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Kapitel 02 – Hirnnerven
1
Hirnnerven (Nn. craniales)
Hirnnerven (Nn.
craniales)
Zwölf Hirnnerven:
Treten paarig aus dem
Hirn aus und verlassen
den Schädel durch
kleine Öffnungen =
Foramina
In der Reihenfolge ihres
Austritts: Mit römischen
Ziffern nummeriert
Name: Bestimmungsort
oder Funktion
Afferente, efferente
oder gemischte Fasern
Lage der Zellkörper:
Efferente Fasern: Kerne
des Hirnstammes
Afferenten Fasern:
Außerhalb des
Hirnstammes
2
Hirnnerven -
Übersicht
N. olfactorius I
N. opticus II
N. oculomotorius III
N. trochlearis IV
N. trigeminus V
N. abducens VI
N. facialis VII
N. vestibulocochlearis VIII
N. glossopharyngeus IX
N. vagus X
N. accessorius XI
N. hypoglossus XII
3
Nn. Craniales - Übersicht
I riechen
II sehen
III Augenbewegung
IV Augenbewegung
V sensible Gesichts-
Gesichts-u. motor.
Kaumuskelversorgung
VI Augenbewegung
VII vor allem Gesichtsbewegung
VIII Hör-
Hör- u.
Gleichgewichtswahrnehmung
IX sensi. Zungen-
Zungen-u. sensomotor.
Pharynxversorgung
X sensomotorische
Kehlkopfversorgung,
visceromotorische u. viscerosensible
Versorgung innerer Organe
XI motorische Versorgung zweier
Halsmuskeln (M. sterno-
sterno-
cleidomastoideus + M. trapezius)
XII Zungenbewegung
4
N. Olfactorius I
Olfactorius = dem riechen
dienend
Sinneszellen haben
ihren Ursprung im
Bereich der
Riechschleimhaut der
Nasenmuschel
der Nerv besteht aus
mehreren feinen Fasern
= Fila olfactoria daher
spricht man von den
Nn.
Nn. olfactorii
er tritt durch die
Lamina cribrosa des
Siebbeins in die
Schädelhöhle ein und
endet dann im Bulbus
olfactorius.
olfactorius.
der Bulbus olfactorius
ist der Hirnnervenkern,
da sie dort zum 1. Mal
verschaltet werden
ist ein speziell
viszerosensibler Nerv
5
N. Olfactorius I
Olfactorius = dem riechen
dienend
Sinneszellen haben
ihren Ursprung im
Bereich der
Riechschleimhaut der
Nasenmuschel
der Nerv besteht aus
mehreren feinen Fasern
= Fila olfactoria daher
spricht man von den
Nn. olfactorii
er tritt durch die
Lamina cribrosa des
Siebbeins in die
Schädelhöhle ein und
endet dann im Bulbus
olfactorius.
der Bulbus olfactorius
ist der 1.
Hirnnervenkern, da sie
dort zum 1. Mal
verschaltet werden
ist ein speziell
viszerosensibler Nerv
6
N. Olfactorius I - Funktion
Funktion:
Riechnerv (Rezeptoren in der Nasenschleimhaut)
Riechen können wir Substanzen, die wasser-
wasser- oder
fettlöslich sind und gasförmig in der Atemluft
enthalten sind
Geruchsinn der Mensch kann 100 000 verschiedene
Gerüche unterscheiden
das limbische System – wichtig für Emotionen-
Emotionen- ist
verbunden mit Geruchsinn (Erinnerung an Gerüche
gekoppelt mit dem dazugehörigen Gefühl)
7
N. Olfactorius I - Klinik
durch Schädelhirntrauma oder andere Zugeinwirkung wie z.B.
Sturz auf
Hinterkopf, können die feinen Fasern (Fila
(Fila olfactoria
olfactoria)) verletzt
bzw. abgerissen werden
Unfähigkeit zu Riechen = Anosmie bzw. Riechminderung =
Hyposmie
nur noch ätzende Stoffe wie Ammoniak können über den N.
trigeminus wahrgenommen werden, weil sie die
Nasenschleimhaut reizen
Betroffene können zudem Speisen nicht mehr schmecken, da
sie kein Aroma, sondern nur noch süß, sauer, salzig und bitter
wahrnehmen können
Klinische Prüfung:
– erfolgt unilateral (ein Nasenloch wird zugehalten)
8
N. Opticus II - Anatomie
rein speziell
speziell--
somatosensibler NervNerv,, der
als Teil des Gehirns aufgefasst
wird
er beginnt in der Retina
(Netzhaut des Auges), zieht
durch den canalis opticus in
die vordere Schädelgrube ein
und bildet über der
Hypophyse
das Chiasma opticum (hier
Kreuzung der Fasern der
medialen Netzhauthälften, die
Fasern der lateralen
Netzhauthälfte laufen
ungekreuzt durch das chiasma
opticum)
gekreuzte und ungekreuzte
Fasern laufen als tractus opticus
zum corpus geniculatum des
Thalamus. Dort werden sie
umgeschalten und laufen zur
visuellen Grosshirnrinde im
Occipitallappen. 9
N. Opticus II - Anatomie
rein speziell
speziell--
somatosensibler NervNerv,, der
als Teil des Gehirns aufgefasst
wird
er beginnt in der Retina
(Netzhaut des Auges), zieht
durch den canalis opticus in
die vordere Schädelgrube ein
und bildet über der
Hypophyse
das Chiasma opticum (hier
Kreuzung der Fasern der
medialen Netzhauthälften, die
Fasern der lateralen
Netzhauthälfte laufen
ungekreuzt durch das chiasma
opticum)
gekreuzte und ungekreuzte
Fasern laufen als tractus opticus
zum corpus geniculatum des
Thalamus. Dort werden sie
umgeschalten und laufen zur
visuellen Grosshirnrinde im
Occipitallappen. 10
N. Opticus II - Funktion
Funktion:
vor der Netzhaut scharf = kurzsichtig (Augen hinter
Brille klein)
hinter der Netzhaut scharf = weitsichtig (Augen
hinter Brille groß)
Netzhaut: Helle, Farbe, Scharf sehen
Sehen = ein Abtasten, Bilder werden vom Gehirn
zusammengesetzt
„Man sieht nicht ein gesamtes Bild-
Bild- das drumherum
ist unscharf“
Durch die Kreuzung gelangen die Seheindrücke aus
dem rechten Gesichtsfeld zur linken Sehrinde und
umgekehrt.
11
N. Opticus II - Klinik
Krankhafte Prozesse /
Schädigung vor der
Kreuzung
Kreuzung,, die also
den N. opticus oder
das Auge selbst
betreffen führen zu
Sehstörungen auf
einem Auge
Auge..
Sehstörungen nach
der Kreuzung führen
bei vollständiger
Läsion zu einer
homonymen
Hemianopsie d.h.
einem Ausfall beider
rechten,
oder beider linken
Gesichtsfeldhälften
wenn die Hypophyse
draufdrückt ->
Tunnelblick, =
bitemporale
Hemianopsie
12
N. Oculomotorius III
gemischt somato
somato-- und
viszeromotorischer
Nerv
er geht vom Mittelhirn ,
(Pons) aus, läuft seitlich
durch zur Fissura
orbitalis und endet in
der Augenhöhle =
Orbita
Orbita..
er innerviert:
– M. levator palpebrae
= Lidheber
– M. obliquus inferior
– M. rectus medialis
– M. rectus superior
und inferior
er innerviert
parasympathisch die
glatten Augenmuskeln
Pupillenverengung =
Akkommodation =
Linse scharf stellen
13
N. Oculomotorius III –
Klinik , Funktion
Funktion:
dreht das Auge nach innen
innen,, Richtung Nase und nach oben
Engstellen der Pupille = Akkommodation
Klinik:
komplette Okulomotoriusparese:
Auge steht nach unten außen
Herunterhängendes Augenlid
weite Pupille
weiters hat der Pat keine Akkommodation
keine Doppelbilder, weil Auge bei vollständiger Parese zu wäre
14
N. Trochlearis IV
rein
somatomotorisch
er Nerv
Ursprung im
Mittelhirn, zieht
durch die Fissura
orbitalis in die
Orbita
innerviert: - M.
obliquus superior
Funktion:
bewegt das Auge
nach lateral unten
bei gleichzeitiger
Einwärtsrollung =
IRO
15
N. Trochlearis IV - Klinik
Klinik:
die Lähmung/Parese führt zu:
Einschränkung der Bulbussenkung
Einschränkung der IRO des Auges
verdrehte Doppelbilder besonders beim Blick
nach kontralateral unten
Pat versucht durch Neigung des Kopfes zur
gesunden Seite auszugleichen
16
N. Abducens VI
rein
somatomotorisch
Ursprung am Pons
Pons,,
durch die Fissura
orbitalis in die
Orbita
Innerviert den M.
rectus lateralis
Funktion:
– ABD des Auges
17
N. Abducens VI - Klinik
Klinik:
die Parese führt zu:
abweichen des Auges nach innen
horizontale Doppelbilder
bei Parese rechts hat der Patient
Doppelbilder, wenn er maximal nach rechts
schaut nach links nicht
Pat kann die Doppelbilder vermeiden, wenn
er den Kopf zur gelähmten Seite dreht
18
N. Trigeminus V
Anatomie und Funktion:
größter Hirnnerv,
Hirnnerv,
gemischt motorisch
und sensibel
Sensibel: gesamte
Gesicht und einen
Großteil der Schleimhaut
des Kopfes
Motorisch:
Kaumuskulatur
er tritt aus dem Pons
aus und teilt sich in 3
Hauptäste:
– N. ophthalmicus
– N. maxillaris
– N. mandibularis
19
N. trigeminus V - Äste
1. N. ophthalmicus V1:
versorgt sensibel
sensibel::
- den gesamten Bereich der Orbita bzw. des Auges -> z.B. brennen,..
