie Anhängern und D sprechen sowohl der 319/320 datierbare Verlust des
Glocken70 – wird hier nicht weiter eingegangen, denn Sporns mit Fersenhaken (Var. D) im Moor von Deurne85
insbesondere bei Burghöfe ist aufgrund der infolge der als auch der einzelne silberne Sporn mit Fersenhaken
Auffindungsgeschichte häufig unklaren Fundsituation und rosettenförmiger Dornbasis (Var. D) aus dem Grab
(s. o.) keine eindeutige Zuweisung zu Militärpferden von Taraneš86 für eine Datierung zumindest der Sporen
möglich. des Typs Leuna Variante D spätestens ab dem zweiten
Aus Burghöfe sind bereits mehrere spätrömische Jahrzehnt des 4. Jahrhunderts. Das von E. Keller zitierte
Reitsporen, sog. Nietknopfsporen mit Dreipunkthal- Körpergrab 28 aus Mosonszentmiklós-Jánosházapuszta
terung vom Typ Leuna mit seinen verschiedenen, von bei Győr legt sogar aufgrund der beigegebenen schwe-
U. Giesler definierten Varianten C und D71 bekannt; die ren tetrarchischen nummi/folles eine Datierung in die
spätmittelkaiserzeitliche Variante B ist nicht vertre- zweite Hälfte des ersten Jahrzehnts des 4. Jahrhunderts
ten72. Charakteristisch für diese Sporen ist ein meist in nahe87. Die sog. westlich-provinzialrömische, von Eng-
Buntmetall gegossener, facettierter oder aber aus Eisen land bis zur mittleren (pannonischen) Donau verbreite-
geschmiedeter, in der Regel asymmetrischer Bügel mit te Variante D dürfte bis um 400 oder bis ins erste Drittel
einem eingesetzten Sporn aus Eisen oder Buntmetall, ei- (oder bis zur Mitte?) des 5. Jahrhunderts genutzt worden
ner Dreipunkthalterung in Form von runden Nietschei- sein88. Ob der Beginn der Variante C an denjenigen der
ben mit großen Nietknöpfen an den Bügelenden und Variante D anzugleichen ist, muss vorerst dahingestellt
am Fersenast (Var. C) oder aber einer an der Unterkante bleiben.
gewellten oder gespreizten Dornbasis mit hakenförmi- Pröttel veröffentlichte aus Burghöfe bereits einen
gem Fersenast (Var. D) zur Befestigung des Riemenwerks fast vollständig erhaltenen Sporn und ein Fragment der
(mit kleiner Schnalle und ggf. zierlicher Riemenzunge) Variante C (Abb. 7,1.2) sowie zwei nicht genauer bestimm-
an den zum Reiten verwendeten Halbschuhen (campagi bare Fragmente der Varianten C oder D (Abb. 8,3.4)89. Ein
militares)73. Als Besonderheit der Variante D bezeichnete weiterer, gut erhaltener Reitersporn der Variante D mit
Giesler die rosettenförmige Blattgliederung der Dornba- annähernd rosettenförmiger Dornbasis stammt aus der
sis74. Als Datierung nahm sie für die beiden Varianten Institutsgrabung vom Ostplateau aus einem nicht nä-
C und D einen Beginn im frühen 4. Jahrhundert und her datierbaren Fundkontext des spätrömischen Vicus
für Variante C ein Ende um 400 sowie für Variante D (Fläche 2, Befund 2) (Abb. 8,1)90. Zu diesen fünf Sporen
ein solches im Verlauf der ersten Hälfte des 5. Jahrhun- kommen nun noch drei weitere fragmentierte Sporen
derts an75. Den Datierungsvorschlag für die Variante des Typs Leuna mit der Variante C und einer seltenen
C überprüfte und modifizierte Pröttel und rechnete Ausprägung der Variante C mit herzblattförmigen Niet-
mit einem Vorkommen erst während des zweiten und knopfscheiben sowie der Variante D hinzu, für die auch
dritten Drittels des 4. Jahrhunderts und noch im frü- jeweils Angaben zum Fundareal vorliegen.
hen 5. Jahrhundert76. Diesen Ansatz bestätigt auch die Das Fragment eines aus Buntmetall gegossenen
Beigabenausstattung von Grab 1846 aus der Nekropole Sporns mit facettiertem Bügel, an der Unterkante leicht
von Winchester-Lankhills77, einem der seltenen Spo- eingeschnittener, schwalbenschwanzförmiger Dornba-
rengräber eines (männlichen) adulten Individuums auf sis und großen Nietknopfscheiben mit Nietknöpfen auf
Reichsboden78, das nicht nur ein Paar in Details und der der Innenseite ist als Typ Leuna Variante C zu klassifi-
Größe leicht unterschiedlicher Reitsporen79 des Typs zieren (Abb. 7,3); der längere Arm und der Sporn sind
Leuna Variante C mit spärlichen Lederresten der Schu- ergänzt, die Gesamtbreite ist auf 8,6 cm rekonstruiert,

