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Deutsche Grammatik

Ein Überblick mit Arbeitsaufträgen

Grundlagen, Übungen, Rechtschreibung


und Zeichensetzung
Überblick

• Einführung: Grammatik - warum?


• Lautlehre
• Wortlehre (und Rechtschreibung)
• Satzlehre (und Zeichensetzung)
• Ausblick: Text und Kommunikation
• Quellen (inkl. Links)

C.O. Einführung Lautlehre Wortlehre Satzlehre Texte


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Quellen
Was nützen uns Grammatikkenntnisse?

1. Auch moderne Fremdsprachenlehrbücher verzichten bei der


Erklärung sprachlicher Strukturen/Gegebenheiten nicht auf die
„traditionelle“ Schulgrammatik – Schüler und Schülerinnen müssen
die grammatische Grundbegriffe beherrschen.
2. Die Technik der Textanalyse setzt Grammatikkenntnisse ebenfalls
voraus.
3. Ein sprachwissenschaftliches Studium ist ohne diese Kenntnisse
undenkbar.
4. Die Grammatik leistet einen wichtigen Beitrag bei der Beschreibung
von Unterschieden verschiedener Sprachen und verschiedener
historischer Epochen einer Sprache: Wie haben sich die Sprachen
entwickelt, welche Zusammenhänge gibt es?

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Quellen
Das Alphabet
Wortherkunft: Bezug auf die beiden ersten Buchstaben des griechischen
Schriftsystems (Alpha – α, Beta – β), „auf Deutsch“: ABC.
Alphabet: Menge von Zeichen zur schriftlichen Darstellung von Lauten

Aa Bb Cc Dd Ee Ff Gg Hh Ii
ah beh zeh deh eh eff geh hah ih
Jj Kk Ll Mm Nn Oo Pp Qq Rr
jott kah ell emm enn oh peh kuh err
Ssß Tt Uu Vv Ww Xx Yy Zz
ess teh uh fau weh iks üppsilon zett

Das deutsche Alphabet umfasst 26 Buchstaben in Groß- und


Kleinschreibung, sowie drei Umlaute  Ä ä,  Ö ö,  Ü ü und das
Sonderzeichen ß (esszett, nur Kleinschreibung).

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Quellen
Das Alphabet

Aa Bb Cc Dd Ee Ff Gg Hh Ii
ah beh zeh deh eh eff geh hah ih
Jj Kk Ll Mm Nn Oo Pp Qq Rr
jott kah ell emm enn oh peh kuh err
Ssß Tt Uu Vv Ww Xx Yy Zz
ess teh uh fau weh iks üppsilon zett

Die Vokale werden ohne Zuhilfenahme eines anderen Lautes gesprochen.


1. Selbstlaute: a, e, i, o, u
2. Umlaute: ä, ö, ü
3. Diphtonge (Doppellaute): au, äu, eu, ei, ai

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Quellen
Das Alphabet

Aa Bb Cc Dd Ee Ff Gg Hh Ii
ah beh zeh deh eh eff geh hah ih
Jj Kk Ll Mm Nn Oo Pp Qq Rr
jott kah ell emm enn oh peh kuh err
Ssß Tt Uu Vv Ww Xx Yy Zz
ess teh uh fau weh iks üppsilon zett

Die Konsonanten werden unter Zuhilfenahme eines anderen Lautes gesprochen.


Einteilung, Unterschiede:
1. Ort der Entstehung (z. B. Lippenlaute b, p oder Zahnlaute d, s)
2. Art der Bildung (z. B. Verschlusslaute p, d oder Reibelaute f, w)
3. stimmhaft bzw. stimmloser Laut (Nase – Masse)

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Quellen
Das Alphabet

Aa Bb Cc Dd Ee Ff Gg Hh Ii
ah beh zeh deh eh eff geh hah ih
Jj Kk Ll Mm Nn Oo Pp Qq Rr
jott kah ell emm enn oh peh kuh err
Ssß Tt Uu Vv Ww Xx Yy Zz
ess teh uh fau weh iks üppsilon zett

Weiteres zur Unterscheidung von Lauten:

Nach der Stellung im Wort: Anlaut  (Wortanfang), Inlaut  (im Wort), Auslaut (Wortende)


Kürze (wie in Bett) oder Länge (wie in Beet)
       

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Quellen
Phonetik: Wie es klingt!

Die Buchstaben eines Alphabets: Zeichen, die für die kleinsten


bedeutungsunterscheidbaren Einheiten der Sprache stehen
Phoneme (z. B.: machen – lachen)

Ein Alphabet mit einer 1:1 Beziehung zwischen Buchstabe und


Laut wäre sehr aufwendig! (Es existieren nur Annäherungen.)

Realität:

1. dasselbe Zeichen steht für verschiedene Laute, z. B. v in


Valentin und Vater
2. derselbe Laut wird mit verschiedenen Zeichen notiert z. B. [f] in
Vater und Fisch
3. mehrere Zeichen stehen für ein einziges Phonem (sch)
4. mehrere Laute werden durch ein einziges Zeichen
wiedergegeben, z. B. x für [ks]

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Quellen
Wörter – Sätze – Text
Wörter haben eine Bedeutung und stehen in ihrer Grundform (unflektiert) im Wörterbuch.
Die einzelnen Bestandteile von Wörtern haben i. d. R. keine eigenständige Bedeutung. Es
gibt verschiedene Wortarten.
Beispiele: Nomen (Haus), Verb (gehen)

Wörter sind Bausteine für Sätze. Eine Untersuchung der Satzglieder bedeutet, dass die
grammatische Funktion von Wortgruppen bestimmt wird (z. B.: Subjekt – Prädikat). Die
gleiche grammatische Funktion in einem Satz kann aus Wortgruppen mit unterschied-
lichen Wortarten gebildet werden.

