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Grundvorlesung
* Betawellen: 13 bis 30 Hz. Unter der Einwirkung von Sinnesreizen oder bei geistiger Tätigkeit
* Thetawellen: 4 bis 7 Hz. Als Zwischenwellen bezeichnet. Diese Wellenform ist bei
Kindern normal, wird im Jugendalter weniger und tritt bei Erwachsenen nur im
Schlaf oder bei starker Müdigkeit auf.
* Deltawellen: 1 bis 4 Hz. Können bei wachen Erwachsenen ein Hinweis für eine
Gehirnschädigung sein. In tiefem Schlaf sind Deltawellen auch bei gesunden Menschen
normal
8 – 12 Hz alpha
13 ‐ 30 Hz beta
4 – 7 Hz ϑ theta
0,5 – 4 Hz delta
100 V
Computertomographie (CT)
* In der folgenden Bildfolge beachte man die Gyri (Windungen) und Sulci (Gräben, Furchen)
der Gehirnoberfläche (gestreifter Cortex) (Oberflächenvergrößerung)
Kernspinntomographie
Magnet‐Resonanz‐Tomographie
(Magnetic Resonance Tomography)
* 1946 von Bloch und Purcell unabhängig voneinander entdeckt. 1952 erhielten die
beiden Wissenschaftler den Nobelpreis für ihre Entdeckung.
Weiter entwickelt zu einer Technik in der Medizin durch Lauterbur und Mansfield
1973. Dafür bekamen sie 2003 den Nobelpreis für Medizin.
Praktisch verfügbar ist das Verfahren seit 1984.
anterior posterior
anterior
posterior
Vorstellung von Bewegung
posterior links
linke
anterior
Hemisphäre
rechts
posterior posterior
links rechts
links
posteriore
Aufsicht anterior
posterior posterior
* Obwohl das Gehirn bilateral symmetrisch aufgebaut ist, ergeben sich Asymmetrien
hinsichtlich der Verteilung bestimmter Funktionen bei Vögeln und allen Säugetieren
(im Vogelgehirn, Gesangszentrum in einer dominanten Hemisphäre)
* Linke Hemisphäre enthält das Sprachzentrum, sowie Bewusstsein von deklarativem Wissen
(Wissen von Fakten, Begebenheiten, Orten)
* Schaden der rechten (gewöhnlich nicht dominanten) Hemisphäre (welche für die linke
Körperseite zuständig ist)
‐ keine Sprachstörungen
‐ Störungen in der Wahrnehmung des Raumes (z.B. der eigenen linken Körperhälfte,
„Neglect“ einer Körperseite), auch des geometrischen dreidimensionalen Raumes
‐ rudimentäres Sprachverständnis, emotionaler Gehalt von Sprache kann nicht mehr
bewertet werden
(man kann das Wort „Schwein“ lesen, weiß aber nicht, was es für eine Bedeutung hat)
Aufgabe:
* Ohne Sicht mussten Kinder für ca. 10 Sekunden mit dem Zeige‐ und Mittelfinger der
jeweils rechten oder linken Hand zwei Objekte ertasten
* Die gefühlten Objekte mussten visuell aus einem Katalog von Objekten erkannt werden
Ergebnis:
* Bei Erwachsenen ist die Formunterscheidung hauptsächlich in rechter Hemisphäre
(linke Hand besser als rechte Hand)
* Jungs (6 Jahre alt): Ergebnis wie bei Erwachsenen (linke Hand am besten)
* Mädchen (bis 13 Jahre): Keine ausgeprägte Lateralisierung, d.h. linke und rechte Hand
(und damit rechte und linke Hemisphäre) in der Objektidentifizierung gleichwertig
‐ Mehrheit aller Linkshänder hat das Sprachzentrum ebenfalls in der linken Hemisphäre
‐ Alles ist noch relativ plastisch in jungen Jahren, sodass diese Dominanzverhältnisse noch
veränderbar sind
‐ Bei Kindern bis ca. 4 Jahren sind noch beide Hemisphären gleichwertig, erst dann mit
