Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Diencephalon
Abgrenzung
• vorne Crura cerebri
• hinten am oberen Ende der Vierhügelplatte
• unten Mesencephalon
• oben keine klare Grenze zu Telencephalon
• oben am Dach des 3. Ventrikels: dünne Tela choroidea, trägt den liqorbildenden Plexus
choroideus
• sie spannt sich unterhalb der Fornix (Rotrum, Genu, Truncus, Splenium; bogenförmige
Faserstruktur)
• an ventraler Begrenzung des 3. Ventrikels: Commissura anterior (Faserkreuzung beider
Temporallappen)
• an hinterer Begrenzung: Commissura posterior (= epithalamica)
Gliederung
• Epithalamus (Epiphyse, , Habulae, Area pretectalis)
• Thalamus
• Subthalamus
• Hypothalamus
• N. opticus + Chiasma opticum (auch Retina ist aus Zwischenhirn gewachsen)
Thalamus
• bohnenförmig; 3 cm x 1,5 cm x 1,5 cm
• liegt im Zentrum des Zwischenhirns
• gehört zu komplexesten Gebieten des Gehirns
• mediale Fläche bildet Wand des 3. Ventrikels
• laterale Fläche grenzt an Capsula interna (Ansammlung von Fasersystemen im
Großhirnmarklager)
• Epithalamus sitzt ihm auf
• mit Habenulae ist Epiphyse mit Thalmus verbunden
• vor dem Thalamus liegt der Hypothalamus
• zwischen beiden Thalami: Adhesio interthalamica, verbindet beide Kerne (Funktion
unklar!)
• oberhalb der Adhesio beidseits ein Foramen interventriculare, womit der 3. Ventr. mit
den beiden Seitenventrikeln kommuniziert
• fast alle sensorischen + sensiblen Bahnen projezieren in kontralateralen Thalamus, werden
hier zur Großhirnrinde weiterverschaltet
• viele Einzelkerne mit unterschiedlichen Aufgaben:
* spezifische Thalamuskerne
* unspezifische Thalamuskerne
spezifische Thalamuskerne
• ntensiv wechselnseitige Verbindungen zum Großhirnkortex
• jeder von ihnen beeinflusst einen bestimmten Teil der Großhirnrinde
Ncl. ventralis ant. motor. Rinde Integration/Koordination
Ncl. ventralis lat. prämotor. Rinde (Bewegungsplanung/Kontrolle)
1
2
unspezifische Thalamuskerne
• nur wenig direkte Verbindungen zum Kortex
• intensive Faserverbindungen mit dem Hirnstamm (vor allem mit Formatio reticularis)
• unspezifisch: da sie indirekt eine diffuse Verbingung zum gesamten Kortex
• Erregung der Kerne können zu unspezifischen Erregung des gesamten Kortex
• erhalten massive afferente Projektionen von der Formatio reticularis (vor allem vom
ARAS) → unspez. Thalamuskerne ist ausführendes Organ des ARAS
• durch unspez. Thalamus wird gefiltert → Sensibilisierung auf best. Reize
• wahrscheinlich treffen spez. Thalamuskerne die Selektion, was zur Rinde weitergeleitet
wird und was nicht
• wenn Impulse ausgesucht werden zur Weitergabe, reizen sie die unsp. Kerne, die eine
Weckreaktion (= Vorbereitung) des Kortex vorbereiten
Hypothalamus
• oberstes Integrationsorgan vegetativer Funktionen = Innenministerium im Körper
• bildet Boden des 3. Ventrikels
• einziger Teil vom Zwischenhirn, den man von unten sehen kann
• an Unterfläche markante Strukturen:
* Hypophyse mit Infundibulum + Eminentia mediana
* Corpora mamillaria
* Tuber cinereum
2
3
Epithalamus
• sitzt Thalamus von hinten auf
• 5 Anteile: * Epiphyse
* Habenulae
* Stria medullaris
* Area pretectalis
* Commissura posterior
Subthalamus
• während Embryonalentwicklung unter dem Thalamus
• im Laufe der Ontogeneses größtenteils nach lateral verdrängt
• nur noch Ncl.subthalamicus unter dem Thalmus, lateral von ihm das Pallidum im
Großhirnmarklager
• dazu gehört noch ein Großteil des Globus pallidus
• Ncl. subthalamicus + Globus pallidus gehören zu den Basalganglien
3
4
+
Thalamus
4
5
Hirnhäute (= Meningen)
• Bindegewebe
• Dura mater
• Arachnoidea mater
• Pia mater
Dura mater
• verschmilzt mit Periost
• 2 Bindegewebsblätter, die durch Kollagenfaser verbunden sind
• dazwischen = Epiduralraum (→ epidurale Blutung), der normalerweise nicht vorhanden ist
• mit Neurothel ist Dura mit Arachnoidea verbunden
• Dura nur an Oberfläche, nicht bis in Sulci hinein
• Ausnahme: ein einziges sichelförmiges Blatt (= Falx cerebri) verläuft im Interhemisphärenspalt
→ trennt beide Hirnhälften bindegewebig voneinander
• Aufspaltung beider Blätter → Sinus, endothelausgekleidete Hohlräume wo sich venöses Blut aus
Gehirn + Häuten sammelt
• dieses fließt hauptsächlich über V. jugularis int. ab
Arachnoidea mater
• feines Blatt legt sich komplett der Innenseite der Dura an
• vollzieht auch Verlauf der Falx + Tentorium
• hier existiert auch kein normaler „Subduralraum“ → pathologisch durch Einblutung
• Verbindung der Arachnoidea mit Pia mater durch viele spinnengewebsartige Bindegewebsfasern
• Raum zw. Arachnoidea + Pia = Subarachnoidalraum (äußerer Liquorraum)
• Arachnoidalzotten in Subarachnoidalraum zur Lqiorresorption
Pia mater
• innerstes Blatt legt sich genau der Oberläche des Gehirn an
• umkleidet ins Gehirn eintretenden Blutgefäße mit Bghülle + begleitet sie weit ins ZNS