Beispiel, das Subjekt:


Der kleine Junge geht … (Nominalgruppe, besteht aus Artikel, Adjektiv und Nomen)
Er geht … (Pronominalgruppe hier nur ein Personalpronomen)

Texte sind Folgen von Sätzen, die einen inneren Zusammenhang aufweisen.

Beispiele: Ein Zeitungsartikel, ein Gedicht, ein Roman

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Quellen
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Quellen
Das Nomen (Substantiv)

Nomen/Substantive bezeichnen Objekte/Dinge, Lebewesen und


Begriffe (es gibt noch weitere Unterscheidungen).

Konkrete Nomen: Auto, Baum, Tisch, Garten ...

Abstrakte Nomen/Substantive: Freude, Arbeit, Liebe, Bewusstsein …

Komposita: der Autoverkehr, die Sonnenfinsternis

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Quellen
Das Nomen (Substantiv)
Beachte das Genus: Maskulinum (der Mann), Femininum (die Frau),
Neutrum (das Kind)

Die Deklination des Nomens:


- Nach dem Numerus: Singular (das Buch) / Plural (die Bücher)
- Nach dem Kasus: Nominativ (wer?)
Genitiv (wessen?)
Dativ (wem?)
Akkusativ (wen?)

Das Kind beobachtet die Vögel im Garten des Großvaters.


Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv

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Quellen
Der Artikel (Begleiter)

Artikel: Begleiter zum Substantiv; beachte die


Übereinstimmung in Genus, Numerus und Kasus

der Mann, die Frau, das Kind, des Mannes, die Kinder …

der die das: bestimmter Artikel

ein, eine, einen, eines, einer, einem: unbestimmter Artikel

kein, keine, keines: negativer Artikel

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Quellen
Das Pronomen (Fürwort, Begleiter)

Pronomen verweisen auf ein Substantiv; sie sind Stellvertreter


des Substantivs oder treten bestimmend zu diesem hinzu.

Der Kunde betritt den Laden. Er erkundigt sich nach den


Sonderangeboten.

Dieser Plan ärgert unsere Mitglieder.

Wer hat mich gerufen?

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Quellen
Das Pronomen

1. Personalpronomen, Stellvertreter für:


-Die sprechende(n) Person(en): ich, wir
-Die Person(en), die angesprochen wird (werden): du, ihr, Sie
-Die Personen, über die gesprochen wird: er, sie, es sie

Deklination:

Fall 1. Pers. (Sing./Pl.) 2. Pers. 3. Pers.


Nom. ich/wir du/ihr er/sie/es/sie
Gen. meiner/unser deiner/eurer seiner/ihrer/seiner/ihrer/Ihrer
Dat. mir/uns dir/euch ihm/ihr/ihm/ihnen
Akk. mich/uns dich/euch ihn/sie/es/sie

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Quellen
Das Pronomen

2. Possessivpronomen

Diese drücken (i.d.R.) Besitzverhältnisse aus und beziehen sich inhaltlich


auf ein Personalpronomen:
ich mein
du dein
er sein Deklination:
sie ihr In allen vier Fällen unter
Berücksichtigung von Genus
es sein
und Numerus
wir unser
ihr euer
sie ihr

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Quellen
Das Pronomen

3. Reflexivpronomen
Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Satzes „zurück”. Sie stehen
nicht im Nominativ und können die Rolle aller Arten von Objekten übernehmen.

Sie hat sich verletzt. (Akkusativobjekt)


Er gönnt sich eine Pause. (Dativobjekt)
Er bedarf seiner selbst. (Genitivobjekt, ungewöhnlich)
Er adressiert den Brief an sich selbst. (Präpositionalobjekt)

Deklination:
Singular Plural
1. Person 2. Person 3. Person (m/f/n) 1. Person 2. Person 3. Person
Akkusativ mich dich sich sich sich uns euch sich
Dativ mir dir sich sich sich uns euch sich
Genitiv meiner deiner seiner ihrer seiner unser euer ihrer

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Quellen
Das Pronomen

4. Demonstrativpronomen
Diese weisen auf Personen, Objekte oder Sachverhalte hin.

Über diese Frau haben wir gesprochen.


Jenen Film habe ich gesehen.

dieser, diese, dieses / jener, jene, jenes / derjenige … / derselbe


Die dort drüben kenne ich.
(Die: Hier kein Artikel, sondern Demonstartivpronomen)

Deklination:
In allen vier Fällen unter Berücksichtigung
von Genus und Numerus

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Quellen
Das Pronomen

5. Relativpronomen
Diese leiten Nebensätze (Relativsätze) ein und stellen einen Bezug
zwischen einem Satzteil des Hauptsatzes und dem Nebensatz her.

Das Mädchen, das im Schwimmbad war, kaufte sich ein Eis.

der, die das, dem, den / welcher welche welches /

Ich lese ein Buch, welches ich schon kenne.

Deklination:
In allen vier Fällen unter Berücksichtigung
von Genus und Numerus

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Quellen
Das Pronomen

6. Indefinitpronomen
Die genaue Identität des Bezeichneten (Personen, Dinge,
Sachverhalte) bleibt durch Indefinitpronomen unbestimmt
Jemand spielt im Nebenraum Geige.
Man weiß nie, was noch passieren wird.
Beispiele:
all, alle, allesamt, andere, beide, einer, einige, etliche, ein bisschen, ein wenig,
ein paar, etwas, irgendetwas, irgendein irgendwelche, irgendwas, jemand,
kein, man, mancher, mehrere, nichts, niemand, sämtlich, welche, wer, was

Viele Indefinitpronomen werden auch als Artikelwörter vor einem


Nomen verwendet.