- Cornea (Hornhaut) -> für Lidschlussreflex
- die Haut der Stirn u. der Nase
- Nasennebenhöhlen und Nasenscheidewand
- Nasenschleimhaut
20
N. trigeminus V - Äste
N. Maxillaris V2:
V2:
versorgt sensibel:
- die Gesichtshaut der Wange zw. Augen und Lippen;
- den vorderen Schläfenbereich
- Nasenschleimhaut
- Gaumen
- den knöchernen Oberkiefer mit Zähnen und Zahnfleisch
21
N. trigeminus V - Äste
N. Mandibularis V3:
Versorg sensibel:
- Gesichtshaut über Kinn
u. dem angrenzenden
Unterkieferbereich bis
zur Schläfe
- Schleimhaut der Wange
- vordere 2/3 der Zunge
- Unterkiefer mit Zähnen
Versorgt motorisch:
- gesamte Kaumuskulatur
- Kieferöffner
(Mundbodenmuskulatur)
- Kieferschließer
- spannt das Trommelfell
Patienten werden
Schallempfindlich
22
N. Trigeminus V - Klinik
Klinik:
Trigeminusneuralgie, mit attackeweise plötzlich
einschießende, aber nur
Kurz andauernde stechende Schmerzen.
ein kompletter Ausfall des Nervs ist aufgrund der vielen Äste
sehr selten
fehlerhafte Lokalanästhesien beim Zahnarzt führen zu Sensi-
Sensi-
Ausfall im betroffenen Hautareal
Motorischer Ausfall zeigt sich in einer Schwäche der
Kaumuskulatur,
beim Kieferschluss und vor allem beim Kiefer öffnen
häufiger als ein Ausfall ist eine Überempfindlichkeit
Trigeminusneuralgie mit attackeweise plötzlich einschießende,
aber nur kurz andauernde stechende Schmerzen.
Trigeminusdruckpunkte an den Nervenaustrittspunkten
Diese sind auch Schmerzhaft bei Hirnhautentzündung od.
Vereiterung der Nasennebenhöhlen 23
N. facialis VII
besteht aus 2
Anteilen:
Fazialisanteil:
Fazialisanteil:
– speziell
viszeromotorische
Fasern versorgt
die mimische
Gesichts
Gesichts--
muskulatur
Intermediusanteil:
Intermediusanteil:
– parasympathische
(allgemein
visceromotor.)
visceromotor.) u.
speziell
viszerosensible
Geschmacksfasern
– zudem versorgt er
die Tränendrüse,
Zungendrüsen
(Speichel)
24
N. faciais VII
besteht aus 2
Anteilen:
Fazialisanteil:
Fazialisanteil:
– speziell
viszeromotorische
Fasern versorgt
die mimische
Gesichts
Gesichts--
muskulatur
Intermediusanteil:
Intermediusanteil:
– parasympathische
(allgemein
visceromotor.)
visceromotor.) u.
speziell
viszerosensible
Geschmacksfasern
– zudem versorgt er
die Tränendrüse,
Zungendrüsen
(Speichel)
25
N. facialis VII
N. facialis wichtig für
viele Funktionen des
alltäglichen Lebens:
– Essen, Trinken,
Sprechen
– ständigen Lidschlag
– mimische
Ausdrucksfähigkeit
– Geschmack vordere
2/3 der Zunge
– Sekretion der
Tränendrüse
– Speichelsekretion
– durch Tränendrüse
u. Lidschlag große
Bedeutung bei der
Befeuchtung der
Horn
Horn-- u. Bindehaut
des Auges
– Schalldämpfung im
Mittelohr (kann sich
an Gegebenheiten
laut/leise anpassen)
26
N. Facialis VII - Klinik
Klinik:
Facialisläsion
Facialisläsion::
schlaffe Lähmung der
Gesichtsmuskulatur:
Mundwinkel hängt auf
betroffener Seite runter =
Platysma
Falten auf der Stirn
verstreichen
Augenlid kann nicht mehr
geschlossen werden
– brennendes Gefühl im Auge
wegen Austrocknung
mangelnder Lippenschluss ->
Flüssigkeit aus dem Mund
beim Trinken
Schwierigkeiten beim
Sprechen
27
N. Facialis VII – Klinik periphere
Parese
Zur Differenzierung:
periphere und
zentrale
Fazialisparese:
bei periphere
Fazialisparese links:
- links kann die
Stirn nicht gerunzelt
werden,
- das linke Auge
nicht geschlossen
und
- der linke
Mundwinkel nicht
bewegt werden
- Auge extrem
entzündungsanfällig
28
N. Facialis VII - Klinik
zentrale Parese
bei zentraler
Fazialispares
links:
– rechts kann
die mimische
Muskulatur
unterhalb des
Augenlides
nicht mehr
bewegt
werden
– Lidschluss
und
Stirnrunzeln
ist noch
möglich
29
N. Vestibulocochlearis VIII
Anatomie:
– speziell somatosensibel
– tritt aus der Medulla
oblongata aus und zieht
im inneren Gehörgang zum
Innenohr
Funktion:
– Hörnerv / Gehörsinn
– vermittelt Sinnesreize aus
dem Vestibularorgan
– Lagesinn / Position
– Beschleunigungssinn /
Lokomotion
– mit Kleinhirn unbewusst
Koordination
– ermöglicht aufrechten
Gang u. Stand, sowie eine
Anpassung der
Augenbewegung an die
Körperbewegung
30
N. Glossopharyngeus IX
Anatomie:
Innerviert allgemein
allgemein--
somatosensibel und
speziell
speziell--viszerosensibel
hinteres Drittel der Zunge
(lat. Glosso) Berührung
und Geschmack.
Innerviert sensibel und
motorisch den Rachen
(Pharynx), oberes und
mittleres Drittel des
Pharynx auf Berührung
und Motorik.
Motorische Innervation
des Rachens ist wichtig
für die Sprachbildung
Glandula parotis
(=Ohrspeicheldrüse)
viszeromotorisch
(parasympathisch) für die
Speichelproduktion.
31
N. Glossopharyngeus IX
Anatomie – Fortsetzung
Innerviert im sinus caroticus die
Mechano-
Mechano- und Chemorezeptoren.
Hier findet die CO2 und O2
Partialdruckmessung im Blut und
die Blutdruckmessung statt. Dies
ist wichtig für die Atem-
Atem- und
Kreislaufregulation.
Der N. glossopharyngeus
innerviert zusammen mit dem N.
vagus über den plexus
pharyngeus die
Schlundmuskulatur mit dem
Gaumensegelheber (M. levator
levi palatini). Dies hat grosse
Bedeutung für den
Schluckvorgang. Hier wird durch
diesen Muskel die Verbindung
zwischen Mund-
Mund- und Nasenraum
geschlossen. So wird verhindert
dass beim Schluckvorgang
Flüssigkeit in den Nasenraum
gelangt
32
N. Glossopharyngeus IX -
Klinik
Klinik:
Isolierter Ausfall des N. glossopharyngeus sehr
selten da der N. vagus und der N. acessorius
mitbetroffen da sie eine gemeinsame Austrittsstelle
an der Schädelbasis haben (foramen jugulare)
Schädigung bei Tumoren oder
Schädelbasisfrakturen
Läsion des N. glossopharyngeus führt zu:
– Sensibler Ausfall des Würgereflexes
– Geschmacksverlust hinteres Drittel der Zunge (Qualität.
Bitter)
– Beim Schlucken und Sprechen kommt es nicht mehr zur
vollständigen Abtrennung von Nase und Rachen beim
Schlucken kommt Flüssigkeit in die Nase, beim Sprechen
kommt es zur näselnden Aussprache.
33
N. Vagus X
Anatomie:
Vagus = der
umherschweifende
Größter parasympathischer
Nerv
Speziell viszeromotorisch
Schlund-
Schlund- und
Kehlkopfmuskulatur
Allgemein somato-
somato-
motorisch Larynx, Pharynx
und äußerer Gehörgang
Speziell viszerosensibel für
Geschmacksrezeptoren im
Pharynx und der Epiglottis
Viszerosensibel Brust-
Brust- und
Baucheingeweide
Das weiteste
Informationsgebiet aller
Hirnnerven, er reicht als
einzigster Hirnnerv in den
Brust
Brust-- und Bauchraum
34
N. Vagus X
Verlauf:
Der N. vagus verlässt
zusammen mit dem N.
glossopharyngeus IX und dem
N. acessorius XI durch das
foramen jugulare die
Schädelbasis
Im weiteren Verlauf kann man
einen Kopf
Kopf--, Hals-
Hals-, Brust
Brust-- und
Bauchteil unterscheiden
Kopfteil:
Gibt einen ramus meningeus
zu den Hirnhäuten der
hinteren Schädelgrube ab
Dann läuft er weiter zur Haut
der Ohrmuschel und des
äußeren Gehörganges
35
N. Vagus X
Halsteil:
Zieht mit der A. carotis interna
(weiter kaudal mit A. carotis
communis) abwärts und gibt den
ramus pharyngeus ab.
Der ramus pharyngeus bildet mit
dem N. glossopharyngeus den plexus
pharyngeus welcher motorisch und
sensibel den Pharynx innerviert
Zwei weitere Äste gibt der N. vagus
zum Larynx ab
– N. larryngeus superior sensibel:
Kehlkopfschleimhaut oberhalb
der Stimmritze und einen
Kehlkopfmuskel (N.
cricothyroideus)
– N. larryngeus recurrens (auch N.
larryngeus inferior genannt)
läuft unterhalb des
Aortenbogens zürück nach oben
zum Kehlkopf wo er die
Schleimhaut des Kehlkopfes
unterhalb der Stimmritze und
alle Kehlkopfmuskeln mit
Ausnahme des M.
cricothyroideus innerviert
36
N. Vagus X
Halsteil Fortsetzung:
Weitere Äste gehen als parasympathische
Fasern zum plexus cardiaca dort werden sie
auf das zweite Neuron verschaltet. Diese
Neurone innervieren den Vorhof des
Herzens (nicht die Kammer). Der rechte
Vagus innerviert den Sinusknoten und der
linke den AV
AV--Knoten
37
N. Vagus X
Brustteil:
Beginnt mit dem Eintritt des N.
vagus in die obere Thoraxapertur
Gibt parasympatische Fasern im
Mediastinum zu den Bronchien und
der Lunge ab (Rr. Bronchiales),
glatte Muskulatur und Schleimdrüsen
der Bronchien und
Dehnungsrezeptoren der Lunge
Bauchteil:
Parasympathisch: Magen, Leber,
Nieren
Duodenum, Jejunum, Ileum, Colon
ascendens, Colon transversum
Versorgungsgebiet endet im Bereich
der linken Colonflexur (Cannon
(Cannon--
Böhmscher Punkt) Die Abgrenzung
zwischen dem Versorgungsgebiet
des N.vagus und den sakralen
parasympathischen Fasern ist nicht
scharf, sondern es herrscht eine
Überlappung der Innervation des
linken Colons
38
N. Vagus X
Funktion:
Motorisch:
– Kehlkopfmuskeln zum
Sprechen und Atmen
– Schlundmuskulatur zum
Schlucken (gemeinsam mit
dem N. glossopharyngeus
Sensibel:
– Kehlkopf
– Teil der Ohrmuschel
– Äußerer Gehörgang
39
N. vagus
Funktion Fortsetzung
Speziell-
Speziell-viszerosensibel:
– Geschmacksknospen des Pharynx und der
Epiglottis
Allgemein-
Allgemein-viszerosensibel:
– Dehnungsrezeptoren der Lunge (Atemregulation)
– Herz und Aorta (Registrierung der
Wandspannung zur Regulation des Blutdruckes)
Allgemein-
Allgemein-viszeromotorisch:
– Alle parasympathisch zu innervierenden Organe
vom Halsbereich bis zur linken Colonflexur. Der
Vagus ist damit der efferente Vertreter des
Parasympathikus
40
N. Vagus X
Wirkungsweise des N. vagus:
Gastrointestinaltrakt:
– Peristaltiksteigerung der glatten muskulatur
– Sekretionssteigerung der Drüsen
Lungen:
– Bronchiokonstriktion
– Sekretionsteigerung der Bronchialdrüsen (Asthma!)
