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UNABHÄNGIGE W O C H E N Z E I T U N G FÜR D E U T S C H L A N D

Jahrgang 48 - Folge 24 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e.V. *\ROd.


Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 14. J u n i 1 9 9 7 Parkallee 84786, 20144 Hamburg V

Haushalt:

E s w i r d w e i t e r g e t r i c k s t

Waigels Löcher wachsen und wachsen: Bis 2000 fehlen 118 Milliarden Mark
W i e lange noch, fragte der römi- K o h l u n d Waigel gerieten i n höch- K o h l - ein Dominoeffekt, über den
sche Staatsmann Cicero bereits vor ste Not. In der C D U / C S U - F r a k t i o n sich der Kanzler i m klaren ist.
rund 2000 Jahren, als es i m alten formierte sich eine Front gegen
In dem Bonner Durcheinander,
R o m drunter u n d drüber ging. Die Waigel, angeführt v o n Ex-Finanz-
das das Ansehen der Republik u n d
Frage gilt auch für das aktuelle minister Gerhard Stoltenberg, der ihrer Institutionen wie nie zuvor
Koalitions-, Finanz-, Euro- u n d mit Waigel noch ein paar alte Rech- ramponiert hat, blieb bisher u n -
G o l d d r a m a i n Bonn. W i e lange soll nungen offen hat u n d außerdem klar, wie die Regierung ihre F i -
es noch so weitergehen? ein persönlicher Freund des Bun- nanzprobleme lösen w i l l . Immer-
Daß Finanzminister Theo Waigel desbank-Präsidenten Hans Tiet- hin fehlen 1997 rund 30 Milliarden
einen Oppositionsantrag auf Ent- meyer ist. Stoltenberg fand i n der u n d bis z u m Jahre 2000 sogar 118
lassung ziemlich mühelos über- C D U viel Sympathien. Die knappe Milliarden Mark.
stand, w a r keine Überraschung. Mehrheit war i n Gefahr. Hinter den Kulissen w i r d aber
Wirkliche Abstimmungsrisiken, Jetzt griff man z u m bewährten gewerkelt: So soll der F D P eine
etwa über d i e V e r w e n d u n g der Mittel der schiefen Darstellung. „Euro-Steuer" schmackhaft ge-
Goldreserven der Bundesbank, Ein Gespräch v o n Waigel u n d Tiet- macht werden. Die Liberalen seien
w u r d e n per Geschäftsordnungs- meyer w u r d e i n der Öffentlichkeit z w a r p e r Parteitagsbeschluß gegen
trick verhindert. U n i o n u n d F D P so dargestellt, als habe es einen alle Steuererhöhungen z u r Dek-
w i r k e n w i e aneinandergekettet. Gold-Kompromiß gegeben. Das kung v o n Haushaltslöchern ver-
D o c h d a sich der Vorrat an Ge- frisch gedruckte Geld werde nicht pflichtet; doch gegen die Erfüllung
meinsamkeiten rapide d e m Ende mehr 1997, aber 1998 bei Waigel der Maastricht-Kriterien könnten
zuneigt, stellt sich auch hier die abgeliefert. Radio u n d Fernsehen sie doch nichts haben. Erwogen
Frage: W i e lange noch? M i t allen berichteten entsprechend u n d nah- w i r d eine Zusatzabgabe auf Ben-
,Los Jungs! S t i m m u n g ! ' Zeichnung aus „Hamburger Abendblatt'
Raffinessen schleppen sich U n i o n men damit dem Aufstand die Spit- zin, Brennstoff, Tabalc u n d Brannt-
u n d F D P noch durch die Sitzungs- ze. Zufrieden lehnten sich die U n i - wein. Neben Haushaltssiche-
wochen. „Die kleben an ihren Ses- ons-Abgeordneten zurück u n d rungsmaßnahmen (eventuell mit
seln bis z u m Schluß", kommentier- hörten dem Finanzminister w o h l Sozialkürzungen) und mehr Schul- Finster, finster / v o n h ö r s t stein
te die Grünen-Fraktionssprecherin nicht mehr so genau z u . den w i r d ebenfalls überlegt, ob eit schon i m Vorfeld der scherte, ist der Dimension nach ohne
Kerstin Müller.
Denn Waigel sagte nur, er habe man Teile der 1998 auszuschütten-
Die H e b u n g des Goldschatzes, sich mit Tietmeyer „auf einen ge- den
die mit einer Neubewertung der 95 meinsamen W e g verständigt". winne auf 1997 zurückbuchen
Bundesbank-Währungsge- Wgroßen Wende, als die Po Frage historisch einmalig. Wenn erst
Yen noch hungerten und die von Kanzler Kohl mittlerweile
auch die übrigen Volkswirtschaften karolingisch verinnerlichte Erweite-
M i l l i o n e n Feinunzen u n d der De- Doch Helmut K o h l stützte Waigel kann. Ohne Steuererhöhungen des Ostblocks immer windigere Zah- rung der Europäischen Union nach
visenreserven einen zweistelligen mit z w e i langen Reden massiv. kommt Waigel auch mit diesem len schrieben, gab es im Kreml kühle Osten und die von den Amerikanern
Milliardenbetrag bringen soll u n d K o h l benötigt Waigel dringend, Trick nicht aus. Die U n i o n erwar- Analytiker, die zum unumgängli- betriebene Ausdehnung der N A T O
i m Ergebnis d e m Anwerfen der u m das Vordringen seines Intim- tet, den FDP-Widerstand bis Mitte chen Lastabwurf rieten. Moskau bis an die Grenzpalisaden Rußlands
Notenpresse gleichkommt, w u r d e feindes u n d Euro-Kritikers E d - Juli brechen z u können. werde der Verantwortung für die Sa- umzusetzen sind, mag deutschen Fi-
v o n Waigel weiter verteidigt, auch m u n d Stoiber aus Bayern auf die telliten ledig, dafür habe sie der We- nanzministern, Waigel plus X, noch
Diese Koalition erinnert an einen
sten, nicht zuletzt Deutschland, angst und bange werden.
wenn er k a u m noch rechtzeitig kas- Bonner Bühne z u verhindern. N u r leckgeschlagenen Dampfer, des-
künftig am Hals. Auch wenn sich die
sieren kann. Waigel, nach Bonner Spott „Kohls sen Kapitän die Wassereinbrüche Schließlich soll, wenn es nach Kohl
von Gorbatschow schließlich einge-
geht, mit der Fortschreibung der Eu-
N a c h d e m der Zentralbankrat Sekretär für CSU-Angelegenhei- ignoriert u n d statt dessen mit vol- leitete Frontverkürzung im Letzten
ropäischen Union und ihrer im Euro
der Bundesbank - für Waigel uner- ten", kann „des Kanzlers blonden ler Kraft auf den Zielhafen namens für die Sowjetunion nicht so ganz ge-
kulminierenden finanzwirtschaftli-
wartet - die Operation Goldfinger A l b t r a u m " Stoiber i n München Euro-Währung zusteuert. Leicht lohnt hat - der finanzielle Aderlaß,
chen Verzahnung die Brüsseler D-
abgelehnt hatte, kippte die öffentli- binden. K i p p t Waigel, kippt auch möjglich, daß das Schiff vorher den die Öffnung des Ostens der Bun-
Mark-Schleuder vollends auf Touren
che M e i n u n g u m . Kanzler Helmut der Euro, u n d schließlich kippt sinkt. desrepublik Deutschland seither be-
HL kommen. Jospins Finanzminister hat
bei seinem Auftritt vor den EU-Kol-
legen nicht einmal verbergen wollen,
DIESE WOCHE S i e p a ß t h a l t s o g u t daß selbst die finstersten Erwartun-
gen wohl noch untertrieben sind.
„Cosi fan tutte..." Aus dem Stabilitätspakt, in Dublin
Bonner Abgeordnete wollen keinen neuen Adler: Jette Henne bleibt!" bereits unter französischem Druck
Mit phantasievoller Buchhaltung zum Stabilitäts- und Wachstums-
frisieren EU-Mitglieder Bilanzen 4 Pakt mutiert, soll jetzt, wiederum auf
Wappentiere sind Symbole ihrer mehr darben muß, sich aber auch den Ritterorden! Vorstände aller französischen Druck, ein Pakt für
Staaten u n d Völker. Meist sind es kaum noch bewegen kann. Fraktionen sowie der Ältestenrat Stabilität, Wachstum und Beschäfti-
Das vergessene Land Löwen, Tiger oder andere maje- Der Architekt des Reichstagsum- hätten, so Bundestagsvizepräsi- ung gezimmert werden. Und Herr
Die 4,5 Millionen Slowaken haben stätische Wesen, die Kraft u n d baus, Norman Foster, wollte den dent Hirsch, das neue Wappentier "aigel und Herr Kohl und Herr
Würde einer Nation ausdrücken deutschen Neustart nach 1989 nun- bereits abgelehnt. S P D - M a n n Peter Schäuble werden nicht umhin kom-
sich einen neuen Staat aufgebaut 5
sollten. Für Deutschland steht seit mehr symbolisch umsetzen u n d Conradi empfahl, das „Firmenlo- men, den alten, überholten Soziali-
eh u n d je der Adler, dessen E r - entwarf für den neuen Plenarsaal g o " nicht onne N o t auszuwech- sten-Rezepten von der Seine zähne-
Baustein der Weltordnung scheinungsform indes häufig ver- einen Adler, der nicht mehr „ massig seln, die Bündnisgrüne Franziska knirschend zuzustimmen - denn die
Der Nationalstaat ist nicht ändert wurde, je nach dem Geist und aufgeschwollen" sein sollte, Eichstädt-Bohling meinte nur Sanduhr läuft!
der Zeit - b z w . der jeweils Mäch- sondern „stark und geschmeidig", kurz: „Die fette Henne muß blei-
fremdenfeindlich 6 tigen. So brachte uns das karge s wird noch als Irreführung des

Komponist in der Natur


einer, der „nicht nur i m Fluge war, ben!"
Mittelalter einen ziemlich dürren sondern sich erhob wie Phönix aus
Aar, das Barock hingegen einen der Asche". U n d gleich fügte der
üppig verzierten mit jgleich z w e i Brite eine ganze Palette von edlen
So ziehen die Bonner Volksver- E
um seine Sparkonten besorg-
ten deutschen Bürgers offen-
treter wohl mit dem aufgedunse- bar werden: Notfalls rammt die un-
Heinz Tiessen belauschte nen, gackernden Hoftier an die ter Dampf stehende Euro-Lokomoti-
Köpfen u n d das wilhelminische Eigenschaften hinzu, die sein maje-
das Lied der Amsel Spree. Norman Foster ist dem Irr- ve Kohl die Kriterien selber aus dem
Kaiserreich einen dem Z u g der Zeit stätischer Vogel ausdrücken solle:
tum vieler Ausländer aufgesessen, Weg. Bonner Beobachter sind mitt-
folgenden, wuchtigen Wappen- stark, athletisch, zeitlos, würdevoll,
die Deutschen würden nun stark lerweile bestürzt, wie wenig ihm die
vogel. Der preußische Adler blieb reif, wachsam, involviert, direkt,
Naturschutz für die Ostsee und energisch darangehen, ihren Einhaltung der von den Deutschen
übrigens auch i n der Barockzeit solide und transparent. Ja, so soll durchgepaukten Kriterien noch ein
Die Helsinki-Kommission tagte Staat z u reformieren, die Chance Thema zu sein scheint. Seine jüngst
eine recht schlanke Erscheinung - Politik sein, von diesen Eigenschaf-
im ostpreußischen Rauschen 12 mit kräftigen Schwingen aller- ten geleitet soll Deutschland regiert von 1989 z u nutzen für einen dyna- erst wiederholte Einlassung, für ihn
mischen, selbstbewußten Neuan- handele es sich bei der Europäischen
dings. werden - möchte man meinen. fang i n Volk, Wirtschaft u n d Staat. Währungsunion „um eine Frage von
Tagung des BdV Hessen Im Bonner Bundeshaus hängt Doch unter den (noch) Bonner Doch der Großteil der „Politischen Krieg und Frieden" und er habe seine
stellte Verhältnis zu östlichen seit 1953 auch ein König der Lüfte Parlamentariern wollte sich keine Klasse" w i l l offenbar genau dies „politische Existenz" mit der Durch-
Nachbarn in den Mittelpunkt 23 - der dem allgemeinen Ermessen Begeisterung einstellen. Sie schau- nicht, weiß man doch, daß man setzung dieses Projektes verbunden,
nach seinem natürlichen Vorbild ten an sich herunter u n d erschra- kaum mehr kann als das, was zur kann nicht anders denn als Drohung
aber kaum ähnelt. „Fette H e n n e " ken: W i e mache ich mich w o h l vor Zeit geboten w i r d . U n d das erin- mit dem Rücktritt verstanden wer-
Fels des Anstoßes hieß man ihn früh, u n d so wurde er einem derart gestalteten Tier aus? nert i n der Tat mehr an einen Hüh- den. Er scheint für Warnungen und
Madrid und London streiten (oder sie) z u m Symbol der fetten Burkhard Hirsch (FDP) zürnte, nerhof denn an einen Adlerhorst. Ratschläge nicht mehr zugänglich.
sich immer noch um Gibraltar 24 Jahre, eines Deutschland, das nicht der Foster-Adler erinnere ihn an Hans Heckel Was man ihm nachrühmte, Taktiker
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Politik

und Stratege zugleich zu sein, ist


mittlerweile selbst Anhängern nicht
Radikale: K o m m e n t a r
mehr so recht erkennbar.
Wenn schon Gerhard Stoltenberg,
ehedem Bundesfinanzminister und S P D o h n e B e r ü h r u n g s ä n g s t e Auftrag verfehlt
immer noch einflußreicher C D U -
Hierarch, ein durch und durch gelas- A l a r m s t i m m u n g bei den öffent-
sener Mann, alarmiert zum Kurs- Fraktion läßt im Kieler Rathaus für linksextreme Gruppen werben lich-rechtlichen Medienanstalten:
wechsel rät, dann beschreibt dies das Bald könnte ein Zusatzgerät auf
Ausmaß an Nervosität, die selbst des Unterstützt die SPD-Ratsfraktion Die „Sozialistische Zeitung für on, die als Schirmherrin der Ausstel- den M a r k t kommen, das es ermög-
Kanzlers politische Leibgarde ergrif- der Landeshauptstadt Kiel offen Kiel", die sich heute „LinX" nennt lung gilt. Dort verlangte man von licht, einzelne Kanäle i m Kabel zu
fen hat. Ein Wechsel der Prioritäten linksextremistische Bestrebungen? und für die im Rathaus geworben den Beschwerdeführern, sie sollten blockieren. Das heißt, Konsumen-
sei das Gebot der Stunde, drängt Dieser Schluß drängt sich jeden- wird, wurde laut eigener Angabe zunächst einmal ihre Vorwürfe prä- ten, die A R D , Z D F u n d C o . nicht
Stoltenberg, nämlich erstens die falls auf, wenn man die im Kieler herausgegeben von Anhängern der zisieren. Tatsächlich legten diese am mehr sehen wollen, können sich
Schaffung von Rahmenbedingun- Rathaus präsentierte Ausstellung „Nationalen Befreiungsfront Kurdi- nächsten Tag der SPD eme detaillier-
te Liste von in der Ausstellung be- dann die entsprechenden Sender
gen für einen InvestitionsschuD in besuchte, mit der für ein dubioses stans" in Kiel. Laut Verfassungs-
worbenen Zeitschriften und Organi- sperren lassen. D a n n stellt sich die
der zweiten Hälfte dieses Jahres, „Haus der Initiativen" geworben schutzbericht des Bonner Innenmi-
nisteriums ist diese Befreiungsfront sationen vor mit genauen Hinwei- Frage nach den Rundfunkgebüh-
zweitens die Bekämpfung der A r - wird.
beitslosigkeit. Erst an dritter Stelle in Deutschland verboten. Weitere sen, wo über sie in den verschiede- ren ganz neu. Es ist sehr fraglich, ob
könnten die Erfüllung der Maas- In Kiel wird seit mehreren Jahren Herausgeber waren der „Bund West- nen Verfassungsschutzberichten nä- die Gerichte die i n Frage kommen-
tricht-Kriterien und die Einführung in einem ehemaligen Schulgebäude deutscher Kommunisten", im Ver- heres zu finden sei. den Bürger weiter z u r Gebühren-
des Euro Dringlichkeit beanspru- Museumsgut gelagert. Auf die fassungsschutzberichtals linksextie- Daraufhin berichtete die in der L i - zahlung zwängen, o b w o h l sie
chen. 2 000 qm Nutzflache dieses Gebäu- mistiscn eingestuft. Die Deutsche ste enthaltene linksextreme Zeit- nachweislich gar nichts mehr dafür
des spekuliert eine überwiegend aus Kommunistische Partei durfte eben- schrift „LinX" ausführlich über die bekämen.
as alle denken, aber nie- Linksradikalen und Linksextremen

W mand ausspricht: Die


Überdehnung der Fronten,
wie sie Moskau mit Erfolg, wenn-
gleich nicht ohne Krisen, bewältigt
zusammengesetzte Initiative. Sie
will, daß die Stadt Kiel ihren unge-
fähr zwanzig Mitgliedsverbänden
die Schule sozusagen als Hauptquar-
so nicht fehlen wie die PDS, sowie
eine „Volksfront gegen Reaktion, Fa-
schismus und Krieg", im Verfas-
sungsschutzbericht als Vorfeldorga-
Kritiker, denn die SPD übergab of-
fenbar die Unterlagen umgehend
den Ausstellern und erklärte selbst,
sie sähe „keinen Handlungsbedarf".
Somit breitet sich Nervosität aus
in den Führungsetagen der Offent-
lich-Rechtlichen. A b e r nicht nur
nisation des Bundes Westdeutscher N u r die auf einer Stell wand dargebo- dort: A u c h die etablierten Bonner
nat, der Bundesrepublik Deutsch- tier zur Verfügung stellt. Kommunisten angeführt. tene „Rote Hilfe" wurde überklebt Parteien sind i n A u f r u h r . Schließ-
land droht sie am Ausgang dieses mit dem Hinweis, dahinter befinde lich beherrschen sie über die Rund-
Jahrhunderts zum Schicksal zu wer- U m der Forderung Nachdruck zu Im Kieler Rathaus wird auch ge-
verleihen, veranstalteten die Ini- sich die „Rote Hilfe-Zeitung". Jetzt funkräte jene M e d i e n , setzen ihnen
den. Ein Brite: „Seht Ihr Deutschen worben für die Zeitschrift „Rote H i l -
tiatoren eine Werbeausstellung in fahnden die Linksextremen nach genehme Journalisten ein u n d for-
denn nicht, daß Ihr mit Eurer Wirt- fe" von der gleichnamigen Vereini-
der Wandelhalle des Kieler Ratnau- den, wie sie sie nennen, „Denunzian- men so entscheidend die Berichter-
schafts- und Finanzkraft zum Quark gung, von der man im Verfassungs-
ses. M i t Bildern, ausgelegten Zeit- ten", die ihnen auf die Schliche ge- stattung. Ihre Argumente indes
auf der Klappstulle geworden seid, schutzbericht erfährt, sie unterstütze
schriften und Schrifttafeln machten kommen waren. Die SPD hatte näm- sind fadenscheinig. So ritt der
der auf allen Seiten herausquillt, besonders „Angehörige der autono-
sie ihre Pläne deutlich. lich versäumt, sie nach ihren Namen rheinland-pfälzische Ministerprä-
wenn man nur von Ost und West men-antiimperialistiscnen Szene",
z u fragen und wußte nur mitzutei-
gehörig zusammendrückt?" Es hilft Der SPD-Fraktionsvorsitzende im die in Gerichtsverfahren verwickelt sident K u r t Beck (SPD) erneut auf
len, daß die „jungen Leute nicht aus-
nichts: Wer immer in Bonn regiert, Kieler Rathaus eröffnete die Ausstel- sind, und übernimmt deren Prozeß- der „notwendigen Grundversor-
sahen wie Neonazis, sondern ganz
die Deutschen werden den Weg ge- lung mit einer kurzen Ansprache kosten. Besonders intensiv betreue sie ung der Bürger mit Information"
normal", so SPD-Fraktionsge-
hen müssen, den Tony Blair für Eng-
land vorgezeichnet hat. Die Rechte
und lobte das Engagement der
Unksradikalen.
Inhaftierte der Rote-Armee-Fraktion.
Von dieser und ähnlicher politi-
schäftsführer Paust. Die SPD-Rats-
fraktion will der Sache nicht weiter
f erum, die die privaten Sender
nicht gewährleisteten. Dabei haben
habe in der Vergangenheit wohl schen Qualität sind zahlreiche weite- nachgehen. Sie ist, wie sie „LinX" sie - wie etwa „Pro Sieben" - längst
zahlreiche Fehler begangen, in ihren So konnte das staunende Publi-
kum die eindeutige Propagandaaus- re Vereine und Zeitschriften, die mit sagte, froh darüber, daß sich die Be- seriöse Nachrichtensendungen an-
Bemühungen um eine Deregulie- dem Segen der SPD im Kieler Rat- schwerdeführer nicht an die örtliche zubieten, die aber eben nicht per
rung des Arbeitsmarktes hätte sie stellung für Organisationen und
Zeitschriften besichtigen, die sich haus nun um Unterstützung werben. Presse gewandt hatten, weil die mög- Gebühren vom Zuschauer
aber gleichwohl das einzig richtige licherweise einen Skandal daraus
zum nicht geringen Teilen seit Jahren Als Besucher sich über die Zusam- zwangsfinanziert werden müssen,
Rezept gefunden, und dieses gelte es gemacht hätte. Die SPD will das In-
in den Verfassungsschutzberichten menballung linksextremer Werbung sondern mit W e r b u n g bezahlt wer-
nun weiter anzuwenden. Die Sozial- itiativenhaus der Linksextremen
der Bundesregierung wie der schles- im Kieler Rathaus bei der Stadtver- den. A u c h sind die, v o n ihren Be-
demokratie, das sei den Jospins und weiter fördern.
wig-holsteinischen Landesregie- waltung beschweren wollten, wur- treibern so oft gerühmten, Maga-
den Lafontaines ins Stammbuch ge-
rung wiederfinden. den sie verwiesen an die SPD-Frakti- Jonny Düsternbrook zinsendungen der Öffentlich-
schrieben, werde unweigerlich auf
dem Müllhaufen der Geschichte lan- Rechtlichen nicht weniger einseitig
den, wenn es ihr nicht gelinge, sich u n d demagogisch oder obejektiv
der antiquierten arbeitsmarktpoliti-
(Rechts-)Extremismus: als etwa „Spiegel-TV".
schen Rezepte zu entledigen, die in
der Kategorie von staatlichen Pro- Den V o r w u r f der Z w a n g s verein-
grammen und Subventionen däch- N e u v e r m e s s u n g eines politischen R a u m e s nahmung räumt Beck mit dem
ten und so die Schaffung neuer A r - Argument beiseite, m a n müsse
beitsplätze behinderten statt sie zu In Hamburg hört man wieder ein- gestanden hatte, sprach anschlie- Allerdings habe ihn die SPD Mitte sich die öffentlich-rechtlichen Sen-
fördern. mal das Gras des Faschismus wach- ßend von einer „rechtsextremisti- der 80er Jahre „in Ehren" wieder auf- dungen ja nicht anschauen. Eine
sen. Diesen Eindruck mußte der un- schen Gewaltexplosion Anfang der enommen. Mit seinem Vortrag über Frechheit. Genauso gut könnten
voreingenommene Beobachter auf
der Fachtagung „(Rechts)Extiemis-
90er Jahre" sowie von einer „Nut-
zung der Medien durch die Neue
f en „Abschied vom Sozialstaat: Ideo-
logisch-politische Entwicklungen
man ganz Deutschland z u m Abon-
nement einer Zeitung zwingen
mus" gewinnen, die von der Arbeits- Rechte". Sein Ko-Referent Hans- seit Anfang der achtziger Jahre" stelle u n d anfügen, die Freiheit des Bür-
gruppe Demokratieforschung des In- Gerd Jaschke spekulierte über frem- Butterwegge anhand typischer Klas- gers bestehe fort, da er das Blatt ja
UNABHÄNGIGE W O C H E N - stituts für Politikwissenschaft der denfeindliche Tendenzen im Innen- senkampf- und Sozialneidparolen nicht lesen müsse.
ZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Bundeswehruniversität Hamburg leben der Polizei, die er allerdings unter Beweis, daß er sich im wesent-
Chefredakteur: Horst Stein zur Neu Vermessung eines politisch- nicht nachweisen konnte. Jaschke lichen treu geblieben ist und zur Ver- Daß das P r i n z i p der öffentlich-
ideologischen Raumes im Haus Ris- gab zu bedenken, daß Polizisten in ei- mittlung seines einseitigen Weltbil- rechtlicher M e d i e n ins Gerede ge-
(Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil)
sen durchgeführt wurde. ner multikulturellen Gesellschaft nur des weiterhin Feindbilder benötigt,
Politik, Zeitgeschehen, Leserbriefe: kommen ist, hat aber nicht nur mit
die Schattenseiten der Migration erle- wobei er nicht nur den Konservatis-
Peter Fischer, Hans Heckel (Freier Mit- dem A u f k o m m e n privater Kon-
In Gegenwart zahlreicher Verfas- ben und deshalb kaum Beispiele ge- mus, sondern auch ausdrücklich den
arbeiter); Kultur, Unterhaltung, Frauen- kurrenz oder technischer Neue-
seite: Silke Osman; Geschichte, Lan- sungsschützer und Journalisten so- lungener Ausländerintegration zur „Neoliberalismus" ins Visier nahm.
rungen w i e d e m erwähnten Z u -
deskunde: Dr. Jan Heitmann; Heimat- wie eines Mitglieds der mecklenbur- Kenntnis nähmen. So nannte er beispielsweise FDP-Ge-
satzgerät z u tun. W e r ein M e d i u m
kreise, Gruppen, Aktuelles: Maike ischen PDS-Landtagsfraktion ver- neralsekretär Guido Westerwelle
Mattem; Ostpreußische Familie: Ruth f ündete Tagungsleiter Wolfgang
Gessenharter zum wiederholten M a l
Als Abteilungsleiter Rechtsextre-
mismus im BfV machte Wolfgang und REP-Chef Rolf Schlierer in einem auf d e m freien M a r k t anbietet,
kann - i m Rahmen der Gesetze -
Geede. Cremer das Dilemma des verfas- Atemzug. Erwähnenswert ist vor al-
seine Theorie, die der sogenannten lem die Podiumsdiskussion über damit i m G r u n d e tun was er will
Ständige Mitarbeiter: Alfred v. Arneth Neuen Rechten eine Scharnierfunkti- sungsschützerischen Umgangs mit „Rechtsextiemismus und die Rolle u n d so parteiisch sein w i e er möch-
(Wien/Bozen), Pierre Campguilhem (Pa- on zwischen Konservatismus und rechtsintellektuellen Tendenzen
der Medien", die einer volkspädago- te. Wer aber v o n den Zwangsge-
ris), Helmut Kamphausen (Gartow), Eleo- Rechtsextiemismus unterstellt. Wäh- deutlich: Da der Terminus „Neue gischen Lehrstunde zur Aurrechter-
nore Kutschke (Allenstein/Stettin), Jür- rend Gessenharter zwischen dem Ge- bühren aller Bürger lebt, ist z u ei-
haltung der „political correctness" ner gewissen Neutralität verpflich-
gen Mathus (Bonn), Dr. Paul Polak dankengut einer intellektuellen Neu-
(Prag), Willy Fehling (Berlin). Wenn der Begriff gleichkam. Allein die Zusammenset- tet, oder aber muß alle Meinungen
en und den Parolen der extremen zung der Teilnehmer ließ darauf z u m Zuge k o m m e n lassen. Dies
Anschrift für alle: Parkallee 84/86,20144 Rechten klar zu differenzieren ver-
Hamburg. Verlag: Landsmannschaft Ost- mochte, definierte Armin Pfahl-
Schicksalsgemeinschaft schließen, daß die Veranstalter auf
haben die Offentlich-Rechtlichen
Ausgewogenheit keinen Wert legten:
preußen e.V., Parkallee 86,20144 Ham- Traughber, wissenschaftlicher Mitar- anrüchig wird Mit Eberhard Seidel-Pielen („taz"), in zunehmendem Maße u n d in den
burg. Das Ostpreußenblatt ist das Organ beiter im Kölner Bundesamt für Ver- Werner Dähnhardt und Gunther vergangenen Jahren i n geradezu
der Landsmannschaft Ostpreußen und penetranter Weise mißachtet. Da
erscheint wöchentlich zur Information der fassungsschutz (BfV), das Phänomen Rechte" häufig als Kampfbegriff ver- Latsch (beide „Spiegel") sowie A n -
Mitglieder des Förderkreises der Lands- der Neuen Rechten als rechtsextreme wendet werde, „um diffamierender nette Ramelsberger („Süddeutsche werden z u m Beispiel Parteien
mannschaft Ostpreußen. - Bezugspreis Ideologievariante, ja sogar als Elite Weise Konservative gemeinsam mit Zeitung") kamen hauptsächlich Jour- schon i m Nachrichtenteil mit nega-
Inland 11,50 DM monatlich einschließlich des Rechtsextremismus. Fast nalisten zu Wort, deren Redaktionen tiven Attributen belegt, da werden
7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland zwangsläufig geriet dabei die natio- Rechtsextremisten zu verorten", tue sich in den letzten Jahren verstärkt während der Berichterstattung
14,90 DM monatlich, Luftpost 21,40 DM nalkonservative Wochenzeitung sich der VS mit diesem Phänomen stramm Unker Gesinnung verschrie- über Wahlergebnisse bereits ein-
monatlich. Abbestellungen sind mit einer „Junge Freiheit" ins Fadenkreuz sehr schwer. ben haben. So beklagte Seidel-Pielen
Frist von einem Monat zum Quartalsende deutige Wertungen abgegeben.
schriftlich an den Verlag zu richten. Pfahl-Traughbers, die seiner Auffas- Durch die Einladung des ehemali- die im vereinten Deutschland angeb- U n d auch scheinbar kontroverse
Konten: Landesbank Hamburg, BLZ sung zufolge durch ihre Berufung u. gen Linksextremisten Christoph But- lich vorherrschende „Beißhem- Sendungen w i e ZDF-„Frontal" er-
200 500 00, Konto-Nr. 192 344. Post- a. auf Carl Schmitt, Arthur Möller van terwegge als Referenten wurde die mung" vieler Medien, über Rassis- weisen sich bei näherer Betrach-
bank Hamburg, BLZ 200 100 20, Konto- den Brock und Oswald Spengler die Glaubwürdigkeit dieser wissen- mus in der Polizei zu berichten; Frau
tung als Vorspiegelung nicht wirk-
Nr. 84 26-204 (für Vertrieb); Konto-Nr. antidemokratische Tradition der schaftlichen Tagung stark beschä- Ramelsberger war stolz darauf, daß
907 00-207 (für Anzeigen). - Für unver- Konservativen Revolution fortzuset- digt. Butterwegge, der 1975 aus der die SZ den „geistigen Wegbereiter" lich vorhandener Pluralität. Die
langte Einsendungen wird nicht gehaftet. zen gedenke. Hier offenbart sich eine SPD ausgeschlossen worden war und Steffen Heitmann als Bundespräsi- Auseinandersetzungen zwischen
Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto bei- altbewährte Diffamierungsmethode: sich 198/ den „Marxistischen Blät- dentschaftskandidaten zu Fafi ge- „Hauser" u n d „Kienzle" spielen
liegt. Für Anzeigen gilt Preis- tern" als Autor angedient hatte, gab sich eben i m Rahmen dessen ab,
A liste Nr. 23. Druck: Rauten- bracht hätte. Einen breiten Raum
/ | \ berg Druck GmbH, 26787 Sobald sich ein „rechter" Journalist 1991 einen Sammelband über den nahm die Frage ein, wie man am was die beiden großen Parteien,
Leer (Ostfriesland). - ISSN mit Ideen inhaltlich auseinander- Rechtsextremismus heraus, in dem er wirksamsten Tabubrecher wie die denen sie nahestehen, vorgeben.
/ W
\ 0947-9597. setzt, die nach heutigem Verständnis eingefleischten Marxisten-Lenini- beiden FAZ-Redakteure Friedrich M i t echter Meinungsvielfalt hat
als verfassungswidrig gelten, wird sten wie Eckart Spoo und Reinhard Karl Fromme und Eckhard Fuhr zur dies ebenso w e n i g z u tun wie das
Telefon (0 40) 41 40 08-0 ihm automatisch die Identifikation Kühnl ein Forum zur Verbreitung ih- Räson bringen könne. In diesem Z u - i rogramm ihres Senders insge-
Telefon Red.-Sekretariat (0 40) 4140 08-32 mit antidemokratischem Gedanken- rer volksverhetzenden Thesen Dot. sammenhang geriet auch Wolfgang ? r V7
m
8 a u das ist es neben
n d e n

Fax Redaktion (0 40) 41 40 08 50 gut unterstellt, was nicht notwendi- Auf eine kritische Nachfrage zu sei- Schäuble zum Inquisitionsobjekt, da der fehlenden Neutralität i m Nach-
erweise der Fall sein muß. Der Ham- ner Biographie räumte Butterwegge
Telefon Anzeigen (0 40) 41 40 08 41
Telefon Vertrieb (0 40) 41 40 08 42 § urger Polizeipräsident Ernst Uhr- ein, daß er in seinen „wilden Juso-
er sich einmal erlaubt hatte, das Wort
von der „Schicksalsgemeinschaft" in
ncritenteil, was die Legitimation
Fax Anzeigen und Vertrieb (0 40) 41 40 08 51 lau, der von 1992 bis 1996 dem han- Jahren" in Konflikt zu seiner Partei den M u n d zu nehmen. al gemeiner Rundfunkgebühren
seatischen Verfassungsschutz vor- geraten sei. letztlich zerrüttet hat.
Thomas S. Fischer
H a n s Heckel
14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 24 - Seite 3 Das OfipmiSmbrail
Villau Im Brennpunkt

China:

E i n W e t t l a u f a u f

d o p p e l t e m B o d e n

Der Handel mit der Volksrepublik China entzweit die Gemüter


und spaltet die Moral: Niemand will sich den Riesenmarkt
entgehenlassen, andererseits aber auch nicht als „Freund"
der Pekinger Machthaber gelten. Allein Frankreichs Staats-
präsident Jacques Chirac schert sich offenbar nicht um den
internationalen Eiertanz und ignoriert selbst amerikanischen
Protest, wie sein jüngster Besuch beim größten Volk der Welt
zeigte.
Das Objekt weltweiter Begierde: Chinas konsumfreudige neue Generation

echtzeitig z u m Wahlkampf

R für die Nationalversammlung


war Frankreichs Staatspräsi-
dent Jacques Chirac nach Peking ab-
geflogen. Der Besuch sollte ihm i m
Politik in unübersehbaren Gegensatz
Die chinesische Regierung ist verspricht den Chinesen, sich für ih- mento wegen der Lieferung eines
zu den USA. Frankreich war für Wa-
selbstverständlich daran interessiert, ren „angemessenen Platz in der einzigen F-16-Jagdbombers übersieh
shington daraufhin über Jahre ein
vor allem im asiatischen Raum die Weltpolitik" in einer „langfristigen ergehen lassen.
„unsicherer Kantonist", der sich
Partnerschaft mit der einstigen Kolo- globalen Partnerschaft" einzusetzen Dahinter steckt allerdings ein an
durch seinen Auszug aus der militäri-
nialmacht Frankreich öffentlich in - was immer das letzten Endes be- derer Liefervertrag. A m ersten Tag
eigenen Land ein positives Medien- schen Struktur der Nato 1966 oben-
Szene z u setzen. Die dramatischen deutet.
ecno bescheren, ohne z u Hause Par- von Chiracs Besuch in Peking wurde
drein unbeliebt machte. Gesten von Jacques Chirac sind da- Bei der Gesprächsrunde über die ein Abkommen unterzeichnet, auf
tei ergreifen zu müssen. her hochwillkommen.
Seit dieser Zeit gehört es in Frank- Haltung Frankreichs gegenüber Tai- dessen Basis China 30 Airbus-Ma-
Chinas Staatspräsident und Partei- reich zum guten Ton, die eigene U n - Das wurde schon 1996 klar, als die wan ist offenbar keine Einigung z u - schinen im Wert von umgerechnet
Chef Jiang Zemin nahm denn auch abhängigkeit gegenüber den Ameri- Franzosen auf dem „ Asien-Europa "- stande gekommen. China ist derzeit 2,5 Milliarden Mark erhält. In einer
die Gelegenheit wahr, den Präsiden- kanern durch demonstrative Freund- Gipfel in der thailändischen Haupt- dabei, Taiwan zu isolieren, und will zweiten Abmachung sichert China
ten der Französischen Republik de- lichkeit in Richtung Peking zu bewei- stadt Bangkok versicherten, sie woll- vor allem die größeren, Taiwan bis- den Franzosen die Abnahme von
monstrativ zu ehren. Für viele Fran- sen. Der Mann, der diese gestenrei- ten jetzt ihre Politik nach Asien, und lang respektierenden Staaten dazu zehn ATR-72-Flugzeugen zu.
zosen wirkte Chirac, als er mit wuch- chen Beziehungen unterbrach, war speziell nach China, orientieren. Da- zwingen, sich von „Nationalchina" Chirac bestätigte gegenüber Jiang
tigen Schritten über den Tienanmen- der sozialistische Präsident Francpis mals regte die Pekinger Regierung zu trennen. Zemin eine ältere Zusage des ehema-
Platz schritt und die Fernsehkameras Mitterrand, der nicht in den sich ab- die Erarbeitung einer gemeinsamen Doch hier geht es bei den Franzo-' ligen Verteidigungsministers Char-
mit aufmerksamem Blick musterte, zeichnenden sowjetisch-chinesischen Erklärung „Über die künftige Welt- sen an den wirtschaftlichen Grund- les Millon, daßFrankreich im Rat der
wie der Staatschef einer Großmacht. Konflikt' verwickelt werden wollte ordnung an. Paris ging darauf ein, bestand. Chirac wacht besonders Europäischen Union den Antrag
Und das war wohl auch der Sinn der und der nach dem Massaker 1989 auf und Außenminister Herve de Cha- über die Rüstungsindustrie und hält stellen werde, das Waffen-Embargo
Übung. dem „Platz des Himmlischen Frie- rette konnte mit seinem chinesischen es für eine Aufgabe der Regierung, der E U aufzuheben. Nach dem Ende
dens" keinen Draht mehr zu den neu- Kollegen Qian Qichen tatsächlich die Auftragsbücher der Werke z u der konservativen Regierung in Lon-
Frankreich hatte sich nach dem en Machthabern fand. eine Erklärung ausarbeiten, die nun füllen. Taiwan aber ist einer der be-
Schock, den die Demokratien in der unterzeichnet wurde. sten Kunden der Franzosen.
zweiten Hälfte der 40er Jahre erlitten, Chirac nahm gleich nach seiner
als sich der kommunistische Sieg i n Amtsübernahme den Faden aber In dem Text wird verlangt, daß es A m 10. Mai, also kurz vor dem Ab- Menschenrechte tabu
China abzeichnete, am ehesten zu ei- wieder auf und benahm sich wie sein in der Welt kein Machtmonopol ge- flug Chiracs nach Peking, lieferten
ner offenen Politik gegenüber dem Vorbild Charles de Gaulle. Er defi- ben dürfe, sondern nur eine „Multi- die Franzosen den Taiwan-Chinesen don dürften die Franzosen allerdings
roten Riesenreich entschieden. nierte Frankreichs Souveränität in polarität", was angesichts des A b - 60 Mirage-2000-Jagdflugzeuge in die kaum Unterstützung finden.
Staatspräsident Charles de Gaulle einer Betonung der Unabhängigkeit sterbens der russischen Weltmacht Hauptstadt Taipeh. Erst kurz davor Im Gegenteil. Bei den Treffen der
erlag dem Werben Mao Tse-Tungs in Richtung U S A und einem schon einer Kritik an den U S A und einer waren acht Lafayette-Fregatten auf EU-Außenminister mußte sich Paris
und nahm schon 1954 wieder diplo- fast freundschaftlichen Kontakt zur Bestätigung der Gleichberechtigung Taiwan eingetroffen. Peking prote- ziemlich heftige Kritik gefallen las-
matische Beziehungen z u Peking kommunistischen Diktatur Chinas. (Rot-)Cninas entspricht. stierte weder, noch ließ es die Partei- sen, weil es Menschenrechtsverlet-
auf, als die U S A in der chinesischen Die persönliche Abneigung, die Jac- Gleichzeitig verurteilen China und Zeitungen die Franzosen beschimp- zungen in China nicht kritisieren
„Volksrepublik" noch einen unge- ques Chirac gegen Bill Clinton hegt, Frankreich die amerikanische Politik fen. Ja, die Blätter berichteten nicht wollte und den gemeinsamen Resolu-
nießbaren Feind sahen. Die Französi- beflügelte die China-Politik des des „Containment" (der „Eindäm- einmal über den Vorfall. Die U S A tionsentwurf der EU in der Uno-Men-
sche Republik stellte sich mit ihrer Franzosen. mung"); die Französische Republik mußten hingegen ein endloses La- schenrechtskommission blockierte.
Die Kritik wurde wo laut, daß der
Sprecher des chinesischen Außenmi-
nisteriums, Sehen Guofang, eigens
„ E s r e i c h t m i r a l l m ä h l i c h " einen „direkten Zusammmenhang
zwischen Frankreichs Menschen-
rechtspolitik und den Aufträgen für
Der nationalliberale FDP-Politiker Heiner Kappel über die schwindende Reformfähigkeit seiner Partei die französische Industrie" demen-
tieren mußte, bevor Chirac eintraf.
A l s Vorsitzender der „Libera- gibt. Auch bei Liberalen ist der Mut mal Gedanken über die innerpartei- Manfred Brunner hat in vielen Wer annimmt, daß die manchmal
len Offensive" kämpft der hessi- nicht immer so ausgeprägt, daß sie liche Demokratie gemacht hat. Nicht Punkten inzwischen Recht behal- devot wirkenden Taten der französi-
sche FDP-Land tagsabgeordnete dem großen Zeigefinger widerste- die zehn Prozent sondern das Ver- ten. Nicht gelungen ist ihm aller- schen Regierung Frankreich beacht-
Heiner Kappel seit 1995 für eine hen können. halten des Parteitages hat mich er- dings bis jetzt der Einzug in die liche Vorteile bnngen, irrt allerdings.
Neuorientierung der Liberalen. Doch wie lange soll der Prozeß der heblich enttäuscht. Wäre ich in dieser entscheidenden Parlamente und Frankreich steht unter den EU-Staa-
Sein Z i e l ist die Rückbesinnung Erneuerung noch dauern? Versenwen-Situation in einer anderen Rolle ge- damit das Erreichen einer tatsäch- ten handelspolitisch nur auf Platz
auf bürgerliche Werte, was i h m den Sie Ihre Energie nicht womöglich an wesen, ich bin sicher, daß ich mich lichen politischen Wirkung. Nach drei. Deutschland hält weiterhin die
viel Sympathie an der Basis, je- aussichtsloser Stelle? am Mikrofon für den Außenseiter- den jüngsten Ereignissen im be- Spitze, und Großbritannien liegt auf
doch kaum auf der Funktionärs- kandidaten und eine angemessene sonderen um die Währungsunion Platz zwei des China-Handels, ob-
und Führungsebene seiner Partei Die Entscheidungen auf dem Bun- Redezeit eingesetzt hätte. Im übrigen kann sich dies möglicherweise
desparteitag haben meinen Hoff- wohl beide keine überzähligen Ver-
eingetragen hat. Nach seiner hätte ein solcher Fürsprecher dies si- bald grundlegend ändern. Man beugungen machen.
spektakulären Niederlage auf nungen einen entscheidenden cher nicht zum eigenen Schaden ge- sollte dabei aber nicht die Möglich-
dem Wiesbadener Bundespartei- Dämpfer gegeben. Ich schließe nicht tan. Aber auch hier ist wieder aas keiten der etablierten Parteien un- Bei den Gesprächen der beiden
tag i m M a i fragte i h n Ostpreußen- aus, daß auch ich irgendwann die Maß an Mut und Souveränität be- terschätzen, jeden politischen Staatspräsidenten lag ein Dossier des
bfrtff-Mitarbeiter Hans Heckel Aussichtslosigkeit einsehen muß, in grenzt. Das Fünf-Minuten-Angebot Neuversuch plattzumachen. chinesischen Außenhand elsministe-
nach den Zielen und Perspekti- der FDP entscheidende Änderungen war übrigens eine reine Farce. Was riums vor, aus dem hervorgeht, daß
ven der „Liberalen Offensive". anzustreben. Den Vorwurf, es nicht ich tatsächlich vorhatte und was mir Gerade deshalb habe ich mit die französischen Exporte im abgelau-
lange und intensiv genug versucht durch die kurze Redezeit nicht ge- meinen Freunden in der „Libera- fenen Jahr um 20 Prozent schrumpf-
OB: Herr Dr. Kappel, nicht einmal zu haben, kann mir zumindest nie- lang, war im besonderen dem Partei- len Offensive" versucht, aus der ten und der Handel insgesamt um fast
zehn Prozent der FDP-Delegierten ha- mand mehr machen. tag die tatsächlichen Sorgen und politisch etablierten FDP heraus sieben Prozent zurückging.
ben Ihnen ihre Stimme gegeben. Ist das Nachdem Ihr Bundesvorsitzender und Note unserer Bürger vorzutragen neue notwendige Anstöße für die „Ich liebe China und kenne das
Projekt „Erneuerung der FDP" ge- siegreicher Gegenkandidat Gerhardt und ein entsprechendes Engagement esamte bundesrepublikanische Land durch frühere Besuche gut.
scheitert? über eine Stunde zu den Delegierten der FDP einzufordern. Überzeugen P
olitik z u unternehmen. Fairer-
sprechen konnte, wurde Ihre Redezeitkann man jedoch nicht mit Schlag- weise muß ich an dieser Stelle zu-
Frankreich ist bereit, zur Entwick-
lung enger politischer, wirtschaftli-
Kappel: Wenn Sie die Bedingun- vom Parteitag kurzerhand auf fünf Mi- worten, sondern nur mit differen- cher und kultureller Beziehungen
en mitbedenken, sind diese zehn nuten begrenzt. Dies hätte nicht nur inzierter, sachlicher Argumentation. geben, daß ich nicht nur den seithe-
rigen Umgang der FDP- zwischen Europa und China beizu-
Prozent noch nicht einmal so einer liberalen, dies hätte in jeder demo-
schlecht. Ich gehe davon aus, daß kratischen Partei zu einem Entrüstungs- Ein anderer früherer Mann aus der Führung mit der „Liberalen Offen- tragen", sagte jacques Chirac. Aber
er sprach dann immer nur von fran-
jedem einzelnen Delegierten noch sturm führen müssen. FDP-Führung, Manfred Brunner, zog sive" für „beschämend" halte, son-
die Konsequenzen, trat aus und gründetedern daß es mir allmählich reicht. zösischen Waren.
einmal der Weltuntergang vor A u -
gen gehalten wurde, wenn er seine Ich nehme an, daß mancher Dele- den „Bund Freier Bürger". Wann ist für Was aus dieser Stimmung erwach- Chiracs Visite in Peking trug den
Stimme diesem „rechten" Kappel gierte sich i m nachhinein noch ein- Sie das Maß voll? sen wird, werden wir sehen. Gaullisten freilich keine zusätzlichen
Wählerstimmen ein. J. N .
£ 0 5 tftprm&rnblail 14. Juni 1 9 9 7 - Folge 2 4 - S e i t e 4
Politik