Deklination: Vielen Indefinitivpronomen werden in allen vier Fällen unter Berücksichtigung


von Genus und Numerus dekliniert, manche (man, etwas, nichts) sind unveränderlich).

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Quellen
Das Pronomen

7. Interrogativpronomen
Diese leiten Fragen ein.

Wer fährt mit uns nach Luxembourg.


Welchen Film sollen wir uns anschauen?
Was für ein Instrument willst du dir kaufen

Deklination:
In allen vier Fällen unter Berücksichtigung
von Genus und Numerus

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Quellen
Das Pronomen

8. Adverbialpronomen
Sie stehen an Stelle einer Präpositionalgruppe.

Heute Abend essen wir in einer kleinen Pizzeria.

Dort gehen wir oft essen.

Adverbialpronomen
Hinweis: Adverbialpronomen können auch in die Wortart Adverb
eingeordnet werden, dann heißen sie Pronominaladverb.

Bespiele: hier, jetzt, da, darum, deswegen

Deklination: Adverbialpronomen werden nicht dekliniert.

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Quellen
Das Verb

Vollverben

Verben Hilfsverben

Modalverben

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Quellen
Das Verb: Bedeutung
B
e
Tätigkeit laufen d
e
Vollverben Vorgang entstehen
u
Zustand liegen t
u
n
g
sein

Verben Hilfsverben haben

werden
sollen
können
müssen
Modalverben dürfen
wollen
mögen

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Quellen
Das Verb: Selbstständigkeit
laufen Vollverben können alleine im Satz
ein Prädikat bilden:
Vollverben entstehen
Er läuft.
liegen

sein
Hilfsverben bilden mit anderen
Hilfsverben haben Verben Zeitformen:

werden Er wird gehen. Sie ist gegangen.

sollen
können Modalverben verfeinern eine
müssen Aussage und stehen i.d.R. in
Modalverben dürfen
Verbindung mit einem Vollverb im
Infinitiv:
wollen
mögen Ich darf jetzt spielen.

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Quellen
Das Verb, kleiner Exkurs 1

Vollverben

Hilfsverben

can
may In der englischen Sprache gibt es
must je nach Zeitform für Modalverben
Modalverben need Ersatzformen (be able to, be
will allowed to usw.)
shall

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Quellen
Das Verb, kleiner Exkurs 2

Vollverben

Wechselnder Gebrauch von avoir


und être (transitiver Gebrauch, s.
avoir später):
Hilfsverben être
J‘ai sorti (herausgeholt) la voiture du
garage.
Elle est sortie (ausgegangen) en ville.

Modalverben

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Quellen
Das Verb: Verbindung

Reflexive Verben
Reflexive (rückbezügliche) Verben haben ein Reflexivpronomen (sich,
mich …, s. später) bei sich. Das Pronomen bezieht sich aus das Subjekt:

Peter beeilt sich.

Sie bilden kein Passiv (Er wird beeilt: Unsinn!)

Ausnahmen („unechte“ reflexive Verben):

Diese Verben können das Passiv bilden und das Reflexivpronomen kann
durch eine andere Ergänzung ausgetauscht werden:
Er wäscht sich. Das Kind wird von ihm gewaschen.
Er wäscht das Kind.

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Quellen
Das Verb: Verbindung
Transitive Verben
Transitive Verben haben ein Akkusativobjekt („wen?“) bei sich und können
das Passiv bilden:

Peter liebt Karin. Karin wird geliebt.

Intransitive Verben:
Allen andern Verben sind intransitiv und stehen z. B.:
• ohne Objekt Er schweigt.
• mit einem Objekt, aber keinem Akkusativobjekt Er dankt seiner Frau.

Alle reflexiven Verben sind intransitiv! Er beeilt sich.

Manche Verben sind transitiv und intransitiv:


Er schleift die Schere. Das Rad schleift.

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Quellen
Das infinite Verb
Infinite Verbformen haben keine Personal- und Tempusform. Es
sind Verben ohne Modus und Genus Verbi (Aktiv – Passiv).
Infinitiv (Grundform, Nennform)
Bsp.: lesen (rot: Wortstamm), Verwendung: Futur 1; in Verbindung mit
einem Modalverb, ein Infinitiv kann zum Substantiv werden: Das Lesen

Partizip I
Bsp.: lesend (Verwendung: als Adjektiv, Adverb, Substantiv): Er sitzt
lesend im Garten. Reisende werden gebeten ….

Partizip II
Bsp.: gelesen (Verwendung: zur Bildung zusammengesetzter Zeiten
(Er hatte das Buch gelesen …), auch als Adjektiv (das gebügelte
Hemd …), Adverb, Substantiv (die Gesuchten bedankten sich …)

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Quellen
Das finite Verb: Personalform
Das Verb kommt in unterschiedlichen Formen vor. Die finite
Form steht in einer grammatischen Person und richtet sich nach
dem Numerus (Singular/Plural). Beides zusammen:
Personalform
Bildung: Anhängen von Endungen und Veränderung des
Stammvokals:
ich gehe (Singular) ich ging ich bin gegangen
du gehst du gingest
er/sie/es geht er/sie/es ging
wir gehen (Plural) wir gingen
ihr geht ihr gingt
sie gehen sie gingen

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Quellen
Schwache und starke Verben

Schwache Verben (auch: regelmäßige Verben)


bilden die Formen bei der Konjugation mit
verschiedenen Endungen:

Ich sage, wir sagen, er sagte sie hat gesagt …

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Quellen
Schwache und starke Verben

Starke Verben (auch: unregelmäßige Verben)


bilden die Formen bei der Konjugation durch
Veränderung des Stammvokals:
gelten, galt, gegolten (Ablautreihe: e – a – o)
binden band gebunden (Ablautreihe: i – a – u)
(das sind nur zwei Beispiele!)

