the

City-Kino
Februar 2010
Moviemento &

eiN FiLM VoN roMAN PoLANsKi

Ghost writer
Nr. 253 – Februar 2010 – Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Moviemento, OK Platz 1, 4020 Linz, 0732/78 40 90 – City-Kino, Graben 30, 4020 Linz, 0732/77 60 81 – www.moviemento.at
Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Februar 2010 | 1
 Vorspann
Inhalt
Neue Filme im Februar
The Ghostwriter............................................ 3
Giulias Verschwinden..................................... 3
Günter Wallraff: Schwarz auf weiss........... 10
Invictus......................................................... 5
Nord............................................................. 7
PianoMania. .................................................. 7
Der Räuber.................................................... 6
Rückkehr in die Normandie............................. 9
Tetro............................................................ 7
Up in the Air.................................................. 6
Verdammnis. .................................................. 9
Widerstand in Haiderland. ........................... 10
La Zona......................................................... 8
Thema des Monats...................................... 4
SpecialScreening: Leonard Cohen............ 11
Verlängert & zum Wiedersehen.................12
Kinder- & Familienfilme..............................12
Südwind......................................................13
Filmring.......................................................13
Babykino.....................................................13
AK-Kultur....................................................13
Jazz im Moviemento..................................13
Cinéfête 2010.............................................14
Kino für Spätaufsteher...............................15
2010 ist kein unwesentliches Jahr für das Moviemento. Vor 20 Jahren eröffneten wir unser
kleines Kino im Tiefparterre des OK. Nicht alle glaubten an die Existenzfähigkeit eines Pro-
grammkinos in Linz. Multiplexe kamen und Kinos sperrten zu. Bis auf das City-Kino, das wir
vorm Zusperren bewahren konnten und 2000 renovierten. Mit dem neuen Saal im Moviemento
konnten wir unsere Besucherzahlen gegenüber der Anfangszeit auf 143.000 vervierfachen.
Und das, obwohl wir unser Publikum fast immer mit Originalfassungen „quälen“ oder auch
beglücken. Unser Publikum zieht da vorbildlich mit. Danke sehr.
Feiern werden wir unser Jubiläum im Sommer beim Sommerkino.
Der Februar ist medial immer von der Berlinale geprägt, wir bieten Ihnen zwei Höhepunkte
dieses Festivals: Roman Polanskis The Ghost Writer und Jason Reitmans Up in the Air nach
dem gleichnamigen Bestseller von Walter Kirn. Nord wurde schon im Vorjahr in Berlin mit dem
„Europa Cinemas Label“ ausgezeichnet und entführt uns in die magische, verschneite norwe-
gische Tundra.
Der Räuber wiederum ist der erste österreichische Film, den die Berliner seit Heidenlöcher
(schon 25 Jahre her) wettbewerbswürdig empfanden. Erneut ein Beweis für die hohe Qualität
des heimischen Filmschaffens. Der Räuber ist wirklich großes Kino, sicher preiswürdig. Fast
schon unmöglich scheint ein Monat ohne heimische Doku: PianoMania ist eine humorvolle
Reise in die geheimnisvolle Welt der Töne. Ausgezeichnet mit dem Preis der Semaine de la
Critique, Locarno 2009.
Ein ganz Großer der Filmgeschichte beschließt dann den Februar: Francis Ford Coppola prä-
sentiert mit Tetro eine außergewöhnliche Familiengeschichte mit Klaus Maria Brandauer als
erdrückende Vaterfigur von Vincent Gallo.
Also auf die nächsten 20 Jahre Moviemento.
Wolfgang Steininger

Preise:
Programmheft-Jahresabo: Euro 17,—
Kinometerbank: 10 Karten +
Programmheftabo: Euro 60,–
MovieMember: 1 Jahr ermäßigter Eintritt +
Abo: Euro 25,–, Einzelexemplar: 1,– FEB 09

Bankverbindung: Hypobank, Linz Landstra-

ße, BLZ: 54000, Kontonummer: 761858,
lautend auf „Moviemento Programmkino
gemeinnützige GmbH“
Satz- und Druckfehler vorbehalten.

Hinweis für Kinometerbank KäuferInnen

Per Überweisung bezahlte Kinometer-
banken und MovieMember-Cards liegen an
der Moviemento Kino-Kassa auf und können FilmBrunch
dort gegen Vorlage der Zahlungsquittung (= Sonntags im Moviemento &
Erlagschein Auftragsbestätigung - blauer
Gelben Krokodil
Aufdruck) zwischen ca. 17.00 und 21.00 Uhr Bar|café im ok, ok platz 1, 4020 linz
2 | Februar 2010 Programmzeitung für Moviemento & City-Kino

So 7. Februar
www.solarisbar.at, 0732 90 76 06
abgeholt werden. Aus organisatorischen mo - do 17.00 - 01.00 | sa 16.00 - 04.00
Gründen ist die Abholung im City-Kino nicht 11.30 Giulias Verschwinden
fr 17.00 - 04.00 | so 16.00 - 01.00

möglich. 11.30 PianoMania

Wegen immer häufiger aufretender Zustell- 13.00 Up in the Air
probleme unserer Programmzeitung durch
die Post möchten wir uns entschuldigen. So 14. Februar
Diese liegen nicht in unserem Bereich. Ge- 11.30 Giulias Verschwinden Fr 05 > NCA WARM-UP
Disco Demons (Strangers in Stereo),
Digipop (Backlab)
gebenenfalls bekommen Sie das Programm 11.30 Nord Sa 06 >HANS STAUDINGER
ElEctro, tEchno

gerne an der Kassa. 13.00 Up in the Air

UND FREUNDE Johannes lehner
(feel good/drumpoet community)
tEchno, coSmic, Soul
Fr 12 > Genderbender
Impressum
So 21. Februar Sa 13 > DEEp & Funky houSE muSic
STATE OF YO! Flip (texta),
plattenjoe, Zuehrenogris
Medieninhaber: Verein zur Förderung kommunikativer 11.30 Nord hip hop
Fr 19 > lena, martin klein,
Kinokultur, OK Platz 1, 4020 Linz, Tel: 070/784090. Abillity (con.trust, trallala)
11.30 Invictus
Obmann: Wilhelm Schwind. DVR: 0562831/180189. Sa 20 > BETON Schulberg,
houSE, minimAl, Wonky

F. d. I. v.: Wolfgang Steininger. Gestaltung Heft 253: 13.00 The Ghost Writer con.tect (Supercity, linkmen)
26 >
hip hop, ElEctro
Sara Köppl, Stefanie Pachlatko. Mitarbeit: Manfred Fr DJ JoeJoe (Fm4, nyc/Wien),
hillberg (d.n.a.)
Peter Müller, Stefan Kuen, Ulrike Steiner (ust), Rüdiger So 28. Februar Sa 27 > DJ klub houSE, BrEAkS, clASSicS