Herz:
– Herzfrequenz
Herzfrequenz (Sinusknoten durch rechten Vagus)
– Erregungsüberleitung
Erregungsüberleitung von Vorhof zur Kammer (AV
Knoten durch linken Vagus)
Kontraktionskraft des Herzens wird nicht
beeinflusst, da der N. vagus den Herzmuskel nicht
innerviert
41
N. Vagus X
Klinik:
Komplette Läsion des N. vagus sehr selten nur bei
Schädelbasisbruch oder Tumore im Bereich des
foramen jugulare, wobei N. glossopharyngeus und
N. acessorius mitbetroffen sind
N. vagus Läsion im Halsbereich:
– Schluckbeschwerden ((Schlundmuskulatur
Schlundmuskulatur fällt aus),
Gaumensegellähmung mit Abweichung des Gaumensegels
zur gesunden Seite und näselnde Aussprache
– Leitsymptom: Heiserkeit aufgrund einseitiger Lähmung der
Kehlkopfmuskulatur
– Bei Laryngeoskopie sieht man bei Phonation das gelähmte
Stimmband unbeweglich verharren
42
N. Vagus X
Klinik Fortsetzung:
N. vagus Läsion im Thoraxbereich
Thoraxbereich::
– Bei rechtsseitiger Vagusläsion
Vagusläsion::
Tachykardie ((parasympatische
parasympatische
Sinusknoteninnervation fällt aus.)
– Bei linksseitiger Vagusläsion
Vagusläsion:: AV-
AV-
Knoteninnervation herabgesetzt
Überleitungsstörrungen vom Vorhof zur
Kammer.
43
N. Accessorius XI
44
N. Accessorius XI
45
N. Accessorius XI
Klinik:
Läsion bei Halsverletzungen
Entfernung von Lymphknoten im lateralen
Halsdreieck
Schädelbasisbruch
Symptome der Läsion:
– der M. sternocleidomastoideus der Gegenseite
überwiegt
– scapula alata
46
N. Hypoglossus XII
rein
somatomotorisch
er innerviert die
gesamte
Zungenmuskulatur
Funktion:
einziger Nerv der
die Zunge
motorisch innerviert
hat grosse
Bedeutung für
Sprechen, Essen,
Trinken, Schlucken
47
N. Hypoglossus XII
Klinik:
Zunge weicht beim
Herausstrecken zur
betroffenen Seite
Verwaschene
undeutliche Sprache
wegen gelähmter
Zungenhälfte
Das Schlucken ist
erschwert, da die
Zunge nicht mehr
kräftig genug gegen
den Gaumen
gedrückt werden
kann.
48
Hirnnerven
Ende
49
Neuroanatomie
1
Das Rückenmark - Aufbau
2
Das Rückenmark - Aufbau
3
Das Rückenmark - Aufbau
Jeder
Rückenmarksabschnit
t aus dem ein
Nervenpaar austritt
wird als Segment
bezeichnet.
Die Spinalnerven
bilden sich aus
vorderen und
hinteren Wurzeln
(Radix ventralis und
Radix dorsalis), die in
Form von
Wurzelfäden das RM
verlassen
4
Das Rückenmark -
Aufbau
Radix dorsalis:
Nervenzellen der
afferenten
Nervenbahnen
aus der
Peripherie
(Spinalganglion).
Radix
ventralis:
efferente
Nervenbahnen
vom Rückenmark
in die Peripherie.
5
Rückenmark -
Aufbau
afferente und
efferente
Nervenfasern des
Spinalnervs teilen
sich nach kurzem
Verlauf in einen vor-
vor-
deren und hinteren
Ast (ramus
(ramus dorsalis
und ventralis).
ventralis).
Sie bilden einen
gemischten
Spinalnerv.
6
Das Rückenmark
- Aufbau
Je weiter unten die Wurzeln im
Rückenmark liegen, desto
länger ist ihr Verlauf im Canalis
vertebralis bevor sie aus dem
Foramen intervertebrale
austreten.
Das Rückenmark ist kürzer als
die Wirbelsäule. Unterhalb des
1.-2. Lendenwirbels enthält der
Canalis vertebralis nur noch
Nervenfasern (Axone), die auf
Grund ihres Aussehens als
Cauda equina (Pferdeschwanz)
bezeichnet werden.
7
Das Rückenmark - Aufbau
8
Das Rückenmark –
medulla spinalis
Ist geschützt durch
den Canalis
vertebralis vom
Foramen magnum
bis Ende Os sacrum.
Das Rückenmark ist
kürzer als der Canalis
vertebralis; endet bei
L 1-2 Conus
medullaris
besitzt
Rückenmarkshäute
als Halteapparat und
zum Schutz
9
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
Die
Rückenmarksh
äute (von
außen nach
innen):
1.)
Endorhachis
(Periost des
Wirbelkanals):
Bindegewebige
Haut
die mit Canalis
vertebralis fest
verwachsen ist
10
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
2.)
Epiduralraum:
Liegt zwischen
Endorhachis
und Dura mater
spinalis
enthält
Fettgewebe und
Venenplexus für
mechanischen
Schutz des
Rückenmarkes.
11
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
3.) Dura mater
spinalis:
harte
Rückenmarkshaut
bildet Duralsack
beginnt am
Foramen magnum
und endet am
Periost des Os
sacrum.
12
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
4.)
Arachnoidea
(Spinnengeweb
shaut):
weiche
Rückenmarkshaut
liegt der Dura
mater spinalis von
innen auf
13
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
5.)
Subarachnoidal-
raum:
liegt zwischen
Arachnoidea
und Pia mater
spinalis
Sie enthält spezielle
Flüssigkeit (Liquor
cerebrospinalis)
zum mechanischen
Schutz des
Rückenmarks vor
Erschütterungen
14
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
6.) Pia mater
spinalis:
weiche
Rückemarkshaut
fest mit dem
Nervengewebe des
Rückenmarks
verwachsen
hüllt
Rückenmarkgewebe
ein
führt die arteriellen
Blutgefäße in das
Rückenmarksgewebe
hinein.
15
Das Rückenmark –
Rückenmarks
Rückenmarks--
querschnitt
Substantia grisea:
(Graue Substanz)
besteht aus
Nervenzellen
liegt als
Schmetterlingsform im
Zentrum des
Rückenmarks
Wird in 3 Regionen
unterteilt:
16
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Cornu anterior (Vorderhorn):
enthält motorische Vorderhornzellen,
deren efferente Fasern zur Muskulatur
ziehen (Somatomotorik).
17
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Die 3 Fasertypen von Motoneuronen:
-Motoneurone
-Motoneurone
γ-Motoneurone
18
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Die 3 Fasertypen von Motoneuronen:
-Motoneurone:
– enden an extrafusalen Muskelfasern
(Skelettmuskulatur)
– die Gesamtzahl die von einem -
Motoneuron innervierten Muskelfasern
nennt man motorische Einheit.
– Bei Muskulatur mit hohen fein
abgestuften Bewegungen
(Augenmuskeln, Kehlkopfmuskeln) sind
die motorischen Einheiten klein.
– Motoneurone die tonische Muskelfasern
(rote Muskelfasern) innervieren haben
eine niedrigen Schellenwert, die
Muskelfasern haben eine langsame
Reizantwort. Die Muskelfasern
langanhaltende und tonische
Kontraktion.
– tonische Muskelfasern sind wichtig für
die Körperhaltung
– Motoneurone die phasische
Muskelfasern (weiße Muskelfasern)
innervieren haben höhere absolute
Schwellenwerte
– kurze kraftvolle Kontraktionen werden
ausgelöst
– Mischformen zwischen roten und
weißen Muskelfasern sind sehr häufig
19
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
-Motoneurone:
– Senden Impulse sowohl zu
extra als auch zu
intrafusalen Muskelfasern
γ-Motoneurone:
– senden Impulse ausschließlich
zu Muskelspindeln
– Sie stellen die Empfindlichkeit
dieser Muskelrezeptoren ein
– beta und gamma Motoneurone
stehen unter dem Einfluß
pyramidaler und
extrapyramidaler Zentren des
Gehirns und auch der formatio
reticularis
– Somit kann die Empfindlichkteit
der Muskelspindel vom Gehirn
beeinflußt werden
20
Das Rückenmark
die γ –Motoneurone
ziehen zu den in den
Muskelspindeln
gelegenen
Muskelfasern
(intrafusale Fasern)
und setzen durch ihre
Aktionspotentiale die
Empfindlichkeit der
Muskelspindeln aus
Dehnungsreize herauf.
Sie sind daher von
großer Bedeutung für
die Feinabstimmung
von Bewegungen
21
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
I und II Fasertypen
– Sind mitverantwortlich für die
Messung der Dehnung und
der Spannung eines Muskels
– messen den Dehnungsgrad
der Muskelspindel
22
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Der Neurotransmitter aller
Motoneurone ist Acetylcholin.
23
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Cornu posterior (Hinterhorn):
enthält sensible Hinterhornzellen
afferenter Systeme (Somato- und
Viszerosensorik).
Die Fasern der sensiblen Impulse aus
der Peripherie werden hier
überwiegend auf das zweite Neuron
umgeschaltet.
24
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Das zweite Neuron zieht vom Hinterhorn
zum Thalamus im Zwischenhirn und wird
dort auf das 3. Neuron umgeschaltet.
es zieht vom Thalamus zum Großhirn (=
bewusste Schmerzwahrnehmung)
So besteht der Weg von der Peripherie zum
Großhirn aus mindestens drei Neuronen
25
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Cornu lateralis (Seitenhorn):
enthält Zellkerne der vegetative
Nervenzellen (sympatische als auch
parasympatische) mit efferenten
Fasern (Viszeromotorik und –
sekretorik) Eingeweide.