Gemischte Konjugation: Stammvokal wird


verändert und Endung im Präteritum (-te):
brennen, brannte, gebrannt

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Quellen
Exkurs: verschiedene „Laute“
Bitte nicht durcheinanderwerfen:
Ablaut: (Veränderung des Stammvokals)
Umlaut: 1): Buchstaben, die im Deutschen zur Darstellung
umgelauteter Vokale benutzt werden, also Ää, Öö, Üü

Umlaut: 2): Begriff aus der Sprachgeschichte; der helle Vokal i


macht den Vokal der vorausgehenden Silbe heller: im mhd. ich valle,
aber du vellest (fällst), weil die zweite Person im ahd ein i hatte: fallis

Anlaut: der erste Laut eines Wortes, Beispiel: nur

Inlaut: Laut innerhalb eines Wortes, Beispiel: nur

Auslaut: der letzte Laut eines Wortes, Beispiel: nur

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Quellen
Verben: stark oder schwach?

Doppelformen bei Verben mit Bedeutungsunterschieden:

wenden: Ich wandte/wendete den Kopf (zwei Möglichkeiten). Aber nur: Ich wendete das Heu.

senden: Grüße können sowohl gesendet als auch gesandt werden. Aber: Die Show wird
(nur) live gesendet (technische Bedeutung).
bewegen: (sie bewegt - bewegte - bewegt), örtlich: Sie bewegte sich nicht von der Stelle.
Aber: Sie bewog mich dazu, meine Einstellung zu ändern.
schaffen: (er schafft - schuf - geschaffen): wenn von kreativen Leistungen die Rede ist: Der
Künster schuf ein großes Werk. Wenn man etwas mit körperlicher oder geistiger Anstrengung
erreicht (er schafft - schaffte - geschafft): Er schaffte die Prüfung ohne Schwierigkeiten.

hängen: transitiv und intransitiv: Ich hängte den Mantel an den Haken. – Der Mantel
hing im Schrank

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Quellen
Das finite Verb: Tempus

Weiteres Merkmal eines finiten Verbs ist die Zeitform (Tempus).

Präsens:
Es bezeichnet ein Geschehen, welches sich gerade ereignet, z. B.:
Sie geht über die Straße.

Es bezeichnet etwas Allgemeingültiges, z. B.:


Am 31. Dezember ist Silvester.

… oder etwas, das in der Zukunft liegt, z. B.:


Morgen gehe ich wieder arbeiten.

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Quellen
Das finite Verb: Tempus

Perfekt:
Es steht für ein Geschehen, welches sich in der Vergangenheit
ereignet hat, dessen Wirkung aber in der Gegenwart noch
fortbesteht.
Es hat in der Nacht geschneit (und jetzt ist die Straße glatt).

Sie ist eingeschlafen (und schläft jetzt).


Dieser Satz unterscheidet sich deutlich von dem Satz:
Sie schlief ein. (Präteritum, hier fehlt der Bezug zur Gegenwart)

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Quellen
Das finite Verb: Tempus

Präteritum:
Es steht für ein Geschehen, welches sich in der Vergangenheit
ereignet hat.

Im Jahre 1978 schneite es in der Silvesternacht.

Das Präteritum ist die typische Zeitform für Erzählungen und


Berichte.

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Quellen
Das finite Verb: Tempus

Plusquamperfekt:
Es steht für ein Geschehen, welches Vergangenheit bezüglich
eines vergangenen Zeitpunkts ausdrückt (Vorvergangenheit)
Es wirkt aber noch auf diesen verganenen Zeitpunkt nach.

Ich hatte gerade die Haustüre geöffnet. Dann begann es


auch schon zu regnen.
Wir waren kaum angekommen, da hörten wir auch schon …

Das Plusquamperfekt steht meist in Verbindung mit dem


Präteritum.

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Quellen
Das finite Verb: Tempus

Futur I
Es steht für ein Geschehen, welches in der Zukunft stattfindet.
Nächste Woche werde ich nach Berlin reisen.

Das Futur kann auch eine Vermutung ausdrücken:


Er wird wohl krank sein.

Eine strenge Aufforderung kann auch im Futur stehen:


Du wirst jetzt sofort gehen!

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Quellen
Das finite Verb: Tempus

Futur II
Mit dem Futur II bezieht sich der Sprecher auf ein Geschehen,
welches in der Zukunft abgeschlossen sein wird:
Im nächsten Winter werde ich schon umgezogen sein.
Heute habt ihr noch einen schweren Tag, aber morgen
werdet ihr alles vergessen haben.

Das Futur II kann durch das Perfekt ersetzt werden:


Im nächsten Winter bin ich schon umgezogen.

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Quellen
Das finite Verb: Genus Verbi

Genus Verbi: Aktiv und Passiv


Aus welcher Blickrichtung?

Der Musiker stimmt die Geige


Die Geige wird vom Musiker gestimmt.
Das Passiv kann nur von transitiven Verben (bzw. echten reflexiven
Verben) gebildet werden:
Ein Asteroid nähert sich der Erde. (kein Passiv möglich!)

Zustandspassiv: Der Tisch ist gedeckt. (mit sein gebildet)


„Normales“ Passiv: Der Tisch wird gedeckt. (mit werden gebildet)

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Quellen
Aktiv – Passiv: Vorsicht!

Ich werde prüfen.

Ich werde geprüft.

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Quellen
Aktiv – Passiv: Vorsicht!

Ich werde prüfen. Futur des Aktivs


werden + Infinitiv

Ich werde geprüft. Präsens des Passivs


werden + Partizip II

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Quellen
Modus

Imperativ: drückt eine Aufforderung, ein Wunsch, ein Befehl oder ein
Verbot aus:
Hör damit auf! (ohne Endung)
Entschuldige dich / entschuldigt euch!

