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Konfigurationsisomere Teil 2
Enantiomerie: Bild- und Spiegelbild-Isomere
Bestimmung der absoluten Konfiguration nach
Cahn-, Ingold un Prelog (CIP-Nomenklatur)
Racemische Mischung
J. Glatthaar 1
Chirale Strukturen
Zwei Beispiele:
J. Glatthaar 3
Achirale Strukturen
J. Glatthaar 4
Bild und Spiegelbild
J. Glatthaar 5
Wie kann es Moleküle geben, die sich mit ihrem Spiegelbild
nicht zur Deckung bringen lassen?
H
H H H3C Br
H 3C H3C Br H
+ Br2 +
H - HBr H3C
H H3C
H
H 3C H H
H
2-Brombutan
zwei nicht deckungsgleiche Strukturen
J. Glatthaar 6
Wie kann es Moleküle geben, die sich mit ihrem Spiegelbild
nicht zur Deckung bringen lassen?
J. Glatthaar 8
Einige Beispiele für chirale und achirale Moleküle
H H F F
H3C Br Br CH3 Cl Br Br Cl
C C C C
H C C H H H
H CH3 CH3 H
Chiral Chiral
Chiral Chiral Spiegelebene
Spiegelebene
CH3 H H NH 2
C C C C
H H H H CH3 H
CH3CH2 CH3
OCH3 COOH Cl COOH
Chiral Achiral Achiral Chiral
J. Glatthaar 9
Bestimmung der absoluten Konfiguration nach
Cahn-, Ingold und Prelog (CIP-Nomenklatur)
R- oder S-Konfiguration an einem
tetraedrischen Chiralitätszentrum
Regel 1 Festlegung der Priorität der Substituenten
Die Priorität (Wichtigkeit) der Substituenten erfolgt über die Größe der
Ordnungszahl der Atome (Atomasse bei Iotopen), die direkt an den
asymmetrischen Kohlenstoff gebunden sind.
Oz11
AN H (d)
(a)
I C (c)
Oz
AN 53 CH3
53 Br(b)
AN AN 66
Oz
Oz 35
35
J. Glatthaar 10
Bestimmung der R- oder S-Konfiguration
an einem tetraedrischen Chiralitätszentrum
Regel 2 Sphärenregel
Sind zwei oder mehr mit dem asymmetrischen Kohlenstoff verknüpfte Atome identisch , so
vergleicht man die an diese Atome angeknüpften weiteren Atome. Die Prioritätsfolge wird
von dem angeknüpften Atom mit der größten Ordnungszahl bestimmt. Bei gleicher
Ordnungszahl bestimmt gibt die größere Anzahl Atome gleicher Ordnungszahl den Vorzug.
H H C H3
C H hat eine niedrigere Priorität als C C H3 hat eine niedrigere Priorität als C C H3
H H H
H CH3
Isopropyl tert-Buthyl
CH2CH2CH2 O H CH2CH2CH2 O H
C CH2 O H hat eine niedrigere Priorität als C CH2 O CH3
H J. Glatthaar H 11
Bestimmung der R- oder S-Konfiguration
an einem tetraedrischen Chiralitätszentrum
Regel 3
Bei Substituenten mit Mehrfachbindung werden die mehrfach
gebundenen Atome entsprechend der Anzahl der Mehrfachbindung
mehrfach gezählt.
H H H H
C C wird als C C R betrachtet
R C C
C C
C C R wird als C C R betrachtet
C C
O O
C H wird als C H betrachtet
O C
O O
C OH wird als C OH betrachtet
O C
J. Glatthaar 12
Bestimmung der R- oder S-Konfiguration
an einem tetraedrischen Chiralitätszentrum
J. Glatthaar 13
Bestimmung der R- oder S-Konfiguration
an einem tetraedrischen Chiralitätszentrum
Regel 4 Festlegung des Drehsinns
Führt man jetzt eine kreisförmige Bewegung durch, in dem man am Substituenten höchster
Priorität (a) beginnt, sich in Richtung Substituent (b) und (c) fortbewegt und schließlich zum
Substituenten (a) zurückkehrt, lässt sich der Drehsinn des chiralen Moleküls festlegen. Das
Konfigurationsisomere mit einem Drehsinn im Uhrzeigersinn wird als R-Isomer bezeichnet.
Das Konfigurationsisomer, dessen Drehsinn gegen den Uhrzeigersinn gerichtet ist, wird als
S-Isomer bezeichnet.
