Als docx, pdf oder txt herunterladen
Als docx, pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 35

Răspunsuri PP 1

FRAGE 1:
Definieren Sie den Begriff „Pflege” und erklären Sie kurz die
wichtigsten pflegerischen Ansätze. Nennen Sie die
wichtigsten geschichtlichen Ereignisse sowie 5 Faktoren, die
Ihrer Meinung nach die berufliche Entwicklung der Pflege în
Österreich gesprägt hat. Begründen Sie Ihre Aussage(n).

Der Begriff "Pflege" bezieht sich auf eine Vielzahl von


Maßnahmen, die darauf abzielen, die Gesundheit und das
Wohlbefinden von Menschen zu erhalten, zu fördern oder
wiederherzustellen. Pflege umfasst die Unterstützung bei
alltäglichen Aktivitäten wie der Körperhygiene, Ernährung
und Mobilität sowie die Unterstützung bei der Verwaltung
von Medikamenten und der Überwachung von körperlichen
Zuständen. Pflege kann von professionellen Pflegekräften
wie Krankenschwestern, Pflegehelfern oder Altenpflegern
erbracht werden.

Es gibt verschiedene pflegerische Ansätze, die sich in ihrer


Herangehensweise an die Pflege unterscheiden. Einige
wichtige Ansätze sind:

- Das Modell der aktivierenden Pflege: Dieser Ansatz betont


die Bedeutung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmung
von Patienten. Pflegekräfte arbeiten mit den Patienten
zusammen, um ihre Fähigkeiten zu fördern und sie zu
befähigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

- Das Modell der ganzheitlichen Pflege: Dieser Ansatz


betrachtet den Menschen als Ganzes und berücksichtigt
sowohl körperliche als auch psychische, soziale und
spirituelle Bedürfnisse.

- Das Modell der Bezugspflege: Dieser Ansatz sieht vor, dass


Patienten von einer festen Pflegekraft betreut werden, die
sie persönlich kennt und sich um ihre individuellen
Bedürfnisse kümmert.

- Das Modell der evidenzbasierten Pflege: Dieser Ansatz


beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und
Empfehlungen und fordert eine kontinuierliche Überprüfung
und Anpassung der Pflegepraxis.

Die Entwicklung der Pflege in Österreich wurde durch


verschiedene geschichtliche Ereignisse geprägt, wie z.B. die
Etablierung von Krankenhäusern im 19. Jahrhundert, die
Gründung von Pflegeschulen und die Einführung von
Ausbildungen für Krankenschwestern und -pfleger. Wichtige
Faktoren, welche die berufliche Entwicklung der Pflege in
Österreich beeinflusst haben, sind:
● Gesetzliche Regulierungen und Bestimmungen: Die Pflege
ist durch gesetzliche Rahmenbedingungen und Vorschriften
geregelt, die die Ausbildung, Tätigkeiten und
Verantwortlichkeiten von Pflegekräften festlegen.

● Fortschritte in der medizinischen Technologie und


Behandlung: Fortschritte in der Medizin haben zu neuen
Behandlungsmöglichkeiten und Verfahren geführt, die auch
eine Veränderung in der Pflegepraxis erfordern.

● Demografischer Wandel: Die Alterung der Bevölkerung


hat zu einem steigenden Bedarf an Pflege geführt, was die
Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften erhöht hat.

●Internationalisierung des Pflegeberufs

FRAGE 2:
Was versteht man unter dem Begriff „informelle
Pflege” und welche unterstützende Angeboten
können die pflegenden Angehörige in Anspruch
nehmen?
Unter dem Begriff "informelle Pflege" versteht man die
Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen durch
Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn. Diese Form
der Pflege ist oft unbezahlt und wird von den Pflegenden
meist in ihrer Freizeit geleistet. Informelle Pflege ist ein
wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems, da sie einen
erheblichen Teil der Pflegebedürftigen versorgt und somit
eine Entlastung für das formelle Pflegesystem darstellt.

Pflegende Angehörige können verschiedene unterstützende


Angebote in Anspruch nehmen, um die Belastungen der
Pflege besser bewältigen zu können. Dazu gehören
beispielsweise:

- Beratung und Unterstützung durch Pflegeberatungsstellen


oder Pflegekassen, die Informationen zu rechtlichen,
finanziellen und organisatorischen Fragen rund um die
Pflege bereitstellen.

- Schulungen und Fortbildungen für pflegende Angehörige,


um ihnen notwendige Kenntnisse im Umgang mit
pflegebedürftigen Personen zu vermitteln und sie auf die
Pflege vorzubereiten.

- Entlastungsangebote wie Tagespflegeeinrichtungen oder


Kurzzeitpflege, die es den Pflegenden ermöglichen,
zeitweise von der Pflegepause zu machen und sich zu
erholen.

- Technische Hilfsmittel wie Pflegebetten, Rollstühle oder


Treppenlifte, die die Pflege und Versorgung erleichtern und
den Pflegebedürftigen mehr Mobilität ermöglichen.

- Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer oder


Nachbarschaftshilfen, die den Pflegenden bei alltäglichen
Aufgaben wie Einkauf oder Haushaltsführung unterstützen
können.

Es ist wichtig, dass pflegende Angehörige sich über diese


Angebote informieren und sie in Anspruch nehmen, um ihre
Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu erhalten und die Pflege
längerfristig aufrechtzuerhalten.

FRAGE 3:
Erklären Sie die Aufgaben-und Tätigkeitsbereiche der
Pflegeassistenz laut österreichischem GuKG und
nennen Sie Beispiele dazu.

Die Pflegeassistenz ist ein Beruf im Gesundheitswesen, der


in Österreich durch das Gesundheits- und
Krankenpflegegesetz (GuKG) geregelt wird. Die
Tätigkeitsbereiche der Pflegeassistenz sind in § 33 GuKG
festgelegt und umfassen folgende Aufgaben:

1. Unterstützung der Pflege: Die Pflegeassistenz unterstützt


das Pflegepersonal bei der Versorgung und Betreuung von
Patienten. Dazu gehören beispielsweise die Durchführung
von Körperpflege, Lagerung und Mobilisation sowie die
Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme.

2. Dokumentation: Die Pflegeassistenz trägt zur


Dokumentation des Pflegeprozesses bei, indem sie
Pflegepläne aktualisiert, Beobachtungen dokumentiert und
Berichte verfasst.

3. Hygienemaßnahmen: Die Pflegeassistenz achtet auf die


Einhaltung von Hygienemaßnahmen und unterstützt bei der
Reinigung und Desinfektion von Räumen und Instrumenten.

4. Organisation und Kommunikation: Die Pflegeassistenz ist


Ansprechpartner für Patienten und Angehörige und
unterstützt bei der Organisation von Terminen und
Abläufen.

Beispiele für konkrete Tätigkeiten der Pflegeassistenz sind:


- Unterstützung bei der Körperpflege: Die Pflegeassistenz
hilft Patienten bei der Körperpflege, zum Beispiel durch
Waschen oder Duschen.

- Mobilisation: Die Pflegeassistenz unterstützt Patienten bei


der Bewegung, zum Beispiel durch Aufstehen aus dem Bett
oder Gehen.

- Nahrungsaufnahme: Die Pflegeassistenz hilft Patienten bei


der Nahrungsaufnahme, zum Beispiel durch Zubereiten von
Mahlzeiten oder Unterstützung bei der Einnahme von
Nahrungsergänzungsmitteln.

- Dokumentation: Die Pflegeassistenz dokumentiert den


Pflegeprozess, zum Beispiel durch das Festhalten von
Vitalzeichen oder die Erstellung von Pflegeplänen.

- Hygienemaßnahmen: Die Pflegeassistenz achtet auf die


Einhaltung von Hygienemaßnahmen, zum Beispiel durch
Desinfektion von Instrumenten oder Reinigung von Räumen.

- Organisation und Kommunikation: Die Pflegeassistenz


unterstützt bei der Organisation von Terminen und
Abläufen, zum Beispiel durch das Vereinbaren von
Arztterminen oder die Buchung von Untersuchungen.
FRAGE 4:
Nennen Sie die Aufgaben-und Kompetenzbereiche des
gehobenen Dienstes für Gesundheits-und
Krankenpflege und beschreiben Sie die pflegerischen
Kernkompetenzen etwas näher.

Der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege


umfasst eine Reihe von Aufgaben- und
Kompetenzbereichen, die auf die Organisation und
Durchführung von Pflegeprozessen in verschiedenen
Gesundheitseinrichtungen ausgerichtet sind.

Zu den Aufgabenbereichen gehören:

1. Pflegeprozessmanagement: Hierbei geht es darum, den


Pflegeprozess zu planen, zu organisieren und zu
überwachen. Hierbei sollen die Bedürfnisse der
Patienten und deren individuellen Pflegeanforderungen
berücksichtigt werden.

2. Qualitätsmanagement: Es geht darum, die Qualität der


Pflege in der Einrichtung sicherzustellen und
weiterzuentwickeln.

3. Personalführung und -entwicklung: Es werden


Mitarbeiter geführt und entwickelt, um eine qualitativ
hochwertige Pflege zu gewährleisten.
4. Projektmanagement: Projekte zur Optimierung der
Pflegeorganisation werden geplant, durchgeführt und
evaluiert.

5. Forschung und Entwicklung: Es geht darum, die


Pflegepraxis auf der Grundlage aktueller
Forschungsergebnisse und neuer Entwicklungen zu
verbessern.

Die pflegerischen Kernkompetenzen umfassen:

1. Pflegeprozess und -planung: Der gehobene Dienst für


Gesundheits- und Krankenpflege ist in der Lage, den
Pflegeprozess zu planen, umzusetzen und zu
evaluieren. Hierbei ist es wichtig, dass er/sie eine
umfassende Kenntnis über die individuellen Bedürfnisse
und Pflegeanforderungen der Patienten hat.