dem wachsenden Spracherwerb bilden sich die (Sprach)asymmetrien heraus
Sprache
‐ Vor der Pubertät ist die Fähigkeit, Sprache zu erlernen, sehr groß (evtl. „sensible“ Phase), nach der
Pubertät nimmt diese Fähigkeit stark ab
Noam Chomsky (Linguistik Professor am MIT): angeborener Mechanismus für das Erlernen von Sprache
‐ Vermutlich ist Sprache bei Affen in der Weise nicht möglich, weil vokaler (stimmerzeugender)
Apparat verschieden gebaut ist
‐ Dennoch besteht bei Affen cognitive Kapazität für Sprache
* Schimpanse Washoe:
kann Teile der Zeichensprache für Taubstumme richtig einsetzen und interpretieren
(nach vier Jahren Vokabular von 160 Worten, vierjähriges Kleinkind hat Vokabular von
3000 Worten)
* Schimpansin Sarah:
lernte die Konzepte von „wenn…..dann“ – Sätzen, von Fragen, von einfacher Verneinung
und konnte einfache kausale Zusammenhänge begreifen
‐ Neandertaler vor ca. 500 000 Jahren hatte bereits Asymmetrien im Sprachzentrum
Motorische Kontrolle Motorischer Cortex
Mund und Lippen
(sprechen ist motorisch!)
Broca‐Areal
Hörrinde
(auditorischer Cortex)
Wernicke‐Areal
left hemisphere
anterior anterior
anterior anterior
linke Hemisphäre rechte Hemisphäre
metaphorische und
emotionale
post Bedeutung von
Sprache
Wernicke‘s Aphasie:
‐ Defizit im Verständnis von gehörter und geschriebener Sprache
‐ Schwere Schreib‐ und Lesestörungen
‐ eigene Rede ist flüssig, aber mit falschen Wortkombinationen, reden ohne Bedeutung und
Sinnzusammenhang („bedeutungsloser Wortsalat“)
Broca‘s Aphasie:
‐ Spracherzeugung gestört, keine flüssige Rede (entweder völlig stumm oder sehr langsam)
‐ Grammatikalisch einfache Sprache (keine komplexen Sätze), bestehen z.B. nur aus
Substantiven
Globale Aphasie:
‐ Keine Rede möglich, kein Sprachverständnis
(können weder reden noch schreiben noch Objekte benennen)
‐ Patienten können aber lesen, befolgen Anweisungen, können sich etwas vorstellen
‐ Emotionaler Gehalt der Sprache nicht mehr erkennbar (generell, auch der Sprache von
anderen Menschen)
‐ Musikempfindung gestört
‐ räumlich‐geometrische Probleme
Agnosie
‐ Unfähigkeit zum Erkennen von Gegenständen, oft diffuse Läsionen im Vorderhirn (zumeist
in der rechten Hemisphäre)
Split‐Brain Patienten (Callosotomie)
* Als ein letztes, verzweifeltes Mittel, um starke Epilepsien zu entfernen, wurde diesen
Patienten das Corpus callosum (Balken) durchtrennt, welches beide Gehirnhälften
(Hemisphären) miteinander verbindet (in den 1950er Jahren)
* Corpus callosum enthält beim Menschen etwa 200 Millionen Axone
* Untersucht von R.E. Myers und R. W. Sperry
Limbisches
(nach Spektrum der
System
Wissenschaft,
verändert)
Split‐brain – Patienten
* Keine merkbaren Veränderungen im Temperament, der Persönlichkeit, der allgemeinen
intellektuellen Fähigkeiten (kurzzeitiger Verlust der Sprachfähigkeit nach der Operation,
rasche Erholung)
linke rechte
Hemisphäre Hemisphäre
Fixierpunkt
temporal nasal
Sprache
Linke Hand
Ring Schlüssel
Seitenspezifität der
beiden Gehirnhemisphären
für bewußtwerdenede
und nicht bewußte
Handlungen
Natrium Amytal:
ein Narkotikum
“The great pleasure and feeling in my right brain is more
than my left brain
can find the words to tell you."
