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Hirnnerven

Kapitel 02 – Hirnnerven

1
Hirnnerven (Nn. craniales)

 Hirnnerven (Nn.
craniales)
 Zwölf Hirnnerven:
Treten paarig aus dem
Hirn aus und verlassen
den Schädel durch
kleine Öffnungen =
Foramina
 In der Reihenfolge ihres
Austritts: Mit römischen
Ziffern nummeriert
 Name: Bestimmungsort
oder Funktion
 Afferente, efferente
oder gemischte Fasern
 Lage der Zellkörper:
 Efferente Fasern: Kerne
des Hirnstammes
 Afferenten Fasern:
Außerhalb des
Hirnstammes
2
Hirnnerven -
Übersicht
 N. olfactorius I
 N. opticus II
 N. oculomotorius III
 N. trochlearis IV
 N. trigeminus V
 N. abducens VI
 N. facialis VII
 N. vestibulocochlearis VIII
 N. glossopharyngeus IX
 N. vagus X
 N. accessorius XI
 N. hypoglossus XII
3
Nn. Craniales - Übersicht
 I riechen
 II sehen
 III Augenbewegung
 IV Augenbewegung
 V sensible Gesichts-
Gesichts-u. motor.
Kaumuskelversorgung
 VI Augenbewegung
 VII vor allem Gesichtsbewegung
 VIII Hör-
Hör- u.
Gleichgewichtswahrnehmung
 IX sensi. Zungen-
Zungen-u. sensomotor.
Pharynxversorgung
 X sensomotorische
Kehlkopfversorgung,
visceromotorische u. viscerosensible
Versorgung innerer Organe
 XI motorische Versorgung zweier
Halsmuskeln (M. sterno-
sterno-
cleidomastoideus + M. trapezius)
 XII Zungenbewegung

4
N. Olfactorius I
Olfactorius = dem riechen
dienend
 Sinneszellen haben
ihren Ursprung im
Bereich der
Riechschleimhaut der
Nasenmuschel
 der Nerv besteht aus
mehreren feinen Fasern
= Fila olfactoria daher
spricht man von den
Nn.
Nn. olfactorii
 er tritt durch die
Lamina cribrosa des
Siebbeins in die
Schädelhöhle ein und
endet dann im Bulbus
olfactorius.
olfactorius.
 der Bulbus olfactorius
ist der Hirnnervenkern,
da sie dort zum 1. Mal
verschaltet werden
 ist ein speziell
viszerosensibler Nerv

5
N. Olfactorius I
Olfactorius = dem riechen
dienend
 Sinneszellen haben
ihren Ursprung im
Bereich der
Riechschleimhaut der
Nasenmuschel
 der Nerv besteht aus
mehreren feinen Fasern
= Fila olfactoria daher
spricht man von den
Nn. olfactorii
 er tritt durch die
Lamina cribrosa des
Siebbeins in die
Schädelhöhle ein und
endet dann im Bulbus
olfactorius.
 der Bulbus olfactorius
ist der 1.
Hirnnervenkern, da sie
dort zum 1. Mal
verschaltet werden
 ist ein speziell
viszerosensibler Nerv
6
N. Olfactorius I - Funktion
 Funktion:
 Riechnerv (Rezeptoren in der Nasenschleimhaut)
 Riechen können wir Substanzen, die wasser-
wasser- oder
fettlöslich sind und gasförmig in der Atemluft
enthalten sind
 Geruchsinn der Mensch kann 100 000 verschiedene
Gerüche unterscheiden
 das limbische System – wichtig für Emotionen-
Emotionen- ist
verbunden mit Geruchsinn (Erinnerung an Gerüche
gekoppelt mit dem dazugehörigen Gefühl)

7
N. Olfactorius I - Klinik
 durch Schädelhirntrauma oder andere Zugeinwirkung wie z.B.
Sturz auf
 Hinterkopf, können die feinen Fasern (Fila
(Fila olfactoria
olfactoria)) verletzt
bzw. abgerissen werden
 Unfähigkeit zu Riechen = Anosmie bzw. Riechminderung =
Hyposmie
 nur noch ätzende Stoffe wie Ammoniak können über den N.
trigeminus wahrgenommen werden, weil sie die
Nasenschleimhaut reizen
 Betroffene können zudem Speisen nicht mehr schmecken, da
sie kein Aroma, sondern nur noch süß, sauer, salzig und bitter
wahrnehmen können
 Klinische Prüfung:
– erfolgt unilateral (ein Nasenloch wird zugehalten)

8
N. Opticus II - Anatomie
 rein speziell
speziell--
somatosensibler NervNerv,, der
als Teil des Gehirns aufgefasst
wird
 er beginnt in der Retina
(Netzhaut des Auges), zieht
durch den canalis opticus in
die vordere Schädelgrube ein
und bildet über der
Hypophyse
 das Chiasma opticum (hier
Kreuzung der Fasern der
medialen Netzhauthälften, die
Fasern der lateralen
Netzhauthälfte laufen
ungekreuzt durch das chiasma
opticum)
 gekreuzte und ungekreuzte
Fasern laufen als tractus opticus
zum corpus geniculatum des
Thalamus. Dort werden sie
umgeschalten und laufen zur
visuellen Grosshirnrinde im
Occipitallappen. 9
N. Opticus II - Anatomie
 rein speziell
speziell--
somatosensibler NervNerv,, der
als Teil des Gehirns aufgefasst
wird
 er beginnt in der Retina
(Netzhaut des Auges), zieht
durch den canalis opticus in
die vordere Schädelgrube ein
und bildet über der
Hypophyse
 das Chiasma opticum (hier
Kreuzung der Fasern der
medialen Netzhauthälften, die
Fasern der lateralen
Netzhauthälfte laufen
ungekreuzt durch das chiasma
opticum)
 gekreuzte und ungekreuzte
Fasern laufen als tractus opticus
zum corpus geniculatum des
Thalamus. Dort werden sie
umgeschalten und laufen zur
visuellen Grosshirnrinde im
Occipitallappen. 10
N. Opticus II - Funktion
 Funktion:
 vor der Netzhaut scharf = kurzsichtig (Augen hinter
Brille klein)
 hinter der Netzhaut scharf = weitsichtig (Augen
hinter Brille groß)
 Netzhaut: Helle, Farbe, Scharf sehen
 Sehen = ein Abtasten, Bilder werden vom Gehirn
zusammengesetzt
 „Man sieht nicht ein gesamtes Bild-
Bild- das drumherum
ist unscharf“
 Durch die Kreuzung gelangen die Seheindrücke aus
dem rechten Gesichtsfeld zur linken Sehrinde und
umgekehrt.
11
N. Opticus II - Klinik
 Krankhafte Prozesse /
Schädigung vor der
Kreuzung
Kreuzung,, die also
den N. opticus oder
das Auge selbst
betreffen führen zu
Sehstörungen auf
einem Auge
Auge..
 Sehstörungen nach
der Kreuzung führen
bei vollständiger
Läsion zu einer
homonymen
Hemianopsie d.h.
einem Ausfall beider
rechten,
oder beider linken
Gesichtsfeldhälften
 wenn die Hypophyse
draufdrückt ->
Tunnelblick, =
bitemporale
Hemianopsie
12
N. Oculomotorius III
 gemischt somato
somato-- und
viszeromotorischer
Nerv
 er geht vom Mittelhirn ,
(Pons) aus, läuft seitlich
durch zur Fissura
orbitalis und endet in
der Augenhöhle =
Orbita
Orbita..
 er innerviert:
– M. levator palpebrae
= Lidheber
– M. obliquus inferior
– M. rectus medialis
– M. rectus superior
und inferior
 er innerviert
parasympathisch die
glatten Augenmuskeln
 Pupillenverengung =
Akkommodation =
Linse scharf stellen

13
N. Oculomotorius III –
Klinik , Funktion
 Funktion:
 dreht das Auge nach innen
innen,, Richtung Nase und nach oben
  Engstellen der Pupille = Akkommodation
 Klinik:
 komplette Okulomotoriusparese:
 Auge steht nach unten außen
 Herunterhängendes Augenlid
 weite Pupille
 weiters hat der Pat keine Akkommodation
 keine Doppelbilder, weil Auge bei vollständiger Parese zu wäre

14
N. Trochlearis IV
 rein
somatomotorisch
er Nerv
 Ursprung im
Mittelhirn, zieht
durch die Fissura
orbitalis in die
Orbita
 innerviert: - M.
obliquus superior
 Funktion:
 bewegt das Auge
nach lateral unten
bei gleichzeitiger
Einwärtsrollung =
IRO

15
N. Trochlearis IV - Klinik

 Klinik:
 die Lähmung/Parese führt zu:
 Einschränkung der Bulbussenkung
 Einschränkung der IRO des Auges
 verdrehte Doppelbilder besonders beim Blick
nach kontralateral unten
 Pat versucht durch Neigung des Kopfes zur
gesunden Seite auszugleichen

16
N. Abducens VI
 rein
somatomotorisch
 Ursprung am Pons
Pons,,
durch die Fissura
orbitalis in die
Orbita
 Innerviert den M.
rectus lateralis
 Funktion:
– ABD des Auges

17
N. Abducens VI - Klinik
 Klinik:
 die Parese führt zu:
 abweichen des Auges nach innen
 horizontale Doppelbilder
 bei Parese rechts hat der Patient
Doppelbilder, wenn er maximal nach rechts
schaut nach links nicht
 Pat kann die Doppelbilder vermeiden, wenn
er den Kopf zur gelähmten Seite dreht

18
N. Trigeminus V
 Anatomie und Funktion:
 größter Hirnnerv,
Hirnnerv,
gemischt motorisch
und sensibel
 Sensibel: gesamte
Gesicht und einen
Großteil der Schleimhaut
des Kopfes
 Motorisch:
Kaumuskulatur
 er tritt aus dem Pons
aus und teilt sich in 3
Hauptäste:
– N. ophthalmicus
– N. maxillaris
– N. mandibularis
19
N. trigeminus V - Äste
 1. N. ophthalmicus V1:
 versorgt sensibel
sensibel::
- den gesamten Bereich der Orbita bzw. des Auges -> z.B. brennen,..
- Cornea (Hornhaut) -> für Lidschlussreflex
- die Haut der Stirn u. der Nase
- Nasennebenhöhlen und Nasenscheidewand
- Nasenschleimhaut

20
N. trigeminus V - Äste
N. Maxillaris V2:
V2:
 versorgt sensibel:
- die Gesichtshaut der Wange zw. Augen und Lippen;
- den vorderen Schläfenbereich
- Nasenschleimhaut
- Gaumen
- den knöchernen Oberkiefer mit Zähnen und Zahnfleisch

21
N. trigeminus V - Äste
N. Mandibularis V3:
 Versorg sensibel:
- Gesichtshaut über Kinn
u. dem angrenzenden
Unterkieferbereich bis
zur Schläfe
- Schleimhaut der Wange
- vordere 2/3 der Zunge
- Unterkiefer mit Zähnen
 Versorgt motorisch:
- gesamte Kaumuskulatur
- Kieferöffner
(Mundbodenmuskulatur)
- Kieferschließer
- spannt das Trommelfell
 Patienten werden
Schallempfindlich

22
N. Trigeminus V - Klinik
 Klinik:
 Trigeminusneuralgie, mit attackeweise plötzlich
einschießende, aber nur
Kurz andauernde stechende Schmerzen.
 ein kompletter Ausfall des Nervs ist aufgrund der vielen Äste
sehr selten
 fehlerhafte Lokalanästhesien beim Zahnarzt führen zu Sensi-
Sensi-
Ausfall im betroffenen Hautareal
 Motorischer Ausfall zeigt sich in einer Schwäche der
Kaumuskulatur,
beim Kieferschluss und vor allem beim Kiefer öffnen
 häufiger als ein Ausfall ist eine Überempfindlichkeit
Trigeminusneuralgie mit attackeweise plötzlich einschießende,
aber nur kurz andauernde stechende Schmerzen.
 Trigeminusdruckpunkte an den Nervenaustrittspunkten
 Diese sind auch Schmerzhaft bei Hirnhautentzündung od.
Vereiterung der Nasennebenhöhlen 23
N. facialis VII
 besteht aus 2
Anteilen:
 Fazialisanteil:
Fazialisanteil:
– speziell
viszeromotorische
Fasern versorgt
die mimische
Gesichts
Gesichts--
muskulatur
 Intermediusanteil:
Intermediusanteil:
– parasympathische
(allgemein
visceromotor.)
visceromotor.) u.
speziell
viszerosensible
Geschmacksfasern
– zudem versorgt er
die Tränendrüse,
Zungendrüsen
(Speichel)

