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BOOTE Galerie › Events Magazin › Außenbordmotoren: 5 PS im Test
AUSSENBORDMOTOREN
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Außenbordmotoren
Die Fünf-PS-Klasse trifft sich für den Vergleichstest im kleinen Kreis: Mercury, Suzuki, Yamaha und
Tohatsu haben ihre Motoren ins Rennen geschickt.
5-PS-Außenborder: © Thorsten Baering
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War doch klar", sagen die, die es schon vorher wussten. Für diejenigen, die nach
der neuen Führerschein-Verordnung nicht in den Abgesang auf die 5er
einstimmen wollen, ist die Anwesenheitsliste in diesem Vergleichstest eine riesige
Enttäuschung.
Selva, zumindest vom Namen her ein Großer, lässt die Einladung der BOOTE-
Tester wieder einmal unbeantwortet. Gleiches gilt für Parsun, der mit preiswerten
Yamaha-Oldies, made in China, den Markt aufmischen wollte. War wohl nix!
Funkstille zunächst auch bei Honda. Die Absage mit der Begründung "Mit
unserem 5er kommen wir eh nicht auf die Bestenliste" kommt erst an Tag 1 der
Testwoche und auch nur auf telefonische Nachfrage.
Da stellt sich die Frage, avanciert die 5-PS-Klasse, nachdem sie das Prädikat
"stärkster führerscheinfreier Motor" Ende letzten Jahres an die 15er abgeben
musste, zum Mauerblümchen? Die Antwort ist nein. Ein 5-PS-Außenborder wiegt
nur halb so viel wie ein 15er und lässt sich deshalb viel leichter am Notspiegel
montieren oder in der Backskiste verstauen. Damit ist er der ideale Beiboot- oder
Reservemotor. Klar, mit einem 15-PS-Motor können Sie mehr anfangen (siehe
Test in BOOTE 10/12), nur ist der Spaß rund doppelt so teuer.
Überzeugt vom Können ihrer Motoren und den Verkaufszahlen, stellen sich die
Kandidaten Mercury, Suzuki, Tohatsu und Yamaha den Herausforderungen eines
Vergleichstests. Mitzubringen sind eine Auswahl an Propellern, eine
Handstarteinrichtung und ein Schaft mit 381 mm Länge, weil beides perfekt zum
Testboot, einer Grand Corvette C 360 (Bootstest in BOOTE 7/13), passt. – Wer
die technischen Daten studiert, wird bei Mercury und Tohatsu mit Ausnahme des
Gewichts und des Preises exakt die gleichen Werte finden. Das muss so sein,
gehen doch beide mit nahezu baugleichen Motoren an den Start.
Das Gleichheitsprinzip, das trifft auf alle Testmotoren zu, gilt auch für Bauart und
Ausstattung der Viertakt-Ottomotoren. Die Mitglieder des Test-Quartetts besitzen
nur einen Zylinder, einen Vergaser mit manueller Kaltstarteinrichtung
(ChokeKnopf), elektronische Zündung, einen integrierten Tank aus Kunststoff
und
ein Getriebe, das sich in "vorwärts", "neutral" und "rückwärts" schalten lässt.
Standard sind auch Wasser-/Einkreis-Kühlung, ein Propeller, Flachwasser-
Trimmposition und der Steckanschluss für einen externen Tank. Die Ladespule,
die den Strom für die Navigationslaternen liefert, ist dagegen bei den nur als
Handstarter angebotenen Fünfern immer ein Extra.
Zum Thema Sicherheit
Ein Muss sind die Startsperre, die verhindert, dass der Motor mit eingelegtem
Gang angezogen werden kann, und der Notstoppschalter (Quickstop), ohne den
der Motor sofort ausgeht oder gar nicht erst anspringt, und dessen Reißleine
während der Fahrt immer "am Mann" (Handgelenk, Bein- oder Gürtelschlaufe)
sein sollte. Darüber, dass keiner der getesteten Quickstops schwimmt, ärgert man
sich spätestens dann, wenn Leine und Anhängsel über Bord gegangen sind und
der Motor deshalb nicht mehr gestartet werden kann. – "Fehlstart" oder besser
gesagt "Fehlanzeige" steht bei den Testmotoren auch hinter dem Stichwort
Schaltsperre. Sie verhindert, wenn es sie denn gäbe, dass das Getriebe mit hohen
Drehzahlen geschaltet werden kann. Das wäre gut fürs Getriebe und die
Sicherheit.
Letztere kann beim Yamaha auch unter dem fehlenden Bordwerkzeug leiden. Was
soll man tun, wenn die Handstarteinrichtung ihren Geist aufgibt und ohne
Werkzeug nicht abgebaut werden kann? Das mitgelieferte Notstartseil allein hilft
dann wenig. Die Test-Konkurrenz hat in diesem Punkt deutlich mehr zu bieten,
Mercury und Tohatsu sogar eine Ersatzzündkerze. Darüber, wie man Werkzeug,
Seil und Kerze im Notfall am besten einsetzt, wie man die Mini-Einweg-Spritfilter
wechselt und wie man die Motoren in der Praxis richtig und sicher bedient,
informieren mehrsprachige (Deutsch ist immer dabei) und gut illustrierte
Handbücher.