Roger Sperry (Nobelpreisträger Medizin 1981)
Kognitive Leistungen des menschlichen
Gehirns
Wahrnehmen, Handeln
Lernen, Gedächtnis bilden
Planen, Erwarten
Regeln extrahieren, Abstraktion
Sprachliche Kommunikation
Denken, Vorstellen, Erinnern
Emotionen, Affekte, Bedürfniszustände
Ich-Wahrnehmung, Meinigkeit des eigenen Körpers
Realitätscharakter von Erlebtem, Unterscheidung
von Realität und Vorstellung
Bewußtsein
Bewusstseinszustände
als Funktionen der Großhirnrinde
AUTORSCHAFTS‐B.
KÖRPER‐B.
VERORTUNGS‐B.
AUFMERKSAMKEITS‐B.
HANDLUNGS‐
PLANUNGS‐B
SPRACHLICHES
ICH
ETHISCH‐ SENSORISCHES
MORALISCHES B. ERLEBNIS‐B.
AUTOBIOGRAPHISCHES ICH
Gesichterneurone im Temporallappen des Makaken
Entdeckung von Spiegelneuronen
(G. Rizzolati, 1995 bei Affen entdeckt; 2001 beim Mensch)
* sind Neuronen im Gehirn von Primaten, die beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche
Aktivitätsmuster aufweisen, wie wenn der Vorgang selbst ausgeführt würde.
* Gilt auch für Geräusche (reagieren auf dasselbe Geräusch gleich, egal ob es passiv oder
aktiv entstanden ist)
* Reagieren auch auf auf emotionale Signale und werden deshalb für sozial kognitive
Aspekten von Handlungen oder Ereignissen als wichtig angesehen
(Empathie, Verarbeitung von Gesichtsausdruck)
* Beteiligt, wenn wir aus eigener Beobachtung etwas imitieren oder nachahmen
Synchronisation ganzer Neuronenverbände (Ensembles)
* In corticalen Netzwerken kommt es zu Verhaltens‐spezifischen Oszillationen von
Neuronenverbänden (Synchronisation des Feuerns)
* Phylogenetisch konserviert (und damit wahrscheinlich auch relevant für die Funktion)
Place‐cell firing
EEG theta rhythm
Parkinson
Degeneration dopaminerger Neurone in der Substantia nigra (möglicherweise teilweise
Genetische Disposition)
Huntington‘s Krankheit
Genmutation, wird vererbt
Kognitive Fähigkeiten nehmen im Alter ab, aber die individuellen
Unterschiede sind sehr groß.
Kognitive Leistungen
relative Werte
Alter in Jahren
Degeneration von Neuronen: Alzheimer
Degeneration von Neuronen bei Alzheimer
Tests zum Prüfen des Gedächtnisses bei Alzheimer Kranken
Tests zum Prüfen des Gedächtnisses bei Alzheimer Kranken
Tests zum Prüfen des Gedächtnisses bei Alzheimer Kranken
Hirnentwicklung
Limbisches System
ab 6. Woche der
Embryonalentwicklung
Hippocampus
ab 22. Woche der
Embryonalentwicklung
Assoziativer Cortex
nach der Geburt
bis zum Erwachsenenalter
Amygdala
(Mandelkern)
Corticale
Verbindungen
zur Amygdala
Verbindungen
der Amygdala
zum Cortex
(nach Nieuwenhuys et al. 1991)
Gliederung der Amygdala
Zentrale
Cortico- Amygdala
mediale
Amygdala
Laterale
Amygdala
Basale
Amygdala
KONTEXT UNANGENEHME
(Hippocampus) EMPFINDUNG
(Thalamus)