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1.1.3.1.

3 Fahrwerk

Zum Fahrwerk gehören alle Baugruppen des Fahrzeugs, die für den Kontakt des Aufbaus mit
der Fahrbahn erforderlich sind.

Hauptaufgabe des Fahrwerks ist die Übertragung der entstehenden Antriebs-, Brems- und
Lenkkräfte auf die Fahrbahn. Es hat großen Einfluss auf den Fahrkomfort. (Fahrdynamik)

Hauptgruppen des Fahrwerks sind


- Rahmen/selbsttragende Karosserie
- Räder/Radaufhängung/Achsen
- Federung
- Bremsen
- Lenkung

Rahmen/selbsttragende Karosserie
Der Rahmen bildet das Traggerüst für die einzelnen Baugruppen wie z.B. Antriebselemente,
Federung, Lenkung, Karosserie und Nutzlast.
In PKw-Bau hat sich die selbsttragende Bauweise durchgesetzt. Hierbei werden anstelle des
Rahmens ein Fahrgestell und alle Teile des Aufbaus unlösbar miteinander verbunden.

Räder/Radaufhängung/Achsen
§36 StVzo (3) Die Räder der Kraftfahrzeuge und Anhänger müssen mit Luftreifen versehen
sein.
§36a StVZO (1) Die Räder von KFZ und ihren Anhängern müssen mit hinreichend wirkenden
Abdeckungen (Kotflügel, Schmutzfänger oder Radeinbauten) versehen sein.

Das Fahrzeugrad bringt Antriebskräfte, Bremskräfte und Seitenführungskräfte über den


Reifen auf die Fahrbahn.
Es besteht aus der Felge mit Radschlüssel oder Radscheibe, dem Schlauch und dem Reifen.
Die Felge wird meistens aus einem Stück gefertigt. Das Material ist Stahl oder ein
Leichtmetall.

Radstellungen der Vorderräder/Achsstellungen

Das Fahrverhalten eines Fahrzeuges hängt von der Achsgeometrie ab.


Ein Rad steht nie senkrecht zur Fahrbahn und nicht parallel zur Fahrtrichtung, weil die zu
übertragenden Kräfte beim Beschleunigen und Bremen oder beim Geradeausfahrt sich
negativ auf die Räder auswirken würden. Z.B. wäre eine Geradeausfahrt bei parallel
zueinander Vorderrädern nicht möglich, weil diese jeweils nach außen drängen.

Folgende Radstellungen werden unterschieden:


- Sturz
- Spreizung
- Nachlauf
- Vorspur/Nachspur
Sturz

Beim Sturz steht das Vorderrad schräg und nicht senkrecht auf der Fahrbahn. Ein negativer
Sturz beeinflusst günstig die Seitenführungskräfte bei Kurvenfahrt.

Spreizung

Spreizung ist die Schrägstellung des Achsschenkelbolzens gegenüber der Senkrechten zur
Fahrbahn.
Die Spreizung bewirkt, dass die Räder nach einer Kurvenfahrt selbstständig in die
Geradeausfahrt zurückgehen. Zusätzlich wird ein „Flattern“ der Räder verhindert.

Nachlauf

Nachlauf ist die Schrägstellung des Achsschenkelbolzens zur Senkrechten auf die Fahrbahn.
Durch einen positiven Nachlauf werden die Räder „gezogen“. Dadurch ergibt sich eine
Stabilisierung der gelenkten Räder. Gleichzeitig wird die Rückstellung der eingelenkten Räder
in die Geradeausstellung unterstützt.

Vorspur/Nachspur

Die Vorspur wird durch die Schrägstellung der Räder in Fahrtrichtung gebildet. Die Räder
laufen aufeinander zu. Dadurch wird eine ausreichende Spurhaltung erzeugt und das
„Flattern“ der Räder vermieden. Dies gilt für Fahrzeuge mit Hinterradantrieb.

Bei Fahrzeugen mit Vorderradantrieb ist eine Nachspur (die Vorderräder laufen vorn
auseinander) einzustellen, um einen guten Geradeauslauf und eine gute Spurhaltung zu
erreichen.

Radaufhängung (auch Radführung)

Ist die Verbindung zwischen der Karosserie und den Rädern mittels Federelementen. Sie ist
beweglich, um senkrechte und axiale Veränderungen zwischen den Rädern und dem
Fahrzeugkörper auszugleichen.
Sie besteht aus Feder- und Führungselementen.

Aufgabe: Räder unabhängig vom Fahrbahnzustand und von der Fahrgeschwindigkeit, im


ständigen Kontakt mit der Fahrbahn zu halten.

3 Bauformen: Starrachse, Verbundlenkachse, Einzelradaufhängung

Starrachse
- Räder sind durch eine Achse verbunden, die durch Federelemente am
Fahrzeugkörper befestigt sind.
- Kommt oft bei Geländewagen, Nutzfahrzeugen vor.

Verbundlenkerachse (Halbstarrachse)
- Konstruiert für Hinterachsen für KFZ mit Frontantrieb  vorrangig in kleinen FZ

Einzelradaufhängung

- Fast ausschließlich in PKWs


- Jedes Rad wird einzeln geführt und gefedert
- Räder können sich unabhängig voneinander bewegen
- Führungselemente in verschiedenen Formen von Lenkern: Längslenkern, Querlenker,
Schräg und Mehrfachlenker.
- Vordere Räder wird das McPherson-Federbein eingesetzt  sorgt für Federung,
Dämpfung und Radführung gleichzeitig

Federung und Dämpfung

- Federung + Dämpfung wandeln mit Radaufhängungen die Stöße in Schwingungen um


- Dadurch wird ein permanenter Kontakt zum Boden gewährleistet
- Nicken  drehen um Querachse

- Gieren  Drehen um die Hochachse

- Wanken  Drehen um die Längsachse

Blattfedern
- Kostengünstig
- Kommt bei Geländefahrzeugen und Kleintransportern zum Einsatz
- Modernen PKW nicht mehr anzutreffen
- Eine Seite fest und andere locker

Schraubenfedern Herzbolzen
- Häufigste Art bei PKWs
- Kann keine Radführende Aufgabe übernehmen; Längs- oder Querlenkern muss die
Aufgabe erfüllen
- Platzsparend, bei ansteigender Last wird Sie härter

Tonnenförmig Kegelförmig Zylindrisch


Drehbewegung

Drehstabfeder
- Ende ist über einen Hebel mit dem Rad verbunden
- Jedes Rad hat eine eigene
- Längsverzahnung

Schwingungsdämpfer
- Verhindert schnelles ausfedern
- Öl oder Gas hat die Dämpfunktion
- Öl ein/auslass in jeweilige Kammer
- Für ein/aus Federn bestimmen die Ein/Ausfederung

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