Endstation:
Euro-Tricks:
In Kürze
I m m e r m e h r
„Internationale" „ C o s i f a n t u t t e . . . "
Viktor Klima (SPÖ), österreichischer
M e n s c h e n
Bundeskanzler, schockierte die Öffent- Die EU-Mitgliedsstaaten frisieren mit plumpen Mätzchen ihre Etatbilanzen
lichkeit. Nach den Hochschulwahlen
sang er, neben dem Vorsitzenden des In Bankenkreisen häufen sich die fallen i n d i e
„Das Euro-Geld", ahnt der ehe- schaft überweist der Staatskasse elf
Verbandes Sozialistischer Studenten, malige SPD-Finanzminister Hans Milliarden. Dafür zahlt der Staat die Warnungen. Für die Volks- u n d
mit geballter Faust die „Internationale". A p e f „kann nicht dieselbe Stabilität Pensionen der Beschäftigten - na- Raiffeisenbanken bedroht das He-
ben der Goldreserven nicht nur die
Sozialhilfe
wie die Deutsche Mark haben." U m türlich erst nach 1999.
Kontraproduktiv 1999 dabei zu sein, schummeln die Einen anderen Pariser Trick krea-
Unabhängigkeit der Bundesbank,
Endstation Sozialamt: Dieses
Kandidaten für den Währungsclub tiver Buchführung praktiziert Wai- „sondern auch massiv das i n Schicksal trifft in Deutschland immer
Heftige Kritik an dem zwischen Nato mit allerlei feinen u n d plumpen Deutschland ohnehin nur gering
und Moskau vereinbarten Sicherheits- Tricks, damit sie die Maastrichter el nach einem Bericht des „Spiegel" ausgeprägte Vertrauen in die Stabi- mehr Menschen. Anfang 1996 bezo-
politik übte der russische Rechtsaußen f
ereits seit längerem: Die Franzosen
Wladimir Schirinowskij. Er vergleicht Stabilitätshürden umgehen können. geben erheblich mehr Staatsanlei-
lität einer zukünftigen europäi-
gen 2,52 Millionen Menschen in fast
1,3 Millionen Haushalten Sozialhilfe.
sie mit dem Hitler-Stalin-Pakt von Überall werden Einnahmen hoch- hen mit anfänglich niedrigen und schen Währung". Unter den Empfängern waren 2 Mil-
1939, wörtlich: „Wir schlössen damals und Ausgaben runtergerechnet. später wachsenden Zinsen heraus. Schon die Überweisung des regu- lionen Deutsche und 516 300 Auslän-
einen Nichtangriffspakt, und was pas- Aufregungen i n der europäischen Das senkt die Etatbelastung 1997. lären Bundesbank-Gewinns v o n der. Geschätzte Ausgaben: 52,1 Milli-
sierte zwei Jahre später? Ein Direktan- Monopoly-Runde, Bonns Finanz- Später wird es umso teurer. A u f die- 8,826 Milliarden Mark an die Reeie- arden Mark. Geld vom Staat als „lau-
griff!" Auch der ehemalige Ex-Sicher- minister Theo Waigel mogele mit se wundersame Weise sinken die rung i m A p r i l brachte nach Volks- fende Hilfe" zum Lebensunterhalt.
heitsberater Jelzins, Alexsander Lebed, seiner „Operation Goldfinger" be- Ausgaben für Schuldzinsen im Bon- banken-Beobachtungen „expansive Immer mehr Menschen in Deutsch-
hält die Sicherheitscharta für „nutzlos" sonders dreist, sind völlig fehl am land sind darauf angewiesen. Das so-
und „kontraproduktiv". ner Haushalt, obwohl der Schulden- Impulse auf den Geldschöpfungs- ziale Netz reißt auf !In den vergange-
Platze.
nen zweieinhalb Jahrzehnten hat sich
Als der römische Außenminister in Deutschland die Zahl derer, die
Im Dienste der Stasi Lamberto Dini meinte, Waigel vor zeitweise oder auf Dauer in Armut le-
„Genosse Journalist", mit diesem dem Zugriff auf das Bundesbank- ben müssen, vervielfacht.
Thema beschäftigt sich Willi Steul in Gold warnen z u müssen, ignorierte Fest steht: In Deutschland verschul-
seinem gleichnamigen Buch. Es befaßt er geflissentlich den Balken im eige- den sich immer mehr Menschen und
sich mit westdeutschen Journalisten, nen Auge: Italien sammelt bei sei- geraten dadurch ins soziale Abseits.
die für die DDR-Staatssicherheit gear- nen Bürgern 5,5 Milliarden Mark Nach neuesten Erkenntnissen sind es
beitet haben. 3218 Anfragen an die Euro-Steuer ein. 1999, wenn die Ent-
Gauck-Behörde richteten die „West- scheidung für Maastricht gefallen Wie derzeit rund zwei Millionen Haushal-
Sender", dabei wurde in fünf Prozent ist, wird das Geld wieder zurückge- te, die in finanziellen Nöten stecken;
der Fälle eine Stasi-Belastung entdeckt. zahlt. ANDERE davon allein etwa 400 000 direkt oder
indirekt durch Kreditkartenkäufe.
Weitere zwölf Milliarden Mark es sehen Andere Gründe für die enorm hohe
Keine Werbung bringen diverse Buchungstricks i n Verschuldungsquote der deutschen
die römische Staatskasse, aber nur Haushalte sind: Arbeitslosigkeit,
Die Absicht des Vorstandes des Langzeiterkrankung, Alkoholabhän-
Deutschen Marinebundes, am Gerüst, auf dem Papier. U m den prozentua- gigkeit und zu hohe Ratenverpflich-
das zur Zeit am Marineehrenmal in len Schuldenstand künstlich z u sen-
Laboe angebracht ist, eine 1300 Qua- ken, manipulieren die Italiener das tungen bei Kaufhäusern und Banken.
dratmeter große Werbefläche zu befe- Bruttosozialprodukt. Die Schwarz- A m sichtbarsten wird diese Bela-
stigen, dürfte scheitern. Es ist bisher arbeit wird in der gesamtwirtschaft- Zeichnung aus stungsentwicklung durch die wach-
noch kein geeigneter Auftraggeber ge- lichen Leistung mitgezählt, was die sende Zahl der Scnuldnerberatungs-
„Frankfurter
funden worden, teilte der Verein mit. Schuldenprozente drückt. In der stellen. Derzeit gibt es in Deutschland
Allgemeine" nahezu 11 000 Beratungszentren, die
Realität ändert sich nichts. Anlaufstellen für in Not geratene
Land verkauf an Deutsche Spanien kündigt den Verkauf al- Menschen sind. Ihre Zahl steigt, denn
ler Staatsbetriebe an. Deren Schul- für immer mehr Normalbürger wird
In Polen wurde 1996 mehr Land an stand rapide wächst. Mittelfristig >rozeß" - soll heißen: Druck auf die das Leben in Deutschland zur Hölle.
Ausländer verkauft als im Jahr davor. den werden schon vorher aus dem droht jedoch eine Zinsexplosion.
Nach Auskunft des polnischen Innen- Staatsdefizit herausgerechnet. Steu-
f nflationsrate. A u c h der Sachver-
ständigenrat der Bundesregierung Und es kann nicht deutlich genug
ministeriums sind insgesamt 1414 Ge- ern, die die Regierung i n Madrid Die von Waigel geplante und von warnte vor der Geldschöpfung. gesagt werden: Auch die ständig stei-
nehmigungen zum Ankauf von vorzeitig eintreiben will, werden dem Frankfurter Währungsexper- enden Wohnungsmieten mit Neben-
Der frühere Bundesbank-Präsi-
2440 ha Land erteilt worden. A n der später wieder fehlen.
Spitze ausländischer Grundstückskäu-
ten Wilhelm Hankel als „Bilanzfäl-
dent Karl Otto Pohl hat die Höher- f osten, tragen wesentlich dazu bei,
fer standen wie auch in vergangenen Glückliches Belgien: Das hoff- schung" bezeichnete Neubewer- bewertung der Goldreserven schon daß in Deutschland immer mehr Men-
tung des Bundesbank-Goldes könn- schen in eine Notsituation geraten.
Jahren die Deutschen, denen 250 Ge- nungslos überschuldete Land plant te die deutschen Staatsschulden u m vor Jahren als „Pferdefuß" bezeich- Denn: Die rund 2,5 Millionen Mieter-
nehmigungen erteilt wurden. Lottogewinne ein, denn die Über- net: „Ein schwerer Konflikt mit der höhungen, die pro Jahr 65 Prozent al-
schüsse der Lotteriegesellschaft 42,3 Milliarden Mark senken. A u c h Aufgabe der Bundesbank, die Wäh- ler Mieter ins Haus flattern, tragen
müssen auf sieben Jahre i m voraus bei der Neubewertung fremder
rung z u sichern, wäre vorprogram- nicht gerade zu der Gesundung einer
Fataler Weg an den Staat überwiesen werden. Währungen i m Besitz der Bundes- miert." sozialverträglichen Marktwirtschaft
Die Telefongesellschaft wird auf die bank, z u m Beispiel des amerikani- bei. Sie belasten unverantwortlich die
schen Dollar, sind etwa zehn M i l l i - Doch die mit Maastricht verbun-
„Der EURO als Fehlentscheidung". staatlichen Sparkassen übertragen, Mieter, schwächen ihre Kaufkraft und
Zu diesem Thema findet am 19. Juni, um die den noch nicht entstandenenPri- arden Mark Buchgewinn möglich. denen Gefahren und Risiken wer- ebnen in zunehmender Weise den
19.30 Uhr im Hamburger Amerika Haus vatisierungserlös vorzeitig über- Nach den massiven Protesten von den i n der politischen Diskussion
Gang zum Sozialamt. Dazu ein Berli-
ein Vortrag statt. Veranstalter sind die weisen dürfen. A u f Waigels Trick Experten und vielen Bürgern gegen fast vollständig tabuisiert. Der briti- ner Schuldnerberater: „Die steigen-
Staats- und Wirtschaftspolitische Ge- mit der Goldbewertung sind die Bel- die Operation Goldfinger mehren sche Journalist Andrew Gimson den Mieten und Nebenkosten bela-
sellschaft e.V. und das Ostpreußenblatt. gier längst gekommen. sich die Zeichen, daß Waigel zuerst (Daily Telegraph) wundert sich:
Referent ist Prof. Dr. Bernd-Thomas auf die Devisenhöherbewertung zu- „Wenn die Deutschen dann endlich sten immer mehr deutsche Haushalte
Ramb, Gründungs- und Präsidiumsmit- und treiben viele Menschen in die
Massiv wird auch i n Frankreich eifen und diese zehn Milliarden entdecken, daß ihre Ersparnisse ent- Schuldenfalle". In diesem Zusam-
glied vom „Buna Freier Bürger". manipuliert: Die Telefongesell- S ark kurzfristig vereinnahmen
will.
wertet
sein."
worden sind, wird es z u spät
menhang ist erkennbar, daß viele Bür-
HL ger ungewollt ihre lebensnotwendi-
gen Verpflichtungen nicht mehr nach-
Presseschau kommen können, weil Miete und Ne-
benkosten ein Großteil des verfügba-
Z e i c h e n d e r V e r b u n d e n h e i t Haushaltsbudgets verschlingt.
Gescheitert basisdemokratischen Protestbewegun- ren
gen formiert. Mobilisiert hat sie auch In Glückstadt arbeiten Marine und Bürger Hand in Hand Eine Tatsache, die immer mehr Men-
Die „Bild am Sonntag" schreibt über Wai- den Rechtsausschuß des Deutschen schen in Deutschland zum Verhäng-
gel: Bundestages, dessen Vorsitzender „Bundeswehr raus!". Es ist erst lich haben engagierte Bürger einen nis wird.
Horst Eylmann jetzt einen Stopp der Es sind aber nicht nur Arbeitnehmer
„Waigels aktueller politischer Wert Reform fordert. Unter dem Dach der wenige Jahre her, da führten viele Verein zur Förderung der i m Auf-
ist etwa so groß wie der des damaligen Deutschen Akademie für Sprache und Stadtväter von Garnisonen der Bun- bau befindlichen historischen Lehr- und Arbeitslose, die zunehmend in
Verteidigungsministers Wörner nach Dichtkunst formiert sich eine Kommis- deswehr diese Parole leichtfertig i m sammlung i n der Kaserne gegrün- Deutschland einen verzweifelten
der Kießling-Affäre. Er ist... als Mini- Munde. Heute, nachdem die Streit- det. Uberlebenskampf führen: Immer öf-
ster eigentlich gescheitert und wird sion, die sich der Erblast dieser synthe- kräfte ihre Gemeinden tatsächlich ter sind es auch Selbständige, die den
nur noch vom Kanzler im Amt gehal- tischen Totgeburt annehmen will. Ja, Zudem weist die Marinekaserne
die Rechtschreibreform ist tot und sollte verlassen haben, sind sie schweig- Gang zum Sozialamt antreten müs-
ten... Für die maßgeblichen Leute sei- sam geworden. In Glückstadt, ei- eine Besonderheit auf. Seit 1964 tra- sen. Das Statistische Bundesamt ver-
ner Partei zählt mcht Bonn, sondern umgehend zu Grabe getragen werden." nem kleinen Standort der Marine- gen die Unterkunftsgebäude die öffentlichte jetzt erstmals Zahlen über
nur das Ergebnis der bayerischen
Land tags wähl. Sie halten Waigel für Zum selben Thema bemerkt „Die Welt": landtruppen an der Elbe, haben der- Namen der Reichshauptstadt und die Berufsgruppe der einst unterneh-
eine Belastung auf dem Weg, in Bayern artige Dinge nie eine Rolle gespielt. der ost- und mitteldeutschen Län- merisch Tatigen. Danach mußten -
der. Dies ist auch ein Zeichen der um überleben zu können - 1994 bun-
die absolute Mehrheit zu verteidigen, „In Mannheim hat die ,Rechtschreib- Hier herrscht seit jeher ein sehr gu- Verbundenheit der Bundeswehr desweit 2 358 ehemalige Kleinunter-
und sähen seinen Rücktritt lieber heute kommission' ihre Arbeit aufgenom- tes und aufrichtiges Verhältnis z w i - mit den Einwohnern Glückstadts, nehmer Unterstützung bei Sozialäm-
als morgen. Dann könnte Ministerprä- men. Sie soll die zahllosen Abweichun- schen der Zivilbevölkerung u n d die hier nach Flucht und Vertrei- tern beantragen. U n d für die Jahre
sident Stoiber auch den Parteivorsitz gen in den neuen orthographischen „ihren" Soldaten.
übernehmen und nach altem Strauß- Wörterbüchern prüfen und , Wortlisten' bung ein neues Zuhause gefunden 1995/96 ist ein Trend nach oben er-
Rezept mit einem Oppositionskurs ge- für die künftige korrekte Schreibung Findet ein öffentliches Gelöbnis haben. Diese Namensgebung soll, kennbar. Renommierte Wirtschafts-
gen ,aie in Bonn' (una gegen den Euro) aufstellen. Was wird sich danach än- statt, strömt die Bevölkerung i n so die damaligen Initiatoren, „das fachleute rechnen bis Ende 1995 mit
in den Wahlkampf zienen. Genau aus dern? Wir werden seitenlange Ver- Scharen z u m historischen Markt- staatspolitische Bewußtsein der Sol- einen Anstieg der sozialhilfeabhängi-
diesem Grund allerdings wird Kohl zeichnisse zum Auswendiglernen von platz. Kein Protestierer verirrt sich daten fördern und die Erinnerung gen ehemaligen Selbständigen bis na-
versuchen, Waigel so lange wie mög- ,Varianten' erhalten. Alle zehn Wörter- hierher. Z u den Zeichen der Ver- an die ost- und mitteldeutschen Pro- hezu 35 Prozent. Denn: Allein 1995 re-
lich zu halten. Waigel muß seine Selbst- bücher müssen neu gedruckt werden. bundenheit zwischen der Zivilbe- vinzen wachhalten". Daß diese ge- gistrierten die bundesdeutschen
achtung daraufhin prüfen, ob ihm die- Die erste Auflage ist Makulatur und für völkerung und dem Militär gehört schichtliche Aufgabe auch weiter- Amtsgerichte insgesamt 31 471 Fir-
se politische Basis nicht zu schmal ist." die Käufer wertlos geworden. In der auch, daß die Vereine am Ort wie hin Gültigkeit hat, zeigt die Tatsa- menzusammenbrüche. Davon betrof-
Sache aber ändert sich nichts. Denn das che, daß auch heute noch an dieser fen sehr viele Kleinunternehmer.
Chaos in den Wörterbüchern hat ja be- selbstverständlich die Einrichtun- Benennung festgehalten wird, wäh-
reits bewiesen, daß die neuen Regeln zu gen der Kaserne nutzen können. Man beachte: Anspruch auf Sozial-
Totgeburt einer einheitlichen Anwendung nicht Wenn die Offiziere z u m festlichen rend in anderen Teüen des Landes, hufe hat laut Gesetz grundsätzlich je-
taugen. Wenn selbst Wörterbuchauto- Essen i n ihre Offiziermesse bitten, so wie erst kürzlich wieder i m west- der Bedürftige, der seinen Lebensun-
Der „Rheinische Merkur" meint zur ren, also geschulte Sprachwissenschaft- sitzen natürlich auch die Honora- fälischen Borchen geschehen, Ver- ternalt weder aus eigenen Mitteln
Rechtschreibreform: ler, diese Regeln derartig unterschied- tioren des Ortes mit an der Tafel, suche unternommen werden, Zeug- noch mit Hilfe anderer bestreiten
„Längst haben auch Reformer einge- lich auslegen, wie erst recht sollen Schü- und selbst denjenigen, deren Par- nisse der Erinnerung an die verlore- kann. Und so ist der größte Auseabe-
standen, daß die Reform zumindest re- ler, Behörden, Verlage oder Ausländer teibuch anderes vermuten ließe, ne Heimat von Millionen z u elimi- posten bei der Sozialhilfe die „Hilfe
formbedürftig sei... Sie hat Widerstand wissen, wie Wörter im Deutschen künf- merkt man an, daß sie dies nicht als nieren. Glückstadt zeigt, daß es auch * ,Lebensunterhalt". Hierfür wur-
um

geweckt, der sich in Resolutionen und tig ,korrekt' zu schreiben sind!" bloße Pflicht empfinden. Erst kürz- anders geht. j g h den 1995 etwa 18,8 Milliarden Mark
ausgegeben. Georg Bensen
14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 24 - Seite 5 £ 0 5 £Hiprm|jmuiail Aus aller Welt

Südafrika: Slowakei:
Zitate • Zitate
„Weiße" Partei „Eine freie Presse gibt es nicht. Sie,
E i n z u U n r e c h t v e r g e s s e n e s L a n d liebe Freunde, wissen das, und ich
in der Krise weiß es ebenfalls. Nicht ein einziger
Nach der Unabhängigkeit mußten die Slowaken einen neuen Staat aufbauen unter Ihnen würde es wagen, seine
Die nahezu ausschließlich aus Meinung offen und ehrlich zu sagen.
N a c h dem Zerfall der Tschecho- erwies sich i n letzter Zeit sogar sta- westlich. A u f der anderen Seite
weißen Mitgliedern bestehende Das Gewerbe eines Publizisten ist es
slowakei konzentrierte sich die i n - biler als die tschechische Krone. pflegt die Slowakei ausgezeichnete
National Partei (NP) Südafrikas vielmehr, die Wahrheit zu zerstören,
ternationale Aufmerksamkeit auf Die Wirtschaft bleibt auf Wachs- Beziehungen z u Rußland. In der
unter ihrem Vorsitzenden Frederik den westlichen Teil der ehemali- geradezu zu lügen, zu verdrehen, zu
tumskurs mit ca. 5 Prozent jährlich. neuesten Zeit machte ein geschei-
W i l l e m de Klerk gerät immer tiefer gen Republik. Die östlich der K l e i - leugnen, zu Füßen des Mammon zu
Die Arbeitslosigkeit ist mit 12 Pro- tertes Referendum Schlagzeilen.
i n die Krise. Seitdem sich die N P i m nen Karpaten entstandene Slowa- kuschen und sich, sein Land und sei-
zent allerdings relativ hoch. Die Wähler sollten Fragen beant-
Juni 1996 aus der Regierung der kische Republik wurde entweder ne Rasse um des täglichen Brotes
Die politische Situation w i r d worten hinsichtlich der Mitglied-
Nationalen Einheit, die gemein- vergessen oder negativ dargestellt. willen immer wieder zu verkaufen.
durch den Kampf verschiedener schaft i n der Nato u n d E U . Die O p -
sam mit d e m A N C unter der Füh- Dabei verdiente dieses Land viel Wir sind Werkzeuge und Hörige der
rung v o n Präsident Nelson M a n d e - mehr Aufmerksamkeit. Die Slowa- Finanzgewaltigen hinter den Kulis-
la gebildet hatte, zurückgezogen kei ist nicht nur landschaftlich sen. Wir sind Marionetten, die hüp-
hat, w i r d sie i n ihrem schwanken- wunderschön, sie hat landwirt- fen und tanzen, wenn jene am Draht
den K u r s immer undurchschauba- schaftlich ertragsreiche Niederun- ziehen. Unser Können, unsere Fähig-
rer. Unter der Leitung des erfahre- gen, Mittelgebirge, Karstgebiete, keiten und selbst unser Leben gehö-
nen NP-Politikers Roelf Meyer hat- romantische Täler u n d Flüsse u n d ren diesen Männern. W i r sind nichts
te eine Konsultativgruppe an einer ein Hochgebirge - die Hohe Tatra. als intellektuelle Huren."
neuen programmatischen A u s - A u c h geschichtlich ist dieses kleine John Swinton
damaliger Herausgeber der New York Times,
richtung der Partei gearbeitet. Der L a n d , früher als Oberungarn be- vor Kollegen 1914
rechte Flügel der Partei hat den sich zeichnet, interessant.
dabei abzeichnenden K u r s einer
größeren Offenheit abgelehnt, Bereits während des Zerfallspro-
zesses der Tschechoslowakei zeig- „Nimmer läßt des Himmels Haß und
weshalb de Klerk M e y e r seine A u f -
ten die westlichen Beobachter we- Tücke stolze Reiche schmachvoll
gabe entzog, worauf dieser mit sei-
nig Interesse für die emanzipatori- untergehen; nirgend stand's im Buch
nen Anhängern die N P verließ. der Weltgeschicke: also nur, nicht
schen Bestrebungen des slowaki-
schen Volkes. Die für die Eigen- anders soll's geschehen!
Hintergrund dieser A b l e h n u n g
ist, daß M e y e r u n d die Reformer ständigkeit eintretenden politi- Winkt dem klaren Geist Vollbringen,
der Nationalen Partei der Ansicht schen Kräfte w u r d e n oft als ewig- scheitert blinder Unverstand; so Ge-
waren, daß nur eine Öffnung der gestrige Nachahmer des 1939-1945 deihen wie Mißlingen - beides liegt
N P auch für schwarze Wähler die- existierenden Slowakischen Staa- in unsrer Hand."
ser das Überleben u n d auch weiter- tes dargestellt. Sieht man auf die Friedrich der Große
h i n Einfluß auf die Politik Südafri- Entwicklung der letzten fünf Jahre
kas sichern könnte. Diesen W e g zurück, muß man feststellen, daß
wollen die konservativen Kräfte die junge Slowakei gute Arbeit
beim A u f b a u des neuen Staates V i e r e i n h a l b M i l l i o n e n Slowaken haben b e i m A u f b a u ihres Staats
u m Hernus K r i e l , den Regierungs- gute A r b e i t geleistet: Slowaken bei der Feier ihrer Unabhängigkeit
geleistet hat. Die Ausgangslage
chef der Westkap-Provinz, u n d u m
war für das 4,5-Millionen-Volk viel
Tertius Delport, den Vorsitzenden
schwieriger als beim größeren Kulturkampf
der N P i m Ostkap, nicht mitgehen. Gruppierungen überschattet. A u f position setzte noch eine weitere
tschechischen „Bruder". Die
A m K a p ist mit einer weißen M e h r - der einen Seite sind die nationalen Frage durch, die die Direktwahl
Tschechen verstanden sich als Das Jesuitengesetz, das v o r 125
heit die Bevölkerungszusammen- Kräfte, auf der anderen Seite Kräf- des Staatspräsidenten betraf. Für
Nachfolger der alten Tschechoslo-
setzung noch so, daß die N P dort te, die sich als liberal bezeichnen. die Regierung war das ein w i l l - Jahren (1872) erlassen w u r d e ,
wakei - rein äußerlich w i r d das
noch regiert. Wollte man die N P für Die ersteren sind seit 1992 fast u n - kommener Anlaß, das Referen- verbot für das Gebiet des Deut-
durch die Übernahme der alten
Schwarze öffnen, würde dies, so unterbrochen an der Macht, w o - d u m i m Chaos v o n Wahlzetteln schen Reiches den Jesuitenorden
Flagge gezeigt, die Slowaken muß- durch die anderen i n einen immer
die Angst am K a p , z u einem Ver- mit verschiedener A n z a h l der Fra- u n d löste seine Niederlassungen
ten dagegen einen ganz neuen agressiveren Zustand versetzt gen untergehen z u lassen. Der
lust der Mehrheit für die Partei u n d auL Das Gesetz markierte einen
Staat etablieren. werden. BeideSeitenkämpfenmit G r u n d dafür war einfach, die Be-
somit z u m Sturz der letzten „wei- Höhepunkt i m „Kulturkampf"
ßen Bastion" führen. Im wirtschaftlichen Bereich hatte harten Bandagen. Dann gibt es ka- völkerung hätte sich mehrheitlich der Regierung Otto v o n Bis-
die Slowakei mit vielen Problemen tholisch-konservativ orientierte gegen die Nato u n d E U ausgespro- marcks gegen den Einfluß der
Konsequenz sind Spekulationen, z u kämpfen, jahrelang galt sie als Kräfte, die sich zeitweilig mit den chen, was sicher einen verdeckten katholischen K i r c h e u n d den po-
daß Meyer mit anderen ehemali- ein Zuschußgebiet. Die A u s w e r - Liberalen verbünden. A u c h die i m Z o r n dieser Organisation bewirkt litischen K a t h o l i z i s m u s .
gen N P - M i t g l i e d e r n eine neue, alle tung der makroökonomischen D a - Süden angesiedelte ungarische hätte.
Bevölkerungsschichten und ten zeigt, daß durchaus sehenswer- Minderheit (0,5 Millionen) hat ihre N a c h dem gescheiterten Volks- Der „Kulturkampf" begann mit
G r u p p e n umfassende Oppositi- te Ergebnisse erzielt wurden. Im politische Repräsentation, mit wel- entscheid hofft man, weiter z w i - der Gründung des Deutschen
onspartei gründen könnte. Sie vergangenen Jahr betrug das Defi- cher aber niemand so richtig spre- schen Rußland und dem westlich- Kaiserreichs i m Jahre 1871: A u f
dürften dabei auf Z u l a u f aus jenen zit i m Staatshaushalt 1,4 Prozent chen w i l l . Die offizielle Politik der atlantischen Block manövrieren z u A n t r a g Bayerns w u r d e i n das
großen Teilen der schwarzen Be- des Bruttoinlandproduktes, die regierenden „Bewegung für die können. Erst die nächsten Jahre Reichstrafgesetzbuch der K a n -
völkerung hoffen, die v o n den bis- Staatsverschuldung wurde v o n 29 demokratische Slowakei", reprä- werden zeigen, ob es i n Europa zelparagraph eingefügt; er ver-
Prozent auf 24,6 Prozent zurückge- sentiert durch den Ministerpräsi- überhaupt Freiraum für soviel E i - bot Geistlichen u n d sonstigen
herigen Ergebnissen der A N C - P o -
schraubt. Die slowakische Krone denten Meciar, ist verhalten pro- genständigkeit gibt. P. Polak Kirchenbediensteten, staatliche
litik tief enttäuscht sind. PD
Angelegenheiten „in einer den
öffentlichen Frieden gefährden-
den W e i s e " z u behandeln. D a die
Katholiken die A n e r k e n n u n g der
Kulturkampfgesetze verweiger-
D i e Resistance i n e i n e m n e u e n L i c h t ten u n d Papst Pius IX. ihren W i -
derstand unterstützte, reagierte
Das Buch,»Aubrac - Lyon 1943" sorgt in Frankreich für lebhaften Wirbel die preußische-deutsche Regie-
Frankreich w i r d offenbar mit der nerung an die Toten u n d die Ehre u n d arabischen Nationalisten spe- sein würde. Er ließ das Manuskript
Geschichte des Widerstandes wäh- der Überlebenden z u beflecken. kuliert wurde. Doch nun ergaben von einem Rechtsanwalt sorgfältig
rend des Zweiten Weltkrieges sich diese Perspektiven. prüfen u n d verschob das Erschei-
Thema u n d Stein des Anstoßes
nicht fertig. Das beweisen die Re- nen des Buches u m zwei Monate.
des umstrittenen Buches: die bis- Das Interesse, das die Periode
aktionen auf das Buch „Aubrac- Immerhin handelt es sich ja u m ei-
her noch nicht aufgeklärte Verhaf- von 1939 bis 1945 i n Frankreich
L y o n 1943"von Gerard C h a u v y , i n nen Versuch, die undurchsichtige
tung Caluire am 21. Juni 1943) u n d jetzt erregte, kommt natürlich nicht
d e m dieser, Redakteur der Tages- Geschichte der „Resistance" etwas
die v o n Jean M o u l i n , der gerade von ungefähr. Zunächst sind nach aufzuhellen. Selbstverständlich
zeitung „Le Progres de L y o n " u n d v o n L o n d o n zurückgekehrt war. dem Ende des Zweiten Weltkrie-
A u t o r der Fachzeitschrift „Histo- hinterläßt das Ganze für die bis-
Erst durch den Verteidiger Barbies, ges w o h l einige hunderttausend lang unangekratzte Gloire der na-
ria" , z u erklären versucht, unter Jaques Verges, dem Bruder des Franzosen durch die französischen
welchen Umständen das Ober- tionalbewußten Franzosen einen
Kommunistenführers der Insel La Nachkriegsregime ums Leben ge- schalen Geschmack. Noch ist offen:
kommando der französischen W i - Reunion, war ein Hinweis gekom- bracht worden, sofern sie nur i n ir-
derstandsbewegung „Armee Se- Soll dieser noch sehr unklare Teil Jesuiten-Verbot i n Deutschland:
men, daß die Verhaftung eine ge- gendeiner Verbindung zur Deut- der Geschichte Frankreichs als Karikatur des „Kladderadatsch" 1872
crete" v o m Chef der Gestapo i n zielte geheimdienstliche Operati- schen Wehrmacht standen. Doch Vorwand dienen, u m entweder
L y o n , Klaus Barbie, enttarnt, ge- on war, die auf die innenpolitische zugleich wurden bei diesem bluti- alles z u verherrlichen oder alles r u n g m i t Zwangsmaßnahmen:
fangengenommen u n d schließlich Nachkriegskonstellation Frank- gen Aufwasch auch Rechnungen Bischöfe u n d Geistliche w u r d e n
schwarz z u malen.
hingerichtet werden konnte. reichs abzielte. Federführend w a - aus früheren Rivalitäten u n d abgesetzt, z u G e l d - oder Gefäng-
ren hierbei offenbar britische und Nachkriegsrangeleien um die
Eine Tatsache scheint immerhin nisstrafen verurteilt, bis 1876 w a -
Sofort nach d e m Erscheinen des amerikanische Dienste, die ähnli- Macht beglichen. Z u d e m hat der
Buches „ Aubrac - L y o n 1943" beim bewiesen: Der Leichtsinn, mit dem ren alle preußischen katholischen
che Absichten, Tarnname Zusammenbruch Frankreichs i m die französische Widerstandsbe- Bischöfe verhaftet oder ins A u s -
renommierten Verlag A l b i n M i c h e l „Overlord", i n die Resistance ein- Jahr 1940 auch z u noch anderen
i m März 1997, war zunächst ge- Kontakten geführt. Wie dies etwa wegung zuweilen operierte, war land geflohen.
fließen ließen. haarsträubend.
rüchteweise v o n einem Prozeß we- Autor Thierry Wolton i m Hinblick Z w a r w u r d e n i n der Folgezeit
gen Diffamierung gegen den Ver- Rechtsanwalt Verges hatte sich auf Jean M o u l i n und dem sowjeti-
fasser u n d seinen Verleger die während des Algerien-Krieges be- schen Geheimdienstnetz „Harry U n d , weder Theodor Roosevelt die meisten Kulturkampfgesetze
Rede. In der französischen Presse reits einen N a m e n als Verteidiger Robinson" angedeutet hat. noch Winston Churchill hielten es gegen die K i r c h e wieder aufge-
wurde überdies ein A u f r u f v o n von Mitgliedern des F L N gemacht. für notwendig, Charles de Gaulle hoben, doch blieben die staatliche
neunzehn ehemaligen Wider- Dies trug dazu bei, daß zunächst Dem Verlag A l b i n Michel war über das Unternehmen „Overlord' Schulaufsicht (1872) u n d die E i n -
über eine enge Verbindung v o n natürlich bewußt, daß das Buch z u informieren. führung der obligatorischen Z i -
standskämpfern veröffentlicht, die
den Historiker anklagten, die Erin- ehemaligen Nationalsozialisten von Gerard C h a u v y Sprengstoff Pierre C a m p g u i l h e m / S F M vilehe (1875) bis heute bestehen.
t>05£#rn^mbfoil 14. Juni 1997 - Folge 24 - Seite 6
Politik