Indikativ: neutraler Modus bei der Darstellung von (sicheren)


Sachverhalten:
Die Kinder spielen im Wald.

Konjunktiv I: Gebrauch in der indirekten Rede, auch bei


Aussagen, die einen Wunsch beinhalten:
Er sagte, er habe den Brief schon gelesen. Er lebe hoch!

Konjunktiv II: im distanzierte Bericht, Ausdruck der Irrealität:


Es hieß, er käme am Freitag. Wäre das doch schon vorbei!

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Quellen
Konjunktiv

Karl sagt, er habe einen großen Betrag im


Lotto gewonnen. Konj. I

Karl sagt, er hätte einen großen Betrag im


Lotto gewonnen (aber ich glaube ihm das
nicht). Konj. II

Beachte: Hier geht es nicht um eine grammatische Zeit, sondern um


den Modus: Wie schätzt der Sprecher den Wahrheitsgehalt der
Aussage ein? Was will der Sprecher ausdrücken (Sprecherabsicht)?

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Quellen
Konjunktiv

Die Bildung des Konjunktiv I:


Präsensstamm des Verbs mit den Endungen - e, est, - en oder et.
fragen – du fragest, er frage

Die Bildung des Konjunktiv II:


Präteritumstamm mit den Endungen - e, est, - en oder et.
Bei starken Verben wird der Stammvokal umgelautet:
nehmen – nahm – er nähme
kommen – kam – sie käme
fliegen – flog – er flöge

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Quellen
Konjunktiv, Beispiele

Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv


II
ich komme komme käme

du kommst kommest kämest

er/sie/es  kommt komme käme

wir kommen kommen kämen

ihr kommt kommet kämet

sie kommen kommen kämen

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Quellen
Konjunktiv, Beispiele
Vergangenheit
Indikativ-Perf. Konjunktiv I Konjunktiv
II
ich bin gekommen sei gekommen wäre gekommen

du bist gekommen seiest gekommen wärest gekommen

er/sie/es  ist gekommen sei gekommen wäre gekommen

wir sind gekommen seien gekommen wären gekommen

ihr seid gekommen seiet gekommen wäret gekommen

sie sind gekommen seien gekommen wären gekommen

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49
Quellen
Konjunktiv, Beispiele
Zukunft
Indikativ-Fut. I Konjunktiv I
Konjunktiv II
ich werde kommen werde kommen würde kommen

du wirst kommen werdest kommen würdest kommen

er/sie/es  wird kommen werde kommen würde kommen

wir werden kommen werden kommen würden kommen

ihr werdet kommen werdet kommen würdet kommen

sie werden kommen werden kommen würden kommen

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Quellen
Konjunktiv

Hinweis: Der Konjunktiv kennt nur drei Zeitformen!

Ist der Konjunktiv I identisch mit dem Indikativ, kann die Konjunktiv II –
Form verwendet werden:
Er behauptet, ich komme ständig zu spät: Er behauptet, ich käme …
Altertümlich klingende Konjunktiv II – Formen werden durch die „würde“ –
Umschreibung ersetzt:
Nicht: Er böte mir 100 € … sondern: Er würde mir 100 € bieten …
Aber: Er käme am Dienstag … nicht: Er würde am Dienstag kommen …

Beachte: Synthetischer Sprachbau analytischer Sprachbau

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51
Quellen
Konjunktiv, Passiv

Der Konjunktiv kennt natürlich auch das Passiv!

Konj. I Konj. II

Gegenwart er werde gerufen er würde gerufen


Vergangenheit er sei gerufen worden er wäre gerufen worden
Zukunft er werde gerufen werden er würde gerufen werden

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52
Quellen
Konjunktiv, Übung

Bitte formen Sie diesen Text in die indirekte Rede um!

Berlin - Der Berliner Gipfel hat wieder keine Einigung im Streit


über die Beiträge der Länder für die XY-Kasse gebracht.
Bundeskanzlerin Helga Meyer hatte erneut gefordert, die Beiträge
insgesamt deutlich zu heben. Die Ministerpräsidenten der Länder
verschoben auch die Reform der Regionalpolitik auf das nächste
Jahr. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurden ebenfalls keine
Beschlüsse gefasst.

Die Wochenzeitung „Zeit im Spiegel“ schrieb, dass …

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53
Quellen
Konjunktiv, Übung

Lösung:

Die Wochenzeitung „Zeit im Spiegel“ schrieb, dass der


Berliner Gipfel wieder keine Einigung im Streit über die
Beiträge der Länder für die XY-Kasse gebracht habe.
Bundeskanzlerin Helga Meyer habe erneut gefordert, die
Beiträge insgesamt deutlich zu heben. Die Ministerpräsi-
denten der Länder hätten auch die Reform der Regional-
politik auf das nächste Jahr verschoben. Zur Bekämpfung
der Arbeitslosigkeit seien ebenfalls keine Beschlüsse
gefasst worden.

C.O. Einführung Lautlehre Wortlehre Satzlehre Texte


54
Quellen
Aus Verben werden Nomen
Verben können aus den Infinitiven Nomen bilden. Diese
Nomen sind Neutren.
laufen das Laufen
beobachten das Beobachten

Verben können auch mit Hilfe von Suffixen Nomen bilden:


verschieben die Verschiebung
freuen die Freude
laufen der Lauf (ohne)

Beachte: Nomen werden groß geschrieben!