2. Pflegediagnostik: Die Fähigkeit, eine umfassende


Pflegediagnostik durchzuführen, um die Bedürfnisse
des Patienten zu ermitteln, ist eine wichtige
Kernkompetenz des gehobenen Dienstes für
Gesundheits- und Krankenpflege.

3. Therapeutische Intervention: Es geht darum, die


Pflegeprozesse unter Berücksichtigung der
individuellen Bedürfnisse und Pflegeanforderungen der
Patienten durchzuführen.
4. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Der gehobene
Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege arbeitet
eng mit anderen Gesundheitsfachkräften und -
disziplinen zusammen, um eine optimale
Patientenversorgung zu gewährleisten.

5. Personalführung und -entwicklung: Der gehobene


6. für Gesundheits- und Krankenpflege ist auch in der
Lage, Mitarbeiter zu führen und zu entwickeln, um eine
qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten.

FRAGE 5:
Zählen Sie die Berufspflichten von Pflegeassisten*innen auf
und beschreiben Sie diese etwas ausführlicher.

Als Pflegeassistent*in gibt es eine Reihe von Berufspflichten,


die je nach Arbeitgeber und Arbeitsumfeld variieren können.
Im Allgemeinen umfassen diese Pflichten jedoch:

1. Unterstützung bei der Grundpflege: Pflegeassistent*innen


helfen Patient*innen bei alltäglichen Aktivitäten wie
Waschen, Anziehen, Essen und Trinken sowie beim
Toilettengang. Sie können auch bei der Verabreichung von
Medikamenten und der Überwachung von Vitalzeichen
unterstützen.
2. Unterstützung bei der Mobilität: Ein weiterer wichtiger
Aspekt der Arbeit von Pflegeassistent*innen ist die
Unterstützung bei der Fortbewegung von Patient*innen.
Dazu gehören das Gehen, Stehen und Sitzen sowie die
Verwendung von Rollstühlen oder Gehhilfen.

3. Unterstützung bei der Betreuung: Pflegeassistent*innen


können auch bei der Betreuung von Patient*innen helfen,
insbesondere bei älteren Menschen oder Menschen mit
Demenz. Hierzu können Aktivitäten wie Gespräche führen,
Spiele spielen oder Spaziergänge unternehmen gehören.

4. Dokumentation: Pflegeassistent*innen müssen auch


sorgfältige Aufzeichnungen über die Betreuung und den
Zustand der Patient*innen führen, um sicherzustellen, dass
sie eine angemessene Versorgung erhalten.

5. Zusammenarbeit im Team: Pflegeassistent*innen


arbeiten eng mit anderen Pflegefachkräften wie
Krankenschwestern, Therapeut*innen und Ärzt*innen
zusammen, um sicherzustellen, dass die Patient*innen die
bestmögliche Versorgung erhalten.

6. Sicherheitsmaßnahmen: Pflegeassistent*innen sind auch


dafür verantwortlich, dass die Patient*innen sicher sind,
indem sie beispielsweise darauf achten, dass Patient*innen
nicht fallen, keine Verletzungen erleiden oder keine
Infektionen bekommen.

7. Hygiene: Eine weitere wichtige Pflicht von


Pflegeassistent*innen ist die Einhaltung strenger
Hygienevorschriften, um die Ausbreitung von Krankheiten
zu verhindern. Dazu gehört das Waschen und Desinfizieren
von Händen und Arbeitsbereichen sowie das Wechseln von
Bettwäsche und Kleidung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass


Pflegeassistent*innen eine wichtige Rolle bei der
Unterstützung von Patient*innen bei alltäglichen
Aktivitäten und bei der Sicherstellung einer angemessenen
Versorgung spielen. Sie arbeiten eng mit anderen
Pflegefachkräften zusammen, um sicherzustellen, dass die
Patient*innen die bestmögliche Versorgung erhalten.

FRAGE 6:
Erklären Sie das Prinzip von Anordung und Aufsicht
aus der Sicht der Pflegeassistenz în Österreich.

Das Prinzip von Anordnung und Aufsicht ist ein wichtiger


Grundsatz in der Pflegeassistenz in Österreich. Es bedeutet,
dass Pflegeassistenzkräfte nur unter Anordnung und
Aufsicht von Pflegefachkräften tätig sein dürfen.
Das bedeutet, dass Pflegeassistent*innen in der Regel unter
direkter oder indirekter Aufsicht von diplomierten
Pflegefachkräften wie Krankenschwestern und -pflegern
arbeiten. Diese Pflegefachkräfte sind für die Planung,
Durchführung und Überwachung der Pflege verantwortlich
und geben Anweisungen an die Pflegeassistenzkräfte, die
diese dann umsetzen.

Die Anordnung und Aufsicht durch Pflegefachkräfte ist


wichtig, um sicherzustellen, dass die Pflegeassistenzkräfte
die richtigen Maßnahmen ergreifen und den Patient*innen
eine angemessene Pflege und Betreuung zukommen lassen.
Dies kann insbesondere bei komplexen medizinischen
Behandlungen oder bei der Betreuung von Patient*innen
mit besonderen Bedürfnissen von entscheidender
Bedeutung sein.