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Neue Evidenz zur Ausrüstung der equites stablesiani iuniores in Submuntorium/Burghöfe

die über die Mitte (Dornbasis) gemessene Höhe beträgt gesch. 12 (München 1966) 82 Taf. 33,1; G. Pohl in: J. Werner
(Hrsg.), Der Lorenzberg bei Epfach. Die spätrömischen und
3,8 cm. Der Reitersporn wurde am Nordabhang des Ost-
frühmittelalterlichen Anlagen. Münchner Beitr. z. Vor- u.
plateaus gefunden. Frühgesch. 8 (München 1969) 185 Taf. 40,1.2; Höck 2003, 118
Als Sonderform der Variante C lässt sich ein frag- Taf. 6,19; J. Garbsch, Der römische Bronzeglockenfund von
mentierter, aus Buntmetall gegossener Sporn mit fa- Monatshausen in Oberbayern. Arh. vestnik 54, 2003, 299–
cettiertem, gerilltem Bügel und herzförmigen (anstel- 314; W. C. Braat in: Klumbach 1973, 62 Taf. 22,1.3 (Deurne).
71 Giesler 1978, 8–14 Abb. 2; Var. C wurde als östlich-provinzi-
le von runden), gelochten Nietknopfscheiben am Fer-
alrömische Variante, Var. D als westlich-provinzialrömische
senast und am Bügelende des erhaltenen, nur schwach Variante aufgrund der jeweiligen Verbreitung bezeichnet
gekrümmten Schenkels (Abb. 7,4) bezeichnen91; die Niet- (ebd. 11 f. Taf. 9).
knöpfe fehlen ebenso wie der Dorn und der Großteil der 72 Vgl. z. B. einen eisernen Sporn des Typs Leuna Var. B aus
an der Unterkante wohl eingeschnittenen Dornbasis. dem frühestens ins Jahr 273 oder in die Mitte der 70er Jah-
Das noch 5,5 cm lange Fragment stammt vom Ostpla- re des 3. Jahrhunderts datierten Straßenkampfhorizont von
Augst: St. Martin-Kilcher, Ein silbernes Schwertortband mit
teau, ohne dass sich das Fundareal noch genauer ein- Niellodekor und weitere Militärfunde des 3. Jahrhunderts
schränken lässt. aus Augst. Jahresber. Augst u. Kaiseraugst 5, 1986, 147–203
Ein vergleichsweise vollständiger, gleichfalls aus bes. 178 f. Nr. 14 Abb. 23,1; diesen Sporn klassifizierte Pröttel
Buntmetall gegossener Reitersporn mit facettiertem Bü- 2002, 121 Anm. 277 als „Zwischenform B/C“.
gel und zwei großen Nietknopfscheiben an den Bügelen- 73 Giesler 1978, 11–13 (Var. C und D); 17–21 Abb. 3,b. – Zu den
Schuhen von Deurne s. zuletzt van Driel-Murray 2003, 296–
den (Breite 7,3 cm) zeigt Nietknöpfe auf der Innenseite; 298 Abb. 6,1–9.
der Fersenhaken und der Dorn sind ergänzt. Aufgrund 74 Giesler 1978, 13 Abb. 2,2.4.
der fast quadratischen Dornbasis mit zwei Durchboh- 75 Ebd. 26.
rungen in der oberen Hälfte und zwei weiteren, aber 76 Pröttel 2002, 121 f. enthielt und etwa in die zweite Hälfte des
„offenen“ Augen in der unteren Hälfte (Abb. 8,2) ist der 4. Jahrhunderts und das frühe 5. Jahrhundert zu datieren
ist.
Sporn als Typ Leuna Variante D zu klassifizieren. Als
77 P. Booth u. a., The late Roman cemetery at Lankhills, Win-
Fundareal ist der Bereich des frühkaiserzeitlichen Au- chester. Excavations 2000–2005. Oxford Arch. Monogr. 10
xiliarkastells – also westlich des Abschnittsgrabens des (Oxford 2010) 218–220 Fig. 3.248; 3.249 (Grab 1846) (frdl. Hin-
spätrömischen Vicus – überliefert. weis Ch. Eger, Xanten).
Aufgrund der Auffindungsgeschichte dieser drei 78 Vgl. Giesler 1978, 35 f. mit Tab. 8 u. Taf. 11 (Verbreitung von
Sporengräbern).
neuen Reitsporen vom Typ Leuna Varianten C und D
79 Vgl. Cool 2010, 290 f. (allerdings in Unkenntnis der Untersu-
kann nur von den oben vorgestellten, teilweise modi- chung von Giesler 1978).
fizierten Datierungsansätzen von ca. 330/340 (Var. C) 80 Cool 2010, 285 f. – Zu silbernen Schnallen dieses Typs s. zu-
