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THIEMEs Altenpflege in Lernfeldern

Schnell finden - schnell lesen - schnell verstehen

von
Thieme

1. Auflage

THIEMEs Altenpflege in Lernfeldern – Thieme


schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG

Thematische Gliederung:
Krankenpflege – Krankenpflege

Thieme 2008

Verlag C.H. Beck im Internet:


www.beck.de
ISBN 978 3 13 145531 4

Inhaltsverzeichnis: THIEMEs Altenpflege in Lernfeldern – Thieme


3.2 AN QUALITÄTSSICHERNDEN MASSNAHMEN IN DER ALTENPFLEGE MITWIRKEN

Interne Qualitätssicherung durch Pflege-


3
konzept und -modell, Pflegedokumentation
Pflegekonzept 4. Planung der Pflegemaßnahmen,
Pflegekonzept s. a. S. 11. Konzepte bieten Orientierung in einem übergeord- 5. Durchführung der Pflegemaßnahmen,
neten Rahmen oder in speziellen Situationen. Das 6. Beurteilung der Wirkung der Pflegemaßnah-
mit dem Leistungsangebot in Einklang stehende men.
„Konzept“ kann im All- Pflegekonzept definiert das pflegerische Angebot
M Pflegedokumentation
gemeinen gleichgesetzt und ist Handlungsorientierung für alle am Pflege-
werden mit Plan, Programm, prozess Beteiligten. In erster Linie präzisiert es Ziel- Die Pflegedokumentation ist Werkzeug für und
Leitvorstellung. setzungen und regelt Organisation und Arbeitsweise Nachweis über den Pflegeprozess. Sie dient als
der Pflegeeinrichtung. Alle Mitarbeiterinnen sollen Kommunikationsmittel innerhalb der Teamarbeit.
das Pflegekonzept kennen und die Aussagen in der Der Nachweis für externe Stellen und die Abwehr
Aussagen des Pflege- täglichen Arbeit berücksichtigen. Neue Mitarbeite- von Haftpflichtansprüchen sind weitere Kriterien
M
konzepts laut MDK- rinnen werden in das Pflegekonzept eingeführt. Das der Dokumentation.
Qualitätsprüfungsanleitung zu Pflegekonzept liegt schriftlich vor und ist allen Mit- Die Pflegedokumentation bildet das Pflegemo-
folgenden Punkten: arbeiterinnen oder den Kunden zugänglich. dell ab. In der Regel wird ein standardisiertes Pfle-
– Pflegemodell, gedokumentationssystem verwendet. Aufgrund der
– Pflegesystem, Pflegemodell spezifischen Prozessgestaltung jeder Einrichtung
– Pflegeprozess, Aus wissenschaftlichen Pflegetheorien entwickeln bleibt es jedoch nicht aus, das standardisierte Ver-
– innerbetriebliche Kommuni- sich Pflegemodelle, die vorab Gedachtes in der Pra- fahren um hauseigene Formulare zu ergänzen.
kation, xis erproben sollen. Daher sind Pflegemodelle nicht Im Aktenplan jeder Einrichtung sind die je nach
– Qualitätssicherungssystem, zu trennen von der jeweils zugrunde liegenden Gesetzesgrundlage unterschiedlichen Aufbewah-
– Leistungsbeschreibung, Pflegetheorie. Das Pflegemodell ist Grundlage für rungsfristen der Dokumentationsbestandteile fest-
– Kooperation mit anderen den Pflegeprozess, insbesondere für Pflegeplanung zulegen. Eintragungen in die Pflegedokumentation
Diensten, und Durchführung der Pflege. Die Altenpflegekräf- sind dokumentenecht vorzunehmen.
– räumliche Ausstattung, te werden bei der Umsetzung durch die Leitung Ein weiteres Kriterium der Pflegedokumentati-
– personelle Ausstattung, unterstützt. Das Pflegemodell gewährleistet eine on ist die Rückverfolgbarkeit der Leistungen, z. B.
– sachliche Ausstattung. ganzheitliche Pflege. Das Arbeiten nach dem Pfle- Wer hat die Klientin vor vier Tagen gewaschen?
gemodell findet sich in der Pflegedokumentation Die Rückverfolgbarkeit ist bei Auftreten von Feh-
wieder. lern oder beim Einholen von Informationen äu-
Die Einrichtung entscheidet über die Einführung ßerst wichtig. Hier muss ein Verantwortlicher bzw.
des Pflegemodells, z. B. nach: Ansprechpartner erkennbar sein. Das Abzeichnen
– Virginia Henderson, von delegierten Leistungen darf deswegen nur im
Pflegemodell s. a. S. 11. – Dorothea Orem, Ausnahmefall erfolgen und der Abzeichnende muss
– Martha Rogers, sich dann der tatsächlich und korrekt erbrachten
– Monika Krohwinkel. Leistung versichert haben.
Ergänzende spezielle Pflegemodelle bei Menschen Eine Entbürokratisierung der Pflegedokumenta-
Dorothea Orem s. a. S. 22. mit Demenz sind z. B.: tion ist durch die sinnvolle Gestaltung der Doku-
– „Personenzentrierte Pflege“ nach Tom Kitwood mentation und der Vermeidung von Doppeldoku-
(2005), mentationen sowie von überflüssigen Eintragungen
Monika Krohwinkel s. a . S. 18. – „Psychobiografisches Pflegemodell“ nach Erich zu erreichen.
Böhm (S. 51). Der Klient muss sich vertraglich zur Führung der
Pflegedokumentation über seine Person einver-
Das Führen der Pflege- Pflegesystem standen erklären. Pflegekräfte, weitere Mitarbeiter
M
dokumentation ist vor- Das Pflegesystem ist Grundlage für die Gestaltung des Hauses, Ärzte, Therapiepersonal und Angehöri-
rangig eine Arbeitshilfe zur Ge- pflegerischer Arbeitsabläufe. Es lässt sich von dem ge können dann dort Einsicht nehmen. Möchte der
staltung des Pflegeprozesses. Pflegemodell ableiten. Heutzutage wird die Durch- Klient zum Beispiel jemanden ausschließen, so ist
führung der Bezugspflege erwartet. Die Behand- dies zu vermerken und zu berücksichtigen.
lungspflege erfolgt aufgrund der Fachlichkeit durch
Altenpflegefachkräfte als Funktionspflege. Das Pfle-
Zum Führen der Pflege- gesystem ist wie das Pflegemodell ganzheitlich.
P Erfassen
dokumentation sollte es
eine Musterdokumentation Pflegeprozess Auswerten Planen
geben, an der sich die Altenpfle- Schritte des Pflegeprozesses sind (Abb. 3.40):
gekräfte orientieren können. 1. Informationssammlung, Durchführen

2. Problemdefinierung und Ressourcenklärung,


Abb. 3.40 Der Pflegeprozess nach Monika Krohwinkel ist
3. Festlegung der Pflegeziele, zyklisch.

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aus: Thiemes Altenpflege in Lernfeldern (ISBN 9783131455314) @ 2008 Georg Thieme Verlag KG

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