Die Pflegeassistenzkräfte sind jedoch nicht nur auf


Anordnung und Aufsicht angewiesen, sondern arbeiten auch
eng mit den Pflegefachkräften zusammen, um
sicherzustellen, dass die Patient*innen eine qualitativ
hochwertige Pflege erhalten. Durch die enge
Zusammenarbeit und die klare Aufgabenverteilung kann ein
reibungsloser Ablauf der Pflegeprozesse gewährleistet
werden.
Insgesamt trägt das Prinzip von Anordnung und Aufsicht
dazu bei, dass die Pflege in Österreich sicher und auf einem
hohen Qualitätsniveau durchgeführt wird.

FRAGE 7:
Wie ist die Verantwortung zwischen Ärzt*innen und
Pflegepersonen geregelt? Erklären Sie das
Delegationsprinzip in der Krankenpflege.

Die Verantwortung zwischen Ärzt*innen und


Pflegepersonen ist in der Regel klar geregelt und basiert auf
dem Prinzip der Delegation. Das Delegationsprinzip in der
Krankenpflege besagt, dass Ärzt*innen bestimmte
Aufgaben an qualifizierte Pflegepersonen delegieren
können, um eine effektive und effiziente Versorgung der
Patient*innen sicherzustellen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Verantwortung der


Ärzt*innen für die Behandlung der Patient*innen auf die
Pflegepersonen übertragen wird. Stattdessen behalten die
Ärzt*innen die Verantwortung für die Diagnosestellung, die
Festlegung des Behandlungsplans sowie für die
Überwachung des Gesundheitszustands der Patient*innen.

Die Pflegepersonen sind jedoch für die Durchführung der


delegierten Aufgaben verantwortlich und müssen
sicherstellen, dass diese fachgerecht und sicher ausgeführt
werden. Zu den delegierten Aufgaben können
beispielsweise die Verabreichung von Medikamenten, die
Durchführung von medizinischen Behandlungen und die
Überwachung von Vitalwerten gehören.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Delegation von Aufgaben


an Pflegepersonen nur dann erfolgen sollte, wenn diese
über die notwendigen Qualifikationen und Fähigkeiten
verfügen, um die Aufgaben sicher und fachgerecht
auszuführen. Die Pflegepersonen sollten auch über
ausreichende Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, um
mögliche Komplikationen erkennen und adäquat darauf
reagieren zu können.

Insgesamt trägt das Delegationsprinzip in der


Krankenpflege dazu bei, dass Ärzt*innen und
Pflegepersonen effektiv zusammenarbeiten und eine
qualitativ hochwertige Versorgung der Patient*innen
gewährleistet wird.

FRAGE 8:
Was versteht man unter „Berufsethik” und was sind die
wesentlichen Inhalte des ICN-Ethikkodex für Pflegende?
Berufsethik bezieht sich auf die moralischen Grundsätze, die
für eine bestimmte Berufsgruppe gelten und die ihr
Verhalten und Handeln leiten. In der Pflege bezieht sich die
Berufsethik auf die moralischen Grundsätze, die für
Pflegende gelten und die für eine qualitativ hochwertige
Pflege unerlässlich sind.

Der Internationale Rat der Krankenschwestern (ICN) hat


einen Ethikkodex für Pflegende entwickelt, der als globale
Richtlinie für die Pflegeethik gilt. Dieser Ethikkodex enthält
folgende wesentliche Inhalte:

1. Respekt vor der Würde des Menschen: Pflegende sollen


die Würde und die Rechte der ihnen anvertrauten
Patient*innen respektieren und schützen. Sie sollen eine
Pflege anbieten, die auf den individuellen Bedürfnissen und
Wünschen der Patient*innen basiert.

2. Zusammenarbeit: Pflegende sollen mit anderen


Mitgliedern des Gesundheits- und Sozialwesens
zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die
Patient*innen eine umfassende und koordinierte Pflege
erhalten.

3. Vertraulichkeit: Pflegende sollen die Vertraulichkeit der


Informationen der Patient*innen wahren und sicherstellen,
dass diese Informationen nur an autorisierte Personen
weitergegeben werden.

4. Verantwortung: Pflegende sollen für ihre Handlungen und


Entscheidungen verantwortlich sein und sicherstellen, dass
sie die bestmögliche Pflege anbieten.

5. Fortbildung: Pflegende sollen ihr Wissen und ihre


Fähigkeiten kontinuierlich erweitern und verbessern, um
eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten.

6. Qualität und Sicherheit: Pflegende sollen sicherstellen,


dass die Pflege, die sie anbieten, sicher und von hoher
Qualität ist. Sie sollen sicherstellen, dass die Patient*innen
vor Schaden geschützt sind und dass die Pflege auf aktuellen
wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.

7. Umwelt: Pflegende sollen sicherstellen, dass der


Umweltschutz in der Pflege berücksichtigt wird und dass
umweltbewusst gehandelt wird.