bzw. von ca. 310/320 (Var. D) bis ins erste Drittel (Var. C) letzt Paul (Anm. 68) 65 f. (E 49) Taf. 7; 12; 17.
oder die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts (Var. D) ausge- 81 Cool 2010, 287–290.
82 Ebd. 279–284 Abb. 4.5.
gangen werden. Bemerkenswert ist nun, dass aus Burg-
83 Ebd. 291; 308 f. („an extremely senior officer, very probably
höfe insgesamt acht Nietknopfsporen des Typs Leuna of Germanic extraction“).
vorliegen, davon vier Sporen der Variante C (inklusi- 84 S. Petković, Rimske fibule u Srbiji od I do V veka n. e. Römi-
sche Fibeln in Serbien vom 1. bis 5. Jh. n. Chr. Arch. Inst. Mo-
nogr. 50 (Beograd 2010) 298 Nr. 1596–1597; 359; 442 f. Karte
16; Taf. 57,1.2 (Typ 34/B3); vgl. mit sog. offenen Augen ebd.
301 f. Nr. 1635. 1640 Taf. 58,1.3 (Typ 34/B3).
68 Die beiden Kammhelme aus Augsburg-Pfersee werden meist 85 W. C. Braat in: Klumbach 1973, 61 f. Abb. 7 Taf. 22,4; A. N.
mit den in der Notitia Dignitatum (oc. 35,14) erwähnten und Zadoks-Josephus-Jitta in: Klumbach 1973, 70 f. zur Datierung
in der Provinzhauptstadt Augustana/Augsburg stationierten und den größtenteils prägefrischen Münzen (nummi) des Jah-
equites stablesiani seniores in Zusammenhang gebracht; vgl. res 319 aus der Münzstätte Trier; s. aber van Driel-Murray
Klumbach 1973, 95–101 Abb. 20–22 Taf. 38–44; Springer 2003, 306 zum i. E. nur eingeschränkten Wert der teilweise
(Anm. 65) Kat. I.12.20; Miks 2008, 7 Abb. 12. – Ansonsten abgegriffenen Münzen für die Datierung des gesamten En-
sind m. W. keine Fragmente oder Bestandteile von weiteren sembles; s. auch Giesler 1978, 49 Nr. 80 Taf. 4,80.
spätrömischen Kammhelmen aus Augsburg bekannt; vgl. 86 M. Ivanovski, The grave of a warrior from the period of Li-
M. Paul, Fibeln und Gürtelzubehör der späten römischen cinius I found at Taraneš. Arch. Iugoslavica 24, 1987, 81–90
Kaiserzeit aus Augusta Vindelicum/Augsburg. Münchner Beitr. bes. 83 Nr. 4 Abb. 5,5; 87.
Provinzialröm. Arch. 3 (Wiesbaden 2011) 94 f. 87 E. Keller, Zur Datierung des Reitersporns von Seebruck. BVbl.
69 Auf die Gruppe der spätmittelkaiserzeitlich-tetrarchischen 34, 1969, 201–206 bes. 203 mit Anm. 5; E. Keller, Die spätrö-
Pferdegeschirrbeschläge, die um 300 n. Chr. sowohl bei Pfer- mischen Grabfunde in Südbayern. Münchner Beitr. z. Vor- u.
den limitaner Einheiten, aber auch bei der Staatspost (cursus Frühgesch. 8 (München 1971) 36 Anm. 157; 80 mit Anm. 473;
publicus) sowie bei Pferdegeschirr in „einem rein zivil ge- Giesler 1978, 50 Nr. 92 (terminus post quem 305/306).
prägten Umfeld“ noch Verwendung fanden, wird hier nicht 88 Ähnlich Mackensen 2013a, 301.
weiter eingegangen; dazu grundlegend M. Gschwind, Pferde- 89 Pröttel 2002, 120–122 Nr. 97 u. 99 Var. C; 98 u. 100 Var. C
geschirrbeschläge des 3. Jahrhunderts aus Abusina/Eining. oder D Taf. 8,97–100.
Saalburg-Jahrb. 49, 1998, 112–138; Gschwind 2004, 177–179; 90 Mackensen 2013a, 301; 317 Nr. 55 Abb. 141,9.
für Burghöfe s. Franke 2009, 43 f.; 73. 91 Vgl. Giesler 1978, 11 Taf. 3,57; s. auch die spitzovalen Niet-
70 Typisch spätrömische, pyramidale Bronzeglocken mit knopfscheiben bei Var. D: ebd. 12; 49 Nr. 71 Abb. 16 Taf.
ovalem Bügel fehlen in Burghöfe (Franke 2009, 46); vgl. 3,71; M. Carroll-Spillecke, Das römische Militärlager Divi-
z. B. Garbsch 1971, 220 Abb. 8,8 (Bettmauer); J. Garbsch, tia in Köln-Deutz. Kölner Jahrb. 26, 1993, 321–444 bes. 377
Der Moosberg bei Murnau. Münchner Beitr. z. Vor- u. Früh- Abb. 45,11.