24
N. faciais VII
 besteht aus 2
Anteilen:
 Fazialisanteil:
Fazialisanteil:
– speziell
viszeromotorische
Fasern versorgt
die mimische
Gesichts
Gesichts--
muskulatur
 Intermediusanteil:
Intermediusanteil:
– parasympathische
(allgemein
visceromotor.)
visceromotor.) u.
speziell
viszerosensible
Geschmacksfasern
– zudem versorgt er
die Tränendrüse,
Zungendrüsen
(Speichel)

25
N. facialis VII
 N. facialis wichtig für
viele Funktionen des
alltäglichen Lebens:
– Essen, Trinken,
Sprechen
– ständigen Lidschlag
– mimische
Ausdrucksfähigkeit
– Geschmack vordere
2/3 der Zunge
– Sekretion der
Tränendrüse
– Speichelsekretion
– durch Tränendrüse
u. Lidschlag große
Bedeutung bei der
Befeuchtung der
Horn
Horn-- u. Bindehaut
des Auges
– Schalldämpfung im
Mittelohr (kann sich
an Gegebenheiten
laut/leise anpassen)
26
N. Facialis VII - Klinik
 Klinik:
 Facialisläsion
Facialisläsion::
 schlaffe Lähmung der
Gesichtsmuskulatur:
 Mundwinkel hängt auf
betroffener Seite runter =
Platysma
 Falten auf der Stirn
verstreichen
 Augenlid kann nicht mehr
geschlossen werden
– brennendes Gefühl im Auge
wegen Austrocknung
 mangelnder Lippenschluss ->
Flüssigkeit aus dem Mund
beim Trinken
 Schwierigkeiten beim
Sprechen

27
N. Facialis VII – Klinik periphere
Parese
 Zur Differenzierung:
periphere und
zentrale
Fazialisparese:
 bei periphere
Fazialisparese links:
- links kann die
Stirn nicht gerunzelt
werden,
- das linke Auge
nicht geschlossen
und
- der linke
Mundwinkel nicht
bewegt werden
- Auge extrem
entzündungsanfällig
28
N. Facialis VII - Klinik

zentrale Parese
 bei zentraler
Fazialispares
links:
– rechts kann
die mimische
Muskulatur
unterhalb des
Augenlides
nicht mehr
bewegt
werden
– Lidschluss
und
Stirnrunzeln
ist noch
möglich
29
N. Vestibulocochlearis VIII
 Anatomie:
– speziell somatosensibel
– tritt aus der Medulla
oblongata aus und zieht
im inneren Gehörgang zum
Innenohr
 Funktion:
– Hörnerv / Gehörsinn
– vermittelt Sinnesreize aus
dem Vestibularorgan
– Lagesinn / Position
– Beschleunigungssinn /
Lokomotion
– mit Kleinhirn unbewusst
Koordination
– ermöglicht aufrechten
Gang u. Stand, sowie eine
Anpassung der
Augenbewegung an die
Körperbewegung

30
N. Glossopharyngeus IX
 Anatomie:
 Innerviert allgemein
allgemein--
somatosensibel und
speziell
speziell--viszerosensibel
hinteres Drittel der Zunge
(lat. Glosso) Berührung
und Geschmack.
 Innerviert sensibel und
motorisch den Rachen
(Pharynx), oberes und
mittleres Drittel des
Pharynx auf Berührung
und Motorik.
 Motorische Innervation
des Rachens ist wichtig
für die Sprachbildung
 Glandula parotis
(=Ohrspeicheldrüse)
viszeromotorisch
(parasympathisch) für die
Speichelproduktion.

31
N. Glossopharyngeus IX
 Anatomie – Fortsetzung
 Innerviert im sinus caroticus die
Mechano-
Mechano- und Chemorezeptoren.
Hier findet die CO2 und O2
Partialdruckmessung im Blut und
die Blutdruckmessung statt. Dies
ist wichtig für die Atem-
Atem- und
Kreislaufregulation.
 Der N. glossopharyngeus
innerviert zusammen mit dem N.
vagus über den plexus
pharyngeus die
Schlundmuskulatur mit dem
Gaumensegelheber (M. levator
levi palatini). Dies hat grosse
Bedeutung für den
Schluckvorgang. Hier wird durch
diesen Muskel die Verbindung
zwischen Mund-
Mund- und Nasenraum
geschlossen. So wird verhindert
dass beim Schluckvorgang
Flüssigkeit in den Nasenraum
gelangt

32
N. Glossopharyngeus IX -
Klinik
 Klinik:
 Isolierter Ausfall des N. glossopharyngeus sehr
selten da der N. vagus und der N. acessorius
mitbetroffen da sie eine gemeinsame Austrittsstelle
an der Schädelbasis haben (foramen jugulare)
 Schädigung bei Tumoren oder
Schädelbasisfrakturen
 Läsion des N. glossopharyngeus führt zu:
– Sensibler Ausfall des Würgereflexes
– Geschmacksverlust hinteres Drittel der Zunge (Qualität.
Bitter)
– Beim Schlucken und Sprechen kommt es nicht mehr zur
vollständigen Abtrennung von Nase und Rachen  beim
Schlucken kommt Flüssigkeit in die Nase, beim Sprechen
kommt es zur näselnden Aussprache.
33
N. Vagus X
 Anatomie:
 Vagus = der
umherschweifende
 Größter parasympathischer
Nerv
 Speziell viszeromotorisch
Schlund-
Schlund- und
Kehlkopfmuskulatur
 Allgemein somato-
somato-
motorisch Larynx, Pharynx
und äußerer Gehörgang
 Speziell viszerosensibel für
Geschmacksrezeptoren im
Pharynx und der Epiglottis
 Viszerosensibel Brust-
Brust- und
Baucheingeweide
 Das weiteste
Informationsgebiet aller
Hirnnerven, er reicht als
einzigster Hirnnerv in den
Brust
Brust-- und Bauchraum

34
N. Vagus X
 Verlauf:
 Der N. vagus verlässt
zusammen mit dem N.
glossopharyngeus IX und dem
N. acessorius XI durch das
foramen jugulare die
Schädelbasis
 Im weiteren Verlauf kann man
einen Kopf
Kopf--, Hals-
Hals-, Brust
Brust-- und
Bauchteil unterscheiden
 Kopfteil:
 Gibt einen ramus meningeus
zu den Hirnhäuten der
hinteren Schädelgrube ab
 Dann läuft er weiter zur Haut
der Ohrmuschel und des
äußeren Gehörganges

35
N. Vagus X
 Halsteil:
 Zieht mit der A. carotis interna
(weiter kaudal mit A. carotis
communis) abwärts und gibt den
ramus pharyngeus ab.
 Der ramus pharyngeus bildet mit
dem N. glossopharyngeus den plexus
pharyngeus welcher motorisch und
sensibel den Pharynx innerviert
 Zwei weitere Äste gibt der N. vagus
zum Larynx ab
– N. larryngeus superior sensibel:
Kehlkopfschleimhaut oberhalb
der Stimmritze und einen
Kehlkopfmuskel (N.
cricothyroideus)
– N. larryngeus recurrens (auch N.
larryngeus inferior genannt)
läuft unterhalb des
Aortenbogens zürück nach oben
zum Kehlkopf wo er die
Schleimhaut des Kehlkopfes
unterhalb der Stimmritze und
alle Kehlkopfmuskeln mit
Ausnahme des M.
cricothyroideus innerviert

36
N. Vagus X

 Halsteil Fortsetzung:
 Weitere Äste gehen als parasympathische
Fasern zum plexus cardiaca dort werden sie
auf das zweite Neuron verschaltet. Diese
Neurone innervieren den Vorhof des
Herzens (nicht die Kammer). Der rechte
Vagus innerviert den Sinusknoten und der
linke den AV
AV--Knoten

37
N. Vagus X
 Brustteil:
 Beginnt mit dem Eintritt des N.
vagus in die obere Thoraxapertur
 Gibt parasympatische Fasern im
Mediastinum zu den Bronchien und
der Lunge ab (Rr. Bronchiales),
glatte Muskulatur und Schleimdrüsen
der Bronchien und
Dehnungsrezeptoren der Lunge
 Bauchteil:
 Parasympathisch: Magen, Leber,
Nieren
 Duodenum, Jejunum, Ileum, Colon
ascendens, Colon transversum
 Versorgungsgebiet endet im Bereich
der linken Colonflexur (Cannon
(Cannon--
Böhmscher Punkt) Die Abgrenzung
zwischen dem Versorgungsgebiet
des N.vagus und den sakralen
parasympathischen Fasern ist nicht
scharf, sondern es herrscht eine
Überlappung der Innervation des
linken Colons

38
N. Vagus X
 Funktion:
 Motorisch:
– Kehlkopfmuskeln zum
Sprechen und Atmen
– Schlundmuskulatur zum
Schlucken (gemeinsam mit
dem N. glossopharyngeus
 Sensibel:
– Kehlkopf
– Teil der Ohrmuschel
– Äußerer Gehörgang

39
N. vagus
 Funktion Fortsetzung
 Speziell-
Speziell-viszerosensibel:
– Geschmacksknospen des Pharynx und der
Epiglottis
 Allgemein-
Allgemein-viszerosensibel:
– Dehnungsrezeptoren der Lunge (Atemregulation)
– Herz und Aorta (Registrierung der
Wandspannung zur Regulation des Blutdruckes)
 Allgemein-
Allgemein-viszeromotorisch:
– Alle parasympathisch zu innervierenden Organe
vom Halsbereich bis zur linken Colonflexur. Der
Vagus ist damit der efferente Vertreter des
Parasympathikus
40
N. Vagus X
 Wirkungsweise des N. vagus:
 Gastrointestinaltrakt:
– Peristaltiksteigerung der glatten muskulatur
– Sekretionssteigerung der Drüsen
 Lungen:
– Bronchiokonstriktion
– Sekretionsteigerung der Bronchialdrüsen (Asthma!)
 Herz:
– Herzfrequenz
Herzfrequenz (Sinusknoten durch rechten Vagus)
– Erregungsüberleitung
Erregungsüberleitung von Vorhof zur Kammer (AV
Knoten durch linken Vagus)
 Kontraktionskraft des Herzens wird nicht
beeinflusst, da der N. vagus den Herzmuskel nicht
innerviert
41
N. Vagus X
 Klinik:
 Komplette Läsion des N. vagus sehr selten nur bei
Schädelbasisbruch oder Tumore im Bereich des
foramen jugulare, wobei N. glossopharyngeus und
N. acessorius mitbetroffen sind
 N. vagus Läsion im Halsbereich:
– Schluckbeschwerden ((Schlundmuskulatur
Schlundmuskulatur fällt aus),
Gaumensegellähmung mit Abweichung des Gaumensegels
zur gesunden Seite und näselnde Aussprache
– Leitsymptom: Heiserkeit aufgrund einseitiger Lähmung der
Kehlkopfmuskulatur
– Bei Laryngeoskopie sieht man bei Phonation das gelähmte
Stimmband unbeweglich verharren

42
N. Vagus X

 Klinik Fortsetzung:
 N. vagus Läsion im Thoraxbereich
Thoraxbereich::
– Bei rechtsseitiger Vagusläsion
Vagusläsion::
Tachykardie ((parasympatische
parasympatische
Sinusknoteninnervation fällt aus.)
– Bei linksseitiger Vagusläsion
Vagusläsion:: AV-
AV-
Knoteninnervation herabgesetzt 
Überleitungsstörrungen vom Vorhof zur
Kammer.

