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Unterrichtskonzept

(Allgemeine Didaktik)

Name der Lehrperson : Indroneil Kanungo


Matrikel Nr. : 20231011
Studiengang : Allgemeine Didaktik
Dozentin : Prof. Dr. Silke Lehmann

Name der Schülerin : Jinjang


Unterrichtsort : S316, HMT-Rostock
Unterrichtszeit : 05.06.2023
Fach : Jazz-Klavier
1. Allgemeine Standortbestimmung
Die Studentin :
Jinjang ist eine erfahrene Pianistin im klassichen Bereich. Sie hatte allerdings
überhaupt keine Erfahrung mit Jazz, oder allgemeine Improvisation. Vor dem Unterricht
äußerte sie ihren Wunsch, etwas darüber zu lernen.

Der Lehrer :

Ich bin ein autodidaktischer Pianist, und habe ziemlich viel Erfahrung mit
Komposition und Improvisation, und auch damit dasselbe zu unterrichten. Ich betrachte
Musik als eine Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken, und versuche immer, diese Idee
meinen Schülern leidenschaftlich zu vermitteln.

Jinjang ist meine Mitschülerin, und nur eine Bekannte von mir. Wir haben nicht viel
miteinander geredet, und sind eher distanziert.

2. Fachliche Standortbestimmung
Wie auch früher erzählt, ist Jinjang eine sehr erfahrene, klassiche Pianistin. Sie war auch
sehr motiviert etwas neues zu lernen. Das war mir natürlich sehr angenehm, weil ich ihr keine
Musiktheorie oder neue Techniken beibringen musste.

3. Ziele
Lehrzielen :
Nach meiner Erfahrung dauert es oft eine Weile, bis jemand, der es noch nie gemacht
hat, etwas ganz Neues von Grund auf improvisieren kann. Es ist nämlich ein großer Wechsel
an der Perspektive. Klassiche Pianisten/-innen sind in der Regel nicht damit besonders
erfahren, und Jinjang war keine Ausnahme. Meine Aufgabe war daher, ihr diese neue
Perspektive zu zeigen, und sie dazu zu bringen, das Klavier für etwas anderes zu verwenden,
als ihr gewöhnlich ist. Weil wir allerdings nicht viel Zeit hatten, hatte ich vor, ihr einige sehr
grundlegende Techniken für die Improvisation zu zeigen, diese Techniken zu demonstrieren,
um ihr etwas Inspiration zu geben, und sie einfach Zeit zu lassen, auszuprobieren, und damit
kreativ umzugehen.

Lernzielen :
Jinjang hat früher Interesse dafür gezeigt, über Improvisation zu lernen.

4. Inhalte
➢ 2-5-1 Akkordfolge mit Septakkorde und Stimmführung
➢ Der Pentatonik-Tonleiter
➢ Der Schwung-Rhythmus
➢ Chromatische Durchgangstöne
➢ Improvisation
➢ Übetechnik
5. Stundenaufbau
Hier ist meine geplante Stundenaufbau :

Einleitung >

➢ Eine Einführung in die Improvisation und ihre philosophischen Aspekte.


Die Idee bestand darin, das Konzept der Improvisation vorzustellen, warum wir es
versuchen sollten und wie Menschen damit umgehen können.
➢ Ein kurzes Gespräch über den Aufbau und die Ziele des Unterrichts

Erarbeitung >

➢ Erläuterung der erforderlichen theoretischen Informationen – 251 Akkordfolge,


Schwung-Rhythmus, Pentatonik-Tonleiter
Dies sind sehr grundlegende Mittel, mit denen man mit dem Improvisieren im
Jazz-Stil beginnen kann. 251 ist eine Akkordfolge, die für jeden erfahrenen
Pianisten leicht zu spielen ist, wirklich gut klingt und ein ausgeprägtes
Bewegungsgefühl hat. Auch der Swing-Rhythmus ist ein wesentlicher Bestandteil
des Jazz-Vokabulars. Wenn ich einen völligen Anfänger unterrichten würde,
würde ich dieses Konzept nicht zur Sprache bringen. Aber da Jinjang eine
erfahrene Pianistin ist, ging ich davon aus, dass sie keine großen Schwierigkeiten
hätte, sich an diese Idee zu gewöhnen. Und der Grund, warum die pentatonische
Tonleiter für Anfänger eine gute Wahl ist, liegt darin, dass es wirklich schwierig
ist, sie schlecht klingen zu lassen. Alle Noten würden über alle Akkorde gut
klingen. Da es auch sehr einfach zu spielen ist, ermöglicht es dem Schüler, die
Noten leicht zu entdecken und sich an den Gedanken zu gewöhnen, Kontrolle zu
verlieren und Fehler zu machen, was meiner Meinung nach eine sehr wichtige
Voraussetzung ist, um die Barriere der Kreativität zu durchbrechen.