Liquorcisternen
• Stellen, an denen der Subarachnoidalraum besonders weit ist
5
6
Hirnnerven
N. olfactorius
• rein sensorisch (speziell – viscerorensorisch)
• aus mehreren kleinen marklosen Fasern (Fila olfactoria)
• Beginn: Riechschleimhaut in oberer Nasenmuschel
• zieht zwischen Siebbeinzellen hindurch zur Schädelbasis
• hier Durchbrechen der Lamina cribrosa
• enden im Bulbus olfactorius = erste Verschaltung = Hirnkernnerv
• weiter durch Tractus olfactorius zur primären Riechrinde
• primäre Sinneszellen: nicht in Ganglion lokalisiert; eigenes efferentes Axon zum ZNS
• bei Verletzung kein Riechen + kein Schmecken von aromatischen Stoffen (nur süß, sauer,
bitter, salzig)
N. opticus
• rein sensorisch (speziell – somatosensibel)
• ca. 4 – 5 mm dick
• führt Impulse der Sinneszellen aus Retina im Auge (= visuelle Informationen)
• entwicklungsgeschichtlich ein Teil des Zwischenhirns
• Beginn: nicht direkt an Retina, sondern aus Fortsätzen der großen Ganglienzellen aus
innerster, dem Licht zugewandter Schicht
• Fortsätze treten gebündel in Sehnervpapille = blinder Fleck
• bei Verlauf in Orbita von harter + weicher Hirnhaut umgeben
• ab Durchbruch durch Sklera von Oligodendrozyten umrankt
• zusammen mit A. ophthalmica durch Canalis opticus in Schädelgrube
• über Hypophyse Zusammentreffen mit kontralateralem N. oticus = Chiasma opticum
• im Chiasma opticum kreuzen Fasern der medialen Netzhaut, die der lateralen laufen
ungekreuzt
• „neue“, mediale und alte laterale Fasern verbinden sich jeweils zum Tractus opticus
• zieht weiter lateral an Crura cerebri vorbei zum Corpus geniculatum laterale des
Thalamus
• hier erneute Verschaltung, dann zur visuellen Großhirnrinde
N. occulomotorius
• gemischt somato – und viszeromotorisch
• zusammen mit 4. + 6. Hirnnerv für Bulbusbewegung
• Ursprung im Mittelhirn mit 2 Kernkomplexen
somatomotorisch für Bewegung der quergestr. äußeren Augenmuskulatur
viszeromotorisch für Bewegung der glatten inneren Augenmuskulatur
• Verlauf: vom Mittelhirn zwischen beiden Hirnschenkeln nach ventral zur Sella turcica
• hier Durchbruch der Dura mater
• Eintritt in Sinus cavernosus, Durchzug durch Dach, Seitenwand nach ventral
• ganz medial durch Fissura orbitalis superior in Orbita
• Aufzweigung in
6
7
N. trochlearis
• dünnster Hirnnerv
• rein somatomotorisch
• versorgt nur M. obliquus superior
• Kern im Mittelhirn
• Verlauf: Austritt an Vierhügelplatte an Dorsalseite
• lateral über Hirnschenkel
• knapp oberhalb der Brücke nach vorne
• durch Subarachnoidalraum abwärts
• am vorderen Ende des Tentoriumcerebelli in Dura mater
• unter der Dura mater in Seitenwand des Sinus cavernosus nach ventral
• tritt zusammen mit N. ophthalmicus (1. Ast des N. trigeminus)
N. occulomotorius
N. abducens
durch die Fissura orbitalis superior in Orbita
• Funktion: Bewegung nach lateral unten bei gleichzeitigem Einwärtsrollen
bei Adduktion als reiner, wichtiger Senker
• Schädigung: Blick leicht nach oben medial; leichtes Auswärtsrollen (nach außen nicht
sichtbar, aber Verstellung der Sehachse =
Doppelbilder; Kranke versuchen dies
durch Kopfschiefhalten zu kompensieren)
7
8
N. trigeminus
• gemischt
• sensibel (allgemein – somatosensibel): Gesicht, Mund- + Nasenschleimhaut, Hirnhäute
• motorisch (spez. – viszeromotorisch): Kaumuskulatur
• dickster Hirnstammnerv
• aus Lateralseite des Pons
• zieht nach vorne über Felsenbeinpyramidenkante
• verschwindet unter Dura; dabei Bildung des großen sensibles Ganglion trigeminale
• im Anschluß an Ganglion Aufgabelung in 3 Äste:
N. ophthalmicus
• Verlauf: nach Ganglion trigeminale Eintritt in Sinus cavernosus
• in Seitenwand nach ventral
• zuerst Abgabe von Ast an Hirnhäute (R. tentorius)
• zweigt beim Eintritt in Fissura orbitalis superior in 3 weitere Äste auf
N. nasociliaris
N. frontalis
N. lacrimalis
• Funktion: gesamte sensible Versorgung der Orbita / des Auges (mit Kornea),
Haut der Stirn,
mit Schleimhautästen die oberen Nasennebenhöhlen + Nasenscheidewand
N. maxillaris
• Verlauf: in basolateralen Sinus cavernosus – Wand nach ventral
• nach Abgabe eines R. meningeus im Foramen rotundum durch Schädelbasis
• teilt sich in Fossa pterygopalatina in 3 Äste:
Rr. ganglionares
N. zygomaticus
N. infraorbitalis
• Funktion: Gesichtshaut der Wange zwischen Auge und Lippe
vorderer Schläfenbereich lateral des Auges
Schleimhäute eines Großteils der Nasenhöhle + des Gaumens
knöcherner Oberkiefer mit allen Oberkieferzähnen
N. mandibularis
• kräftigster der 3 Trigeminusäste
• Verlauf: verlässt Schädelhöhle durch Foramen ovale
• tritt in Fossa infratemporalis ein
• Abgabe des R. meningeus (zieht zusammen mit A. meningea media wieder durch
Foramen spinosum in Schädelhöhle zurück)
8
9
N. abducens
• rein somatomotorisch
• entspringt mit peripheren Fasern in Medulla obl.