Der Ethikkodex des ICN ist ein wichtiger Bestandteil der


Berufsethik in der Pflege und soll sicherstellen, dass
Pflegekräfte eine qualitativ hochwertige Pflege anbieten,
die auf ethischen Grundsätzen basiert.
FRAGE 9:
Erläutern Sie kurz die Begriffe: Werte, Normen, Moral
und Ethik.

Die Begriffe Werte, Normen, Moral und Ethik beschreiben


Konzepte, die eng miteinander verbunden sind, aber
dennoch verschiedene Bedeutungen haben.

- Werte: Werte sind grundlegende Prinzipien, die von einer


Gesellschaft oder einer Gruppe von Menschen als
wünschenswert oder erstrebenswert angesehen werden. Sie
sind allgemein anerkannte Überzeugungen darüber, was in
einer bestimmten Kultur oder Gesellschaft als wichtig und
richtig gilt. Beispiele für Werte sind Freiheit, Gerechtigkeit,
Toleranz, Verantwortung, Ehrlichkeit und Respekt.

- Normen: Normen sind Verhaltensregeln, die aus den


Werten einer Gesellschaft oder Gruppe abgeleitet werden.
Sie sind Erwartungen an das Verhalten von Individuen
innerhalb einer Gruppe oder Gesellschaft. Normen können
explizit oder implizit sein und werden oft durch soziale
Sanktionen wie Lob oder Tadel, Belohnung oder Bestrafung,
durchgesetzt.
- Moral: Moral bezieht sich auf die individuelle Vorstellung
von Richtig und Falsch, Gut und Böse. Moralische
Überzeugungen werden durch persönliche Erfahrungen,
Erziehung, Religion oder andere Faktoren geprägt.
Moralische Urteile beziehen sich auf das Verhalten von
Individuen und können unterschiedlich sein, auch innerhalb
derselben Gesellschaft oder Gruppe.

- Ethik: Ethik ist eine systematische Reflexion über


moralische Fragen und Probleme. Sie befasst sich mit der
Begründung, Bewertung und Anwendung moralischer
Überzeugungen und Prinzipien. Ethik setzt sich mit der Frage
auseinander, wie man in konkreten Situationen moralisch
handeln sollte und welche moralischen Prinzipien und Werte
in einer Gesellschaft oder Gruppe von Bedeutung sind. Ethik
umfasst sowohl die theoretische Auseinandersetzung als
auch praktische Fragen der Umsetzung moralischer
Prinzipien.

FRAGE 10:
Nennen Sie einige Beispiele für die praxisbezogenen
ethischen Dilemmata-welche Prinzipien oder Modelle
der ethischen Entscheidungsfindung kennen Sie?

Es gibt eine Vielzahl von praxisbezogenen ethischen


Dilemmata, mit denen Angehörige verschiedener
Berufsgruppen konfrontiert sein können. Einige Beispiele
sind:

Ein Arzt muss entscheiden, ob er einem Patienten eine


bestimmte Behandlung verschreibt, obwohl diese
Behandlung schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann.

Eine Pflegekraft muss entscheiden, ob sie einer Patientin


erlaubt, ihre Medikamente selbst zu verwalten, obwohl sie
befürchtet, dass die Patientin dadurch in Gefahr geraten
könnte.

Ein Sozialarbeiter muss entscheiden, ob er die


Vertraulichkeit eines Klienten bewahren oder Informationen
an die Polizei weitergeben soll, um eine Straftat
aufzudecken.

Ein Forscher muss entscheiden, ob er ein Experiment an


Tieren durchführen soll, um wichtige Erkenntnisse zu
gewinnen, obwohl dies mit Tierleid verbunden ist.

Um in solchen Dilemmata eine fundierte Entscheidung


treffen zu können, gibt es verschiedene Modelle und
Prinzipien der ethischen Entscheidungsfindung. Einige der
bekanntesten sind:
Das Utilitarismus-Prinzip: Entscheidungen sollten so
getroffen werden, dass sie das größtmögliche Nutzen für die
größtmögliche Anzahl von Menschen bringen.

Das Deontologie-Prinzip: Entscheidungen sollten auf


moralischen Pflichten und Regeln basieren, unabhängig von
den Konsequenzen.

Das Tugendethik-Prinzip: Entscheidungen sollten auf den


Tugenden und Charaktereigenschaften des
Entscheidungsträgers basieren, wie zum Beispiel Ehrlichkeit,
Empathie oder Bescheidenheit.

Das Pflichtenethik-Prinzip: Entscheidungen sollten auf der


Berücksichtigung der Pflichten gegenüber verschiedenen
Beteiligten basieren, wie zum Beispiel Patienten, Kollegen
oder der Gesellschaft im Allgemeinen.

Das Vier-Prinzipien-Modell von Beauchamp und Childress:


Dieses Modell umfasst die vier Prinzipien der Autonomie,
Nicht-Schaden, Wohltun und Gerechtigkeit und soll bei der
Entscheidungsfindung helfen, indem es dazu anregt, diese
Prinzipien zu berücksichtigen und abzuwägen.
Diese Prinzipien und Modelle können Pflegefachkräften und
anderen Angehörigen von Berufsgruppen dabei helfen,
ethische Dilemmata auf eine systematische und fundierte
Weise anzugehen und zu lösen.