Ratzenböck. Druck: Haider Schönau, Niederndorf 32,

4274 Schönau, Tel: 07261/7232. Gedruckt auf chlor- 11.30 Der Räuber hip hop, Soul, Funk

frei gebleichtem Papier. Mit der Unterstützung von 11.30 Tetro DJ-line ab 22.00, Eintritt frei
BMUKK, LAND OÖ, STADT LINZ und zahlreichen Mit-
gliedern, Förderinnen und Förderern. 13.00 The Ghost Writer
Offenlegung gem. Mediengesetz § 25(2): Verein zur
Förderung kommunikativer Kinokultur, Unterneh-
mensgegenstand: Präsentation von Filmkunst. §
25(4): Vermittlung von Informationen über Film, Kino-
Kultur und Zeitkultur.
 The Ghost Writer
Roman Polanski
The Ghost Writer
DE/FR/GB 2009, 128 min, Englisch OmU,
B: Robert Harris, Roman Polanski, nach
dem Roman „Ghost“ von Robert Harris K:
Pawel Edelman S: Hervé de Luze D: Ewan
McGregor, Pierce Brosnan, Eli Wallach, Kim
Cattrall, Olivia Williams, Tom Wilkinson,
James Belushi, Timothy Hutton
ab Freitag, 19. Februar
Ein britischer Ghostwriter soll die Memoiren
des früheren Premierministers Adam Lang
fertigstellen – die Chance seines Lebens,
meint sein Agent. Der Verlag hat Lang eine
hohe Millionengage für das Buch zugesagt,
und die Zeit drängt – für seinen „Ghost“
verspricht das einen Karrieresprung und
ein fürstliches Honorar. Doch von Anfang
an steht das Projekt unter einem schlech-
ten Stern, nicht zuletzt weil der erste Autor,
Langs langjähriger Berater, gerade bei einem
tragischen Unfall starb. Der neue Ghostwri-
ter wirft seine Bedenken schnell über Bord
und reist auf die Atlantikinsel Martha’s Vi-
neyard, wohin sich der Ex-Premierminister
mit seiner Frau Ruth und einem kleinen Stab
um seine attraktive Assistentin Amelia Bly
zurückgezogen hat. Doch die Ruhe der In-
sel ist trügerisch: Langs Ferienhaus gleicht
einem Hochsicherheitstrakt. Welches Ge-
heimnis birgt das Buchmanuskript, das
im Safe liegt und nicht das Haus verlassen
darf? Schon ruft Langs Vergangenheit die
Presse und aufgebrachte Demonstranten
auf den Plan, die das Anwesen belagern. In-
mitten des Tumults macht der Ghostwriter
eine Entdeckung, die den smarten Ex-Pre-
mier in ein ganz neues Licht rückt. Er stößt
auf eine globale Verschwörung und befindet
sich plötzlich in höchster Lebensgefahr.
„Eine rasante Achterbahnfahrt durch die Psy-
chologie moderner Macht“, schrieb der Spie-
gel 2007 über Robert Harris‘ Roman „Ghost“
– wobei viele Kritiker und Leser die zentrale
Figur, den Ex-Premierminister Adam Lang, oft
für eine nur leicht fiktionalisierte Person aus
dem wahren Leben hielten: Tony Blair. Für die
Verfilmung seines Bestsellers hätte Harris auf
keinen Besseren treffen können als Roman
Polanski, der für „Der Pianist“ mit dem Oscar
ausgezeichnet wurde und mit meisterhafter
psychologischer Spannung, tief beunruhi-
gendem Horror und spannenden Thrillern
über Macht und Korruption seinen Ruf als ei-
ner der besten Regisseure immer wieder aufs
Neue unter Beweis stellte.
Giulias Verschwinden
Roman Polanski ist ein Meister der klau-
strophobischen Orte, der Seelengefäng-
nisse. Wie kein anderer versteht er es,
den Schrecken und die Angst in Szene zu
setzen. Bei ihm sind es die Details des All-
tags, die zu Wahnvorstellungen führen, ist
es eine feindliche Umgebung, die Mensch-
lichkeit nicht zulässt. Ein Leben wie seines
könnte selbst ein Drehbuchautor nicht
erfinden: Er ist aus dem Krakauer Ghetto
entkommen, überlebt die deutsche Besat-
zung; wird im sozialistischen Polen als jun-
ger Regisseur gegängelt; hat in Los Angeles
den Mord an seiner Ehefrau durch Sekten-
angehörige zu verarbeiten; entzieht sich
in den USA einer Klage wegen Missbrauch
einer Minderjährigen. Ein bewegtes Leben,
zu dem die Inszenierung einiger Filmklas-
siker gehört. – film-zeit.de
Filmografie von Roman Polanski
(Auswahl):
1962 Das Messer im Wasser
1967 Tanz der Vampire
1968 Rosemary’s Baby
1971 Macbeth
1974 Chinatown
1994 Der Tod und das Mädchen
2002 Der Pianist
2010 The Ghost writer
Christoph Schaub
Giulias Verschwinden
CH 2009, 88 min, OdF, B: Martin Suter,
K: Filip Zumbrunn, S: Marina Wernli, D: Co-
rinna Harfouch, Bruno Ganz, Stefan Kurt,
André Jung, Sunnyi Melles, Daniel Rohr
ab Freitag, 5. Februar
Ausgerechnet an ihrem Fünfzigsten muss
es Giulia am eigenen Leib erfahren: Alter
macht unsichtbar. Während die Geburts-
tagsgesellschaft über Allergien und Überge-
wicht, Wadenkrämpfe und die Vorteile von
Tempur-Matratzen philosophiert, streift die
Jubilarin ziellos durch die Straßen, hat mit
einem Mal das seltsame Gefühl, für ihre Um-
welt unsichtbar zu sein, und kommt nach
und nach zu dem Entschluss, dass ihr an
diesem „Freudentag“ alles andere als zum
Feiern zu Mute ist. Nur zu gerne lässt Giulia
sich von einem sehr charmanten älteren
Herrn namens John auf ein Glas Wein in
eine Hotelbar einladen. Im Restaurant sind
derweil hitzige Diskussionen über grund-
sätzliche Fragen des irdischen Daseins
Invictus
im Gange, die Wahr- und Weisheiten ihrer
engsten Freunde zum Thema Alter werden
zusehends mit genügend Alkohol konser-
viert – als plötzlich die Tür aufgeht und der
Ehrengast doch noch erscheint.
Auch Jessica und Fatima, 14, shoppen –
allerdings auf ihre Weise. Sie suchen ein
Geburtstagsgeschenk und finden goldene
Turnschuhe für den 18-jährigen Schwarm
ihrer Herzen. Doch dem Ladendetektiv
entgehen sie nicht. Cornelia und Max, die
geschiedenen Eltern von Jessica, stehen
vor den Trümmern ihres aufgeschlossenen
Sorgekonzeptes, als sie ihr Kind bei der
Polizeidienststelle abholen müssen. Wer ist
schuld, dass die Tochter offensichtlich zu
einer verlorenen Jugend gehört?
Über den Verlust der Jugend schmollt der-
weil Leonie, die sich an ihrem achtzigsten
Geburtstag gegen ihre Tochter, das Alters-
heim, die Konventionen und gegen das Alt-
sein auflehnt und ihre eigene Geburtstags-
party genussvoll sabotiert.
Schaubs Komödie lebt vor allem von den ak-
zentuierten Dialogen, die Autor Suter seinen
Protagonisten in den Mund gelegt hat. Und
diese werden von hochkarätigen und glän-
zend aufgelegten Schauspielern – neben
Harfouch und Ganz unter anderem auch
Stefan Kurt, Sunnyi Melles und Max Herb-
rechter – vorgetragen. Die wenigen Schau-
plätze, das Lokal, das Hotelfoyer, ein Bus,
ein Seniorenheim und ein Kaufhaus, sorgen
für statische, ruhige Bilder, die vorwiegend
Großaufnahmen der handelnden Personen
zeigen. Die meisten Lacher bekommt Chri- Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Februar 2010 | 3
stine Schorn, die sich in ihrem Altersheim
so richtig danebenbenimmt und am Ende
gar eine zünftige Tortenschlacht anzettelt.
Zum Finale lässt Schaub alle Figuren und
damit sämtliche Handlungsstränge seines
tragikomischen Reigens über Leben und
Tod, ewige Jugend und Altersstarrsinn,
Schönheits-OPs und Faltencremes in jenem
besagten Restaurant zusammenlaufen. Und
Hoffnung auf Liebe im fortgeschrittenen Al-
ter gibt es auch, wenn Giulia zum Abspann
– aber das sei jetzt noch nicht verraten.
Martin Suter, durch seine geistreich-unter-
haltsamen Kolumnen und Romane einem
breiten Publikum bekannt, observiert in
seinen pointierten Dialogen die Sehnsucht,
ewig jung bleiben zu wollen von der Puber-
tät bis ins Seniorenalter. Dabei wird in allen
Lebensphasen dem Altern schamlos und er-
/ weiter auf Seite 6
 Thema des Monats
Clint Eastwoods Hommage an Nelson Mandela
von Ulrike Steiner
Es gibt Themen, die liegen jahrelang in der
Luft. Es gibt Rollen, die sind geschaffen für
bestimmte Schauspieler. Es gibt Projekte,
die finden zwar Anerkennung, aber nie den
Weg zur Realisierung. Und auf einmal passt
alles zusammen. Wenn auch ganz anders,
als ursprünglich gedacht.
Clint Eastwoods Film Invictus greift eine
signifikante Episode aus der frühen Präsi-
dentschaft Nelson Mandelas heraus, um
über ihn als herausragenden Staatsmann
und Mensch eine emotional bewegende
Aussage zu machen. Es geht um die Austra-
gung des Rugby-Weltcups 1995 in Südafri-
ka, den die lokale Mannschaft „Springboks“
gegen den haushohen Favoriten Neuseeland
hauchdünn gewann. Damals ein nationales
Schlüsselereignis für die junge, eben erst
von der Apartheid befreite „Regenbogen-
Nation“.
„Diese Geschichte
ereignete sich an
einem kritischen
Punkt von Nelson
Mandelas Präsident-
schaft. Ich glaube, er
hat große Weisheit
damit bewiesen, sein
Land durch Sport zu
versöhnen.“
4 | Februar 2010 Programmzeitung für Moviemento & City-Kino
Clint Eastwood, Regisseur
2010 ist wieder ein sportliches Highlight am
Kap angesagt: Im Juni wird die Fußball-WM
in Südafrika ausgetragen und Jacob Zuma,
der zweite Nachfolger Nelson Mandelas in
der Nach-Apartheid-Ära, verspricht sich
großen Prestige-Gewinn für das Land. Ver-
gleichbar ist die Situation mit 1995 kaum.
Damals ging es vor allem um den inneren
Prozess der Bildung einer Nation aus zwei
zutiefst verfeindeten Lagern. Rugby war der
Sport der Weißen, Mandela setzte sein gan-
zes Charisma ein, um über die Emotionen
im Stadion das Klima des gegenseitigen
Hasses und Misstrauens aufzubrechen.
15 Jahre später hilft Euphorie allein nicht
weiter. Nun blickt zwar die ganze Welt nach
Südafrika, das seine Probleme naturgemäß
in dieser relativ kurzen Zeitspanne nicht
lösen konnte. Allen Unkenrufen zum Trotz
hat es sich als stabile Wirtschaftsmacht
etabliert und international verflochten. So-
zial liegt freilich vieles im Argen, Korruption
blüht, Arbeitslosigkeit und daraus resultie-
rende Armut radikalisieren das Klima. Auch
der gegenwärtige Präsident ist eher wegen
Korruptions-Affären und seiner eigenwil-
ligen Anti-AIDS-Strategie („heiß duschen“)
im Gespräch als wegen seiner staatsmän-
nischen Qualitäten.
„Ich wollte vermeiden,
so zu tun, als sei ich er
– ich musste einfach
er sein. Das war die
Herausforderung.“
Morgan Freeman über die Rolle
als Nelson Mandela
Genau jetzt noch einmal zurückzublenden,
ist ein interessanter Gedanke. Clint East-
wood geht es mit Invictus aber nicht um eine
detailgenaue politische Analyse Südafrikas.
Er sah die Möglichkeit, die außergewöhn-
lichen Fähigkeiten Nelson Mandelas anhand
einer filmisch gut umsetzbaren Episode wie
unter dem Brennglas zu zeigen. Seit langer
Zeit gab es verschiedene Ansätze zu einer
Filmbiographie jenes Mannes, der nach
27 Jahren Gefängnis 1994 in freien Wahl-
en zum ersten schwarzen Präsidenten der
neuen „Regenbogen-Nation“ Südafrika ge-
kürt wurde.
„Ich war immer der
Meinung, Hollywood
könnte keine bessere
Story finden als die,
die sich 1995 in
Südafrika zutrug.“
Francois Pienaar,
Kapitän der „Springboks“
Aber es gab im Fall von Invictus keine ge-
radlinige Entwicklung vom Buch zum Film.
Schauspieler und Produzent Morgan Free-
man arbeitete seit Jahren mit dem süd-
afrikanischen Produzenten Anant Singh an
einem Mandela-Stoff. Sie hatten versucht,
aus dessen Autobiographie „A Long Way To
Freedom“ ein Skript zu entwickeln. Aber die
Fülle des Materials und die Zeitspanne von
Mandelas Lebensweg sprengte die Form
eines Spielfilms.
Da ergab es sich, dass dem Team um Free-
man ein Exposé angeboten wurde, das auf
John Carlins Buch „Playing the Enemy“ be-
ruhte. Es geht darin um den Rugby-Weltcup
1995. Der Zufall wollte es, dass Autor Carlin
– als Journalist auf Recherche in Mississippi
unterwegs – mit Morgan Freeman bekannt
gemacht wurde. Er ging mit seinem Projekt
auf den Oscar-Preisträger zu: „Mr. Freeman,
ich habe einen Film für Sie. Es geht um ein
Ereignis, das Mandelas Genie auf den Punkt
bringt.“ Freeman antwortete: „Sie meinen
das Rugby-Spiel?“ Carlin war perplex: „So
fand ich heraus, dass Freeman bereits mein
Exposé gelesen hatte.“
„Das ist eine Story
über Führungsqualität
– nicht nur Mandelas.
Wahre Führungsqua-
lität ist ein seltener
Wert, den man feiern
soll, wenn man ihn
findet.“
Anthony Peckham,
Drehbuchautor
Bevor weitere Schritte gesetzt wurden,
wollte Morgan Freeman die Zustimmung
von Nelson Mandela, respektvoll „Madiba“
genannt, einholen. Freeman: „Madiba, wir
haben lange Zeit an einem anderen Projekt
gearbeitet, aber jetzt haben wir etwas gele-
sen, von dem wir glauben, dass es auf den
Punkt bringt, wer Sie sind …“ Bevor er wei-
tersprechen konnte, antwortete Mandela:
Ah, der Weltcup. Da wusste ich, dass wir in
die richtige Richtung gingen.“
Was in Südafrika zum Allgemeinwissen
zählt, ist im Rest der Welt eine weitgehend
unbekannte Geschichte. Den Hintergrund
bildet die Tatsache, dass Rugby als National-
sport der weißen „Afrikaaner“ der schwar-
zen Mehrheit als ein Symbol der Apartheid
verhasst war. Die neu an die Macht gekom-
mene Mandela-Administration hatte auch
im Sinn, das wegen des weitgehenden Boy-
kotts gegen den alten Apartheid-Staat oh-
nehin nur mäßig international erfolgreiche
Rugby-Team der „Springboks“ aufzulösen.
Der Sportminister hatte die Rechnung
ohne den Präsidenten gemacht. Mandela
setzte gegen starken Widerstand seiner ei-
genen Leute nicht nur den Fortbestand des
Teams durch. Er suchte gezielt den Kontakt
mit dem Mannschafts-Kapitän Francois Pi-
enaar und motivierte die Mannschaft auf
jede erdenkliche Weise. Südafrika war 1995
Gastgeberland des Rugby-Weltcups, was
der unterklassigen Heimmannschaft die
Chance aufs Mitspielen bot. Diese Bühne
zu nutzen, war Mandelas Absicht: „Sport
hat die Macht, die Welt zu verändern. Er
hat die Macht, zu inspirieren und die Kraft,
die Menschen zusammmenzubringen wie
sonst kaum etwas.“
Clint Eastwood
Invictus
US 2009, 134 min, Englisch OmU, B: An-
thony Peckham, nach dem Buch „Playing
the Enemy“ von John Carlin, K: Tom Stern,
S: Joel Cox, D: Morgan Freeman, Matt
Damon, Tony, Kgoroge, Patrick Mofokeng,
Matt Stern, Julian Lewis Jones
ab Freitag, 19. Februar
In Clint Eastwoods Alterskarriere als Regis-
seur gibt es keine Filme mehr, die aus rein
wirtschaftlichen Interessen gedreht wur-
den. Er hat längst den Status erreicht, nur
Stoffe zu realisieren, an denen ihm persön-
lich etwas liegt. Eine Überlegung allerdings,
die immer zählt, lautet: Wie bringt man das
Publikum ins Kino? Eastwood weiß als alter
Profi, dass gut gemeint allein nichts bringt.
Man muss eine Story haben, die anzieht-
und Stars – die Kassenmagneten sind. All
Kritische Filme über die politische Situation in Afrika – in der Moviemento Mediathek!
Der ewige Gärtner Der letzte König
von Schottland