setze unterstützen und verteidigen


werde gegen alle inneren und äuße-
ren Feinde, daß ich Waffendienst lei-
A u f d e m W e g i n e i n e a n d e r e R e p u b l i k ? sten werde, wie das Gesetz es be-
fiehlt, und daß ich diese Verpflich-
Die Einbürgerung kann kaum ein Instrument der Integration von Ausländern sein tungen frei und ohne Täuschungsab-
sicht eingehe - so wahr mir Gott hel-
V o n W I L F R I E D BÖHM fe!"
U n d in Deutschland? In ihrem
„Eine doppelte Staatsangehörig- arbeit ist. Die Nationen sind als Bau- der gegenwärtigen Zuwanderung sche Staatsangehörigkeit nach wie
vor von der Mehrheit der ausländi- Amtseid schwören der Bundespräsi-
keit lehnen wir entschieden ab. Die steine der zivilisierten Weltordnung wird dieses Bekenntnis zu recht bei dent, der Bundeskanzler und die
deutsche Staatsangehörigkeit kann allgemein akzeptiert. den Rußlanddeutschen vorausge- schen Bevölkerung nicht gewünscht
wird. Dennoch nehmen die Deut- Bundesminister nicht etwa, daß sie
nicht unter Vorbehalt erworben wer- setzt, aufgrund ihrer Geschichte und ihre Kraft dem Wohle „der Bevölke-
Wenn die Staatsbürgerschaft an der wegen ihrer Zugehörigkeit zum schen derzeit viermal so viele Z u -
den. Wer Deutscher werden will, die Nation gebunden ist, bedeutet rung im Geltungsbereich des Grund-
muß sich hierfür mit allen Vor- und deutschen Volk über lange Zeit erlit- wanderer auf wie das klassische Ein-
das natürlich nicht, daß sie auf „ge- wanderunesland U S A - ganz abge- gesetzes" widmen werden, sondern
Nachteilen entscheiden. Mehrstaa- tenen Verfolgung. daß diese Kraft dem Wohl „des deut-
meinsamem Blut" beruht. Die „Blut- sehen von den anderen europäischen
tigkeit liegt weder im Interesse des und Boden"-Ideologie ist vielmehr Die Einbürgerung selbst kann kein schen Volkes" gelten soll, dessen
Staates noch des Bürgers. Sie hat ei- Ländern, deren Bürger fassungslos
Ausdruck nationalsozialistischen Instrument zur Integration von Aus- und zunehmend besorgt auf die Z u - Nutzen sie zu mehren und von dem
nen Rückversicherungscharakter, Rassenwahns und hat mit dem de- ländern sein, sie setzt diese vielmehr sie Schaden abzuwenden haben. Von
der die Integration der Ausländer wanderung in Deutschland schauen.
mokratischen Nationalstaat über- voraus. Erfolgt sie ohne die Integrati- Die USA wissen genau, was sie ihren einer Überwindung des demokrati-
eher behindert als fördert." haupt nichts zu tun. Nicht der Natio- on, so wird sie zum Hemmnis für die schen Nationalstaates, den sich die
Einwanderern abverlangen, wenn
Mit dieser klaren und unzweideu- gewünschte Integration. Darum hat sie bei der Einbürgerung einen Treu- Deutschen geschaffen haben, ist im
tigen Erklärung treten die beiden Augustinowitz recht, wenn er fest- eid verlangen, der wie folgt lautet: Grundgesetz nicht die Rede, erst
jungen CDU-Bundestagsabgeordne- stellt: „Niemand wird verlangen, „Ich erkläre hiermit an Eides Statt, recht nicht vom Weg in eine „andere
ten Jürgen Augustinowitz (32) und daß ein Ausländer sich vollständig daß ich jegliche Treue zu dem Staat, Republik", der mit der doppelten
Wolfgang Steiger (32) der schlei- von seiner angestammten Kultur los- dessen Bürger ich war, abschwöre, Staatsbürgerschaft beschritten wür-
chenden Aushöhlung des deutschen sagt. Aber wer die deutsche Staatsan- daß ich die Verfassung und die Ge- de. -
Staatsangehörigkeitsrechts entge- gehörigkeit erwerben wül, muß
gen, wie sie von SPD, Grünen, der durch sein Verhalten die Eingliede-
FDP und immer größer werdenden rung in unsere Gesellschaft glaub-
Teüen der C D U betrieben wird. haft machen und sich ohne Wenn
Augustinowitz und Steiger, die
und Aber z u unserer staatlichen Ge- Schachmatt in wieviel Z ü g e n ?
meinschaft bekennen."
sich mit ihrer Erklärung dem in Polit-
zirkeln und Redaktionsstuben pro- So gesehen würde eine generelle
Rußland in der Frage der NATO-Osterweiterung isoliert
duzierten Zeitgeist entgegenstellen, Zulassung von Doppelstaatsangehö- andersherum gedreht. Dabei gewinnt
Von besonderem Gewicht für die
machen deutlich, daß Staatsbürger- rigkeit das Selbstverständnis des de- N A T O sind dabei für die russische das Gebiet Königsberg aus der pol-
rechte und -pflichten keineswegs nur mokratischen Nationalstaats aushe- Flanke der mittelasiatischen Staaten, nischen Sicht heute schon die Rolle,
beliebig austauschbare Äußerlich- beln. Aus dem demokratischen N a - die aus dem Sowjetblock nach dessen die Danzig und die Korridorfrage im
keiten sind, sondern den innersten tionalstaat Deutschland würde ein Zusammenbruch entkamen und, wie Vorfeld des Zweiten Weltkriegs hat-
Kern unseres Staates und unserer Nationalitätenstaat oder eine Art sich jetzt erweist, die Staaten der Nord- ten.
Demokratie betreffen. Zeigt doch ein „offene Republik für jedermann". westflanke des Atlantischen Bündnis- Polen stellt die Zugehörigkeit Kö-
Blick in das Grundgesetz, daß die Wer das will, muß es sagen und wis- ses. Das sind im Grunde Finnland, nigsbergs zu Rußland in Frage und er-
Staatsgewalt allein dem Staatsvolk sen, daß er sich damit auf einen deut- Schweden, die Baltischen Staaten und kennt andere Ansprüche nicht an.
vorbehalten ist. Z u m Staatsvolk zäh- Vorsitzender des Vorstandes der schen Sonderweg in Europa begibt, Polen. Militärstrategisch hauptsächlich
len jedoch in der Bundesrepublik Deutschland-Stiftung e.V.: Wil- denn weit und breit ist kein anderer Polen und Schweden. Schweden beru- Was sich geopolitisch die Bundesre-
Deutschland nur deutsche Staats- fried Böhm higte in den vergangenen Jahrzehnten gierung davon verspricht, ein so risiko-
demokratischer Staat in Europa zu mit dem Verweis auf Erbstücke und volles Spiel des transatlantischen Part-
bürger. Die Staatsangehörigkeit ist erkennen, der das für sich ernsthaft Kulturgüter, die während der außerge- ners im Verein mit Polen mitzuspielen,
somit die notwendige Bedingung für anstrebt. wöhnlich langen Friedenszeit des Lan-
nalstaat als solcher ist etwas Böses, ist offen. Neben der Dislozüerung von
die aktive Teilhabe am politischen des besonders in seinen Familien vor- Panzerkräften Großbritanniens wird
Leben in unserem Land. Das hat ei- sondern sein Mißbrauch und die Wenn doppelte Staatsangehörig-
hieraus resultierende Perversion, die keit zum Regelfall würde, könnten zufinden sind. Und, weil es mit seiner jetzt noch ein weiterer Schritt im Hin-
nen guten Grund: im Ergebnis seiner Verteidigungsstruktur auf die Stärke blick auf die faktische Einbindung Po-
Geschichte ist das heutige Europa Hitler den Deutschen aufzwang. organisierte nationale Minderheiten im Krisenfall baute. Unter dem Druck
Mißbrauch von Institutionen wird - und einzelne Staatsbürger in lens in die N A T O getroffen. Deblin in
nationalstaatlich organisiert. „Deut- von NATO-Strategen soll Schweden Polen ist seit jeher Ausbildungszen-
scher", „Franzose", „Spanier" ist, wie der von Tugenden - jedoch nicht Deutschland in erhebliche Loyali- seine Allianzfreiheit aufgeben und trum für polnische Fliegerkräfte. Es
man nicht nur wegen seiner Staats- durch deren Anschaffung, sondern tätskonflikte zwischen alten Bindun- wird, wenn es keine Veränderung der soll jetzt zum NATO-Zentrum für die
angehörigkeit, sondern auch wegen durch ihren richtigen und verant- gen und neuer Heimat geraten und Regierungspolitik gibt, früher oder Ausbüdung von Fliegerkräften der ost-
seiner ethnischen, kulturellen, reli- wortungsbewußten Gebrauch über- zwar nicht nur hinsichtlich ihrer später seine Allianzfreiheit verlieren. mitteleuropäischen Staaten ausgewei-
giösen und sprachlichen Prägung. wunden, weil man sich sonst zum Rechte und Pflichten gegenüber un- Der Druck mit unterschiedlichen Mit- tet werden.
Jedes Staatsvolk im heutigen Europa, ungewollten Vollstrecker des Bösen terschiedlichen Staaten und Rechts- teln ist stark und die politische Ab-
macht. ordnungen. Die Doppelstaatsange- wehrfront gegen die Aufgabe der Alli- Und das alles im Vorfeld Rußlands,
das dem jeweiligen Staat seinen N a - anzfreiheit ist im Grunde schwach. das nach geopolitischen Lösungen zu
men gibt, verkörpert eine „Nationa- hörigkeit als Regelfall würde zudem
Der Nationalstaat ist durchaus of- Eine strategisch-taktische Rolle Schwe- seiner Sicherheit zwangsläufig suchen
lität" und ist eine Schicksalsgemein- zu einer ungerechtfertigten Privili- muß.
fen für Einbürgerung, er ist nicht dens als NATO-Mitglied, die sich
schaft. Seine demokratische Reife gierung der damit versehenen Perso- besonders auf das baltische Vorfeld
„fremden- oder ausländerfeindlich". nen führen. So hätte der „einfache" Ein Ausweg, dessen Tragfähigkeit
beweist es durch die Rechte, die es Wie die Geschichte eindrucksvoll deutsche Staatsbürger nicht wie der Rußlands orientiert. Bleibt über die
Minderheiten im Staatsgebiet ge- Ostsee hinweg die Rolle Polens im Pro- beide Seiten erst erproben müssen, ist
lehrt, hat Deutschland Menschen Doppelstaatler die Möglichkeit, im die russisch-chinesische Übereinkunft
setzlich zusichert und im Alltag for- fremder Herkunft erfolgreich inte- Falle einer krisenhaften Zuspitzung zeß des Hineinwachsens in die NATO;
mit Eile und zielstrebig verfolgt, als der letzten Wochen. Man wird aus
dert. Die real existierenden Staaten
Europas sind im Ergebnis ihrer Ge-
schiente mehr als eine Gesellschaft
griert: So wurden beispielsweise die in seinem Lebensumfeld den konsu-
Hugenotten und viele Polen zu Deut- larischen Schutz eines zweiten Staa-
stimmten die Interessen Großbritan-
niens, Frankreichs und Deutschlands
? anz anderen Gründen an den August
939 erinnert, als Sowjetrußland und
schen - ungeachtet ihrer Familienna- tes in Anspruch zu nehmen. mit den vornehmlich wirtschaftlichen Hitlerdeutschland jenen Vortrag
von Bürgern, die sich als Individuen men - weil sie sich in die deutsche schlössen, bei dem es nur sehr partielle
theoretisch auf eine Verfassung geei- Interessen der USA. gegenüber Ruß-
Schicksalsgemeinschaft einfügten. Wer die Realität in Deutschland land überein. Die Ängste Polens im Gemeinsamkeiten und Erwartungen
nigt haben. Weltweit bestätigt schon gab, die aber genügten, schlußendüch
Der Wille und die Bereitschaft, dieser betrachtet, weiß, daß die ausländi- Hinblick auf den entfernten Russischen
der Name der „Vereinten Nationen", Bär scheinen geradezu nachgeladen zu für Rußland und Deutschland, vor al-
Schicksalsgemeinschaft zuzugehö- schen Zuwanderer nicht in der A b -
daß die Organisationsform „Nation" werden. A n Stelle von Ratschlägen lem aber auch für Polen, die große Ka-
ren, ist die Voraussetzung der Zuer- sicht kommen, Mitglied des Staats-
das Grundelement der Weltordnung zur Mäßigung wird die Schraube oe- tastrophe heraufzubeschwören, deren
und der internationalen Zusammen- kennung der Staatsbürgerschaft im volks zu werden. Im Gegenteil, die Nachbeben heute sogar die NATO-Al-
demokratischen Nationalstaat. Bei Statistiken beweisen, daß die deut- sonders von Deutschland und den USA
lianz noch bewegen. W i l l i Fehling

N —

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14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 24 - Seite 7
Kultur

Melodien der Natur


Eine Betrachtung von Heinz Tiessen (t)
nser Entzücken über Nachti-
U gall und Amsel ist völlig ver-
schiedener A r t . Denn was diese
Hauses der scheidenden Sonne
nachblickt - aber sie bedarf nicht
einer so gehobenen, erhabenen Si-
Dauthendey verwendet. D i e
schönsten der von mir erlauschten
Amselmotive stehen i n meinem
beiden Könige des Vogelgesanges tuation. „Septett" u n d i n meinem (beim
hören lassen, stellt jedes i n seiner Terrorangriff am 4. Dezember 1943
A r t eine Spitzenleistung dar - je- Ohne große Umstände musiziert
sie mit unveränderter Freudigkeit in Leipzig mit dem übrigen restlos
doch auf zwei so unterschiedlichen verbrannten) Klavierwerklein
Gebieten, daß beide unvergleich- in jeder Alltagslage, auf Baum,
Strauch, Erdboden, Balkon, z w i - „Kleine Schularbeit nach einem
bar bleiben, weil kein gemeinsa- Amselmotiv".
mer Maßstab anwendbar ist. W i r schen Häusern, i n Höfen, überall
könne wohl zwischen Caruso u n d beschenkt sie uns u n d schöpft aus Die Schönheit dieses Amselmo-
G i g l i einen Vergleich ziehen oder dem vollen, ohne erst eine Deson- tivs - da es nicht mein Verdienst ist,
zwischen Richard Strauß u n d M a x dere Ankurbelung z u benötigen. darf ich es preisen - ist u m so er-
Reger, aber nicht zwischen Caruso Ihre Tongebung ist von einer jeder- staunlicher, als es von keiner länd-
u n d Richard Strauß. Hiermit ist zeit erquickenden objektiven u n d lichen Amsel stammt, sondern aus
bereits Wesentliches gesagt: i n ei- „apollinischen" A n m u t , nicht so Berlin-Zehlendorf. Habe ich doch
ner „Musikkammer der Vögel" ausschließlich auf Eros abge- die geographische Beobachtung
zählt die Nachtigall eindeutig z u r stimmt, w i e unsere menschlicne gemacht, daß städtische A m s e l n
Eindrucksverknüpfung die Nach- i m allgemeinen weniger phanta-
H e i n z Tiessen: Der ostpreußische Komponist beschäftigte sich auch einge- „Fachschaft Solisten", der Platz der
tigall empfindet, andererseits auch sievoll singen als solche i n freier
hend mit dem Gesang der Amsel Foto berlin bild A m s e l dagegen ist vor allem i n der
„Fachschaft Komponisten"! nicht so reich nuanciert wie diese, Natur, daß insbesondere die A m -
deren unerreichte Kehl-Vituosität seln der Gebirgslandschaften die
Was die Nachtigall singt, betört farbigsten Lieder singen, während
uns durch die Klangwunder der die gleichförmige Ebene auch
D i e S e e l e des G a r t e n s Tongebung; ihre Töne schwellen gleichförmige Amselmotive her-
u n d trillern, locken u n d schluch- vorzubringen scheint.
V O N DAVID LUSCHNAT zen, u n d die inbrünstige Erotik i h -
res Sanges harmoniert mit der ro- A m meisten monotonisierend
mantiscnen Atmosphäre, i n der sie wirkt darin die weite Räche der
D er Garten verstummt i n Son- Im Gebüschdunkel fand sie den
nenglut. Über der grünen H e l - Flötenspieler. Sie trat dicht an ihn ihr Lied erklingen läßt. Sieht man Klang eine Oktave höher
ligkeit schwebt vielerlei Blumen- heran. Er erschrak vor ihrer Schön- jedoch v o m Klange ab und gibt ihre
Meeresküstenlandschaft,

überhaupt noch keine Amsel. 1933


zumal
der Nordsee. A u f Sylt gab es 1930
duft. A u s d e m Gebüsch flötet ein heit. Die Melodie riß ab. Der Garten Tonfolgen i m Notenbild wieder, u n d Vortragsart musikalische N i e - hingegen war sie zur Stelle, doch
u m sie nachzusingen oder auf ei- ten z u Erlebnissen umzaubert; die
Ton u n d breitet sich aus. Langsam verstummte tief, als wäre er plötz-
nem Instrument z u spielen, so be- A m s e l ist vielmehr selbst Tondich- ihr Gesang stand an Vielseitigkeit
überschwebt er die Durrwolke u n d lich i n einen A b g r u n d v o n Glut
hält man nur ein musikalisch dürf- ter, unerschöpflich an prägnanten weit zurück hinter dem der A m -
hört auf. u n d Licht versunken. tiges Material z u Gesangsübun- Einfällen von hochwertiger musi- seln aus dem Schwarzwald, aus
Dann k a m ein neuer Ton, ein drit- gen, das einem Unterrichtswerk z u kalischer Substanz. Sie empfindet, Oberbayern, der Schweiz, der Stei-
A u s der Tiefe dieses Abgrundes ermark oder Thüringen. Entspre-
ter u n d vierter. N u n war Melodie. tönte eine andere Melodie. Z w e i entstammen scheint; der Zauber ist sie gestaltet, sie feilt, sie meißelt, sie chend der musikalischen Eintönig-
Die Seele des Gartens spielte i h r Menschen spielten das Lied ihrer dahin, u n d man denkt an die Worte kombiniert - ihre göttliche Unbe-
keit der Wasservögel (Möwen, E n -
Sonnenlied i n sich zurück, u m z u Seelen i n sicn zurück, u m z u erfah- des Musikkritikers: „Bedauerlich wußtheit „komponiert". ten usw.) unterliegt anscheinend
erfahren, w i e sie beschaffen sei. ren, wie diese Seelen eigentlich be- bleibt, daß die gefeierte Sängerin
Unter den mehr als 300 Amselru- auch der musikalisch reichste aller
Der Flötenspieler w a r ein junger schaffen seien. ihre hohe Kunst nicht i n den Dienst
würdiger Aufgaben gestellt hatte." fen, die ich v o n den gehörten no- Vogelgesänge einem gewissen ein-
M a n n , der eigentlich gar nicht tiert habe, hat einer eine besonders ebnenden Einfluß derMeeresnähe.
wußte, was er spielte. Er hatte sich Der Unbekannte, der auf den Völlig anders die Amsel. W o h l interessante Entstehungsgeschich-
selbst so leer geschwiegen, daß die Menschen spielte, hatte sich so leer begrüßt sie als erste die aufgehen- te. A l s w i r uns i m A p r i l 1915 i m
Seele des Gartens in i h m z u klingen geschwiegen, daß ihre Seelen i n de Sonne; auf einer Frühlings wiese Jugendheim an der Bergstraße ei-
anfing. So war der junge M a n n wie i h m z u klingen begangen. So w a - konnte ich die täglich minutenwei- nes Morgens auf den Weg z u m
ein Instrument, auf d e m der Garten ren die beiden Menschen wie In- se früher aufgehende Sonne uhrge- Melibocus machten, mußten w i r
spielte. strumente, auf denen gespielt w u r - nau kontrollieren, w e i l mich die etwa eine halbe Stunde lang u m
de. A m s e l täglich minutenweise frü- einen waldigen Talkessel i n der Wirklicher Klang eine Oktave höher
Eine Frau geht auf den gelben her durch ihre Morgenandacht Runde wandern, so daß w i r für die- als für die Musik notiert
Kieswegen. Das Flötenspiel hat sie W o hinaus w o h l schwebte u n d weckte. W o h l zelebriert sie ebenso se Zeitdauer beständig derselben
herbeigelockt. Sie geht ganz lang- lockte diese lautlose Melodie? Was als letzte ihren herrlichen A b e n d - A m s e l zuzuhören hatten. Sie
sam, als wolle sie die M u s i k nicht w o h l wurde davon bewegt u n d psalm, indem sie v o m Gipfel einer machte einen noch unsicheren Ein- Die Intervalle des Amselgesan-
stören. herbeigezogen? Tanne oder auch v o m Dache eines druck, als wüßte sie noch nicht ges sind ungemein abwechslungs-
recht, w o hinaus, und ließ abwech- reich, wie schon die angeführten
selnd ein Kurzmotiv mit Oktav- Zitate zeigen, u n d weisen alles auf,
sprung abwärts u n d ein anderes was es zwischen kleiner Sekunde
mit kleinsten Intervallen hören. und Oktave gibt. A u c h die Rhyth-
E r v e r k ö r p e r t e e i n S t ü c k P r e u ß e n men sind höchst vielseitig und prä-
Es klang wie ein gewissenhaftes gnant. A l s stilistische Extreme fin-
u n d unermüdliches Üben, das mit den sich auf der einen Seite atonale
Vor 85 Jahren wurde Hans-Georg Wormit im Kreis Bartenstein geboren kleinen Abänderungsversuchen Elemente, auf der anderen reine
durchsetzt war, weil es w o h l i m -
r war einst der Hüter des größ- ist die Gründung des Museums- recht lange Zeit geächteten Staates mer noch nicht ihren eigenen A n - Brechungen des Dur-Dreiklanges.
E ten Kunstschatzes i n Berlin. zentrums i n Schloß Gottorf i h m war i h m daher nicht bloß äußere
sprüchen genügte. A l s w i r aber V o n akkordlicher A r t ist das be-
U n d er hat es als besondere Gnade ebenso z u verdanken wie der Wie- Pflicht, sondern innere, tief emp- fünf Stunden später auf dem Rück- rühmteste aller Amselmotive, das
des Schicksals empfunden, daß er deraufbau der Christian-Al- fundene Berufung, eine Bezie- unsterbliche Finalmotiv v o n Beet-
die Vereinigung v o n Ost- u n d brechts-Universität i n Kiel. hung, die seiner Arbeit für die Stif- weg durch den gleichen Talkessel hovens Violinkonzert, das nicht
tung einen entscheidenden A n - kamen, da hatte sie es geschafft:
West-Berlin, u n d damit auch die
der geteilten Kunstschätze, noch Wer Hans-Georg Wormit kann- trieb gab." - Hans-Georg Wormit, aus ihren beiden ungewissen Teil- nur unverkennbares echtes Amsel-
motiven hatte sie em prägnantes gepräge trägt, sondern das ich so-
hatte miterleben können. Hans- te, der schätzte - u n d fürchtete - der Ostpreuße aus dem Kreis Bar- Thema organisch zurechtgemei- gar selbst einmal von einer A m s e l
Georg Wormit, erster Präsident der seinen zähen Durchsetzungswil- tenstein, sah seine Aufgabe nicht
ßelt, das uns jetzt i n endgültiger (mit Unterschied eines einzigen
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, len, war angetan v o n seiner tiefen zuletzt als kulturpolitische Ver- Standardform sieghaft entgegen- Tones genau i n Intervallen u n d
Liebe zur Natur. In einem Nachruf
wäre dieser Tage 85 Jahre alt ge-
worden. auf den ersten Präsidenten der Stif- g
flichtung u n d Cnance i n einer
eit, da kulturelle Initiativen u n d
strahlte. Rhythmus!) singen gehört habe.
A u c h Beethovens letzte Violinso-
tung - Wormit starb am 13. August Leistungen oft unterbewertet wer- Ich habe es kurz darauf i n einem nate (G-Dur) beginnt mit einem
Geboren w u r d e W o r m i t a m 13. 1992 - hob sein Nachfolger, Prof. den, os meiner Lieder mit Text v o n M a x M o t i v , das uns m Weimar eine
Juni 1912 i n Bögen, Kreis Barten- D r . Werner K n o p p , die besonderen
stein. In Heidelberg u n d Königs- Verdienste seines Amtsvorgängers A m s e l vorgesungen hat.
berg studierte er Jura u n d bestand hervor: „Drei große Leistungen A n „kompositorischer Potenz"
1937 i n Berlin sein Assessorex- sind es vor allem, die seine Amts- kommt der Amsel, wie gesagt, kein
amen. Erste Sporen verdiente er zeit i n historischem Rückblick anderer Vogel gleich, weder Nach-
sich i n der preußischen Kreisver- kennzeichnen. Einmal die Lei- tigall noch Singdrossel, u m nur die
waltung; 1939 dann ging er als Re- stung, die Rückführung der zer- besten Sänger z u benennen. So ist
ferent für Wirtschafts- u n d K u l t u r - streuten preußischen Sammlungs- es nur natürlich, wenn Richard
fragen i n das Oberpräsidium bestände nach Berlin vollendet z u Wagner i m Waldweben des „Sieg-
Schleswig-Holstein nach K i e l . haben. Z u m anderen die Leistung, fried" außer der Goldammer
die zurückgeführten, großenteils (Oboe), d e m Pirol (Röte), der
Nach d e m Ende des Krieges, den
heimatlosen Sammlungen teils i n Nachtigall (Klarinette), der Baum-
der Ostpreuße als Soldat erlebte,
Umbauten, teils i n Neubauten so pieper (Röte) gerade der Amsel
wirkte W o r m i t beim A u f b a u der untergebracht z u haben, daß sie
(Klarinette u n d Oboe) dort das
Verwaltung des neuen Landes ihre für Berlin so wichtige Anzie-
Wort gibt, w o der Waldvogel „et-
Schleswig-Holstein als Vertreter hungskraft entfalten konnten", so was z u m e l d e n " hat! Kein Dichter
des Kultus- u n d Innenministers K n o p p , der i n diesem Zusammen- hat die Amsel so oft u n d schön be-
mit. 1956 w u r d e er Geschäftsführer hang die Entscheidung nannte, ei- sungen wie M a x Dauthendey. E i -
der Zentrale des Deutschen L a n d - nige Neubauten a m Kulturforum nes seiner schönsten Gedichte (und
kreistages. 1962 dann w u r d e Wor- z u errichten. „Die dritte Leistung zugleich eines der schönsten Früh-
mit an die Spitze der neu gegrün- ... ist die Verbreitung u n d endgül- lingsgedichte überhaupt) beginnt
deten Stiftung Preußischer K u l t u r - tige Sicherung der Finanzierungs- mit den Versen:
besitz i n Berlin berufen, ein A m t , grundlage für die Stiftung."
das er 16 Jahre lang mit Leben erfül- Die Amseln haben Sonne getrunken,
len sollte. „Hans-Georg Wormit", so aus allen Gärten strahlen die Lieder.
Schon in Schleswig-Holstein hat- K n o p p weiter, „verkörperte ein Hüter großer Kunstschätze: Hans-Georg Wormit im Gespräch mit Prof. In allen Herzen nisten die Amseln.
te sich der Ostpreuße z u r Kultur Stück Preußen. Die Bewahrung des Stephan Waezold, Generaldirektor der Staatlichen Museen Stiftung Preußi- Und alle Herzen werden zu Gärten
besonders hingezogen gefühlt, so kulturellen Erbes dieses z u U n - scher Kulturbesitz (Aufnahme von 1974) Foto SPKB Und blühen wieder.
14. Juni 1997 - Folge 24 - Seite 8
Unterhaltung rratfiprmGmblaii

Am Ende der Welt


VON BERNHARD OHSAM
uerst herrscht große Ratlosig- „Aber Sulzgries wurde bereits Beim Wort „schüren" wirkt die
Z keit wegen des Cellos; denn für
die neunsitzige Britten-Norman ist
vor Jahren eingemeindet - ich Esslinger Cellistin wie elektrisiert.
schätze vor zehn Jahren." „Jetzt bin ich direkt überzeugt, daß
der schwarze Kasten entschieden Kerikeri v o n einem Landsmann
„Schätze kann fahle, saget mir gegründet worden isch. Krönt
z u sperrig. Der Pilot gibt ebenso Schwabe, net wahr. UncT ieber- doch der Schurwald das Esslinger
offen wie verzweifelt z u , so eine haupt. Selbst wenn Sulzgries hun-
„große Geige" noch nie geflogen z u Stadtpanorama . . . "
dert Jahre eingemeindet ist, bleibt's
haben. Ein Farmer aus dem hohen immer noch Sulzgries und w i r d nie „Jetzt läuft mir aber das Wasser
Norden findet schließlich die Lö- Esslingen hoiße, sähet Sie, daß isch z'sammen, Fräulein", wagt Eber-
sung: W i r legen das Instrument wie mit Australien u n d Neusee- hardt ihr z u widersprechen. „Es
hochkant auf unsere Schultern. land. Die werden nie zusammen- fehlt nur noch die Behauptung, daß
Was nicht bedeutet, daß mir Celli- gehören, selbst wenn man die Tas- die Maori neckarabwärts aus Plo-
stinnen seither unsympathisch wä- man-See zuschütten würde." chingen gekommen sind . . . "
ren. Ich komme lediglich mit der
ersten ins Gespräch, Schwäbin aus „Daß ich nicht lache!" konterte „Halbdackel!"
Esslingen, auf dem Flug nach Keri- ich diesen unlogischen Vergleich „Fräulein - Sie habet ein aus-
keri z u einem Konzert. A u c h daran und setze z u einer langatmigen gesprochenes Zwiebelkuchenge-
Belehrung ein, welche Unterschie- müt . . . " - Das Stimmungsbarome-
de zwischen Esslingen, Sulzgries, ter fällt beachtlich.
Bernhard Ohsam, 1926 in Siebenbür- Neuseeland und Australien beste-
gen geboren, arbeitete lange Jahre als hen. Doch sie schneidet mir das Daß alle guten Dinge drei sind, Samlandküste bei Groß D i r s c h k e i m : Seit je ein beliebtes Ausflugsziel bei
Rundfunk-Journalist in Köln. Seine Wort mitten i m Satz ab und been- bestätigt sicn auch i n Neuseeland, Sommerfrischlern Modehner
F o t o

vielfältigen Erlebnisse auf Reisen det den Dialog mit ihrem typischen als m i r i n Wellington plötzlich
durch die Welt hat er in humorvollen Charme: „Ach steiget Sie mir doch noch ein Sproß aus dem Muster- ganz schüchtern an: „Gell, Sie sind
Berichten festgehalten. Einige werden in d'Tasch mit d e m saudomma ländle gegenübersteht. Ernst Übele und keine deutsche Kolonie grün- doch der H e r r aus Sulzgries, wo
wir auf dieser Seite in loser Folge ver- G'schwätz!" ist zusammen mit seiner vierköpfi- d e n . "
öffentlichen - als Trostpflasterßr alle mir oine Pikkolofleete empföhle
gen Familie vor Jahresfrist als „Bleiben w i r d halt das schwäbi- hat?"
die Leser, die in diesem Jahr nicht ver- Die übrigen Passagiere, lauter Computerfachmann eingereist. sche Ärschle - oder ist das nichts?"
reisen werden. K i w i s , wie die Neuseeländer ge- Aussteiger v o m Scheitel bis z u r sage ich, u n d er findet es Gott sei Sie ist es i n der Tat - u n d ich bin
nannt werden, schmunzeln ge- Sohle, Umweltfanatiker, i n allem Dank immer noch komisch ... es natürlich auch, w a s i c h offen
rührt über den unkonventionellen eine Generation hinter Eberhardt zugebe, ohne Rücksicht auf z u er-
ist nichts auszusetzen - allerhöch-
Kontakt zwischen zwei deutschen oder hinter dem oberschlesischen Natürlich muß mir die Cellistin wartende Verbalinjurien. Doch sie
stens, daß zwischen Esslingen am
Touristen - so fern der Heimat. Postmeister. Keine Spur von euro- noch einmal über den Weg laufen, fährt fort: „So saudom isch Ihr Vor-
Neckar u n d Kerikeri i n Neusee-
Doch ein Schwabe kommt selten päischer oder gar deutscher Nost- weü w i r nach Ablauf v o n vier W o - schlag gar net g'wese. Sobald ich
land knappe 23 000 Kilometer lie-
allein - auch a m schönsten Ende algie, smart bis ins Knochenmark. chen mit demselben Jumbo-Jet wieder dahoim i n Esslingen bin,
gen. Während w i r also, mit dem
der Welt nicht, w i e Neuseeland Ernst Übele taut nur einmal richtig nach Singapur fliegen. Ratlosigkeit nehm ich Fleetestond."
Cello auf den Schultern u n d 7000
v o n den K i w i s gerne bezeichnet auf, als w i r auf seine Kindheit z u beim Einchecken: die 490 Sitze i m
Fuß hoch, durch den polynesi- „Und das C e l l o ? "
w i r d . Nachdem unser zweimotori- sprechen kommen: „In der Schul' Kabinenraum sind ausgebucht,
schen Luftraum schweben, wage
ger Kleinjet auf der Graspiste von hent sie mich zuerscht Arnschtle und es kommt für das Cello nur „Das kann m i r den Puckel nun-
ich das Späßchen: „Fräulein - wäre
Kerikeri ausgerollt war, klopft mit g'hoiße, daraus ischt dann Arschle eine sehr teure Cargopassage mit terrutschen - u n d w e n n ich dabei
es nicht einfacher, mit einer Pikko-
ein blonder Pfeifenraucher auf die g'worde, komisch, netwahr?" noch teurerer Versicherung i n Fra- verreck!"
loflöte auf eine so weite Reise z u ge-
Schulter u n d sagt: „Gell, Ihr seid ge. N u n zählt Geldausgeben nicht
hen?" Sein Fazit nach einem Jahr A u s - gerade z u den Leidenschaften der Süß, das gewisse schwäbische
mei Gäscht aus Deutschland? Ich
D u meine Güte - was habe ich bin der Eberhardt." wanderung: „Die Kinder sprechen Schwaben, aber ich werde den Teu- Etwas, nicht wahr? U n d ich war
angerichtet! Zunächst lodert helles akzentfrei englisch u n d sind kleine fel tun, auch nur eine Silbe von dem ausgezogen, u m auf James Cooks
A u f meine Frage, woran er uns K i w i s geworden, so daß es kaum z u äußern, was mir bei dem Geran- Spuren z u wandeln, ausschließlich
Entsetzen aus ihren Augen, die wie
erkannt habe, antwortet er: „So eb- möglich sein w i r d , ihnen die M u t - gel vor dem Flugschalter i n A u k - den Zauber der Südsee z u erleben.
zwei blankgeschliffene Karneol-
bes Oruhiges kann nur aus der A l - tersprache z u erhalten. Aber auch land alles einfällt. Das nächste M a l fahre ich gleich in
steine unter ihrer Stirn sitzen. Diese
ten Welt kommen. Zappeliger als unsere Freunde hier sind nicht den Schwarzwald: Erstens ist es
wiederum kräuselt sich zur Zieh- Ihr Europäer sind nur noch unsere • _ t. , , %. tv...~J".
harmonika und verschwindet na- Pinguine auf Steward Island, hei- durchweg deutschsprachig. Ist Über den Wolken dann, so etwa billiger, zweitens trifft m a n sie dort
hezu gänzlich unter dem Fransen- ligs Stuagert n o c h a m o l . . . " vielleicht auch gut so, denn schließ- zwischen Australien und Celebes, in hellen Scharen an - die Rheinlän-
Schürzchen ihrer Ponyfrisur. lich wollen w i r uns hier einleben spricht mich ein weibliches Wesen der u n d Berliner, gell?
Schließlich öffnet sie ihren hüb- Kerikeri liegt an einem soge-
schen Jungmädchenmund u n d nannten Inlet der traumhaften Bay
verpaßt mit folgende Feuergarbe: of Islands, u n d ich war zunächst
„Also da tat ich am liebsten d'Luft enttäuscht, v o n einem biederen
anhalte! Erdreistet sich so ein u n - Schwaben empfangen z u werden E i n e g a n z e i n f a c h e L ö s u n g
musikalischer Kunstdünger, m i r anstatt v o n einem tätowierten
ozüchtige Ratschläge z u gäbe, mit Maori-Häuptling. Doch Eberhardt V O N SIEGFRIED W A L D E N
waas ich reise soll u n d mit waas u n d seine Frau haben uns dann
ie hatte das Speise- und A u s - Während sie überlegte, was sie
net. Woher nehmet Sie oigentlich erade die Wege geebnet z u m Z a u -
den M u t , mich ieberhaupt anzu-
quatsche?"
f er dieses polynesischen Inselstaa-
tes. Gleichzeitig haben wir auch ihr
S flugslokal „Heidekrug" i n der
Peripherie übernommen. Das Ge-
sonst noch tun könnte, erschien der
Drogist Spraywald i m Lokal. A l s
Dann k a m so'n T y p w i e der „Rat-
tenfänger v o n H a m e l n " ins Lokal.
Er gab i h r einen, w i e er meinte,
schäft florierte. Die Menschen aus sie ihn sah, lachte sie. Sein A n b l i c k ganz sicheren Tip: „Als K i n d haben
„Weil i c h zufällig auch mal i n Auswandererdasein kennenge-
der Stadt kamen i n Scharen. In war so komisch amüsant, daß sie
Esslingen gewohnt nabe - drollig, lernt, das natürlich durch harte, Sie bestimmt schon einmal auf ei-
schonungslose Realität geprägt ist. Scharen aber stellten sich auch Stö- sich setzen mußte: Dieser Nachbar nem K a m m geblasen, nicht wahr?"
nicht wahr?" renfriede ein - die Fliegen. A u f die- hielt einen ganzen Karton Spray-
Z u ihren Freunden zählen der Post- sagte er, „und genau gegen dieses
Zunächst umrundet ein versöhn- meister aus Oberschlesien, das se muß, ebenso wie bei den M e n - dosen mit der Aufschrift „Insek- Geräusch sind d i e Fliegen aller-
liches Lächeln die Mund-Nasen- Hamburger Ehepaar mit dem Fein- schen, die behagliche Atmosphäre tenspray, vertilgt i m N u Fliegen, gisch. Sie müßten allerdings wegen
Partie. „Das saget Sie jetzt erst? kostladen, ein donauschwäbischer und das vorzügliche Essen große M ü c k e n . . . " i n der H a n d . Stolz ver- der Größe Ihrer Räume mehrere
Also - Sie sind ein L u m p ! " Was i m Zitruspflanzer. Heimweh ist ihnen Anziehungskraft ausgeübt haben. kündete er: „Mit diesem Zeug räu- Kammbläser einsetzen, u n d Sie
liebreizenden schwäbischen U m - unbekannt, weil keine Minderhei- chern Sie radikal alles aus, was da
Sie wußte nicht, ob die Einzel- werden sehen, w i e die Fliegen ganz
gangston bedeutet: Was sind Sie tenprobleme vorhanden, sie sind kreucht und fleucht. W i r wollen es
kämpfer oder Rudel der Plagegei- schnell Reißaus nehmen."
doch für ein Pfundskerl! Eine Weile z u gleichberechtigten K i w i s ausge- gleich einmal probieren. Sehen Sie
ster ihren Stammsitz i n den Ställen
noch dreht sich der Lachkreisel, reift. Eberhardt bekommt nur ein- den Herrn, der da am Ecktisch sitzt
der nahegelegenen Bauernhöfe „Versuchen Sie es doch einmal
dann wird's wieder bitterer Ernst: mal den Überseekoller, als ihm die und speist und den ein paar Fliegen
und der Kuhweiden rund u m das an Ihrem T i s c h " , forderte sie ihn
„Sie wohnten mal i n Esslingen?!" deutsche Bezeichnung für den umkreisen?"
Lokal hatten, aber sie erkannte, daß auf. Er nahm einen K a m m und ein
„Also nicht gerade i m Zentrum, Moari-Namen Kerikeri nicht ein- sie dringend etwas gegen die uner- Sie sah den Ecktisch, den Gast, Pergamentpapier aus der Tasche
meine Wohnung befand sich auf fällt. Er kennt nur das englische betenen Gäste unternehmen muß- seine Suppe und die Fliegen. D a u n d blies u n d blies. U n d was ge-
Sulzgrieser Gemarkung . . . " „digging" oder eben das schwäbi- te. U n d so war sie für jeden H i n - zischte es dreimal kräftig, u n d aus schah? E r schien tatsächlich der
sche „schüren". weis ihrer Gäste dankbar. einer Spraydose hatte der N a c h - „Fliegenfänger v o n D i n g s d a " zu
„Drum."
„Das isch mir oifach peinlich, daß Da war der Nachbar, der Bauer bar-Drogist einige Fliegenvernich- sein, denn sie surrten i n Scharen
„Was heißt - d r u m ? "
ich's Hochdeutsche langsam ver- Keineflieg. Er brachte ihr zwanzig tungsstöße i n Richtung Ecktisch u m seinen K o p f herum. Aber ver-
„Drum hab ich gesagt. Oiner, der lern - w o w i r Schwaben euch doch althergebrachte Fliegenfänger mit. abgegeben. nichtet waren sie dadurch keines-
w o wie Sie so gebrochen deutsch den Uhland geschenkt haben, den „Die müssen Sie mit einem Reiß- Ihr Ruf: „Was soll das? Sie kön- falls.
spricht, kann onmäglich aus der Hölderlin u n d - hano, unseren brettstift an die Zimmerdecke hef- nen doch nicht über dem Essen die-
alten Reichsstadt stammen." Schiller!" ten oder am Lampenende befesti- ses Spray anwenden", ging unter „Nein", sagte sie, „hören Sie auf,
gen und dann einfach nach unten in dem dann folgenden Geschehen: das Mittel taugt nichts. Sie locken
abrollen", sagte er, „sie werden se- Z w e i offensichtlich betäubt R i e - die Fliegen an, anstatt sie z u ver-
hen, wie das Fliegenpack davon gen knallten i n die Suppe des am treiben.
Lebendige Gegenwart angelockt w i r d und auf dem Flie-
genfänger kleben bleibt."
Ecktisch sitzenden Gastes. D e r
stand auf, riß vor Erregung die U n d d a n n k a m d e r große A u -
VON CAROLA BLOECK
„Mit dieser A r t von Fliegenfän- Tischdecke mit Teller herunter u n d genblick. E n d l i c h w a r sie da,
Laß deine Gedanken nicht qualvoll graben gern habe ich bereits experimen- rief wutentbrannt: „Blöder Kerl! die Fliegenbeseitigungs-Superlö-
in der Vergangenheit. tiert", erwiderte sie, „aber wissen M i c h stören die herumfliegenden sung: E i n weißhaariger, sehr ge-
Halt sie nicht ängstlich fragend Sie, die Fliegen sind heute, genau Viecher nicht, aber mit-(fr)-essen lehrt aussehender M a n n betrat das
möchte ich sie auch nicht." L o k a l , ein P h i l o s o p h , w i e sich
für die Zukunft bereit. wie die Menschen, verwohnter
Leb in der Gegenwart. schon bald herausstellte. „Was
und anspruchsvoller geworden. Sie entschuldigte sich bei d e m darf es sein?" fragte sie, als er Platz
dem Heute, Sie summten stets nur u m den für Gast und spracn z u Spraywald: genommen hatte, u n d der weise
in jedem Augenblick; sie wahrscheinlich als antik emp- „Sehen Sie, es haut nicht hin. Das M a n n , offensichtlich ein Fliegen-
auch dieser Tag fundenen Fliegenfänger herum, Mittel ist zweifelsfrei gut, aber es
gibt dir keine u m dann i m Sturzflug auf die Gäste Bekampfungs-Routinier, antwor-
eignet sich nun einmal nicht für die
sinnlos verbrachte Sekunde zurück. und die gefüllten Teller z u pur- A n w e n d u n g i n einem Speiselo- tete bestimmt, aber sehr gelassen:
zeln." kal." ^ „Die Speisekarte u n d - eine Flie-
genklatsche bitte!"
14. Juni 1997 - Folge 24 - Seite 9 fcasßfljraulhnMai!