43
N. Accessorius XI

 Verlässt die Schädelbasis


über das foramen jugulare
und läuft über den
Querfortsatz des Atlas und
gibt Äste zum M. trapezius
und M.
sternocleidomastoideus ab.
 Funktion:
 M.sternocleidomastoideus:
M.sternocleidomastoideus:
Lateralflexion des Kopfes
ipsilateral und Rotation des
Kopfes zur Gegenseite
 M. trapezius
trapezius:: Elevation des
Armes über 90 Grad, Heben
der Schulter, Fixation der
Scapula am Rumpf

44
N. Accessorius XI

 Verlässt die Schädelbasis


über das foramen jugulare
und läuft über den
Querfortsatz des Atlas und
gibt Äste zum M. trapezius
und M.
sternocleidomastoideus ab.
 Funktion:
 M.sternocleidomastoideus:
M.sternocleidomastoideus:
Lateralflexion des Kopfes
ipsilateral und Rotation des
Kopfes zur Gegenseite
 M. trapezius
trapezius:: Elevation des
Armes über 90 Grad, Heben
der Schulter, Fixation der
Scapula am Rumpf

45
N. Accessorius XI
 Klinik:
 Läsion bei Halsverletzungen
 Entfernung von Lymphknoten im lateralen
Halsdreieck
 Schädelbasisbruch
 Symptome der Läsion:
– der M. sternocleidomastoideus der Gegenseite
überwiegt
– scapula alata

46
N. Hypoglossus XII
 rein
somatomotorisch
 er innerviert die
gesamte
Zungenmuskulatur
 Funktion:
 einziger Nerv der
die Zunge
motorisch innerviert
 hat grosse
Bedeutung für
Sprechen, Essen,
Trinken, Schlucken
47
N. Hypoglossus XII
 Klinik:
 Zunge weicht beim
Herausstrecken zur
betroffenen Seite
 Verwaschene
undeutliche Sprache
wegen gelähmter
Zungenhälfte
 Das Schlucken ist
erschwert, da die
Zunge nicht mehr
kräftig genug gegen
den Gaumen
gedrückt werden
kann.
48
Hirnnerven

 Ende

49
Neuroanatomie

 Kapitel 3 – Das Rückenmark

1
Das Rückenmark - Aufbau

• Das Rückenmark beginnt am Foramen


magnum (Hinterhauptsloch) und
endet in Höhe des 1.-2.
Lendenwirbelkörpers.
• In ihm verlaufen auf- und
absteigende (afferente und efferente)
Faserbündel, die die peripheren
Nerven mit dem Gehirn verbinden.

2
Das Rückenmark - Aufbau

• Die peripheren Nerven sind dem


Rückenmark in Form von 31
Spinalnervenpaaren angeordnet.

• Jedes Spinalnervenpaar tritt zwischen


zwei benachbarten Wirbeln im
Foramen intervertebrale
(Zwischenwirbelloch) aus

3
Das Rückenmark - Aufbau
 Jeder
Rückenmarksabschnit
t aus dem ein
Nervenpaar austritt
wird als Segment
bezeichnet.
 Die Spinalnerven
bilden sich aus
vorderen und
hinteren Wurzeln
(Radix ventralis und
Radix dorsalis), die in
Form von
Wurzelfäden das RM
verlassen
4
Das Rückenmark -
Aufbau
 Radix dorsalis:
Nervenzellen der
afferenten
Nervenbahnen
aus der
Peripherie
(Spinalganglion).
 Radix
ventralis:
efferente
Nervenbahnen
vom Rückenmark
in die Peripherie.
5
Rückenmark -
Aufbau
 afferente und
efferente
Nervenfasern des
Spinalnervs teilen
sich nach kurzem
Verlauf in einen vor-
vor-
deren und hinteren
Ast (ramus
(ramus dorsalis
und ventralis).
ventralis).
 Sie bilden einen
gemischten
Spinalnerv.

6
Das Rückenmark
- Aufbau
 Je weiter unten die Wurzeln im
Rückenmark liegen, desto
länger ist ihr Verlauf im Canalis
vertebralis bevor sie aus dem
Foramen intervertebrale
austreten.
 Das Rückenmark ist kürzer als
die Wirbelsäule. Unterhalb des
1.-2. Lendenwirbels enthält der
Canalis vertebralis nur noch
Nervenfasern (Axone), die auf
Grund ihres Aussehens als
Cauda equina (Pferdeschwanz)
bezeichnet werden.
7
Das Rückenmark - Aufbau

8
Das Rückenmark –
medulla spinalis
 Ist geschützt durch
den Canalis
vertebralis vom
Foramen magnum
bis Ende Os sacrum.
Das Rückenmark ist
kürzer als der Canalis
vertebralis; endet bei
L 1-2  Conus
medullaris
 besitzt
Rückenmarkshäute
als Halteapparat und
zum Schutz
9
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
 Die
Rückenmarksh
äute (von
außen nach
innen):
 1.)
Endorhachis
(Periost des
Wirbelkanals):
 Bindegewebige
Haut
 die mit Canalis
vertebralis fest
verwachsen ist
10
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
 2.)
Epiduralraum:
 Liegt zwischen
Endorhachis
 und Dura mater
spinalis
 enthält
Fettgewebe und
Venenplexus für
mechanischen
Schutz des
Rückenmarkes.
11
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
 3.) Dura mater
spinalis:
 harte
Rückenmarkshaut
 bildet Duralsack

 beginnt am
Foramen magnum
 und endet am
Periost des Os
sacrum.

12
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
 4.)
Arachnoidea
(Spinnengeweb
shaut):
 weiche
Rückenmarkshaut
 liegt der Dura
mater spinalis von
innen auf

13
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
 5.)
Subarachnoidal-
raum:
 liegt zwischen
Arachnoidea
 und Pia mater
spinalis
 Sie enthält spezielle
Flüssigkeit (Liquor
cerebrospinalis)
 zum mechanischen
Schutz des
Rückenmarks vor
Erschütterungen
14
Das Rückenmark -
Rückenmarkshäute
 6.) Pia mater
spinalis:
 weiche
Rückemarkshaut
 fest mit dem
Nervengewebe des
Rückenmarks
verwachsen
 hüllt
Rückenmarkgewebe
ein
 führt die arteriellen
Blutgefäße in das
Rückenmarksgewebe
hinein.
15
Das Rückenmark –
Rückenmarks
Rückenmarks--
querschnitt
 Substantia grisea:
(Graue Substanz)
 besteht aus
Nervenzellen
 liegt als
Schmetterlingsform im
Zentrum des
Rückenmarks
 Wird in 3 Regionen
unterteilt:
16
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 Cornu anterior (Vorderhorn):
 enthält motorische Vorderhornzellen,
deren efferente Fasern zur Muskulatur
ziehen (Somatomotorik).

17
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Die 3 Fasertypen von Motoneuronen:
 -Motoneurone

 -Motoneurone

 γ-Motoneurone

18
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
Die 3 Fasertypen von Motoneuronen:
 -Motoneurone:
– enden an extrafusalen Muskelfasern
(Skelettmuskulatur)
– die Gesamtzahl die von einem -
Motoneuron innervierten Muskelfasern
nennt man motorische Einheit.
– Bei Muskulatur mit hohen fein
abgestuften Bewegungen
(Augenmuskeln, Kehlkopfmuskeln) sind
die motorischen Einheiten klein.
– Motoneurone die tonische Muskelfasern
(rote Muskelfasern) innervieren haben
eine niedrigen Schellenwert, die
Muskelfasern haben eine langsame
Reizantwort. Die Muskelfasern
langanhaltende und tonische
Kontraktion.
– tonische Muskelfasern sind wichtig für
die Körperhaltung
– Motoneurone die phasische
Muskelfasern (weiße Muskelfasern)
innervieren haben höhere absolute
Schwellenwerte
– kurze kraftvolle Kontraktionen werden
ausgelöst
– Mischformen zwischen roten und
weißen Muskelfasern sind sehr häufig
19
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 -Motoneurone:
– Senden Impulse sowohl zu
extra als auch zu
intrafusalen Muskelfasern

 γ-Motoneurone:
– senden Impulse ausschließlich
zu Muskelspindeln
– Sie stellen die Empfindlichkeit
dieser Muskelrezeptoren ein
– beta und gamma Motoneurone
stehen unter dem Einfluß
pyramidaler und
extrapyramidaler Zentren des
Gehirns und auch der formatio
reticularis
– Somit kann die Empfindlichkteit
der Muskelspindel vom Gehirn
beeinflußt werden

20
Das Rückenmark
 die γ –Motoneurone
ziehen zu den in den
Muskelspindeln
gelegenen
Muskelfasern
(intrafusale Fasern)
und setzen durch ihre
Aktionspotentiale die
Empfindlichkeit der
Muskelspindeln aus
Dehnungsreize herauf.
 Sie sind daher von
großer Bedeutung für
die Feinabstimmung
von Bewegungen

21
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt

 I und II Fasertypen
– Sind mitverantwortlich für die
Messung der Dehnung und
der Spannung eines Muskels
– messen den Dehnungsgrad
der Muskelspindel

22
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 Der Neurotransmitter aller
Motoneurone ist Acetylcholin.

23
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 Cornu posterior (Hinterhorn):
 enthält sensible Hinterhornzellen
afferenter Systeme (Somato- und
Viszerosensorik).
 Die Fasern der sensiblen Impulse aus
der Peripherie werden hier
überwiegend auf das zweite Neuron
umgeschaltet.
24
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 Das zweite Neuron zieht vom Hinterhorn
zum Thalamus im Zwischenhirn und wird
dort auf das 3. Neuron umgeschaltet.
 es zieht vom Thalamus zum Großhirn (=
bewusste Schmerzwahrnehmung)
 So besteht der Weg von der Peripherie zum
Großhirn aus mindestens drei Neuronen

25
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 Cornu lateralis (Seitenhorn):
 enthält Zellkerne der vegetative
Nervenzellen (sympatische als auch
parasympatische) mit efferenten
Fasern (Viszeromotorik und –
sekretorik)  Eingeweide.

26
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 Die ersten Neurone der sympathischen
efferenten Bahnen werden meist in
den Ganglien des paravertebralen
Grenzstranges auf das zweite Neuron
umgeschaltet.
 Die Zellkerne des ersten Neurons
liegen im Thorakal- und oberen
Lumbalmark (Th8-L2/3).
27
Das Rückenmark -
Rückenmarksquerschnitt
 Der Parasympathikus hat Zellkerne im
Hirnstamm (Kerngebiete des N. vagus)
und im Sacralmark.
 Die Neurone werden sehr weit
peripher auf das zweite Neuron
umgeschaltet.

28
Das Rückenmark
 Substantia alba
(weiße Substanz):
 In der weißen
Substanz des
Rückenmarkes
laufen aufsteigende
Bahnen vom
Rückenmark zum
Gehirn und
absteigende Bahnen
vom Gehirn zum
Rückenmark.
29
Das Rückenmark
 Die makroskopisch
abgrenzbaren Vorder-
Seiten- und Hinterstränge
(Funiculi) werden weiter
in funktionell
unterscheidbare Bahnen
(Tractus, Fasciculi)
unterteilt.
 Die meisten
absteigenden
(motorischen) Bahnen
enden im Vorderhorn des
Rückenmarks und werden
dort auf das zweite
Neuron umgeschalten.

30
Das Rückenmark

 Die aufsteigenden Bahnen


haben im Hinterhorn ihren
Ursprung und laufen hoch
zum Gehirn.
 Die motorischen
(absteigenden) Bahnen kann
man den sensiblen
(aufsteigenden)
gegenüberstellen.
 Die Körperperipherie ist im
Gehirn sowohl motorisch als
auch sensibel spiegelbildlich
repräsentiert (z.B.
Tastempfindung der rechten
Körperhälfte ist in der linken
Großhirnhälfte lokalisiert).

31
Das Rückenmark

 Das bedeutet die auf- und


absteigenden Bahnen des
Rückenmarkes müssen in den
allermeisten Fällen auf irgendeiner
Ebene im Hirnstamm oder im
Rückenmark über die Mittellinie auf die
Gegenseite kreuzen.

32
Das Rückenmark

33
Das Rückenmark

34
Neuroanatomie

Kapitel 04 – Bahnen des Rückenmarkes

1
Bahnen des
Rückenmarkes
 (tractus spinothalamicus anterior
[Abb. 9.25]:
 Die protopathische Bahn
vermittelt:
 Temperatur
 grobe Druck-
Druck- und Tastempfindung
 Schmerz
2
Bahnen des Rückenmarkes
tractus spinothalamicus
 beginnt peripher an
den entsprechenden
Sinnesrezeptoren der
Haut
 Das erste Neuron
leitet die Impulse
zum Hinterhorn des
Rückenmarkes wo es
auf das zweite Neuron
umgeschaltet wird.