26
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Die ersten Neurone der sympathischen
efferenten Bahnen werden meist in
den Ganglien des paravertebralen
Grenzstranges auf das zweite Neuron
umgeschaltet.
Die Zellkerne des ersten Neurons
liegen im Thorakal- und oberen
Lumbalmark (Th8-L2/3).
27
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Der Parasympathikus hat Zellkerne im
Hirnstamm (Kerngebiete des N. vagus)
und im Sacralmark.
Die Neurone werden sehr weit
peripher auf das zweite Neuron
umgeschaltet.
28
Das Rückenmark
Substantia alba
(weiße Substanz):
In der weißen
Substanz des
Rückenmarkes
laufen aufsteigende
Bahnen vom
Rückenmark zum
Gehirn und
absteigende Bahnen
vom Gehirn zum
Rückenmark.
29
Das Rückenmark
Die makroskopisch
abgrenzbaren Vorder-
Seiten- und Hinterstränge
(Funiculi) werden weiter
in funktionell
unterscheidbare Bahnen
(Tractus, Fasciculi)
unterteilt.
Die meisten
absteigenden
(motorischen) Bahnen
enden im Vorderhorn des
Rückenmarks und werden
dort auf das zweite
Neuron umgeschalten.
30
Das Rückenmark
31
Das Rückenmark
32
Das Rückenmark
33
Das Rückenmark
34
Neuroanatomie
1
Bahnen des
Rückenmarkes
(tractus spinothalamicus anterior
[Abb. 9.25]:
Die protopathische Bahn
vermittelt:
Temperatur
grobe Druck-
Druck- und Tastempfindung
Schmerz
2
Bahnen des Rückenmarkes
tractus spinothalamicus
beginnt peripher an
den entsprechenden
Sinnesrezeptoren der
Haut
Das erste Neuron
leitet die Impulse
zum Hinterhorn des
Rückenmarkes wo es
auf das zweite Neuron
umgeschaltet wird.
3
Bahnen des Rückenmarkes
tractus spinothalamicus
Die protopathische Bahn kreuzt unmittelbar
nach Verschaltung auf das zweite Neuron
auf die Gegenseite
verläuft im kontralateralen Seitenstrang des
Rückenmarkes somatotopisch geordnet
(jeweils die im höheren Segment
eintretende Fasern schließen sich medial an
das Fasersystem an) als tractus
spinothalamicus nach oben zum Gehirn
4
Bahnen des
Rückenmarkes
Im Thalamus findet die Umschaltung
auf das dritte Neuron der
protopathisch
protopathisch-- sensiblen Bahn statt
nach dem Thalamus zieht er durch
die Capsula interna nach oben zum
Gyrus postcentralis des Parietallappens
5
Bahnen des
Rückenmarkes
In dieser Rindenregion des Gyrus
postcentralis enden die Fasern erneut
in somatotopischer Anordnung
Diese somatotopische Anordnung
bleibt im gesamten Bahnverlauf
erhalten
6
7
Bahnen des
Rückenmarkes
Hinterstrangbah
n (fasciculus
cuneatus und
fasciculus
gracilis)
[Abb.9.26]
Die epikritische
Bahn vermittelt
feine
Tastempfindung
und bewusste
Wahrnehmung
aus dem
Bewegungsappa
rat
(Propriozeption)
8
Bahnen des Rückenmarkes
-fasciculus cuneatus und
gracilis (Hinterstrangbahn)
Die Impulse des
ersten Neurons
kommen aus:
der Haut
den
Sehnenrezeptoren
den Gelenkrezeptoren
des
Bewegungsapparates
9
Bahnen des
Rückenmarkes
fasciculus cuneatus und
gracilis
Er läuft weiter über
folgende Bahnen:
über die Spinalganglien
des Rückenmarkes [Abb.
9.26 (1)]
das Ganglion trigeminale
des N. trigeminus [Abb.
9.26 (2)](in der medulla
oblongata gelegen,
zuständig für
Informationen aus dem
Kopfbereich)
10
10
Bahnen des
Rückenmarkes Tractus
cuneatus und gracilis
Auf Rückenmarksebene
ziehen die Fasern am
Hinterhorn vorbei direkt in
den ipsilateralen Hinterstrang
[Abb. 9.26 (3)]. Die Fasern
laufen ungekreuzt nach
cranial.
Die Axone der unteren
Extremität werden als
fasciculus gracilis [Abb. 9.26
(5)] bezeichnet.
Die Axone der oberen
Extremität werden als
fasciculus cuneatus [Abb.
9.26 (4)] bezeichnet.
11
11
Bahnen des
Rückenmarkes
Der fasciculus cuneatus und gracilis endet im
Nucleus cuneatus und gracilis in der Medulla
oblongata.
Sie werden dort auf das zweite Neuron der
epikritischen Bahn umgeschalten.
Die Axone des zweiten Neurons kreuzen auf die
Gegenseite. Auf Höhe der Pons schließen sich die
Fasern aus dem Trigeminusbereich an, nachdem sie
im Nucleus principalis des N. trigeminus verschaltet
wurden und ebenfalls auf die Gegenseite gekreuzt
sind.
12
Bahnen des
Rückenmarkes
Alle Fasern der epikritischen Sensibilität
ziehen als Lemniscus medialis [Abb. 9.26
(9+10)] zum Thalamus (Nucleus
(Nucleus ventralis
posterior thalami
thalami)[Abb.
)[Abb. 9.26 (11)] und
werden dort auf das dritte Neuron
umgeschaltet.
Das dritte Neuron zieht durch die Capsula
interna zum primären somatosensiblen
Cortex im Gyrus postcentralis wo sie enden
[Abb. 9.26 (12)].
13
14
Bahnen des
Rückenmarkes –
motorisch
absteigende Bahnen
Die größte und
bedeutendste motorische
Bahn ist die
Pyramidenbahn
Es gibt auch sog.
extrapyramidalen Bahnen
Die extrapyramidalen
Bahnen können bei
Schädigung der
Pyramidenbahn eine
Restbeweglichkeit der
Extremitäten und des
Rumpfes ermöglichen.
(= Massenbewegungen)
15
Bahnen des Rückenmarkes
- Pyramidenbahn
Pyramidenbahn
(tractus
corticospinalis
corticospinalis))
Benannt nach der
pyramidalen Form der
Neurone
Ursprung an der Rinde
des Motokortex (gyrus
praecentralis)
praecentralis)
Von hier aus läuft sie als
Tractus corticospinalis
durch den Hirnstamm
16
Bahnen des Rückenmarkes
Pyramidenbahn
Fasern kreuzen zu 70-70-
90% im Hirnstamm auf
die Gegenseite und
laufen als Tractus
corticospinalis lateralis
im Seitenstrang nach
caudal zu den
zugehörigen
Vorderhörnern des RM.
Dort in ihrem
zugehörigen Segment
werden sie auf das
zweite Motoneuron (α- (α-
Motoneuron)
umgeschalten
17
Bahnen des
Rückenmarkes -
Pyramidenbahn
Der Teil der ungekreuzten
Fasern (10-
(10-30%) läuft als
Tractus corticospinalis
anterior nach caudal
(endet im Cervikalmark)
kreuzt erst in Höhe seines
zugehörigen
Rückenmarksegmentes auf
die Gegenseite
wird dann auf das
zugehörige zweite
Motoneuron (α-(α-
Motoneuron)
umgeschalten.
18
Bahnen des Rückenmarkes
– tractus corticonuclearis
Diese Bahn für die Motorik der
Gesichtsmuskulatur wird nicht zur
Pyramidenbahn gezählt und ist somit
eigenständig und hat auch einen etwas
anderen Verlauf.
Sie endet bilateral an den
somatomotorischen Hirnnervenkernen des
N. facialis und ein Teil auch nur
kontralateral an den Kernen des N.
hypoglossus [gekreuzte Symptomatik].
[Siehe Abb.9.20]
19
Bahnen des
Rückenmarkes –
tractus
corticonuclearis
Der tractus
corticonuclearis
wird nicht dem
extrapyramidalen
System
zugeordnet.
20
21
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale Bahnen
Als extrapyramidale
Bahnen werden alle
motorischen
Projektionen
bezeichnet, die ins
Rückenmark ziehen
und nicht in der
Pyramidenbahn
verlaufen.
Der Ursprung dieser
Bahnen liegt im
Nucleus ruber, Nucleus
vestibularis und in der
Formatio reticularis.
22
22
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale
Bahnen
Entsprechend heißen sie
Tractus rubrospinalis
(kreuzt auf
Hirnstammebene),
Tractus vestibulospinalis
(läuft ungekreuzt),
Tractus reticulospinalis
(läuft bilateral).
Der Tractus rubrospinalis
beeinflusst den Tonus
der distalen
Extremitätenmuskulatur.
23
Bahnen des Rückenmarkes
– extrapyramidale Bahnen
Der Tractus
vestibulospinalis und der
Tractus reticulospinalis
projezieren auf die
Motoneurone der
Rumpfmuskulatur und
der proximalen
Extremitätenmuskulatur
im Vorderhorn.
Sie sind daher für die
Massenbewegungen des
Rumpfes und der
Extremitäten
verantwortlich.
24
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale
Bahnen
Am Rumpf ermöglicht das
extrapyramidale Bahnsystem
vor allem Ausweich
Ausweich-- und
Stützbewegungen für die
aufrechte Körperhaltung
(=größter Teil der
Rumpfmotorik).
Die extrapyramidale Motorik
ist die Grundlage für die
pyramidale Motorik. Denn
eine gezielte differenzierte
Bewegung z.B. der Hand
setzt eine gezielte Bewegung
des Oberarmes und des
Rumpfes voraus (=
posturales Programm).
25
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale
Bahnen
Desweiteren ist eine
Kontrolle der posturalen
Programme notwendig,
die durch das
extrapyramidale System
(Nucleus ruber, Nucleus
vestibularis und
Formatio raticularis) mit
der Kooperation des
Cerebellum und
notwendigen
Afferenzen der
spinalen
Propriozeption und
dem Vestibularorgan
ermöglicht wird.
26
Bahnen des
Rückenmarkes – Aufbau
eines Spinalnerven
Die ventralen Wurzelfäden
entspringen im
Vorderhorn des
Rückenmarkes und
vereinigen sich im Canalis
vertebralis zur Radix
ventralis.
Die radix ventralis besteht
aus:
Axone der spinalen
Motoneuren (Vorderhorn)
Axone der spinalen
vegetativen Neuren
(Seitenhorn)
EFFERENZEN
27
Bahnen des
Rückenmarkes – Aufbau
eines Spinalnerven
Radix dorsalis:
besteht aus Axonen
der 1. afferenten
Neuren aus dem
Spinalganglion.