Die Zeit
ist gekommen Wenn Kinder gehen "\ Die
ostpreußische
V O N T R A U T E STEFFENS
A u c h Wartenkönnen muß m a n lernen... / Familie
Die TLeit ist gekommen,
doch wir denken
zu wenig darüber nach.
Anstatt zu beraten
A ls alle ihre erwachsenen K i n -
der innerhalb nur eines Jahres
das Elternhaus verlassen hatten,
Lewe Landslied,
aus unserer Erfahrung, noch immer zeigt das Heimattreffen in
Erkennmis heraus endete für die Mutter eine der auf- Düsseldorf Nachwelten auch in unse-
verurteilen wir, wühlendsten u n d die Nerven bis rer Familie. Viele Briefe schildern Be-
wollen verfügen, z u m Zerreißen anspannendsten gegnungen von Landsleuten nach Jahr
bestimmen. Perioden ihres Lebens. Die ständi- und Tag, in andern werden neue Fra-
gen Meinungsverschiedenheiten en aufgeworfen, zu denen sie das
Dabei
die Natur war großzügig i n den einfachsten Fragen des Z u -
f reffen inspiriert hat. Einen ganz be-
sonderen Wunsch hat Ursula Günther.
in ihrer Erschaffung, sammenlebens hatten sie diesen Sie und ihr Mann haben einen Fotoap-
sie ließ jedes Werk Zeitpunkt förmlich herbeisehnen arat (Fuji Compact Camera DL 400
unserer Erde
allein
lassen, w i e w o h l einer, der ständig f ele) in emer der Messehallen (wahr-
scheinlich Halle 5) liegen lassen. Der
eine Schöpfung sein. i n einer lärmerfüllten Werkhalle
die Stille des Feierabends daheim darin tefindliche Film war bis auf we-
Der Mensch darf nige Bilder belichtet, die Aufnahmen
genießen möchte. wurden auf einem Klassentreffen von
unter den eigenen Gedanken
auswählen Herrn Günther mit seinen ehemaligen
Es war bei allen dreien i m G r u n - pommerschen Mitschülern und tau-
selbst entscheiden de genommen der gleiche Prozeß
zwischen Gutem frisch auf dem Ostpreußentreffen ge-
und Bösem, der inneren Ablösung v o m Eltern- macht. Die Kamera hat sich weder bei
trägt daraus haus gewesen, w i e er sich überall der Messeleitung noch bei der Lands-
den Erfolg oder auf der Welt als eine ganz natürli- mannschaft Ostpreußen eingefunden.
den Schaden davon. Deshalb sucht Frau Günther den Fin-
che Stufe i m Erwachsen- oder Selb- der über uns und bittet um eine kurze
Die Blume wählt ständigwerden junger Menschen Nachricht. Müßt' ja mit dem Deubel
die Farben, vollzieht. Aber die Mutter war d a - zugehen, wenn die Kamera sich nicht
ihrer Veranlagung nach, v o n überzeugt, daß k a u m ein ande- findet! Ursula Günther wurde übri-
was sie braucht, E n k e l k i n d e r z u Besuch: Wieder Leben im Haus Foto Archiv gens im Jahr 1943 als achtjähriges Mäd-
res Elternpaar so sehr darunter ge-
aus der Erde chen mit ihrer Familie nach Lotzen eva-
litten haben konnte w i e ihr M a n n Haustür geschlossen hatte. Wäh- K a m dann der M a n n v o n der kuiert. Als sie dort erkrankte, kam sie
- und Luft
wie jedes Gewächs. u n d sie. Denn sie glaubten einiges rend der nächsten Tage ertappte Arbeit nach Hause, atmete sie auf. in die Seeheilstätte Lochstädt. Jetzt traf
Recht für die Annahme haben z u die Mutter sich immer wieder da- Dann wollte sie ganz genau wissen, sie in Düsseldorf zu ihrer großen Freu-
Das Meer de einen Samländer, der auch dort ge-
entscheidet dürfen, daß sie sich für ihre Kinder bei, daß sie, während sie einen z u wie es i h m i m Betrieb ergangen
i n einem außerordentlichen Maße wesen war. (Ursula Günther, Hone
sich ßr die Gewalt großen Topf für den Gemüse-Ein- war. N u r hin u n d wieder Heß sie Straße 8 in 28857 Syke.)
des Sturmes, verausgabt hatten. topf aus dem Schrank nehmen etwas v o n den sie bedrängenden
aber auch wollte, ganz deutlich den Familien- Gedanken einer gewissen Verlas-
ßr die Stille Es w a r ein Glück für die Mutter
pfiff z u vernehmen glaubte, den senheit i n das Gespräch einfließen. Eine ganz große Freude konnte Ing-
der Sonne, gewesen - u n d das empfand sie
die es lächeln läßt, ihre Kinder damals beim H e i m - rid Scheuer in Düsseldorf verbuchen:
auch nachträglich noch so - , daß sie
so der Vogel kommen aus der Schule schon v o n M i t großer Spannung erwartete Sie fand über unsere Familie die von ihr
bei jedem A u s z u g bis z u m letzten gesuchten Geschwister Siegfried, Elli
ßr seinen Platz die Mutter die Post. Sie war glück-
weit her wie ein Signal ertönen lie-
Augenblick mit dem Packen u n d und Waltraud Hoffmann aus Trenk,
zum Brüten, lich über die frohen Lebenszei-
ßen. Sie eilte ans Fenster u n d -
wie jedes Tier, Zurechtlegen der Reisesachen, und gemeinsam wurde das erste Wie-
chen, die die Kinder aus ihrem neu-
schon siegte die Vernunft - erkann- dersehen nach 52 Jahren gefeiert. Er-
das sich vermehrt, d e m Überlegen, ob n u n auch wirk-
en Lebenskreis sandten. Beinahe
te ihren Wachtraum. Sie nahm wie- mutigt durch diesen Erfolg hat Frau
für den seinen. lich nichts vergessen sei, beschäf-
der die Gegenwart wahr. umgehend schrieb sie zurück, Scheuer noch einen Wunsch: Sie sucht
Gottes Atem und sein Licht tigt gewesen war. die Familie Dombrowski aus der Stei-
denn sie fürchtete, der Kontakt z u
allein hält unser Leben, Aber als der Sohn, der jüngste Aber wie oft, wenn sie die ge- ihnen möchte mit der Zeit immer len Straße 2a in Königsberg, die im Mai
1944 nach Trankwitz, Kreis Samland,
Sproß der Familie, n u n auch ging, wundene Treppe z u den Z i m m e r n lockerer werden u n d sie a m Ende
unsere Freiheit
in der Hand evakuiert wurde. Die damals etwa
ist uns Gesetz überfiel die Mutter, noch als sie ihrer Kinder hochgestiegen war, k a u m noch Anteil am Leben der 32jährige Gertrud Dombrowski kam
u m z u lüften, öffnete sie eine jungen Familien ihrer Kinder ha-
als Obrigkeit, z u m Abschieds-Kaffee trinken bei- mit ihrem 10jährigen Sohn Heinz und
welches keinem Menschen Schranktür, nahm das eine oder ben dürfen. Die Zeit heilte. Allmäh- der 5jährigen Tochter Waltraut zu dem
sammensaßen, so sehr das Gefühl
auftrug, andere hier verbliebene Kinder- lich wurde die Mutter wieder ruhi- Lanawirt fcrich Erdmann, dem Vater
der inneren Leere u n d des Ausge-
das All, buch in die H a n d . Im Hinausgehen ger u n d konnte auch Gedanken von Frau Scheuer, und blieb dort bis
branntseins, daß sie nur noch ganz November 1944. Vielleicht hat auch
das eigene Leben strich sie dem putzigen Teddy des fassen, die außerhalb des Bereiches
zu zerstören. zerstreut Fragen beantwortete u n d dieser Wunsch Erfolg! (Ingrid Scheuer,
Jungen, d e m sie, als er noch ein ihrer Kinder lagen.
schließlich froh war, als sich die Lärchenweg 7 in 51503 Rosrath.)
ganz kleiner Fußballspieler i m
Vorstadtverein war und vor Begei-
Die Freude aber auf einen ange-
sterung glühte, wenn er v o n den Von einem Treffen mit ihren Schul-
G e l i e b t e r K i n t o p p Wettspielen erzählte, einst einen
kündigten Besuch i m Elternhaus
möchte sie allen gern erhalten. Dar- freundinnen aus Gumbinnen träumt
Fußballdreß gestrickt hatte, über auch Ursula Schuster aus Jamel. Die
Dieter Borsche: In der ersten Reihe seinen weichen Kopf u n d lächelte.
u m hat sie auch das Wartenkönnen heute 67jährige wurde als Ursula Schu-
ganz allmählich gelernt, jene Ge- macher 1929 m der Gumbinner Garten-
1935 mit einer kleinen Rolle i n dem d u l d , die uns das Bescheiden auf
Die Stille des Hauses empfand straße 31 geboren. Taufe und Einseg-
Weiß-Ferdl-Streifen „Alles weg'n nung - 1944 durch Pastor Schirnrnel-
das Mögliche lehrt, das nur auf
d e m H u n d " , d e m sich Aufgaben i n sie lähmend u n d stürzte sich doch pfennig - in der Salzburger Kirche. Sie
dem U m w e g über tausend Enttäu-
„Wie ernst i m M a i " (1939), „Die in blindem Eifer i n eine Arbeit, die besuchte zuerst die Adolf-Hitler-Schu-
kluge Schwiegermutter" (1939) ihr z u dieser Zeit so nutz- und sinn- schungen erworben werden kann.
le, später die neue Schule, die dann
u n d „Die Geliebte" (1939) a n - los erscheinen wollte. Hans Bahrs Lazarett wurde. Zu Lebzeiten der Mut-
schlössen, die aber sämtlich unbe- ter, die 1942 verstarb, wohnte Ursula
achtet blieben. mit ihren fünf jüngeren Geschwistern
in der neuen Siedlung, Lindenweg 8,
Die Nachkriegszeit überstand er später Eichenweg 42. Nach dem Tod
als Spielzeugbastler, bis das Thea- H a l b l e e r o d e r h a l b v o l l ? der Mutter lebte Ursula Schumacher
ter u n d der F i l m i h n wieder riefen. bis zur Hucht bei den Großeltern
Filme w i e „Nachtwache", „Es Emma und Otto Broßat, Gartenstraße
V O N E V A HÖNICK 31. Vielleicht meldet sich jetzt - es wur-
kommt e i n T a g " , „Der fallende
Stern", „Dr. H o l l " , „Fanfaren der
Liebe", „Herz der W e l t " , „Vater
braucht eine F r a u " sowie „Königli-
a )timismus ist eine Lebensauf-
assung, die alles von der best-
möglichen Seite sieht. Der O p t i -
freue dich, daß der Dornenstrauch
Rosen trägt."
Oder der tiefsinnige Ausspruch,
de schon einmal mit ungenaueren A n -

S aben gesucht - eine der alten Schul-


•eundmnen bei unserer Leserin, die
Das Ostpreußenblatt wunderbar findet!
che H o h e i t " katapultierten d e n mist ist lebensbejahend, zuver- daß für den einen die Flasche noch (Ursula Schuster, Forststraße 11 in
Schauspieler in die Gunst der K i n o - sichtlich, heiter. Er glaubt an besse- halbvoll ist u n d das Leben erst zur 23968 Jamel.)
gänger. Er war auch einer der er- re Ergebnisse, Ereignisse, an eine Hälfte gelebt; für den anderen ist *
sten deutschen Filmstars, die i n bessere Zukunft. Dadurch, daß er sie halb! eer u n d das Leben schon Im Januar 1945 flohen drei junge
den frühen fünfziger Jahren i n Hoffnung verbreitet, ist er auch halb vorüber. Mädchen - fast noch Kinder - aus dem
Frankreich drehten („Der A r z t u n d beliebt u n d sympathisch u n d hat Landdienstlager Robitten über das zu-
Dieter Borsche: Der Schauspieler das Mädchen", „Ali Baba", „Zwi- so selbst ein leichteres Leben. Optimistische Menschen sind efrorene Frische Haff. Einen ganzen
starb vor 15 Jahren in Nürnberg schenlandung i n Paris"). In den Es gibt eine philosophische Rich- eine Wohltat für ihre Umgebung. f äg lang mit drei Scheiben Brot in der
Tasche bis Neutief. In Pillau trennten
Foto kai-press 60er Jahren schwamm er auf der tung, die auf diesem positiven Z u bedenken ist, daß Pessimisten
Edgar-Wallace- u n d K a r l - M a y - auch Ergebnis von schlechten Er- sich ihre Wege. Ilse Kowalczik aus Zey-
ls Dieter Borsche a m 5. August Denken beruht, den Cou&smus, sen, Kreis Lyck, wollte nicht mit den
A 1982 i n Nürnberg starb, hieß
es Abschied nehmen v o n einem
Welle mit („Der schwarze A b t " ,
„Der Henker v o n L o n d o n " , „Der
Schut").
der v o n dem u m die Jahrhundert-
wende lebenden französischen
fahrungen, v o n Erziehung u n d
Umgebung ist, darum ist er so
schwer z u beeinflussen. Aber d a -
beiden anderen auf die „Wilhelm
Gustloff" und mußte dreieinhalb Jahre
Schauspieler, der i n den fünfziger Apotheker Emile Coue begründet russische Gefangenschaft erleben. Spä-
wurde. U n d es gibt heute noch gegen angehen sollte man immer. ter glaubte sie, die beiden Mädchen
Filmjahren i n der ersten Reihe In den letzten Jahren vor seinem
T o d hat der M i m e überwiegend für Menschen, die i n schwierigen oder wären tot, aber dann fand sie Margot
stand. In den Jahren 1951 u n d 1952 Sebastian Kneipp fand heraus, Schwarz aus Königsberg. Jetzt suchen
war er der publikumsstärkste das Fernsehen gearbeitet, das i h m depressiven Zeiten sich den v o n daß ein fröhlicher Mensch schnel- beide die Dritte im Bunde: Helga Radt-
Filmstar u n d erhielt zweimal die lobenswerte Rollen anvertraute i h m empfohlenen Satz dauernd ler gesund w i r d . A u c h Heinz Rüh- ke, ebenfalls aus Königsberg, wahr-
„Bambi"-Auszeichnung. („Der Kommissar": Episoden: „Ein wiederholen: „Es geht mir von Tag mann mochte pessimistische M e n - scheinlich ein Pflegekind. Auch sie soll
rätselhafter M o r d " , „Eine Grenz- z u Tag und in jeder Hinsicht immer schen nicht. Er meinte: „Pessimi- leben und in Halle mit einem Polizisten
Borsche w u r d e a m 25. Oktober überschreitung", „Hoopers letzte besser u n d besser." verheiratet sein. Na, das ist doch schon
1909 i n Hannover geboren u n d ab- Jagd", „In der Sache J. Robert O p - sten sind Menschen, die sich schon
heute den Kopf v o n morgen zer- ein konkreter Hinweis, vielleicht hilft
solvierte eine A u s b i l d u n g als penheimer"/1981). Diese positive Selbstbeeinflus- er weiter. (Ilse Biebl, Plinganser Straße
Schauspieler u n d Tänzer, tanzte sung ist entschieden besser als brechen." Marie v o n Ebner- 13 in 94086 Bad Griesbach.)
von 1930 bis 1935 i m Opernballett Für sein langjähriges u n d hervor- Trübsalblasen. Für diese Tatsache Eschenbach sagte sogar: „Die
Hannover. Seine Karriere als Büh- ragendes Wirlcen i m deutschen gibt es viele Beispiele. E i n arabi- lücklichen Pessimisten! Welche
nenschauspieler führte i h n nach F i l m wurde Dieter Borsche 1979 sches Sprichwort sagt: „Verdrieße
dich nicht darüber, daß der Rosen-
P reude empfinden sie, so oft sie
bewiesen haben, daß es keine Freu-
Weimar, Danzig, Breslau u n d K i e l . mit d e m Filmband i n G o l d geehrt.
Seine Filmlaufbahn begann bereits kai-press strauch auch Dornen hat, sondern de gibt."
£U5 £flpmi8mbfail 14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 2 4 - S e i t e 10
Das politische Buch

Volk von
„ W a h l m i t H e r z " s t a t t D e m o k r a t i e ?
Okochondern
Die Wahrheit über die
Wolfgang Leonhard legt das aktuelle „Buch der Lage" in den russischen Föderationen vor
hatte seinen Soldaten genügend z u Sjuganow. Nicht, weil dieser wäh-
deutsche Öko-Bewegung Wenn es einen deutschen Professor macht keinen Hehl daraus, wen er für rend der Wahl erklärt hatte, Rußland
gibt, bei dem es sich lohnt, hinsicht- seinen Favoriten hält: General Alex- essen gegeben, sie mit Kleidung ver-
sorgt und den Sold nicht unterschla- brauche einen nüchternen und gesun-
Die Erde ist unser „Oikos", unser lich Rußland, seiner Geschichte und ander Lebed, Ehrenkosak aus Nowo- den Präsidenten, sondern weil er
Haus. In diesem sollen in Urzeiten seiner möglichen Zukunft nachzufra- tscherkask und Afghanistan-Veteran. gen. Als er dann sein Kommando nie-
derlegte, hatten sich ohne Aufforde- nicht Kontinuitäten zu gewährleisten
paradiesisch-friedliche Zustände ge- gen, ist es Wolfgang Leonhard. Er hat Nach seiner Ablösung als Befehlsha-
rung tausende seiner Soldaten auf scheint, die für eine positive Wende
herrscht haben, sollen „Logos" und nicht nur den Kopf und das Herz, ber der 14. Armee hatte er als Präsi-
dem Hugplatz versammelt, um Le- im Lande überlebensnotwendig sind.
„Nomos" harmonisch aufeinander Land und Menschen zu verstehen, er dentschaftskandidat Recht und Ord-
nung auf seine Fahnen geschrieben. bed zu verabschieden. Niemals hatte Auch Sjuganow tritt für die Interessen
abgestimmt gewesen sein. Eine der- kann seine Kenntnisse auch ein-
Bei den Menschen, so Leonhard, gilt man so viele Tränen in Soldatenaugen der Menschen ein, aber die Erfahrun-
artige Idylle stimuliert die Sehnsucht drucksvoll einer interessierten Öf-
Lebed „,als einer von uns' - ehrlich, zugleich gesehen. gen der Vergangenheit mit der „No-
nach einem prästabilisierten fentlichkeit vermitteln - lesbar. Und
er gehört nicht zu jenen des akademi- menklatura haben vorsichtig ge-
y

„Gleichgewicht". Die Forderung Lebeds nach Recht macht.


schen Betriebes in Deutschland, die, und Ordnung und seine offene Art
Die Sehnsucht kann zu einer Sucht wie der Ex-Botschafter der ehemali- Auch sonst gibt es Anlässe zur Be-
werden in einem „Oikos", i n dem lassen aber in Deutschland auch Be- sorgnis: Punkt für Punkt führt der
gen UdSSR, Valentin Falin, es einmal sorgnisse aufkommen. Dabei ist we- Rußland-Kenner
sich fast 6 Milliarden Menschen tum- treffend ausdrückte „nur da sind wir Leonhard die
niger entscheidend, daß er zwei Krie- Schwachstellen auf: Auflösungser-
meln und, einzeln wie in Gruppen, eine Sphinx und nie ihre Meinungen ge beendet hatte, als seine ehrliche scheinungen in den Streitkräften, die
einen permanenten „Kampf ums ändern". Äußerung, er sei ein „Halbdemokrat" politische und wirtschaftliche Insta-
Dasein" ausfechten, u m Macht, Leonhard, der 1935 als Emigrant und er vertrete die „Diktatur des Ge- bilität, die fehlenden Rahmenbedin-
Märkte und Meinungen. Unruhige mit seiner Mutter nach Moskau ging, setzes", um die auch vom Westen ge- gungen i n Verbund mit besagter
Zeiten und Wertepluralismus sind 1945 mit der Gruppe Ulbricht nach wünschte Rechtssicherheit im Lande Rechtssicherheit auch im Wirtschafts-
ein idealer Nährboden für neue abso- Berlin zurückkehrte und nach seinem zu verankern. Dabei weiß jeder, daß leben, die nicht zuletzt wegen ihres
lutistische Weltanschauungen, Be- inneren Bruch mit dem Kommunis- weder die jetzige Führung in Rußland
wegungen. Ihr Erfolgsgeheimnis Fehlens weitere westliche Investitio-
mus über Jugoslawien in den Westen mehrheitlich aus Demokraten besteht
liegt in der Fähigkeit, den komplex- gelangte, war bei der Präsident- noch ein demokratisches System, das nen erschweren, wenn nicht gar ver-
reduzierenden Punkt zu finden, dar- schaftswahl 1996 als Beobachter nach mit unserem vergleichbar wäre, exi- hindern.
auf ein idealistisches und friedenver- Rußland gereist und hat in seinem stiert. Hatten Lenin und Stalin den Leonhard stellt z u Recht die Frage,
heißendes Zukunftsszenario aufzu- neuesten Buch Erlebnisse und Beob- Ideologie-Transfer nach Westen, z. B. ob Milliardenkredite für Rußland ei-
bauen und für sich ein Höchstmaß an achtungen niedergeschrieben. Der nach Polen, so beschrieben, daß dort nen Weg aus der Krise bedeuten,
Moralität und Rationalität zu rekla- Buchtitel signalisiert eine etwas grö- der Sozialismus passe wie „der Sattel denn irnmerhin werden u . a. mehr
mieren. ßere Skepsis als der des 1989 publi- zur K u h " - womit sie, wie die Ge- Dollars aus Rußland auf westliche
zierten Buches „Dämmerung im schichte beweist, Recht behielten - Bankkonten transferiert als durch
Hat „man" sich den Status eines Kreml", als die Welt glaubte, mit Gor- jcfemcfKaller Weg tur fl*ssDkßlit machte Lebed darauf aufmerksam, Kredite in das Land kommen. Der
Heilspropheten erst angeeignet, batschow steige ein Silberstreif am daß man einen Kaktus nicht überall „Schwund" ist immens: mal gehen
dann liegt es nahe, mittels perma- Horizont des ansonsten bedrohlich Cfl.Ni lli^f VtrUl hin verpflanzen könne. Aufrichtig ge- die Renten „verloren", mal die Löhne
nenter Stimulierung von Weftunter- wirkenden Sozialismus auf. nug fünrte er aus, daß die Demokrati- für die Bergarbeiter. Ein halbes Ar-
gangsszenarien auf Stimmenfang zu anständig, unbestechlich". Noch sierung der russischen Gesellschaft beitsjahr ohne Bezahlung, heute „de-
gehen. Zielgruppe der „grünen Be- Auf Jelzins Wahlplakaten im letz- deutlicher wurde Leonhards Sympa- noch mehrere Generationen benötige. mokratischer" Alltag des neuen Ruß-
wegung" war der intellektuelle Mit- ten Jahr wurden die Bürger aufgefor- thie für Lebed in einem kürzlich er- land.
telbau und nicht das proletarische dert, ihn „mit Herz" zu wählen, viel- schienenen Artikel in der Hannover- Andere Kritiker in Deutschland
leicht wäre die Wahl eines Kandida- schen Allgemeinen Zeitung, wo er Doch kann man gegen die Krise an-
Milieu. Dieser muß mit stets frischer, stellen in Zweifel, daß Lebed „nach steuern: durch humanitäre Hilfe, po-
ten mit einem gesunden Herzen noch den Rücktritt Jelzins als dringlich ein- dem Geschmack des Westens" sei litisches Verständnis, technische und
nervenkitzelnder Nahrung versorgt
besser gewesen. Fast ein Jahr war schätzte, nicht zuletzt deswegen, als und kritisieren ihn als Populisten. kulturelle Kooperationen und, „be-
werden, dem „täglichen Ökohor- Rußland ohne Führung, der Präsi- dem „einzig akzeptablen Nachfol- Dem wäre z u antworten, daß eine sonders wichtig", durch deutsch-rus-
ror". Der Unterhaltungszwang führ- dent auf Wahlkampftour oder im ger", eben Lebed, die Zeit davonlaufe.
te zu einer Eskalation stets neuer Ka- derart ausgerichtete Wahl recht
Krankenhaus. Wie wird es weiterge- sische Städtepartnerschaften, von de-
tastrophenbilder. Lebed besitzt die größte Popularität merkwürdig wäre. Natürlich hat die
hen?
in der sonst durch Korruption und russische Nation ein Grundrecht, ei- nen es Mitte 1996 bereits 41 gab.
Wie dabei die selbsternannten In einer nüchternen und zutreffen- Vetternwirtschaft kompromittierten gene Interessen zu formulieren und Leonhards „Spiel mit dem Feuer"
„Öko-Weisen" oder „Öko-Eliten" den Analyse des heutigen politischen Politikerkaste in Moskau und in der zu vertreten und nicht z u einem ist wichtig, sozusagen das „Buch zur
unter perfekter Ausnutzung der In- Rußlands führt Leonhard die Partei- Provinz. Er ist lernfähig, mutig, ver- Sprachrohr des IWF zu verkommen. Lage" in Rußland, das man nicht nur
strumentarien einer Informations- enlandschaft und ihrer Apologeten fügt über eine schnelle Auffassungs- Und daß Lebed sich für sein Volk ein- lesen, sondern auch verstehen kann.
und Mediengesellschaft vorgingen, auf, beschreibt den Zustand der Wirt- gabe, und er kann ungewöhnliche setzt und dessen existentiellen Be- Interessant und kompetent, mit Herz
mit welchen manipulativen Raffi- schaft und das Verhältnis Moskaus zu Leistungen nachweisen: welcher Ge- dürfnisse und Rechte vertritt, die und Verstand. Michael Foedrowitz
nessen dabei gearbeitet wird, dies den GUS-Staaten wie zu den Nach- neral könnte schon von sich behaup- wahrlich zur Zeit mit Füßen getreten Wolfgang Leonhard: Spiel mit dem
wird in dem ebenso instruktiven wie barn, insbesondere z u Deutschland ten, zwei Kriege beendet zu haben? werden, können ihm nur Zyniker und Feuer. Rußlands schmerzhafter Weg zur
faktenreichen Buch des promovier- und weist auch auf das Hauptpro- Sein Ruf in der Bevölkerung ist kein Dummköpfe vorwerfen. Wen Leon- Demokratie, Gustav Lübbe Verlag, Ber-
ten Chemikers und Pädagogen blem des Riesenlandes hin: die orga- Produkt von Werbestrategen, son- hard für den falschen Mann hält, wird gisch-Gladbach 1997, 333 Seiten, 42,-
Heinz H u g i n bisher einzigartiger nisierte Kriminalität. Leonhard dern Resultat seines Verhaltens. Er auch deutlich: Kommunistenführer DM
Weise offengelegt.
Die moderne Chemie mit ihren
immer perfekteren spurenanalyti-
schen Detektionsmethoden rangiert
dabei auf der Hitliste der „Umwelt- E i n e k l a t a n t e r T a b u b r u c h p a r e x c e l l e n c e
skandale" als Produzent von „che-
mischen Keulen" wie Cadmium,
Blei, Quecksilber, Dioxin und For-
Facettenreiches Bild der in der Bundesrepublik herrschenden Verfassungswirklichkeit
maldehyd an vorderster Stelle. Wer bisher noch nicht realisiert hat, Volksverhetzungsparagraphen § 130 1945 als 30jähriger europäischer Bür- fachungen sowie mangelnde Distanz
Die auf der „ökomarxistischen daß hierzulande Menschenrechte mit StGB und medialen Gesinnungsterror; gerkrieg usw. zum Nationalsozialismus eher kontra-
Wohlstandskritik" aufbauende Füßen getreten werden und die Rechts- Demontage der Freiheit von Wissen-
staatlichkeit der Bundesrepublik in ih- schaft, Forschung und Lehre durch Ein Hauptanliegen Eibichts und sei- produktiv verhalten und dadurch die
„grüne Bewegung" hat zu einer Ver- ner Mitautoren läßt sich aus dem Ein- Glaubwürdigkeit des Werkes als Plä-
ren Grundfesten erschüttert ist, dem krampfhaftes Festhalten an längst wi-
schärfung der gesellschaftlichen
wird nach der Lektüre dieses Sammel- derlegten Geschichtslegenden sowie treten für den Revisionismus als Maß- doyer für eine funktionierende Demo-
Sinnkrise geführt und eine Technik-
Repressalien gegen Revisionisten; Ein- stab seriöser, quellenkritischer Ge- kratie aufs Spiel setzen.
und Industriefeindlichkeit heraufbe- bandes wie Schuppen von den Augen
schränkung der Versammlungsfrei- schichts- und Politikwissenschaft ab- Als formale Mängel sind in erster
schworen, die das gesamte Bildungs- fallen, daß sich der „freiheitlichste
heit durch staatliche kriminelle Gewalt leiten. Diese Selbstverständlichkeit Linie das Fehlen eines Namensregi-
system durchzieht und als schwere Staat auf deutschen Boden" (Kohl) be-
gegen friedliche Veranstaltungen wird mit großem Nachdruck eingefor- sters und Literaturverzeichnisses zu
Hypothek auf dem „Standort reits auf dem Weg zur Gesinnungsdik- dert, da in der veröffentlichten Mei- nennen.
tatur befindet. „rechter" Parteien;
Deutschland" lastet. Hugs Diagnose Mißbrauch von nung der Bundesrepublik Revisionis-
trifft ins Schwarze: Der tägliche Öko- mus entgegen seiner ursprünglichen Nach dem Motto „Ich bin nicht Ihrer
Dem Politikwissenschaftler Rolf-Jo- Verfassungsschutz
horror soll uns zu einem Volk von und Geheimdien- Bedeutung mit Geschichtsfälschung Meinung, würde aber dafür kämpfen,
Okochondern machen! sef Eibicht, der sich in den vergange- gleichgesetzt wird. Nach einem Urteil daß Sie sie äußern dürfen" (Voltaire,
nen Jahren vor allem aufgrund seiner sten zur Verfol-
gung politischer des Bundesverfassungsgerichts vom zit. nach K. Weinschenk) bleibt dem
Diesem Trend ist mit Schlagwor- Publikationen zur sudetendeutschen Januar 1994 sind jedoch „Auffassun- Herausgeber zu wünschen, daß eine
Gegner (Einsatz
ten wie dem Appell, von der Inventi- Frage unbestreitbare Verdienste um gen, die sich in der wissenschaftlichen breitere Öffentlichkeit von seinem
von V-Leuten, Ob-
on zur Innovation, nicht Einhalt z u die Interessen der Vertriebenen erwor- servation, Lausch- Diskussion durchgesetzt haben,... der neuesten Buch Kenntnis nimmt, wobei
gebieten. Was wir brauchen ist Auf- ben hat, ist es gelungen, eine ausgewo- und Glotzangriffe, Revision und dem Wandel unterwor- Widerspruch nicht nur zu erwarten,
klärung über die ideologischen Moti- gene Gruppe von Historikern, Polito- Postüberwa- fen" (zit. nach Schickel), wodurch jeder sondern wohl ausdrücklich beabsich-
ve der „Öko-Bewegung" und Wissen logen, Juristen, Journalisten, Natur- chung); Eingriff in Historiker per se Revisionist sein muß. tigt ist. Im günstigsten Fall wird sich
um die naturwissenschaftlichen Fak- wissenschaftlern, dem Bundestagsab- die Unabhängig- Dabei sollte jedoch auch der Patriotis- daran ein neuer Historikerstreit ent-
ten. Diesbezüglich erscheint Hugs geordneten Heinrich Lummer und ei- keit der Justiz durch ihre flächendek- mus als „Uberlebensimperativ unseres zünden. Thomas F. Fischer
nem Bundeswehrgeneral um sich zu Volkes" (General Uhle-Wettler) nicht
Buch zur rechten Zeit. Es desinfor- scharen, die ein facettenreiches Bild kende Politisierung mittels Ämterpa-
zu kurz kommen. Rolf-Josef Eibicht (Hrsg.): Unter-
miert nicht und verkündet keine der in der Bundesrepublik herrschen- tronage (M. Rouhs). drückung und Verfolgung Deutscher
Heilslehren. Es gibt die Vitalitäts- den Verfassungswirklichkeit vermit-
und Wissensimpulse, die notwendig telt, wobei die tatsachengestützte Dar- Der über 650 Seiten umfassende Im Hinblick auf die Zukunft Patrioten. Gesinnungsdiktatur in
sind zur Unterscheidung zwischen stellung staatlicher Willkür dem Werk Sammelband beschränkt sich jedoch Deutschlands finden sich einige Beiträ- Deutschland?, Hutten-Verlav, Viöl 1997,
realen Umweltgefährdungen und insgesamt ein hohes Maß an Authenti- nicht allein auf die Patriotenverfol- ge mit apokalyptischen Szenarien. So 657 Seiten, 54,- DM
gung, sondern thematisiert auch Mei- warnt Eibicht vor einem „Vielvölker-
imaginären Ökokatastrophen, die zität verleiht.
lensteine der Zeitgeschichte, ohne auch gulasch" und „Totalüberfremdung",
während Helmut Schröcke bereits die Nachwort
manipulativ zwecks Transformation
der Industriegesellschaft" inszeniert nur ein einziges Tabu unberührt zu las-
Durch die schonungslose Offenle- sen: Versailler Vertrag als „Grundübel „nationale Katastrophe", das „Finis Betr.: Folge 12, Seite 10, Buchbespre
werden. Germaniae" vor Augen sieht. Inhalt- chung Klementyna Mankowska: Odysse
gung sämtlicher Demokratiedefizite des 20. Jahrhunderts" (Eibicht); Recht-
Wer „Bewegungen" stoppen will, manifestiert sich das Syndrom der Pa- mäßigkeit des Münchener Abkom- lich gleichlautend spricht Roland Boh- einer Agentin
muß sich mit ihnen befassen, ernst- triotenverfolgung, das den vielfachen mens von 1938; Zweiter Weltkrieg als linger von einer „quasifaschistischen
Endlösung gemäß Maastricht". ^fasser der Rezension legt
Wolfgang Thune eklatanten Verfassungsbruch des poli- „Fortsetzung des 1918 unterbrochenen
V
*AP!
T

haft! Wert auf die Feststellung, daß sein


tischen Establishments widerspiegelt Vernichtungskrieges gegen Deutsch-
Heinz Hug: Der tägliche Ökohor- und dabei folgende Symptome sicht- land" (Ardelt); Hitlers Angriff auf die Kritisch anzumerken ist in diesem Manuskript in der Redaktion redigiert
ror. So werden wir manipuliert, Wirt- bar werden läßt: „Pervertierung der Sowjetunion als Verhinderung des bol- Zusammenhang, daß sich einige weni- worden ist und daß insbesondere die
schaftsverlag Langen Müller/Herbig, Meinungsfreiheit" (F. Schlee, P. L. Aae) schewistischen Vormarsches nach ge Autoren durch die Maßlosigkeit ih- Uberschriften und die Charakterisie-
München 1997,360 Seiten, DM 39,90 vor allem durch die Neufassung des Westeuropa; die Zeitspanne von 1914— rer Formulierungen bzw. aufgestellten rung des Prinzen Bernhard nicht aus
Behauptungen, unzulässigen Verein- seiner Feder stammen.
Die Redaktion
14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 24 - Seite 11 Casßflpraiftnftfotl Geschichte