3
Bahnen des Rückenmarkes
tractus spinothalamicus
 Die protopathische Bahn kreuzt unmittelbar
nach Verschaltung auf das zweite Neuron
auf die Gegenseite
 verläuft im kontralateralen Seitenstrang des
Rückenmarkes somatotopisch geordnet
(jeweils die im höheren Segment
eintretende Fasern schließen sich medial an
das Fasersystem an) als tractus
spinothalamicus nach oben zum Gehirn

4
Bahnen des
Rückenmarkes
 Im Thalamus findet die Umschaltung
auf das dritte Neuron der
protopathisch
protopathisch-- sensiblen Bahn statt
 nach dem Thalamus zieht er durch
die Capsula interna nach oben zum
Gyrus postcentralis des Parietallappens

5
Bahnen des
Rückenmarkes
 In dieser Rindenregion des Gyrus
postcentralis enden die Fasern erneut
in somatotopischer Anordnung
 Diese somatotopische Anordnung
bleibt im gesamten Bahnverlauf
erhalten

6
7
Bahnen des
Rückenmarkes
 Hinterstrangbah
n (fasciculus
cuneatus und
fasciculus
gracilis)
[Abb.9.26]
 Die epikritische
Bahn vermittelt
feine
Tastempfindung
und bewusste
Wahrnehmung
aus dem
Bewegungsappa
rat
(Propriozeption)
8
Bahnen des Rückenmarkes
-fasciculus cuneatus und
gracilis (Hinterstrangbahn)
 Die Impulse des
ersten Neurons
kommen aus:
 der Haut
 den
Sehnenrezeptoren
 den Gelenkrezeptoren
des
Bewegungsapparates
9
Bahnen des
Rückenmarkes
fasciculus cuneatus und
gracilis
 Er läuft weiter über
folgende Bahnen:
 über die Spinalganglien
des Rückenmarkes [Abb.
9.26 (1)]
 das Ganglion trigeminale
des N. trigeminus [Abb.
9.26 (2)](in der medulla
oblongata gelegen,
zuständig für
Informationen aus dem
Kopfbereich)
10
10
Bahnen des
Rückenmarkes Tractus
cuneatus und gracilis
 Auf Rückenmarksebene
ziehen die Fasern am
Hinterhorn vorbei direkt in
den ipsilateralen Hinterstrang
[Abb. 9.26 (3)]. Die Fasern
laufen ungekreuzt nach
cranial.
 Die Axone der unteren
Extremität werden als
fasciculus gracilis [Abb. 9.26
(5)] bezeichnet.
 Die Axone der oberen
Extremität werden als
fasciculus cuneatus [Abb.
9.26 (4)] bezeichnet.
11
11
Bahnen des
Rückenmarkes
 Der fasciculus cuneatus und gracilis endet im
Nucleus cuneatus und gracilis in der Medulla
oblongata.
 Sie werden dort auf das zweite Neuron der
epikritischen Bahn umgeschalten.
 Die Axone des zweiten Neurons kreuzen auf die
Gegenseite. Auf Höhe der Pons schließen sich die
Fasern aus dem Trigeminusbereich an, nachdem sie
im Nucleus principalis des N. trigeminus verschaltet
wurden und ebenfalls auf die Gegenseite gekreuzt
sind.

12
Bahnen des
Rückenmarkes
 Alle Fasern der epikritischen Sensibilität
ziehen als Lemniscus medialis [Abb. 9.26
(9+10)] zum Thalamus (Nucleus
(Nucleus ventralis
posterior thalami
thalami)[Abb.
)[Abb. 9.26 (11)] und
werden dort auf das dritte Neuron
umgeschaltet.
 Das dritte Neuron zieht durch die Capsula
interna zum primären somatosensiblen
Cortex im Gyrus postcentralis wo sie enden
[Abb. 9.26 (12)].

13
14
Bahnen des
Rückenmarkes –
motorisch
absteigende Bahnen
 Die größte und
bedeutendste motorische
Bahn ist die
Pyramidenbahn
 Es gibt auch sog.
extrapyramidalen Bahnen
 Die extrapyramidalen
Bahnen können bei
Schädigung der
Pyramidenbahn eine
Restbeweglichkeit der
Extremitäten und des
Rumpfes ermöglichen.
(= Massenbewegungen)
15
Bahnen des Rückenmarkes
- Pyramidenbahn

 Pyramidenbahn
(tractus
corticospinalis
corticospinalis))
 Benannt nach der
pyramidalen Form der
Neurone
 Ursprung an der Rinde
des Motokortex (gyrus
praecentralis)
praecentralis)
 Von hier aus läuft sie als
Tractus corticospinalis
durch den Hirnstamm

16
Bahnen des Rückenmarkes
Pyramidenbahn
 Fasern kreuzen zu 70-70-
90% im Hirnstamm auf
die Gegenseite und
laufen als Tractus
corticospinalis lateralis
im Seitenstrang nach
caudal zu den
zugehörigen
Vorderhörnern des RM.
 Dort in ihrem
zugehörigen Segment
werden sie auf das
zweite Motoneuron (α- (α-
Motoneuron)
umgeschalten
17
Bahnen des
Rückenmarkes -
Pyramidenbahn
 Der Teil der ungekreuzten
Fasern (10-
(10-30%) läuft als
Tractus corticospinalis
anterior nach caudal
(endet im Cervikalmark)
 kreuzt erst in Höhe seines
zugehörigen
Rückenmarksegmentes auf
die Gegenseite
 wird dann auf das
zugehörige zweite
Motoneuron (α-(α-
Motoneuron)
umgeschalten.
18
Bahnen des Rückenmarkes
– tractus corticonuclearis
 Diese Bahn für die Motorik der
Gesichtsmuskulatur wird nicht zur
Pyramidenbahn gezählt und ist somit
eigenständig und hat auch einen etwas
anderen Verlauf.
 Sie endet bilateral an den
somatomotorischen Hirnnervenkernen des
N. facialis und ein Teil auch nur
kontralateral an den Kernen des N.
hypoglossus [gekreuzte Symptomatik].
[Siehe Abb.9.20]
19
Bahnen des
Rückenmarkes –
tractus
corticonuclearis
 Der tractus
corticonuclearis
wird nicht dem
extrapyramidalen
System
zugeordnet.

20
21
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale Bahnen
 Als extrapyramidale
Bahnen werden alle
motorischen
Projektionen
bezeichnet, die ins
Rückenmark ziehen
und nicht in der
Pyramidenbahn
verlaufen.
 Der Ursprung dieser
Bahnen liegt im
Nucleus ruber, Nucleus
vestibularis und in der
Formatio reticularis.
22
22
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale
Bahnen
 Entsprechend heißen sie
Tractus rubrospinalis
(kreuzt auf
Hirnstammebene),
Tractus vestibulospinalis
(läuft ungekreuzt),
Tractus reticulospinalis
(läuft bilateral).
 Der Tractus rubrospinalis
beeinflusst den Tonus
der distalen
Extremitätenmuskulatur.

23
Bahnen des Rückenmarkes
– extrapyramidale Bahnen

 Der Tractus
vestibulospinalis und der
Tractus reticulospinalis
projezieren auf die
Motoneurone der
Rumpfmuskulatur und
der proximalen
Extremitätenmuskulatur
im Vorderhorn.
 Sie sind daher für die
Massenbewegungen des
Rumpfes und der
Extremitäten
verantwortlich.
24
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale
Bahnen
 Am Rumpf ermöglicht das
extrapyramidale Bahnsystem
vor allem Ausweich
Ausweich-- und
Stützbewegungen für die
aufrechte Körperhaltung
(=größter Teil der
Rumpfmotorik).
 Die extrapyramidale Motorik
ist die Grundlage für die
pyramidale Motorik. Denn
eine gezielte differenzierte
Bewegung z.B. der Hand
setzt eine gezielte Bewegung
des Oberarmes und des
Rumpfes voraus (=
posturales Programm).

25
Bahnen des
Rückenmarkes –
extrapyramidale
Bahnen
 Desweiteren ist eine
Kontrolle der posturalen
Programme notwendig,
die durch das
extrapyramidale System
(Nucleus ruber, Nucleus
vestibularis und
Formatio raticularis) mit
der Kooperation des
Cerebellum und
notwendigen
Afferenzen der
spinalen
Propriozeption und
dem Vestibularorgan
ermöglicht wird.

26
Bahnen des
Rückenmarkes – Aufbau
eines Spinalnerven
 Die ventralen Wurzelfäden
entspringen im
Vorderhorn des
Rückenmarkes und
vereinigen sich im Canalis
vertebralis zur Radix
ventralis.
 Die radix ventralis besteht
aus:
 Axone der spinalen
Motoneuren (Vorderhorn)
 Axone der spinalen
vegetativen Neuren
(Seitenhorn)
  EFFERENZEN

27
Bahnen des
Rückenmarkes – Aufbau
eines Spinalnerven
 Radix dorsalis:
 besteht aus Axonen
der 1. afferenten
Neuren aus dem
Spinalganglion.
 Alle Informationen
erreichen als erstes
das 1.afferente
Neuron im Ganglion
Spinale.
 Das Ganglion befindet
sich außerhalb des
Canalis vertebralis und
sitzt am lateralen
Rand des Foramen
intervertebrale.
28
Aufbau eines
Spinalnerven – Radix
dorsalis
 Die Informationen sind
sowohl somatisch als auch
vegetativ.
 Die Axone der 1.
afferenten Neuren
verlassen das
Spinalganglion und ziehen
durch das Foramen
intervertebrale in den
Canalis vertebralis ein.
 Dort bilden sie die Radix
dorsalis und ziehen zum
Hinterhorn.
 Dort erreichen sie die
sensiblen Hinterhornzellen
(2.afferentes Neuron).

29
Bahnen des Rückenmarkes
– Aufbau eines Spinalnerven
 Truncus nervi spinalis:
 Ramus meningeus:
 ein rückläufiger sensibler Ast
 innerviert die Rückenmarkshäute

30
Bahnen des Rückenmarkes
– Aufbau eines Spinalnerven
 Ramus dorsalis:
 Motorische Innervation der tiefen
autochtonen Rückenmuskulatur
 Sensible Innervation der Hautregion
beidseits der Wirbelsäule

31
Bahnen des Rückenmarkes
– Aufbau eines Spinalnerven
 Ramus ventralis:
 Motorische Innervation der Muskulatur
der Rumpfvorderwand und
Seitenwand
 Motorische Innervation der
Extremitätenmuskulatur
 Sensible Innervation der
entsprechenden Hautareale

32
Bahnen des Rückenmarkes –
Aufbau eines Spinalnerven

 Cauda equina:
 Dichter Masse von abwärts
laufenden
Spinalnervenwurzelfasern
im Duralsack
 Beginn am Ende des
Rückenmarkes (Conus
medullaris)
 Spinalwurzeln ziehen zu
ihrem jeweiligen Foramen
intervertebrale der
Lendenwirbelsäule und des
Os sacrum.
33
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
 Jedes Spinalnervenpaar hat sein
zugeordnetes Foramen intervertebrale
 Die 5 Sakral-
Sakral- und 1-
1-2
Coccygealsegmente haben erst im Os
sacrum ihr Foramen intervertebrale.
 Das Rückenmark endet auf Höhe
L1

34
Bahnen des Rückenmarkes
- Spinalnerven
 Der Duralsack endet
erst im Periost des 1.
Steißbeinwirbels (ist
dort verwachsen).
 Die anatomische
Zuordnung der RM-
RM-
Segmente ist anders als
die Anordnung der
Nervenpaare, da sich
die Wirbelsäule streckt.
35
Bahnen des Rückenmarkes –
Aufbau eines Spinalnerven

 Cauda equina:
 Dichter Masse von abwärts
laufenden
Spinalnervenwurzelfasern
im Duralsack
 Beginn am Ende des
Rückenmarkes (Conus
medullaris)
 Spinalwurzeln ziehen zu
ihrem jeweiligen Foramen
intervertebrale der
Lendenwirbelsäule und des
Os sacrum.
36
Bahnen des
Rückenmarkes -
Spinalnerven
 Das Segment Th4 ist das
Grenzsegment zwischen
unterer und oberer
Körperhälfte.
 Die Größe der
Schmetterlingsfigur der
grauen Substanz
(Substantia grisea)
variiert von Segment zu
Segment
 Im cervikalen und
lumbalen Bereich ist sie
am größten  hier
befinden sich zahlreiche
Neuren für die
Extremitäten.
37
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
 Das RM ist streng segmental organisiert,
organisiert,
d.h. die Neuren eines Segments sind für
einen ganz bestimmt konkreten
Körperabschnitt zuständig.
 Segmentalorganisierte Abschnitte:
 Dermatome  Haut;
 Myotome  Skelletmuskulatur
 Viszerotom  Innere Organe

38
Rückenmark – Segment
 Viele Wurzelfäden bilden ein
Spinalnervenpaar
 Abschnitt des RM, der die Nerven enthält,
die zum Vorderhorn, (Seitenhorn) ,
Hinterhorn zählen.
 Ein RM-
RM-Segment beginnt an der Stelle an
der die Spinalnervenpaare das Rückenmark
verlassen
 Das RM beginnt mit dem Abgang des ersten
Spinalnervenpaares im Cervikalmark und
endet mit der Auffaserung zur cauda equina

39
40
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
 Klinische Symptome an einem
Rückenmark
Rückenmark--Segment:
 Die Spinalnervenwurzeln haben eine
Abknickung
Abknickung,, die bei der Extension der WS
verstärkt und bei der Flexion verringert
wird.
 Alle Veränderungen an der
Knochensubstanz der WS und dem Discus
intervertebralis führen zu Irritationen der
Spinalnervenwurzeln  Wurzelsyndrom

41
Bahnen des Rückenmarkes -
Spinalnerven
 Es sind folgende Ausfallserscheinungen
möglich:
 Motorische
 Sensorische
 Vasomotorische
 Viszerosekretorische
 Störungen zwischen der knöchernen
Wirbelsäule und den Spinalnervenwurzeln
(z.B. Bandscheibenvorfall)

42
43
Rückenmark -
Blutversorgung
 Blutgefäßsystem des RM:
 arterieller Zufluß zum
Nervengewebe des Rückenmarks 
Blutversorgung der Zellen.
 Blut aus der Aorta fließt in die Arteria
vertebrales, die das RM segmental mit
Blut versorgt.

