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Thermodynamik II
Klausur, 13.10.2022
Alle Unterlagen zu Vorlesung, Übung und Tutorium sowie Lehrbücher und Taschenrechner sind
als Hilfsmittel zugelassen.
Geben Sie diese Aufgabenstellung bitte zusammen mit Ihren Lösungsblättern ab. Füllen Sie
die Angaben zu Ihrer Person aus und versehen Sie jedes Lösungsblatt mit Ihrem Namen.
Falls es Ihnen in einer Teilaufgabe nicht möglich ist, Werte zu berechnen, können Sie in
darauffolgenden Teilaufgaben mit angenommenen Werten weiterrechnen.
Für Zahlenwerte, die nicht im Zusammenhang mit einem angemessenen Rechenweg ste-
hen, werden keine Punkte vergeben.
Name:
Vorname:
Matrikelnummer:
Unterschrift:
1
Thermodynamik II Thermo
Prof. Dr.-Ing. habil. Jadran Vrabec
Klausur 13.10.2022
Fachgebiet Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik
Fakultät III Prozesswissenschaften
1 13
2 10
3 13
4 14
Summe: 50
Bewertung:
2
Thermodynamik II Thermo
Prof. Dr.-Ing. habil. Jadran Vrabec
Klausur 13.10.2022
Fachgebiet Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik
Fakultät III Prozesswissenschaften
a) Der zweite Virialkoeffizient ist für Reinstoffe nur von der Temperatur abhängig. [1 P]
Von welchen thermodynamischen Größen ist der zweite Virialkoeffizient von Mi-
schungen abhängig?
b) Skizzieren Sie ein p, T -Diagramm eines Reinstoffs und kennzeichenn Sie alle [1.5 P]
Linien und Gebiete. Wo ist der Tripelpunkt? Wo befindet sich das kritische Ge-
biet? Welche mathematischen Bedingungen müssen am kritischen Punkt erfüllt
sein?
c) Fugazität und Aktivität sind Maße für die Nichtidealität. Definieren Sie diese Be- [2 P]
griffe mathematisch, und erläutern Sie in maximal fünf Sätzen die Unterschiede
dieser beiden hinsichtlich Referenzzustand und Einsatzgebiet.
d) Skizzieren Sie die Siede- und Taulinie für den Spezialfall des idealen binären [0.5 P]
Gemischs (g E = 0) in einem p, x.y-Diagramm.
e) Zeigen Sie, dass am azeotropen Punkt (Temperaturmaximumazeotrop) eines [1 P]
Zweistoffgemisches die Aktivitätskoeffizienten γi < 1 sein müssen. Die Dampf-
phase verhalte sich dabei ideal und der Poyntingfaktor kann vernachlässigt wer-
den.
f) Über wie viele Freiheitsgrade verfügt eine quaternäre Mischung im Zweiphasen- [1 P]
gebiet nach der Gibbsschen Phasenregel?
g) Es liegt eine ternäre Mischung (A,B,C) vor, bei der die Subsysteme A+B sowie [2 P]
A+C binäre Flüssig-Flüssig Gleichgewichte aufweisen. Skizzieren Sie in Drei-
ecksdiagrammen alle möglichen Flüssig-Flüssig-Gleichgewichtstypen, die die-
ses Gemisch aufweisen kann.
h) Die binäre Mischung Naphthalin + Biphenyl hat einen eutektischen Punkt bei [2 P]
T = 315.08 K und xN = 0.6 mol/mol. In der flüssigen Phase sind die bei-
den Komponenten vollständig mischbar, als Feststoffe überhaupt nicht. Skiz-
zieren Sie das Fest-Flüssig Phasenverhalten des betrachteten Binärsystems in
einem T, x-Diagramm. Tragen Sie die Schmelztemperaturen der Reinstoffe und
die Temperatur am eutektischen Punkt ein. Die Schmelztemperatur von reinem
Napthalin ist 353.7 K und die von reinem Biphenyl ist 344.2 K.
i) Zur Extraktion einer binären Mischung aus 72 g Cyclohexan (1) und 34 g n- [2 P]
Hexan (2) wird der Ausgangsmischung 40 g des Lösungsmittels Methanol (3) zu-
gegeben. Die molaren Massen der Komponenten betragen: M1 = 84.162 g/mol,
M2 = 86.178 g/mol und M3 = 32.042 g/mol. Zeichnen Sie die Ausgangsmi-
schung (A) und den Mischpunkt (M) in das folgende Dreiecksdiagramm ein.