• verlässt am Unterrand der Brücke relativ weit medial den Hirnstamm
• am Klivus Eintritt in Dura mater
• läuft im Sinus cavernosus nach vorne zur Fissura orbitalis superior (mit N. occ., troch., 3
Äste des N. ophth.) in Orbita
• in Orbita nach lateral zum M. rectus lateralis
• Funktion: Abduktionsbewegung des Auges
• Schädigung: leicht im Sinus cavernosus, da als einziger Hirnnerv durch Lumen des
venösen Blutleiters fließt
• durch langen Verlauf an Schädelbasis, leichte Schädigung möglich
• Blickabweichung des betroffenen Auges nach medial
Sehachsen stimmen nicht mehr überein = Doppelbilder
N. facialis
• aus 2 Anteilen:
Fazialanteil (speziell – viszeromotor.) mit motorischen Fasern für mim.
Gesichtsmusk.
sensorische Fasern aus Chorda tympani = vord. 2 Drittel der Zunge über
N. lingualis; Hauptteil für Geschmacksempfindungen
10
11
N. vestibulocochlearis
• rein sensorisch (speziell – somatosensibel)
• Afferenzen aus Schnecke (N. cochlearis) + Sacculus, Utriculus, Bogengängen (N.
vestibularis)
• Verlauf: N. cochlearis: Beginn in Peripherie an Perikaryen im Ganglion
cochleare spiralförmig in der Schnecke
peripheren dendrit. Fortsätzte enden an Sinneszellen des
Corti-Organs
zentralen Fortsätze bilden N. cochlearis
vestibulär: Schwindelerscheinung
Übelkeit
Fallneigung zur erkrankten Seite
pathologischer Nystagmus
N. glossopharyngeus
• allgemein + speziell – viszeromotorischer Anteil
• sensibler Anteil
• allgemein + speziell – somatosensorischer Anteil
11
12
• Schädigung: meist Ausfall zusammen mit 10. + 11. Hirnnerv wegen gemeinsamen
Austrittspunkt aus Schädelbasis
• Uvular hängt zur gesunden Seite ab
• Gaumensegel kann nicht mehr vollständig geschlossen werden, Flüssigkeit + dünnflüssige
Speise tritt beim Schlucken aus der Nase aus
• näselnde Aussprache der Vokale
• Mundtrockenheit (Gl. parotis) meist nicht durch Hypersekretion der anderen Drüsen
N. vagus
• allgemein – viszeromotorischer Anteil (größter parasymp. Nerv im Körper)
• speziell – viszeromotorischer Anteil (Schlund- + Kehlkopfmuskulatur)
• sensibler Anteil (Schlund + Kehlkopf, äußerer Gehörgang)
• sensorisch – gustatorisch (wenige Geschmacksknospen)
• viszerosensible Impulse führt er aus Brust- + Baucheingeweiden
• allgemein – somatosensorischer Anteil
• speziell – somatosensorischer Anteil
Kopfteil
• Abgabe eines kleinen R. meningeus zu Hirnhäuten
• danach Verlauf durch Proc. mastoideus zur Haut des Meatus ext. + Teil vordere
Ohrmuschel (somatosensibler Innervation)
Halsteil
• im Gefäßnervenstrang (A. carotis interna comm. + V. jugularis int.) Abgabe des R.
pharyngeus = bildet mit N. glossoph. den Plexus pharyngeus (motorisch Muskulatur +
sensibel Schleimhaut des Pharynx)
• 2 wichtige Äste: N, laryngeus superior +recurrens = inferior (Kehlkopfmuskeln +
Schleimhaut)
• parasymp. Rr. cardiaci cervicales superiores + inferiores für AV-Knoten + Sinusknoten
(nicht Kammer, deshalb Verlangsamung der Herzfrequenz + Erregungsüberleitung; nicht
Kontraktionskraft)
• auch viszerosensible Fasern zum Herzeb
Brustteil
• Eintritt in obere Thoraxapertur
• ab hier nur noch parasymp. + viszerosensible Fasern
• Abgabe von Rr. oesophagei + bronchiales (gl. Muskulatur + Schleimdrüsen)
• ab hier durchmischen sich beide Nn. vagi = Truncus vagalis ant. + post.
Bauchteil
• Beginn mit Hiatus oesophageus durch Diaphragma
• starke Verzweigung
• parasymp. Innervierung der Eingeweide: Oberbauch + Gastrointestinaltrakt (vom Magen
über Dünndarm bis Kolon)
• Versorgungsgebiet endet mit Cannon-Böhschem-Punkt (linke Kolonflexur)
13
14
N. accessorius
• rein somatomotorisch
• nur bedingt zu Hirnnerven zu zählen
• Radix cranialis kommt aus Gehirn, schließt sich nach kurzem Verlauf mit N. access. dem
N. vagus an, folgt zu dessen Innervationsgebieten
• Verlauf: eigentlicher Ursprung im Zervikalmark mit 6 Bündeln als Radix spinalis zw.
Vorder- + Hinterhwurzel
• durch Foramen magnum in Schädelhöhle
• hier nimmt N. access. vorübergehend Radix cranialis (Fasern aus Ncl. ambiguus)
aufnehmend zum Foramen jugulare
• hier gibt er die Radix cranialis an N. vagus ab, tritt mit diesem + N. glossopharyngeus
durch Foramen jugulare aus Schädelhöhle
• nun im lateralen Halsdreieck nach kaudal
• dabei Abgabe von Ästen an M. sternocleidomast.
• endet mit vielen Ästen im M. trapezius
N. hypoglossus
• rein somatosensorisch
• aus mehreren Fasern als einziger Hirnnerv vor der Olive aus Medulla obl.