Rettung über See: möchte wissen, w o sie eigentlich


einmal den Entschluß fassen wer-
den, nun - koste es, was es wolle -
stehen z u bleiben u n d z u verteidi-
Z u r ü c k n a h m e d e r K u r l a n d - A r m e e n i c h t g e b i l l i g t gen.
Die Fahrt durch Berlin ist einiger-
Aus dem Tagebuch des Seetransportchefs Gert Eschricht / Von Kurt Gerdau (XXVI) maßen erschütternd. Unterwegs
treffen wir Trecks über Trecks, vor
A u s d e n erhalten gebliebenen nach Danzig auslaufen. „Winrich und Kolberg eingekesselt waren, per Hagen v o m „Wasserstraßen- allem von Schwarzmeer-Deut-
A u f z e i c h n u n g e n des damaligen von K n i p r o d e " liegt seit gestern gab es keine Möglichkeit z u ent- amt Stolpmünde". schen. Was da unter der Marke
Seetransportreferenten, Korvet- vor Kolbere vor Anker. Dampfer kommen. Es war ein Fehler gewe-
tenkapitän Gert Eschricht, hat der Der Kriegsfischkutter „Vs 250" deutsch i n das Reich hineinströmt,
„Westpreußen" hat keine Kohlen sen, die Menschen mit Zügen aus
bekannte Schiffahrtspublizist sank nach einem Minentreffer vor ist nicht gerade erheiternd.
mehr, ist mit nur 1300 Flüchtlingen dem Raum der Danziger Bucht
K u r t G e r d a u eine Serie für Das Saßnitz. Dr. Naumann war i n meinem
zurückgekommen. „Greif", westwärts z u schicken. Sie saßen
Ostpreußenblatt geschrieben, die „Plüschow" u n d 4 Flusiboote hat fest u n d konnten nicht vor u n d Göbbels Tagebuch: Nördlich Auftrage beim Führer, u m i h m die
den Exodus der deutschen Bevöl- Reichsmarschall Göring dem G a u - nicht zurück. von C a m m i n erreichten die Bol- Frage der Evakuierung der ober-
kerung über die Ostsee i n den leiter Forster i n Danzig zur Verfü- schewisten bei Bad Dievenow die sten Führungsstellen des Reiches
M o n a t e n Januar bis M a i 1945 z u m gung gestellt u n d 200 000 Mütter Im „Pretoria"-Geleit befand sich Küste. Sehr heftig waren seine A n - aus Berlin vorzutragen. M a n sollte
T h e m a h a t A u s geschichtlichen u n d Kinder warten ... der Verwundetentransporter „An- griffe an der Front nördlich von sie - u n d darin hat der Führer völ-
Gründen hat diese D o k u m e n t a t i - tonio Delfino". Beide Schiffe hatten Heiderode bis zur Weichsel. In Ost- lig recht - langsam heraussickern
on i n Folge 12/1992 m i t d e m 13. A u f der Swinemünder Reede lie- zusammen fast 6000 Menschen an preußen waren die feindlichen lassen, ohne daß das öffentlich
Januar 1945 begonnen, d e m T a g gen Luftwaffenfahrzeuge. „Han- Bord: Verwundete, RAD-Männer, Angriffe schwächer u n d wurden Aufsehen erregt. Naumann ist v o n
der sowjetischen Großoffensive nover" durch K M D als Versor- aber auch Flüchtlinge. Die i m Pen- sämtlich abgewiesen. A u c h in K u r - der Unterredung mit dem Führer
auf unsere H e i m a t . W i r beende- gungsfahrzeug verwendet: Oberst delverkehr eingesetzten Dampfer land blieben erneute starke Angrif- tief beeindruckt. So lange er noch
ten die Serie i n Folge 18/1997 mit Virch ow! K M D Bremen: Dampfer „Adler", „Glückauf" u n d „Fried- fe südlich v o n Frauenburg ohne an der Spitze des Reiches steht,
dem 7. März 1945. „Brake" beschleunigt z u m Ver- rich" brachten 2200 Verwundete Erfolg. Die schweren Verwüstun- braucht man die Fahne nicht sin-
wundetentransporter i n Bremer- und Flüchtlinge von Pillau nach gen, die die feindlichen Luftwaffen ken z u lassen."
K t b des O b e r k o m m a n d o s der haven umrüsten! N a c h Angaben Gotenhafen. Gerettet aber waren in deutschen Städten anrichten, K o l b e r g : Die Persante führte
Wehrmacht ( O K W ) 8. März 1945: von Oberst Virchow ist letztes Boot sie keineswegs. Sie suchten nun veranlassen die englische Regie- Hochwasser u n d hatte die Wiesen
„Die weißrussische Front hat alle aus Kolberg heute nacht ausgelau- nach einem Schiff, das sie aus der rung immer wieder, auf die Zerstö- überflutet. E i n nächtlicher Angriff
Kräfte herangezogen, u m den fen. Hölle der Danziger Bucht in Sicher- rung von London hinzuweisen. blieb i n diesem Wasser stecken. In
Brückenkopf Danzig z u nehmen.
Im Stettiner Haff keine eigenen Einsatz der „Hannover" über-
Kräfte mehr. Rückzug bis W o l l i n . prüfen.
Die Schiffe w u r d e n aus Stettin A n m e r k u n g e n : Erneut verlang-
ausgefahren, so daß i n Swinemün- te Guderian die Räumung K u r -
de ein bedrohlicher Stau besteht. lands. Dieses M a l erklärte Dönitz,
Ein A u s b r u c h aus Kolberg schei- daß die Kriegsmarine am Festhal-
terte. Der Feind ist über die Nogat ten Kurlands kein Interesse habe.
gegangen. Heute früh trat er a m Er hätte darauf hinweisen müssen,
Ostverteidungsring v o n Danzig daß nach dem drohenden Verlust
auf. v o n Swinemünde u n d Stettin u n d
den länger werdenden Seestrecken
K u r l a n d : Der Führer hat die be-
die beiden in Kurland kämpfenden
antragte Zurücknahme nicht gebil- Armeen nicht mehr versorgt wer-
ligt. den könnten. So weit ging der
Norwegen: Der Reichskommis- Großadmiral aber nicht. Trotzdem
sar für die Seefahrt w i l l ab 9. März war Hitler überrascht, daß i h m
den Schiffsraum aus Norwegen Dönitz bei seiner Durchhaltepoli-
wegen Kohlenmangels abziehen. tik i n den Rücken fiel. M i t abge-
Das O K W ist gegen diese Absicht, hackter Stimme erklärte Hitler:
da es gelang, 2000 Tonnen über den „Ich habe bereits gesagt, daß die
Dortmund-Ems-Kanal heranzu- Rücknahme der Kurlandverbände
führen. nicht i n Frage kommt. Ich kann das
schwere Gerät nicht zurücklassen.
Ktb O K M Ost: (Kriegstagebuch) Außerdem muß ich Schweden be-
Geleit, Pretoria', ,Antonio Delfino' rücksichtigen!"
hat Bombenangriff überstanden,
keine Ausfälle. ,Seostris' u n d U m - E i n Argument war so falsch wie
land'. Auf,Grün 02' ist ,Neidenfels' das andere, aber damit war das
u n d ,Heiligenhafen' u n d warten Schicksal der Kurland-Armeen be-
auf Geleit. ,Meteor' v o n Gotenha- siegelt. Guderian war von der H a l -
fen nach Swinemünde unterwegs. tung Dönitz' genau so überrascht Transportierte Nachschub u n d nahm auf dem Rückweg Verwundete u n d Flüchtlinge mit: Der 1916 erbaute
N a c h Danzig gehen , H 27', , R O 1', wie Hitler, denn bislang hatte er Dampfer „Seostris Fotos Sammlung Gerdau (2)
, U r u n d i ' u n d ,Robert Bornhofen'''. sich dafür ausgesprochen, Kurland
z u halten, u m die Übungsgebiete
K M D Saßnitz: „Hamburg verleg- für die Unterseeboote i n der östli- heit bringen sollte. V o n Gotenha- Dadurch erfährt man außerordent- den Morgenstunden trommelte
te u m 16.30 U h r . Eigenständiges chen Ostsee z u schützen. W e n n er fen marschierten die „Hektor" mit lich interessante Tatsachen, so z. B., der Russe auf sämtliche Stadtrand-
Manöver durchgeführt. Kapitän sich jetzt für die Aufgabe aus- 1760 Menschen und die daß die britische Hauptstadt z u ei- siedlungen. V o n der Georgenkir-
Stocker, vergeblicher Signal- sprach, so war das eine vorsorgli- „Kanonier" mit 4000 Verwunde- nem Drittel völlig verwüstet ist. che tönte es i n fehlerlosem
spruch. Schiff liegt auf 20 Meter, che Meinungsäußerung, u m bei ten u n d Flüchtlingen nach Kopen- Eden hat i m Unterhaus wieder ein- Deutsch:
alle M a n n gerettet." Yersorgungsproblemen auf diese hagen. mal das Kriegsverbrecherthema
„Deutsche Soldaten, gebt den
K M D Swinemünde: „Mars" u n d Äußerung zurückkommen z u kön- angeschnitten. Er hat Ribbentrop
Die „Hannover" (245 BRT) war aussichtslosen Kampf auf! Euer
„Masuren" löschen Flüchtlinge. nen. und mich als die ersten u n d größ-
vor dem Krieg als Fischdampfer Führer hat euch verraten. Unsere
„General San M a r t i n " hoher See- ten deutschen Kriegsverbrecher
In den vergangenen sieben W o - der Reederei „Nordsee" unter- Truppen stehen bereits vor Berlin.
gang auf der Reede. Neuer Versuch bezeichnet. Das stellt für mich nur
chen waren beträchtliche Teile der wegs gewesen. M i t der Bezeich- Kameraden, w i r versprechen euch
w i r d heute noch unternommen. eine große Ehre dar. Im übrigen
Kurland-Armee i n den Raum der nung „207" war sie zunächst als gute Behandlung und tadelloses
Heizölprahm ist längsseits. „Eber- gibt Eden nur faule Begründungen
Danziger Bucht verlegt worden, so Minensuchboot eingesetzt gewe- Essen. Wählt die Freiheit. Kommt
hard Essberger" kann morgen für die Tatsache, daß die Engländer
daß die i n Kurland noch verbliebe- sen, bevor sie als Betriebsboot zur z u uns!"
sich auf der Konferenz v o n Jalta
nen Divisionen keine Offensivkraft Luftwaffe kam. Die Luftwaffe u n -
mit der Abtretung Ostpreußens an Der Lautsprecher schwieg, aber
besaßen u n d somit für die sowjeti- terhielt neben zahlreichen Flugsi-
Polen einverstanden erklärt haben. nicht einer versuchte überzulau-
schen Truppen ungefährlich w a - cherungsbooten u n d Booten zur
ren. Sie saßen i n einem riesigen fen, obwohl es möglich gewesen
Rettung i n Seenot gekommener Guderians Erklärung über die wäre.
Gefangenenlager mit dem Vorteü, Flieger i n der Danziger Bucht eine bolschewistischen Greueltaten vor
gut verpflegt z u werden. eigene Torpedoversuchsabteilung. der in- und ausländischen Presse in In Danzig lag der kleine Haff-
Hier wurden Torpedos weiterent- Berlin hat nicht den Erfolg gehabt, Verwundetentransporter „Möwe"
Die Empörung von Gert Esch- wickelt für die Torpedoflieger der den ich mir eigentlich davon ver- und wartete auf Order. Nachts er-
richt über den Eingriff des Reichs- Luftwaffe. Die kleine „Albatros", sprochen hatte, auch die vernom- folgte ein schwerer Bombenan-
marschalls i n seine Belange ist ver- die inzwischen auf der Swinemün- menen Zeugen waren durch vor- griff. Im achteren Salon wurden
ständlich, denn gerade i n dieser der Reede eingetroffen war u n d herige Aussagen bei den verschie- drei Fensterscheiben eingedrückt
schwierigen Phase der Räumung dort i m Pendelverkehr Menschen denen Stellen wohl etwas z u bela- und die Deckenbeleuchtung zer-
der kleinen pommerschen Häfen von den auf Reede liegenden Schif- stet, als daß sie noch frisch u n d trümmert.
wurden die kleinen, wendigen Flu- fen an Land brachte, war ein von ungehemmt vortragen konnten. In Der Zerstörer „Paul Jacobi" be-
siboote u n d Schiffe dringend ge- der Luftwaffe eingesetzter Tender Stockholm werden die Aussagen schoß bei Divenow sowjetische
braucht. Z u m Glück für die i m gewesen, bevor die Versuchsabtei- entweder verhöhnt oder totge- Truppenansammlungen.
Raum der Danziger Bucht zusam- Dabei
lung nach Travemünde verlegte. lacht.
mengedrückten Flüchtlinge u n d wurde der Zerstörer von Land aus
Verwundeten hatten die sowjeti- Der kleine Schoner „Herbert" Über den Luftkrieg verlohnt sich beschossen. Abends kehrte das
schen Armeen ihre Kräfte zunächst (218 BRT) lief mit Flüchtlingen am kaum noch etwas auszusagen. Die Schiff nach Swinemünde zurück.
auf den Durchstoß zur pommer- Nachmittag von Lebau aus i n See. letzte Nacht war Saßnitz an der „Z 34" verließ Swinemünde u n d
schen Ostseeküste konzentriert. Der 1935 gebaute Dampfer „Wi- Reihe. Dort ist der Rest unserer lief nach Kolberg. „Z 39" u n d „T
A l l e i n das verschaffte den Schiffen k i n g " der „Lübeck Linie A G " , ge- Kriegsflotte sehr stark gerupft wor- 36" liefen zur Durchführung v o n
der Handelsmarine u n d den Boo- führt von Kapitän Wolters, brachte den. Es w i r d mir berichtet, daß K e i - Artillerieschießübungen bei Born-
ten der Kriegsmarine eine A t e m - 200 Verwundete der Wlassow-Ar- tel schon 110 Züge zur Evakuie- holm aus. Unverständlich, es gab
Mußten K a r t o f f e l n für die vielen pause. Für die rund 500 000 M e n -
mee von Stolpmünde nach Warne- rung des OKW/und des O K H für doch Ziele genug, nicht mehr auf
Menschen an B o r d schälen: Besät-
schen, die zwischen Gotenhafen münde, gefolgt v o m Motorschlep- Berlin hat bereitstellen lassen. Ich See, sondern an Land!
zungsangehörige eines Minensuchers
£ a 5 £>flprmfiniO(ail 14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 2 4 - S e i t e 12
Ostpreußen heute

Interview: Nachrichten von


Ostpreußen
Multinationaler Natur- u n d U m w e l t s c h u t z f ü r die Ostsee bis Pommern
Der Biologe Henning von Nordheim zur Lösung der Naturschutzprobleme im Meer und an der Küste
Marinepartnerschaft
ziell der von Ihnen geleiteten Arbeits- ins Meer werfen". Daher ist auch len müßte. Was w i r z u m Beispiel
V o m 25. bis z u m 31. M a i 1997
fanden i n Rauschen z w e i inter-
gruppe? gerade für den Wildlachs die E i n - hier i n Kleinkuhren gesehen ha- Die i m Ostseehafen Olpenitz
nationale Konferenzen der H e l - richtung bestimmter Meeres- ben, w o die russischen Behörden bei K a p p e l n an der Schlei sta-
A l l e Aufgaben der H E L K O M tionierte Flottille der M i n e n -
sinki-Kommission statt. D i e schutzzonen, in denen das Fischen die Steilküste abtragen u n d mit
hier z u beschreiben, würde sicher-
H E L K O M ist eine E i n r i c h t u n g verboten ist, besonders wichtig. d e m Sand den Rauscnener Strand streitkräfte der Deutschen
lich den Rahmen sprengen. Die
aller Ostseeanrainerstaaten, die U n d nicht zuletzt haben w i r das auffüllen, ist schlichtweg ökologi- M a r i n e hat a m 12. Juni die Pa-
H E L K O M mit Sitz i n Helsinki
sich seit 5 Jahren i n verschiede- Problem des Robbenschutzes. So scher Unsinn. Ebenso halte ich das tenschaft für die i n Gotenha-
wurde 1992 v o n den Ostseeanrai-
nen A r b e i t s g r u p p e n m i t dem gab es z u Beginn dieses Jahrhun- Aufforsten der Kurischen N e h - fen liegende 8. Küstenschutz-
nerstaaten gegründet. Die H E L -
U m w e l t - u n d Naturschutz i n der derts noch über 650 000 Kegel-, rung für wenig sinnvoll. Beides flottille der polnischen See-
K O M beschäftigt sich i n sechs A r -
Ostsee u n d ihren Küstenregio- Rineelrobben u n d Seehunde. W i r trägt nicht d a z u bei, das ökologi- streitkräfte übernommen. W i e
beitsgruppen mit dem U m w e l t -
nen befaßt. D i e Ostseeanrainer- sind heute wieder, nachdem die sche Gleichgewicht der Ostsee ein Marinesprecher weiter
u n d Naturschutz i n u n d an der
staaten Deutschland, Polen, Ruß- Z a h l i n den siebziger u n d achtzi- aufrecht z u erhalten. V i e l m e h r mitteilte, werde die i n Warne-
Ostsee. Dieses staatenübergrei-
land, Lettland, Litauen, Estland, ger Jahren auf unter 10 000 abge- müssen w i r dafür sorgen, daß die münde beheimatete Flottille
fende ökologische Problem kann
F i n n l a n d , Dänemark u n d Schwe- sunken war, wieder bei ca. 10 000 natürlichen Auslaufzonen an der der Schnellboote die Paten-
auch nur in multinationaler Arbeit
den s i n d mit den Experten ihrer
gelöst werden. Es macht verständ- schaft für die polnische 3.
jeweiligen Fachbehörden i n die- licherweise keinen Sinn, wenn ein Kompetente Gesprächspartner in Königsberg gefunden Schiffsflottille übernehmen.
ser K o m m i s s i o n u n d den A r -
Land sich der ökologischen Pro-
beitsgruppen vertreten. D i e K o n -
bleme i n der Ostsee nur vor seiner
ferenzen der Fachgruppen f i n - Haustüre, also vor seiner Küste Exemplaren i m gesamten Ost- Ostsee erhalten u n d nicht, w i e es
den i n der Regel e i n m a l jährlich
Ausstellung über Nidden
annimmt u n d andere nicht. A b e r seeraum angelangt. D e n Anstieg mancherorts geschieht, bebaut
statt. Erstmals tagte die Fach- lassen Sie mich z u unserer Arbeits- der Population konnten w i r unter werden. U n d was die Steilküste Die A u s s t e l l u n g „Das
gruppe „Meeres- u n d Küstenna- gruppe Meeres- u n d Küstennatur- anderem durch das Abschuß- angeht, muß man sich doch fra- Künstlerdorf N i d d e n u n d die
turschutz" n u n i m Königsbergerschutz kommen. W i e der N a m e verbot erreichen. N u n sind w i r gen, was ökonomisch sinnvoller Kurische N e h r u n g heute"
Gebiet. N e b e n den T e i l n e h m e r n
schon sagt, beschäftigen w i r uns aber wieder soweit, daß vor allem ist. Sie können z u m Beispiel w i r d a m 19. Juni i m H a u s des
aus den Ostseestaaten nahmen unmittelbar mit den Naturschutz- die finnischen Fischer wieder Schutzmaßnahmen treffen, die sa- Deutschen Ostens i n München
beratend auch noch Vertreter problemen i m Meer u n d an der Robben schießen wollen, da durch gen w i r m i n i m a l 500 000 M a r k ko- eröffnet. D i e Leiterin der
der Naturschutzorganisationen Küste. So versuchen w i r z u m Bei- den Anstieg der Robbenpopu- sten, sie können aber auch das P r i - Fachgruppe Darstellende
W W F , B i r d - L i f e International
spiel, i n einem kontinuierlichen lation die Fischer dort ihre Fang- vathaus auf der Steilküste, was ei- Kunst der Künstlergilde Ess-
u n d weitere internationale N a -Arbeitsprozeß Meeresschutzge- bestände gefährdet sehen. Eine nen Wert v o n 200 000 M a r k hat, lingen zeigt dort Fotografien,
turschutzorganisationen teil, die biete i n der Ostsee einzurichten. erneute Abschußgenehmigung abstürzen lassen u n d d e m Eigen- denen sie eigene Gedichte z u -
sich ausschließlich mit den N a - Schutzgebiete vor allem für die wollen w i r n u n dadurch umge- tümer den Wert des Hauses erset-
turschutzproblemen i n der Ost- geordnet hat. D i e Ausstellung
Arten, die v o m Aussterben be- hen, daß w i r Robben dort fangen zen. D a r u m sollte man, was eine ist bis z u m 18. Juli montags bis
see beschäftigen. D i e s e m siebten
droht sind. u n d an anderen Stellen, vor allem deutliche Forderung unserer A r -
Treffen der Arbeitsgruppe M e e - freitags v o n 10 bis 20 U h r ge-
i m deutschen Ostseeraum, ansie- beitsgruppe ist, auch auf jede Be-
res- und Nennen Sie uns doch bitte einige deln.
Küstennaturschutz bauung innerhalb einer Schutzzo- öffnet.
wohnte mit beratender Stimme konkrete Beispiele. ne v o n 300 Metern Entfernung
auch e i n Vertreter der Europäi- Kommen wir zum Thema Küsten- v o m Meer verzichten.
W i r wollen unter anderem den
schen U n i o n aus Brüssel bei, was
Ostseestör, der bis auf einige we-
naturschutz. Dieses Thema ist vor al- Städtepartnerschaften
u . a. dadurch begründet ist, daß lem für die hiesige Gegend von großem Abschließend möchten wir gerne
nige Exemplare so gut wie ausge- In Ostbrandenburg gibt es
die E U mit verschiedenen Pro- Interesse. Sie wissen um das spezielle wissen, warum diese Arbeitstagung
storben ist, wieder i n der Ostsee derzeit 15 offizielle Partner-
grammen d e n U m w e l t - u n d N a - Problem, was den Abbau des Strandes hier in Rauschen stattfindet. Und wie
heimisch machen. M i t diesem Pro- schaften z w i s c h e n polnischen
turschutz i m Ostseeraum f i n a n - und der Steilküste vor der ostpreußi- gestaltet sich die Zusammenarbeit
gramm haben w i r vor einiger Zeit u n d deutschen Städten. Bei
ziert. D i e Leitung dieser Arbeits- schen Küste angeht. Ist der Strand mit den hiesigen Behörden?
begonnen. W i r züchten i n A u f -
gruppe hat der deutsche Biologe hier gefährdet? den letzten deutsch-polni-
zuchtstationen aus dem Laich des W i r haben bei unserer letztjähr-
D r . H e n n i n g v o n N o r d h e i m , 43, schen Begegnungsseminaren
Kaspischen Störs Jungfische, die Zunächst z u m Letzten. Natür- lichen Tagung i n Lettland be-
Leiter des Fachgebietes „Meeres- der Landsmannschaft Berlin-
w i r i n etwa z w e i Jahren i n beson- lich ist die Steilküste gefährdet. schlossen, i n diesem Jahr hier z u
u n d Küstennaturschutz" b e i m deren Schutzzonen i n der Ostsee Die Ostsee w i r d weiterhin die tagen, da w i r jedes Jahr i m M a i i n M a r k Brandenburg w u r d e
Bundesamt für Naturschutz. D r . aussetzen. W i r hoffen, dadurch Steilküste unterspülen u n d den einem anderen Mitgliedsland u n - v o n polnischer Seite das große
v o n N o r d h e i m u n d seine 40 M i t -
den Stör wieder i n der Ostsee hei- Sand abtragen. A b e r diesen Sand sere Interesse a m A u s b a u der
arbeiter haben ihren Dienstsitz jährliche Arbeitssitzung
misch z u machen. E i n weiteres w i r d sie an anderer Stelle wieder durchfuhren. Es ist aber auch Städtepartnerschaften betont.
i n der Internationalen Natur- Problem sind die Wildlachse. 80 anlanden, so z u m Beispiel i m K u - wichtig, daß w i r hier sind, da es i n N e b e n regelmäßigen Gesprä-
schutzakademie auf der Insel Prozent aller Lachse sind künst- rischen Haff. Dies kann m a n nicht der Vergangenheit sehr schwierig chen soll es zukünftig ver-
V i l a vor Rügen. Unser M i t a r b e i -
lich aufgezogen. Den Wildlachs z u ganz verhindern, aber den Prozeß war, gerade hier i m Königsberger stärkt z u konkreten K o o p e r a -
ter i n Ostpreußen, W o l fgang W e -
erhalten, gestaltet sich aber weit- durchaus verlangsamen. Wobei Gebiet kompetente Ansprechpart- tionsprojekten i m Bereich der
ber, hatte die Gelegenheit, m i t aus schwieriger, da w i r sie beide der A u f b a u v o n Betonwällen vor ner z u finden. O b w o h l w i r i n der Kommunalwirtschaft kom-
H e r r n v o n N o r d h e i m über die
rein äußerlich k a u m voneinander der Küste ökonomischer u n d öko- Vergangenheit öfter versucht ha- men.
A u f g a b e n seiner Arbeitsgruppe
unterscheiden können. W i r kön- logischer Wahnsinn ist. A u c h das ben, mit den hiesigen Behörden i n
u n d der H E L K O M z u sprechen:
nen also den Fischern in der Ostsee Aufschütten v o n Sand bringt i m - Kontakt z u k o m m e n , ist uns dies
Herr von Nordheim, welches sind k a u m sagen, „den Fisch kannst D u mer nur kurzfristig etwas, da m a n bisher nicht gelungen. Unser A n - Studentenbegegnungen
die Aufgaben der HELKOM und spe- behalten u n d den mußt D u wieder diese Prozedur jährlich wiederho- sprechpartner u n d auch M i t g l i e d
in der Kommission u n d dieser A r - „Begegnungen i n Deutsch-
beitsgruppe ist n u n einmal das l a n d " lautet die Bezeichnung
Umweltministerium i n M o s k a u . des sechsten Sommerkurses
D u r c h die Konferenz hier i n R a u - für Studenten aus d e n balti-
schen haben w i r n u n auch die ge- schen Ländern, Polen, der
eigneten Ansprechpartner gefun- Tschechischen R e p u b l i k , der
den. Leider waren bei dieser K o n - Russischen Föderation u n d
ferenz die Teilnehmer aus M o s k a u der Ukraine. D i e Veranstal-
nicht dabei, so wie man uns gesagt tung findet v o m 16. bis z u m 29.
hat, w e i l sie die Reisekosten nicht Juni i m deutsch-dänischen
aufbringen konnten. G r e n z l a n d statt u n d w i r d v o n
der Ostsee-Akademie i n Lü-
Dies veranlaßt uns doch noch zu ei- beck-Travemünde ausgerich-
ner Frage. Werden die Kosten ßr tet.
solch eine Konferenz vom Gastgeber
getragen, und wer ist Kostenträger bei
Ihren Umwelt- und Naturschutz-
maßnahmen im Ostseeraum? Startschwierigkeiten
Der Königsberger Fußball-
Z u m Ersten, die Kosten für die
verein Baltika geht mit schwe-
Teilnahme hier tragen alle Teil-
nehmer selbst, beziehungsweise ren finanziellen Problemen i n
deren Behörden. Bei Konferenzen die neue Saison. Angesichts
in den westlichen Ostseeanrainer- des Amtsantritts der neuen
staaten ist es meist so, daß diese Kommunalregierung zum
auch die Reisekosten der östlichen Ende der vergangenen Spiel-
Partner übernehmen, da bekann- saison fehlt es d e m K l u b ge-
termaßen dort erhebliche finanzi- genwärtig an der überlebens-
elle Schwierigkeiten bestehen. D i e notwendigen Unterstützung
Kosten für die unterschiedlichen d u r c h die öffentliche H a n d .
Maßnahmen werden direkt v o n Uber die Existenzsorgen kann
den Anrainerstaaten, teilweise mit auch der gute Platz i n der
erheblicher finanzieller Unterstüt- Oberliga bei der russischen
z u n g der E U getragen.
Dunenlandschaft der K u n s c h e n Nehrune: Obwohl weite Teile der Küstenregion besonders gefährdet sind und Fußballmeisterschaft nicht
unter Naturschutz stehen, werden sie rücksichtslos von den Touristenfluten überschwemmt. Besucher der Heimat Herr von Nordheim, wir danken ßr hinwegtäuschen.
sollten den schützenswerten Naturraum achten und die vorgeschriebenen Wege nicht verlassen Foto Birknerdieses Gespräch.
14. Juni 1 9 9 7 - Folge 24 - Seite 13 I n s CfiprmßmbfQii Die ostpreußische Familie

Eckersdorf: Ländliche Szene Labiau: Adlerbrücke

Lewe Landslied, heiratet war. Die Schwester in Mün- zeichen. „Werde ich ein Mensch Merkmal: Die beiden letzten Zehen vielleicht durch uns etwas über das
chen - der Bruder in Dresden: Wie ohne Wurzeln bleiben?" fragt Man- am linken Fuß waren zusammenge- Lager Gutshaus Zögershof erfahren
viele, sehr viele Briefe erreichen jede leicht hätte es doch ein Wiedersehen fred Keller. Ich hoffe inständig, daß wachsen! Mischkes adoptierten das kann. Seine Großmutter Regine Re-
Woche die Ostpreußische Familie, geben können, für das es nun z u spät sich irgendwie ein Fadenenäe fin- K i n d , das den Namen Georg Misch- kitzki war den Angaben von Ger-
sie berichten v o n Hoffnung u n d ist. det, von dem man dieses Schicksal ke erhielt. Bis August 1957 lebte die trud Baumgart nach damals schon
Freude, aber auch von Leid. U n d das Heute wollen w i r einige Fälle aufrollen kann. (Manfred Keller, Familie in Langruhr, dann bekam tot, sie soll auf der Rückwanderung
bricht immer dann auf, wenn es u m schildern, die - fast - aussichtslos er- Lindenstraße 5 in 39264 Prödel.) sie eine Ausreisegenehmigung und von Pillau zwischen Lockstedt und
Menschen geht, deren Schicksal scheinen, weil bisher alle Bemühun- wurde nach Rheyd eingewiesen. Fischhausen begraben worden sein,
noch immer ungewiß ist. Wie oft gen vergeblich waren. Daß wir oft U n d - fast erschreckend in dieser Jetzt, da die Eltern tot sind, möchte ebenso ihre Kusme Edith Bauermei-
heißt es dann: „Die Ostpreußische die letzte Instanz sind, beweist das Duplizität - der nächste Fall, fast der heute 55jähriee nach seiner Her- ster. Vom Großvater Mathias Rekitz-
Familie ist unsere letzte Rettung!" Schreiben von Manfred Keller, dem zeitgleich an mich herangetragen. kunft forschen. Helfen will ihm da- ky (vormals von Rekitzki), der einen
Aber manchmal kommen w i r z u die Heimatortskartei Nordosteuro- Wieder fragt ein Mensch nach sei- bei die Enkelin des Ehepaares Tischlereibetrieb in Gumbinnen hat-
spät, u n d das schmerzt dann beson- pa den Rat gab, sich an unsere Leser ner Herkunft, wieder war es ein na- Mischke, die auch seinen Wunsch te, weiß Günter Baumgart ebenfalls
z u wenden. Aber sein Fall ist wohl menloses K i n d aus unserer Heimat, an mich i n Düsseldorf herangetra-
auch einer der schwierigsten, den nur sind hier die Angaben konkre- en hat. A n ihre Adresse sind alle
f
wir bisher bearbeitet haben. „Ich bin ter. Kurz vor dem Einmarsch der uschriften z u richten. (Christel
wahrscheinlich 53 Jahre alt und ein Roten Armee wurde am 23. Februar Kreuder, Schömkensweg 35 i n
Findelkind", beginnt der Mann, der 1945 dem Ehepaar Siegfried u n d 41068 Mönchengladbach.)
heute Manfred Keller heißt, „Sie sind meine letzte
seinen Brief. Er kennt we- Hoffnung", schreibt Gün-
der sein Geburtsdatum
noch weiß er etwas über \ Die ter Baumgart, „denn ich
suche meine Mutter!" Sie
seine Herkunft. Erstmals dürfte mit Sicherheit nicht
erhielt der in der ehemali- ;1 ostpreußische mehr leben, aber der heute

?en D D R Lebende im A p r i l
996 v o m Suchdienst des
D R K München einen A u s -
' \ Familie
77jährige will Gewißheit
über ihr Schicksal haben,
das ihn ein Leben lang be-
zug aus der Kinderkartei ( extra wegt hat. Gertrud Bau-
Hamburg, erstellt am 3. mann hat, wie ich den A n -
September 1948 für das gaben entnehmen kann, in
Umsiedlerlager Süd Grimmen. Dar- Amanda Mischke in Danzig-Lang- der Fleischbänkenstraße 3 i n Kö-
in wird er als Manfred Freibaum, 5 fuhr, Heiligenbrunnerweg 26, von nigsberg gewohnt, dort wurde auch
Jahre, geb. i n Königsberg, angege- der dortigen N.S.V. Ortsgruppe ein 1920 Sonn Günter geboren. Die letzte
ben. Haarfarbe dunkelblond, A u - etwa zweieinhalbjähriger Junge Wohnung war in der Samitter Allee
gen graublau, besondere Merkmale übergeben. Verlorene Kinder waren gegenüber dem Palästra-Sportplatz.
keine. Vermerk: Das K i n d weiß in Wehrmachtsbussen nach Danzig Günter Baumgart war bei der
nichts von Vater und Mutter. V o m gebracht worden, niemand wußte, Kriegsmarine, bis Ende 1945 war er
Lager Süd Grimmen wurde das woher sie kamen, einige waren be- in Norwegen, dann i n amerikani- Königsberg: Elchplastik im Zoo
H e i n r i c h s w a l d e : Kirche
K i n d zum Lager Bernburg gebracht. reits erfroren. Auch der kleine Junge scher Gefangenschaft. Keine Post
ders. W i e i m Fall unseres Lands- Es wurde von der Familie Keller aus wies Erfrierungen auf, er war ver- von der Mutter, dafür erhielten nahe nichts. N u n hofft der z u 90 Prozent
manns Kurt Olschinski, der seine Prödel adoptiert. Dort wohnt Man- laust und verfilzt, ein Anblick des Verwandte i m Aprü/Mai 1946 Schwerbeschädigte, daß unsere Fa-
Halbschwester suchte. Jetzt erfuhr fred noch heute, aber die Suche nach Jammers. Eigentlich hatte Frau handgeschriebene Karten aus dem milie wenigstens ein wenig Licht in
er von privater Seite - von drei Da- seiner Herkunft läßt i h m keine Mischke ein Mädchen nehmen wol- Lager Zögershof. Immer wieder das Dunkel der Ungewißheit bringt.
men aus völlig verschiedenen Ge- Ruhe.. Alle Anfragen bei Botschaf- len, aber der Junge hielt sie am Rock fragt sie: „Wo mag mein heißgelieb- (Günter Baumgart, Friedrich-Heb-
genden der Bundesrepublik - , daß ten, Ämtern u n d Auskunftstellen fest und sah sie so lieb an, daß sie sich ter Junge sein?" Von da an kam kein bel-Straße 7 in 24963 Tarp.)
seine seit über 50 Jahren gesuchte blieben ohne Erfolg, da Träger des für ihn entschied. A l s nach einigen Lebenszeichen mehr von Gertrud Das waren heute nur wenige
Halbschwester vor wenigen W o - Namens Freibaum oder Freybaum Tagen die Kinder z u m Weitertrans- Baumgart. Angeblich soll sie in der Schicksale - aber sie wiegen schwer,
chen i n München verstorben ist. weder i n Königsberg noch im übri- port eingesammelt wurden, vergaß Königsberger Barmherzigkeit ver- sehr schwer. U n d es wäre wunder-
V o n keiner Heimatortskarteistelle gen Ostpreußen in den Karteien ver- man den Jungen. Das Ehepaar ver- hungert und auf dem Gelände der bar, wenn unsere Familie hier etwas
oder Kreisgemeinschaft erhielt er zeichnet sind. Aber wie kam das suchte, seinen richtigen Namen her- Altroßgärter Kirche in einem Mas- bewegen könnte.
eine Auskunft über ihren Verbleib K i n d z u diesem Namen? Wer kann auszufinden, nach 15 Vornamen rea- sengrab verscharrt worden sein.
oder auch nur irgendeinen Hinweis, sich an einen etwa dreijährigen ierte er auf „Dieter". Er war dunkel- Herrn Baugarts Bemühungen, das Eure
f
obgleich sie nie anonym lebte, noch blonden Jungen erinnern, der ir- lond, hatte blaue Augen, sprach Schicksal seiner Mutter z u klären,
dazu mit einem bekannten Arzt i n gendeinem Transport übergeben nordostpreußischen (Königsberger) waren bis jetzt trotz aller Bemühun-
einer niedergelassenen Praxis ver- wurde - wann, wo, wie, alles Frage- Dialekt und hatte ein auffälliges gen vergeblich. N u n hofft er, daß er Ruth Geede

AI lenstein: Wogende Sonnenblumenfelder Osterode: Geneigte Ebene Fotos (6) Korall


14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 2 4 - S e i t e 14
Glückwünsche ^asCfipttuSmbfaii

Steffen, Johannes, aus Wehlau, Neu-


stadt 3 und Tapiau, jetzt Kippekau- Hörfunk und Fernsehen
sen 17,51427 Bergisch Gladbach, am
17. Juni
Wichmann, Helene, geb. Wahl, aus Montag, 16. Juni, 13.05, Deutsch-
Sonnabend, 14. Juni, 14 Uhr, WDR- landradio Berlin: OrtsZeit Lander
Nemmersdorf, Kreis Gumbinnen, Fernsehen: Albatros - National-
jetzt Markgrafen wiese 7,78132 Hom- Report - Totgesagt, aber noch im-
arks in Deutschland (Untere
berg, am 11. Juni g »der und Hainich)
mer lebendig (Die ostdeutschen
Konsumgenossenschaften)
Witt, Käte, geb. Bleck, aus Schmiedeh-
zum 96. Geburtstag Redecker, Eberhard von, aus Eich- nen, jetzt Schäferhof 32,37194 Wahls- Sonnabend, 14. Juni, 21.55 Uhr, Montag, 16. Juni, 22.30 Uhr, WDR-
Schirr, Erna, aus Lotzen, jetzt Lötzener medien,jetzt A m Weinberg 19,24223 burg, am 18. Juni WDR-Fernsehen: Polarkreis, drit-
te KlaSse - Unterwegs mit der ein- Fernsehen: Maler, Mönch, Sozial-
Straße 14, 49610 Quakenbrück, am Raisdorf, am 21. Juni arbeiter - Bruder Lukas und seine
Skeirat, Emma, geb. Doneleit, aus Tut- samsten Eisenbahn Rußlands (Re-
18. Juni portage) unheiligen Helfer
Warnat, Otto, aus Hochtann, Kreis teln-Teichhof, Kreis Gumbinnen, jetzt zum 87. Geburtstag
Ebenrode, jetzt Himmel-Moorweg A m Sportplatz 18,49626 Bippen, am Braun, Gustav, aus Absteinen, Kreis Sonntag, 15. Juni, 9.20 Uhr, WDR 5: Donnersta& 1 9 . J u n i ^
16,25451 Quickborn, am 17. Juni 14. Juni Ebenrode, jetzt Manteuffelstraße 108, Alte und neue Heimat: Geteilt an Deutschlandfunk. DLF-Magazin
Tiedmann, Gertrud, aus Balga, Kreis S 36,12103 Berlin, am 20. Juni Oder und Neiße Sonnabend, 21. Juni, 18.35 Uhr,
Heiligenbeü, jetzt Stadorf l a , 29593 Kerstan, Olga, aus Altkirchen, Kreis
zum 95. Geburtstag Sonntag, 15. Juni, 22.30 Uhr, B3- Deutschlandradio Berlin: Wort-
Sch Wienau, am 11. Juni Orteisburg, jetzt Pflegeheim-Stift, Fernsehen: Marshall-Plan in Akti- Spiel - Die Heimkehr der Verjag-
Buechler, Elsa, geb. Böhm, aus Will- Wadehn, Elfriede, aus Kielen, Kreis ten (Emigranten im Nachknegs-
kühnen, jetzt Hessenring 55, 63071 Ostpreußenplatz 33,24101 Altenholz, on - Filmen für Europa 1950 bis
Lyck, jetzt Schneiderstraße 21,72461 am 19. Juni 1953 (Dokumentarfilm) deutschland)
Ottenbach, am 19. Juni Albstadt, am 16. Juni
Heysei, Marie, aus Langheide, Kreis Kottowski, Elfriede, geb. Piaska, aus
Wespatat, Marta, geb. Kuhn, aus Jung- Kaigendorf, Kreis Lyck, jetzt A m
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kirch, am 15. Mai ven, am 31. Mai
straße 24,89331 Burgau, am 22. Juni 22. Juni am 21. Juni
Fortsetzung auf Seite 16
14. Juni 1997- Folge 24 - Seite 15 r>05 XXfpmißfnbfaii Heimatkreise