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55
Quellen
Das Adjektiv

Das Adjektiv (Wiewort, Eigenschaftswort) kann unter-


schiedlich gebraucht werden:
1. Attributiv, als nähere Bestimmung eines Substantivs:
Das dicke Buch ... Die schönen Geschichten ...
2. Prädikativ, oft nach sein, werden, bleiben (unflektiert)
Er ist fleißig. Es wird hell. Es bleibt freundlich.
3. Adverbial (in der Funktion eines Adverbs, unflektiert)
Der Musikverein spielt laut.
4. Als Substantiv (und wird dann auch großgeschrieben)
Hast du schon das Neueste gehört? Der Jüngste
kommt zuerst an die Reihe.

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56
Quellen
Das Adjektiv

Die Deklination des attributiven Adjektivs:

die gute Frau


der guten Frau
der guten Frau
die gute Frau

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57
Quellen
Das Adjektiv

Die Komparation des Adjektivs:

Positiv (Grundform): Der Junge ist groß.


Komparativ: Das Mädchen ist größer.
Superlativ: Die Mutter ist am größten.

Beachte: groß wie / größer als / am größten

Viele Adjektive haben bereits den höchsten Grad:


einzig: einzigst kein: in keinster Weise

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58
Quellen
Das Adverb

Das Adverb bestimmt ein Verb oder andere Wörter bzw.


einen ganzen Satz näher. Adverbien sind Partikeln, also
weder deklinierbar noch konjugierbar. Einige Adverbien
können gesteigert werden, z. B. oft, öfter oder gern, lieber.

1. Lokaladverbien (hier, draußen, links, dort ...): Er hat


draußen einen Freund gesehen.
2. Temporaladverbien (damals, nachher, später, morgen,
endlich ...): Ich wäre damals gerne dabei gewesen.
3. Kausaladverbien (nämlich, sonst, deshalb ...): Ich habe
schlecht geschlafen, deshalb sehe ich so müde aus.
4. Modaladverbien (vielleicht, gerne, leider): Er mag Suppe
sehr gern.

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59
Quellen
Adjektiv oder Adverb?

Das Wort „langsam“ kann als Modaladverb angesehen


werden, ist aber in der Formulierung „Der langsame
Autofahrer …) ein Adjektiv. In vielen Fremdsprachen wird
hier deutlicher unterschieden:

Befügung zum Substantiv ( Adjektiv): He is a slow driver.


Nähere Bestimmung eines Verbs ( Adverb): He drives slowly.

Sprache Adverb Adjektiv


Englisch well good
Französisch bien bon/bonne
Deutsch gut gut

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60
Quellen
Die Präposition (Verhältniswort)

Mit Präpositionen werden Wörter und Wortgruppen


miteinander verbunden: Die Flasche steht im Kühlschrank.

1. lokal: auf dem Dach, an der Straßenecke, vor der Türe, im


Haus, in der Gaststätte
2. temporal: in zwei Tagen, um 10 Uhr, seit drei Monaten, an
diesem Morgen
3. kausal: infolge eines Unfalls, wegen des Feiertags, zwecks
Lohnerhöhung
4. modal: ohne meine Zustimmung, mit deinem Einverständnis,
gemäß dieser Vereinbarung, der Brief ist auf Englisch
geschrieben

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61
Quellen
Die Präposition

Präpositionen treten mit einem bestimmten Kasus auf.

Dativ: aus, entsprechend, nahe, bei, entgegen,


gegenüber, gemäß, mit, samt, nach, seit, von, zu

Akkusativ: bis, um, durch, für, gegen, je, ohne, per, pro

Genitiv: angesichts, seitens, abzüglich, außerhalb,


bezüglich, diesseits, jenseits, einschließlich, halber,
infolge, kraft, oberhalb, ungeachtet, unterhalb, unweit

Genitiv (Schriftsprache), Dativ (gesprochene Sprache):


statt, wegen, innerhalb, längs, mittels, trotz, während,
zugunsten

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62
Quellen
Die Konjunktion (Verhältniswort)

Mit Konjunktionen werden Wörter, Wortgruppen, Hauptsätze


und Haupt u. Nebensätze miteinander verbunden.
1. Nebenordnende Konjunktionen verbinden Wörter,
Wortgruppen und Hauptsätze: Ich mag Äpfel und
Bananen. Es klopfte an der Türe, aber er öffnete sie
nicht. (und, oder, sowohl – als auch, entweder – oder, aber,
jedoch, sondern, denn, sowie)
2. Untergeordnete Konjunktionen verbinden den Haupt -
mit dem Nebensatz: Er geht spazieren, weil das Wetter
schön ist. (als, wenn, ohne, anstatt, bevor, bis, ehe, seit
nachdem, während, da, weil, dass, damit, falls, wenn,
obwohl, indem, wie)
bis, seit, während: auch Präposition, wenn sie vor einem Substantiv stehen!

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63
Quellen
Die Interjektion

Interjektionen sind Ausrufe - und Empfindungswörter. Sie


werden i.d.R. durch ein Komma oder ein Ausrufezeichen von
dem nachfolgenden Satz abgetrennt.

Brr, ist das kalt!


Aua! Das hat wehgetan!
Hurra! Es sind Ferien!

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64
Quellen
Das Numerale (Zahladjektiv)

Grundzahlen/Kardinalzahlen: null, eins, zwei …


Ordinalzahlen: der Erste, der Zweite …. das erste Mal, die zweite Woche
Zahladverbien: erstens, zweitens, drittens …
Bruchzahlen: ein halb, anderthalb …
Vervielfältigungszahlen: einfach, zweifach, dreifach …
Wiederholungszahlen: einmal, zweimal, dreimal …
Einteilungszahlen: je einer, je zwei, zu je fünf …
Unbestimmte Numeralia: wenig, einige, viele, ein paar, mehr, andere …

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65
Quellen
Wortbildung

1. Kompositum: Zusammensetzung aus zwei oder


mehreren Wörtern, das letzte Wort ist das
Grundwort, die davorstehenden Bestandteile des
Kompositums bestimmen das Grundwort näher:
Wiesenblume = Blumenwiese
2. Derivation (Ableitung): Ausgangswort wird
kombiniert mit Präfix und Suffix: Freund – freundlich
– unfreundlich (Hinweis: Das Ausgangswort kann auch in
seinem Inneren verändert werden, z.B.: Sprache – sprechen.)