Alle Informationen
erreichen als erstes
das 1.afferente
Neuron im Ganglion
Spinale.
Das Ganglion befindet
sich außerhalb des
Canalis vertebralis und
sitzt am lateralen
Rand des Foramen
intervertebrale.
28
Aufbau eines
Spinalnerven – Radix
dorsalis
Die Informationen sind
sowohl somatisch als auch
vegetativ.
Die Axone der 1.
afferenten Neuren
verlassen das
Spinalganglion und ziehen
durch das Foramen
intervertebrale in den
Canalis vertebralis ein.
Dort bilden sie die Radix
dorsalis und ziehen zum
Hinterhorn.
Dort erreichen sie die
sensiblen Hinterhornzellen
(2.afferentes Neuron).
29
Bahnen des Rückenmarkes
– Aufbau eines Spinalnerven
Truncus nervi spinalis:
Ramus meningeus:
ein rückläufiger sensibler Ast
innerviert die Rückenmarkshäute
30
Bahnen des Rückenmarkes
– Aufbau eines Spinalnerven
Ramus dorsalis:
Motorische Innervation der tiefen
autochtonen Rückenmuskulatur
Sensible Innervation der Hautregion
beidseits der Wirbelsäule
31
Bahnen des Rückenmarkes
– Aufbau eines Spinalnerven
Ramus ventralis:
Motorische Innervation der Muskulatur
der Rumpfvorderwand und
Seitenwand
Motorische Innervation der
Extremitätenmuskulatur
Sensible Innervation der
entsprechenden Hautareale
32
Bahnen des Rückenmarkes –
Aufbau eines Spinalnerven
Cauda equina:
Dichter Masse von abwärts
laufenden
Spinalnervenwurzelfasern
im Duralsack
Beginn am Ende des
Rückenmarkes (Conus
medullaris)
Spinalwurzeln ziehen zu
ihrem jeweiligen Foramen
intervertebrale der
Lendenwirbelsäule und des
Os sacrum.
33
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
Jedes Spinalnervenpaar hat sein
zugeordnetes Foramen intervertebrale
Die 5 Sakral-
Sakral- und 1-
1-2
Coccygealsegmente haben erst im Os
sacrum ihr Foramen intervertebrale.
Das Rückenmark endet auf Höhe
L1
34
Bahnen des Rückenmarkes
- Spinalnerven
Der Duralsack endet
erst im Periost des 1.
Steißbeinwirbels (ist
dort verwachsen).
Die anatomische
Zuordnung der RM-
RM-
Segmente ist anders als
die Anordnung der
Nervenpaare, da sich
die Wirbelsäule streckt.
35
Bahnen des Rückenmarkes –
Aufbau eines Spinalnerven
Cauda equina:
Dichter Masse von abwärts
laufenden
Spinalnervenwurzelfasern
im Duralsack
Beginn am Ende des
Rückenmarkes (Conus
medullaris)
Spinalwurzeln ziehen zu
ihrem jeweiligen Foramen
intervertebrale der
Lendenwirbelsäule und des
Os sacrum.
36
Bahnen des
Rückenmarkes -
Spinalnerven
Das Segment Th4 ist das
Grenzsegment zwischen
unterer und oberer
Körperhälfte.
Die Größe der
Schmetterlingsfigur der
grauen Substanz
(Substantia grisea)
variiert von Segment zu
Segment
Im cervikalen und
lumbalen Bereich ist sie
am größten hier
befinden sich zahlreiche
Neuren für die
Extremitäten.
37
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
Das RM ist streng segmental organisiert,
organisiert,
d.h. die Neuren eines Segments sind für
einen ganz bestimmt konkreten
Körperabschnitt zuständig.
Segmentalorganisierte Abschnitte:
Dermatome Haut;
Myotome Skelletmuskulatur
Viszerotom Innere Organe
38
Rückenmark – Segment
Viele Wurzelfäden bilden ein
Spinalnervenpaar
Abschnitt des RM, der die Nerven enthält,
die zum Vorderhorn, (Seitenhorn) ,
Hinterhorn zählen.
Ein RM-
RM-Segment beginnt an der Stelle an
der die Spinalnervenpaare das Rückenmark
verlassen
Das RM beginnt mit dem Abgang des ersten
Spinalnervenpaares im Cervikalmark und
endet mit der Auffaserung zur cauda equina
39
40
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
Klinische Symptome an einem
Rückenmark
Rückenmark--Segment:
Die Spinalnervenwurzeln haben eine
Abknickung
Abknickung,, die bei der Extension der WS
verstärkt und bei der Flexion verringert
wird.
Alle Veränderungen an der
Knochensubstanz der WS und dem Discus
intervertebralis führen zu Irritationen der
Spinalnervenwurzeln Wurzelsyndrom
41
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
Es sind folgende Ausfallserscheinungen
möglich:
Motorische
Sensorische
Vasomotorische
Viszerosekretorische
Störungen zwischen der knöchernen
Wirbelsäule und den Spinalnervenwurzeln
(z.B. Bandscheibenvorfall)
42
43
Rückenmark -
Blutversorgung
Blutgefäßsystem des RM:
arterieller Zufluß zum
Nervengewebe des Rückenmarks
Blutversorgung der Zellen.
Blut aus der Aorta fließt in die Arteria
vertebrales, die das RM segmental mit
Blut versorgt.
44
Rückenmark -
Blutversorgung
Das Foramen intervertebrale ist die
Eingangspforte für die Aa. vertebrales
in den Canalis vertebralis (Duralsack).
Die Pia mater nimmt die Blutgefäße
auf und hier findet die weitere
Aufzweigung in die Blutkapillaren für
die graue und weiße Substanz statt.
45
Rückenmark -
Blutversorgung
venöser Abfluß: die Blutkapillaren
fließen in Venen durch die Pia mater in
den Epiduralraum und bilden einen
Venenplexus, der durch das Foramen
intervertebrale in die V. azygos
(Thoraxraum) durchtritt.
Von dort aus in die Vena cava
46
Rückenmark -
Liquorsystem
der Duralsack ist zwischen der
Arachnoidea und der pia mater mit
einer klaren Flüssigkeit gefüllt (liquor
cerebrospinalis) = äußerer Liquorraum
Innerer Liquorraum: canalis centralis
der Liquor wird im Ventrikelsystem des
Gehirns gebildet und dient dem Schutz
des Rückenmarks.
47
48
Rückenmark – Spinaler
Reflexbogen
Spinaler Reflexbogen am Beispiel des
Muskeleigenreflexes [Siehe Abb. 3.8]:
Steuerung und Kontrolle der Motorik auf der
Basis einer funktionellen Verknüpfung von
Somatosensorik und Somatomotorik.
Grundlage dafür ist der spinale Reflexbogen
„spinale Sensomotorik“ steht unter
Kontrolle motorischer Zentren im Gehirn
„Subspinale Sensomotorik“
49
Rückenmark – Spinaler
Reflexbogen
Ein Rezeptor (Muskelspindel)
registriert die Information und leitet
sie einem afferenten Neuron weiter,
über das die Impulse zum RM
(Reflexzentrum) gelangen.
Dort erfolgt eine Umschaltung auf die
motorische Vorderhornzelle mittels
einer Synapse.
50
Rückenmark – Spinaler
Reflexbogen
Über ein efferentes Neuron verlassen
die Impulse das RM und ziehen zum
Effektor („Erfolgsorgan“ in diesem Fall
Muskelfaser).
Man beachte die aufsteigenden
Afferenz zum Gehirn die die
Muskeldehnung bewusst werden lässt.
51
52
Rückenmark
Ende
53
Telencephalon - Grosshirn
Kapitel 05 - Telencephalon
1
Das Gehirn – allgemeine
Gliederung
5.1.) Allgemeine Gliederung und
Definition des Gehirns
Das Gehirn wird funktionell und anatomisch
eingeteilt in:
Medulla oblongata verlängertes Mark
Pons Brücke
Mesencephalon Mittelhirn
Diencephalon Zwischenhirn
Cerebellum Kleinhirn
Telencephalon Großhirn
2
3
Telencephalon - Grosshirn
4
Telencephalon -
Grosshirn
Die Zellkerne der
Hirnrinde bilden die graue
Substanz = cortex cerebri
Ein besonders wichtige
Teil des Cortex ist der
Neocortex
– Hier sind die Informationen
für Sprache und Gedächtnis
lokalisiert
– Der Neocortex umhüllt das
gesamte Encephalon wie
ein Mantel (lat. Pallium)
– Er wird daher als Pallium
bezeichnet
5
Telencephalon
In der Klinik entsteht
beim Ausfall des
gesamten Neocortex
z.B. durch
Sauerstoffmangel oder
Schädel-
Schädel-Hirn
Hirn--Trauma
das Apallische Syndrom
(=Wachkoma).
Die lebenserhaltenden
Vitalfunktionen des
Hirnstammes sind noch
Intakt.
Das Cerebrum ist
bilaleteral symmetrisch
aufgebaut und besteht
aus zwei getrennten
Hälften (=
Hemisphären)
6
Telencephalon
An der Basis der Hemisphären verbinden Faserzüge
die Balken = Corpus callosum genannt werden die
beiden Hälften
Die äußere Struktur der beiden Hemisphären ist
nahezu identisch, aber die Funktion ist sehr
verschieden (=zerebrale Asymmetrie oder
Lateralisation)
Bei 80
80--90% der Menschen (=Rechtshändern) ist die
linke Hemisphäre dominant
– Hier sind die Informationen für Lesen, Sprechen und
Schreiben lokalisiert.
7
8
Telencephalon
Einteilung der
Rindenfelder:
1.) primäre Rindenfelder
=Areae IV: Rindenfelder
die
alle afferenten
Informationen als erste
corticale Neuren erhalten
und
alle efferenten
Steuerimpulse
(Informationen) als letzte
corticale Neuren abgeben
werden zusammen
gefasst primär
motorisches Rindenfeld
Telencephalon
2.) sekundäre
Rindenfelder = Area I-I-
III= Assoziationsfelder:
umfassen alle corticalen
Neuren die für die
Afferenzen eine
Informationsnach-
Informationsnach-
bearbeitung durchführen
die für die Efferenzen
eine Informationsvor-
Informationsvor-
verarbeitung durchführen
sind für verfeinerte
Informations-
Informations-
verarbeitung zuständig.
10
Rindenfelder:
Area VI
Areae VI
VI::
Sekundär
motorisches
Rindenfeld;
Rindenfeld; besteht
aus 2 Teilen:
Teilen:
Prämotorischer
Cortex
supplementär-
supplementär-
motorischer Cortex
Bewegungsprogramm
e werden entworfen
und an die Areae IV
weitergegeben.