matstadt. Mit dem Flugzeug ging es mitgliedern, das sind die Landsleute,
von Hamburg nach Königsberg und die eine schriftliche Beitrittserklärung
A u s den Heimatkreisen zurück. In Gumbinnen wohnte die seit 1986 abgegeben haben, zugesandt.
Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. Gruppe geschlossen in dem alten Hotel Dem Begleitbrief und der Satzung lag
Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben Kaiserhof, das frisch renoviert war und auch eine Erklärung bei, die ich bis
sich in einem sehr guten Zustand be- zum 31. Mai ausgefüllt und mit Unter-
fand. Auch das Essen war wie in den schrift zurück haoen wollte. Leider ha-
vergangenen Jahren äußerst zufrie- ben dies zahlreiche Landsleute bisher
denstellend. Die Reise verlief ohne nicht getan. Deshalb bitte ich nun dar-
Das Treffen des Kirchspiels Gillau Schwarzort zum Holzskulpturenpark Zwischenfälle. Um die Reise nach der
mit der großen Wallfahrt in Werl fand um, die Erklärung sofort an mich abzu-
vorgesehen, in Memel eine Altstadt-
Heimattreffen 1997 wieder in der Stadthalle statt. Wir ver- führung und für Polangen die Besichti-
derzeitigen Sach- und Rechtslage 0>is
zum 30. Juni 1997!) überhaupt durch-
senden. Die Abstimmung über die
neue Satzung wird am 6. September in
brachten ein paar harmonische, lustige gung des Bernsteinmuseums geplant. führen zu können, mußte Elfriede der Mitgliederversammlung in Burg-
Stunden mit Kaffeetafel und der altbe- Weitere Auskünfte sowie Anmeldun- Baumgartner aus organisatorischen dorf erfolgen.
13.-15. Juni, Königsberg- kannten Band aus dem Landkreis A l - en bei Ernst Wohlgemuth, A m Kanal und zollrechtlichen Gründen extra die
L a n d : Ortstreffen Tröm- lenstein. Wenngleich sich auch die Rei-
hen der Erlebnisgeneration lichten, so
f , 49565 Bramsche, Telefon 0 54 61/
61741.
„Interessengemeinschaft Ohldorf"
pau. Gaststätte Emhof, E m - gründen. In ihrem Alter war das eine Königsberg-Stadt
hof 1,29614 Soltau-Hötzin- konnte ich feststellen, daß auch einige Die Heimatkreisgruppe Thüringen starke Belastung. Trotzdem meisterte Stadtvorsitzenden Klaus Wei-
gen. Nachkommen Interesse an der Treue traf sich im April erneut in Gotha. sie diese unerwartete Aufgabe ausge- gelt Geschäftsstelle: Annelies
zur Heimat bekunden. Höhepunkt des Treffpunkt war wieder die Geschäfts- zeichnet und zur vollsten Zufrieden- Kelch, Luise-Hensel-Straße 50,
15.-17. Juni, Gerdauen: Orts- Treffens war die Anwesenheit von Pa- stelle des BdV Kreisverbands. Obwohl heit aller Teilnehmer. 52066 Aachen. Patenschaftsbü-
treffen Ellernbruch. L a n d - stor Andreas Nowack aus dem Kirch- für einige Landsleute die Anreise recht ro: Karmelplatz 5, 47049 Duis-
spiel Gillau, der eigens zu dieser Be- beschwerlich ist, konnten wir die Voll- Gumbinner beim Deutschlandtref-
hotel Forellenhof, Walsro- fen in Düsseldorf - Nicht alle Gumbin- burg, Tel. (02 03) 2 83-21 51
de/Hünzingen. gegnung angereist war. Ich weise zähligkeit wieder feststellen. Nach der Museum Stadt Königsberg - Propst
nochmals darauf hin, daß wir im näch- allgemeinen Begrüßung und dem Aus- ner, die Pfingsten zu dem Ostpreußen-
treffen nach Düsseldorf angereist wa- i. R. Kurt Beyer aus Dresden wird Don-
17.-20. Juni, Sensburg: Orts- sten Jahr das 100jährige Bestehen der tausch von persönlichen Neuigkeiten, nerstag, 26. Juni, um 19 Uhr in der Ma-
Kirche in Gillau mitfeiern möchten. wurde über die Fernsehsendung „Kal- ren, haben sich in die am Informations-
treffen Niedersee. Hünzin- stand ausgelegten Listen eingetragen. rienkirche, Josef-Kiefer-Straße 4, Duis-
gen, 29664 Walsrode. Geplant ist ein Heimatbesuch vom 19. te Heimat" lebhaft diskutiert. Fast alle burg einen Vortrag halten und Dias
bis 29. Juni 1998. Dazu ist ein Gottes- Landsleute hatten in der Sendung ihre Trotzdem weisen diese rund 300 N a -
men auf. Wie immer bei solchen Ereig- zeigen zum Thema „Zur Situation in
20. Juni, Lotzen: Treffen L i n - dienst in deutscher Sprache vorgese- alten Heimatorte wiedergesehen. A m den Ev.-Luth. Gemeinden im Königs-
erbärmlichen Zustand unseres Kreis- nissen, hielt es die Besucher nicht an berger Gebiet". Sie stammen aus die-
denheim. Lindenheim. hen. Anmeldungen bitte an mich oder den Tischen ihres Heimatkreises bzw.
an Herbert Monkowski, Postfach 14 12, gebiets hat sich nichts zum Positiven sem Jahr. Aufgrund seiner vierjährigen
20. /21. Juni, Fischhausen: verändert. In diesem Zusammenhang ihrer Heimatgemeinden. Veranstal- Tätigkeit für die rußlanddeutschen
58540 Meinerzhagen, Telefon 0 23 54/ tungen, Ausstellungen und Verkaufs-
Ortstreffen Pillkoppen/ 41 47. wurde erneut das Problem der Eigen- Menschen kann Kurt Beyer uns sicher
Kurische N e h r u n g . Hotel- tumsrechte in der Heimat behandelt. stände hatten große Anziehungskraft, auch vieles über die Lebenssituation
Jeder einzelne wurde aufgefordert, aber auch unzählige Gespräche mit der Menschen im Königsberger Gebiet
Restaurant Bürgerbräu,
Blumenhaller Weg 41,
Ebenrode (Stallupönen) noch vorhandene Unterlagen zu si- Bekannten und Verwandten aus ande- vermitteln. Eine Kollekte am Ausgang
Kreisvertreter Paul Heina- chern oder sich Besitzstände durch ren Kreisen in Gängen und Lokalitäten ist für die soziale Arbeit der inzwi-
49080 Osnabrück. cher, Telefon (0 4183) 22 74, Fax sorgten für ein munteres Treiben. Die
noch lebende Angehörige oder be- schen auf rund 40 angewachsenen
(0 4183) 23 68, Lindenstraße 14, kannte Landsleute bestätigen zu las- Kreisgemeinschaft hatte auch bei die- Evangelischen Gemeinden in Nord-
20. -22. Juni, Bartenstein: Tref- ser Veranstaltung einen Informations-
fen Friedland Stadt u n d 21262 Jesteburg. Geschäfts- sen, damit zu gegebener Zeit Ansprü- Ostpreußen bestimmt. Der Betreuer
stelle: Brigitta Wolf, Telefon che geltend gemacht werden können. und Verkaufsstand eingerichtet. Er des Museums Stadt Königsberg, L. Gri-
L a n d . Gasthaus Dierks, (0 5191) 720 64, Billungsstraße fand, wie wieder einmal, größte Beach- moni, hat zudem Erfreuliches vom
Die für die Organisation des Treffens
Nordertorstriftweg, N i e n - 29, 29614 Soltau Verantwortlichen hatten natürlich tung und war permanent umlagert. Dom-Bau in Königsberg zu berichten.
burg/Weser. Regionaltreffen in Horb- Isen hurg - auch wieder für die kulinarische Be- Die Helfer wurden ständig in Gesprä-
Zum diesjährigen Reeionaltreffen am treuung gesorgt. Im gemeinsamen Ge- che einbezogen und mußten unzählige
20.-22. Juni, Rößel: Treffen Fragen beantworten. Besonders er-
Landgemeinde Schellen.
5. und 6. Juli im Forellengasthof Hotel sang wurde die Verbindung zu unserer Labiau
Waldeck, Horb-Isenburg, lädt die Heimat hergestellt. Von allen Teilneh- wähnt werden müssen hier auch die Kreisvertreten Erich Paske,
Kolping Bildungsstätte Kreisvertretung alle Ebenroder/Stal- mern wurde der Wunsch geäußert, Büderwände, welche außerordentli- Postfach 16 64, 25736 Heide.
WeDernaus, N i e h e i m . lupöner, deren Nachkommen sowie diese Treffen niemals abbrechen zu las- che Beachtung fanden. Fotos aus frühe- Geschäftsstelle: Hildegard
Freunde unserer Schicksalsgemein- sen. Im Herbst findet deshalb die näch- rer und heutiger Zeit, besonders auch Knutti, Telefon (04 81) 6 24 85,
28. /29. Juni, W e h l a u : K i r c h - schaft ganz herzlich ein. Die Veranstal- solche, die eine Gegenüberstellung Lessingstraße 51,25746 Heide
spieltreffen Allenburg u n d ste Zusammenkunft statt.
tung wird gemeinsam mit der Kreisge- zwischen früherer und heutiger Per- Labiauer beim Deutschlandtreffen
Groß Engelau. H o y a / W e - meinschaft Schloßberg durchgeführt. spektive zeigten, fanden großes Inter- in Düsseldorf - „Ostpreußen lebt", be-
ser. Auf Wunsch vieler Teilnehmer wurde Gerdauen esse und sorgten für so manchen Ge- wiesen Tausende Ostpreußen durch
das Regionaltreffen bereits im letzten Kreisvertreter Hans Ulrich sprächsstoff. Die Helfer, die die Gestal- ihre Teilnahme bei der überwältigen-
29. Juni, M e m e l , H e y d e k r u g , Jahr neu gestaltet. Die Zusammen- tung und Betreuung des Standes über- den Zusammenkunft Pfingsten in Düs-
Gettkant, Telefon (0 43 31)
Pogegen: Ostseetreffen. kunft soll neben der Geselligkeit auch 414 47, M asthmo ker Weg 41, nommen hatten, waren rechtschaffend seldorf. Unser durch unseren unver-
Kurhaus, Lübeck-Trave- der Entspannung in der nerrlichen i uzi • I 2 4 7 6 8
Rendsburg. Stellv. müde, als sie am Schluß der Veranstal- gessenen Hans-Egbert Terner gepräg-
münde. Umgebung des Hotels dienen. Die Ver- V J Kreisvertreten Lothar Opitz, tung die verbliebenen Bestände zu- tes Programm „Labiau lebt" wurde
anstaltung beginnt bereits am Sonn- Telefon (0 40) 6 53 31 93, Glo- sammenpacken konnten. Der Rück- auch in diesem Jahr in Düsseldorf be-
5. /6. Juli, Ebenrode/Schloß- abend ab 9 Uhr. Vorgesehen sind wie- gauer Straße 52,22045 Hamburg blick auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit eindruckend dargestellt. Der Kreisver-
berg: Regionalkreistreffen derum etwa vier Dia vortrage über eine Schüleraustausch Nordenburg - gibt ihnen Jedoch das Gefühl, einen treter dankt allen Labiauern aus Stadt
Sücf-West. Hotel Forellen- Länge von je 20 bis 30 Minuten. Sie sol- Hanerau-Hademarschen - Als im Sep- wichtigen Beitrag zu dem Thema des und Kreis für die aktive Teilnahme.
gasthof, Waldeck, H o r b - len über den ganzen Tag verteilt ge- tember 1995 eine Nordenburger Schü- Ostpreußentages „Ostpreußen lebt" Nicht nur aus den Moosbruchgebieten,
Isenburg a m Neckar. zeigt werden, damit genügend lange lergruppe aus Hanerau-Hademar- geleistet zu haben. sondern auch aus allen anderen Kirch-
Pausen für Diskussionen und Unter- schen abfuhr, wußten Schüler und El- spielen konnten hohe Besucherzahlen
tern, daß man es dabei nicht bewenden Stadtgründungsfest 1997 - Das
haltungen in familiärer Atmosphäre Stadtgründungsfest wurde wie ge- registriert werden. Es gut nun die Ar-
eingelegt werden können. Die Zeiten lassen wollte. Marianne Hansen aus beit der Kreisgemeinschaft im ge-
Seefeld, die Initiatorin, plante einen wohnt mit einer großen Eröffnungsze-
werden vor Ort gemeinsam festgelegt. remonie auf dem ehemaligen „Fried- wohnten bewährten Sinne weiterzu-
AI lenstein-Land Die Organisation hat wieder unser Gegenbesuch und nachdem Lehrer A l - führen. Die Kreisvertretung bemüht
sen Land und Leute bei einem von rich- Wühelm-Platz" eröffnet. A m
Kreisvertreten Leo Michalski, Landsmann Reinhold Theweleit, Schu- Abend hat die Delegation der Kreisge- sich, nicht nur Bindeglied zwischen
Adolf-Westen-Straße 12, macherstraße 27,76275 Ettlingen, Tele- Rendsburg ausgehenden Hilfstran- den Labiauern zu sein, sondern auch
sport studiert hatte, erfolgte in diesem meinschaft an den großen Festemp-
42855 Remscheid, Telefon und fon/Fax 0 72 43/125 66, übernom- fang des Bürgermeisters Trifonow, ihre eigentliche Aufgabe wahrzuneh-
Fax (0 21 91) 2 45 50. Geschäfts- men. Besondere Wünsche sind ihm Frühjahr der Gegenbesuch. Zwei Schü- men, nämlich die Bindung zu unserer
ler und acht Schülerinnen der Theo- dem ersten 1996 frei gewählten Bürger-
stelle: Gemeindeverwaltung mitzuteüen. Es kann davon ausgegan- meister der Stadt Gumbinnen, mit vie- Heimat aufrecht zu erhalten, indem sie
Hagen a. T. W., Postfach 12 09, gen werden, daß der erste Vortrag ge- dor-Storm-Schule, begleitet von den gute Kontakte im Interesse einer Hei-
Lehrkräften Hans Alsen und Frauke len Honorationen der Stadt, des Mili-
49170 Hagen a. T. W., gen 11 Uhr beginnt. A m Sonntag vor- tärs, der zivilen Einrichtungen und matarbeit zu erhalten bestrebt ist. Zu
Tel. (0 54 01) 97 70 mittag wird das Treffen im verbliebe- Feldhusen, wagten die Fahrt nach dieser Aufgabe gehört auch, zum bes-
Nord-Ostpreußen. Nach 24 Stunden auch einer polnischen Abordnung des
Kreisausschußsitzung - Der aus nen Teilnehmerkreis im Forellenhof Nachbarkreises Goldap teilgenom- seren Zusammenhalt, die bewährten
fünf Mitgliedern bestehende ge- weitergeführt und endet zur Mittags- Bahn- und Busfahrt hob die große Kreistieffen durchzuführen, die in die-
Herzlichkeit der Gasteltern die anfäng- men. Delegationsleiter Arthur Kle-
schäftsführende Vorstand kam im klei- zeit. Für die Zugreisenden stehen am mentz fand mit seinen Grußworten im sem Jahr wie bekannt, am 13. und 14.
nen Sitzungssaal des Rathauses zu Bahnhof Horb Taxen bereit. Sollten liche Skepsis auf. Die Schüler wußten, September in Bad Nenndorf durchge-
daß die Wohnkultur anders ist und Namen der Kreisgemeinschaft und mit
Hagen a. T7 W. zur ersten Kreisaus- dort keine Taxen bereitstehen, bitten seinen Wünschen für die positive Ent- führt werden. Wir sind davon über-
schußsitzung 1997 zusammen. Zuge- wir die Anforderung über Telefon regten sich nicht über das fehlende flie- zeugt, wiederum einen guten Besu-
ßende Wasser und das „Plumpsklo" wicklung von Stadt und Land Gum-
gen waren auch Ehrenbürgermeister 0 74 51 /29 66 aufzugeben. Preiswerte binnen große Aufmerksamkeit und er- cherstrom begrüßen zu können. Gehen
Hubert Große Kracht und der Kultur- Unterkünfte in Horb: Gasthaus auf. Die neue Schule in Nordenburg wir doch davon aus, daß ein Kreistref-
war gerüstet und der dortige Deutsch- hielt langanhaltenden Beifall. Zusam-
referent der Kreisgemeinschaft. Her- „Schiff", Horb, Marktplatz, Telefon men mit den weiteren Gruß Worten ent- fen einen familiären Charakter hat. Wir
ausragende Themen waren: die Reso- 0 74 51/21 63; Gasthaus „Greifen", lehrer hatte ein umfangreiches Be- werden bemüht sein, individuelle
suchsprogramm ausgearbeitet. Man stand im Laufe des Abends ein ent-
nanz auf den letzten Heimatbrief, das Horb, Bildechinger Steige 8, Telefon spanntes und freundschaftliches Mit- Wünsche, die Schul-, Orts- oder Famili-
derzeitige Spendenaufkommen, das 0 74 51 /24 84; Hotel „Steiglehof ", besichtigte die Kuriscne Nehrung so- entreffen angehen, zu berücksichtigen.
wie ein Bernsteinmuseum, radelte mit einander. A m zweiten Tag wurde das
Ostpreußentreffen in Düsseldorf und Horb-Steiglehof, Telefon 0 74 51/ Fest mit den sportlichen Veranstaltun- Teüen Sie uns Ihre Vorstellungen dazu
das Heimatkreistreffen in Hagen 55 50-0; Gaststätte „Adler", Horb-Det- dem Fahrrad in der Umgebung herum mit.
und machte Picknick. Aufregend war gen fortgesetzt und beendet. In einem
a. T. W. Einig war man sich darin, in tingen, Telefon 0 74 82/2 30. mehrstündigen vertraulichen Ge-
Hirschberg, Amt Wartenburg, einen für alle Schüler, daß das Deutsche
Fernsehen (NDR III) sowohl auf der spräch mit dem Bürgermeister Trifo-
Gedenkstein zur Erinnerung an die Elchniederung Kurischen Nehrung als auch in Nor- now, der Stadtratsvorsitzenden und Memel-Stadt
vielen, von der Roten Armee beim Ein- Kreisvertreten Hans-Dieter Abteüungsleitern der Verwaltung Kreisvertreten Viktor Kittel,
marsch Ende Januar 1945 ermordeten denburg teilweise dabei war. Marian- Tel. (0 46 51) 2 43 74, Am See-
Sudau, Osnabrück. Geschäfts- ne Hansen war sehr bewegt, als sie auf konnte die Delegation offene Fragen
Dorfbewohner aufstellen zu lassen führen Reinhold Taudien, und Absichten intensiv erörtern und deich 19 b, 25980 Westerland.
und der Allensteiner Gesellschaft V ^ ^ S f y Fichtenweg 11, 49356 Diep- dem Grundstück ihrer Eltern stand Gst für alle Memellandkreise:
und berichten mußte, daß die Innen- zum Teü einvernehmlich klären. Dank
Deutschstämmiger einen Zuschuß für holz, Telefon (0 54 41) 79 30 der guten Unterkunft und Betreuung, Uwe Jurgsties, Kirschblüten-
die Ausrichtung des Schüler-Ferienla- stadt von Nordenburg vollkommen str. 13,68542 Heddesheim
Die Kombinationsbusreise nach abgetragen worden sei. Während der wie gewohnt, für die Delegation und
gers 1997 in der Heimat zu gewähren. die anderen Gästegruppen im Hotel 40 Jahre „Ostseetreffen" der Me-
Tilsit/N idden vom 26. August bis 4. Abschiedsfeier in der Schule Norden-
900-Jahrfeier i n Hagen am Teuto- September 1997, die beim „Linkuhner- burg sagten die Schüler aus Hademar- Kaiserhof, war die Stimmung stets an- mellandgnippen Nord werden im
burger Wald - A n der Eröffnungsfeier Treff" beschlossen wurde, ist noch schen, daß der Unterricht wohl interes- geregt und äußerst zufriedenstellend. Kurhaus zu Travemünde vom 27. bis
der in unserer Patengemeinde auf das 30. Juni 1997 gefeiert. Sehr herzlich la-
nicht ausgebucht. Es ist eine zehntägi- sant war, sie aber trotz Russisch-Kur- den wir Sie zu dieser Veranstaltung
ganze Jahr ausgedehnten Feierlichkei-
ten, die vor geladenen Gästen aus Poli-
tik, Wirtschaft, Kultur, Verwaltung ?e Reise mit vier Übernachtungen in
ilsit und drei Übernachtungen in Nid-
den, für die noch einige Plätze frei sind.
sus kaum ein Wort verstanden hätten.
Nach Ansicht der Lehrer haben Har-
monie und gegenseitiges Verständnis
Heiligenbeil
ein, insbesondere zu der am Sonntag,
29. Juni, um 10.45 Uhr stattfindenden
Kreisvertreten Siegfried Dre- Matinee im Kursaal zu Travemünde.
und Geistlichkeit in der ehemaligen
Kirche stattfand, nahmen auch Kreis- Auf der Hin- und Rückreise ist je eine dazu beigetragen, daß der Schüleraus- her, Telefon (0 41 02) 613 15, „Heimat im Osten" ist das Thema: Re-
Zwischenübernachtung in Thorn vor- tausch zwischen Ost und West als Er- Fapenwisch 11, 22927 Groß- zitationen und Musik wechseln sich
vertreter Leo Michalski, Kreistaesvor- hansdorf
sitzender Adalbert Graf und die Kreis- gesehen. Der Abfahrtsort ist Bielefeld/ folg gewertet werden kann. dazu im Programm ab. Für die musika-
ausschußmitglieder Leo Kuklinski Steinhagen. Zusteigemöglichkeiten an lische Leitung und die Klaviersoli
und Horst Tuguntke teü. Diese ergrif- den Autobahn-Raststätten auf dem Satzungsänderung - Im Jahr 1996 konnten wir Luise Linde gewinnen.
fen die Gelegenheit zum allseitigen Ge- Weg bis zur Grenze nach Polen sind Gumbinnen hat der Kreisausschuß beschlossen, die Der Gesang von Marie-Luise Gerlach
dankenaustausch. möglich. Die Fahrtkosten pro Person Geschäftsstelle: Stadt Biele- bestehende Vereinssatzung in ver- v. Pieverling wird begleitet von Klaus
im Doppelzimmer mit Halbpension feld, Patenschaft Gumbinnen, schiedenen Punkten zu ändern. Die v. Pieverling. Nach der Mittagspause
Heimatbriefe - Aus Rückläufen ver- Postfach 10 0111, 33501 Biele-
fügt die Kreisgemeinschaft über Rest- betragen 1048 D M zuzüglich Visako- langwierigen Vorarbeiten waren im um 14 Uhr folgen dann die Darbietun-
sten. Das Programm in Tilsit sieht u. a. feld, Tel. (05 21) 51 69 64 (Frau März 199/abgeschlossen und der Ent- gen des Jagdbläser-Chors Eutin und
bestände von Heimatbriefen der Jahr- Niemann)
gänge 1990 bis 1996, Nr. 21 bis 27. Bei einen Tag zum Besuch der eigenen wurf wurde am 22. und 23. März so- anschließend der Auftritt der Volks-
Bedarf können diese vom Kulturrefe- Heimatorte, eine Busfahrt durch unser Reisezeit 1997-Als erste Reisegrup- wohl im Kreisausschuß als auch im tanz- und Trachtengruppe Damsha-
renten Klaus J. Schwittay, Hiederstra- Kreisgebiet sowie Führungen in Tilsit, pe in diesem Jahr besuchte Elfnede Kreistag ausführlich beraten, disku- gen in Mecklenburger Trachten unter
ße 39,58566 Kierspe, angefordert wer- Ragrut und Heinrichswalde vor. In Baumgartner mit 41 Personen ihres tiert und geändert. Die Neufassung
den Nidden ist eine Busfahrt nach großen Bekanntenkreises unsere Hei- wurde dann am 3. Mai allen Vereins- Fortsetzung auf Seite 16
JXBÖfliraUjmMnll U . Juni 1 9 9 7 - F o l g e 2 4 - S e i t e 16
Allgemeines

Waldeck in Horb-Isenburg am Neckar


Todzi, Emmi, geb. Kiy, aus Altkirchen, emeinsam mit dem Nachbarkreis
Kreis Orteisburg, jetzt Moorbek-
f
benrode stattfinden. Das Treffen be-
straße 124,22846 Norderstedt, am 22. ginnt Sonnabend um 9 Uhr und endet
am Sonntag mittag. Vorgesehen ist
Zimmermann, Erich, aus Paterswalde, eine Begegnung in familiärer Atmo-
Kreis Wehlau, jetzt Hohe Straße 12, sphäre mit Lichtbildervorträgen von
45711 Datteln, am 17. Juni ca. 30 Minuten Länge. Dabei bleibt aus-
reichend Zeit für Diskussionen, per-
zur Diamantenen Hochzeit sönlichen Gesprächen sowie angemes-
Hoffmann, Fritz und Frau Gerda, geb. sene Pausen. Neben anderen interes-
Grunwald, aus Mühlhausen, Kreis santen Themen wird Ingrid Stenzel,
Preußisch Holland, Holländer Stra- geb. Red wanz, aus Schloßberg, anhand
ße und BahnhofStraße 1, jetzt Hop- von Lichtbildern über die „Einwei-
Fortsetzung von Seite 14 pelbergweg 7,38895 Langenstein hung der neu erbauten Salzburger Kir-
che in Gumbinnen 1995" berichten und
Eske, Heinz, aus Weidengrund, Kreis Wiechmann, Charlotte, geb. Prohesky, Stolzke, Friedel, aus Deutsch-Thierau, Landsmann Reinhold Theweleit aus
Gumbinnen, jetzt Graf-Arnold-Platz aus Reinlacken, Kreis Wehlau, jetzt Kreis Heiligenbeil, jetzt Hasenbanck- zur Goldenen Hochzeit Ebenrode über das Gestüt Trakehnen.
39,42499 Hückeswagen, am 31. Mai Heisterbergstraße 26, 25693 St. M i - weg 22,22119 Hamburg, am 19. Juni Dannehl, Helmut und Frau Erna, geb. Das Abendprogramm kann in Eigenin-
Garbade, Meta, geb. Grigoleit, aus chaelisdonn, am 20. Juni Teare, Hildegard, geb. Dombrowski, Schmidt, aus Drengfurth und Sturm- itiative gestaltet werden. Haben Sie bit-
Schöppenfelde, Kreis Gumbinnen, Wiehert, Henriette, aus Willenberg, aus Dorschen, Kreis Lyck, jetzt Hah- hübel, jetzt Bahlenstraße 44, 40589 te Verständnis dafür, daß zu diesem
jetzt Vor Vierhausen 54,27721 Ritter- Kreis Orteisburg, jetzt Karolinger ler Straße 63, 32427 Minden, am 22. Düsseldorf, am 21. Juni Treffen aus Kostengründen keine per-
hude, am 10. Juni Ring 34,41812 Erkelenz, am 18. Juni Juni Hödtke, Kurt und Frau Renate, aus sönlichen Einladungen erfolgen, zu-
Karasch, Elsbeth, geb. Bendig, aus Wysk, Heinrich, aus Neufließ, Kreis Tiedtke, Georg, aus Nickelsdorf, Kreis Rosengarten und Langbrück, Kreis mal dieses Regionalkreistreffen bereits
Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße 147, Orteisburg, jetzt Leddinweg 23, Wehlau, jetzt K.-Theodor-Srraße 70, Angerburg, jetzt Im Bergischen Ring im Schloßberger Heimatbrief Nr. 34/
42119 Wuppertal, am 22. Juni 93,58095 Hagen, am 17. Juni 1996 angekündigt wurde. In Horb be-
jetzt Sammlungsgasse 9,89073 Ulm, 30627 Hannover, am 18. Juni stehen folgende Unterbringungsmög-
am 20. Juni lichkeiten: Forellengasthof Waldeck,
Naujack, Edith, aus Birkenmühle, Horb/Isenbure, Telefon 0 74 51 /38 80;
Kreis Ebenrode, jetzt Otto-Lilienthal- zum 75. Geburtstag
Gasthof „Schiff", Horb, Marktplatz,
Straße 14,39576 Stendal, am 21. Juni Albrink, Berta, geb. Türling, aus Hein- Telefon 0 74 51/21 63; Gasthof „Grei-
Pawellek, Walter, aus Geislingen, Kreis richswalde, Kreis Elchniederung, Heimat neu gesehen (48) fen", Horb, Bildechinger Steige 8, Tele-
Orteisburg, jetzt Feldhauskamp 66, jetzt Sendener Straße 25,48249 Dül- fon 0 74 51/24 84; Hotel „Steiglehof",
45138 Essen, am 20. Juni men, am 20. Juni Horb-Steiglehof, Telefon 0 74 51/
Petrikat, Rudolf, aus Romeyken, Kreis Beitmann, Gerhard, aus Maschen, 55 50-0; Gaststätte „Adler", Horb-Det-
Ebenrode, jetzt A m Mooranger 1, Kreis Lyck, jetzt Nikolausstraße 7, tingen, Telefon 0 74 82/2 30.
37586 Dassel, am 19. Juni 70190 Stuttgart, am 22. Juni
Platzeck, Gertrud, geb. Lörzer, aus Bernatzki, Hildegard, aus Puppen, Sensburg
Schublau, Kreis Gumbinnen, jetzt Kreis Orteisburg, jetzt von-Witz- Kreisvertreter Johannes Schmidt,
Rostocker Straße IIa, 33647 Bielefeld, leben-Straße 39, 48151 Münster, am Eichenheege 12a, 63477 Main-
am 22. Juni 8. Juni tal. Geschäftsstelle: In Stadt-
Rupio, Luise, aus Kreuzborn, Kreis Blumenthal, Anni, geb. Meding, aus verwaltung Remscheid, Nord-
Lyck, jetzt Hamburger Straße 183a, Rhein, Kreis Lotzen, jetzt Bochumer straße 74, 42849 Remscheid,
24558 Henstedt-Ulzburg, am 16. Juni Straße 176, 99734 Nordhausen, am Tel. (0 21 91) 16 3718
Schleicher, Helmut, aus Eydtkau, Kreis 18. Juni 1. Karwener Dorftreffen - Auf
Ebenrode, jetzt Goethestraße 20, Czarnecki, Margarete, geb. Sinofzik, Wunsch vieler Landsleute soll noch in
24116 Kiel, am 22. Juni diesem Jahr das 1. Karwener Dorf tref-
aus Wilhelmshof, Kreis Orteisburg, fen stattfinden. Als Termin ist das Wo-
Wichmann, Hanna, geb. Flemming, jetzt Talstraße 140,40764 Langenfeld,
aus Königsberg-Quednau, jetzt chenende vom 30. bis 31. August fest
am 20. Juni eingeplant. Treffpunkt: Sonnaoend ab
Marktstraße 48,31249 Hohenhameln, Ehrlicher, Dr. Christel, geb. Kara-
am 18. Juni 15 Uhr in der Cafe-Pension Forellen-
schewski, aus Regeln, Kreis Lyck, hof, Inhaberin Helga Rutkowski, Wei-
Zysk, Margarete, geb. Glinka, aus jetzt Beethovenstraße 23,79100 Frei- ße Gasse 2 im Stadtteil Wahlert, 63628
Ebendorf, Kreis Orteisburg, jetzt burg, am 16. Juni Bad Soden-Salmünster. Dieser Ort
Koloniestraße 7, 45897 Gelsenkir- Ekat, Ernst-Georg, aus Rahnen, Kreis wurde bewußt gewählt, weil die Orga-
chen, am 18. Juni Gumbinnen, jetzt Ritterstraße 17, Kreuzingen: Stadthalle Foto Korall nisation vor Ort von Helga Henschke
47137 Duisburg, am 11. Juni aus Nitruch und Horst Rutkowski vor-
zum 80. Geburtstag Fallbach, Anni, geb. Grudzinski, aus genommen wird. Ein kleines Pro-
Becker, Irmgard, verw. Hennig, geb. Großalbrechtsort, Kreis Orteisburg, gramm ist vorgesehen. Die A n - und
Krebs, aus Königsberg, Fritznerweg, jetzt A m Wiesenhang 18,42859 Rem- Abreise kann auch vor oder nach dem
jetzt 67483 Kleirifischlingen, am 20. scheid, am 22. Juni oben genannten Termin stattfinden.
Juni Gemballa, Elfriede, aus Treudorf, Kreis Wer mag, kann mit dieser Fahrt einen
Orteisburg, jetzt Im Fröschenpfuhl 4, Erholungsurlaub verbinden. Zimmer
Fortsetzung von Seite 15 mit Frühstück im Forellenhof kosten 35
ANZEIGE 56841 Traben-Trarbach, am 21. Juni bis 40 D M , ab drei Übernachtungen 5
Holubek, Hedwig, geb. Gunia, aus Leitung von Siegfried Fröse. Der Ver- Thierberg und Ostpreußen, eine auf- D M weniger. Auf Wunsch ist auch
schlußreiche Dokumentation über un-
Partnertarif Samplatten, Kreis Orteisburg, jetzt
Blumenhof 28, 53119 Bonn, am 17.
anstaltung ist eine Ausstellung ange-
schlössen, die von Freitag, 27., bis Mon- sere Heimat, die alle Anwesenden
Vollverpflegung zum Sonderpreis
möglich. U m eine Übersicht über die
Gruppen-Fahrradreise (j^gj^jÜ Juni tag, 30. Juni, jeweils von 10 bis 20 Uhr in sichtlich an- und erregte. Mit Günter Anzahl der Teilnehmer zu bekommen,
"Kurische Nehrung • Memel land
Kalaschewski, Ursula, aus Paters- der Musikhalle des Kursaal-Gebäudes Kerski war jemand erschienen, der ei- wird um eine Anmeldung bis zum 30.
vom 19.-26. Juli 1997. walde, Kreis Wehlau, jetzt Schön- >räsentiert wird. Sigrid Albinus webt nen authentischen Bericht über seinen Juni 1997 an die Adresse der Heimat-
Bei Anmeldung bis 20.6. erhält jedes Paar
einen Nachlaß von 150,- DM. böckener Straße 44, 23556 Lübeck, fostenbänder nach alten ostpreußi-
schen Mustern. Litauische Designer
Huchtversuch vom 20. Januar 1945 ge-
ben konnte, dessen Fortkommen je-
kreisgemeinschaft in Remscheid oder
an Helmuth Tomscheit, Gesundheits-
am 19. Juni aus Memel zeigen Bernstein- un d S i l - doch wegen der schlechten Witte-
DNV-Tounstik GmbH straße 29, 42855 Remscheid, Telefon
Kayser, Martha, geb. Gorski, aus A u - berschmuck, Leder-, Leinen- und Ke- rungsverhältnisse mißlang, so daß er
Max-Planck-Str.10, 70806 Kornwestheim 0 21 91/2 32 23, gebeten.
Tel. 07154/ 13 18 30. Fax 131833
ersberg, Kreis Lyck, jetzt 502 Buck- ramikarbeiten und die Memeler Bastel- von der vorrückenden russischen A r - 8. Ortstreffen Heinrichsdorf - Zu
ingham Rd., Garner NC, 27529 USA, gruppe aus Lübeck stellt u. a. ihre Sei- mee eingeholt bzw. überholt wurde, dem Schul- und Dorftreffen hatten sich
am 22. Juni denmalereien, die Bauern- und Hinter- schließlich umkehrte und bis zum 48 Personen in dem schönen Garten-
Kluth, Herbert, aus Monken, Kreis glasmalereien von Geschenkkarten Herbst 1945 in Thierberg verblieb und haus des Hotels Haus Rasche in Bad
Bilitza, Erna, aus Laschmieden, Kreis Lyck, jetzt Krimm 5,17209 Leizen, am vor. Kunstgewerblerinnen halten ihre dann zwangsausgesiedelt wurde. Bei- Sassendorf eingefunden. In dem mit
Lyck, jetzt Polziner Straße 22,23714 19. Juni Arbeiten bereit. Ölgemälde von Rüdi- de schilderten ihre Erlebnisse in der Ostpreußenfahne und Elchschaufel-
Malente, am 19. Juni ger Schwarz und vor allem die Foto- damaligen gesetzlosen und ziemlich wappen geschmückten Saal gab es ein
Lengning, Kurt, aus Moterau, Tataren,
Fidorra, Fritz, aus Treudorf, Kreis Or- dKcmTgs^^^ ausstellungvonHelmutBerger,dieder verworrenen Zeit, wofür wir ihnen frohes Wiedersehen nach zwei Jahren.
Wehlau und u L u j cm oM/in Ausstellung den Namen „Heimat im
telsburg, jetzt Vinzenzstraße 28, herzlich dankten. Bei unserem Treffen Wieder waren einige Landsleute zum
68642 Bürstadt, am 18. Juni 15, jetzt Hutschdorf 39a, 95349 Osten" gabTund die zwei Jahre lang in wurde auch die Frage nach dem Ver- ersten Mal dabei. Nach der Begrüßung
Hinkel, Franz, aus Schweizersfelde, Thurnau, am 16. Juni Heydekrug zu sehen war. bleib der ehemaligen Ehrentafel aufge-
M e m e l u n d
und Totenehrung wurden die Gruß-
Kreis Gumbinnen, jetzt Fritz-Hu- Lorenz, Gertrud, geb. Rogowski, aus überdies bietet die Travemünder worfen, für die aus unserem Dorf gefal- botschaften derjenigen verlesen, die
semann-Straße 1,59229 Ahlen, am 11. Lyck, jetzt Alfred-Herbst-Straße 7, Buchhandlung Nitz Literatur aus dem lenen Krieger des Ersten Weltkriegs. diesmal nicht dabei sein konnten. Grü-
Juni 69198 Schriesheim, am 16. Juni Ostseeraum an. A m Sonnabend, 28. Früher war sie am Kriegerdenkmal ße kamen auch von dem Vorsitzenden
Kallweit, Frida, aus Finkenschlucht, Menger, Helmut, aus Neidenburg, Ta- Juni, um 19.30 Uhr findet im Festsaal angebracht. Wer kann etwas darüber der Sensburger Kreisgemeinschaft Jo-
Kreis Ebenrode, jetzt Klaus-Groth- tarenstraße 1, jetzt Harnackring 9, des Kurhauses ein „Bunter Abend" aussagen oder hat sogar eine Fotogra- hannes Schmidt, dem Vorsitzenden
Straße la, 24211 Preetz, am 19. Juni 21031 Hamburg, am 20. Juni statt. Ingrid Koch-Ratzeburg liest in fie davon? Inzwischen sind seit unse- der Sensburger Deutschen Gesell-
Knipping, Margarete, geb. Skibbe, aus M i l e w s k i , Lydia, aus Dreimühlen, ostpreußischer Mundart aus ihren rem ersten Thierberger Dorftreffen schaft „Bärentatze", Heinz Olschew-
Kreis Lyck, jetzt 24891 Hollmühle, Werken „Unterm Kruschkeboom bei zehn Jahre vergangen und es gibt im- ski, sowie von Pfarrer Mutschmann
Grünweide, Kreis Ebenrode, jetzt uns tohus" und Marie-Luise v. Piever-
am 17. Juni mer wieder etwas Neues zu berichten. aus Sorquitten. Mit dem Singen des
Altenpflegeheim St. Josef, 41542 Dor- ling bringt Melodien aus heiteren Als ich selbst in der letzten Augustwo-
magen, am 7. Juni Muzeiko, Heinz, aus Lyck, Lycker Gar- Ostpreußenlieds und des Masuren-
Opern, Operetten und Musicals zu che 19% in unserem Heimatdorf war, lieds wurde der offizielle Teil beendet
Knöller, Elfriede, geb. Chotzko, aus ten 58, jetzt Prager Straße 4, 27568 Gehör. um meinem Sohn unsere unvergessene
Lyck, Morgenstraße 26, jetzt Paprika- Bremerhaven, am 21. Juni und man ging zum gemütlichen Teil
Heimat und vor allem Thierberg zu über. Mit Gesang und guter Laune
straße 4b, 70619 Stuttgart, am 20. Juni Neumann, Willi, aus Tapiau, Kreis zeigen, konnte ich feststellen, daß auf
König, Luise, geb. Jordan, aus Ebers- Wehlau, Schluchtenweg, jetzt Denk- Osterode dem Grundstück von Tilinski ein Neu-
wurden Erinnerungen an die Heimat
Kreisvertreten Prof. Dr. E. R. ausgetauscht, natürlich bei Bärenfang,
bach, Kreis Preußisch Holland, jetzt linger Straße 56,51545 Waldbröl, am bau entsteht. Bei Kerski mit dem be-
Steiner, Tel. (0 30) 9 21 60 85, Pillkaller und gutem Essen. Die Samm-
Stiftsgraben 20,04600 Altenburg, am 17. Juni Vincent-van-Gogh-Straße 31, kannten und weithin sichtbaren alten lung für die daheimgebliebenen
17. Juni Reinhold, Ursula, geb. Henkis, aus 13057 Berlin. Geschäftsführer Storchennest, ist geplant, hinter der Landsleute erbrachte einen Betrag von
Krauter, Ursula, aus Königsberg, jetzt Richtfelde, Kreis Gumbinnen, jetzt Günther Behrendt, Qualenrie- Scheune eine Putenfarm aufzubauen. 240 D M , die Gerhard Pfennig inzwi-
Nr. 67,07768 Freienorla, am 8. Juni Drosselweg 59,27283 Verden, am 25. the 9, 31535 Neustadt, Tel. A m Schilling-See ist ein neuer Anlege- schen auf das Konto der „Bärentatze"
Krispin, Oskar, aus Gallinden, Kreis Mai (0 50 32) 6 16 14 steg errichtet worden und gegenüber nach Remscheid überwiesen hat. In der
Osterode, jetzt Venusberg 36, 20459 Thierberger Dorftreffen - Obwohl Wende entsteht gegenwärtig ein Sport- Einladung war ausdrücklich darauf
Sand, Evamarie, geb. Kirstein, aus Or- zu unserer letzten Zusammenkunft platz.
Hamburg, am 18. Juni telsburg, jetzt Poppenrade 35,24148 hingewiesen worden, daß das Hein-
Kruska, Charlotte, geb. Tuttlies, aus nur 27 Landsleute anreisten, waren die
Kiel, am 21. Juni Gespräche umso lebhafter, denn jeder nchsdorfer Schul- und Dorftreffen
Wehlau und Pinnau, jetzt Schulstra- wollte seine reich angesammelten Ge- Schloßberg (Pillkallen) zum ersten Mal zu einem Treffen des
Schumacher, Adelheid, geb. Hennig,
ße 11,56472 Hof, am 18. Juni Tfä Kreisvertreter Georg Schiller Kirchspiels Sorquitten erweitert wer-
aus Friedrichsberg-Worienen, Kreis danken und Anregungen jedem offen ° sollte. Einige Landsleute aus den
Lüdtke, Ida, geb. Stralla, aus Neuen- Telefon (04 21) 63 75 25, Wolga-
e n

dorf, Kreis Lyck, jetzt Hufelandstraße Königsberg-Land, jetzt A m Eckbusch baren. Um die Neugier aller Interes Nachbargemeinden sowie aus Sorquit-
sierten zu befriedigen, sind hier die an- ster Straße 12, 28717 Bremen.
1,29549 Bad Bevensen, am 19. Juni 39/54,42113 Wuppertal, am 17. Juni Geschäftsstelle: Marie-Luise ten selbst waren dieser Einladung ge-
ereisten Thierberger nach unserem
Schmidtmann, Heinz, aus Lindenort, Slomianka, Gertrud, geb. Wisotzki, aus
Lorenzfelde-Kieselkeim, Kreis Gum-
§ ekannten Anschriftenverzeichnis Althaus, Telefon (0 4171) 24 00
Fax (0 4171) 24 24, Rote-Kreuz-
folgt und trafen sich in fröhlicher Run-
Kreis Orteisburg, jetzt Bergiusstraße aufgelistet: 25,33,35,38,48,52,57,60, de mit den Teilnehmern, für die diese
35,30655 Hannover, am 18. Juni binnen, jetzt Südring 134,06667 Wei- Straße 6,21423 Winsen (Luhe) 1 retten schon zur guten Tradition ge-
71, 76, 81, 82, 83 und 89; dazu kamen Regionalkreistreffen Süd-West -
Tubies, Erna, geb. Bogdahn, aus Allen- ßenfeld, am 27. Mai noch Günter Kerski und Ulrich Gerke worden sind. In Zukunft sollen unsere
Stender-Elsen, Herta, geb. Czieslick, Das Treffen wird, dem mehrfach geäu-
burg, Kreis Wehlau, jetzt Viehtrif- mit ihren Ehefrauen. Günter Schei- ßerten Wunsch entsprechend, wieder ioIq 'r a u c h
nächste am 1. Mai
d a s

tenweg 25a, 32052 Herford, am 21. aus Lyck, Danziger Straße 21b, 65189 mann zeigte uns am Nachmittag und im gleichen Rahmen wie im Vorjahr, auf einen Tag anberaumt werden,
Juni Wiesbaden, am 21. Juni am Abend mit Fümaufnahmen über am 5. und 6. Juli im Forellengasthof fcine Verlängerung nach eigenen Wün-
schen ist dann jederzeit möglich.
14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 24 - Seite 17 I>os £H"lpmißcnbfa!i Landsmannschaftliche Arbeit