44
Rückenmark -
Blutversorgung
 Das Foramen intervertebrale ist die
Eingangspforte für die Aa. vertebrales
in den Canalis vertebralis (Duralsack).
 Die Pia mater nimmt die Blutgefäße
auf und hier findet die weitere
Aufzweigung in die Blutkapillaren für
die graue und weiße Substanz statt.

45
Rückenmark -
Blutversorgung
 venöser Abfluß: die Blutkapillaren
fließen in Venen durch die Pia mater in
den Epiduralraum und bilden einen
Venenplexus, der durch das Foramen
intervertebrale in die V. azygos
(Thoraxraum) durchtritt.
 Von dort aus in die Vena cava

46
Rückenmark -
Liquorsystem
 der Duralsack ist zwischen der
Arachnoidea und der pia mater mit
einer klaren Flüssigkeit gefüllt (liquor
cerebrospinalis) = äußerer Liquorraum
 Innerer Liquorraum: canalis centralis
 der Liquor wird im Ventrikelsystem des
Gehirns gebildet und dient dem Schutz
des Rückenmarks.

47
48
Rückenmark – Spinaler
Reflexbogen
 Spinaler Reflexbogen am Beispiel des
Muskeleigenreflexes [Siehe Abb. 3.8]:
 Steuerung und Kontrolle der Motorik auf der
Basis einer funktionellen Verknüpfung von
Somatosensorik und Somatomotorik.
 Grundlage dafür ist der spinale Reflexbogen
 „spinale Sensomotorik“  steht unter
Kontrolle motorischer Zentren im Gehirn 
„Subspinale Sensomotorik“

49
Rückenmark – Spinaler
Reflexbogen
 Ein Rezeptor (Muskelspindel)
registriert die Information und leitet
sie einem afferenten Neuron weiter,
über das die Impulse zum RM
(Reflexzentrum) gelangen.
 Dort erfolgt eine Umschaltung auf die
motorische Vorderhornzelle mittels
einer Synapse.
50
Rückenmark – Spinaler
Reflexbogen
 Über ein efferentes Neuron verlassen
die Impulse das RM und ziehen zum
Effektor („Erfolgsorgan“ in diesem Fall
Muskelfaser).
 Man beachte die aufsteigenden
Afferenz zum Gehirn die die
Muskeldehnung bewusst werden lässt.

51
52
Rückenmark

 Ende

53
Telencephalon - Grosshirn

Kapitel 05 - Telencephalon

1
Das Gehirn – allgemeine
Gliederung
 5.1.) Allgemeine Gliederung und
Definition des Gehirns
 Das Gehirn wird funktionell und anatomisch
eingeteilt in:
 Medulla oblongata verlängertes Mark
 Pons Brücke
 Mesencephalon Mittelhirn
 Diencephalon Zwischenhirn
 Cerebellum Kleinhirn
 Telencephalon Großhirn

2
3
Telencephalon - Grosshirn

 Das Großhirn [lat. Cerebrum] bildet


den größten Teil des Gehirns
 es ist entwicklungsgeschichtlich
gesehen der jüngste Hirnteil
 der höchst entwickelte Hirnteil
 Funktionell ist es die höchste Instanz
des menschlichen Nervensystems

4
Telencephalon -
Grosshirn
 Die Zellkerne der
Hirnrinde bilden die graue
Substanz = cortex cerebri
 Ein besonders wichtige
Teil des Cortex ist der
Neocortex
– Hier sind die Informationen
für Sprache und Gedächtnis
lokalisiert
– Der Neocortex umhüllt das
gesamte Encephalon wie
ein Mantel (lat. Pallium)
– Er wird daher als Pallium
bezeichnet

5
Telencephalon
 In der Klinik entsteht
beim Ausfall des
gesamten Neocortex
z.B. durch
Sauerstoffmangel oder
Schädel-
Schädel-Hirn
Hirn--Trauma
das Apallische Syndrom
(=Wachkoma).
 Die lebenserhaltenden
Vitalfunktionen des
Hirnstammes sind noch
Intakt.
 Das Cerebrum ist
bilaleteral symmetrisch
aufgebaut und besteht
aus zwei getrennten
Hälften (=
Hemisphären)
6
Telencephalon
 An der Basis der Hemisphären verbinden Faserzüge
die Balken = Corpus callosum genannt werden die
beiden Hälften
 Die äußere Struktur der beiden Hemisphären ist
nahezu identisch, aber die Funktion ist sehr
verschieden (=zerebrale Asymmetrie oder
Lateralisation)
 Bei 80
80--90% der Menschen (=Rechtshändern) ist die
linke Hemisphäre dominant
– Hier sind die Informationen für Lesen, Sprechen und
Schreiben lokalisiert.

7
8
Telencephalon
 Einteilung der
Rindenfelder:
 1.) primäre Rindenfelder
=Areae IV: Rindenfelder
die
 alle afferenten
Informationen als erste
corticale Neuren erhalten
und
 alle efferenten
Steuerimpulse
(Informationen) als letzte
corticale Neuren abgeben
 werden zusammen
gefasst  primär
motorisches Rindenfeld
Telencephalon
 2.) sekundäre
Rindenfelder = Area I-I-
III= Assoziationsfelder:
 umfassen alle corticalen
Neuren die für die
Afferenzen eine
Informationsnach-
Informationsnach-
bearbeitung durchführen
 die für die Efferenzen
eine Informationsvor-
Informationsvor-
verarbeitung durchführen
 sind für verfeinerte
Informations-
Informations-
verarbeitung zuständig.

10
Rindenfelder:
Area VI
 Areae VI
VI::
 Sekundär
motorisches
Rindenfeld;
Rindenfeld; besteht
aus 2 Teilen:
Teilen:
 Prämotorischer
Cortex
 supplementär-
supplementär-
motorischer Cortex
 Bewegungsprogramm
e werden entworfen
und an die Areae IV
weitergegeben.
11
Rindenfelder – Area IV
 Areae IV:
 Primär
Primär--motorisches
Rindenfeld (Gyrus
präcentralis)
 Sitz der corticalen
Motoneuren
(Ausführung
willkürlicher
Bewegungen) 
efferenter Verlauf.
 Nimmt nur von
Area VI
Informationen
entgegen.
12
Rindenfelder – Area I-
I-III
 Area I-I-III:
 Primär
Primär--sensorisches
Rindenfeld  Afferente
Neuren nur für die
epikritische Sensibilität
(bewusste
Empfindungen)
 Die corticale Projektion
der epikritischen
Sensibilität findet im
Gyrus postcentralis statt.
 Über primäre
Rindenfelder werden
Informationen an
sekundäre Rindenfelder
weitergegeben bis zur
Area VI (sekundäres RF)
13
Repräsentation der Neurone
 Somatotope
Anordnung der Neuren
in primären RF
(vgl.RM: Segmentale
Anordnung)
– Neurone für die Füße in
Fissura longitudinalis
– Neurone für den Kopf
am Rand des Sulcus
lateralis
– mehr Neurone für
Körperregionen mit
schwierigen
(komplexeren)
Bewegungen.
 Corticale Projektion:
– Die Neuren projezieren
sich auf eine bestimmte
Körperregion in den
primären RF.
14
15
Fasersysteme des
Telencephalon
 Die weiße Substanz = Fasersysteme im
Cerebrum
 (innere weiße Markschicht aus
Nervenfasern)
 Assoziationsfasern:
Assoziationsfasern: Fasersysteme verlaufen
zwischen den Rindenfeldern innerhalb einer
Hemisphäre (cortiko-
(cortiko-cortikal).
 Kommissurenfasern:
Kommissurenfasern: Fasern verbinden die
linke und rechte Hemisphäre miteinander,
sie verlassen somit die Hemisphären.

16
Fasersysteme des
Telencephalon
 Projektionsfasern
Projektionsfasern:: sie bilden die
„Capsula interna“ (innere Kapsel) und
ziehen:
– efferent von einem Rindenfeld zu anderen
Hirnteilen oder in die Peripherie.
– afferent von Hirnteilen oder der
Peripherie zu den Rindenfeldern 
cortikale Projektion.

17
Fasersysteme des
Telencephalon
 Lateralisation:
 Ungleichverteilung der cerebralen
Funktionen zwischen den beiden
Hemisphären.
 Bei 80%-
80%-90% der Menschen besteht
Dominanz für Lesen, Sprechen und
Schreiben in der linken Hemisphäre 
Rechtshändigkeit.
 Jede Hemisphäre ist in der Somatomotorik
wie auch Somatosensorik für die
kontralaterale Körperhälfte zuständig
(Kreuzungsphänomen)
18
19
Hirnhäute
 Hirnhäute:
(lat.:
Meningen)
 Analog zu den
Rückenmarkshäut
en:
 1 harte Hirnhaut
(Dura mater
cerebri)
 2 weiche
Hirnhäute
(Arachnoidea und
pia mater
cerebri).
20
Aufbau der Hirnhäute
 Aufbau der
Hirnhäute von
außen nach innen:
 Dura mater encephali
bildet inneres Periost 
kein Epiduralraum im
Schädel da die Dura
mater encephali fest
verwachsen ist mit dem
Schädelknochen.
 Die Dura mater
encephali kann sich bei
Epiduralblutungen vom
Schädelknochen
ablösen

21
Aufbau der Hirnhäute
 Die Dura mater
encephali trennt
bestimmte Hirnteile
voneinander:
 Falx cerebri (Hirnsichel
der dura mater für das
Grosshirn) =
Trennplatte zwischen
den Hemisphären des
Großhirns  setzt sich
in Falx cerebelli (Dura
mater Teil des
Kleinhirns) fort
 Tentorium cerebelli
(transversal gestellte
Platte der dura mater)
 trennt
Großhirnhemisphären
von
Kleinhirnhemisphären 22
Aufbau der Hirnhäute
 Pia mater encephali ist durch
die Zerklüftung der
Größhirnoberfläche gezwungen
alle Sulci auszukleiden 
umschließt das Gehirngewebe
 hat die Aufgabe Blutgefäße
an die Hirnoberfläche zu
bringen
 Arachnoidea encephali liegt mit
variablem räumlichen Abstand,
dem Subarachnoidalraum der
Pia mater encephali auf
 zieht nicht in die Sulci des
Hirngewebes, sondern
überspannt diese
  Zisternen entstehen 
Äußerer Liquorraum

23
Aufbau der Hirnhäute

 Allgemein: Die Meningen sind extrem


schmerzempfindlich, da sie viele
Schmerzrezeptoren besitzen.
  Das Gehirn selbst besitzt keine
Schmerzrezeptoren

24
Blutgefäßsystem des Gehirns
 80% des Hirngewebes wird
von der A. carotis interna
versorgt. Sie tritt durch die
Öffnung am Os sphenoidale in
die Schädelhöhle ein.
 20% des Hirngewebes wird
durch die A. vertebralis aus
der A. subclavia die durch das
Foramen magnum zum
Hirnstamm ziehen.
  vereinigen sich an der Basis
des Gehirns zum Circulus
arteriosus cerebri (=circulus
arteriosus willisii) und bilden
so einen Arterienkurzschluss
der bei Verschluss einer Arterie
eine genügende Versorgung
des Hirngewebes mit
Sauerstoff und Nährstoffen
garantiert.

25
26
Liquorsystem
Liquorsystem:
 Äußerer
Liquorraum =
Subarachnoidalr
aum umspült
gesamte
Oberfläche des
Gehirns.
 Innerer
Liquorraum =
1.--4.Ventrikel
1.

27
Liquorsystem
 Aufteilung der 4
Ventrikel:
Ventrikel:
 Je ein Ventrikel in
jeder Hemisphäre 
Seitenventrikel
(Ventrikel 1 und 2)
 3.Ventrikel ventral
vom Corpus callosum
im Zwischenhirn;
 4.Ventrikel:
4.Ventrikel: Cisterna
medullocerebellaris
zwischen Dorsalfläche
des Hirnstamms und
Ventralfläche des
Cerebellums.