11
Rindenfelder – Area IV
Areae IV:
Primär
Primär--motorisches
Rindenfeld (Gyrus
präcentralis)
Sitz der corticalen
Motoneuren
(Ausführung
willkürlicher
Bewegungen)
efferenter Verlauf.
Nimmt nur von
Area VI
Informationen
entgegen.
12
Rindenfelder – Area I-
I-III
Area I-I-III:
Primär
Primär--sensorisches
Rindenfeld Afferente
Neuren nur für die
epikritische Sensibilität
(bewusste
Empfindungen)
Die corticale Projektion
der epikritischen
Sensibilität findet im
Gyrus postcentralis statt.
Über primäre
Rindenfelder werden
Informationen an
sekundäre Rindenfelder
weitergegeben bis zur
Area VI (sekundäres RF)
13
Repräsentation der Neurone
Somatotope
Anordnung der Neuren
in primären RF
(vgl.RM: Segmentale
Anordnung)
– Neurone für die Füße in
Fissura longitudinalis
– Neurone für den Kopf
am Rand des Sulcus
lateralis
– mehr Neurone für
Körperregionen mit
schwierigen
(komplexeren)
Bewegungen.
Corticale Projektion:
– Die Neuren projezieren
sich auf eine bestimmte
Körperregion in den
primären RF.
14
15
Fasersysteme des
Telencephalon
Die weiße Substanz = Fasersysteme im
Cerebrum
(innere weiße Markschicht aus
Nervenfasern)
Assoziationsfasern:
Assoziationsfasern: Fasersysteme verlaufen
zwischen den Rindenfeldern innerhalb einer
Hemisphäre (cortiko-
(cortiko-cortikal).
Kommissurenfasern:
Kommissurenfasern: Fasern verbinden die
linke und rechte Hemisphäre miteinander,
sie verlassen somit die Hemisphären.
16
Fasersysteme des
Telencephalon
Projektionsfasern
Projektionsfasern:: sie bilden die
„Capsula interna“ (innere Kapsel) und
ziehen:
– efferent von einem Rindenfeld zu anderen
Hirnteilen oder in die Peripherie.
– afferent von Hirnteilen oder der
Peripherie zu den Rindenfeldern
cortikale Projektion.
17
Fasersysteme des
Telencephalon
Lateralisation:
Ungleichverteilung der cerebralen
Funktionen zwischen den beiden
Hemisphären.
Bei 80%-
80%-90% der Menschen besteht
Dominanz für Lesen, Sprechen und
Schreiben in der linken Hemisphäre
Rechtshändigkeit.
Jede Hemisphäre ist in der Somatomotorik
wie auch Somatosensorik für die
kontralaterale Körperhälfte zuständig
(Kreuzungsphänomen)
18
19
Hirnhäute
Hirnhäute:
(lat.:
Meningen)
Analog zu den
Rückenmarkshäut
en:
1 harte Hirnhaut
(Dura mater
cerebri)
2 weiche
Hirnhäute
(Arachnoidea und
pia mater
cerebri).
20
Aufbau der Hirnhäute
Aufbau der
Hirnhäute von
außen nach innen:
Dura mater encephali
bildet inneres Periost
kein Epiduralraum im
Schädel da die Dura
mater encephali fest
verwachsen ist mit dem
Schädelknochen.
Die Dura mater
encephali kann sich bei
Epiduralblutungen vom
Schädelknochen
ablösen
21
Aufbau der Hirnhäute
Die Dura mater
encephali trennt
bestimmte Hirnteile
voneinander:
Falx cerebri (Hirnsichel
der dura mater für das
Grosshirn) =
Trennplatte zwischen
den Hemisphären des
Großhirns setzt sich
in Falx cerebelli (Dura
mater Teil des
Kleinhirns) fort
Tentorium cerebelli
(transversal gestellte
Platte der dura mater)
trennt
Großhirnhemisphären
von
Kleinhirnhemisphären 22
Aufbau der Hirnhäute
Pia mater encephali ist durch
die Zerklüftung der
Größhirnoberfläche gezwungen
alle Sulci auszukleiden
umschließt das Gehirngewebe
hat die Aufgabe Blutgefäße
an die Hirnoberfläche zu
bringen
Arachnoidea encephali liegt mit
variablem räumlichen Abstand,
dem Subarachnoidalraum der
Pia mater encephali auf
zieht nicht in die Sulci des
Hirngewebes, sondern
überspannt diese
Zisternen entstehen
Äußerer Liquorraum
23
Aufbau der Hirnhäute
24
Blutgefäßsystem des Gehirns
80% des Hirngewebes wird
von der A. carotis interna
versorgt. Sie tritt durch die
Öffnung am Os sphenoidale in
die Schädelhöhle ein.
20% des Hirngewebes wird
durch die A. vertebralis aus
der A. subclavia die durch das
Foramen magnum zum
Hirnstamm ziehen.
vereinigen sich an der Basis
des Gehirns zum Circulus
arteriosus cerebri (=circulus
arteriosus willisii) und bilden
so einen Arterienkurzschluss
der bei Verschluss einer Arterie
eine genügende Versorgung
des Hirngewebes mit
Sauerstoff und Nährstoffen
garantiert.
25
26
Liquorsystem
Liquorsystem:
Äußerer
Liquorraum =
Subarachnoidalr
aum umspült
gesamte
Oberfläche des
Gehirns.
Innerer
Liquorraum =
1.--4.Ventrikel
1.
27
Liquorsystem
Aufteilung der 4
Ventrikel:
Ventrikel:
Je ein Ventrikel in
jeder Hemisphäre
Seitenventrikel
(Ventrikel 1 und 2)
3.Ventrikel ventral
vom Corpus callosum
im Zwischenhirn;
4.Ventrikel:
4.Ventrikel: Cisterna
medullocerebellaris
zwischen Dorsalfläche
des Hirnstamms und
Ventralfläche des
Cerebellums.
28
Liquorzirkulation
Liquorzirkulation
Der Liquor wird im
1. und 2. Ventrikel
(„Seitenventrikel“)
gebildet.
Sowohl die inneren
Liquorräume
untereinander, als
auch die inneren
und äußeren
Liquorräume sind
miteinander
verbunden.
29
Liquorzirkulation
Foramen
interventrikulare =
Verbindung der beiden
Seitenventrikel mit dem 3.
Ventrikel
Aquaeductus cerebri =
Verbindung 3. Ventrikel mit
dem 4. Ventrikel
Der 4. Ventrikel ist über die
apertura mediana mit dem
Canalis centralis der Medulla
spinalis verbunden (Innerer
Liquorraum des
Rückenmarkes).
Der 4. Ventrikel hat zusätzlich
noch Öffnungen zum
Subarachnoidalraum des
Gehirns = äußerer Liquorraum
des Gehirns.
30
Liquor
Liquor in
Ventrikel 1 und 2
wird durch Filtration
und Diffusion aus
dem Blut gewonnen
Zellfreies Produkt
des Blutes (ohne
Blutkörperchen),
bestehend aus
Wasser, Elektolyten
und geringem
Eiweißanteil.
Produktionsstellen =
Plexus choroideus
(Blutkapillarknäuel
in Wand der beiden
Seitenventrikel)
31
Liquorabfluß
Der Liquor fließt
über den venösen
Blutleiter = Sinus
sagittalis superior ab
Die Arachnoidea
stülpt sich in diesem
Bereich durch kleine
Öffnungen der dura
mater encephali in
den sinus sagittalis
superior
Der Liquor wird
durch sogenannte
Arachnoidealzotten
= Granulationes
arachnoideales in
den Sinus sagittalis
abgeleitet.
32
Liquor
33
Blut-
Blut-Liquor-
Liquor-Schranke
Blut-Liquor
Blut- Liquor--Schranke :
Zellundurchlässige Schranke
zwischen den Blutgefäßen des
Gehirns und dem Liquorsystem
des Gehirns
Hier werden die Stoffe die aus
dem Blut in den Liquor
übertreten durch das
Kapillarendothel der Blutgefäße
filtriert
Sie können deshalb nicht in den
Liquor übertreten und die
Neuren des Gehirns werden so
vor Zellgiften geschützt 8 Kapillare
Dadurch können auch 2 Neuron
Medikamente die diese Blut-
Blut- 5 Astrozyt (erweitert Blut Liquor
Hirn Schranke nicht passieren Schranke zur Blut Hirn Schranke)
können nicht im Gehirn wirken
34
Blut-
Blut-Hirn-
Hirn-Schranke
Blut-Hirn
Blut- Hirn--Schranke:
Erweiterung der Blut Liquor
Schranke durch zusätzliche
Zellschicht der Astrozyten
In Hirngegenden indenen
bestimmte Transmitter wirken
sollen (z.B. Glycin
Glycin)) fehtlt diese
Schicht
8 Kapillare
2 Neuron
5 Astrozyt (erweitert Blut Liquor
Schranke zur Blut Hirn Schranke)
35
36
37
Kapitel 05 Telencephalon
Ende
38
Kapitel 06 -
Mesencephalon
(Mittelhirn)
Gliederung und
äußere Gestalt
von dorsal:
Vierhügelplatte
(lamina tecti
tecti)) Abb
Abb..
5.1. 19,20 mit den
colliculi superiores
und den colliculi
inferiores
colliculus = kleiner
Hügel
tectum = Dach
1
Mesencephalon
cranial an der
Vierhügelplatte
findet man die Area
pretectalis [Abb.5.1.
24] die das visuelle
System und die
Kerngebiete für den
Pupillenreflex
beinhaltet
unterhalb der
colliculi inferiores
tritt noch als
einziger Hirnnerv
dorsal der N.
trochlearis aus
2
Mesencephalon
6.2 tectum
mesencephali
die Vierhügelplatte
die das tectum bildet
gliedert sich in zwei
obere Hügel (colliculi
superiores) und und
in zwei untere Hügel
(colliculi inferiores)
die colliculi
superiores sind das
optische
Reflexzentrum
die colliculi inferiores
sind ein Teil der
Hörbahn 3
Mesencephalon
6.3 Colliculi
superiores
die oberen zwei Hügel
enthalten Zellkerne die
bei der Verschaltung
der Augenschutzreflexe
und der reflektorischen
Augenbewegungen
wichtig sind
bei Schädigung dieser
Kerngebiete erfolgen
keine Ausfälle der
Bilderkennung (=Läsion
der Sehrinde im
Okzipitallappen)
sondern der Schutz des
Auges fällt aus.