• verlässt Schädelhöhle durch Canalis hypoglossi im Foramen magnum
• unter der Schädelbasis erscheint er dorsal vom N. vagus
• zur Seite, in Bogen zw. A. carotis int. + V. jugularis int. zum Zungengrund
• trifft hier lateral vom M. hypoglossus ein
• Endäste verteilen sich in gesamter Zungenmuskulatur
• Funktion: einziger Nerv, der motorisch die Zunge versorgt: Sprechen, Essen Trinken
• Schädigung: Zunge weicht beim Herausstrecken zur erkrankten Seite (kein Widerlager)
verwaschene, undeutliche Sprache
Schwierigkeiten beim Schlucken (Zunge wird beim Schluckakt gegen
Gaumen gedrückt)
14
15
Hirnnervenkerne
N. oculomotorius (III)
• Ncl. nervi oculomotorii (somatomotorisch)
Kernkomplex aus mehreren Anteilen
kurz vor dem Aquedukt in Höhe der Colliculi sup im Tegmentum des
Mesencephalon
N. trochlearis (IV)
• Ncl. n. trochlearis (somatomotorisch)
in Höhe der Colliculi inf. im Tegmentum des Mesencephalons
unterhalb des Okulomotoriuskernkomplexes
direkt vor dem Aquäduktus
efferente Fasern kreuzen kurz nach Verlassen
treten als einzige dorsal aus Hirnstamm aus
N. trigeminus (V)
sensible Wurzel
• Ncl. spinalis n. trigemini
hier enden vor allem protopathische Sensibilitätsfaser (Schmerz, Tempera.,
grober Berührungen)
15
16
Kleinhirn – Cerebellum
• höchstes + wichtigstes Integrationszentrum für Koordination + Feinabstimmung von
Bewegungsabläufen
• in hinterer Schädelgrube
• Velum medullare superius + inferius: dünne Platten aus weißer Substanz zum
Mesencephalon / Medulla oblongata
• am paarigen inferius hängt der liquorproduzierende Plexus choroideus
• unten am Vermis (als Bestandteil der Hemisphären) liegen die beiden Kleinhirntonsillen
(diese liegen am kaudalsten = werden bei Druck im Foramen magnum eingequetscht)
Gliederung
Vestibulocerebellum: Lobus flocculonodularis (Afferenzen aus Vestibularapparat)
Kerne
Ncl. dentatus
Ncl. emboliformis
Ncl. globosus
Ncl. fastigii
16
17
Stratum granulosum
zellreichste Schicht im Cerebellum
multipolare Körnerzellen
mit Glutamat die einzigen erregenden Zellen des Cortex
an Körnerzellen enden zahlreiche cerebellären Afferenzen = Moosfasern
von Körnerzellen gehen parallel zu Gehirnwindungen Parallelfasern ab
affferente glutamenerge Moosfasern aus präcerebelleren Kollateralen enden an
Körnerzellen
inhibitorische Golgi-Zellen
Stratum purkinjense
nur aus großen Purkinje-Zellen (größten Zellen des Cerebellums)
lange Axone zu Kleinhirnkernen
in Richtung Stratum molekulare ein überdimensionaler, verzweigter Dendritenbaum
Kletterfasern, die aus Olivenkomplex (Medulla obl.) entstehen ranken am
Dendritenbaum der Purkinjezellenentlang, verzweigen sich in Molekularschicht
Stratum molekulare
äußerste Rindenschicht
vor allem aus markhaltigen Nervenfasern (Parallelfasern)
Korbzellen, die mit weitverzweigten Fortsätzen hinunter in Purkinjezellschicht
reichen, bilden „Faserkörbchen“ um Purkinjezellen herum (inhibitorische Wirkung)
inhibitorisch wirkende Sternzellen enden ohne Körbchen an Purkinjezelldendriten
afferente Bahnen
• aus 3 Zentren: Brückenkerne
Rückenmark
Hirnstammzentren Ncll. vestibulares
Formatio retikularis,
Ncl. olivaris inf.
17
18
Tractus vestibulocerebellaris
• enthält 2 Fasersysteme: * Bahnen von Ncll. vestibulares ins Cerebellum
* Bahnen aus Vestibularorgan direkt ins Cerebellum (enden vor
allem in Rinde des Lobus flocculonodularis
→Vestibulocerebellum
* auf dem Weg Abgabe von Kollateralen zum Ncl. fastigii, der
wieder efferent unter anderem in Vestibulariskerne projiziert
Tractus olivocerebellaris
• fast alle efferenten Bahnen, die die Olive entsendet
• kreuzen im Hirnstamm, treten durch Stiel ein
• enden als Kletterfasern in der Rinde
• dadurch erhält Cerebellum über die Kollateralen Infos, die im gleichen Augenblick in
Pyramidenbahn ins Rückenmark laufen
• weiterhin sind diese Fasern Bestandteil des Regelkreises zw. Kleinhirn + Ncl. ruber
18
19
efferente Bahnen
• von exzitatorischen Kollateralen (kommen aus Kernen, Glutamat + Asparat als Transmitt)
• von Purkinjezellen (inhibitor. Einfluß)
• Ziel: Thalamus
Hirnstammzentren (Ncl. ruber, Ncll. vestibulares, Formatio reti.)
