Sie sind auf Seite 1von 24

Klausur

– erster Teil: Multiple Choice


– zweiter Teil:offene Fragen
– dritter Teil: Essay Fragen

1. Vorlesung

Europäische Union
– 28 Staaten
– 6 Staaten haben Aufnahmeperspektive
– Island, Norwegen, als Beispiel ,wollen nicht
– 2 Gebiete ausgetreten --> Grönland (wirtschaftliche Gründe), Algerien (wegen
Unabhängigkeitserklärung)
– 24 Amtssprachen --> alle Gleichberechtigt, Französisch nimmt ab, dritte Amtssprache
Deutsch, Englisch als Hauptamtssprache
– Platz am Tisch nur möglich, wenn Staat gegründet wurde
– EU --> Fläche klein, sehr heterogen (größtes Land Frankreich, Spanien, Schweden),
Bevölkerung: 500 Millionen Einwohner, Bevölkerung schrumpft --> 2050 nur noch 5 % der
Bevölkerung aus der EU
– EU ist Zusammenschluss von kleinen/mittleren Staaten
– Wohlstandsniveau: Pro-Kopf-Wohlstand EU sehr hoch --> Intern: Deutschland, Frankreich,
Italien am höchsten
– Aufgabe Union: Regionen müssen ausgeglichen werden, gleiche Chancen
--> Schwer erreichbar: Beispiel --> Deutschland hoher Export, anderes Land somit hoher
Import
– Starke regionale Unterschiede in der Wirtschaft
– 3 größten Handelsgebiete: EU, USA, Japan
– EU zahlt die Hälfte der Entwicklungshilfen
– Symbolik: Flagge auch im Europarat
– Motto: In Vielfalt geeint

2. Vorlesung

Europa --> aus griechischer Sage – Zeus hat Europa aus Phönizien entführt.

--> Europa steht in Bezug zu Asien


– Transfer von Personen und Gütern
--> Aber auch Europa in Abgrenzung zu Asien

– Antikes Griechenland profitierte enorm von der geografischen Nähe der asiatischen
Hochkulturen (Perser, Assyrer)
– orientierte sich stark an Asien

Erfindung der Nation


– Zerfall des römischen Reiches erschwerte Austausch und Kommunikation über große
Distanzen
--> Sprachen entwickelten sich somit ausenander --> neue Kulturen
– an Universitäten wurden Studenten in "nationes" eingeteilt
--> sollte regionale Herkunft beschreiben
--> Alle versuche Europa zu einigen sind bis 1945 komplett gescheitert.

Pierre Dubois (ca. 1255 – 1321)


– Abgeordneter der franz. Nationalversammlung, später Anwalt des Königs
– um 1306: Entwurf eines Plans für dauerhaften Frieden in Europa
--> Ausgangspunkt: Einberunfung eines Konzils aller Herrscher (Europa, Welt)
--> Gründung gemeinsamer Gerichtshof (Entscheidungen nur durch Papst anfechtbar)
--> Schaffung gemeinsame Armee --> gegen einen Feind gerichtet

Enea Silvio Piccolomini (1405 – 1464) (Pius II - Papst)


– Rede auf Reichstag in Frankfurt 1454
– Aufruf an Europäer zusammenzuhalten
– Europa und Christentum gehören zusammen
– verwendet als einer der ersten das Bild vom "Haus Europa"

Georg von Podiebrad (1420 – 1471)


– griff Ideen von Dubois auf
– Gründung eines Bundes der europäischen Fürsten
--> Verzicht auf Gewaltanwendung untereinander
--> gegenseitiger Beistand bei Angriffen von außen
--> Gründung permanente Bundesversammlung & Gerichtshofs

Jean Bodin (1529 – 1596)


– Souveränität (Recht zur Gesetzgebung) --> Erfindung des Begriffs
– Konzentration der Souveränität auf eine Person
– staatliches Gewaltenmonopol zur Sicherung des Friedens
– Unabhängigkeit der Staaten nach außen
--> Souveränität als Gegensatz zum Integrationsgedanken

Hugo Grotius (1583 – 1645)


– Völkerrecht
--> Notwendigkeit von Regeln für das Handeln der Staaten untereinander
--> Beziehungen zwischen den Staaten auf vertraglicher Grundlage
--> Voraussetzung für Funktionieren: Staaten halten Verträge ein
Johannes Althusius (1563 – 16389)
– Volkssouveränität
--> staatliche Gewalt liegt beim Volk, Volk legitimiert den Herrscher
– Binnendifferenzierung der Staaten: unterschiedliche Ebenen und Einheiten