4
Mesencephalon –
colliculi superiores
Afferenzen:
– aus der Retina
(Netzhaut) über den
Tractus opticus
(wichtig vor allem für
sich rasch ändernde
optische Reize)
– aus der
Grosshirnrinde
(tractus
corticorectalis)
Informationen des
frontalen
Augenfeldes
– aus dem
Okzipitallappen
Sehrinde
5
Mesencephalon –
colliculi superiores
Afferenzen:
– aus dem
Rückenmark
tractus
spinorectalis
– Aus den colliculi
inferiores
6
Mesencephalon –
colliculi superiores
Efferenzen:
– Die colliculi
superiores ziehen
hauptsächlich zu
den:
– Hirnnervenkerne
n des N.
oculomotorius ,
N. abducens und
des N. facialis
– Der formatio
reticularis
(okulomotorische
Steuerzentren)
– Und ins
Rückenmark
7
Mesencephalon – colliculi
superiores
Funktion:
die colliculi superiores spielen eine
wesentliche Rolle beim
Zustandekommen von Sakaden (=
schnelle Augeneinstellbewegungen,
der Blick wird auf ein Ziel gerichtet)
8
Mesencephalon –
colliculi superiores
Funktion Fortsetzung:
Ab-
Ab- und
Zuwendungsbewegun
gen von Augen und
Kopf [ Afferenzen aus
der Hörrinde und den
colliculi inferiores
sowie Efferenzen zum
Rückenmark und zu
den okulomotorischen
Kernen bilden
Schaltkreise die den
Kopf und die Augen
in Richtung eines
Geräusches wenden ]
9
Mesencephalon –
colliculi
superiores
Funktion Fortsetzung:
Afferenzen mit der Retina
und Efferenzen zum Ncl.
Facialis und zum
Rückenmark sorgen für
den Liedschlußreflex bei
plötzlich auftretenden
visuellen Reizen und wenn
nötig die damit
verbundene
Abwendbewegungen des
Kopfes.
Der
Akkommodationsreflex
des Auges (Anpassung der
Linsenkrümmung über
den M. ciliaris )
10
Mesencephalon –
colliculi
inferiores
6.4 colliculi
inferiores
in den Kernen der
colliculi inferiores
werden die meisten
Fasern der Hörbahn
verschalten
nach der Verschaltung
laufen die Fasern der
Hörbahn zu corpus
geniculatum (26,27
Abb.5.1) des
Thalamus (25,
Abb.5.1)
dort werden die
auditorischen Impulse
auf das letzte Neuron
der Hörbahn
verschaltet und enden
in der primären
Hörrinde im
Temporallappen
11
Mesencephalon
colliculi
inferiores
die colliculi inferiores
sind damit ein
wesentlicher Teil der
Hörbahn
bei Schädigung der
Colliculi inferores
kommt es zu
entsprechender
einseitiger
kontralateralen
Hörminderung (nicht
zum völligen
Hörverlust da die
Bahnen teilweise
ungekreuzt laufen )
12
Hirnstamm
nucleus ruber
makroskopisch
sichtbarer
rötlicher
[rubra=rot]
Kern
Färbung
kommt durch
hohen
Eisengehalt
13
Hirnstamm –
nucleus ruber
Afferenzen (blau):
gekreuzte Fasern aus der
kontralateralen
Kleinhirnhemisphäre =
fibrae cerebellorubrales
[Abb. 6.2 (3)] aus dem Ncl.
Emboliformis des Kleinhirns
[Körperhaltung] und des
Ncl. Dentatus [Präzisierung
von Willkürbewegungen]
des Kleinhirns
ungekreuzte Fasern aus
dem ipsilateralen
prämotorischen Kortex des
Grosshirns [fibrae
corticorubrales Abb 6.2(2)]
14
Hirnstamm –
nucleus ruber
Efferenzen (rot): (nur
die 2 wichtigsten
Bahnen)
tractus rubrospinalis
zum Rückenmark:
Bahn für die Motorik
der
Extrapyramidalmotorik.
Beeinflusst die
Flexoren der distalen
Extremitätenmusklulat
ur
15
Hirnstamm –
nucleus ruber
tractus
rubroolivialis:
Efferenz zur Olive.
(rot)
„Feedbackneuronen
schleife“ zur Olive
Kleinhirnrinde
Kleinhirnkerne
wieder zum Ncl.
Ruber
Rückenmark. An
jeder Stelle dieser
Schleife erfolgt eine
Modifikation und
Bearbeitung der
Information.
16
Hirnstamm –
nucleus ruber
Der Nucleus ruber
nimmt auf diese
Weise einen
komplexen
modulierenden
Einfluss auf die
extrapyramidale
und pyramidale
Motorik
17
Hirnstamm – nucleus
ruber
Klinik: Eine Schädigung des Ncl. Ruber
hat zur Folge:
– Intentionstremor (=Zittern beim
Annähern an das Bewegungsziel.)
– Muskeltonus der entsprechenden
Muskulatur in Ruhe sinkt
18
Hirnstamm –
substantia nigra
substantia nigra =
schwarze Substanz
schwarze Farbe
kommt vom hohen
Melaningehalt
liegt an der Grenze
von Hirnschenkel
und Tegmentum
mesencephali, Trepel
(Abb.6.1(2))
19
Hirnstamm –
substantia nigra
Afferenzen (blau):
vom Striatum
(Kernkomplex im
Großhirnmarklager)
Abb 6.3.(4). Fasern
nennt man fibrae
strionigrales
von der Großhirnrinde
dem motorischen
Kortex und
praemotorischem
Kortex (für die
Bewegungseinleitung
wichtiges Kortexareal)
20
Hirnstamm –
substantia nigra
Efferenz (Schwarz):
über die fibrae
nigrostriatales zum
Striatum Abb6.3 (4).
Sie wirken hemmend
auf das Striatum über
den Transmitter
Dopamin. Die Neurone
des Striatums wirken
hemmend auf die
motorischen Impulse
des Großhirns.
Substantia nigra hat
wesentliche Funktion in
der Regulation des
Bewegungsantriebes
und
Bewegungsinitation.
21
Hirnstamm
substantia
nigra
Klinik:
Morbus Parkinson =
Degeneration der
dopaminergen Fasern
in der Substantia nigra
Ausfall der Fibrae
nigrostriales
Symptome:
– Ruhetremor (Zittern)
– Rigor (starre
Muskeln)
– Akinese
(Bewegungsarmut)
22
Hirnstamm –
substantia nigra
Medikation: Durch
L-Dopa (Vorstufe
des Dopamins
welches die
Bluthirnschranke
passieren kann)
Die Wirkung der
abgestorbene Fibrae
nigrostriatales wird
kompensiert und die
Symptomatik wird
deutlich verbessert.
23
Hirnstamm – formatio
reticularis
Kernkomplex, der
netzartig das
Mittelhirn und den
ganzen Hirnstamm
durchzieht, reticularis
= netzartig)
24
Formatio reticularis
Funktionen:
– Verschaltung der
Hirnstammkerne für
lebensnotwendige
Funktionen zu
koordinieren
(Schlucken / Atmung)
– Atemzentrum liegt in
der FR
25
Formatio reticularis
Kreislaufzentrum
Brechzentrum
Schlaf / Wach
Rhythmus (Auf- und
Abregulierung des
gesamten Kortex)
Regulierung der
extrapyramidalen
Motorik durch
Verbindungen zum
Rückenmark
26
Formatio reticularis -
Brechzentrum
Brechzentrum:
area postrema genannt
besitzt keine Blut Hirn
Schranke reagiert auf
schädliche Substanzen
die im Blut zirkulieren
und löst Erbrechen aus
bei Intoxikation.
Reagiert auch auf
Druckerhöhung im 4.
Ventrikel bei
intrakranieller
Druckerhöhung kommt es
zu erbrechen dem oft
einzigen Symptom.
27
Formatio reticularis
Das Brechzentrum
kann auch durch
neuronale
Afferenzen
aktiviert werden
die aus den
Kerngebieten des
Vestibularorgans
kommen
28
Mesencephalon /
Hirnstamm
Kapitel 06 Ende
29
Kleinhirn
Kapitel 07 - Kleinhirn
1
Kleinhirn
2
Kleinhirnstiele
Das Kleinhirn hat 3
Kleinhirnstiele pedunculus =
Stiel, pedunculi cerebellares
hier laufen die Afferenzen und
die Efferenzen.
Pedunculus cerebellaris
inferior: Afferente Bahn vom
Rückenmark und vom
Vestibularorgan zum Kleinhirn.
Pedunculus cerebellaris
medius: Afferenz aus der Pons
Pedunculus cerebellaris
superior Efferente Bahn zum
Ncl. Ruber und zum Thalamus
3
Kleinhirn - funktionelle
Einteilung
Vestibulocerebellum:
– hier endet die Afferenz aus dem Vestibularorgan
(pedunculus cerebellaris inferior),
– Funktion: Erhält Informationen über Körperlage und
Körperbewegung (Lokomotion)
– Efferenzen zu okulomotorischen Zentren der Foramatio
reticularis
– Funktion: Feinabstimmung der Augenbewegung
– Efferenzen zu den Vestibulariskernen und zur formatio
reticularis, da beide Zentren über extrapyramidale Bahnen
ins Rückenmark projezieren nehmen sie indirekt Einfluss
auf die Stützmotorik des Rumpfes, Stand
Stand-- und
Gangstabilisierung
– Ausfallsymptomatik:
Rumpf-
Rumpf-Stand-
Stand-Gang-
Gang-Ataxie
Schwindel
Erbrechen
Nystagmus
4
Kleinhirn – funktionelle
Einteilung
Spinocerebellum:
– hier endet die Afferenz aus dem Rückenmark (pedunculus
cerebellaris inferior)
– Funktion:
Stellung der Extremitäten und des Rumpfes im Raum
– Efferenzen: zum Ncl. Ruber und in die formatio reticularis
– Funktion:
Kontrolle des Muskeltonus
Kontrolle der Proximalen Extremitätenmuskeln
– Ausfallsymptomatik:
Ataxie
Herabgesetzter Muskeltonus
5
Kleinhirn – funktionelle
Einteilung
Pontocerebellum:
– dieser Teil des Kleinhirnes ist für das Erlernen, die
Feinabstimmung und den glatten Ablauf von
willkürlichen Zielbewegungen verantwortlich die vom
Motokortex generiert werden (Pyramidenbahn)
– Afferenz aus den Kernen der Pons (Ncll. Pontis). Dieser
Kleinhirnteil steht über diese Bahn im engen Kontakt
mit dem Grosshirn
– Funktion: Kontrolle der Zielmotorik
– Ausfallsymptomatik:
Intentionstremor
6
Kleinhirn – funktionelle
Einteilung
7
Pedunculus cerebellaris superior
8
Pedunculus cerebellaris medius
9
Pedunculus cerebellaris inferior
10
Klinik –
Hauptsymptome
Ataxie (Unordnung) =
Störung von: Gleichgewicht ,
Koordination von
Bewegungen, Gangataxie,
Rumpfataxie im Stehen und
Sitzen (Bild a)
Fehlende Blickstabilisierung:
Nystagmus (Augenzittern)
bei Blickveränderungen zum
Fixieren eines sich
bewegenden Gegenstandes.