Landesgruppe
Brandenburg Erinnerungsfoto 1145
Landsmannschaftliche Arbeit Landesvorsitzenden Horst Haut, Oranien-
burger Chaussee 7, 16515 Schmachtenha-
gen, Telefon und Fax (0 33 01) 80 35 27. Eh-
renvorsitzenden Georg Vögerl, Buggestra-
ße 6,12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 20 96,
Fax (0 30) 8 21 20 99
Junge und August macht die Gruppe eine Brandenburg-Havel (Potsdam-Mit-
Sommerpause. telmark) - Sonnabend, 28. Juni, Fahrt
Landsmannschaft ins Ostpreußsiche Landesmuseum,
Geschäftsstelle: Parkallee 84/86, 20144
Hamburg Lüneburg. Auf dem Programm stehen
Ostpreußen-Radtour 1997 - Vom
Landesgruppe u. a. Stadtrundfahrt und Kremserfahrt
in die Heide. Anmeldungen bei Felici-
16. bis 30. Juli machen sich die Jungen Baden-Württemberg tas Wewior, Pater-Grimm-Straße 18,
Ostpreußen wieder auf den Weg zu ei- Vors.: Günter Zdunnek, Postfach 12 58, 14470 Brandenburg, Telefon 0 33 81/
ner neuen Entdeckungsfahrt. Mit der 71667 Marbach. Geschäftsstelle: Schloß- 30 08 02.
Fähre geht es zunächst von Rügen nach straße 92, 70176 Stuttgart
Memel. Von dort fahren die Teilneh- Buchen - Sonntag, 22. Juni, 14.30
mer durch das Memelland nach Tau- Uhr, Vortrag im evangelischen Ge- Landesgruppe Bremen
roggen und Tilsit, weiter nach Schir- meindesaal in Buchen. Kulturreferen- Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. (04 21) 25 06 68,
windt und Gumbinnen. Anschließend tin Helga Gengnagel aus Marbach refe- Fax (04 21) 25 01 88, Hodenberger Straße
geht es über Wehlau, Friedland in den riert zum Thema „Königin Luise - eine 39b, 28355 Bremen. Geschäftsführer Bern-
südlichen Landesteil, wo die Fahrt an große Frau". hard Heitger, Tel. (04 21) 51 06 03, Heil-
den masurischen Seen bei Bischofs- Heidelberg - Zu der letzten Veran- bronner Straße 19,28816 Stuhr
burg ihr Ende findet. Weitere Informa- staltung vor der Sommerpause mußte Lesum/Vegesack - Sonnabend, 28.
tionen und Anmeldungen bei Elard v. der vorgesehene Referent, Pfarrer Juni, Bus-Tagesfahrt nach Hameln.
Gottberg, 29465 Schnega, Telefon BurkhardKlüppel aus Lelm bei Braun- Auf dem Programm stehen: Stadtfüh-
0 58 42/3 79, Fax 0 58 42/5 09. schweig, kurzfristig wegen Erkran- rung und Besichtigung des Klosters
JLO-Kinderfreizeit - Die JLO veran- kung absagen. Die Landesfrauenleite- Corvey sowie der Stadt Höxter. Gäste
staltet vom 7. bis 17. August eine Feri- rin, Uta Lüttich, erklärte sich spontan sind herzlich willkommen. Anmel-
enfreizeit für Kinder im Älter von zehn bereit einzuspringen. Sie hielt einen dungen bei Walter Lapsien, Telefon
hochinteressanten Vortrag mit dem Ti- 62 74 55 und Charlotte Maaz 63 12 78.
bis 15 Jahren im Hotel im Park in Sor-
quitten. Auf dem Programm stehen tel „Vom Prußenland zum Preußen- Bremerhaven - Freitag, 27. Juni, 15
neben Besuchen bei ostpreußischen land". Wiedereinmal war die Veran- Uhr, Sommerfest mit Grillen. Der Grill-
Bauernfamilien, Baden, Boot fahren staltung außerordentlich gut besucht. teller mit zwei Würstchen, Sauerkraut
und lange Abende am Lagerfeuer auch Uta Lüttich wurde von den Anwesen- und Brot kostet 6 D M und ist vorab zu
wieder interessante Exkursionen, auf den, unter denen sich auch viele Gäste bezahlen. Anmeldung bei Anni Putz,
denen die Teilnehmer die ganze Breite befanden, mit langanhaltendem Beifall Georgstraße 41, Telefon 2 72 40. Dies ist
ostpreußischen Lebens, vom Alltag auf belohnt. die letzte Veranstaltung vor der Som-
den Gütern über die Siedlungsleistun- Ulm/Neu-Ulm - Donnerstag, 26. merpause.
gen des Deutschen Ordens bis zur gro- Juni, 14 Uhr, Wanderung. Treffpunkt:
ßen Handelskultur der Hansestädte Bushaltestelle Finningen. Abfahrt vom Landesgruppe Hessen
kennenlernen werden. Der Teüneh- Busbahnhof Ulm (Bus 305 Fa. Oster) Vors.: Anneliese Franz, geb. Wlottkowski,
merbetrag beträgt pro Person 295 D M , nach Finningen: 13. 15 Uhr. Nach der Tel. (0 27 71) 59 44, Hohl 38, 35683 Dillen-
bei Geschwistern 250 D M . Weitere In- Wanderung ist Einkehr im Kreuz vor- burg Landschulheim K u n z e n - Unsere Leserin Ilse Pollack, geb. Neumann,
formationen und Anmeldungen bei gesehen. Dazu sowie zum gemütlichen Dillenburg - Mittwoch, 25. Juni, 15 aus Bochum schickte uns diese Erinnerung an 14 frohe Tage im Landschul-
Barbara Danowski, Tiergartenstraße Abschluß sind auch die „Autowande- Uhr, Ausflug zum Hammerweiher in heim auf der Kurischen Nehrung im September 1939. Das Foto zeigt Schü-
33,01522 Ansbach, Telefon 09 81 /8 46 rer" eingeladen. Bei allen Routen gibt Ewersbach. Zudem soll der Bienen-
lehrstand besichtigt werden. lerinnen der Ostpreußischen Mädchen-Gewerbeschule Königsberg. Darauf
77. es eine große und eine kleine Tour.
Erbach - Sonnabend, 21. Juni, 15 sind zu sehen, von links nach rechts, von oben nach unten: Hilde Bender, Ilse
Landesverband Mecklenburg-Pom-
mern - Die „Jungen Ostpreußen" tref- Uhr, Treffen im Vereinshaus, Jahnstra- Pakulat, Ilse Neumann, Lottchen Riemann, Lydia Schulz, Else ?, Else
fen sich jeden ersten Dienstag im Mo- Landesgruppe Bayern ße 32,1. Stock, Raum 1. Die Veranstal- Degener, Elfriede Gier, Erna Witt-Scharloff, Minchen Neumann, Gerda
nat ab 20 Uhr im Studentenclub Wur- Vors.: Friedrich Wilhelm Bold, Telefon tung steht unter dem Motto „Ostpreu- Rauschnik. Vielleicht erkennt sich jemand auf dem Bild wieder und meldet
zel, Makarenkostraße 52 in Greifswald. (0 89) 3 15 2513, Fax (0 89) 3 15 30 09. Lan- ßen feiern Geburtstag". Dem Jubeltag sich bei Ilse Pollack. Zuschriften werden unter dem Kennwort „Erinne-
Nähere Informationen bei der JLO desgeschäftsstelle: Ferdinand-Schulz-Al- von Anni Ulkan, geb. Kovalewski, soll rungsfoto 1145" an die Redaktion Das Ostpreußenblatt, Parkallee 84/86,
Postfach lee/Am Tower 3, 85764 Oberschleißheim diesmal gebührend Rechnung getra-
Mecklenburg-Pommern, 20144 Hamburg, erbeten und an die Einsenderin weiter geleitet. JH
1335,17466 Greifswald, oder unter Te- Augsburg - Bei der letzten Mitglie- gen werden. Die Ortelsburgerin ist am
lefon 040/41 40 08 38 (Ingrid Prehn). derversammlung berichtete die 1. Vor- 4. Juni 90 Jahre alt geworden. Mit einem
Landesverband Nord - Mitglieder sitzende. Reintraut Rassat, über .die Bericht aus ihrem langen Leben wird ve Bus, Museum und Hafenrundfahrt Rückfahrt wurde auf einem Parkplatz
und Interessierte treffen sich jeweils Fahrt zum Bundestreffen nach Düssel- die "Jubilarin den Nachmittag selbst 45 D M . Nähere Informationen bei Karl- im Grünen noch eine Pause eingelegt,
am zweiten Mittwoch eines Monats dorf, auf dem die Gruppe mit einer grö- gestalten, wie sie auch die Geburtstags-
für den Kreis und ihre Familie Heinz Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, wo es Kaffee und Kuchen gab. Die Rei-
um 19.30 Uhr zu einer gemütlichen Ge- ßeren TeilnehmerzahT vertreten war. feier selbst durchorganisiert hat. Beim Ku- 52066 Aachen, Telefon 02 41 / 6 81 09. seleitung hatten Hildegard Kersten
sprächsrunde im Haus der Burschen- Sie wies u. a. daraufhin, daß das näch- chenbacken werden sie die Landsleute Bielefeld - Donnerstag, 26. Juni, 16 und Roswitha Sawitzki.
schaft Germania Königsberg, Heimhu- ste Treffen voraussichtlich im Jahr 2000
sein wird, und diese Jahrtausend wen- allerdings unterstützen. Gäste sind Uhr, Treffen des Heimatliteratur-Krei- Neuss - Mittwoch, 25. Juni, Jahres-
der Straße 34, Hamburg (Nahe S-Bahn- herzlich willkommen. ses in der Wilhelmstraße 13, 6. Etage. ausflug nach Steinhagen. Auf dem Pro-
hof Dammtor). de auch als Anlaß für rege Beteiligung
genommen werden sollte. Anschlie- Frankfurt am Main - Sonntag, 29. Die Leitung hat Waltraud Liedtke. - gramm steht u.a. eine Besichtigung des
JLO-Wirtschaftsjunioren Osteuro- Juni, Tagesfahrt nach Bursfelde, We- Wanderungen finden vorerst nicht Leineweber Museums.
pa - Die Handelskammer Hamburg ßend wurde ein Videofilm über die ser. Abfahrt 8.30 Uhr ab Haus Dom- statt. Rheda-Wiedenbrück - Dienstag, 24.
nat eine Broschüre für mittelständische Wasserstraßen in Ostpreußen gezeigt,
busch, Eschersheimer Landstraße. Es Düsseldorf - Sonnabend, 21. Juni, ab Juni, 12.30 Uhr, Halbtagsausflug in
Unternehmen, die in Osteuropa tätig der nicht nur Erinnerungen wachrief, soll u. a. auch der Stundenglocke aus 14.30 Uhr, Wandertag mit Helga und Richtung Höxter zum Waffelnessen.
werden wollen, zusammengestellt. sondern einmal mehr die Schönheiten
dem Königsberger Dom in der romani- Hans Juries. Treffpunkt: Haltestelle Abfahrt ab Bahnhof Rheda, weitere
Diese „Förderprogramme und Finan- des Landes aufzeigte, ohne zu verheh- schen Basilika gelauscht werden. Ko- Volksgarten der Straßenbahn 706. Haltestellen sind Bertelsmann, Bürger-
zierungsinstrumente für das Osteuro- len, daß für deutsche Verhältnisse dort
stenbeitrag: 30 D M . Die Leitung hat Nach einem Spaziergang durch den hof (Wegböhne), Finanzamt und Jibi.
pagescnäft" geben Auskunft über In- doch noch viel im argen liegt. Zur Jah- Hermann Neuwald, Telefon 0 69/ Park ist Einkenr im „Parkrestaurant
stitutionen und Programme, die bei reszeit passend folgte dann ein Matjes- 52 20 72. Volksgarten" geplant. Landesgruppe
Lieferungen, Leistungen und Investi- essen, das hervorragend angerichtet Gladbeck - Sonnabend, 14. Juni, 15 Rheinland-Pfalz
tionen in osteuropäische Staaten rele- war. Die Anwesenden, die zum ersten
Uhr, Grillnachmittag im Fritz-Lange- Vors.: Dr. Wolf gang Thune, Wormser Stra-
vant sind. Das Heft kann über Fax 040/ Mal auf einer Mitgliederversammlung Landesgruppe Haus, Friedrichstraße 7. Der Heimat-
mit dergleichen beglückt wurden, lie-
3613 85 32 oder direkt im Service Cen-
ßen sich den Fisch schmecken und man Niedersachsen nachmittag steht unter dem Motto ße Mainz/Stadt22, 55276 Oppenheim
ter der Handelskammer bezogen wer- „Ost- und westpreußische Spezialitä- - Die Kaffeestunde der
den. Zuzüglich Versandkosten kostet beschloß, den Matjes in der nächsten Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessen- ten, Heiteres und Ernstes aus der Hei- Damen findet jeden 3. Dienstag im
es 20 D M . Saison wieder auf das Programm zu weg 13,21335 Lüneburg, Telefon (0 4131) mat". Monat, 15 Uhr, in der Bahnhofsgast-
setzen. Der rundum gelungene Nach- 4 26 84. Geschäftsstelle: Haus Deutscher stätte im Gutenbergzimmer statt. - Das
mittag endete mit regem Gedanken- Osten, Königsworther Straße 2,30167 Han- Herford - Vorankündigung: Vom Treffen jeden Donnerstag, 14 Uhr, in
Landesgruppe Berlin austausch. nover, Tel. (0511) 7 01 54-38 Mittwoch, 2., bis Sonnabend, 5. Juli,
Bezirksgruppe Weser/Ems: Fredi Jost, Ha- führt die Gruppe eine Jahresfahrt nach der Altentagesstätte auf dem Lerchen
Vors.: Hans-Joachim Wolf, Telefon Erlangen - Donnerstag, 26. Juni, 18 sestraße 60, 49610 Quakenbrück; Bezirks- Thüringen durch. Ziel: Der Kyffhäuser findet wie bisher um 14 Uhr statt. - Das
(03 37 01) 5 76 56, Habichtweg 8, 14979
Großbeeren, Geschäftsführung: Telefon Uhr, Sommertreffen im Gasthof „Zur gruppe Lüneburg: Walter Beber, Alte Trift und das Rosarium in Sangerhausen. Andreas Schulz-Gedenktreffen findet
(0 30) 2 54 73 55, Deutschlandhaus, Strese- Einkehr" in Büchenbach. 5, 29614 Soltau; Bezirksgruppe Braun- Anmeldungen sind noch möglich bei jeden 1. Freitag im Monat, 16 Uhr, in
mannstraße 90,10963 Berlin Hof - Sonnabend, 28. Juni, Sommer- schweig: Waltraud Ringe, Maienstraße 10, Roswitha Sawitzki, Telefon 0 52 21/ der Gaststätte „Goldenes Mainz",
Braunschweig; Bezirksgruppe Han- Rheinstraße 9, statt.
Do., 26. Juni, Ostpreußisch Platt, ausflug nach Schönheide im Erzgebir- 38118 nover Dr. Hans Dembowski, Parkstraße 9, 14 48 41. - Der vergangene Frauennach-
17.30 Uhr, Deutschlandhaus, Strese- ge. Abfahrt: 12.50 Uhr ab Hallenbad 31812 Bad Pyrmont mittag war ganz dem Muttertag gewid- Landesgruppe
mannstraße 90, 10963 Berlin, Raum und 13 Uhr ab Konradskirche. Anmel- Braunschweig - Mittwoch, 25. Juni, met. Wieder hatten etliche Damen die
210. dungen bei Hanna Sziegoleit, Telefon 17 Uhr, Monats Versammlung im Stadt- Tische festlich dekoriert und jeder Teil- Sachsen-Anhalt
Sbd., 28. Juni, Bartenstein, 15 Uhr, 0 92 81/4 19 48. parkrestaurant. Propst Beyer wird ei- nehmerin eine Blume und einen Vors.: Bruno Trimkowski, Hans-Löscher-
Deutschlandhaus, Stresemannstraße Würzburg - Zur Monatsversamm- nen Dia Vortrag über seine Tätigkeit in Glückskäfer auf das Kaffeegedeck ge- Straße 28, 39108 Magdeburg, Telefon
90,10963 Berlin, Baude. lung mit Muttertagsfeier konnte die 2. Nord-Ostpreußen halten. - Bei der legt. Hildegard Kersten begrüßte alle (03 91) 7 33 11 29
Sbd., 28. Juni, Preußisch Holland, 14 Vorsitzende Gertrud Blättner zahlrei- letzten Zusammenkunft berichteten sehr herzlich, darunter auch einige Dessau - Mittwoch, 25. Juni, 14.30
Uhr, Deutschlandhaus, Stresemann- che Mitglieder und Gäste herzlich will- mehrere Landsleute über ihre Eindrük- neue Mitglieder und ehrte daraufhin Uhr, Plachandernachmittag in der Be-
straße 90,10963 Berlin, Raum 210. kommen heißen. Bei Kaffee und Ku- ke vom Bundestreffen der Ostpreußen. die Geburtstagskinder. Während des gegnungsstätte Knarrberg.
chen, gebacken nach heimatlichen Re- Kaffeetrinkens wurde viel geschabbert. Magdeburg - Dienstag, 24. Juni, 14
zepten, eröffnete Gertrud Blättner die Danach ging es fröhlich weiter mit Ge- Uhr, Treffen der „Stickerchen" im
Landesgruppe frohe Runde mit den Worten: „Ein Landesgruppe dichten, Geschichten und Liedern zum Frauenprojekt plus e.V., Goethestraße
Hamburg Brückenschlag von den älteren zu den Nordrhein-Westfalen Wonnemonat Mai, die von Hildegard 44. Es sollen heimatliche Handarbeiten
hergestellt werden.
Vors.: Günter Stanke, Telefon (0 41 09) jüngeren Müttern". Die Kulturreferen- Vors.: Dr. Ehrenfried Mathiak. Geschäfts- Kersten und Ingeborg Abell vorgetra-
90 14, Dorfstraße 40,22889 Tangstedt tin Maria Puls referierte zunächst über stelle: Tel. (02 11) 39 57 63, Neckarstr. 23, en wurden. Anschließend wurden die
die Entstehung und den Sinn des Mut- 40219 Düsseldorf P ahrten, die angestanden hatten, be- Landesgruppe
HEIMATKREISGRUPPEN tertages zu Beginn des 20. Jahrhun- Aachen - Sonnabend, 21. Juni, Ta- sprochen: so die Busfahrt zum Deutsch- Schleswig-Holstein
Elchniederung - Sonntag, 29. Juni, derts in Amerika, der dann seit 1922 gesfahrt nach Duisburg. Abfahrt: 8 Uhr landtreffen der Ostpreußen, die Mai- Vors.: Günter Petersdorf. Geschäftsstelle:
15 Uhr, gemütlicher Sommertreff in auch bei uns am 2. Sonntag im wunder- ab Aachen-Busparkplatz, Sandkaul- fahrt zum Steinhuder Meer und die Jah- Telefon (04 31) 55 38 11, Wilhelminenstr.
den ETV-Stuben, Bundesstraße 96, schönen Monat Mai zur Selbstver- straße. Geplant ist auch ein Besuch im resfahrt nach Thüringen. Mit dem Lied 47/49, 24103 Kiel
Eimsbüttel, Ecke Hohe Weide, U-Bahn ständlichkeit wurde. Dann folgten vor- „Museum Stadt Königsberg". Nach „Grüß Gott, du schöner Maien", schloß Malente - Die letzte Monatsver-
Christuskirche. Es gibt Reiseberichte getragene Gedichte, gemeinsam ge- Führung und ausgiebigem Mittagsmal der gemütliche Nachmittag. - Die sammlung der Gruppe fand auf dem
aus der Heimat, Humor, Gesang und sungene Maienlieder und Erinnerun- steht eine große Hafenrundfahrt auf Gruppe unternahm einen Mai-Ausflug Hof Schumacher in Radlandsichten
Musik. Der Kostenbeitrag beträgt 5 gen an die Heimat. Besonders erwähnt dem Programm, bei der die Landsleute zum Steinhuder Meer. Besondere Freu- statt. Dazu begrüßte der Vorsitzende
D M . Gäste sind herzlich willkommen. werden sollen an dieser Stelle die Bei- den größten Binnenhafen der Welt de machte dabei das Grillen auf dem Klaus Schützler auch Hans Petermann
idyllisch gelegenen Grillplatz am Meer.
Danach folgt bis zum 7. September eine träge von Christa Skulschus und Klaus kennenlernen können. Auf der Rück- Die Würstchen gelangen prächtig. An- und Ilse Nicolaus. Die über 40 Teilneh-
Sommerpause. Phuipowski sowie ein Kurzbericht von fahrt wird dann noch Zeit bleiben, um mer, darunter auch viele Gäste, hörten
schließend machte die Gruppe mit dem
Sensburg - Sonnabend, 28. Juni, 15 Hans-Heinrich Hagen über die jüng- in Kempen am Niederrhein Kaffee zu Dampfer eine eineinhalb ständige Hans Petermann interessiert zu, der
Uhr, Grillparty im Polizeisportheim, sten politischen Bestrebungen in der trinken. Gegen 18 Uhr werden die Rundfahrt, wobei der Kapitän alle Se- Gedichte und Kurzgeschichten vorlas.
Sternschanze 4,20357 Hamburg. Gaste Heimat. Alle Vortragenden erhielten Landsleute wieder in Aachen eintref- henswürdigkeiten erklärte. Auf der Ilse Nicolaus begleitete musikalisch
sind herzlich wülkommen. - Im Juli reichüchen Beifall. fen. Der Kostenbeitrag beträgt inklusi- mit Schifferklavier und Gesang.
14. Juni 1 9 9 7 - F o l g e 2 4 - S e i t e 18
Allgemeines Xtä £Mlpmincnbfail
verzweifelndem Tonfall u n d fuhr
n der sprachlichen Betrach-

I tung ist es immer ein Gegenbe-


griff zur Fremde, für den reli-
giösen Menschen ist es ein Bezug
zur himmlischen Heimat. „Meine
V o n d e r Idealisierung z u r Ideologisierung
Sinn und Bedeutung der Heimat im Wandel der Zeit
fort: „Laß' uns beiwenigstens noch
ä bißche warten damit. N i c h ' so
kopheister." Ihre letzten Worte
klangen leicht v o r w u r f s v o l l . In
m i r aoer saß der Gedanke fest, und
Heimat ist dort droben" heißt es i n rischer als i n den Gedichten u n d Der Erwerb der Heimat w u r d e borgenheit erweckt w i r d : ist H e i - so entgegnete ich i n einem keinen
einem Lied v o n Paul Gerhardt aus Erzählungen Eichendorffs, u n d durch Geburt, Verheiratung, Ver- mat. Das Geordnetsein, die räum- W i d e r s p r u c h d u l d e n d e n Ton:
dem Jahre 1666. Doch lange Zeit nirgends rauschen die heimischen leihung (gegen Heimatgebühr) liche Einengung gewährt Wohlbe- „Plumepingste, was? Nuscht nich!
war Heimat an den vorhandenen Wälder tiefer. A b e r von der Ideali- oder Abstellung durch die G e - finden u n d Harmonie. Diese Keine Fisematentchen mehr. Ich
Besitz v o n Haus u n d H o f gebun- sierung zur Ideologisierung ist oft meinde ermöglicht. Im 19. Jahr- durch angeborene Verhaltungs- geh' z u m Reisebüro. Kümm're
den. Im Schweizerdeutschen war nur ein Schritt. hundert w u r d e diese Strenge weise ist auch i n der Tierwelt z u dich schon m a l u m unsere Pachei-
die Gleichsetzung v o n Hofanlage weitgehend gemildert, so daß sich beobachten u n d ist w o h l auch ein dels u n d d i e K l e d a s c h . " Boossig
und Heimat lange üblich. Bei Gott- Das Wechselspiel v o n Nähe u n d konterte sie: „Ich hab' auch so aa-
die Frage stellt, was uns Heimat psychologisches Phänomen für
helf heißt es einmal: „Das neue Ferne erlahmt. Heimat büßt ihre sig z u t u n ! " Sie sah meine ent-
heute i m modernen, sich liberal den Erwachsenen.
Heimat kostet i h n w o h l 10 000 Weltoffenheit ein, aus Heimatlie- schlossene M i e n e u n d fuhr resi-
gebärenden Europa bedeutet.
G u l d e n " (Heimat wurde zunächst be w i r d Lokalpatriotismus u n d gnierend fort: „Na, w e n n d u
D a z u gibt es mehrere Annäherun- Somit ist Heimat nichts, was mit
häufig als neutrale Form u n d erst Schlimmeres. M a n kann seine H e i - meinst." N a c h einer kleinen Pause
gen, je nach A r t der Betrachtung: A u s d e h n u n g gleichzusetzen
später als Femininum gebraucht). mat auch verlieren, weil sie einem liebevoll hinzusetzend: „Kribbel-
geistige Heimat, politische H e i - wäre, sondern ist auch ein Begriff
A u c h i n deutschen Redensarten vergällt w i r d , weil man aus ihr ge- kopp, Duuchen."
mat ... D a w o Vertrauen u n d Ge- für die Beschränkung.
blieb diese konkrete Fassung des waltsam vertrieben wurde, w e i l
man sie verlassen muß aus z w i n - E n d l i c h m a l eine Abwechselung
Heimatbegriffs erhalten. „Der Äl- i m Einerlei unserer Tage. W i r un-
teste kriegt die Heimat", sagte gender N o t , des Glaubens, der
ternahmen diese Reise, u n d ich
man i m Schwäbischen, u n d den Rasse oder seiner politischen
Überzeugung wegen, w e i l m a n Heimat neu gesehen (49) kann nur bestätigen: Berlin ist eine
Hochzeitstag dieses Ältesten cha- Reise - u n d mehr - wert. Weiß der
rakterisierte man durch den A u s - aus ihr verjagt w i r d mit drohender
Deikert, w a r das schön! Ich w i l l
spruch, daß an diesem Tage die Gewalt. Wer Glück hat, findet eine n u n nicht unseren gesamten A u f -
Geschwister „ihrer Heimat z u r neue Heimat. Heimat - ein leuch- enthalt dort schildern, aber doch
Leide gingen". Der Heimatbegriff tender, e i n schillernder Begriff, ein w e n i g über m e i n Wiedersehen
hat gerade i m deutschen R a u m friedvoll u n d gefährlich. E r kann mit d e m O l y m p i a s t a d i o n schab-
eine „innige" Färbung angenom- Geborgenheit vermitteln u n d bern, w i e m a n bei uns so sagt.
men. Mitte des 19. Jahrhunderts Sprengkraft entfachen. Das zeigt
sich bis in unsere Tage. Es ist schon W i r fuhren mit der U-Bahnlinie
schrieb W i l h e l m Ganzhorn jenes
ein schwer definierbarer Begriff, 1 v o m Bahnhof Z o o direkt z u m
Lied, das auch heute noch gele- Stadion, betraten d e n Platz vor der
gentlich bei Heimatfesten er- z u dem man sich über das Gefühl
nähert. Heimat, dieser i m deut- Station u n d überrascht lasen wir:
klingt: „Im schönsten Wiesen- „Rossitter P l a t z " . Erstaunt wandte
grunde ...". In den ersten Verszei- schen Wortschatz fast z u einem
Archaismus herabgewürdigte Be- ich m i c h Ännchen z u : „Na, was
len schwingt noch die alte Vorstel- sagst dazu? Unser D o r f ' c h e ! " Ver-
lung mit: Heimat als Besitz, als vä- griff liegt i m argen. Die B i n d u n g
u n d Beziehung z u r Heimat läßt wundert las auch sie e i n Schild,
terliches Haus. Schon Ovid das d e n W e g z u r Sportstätte be-
schreibt aus der Verbannung: N e - sich sicher i n erster Linie emotio-
nannte. M i t d e m Finger deutete sie
scio qua natale solum dulcedine nal denken. N u r , es ist schwer,
auf das Straßenschild: „Erbar-
kaptos / Ducit et immeores noti si- Gefühle z u begreifen, w i e auch
m u n g , K a r l . K i c k m a l hier! Rossit-
nit esser sui („Boden der Heimat den Begriff Heimat z u definieren.
ter W e g ! "
Heimat, althochdeutsch „heimö- Szamcitkehmen: Alter Bahnhof Foto Korall
siehst durch süßte Stille alle an
u n d läßt nicht z u , daß man nicht t i " , der Ort, w o man geboren ist, Ungläubig betrachtete i c h das
seiner gedenkt.") Es mahnt an eine w o m a n sein Zuhause hat, der Schild. Überall Rossitten? Ver-
Wohnort u n d seine U m g e b u n g blüfft rief i c h : „Nai, aber auch!
vertraute Welt, die man oft erst i n
oder i n der Rechtssprache Ort des Forts z w e i m a l erinnert diese Welt-
der Fremde entdeckt u n d als U r -
phänomen des Lebens begreift. ständigen Wohnsitzes. Aller- P o s t m i t F o l g e n stadt an u n s e r . . . " Ännchen unter-
dings, läßt sich der Begriff geogra- brach, buggerte m i c h aufmun-
Thomas M a n n sagt: „Wo die H e i -
mat zur Fremde w i r d , da w i r d die phisch nicht ohne weiteres fassen, Wie ein Reiseprospekt für unerwartete Abwechslung sorgte ternd i n die Seite u n d fragte: „Na,
wie das i m 12. Jahrhundert be- weißt auch w a r u m z w e i m a l ? " Ich
Fremde z u r H e i m a t . " U n d M a x Pünktlich u m 9 U h r setzte ich sich mein Blick auf das abgebilde- überlegte. W a s machte Rossitten
Frisch meint: „Heimat sind d i e nutzte Wort „faterheim", später
Menschen, die w i r verstehen u n d Vaterland beweist. Doch i m mich z u m Frühstück. Seit i c h te Brandenburger Tor, u n d ich las weltbekannt? „Donnerwetter, ja!
Rechtssinn hatte diese Heimat Rentner bin, erfolgt das beinahe das Reiseangebot. D u hast recht. E i n m a l wegen der
die uns verstehen." Diese A u s s a - regelmäßig z u dieser Zeit. Nicht Vogelwarte v o m Thienemann und
gen verdeutlichen es, daß Heimat eine lange Tradition - das Heimat- „Kick m a l , Ännchen, B e r l i n ! "
recht. Es war das Recht gegenüber viel anders ist das Verhalten mei- d a n n wegen der Segelflugschule
v o n H e i m kommt u n d W o h n u n g , Annemarie nannte ich sie nie. Das
mit ihren Weltrekorden damals.
W o h n - u n d Geburtsort bedeutet. der Heimatgemeinde, etwa z u m ner Frau Annemarie. Stets saß sie war m i r z u lang. U n d Ännchen er-
bereits a m Tisch, schaute erwar- So geseh'n, i s ' die z w e i m a l i g e Eh-
Aufenthalt, z u m Gewerbebetrieb, innerte an unser Ännchen v o n
tungsvoll m i r entgegen, u n d nach r u n g n u r recht u n d b i l l i g , was
Die deutsche Romantik hat den z u m Grunderwerb oder auch U n - einem üblichen „Guten M o r g e n , Tharau. Annemarie, also Ännchen Ännchen?" Z u s t i m m e n d nickte
Heimatbegriff idealisiert. N i r - terstützung b e i Bedürftigkeit. u n d ich, sind nämlich Ostpreußen.
meine Liebe" u n d meinem obliga- sie. Sinnierte k u r z u n d ergänzte:
gends plätschern d i e südländi- Selbst eine Heirat bedurfte der Z u - W i r stammen sogar aus d e m glei-
ten Wangenkuß griff sie befriedigt „Schließlich haben w i r ja auch Ber-
schen Marmorbrunnen verführe- stimmung der Heimatgemeinde. z u r Kaffeekanne. Jetzt n u n erfolg- chen Dorf auf der Kurischen N e h -
l i n geehrt." Darüber erstaunt frag-
rung, aus Rossitten. A u f einem
te meine Standardfrage nach d e m te i c h : „Wie das d e n n ? " Sie
Heimattag fanden w i r uns.
herrschenden Wetter. Prompt er- trumpfte auf: „Na, w i e hieß denn
hielt i c h d e n Wetterbericht der .„Was i s ' m i t Berlin?", meinte der W e g v o m K r u g h i n z u m Hotel
letzten Radiomeldung. Heute hieß Ännchen. Ich plinkerte i h r z u : „Zur M o l e " , dieser lange a m Haff
ie f11
! es: Z e h n G r a d Außentemperatur, „Na, weißt doch. Ich hab' noch'n entlang schlängelnde Sandweg,
K Ö N I G S B E R G Regenwahrscheinlichkeit 50 Pro- Koffer in Berlin." Das n a h m sie m i r w o die Fischerkaten standen?" Sie
I!l in v i e l e n R e i s e v a r i a n t e n . zent, abends bei östlichen W i n d e n natürlich nicht ab. „Erbarmung, sah mich auffordernd an. Ich über-
BJC/) «So Aufheiterung. D a n n begann das K a r l . Du? Bist doch gar n i c h ' nach legte. „Richtig", entfuhr es mir.
Farbkatalog anfordern! Frühstück. Immer d i e gleiche Berlin geflüchtet. Hast m i r noch „Klein B e r l i n " hieß der W e g . Z w a r
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Menge Brötchen, der Belag w a r nie was gesagt v o n . " Bedächtig n i c h ' gerade der H a u p t w e g i m
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R CJK I S ; R o s i e T h o m s e n u n d M i t a r b e i t e r gleichfalls programmiert wie auch nahm ich ein Schlubberchen Kaf- Dorf, aber doch 'ne lange Sandpi-
von Schnieder Reisen Königsberg seine Reinenfolge: Marmelade, fee u n d entgegnete: „Nai, n i c h ' ste, dieses K l e i n Berlin.
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Wolfgang J. Hochhaus
14. Juni 1 9 9 7 - Folge 24 - Seite 19 £05 £fipraijmüfüil Ostpreußen damals