OK Platz 1 – 4020 Linz – Tel. 0732 / 78 40 90, täglich: 16.00 – 22.00 Uhr, www.moviemento.at
diese Komponenten enthält inVicTus, ohne
die Grundidee preiszugeben, der Person des
Bürgerrechtlers und späteren Präsidenten
Nelson Mandela gerecht zu werden.
Der Film ist von Anfang an klar fokussiert auf
die Darstellung einer strategischen Meister-
leistung – nicht im Spitzensport, sondern in
der Kunst der Menschenführung unter Wah-
rung hoher ethischer Standards. In der Ein-
gangssequenz fährt ein Konvoi eine Land-
straße, entlang auf deren einer Seite das
Rugby-Team „Springboks“ trainiert, wäh-
rend auf der anderen Seite junge Schwarze
Fußball spielen. Die Schwarzen jubeln den
Autos zu – Nelson Mandela sitzt darin, auf
dem Weg in die Freiheit. Der Rugby-Trainer
auf der anderen Seite kommentiert bitter:
„Sie lassen den Terroristen Mandela frei.
Jetzt geht unser Land vor die Hunde.“
Natürlich gibt es eine Reihe von Verkür-
zungen und Auslassungen in der Story, die
– den Tatsachen in der großen Linie fol-
gend – erzählt wird. So wird kein Mensch,
der sich bei Rugby bisher nicht auskannte,
nachher vertrauter mit den Regeln die-
ser rauen Sportart sein. Auch ist bekannt,
dass Nelson Mandela, den Morgan Free-
man mit einer persönlichen Glanzleistung
seiner an Höhepunkten wahrlich nicht ar-
men Schauspiel-Karriere ehrt, dem jungen
Springboks-Kapitän Francois Pienaar eine
andere Motivationshilfe als das Gedicht „In-
victus“ (Unbesiegt) überreichte. Dieses Ge-
dicht des Engländers William Ernest Henley
(1849 – 1903) spielt eine zentrale Rolle in
Mandelas Leben. In den Jahren seiner Haft
auf Robben Island zog er daraus Kraft.
Die Stärken des Eastwood-Films liegen nicht
Goodbye Bafana
nur in der fabelhaften Besetzung rund um
Morgan Freeman, sondern vor allem in De-
tails. So zeigt er in einer kleinen privaten Sze-
ne, wie Mandela in der Präsidenten-Residenz
sehr früh am Morgen aufsteht und – unzwei-
felhaft eine im Gefängnis geprägte Gewohn-
heit – die Bettdecke akkurat glatt streicht.
Auch die Authentizität der Schauplätze, bis
hin zur Gefängniszelle Mandelas, unterstrei-
chen den emotionalen Eindruck, den inVicTus
hinterlässt als Hommage eines großen al-
ten Mannes des Kinos an einen der größten
Staatsmänner des 20. Jahrhunderts.
Invictus
Out of the night that covers me,
Black as the Pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.
In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud.
Under the bludgeonings of chance
My head ist bloody, but unbowed.
Beyond this place of wrath and tears
Looms but the Horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds and shall find me unafraid.
It matters not how strait the gate,
How charged with punishment the scroll.
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.
Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Februar 2010 | 5
– William Ernest Henley
Hotel Ruanda
 PianoMania
folgreich getrotzt und den entsprechenden
Hormonschüben freien Lauf gelassen.
Unglaublich, wie Christoph Schaub in
„Giulias Verschwinden“ mit Schauspielern
arbeitet: Lange Dialogszenen am Tisch
werden durch ein hervorragendes Ensem-
ble und eine außergewöhnliche Kamera-
führung zum Genuss. Und wenn Corinna
Harfouch – die Giulia – sich mit Bruno
Ganz unterhält, wird die kleinste Geste
zum Ereignis. – Sonntags Zeitung
Benjamin Heisenberg
Der Räuber
AT/DE 2009, 98 min, OdF, B: Martin Prinz,
Benjamin Heisenberg, K: Reinhold Vor-
schneider, S: Andrea Wagner D: Andreas
Lust, Franziska Weisz, Florian Wotruba,
Walter Huber
ab Freitag, 26. Februar
1988 endete auf der österreichischen West-
autobahn die Flucht eines Mannes, dem die
Medien den Namen „Pumpgun-Ronnie“
gegeben hatten. Auf diesem spektakulären
Fall und dem gleichnamigen Roman von
Martin Prinz basiert Der Räuber.
Der zweite Kinofilm des Berliner Regisseurs
Benjamin Heisenberg (Schläfer, Filmfestival
Cannes und Max-Ophüls-Preis 2006) por-
trätiert den Räuber als Hochleistungssport-
ler seines Fachs, als Endorphin-Junkie, als
6 | Februar 2010 Programmzeitung für Moviemento & City-Kino
Liebenden und Freiheitssucher. Der Räuber
verbindet die Dramatik eines Gangstermy-
thos mit der meditativen Apsychologie des
Getriebenseins und der stillen Euphorie ei-
ner wahren Liebesgeschichte.
Der Räuber erzählt die Geschichte eines viel-
seitig begabten Mannes: Johann Rettenber-
ger, erfolgreicher Marathonläufer und Seri-
enbankräuber. Nüchtern und präzise misst
er Herzfrequenz, Belastung, Ausdauer und
Effektivität – bei Trainingsläufen ebenso
wie bei den Banküberfällen, von denen er,
aberwitzig maskiert und mit einer Pump-
gun bewaffnet, vor der Polizei flüchtet. Er
lebt unentdeckt mit seiner Freundin Erika in
Wien, zieht immer wieder aus, leidenschaft-
lich und gierig nach dem Trip, der Bewegung
und der Schönheit des Raubzugs. Als er ent-
deckt wird, tragen ihn seine Beine vor einem
gewaltigen Polizeiaufmarsch davon.
Für Andreas Lust war der Dreh auch körper-
lich herausfordernd. Gemeinsam mit Autor
Martin Prinz (der auch das Drehbuch mitver-
Der Räuber
fasst hat) hat er sich zur Marathontauglich-
keit hochtrainiert. Gedreht wurde auch beim
Vienna City Marathon im Frühling. Lust lief
Teile der Strecke mit und musste als einer
der ersten Läufer ins Ziel am Heldenplatz
einlaufen. Anzahl der Versuche: nur einer.
„Ein Hammer“ war das, erinnert sich Lust,
als ihm die Menschenmenge zugejubelt
habe, nicht wissend, dass hier ein Film ge-
dreht wurde. Der ORF-Kommentator zeigte
sich live auf Sendung ob des unerwarteten
Läufers (der in der offiziellen Liste natürlich
nicht aufschien) verwirrt.
Episoden wie diese erzählt Lust gerne. Ei-
gentlich, meint er, wollte Heisenberg die
Bankräuber-Story „wie eine Tierdoku“ dre-
hen. Eine „geniale“ Idee, wie Lust fand. Und
zusagte. Von der Doku-Idee ist man mitt-
lerweile wieder abgekommen, um mit dem
Film eine breitere Masse zu erreichen.
Im Zuge der Recherchen traf sich Lust auch
mit der Lebensgefährtin von „Pumpgun-
Ronn“. Die wollte aber nicht viel erzählen.
Für Lust aber genug, um herauszufinden,
dass die Beziehung der beiden „im echten
Leben noch wesentlich schräger gewesen
sein dürfte, als wir sie im Film spielen.“
– Die Presse
Jason Reitman
Up in the Air
US 2009, 109 min, Englisch OmU, B: Jason
Reitman, nach dem gleichnamigen Roman
von Walter Kirn, K: Eric Steelberg, S: Dana
E. Glauberman, D: George Clooney, Vera
Farmiga, Anna Kendrick, Jason Bateman,
Amy Morton, Melanie Lynskey
Golden Globes 2009: Bestes Drehbuch
ab Freitag, 5. Februar
Ryan Bingham ist immer unterwegs: Wenn
er sein Leben nicht gerade in Flugzeugen,
Leihautos oder Airport-Hotels verbringt,
macht er für seine Firma die Drecksar-
beit und feuert Mitarbeiter. Er steht kurz
vor der Erfüllung seines großen Ziels, die
Zehn-Millionen-Meilen- Hürde als Frequent
Flyer zu nehmen.
322 Tage, verkündet er stolz, habe er ver-
gangenes Jahr im Hotel verbracht. Kein
Wunder, dass sein eigenes Apartment in
Omaha, Nebraska, aussieht wie ein Motel-
zimmer, vielleicht nur dürftiger eingerichtet.
Dafür versteht er sich unterwegs auf Luxus,
Upgraden lautet sein Zauberwort, ob in Sa-
Up in the Air
chen Hotel, Mietauto oder Flugzeug. Eines
Abends trifft er in einer Hotellobby eine
Gleichgesinnte, Alex, im Management tätig
und auch mehr unterwegs als zu Hause.
Launig beginnen sie ein Spiel mit ihren Mit-
gliedskarten, diskutieren darüber, ob Hertz
Avis, Marriott Hilton oder Lufthansa Ameri-
can Airlines sticht.
Die dritte Regiearbeit von Juno-Filmema-
cher Jason Reitman ist sein bisheriges Mei-
sterwerk. Basierend auf dem Roman „Der
Vielflieger“ von Walter Kirn, entwirft er ein
in allen Belangen überzeugendes Bild eines
von George Clooney perfekt gespielten
modernen Mannes, in dessen Leben Sta-
tussymbole den Platz traditioneller Werte
eingenommen haben. Dessen verblüffende
Menschwerdung verpackt Reitman in einen
zutiefst bewegenden, immer wieder rasend
komischen und visuell exquisit gestalteten
Film, der schon jetzt als Klassiker des ame-
rikanischen Kinos gewertet werden darf.
Mit unglaublichem Tempo und einem her-
vorragenden Gespür fürs richtige Timing
spult Reitman seine Story ab. In Blitzmon-
tagen werden Leute gefeuert, via Luftauf-
nahmen und Inserts atemlose Ortswechsel
vorgenommen, nur um dann wieder das
Geschehen mit spritzigen Dialogduellen zu
bremsen. Wenn der Regisseur dann Hoch-
zeit feiert, mit der Kamera ins Geschehen
eintaucht und ganz beiläufig Stimmung
einfängt, dann erkennt man, dass Reit-
man bereits ein Großer im Filmbusiness
ist. Sein Tod bei einem Flugzeugabsturz
würde ihn sogleich in Hollywoods Olymp
einziehen lassen und posthume Oscars
garantieren. Das hat Reitman zumindest
im Interview so formuliert. – Kino.de
Mit Up in the Air legt Jason Reitman eine
meisterhafte, kluge Tragikomödie vor, die
vor dem Hintergrund der größten Weltwirt-
schaftskrise seit Dekaden eine eigene Welt
erschließt und dabei einfach formidabel
unterhält. Atmosphärisch dicht, leicht und
beschwingt, mal zynisch, mal warmherzig
und in der Spitze herzergreifend ist Up in
the Air der Beweis dafür, dass es auch ab-
seits der ausgetretenen Pfade noch Neues
zu entdecken gibt. – Carsten Baumgardt
Filmografie Jason Reitman
2005 Thank You for Smoking
2007 Juno
2009 Up in the Air
 Tetro
Robert Cibis, Lilian Franck
PianoMania
AT/FR/DE 2009, 93 min, diverse OmU,
B: Robert Cibis, Lilian Franck, K: Jerzy Pala-
cz, Robert Cibis, S: Michèle Barbin
Locarno 2009: Preis der Semaine de la
Critique
ab Freitag, 5. Februar
Die Suche nach dem perfekten Ton
PianoMania begleitet den Klavierstim-
mer Stefan Knüpfer bei seiner Arbeit mit
weltberühmten Pianisten und nimmt den
Zuschauer mit auf eine humorvolle Reise
in die geheimnisvolle Welt der Töne. Das
richtige Instrument mit den geforderten
Eigenschaften passend zur Vision des Vir-
tuosen zu finden, zu vervollkommnen und
letztlich auf die Bühne zu schaffen – diese
ungewöhnliche Arbeit fordert Nerven aus
Stahl, grenzenlose Leidenschaft und die
seltene Fähigkeit, Worte in Töne übertra-
gen zu können. Diese nicht ganz alltägliche
Alltagsstudie sorgt durch zahlreiche gelun-
gene Momente für Abwechslung: Knüpfers
Enthusiasmus steckt an, die originellen Ein-
blicke in das Innenleben und die Funktions-
weise der Konzertflügel erstaunen und die
Arbeit hinter den Kulissen der klassischen
Musikwelt fasziniert bis zur letzten Minute.
Im Zentrum des Films steht die einjährige
Arbeit mit Pierre-Laurent Aimard an der
Aufnahme von Bachs „Die Kunst der Fuge“.
Es ist eine Zeit der Experimente, des zähen
Ringens um die Verwirklichung einer musi-
kalischen Vision, voller Stress-Situationen,
voller Rückschläge und kreativer Ungeduld,
aber auch voller magischer und göttlicher
Momente. Der Zuschauer erlebt und „er-
leidet“ mit den Akteuren einen Einblick in
eine ganz eigene intime Arbeitswelt, die Zu-
schauerblicken normalerweise verschlos-
sen bleibt. Sätze wie „Der Ton atmet nicht“,
„Das Instrument braucht mehr Magie“ hört
Stefan Knüpfer jeden Tag. Und wenn sich
Alfred Brendel, Lang Lang oder Pierre-Lau-
rent Aimard an den Flügel setzen, muss alles
perfekt sein, bis auf die winzigste Tonnuan-
ce. Denn jedes Klavier hat seine eigene Per-
sönlichkeit, jedes Stück verlangt nach einer
eigenen Klangfarbe und jede Interpretation
hat ein besonderes Temperament.
PianoMania ist ein aufschlussreicher Doku-
mentarfilm mit Herz und Humor, über Per-
fektion, die Liebe zur Musik und ein kleines
bisschen Wahnsinn.
Verdammnis
Der Film gibt einen Einblick in die Welt der
Klaviermusik und ist dabei auch für Men-
schen spannend, die sich bisher nicht für
klassische Musik interessierten. PianoMa-
nia zeigt, wie Kunstwerke entstehen.
– Lilian Franck
Ich komme aus einer Musikerfamilie, und
mein Bruder Paul Cibis verdient seinen Le-
bensunterhalt als Pianist. Durch ihn habe
ich einen direkten Zugang zu seiner Welt.
Schon immer bin ich ein interessierter
Beobachter der Berufspianisten gewesen.
Doch erst seitdem ich Regisseur bin, kann
ich die künstlerische Hingabe der Pianis-
ten von innen heraus begreifen. Denn das
Filmemachen hat eine vergleichbare Lei-
denschaft in mir entfacht. – Robert Cibis
Francis Ford Coppola
Tetro
AR/IT/ES/US 2009, 127 min,
Englisch OmU, B: Francis Ford Coppola,
K: Mihai Malaimare Jr., S: Walter Murch,
D: Carmen Maura, Maribel Verdu, Vincent
Gallo, Alden Ehrenreich,
Klaus Maria Brandauer
ab Freitag, 26. Februar
Nach längerer Zeit hat Francis Ford Coppo-
la wieder selbst ein Drehbuch geschrieben
und verfilmt, und wieder handelt es sich um
eine Familiengeschichte: Bennie Tetrocino,
ein junger Amerikaner, trifft in Buenos Aires
seinen vor zehn Jahren untergetauchten
Bruder Angelo wieder, einen verbitterten
Schriftsteller, der sich Tetro nennt und sei-
ne Werke nie veröffentlicht hat. Denn nie
konnte er aus dem übermächtigen Schat-
ten seines erfolgreichen Vaters, eines welt-
berühmten, aber machtbesessenen New
Yorker Dirigenten, treten.
Bei dieser klassischen Familientragödie
schöpft Francis Ford Coppola natürlich
aus seiner unglaublichen Erfahrung im Ge-
schichtenerzählen. Zunächst sind wir völlig
im Unklaren, was vor sich geht, und erst nach
und nach werden uns durch Rückblenden
Einblicke in die tragische Vergangenheit der
Familie gewährt. Gefilmt in glasklaren und
präzisen Schwarzweiß-Bildern, wobei der
Film für Rückblenden und barocke Traums-
zenen von Schwarzweiß in Farbe wechselt,
wirkt hier jede Szene perfekt durchkompo-
niert und erscheint in sich für das Auge als
kleines Kunstwerk. Hier trifft die langjährige
Nord
Erfahrung eines Meisterregisseurs auf einen
Filmemacher, der immer noch den Drang
zum Experimentieren hat, und das Ergebnis
ist auf inszenatorischer Ebene schlichtweg
ein Genuss. Man kann sich in die fabelhafte,
von südamerikanischem Ambiente geprägte
Atmosphäre verlieren, in die von Francis
Ford Coppolas außerordentlichem Gespür
für Theatralik gestalteten Theaterinszenie-
rungen eintauchen, oder einfach die wun-
derbaren Landschaftsaufnahmen genießen,
die uns förmlich mitreißen in eine ferne Welt.
Beeinflusst von „Hoffmanns Erzählungen“
mischt Coppola opernhafte Künstlerstudie
und neurotisches Familiendrama. Und so
kommt es bei einem Theaterfestival vor ei-