J. Glatthaar 14
Beispiele zur Bestimmung der R- oder S-
Konfiguration
J. Glatthaar 15
Übungsaufgabe: Bestimmem Sie die absolute
Konfiguration der folgenden Moleküle:
O O
Limonen Carvon
J. Glatthaar 16
Viele Stereoisomere haben unterschiedliche Wirkung !
z.B.:
Darstellung
Elektro-
magnetischer
Wellen B
C. Ein andere Ansicht von Teil A, in der sich das Licht von der linken
zur rechten Seite des Papiers ausbreitet.
J. Glatthaar 19
Messung der optischen aktivität mit Hilfe der Polarimeter
Polarimeter
Mit Polarimeter mißt man die optische Drehung. Als Lichtquelle wird
die monochromatische Natrium-D-Lampe verwendet ( = 589 nm).
Das Licht wird durch die Nicolsche Prisma linear polarisiert. Die
Drehung der Schwingungsebene (optische Drehung ) wird nach dem
passieren der Meßzelle mit Hilfe einer weiteren Nicolsche Prisma
gemessen. spezifische Drehung []T = l . c
J. Glatthaar 20
Erzeugung linearpolarisiertes
Licht mit Hilfe der Polarisator
J. Glatthaar 21
Messung der optischen Drehung
J. Glatthaar 22
Spezifische Drehung einiger chiraler Moleküle
J. Glatthaar 23
Zusammenfassung
Ein Objekt, das sich nicht mit seinem Spiegelbild zur Deckung
bringen läßt, ist chiral.
Damit ein Molekül chiral ist, darf es weder eine Symmetrieebene noch
ein Symmetriezentrum haben.
J. Glatthaar 24
Kinetik chemischer Reaktionen
d [ A] d [C ]
RG = − = = k [ A]a [ B ]b
dt dt
J. Glatthaar 26
Kinetik chemischer Reaktionen
Modellhafte Darstellung des Geschwindigkeitsbestimmenden
Schrittes
J. Glatthaar 27
Kinetik chemischer Reaktionen:
Das Polany-Hammond-Postulat
Folgerungen:
Wird bei einer Reaktion nach dem Übergangszustand eine
energiereiche Zwischenstufe durchlaufen, so unterscheidet sich diese
Zwischenstufe strukturell nur wenig vom Übergangszustand.
Der Einfluss von verschiedenen Substituenten auf die Energie des
Übergangszustandes kann deswegen anhand des Einflusses dieser
Substituenten auf die Energie der Zwischenstufe abgeschätzt werden.
J. Glatthaar 28
Kinetik chemischer Reaktionen:
Das Polany-Hammond-Postulat
J. Glatthaar 30
Kinetik chemischer Reaktionen: Die Arrhenius-Gleichung
k = k0 e -ΔEA/RT
Zusammenfassung
J. Glatthaar 32
Nomenklatur der Halogenalkane
F
CH3
H3C C Br
CH3 I
CH3
J. Glatthaar 33
Halogenierte Organische Verbindungen und Umwelt
J. Glatthaar 34
Halogenalkane
J. Glatthaar 35
Das Dilemma von Brommethan
Die Isolationsflüssigkeit
vieler Transformatoren
bestand bis 1970 aus
PCB.
Cl Cl Cl Cl
Cl Cl
Cl Cl Cl Cl
J. Glatthaar 37
DDT
CCl3 H
C
Cl Cl
DDT
Dichlor-diphenyl-trichlorethan
J. Glatthaar 39
FCKW und Ozonschicht
(Fluorchlorkohlenwasserstoff)
•• h ••
Schritt 1: Radikalstart F3C Cl •• F3C • + • Cl ••
•• ••
••
O3 + • Cl •• ClO • + O2
••
••
Schritt 2: Kettenreaktion ClO • + O O2 + • Cl ••
••
Net Reaktion O3 + O 2 O2
J. Glatthaar 40
FCKW Verbindungen
Die bekanntesten und kommerziell bedeutende Fluorchlorkohlenwasser-stoffe
(FCKWs, früher bekannt als Freone) sind CFC-11 und CFC-12. Diese Verbindungen
wurden wegen ihrer niedrigen Siedepunkte als Treibgas für Spraydosen, Kühlmittel,
Reinigungsflüssigkeiten und Treibmittel bei der Schaumherstellung verwendet.