181
Michael Mackensen

Abb. 7. Burghöfe, Lkr. Donau-Ries. 1–4 Nietknopfsporen des Typs Leuna Variante C. M. 2:3.

ve einer Sonderform) (Abb. 7,1–4) und zwei Sporen der oder gar zu ihrer ethnischen Zugehörigkeit93 – gezogen
Variante D (Abb. 8,1.2) sowie zwei nicht genauer klas- werden können, darf man davon ausgehen, dass das
sifizierbare Sporen der Variante C oder D (Abb. 8,3.4). schadhaft gewordene Reitzubehör ursprünglich von
Wenngleich aus dem Vorkommen der beiden Varianten equites stablesiani iuniores benutzt wurde94.
C und D der Nietknopfsporen vom Typ Leuna, die U.
Giesler aufgrund ihrer vorwiegenden Verbreitung auf Literaturabkürzungen
römischem Reichsgebiet als östlich-provinzialrömische
Bender 1996
Variante C und als westlich-provinzialrömische Varian-
H. Bender (Hrsg.), Das „Bürgle“ bei Gundremmingen. Die Gra-
te D bezeichnete92, in Burghöfe keine weiterreichenden bung 1971 und neue Funde. Passauer Universitätsschr. z. Arch. 3
Schlüsse – etwa zum Rekrutierungsgebiet der Reiter (Espelkamp 1996).

182
Neue Evidenz zur Ausrüstung der equites stablesiani iuniores in Submuntorium/Burghöfe

Abb. 8. Burghöfe, Lkr. Donau-Ries. 1–2 Nietknopfsporen des Typs Leuna Variante D; 3–4 Nietknopfsporen des Typs Leuna Variante C
oder D. M. 2:3.