ner grandiosen patagonischen Landschaft
zur entscheidenden Konfrontation. Da darf
man durchaus an die Verbindung von Fami-
liensaga und Opernästhetik in „The Godfa-
ther“ denken.
Francis Ford Coppola hatte wohl eine der
interessantesten Karrieren unter allen ame-
rikanischen Filmemachern. Bereits in den
70ern schaffte er es, direkt hintereinander
vier Meisterwerke zu drehen, eine Reihe,
die wohl bis heute unerreicht ist. Der Pate
(1972), Der Dialog (1974), Der Pate 2 (1974)
und Apocalypse Now (1979), zusätzlich
schrieb Coppola noch das Drehbuch zum
oscarprämierten Patton (1970). Allein die-
se Serie in den 70ern brachte Coppola fünf
Oscars aus zwölf Nominierungen und zwei
Goldene Palmen in Cannes (Der Dialog und
Apocalypse Now) ein.
Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Februar 2010 | 7
Rune Denstad Langlo
Nord
NO 2009, 78 min, Norwegisch OmU,
B: Erlend Loe, K: Philip Øgaard, S: Zaklina
Stojevska, D: Anders Baasmo Christian-
sen, Kyrre Hellum, Marte Aunemo, Mads
Sjøgård Pettersen, Lars Olsen, Astrid
Solhaug
ab Freitag, 12. Februar
Nach einem Nervenzusammenbruch ar-
beitet der ehemalige Ski-Profi Jomar als
antriebsarmer Pistenwärter. Vom Skilaufen
will er seit einem Unfall nichts mehr wissen,
auch seine Dienstpflichten vernachlässigt
er, will eigentlich lieber zurück in die Psychi-
atrie. Jomars große Liebe ist mit einem an-
deren durchgebrannt, er verbringt seine Zeit
mit viel Schlaf und Alkohol, für Unterhaltung
sorgen Fernsehdokumentationen über Tun-
 Nord
nelunglücke. Aber dann reißt ihn eines Mor-
gens ein alter Freund mit der Neuigkeit, sei-
ne Ex habe einen vierjährigen Sohn von ihm,
aus der Lethargie, und Jomar bricht zu einer
langen Reise in den Norden auf, um sein un-
bekanntes Kind zu finden.
Wie der Hauptdarsteller in David Lynchs
Eine wahre Geschichte – The Straight Sto-
ry benutzt er dafür eher unkonventionelle
Verkehrsmittel. Lynchs Protagonist war mit
dem Mähtraktor unterwegs, Jomar reist,
von launiger Country-Musik befeuert, allein
mit Schneemobil und mit fünf Litern Alko-
hol als einzigem Proviant durch fast men-
schenleere Schneelandschaften. Ein paar
Menschen trifft Jomar aber dennoch, das
größtenteils von Laiendarstellern besetzte
Personal besteht in Nord aus schrulligen
und wortkargen, aber meist gastfreund-
lichen Typen, die den schlecht gelaunten Jo-
mar von Station zu Station mit etwas mehr
Lebensmut versorgen. Er lernt auch eine
kreative Methode, mit Tampons, Rasierer
und Schmirgelpapier betrunken zu werden,
kennen. Die Männer erinnern manchmal an
die verschrobenen Charaktere in den Tra-
gikomödien Bent Hamers (Kitchen Stories,
O’Horten), oder an die melancholischen
Figuren eines Aki Kaurismäki (Lichter der
Vorstadt), der Selbstfindungstrip eines Son-
derlings, der von der persönlichen Depres-
sionserfahrung des Regisseurs inspiriert ist,
strahlt insgesamt aber mehr Optimismus
als Schwermut aus. Die Komik liegt im ge-
nauen Blick für Absurditäten, im großar-
tigen Timing und im stoischen Gesicht des
8 | Februar 2010 Programmzeitung für Moviemento & City-Kino
Hauptdarstellers, der den brummigen Ner-
venschwachen selbst in den irrwitzigsten
Situationen noch mit ernster Miene ver-
körpert. Das Drehbuch des Schriftstellers
Erlend Loe macht sich keinesfalls über den
d.signwerk linz / foto: gerhard wasserbauer
La Zona
Zustand der Hauptfigur lustig, sondern
verbindet in den besten Szenen Skurriles
und Trauriges. Immer wenn Jomar aufge-
ben will, gibt es dann doch wieder einen
Grund, weiterzufahren. Gen Norden, bis
zum knappsten und schönsten Schlussbild
des Kinojahres. Depressionen können auch
Spaß machen. Zumindest für Zuschauer
der norwegischen Tragikomödie, in der ein
lebensmüder Skiliftwärter mit Schneemobil
aufbricht und wir lernen, wie man betrunken
wird, ohne zu trinken.
Rodrigo Plá
La Zona
MX 2007, 95 min, Spanisch OmU,
B: Rodrigo Plá, Laura Santullo K: Emiliano
Villanueva S: Ana García D: Daniel Gimenez
Cacho, Maribel Verdu, Alan Chavez, Daniel
Tovar, Carlos Bardem, Marina de Tavira
Freitag, 26. Februar – Dienstag, 9. März
Utopie oder bereits düstere Realität? Drei
Jugendliche aus dem Armenviertel von
Mexico City dringen in das von Mauern ge-
schützte und privat überwachte Villenvier-
tel „La Zona“ ein. Der spontane Einbruch
in eines der Luxushäuser geht schief und
die leichtsinnigen Eindringlinge werden ge-
schnappt. Doch nicht etwa von der Polizei,
sondern vom aufgebrachten Mob werden
die Jugendlichen gerichtet. Eine Hetzjagd
ohne Erbarmen beginnt...
Drei Jugendliche brechen in die mit Mauern
und Stacheldraht abgesicherte Siedlung „La
Zona“ in Mexico City, eine der so genannten
„Gated Communities“, ein. Womit sie am
wenigsten rechnen, ist die Selbstjustiz der
filmfestival linz // 20.–25. april 2010
moviemento / city-kino / ok / kapu
info@crossingEurope.at / www.crossingEurope.at
Günter Wallraff: Schwarz auf Weiß
Bewohner, die lieber zuerst schießen und
danach fragen, und die mit der Polizei eben-
so wenig zu tun haben wollen wie die Diebe
und Einbrecher selbst. In dieser Siedlung
„La Zona“ leben die Kinder reicher Eltern,
die die Privatschule auf dem Gelände be-
suchen und Armut nur aus dem Fernsehen
kennen. Zum Geburtstag bekommt einer
dieser Jugendlichen, Alejandro, eine Video-
kamera geschenkt, seine Freunde sprechen
ihm Glückwünsche ins Objektiv. Doch drau-
ßen, hinter der Mauer, in einer der ärmsten
Gegenden von Mexico City, bahnt sich eine
Tragödie an: Während eines Sturms kippt
eine große Reklametafel auf die Mauer, reißt
sie ein Stück weit ein und reicht nun wie eine
seltsame Brücke vom Armenviertel in die
Siedlung „La Zona“. Noch in der Nacht und
im Schutze des Unwetters klettern drei bet-
telarme Jugendliche hinüber, um zu stehlen.
Am nächsten Morgen liegen vier Leichen in
La Zona. Zunächst sind die Bewohner der
Siedlung geschockt, weil sie ihre Verwund-
barkeit erkennen, doch dann stellen die
gewählten Vertreter der Bewohner schnell
fest, dass sie ein dringliches Problem ha-
ben: Zwei der Leichen gehören zu den drei
Einbrechern, der dritte Tote ist ein Wach-
mann, den ein bewaffneter Anwohner mit
einem der Einbrecher verwechselt hat, und
außerdem ist die Bewohnerin des Hauses,
in dem zuerst eingebrochen wurde, nieder-
geschlagen und erwürgt worden.
Schnell sprechen sich der Chef der Wache
und Alejandros Vater ab, dass keinesfalls
die Polizei gerufen werden darf. Denn der
Sonderstatus der Zone bleibt nur so lange
bestehen, solange dort kein unnatürlicher
Todesfall eintritt. Als die Nachricht die Run-
de macht, dass ein dritter Täter noch in der
Siedlung sein muss, schließt sich Alejandro
 Tetro
seinen Freunden an und unternimmt, wie
die Erwachsenen, eine eigene Suchaktion,
bewaffnet und zu allem entschlossen. Was
er jedoch nicht erwartet hat: dass sie den
dritten Täter auch tatsächlich finden. Und
vor allem, dass dieser, Miguel, nicht unbe-
dingt ein schlechter Typ ist. Auf keinen Fall
ist der Junge jedoch ein Mörder, der die
Selbstjustiz der Bewohner verdient.
In Rodrigo Plás eindringlicher Studie über
Angst und Selbstjustiz stellt sich der schö-
ne Schein einer absolut sicheren Welt inmit-
ten des Chaos und der Armut als goldener
Käfig heraus. Sind die Reichen in ihrer ge-
schützten Siedlung wirklich so gefährdet
von den angrenzenden Armenvierteln aus
Wellblech, wie sie es sich einbilden? Die wah-
ren Monster sind die Einwohner selbst, wäh-
rend draußen eigentlich nur ganz normale,
aber eben arme Menschen wohnen. Die
moralische Zerfressenheit dieser Trennung
ist das zentrale Thema von Plás kleinem
Meisterwerk, das bereits eine Menge Prei-
se auf internationalen Festivals abgeräumt
hat und ein aufgeschlossenes Publikum
verdient, denn während man oberflächlich
nur das Anprangern einer Zweiklassenge-
sellschaft in den Film hineininterpretieren
kann, schwingt unterschwellig stets die Bot-
schaft mit, dass jeder bei sich selbst anfan-
gen kann, diese Welt zu verbessern.
Regisseur Rodrigo Plá entwickelte mit
La Zona einen beklemmend realistischen
Film über die fatalen zwischenmensch-
lichen Folgen der totalen Überwachung.
Die verwackelten Handkamera- und star-
ren Überwachungsvideoaufnahmen ver-
stärken die hysterische Atmosphäre, die
durch „Eindringlinge“ im vermeintlichen
Eldorado aufkommt. – Blickpunkt:Film
Giulias Verschwinden
Daniel Alfredson
Verdammnis
Flickan som lekte med elden
SE/DK/DE 2009, 129 min, Schwedisch
OmU, B: Jonas Frykberg, nach dem gleich-
namigen Roman von Stieg Larsson,
K: Peter Mokrosinski, S: Mattias Morheden,
D: Noomi Rapace, Michael Nyqvist, Lena
Endre, Georgi Staykov, Per Oscarsson,
Sofia Ledarp
ab Freitag, 5. Februar
Nach dem Erfolg von Verblendung kommt
nun die Verfilmung des zweiten Teils von
Stieg Larssons „Millennium-Trilogie“ ins
Kino: Verdammnis. Für Lisbeth Salander
geht der Albtraum weiter, weil sie sich den
tiefsten Abgründen ihrer eigenen Vergan-
genheit stellen muss und dabei auf einen
Widersacher trifft, dem sie nicht zum ersten
Mal in ihrem Leben begegnet, für Mikael
Blomkvist, weil er sich in seinen schlimm-
sten Vorstellungen nicht hätte ausmalen
können, welche Geschehnisse Lisbeth zu
der gemacht haben, die sie ist. Und für
den Zuschauer, weil er beide auf einer pa-
ckenden Tour de Force begleitet, die – wie
schon bei Verblendung – von der ersten bis
zur letzten Minute fesselt und nicht mehr
loslässt.
Ein ehrgeiziger junger Journalist bietet Mi-
kael Blomkvist für sein Magazin „Millenni-
um“ eine Story an, die skandalöser nicht
sein könnte. Amts- und Würdenträger der
schwedischen Gesellschaft vergehen sich
an jungen russischen Frauen, die gewalt-
sam ins Land geschafft und zur Prostitution
gezwungen werden. Blomkvist möchte die
Geschichte groß herausbringen und be-
Rückkehr in die Normandie
teiligt sich an den Recherchen. Doch auch
die geheimnisvolle Figur Lisbeth Salander
betreibt ihre Ermittlungen und stößt auf ein
besonders pikantes Detail: Nils Bjurman, ihr
ehemaliger Betreuer, scheint in den Mäd-
chenhandel involviert zu sein. Wenig später
werden der Journalist und Nils Bjurman tot
aufgefunden. Die Tatwaffe trägt Lisbeths
Fingerabdrücke. Sie wird an den Pranger
gestellt und flüchtet. Nur Mikael Blomkvist
glaubt an ihre Unschuld und beginnt, auf
eigene Faust zu ermitteln. Seine Nachfor-
schungen führen in Lisbeths Vergangenheit.
Eine Vergangenheit, die so düster ist, dass
er lieber nichts von ihr erfahren hätte.
Nicolas Philibert
Rückkehr
in die Normandie
Retour en Normandie
FR 2006, 112 min, Französisch OmU,
B: Nicolas Philibert, K: Katell Djian, Nicolas
Philibert, S: Nicolas Philibert, Thaddée
Bertrand
ab Freitag, 19. Februar
Dieser Film beruht auf einem anderen:
jenem, den René Allio 1975/76 auf der
Grundlage eines alten Chronikfalls aus der
Normandie und eines Buchs des Philo-
sophen Michel Foucault gedreht hat: Moi,
Pierre Rivière, ayant égorgé ma mère, ma Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Februar 2010 | 9
soeur et mon frère ...
Nicolas Philibert war damals 24 Jahre alt,
und Allio hatte ihm den Posten des ersten
Regieassistenten angeboten. Der Film war
die Bearbeitung eines wahren Mordfalls:
 Up in the
Home
Air
1835 hatte der 20-jährige Rivière seine
Mutter und Geschwister mit einer Sichel
getötet. Unter großen Anstrengungen „re-
konstruierte“ Allio die Bluttat in einem 30
Kilometer vom ursprünglichen Tatort ent-
fernten Dorf, besetzte die Rollen der Bau-
ern mit örtlichen Laien, die der Obrigkeit
mit gelernten Schauspielern. Das Ergebnis
ist eine Art ethnologisches Dokument, das
das raue Landleben des 19. Jahrhunderts
(be)greifbar macht, ein präzises und unver-
fälschtes Sittenbild, das die Hintergründe
des brutalen Verbrechens, ohne Stellung zu
beziehen, aufdeckt.
Nicolas Philibert, 2002 für Sein und Haben
mit dem Europäischen Dokumentarfilm-
preis ausgezeichnet, hat sich entschlossen,
nach dreißig Jahren in die Normandie zu-
rückzukehren, um dort diesen Menschen,
die für einen kurzen Moment ihres Lebens
Schauspieler waren, wieder zu begegnen.
Wie selbstverständlich und in berechtigtem,
vollem Vertrauen auf die Kraft der Montage
stellt Philibert auch Momente nebeneinan-
der, die auf den ersten Blick nur wenig mit
der Erinnerung an die einstigen Dreharbei-
ten zu tun haben: Stoisch balanciert ein
Schweineschlächter auf seinem Fahrrad;
ein schwächliches neugeborenes Ferkel
wird mit harten Schlägen zurück ins Leben
befördert; ein altes Ehepaar leidet darun-
ter, dass die Schizophrenie seiner Tochter
unheilbar ist; eine Frau, die vor Jahren nach
einem Schlaganfall die Sprache verlor, rä-
soniert über das Glück, die richtigen Worte
zu finden. Oder Lieblingswörter zu haben:
10 | Februar 2010 Programmzeitung für Moviemento & City-Kino
„Schokolade!“ Dazwischen, immer wieder:
Pierre Rivière, der junge Mörder, so wie ihn
Foucault rekonstruierte, wie ihn René Allio
sah, und wie ihn ein junger, absonderlicher
Mann, Claude Hébert, heute Priester in Haï-
ti, spielte.
Man plaudert über damals, scherzt, zeigt
alte Fotos und erinnert sich: Wie die Mitspie-
ler für die Kamerafahrten selbst Schienen
legten, der Crew zur Hand gehen wollten.
„Nein, ihr seid hier Schauspieler!“, soll der
freundliche Monsieur Allio, 1995 verstorben,
da gerufen haben. Die Trennung wurde von
den Bauern nicht akzeptiert, die arbeits-
technische, die gesellschaftliche insgesamt.
Doch der Regisseur setzte sich durch.
Filmografie Nicolas Philibert:
1992 Im Land der Stille
1997 La moindre des choses
2002 Sein und Haben - Être et avoir
(César 2003: Bester Schnitt)
2006 Rückkehr in die Normandie
Mitte Ende
Verdammnis
August
S. Jäger, P. Pagonakis
Günter Wallraff:
Schwarz auf Weiß
DE 2009, 85 min, OdF, B: Susanne Jäger,
Pagonis Pagonakis, Gerhard Schmidt,
Günter Wallraff, K: Frederik Walker, Ralf M.
Medle, S: Anika Simon, mit Günter Wallraff
ab Freitag, 12. Februar
Der erfahrene Undercover-Journalist Günter
Wallraff schlüpft in die Rolle eines Schwar-
zen, um am eigenen Leib zu überprüfen,
ob Rassismus in Deutschland immer noch
alltäglich ist. Während eine Maskenbildne-
rin an seiner aufwändigen Verwandlung ar-
beitet, erklärt Wallraff: „Jede Gesellschaft
lässt sich daran messen, wie sie auf Frem-
de reagiert.“ Bevor Wallraff sich als Kwami