Das Gewicht
Bringt man die Motoren fahrfertig (mit Motoröl, Kraftstoff und Propeller) auf die
Waage, bleibt deren Zeiger spätestens bei 28,6 kg (Yamaha) stehen. Unter der 27-
kg-Marke bleibt hier allein der Tohatsu. Wer kräftig zupacken kann, hat auch
wegen der ausreichend großen und gut verrundeten Transportgriffe mit diesen
Gewichten weder bei der Montage noch beim Landgang ein Problem. Das
bekommen leider auch Langfinger erst dann, wenn ein solides Vorhängeschloss in
die Knebelschrauben eingehängt wird. Sollte sich der Motor während der Fahrt
selbstständig machen, ist man mit einer Sicherheitsleine – eine Öse dafür gehört
überall zum Standard – auf der sicheren Seite.
Anders als beim Preis, bei dem zwischen teuer (Suzuki) und billig (Mercury)
gerademal 81 Euro liegen, gibt es bei den Laufzeiten der Garantie deutliche
Abstände. Klassenprimus ist auch hier der Mercury, dessen Garantiezeit erst nach
fünf Jahren endet. Bei der Testkonkurrenz ist zwei Jahre früher Schluss.
Der aufblasbare Praxis-Prüfstand, die Grand 360, ist 3,60 m lang und wiegt,
ausgestattet mit einem Holz-Einlegeboden, 78 kg.
Die Leistungswerte
Das heißt, rechnet man Fahrer, Motor und Test-Equipment dazu, müssen die
Testkandidaten rund 200 kg bewegen. Mit dem passenden Propeller ausgestattet
(Volllastdrehzahl im oberen Drittel der Herstellerempfehlung) und richtig
getrimmt (dafür gibt es einen Bolzen, der in fünf oder sechs verschiedene
Positionen gesteckt werden kann) für keinen der Testmotoren eine Schwierigkeit.
Ins Gleiten kommen sie alle – und zwar mühelos. Mühelos heißt "ohne Krabbelei
nach vorn und ohne endlose Übergangsphase".
Die besten Sprinter sind Tohatsu (23,9 km/h) und Mercury (23,4 km/h), Suzuki
und Yamaha laufen den beiden hinterher. Als wirtschaftlichste und
komfortabelste Gleitfahrt erweist sich Tempo 15 km/h. Wer nur wenig mehr als
einen Liter Sprit dabeihat, muss sparsam damit umgehen. Dass kann keiner so
gut wie der schnelle Tohatsu. Soll heißen, seine 0,08 l/km sind in diesem Test die
Bestmarke und verschaffen ihm eine Reichweite von 13,8 km. Die Test-
Konkurrenz landet mit 0,09 l/km im Gleichschritt knapp dahinter. Dass der
Suzuki in puncto Reichweite (16,7 km) alle Konkurrenten deutlich hinter sich
lässt, liegt allein daran, dass er den größten (1,5 l) Tank besitzt. Den Ausreißer
nach unten liefert hier der Yamaha, dem im Volllastbereich schon nach 8,5 km die
Puste oder besser gesagt der Sprit ausgeht.
Die Geräuschentwicklung
Komfort definiert sich nicht allein in diesem Test in der Hauptsache über den
Lärmpegel und die Laufkultur. Nimmt man die in Gleitfahrt gemessenen Werte
und den Ton zum Maßstab, heißt der Testsieger in diesem Punkt Suzuki. Mercury
und Tohatsu sind im Volllastbereich lauter und klingen insgesamt rauer. Auch
Yamahas 5er ist kein Leisetreter und ärgert dazu den Fahrer im unteren
Drehzahlbereich (bis 10 km/h) mit deutlich spürbaren Vibrationen in der Pinne.
Seine Qualitäten als Notfall-Motor muss das Test-Quartett an einer Rio 580,
einem 5,80 m langen und 1200 kg schweren Kajütboot beweisen. Dass dabei ein
Propeller mit geringer Steigung und großem Durchmesser von Vorteil ist, zeigen
die Ergebnisse des Mercury, der, obwohl alle Hersteller über diese
Prüfungsaufgabe informiert waren, als Einziger einen echten Schubpropeller im
Testpropellerangebot hat. Das Ergebnis: Die Rio erreicht damit im
strömungsfreien Wasser 7,5 km/h, stoppt sehr schnell auf und wechselt beim
Anlegen in Vor- und Rückwärtsfahrt mühelos die Drehrichtung (Umsteuern).
Der Pfahlzug
Die Handhabung
Bei der Handhabung überzeugt zuerst einmal das gute Startverhalten der
Motoren. Setzt man den Choke richtig, das heißt nur im kalten Zustand, ein, gibt
es keine kräftezehrende Reißerei am Starterseil und keine Rauchwolken. Beim
Lenken und Gasgeben heißt die Devise "Take it easy": Die Leichtgängigkeit der
klappbaren Pinnen und der handigen Drehgriffe ist einstellbar. Bei der
Getriebeschaltung können nur die an der rechten Motorseite montierten
Handhebel von Suzuki und Yamaha überzeugen. Sie sind gut erreichbar und
lassen sich leicht und exakt bewegen. Die Kritik an den vorn angebauten Hebeln
von Mercury und Tohatsu zielt allein auf die kurzen Schaltwege: Man schaltet
damit beim Anlegen (zu) schnell über die Neutral-Position hinweg.
Außenbordmotoren Außenbordmotoren
Test: Außenborder 70 bis 75 PS. Teil 2 Test: Außenborder 70 bis 75 PS. Teil 1
Außenbordmotoren
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