CCl3F CCl2F2
Trichlorfluormethan Dichlordifluormethan
(CFC-11) (CFC-12)
Sdp. 24°C Sdp. -30°C
Wegen ihrer große Stabilität reichern sich diese Verbindungen in der obe-
ren Stratosphäre an und zerstören die Ozonschicht der Erde. Durch Ein-
führung von einem oder mehreren Wasserstoffatome steigert sich die Zer-
setzungsgeschwindigkeit dieser Verbindungen in den unteren Atmosphäre und sie
erreichen nicht den oberen Stratosphäre. Beispiele sind HCFC-123 und HCF-134a.
CF3CHCl2 CF3CH2F
Dichlortrifluorethan 1,1,1,2-Trifluorethan
(HCFC-123) (HCF-124a)
Sdp. 28°C Sdp. -26°C
J. Glatthaar 41
Nukleophile Substitution
oder
„Wenn Moleküle
Party machen“
- I-Effekt
+ + +
- -
X X X
+
J. Glatthaar 45
Polarität der Bindung: Elektrophilie und Nukleophilie
J. Glatthaar 46
Nucleus (lat.) = Kern Electron (gr.) = Elektron
Philein (gr.) = lieben
Nukleophil Elektrophil
Kernliebend Bedeutung Elektronenliebend
Elektronenüberschuss Ursache Elektronenmangel
O O R 3 C+ Carbenium-Ionen
H H R H
Kohlenstoffatom in
+ polaren Bindungen
N N
H H R R R3 C X X = Halogen, O, N, S
H R
47
Übung:
Bestimmen Sie, welches der markierten Zentren in den nachfolgenden
Molekülen einen elektrophilen und welches einen nukleophilen
Charakter besitzt.
HO O N
F Br
48
Auflösung:
Bestimmen Sie, welches der markierten Zentren in den nachfolgenden
Molekülen einen electrophilen und welches einen nucleophilen
Charakter besitzt.
+ + -
- + + -
F
- HO + O Br -
N
Fluor besitzt die höhere EN, zieht Ebenso O, Br, N besitzen wie Fluor
die Bindungselektronen stärker an Elektronenpaare und sind nukleophile
Zentren
49
Polarität der Bindung: Elektrophilie und Nukleophilie
d [ R − X ] d [ R − Nuc]
RG = − = = k [ R − X ][ Nuc]
dt dt
E-Energie durch
Stabilisierung frei
J. Glatthaar 55
Welcher Reaktionsmechanismus steht im Einklang mit
einer Reaktion zweiter Ordnung?
Für den Ablauf der Reaktion kann man sich theoretisch zwei
alternative Abläufe vorstellen.
1. Vorderseitenangriff oder 2. Rückseitenangriff
a) zum Vorderseitenangriff:
J. Glatthaar 56
a) zum Vorderseitenangriff: MO-Betrachtung
Ungünstig, weil
2.eine zusätzliche antibindende
Wechselwirkung zur Abgangsgruppe
Ungünstig, weil besteht
Das Nukleophil greift von der Seite an, die der Abgangsgruppe
gegenüber liegt.
J. Glatthaar 58
a) zum Rückseitenangriff: MO-Betrachtung
Günstig, weil
1.Bindungsbildung erfolgt durch 2.sich Nukleophil und Abgangsgruppe
Überlappung mit dem größeren wegen des größt möglichen Abstands
Abschnitt(Lappen) des s*-Orbitals nicht gegenseitig abstoßen
J. Glatthaar 59
Stereochem. Ergebnis der Reaktion zeigt, dass SN2-Reaktion
durch Rückseitenangriff abläuft.
J. Glatthaar 60
Molekülorbitale im Übergangszustand der SN2-Reaktion
Die Reaktionsgeschwindig-
keit der SN2-Reaktion folgt
einem Zeitgesetz 2.Ordnung,
weil im geschwindigkeits-
bestimmenden Schritt
Substrat und Nukleophil in
gleicher Weise am Aufbau
und Bruch der Bindungen
beteiligt sind
Eine Verbindung reagiert als Nukleophil, wenn sie mit freien Elektronen-
paaren ein positiv geladenes, elektrophiles Reaktionszentrum (das
kein Proton ist) angreift. Führt diese Reaktion zu einem Austausch von
Substituenten, spricht man von einer nukleophilen Substitution. Die
durch das Nukleophil verdrängte Gruppe ist die Abgangsgruppe
J. Glatthaar 63
Nucleophilen Substitution Reaktionen (2. Teil)
Zusammenfassung
J. Glatthaar 64
Unimolekulare Substitution
CH3 CH3
Aceton
H3C C Br + H OH H3C C OH + HBr
CH3 relativ schnell
CH3
2-Brom-2-methylpropan 2-Methyl-2-propanol
J. Glatthaar 65
Mechanismus der Solvolyse tertiärer Halogenalkane:
Unimolekulare nucleophile Substitution
1.Feststellung:
2.Feststellung:
J. Glatthaar 66
Was kann man aus dieser Beobachtung der
Reaktionsgeschwindigkeit und Stereochem.
der Reaktion schließen?