➢ Eine Live-Demonstration des Improvisierens mit diesen Mitteln


Ich denke, es hätte nicht ausgereicht, diese Ideen nur zu erklären. Deshalb habe
ich diese Ideen live demonstriert, damit sie Inspiration für den Einstieg und eine
Vorstellung davon bekommt, was von ihr erwartet wird. Aber ich habe alles ganz
einfach gehalten, um sie nicht zu demotivieren.

➢ Die Schüler ausprobieren zu lassen


Dies war offensichtlich das Ziel des gesamten Unterrichts, den Schüler zum
Improvisieren zu bringen.

➢ Feedback zu geben und ein neues Mittel zu lehren – das Spielen von Akkordtönen
Es ist eine wirklich schwierige Aufgabe, die erste kreative Barriere zu
durchbrechen. Im Gegensatz zur Aufführung eines vorab geschriebenen Stücks
vermittelt die Improvisation etwas viel Intimeres und Persönlicheres. Und jede
Art von Kritik könnte das Selbstwertgefühl möglicherweise viel stärker
beeinträchtigen. Deshalb denke ich, dass es in dieser Phase extrem wichtig ist, den
Lernenden konstruktives Feedback zu geben und sie zu motivieren, indem ihre
Bemühungen wertzuschätzen, egal wie sie gemacht haben. Abgesehen davon habe
ich ihr aber auch eine neue Herangehensweise beigebracht, die darin besteht,
gezielt auf Akkordtöne zu setzen, anstatt einfach die Pentatonik zu verwenden.
Das ist etwas fortgeschrittener, aber ich wollte sie auch ein wenig herausfordern.
➢ Die Schüler ausprobieren zu lassen
Zu diesem Zeitpunkt saß ich am Anfang links von ihr und spielte die Rolle der
linken Hand, um es ihr etwas leichter zu machen, damit sie sich besser auf die
rechte Hand konzentrieren konnte und sich freier und wohler fühlte.

➢ Feedback zu geben und ein neues Mittel zu lehren, um interessantere Melodien zu


erstellen – Noten zu verbinden und Durchgangstöne wiederzugeben
Dieses Konzept ist eine Erweiterung des vorherigen Konzepts der Ausrichtung auf
Akkordtöne. Das einfache Spielen von Akkordtönen auf den Grundschlägen ist
für Anfänger eine gute Übung, aber gute Melodien verbinden diese Töne oft auf
kreative Weise. Ich zeigte ihr einige Möglichkeiten, diese Noten mithilfe
diatonischer bewegungen auf dem Tonleiter und chromatischer Durchgangstöne
zu verbinden.

➢ Die Schüler ausprobieren zu lassen


Ich hatte nicht erwartet, dass sie beim ersten Improvisieren in der Lage wäre, all
diese Ideen innerhalb von 20 Minuten umzusetzen. Wenn ich mehr Zeit hätte,
würde ich viel mehr Zeit mit den einzelnen Tools verbringen und hin und her
wechseln, während ich sie öfter ausprobieren lassen und ihr Feedback geben
würde. Dennoch wollte ich ihr einige neue Ideen zeigen, damit sie bei Interesse zu
Hause daran arbeiten könnte.

➢ Feedback und abschließende Demonstration


Meiner Meinung nach besteht ein wichtiger Teil jedes Musikunterrichts auch
darin, den Schüler zu inspirieren, indem zu zeigen, was man mit den gelehrten
Mitteln machen könnte. Deshalb habe ich noch mehr improvisiert und dabei alle
Ideen verwendet, die ich ihr beigebracht habe, und einige neue, die ich noch nicht
gezeigt hatte. Und ich hoffte, dass das funktioniert hat.