Abschwächung des
Muskeltonus
Verschlechterte Zielmotorik
(Bild c)
11
Ende Kapitel 7 - Kleinhirn
12
13
Zwischenhirn
Kapitel 08 - Diencephalon
1
Diencephalon -
Gliederung
Thalamus (thalamus
dorsalis)
– Sind zwei ovale
grosse Kernkomplexe
– Umschaltpunkt aller
sensiblen
(afferenten) Bahnen
2
Diencephalon -
Gliederung
Thalamus:
– liegt als paarige Struktur im
Zentrum des Zwischenhirns
– der Thalamus setzt sich aus
vielen Einzelkernen
zusammen
– Sie werden in ihrer
Gesamtheit Palliothalamus
genannt
– spezifische Kerne werden
sie genannt, weil jeder von
ihnen Einfluss auf einen
bestimmten Teil der
Grosshirnrinde hat
– die Areale der
Grosshirnrinde sind
motorischer Kortex,
prämotorischer Kortex,
sensibler Kortex und
Sehrinde
3
Diencephalon –
Thalamus
Thalamus II
– Unspezifische
Thalamuskerne haben
nur indirekten Kontakt
zur Grosshirnrinde
– haben engen Kontakt
zum Hirnstamm
– Die Erregung der
unspezifischen
Thalamuskerne führt zu
einer sogenannten
diffusen Erregung des
Kortex (Weck-
(Weck- /
Wachfunktion) diese
Erregung kommt aus der
formatio reticularis im
Hirnstamm
4
Thalamus
Aufsteigende
sensible Bahnen
(blau) werden im
Thalamus
verschaltet
Absteigende
Motorische Bahnen
laufen an ihm vorbei
5
Thalamus-
Thalamus- Kerngebiet
Nucleus ventalis lateralis
7
8
Kerngebiete
Kapitel 10 - Kerngebiete
1
Basalganglien
S.192 trepel
Basalganglien sind
Kerngebiete im
Marklager des
Gosshirns.
Sie bestehen aus:
– Striatum setzt sich
zusammen aus:
Ncl. Caudatus
Putamen
– Pallidum = Globus
pallidus
2
Basalganglien
zu den
Basalganglien zählt
man auch eine
funktionell
zusammengehörige
Kerne des Gehirns
die dem
motorischen System
zuzuordnen sind:
– Ncl.
Subthalamicus
– Substantia nigra
3
Basalganglien -
Striatum
Putamen und Ncl.
Caudatus bilden
zusammen das Striatum
Entwicklungs
Entwicklungs--geschichtlich
sind sie ein Kerngebiet
welches sekundär durch
die einwachsende Capsula
interna getrennt werden
Hauptfunktion ist die
inhibitorische
Beeinflussung der
motorischer Impulse
4
Basalganglien –
Striatum(Putamen+
Ncl. Caudatus)
Afferenzen:
– Kortex
– Substantia nigra
– Thalamus
Funktion:
– kortikostriatale Bahnen
(motorische Afferenzen)
beeinflussen die
Willkürmotorik
inhibitorisch .
– Beeinfluss t wird dies
durch den Thalamus und
die Substantia nigra
(hemmende und
fördernde Einflüsse auf
die Hemmfuntkion des
Striatums)
Striatums)
– Ein Teil des Striatums
hemmt und ein Teil
fördert die Motorik. Es
überwiegt im Normalfall
der hemmende Teil
5
Basalganglien -
Pallidum
funktioneller Antagonist
des Striatums
hat zwei Anteile:
– medialer Anteil
unterdrückt
– Laterale Teil fördert
Bewegungsimpulse
– es über wiegt eher
der fördernde Anteil
Klinik: Bei Schädigung
entsteht
Bewegungsarmut und
Ungeschicklichkeit in den
Bewegungsabläufen
6
Basalganglien
Basalganglien--
Ncl.
subthalamicus
Trepel S. 197
Er ist efferent und
afferent mit dem
Pallidum verbunden
Er sendet erregende
Impulsen an den
motorikhemmenden
Anteil des Pallidums
bewegungs-
bewegungs-
impulshemmende
Funktion
Der Ncl. Caudatus
beeinflusst die
Bewegungen der
proximalen
Extremitätenmuskeln
7
Ncl. Subthalamicus -
Klinik
bei Ausfall des Kerngebietes z.B. durch
Tumore oder Blutungen kommt es zur
Aktivitätssteigerung der ipsilateralen
motorischen Kortexarealen
hyperkinetische Symptome auf der
kontralateralen Körperseite (Kreuzung der
Pyramidenbahn)
Diese Bewegungen nennt man
Hemibalismus (ballein gr. Werfen). Es sind
plötzlich ausschweifende grobe
Schleuderbewegungen
8
Basalganglien –
substantia nigra
Trepel S.133-
S.133-135
Siehe Kapitel 06
9
10
Kap. 11 Thomas Steck
peripheres
Nervensystem
Peripheres Nervensystem
1
Kap.11 Thomas Steck
Spinalnerven - Nervi spinales
4
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
Plexus brachialis
Plexus brachialis gebildet
aus den Rami anteriores
der Wurzeln C4-C8,Th1:
Fasciculus medialis:
N. ulnaris (C8-Th1)
N. medianus, radix
medialis (C8-Th1)
Fasciculus lateralis:
N.
musculocutaneus
(C5-C7)
N. medianus ,
radix lateralis (C6-
C7) 5
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
Plexus brachialis
S.314-315
Plexus brachialis gebildet aus
den Rami anteriores der
Wurzeln C4-C8,Th1:
Fasciculus posterior:
N. axillaris (C5-C6)
N. radialis (C6-C8)
6
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
N. ulnaris (C8-Th1) 7
S.325
ist ein gemischter Nerv
Innervationsgebiet ist der
Unterarm und die Hand
sensible Innervation:
palmar:
an der Hand:
Kleinfingerballen und Finger
V und ulnare Hälfte von IV
7
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
N. ulnaris (C8-Th1) 8
S.325
ist ein gemischter Nerv
Innervationsgebiet ist der
Unterarm und die Hand
sensible Innervation:
dorsal:
an der Hand: ulnare Hälfte
von III, IV aüßer
Fingerendglied, V.
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
N. ulnaris (C8-Th1)
S.325
Verlauf:
fasciculus medialis, im
sulcus nervi ulnaris des
epicondylus medialis humeri,
Gyon Loge über das
retinaculum musculorum
flexorum hinweg zur
Palmarfläche der Hand.
teilt sich in der Hand in
seine Endäste Ramus
superficialis (sensibel) und
den Ramus profundus 9
(motorisch).
Kap. 11 – Thomas Steck
peripheres
Nervensystem
N. ulnaris - Klinik
11
Kap. 11
Peripheres N. musculocutaneus C5-C7
Nervensystem
starkes Beugedefizit im
Ellenbogengelenk
wenn Bicepssehnenreflex
nicht intakt ist liegt die
Schädigung oberhalb der
Ellenbeuge
bei Schädigung auf Höhe des
Ellenbogengelenkes ist nur die
sensible Innervation des
Unterarms betroffen.
13
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem
gemischter Nerv
verläuft wie der N. ulnaris in der
medialen Bicepsfurche auf dem
Septum intermusculare und zieht zur
Ellenbeuge.
in der Ellenbeuge durchbohrt er
den M. pronator teres und verläuft
zwischen dem M. flexor digitorum
superficialis und M. flexor digitorum
profundus und zieht dann zum
Handgelenk.
am Handgelenk verläuft er unter
dem retinaculum musculorum
flexorum durch den Canalis carpi
(Karpaltunnel) und teilt sich dann an
der palmaren Handfläche in seine
14
Endäste auf.
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem
17
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem
18
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus - Klinik
Nervensystem
21
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis C5-C8
Nervensystem
motorische Innervation:
M. triceps brachii
M. anconeus
M. brachioradialis
M. extensor carpi radialis longus
M. extensor carpi radialis brevis
M. supinator
M. extensor digitorum
M. extensor digiti minimi
M. extensor carpi ulnaris
24
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis C5-C8
Nervensystem
motorische Innervation
(Fortsetzung)
M. extensor pollicis longus
M. extensor pollicis brevis
M. extensor indicis
M. abductor pollicis longus
25
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis - Klinik
Nervensystem
bei Humerusschaftfrakturen:
Ausfall der Hand- und
Fingerextensoren = Fallhand
bei Läsion in der Axilla:
M. triceps brachii fällt
zusätzlich aus d.h.
Ellenbogenextension fällt
auch noch aus = Fallhand +
Extension im Ellbogengelenk
fällt aus.
26
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis - Klinik
Nervensystem
27
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. femoralis L1-L4
Nervensystem
ventrale mediale
Oberschenkelseite
ganzer medialer Unterschenkel
29
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Femoralis - Klinik
Nervensystem
30
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. ischiadicus
Nervensystem
31
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Tibialis L4-S3
Nervensystem
32
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. tibialis
Nervensystem
sensorisch:
distale Hälfte des dorsalen
Unterschenkels mit dem N.
peroneus
gesamte Fußsohle
33
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. tibialis
Nervensystem
motorisch:
M. gastrocnemius
M. soleus
M. plantaris
M. tibialis posterior
M. flexor digitorum longus
M. flexor hallucis longus
gesamte Plantare
Muskulatur am Fuß
34
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Tibialis - Klinik
Nervensystem
motorische Innervation:
N. peroneus superficialis:
M. peroneus longus
M. peroneus brevis
N. peroneus profundus:
M. tibialis anterior
M. extensor digitorum
longus
M. extensor hallucis longus
M. extensor digitorum brevis
M. extensor hallucis brevis
37
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Peroneus communis
Nervensystem
sensibel:
N. peroneus superficialis:
Fußrücken und lateralen
Fußrand
N. peroneus profundus
Interdigitalraum I
38
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Peroneus communis - Klinik
Nervensystem
sensible Ausfälle:
finden sich am Fußrücken
Abb
40
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres Themenüberschrift
Nervensystem
Ende
41
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres Themenüberschrift
Nervensystem
42