Zu 1.: Verbindungen können aus verschiedenen Wortarten


zusammengesetzt werden, z.B.: Verb + Adjektiv: großschreiben.

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66
Quellen
Wortbildung

Arbeitsauftrag: Erstellen Sie bitte eine Präsentation


hinsichtlich Getrennt - und Zusammenschreibung
sowie Groß - und Kleinschreibung. Berücksichtigen Sie
insbesondere die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie
Komposita gebildet werden können.

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67
Quellen
Wortfamilie und Wortfeld

Wortfamilie: Wörter, die den gleichen Wortstamm


haben, z. B.: lachen, das Lachen, das Lächeln,
lächerlich …
Wortfeld: Wörter mit ähnlicher Bedeutung, z. B.:
sagen, mitteilen, verraten, behaupten …

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Quellen
Sätze

Der alte Mann schenkt dem Kind eine Tafel Schokolade.

Artikel Adjektiv Substantiv Verb Artikel Substantiv Pronomen Substantiv


Substantiv

Wortarten

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Quellen
Sätze

Satzglieder

Subjekt Prädikat Dativobjekt Akkusativobjekt

Der alte Mann schenkt dem Kind eine Tafel Schokolade.

Artikel Adjektiv Substantiv Verb Artikel Substantiv Pronomen Substantiv


Substantiv

Wortarten

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Quellen
Satzglieder abgrenzen

Verschiebprobe / Umstellprobe: Wenn Wortgruppen oder


einzelnen Wörter im Satz verschoben werden können (ohne
dass sich der Sinn des Satzes ändert), handelt es sich um
Satzglieder.

Subjekt Prädikat Dativobjekt Akkusativobjekt

Der alte Mann schenkt dem Kind eine Tafel Schokolade.

Eine Tafel Schokolade schenkt der alte Mann dem Kind.

Dem Kind schenkt der alte Mann eine Tafel Schokolade.

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Quellen
Satzglieder abgrenzen

Ersatzprobe: Ein Satzglied kann nur von einem Satzglied


der gleichen grammatischen Funktion ersetzt werden.

Subjekt Prädikat Dativobjekt Akkusativobjekt

Der alte Mann schenkt dem Kind eine Tafel Schokolade.

Er schenkt dem Kind eine Tafel


Schokolade.
Er gibt ihm es.

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Quellen
Das Subjekt

Das Subjekt besteht i. d. R. aus einem Nomen, einer Nomen-


gruppe oder einem Pronomen im Nominativ und richtet sich in
Person und Numerus nach der finiten Verbform des Prädikats.
Das Subjekt wird mit „wer oder was“ erfragt.

Valentin schenkt dem Kind eine Tafel Schokolade.


Der alte Mann schenkt dem Kind eine Tafel Schokolade.

Er schenkt dem Kind eine Tafel


Schokolade.

Sie schenken dem Kind eine Tafel Schokolade.

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73
Quellen
Das Subjekt

Infinitiv mit „zu“ als Subjekt:


Loszulassen fällt ihr immer schwer.

Nebensatz als Subjekt (Subjektsatz):


Wer nicht eingeladen wurde, darf nicht mitspielen.

Partizipialgruppe als Subjekt:


Frisch gewagt ist halb gewonnen.

Unpersönliches es als formales Subjekt:


Es wird den Schülern geholfen.

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74
Quellen
Das Prädikat

Das Prädikat wird mit den Fragen „Was tut das Subjekt“
oder „Was geschieht?“ erfragt und mit einem konjugierten
Verb gebildet.

Der alte Mann schenkt dem Kind eine Tafel Schokolade.

Karin geht nach Hause. (einteiliges Prädikat)

Karin ist nach Hause gegangen. (mehrteiliges Prädikat)


Ebenso:

Ich möchte nach Hause gehen. (Modalverb + Infinitiv)

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75
Quellen
Das Objekt

Viele Sätzen benötigen neben dem Subjekt und dem Prädikat


noch Ergänzungen: Objekte. Es handelt sich dabei um
Substantive, Substantivgruppen, Pronomen oder eine Prä-
positionalgruppe. Möglichkeiten: Akkusativobjekt, Dativobjekt,
Genitivobjekt, Präpositionalobjekt.

Der alte Mann schenkt ihm eine Tafel Schokolade.

Er bedarf unserer Hilfe. Ich erinnere mich deiner.

Wir warten auf den Zug. (Worauf warten wir?)

Vorsicht: Ich warte auf dem Bahnsteig. (kein Objekt: Wo warte ich: Adverbiale
Bestimmung des Ortes!)

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Quellen
Das Präpositionalobjekt (Beispiele)

Sie haben für eine gute Sache gearbeitet.


(für wen? wofür?)
Das Kind spielt mit der Puppe.
(mit wem? womit?)
Er kehrt wegen des schlechten Wetters um.
(weswegen?)

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77
Quellen
Die adverbiale Bestimmung

Bei der adverbialen Bestimmung handelt es sich letztlich auch


um eine Ergänzung. Sie machen nähere Angaben zu einem
Sachverhalt oder zu Umständen. Gefragt wird mit wann?, wie
lange?, wo?, wie? usw.

Gestern waren wir schwimmen.

Er muss noch eine Stunde arbeiten.

Wir warten in der Halle.

Die Frau singt vergnügt.