Ogonno unter die Leute mischt, verkabelt
ein Techniker ihn mit versteckten Kameras
– im Hemdknopf, in der Sonnenbrille, im
Tragebeutel. Der Zuschauer soll hautnah
miterleben können, wie Deutsche reagie-
ren, wenn ein Mann mit schwarzer Haut
ihnen begegnet. Zum Beispiel in Wörlitz/
Sachsen-Anhalt. Kwami Ogonno nimmt an
einer Bootstour teil und wird von den an-
deren Ausflüglern misstrauisch beäugt. Sie
möchten zunächst nicht neben ihm sitzen
und duzen ihn, als sei er ein ungezogenes
Kind. Im Schlosspark möchte ein altes Paar
die Bank nicht mit ihm teilen. Doch nicht
jeder reagiert so ablehnend auf den kon-
taktfreudigen Schwarzen. Eine Seniorin ant-
wortet auf seine Frage, ob man die Fische im
Schlossteich angeln dürfe: „Wenn Sie einen
fangen, müssen Sie uns einladen.“
Ortswechsel: Cottbus in Brandenburg,
eine Fußgängerzone. Der maskierte Wall-
raff möchte sich im Juweliergeschäft eine
goldene Uhr näher ansehen, doch die Ver-
käuferin gibt das teure Stück nicht aus der
Hand. Sie wisse ja nicht, mit wem man es da
zu tun habe, erklärt sie kurz darauf treuher-
zig einem Mitarbeiter des Filmteams, der
ebenfalls mit einer versteckten Kamera ver-
sehen ist. Und da er weiß ist, darf er die Uhr
gern anprobieren. Die Vorbehalte sind kei-
neswegs auf Ostdeutschland beschränkt:
Kwami versucht in Köln eine Wohnung zu
mieten. Die Hausbesitzerin führt ihn gequält
freundlich durch die Zimmer. Zwei „ver-
deckte“ Mitarbeiter des Teams geben sich
anschließend gleichfalls als Wohnungssu-
chende aus und werden von der Vermieterin
herzlich begrüßt. Ungefragt gesteht sie, wie
sehr sie vor dem schwarzen Mann erschro-
Günter Wallraff: Schwarz auf
Invictus
Weiß
cken sei, der soeben bei ihr war – und dem
sie die Räume bestimmt nicht überlassen
werde: „Ganz schwarz, ganz schlimm!“
Aber mit Ausländerfeindlichkeit, beteuert
die Dame, habe das nichts zu tun.
Der getarnte Wallraff gewinnt der Fremden-
feindlichkeit seiner Mitbürger immer wie-
der groteske Szenen ab, so etwa auf einem
Jahrmarkt in Halle, Sachsen-Anhalt. Als der
DJ die Besucher auffordert, zu schunkeln,
mag sich niemand bei Kwami Ogonno in
den Arm hängen, und so tanzt der Abgewie-
sene mit sich selbst. Die ständige Erfahrung
von Ausgrenzung und Verachtung beginnt
bei Günter Wallraff Spuren zu hinterlassen.
Während die Maskenbildnerin ihn vor dem
Trailer des Teams abschminkt, erzählt er
von einem Traum. Er sei in ein Gehege mit
einem riesigen Krokodil gefallen, und um
nicht verschlungen zu werden, habe er sich
totgestellt. Genau so verhalte er sich immer
häufiger, wenn er verkleidet durch die Stra-
ßen geht – bloß nicht auffallen.
Nach mehr als einem Jahr in der Rolle eines
schwarzen Menschen stellt Günter Wallraff
nüchtern fest: „Man wird fast ausschließlich
über seine Hautfarbe definiert.“
Frederick Baker
Widerstand
in Haiderland.
Masse ohne Macht?
AT 2010, 90 min, OdF
Preview: Donnerstag, 4. Februar, 19.00
„Österreich ist ein Kind. Österreich hat
nichts Böses gemacht und wenn, dann
war’s ganz unabsichtlich. Österreich ist
arm, wird nie verstanden von den Groß-
en. Österreich sitzt trotzig in einer Ecke
manchmal, weil es nicht lieb gehabt wird.
Österreich hat dann schon gerne große Va-
terfiguren oder wenigstens einen starken
Mann, wo man sagt, der ist so stark, der
kann auffangen, dass wir so klein sind. Ös-
terreich ist ein Kind, ein bissl“.
– Josef Hader
Das Hauptaugenmerk des Films konzen-
triert sich auf die Demonstrationskultur
- die Ereignisse in den Straßen und den Ein-
fallsreichtum in der politischen Ausdrucks-
weise der BürgerInnen. Der Film zeigt die
soziodemografische Vielfalt der Teilnehmer
 Bright Star – Meine Der
Liebe.
Räuber
Ewig
der „Donnerstagsdemos” und die unter-
schiedlichen Motivations-Hintergründe.
Im Februar 2000 löste die Angelobung der
FPÖVP-Koalitionsregierung in Österreich
eine Massenbewegung aus, die sich zum
Meilenstein in der internationalen Demons-
trationskultur entwickelte. Österreich, als
kompromissbereites, streik- bzw. demons-
trationsträges Land bekannt, überraschte
durch die Vehemenz der Protestbewegung.
Die sogenannte Widerstandsbewegung in-
spirierte bekannte und nicht so bekannte
Künstler aus alle Richtungen: Josef Hader,
Hubsi Kramer Schriftsteller wie Robert
Menasse, Doron Rabinovici oder Marlene
Streeruwitz. Ein Tabu war gebrochen wor-
den. Die Schatten der dunklen Vergangen-
heit waren wieder aufgetaucht. Ob Haider
mehr als ein Schatten Hitlers war, ging nicht
nur die Österreicher etwas an. Das Gespenst
des Diktators, der einen Weltkrieg ausgelöst
hatte, war wieder da. 10 Jahre nach Beginn
der Massenproteste kommentieren heraus-
ragende Persönlichkeiten unterschiedlicher
Lager Filmmaterial aus Privatarchiven: u.a.
Josef Hader, Schauspieler und ehemaliger
Schirmherr der „Botschaft des besorgten
Bürgers“; Andreas Khol, ehemaliger ÖVP-
Clubobmann und Gastgeber der geheimen
Koalitionsverhandlungen; Manuela Kräuter,
einstige Besetzerin des Dachs der ÖVP-Zen-
trale und Mutter des „Widerstands-Babys“
Luca; Anneliese Gesswein, Ex-ÖVP-Wählerin
und „Demo-Oma“... Eine Collage aus Stim-
men und Gesichtern erinnert das Publikum,
wie jeder Einzelne einen Teil der Massenbe-
wegung darstellte.
„Die Teilnehmer der Donnerstagsdemo
sind tatsächlich Künstler, denn die Demo
Whatever
PianoMania
Works
war eigentlich ein großes aktionistisches
Kunstwerk. Die Berichterstattung vieler
uninformierter ausländischer Journalisten
führte dazu dass Demonstranten englisch-
sprachige Infoplakate wie „73% didn‘t vote
for Haider“ trugen, um die ausländischen
Medien an die Fakten zu erinnern. Die so-
genannten „Wiener Wandertage“ haben
sich in die Geschichtsbücher geschrie-
ben. Sie waren die erste neue Form der
Demonstrationskultur im 21. Jahrhundert.
In ihrer Führungslosigkeit, Kreativität und
besonders in ihrer Hartnäckigkeit waren
sie etwas Neues und Vorbildhaftes.“
– Frederick Baker
SpecialScreening
Leonard Cohen:
I‘m Your Man
US 2005, 104 min, Englisch OF, R: Lian
Lunson, B: Lian Lunson, K: Geoff Hall, John
Pirozzi, Lian Lunson, Brit Marling, S: Mike
Cahill, mit: Leonard Cohen, Nick Cave,
Kate McGarrigle, Anna McGarrigle, Rufus
Wainwright, Martha Wainwright, Antony,
Linda Thompson, Teddy Thompson, Jarvis
Cocker, U2
nur eine Vorstellung:
20. Februar, 21.00, Moviemento
Im Januar 2005 interpretierten im Rahmen
eines Tribute-Konzertes in Sydney unter-
schiedlichste Künstler Songs von Leonard
Cohen. Der Film zeigt die Auftritte dieses
Abends in der Oper von Sydney, aber er
führt auch hinter die Kulissen. Neben beteili-
Widerstand in Haiderland. Masse ohneLourdes
Macht?
gten Künstlern wie Nick Cave, Jarvis Cocker,
Antony, Linda Thompson, Rufus und Martha
Wainwright kommt in Interviews auch Leo-
nard Cohen selbst zu Wort und kommentiert
mit trockenem Humor die Stationen seiner
Karriere. Tatsächlich amüsiert habe ihn, sagt
Cohen, dass man ihn als Sänger bezeichne.
Poet, ja, aber Sänger? Wo er doch nicht mal
einen Ton halten könne. Auch, dass er als
Kultheld verehrt worden sei. Und wir sehen
Zeichnungen von Cohen, frühe Gedichtma-
nuskripte, kleine Filmausschnitte aus dem
privaten Familienarchiv mit dem kleinen
Leonard auf dem Dreirad. Und dann hat er
noch ein paar wunderbare Anekdoten über
seine Zeit im Zen-Kloster Anfang der 90er
Jahre. Zwischen den Songs erzählen die
Musiker in kurzen Interviews, was sie an Le-
onard Cohen interessiert und fasziniert: Der
unvermeidliche Bono stellt Cohens Poesie
neben die von Mary Shelley, John Keats und
Lord Byron. Und während sich Cohen mit
seiner schönen, tiefen Stimme selbst an Ge-
schichten erinnert - aus seiner Kindheit und
Jugend in Montreal, seine erste Begegnung
mit der Poesie in der Synagoge, die Vorlie-
be für edle Anzüge, sein Interesse für die
Dichter der Beat-Generation, erleben wir all
diese Geschichten auch in seinem Gesicht.
Ganz nah ist die Kamera dran: am Alter, den
Falten, der Erfahrung, an Cohens melancho-
lischen Augen. Und während er redet, legt
sich immer wieder ein distanziert-amüsier-
ter Zug um seinen Mund. Niemand klingt
wie Leonard Cohen. Seine dunkle, brüchige,
traurige Stimme ist sein Markenzeichen, sie Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Februar 2010 | 11
hat etwas Magisches. Er spricht mehr, als er
singt, und die Musik scheint bei ihm haupt-
sächlich dazu da zu sein, diese Stimme
möglichst gut zur Geltung zu bringen. Auf
 Up in the Air
den frühen Platten bettete er sie auf dicht
gewobene Gitarrenteppiche, später legte er
synthetische Sounds darunter, die manch-
mal ziemlich billig klangen. Aber Cohens
Stimme geht so tief, dass flache Arrange-
ments kaum ins Gewicht fallen.
Die vielfältigen Interpretationen seiner
Lieder von dem Konzert in Sydney helfen
dem Film Cohens Poesie erlebbar zu ma-
chen. Wenn etwa der stimmlich ganz anders
als Cohen gelagerte Antony „If It Be Your
Will“ winselt, entdeckt man einen alten Song
ganz neu. Und glaubt man dem Trailer so hat
Wim Wenders über diesen Film gesagt: „This
is one of the greatest music films of all time.”
Verlängert &
zum Wiedersehen...
A Serious Man
US 2009, 105 min, OmU,
R: Ethan & Joel Coen
1967. Es ist nicht das Jahr von Larry Gopnik,
der als Physikprofessor an einer Uni im Mitt-
leren Westen der USA ein einfaches Leben
führt. Seine Frau verlässt ihn für einen auf-
geblasenen Kollegen, der ihr wahrhaftiger
erscheint. Sein psychisch labiler Bruder
Arthur lebt auf seiner Couch und wird im-
mer mehr zum Problem. Sein Sohn Danny
schwänzt die Schule und hört nicht auf den
Vater. Seine Tochter bestiehlt ihn, um eine
Nasenkorrektur finanzieren zu können. An-
12 | Februar 2010 Programmzeitung für Moviemento & City-Kino
onym wird Larry bedroht und seine Zukunft
an der Uni in Frage gestellt. Ein Student will
ihn bestechen. Larry sucht Hilfe bei drei
Rabbis. Wird einer helfen können?
Ein russischer Sommer
DE/RU 2009, 113 min, DF,
R: Michael Hoffman
Der von seinen Anhängern wie ein Held ver-
ehrte Leo Tolstoi und seine Frau Sofia sind
seit 48 Jahren verheiratet, als er überstürzt
von ihrem Landgut in den Süden Russlands
fliehen muss. Tolstois Ende ist nahe, und
Günter Wallraff: Schwarz auf Weiß
Sofia beobachtet mit Skepsis, wie dessen
engster Vertrauter Tschertkow ihren Mann
dazu überreden will, sein Werk dem rus-
sischen Volk zu vermachen. Sie versucht
Tolstois jungen, naiven Sekretär Valentin auf
ihre Seite zu ziehen, damit sie die Rechte
bekommt.
Diese Nacht
DE/ZA 2009, 114 min, OmU,
R: Werner Schroeter
Der Bahnhof Santa Maria bei Nacht. Der
40-jährige Ossorio erscheint erschöpft
mit einer Gruppe von Flüchtlingen und be-
siegten Soldaten. Der Held einer geschei-
terten Widerstandsbewegung kehrt in die
Stadt zurück, in der er alte Verbündete und
die Geliebte zu treffen hofft. Aber alles hat
sich verändert. Die Stadt ist im Griff einer zu
jeder Gewalttat bereiten Miliz. Verfeindete
Fraktionen prallen aufeinander. Verzweifelt
versuchen die Menschen, sich in Sicherheit
zu bringen.
Same Same But Different
DE 2009, 107 min, OdF, R: Detlev Buck
Ben reist mit seinem Kumpel nach Kam-
bodscha, um dort als Backpacker ein biss-
chen Abenteuer, ein bisschen Haschisch
und auch ein bisschen Gefahr zu erleben.
Ansonsten wollen die beiden aber vor allem
relaxen und machen sich über das Land, in
dem sie sich befinden, nur wenig Gedanken.
Dies ändert sich, als Ben die Prostituierte
Sreykeo kennen lernt. Nach seiner Rück-
kehr bleiben die beiden in Kontakt, und sie
beichtet ihm schließlich ihre HIV-Infektion.
Nach dem ersten Schreck und einem nega-
tiven HIV-Test reist er voller Sehnsucht zu-
rück nach Kambodscha.
Soul Kitchen
DE 2009, 100 min, OdF, R: Fatih Akin
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten setzt
sich das neue Gourmetkonzept des Ham-
burger Szenerestaurants Soul Kitchen lang-
sam durch. Aufatmen bei Restaurantbesit-
Tetro
zer Zilios, der trotzdem an gebrochenem
Herzen leidet und nach China fliegt, um sei-
ne Verflossene Nadine zurückzugewinnen.
Das Restaurant überlässt er einstweilen
seinem Bruder Ilias, ein ewiger Tunichtgut,
der die Soul Kitchen alsbald an einen zwei-
felhaften Immobilienmakler verzockt. Zilios
kehrt demoralisiert zurück, weil Nadine
bereits einen Neuen hat, und steht nun vor
einem Scherbenhaufen.
Salami Aleikum
DE 2009, 106 min, OdF,
R: Ali Samadi Ahadi
Der Endzwanziger Mohsen wohnt bei seinen
aus dem Iran stammenden Eltern in Köln, wo
er in der Fleischerei des Vaters Schafe schlach-
ten soll. Allerdings steht Mohsen der Sinn
nach anderen Dingen. Als er den erkrankten
Vater dennoch vertritt, lässt er sich sogleich
übers Ohr hauen und investiert alles Geld in
eine polnische Schafherde, die er nun selbst
abholen muss. Durch einen Unfall strandet er
mitten in der ostdeutschen Provinz in einem
nach der Wende verödeten Dorf – und findet
in Ana die Liebe seines Lebens.
Kinder- &
Familienfilme
Kuddelmuddel
bei Pettersson & Findus
SE/DE/DK 2009, 75min, R : J. Lerdam und
Anders Sørensen, DF
Große dürfen immer machen, worauf sie
gerade Lust haben, denkt Kater Findus und
wünscht sich zu wachsen. Sein Wunsch wird
ihm gewährt, doch Pettersson wird dafür
klein. Und der Kater muss schnell erken-
nen, dass groß zu sein auch Nachteile hat.
Und Findus hat plötzlich noch ganz andere
Sorgen: Pettersson hat sein Gedächtnis ver-
loren! Nun will er statt seinem Kaffee lieber
Tee trinken, und sogar den kleinen Kater hat
er vergessen! Mit Geschichten von ihren
gemeinsamen Abenteuern versucht Findus
die Erinnerung seines Freundes wieder zu-
rückzuholen.
schützte und privat überwachte Villenviertel
La Zona ein. Gibt es eine Unterscheidung in
Gut und Schlecht? Was ist Utopie und was
bereits bittere Realität? Der preisgekrönte
Film von Rodrigo Plá entlässt uns nicht un-
beeindruckt.
Informationen zum Film auf Seite 8.
Mehr zum entwicklungspolitischen Engage-
ment von Südwind unter:
www.suedwind-agentur.at/ooe
einen ermäßigten Eintrittspreis von Euro
5,50 zahlen. Für die jeweiligen Filme mit so-
zialem oder politischem Hintergrund wer-
den Einführungsreferate angeboten. – Das
Einführungsreferat für den Februar-Film
PianoMania hält der Linzer Filmwissenschaf-
ter Markus Vorauer am Fr. 19. Februar,
im Moviemento.