FRAGE 11:
Definiren Sie den Begriff „Kultur” und nennen (und
beschreiben) Sie 3-4 ethniespezifische,religiöse oder
kulturelle Besonderheiten,die pflegerelevant sind bzw.
im Rahmen der kulturkongruenten Pflege
berücksichtigt werden sollen.

Der Begriff "Kultur" bezieht sich auf die Gesamtheit


der sozialen, kulturellen und historischen Merkmale,
die eine Gruppe von Menschen auszeichnen und von
anderen Gruppen unterscheiden. Kultur umfasst
Sprache, Religion, Bräuche und Traditionen, Kunst und
Literatur, Ernährungsgewohnheiten,
Familienstrukturen und viele andere Aspekte des
menschlichen Lebens.

Im Rahmen der kulturkongruenten Pflege ist es


wichtig, die kulturellen Besonderheiten und
Unterschiede der Patienten zu berücksichtigen. Hier
sind drei ethniespezifische, religiöse oder kulturelle
Besonderheiten, die für die Pflege relevant sein
können:

1. Religion: Die religiöse Zugehörigkeit kann Einfluss


auf die Pflegebedürfnisse haben. Zum Beispiel kann
ein muslimischer Patient bestimmte Gebetszeiten
einhalten, die bei der Planung der Pflege
berücksichtigt werden sollten.

2. Ernährung: Die Ernährungsgewohnheiten können je


nach Kultur sehr unterschiedlich sein. So kann ein
Hindu-Patient eine vegetarische Ernährung
bevorzugen, während ein marokkanischer Patient
möglicherweise traditionelle Gerichte mit Gewürzen
und Kräutern bevorzugt.

3. Familie: In einigen Kulturen spielt die Familie eine


wichtige Rolle bei der Pflege. So können zum Beispiel
bei asiatischen Patienten mehrere Familienmitglieder
in die Pflege einbezogen werden, was bei der Planung
und Durchführung der Pflege berücksichtigt werden
sollte.
4. Kommunikation: Die Art und Weise, wie Menschen
kommunizieren, kann ebenfalls kulturell bedingt sein.
Zum Beispiel kann ein Patient aus einer Kultur
kommen, in der es unhöflich ist, direkte Fragen zu
stellen. In diesem Fall kann es notwendig sein,
alternative Methoden zu finden, um die erforderlichen
Informationen zu erhalten.

FRAGE 12:
Definieren Sie die Begriffe „Gesundheit und Krankheit” und
erklären Sie kurz die ”Salutogenese” und „Pathogenese”.

Der Begriff "Gesundheit" bezieht sich auf einen Zustand


vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlbefindens, der nicht nur das Freisein von Krankheit
oder Gebrechen umfasst, sondern auch die Fähigkeit des
Menschen, seine Fähigkeiten und Potenziale zu nutzen und
seine Ziele zu erreichen.

Der Begriff "Krankheit" bezieht sich auf einen Zustand, in


dem der Körper, der Geist oder beides von ihrem normalen
Zustand abweichen. Krankheit kann durch eine Vielzahl von
Faktoren verursacht werden, wie z.B. Infektionen,
Verletzungen, genetische Anomalien, Umweltfaktoren und
Lebensstilfaktoren.
Die Salutogenese und Pathogenese sind zwei Konzepte, die
sich mit dem Verständnis von Gesundheit und Krankheit
befassen:

Die Salutogenese ist ein Konzept, das von dem Soziologen


Aaron Antonovsky entwickelt wurde und sich mit der
Fähigkeit des Körpers befasst, mit Stress und Krankheit
umzugehen. Das Konzept konzentriert sich auf die Faktoren,
die dazu beitragen, dass Menschen gesund bleiben, anstatt
sich ausschließlich auf die Faktoren zu konzentrieren, die
Krankheit verursachen. Antonovsky argumentierte, dass
Menschen, die ein Gefühl der Kohärenz haben (eine positive
Einstellung zum Leben, ein Gefühl der Kontrolle und das
Gefühl, dass Herausforderungen sinnvoll sind), besser in der
Lage sind, mit Herausforderungen umzugehen und gesund
zu bleiben.

Die Pathogenese ist das Konzept, das sich auf die Ursachen
und Entstehung von Krankheit konzentriert. Es betrachtet
die biologischen, physiologischen, psychologischen und
sozialen Faktoren, die zur Entstehung von Krankheit
beitragen. Das Konzept konzentriert sich vor allem auf die
Behandlung von Krankheit, anstatt auf die Verhinderung
von Krankheit.
In der Pflege ist es wichtig, sowohl die Salutogenese als
auch die Pathogenese zu berücksichtigen, um die
Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten zu
verbessern.

FRAGE 13:
Sprechen Sie über die Gesundheitsförderung und Prävention
und nennen Sie einige Beispiele dazu?