28
Liquorzirkulation
 Liquorzirkulation
 Der Liquor wird im
1. und 2. Ventrikel
(„Seitenventrikel“)
gebildet.
 Sowohl die inneren
Liquorräume
untereinander, als
auch die inneren
und äußeren
Liquorräume sind
miteinander
verbunden.
29
Liquorzirkulation
 Foramen
interventrikulare =
Verbindung der beiden
Seitenventrikel mit dem 3.
Ventrikel
 Aquaeductus cerebri =
Verbindung 3. Ventrikel mit
dem 4. Ventrikel
 Der 4. Ventrikel ist über die
apertura mediana mit dem
Canalis centralis der Medulla
spinalis verbunden (Innerer
Liquorraum des
Rückenmarkes).
 Der 4. Ventrikel hat zusätzlich
noch Öffnungen zum
Subarachnoidalraum des
Gehirns = äußerer Liquorraum
des Gehirns.

30
Liquor
  Liquor in
Ventrikel 1 und 2
wird durch Filtration
und Diffusion aus
dem Blut gewonnen
  Zellfreies Produkt
des Blutes (ohne
Blutkörperchen),
bestehend aus
Wasser, Elektolyten
und geringem
Eiweißanteil.
 Produktionsstellen =
Plexus choroideus
(Blutkapillarknäuel
in Wand der beiden
Seitenventrikel)
31
Liquorabfluß
 Der Liquor fließt
über den venösen
Blutleiter = Sinus
sagittalis superior ab
 Die Arachnoidea
stülpt sich in diesem
Bereich durch kleine
Öffnungen der dura
mater encephali in
den sinus sagittalis
superior
 Der Liquor wird
durch sogenannte
Arachnoidealzotten
= Granulationes
arachnoideales in
den Sinus sagittalis
abgeleitet.
32
Liquor

 Im Bereich des Rückenmarkes fließt der


Liquor durch Foramen intervertebrale mit
dem Abgang der Spinalnerven ab
 Der Spinalnerv wird von Arachnoidea
spinalis und Dura mater spinalis umhüllt
 Der Liquor fließt in ein Venengeflecht und
Lymphgefäße am äußeren Ende der
foramina vertebrale

33
Blut-
Blut-Liquor-
Liquor-Schranke
 Blut-Liquor
Blut- Liquor--Schranke :
 Zellundurchlässige Schranke
zwischen den Blutgefäßen des
Gehirns und dem Liquorsystem
des Gehirns
 Hier werden die Stoffe die aus
dem Blut in den Liquor
übertreten durch das
Kapillarendothel der Blutgefäße
filtriert
 Sie können deshalb nicht in den
Liquor übertreten und die
Neuren des Gehirns werden so
vor Zellgiften geschützt 8 Kapillare
 Dadurch können auch 2 Neuron
Medikamente die diese Blut-
Blut- 5 Astrozyt (erweitert Blut Liquor
Hirn Schranke nicht passieren Schranke zur Blut Hirn Schranke)
können nicht im Gehirn wirken
34
Blut-
Blut-Hirn-
Hirn-Schranke
 Blut-Hirn
Blut- Hirn--Schranke:
 Erweiterung der Blut Liquor
Schranke durch zusätzliche
Zellschicht der Astrozyten
 In Hirngegenden indenen
bestimmte Transmitter wirken
sollen (z.B. Glycin
Glycin)) fehtlt diese
Schicht

8 Kapillare
2 Neuron
5 Astrozyt (erweitert Blut Liquor
Schranke zur Blut Hirn Schranke)
35
36
37
Kapitel 05 Telencephalon

 Ende

38
Kapitel 06 -
Mesencephalon
(Mittelhirn)
 Gliederung und
äußere Gestalt
 von dorsal:
 Vierhügelplatte
(lamina tecti
tecti)) Abb
Abb..
5.1. 19,20 mit den
colliculi superiores
und den colliculi
inferiores
 colliculus = kleiner
Hügel
 tectum = Dach
1
Mesencephalon
 cranial an der
Vierhügelplatte
findet man die Area
pretectalis [Abb.5.1.
24] die das visuelle
System und die
Kerngebiete für den
Pupillenreflex
beinhaltet
 unterhalb der
colliculi inferiores
tritt noch als
einziger Hirnnerv
dorsal der N.
trochlearis aus
2
Mesencephalon
 6.2 tectum
mesencephali
 die Vierhügelplatte
die das tectum bildet
gliedert sich in zwei
obere Hügel (colliculi
superiores) und und
in zwei untere Hügel
(colliculi inferiores)
 die colliculi
superiores sind das
optische
Reflexzentrum
 die colliculi inferiores
sind ein Teil der
Hörbahn 3
Mesencephalon
 6.3 Colliculi
superiores
 die oberen zwei Hügel
enthalten Zellkerne die
bei der Verschaltung
der Augenschutzreflexe
und der reflektorischen
Augenbewegungen
wichtig sind
 bei Schädigung dieser
Kerngebiete erfolgen
keine Ausfälle der
Bilderkennung (=Läsion
der Sehrinde im
Okzipitallappen)
sondern der Schutz des
Auges fällt aus.
4
Mesencephalon –
colliculi superiores
 Afferenzen:
– aus der Retina
(Netzhaut) über den
Tractus opticus
(wichtig vor allem für
sich rasch ändernde
optische Reize)
– aus der
Grosshirnrinde
(tractus
corticorectalis)
Informationen des
frontalen
Augenfeldes
– aus dem
Okzipitallappen
Sehrinde
5
Mesencephalon –
colliculi superiores
 Afferenzen:
– aus dem
Rückenmark
tractus
spinorectalis
– Aus den colliculi
inferiores

6
Mesencephalon –
colliculi superiores
 Efferenzen:
– Die colliculi
superiores ziehen
hauptsächlich zu
den:
– Hirnnervenkerne
n des N.
oculomotorius ,
N. abducens und
des N. facialis
– Der formatio
reticularis
(okulomotorische
Steuerzentren)
– Und ins
Rückenmark
7
Mesencephalon – colliculi
superiores
 Funktion:
 die colliculi superiores spielen eine
wesentliche Rolle beim
Zustandekommen von Sakaden (=
schnelle Augeneinstellbewegungen,
der Blick wird auf ein Ziel gerichtet)

8
Mesencephalon –
colliculi superiores
 Funktion Fortsetzung:
 Ab-
Ab- und
Zuwendungsbewegun
gen von Augen und
Kopf [ Afferenzen aus
der Hörrinde und den
colliculi inferiores
sowie Efferenzen zum
Rückenmark und zu
den okulomotorischen
Kernen bilden
Schaltkreise die den
Kopf und die Augen
in Richtung eines
Geräusches wenden ]

9
Mesencephalon –
colliculi
superiores
 Funktion Fortsetzung:
 Afferenzen mit der Retina
und Efferenzen zum Ncl.
Facialis und zum
Rückenmark sorgen für
den Liedschlußreflex bei
plötzlich auftretenden
visuellen Reizen und wenn
nötig die damit
verbundene
Abwendbewegungen des
Kopfes.
 Der
Akkommodationsreflex
des Auges (Anpassung der
Linsenkrümmung über
den M. ciliaris )

10
Mesencephalon –
colliculi
inferiores
 6.4 colliculi
inferiores
 in den Kernen der
colliculi inferiores
werden die meisten
Fasern der Hörbahn
verschalten
 nach der Verschaltung
laufen die Fasern der
Hörbahn zu corpus
geniculatum (26,27
Abb.5.1) des
Thalamus (25,
Abb.5.1)
 dort werden die
auditorischen Impulse
auf das letzte Neuron
der Hörbahn
verschaltet und enden
in der primären
Hörrinde im
Temporallappen
11
Mesencephalon
colliculi
inferiores
 die colliculi inferiores
sind damit ein
wesentlicher Teil der
Hörbahn
 bei Schädigung der
Colliculi inferores
kommt es zu
entsprechender
einseitiger
kontralateralen
Hörminderung (nicht
zum völligen
Hörverlust da die
Bahnen teilweise
ungekreuzt laufen )

12
Hirnstamm
nucleus ruber
 makroskopisch
sichtbarer
rötlicher
[rubra=rot]
Kern
 Färbung
kommt durch
hohen
Eisengehalt

13
Hirnstamm –
nucleus ruber
 Afferenzen (blau):
 gekreuzte Fasern aus der
kontralateralen
Kleinhirnhemisphäre =
 fibrae cerebellorubrales
[Abb. 6.2 (3)] aus dem Ncl.
Emboliformis des Kleinhirns
[Körperhaltung] und des
Ncl. Dentatus [Präzisierung
von Willkürbewegungen]
des Kleinhirns
 ungekreuzte Fasern aus
dem ipsilateralen
prämotorischen Kortex des
Grosshirns [fibrae
corticorubrales Abb 6.2(2)]

14
Hirnstamm –
nucleus ruber
 Efferenzen (rot): (nur
die 2 wichtigsten
Bahnen)
 tractus rubrospinalis
zum Rückenmark:
Bahn für die Motorik
der
Extrapyramidalmotorik.
Beeinflusst die
Flexoren der distalen
Extremitätenmusklulat
ur

15
Hirnstamm –
nucleus ruber
 tractus
rubroolivialis:
Efferenz zur Olive.
(rot)
„Feedbackneuronen
schleife“ zur Olive
 Kleinhirnrinde 
Kleinhirnkerne 
wieder zum Ncl.
Ruber 
Rückenmark. An
jeder Stelle dieser
Schleife erfolgt eine
Modifikation und
Bearbeitung der
Information.

16
Hirnstamm –
nucleus ruber
 Der Nucleus ruber
nimmt auf diese
Weise einen
komplexen
modulierenden
Einfluss auf die
extrapyramidale
und pyramidale
Motorik

17
Hirnstamm – nucleus
ruber
 Klinik: Eine Schädigung des Ncl. Ruber
hat zur Folge:
– Intentionstremor (=Zittern beim
Annähern an das Bewegungsziel.)
– Muskeltonus der entsprechenden
Muskulatur in Ruhe sinkt

18
Hirnstamm –
substantia nigra
 substantia nigra =
schwarze Substanz
 schwarze Farbe
kommt vom hohen
Melaningehalt
 liegt an der Grenze
von Hirnschenkel
und Tegmentum
mesencephali, Trepel
(Abb.6.1(2))

19
Hirnstamm –
substantia nigra
 Afferenzen (blau):
 vom Striatum
(Kernkomplex im
Großhirnmarklager)
Abb 6.3.(4). Fasern
nennt man fibrae
strionigrales
 von der Großhirnrinde
dem motorischen
Kortex und
praemotorischem
Kortex (für die
Bewegungseinleitung
wichtiges Kortexareal)
20
Hirnstamm –
substantia nigra
 Efferenz (Schwarz):
 über die fibrae
nigrostriatales zum
Striatum Abb6.3 (4).
Sie wirken hemmend
auf das Striatum über
den Transmitter
Dopamin. Die Neurone
des Striatums wirken
hemmend auf die
motorischen Impulse
des Großhirns.
Substantia nigra hat
wesentliche Funktion in
der Regulation des
Bewegungsantriebes
und
Bewegungsinitation.
21
Hirnstamm
substantia
nigra
 Klinik:
 Morbus Parkinson =
Degeneration der
dopaminergen Fasern
in der Substantia nigra
 Ausfall der Fibrae
nigrostriales
 Symptome:
– Ruhetremor (Zittern)
– Rigor (starre
Muskeln)
– Akinese
(Bewegungsarmut)
22
Hirnstamm –
substantia nigra
 Medikation: Durch
L-Dopa (Vorstufe
des Dopamins
welches die
Bluthirnschranke
passieren kann)
 Die Wirkung der
abgestorbene Fibrae
nigrostriatales wird
kompensiert und die
Symptomatik wird
deutlich verbessert.
23
Hirnstamm – formatio
reticularis
 Kernkomplex, der
netzartig das
Mittelhirn und den
ganzen Hirnstamm
durchzieht, reticularis
= netzartig)

24
Formatio reticularis

 Funktionen:
– Verschaltung der
Hirnstammkerne für
lebensnotwendige
Funktionen zu
koordinieren
(Schlucken / Atmung)
– Atemzentrum liegt in
der FR

25
Formatio reticularis
 Kreislaufzentrum
 Brechzentrum
 Schlaf / Wach
Rhythmus (Auf- und
Abregulierung des
gesamten Kortex)
 Regulierung der
extrapyramidalen
Motorik durch
Verbindungen zum
Rückenmark