J. Glatthaar 68
Schritt 2: Nukleophiler Angriff durch Wasser
J. Glatthaar 69
Schritt 3: Deprotonierung
J. Glatthaar 70
Diagramm der potentiellen Energie für SN2- und SN1-Reaktion
J. Glatthaar 71
Merkhilfe I für
Reaktionsmechanismen!
SN1
Alter Hut
Anaconda
nach
Verzehr
eines
Elefanten
Quelle: www.derkleineprinz.de
72
Merkhilfe II
Kamel * Dromedar* *
* aus „Wüstenschiff-Forum“ Google Bilder * *aus „Wunder der Erde“ ARD 2002 73
Stereochemische Konsequenzen der SN1-Reaktion
Konkurrenzreaktionen
J. Glatthaar 75
Unimolekulare Substitution: Nebenreaktionen
Wagner-Meerwein-Umlagerungen
J. Glatthaar 76
Unimolekulare Substitution: Nebenreaktionen
Wagner-Meerwein-Umlagerungen
J. Glatthaar 77
Reaktionsgeschwindigkeit einer SN1-Reaktion:
J. Glatthaar 78
SN1 oder SN2 Mechanismus
Welche Faktoren bestimmen den Verlauf?
J. Glatthaar 79
Warum nimmt die Stabilität von Carbenium-Ionen in
der Reihe primär < sekundär < tertiär zu?
Das Orbital Bild von CH3+, das sich nicht durch Hyperkonjugation
stabilisieren kann, und Hyperkonjugation fähigen (CH3)3C+.
J. Glatthaar 80
Hyperkonjugation
J. Glatthaar 81
Substrateinfluß für SN2
J. Glatthaar 82
Einfluß des Lösungsmittels
H3C CH3
O N
H3C CH3
CH3
CH3 N N
H N O S P
H3C CH3
CH3 CH3 O
J. Glatthaar 83
Einfluß des Lösungsmittels
J. Glatthaar 84
Einfluß der Abgangsgruppe
SN2/SN1
Stabile Anionen wie I - erniedrigen die Aktivierungs-
energie und stabilisieren die negative Ladung im
Übergangszustand
J. Glatthaar 85
Industriell bedeutende Produkte aus SN1- oder SN2-Reaktionen
Kosmetik-, Pharma-,
Lebensmittelindustrie HOw(H 2CH2CO) (OCH 2CH 2)xOH
Trägerstoffe, Emulgatoren, (OCH 2CH 2)yOH
Arzneimittel O O
(OCH 2CH 2)zO
Tween 80 C 17H 33
w+x+y+z=20
O
R OR
n Polyoxyethylen(20)sorbitanmonooleat
Polyethylenglykol PEG
86
Biologische Systeme
Synthese von Signal- und
Botenstoffen
Toxizität von Chemikalien
NH2 H3C X X = F, Cl, Br, I
N N
CH 3 O
N N N
S+
N
O H 3C CH 3
HOOC NH 2
OH OH Nitrosamine
S-Adenosylmethionin
SAM
Die rechte Erdbeere ist
während des Wachstums
mit CH3Br begast worden,
die linke nicht.
87
Warum werden in biochemischen Reaktionen komplexe Moleküle
wie SAM verwendet und warum wirken einfache Moleküle wie
CH3-I oder CH3-Br toxisch?
Polare funktionelle Gruppen:
Carboxyl-, Amino, Hydroxyl
= Gute Wasserlöslichkeit
Kleinster Substituent: NH2
Methylgruppe = Elektrophil = SN2
N N
CH 3 N N
S+
O
H3C X X = F, Cl, Br, I HOOC NH 2
OH OH
Methylgruppe = Elektrophil = SN2
88
Zusammenfassung
J. Glatthaar 89
Nukleophile Substitution: Chemischer Reifenwechsel
Nukleophil: Elektronendonator
Elektrophil: Elektronenakzeptor
Viele industriell bedeutende Reaktionen laufen nach SN1 oder SN2 ab.