Gesundheitsförderung und Prävention sind wichtige


Konzepte im Gesundheitswesen, die darauf abzielen,
Krankheiten und Verletzungen zu verhindern, bevor sie
auftreten oder sich verschlimmern.

Gesundheitsförderung umfasst alle Maßnahmen, die darauf


abzielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person
zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise eine
ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität,
ausreichend Schlaf, Stressbewältigung sowie der Verzicht
auf Tabak und Alkohol. Auch eine gesunde
Arbeitsumgebung und eine gute Work-Life-Balance können
zur Gesundheitsförderung beitragen.

Prävention bezieht sich auf Maßnahmen, die darauf


abzielen, das Auftreten von Krankheiten und Verletzungen
zu verhindern. Es gibt drei Arten von Prävention:
Primärprävention, Sekundärprävention und
Tertiärprävention.

Die Primärprävention zielt darauf ab, das Auftreten von


Krankheiten und Verletzungen zu verhindern, indem die
Ursachen bekämpft werden. Beispiele für Primärprävention
sind Impfungen, eine gesunde Ernährung, regelmäßige
körperliche Aktivität und der Verzicht auf Tabak und
Alkohol.

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Krankheiten und


Verletzungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um
Komplikationen zu vermeiden. Beispiele für
Sekundärprävention sind Früherkennungsuntersuchungen
wie Mammographien und Darmkrebsvorsorge-
Untersuchungen.

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen bei


bereits bestehenden Krankheiten zu vermeiden oder zu
reduzieren. Beispiele für Tertiärprävention sind
Rehabilitationsmaßnahmen nach einer Verletzung oder
Operation, physiotherapeutische Behandlungen und
Medikamenteneinnahme.

Insgesamt gibt es viele Maßnahmen, die zur


Gesundheitsförderung und Prävention beitragen können.
Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige ärztliche
Untersuchungen und Impfungen, sowie sicheres Verhalten
im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz sind nur einige
Beispiele.

FRAGE 14:
Sprechen Sie über „Patientenverfügung”. Welche
Arten von Patientenverfügung kennen Sie?

Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches


Dokument, in dem eine Person im Voraus festlegt,
welche medizinischen Maßnahmen durchgeführt
werden sollen oder nicht, falls sie selbst nicht mehr in
der Lage ist, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Eine solche Verfügung kann in verschiedenen
Situationen relevant sein, beispielsweise wenn eine
Person aufgrund einer schweren Erkrankung oder
eines Unfalls nicht mehr in der Lage ist, ihre eigenen
Entscheidungen zu treffen.

Es gibt verschiedene Arten von Patientenverfügungen.


Eine häufige Form ist die Vorsorgevollmacht, bei der
eine Vertrauensperson bevollmächtigt wird,
Entscheidungen im Namen des Patienten zu treffen,
wenn dieser nicht mehr dazu in der Lage ist. Eine
andere Möglichkeit ist die Betreuungsverfügung, bei
der eine Person im Voraus eine bestimmte Person
benennt, die im Falle einer Betreuungsbedürftigkeit
als Betreuer eingesetzt werden soll.

Eine oft genutzte Form der Patientenverfügung ist die


sogenannte "Behandlungswünsche"-Verfügung, bei
der der Patient im Voraus festlegt, welche
medizinischen Maßnahmen er wünscht oder ablehnt.
Hierbei kann es sich beispielsweise um die
Entscheidung handeln, ob lebensverlängernde
Maßnahmen wie künstliche Beatmung oder
Wiederbelebung durchgeführt werden sollen oder
nicht. Auch die Frage, ob eine Schmerztherapie
gewünscht wird, kann in einer solchen Verfügung
festgelegt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine


Patientenverfügung nur dann rechtsverbindlich ist,
wenn sie bestimmte formale Anforderungen erfüllt
und der behandelnde Arzt darüber informiert wurde.
Es empfiehlt sich daher, eine Patientenverfügung in
Absprache mit einem Arzt oder Rechtsanwalt zu
erstellen.
FRAGE 15:
Sprechen Sie über freiheitsbeschränkende
Maßnahmen in der Pflege aus juristischer Sicht.

Freiheitsbeschränkende Maßnahmen in der Pflege


sind Maßnahmen, die dazu dienen, die
Bewegungsfreiheit von Patienten oder Bewohnern in
Pflegeeinrichtungen einzuschränken, um sie vor
Gefahren zu schützen oder um eine bestimmte
Behandlung durchzuführen. Solche Maßnahmen
können beispielsweise die Fixierung eines Patienten
oder die Anwendung von Medikamenten sein, die
seine Beweglichkeit einschränken.