Wo die Wilden Kerle wohnen
US 2009, 101 min, R: Spike Jonze, DF
Max ist ein Kind voller Wut und unkontrol-
lierter Impulse, und doch eine sensible See-
le, die sich allein gelassen fühlt. Nach einem
Streit mit seiner gutmütigen, aber überfor-
derten Mutter flüchtet er in eine Traumwelt
– auf eine Insel mit monströs wirkenden, im
Grunde aber kindlichen Kreaturen, die den
wilden Jungen als König akzeptieren. Einige
Tage lebt und tollt Max mit den neuen Freun-
den , bis es auch hier zu Enttäuschungen
und Streit kommt. Doch Max weiß, dass je-
mand auf ihn wartet, der ihn immer lieben
wird. Bedingungslos.
Südwind
Filmring
Ein Augenblick Freiheit
Di. 23. 2. – Fr. 26. 2. , jeweils 17.30 Uhr
– City Kino
Tempo- und ereignisreich erzählt „Ein Au-
genblick Freiheit“ von der Odyssee dreier
iranisch/kurdischer Flüchtlingsgruppen:
einem Ehepaar, zwei jungen Männern mit
zwei Kindern und einem ungleichen, be-
freundeten Männerpaar. Sie alle flüchten
aus dem Iran und dem Irak und landen in
der türkischen Hauptstadt, wo sie, die Frei-
heit vor Augen, in einem wenig vertrauens-
würdigen Hotel tagtäglich auf den positiven
Bescheid ihrer Asylanträge warten.
Der Filmring der Jugend ist der älteste
Filmclub Österreichs. Er bietet besonders
interessante Filme, manchmal mit anschlie-
ßender Diskussion, an. Die Filmvorfüh-
rungen finden zirka einmal monatlich statt.
AK-Kultur
AK-Kultur & Moviemento haben für Film-
freundInnen eine Kooperation vereinbart.
jeden ersten Mittwoch im Monat
Treffpunkt für Filmfreunde und -freundinnen
mit Babys!
Am 3. Februar zeigen wir
Giulias Verschwinden (9.30 Uhr) und
Same Same But Different (10.00 Uhr)
Erstmals in OÖ ein Kinoangebot speziell für
Eltern mit Babys und Kleinkindern. Sehen
Sie aktuelle Filmhighlights bei freiem Ein-
tritt in speziellen Vorführungen, bei denen
Sie Ihr Kleinkind getrost in den Kinosaal
mitnehmen können. Das Licht wird nicht
ganz abgeschaltet und der Filmton ist etwas
leiser. Genügend Platz für Kinderwägen und
ein Wickelraum sind vorhanden. So wird das
Moviemento am Vormittag von nun an regel-
mäßig zum Treffpunkt für Filmfreunde und
Filmfreundinnen mit Babys. Eine Einladung
an Jungeltern: Nehmen Sie Ihr Baby mit ins
Kino! Eintritt frei – für Eltern mit Babys!
In Kooperation mit den Grünen Linz, den
GrünenFrauen OÖ und dem Moviemento