26
Formatio reticularis -
Brechzentrum
 Brechzentrum:
 area postrema genannt
 besitzt keine Blut Hirn
Schranke  reagiert auf
schädliche Substanzen
die im Blut zirkulieren
und löst Erbrechen aus
bei Intoxikation.
 Reagiert auch auf
Druckerhöhung im 4.
Ventrikel  bei
intrakranieller
Druckerhöhung kommt es
zu erbrechen dem oft
einzigen Symptom.
27
Formatio reticularis
 Das Brechzentrum
kann auch durch
neuronale
Afferenzen
aktiviert werden
die aus den
Kerngebieten des
Vestibularorgans
kommen

28
Mesencephalon /
Hirnstamm
 Kapitel 06 Ende

29
Kleinhirn

Kapitel 07 - Kleinhirn

1
Kleinhirn

 Befindet sich in der


hinteren Schädelgrube
 Sitzt der medulla
oblongata und der pons
von dorsal auf

2
Kleinhirnstiele
 Das Kleinhirn hat 3
Kleinhirnstiele pedunculus =
Stiel, pedunculi cerebellares
hier laufen die Afferenzen und
die Efferenzen.
 Pedunculus cerebellaris
inferior: Afferente Bahn vom
Rückenmark und vom
Vestibularorgan zum Kleinhirn.
 Pedunculus cerebellaris
medius: Afferenz aus der Pons
 Pedunculus cerebellaris
superior Efferente Bahn zum
Ncl. Ruber und zum Thalamus

3
Kleinhirn - funktionelle
Einteilung
 Vestibulocerebellum:
– hier endet die Afferenz aus dem Vestibularorgan
(pedunculus cerebellaris inferior),
– Funktion: Erhält Informationen über Körperlage und
Körperbewegung (Lokomotion)
– Efferenzen zu okulomotorischen Zentren der Foramatio
reticularis
– Funktion: Feinabstimmung der Augenbewegung
– Efferenzen zu den Vestibulariskernen und zur formatio
reticularis, da beide Zentren über extrapyramidale Bahnen
ins Rückenmark projezieren nehmen sie indirekt Einfluss
auf die Stützmotorik des Rumpfes, Stand
Stand-- und
Gangstabilisierung
– Ausfallsymptomatik:
 Rumpf-
Rumpf-Stand-
Stand-Gang-
Gang-Ataxie
 Schwindel
 Erbrechen
 Nystagmus
4
Kleinhirn – funktionelle
Einteilung
 Spinocerebellum:
– hier endet die Afferenz aus dem Rückenmark (pedunculus
cerebellaris inferior)
– Funktion:
 Stellung der Extremitäten und des Rumpfes im Raum
– Efferenzen: zum Ncl. Ruber und in die formatio reticularis
– Funktion:
 Kontrolle des Muskeltonus
 Kontrolle der Proximalen Extremitätenmuskeln

– Ausfallsymptomatik:
 Ataxie
 Herabgesetzter Muskeltonus

5
Kleinhirn – funktionelle
Einteilung
 Pontocerebellum:
– dieser Teil des Kleinhirnes ist für das Erlernen, die
Feinabstimmung und den glatten Ablauf von
willkürlichen Zielbewegungen verantwortlich die vom
Motokortex generiert werden (Pyramidenbahn)
– Afferenz aus den Kernen der Pons (Ncll. Pontis). Dieser
Kleinhirnteil steht über diese Bahn im engen Kontakt
mit dem Grosshirn
– Funktion: Kontrolle der Zielmotorik
– Ausfallsymptomatik:
 Intentionstremor

6
Kleinhirn – funktionelle
Einteilung

7
Pedunculus cerebellaris superior

8
Pedunculus cerebellaris medius

9
Pedunculus cerebellaris inferior

10
Klinik –
Hauptsymptome
 Ataxie (Unordnung) =
Störung von: Gleichgewicht ,
Koordination von
Bewegungen, Gangataxie,
Rumpfataxie im Stehen und
Sitzen (Bild a)
 Fehlende Blickstabilisierung:
Nystagmus (Augenzittern)
bei Blickveränderungen zum
Fixieren eines sich
bewegenden Gegenstandes.
 Abschwächung des
Muskeltonus
 Verschlechterte Zielmotorik
(Bild c)
11
 Ende Kapitel 7 - Kleinhirn

12
13
Zwischenhirn

Kapitel 08 - Diencephalon

1
Diencephalon -
Gliederung
 Thalamus (thalamus
dorsalis)
– Sind zwei ovale
grosse Kernkomplexe
– Umschaltpunkt aller
sensiblen
(afferenten) Bahnen

2
Diencephalon -
Gliederung
 Thalamus:
– liegt als paarige Struktur im
Zentrum des Zwischenhirns
– der Thalamus setzt sich aus
vielen Einzelkernen
zusammen
– Sie werden in ihrer
Gesamtheit Palliothalamus
genannt
– spezifische Kerne werden
sie genannt, weil jeder von
ihnen Einfluss auf einen
bestimmten Teil der
Grosshirnrinde hat
– die Areale der
Grosshirnrinde sind
motorischer Kortex,
prämotorischer Kortex,
sensibler Kortex und
Sehrinde

3
Diencephalon –
Thalamus
 Thalamus II
– Unspezifische
Thalamuskerne haben
nur indirekten Kontakt
zur Grosshirnrinde
– haben engen Kontakt
zum Hirnstamm
– Die Erregung der
unspezifischen
Thalamuskerne führt zu
einer sogenannten
diffusen Erregung des
Kortex (Weck-
(Weck- /
Wachfunktion) diese
Erregung kommt aus der
formatio reticularis im
Hirnstamm

4
Thalamus
 Aufsteigende
sensible Bahnen
(blau) werden im
Thalamus
verschaltet
 Absteigende
Motorische Bahnen
laufen an ihm vorbei

5
Thalamus-
Thalamus- Kerngebiet
Nucleus ventalis lateralis

 Nucleus ventralis lateralis


(olivegrün)
– Erhält Afferenzen aus
dem pediculus
cerebellaris superior
(oberer Kleinhirnstiel)
aus den Ncl. Dentatus
des Kleinhirns
– Efferenzen des Ncl.
Ventralis lateralis
(olivegrün) ziehen zum
gyrus praecentralis
– So werden
Informationen aus dem
Kleinhirn über
Körperhaltung,
Muskeltonus,
Koordination über den
Ncl. Ventralis lateralis
an den praemotorischen
Kortex (olivegrün)
weitergeleitet und somit
die Willkürmotorik
beeinflusst 6
 Ende

7
8
Kerngebiete

Kapitel 10 - Kerngebiete

1
Basalganglien
 S.192 trepel
 Basalganglien sind
Kerngebiete im
Marklager des
Gosshirns.
 Sie bestehen aus:
– Striatum setzt sich
zusammen aus:
 Ncl. Caudatus

 Putamen

– Pallidum = Globus
pallidus

2
Basalganglien
 zu den
Basalganglien zählt
man auch eine
funktionell
zusammengehörige
Kerne des Gehirns
die dem
motorischen System
zuzuordnen sind:
– Ncl.
Subthalamicus
– Substantia nigra

3
Basalganglien -
Striatum
 Putamen und Ncl.
Caudatus bilden
zusammen das Striatum
 Entwicklungs
Entwicklungs--geschichtlich
sind sie ein Kerngebiet
welches sekundär durch
die einwachsende Capsula
interna getrennt werden
 Hauptfunktion ist die
inhibitorische
Beeinflussung der
motorischer Impulse

4
Basalganglien –
Striatum(Putamen+
Ncl. Caudatus)
 Afferenzen:
– Kortex
– Substantia nigra
– Thalamus
 Funktion:
– kortikostriatale Bahnen
(motorische Afferenzen)
beeinflussen die
Willkürmotorik
inhibitorisch .
– Beeinfluss t wird dies
durch den Thalamus und
die Substantia nigra
(hemmende und
fördernde Einflüsse auf
die Hemmfuntkion des
Striatums)
Striatums)
– Ein Teil des Striatums
hemmt und ein Teil
fördert die Motorik. Es
überwiegt im Normalfall
der hemmende Teil
5
Basalganglien -
Pallidum
 funktioneller Antagonist
des Striatums
 hat zwei Anteile:
– medialer Anteil
unterdrückt
– Laterale Teil fördert
Bewegungsimpulse
– es über wiegt eher
der fördernde Anteil
 Klinik: Bei Schädigung
entsteht
Bewegungsarmut und
Ungeschicklichkeit in den
Bewegungsabläufen

6
Basalganglien
Basalganglien--
Ncl.
subthalamicus
 Trepel S. 197
 Er ist efferent und
afferent mit dem
Pallidum verbunden
 Er sendet erregende
Impulsen an den
motorikhemmenden
Anteil des Pallidums
 bewegungs-
bewegungs-
impulshemmende
Funktion
 Der Ncl. Caudatus
beeinflusst die
Bewegungen der
proximalen
Extremitätenmuskeln
7
Ncl. Subthalamicus -
Klinik
 bei Ausfall des Kerngebietes z.B. durch
Tumore oder Blutungen kommt es zur
Aktivitätssteigerung der ipsilateralen
motorischen Kortexarealen 
hyperkinetische Symptome auf der
kontralateralen Körperseite (Kreuzung der
Pyramidenbahn)
 Diese Bewegungen nennt man
Hemibalismus (ballein gr. Werfen). Es sind
plötzlich ausschweifende grobe
Schleuderbewegungen

8
Basalganglien –
substantia nigra
 Trepel S.133-
S.133-135
 Siehe Kapitel 06

9
10
Kap. 11 Thomas Steck
peripheres
Nervensystem
Peripheres Nervensystem

 das periphere Nervensystem ist das Rezeptor- und


Effektororgan des zentralen Nervensystems.
 das PNS leitet dem ZNS die afferenten, sensiblen Informationen
aus der Peripherie zu.
 das PNS leitet die efferenten, motorischen Impulse die im ZNS
ausgearbeitet wurden zu den Erfolgsorganen.
 Spinalnerven treten in segmentaler Anordnung aus dem
Spinalkanal aus

1
Kap.11 Thomas Steck
Spinalnerven - Nervi spinales

• man unterscheidet nach dem Austritt aus dem entsprechenden


Rückenmarksabschnitt folgende Gruppen von Spinalnerven:

 zervicale, auf beiden Seiten jeweils 8: C1 – C8


 Plexus cervicalis
 thorakale, auf beiden Seiten jeweils 12: TH1 – TH12
 Plexus thoracalis
 lumbale, auf beiden Seiten jeweils 5: L1 – L5
 Plexus lumbalis
 sakrale, auf beiden Seiten jeweils 5: S1 - S5
 Plexus sacralis
 Kokzygealnerven liegen caudal der Sacralnerven sind
funktionell unwichtig und werden hier nur erwähnt.
2
Spinalnerven – Nervi spinales
Nervengeflechte - Plexus
 ,plexus cervicalis: C1-C4
 N. phrenicus C3 + C4:
 innerviert motorisch und
sensible das Diaphragma
 sensibel den Herzbeutel
(Perikard) und die pleura
parietalis (Rippenfell)
 bei einseitigem Ausfall
Zwerchfellhochstand
 bei beidseitigem Ausfall
Atemlähmung 3
Kap. 11 Thomas Steck
N. Phrenicus - Klinik

 kann bei Halsverletzungen, Herzbeutelentzündungen


(Perikarditis) und Rippenfellentzündungen (Pleuritis) oder bei
Herzoperationen geschädigt werden.
 bei einseitigem Ausfall Zwerchfellhochstand , im
Röntgenbild erscheint der betroffenen Lungenflügel
kleiner.
 bei beidseitigem Ausfall ist eine Atemlähmung die Folge
 eine Reizung löst Schluckauf aus

4
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
Plexus brachialis
 Plexus brachialis gebildet
aus den Rami anteriores
der Wurzeln C4-C8,Th1:
 Fasciculus medialis:
 N. ulnaris (C8-Th1)
 N. medianus, radix
medialis (C8-Th1)
 Fasciculus lateralis:
 N.
musculocutaneus
(C5-C7)
 N. medianus ,
radix lateralis (C6-
C7) 5
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
Plexus brachialis
 S.314-315
 Plexus brachialis gebildet aus
den Rami anteriores der
Wurzeln C4-C8,Th1:
 Fasciculus posterior:
 N. axillaris (C5-C6)
 N. radialis (C6-C8)

6
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
N. ulnaris (C8-Th1) 7

 S.325
 ist ein gemischter Nerv
 Innervationsgebiet ist der
Unterarm und die Hand
 sensible Innervation:
 palmar:
 an der Hand:
Kleinfingerballen und Finger
V und ulnare Hälfte von IV