➢ Ausklang
Ich dachte, eine gute Möglichkeit, den Unterricht zu beenden, wäre, ihr einige
zusätzliche Ressourcen und Hausaufgaben mitzuteilen, mit denen sie
experimentieren könnte, falls sie Interesse hat. Und auch sie einzuladen, mich
privat zu kontaktieren, wenn sie weitere Fragen hat.

6. Aktionsraum
Der Raum war ein sehr großes Klassenzimmer mit einer schönen Aussicht auf die Stadt auf
drei Seiten und einem Flügel in der Nähe eines der Fenster. Dadurch war das Klavier sehr gut mit
natürlichem Licht beleuchtet und es gab auch frische Luft. Die Atmosphäre war daher sehr
entspannend und geeignet für einen informellen, freundlichen Unterricht.

Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass es im Klassenzimmer eine starke Machtdynamik gibt.
Daher erwartete ich nicht, dass die Studentin mich als Autorität behandelt oder mich mehr
respektieren würde als eine normale Person. Außerdem habe ich versucht, beim Spielen zu sitzen
statt zu stehen, eine sehr lockere Haltung einzunehmen und informell zu sprechen. Meiner
Erfahrung nach schafft das eine freundlichere Atmosphäre, wodurch sich die Lernende wohler
fühlen, wenn sie Fehler machen und Fragen stellen. Wir saßen nebeneinander, was in
Klavierunterrichten sehr üblich ist.
Es gaben auch andere Studenten und unsere Professorin, die dem Unterricht zuschauten. Im
Nachhinein hätte sie die Studentin vielleicht etwas nervöser machen können, je nachdem, was für
eine Person sie ist und wie viel Erfahrung sie bei Live-Auftritten hat.

7. Didaktische Reserve
Improvisation ist eine sehr vielschichtige Fähigkeit und es ist wirklich schwer vorherzusagen,
wie ein Schüler reagieren würde. Und welche Aspekte ihnen leicht fallen würden und welche nicht
so leicht. Deshalb sollte der Lehrer die Möglichkeit haben, den Unterrichtsaufbau in gewissem Maße
zu improvisieren. Ich glaube, ich hatte bereits geplant, genügend Ideen für eine 20-minütige
Unterrichtsstunde einzubringen. Wenn wir jedoch mehr Zeit hätten oder sie unglaublich schnell
lernen würde, würde ich ihr entweder mehr theoretische Konzepte und Techniken beibringen oder
die bereits gelehrten Konzepte und Techniken erweitern und ihr beibringen, diese geschmackvoller
anzuwenden, je nach ihren Vorlieben. Hier ist eine Liste von Themen, die ich auch gerne
unterrichten würde, falls es dazu kommen sollte :

➢ Stimme als Improvisationsmethode zu nutzen


➢ Interessante Akkordstimmen/Nonakkorde
➢ Dominante Tonleitern
➢ Zwischendominante
➢ 12-Takt-Blues
➢ Ein paar schöne Jazz-Licks

8. Tabellarische Aufstellung
Zeit Inhalt/ Aktion Lehrkraft –Aktion Schülerinnen Ziel/Teilziel
Benennung des und Schüler
Lernfeldes
1 min Einleitung Ich erkläre die Philosophie hinter Improvisation Um die Schülerin zu motivieren
2 min Theoretische Ich erkläre die theoretischen Mittel für den Einstieg
Erklärung
1 min Demonstration 1 Ich improvisiere mit den erklärten Mitteln Ihr zu inspirieren
3 min Probe 1 Sie probiert aus Ihr wohlfühlen zu lassen
2 min Feedback und Ich gebe ihr konstruktives Feedback und bringe ihr Um sie zu motivieren und weiter
Demo 2 einige neue theoretische Ideen zum aus ihrer Komfortzone
Experimentieren bei herauszudrängen
3 min Probe 2 Sie probiert noch aus Ihr wohler fühlen zu lassen
2 min Feedback und Ich gebe ihr konstruktives Feedback und bringe ihr
Demo 3 einige neue theoretische Ideen zum
Experimentieren bei
3 min Probe 3 Sie probiert noch aus
2 min Feedback und Ich gebe ihr mehr Feedback und zeige ihr noch Sie noch zu motivieren und zu
Demo 4 mehr Möglichkeiten inspirieren
2 min Ausklang Zusammenzufassen und ihr Hausaufgaben zu geben Zum Ende zu bringen

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