Tractus cerebellothalamicus
• größte Efferenz des Kleinhirns
19
20
Tractus cerebellorubralis
• kreuzen nach Eintritt ins Mesencephalon
• endet im kontralateralen Ncl. ruber
• Fasern aus Ncl. emboliformis, globosus
• Einfluß über Tractus rubrospinalis auf extrapyramidale Motorik
Vestibulocerebellum + Spinocerebellum
• Steuerung + Feinabstimmung der stützmotorische Anteile von Haltung + Bewegung
Pontocerebellum
• Steuerung + Feinabstimmung der im Großhirn entworfenen Zielmotorik
Vestibulocerebellum
• Steuerung + Feinabstimmung der Blickmotorik im Sinne der Blickstabilisierung auf ein
Blickziel (ggf. Unterdrückung des vestibulo – okulären Reflexes)
afferent
1. aus Vestibularkernen
2. aus Rückenmark
3. aus Pons
efferent
1. zu Vestibulariskernen
2. zum Ncl. ruber
3. zum Thalamus
• mangelhafte Blickstabilisierung
ruckartige Blickfolge
Augenzittern (= Nystagmus)
• herabgesetzter Muskeltonus
Liquor- + Ventrikelsystem
• Liquor cerebrospinalis
Seitenventrikel
• Form durch Hemisphärenrotation
• Vorderhorn durch Auswachsen des Frontallappens
• Hinterhorn durch Auswachsen des Okzipitallappens
• Unterhorn durch Auswachsen des Temporallappens
21
22
3. Ventrikel
• besitzt mehrere Recessus
• laterale Begrenzung: beide Thalami, die sich an einer Stelle berühren (Adhäsio
interthalamica)
• Boden: Hypothalamus
• Dach: Tela choroidea mit Plexus choroideus
• über dünnen Aquäductus mesencephali besteht die Verbindung mit 4. Ventrikel
4. Ventrikel
• ventrale Begrenzung: Medulla obl. + Pons, die den nach vorne gerichteten Boden der
Rautengrube bilden
• Dach: Cerebellum
• Seitenwände: Kleinhirnstielen
• verschiedene Recessus an deren Enden Foramina liegen:
Aperturae laterales
Apertura mediana
• an den Öffnungen kommuniziert innerer + äußerer Liquorraum; es wird größter Teil des
täglich produzierten Liquor in Subarachnoidalraum abgegeben
Ependym
• gesamter Liquorraum ist von Gliazellen ausgekleidet
• tragen viele Mikrovilli; Kinozilien für Liquortransport
• 4. Ventrikel hat einen isolierten Plexus, der am Pedunculus cerebellaris inf. befestigt ist
• Ausdehnung lateral bis zu Aperturae laterales, kann sogar nach außen treten
• Funktion:
unverzichtbares Flüssigkeitskissen für das druck- und stoßempfindliche
Gehirn, damit gegen mechanische Einwirkungen von außen schützt
22
23
4. Ventrikel
• gemeinsam bilden sie den rautenförmigen Boden des 4. Ventrikels (Fossa rhomboidea)
Rautenhirn danach benannt
markante Strukturen
dorsalen Bereich
• Tuberculum gracile (medialer) + Tuberculum cuneatum hier enden die Hinterstränge
des Rückenmarks mit dem Ncl. gracilis / cuneatum
ventraler Bereich
• unmittelbar paramedian liegen hier die zwei Pyramiden (Faserkreuzung weiter unten
sichtbar)
• dorsolateral der Pyramiden liegen beidseitig die Oliven (mehrere Kerne)
Kerngebiete → Hirnnervenkerne
Olivenkernkomplex
• unmittelbar lateral der Pyramiden am Brückenunterrand eine olivenförmige Struktur
• im Inneren liegt der Olivenkernkomplex (Ncll. olivares inferiores)
• wichtig für Bewegungskoordination
• Afferenzen von motorischen Zentren
Tractus spinoolivaris aus dem Rückenmark
Ncl. ruber aus dem Mesencephalon (Koordination der Motorik)
23
24
• über Afferenzen, die Olive vom Kortex (Großhirn) empfängt (= Kollateralen der
Pyramidenbahn), vermittelt sie dem Kleinhirn Infos, was vom Großhirn zum Rückenmark
(also was zum Bewegungsapparat) geleitet wird
• afferente Impulse, die der Olivenkomplex vom Rückenmark erhält, werden auch zum
Kleinhirn weitergeleitet
• also ständiger Infofluss an Kleinhirn über im Bewegungsapparat ablaufende Vorgänge
• also ist die Olive ein wichtiges Glied in Kette für Koordination + Feinabstimmung
von Präzisionsbewegungen (Sprachbewegung, präz. Extremitätenbewegung /
Massenbewegung von Rumpf + Extremitäten)
• Funktion: ähnlich wie Olive, aber viel umfassender für Funktion des Kleinhirns
24
25
Medulla spinalis
Sensible aufsteigende Bahnen
Tractus spinothalmicus
• lateralis + anterior = Zusammenfassung zum sensiblen antero-lateralen System
• Druckempfindungen
• Tastempfindungen protopathische Sensibilität
• Temperaturempfindungen
• Schmerzempfindungen
• ziehen durch Medulla spinalis zum Thalamus im Zwischenhirn
• von dort zur sensiblen Großhirnrinde
Hinterstrangbahnen
Kleinhirnseitenstrangbahnen
• Zuleitung dieser Impulse für Kleinhirn sehr wichtig Koordinationszentrum für Bewegung von
Rumpf + Extremitäten
• ständige Rückmeldung über Stellung von Muskeln, Gelenken,.. wichtig
• somatotopische Gliederung: immer der medialste Faserstrang verlässt Pyramidenbahn und dringt
in thorakalen Vorderhörner ein
26
27
• primitive Reflexe treten wieder auf (Bestreichen des lateralen Fußrandes Dorsalextension der
Großzehe)
Extrapyramidale Bahnen
• alle motorischen Projektionen, die ins Rückenmark ziehen, nicht in Pyramidenbahn laufen
• Ursprung im Hirnstamm (Ncl. ruber, Ncll. vestibulares, Formatio reticularis)
• → Tractus rubrospinalis gekreuzt
• → Tractus vestibulospinalis ungekreuzt
• → Tractus reticulospinalis bilateral
• alle diese Bahnen sind multilokal (keine einheitliche Lokalisierung) in weißer Substanz des
Rückenmarks
• unendbehrliche Grundlage der pyramidalen Motorik (differenzierte Feinmotorik der Hand setzt
ebenso eine differenzierte Bewegung des Ober- + Unterarmes voraus)
• Funktion: verschiedene Funktionen
• alle für Massenbewegungen von Rumpf + Extremitäten verantwortlich (z.B. Bein vor allem im
Hüft-, weniger im Knie- + am wenigsten im Fußgelenk bewegen)
• vor allem Orientierungs-, Ausweich- + Stützbewegungen
• wichtige Rolle für Tonus = Grundspannung der Muskulatur
Ansicht
ventral:
• sichtbar sind die beiden Hirnschenkel (Crura cerebri = Pars anterior pendiculi cerebri)
• zwischen beiden Schenkeln liegt die Fossa intercruralis (= Fossa interpendicularis);
gehört zur Liquorzisterne
• in der Fossa tritt der N. occulomotorius aus
dorsal:
• markante Vierhügelplatte (= Tectum, Lamina tecti, Lamina quadrigema)
2 x Colliculus superior
2 x Colliculus inferior
• von oberen + unteren Hügeln laufen große, gut sichtbare Faserbündel nach lateral + rostral
zum Thalamus ( = Brachium colliculi superiores + inferiores)
• oben vor Vierhügelplatte schließt sich noch vor Zwischenhirn die kleine Area pretectalis
(Kerngruppe; für Pupillenreflex) an
• unterhalb des Colliculus inf. tritt N. trochlearis aus
Querschnitt:
27
28
• 3 Schichten:
1. Crus cerebri ganz vorne die beiden Hirnschenkel
Tectum mesencephali
Colliculi sup.