7
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
N. ulnaris (C8-Th1) 8

 S.325
 ist ein gemischter Nerv
 Innervationsgebiet ist der
Unterarm und die Hand
 sensible Innervation:
 dorsal:
 an der Hand: ulnare Hälfte
von III, IV aüßer
Fingerendglied, V.
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres
Nervensystem
N. ulnaris (C8-Th1)

 S.325
 Verlauf:
 fasciculus medialis, im
sulcus nervi ulnaris des
epicondylus medialis humeri,
Gyon Loge über das
retinaculum musculorum
flexorum hinweg zur
Palmarfläche der Hand.
 teilt sich in der Hand in
seine Endäste Ramus
superficialis (sensibel) und
den Ramus profundus 9
(motorisch).
Kap. 11 – Thomas Steck
peripheres
Nervensystem
N. ulnaris - Klinik

 Leitsymptom ist die Krallenhand


 die in den Fingergrundgelenken
beugenden und in den Finger-
endgliedern streckenden Mm.
interossei und Mm. Lumbricales fallen
aus. Es können bei Aufforderung zum
Faustschluß nur noch die
Fingerendglieder gebeugt werden die
vom N. medianus innerviert werden
(Krallenhand).
 Neben der Krallenhand fällt die
Atrophie der Mm. interossei auf. Sie
zeigt sich in den eingefallenen
Zwischenknochenbereiche der
Mittelhand auf (dorsal).
 Sensibilitätsstörungen sind häufig auf
den kleinen Finger beschränkt. 10
Thomas Steck
N. ulnaris - Klinik

 Daumen Kleinfinger Probe – positives Fromment - Zeichen

11
Kap. 11
Peripheres N. musculocutaneus C5-C7
Nervensystem

 er durchbohrt in seinem Verlauf den


M. coracobrachialis und verläuft
anschließend ventral am Oberarm
zwischen M. brachialis und M. biceps
brachii nach distal die Ellenbeuge und
verzweigt sich in der subcutis des
Unterarm in seine Endäste.
 Innervation motorisch:
 M. biceps brachii (beide Köpfe)
 M. brachialis
 M. coracobrachialis
 Innervation sensibel:
 radiale Seite des Unterarms
 Oberarm keine sensible
Innervation
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. musculocuntaneus - Klinik
Nervensystem

 starkes Beugedefizit im
Ellenbogengelenk
 wenn Bicepssehnenreflex
nicht intakt ist liegt die
Schädigung oberhalb der
Ellenbeuge
 bei Schädigung auf Höhe des
Ellenbogengelenkes ist nur die
sensible Innervation des
Unterarms betroffen.

13
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem
 gemischter Nerv
 verläuft wie der N. ulnaris in der
medialen Bicepsfurche auf dem
Septum intermusculare und zieht zur
Ellenbeuge.
 in der Ellenbeuge durchbohrt er
den M. pronator teres und verläuft
zwischen dem M. flexor digitorum
superficialis und M. flexor digitorum
profundus und zieht dann zum
Handgelenk.
 am Handgelenk verläuft er unter
dem retinaculum musculorum
flexorum durch den Canalis carpi
(Karpaltunnel) und teilt sich dann an
der palmaren Handfläche in seine
14
Endäste auf.
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem

 motorische Innervation vom


Unterarm aus:
 Beuger:
 M. flexor digitorum
superficialis
 M. flexor digitorum
profundus (radialer Teil)
 M. flexor carpi radialis
 M. palmaris longus
 M. flexor pollicis longus
 Pronatoren:
 M. pronator teres 15
 M. pronator quadratus
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem

 sensible Innervation vom


Unterarm aus:
 Daumenballen
 radiale 2/3 der Hohlhand
 motorische Innervation von der
Hand aus (nach dem Durchtritt
durch den Karpaltunnel):
 Daumenballenmuskulatur:
 M. opponens pollicis
 M. flexor pollicis brevis
 M. adductor pollicis
brevis
16
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem

 sensible Innervation von der


Hand aus (nach dem Durchtritt
durch den Karpaltunnel):
 palmar:
Finger I-III , radiale
Hälfte von IV
 dorsale
Fingerendgelenke II und
III, radiale Hälfte von IV

17
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus C6 – Th1
Nervensystem

 sensible Innervation von der


Hand aus (nach dem Durchtritt
durch den Karpaltunnel):
 palmare Finger I-III ,
radiale Hälfte von IV
 dorsal:
 Fingerendgelenke II
und III, radiale Hälfte von
IV

18
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus - Klinik
Nervensystem

 Läsion vor dem Karpaltunnel


Ausfälle motorisch und sensibel:
 Schwurhand: bei
Aufforderung des Patienten
zum Faustschluß bleiben
Finger I-III stehen.
 Kleinfinger Daumenprobe
ist pathologisch
 Sensibilität: palmar an der
Hand: Daumen und
Zeigefinger palmar gestört
 Sensibilität: dorsal an der
Hand: Fingerendglieder 2,3,4 19
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. medianus - Klinik
Nervensystem

 Läsion im oder nach dem


Karpaltunnel bei starker Belastung
der Hand (z.B. Kellner) durch
reaktive Proliferation von
Bindegewebe kommt es zum
Engpass für den Nerv daraus
folgen Ausfälle motorisch und
sensibel (Karpaltunnelsyndrom):
 Atrophie des Daumenballens
 Flexion und Opposition des
Daumen geht nicht
 keine Schwurhand da diese
Muskeln vom Unterarm aus
innerviert werden
20
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis C5-C8
Nervensystem

 der N. radialis stellt die Fortsetzung


des Fasciculus posterior dar.
 verläuft durch die Achsel und dorsal
um den Humerus im Sulcus nervi
radialis.
 zieht zwischen dem M. brachialis und
M. brachioradialis in die Ellenbeuge wo
er sich aufteilt in den Ramus profundus
(rein motorisch) und Ramus superficialis
(rein sensibel).

21
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis C5-C8
Nervensystem

 der N. radialis stellt die Fortsetzung


des Fasciculus posterior dar.
 verläuft durch die Achsel und dorsal
um den Humerus im Sulcus nervi
radialis.
 zieht zwischen dem M. brachialis und
M. brachioradialis in die Ellenbeuge wo
er sich aufteilt in den Ramus profundus
(rein motorisch) und Ramus superficialis
(rein sensibel).
 sensible Innervation:
 dorsal an der Hand: Finger I, II
und III außer Fingerendglied
 palmar an der Hand radiale
Daumenhälfte
22
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis C5-C8
Nervensystem

 der N. radialis stellt die Fortsetzung


des Fasciculus posterior dar.
 verläuft durch die Achsel und dorsal
um den Humerus im Sulcus nervi
radialis.
 zieht zwischen dem M. brachialis und
M. brachioradialis in die Ellenbeuge wo
er sich aufteilt in den Ramus profundus
(rein motorisch) und Ramus superficialis
(rein sensibel).
 sensible Innervation:
 dorsal an der Hand: Finger I, II
und III außer Fingerendglied
 palmar an der Hand radiale
Daumenhälfte
23
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis C5-C8
Nervensystem

 motorische Innervation:
 M. triceps brachii
 M. anconeus
 M. brachioradialis
 M. extensor carpi radialis longus
 M. extensor carpi radialis brevis
 M. supinator
 M. extensor digitorum
 M. extensor digiti minimi
 M. extensor carpi ulnaris

24
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis C5-C8
Nervensystem

 motorische Innervation
(Fortsetzung)
 M. extensor pollicis longus
 M. extensor pollicis brevis
 M. extensor indicis
 M. abductor pollicis longus

25
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis - Klinik
Nervensystem

 bei Humerusschaftfrakturen:
 Ausfall der Hand- und
Fingerextensoren = Fallhand
 bei Läsion in der Axilla:
 M. triceps brachii fällt
zusätzlich aus d.h.
Ellenbogenextension fällt
auch noch aus = Fallhand +
Extension im Ellbogengelenk
fällt aus.

26
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. radialis - Klinik
Nervensystem

 cave: ein kräftiger Faustschluss


ist bei einer Radialisläsion auch
nicht mehr möglich, da die
Fingerflexoren für einen
Faustschluss durch eine
Handgelenkextension
vorgedehnt werden müssen.

27
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. femoralis L1-L4
Nervensystem

 Verlauf: am lateralen Rand des M.


psoas major abwärts durch die
lacuna musculorum unter dem
Leistenband hindurch.
 am ventralen Oberschenkel teilt
sich der Nerv in einen motorischen
(R. muscularis) und zweisensible
Anteile
 Der R. muscularis innerviert den
M. quatriceps femoris
 der N. femoralis läuft nach der
Abspaltung des R. muscularis als
N. saphenus (rein sensibel) durch
den Adduktorenkanal und zieht zum
Unterschenkel
28
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Femoralis – sensible Innervation
Nervensystem

 ventrale mediale
Oberschenkelseite
 ganzer medialer Unterschenkel

29
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Femoralis - Klinik
Nervensystem

 in Höhe des Leistenkanales


bei Leistenbruchoperationen
 Teilläsion N. saphenus medial
am Kniegelenk durch Druck
 Reflex: Patellarsehnenreflex
für die motorische Funktion des
N. femoralis. Das Reflexmuster
ist gestört bei Läsion.

30
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. ischiadicus
Nervensystem

 verläuft auf der Dorsalseite des


Oberschenkels und teilt sich auf
Höhe der Kniekehle in den N.
tibialis und den N. peroneus
communis.
 eigentlich verlaufen die beiden
Nerven von Beginn an getrennt.
Sie verlaufen gemeinsam in
einer Nervenhülle und werden
deshalb als ein nerv angesehen
den N. ischiadicus.

31
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Tibialis L4-S3
Nervensystem

 spaltet sich in der Kniekehle


vom N. ischiadicus ab.
 verläuft dann zwischen den
Gastrocnemiusköpfen und läuft
um den malleolus medialis und
anschließend auf die
Plantarseite des Fußes

32
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. tibialis
Nervensystem

 sensorisch:
 distale Hälfte des dorsalen
Unterschenkels mit dem N.
peroneus
 gesamte Fußsohle

33
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. tibialis
Nervensystem

 motorisch:
 M. gastrocnemius
 M. soleus
 M. plantaris
 M. tibialis posterior
 M. flexor digitorum longus
 M. flexor hallucis longus
 gesamte Plantare
Muskulatur am Fuß

34
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Tibialis - Klinik
Nervensystem

 Zehenstand nicht mehr


möglich
 Achillessehnenreflex ist
abgeschwächt
 häufigste Schädigung am
Malleolus medialis:
 es folgt ein
 Sensibilitätsverlust der
Fußsohle
 kurze
Großzehenflexoren fallen
aus 35
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Peroneus communis L4-S2
Nervensystem

 an der Kniekehle gibt er zwei


sensible Äste ab den N.
cutaneus surae lateralis (für den
lateralen Unterschenkel) und
den Ramus communicans
fibularis für die dorsale
Unterschenkelseite
 danach zieht der N. peroneus
communis von lateral um das
Fibulaköpfchen und zieht auf die
Ventralseite des Unterschenkels
 dort teilt er sich in den N.
peroneus superficialis und N.
peroneus profundus 36
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Peroneus communis
Nervensystem

 motorische Innervation:
 N. peroneus superficialis:
 M. peroneus longus
 M. peroneus brevis
 N. peroneus profundus:
 M. tibialis anterior
 M. extensor digitorum
longus
 M. extensor hallucis longus
 M. extensor digitorum brevis
 M. extensor hallucis brevis
37
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Peroneus communis
Nervensystem

 sensibel:
 N. peroneus superficialis:
 Fußrücken und lateralen
Fußrand
 N. peroneus profundus
 Interdigitalraum I

38
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Peroneus communis - Klinik
Nervensystem

 besonders häufig wird er am


Fibulaköpfchen geschädigt:
 durch Druck von außen bei zu
enger Gipsanlage
 bei Fraktur der Fibula in der
Nähe des Fibulaköpfchens
 Bei Fehllagerung auf dem OP
Tisch
 motorischer Ausfall:
 Extensoren des Unterschenkels
fallen aus . Fuß steht im OSG in
Plantarflexion. So muß der Fuß
beim Gehen übermäßig
angehoben werden = Steppergang 39
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres N. Peroneus communis - Klinik
Nervensystem

 sensible Ausfälle:
 finden sich am Fußrücken
 Abb

40
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres Themenüberschrift
Nervensystem

 Ende

41
Kap. 11 Thomas Steck
Peripheres Themenüberschrift
Nervensystem

42

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