B itte wählen Sie eines der drei


Themen aus: Sie haben für
die Klausur 90 M i n u t e n Zeit.
Hilfsmittel sind nicht z u verwen-
D i e G l a s f e d e r
te sich die Natur aus, u n d hier gab
die Natur aber auch reichlich, was
der Mensch ihr abforderte. N i r -
gendwo habe ich das K o r n so hoch
den. N o c h Fragen? - Nicht, dann
beginnen Sie mit der A r b e i t ! " Erinnerungen an eine Schulzeit in Ostpreußen und dicht stehen sehen, das Gemü-
Langsam legt sich die Spannung. se i n so guter Qualität u n d Größe,
Die Studenten machen sich Stich- Von Reinhard Szeskus nirgendwo aber auch die M e n -
punkte, ordnen ihre Gedanken. Ich schen so eng verwachsen mit ihrer
„Erziehungsmethoden" u n d auf älteste Tochter sehr energisch ein- eigene Wege ging. Aber diese dann Scholle. U n d als ich nach vierzig
habe m i r eine entsprechende Lek-
die „Erzieher", die von der Seele gesetzt hatte, u n d möglicherweise z u korrigieren, war eine w i l l k o m - Jahren meine Heimat z u m ersten
türe mitgebracht, u m die Zeit des
des Kindes nichts wußten u n d hatte das noch seine Nachwirkun- mene Gelegenheit, dem Bannkreis M a l wiedersehen durfte, da waren
Wartens sinnvoll z u nutzen.
nichts erahnten. gen auf den rohrstockschwingen- der Heilspredigten z u entweichen. es zwar nicht mehr die Menschen,
Ein Sonnenstrahl fällt schräg Eines Tages erwischte es auch den Rektor, so daß i c h d i e s m a l u n - die wir kannten, aber als ob die Zeit
Zurück z u m ostpreußischen
durch das Fenster, auf den Tisch mich. „Nach vorn kommen! - geschoren davon kam. stehengeblieben war, erntete man
Kreuzingen. Unter solchen Schul-
eines schreibenden Kommilitonen. N a m e ? " u n d der Rohrstock wurde hier noch auf die gleiche Weise,
Andere Ursachen der „Begnadi- erfahrungen mit einigen herausge-
Da blitzt es eigenartig auf, u n d schon genüßlich gebeugt. Das ge- fischte mit Stellnetz u n d A a l -
g u n g " lagen beim Religionslehrer hobenen Lehrern war es natürlich
mich durchzuckt es: Der Student schah übrigens bei den verschiede- schnur, wie i n unseren Jugendta-
vor. Es traf sich nämlich allsonn- ein Vergnügen, sich der schuli-
schreibt mit einer Glasfeder! W i e nen „Erziehern" auf recht unter- gen.
täglich ein gebetübender Kreis v o n schen Bindung an den Nachmitta-
ist das möglich. Glasfedern w u r - schiedliche Art. Der Rektor ergriff Gleichgesinnten, die ihre Bibelle- gen z u entledigen u n d das Freie Die Paossa, ein Flüßchen i n war-
den uns als K i n d e r i n die H a n d ge- den Stock, beugte ihn wie einen sungen, verbunden mit freier A u s - aufzusuchen, z u ergründen. N e - men, trockenen Sommertagen, an
geben, als i n Kriegszeiten selbst für Flitzbogen u n d ließ i h n dann mit legung, mal in der einen, mal in der ben zahlreichen jugendlichen denen w i r uns i m Wasser ergötz-
Schulzwecke der äußerst knapp einem pfeifenden Geräusch i n sei- anderen Familie abhielten. D a nun Schandtaten, die w i r aus Übermut ten, die zahlreichen Muscheln be-
gewordene Stahl eingespart wer- ne Ausgangslage zurückschnellen. mein Vater den Z u g z u m Privat- und Frust gegenüber schulischem obachteten, die sich mit ihrem Fuß
den mußte, die gesamte Wirtschaft Das war die kleine psychische Fol- prediger durchaus i n sich verspür- Z w a n g verübten, waren aber die tief i n den tonigen Lehm eingru-
nur noch Ersatzprodukte lieferte: ter vor der eigentlichen physi- te, traf es meistens meine Mutter, interessantesten Erlebnisse die ben, u n d deren Wanderung wir an
das Kupfer der elektrischen Lei- schen. Der Religionslehrer - auch die ganze Gesellschaft am Sonntag weiten Ausflüge entlang der Tilsi- ihren Spuren feststellen konnten.
tungen w u r d e z u m Beispiel durch sein N a m e bleibe ungenannt - hin- z u bewirten. U n d ich sehe noch ter Straße, die uns an das sumpfige Doch nach Gewittern oder gar an
A l u m i n i u m ersetzt; das Benzin - gegen strich den Rohrstock mit bei- meinen Vater, die Küchentür oft Gelände der Paossa führten, mitten durchgehenden Regentagen
von den Erdölquellen waren w i r den Händen an den Enden erfas- ungeduldig öffnend, u m wieder- in den Paossaer W a l d hinein, der schwoll die Paossa z u einem rei-
mittlerweile abgeschnitten und die send, mit ihm über seinen beträcht- holt z u fragen, wann denn endlich groß u n d für uns unübersehbar ßenden Strom an, überschwemmte
deutschen Raffinerien w u r d e n sy- lichen Unterleib, v o n unten nach das Mittagessen auf dem Tisch ste- war. Es machte unsere Streifzüge dann größere Waldwiesen u n d
stematisch zerbombt - fand seinen oben, ganz gemächlich, fast beru- hen werde. Offensichtlich war er nur noch interessanter, wenn die wandelte sie z u Waldseen.
Ersatz i n der Holzkohle. M e i n e higend, äußerste Ruhe u n d Gelas- mit der persönlichen Auslegung Lehrer uns vor dem Betreten des
Generation erinnert sich noch ge- senheit, ja, Gemütlichkeit aus- des Bibelwortes immer etwa eher Waldes warnten, weü dort der Dies war unser Revier, wenn w i r
nau der großen Kessel neben d e m strahlena. A u c h das letzten Endes fertig als seine Ehehälfte mit dem „Feind" angeblich schon Partisa- den Pflichten der Schule u n d der
Fahrerhaus eines jeden Militärlast- ein schlimmer Kontrast z u der sich Sonntagsbraten u n d den absolut nen abgesetzt hatte, u m die militä- elterlichen Aufsicht entfliehen
waeens, i n d e m die Holzstückchen konnten oder nicht gerade i n aller-
glühten, u n d der gesteuerte Ver- nächster Nähe z u besonderen
brennungsprozeß schließlich die Schandtaten aufgelegt waren.
Substanz z u m Antrieb des Fahr-
zeuges liefern mußte. A l l das w i r d Ich erinnere mich nun eines
nur noch d e m Eingeweihten be- Schultages, wie das Klingelzeichen
kannt sein. A b e r die Glasfeder die Pause zwischen zwei Schul-
spielte für uns Kinder damals eine stunden für beendet erklärte, u n d
entscheidende Rolle, denn sie hat mein stiller, etwas schüchterner
wichtige Schritte unseres Lebens, und scheuer Banknachbar plötz-
der so aufnahmefähigen Jugend- lich ein dringendes menschliches
zeit, begleitet. Bedürfnis verspürte, aber z u u n -
entschlossen und z u ängstlich war,
Ich sehe mich i n einem Klassen- den Weg zur Toilette allein z u ge-
raum der Schule i n Kreuzingen, hen. Er bat mich inständig, i h n
Kreis Elchniederung, sitzen. Die doch z u begleiten. Ich machte i h m
Schule, ein großes Zweckgebäude, klar, daß es noch durchaus nicht z u
damals schon ihr Dach geziert mit spät sei, er möge doch seinen Weg
dem Zeichen des Roten Kreuzes als allein gehen, u n d ich hätte ja ohne-
Schutz gegen mögliche feindliche hin dabei keine Aufgabe, er möge
Fliegerangriffe. Nicht, weü es eine sich nur beeilen. Wieder intensives
Schule war, u n d i m Falle der Ge- Bitten, wieder mein dringliches Er-
fahr u n d des Angriffs dort Hunder- mahnen, sich z u beeilen. Schließ-
te v o n Schülern hätten i n den lich der Durchbruch, er läuft los,
Trümmern begraben werden kön- kommt aber nun z u spät i n die
nen, sondern w e i l i n den oberen Klasse zurück, u n d ausgerechnet
Räumen des Dachgeschosses M i l i - der Rektor führt diese Stunde bei
tär einquartiert war. uns aus. Die übliche Prozedur: Fra-
ge nach dem W a r u m der Verspä-
Unsere Lehrer - streng, nicht tung, eine stockende, unklare A n t -
sonderlich pädagogisch belastet, wort. Das Übliche. M e i n Bank-
griffen menr z u drakonischen Hatten unter strengen Lehrern z u leiden: Ostpreußische Schüler im Jahre 1942 Foto Archiv nachbar hatte die damals gerade i n
Maßnahmen bei der Durchsetzung M o d e gekommene Strickgarnitur
ihrer vermeintlich richtigen Erzie- anschließenden Folter. nicht so schnell garkochenden Kar- rischen Bewegungen zur Ostfront von Bleyle an, die eng am Körper
hungsziele als daß sie irgendwo toffeln. U n d diesen Kreisen gehör- hin genau kontrollieren z u können. anlag, für solche brutalen Erzie-
mal Güte walten ließen. Fast schien So, n u n war ich an der Reihe. hungsmethoden absolut keinen
te auch der Religionslehrer an. E i n In der Tat waren die ostpreußi-
es mir ein ostpreußischer Z u g z u A l s o : „Name?" Das Stöckchen Schutz bot und auch nicht geeignet
für alle sichtbares Zeichen: Der schen Wälder sehr groß u n d u n -
sein, der sich paarte mit der D u n - wurde gebogen u n d pfiff dann war, schützende Hüllen vorher
schon z u m Schlage ausholende durchdringlich, so daß immer mit
kelheit eben dieser Wälder des schwingend i n seine Runeposition einzuarbeiten. Das Geschrei war
Rohrstock blieb bei der Nennung Spionen u n d Partisanen z u rech-
Landstriches u n d der oft beschrie- zurück. Jetzt geht die Welt unter! jämmerlich. Ich fühlte mich selber
meines Namens ganz wie von Gei- nen war, denn eben diese U n -
benen Finsterkeit des ostpreußi- „Name?" erneute nachdrückliche- mißhandelt, hatte ich ihm doch die
sterhand gebannt plötzlich i n der durchdringlichkeit ostpreußi-
re Aufforderung, unterstützt erbetene Hilfe versagt u n d ihn i n
schen Gemütes. W e n n das zuträfe, Luft stehen, gleich der Gefahr des schen Waldgebietes garantierte
durch Blicke aus stahlgrauen A u - seiner Unentschlossenheit i n sein
hat es d a n n etwas z u tun mit der Damoklesschwertes, nur diese ihre Sicherheit, unsere, die der
gen, verfinstert durch graue b u - Unglück laufen lassen.
Abgeschiedenheit u n d Einsam- jetzt bereits abgewendet u n d z u Abenteuer suchenden Jugend,
schige Augenbrauen. Jetzt sage ich
keit, ja auch der Bedürfnislosigkeit größerer Toleranz eines Streichelns aber auch.
meinen Namen. N u n w i r d die K a - So gingen wir in die Sommerferi-
vieler seiner Einwohner? Gewiß umgewandelt.
tastrophe hereinbrechen. Ich warte Ostpreußen - das Land der en. Eine lange Zeit, in der man seine
aber mit der Empfindsamkeit, die
... Nichts aber geschieht. „So! D u Das etwa war die geistig-seeli- dunklen Wälder, der größten Seen Mitschüler vergaß, oder fast ver-
den Menschen dieser Gegend ei- bist der u n d der! A h a ! ... Ja, aber sche Atmosphäre i n Schule u n d Deutschlands, aber auch das Land gaß. E i n sehr regnerischer Som-
gen ist. ... da muß d o c h . . . ein kleines Miß- Elternhaus, diesmal auf gemeinsa- der stärksten klimatischen Gegen- mer, dessen gelegentliche Sonnen-
Jedenfalls herrschte damals i n verständnis vorliegen ... H m , ... mer Ebene. Daß es z u Hause viel sätze in Deutschland: der heißesten tage an den Fingern abzuzählen
meiner Schulzeit i n Ostpreußen also setz' dich mal wieder h i n ... differenzierter zuging, beweist u n - Sommer und - noch bedrohlicher - waren. U n d wenn sich ein solcher
uneingeschränkt der Rohrstock, und grüß' mir deinen Vater!" ter anderem die instinktive Abnei- der kältesten Winter. Wie oft hatten zeigte, war natürlich alles auf Ba-
und der Rektor - sein N a m e sei gung gegen alle privatreligiösen wir als Kinder schulfrei, weil die den aus. So auch wir, u n d mit uns,
Was bedeutete das? W i r waren Äußerungen u n d Zwangsbibel- Schule vor Kälte kaum erreichbar
verschwiegen - schwang i h n be- von ganz anderen Wohnsitzen her,
doch keine begüterte Familie, auch stunden, die w i r unter strenger war, und ich erinnere mich, wie oft
sonders gern. Ich nacherlebe heute unsere Mitschüler, die wie w i r die
sonst nicht irgendwie erwähnens- Aufsicht u n d Regie unseres lieben ich wegen Schulausfalls den Weg
noch den Zynismus u n d die innere Freiheiten v o n Schulpflichten i n
wert. Die Eltern, so schien es uns, Papas durchzustehen hatten. N o c h allein zurückgehen mußte, den
Seelenlosigkeit des „Erziehers", vollen Zügen genossen.
waren biedere Leute, ein Häuschen als Hilfshütejunge meines Vaters - Kopf verborgen unter einer hand-
wenn einer der armen Delinquen-
nannten wir unser eigen, etwas ab- wir waren inzwischen auf der gestrickten warmen Mütze, unter Unruhe weckt mich aus meinen
ten nach vorn k o m m e n mußte, u m
seits gelegen, nichts Besonderes, Flucht i n Mecklenburg gelandet - der die Ohren gewöhnlich einfach Gedanken. Die Zeit zur Abgabe der
seine Sünden abzubüßen. U n d
aber unser Reich. Welchem glückli- mußte ich mir unter inneren seeli- nach unten geklappt waren, weil Klausuren ist längst überschritten.
wehe, er w a r nicht „präpariert",
chen Umstand sollte ich also diese schen Qualen Weltuntergangspre- niemand darauf achtete, ihre na- Ich habe meine Umwelt vergessen.
hatte also seinen Hosenboden ent-
Bevorzugung zuzuschreiben ha- digten meines lieben Erzeugers türliche Stellung auch unter der Die Studenten beginnen v o n hin-
sprechend mit Zeitungen oder
ben? anhören. Ich glaube, die Schafe Kopfbedeckung z u bewahren. ten nach vorne die Arbeiten einzu-
Schulbüchern gepolstert, so war
das Geschrei während der Totur M e i n Vater, rechtsliebend u n d und Kühe, die w i r gemeinsam z u U n d es gab i n Ostpreußen die sammeln. Ich trete i n die Gegen-
hüten hatten, überstanden die mo- stärksten Gewitter. N u r wer ein wart zurück. Beim Entgegen-
und hinterher ein echtes u n d er- auch sein Recht fordernd, w o h l
ralisierenden Ergüsse besser als schweres Gewitter einmal i n A m e - nehmen der Arbeiten schaue ich
bärmliches, andernfalls ein nur auch etwas starrköpfig, ließ sich
ich. Damals war mein einziger rika - möglichst unterwegs mit mir den Federhalter des K o m m i l i -
durch täuschende Echtheit imitier- durchaus nicht alles gefallen. U n d
Trost unser Hütehund Trude, ein dem A u t o - erlebt hat, kann sich tonen an. Ich habe mich getäuscht.
tes. Dies alles erlebte man als Schu- ich erinnere mich, daß er sich ein-
Tier, das nicht so ganz i m Hütege- von ostpreußischen Gewittern an- Es ist eine ganz gewöhnliche Stahl-
ler, u n d schon sehr früh entwickel- mal, auch i m Rahmen schulischer
schäft z u Hause war, daher oftmals nähernd ein Bild machen. Hier tob-
te sich so der Haß gegen solche Auseinandersetzungen, für seine feder.
48. Jahrgang
14. Juni 1997 - Folge 24 - Seite 20 2>os OHpriußcnbraif

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0 52 06/36 88 od. Fax 0 52 06/13 45 Rechte und Verpflichtungen dieser Staat (richtiger: zeitweilige Ver-
waltung, anstelle des eigentlichen, vollmündigen, souveränen Staa- aus Gumbinnen, Königsplatz 16
tes) hat, um Gebiete, einschließlich privatem oder provinziellem jetzt Werrestraße 183
Besitzrum, zu veräußern oder zu verändern, ohne Einverständnis 32049 Herford In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutti,
Zeitungsleser wissen mehr! aller Staatsangehörigen (nicht nur der früheren Einwohner, von Schwiegermutti, Omi, Schwester, Tante und Cousine
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welchen eine erhebliche Anzahl ermordet, vertrieben oder verstor-
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Ostpreuße, dynamisch, Mitte 50, Sein Herz hängt noch immer an Königsberg, wo er am 21. 6.1910 Einigkeitstraße 48,45133 Essen-Bredeney
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geboren wurde und von 1934 bis 1945 Inhaber der „Mohren- Seinem Wunsch folgend, haben wir ihn i n aller Stille am 9. Juni 1997 auf dem
reise durch Masuren. Welche ge-
bildete, hübsche, junge Dame hat Drogerie" (Ecke Stemwartstraße/Kniprodestraße) war. Meisenburgfriedhof in Essen beerdigt.
Interesse, gegen U K B mitzufah- Seit 1956 wohnt er in Schopfheim und würde sich sicher über
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72027 an Das Ostpreußenblatt,
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48. Jahrgang
14. Juni 1997 - Folge 24 - Seite 22 £>o$ CflprnißtnDfail

Er war über Jahrzehnte in der Führungsarbeit der Ge- Ein Lotse geht von Bord,
In stiller Trauer nehmen wir Abschied von meinschaft Junges Ostpreußen tätig. Ein Vorbild in Ostpreußen lebt fort.
preußischer Gesinnung und Pflichterfüllung. Unsere
Kinder und Jugendlichen waren von ihrem Jo begei-
stert und haben ihn verehrt.
Paul Madsack Trotz seiner über zwanzig Jahre andauernden schweren Krankheit,
Fern der geliebten Heimat starb
die ihn immer mehr schwächte, hat er seinem geliebten Ostpreußen
bis zum bitteren Ende treu gedient.
»13. Januar 1911
in Krikehnen
117. Mai 1997
Uns war er Freund und Kamerad. Jürgen-Karl (Jo) Neumann
Wir nehmen in Dankbarkeit und Achtung Abschied von
geb. 9. 6.1941 gest. 5. 6.1997
in Oldenburg i. O.
Jürgen-Karl Neumann in Allenstein

Werner und Marianne Madsack Sohn des Leutnants und Ritterkreuzträgers Otto Karl Neumann
Heinz und Elke Madsack Träger des goldenen Ehrenzeichens
und Enkel des preuß. Gendarmeriemeisters Karl Neumann
Barbara und Georg
Träger des Ehrenzeichens in Gold
mit Lennart und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. der Landsmannschaft Ostpreußen
Beate und Patric
sowie alle Anverwandten Träger des kgl. niederl. Verdienstordens in Gold
Hans Linke Reinhard Bethke Träger der goldenen Ehrenzeichen der Stadt Allenstein
Arbeitsgemeinschaft für die Kriegsgräberarbeit in Ostpreußen und des Landkreises Allenstein

Karl-Loewe-Straße 19,50226 Frechen-Neubuschbell


Der Verstorbene wurde auf dem Friedhof in Großkönigsdorf bei-
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
gesetzt. Vater wird's schon richten . . .
Nach schwerer Krankheit ver- Angelika Neumann, geb. Zindler
Dazu braucht er aber
starb mein lieber Mann
die Broschüre Ulrich Karl Neumann
„Falls mir etwas zustößt". Irmgard Hüsken, geb. Block, verw. Neumann
Zusammengestellt wurde die Kurt Spitzmaul Rudolf Zindler und Frau Margot, geb. Grommek
Hilfe für Hinterbliebene und Angehörige
» 1 . 1 . 1 9 2 0 in Wehlau
mit vielen Vordrucken
Wir gingen zusammen im Sonnenschein, t6.4.1997
zum bequemen Eintragen
wir gingen im Sturm und im Regen,
(20 - DM frei Haus, einschl.
doch niemals ging einer von uns allein,
auf unseren Lebenswegen. Porto u. Verpackung) von In stiller Trauer
Karl-Heinz Blotkamp Kreszentia Spitzmaul
Elmshorner Straße 30 Haus Allenstein, Sand weg 102A, 26135 Oldenburg, 5. Juni 1997
Nach einem erfüllten Leben verstarb heute mein lieber Mann, unser
25421 Pinneberg Seebestattung findet in der Ostsee statt.
guter Vater, Schwiegervater und Opa Kirchgasse 4,91217 Hersbruck
Telefon 0 41 01/20 68 38

Ludwig Peter Schreiner


»4.7.1920 t27. 5.1997
Geist zu sein
In Liebe und Dankbarkeit
oder Staub, es ist
Eva Schreiner, geb. Roggon dasselbe im All.
Klaus und
Susanne Schreiner, geb. Brücker
Nichts ist, um
Christian und Heike als Enkel
und alle Anverwandten an den Rand zu reichen
der Leere.
Landgrafenstraße 66, 53842 Troisdorf {Oberlar)
Überhaupt
gibt es ihn nicht.
Was ist, ist
Ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen
und euer Herz soll sich freuen und eure Freude soll
niemand von euch nehmen. (Joh. 16,22)
und ist aufgehoben
im wand losen Gefäß
Nach einem langen erfüllten Leben verstarb heute unsere liebe
Mutter, Schwiegermutter und Omi des Raums.

Ursula Simon
geboren am 7.4.1910 in Königsberg (Pr)
als Tochter des Dompfarrers Joh. Quandt
gestorben am 2. 6.1997 in Boppard-Buchholz Ernst Meister

In Liebe und Dankbarkeit


Familie Dr. Wolfgang Simon
Familie Dr. Hartmut Simon
Familie Rudolf Simon
Familie Günter Hoffschildt

Birkenstraße 48,56154 Boppard-Buchholz Sie ist nun frei und unsere Tränen wünschen ihr Glück • Goethe

HILDEGARD HEGEMANN
Gott, der Herr, nahm am 12. Mai 1997 geb. Schwittay
meinen geliebten Mann, * 3. September 1926 t 7. Mai 1997
unseren lieben Vater, Schwiegervater und Großvater
Ich trauere um mein geliebtes Weib
Erwin Hegemann
Erhard v. Glasow Sie war uns eine treusorgende Mutter
Elke und Horst Hufenbach
a. d. Hause Wargitten, Ostpreußen
Dr. Holger und Marina Hegemann
Jörg und Sonja Hegemann
in seinem 68. Lebensjahr zu sich in sein Reich.
Meike Hegemann-Greipel und Klaus Greipel
In tiefer Trauer Gunnar Hegemann und Ute Fandel
Inge v. Glasow, geb. Scherer Wir verlieren unsere liebevolle Oma
Christian v. Glasow
Jovette v. Glasow, geb. Metvier
Ingo, Frank und Elmar Hufenbach
Claudia-Elisabeth Gräfin v. Waldburg-Zeil, geb. v. Glasow Joscha Hegemann
Konstantin Georg Graf v. Waldburg-Zeil
Wir gedenken unserer lieben Schwester und Schwägerin
Christel und Günter Adolf, Irmgard Weber
1082 Jordan road, Sutton, P. Que., JOE 2KO, Canada
Auf Wunsch von Hildegard hat die Trauerfeier im Familienkreis stattgefunden.
Die Trauerfeier fand am 17. Mai 1997 im engsten Kreis Statt zugedachter Blumen und Kränze bittet sie um eine Spende für die Krebshilfe Deutscher Kinderschutzbund
in Kanada statt. Sparkasse Hagen BLZ 450 500 01 Konto-Nr. 107.018.640
Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen.
14. Juni 1997-Folge 24 - Seite 23 DosDOprtufimbfoil Aktuelles

Vertriebene verlangen nach Einbindung


Auf Landesverbandstagung des BdV-Hessen Verständigung mit östlichen Nachbarn thematisiert
Alsfeld - Die unbewältigte Ver- BdV, die Vertriebenen hätten auf es als eine Schande für eine Kultur-und Seminaren mit der tschechi-
gangenheit mit den östlichen Rache und Gewalt verzichtet und nation, wenn die staatliche Förde- schen Bevölkerung eine Verstän-
Nachbarstaaten sowie die zukünf- auf friedliche Mittel der Wieder- rung der ostdeutschen Kulturar- digung auf der Grundlage der ge-
tigen Aufgaben des BdV standen herstellung ihres millionenfach beit in den meisten Bundeslän- schichtlichen Wahrheit und des
im Mittelpunkt des Landesver- verletzten Rechts gesetzt. Das be- dern, vor allem in Hessen, herun- Rechts zu suchen. Die deutsch-
bandstages des BdV-Hessen in deute aber nicht, daß auf Rechte tergeschraubt werde. tschechische Erklärung bedeute
Alsfeld. verzichtet worden sei. 50 Jahre
Der Landesvorsitzende des nicht das Ende eines Prozesses,
Der Vizepräsident des BdV, nach der Verteibung sei das Recht BdV-Hessen, Rudolf Wollner, sondern dessen Beginn.
Hans Günther Parplies, erinnerte auf die Heimat nicht verwirklicht übte Kritik daran, daß in der
an die Opfer von Flucht und Ver- worden. Parplies forderte die A n - deutsch-tschechischen Erklärung Die Delegierten begrüßten die
treibung während und nach dem erkennung der Eigentumsrechte die historische Entwicklung un- Entscheidung der rumänischen
Zweiten Weltkrieg. Er bewertete der Vertriebenen. Er räumte je- vollständig und unrichtig darge- Regierung, mit den diesbezügli-
es als ein politisch lebensbedrohli- doch ein, diese schwierige Frage stellt worden sei. Sie beginne näm- chen Landsmannschaften Gesprä-
ches Signal, die Vertreibung der des Vermögens könne nicht leicht lich erst mit dem Münchner Ab- che über die Rückkehr der Rumä-
Ostdeutschen bei Kriegsende zu und schnell gelöst werden. In Be- kommen von 1938. Die Ursachen, niendeutschen zu führen. Die Dichterlesung: Nachdem die
verdrängen und zu verschweigen. zug auf das Privateigentum der die zum Münchner Abkommen Bundesregierung wurde aufge- aus Königsberg stammende Auto-
Dieses böse Spiel habe Schule ge- Vertriebenen gebe es in Polen geführt hätten, seien nicht berück- fordert, auf die tschechische Re- rin Ingrid Streckfuß (rechts) die
macht, so heute in Kurdistan, schon positive Signale. So habe sichtigt worden. Wollner: Die Su- gierung einzuwirken, daß die Su-
LO-Gruppe Erbach mit eigenen
Kambodscha, Ruanda sowie im der polnische Staatspräsident detendeutsche Landsmannschaft Gedichten erfreute, dankte die
detendeutschen sind 1918/19 ge- Vorsitzende, Gabriele Fischer
ehemaligen Jugoslawien. Nach- Kwaschniewski die Frage des Pri- gen ihren Willen durch militäri- - wie im Falle Rumänien - in die (links), im Namen einer be-
dem Polen und die damalige vateigentums der Vertriebenen als sche Besetzung in einen Staat ge- zukünftigen Gespräche und Maß- geisterten Zuhörerschaft mit ei-
Tschechoslowakei damit Erfolge ein schwieriges Problem bezeich- zwungen worden, den sie nicht nahmen einbezogen wird. nem Blumenstrauß Foto privat
gehabt hatten, „warum sollten net. Der Vizepräsident des BdV wollten. Er verwahrte sich dage-
Serben und die Völker Zaires da- appellierte an die Bundesregie- gen, von einem Verrat der Sude- In einer weiteren Entschließung
mit heute nicht Erfolg haben", rung, mit der polnischen Regie- tendeutschen zu sprechen, zumal erklärten die Delegierten ihre Soli-
stellte Parplies fest. Die Tatsache rung diesen Schritt zu wagen und diese damals von der Mitwirkung darität mit den Spätaussiedlern.
der kollektiven Vertreibung dürfe die ostdeutschen Vertriebenen in an der Verfassung der Tschecho- Sie forderten, die bisherige Auf-
Gruppenreisen
indes nicht aus dem Bewußtsein diesen Prozeß einzubeziehen. slowakei ausgeschlossen gewesen nahmequote beizubehalten. Sie
gelöscht werden. In Bezug auf die Berlin - Unter dem Motto
Parplies verlangte weiter, die seien. Diese ungleiche Darstellung stellten fest, die Rußlanddeut-
völkerrechtswidrige Vertreibung Kulturarbeit der Vertriebenen „Landsleute fahren zu Landsleu-
der Ereignisse könne nicht zu ei- schen seien heute noch von den
bemerkte der Vizepräsident des ausreichend zu fördern. Er nannte Folgen des Zweiten Weltkrieges ten" stehen seit 1984 Gruppenrei-
ner Verständigung und Aussöh-
sen für heimatvertriebene Lands-
nung führen. „Nur wenn wir - betroffen, da sie 1941 aus ihren
leute aus dem gesamten Bundesge-
Tschechen sowie Deutsche - offen Siedlungsgebieten deportiert
biet in alle Teile der Welt auf dem
von den begangenen Verbrechen worden seien und nicht nach dort- Programm. Der menschliche Kon-

Bei heimatlichem Geläut so wohl auf tschechischer als auch hin zurückkehren durften. Ferner takt im Rahmen von Heimattreffen
auf deutscher Seite sprechen, wird sollten die Integrationsmaßnah- ist ebenso wichtig wie das Erleben
es eine Verständigung und Aus- men für Kinder und Jugendliche touristischer Höhepunkte. Beides
Ostpreußen treffen sich in einer romanischen Basilika söhnung geben", erklärte der verbessert werden, da sonst die wird bei folgenden nun schon fest
BdV-Landesvorsitzende. Es wer- Gefahr bestehe, daß dieser Perso- zur Tradition gewordenen Rund-
Bursfelde - Der Vorsitzende der Dem heimatlichen Geläut der de in Zukunft die Aufgabe des nenkreis zu einer sozialen Rand- reisen geboten:
LO-Gruppe Werra-Meißner, A l - Stundenglocken können die Verbandes sein, in Gesprächen gruppe wird. Adolf Wolf
bert Kannenberg, veranstaltet zu- Landsleute von 13.45 bis 14 Uhr Die Reise „Kanada total - Von
sammen mit der Gemeinschaft lauschen und daran anschließend Vancouver Island zum St. Lorenz-
Evangelischer Ostpreußen Sonn- einen Gottesdienst mit der Litur- strom" vom 11. September bis 2.
tag, 29. Juni, im Kloster Bursfelde gie der „Altpreußischen Union" Oktober 1997 spannt einen großen
an der Weser einen Ostpreußen- erleben. Die Predigt hält der ost- Bogen vom Pazifischen Ozean bis
tag. preußische Pfarrer i. R., Klaus zum Atlantik und bietet eine ein-
Schulz-Sandhof. Zur heimatlichen malige Mischung von städtischer
Für 13 Uhr ist dazu die Besichti-
Stunde mit Vorträgen, Gesang Kultur und unberührter Land-
gung der Klosterkirche geplant. schaft. Hinzu kommt zu dieser Rei-
und Volkstanz trifft man sich um
Die romanische Basilika beher- sezeit das Farbenspiel des „Indian
15 Uhr, wobei ein anschließendes
bergt die Glocke des Königsberger Summer".
Kaffeetrinken in der Gaststätte
Doms. In feierlich kirchlicher
„Zur Klostermühle" (34346 Burs- Reisestationen sind u. a.: Van-
Handlung wurde sie am Sonntag, felde) dann für einen runden Ab- couver, Victoria, Port Hardy,
dem 20. Januar 1952, in der Klo- schluß sorgen soll.
sterkirche von Landessuper- Schiffahrt auf der Inside Passage,
Prince Rupert, Prince Goerge, Rok-
intendent Wiebe geweiht. Über Die Veranstalter hoffen, neben ky Mountains, Jasper National-
Jahrhunderte hinweg hat sie in den Mitgliedern aus der Landes- park, Columbia Icefield, Banff Na-
Königsberg geläutet, bis sie in den gruppe Hessen und den Evangeli- tionalpark, Calgary, Toronto, Nia-
Kriegsjahren, durch besonderes schen Ostpreußen auch ins- gara Wasserfälle, Ottawa und Que-
Glück vor den Schmelzöfen der besondere Teilnehmer der L O - bec.
Rüstungsindustrie bewahrt wer- Gruppen Niedersachsens und *
den konnten. Nach Kriegsende Westfalens begrüßen zu können.
fand sie sich auf einem westdeut- „Namibia - Eine Welt in einem
schen Sammelplatz wieder und Wer Näheres erfahren, oder sich Pfingstmarkt 97 - Unter diesem Motto machte die LO-Landesgruppe Land" kann vom 9. bis 25. Oktober
wurde dann im Glockenturm der anmelden möchte, kann mit Artur Nordrhein-Westfalen beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Düssel- 1997 gesehen werden. Licht und
romanischen Basilika zu Burs- Kannenberg, 37242 Bad Sooden- dorf auf sich aufmerksam. Von Schirmen bis Schlüsselanhängern hielt das Weite, Pflanzen und Menschen,
felde, dem einstigen Kloster der Allendorf, Telefon 0 56 52 /32 25 Trio für die Landsleute sämtliche Souvenirs bereit, die sie an diese Pfingst- Sanddünen und Meeresbrandung,
Kontakt aufnehmen. K . P. tage erinnern sollen. Obendrein wurden die Ostpreußen hier mit deftigem eine Vielfalt an Vögeln und Tieren;
Benediktiener, beheimatet.
Schmalzbrot, Pillkaller und Bärenfang versorgt Foto Nehrenheim dies sind nur einige Aspekte in
dem faszinierenden Kaleidoskop
eines Landes, das zu Recht „Klein-

Eine Frühjahrsfreizeit im Ostheim od Afrikas" genannt wird.


Die Unendlichkeit des Hori-
Ferienaktion Ausstellung zonts, die klare Luft und das
Landsleute mit abwechslungsreichem Programm erfreut Schweigen der Wüste geben dem
Die Jugend für Pommern fährt Görlitz - Das Landesmuseum
Bad Pyrmont - Die zehntägige von Ralph Winkler gezeigte Dia- Besucher ein Gefühl von Freiheit.
vom 23. bis 30. Juni an die ost- Schlesien in Görlitz, das Ost-
Frühjahrsfreizeit 1997 im Ostheim Vortrag „Bernstein durch die Jahr- Der Zauber der Farben und die Ei-
pommersche Ostseeküste nach preußische Landesmuseum in Lü-
in Bad Pyrmont wurde von den teil- hunderte" stieß auf reges Interes- Wittenberg. In einer Gemein- genwilligkeit des Lichtes machen
neburg und die LO präsentieren in Namibia zu einem fesselnden Er-
nehmenden Landsleuten als sehr se. Ebenso seine Lesung aus dem schaftsaktion mit der dortigen Ge- einer Gemeinschaftsausstellung lebnis. Alle wichtigen Sehenswür-
erholsam empfunden. Dies nicht Buch von Ruth Geede „Einfach meinde, dem Deutschen Freundes-
das Werk des 1906 in Oberschlesi- digkeiten sind bei dieser Reise ver-
zuletzt, weil das Heimleiterpaar wundervoll". Für den Abschieds- kreis Wittenberg und einer polni-
schen Jugendgruppe soll ein alter en geborenen Graphikers und Ma- eint.
Ralph und Veronica Winkler ein abend fand sich dann der eine oder
deutscher Friedhof instandgesetzt lers Norbert Ernst Dolezich. Ge-
Programm zusammengestellt hat- andere Mutige, der in ostpreußi- zeigt wird u. a. eine repräsentative Reisestationen sind u. a.: Wind-
te, das allen viel Freude bereitete. werden. Darüber hinaus stehen
scher Mundart u. a. auch aus dem u.a. ein Besuch Danzigs und Lau- Auswahl der Radierungen aus der huk, Keetmanshoop, Fish River
Nach reichhaltigem Frühstück Werk von Frieda Jung vortrug. Ein enburgs auf dem Programm. Schaffenszeit bis 1944, die vor al- Canyon, Lüderitz, Kolmannskup-
standen im Wechsel auf dem Pro- Nachmittag wurde für eine Fahrt Kostenbeitrag: 100 D M Taschen- lem Motive aus Oberschlesien und pe, Maltahöhe, das Sossusvlei mit
gramm „gemeinsames Singen" nach Lemgo genutzt, um dort un- geld. Jugendliche ab 15 Jahren, die Ostpreußen umfaßt. Stilistisch den höchsten Dünen der Welt, Na-
oder „Seniorengymnastik". Im ter guter Führung das „Hexenbür- mitfahren möchten, können sich sind die Arbeiten aus dieser Zeit mib Naukluft Park, Swakopmund,
weiteren Verlauflockte das schö- germeisterhaus" zu besichtigen, anmelden bei dem Leiter Helmut der Neuen Sachlichkeit in romanti- Walvis Bay, Khorixas, Etosha Na-
ne Wetter zu Spaziergängen im Unter dem Motto „Wir schwingen Reichmann, stellvertretender Vor- scher Ausprägung nahestehend. tionalpark, Tsumeb.
sitzender der Landsmannschaft
Kurpark oder auch zum Besuch das Tanzbein" stand eine abendli- Die Gedächtnisausstellung ist im Nähere Auskünfte erteilt die Fir-
Pommern - Landesgruppe Schles-
des Kurkonzertes. che Geselligkeit an, die Veronica wig-Holstein, A n der Kapelle 21, Landesmuseum Schlesien, Görlitz, ma WGR-Reisen Berlin, Habicht-
Auch das kulturelle Angebot Winkler unter ihrer Regie hatte, 24211 Lepahn, Telefon 0 43 42/ im Schönhof, Brüderstraße, noch weg 8, 14979 Großbeeren, Telefon
88 96 60. bis zum 3. August zu sehen. 03 37 01/5 76 56.
ließ nichts zu wünschen übrig: Der L. S.
14. Juni 1997 - Folge 24 - Seite 24
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Fels des Anstoßes


Wo nicht auf sein Recht verzichtet wird: Gibraltar

Ein Dauervorwurf, dem sich Überlebende der Vertreibung ausgesetzt sehen,


lautet: Sie hingen uralten Forderungen nach, die längst von „der Geschichte
abgehakt worden seien. Schlimmer - die Vertriebenen behinderten so den
Fortgang des europäischen Einigungsprozesses.
Es wird suggeriert, daß nur ein Verzicht auf international anerkannte Rechte
zukunftsfähig mache. Stimmt dies wirklich?
Unser Autor lenkt die Aufmerksamkeit auf einen sehr viel älteren Konflikt,
der noch immer ungelöst ist und dennoch der europäischen Integration nicht
im Wege stand. Obwohl beide in der EU, streiten Madrid und London bis in
unsere Tage um den Felsen von Gibraltar.

Von H A G E N N E T T E L B E C K
So lange sie leben, w o l l e n die Briten b l e i b e n : Die legendären „Affen von
Gibraltar"

O ft will man versuchen, die stätigen. Die meisten Spanier verlie- Gibraltar, Joe Bossano, gesagt: „Da- Stimmungsrechts ist, wer also bei Kommentar „Versöhnung bleibt
deutschen Heimatvertriebe- ßen den Handelsposten, ein buntes bei sind beide, Spanien und Gibral- der Volksbefragung mit Abstim- schwierig: Kein anderer W e g " mit
nen mit dem Hinweis z u be- Völkergemisch aus Italienern, Por- tar, EG-Mitglieder, mit gleicher men darf. Joe Bossano sagte dazu den Ostpreußen- u n d den Sudeten-
ruhigen, zur derzeitigen Ostpolitik tugiesen und Maltesern füllte die Form und Farbe des Passes. Ich als weiter: „Würde die spanische Re- deutschen-Treffen beschäftigt.
gebe es ohnehin keine Alternative. Lücken. Später kamen noch Spanier Gibraltaner habe eigentlich das gierung eine Volksabstimmung M i t Blick auf die Kritik an der
Dies ist so nicht richtig, wie ein Blick und Marokkaner dazu. Seitdem über die Unabhängigkeit Gibraltars
Recht, in Spanien z u leben, zu arbei- deutsch-tschechischen Erklärung
nach Spanien zeigt. Madrid macht geht es mit den Beziehungen z w i - ten oder ein Geschäft z u eröffnen. akzeptieren, dürfte die Mehrheit schreibt Lehmann, daß es „keine
es vor, wie man i m Konflikt um G i - schen London und Madrid mal bes- Und Spanier besitzen bei uns die unserer Bürger dafür votieren. U n d andere Wahl gibt", als auf diesem
braltar mit friedlichen Mitteln sei- ser, mal weniger gut. Die berühmte- gleichen Rechte." die britische Regierung entließe G i - Weg der Versöhnung „fortzuschrei-
nen Standpunkt fair, aber konse- ste Belagerung dauerte von 1779 bis braltar i n die Unabhängigkeit, so-
Aber es funktioniert eben nicht. fern diese nicht eine Konfrontation ten . Hierzu ist zweierlei anzumer-
quent verteidigt. ken. 1. Die Prager Erklärung ist kein
Denn Spanien will die Eroberung mit Spanien hinaufbeschwört."
Dies führt jetzt zu außergewöhnli- nicht anerkennen - auch wenn sie Versöhnungsschritt. U n d 2. Es gibt
chen Maßnanmen. Die Briten in G i - Fast 300 Jahre besetzt bereits über 300 Jahre zurückliegt. Diese Konfrontation, von der Bos- eine Alternative, nämlich die Gi-
braltar demonstrierten für ihre euro- Joe Bossano, den man ungefähr als sano spricht, besteht i n dem Wider- braltar-Variante.
päischen Bürgerrechte, namentlich spruch: London sagt, bei der Volks-
das Recht auf freie Reisen. Mit Trans- 1783. Sie ist aber nicht die längste, Gouverneur einstufen kann, sagte befragung stimmen die derzeitigen A u c h wenn Lehmann und andere
denn die ordnete Franco 1969 an. Sie dazu: „Das grundsätzliche Problem es zehnmal niederschreiben mögen:
parenten, Fahnen und Lautsprecher Bewohner ab, Spanien sagt, es stim-
zogen die Briten an die Grenzsper- dauerte bis 1985. Für 16 Jahre blie- besteht darin, daß wir keinen K o n - die Behauptung, daß die Prager Er-
sens finden. Die Spanier sagen: W i r men nicht die Zugereisten, sondern klärung der Versöhnung dient, ist
ren und verkündeten dort lautstark ben die Grenzschlagbäume fast i m -
ihre Forderungen: Weg mit den Ein- mer unten. Immerhin durften ab De- bestehen nicht. Die spanische Seite die alten Bewohner ab. falsch. Denn die Erklärung bestätigt
schränkungen, die Briten wollen G i - zember 1982 erstmals wieder Fuß- will die gewachsene Gemeinschaft M a n mag also als Erkenntnis aus die Verbrechen, die die Tschechen
gänger die Grenze passieren. nicht anerkennen, die hier lebt." dem Blick auf Gibraltar mitnehmen, den Deutschen zugefügt haben. Ver-
braltar ungehindert und ungestört
Richtung Nord verlassen dürfen. Heute ist zwar die Blockade aus Die Argumente, die oft genannt
„Spanien ist in der Europäischen Ge- Francos Zeiten aufgehoben, aber werden, dürften vielen Vertriebe-
meinschaft, Großbritannien ist in dennoch ist es immer noch extrem nen bekannt sein: Es ist doch schon
Spanien will die Eroberung nicht anerkennen
der E U . Und überall dürfen die Bür- umständlich, wenn ein Brite von G i - so lange her, man muß doch die fak-
braltar beispielsweise mit seinem tische Realität anerkennen, man daß es sehr wohl Spielraum für das
fer reisen, ungestört und unkontrol-
ert. Das wollen wir in Gibraltar
auch - zumal ja beide Staaten in der
Auto direkt nach Madrid fahren muß doch nachgeben. U n d schließ- deutsch-polnische
lich kommt immer der Vorschlag: bzw. das
brechen, die i m verheerenden Geiste
der Benesch-Dekrete begangen wur-
will.
Selbstbestimmungsrecht. deutsch-tschechische Verhältnis den, bleiben weiterhin straffrei - dies
E U sind", kommentierte ein briti-
scher Händler aus Gibraltar.
Die Aufregung bei den Briten ist
Dabei berufen sich die Briten i m -
mer stärker auf die europäische f
tibt. Wenn man sich bei der Beurtei-
Damit wären die Briten einver- ung der Vertreibung nicht einigen
kann kein guter Schritt sein.
Ganz anders und viel ehrlicher ist
Freizügigkeit. In einem Gespräch standen und auch die Spanier. Nicht kann und sowohl Prag als auch War-
groß, die Begeisterung für die euro- mit der Tageszeitung „Die Welt" einigen können sie sich aber dar- schau auf ihre Eroberungsrecht be- da der Leitartikel von Johann Georg
päische Idee ebenso. N u n - nach hatte der britische Chiefminister für über, wer der Träger des Selbstbe- harren und obendrein cue Vertrei- Reißmüller in der „Frankfurter A l l -
dem Sieg von Tony Blair - bung nicht wenigstens gemeinen Zeitung". Reißmüller be-
argumentieren sie, daß heute als Verbrechen ab- schreibt zutreffend die Unstimmig-
Madrid einer neuen, euro- lehnen, dann könnte Bonn keiten zwischen den Bonner Be-
pafeindlichen Regierung sagen: W i r stimmen darin hauptungen u n d der Wirklichkeit:
in London doch auch ein überein, daß w i r nicht „Ebensowenig stimmt Kohls Be-
bißchen im europäischen übereinstimmen. Bonn fund, die tschechische Seite bedaue-
Geiste entgegenKommen könnte die Grenze schlie- re das tschechoslowakische Gesetz
sollte. ßen, den visafreien Reise- N r . 115 v o m 8. M a i 1945, das mei-
In Madrid jedoch bewer- verkehr aufheben. A u c h stens unrichtig ,Amnestiegesetz' ge-
tet man die Lage ganz an- bei den Fragen der Oster- nannt w i r d u n d i n Wirklichkeit ein
ders. Dort akzeptiert man weiterung von Nato und Rechtfertigungsgesetz ist. In der Er-
die Annektion der Felsen- E U muß Bonn nicht unbe- klärung steht vielmehr, die tschechi-
kette durch Britannien dingt seine Unterstützung sche Seite bedauere, daß es auf
nicht, i m Gegenteil: M a n zum Nulltarif zur Verfu- G r u n d des Gesetzes ermöglicht
ist nach wie vor der M e i - gung stellen, sondern hier wurde', ,Exzesse' als nicht wider-
nung, daß Gibraltar ein die legitimen deutschen rechtlich anzusehen, so daß sie nicht
Teil von Andalusien und Interessen wahren. bestraft w u r d e n . "
somit von Spanien ist. A n - Gerade auch nach den
gefangen hatte der Streit Was Ralf Lehmann - und viele
Pfingsttreffen der Sude- andere ebenso - verschweigt, ist das
im 18. Jahrhundert, wäh- tendeutschen und der Ost-
rend des iberischen Erb- den Sudetendeutschen und den
preußen wurde oft in vie- deutschen Heimatvertriebenen ins-
folgekrieges 1701 bis 1714. len Zeitungs-Kommenta-
Im Ringen um die Welt- gesamt vorher etwas anderes von
ren die Frage aufgewor- seiten der bayerischen Staatsregie-
macht versuchte Britanni-
fen, welchen Spielraum es rung und der Bundesregierung ver-
en damals überall ent-
denn überhaupt gibt für sprochen worden war. M i t den Ost-
scheidende Stützpunkte
die deutsche Ostpolitik, verträgen von 1991 u n d der Prager
für die Sicherung der See-
wege z u besetzen. So wur- Wm gibt es Alternativen, gibt Erklärung wurden die Versprechen
de auch Gibraltar 1704 er- III es einen anderen Weg? gebrochen. Immerhin, mit Blick auf
obert. Im Vertrag von Ut- j Nein, antwortet der Chef- die Bundestagswahl 1998, bleiben
recht ließen sie sich 1713 redakteur der „Westdeut- der Bundesregierung noch einige
ihr Besitzrecht auf den schen Allgemeinen Zei- Monate Zeit, u m hier eine grundle-
tung", Ralf Lehmann, der
strategischen Posten be- Bis 1985 fast unpassierbar: Die Grenze zum spanischen Hinterland Fotos (2) dpa sich mit einem eigenen fende Änderung ihrer Politik her-
eizuführen.

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