Es ist mehr ein Sturm als eine Brise, die uns Inhalt dieser Zusammenarbeit ist, dass
im Februar aus Mexiko um die Ohren weht. einmal monatlich gemeinsam ein Film vor-
Drei Jugendliche aus dem Armenviertel von geschlagen wird, für den AK-Mitglieder mit
Mexiko-City dringen in das von Mauern ge- der Leistungskarte oder der AK-plus Card

Jazz im Moviemento
Ken Vandermark : iTi Programmzeitung für Moviemento & City-Kino Februar 2010 | 13

Ken Vandermark – Saxofone, Klarinetten

Johannes Bauer – Posaune
Thomas Lehn – Elektronik
Pall Nilssen-Love – Schlagzeug
Montag, 15. Februar, 20.30, Moviemento
Der in Chicagos Jazz-Elite den Ton mit angebende Ken Van-
dermark stellte sich 1993 erstmals in Linz vor. Mit der reichlich
Energie frei setzenden Band NRG. Nun kommt Vandermark mit
dem Improvisationsbündnis iTi. Der Name steht für „internati-
onal total improvisation“. Und die Idee stammt von Johannes
Bauer, geschätzt wegen recht persönlicher Auffassung des Po-
saunenspiels. Vandermark und Bauer einigten sich mit Schlag-
zeuger Pall Nilssen-Love und Synthesizer-Spezialist Thomas
Lehn. In ihrem kollektiven Miteinander gilt ein Konzept weit-
gespannter Interaktion. Da wird vielfältig frei improvisiert. Mit
überraschenden Wendungen zwischen besinnlichem Wühlen in
Klangtexturen und reibungsreich aufgeheizten Exzessen. Stets
ist alles möglich, was zählt im gewitzt abgesteckten Revier erfri-
schend freier Jazz-Dialekte.
Cinéfête 2010
Cinéfête in Linz ist eine gemeinsame Ver-
anstaltung von Institut Français de Vienne,
Filmladen und dem Moviemento. Cinéfête
in Linz findet von 8. bis 12. Februar 2010 im
Moviemento statt und zeigt 5 Filme in fran-
zösischer Originalfassung mit deutschen
Untertiteln für alle Schulstufen. Zu allen Fil-
men von Cinéfête in Linz gibt es unter
www.kinomachtschule.at/cinefete
pädagogische Dossiers.
Beginnzeiten: 9.00, 14.00 und 17.00,
Reservierungen: movie@moviemento.at,
Eintrittspreis: 5,–
Si le vent soulève les sables
Als der Wind den Sand berührte
BE/FR 2006, 96 min, R: Marion Hänsel
Der Sand, der im Filmtitel noch poetisch um-
schrieben wird, hat im Film all seine Roman-
tik verloren. Für die Familie von Rahne, dem
Lehrer, sind die Sandstürme zur Existenzbe-
drohung geworden. Deshalb macht er sich
mitsamt seiner Familie auf den Weg in den
Norden, in der Hoffnung auf eine bessere Zu-
kunft. Doch der Weg wird zur lebensgefähr-
lichen Herausforderung.
In stillen, minimalistischen und weitgehend
emotionslosen Bildern erzählt Regisseurin
Marion Hänsel von der existenzialistischen,
aber auch hoffnunglosen Suche nach einer
besseren Zukunft. Die Geschichte ist dabei
an keine besonderen geografischen oder kul-
turellen Einzelheiten gebunden, sondern wird
aus einem universellen Blickwinkel erzählt.
Le renard et l‘enfant
Der Fuchs und das Mädchen
FR 2007, 97 min, R: Luc Jacquet
Im Herbst begegnet das Mädchen bei ihren
Datum Beginnzeiten
Mo, 8.2. 2010 9.00, 14.00, 17.00
Di, 9.2.2010 9.00, 14.00, 17.00
Mi, 10.2. 2010 9.00, 14.00, 17.00
Do, 11.2. 2010 9.00, 14.00, 17.00
Fr, 12. 2. 2010 9.00, 14.00, 17.00
ausgedehnten Wanderungen durch die Wie-
sen und Wälder, der ans Elternhaus angren-
zenden Berge, eine Füchsin. Das wilde Tier
flüchtet. Als das Mädchen sich den Knöchel
bricht, verbringt sie den folgenden Winter
daheim über einem Bio-Buch über Füchse.
Im Frühjahr findet das Mädchen die Füchsin
wieder, die ihre Welpen aufzieht.
Mit einem ungewöhnlich reifen Kindera-
benteuer über die Freundschaft eines jun-
gen Mädchens zu einem wilden Fuchs ist
Luc Jacquet ein würdiger Nachfolger zu
„Die Reise der Pinguine“ gelungen. Wieder
erstreckt sich der Zeitraum über vier Jah-
reszeiten und profitiert von kontemplativen
Bildern einer traumhaften Natur.
Le grand voyage
Die große Reise
MA/FR 2004, 107 min, R: Ismaël Ferroukhi
Der junge Franzose Réda, Sohn marokka-
nischer Einwanderer, steht kurz vor dem Abi-
tur, als sein Vater von ihm verlangt, dass er ihn
auf der traditionellen Pilgerreise nach Mekka
begleitet. Ein Flug kommt für den alten Mann
nicht in Frage - Réda soll ihn mit dem Auto fa-
hren. Nur langsam überwinden der gläubige
Muslim und der in Frankreich aufgewachsene
Sohn auf der Reise die kulturelle Kluft zwi-
schen ihnen.
Vor dem Hintergrund der weiten Landschaften
des Balkans und des Nahen Ostens hat Ismael
Ferroukhi ein eindringliches Vater-Sohn Dra-
ma inszeniert: Eine Reise vom französischen
Aix en Provence ins saudiarabische Mekka
und zugleich vom Christentum in den Islam.
Ein hochaktueller Film, der die Annäherung
der Generationen, Kulturen und Religionen
beobachtet und damit als bester Erstling in
Venedig 2004 ausgezeichnet wurde.
Film
Si le vent soulève les sables
Le renard et l´elefant
Le grand voyage
LOL
Bellamy
LOL
FR 2008, 103 min, R: Lisa Azuelos
Lola ist süße 16 und wird von ihren Freunden
Lol genannt. Als ihr Freund Arthur aus den
Ferien zurückkommt und erzählt, dass er Sex
mit einer anderen hatte, ist Lol mehr als scho-
ckiert. Arthurs bester Freund will die Sache kit-
ten, doch dabei verknallt er sich bis über beide
Ohren in Lol. Währenddessen ist auch bei Lols
Mutter Anne Beziehungschaos angesagt. Sie
schläft mit ihrem Ex-Mann, doch ein neuer
Mann ist schließlich der Auserwählte. Er ist Po-
lizist und betreibt ausgerechnet an Lols Schule
Drogenaufklärung. Beim Jointsrauchen ist also
künftig Vorsicht angesagt.
Die charmante, romantische Komödie über
Teenies und Erwachsene im Gefühlschaos
avancierte in Frankreich mit 3,6 Mio. Zuschau-
ern zum Hit. Darin tritt die erfrischend natür-
liche Christa Theret in die Fußstapfen von So-
phie Marceau in „La Boum - Die Fete“. Marceau
wiederum spielt in Lisa Azuelos Film die Mutter
der Protagonistin. Azuelo, die auch das Dreh-
buch schrieb, erzählt in der symbiotischen
Mutter-Tochter-Geschichte mit leichter Hand
vom ungestümen Freiheitsdrang der Jungen
und vom schwierigen Loslassen der Älteren.
Bellamy
Kommissar Bellamy
FR 2009, 112 min, R: Claude Chabrol
Ex-Polizeichef Paul Bellamy verbringt mit
seiner Frau die Ferien lieber in der Nähe von
Nimes als auf dem Nil, wie von ihr gewünscht.
Doch er mag‘s lieber gemütlich als aufregend
und will einfach nur seine Ruhe haben. Die wird
gestört, als ein Unbekannter auftaucht und
behauptet, einen Obdachlosen umgebracht
zu haben, um ein neues Leben anfangen zu
können. Bellamy nimmt sich des seltsamen
Falles an. Dann taucht sein Halbbruder auf,
ein Abenteurer, Spieler, Trinker und Dieb, und
bald hängt auch noch der Haussegen schief.
Altmeister Claude Chabrol balanciert in sei-
nem 58. Film mit Genuss zwischen Thriller
und Familientragödie. Und seinem Hauptdar-
steller Gérard Depardieu bietet er eine seiner
besten Rollen seit Langem.
empfohlen ab
16 Jahre, 3. Französisch-Lernjahr
6 Jahre, 1. Französisch-Lernjahr
14 Jahre, 2. Französisch-Lernjahr
14 Jahre, 2. Französisch-Lernjahr
14 Jahre, 2. Französisch-Lernjahr
F E B R U A R . 2 0 1 0 pssst!