Juristisch betrachtet sind freiheitsbeschränkende


Maßnahmen in der Pflege nur unter bestimmten
Voraussetzungen zulässig. Sie müssen
verhältnismäßig sein, das heißt, dass sie nicht weiter
gehen dürfen als nötig, um den Schutz des Patienten
zu gewährleisten. Zudem müssen sie auf eine klare
Rechtsgrundlage gestützt sein, beispielsweise auf eine
ärztliche Anordnung oder eine richterliche
Genehmigung.
Das Bundesverfassungsgericht hat in einem
Grundsatzurteil aus dem Jahr 2016 (Az.: 1 BvR
2821/12) klargestellt, dass freiheitsbeschränkende
Maßnahmen in der Pflege nur als ultima ratio
eingesetzt werden dürfen und dass sie einer strengen
Verhältnismäßigkeitsprüfung unterliegen.
Insbesondere müssen die betroffenen Patienten über
die Maßnahmen informiert und in die Entscheidung
einbezogen werden, soweit dies möglich ist.

Zudem ist es wichtig, dass Pflegeeinrichtungen und


Pflegekräfte entsprechend geschult sind, um
freiheitsbeschränkende Maßnahmen sachgerecht
einzusetzen und um mögliche Alternativen zu prüfen.
Verstöße gegen die rechtlichen Vorgaben können zu
rechtlichen Konsequenzen führen, beispielsweise zu
Schadensersatzforderungen oder zu strafrechtlichen
Verfahren.

FRAGE 16:
Sprechen Sie über die Vorsorgevollmacht sowie über
die Formen der Erwachsenenvertretung.
In Österreich gibt es verschiedene Formen der
Erwachsenenvertretung, von denen die
Vorsorgevollmacht eine wichtige Rolle spielt. Eine
Vorsorgevollmacht ist eine schriftliche Vereinbarung,
die es einer Person ermöglicht, einer anderen Person
die Vertretungsbefugnis zu übertragen, falls sie
aufgrund von Krankheit, Unfall oder Alter nicht mehr
in der Lage ist, ihre Angelegenheiten selbständig zu
regeln.

Die Vorsorgevollmacht kann sehr individuell gestaltet


werden und kann sich auf verschiedene Bereiche des
Lebens beziehen, wie zum Beispiel die
Vermögensverwaltung, die Gesundheitsfürsorge oder
die Wohnsituation. Die Bevollmächtigung kann auch
auf bestimmte Situationen beschränkt werden. Es ist
jedoch wichtig, dass die Vorsorgevollmacht klar
formuliert und rechtlich bindend ist.

Neben der Vorsorgevollmacht gibt es in Österreich


noch andere Formen der Erwachsenenvertretung, wie
die Betreuung und die Sachwalterschaft. Eine
Betreuung ist eine gerichtliche Maßnahme, bei der
eine Person aufgrund ihrer geistigen oder
körperlichen Einschränkungen einen Betreuer oder
eine Betreuerin erhält, der oder die in ihrem Namen
Entscheidungen treffen kann. Eine Sachwalterschaft
ist ähnlich wie eine Betreuung, allerdings wird sie
nicht gerichtlich angeordnet, sondern erfolgt auf
Antrag der betroffenen Person oder eines Dritten.

Es ist ratsam, sich frühzeitig Gedanken über eine


mögliche Erwachsenenvertretung zu machen und eine
Vorsorgevollmacht zu erstellen, um im Fall der Fälle
abgesichert zu sein. Es empfiehlt sich auch, sich von
einem Rechtsanwalt oder Notar beraten zu lassen, um
sicherzustellen, dass die Vorsorgevollmacht rechtlich
korrekt formuliert ist.

FRAGE 17:
Sprechen Sie über Patientenrechte in Österreich und
erklären Sie kurz die Fortbildungspflicht.

In Österreich haben Patienten verschiedene Rechte,


die im Patientenrechtegesetz festgelegt sind. Dazu
gehören unter anderem das Recht auf
Selbstbestimmung, das Recht auf Information und
Aufklärung, das Recht auf Einsicht in die eigenen
Krankenunterlagen sowie das Recht auf
Schmerztherapie und Palliativmedizin.

Das Recht auf Selbstbestimmung bedeutet, dass der


Patient das Recht hat, über seine medizinische
Behandlung und Pflege selbst zu entscheiden. Dazu
gehört auch das Recht, eine Behandlung abzulehnen
oder zu beenden. Das Recht auf Information und
Aufklärung bedeutet, dass der Patient umfassend
über seine Krankheit und die geplante Behandlung
informiert werden muss, damit er eine informierte
Entscheidung treffen kann.

Die Fortbildungspflicht betrifft hingegen das


medizinische Personal, insbesondere Ärzte und
Ärztinnen. Diese sind verpflichtet, sich regelmäßig
fortzubilden, um ihre fachliche Kompetenz auf dem
neuesten Stand zu halten. Die Fortbildungspflicht soll
sicherstellen, dass die Patienten eine bestmögliche
medizinische Versorgung erhalten und dass die
Qualität der Gesundheitsversorgung auf einem hohen
Niveau bleibt.
Die Fortbildungspflicht gilt für alle Ärzte und
Ärztinnen, unabhängig von ihrem Tätigkeitsbereich
und ihrer Spezialisierung. Die konkreten
Anforderungen und Umfänge der Fortbildungspflicht
werden von den jeweiligen Ärztekammern festgelegt
und kontrolliert.

Das könnte Ihnen auch gefallen