90
Darstellung von Alkenen
A B
C C C C + A B
J. Glatthaar 91
Eliminierung
H
Base: :B
C C C C + H B + X
X
J. Glatthaar 92
Substitutions und Eliminierungs Reaktionen
Unimolekulare Eliminierung: E1
(RG = k[Substrat])
und
Bimolekulare Eliminierung: E2
(RG = k[Substrat][Base])
J. Glatthaar 94
Unimolekulare Eliminierung: E1
J. Glatthaar 95
Feststellung: Wenn 2-Brom-2-methylpropan in Methanol gelöst
wird, verschwindet es schnell.
H3C
H3C C Br 2-Brom-2-methylpropan
H3C
H3C +
C C H3 + Br
H3C
SN2
E1 + CH3OH
H3C H3C
C C H2 + H+ + Br H3C C O + H+ + Br
H3C H3C C H3
2-Methylpropen 2-Methoxy-2-methylpropan
J. Glatthaar 96
Eliminierung
J. Glatthaar 97
Orbitalbild einer E1-Eliminierung
p-Orbitale
Carbenium-Ion Übergangszustand Alken
J. Glatthaar 98
Ablauf einer bimolekularen Eliminierung E2
J. Glatthaar 99
Orbitalbild einer E2-Eliminierung
J. Glatthaar 100
E2-Eliminierung
Stereochemische Konsequenzen
J. Glatthaar 101
E1/E2-Eliminierung
Welches Produkt entsteht?
Saytzew-Regel:
Die Bildung erfolgt zu dem C-Atom hin, das die wenigsten
H-Atome bindet.
J. Glatthaar 102
E1/E2-Eliminierung
Welches Produkt entsteht?
Erklärung der bevorzugten Bildung des Saytzew-Produkts:
Je mehr Alkyl-Substituenten eine Doppelbindung besitzt,
um so stärker ist die Stabilisierung durch
Hyperkonjugation.
J. Glatthaar 103
E1/E2-Eliminierung
Welches Produkt entsteht?
Hoffmann-Regel:
Die Bildung erfolgt zu dem C-Atom hin, das die meisten H-
Atome bindet.
Erklärung: H X H
H
C C H
H C C
H H H H B
geringere Acidität
höhere Acidität
wegen +I-Effekt der
Alkykgruppen
J. Glatthaar 104
E1/E2-Eliminierung
Welches Produkt entsteht?
X X X
H3C H H CH3 H H
H H H
ungünstige Konformation bei 2,3-Eliminierung günstige Konformation bei 1,2-Eliminierung
J. Glatthaar 105
E1/E2-Eliminierung
Eliminierung versus nukleophilen Substitution
E2
Starke Base, schwaches Nucleophil
wenn raumerfüllend, bevorzugt „Hoffmann-
Produkte
hohe Temperatur, entropisch begünstigt
Rückseitenangriff durch voluminöse Substituenten
erschwert
E1
Hohe Temperatur
Schwache Base, schwaches Nukleophil
gute Abgangsgruppe,
Carbenium-Ion stabilisierende Substituenten
polar protisches Lösungsmittel
J. Glatthaar 106
Weitere Eliminierungsreaktionen
Die syn-Eliminierung
R O R´ O R´
R H
+
O O
R H R H H
J. Glatthaar 107
Weitere Eliminierungsreaktionen
Die syn-Eliminierung
R S R´ S R´
R H
+
O O
R H R H H
R S R´ S R´
R H
+
S S
R H R H H
R O S O S H
R H
S
+
S S +
R H R H H O C S
Ersatz der Sauerstoff- durch Schwefelatome erniedrigt die
Spaltungstemperatur. Besonders niedrig spalten die
Xanthogensäureester (~200oC) in der „Tschugaev-Reaktion“.
J. Glatthaar 108
Weitere Eliminierungsreaktionen
Die -Eliminierung
Bei der - oder 1,1-Eliminierung werden verläßt die Abgangs-
gruppe das Kohlenstoff-Atom, an dem die Base ein Wasser-
stoff-Atom abgespalten hat.
R
R Y
R´ C C + XY
X R´
Cl Cl
Cl C H + B Cl C + HB
Cl Cl
Cl Cl
Cl C C + Cl
Cl Cl
Dichlorcarben
J. Glatthaar 109
Zusammenfassung
J. Glatthaar 110