Kino für
*
Spätaufsteher Café Stern
High Noon Movies im City-Kino und

Sa 6. Februar
12.00 Up in the Air
12.30 Ein russischer Sommer
Sa 13. Februar
12.00 Up in the Air
12.30 Same Same But Different
Sa 20. Februar
12.00 Invictus
12.30 Up in the Air
Sa 27. Februar
12.00 Invictus
12.30 Tetro
Mi. 03. 20:00 Martin Klein / Marcus Smaller & Jojo Fall / Effi Songs

Do. 04. 20:00 Manfred Linhart und Freunde: Wasser lassen Kabarett
Kombiticket (Film + Frühstück): 11,–
Fr. 05. 20:00 Regina Hofer: Afrika Kabarett
* Dieser Begriff umfasst sowohl weibliche als auch männliche PersonInnen
Fr. 05. 20:00 Fuego Latino: 10 Jahre Salsa/Latin

Sa. 06. 20:00 Homegrown Riddim Festival Reggae/Dancehall

Mi. 10. 19:00 Austrian Newcomer Award 2010 Rock/Pop

Linz auf
Do. 11. 20:00 jugendtheatercompany NÖ: Fahrenheit 451 Theater

Do. 11. 20:00 Rebekka Bakken

de r C o u c h
Pop-Jazz

Fr. 12. 20:00 Maria Fliri & Barbara Herold: Covergirl Theater

Fr. 12. 20:00 Manuel Normal / The Beth Edges / Uhr, Balkon.
21.2.2010, 19.30
Moonshaker Sunnymaker Rock au fführung , Do., 21.1. – So., nz un d Theater,
Ur Ta
en Ku ns tschau mit Musik,
Mo. 15. 20:00 Hypocrisy: Long Time, No Death... Europe 2010 Metal Die drei Aff .30 Uhr, Saal. rhauptstadt-Kas
perl
Di., 9.2.2010, 19 mmt! Gerti Tröbingers Kultu inslo kal.
l ko
Der Kasper ., 16.2.2010, 19.30 Uhr, Ve re
Do. 18. 20:00 H.Mayr, J.Muralter, S.Schausberger:
Mein liebstes Lied - neu gemischt Performance Alle Folgen!, Di

Fr. 19. 20:00 Theater Yby: The Great Cinema Show Theater
enix.at
heater-pho
Fr. 19. 20:00 Velojet / Sen Lotus / Artifacts / Against Electrostatic / Karten – Inf
os: 0732.66
6 500 ww w.t

Super Pursuit Mode: Indie-native Indie/Alternative

Sa. 20. 18:00 Finntroll / Eluveitie / Dornenreich / Arkona u.a.:

Paganfest 2010 Pagan-Metal

Di. 23. 20:00 Botanica / Toter Roter Fisch Songs/Pop/Rock

Di. 23. 20:00 Frey Faust, Ilona Roth & Emmanuelle Vinh:
Snap... she was never the same Tanz

Mi. 24. 19:00 clowns around. Ein Theaterfest für CliniClowns OÖ Kleinkunst

Do. 25. 20:00 BORG Linz Sounds 2010 Pop/Rock

Fr. 26. 20:00 PostSkriptum: Der Über-Slam Literatur

Sa. 27. 19:30 Metal Overdose # 30 vs. Punkorama # 20 Metal/Hardcore/Punk

So. 28. 20:00 Fabian Burstein, Birgit Denk, Martin Klein:
Hansi Lang - Kind ohne Zeit Lesung&Musik

0732 / 78 18 00 | www.posthof.at | kassa@posthof.at

VVK: Posthof, Brucknerhaus, Linzer Kartenbüro, Kartenbüro Pirngruber.
Ermäßigte Tickets für Mitglieder des Bank Austria-Ticketing u. MC-Members
sowie allgemeiner VVK auch in jeder Bank Austria.
 Moviemento & City-Kino
Die Spielzeiten und - orte entnehmen Sie bitte
unserem Wochenprogramm, unserer Home-
page sowie der Tagespresse

Februar 2010
Filmstarts
ab Fr 5. Februar ab Fr 12. Februar Fr 26. Februar – Di 9. März
OdF OmU
Giulias Verschwinden Preview: Do 4. Februar, 19.00, Moviemento La Zona
CH 2009, 88 min, R: Christoph Schaub Widerstand in Haiderland. MX 2007, 95 min, R: Rodrigo Plá
Laufzeit: mindestens 3 Wochen Masse ohne Macht? OdF bis Di 9. März
AT 2010, 90 min, R: Frederick Baker
ab Fr 5. Februar
PianoMania OmU Laufzeit: mindestens 2 Wochen Kinder & Jugend
AT/FR/DE 2009, 93 min ab Fr 19. Februar im City-Kino
R: Robert Cibis, Lilian Franck Invictus OmU Wo die Wilden Kerle wohnen
Laufzeit: mindestens 2 Wochen US 2009, 134 min, R: Clint Eastwood US 2009, 101 min, DF
Laufzeit: mindestens 4 Wochen
ab Fr 5. Februar
OmU Kuddelmuddel bei
Up in the Air ab Fr 19. Februar
Petterson & Findus
OmU
US 2009, 109 min The Ghost Writer SE/DE/DK 2009, 75 min, DF
R: Jason Reitman DE/FR/GB 2009, 128 min
Laufzeit: mindestens 4 Wochen R: Roman Polanski Filmring der Jugend
ab Fr 5. Februar
Laufzeit: mindestens 4 Wochen Ein Augenblick Freiheit
OmU Di 23. – Fr 26. Februar, 17.30
Verdammnis ab Fr 19. Februar
OmU
Flickan som lekte med elden Rückkehr in die Normandie Cinéfête
SE/DK/DE 2009, 129 min Retour en Normandie Mo 8. – Fr 12. Februar,
R: Daniel Alfredson FR 2006, 112 min jeweils um 9.00, 14.00 und 17.00
Laufzeit: mindestens 3 Wochen R: Nicolas Philibert im Moviemento
Laufzeit: mindestens 2 Wochen
ab Fr 12. Februar
Günter Walraff: ab Fr 26. Februar Babykino
OdF OdF
Schwarz auf Weiß Der Räuber im Moviemento
DE 2009, 85 min AT/DE 2009, 98 min Mi 3. Februar
R: Susanne Jäger, Pagonis Pagonakis R: Benjamin Heisenberg 9.30 Giulias Verschwinden
Laufzeit: mindestens 2 Wochen Laufzeit: mindestens 3 Wochen 10.00 Same Same But Different
ab Fr 12. Februar ab Fr 26. Februar
Nord OmU
Tetro OmU Südwind
NO 2009, 78 min AR/IT/ES/US 2009, 127 min
R: Rune Denstad Langlo R: Francis Ford Coppola
La Zona
Film des Monats
Laufzeit: mindestens 3 Wochen Laufzeit: mindestens 2 Wochen
siehe Seite 8

FilmBrunch Spätaufsteher Filmgespräche

Sonntags im Moviemento & High Noon Movies mit Markus Vorauer
Gelben Krokodil im City-Kino & Café Stern Fr 5. Februar, 21.00
So 7. Februar Sa 6. Februar Diese Nacht
11.30 Giulias Verschwinden 12.00 Up in the Air mit der Volkshochschule
11.30 PianoMania 12.30 Ein russischer Sommer Fr 19. Februar
13.00 Up in the Air
Sa 13. Februar PianoMania
So 14. Februar 12.00 Up in the Air mit der Arbeiterkammer
11.30 Giulias Verschwinden 12.30 Same Same But Different
11.30 Nord
Sa 20. Februar Specials
13.00 Up in the Air
12.00 Invictus Jazz im Moviemento
So 21. Februar 12.30 Up in the Air Mo 15. Februar, 20.30
11.30 Nord Ken Vandermark: iTi
11.30 Invictus
Sa 27. Februar
12.00 Invictus SpecialScreening:
13.00 The Ghost Writer
12.30 Tetro
So 28. Februar Leonard Cohen –
11.30 Der Räuber Kombiticket I‘m Your Man
(Film + Frühstück): 11,– nur eine Vorstellung:
11.30 Tetro
Sa 20. Februar, 21.00, Moviemento
13.00 The Ghost Writer
siehe Seite 11

Bitte beachten Sie, dass wegen der

verschiedenen Filmstarts auch für den Moviemento OK Platz 1, 4020 Linz, 0732/78 40 90
Brunch zwei Termine zur Verfügung
stehen: 1. Termin 10.00 - 11.15 Uhr, 2. City-Kino Graben 30, 4020 Linz, 0732/77 60 81
Termin 11.30 - 13.00 Uhr www.moviemento.at
Österreichische Post AG/Sponsoring.Post - Verlagspostamt: 4020 Linz, Donau - GZ 02Z031032 S