• Kerne für optische Reflexe; bei Schädigung keine Ausfälle in Bildererkennung sondern
keine reflektorischen Augenbewegungen (ggf. Schutzreflexe)
• Afferenzen * über Brachium colliculi sup. direkt von Retina über N. opticus
* direkt aus Großhirnrinde (Sehrinde + frontales Augenfeld)
* vom Rückenmark (Tractus spinotectalis)
* von Colliculi inf.
Colliculi inf.
• Verschaltung fast aller Hörbahnfasern
• vorher mit Lemniscus lat. durch Rhombencephalon
• nach Collic. inf. über Verbindung zum Thalamus (Brachium colliculi inf.) zum Corpus
geniculatum mediale
• von dort zur primären Hörrinde in Temporallappen
• → unverzichtbare Teilstation der Hörbahn; bei Schädigung kontralaterale
Hörminderung
Tecmentum mesencephali
Ncl. ruber
• rötlich durch hohen Eisengehalt
• wichtige Schaltstelle im motor. System
• liefert mit Projektionen ins Rückenmark einen wichtigen Anteil des extrapyramidalmotor.
Systems
28
29
• Efferent: * mit Striatum verbunden, wirkt hier mit Dopamin hemmend (hemmt
die Akivität der Striatumneurone, die wiederrum einen hemmenden Charakter
besitzen → doppelte Hemmung = Bewegungsantrieb
Formatio reticularis
• Komplex grauer Substanz im gesamten Hirnrstammtegmentum (Mittelhirn bis runter zum
Rückenmark)
• z.B. Raphekerne, Locus caerculeus
• Funktion: viele
• Verschaltung der Hirnnervenkerne für deren Reflexe
• → koordiniert Aktivität einzelner Hirnstammkerne in Aufrechterhaltung des lebensnotwendigen
inneren Körpermilieus (Schluckreflex, Atmung, Augenbewegungen,..)
• kardinale Bedeutung für Schlaf – Wachrhythmus (Auf- + Abregulierung des gesamten
Großhirnkortex)
3.optische Relexzentren
Crura cerebri
• dicke Faserstränge vorne am Mittelhirn
• enthalten * kortikonukleäre Bahn (lateral)
* kortikospinale Bahn (intermeduis)
* kortokopontine B. (ganz medial = frontal und ganz lateral = temporal)
30
31
• kortikopontine Bahnen
• Ursprung im Frontallappen, geringer auch imTemporal-, Okzi.- + Parietallappen
• Fasern ziehen auch durch Capsula interna abwärts
• bilden in Hirnschenkeln ganz medialen + ganz lateralen Teil
• enden ungekreuzt an Ncll. pontis (diese geben Impulse vom Großhirn an Kleinhirn weiter)
• Lemniscus medialis
• lateral vom Ncl. ruber
• Fasern aus * Hinterstrangkernen + sensibler Trigeminuskern
* Ncll. vestibulares
• alle sich dem Lemniscus anschließenden Fasern kreuzen noch vorher
• Umschaltung im Thalamus auf 3. Neuron
• Projetktion in somatosensiblen Teil der Großhirnrinde (hier gelangen Körperwahr-
nehmungen zum Bewusstsein)
• Fasciculus longi. post.führt Großteil der Afferenzen aus Hirnstamm zum Hypothalamus
• von Hypothalamus wieder in Hirnstamm + ins Rückenmark
• vegetative zentrale Schaltstelle = Hypothalamus bekommt so Afferenzen aus vegetat.
Kernen des Rückenmarks + Hirnstamm; koordiniert sie mit Aff. aus Großhirn + anderen
Arealen des ZNS
• über efferenten Weg hemmt / erregt er veget. Zentren in Hirnstamm + Rückenmark
Telencephalon
• Basalganglien
• Paleokortex + Riechhirn
• Archikortex, Hippocampus
• limbisches System
• Neokortex → Sehrinde, Hörrinde
• Bahnsysteme
Basalganglien
• Stiatum (Ncl. caudatus, Putamen)
• Pallidum (Globus pallidus)
• (Ncl. subthalamicus)
• (Substantia nigra)
• Teile des Telencephalons, die nicht zum Cortex gehören, wohl aber zum motorischen
System
Striatum
• Putamen + Ncl. caudatus sind entwicklungsgeschichtlich aus einer Anlage
• werden durch einsprossende Capsula interna größtenteils voneinander getrennt
• funktionell eng verwandt
• zentrale Schaltstelle motorischer Impulse
• Hauptaufgabe: integratorische, besonders inhibitorische Beeinflussung motor. Impulse
• Afferenzen: aus Kortex,
Substantia nigra (direkt + indirekt erregend)
Thalamus (hemmend)
• Afferenzen: Striatum
Ncl. subthalmicus
Thalamus
• Efferenzen: vor allem in Ansa lenticularis zum Thalamus (zu Kern, der erregend auf
prämotor. + motor. Hirnrinde projeziert)
Ncl. subthalamicus
• entwicklungsgeschichtlich aus Zwischenhirn
• afferent + efferent vor allem mit Pallidum verbunden
• bewegungsimpulshemmende Funktion vor allem für proximale Extremitätenmuskeln
• Schädigung: Ausfall führt zu Aktivitätssteigerung in ipsilateralen motor. Kortexarealen
→ auf kontralateralen Körperseite (Kreuzung der Pyramidenbahn!) plötzlich, ausfahrende,
grobe Schleuderbewegungen
Claustrum
• dünne Lage zwischen Striatum + Inselrinde
• Funktion noch relativ unverstanden
33
34
1. Weg
• direkt zu bewegungsvorbereitenden Zentren (Area 4, 6) im Frontallappen
• bevor die Bewegungsimpulse aber ins Rückenmark / Hirnstamm gehen muß auf eine
Rückmeldung der anderen 2 Wege gewartet werden (→ Flugzeug muß noch
Warteschleifen drehen, da noch nicht alles zur Landung vorbereitet ist (über
Basalganglien + Kleinhirn)
• Neuronenwarteschleife: → Area 4 +6
3. Weg
• über Basalganglien auch zum Ncl ventralis anterolateralis (im Thalamus laufen fast alle
Fäden zusammen, im motor. Kortex alle)
• im Thalamus greifen Kleinhirn + Basalganglien in Neuronenschleife ein + modulieren sie
• große Eintrittspforte des 3. Weges zum Kortex: Striatum
• dieses moduliert Impulse des Assoziationskortex ; gibt sie zum Globus pallidus weiter
• Striatum hemmt / Pallidum wirkt mehr bahnend
• vom Erregungszustand des Pallidums hängt ab, ob im Thalamus die Bewegungsimpulse,
die in Neuronenschleife sind, im Motokortex zu einer Aktivierung → Bewegungsinitiation
führen
• wird der bewegungsfördernde Teil im Striatum gehemmt, überwiegen im Thalamus
inhibitorische Impulse → Neuronenschleife verebbt ohne Erregung im Motokortex