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78
Quellen
Die adverbiale Bestimmung

Je nach Fragewort werden adverbiale Bestimmung unterschieden:


• Lokaladverbiale (Umstandsbestimmung des Ortes, z. B.: Wir warten in der Halle.)
•Temporaladverbiale (Umstandsbestimmung der Zeit, z. B.: Gestern war ich schwimmen.)
• Modaladverbiale (Umstandsbestimmung der Art und Weise)
• Kausaladverbiale (Umstandsbestimmung des Grundes)
• Instrumentaladverbiale (Umstandsbestimmung des Mittels)
• Finaladverbiale (Umstandsbestimmung des Zwecks)
• Konditionaladverbiale (Umstandsbestimmung der Bedingung)
• Konsekutivadverbiale (Umstandsbestimmung der Folge)
• Konzessivadverbiale (Umstandsbestimmung des Gegengrunds)

Arbeitsauftrag: Erstellen Sie bitte eine Präsentation zum Thema


Adverbiale! (Unterschiedliche Arten von Adverbialen, Fragewörter
und Beispiele)

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Quellen
Das Attribut

Attribute sind Beifügungen zu Substantiven und damit


Satzgliedteil (kein selbständiges Satzglied). Sie kennzeichnen
Subjekt, Objekte oder adverbiale Bestimmungen genauer.

attributives Adjektiv: Ich habe ein neues schnelles Auto.


Adverb: Das Haus dort kenne ich.
Partizip: Der gähnende Mann …
Genitivattribut: Das Heulen des Sturmes …
präpositionales Attribut: … Gläser mit Aufdruck …
Attributsatz: Das Bild, das ich mir gekauft habe, war teuer
Apposition: Peter, der Freund von Karl, kam uns besuchen.

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Quellen
Satzformen

Der Hauptsatz kann für sich alleine stehen und ist von
keinem anderen Satz abhängig.
Simone liest ein Buch.
Der Nebensatz (auch Gliedsatz, wenn es sich nicht um
einen Relativsatz handelt) ist von einem anderen Satz
abhängig und kann nicht alleine stehen.
Simone liest ein Buch, weil sie Pause hat.
Nebensätze werden häufig durch untergeordnete
Konjunktionen und div. Pronomen, aber auch durch
Adverbien eingeleitet.
Simone liest ein Buch, weil sie Pause hat.

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Quellen
Satzformen

Satzreihe (Parataxe): Verbindung von zwei oder mehreren


Hauptsätzen durch Kommas oder nebenordnende
Konjunktionen
Die Wolken zogen auf, der Himmel verdunkelte sich
und der Wind heulte in der Gasse.

Satzgefüge (Hypotaxe): Verbindung von einem Hauptsatz


und einem oder mehreren Nebensätzen
Wenn es dunkel wird, mache ich die Lampe an, weil
ich sonst nichts mehr sehe.

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82
Quellen
Nebensätze (Einteilung)

1. Einteilung nach der Art der Verknüpfung:


Relativsatz (mit Relativpronomen)
Die Frau, die gestern im Kino war, hat heute einen Preis gewonnen.

Konjunktionalsatz (mit untergeordneter Konjunktion)


Er weiß noch nicht, ob er die Prüfung geschafft hat.

Indirekter Fragesatz (mit Interrogativpronomen)


Er weiß nicht, was er sagen soll.

Infinitivsatz
Die Klasse beschießt, eine Hilfsaktion zu starten.

Partizipialsatz
Vor Freude strahlend, winkte sie den Zuschauern zu.

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83
Quellen
Nebensätze (Einteilung)
2. Einteilung nach der Art der Funktion:
Subjektsatz
Wer sich anstrengt, kann auch gewinnen.
Dass du gekommen bist, freut mich sehr.
Der Hauptsatz hat kein Subjekt, der Nebensatz ersetzt dieses.

Objektsatz
Er will, dass sie glücklich wird.
Der Nebensatz nimmt die Stelle eines Objektes ein.

Adverbialsatz (Kausalsatz, Konditionalsatz, Finalsatz,


Konsekutivsatz, Konzessivsatz, Temporalsatz,
Adversativsatz, Modalsatz, Lokalsatz)
Wenn du möchtest, komme ich dich besuchen. (Konditionalsatz)

Attributsatz

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Quellen
Nebensätze

Arbeitsauftrag 1: Erstellen Sie bitte eine


Präsentation zum Thema Nebensätze!
(Unterschiedliche Arten von Nebensätzen,
Fragewörter und Beispiele)

Arbeitsauftrag 2: Erstellen Sie bitte eine


Präsentation zum Thema Zeichensetzung.

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85
Quellen
Texte

Eigenschaften von Texten:


Folge von Sätzen, die sich auf ein Thema beziehen und
einen Gesamtsinn ergeben
Textgliederung, Sinnabschnitte
Innerer Aufbau, innere Logik (Gedankengang,
Argumentation)
Form, in Abhängigkeit von der Textsorte: Stilmerkmale,
Stilfiguren

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86
Quellen
Quellen

http://de.wikipedia.org/wiki/Flexion
http://de.wikipedia.org/wiki/Alphabet
http://deutschonline.de/Deutsch/Grammatik/grundlagen.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Phonem
http://de.wikipedia.org/wiki/Phonem#Phon_und_Phonem
http://www.barthel-1.de/pdf/3_nominal.pdf
http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/InflectionRules/FRegeln-P/Pron-
Refl.html#Anchor-Formen-49575
http://de.wikipedia.org/wiki/Adverbiale_Bestimmung
FUCHS, M (2006): Formeltafel zur deutschen Grammatik. – Schöningh – Verlag
BORNEMANN, M. und M. (2006): Deutsch, Schulgrammatik extra. - Dudenverlag

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Quellen

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