geworden; doch kann auf ein um 300 bzw. ins frühe 4. Jahr-
92 Giesler 1978, 11–13 Taf. 9. hundert datiertes Körpergrab eines frühadulten Mannes aus
93 Vgl. zur möglichen Ethnie des Individuums in Grab 1846 Augsburg-Auf dem Kreuz 58 hingewiesen werden, das nicht
in Winchester-Lankhills Cool 2010, 309; dazu oben mit nur eine Zwiebelknopffibel des Typs Keller 1A, eine eiserne
Anm. 84. – S. auch Giesler 1978, 35 f.; B. Kontny/M. Rud- Gürtelschnalle und ein Messer, sondern an den Fersen zwei
nicki, Das Rätsel um einen römischen Nietknopfsporn aus eiserne, nagelartige Dorne enthielt, die als sog. Plattenspo-
Pełczyska, Kr. Pinćzów. In: A. Bursche/R. Ciołek (Hrsg.), Neue ren angesprochen wurden. S. Ortisi rechnete hier mit einem
Funde römischer Importe aus Polen III. Corpus der römi- Reiter aus der Einheit der equites stablesiani seniores; vgl. S. Or-
schen Funde im europäischen Barbaricum – Polen (Warsza- tisi, Die Stadtmauer der raetischen Provinzhauptstadt Aelia
wa 2006) 63–78 bes. 77 f. Augusta-Augsburg. Die Ausgrabungen Lange Gasse 11, Auf
94 So bereits Mackensen 2013a, 301; Mackensen 2013, 415. – Aus dem Kreuz 58 und Heilig-Kreuz-Str. 26 und 4. Augsburger
Pons Aeni/Pfaffenhofen, dem Stationierungsort einer weite- Beitr. z. Arch. 2 (Augsburg 2001) 86; 215 (Grab 3) Taf. 73, ADK
ren Einheit der equites stablesiani iuniores liegt nur ein Reiter- Grab 3. – S. weiterhin aus der Raetia secunda: Garbsch 1971,
sporn des Typs Leuna Var. D vor: Weber 2007, 173; 217 Abb. 215 Abb. 9,7 (Bettmauer); Giesler 1978, 50 Nr. 89 Taf. 4,89;
15,P 43. Zwar sind aus Augusta Vindelicum/Augsburg, dem 54 Nr. 128 Taf. 5,128. – Bersu 1964, 57 Nr. 5 Taf. 7,9 (Bürgle);
Stationierungsort der equites stablesiani seniores, bislang keine Giesler 1978, 50 Nr. 88 Taf. 4,88. – Gschwind 2004, 179; 354
Nietknopfsporen des Typs Leuna Variante C und D bekannt Nr. C782 Taf. 62,C782 (Eining).

183
Michael Mackensen

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z. Vor- u. Frühgesch. 15 (München 1973). Abb. 1: Foto: J. Sporer (Donauwörth) = Mackensen/Schimmer
2013, 27 Abb. 8.
Mackensen 1999 Abb. 2: Mackensen/Schimmer 2013, 214 Abb. 94 (mit Ergänzungen).
M. Mackensen, Late Roman fortifications and building pro- Abb. 3: Mackensen 2013, 408 Abb. 177 (mit Korrekturen).
grammes in the province of Raetia: the evidence of recent excava- Abb. 4,1; 7,3; 8,1–2: Zeichnung: B. Köhler, Inst Vor- u. frühgesch.
tions and some new reflections. In: J. D. Creighton/R. J. A. Wilson Archäologie und Provinzialröm. Archäologie, LMU-München.
(Hrsg.), Roman Germany. Studies in Cultural Interaction. Journal Abb. 4,2–3: R. Franke, Inst Vor- u. frühgesch. Archäologie und
of Roman Archaeology Suppl. Series 32 (Portmouth/Rhode Island Provinzialröm. Archäologie, LMU-München.
1999) 199–244. Abb. 5: Mackensen 2009, 291 Abb. 2.
Abb. 6: Muzej Vojvodine, Novi Sad, Serbien/YU.
Mackensen 2009 Abb. 7,1–2: Nach: Pröttel 2002, Taf. 8,97.99
M. Mackensen, Silberner Zierstift aus Pons Aeni/Pfaffenhofen. Abb. 7,4: Zeichnung: B. Kolbe, Inst Vor- u. frühgesch. Archäologie
Hinweis auf einen spätrömischen Kammhelm vom Typ Deurne- und Provinzialröm. Archäologie, LMU-München.
Berkasovo. BVbl. 74, 2009, 289–294. Abb. 8,3–4: Nach: Pröttel 2002, Taf. 8,98.100.

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