• viele Parameter entscheiden mit:
unspezif. Thalamus (→ ARAS)
• Zusammenfassung: motor. Impulse werden vom Kleinhirn fein abgestimmt, von den
Basalganglien bahnend oder unterdrückend verarbeitet
• Fazit im Thalamus: fein abgestimmte Bewegung wird:
34
35
Paleokortex
• phylogenetisch ältester Teil der Hemisphären
• folgende Zentren gehören dazu: Bulbus + Tractus olfactorius
Tuberculum olfactorium
Septum mit Stria diagonalis (Broca)
kortikale Anteile des Corpus amygdaloideum
Corpus amygdaloideum
• Mandelkern
• Komplex grauer Substanz aus mehreren Einzelkernen liegt rostral = oral vom Ende des
Ncl. caudatus (auf Niveau des Infundibulums)
• Teil des limbischen Systems ( afferent + efferent eng mit limbischen Zentren verbunden)
Archicortex (Hippocampus)
• Hauptanteil des Archicortex durch Hippocampus gebildet
• um ihn herum weitere Strukturen: Regio entorhinalis, Teile des Gyrus cinguli
• Archikortex besitzt besondere Rindenstruktur mit nur 3 Schichten:
von innen nach außen: Körnerschicht
Pyramidenschicht
Molekularschicht
Hippocampus
• liegt an Medialwand des Seitenventrikelunterhorns
• Endstück (nach vorne zeigend) bildet Tatze
• nach hinten oben reicht er bis zum kaudalen Ende des Balkens; geht dort in Fornix über
• Efferenzen: fast alle verlaufen im Fornix, wobei auf dem Weg Fasern abgegeben werden
(an Septum, Corpus amygd., Hypothalamus)
• endet mit Hauptteil der Fasern in Corpora mammillaria
• → Papez – Neuronenkreislauf (Hippocampus – Fornix – Corpora mammillaria – Ncl.
anterior des Thalamus – Gyrus cinguli – Hippocampus)
• Funktion: Gedächtnisbildung
Zustandekommen von Aggression, Affektverhalten, Bewusstsein, Motivation
Limbisches System
• vor allem aus allokortikalen (= paleo- + archikortikalen) Strukturen
• limbus = Saum; ursprünglich zählte man Gebiete zu dem System, die wie ein Saum um
den Balken, die Basalganglien, Zwischenhirn liegen
• → inzwischen Schlagwort: „Emotionslokalisation im Gehirn“
• dazugehörige Strukturen: Hippocampus mit Fornix
Gyrus cinguli
Gyrus parahippocampalis mit Regio entorhinalis
Gyrus dentatus
Corpus amygdaloideum
Corpus mammillare
Gyrus cinguli
• liegt oberhalb des Balkens
• Funktion: Beeinflussung vegetativer Parameter + Nahrungsaufnahme (Projektionen in
den Hypothalamus)
36
37
37
38
Frontallappen
Gyrus precentralis
• Gyrus precentralis: Area 4 = primär somatomotorische Rinde (Motokortex)
• Ursprungsort für Willkürbewegungen (eigentlich nur letzte Station in langem
Verarbeitungsweg)
• somatomotorische Gliederung: Beginn im Interhemisphärenspalt mit Füßen
• Afferenzen: subkortikal aus ventralen Kerngruppen des Thalamus
kortikal aus somatosensibler Rinde, unmittelbar vor Gyrus precentralis
prämotorische Region
• Area 6 + teilweise Area 8
• aff. + eff. ähnlich wie Area 4 verschaltet
• großer Teil der efferenten kortikofugalen Fasern bilden zum großen Teil den Tractus
frontopontinus
motor. Sprachzentrum
• = Broca – Sprachzentrum im Gyrus centralis inferior
• keine direkte Aktivierung für Muskeln zur Sprachformung, sondern Formung der
Sprache im Wortlaut + Satzbau
• nur in dominierender Hemisphäre funktionsfähig (Rechtshänder: links; Linkshänder:
links oder rechts)
• bei Ausfall nicht kontralateral kompensierbar
38
39
• Afferenzen: von prim. + sek. Hörrinde; viele Assoziationsfelder z.B. vom Gy. angularis
frontales Blasenzentrum
• im vorderen Gyrus cinguli + angrenzendem Gyrus frontalis medialis
• Einfluß auf Harnblasen- + Enddarmleerung
präfrontale Rinde
• rostral der prämotorischen Rinde bis zum Frontalpol
• herausragende Rolle für Kurzzeitgedächtnis
Parietallappen
protopathische Bahn
• vermittelt Schmerz, Temp, Tast, Druck
• beginnt peripher an Sinnesrezeptoren der Haut
ekriptische Bahn
• vermittelt feine Tastempfindungen, bewusste Wahrnehmungen aus dem
Bewegungsapparat (Propriozeption)
Gyrus postcentralis
• Area 1,2 + 3
• hier enden somatosensible Fasern mit Impulsen aus Haut, propriozeptiven
Wahrnehmungsorgangen (Muskelspindeln,..) + Gleichgewichtsorgan
• stammen alle aus kontralateralen Körperhälfte (Kreuzung im Thalamus)
• somatotopische Gliederung
Gyrus angularis
• Area 39
• Verknüpfung visueller Impulse + deren Zuordnung zu sprachlichen Begriffen
• wichtige Schaltstelle zwischen sek. Seh- + Hörrinde
• beim Vorgang des Schreibend unerlässlich
hinterer Parietallappen
• unerlässlich für Orientierung im dreidimensionalen Raum
prim. Sehrinde
• Wand des Sulcus calcarinus
• Area 17
• sichtbarer weißer Streifen in grauer Substanz: Vicq – d’ Azyr – Streifen)
• jedem Areal ist ein bestimmter Ort auf der Retina zugeordnet
• Afferenzen: vor allem vom Corpus geniculatum laterale
• Efferenzen: Fasern in Area 18 + 19 → bilden sek. Sehrinde; erst dort erfolgt die
integrative Verarbeitung des visuell Wahrgenommenen
sek. Sehrinde
• Area 18 + 19
• umrandet prim. Sehrinde wie ein Hufeisen
• Afferenzen: aus Area 17
• Efferenzen: mit vielen kortikalen Arealen verbunden,
40
41
Hörbahn
• beginnt in Ncll. cochleares in Medulla oblongata (tonographische Gliederung nach
Frequenzen)
• nun kreuzt der größere Teil (= Corpus trapezoideum; starkes Faserbündel)
• im Corpus trap. sind Kerne eingeschaltet, in denen einige Fasern zum 2. Mal verschaltet
werden
• auf kontralateralen Seite steigen alle Fasern als Lemniscus lateralis zu Colliculi inf auf
• im Lemniscus erneute Verschaltung; Teil kreuzt hier zurück und steigt dann im
Lemniscus der ursprünglichen Seite zu Colliculi inf.