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Eine äquimolare gasförmige Mischung aus Methan (1) und Propan (2) liegt bei p = 10 bar und
T = 30 °C vor. Bei diesen Bedingungen kann die Mischung gut mit der nach dem zweiten Glied
abgebrochenen Virialgleichung beschrieben werden, wobei die Stoffdaten in den Angaben zu
finden sind:
a) Zeichnen Sie qualitativ das Phasendiagramm dieser binären Mischung für die [1 P]
Isotherme T = 30 °C.
b) Berechnen Sie die molaren Volumina der Reinstoffe mit der Berlin-Form der [1 P]
Virialgleichung.
c) Berechnen Sie das molare Volumen dieser Mischung mit der Leiden-Form der [2 P]
Virialgleichung.
d) Berechnen Sie jeweils das partielle molare Volumen der beiden Komponenten. [4 P]
e) Berechnen Sie den Fugazitätskoeffizienten von reinem Propan bei T = 30 °C mit [2 P]
dem folgenden Ansatz: Z p
z−1
ln(φ) = dp.
0 p
• Die zweiten Virialkoeffizienten von Methan (1) und Propan (2) bei T = 30 °C betragen:
B1,1 = −0.0410 l/mol , B2,2 = −0.3769 l/mol und B1,2 = −0.1311 l/mol.
• Geben Sie nur eine, richtige Lösung für das molare Volumen aus der Teilaufgabe e).
• Stoffdaten:
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Die Synthese von Cyclohexan (1) und Benzol (2) ergibt ein Gemisch mit x1 = 0.4 mol/mol
und x2 = 0.6 mol/mol. Aus der Mischung soll Cyclohexan durch Destillation abgetrennt wer-
den. Der Exzessbeitrag zur Gibbsenergie g E der binären Mischung kann näherungsweise mit
dem Porteransatz bestimmt werden. Der Einfluss der Poynting-Korrektur und der Einfluss der
Fugazitätskoeffizienten kann vernachlässigt werden.
Stoffdaten bei p =1 bar
Stoff LV
T0i ∆hLV Ai Bi Ci
0i
K kJ/mol - - -
Cyclohexan 353.9 32.248 4.140 1316.55 −35.58
Benzol 353.3 33.013 4.726 1660.65 −1.46
Annahmen
RT
• Die Gasphase kann als ideal angenommen werden: v V = p
• Spez. Volumen des Gases >> spez. Volumen der Flüssigkeit: v V >> v L
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Phasendiagramm
1.05
1.00
0.95
p / bar
0.90
0.85
0.80
0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0
x2 / y2
Porter:
gE
= A(T ) · x1 · x2 mit A(75°C) = 0.76
RT
Antoine: !
pLV
0,i Bi
log10 = Ai −
bar Ci + T /K
Clausius-Clapeyron:
dp hV − hL ∆hLV
= V L
=
dT T (v − v ) T ∆v LV
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Ein Student will seine Erkenntnisse aus der Thermodynamik nutzen, um selbst Schnaps herzu-
stellen. Nach der Alkoholdestillation soll der Schnaps verdünnt werden. Der Ethanolgehalt des
Destillats (vor Verdünnung: Getränk 1) beträgt wE,1 = 0.63 g/g.
Annahme
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Stoffdaten
• Die partiellen molaren Volumina von Ethanol (E) und Wasser bei T0 = 20 °C und p0 =
1 bar lassen sich als Funktion des Molenbruchs von Ethanol mit einem Polynom dritten
Grades beschreiben:
vi / cm3 /mol = A + B · xE + C · x2E + D · x3E
Komponente i A B C D
Wasser 18.07 0.027 -8.92 6.0
Ethanol 52.77 17.74 -17.83 5.97
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Hinweis
Falls Sie Teilaufgabe a) nicht lösen können, berechnen Sie mit folgenden (falschen) Zahlen-
werten die Teilaufgaben b) bis d):
• mE,1 =8.9 kg
• mE,2 =18.5 kg
• mE,3 =27.4 kg
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