• einige kreuzen vom einen Coll. inf. zum anderen rüber
• von Colliculi inf. geht es weiter zum Corpus geniculatum mediale des Thalamus
• hier werden alle Fasern noch einmal verschaltet, um dann als Hörstrahlung zur prim.
Hörrinde zu ziehen (dabei verlaufen sie im hinteren Abschnitt der Capsula interna)
• wichtig: an mehreren Stellen kreuzen ursprünglich gekreuzte Fasern wieder zurück, was
sich bei einseitiger Schädigung positiv auswirkt (→ prim. Hörrinde erhält trotzdem Infos
aus beiden Cochleae; außerdem wird dadurch das Richtungshören ermöglicht)
primäre Hörrinde
• Gyri temporales transversales (= Heschl – Querwindungen); Area 41
• Afferenz: Hörbahn; die Fasern enden in tonographischer Anordnung
• → interpretationsfreie Bewusstwerdung der auditorischen Impulse aus dem Innenohr
• bei Reizung der prim. Hörrinde werden Laute unterschiedlicher Frequenzen vernommen,
aber keine Wörter
• sinnvolle Verknüpfung der Laute zu Wörtern + Sätzen erfolgt in sek. Hörrinde →
Efferenzen der prim. Hörrinde führen hierhin
• Afferenzen aus prim. Hörrinde + Verbindung mit Gyrus angularis (Verknüpfung von
Gehörtem + Gesehenem)
41
42
Balken
• Rostrum Genu Truncus Splenium
• bildet mit querverlaufenden Fasermassen das Dach der Seitenventrikel
• trägt größten Teil der Kommissurenfasern
• verbindet nahezu alle Teile der Hemisphären miteinander
42
43
Capsula interna
• führt die meisten aff. + eff. Bahnen, die den Kortex mit subkortikalen Zentren verbinden
• Begrenzung: medial vorn nach durch Ncl. caudatus
hinten nach durchThalamus
• diese dienen parasympat. Fasern aus verschiedenen Hirnnerven zur Umschaltung vom
ersten auf das zweite Neuron der efferenten vegetativen Nervenbahn
• auch eine sensible + sympat. Wurzel, deren Fasern sich aber nicht hier verschalten
• nach Umschaltung gliedern sich diese aber wieder an die parasymp. Fasern an, um dann
gemeinsam zum Erfoglsorgan zu laufen
Ganglion ciliare
• klein
• liegt in der Orbita direkt hinter dem Bulbus; lateral vom N. opticus
• dient mit seinen efferenten Fasern der vegetativen + sensiblen Versogung des Auges
• Umschaltung der parasymp. prä- auf postganglionäre Neurone, dann zu glatten
Augenmuskeln
• symp. Fasern aus zervikalem Grenzstrang ziehen unverschaltet zum M. dilatator pupillae
• sensible Fasern aus N. nasociliaris ziehen unverschaltet durch, für sensible Versorgung
der Kornea
• Schädigung: kein Korneareflex
keine Reaktion auf Lichtreize (keine Erweiterung/Verengung)
Ganglion pterygopalatinum
• parasymp. Fasern aus N. facialis
• liegt in Flügelgaumengrube (Fossa pterygopalatina), wo sich auch der N. maxillaris in 3
Zweige aufteilt
• dient sekretorischen Fasern für Tränendrüse zur Umschaltung auf 2. Neuron
• 3 Wurzeln, wobei sensible + symp. nicht verschaltet werden
sympat. Wurzel: aus Plexus caroticus aus Halsgrenzstrang, gibt einen N. petrosus
profundus zum Ganglion ab
Ganglion submandibularis
• parasymp. Fasern aus N. facialis
• liegt oberhalb der Glandula submandibularis
• innerviert die Glandula submandibularis + - lingualis und einige akzessorischen
Zungendrüsen
parasympat. Wurzel: aus Chorda thympani des N. facialis (Intermediusanteil), die sich
in Fossa infratemporalis dem sensib. N. lingualis (N. mand.)
anschließt
innerviert alle Speicheldrüsen, außer Gl. parotis
sympat. Wurzel: aus Halsgrenzstrang, über Plex. caroticus entlang der A. carotis /
A. facialis
Ganglion oticum
• medial vom Austritt des N. mandibularis unter der Schädelbasis in Fossa infratemporalis
• dient zur Umschaltung sekretorischer Fasern für Gl. parotis
44