Herzog von Sully (1560 – 1641)


– Berater von König Heinrich IV. Von Frankreich
– 1632: "Grand Dessin" (Großer Entwurf)
--> Bildung europäische Föderation mit 15 möglichst gleichen Teilstaaten, ohne Russland
und Türkei
--> Generalrat als höchstes politisches und richterliches Gymnasium
--> 6 Regionalräte
--> gemeinsame Armee

William Penn (1644 – 1718)


– Gründer Pennsylvania
– Essay über gegenwärtigen und zukünftigen Frieden in Europa (1692)
– Staatenbund mit einem Europäischen Parlament
--> parlamentarische Zusammenarbeit statt Fürstenbund
--> Anzahl der Vertreter nach Einwohnerzahl

Abbé de Saint-Pierre (1658 – 1743)


– mehrere Pläne zur Einigung Europas

Das 19. Jahrhundert: Föderalismus (vs. Nationalismus)


– Föderalismusdebatte in Österreich-Ungarn
--> Diskussion über die Umwandlung in einem Bundesstaat
--> Hintergrund: Habsburgerreich verfügte über keine harten Grenzen
--> einziges Band: Reichsgedanke

– Nationalbildung und Nationalismus


--> Gründung Italiens (1861) und Deutschland (1871)
--> Zerfall des Osmanischen Reiches

Zwei Ausgangsfragen
– Welche Akteure und Interessen bestimmten die Gründung der europäischen Organisationen?
– Welche Theorien erklären die europäische Integration?

– Erste Teilung des Kontinents nach 2ten Weltkriege sichbar


– Integratoren für geeintes Europa --> gut und schlecht: Hitler, Stalin, Truman, Marshall,
Churchill
– Europäer bekamen Geld für den Wiederaufbau (Marshall-Plan) --> mit
Verteilungsmechanismus (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit UECD)
– Churchill --> 1946: Rede an die akademische Jugend

Europa-Union

Hertensteiner Programm 1946


– Tagung von Föderalisten
– umfassen Gerichtshof, Militär, Föderation, Kompetenzübertragung

Idealismus/ Föderalismus
– Überstaatliche Organisationen überwinden Teilung der Welt in Nationalstaaten und ihre
kriegerischen Begleiterscheinungen
– Nur Föderation, die zudem auf einer verfassungsrechtlichen Grundlage beruhen, können
Frieden dauerhaft sichern

Europarat
– Sitz in Straßburg
– Schwache Position --> als Internationale Organisation Zweitrangig

Realismus/ Intergouvernementalismus
– Der souveräne Nationalstaat ist und bleibt weiterhin der wichtigste International operierende
Akteur
– Aufgrund eines Kosten-Nutzen-Kalküls können sich Staaten zeitweilig zu Konförderationen
zusammenschließen
Schuman-Plan
– Erklärung vom 9. Mai 1950 --> Gedenktag
– Umstellung von Kohle- und Stahlproduktion, zur Friedensproduktion
– Kriegsproduktion soll Materiell unmöglich sein
– verlangt Bindung an den Plan

Organe der EGKS


– Gründungsmitglieder: Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Luxemburg, Niederlande

Funktionalismus
– Die Nationalstaaten sollen zunächst auf konsenfähigen Gebieten im wirtschaftlichen und
technischen Bereich miteinander kooperieren
– Die Zusammenarbeit wird später auf andere friedensichernde Bereiche ausgedehnt

Leitbild des EG-Vertrages


– Präampel: in dem festen Willen, die Grundlagen für einen immer engeren Zusammenschluss
der europäischen Völker zu schaffen

3. Vorlesung

Institutionen der EU

Rat der EU
– in Brüssel
– verschiedene Dienststellen
– besteht aus: --> Staats- und Regierungschefs aller EU-Staaten --> 28
--> Präsidenten des Rates (Donald Tusk)
--> Präsidenten der EU
– tagt mindestens 4 mal Jährlich --> verbindlich
--> Sondersitzungen möglich: Einladung vom Rats-Präsidenten
– oberstes politisches Entscheidungsgremium in EU --> Tagungen = Gipfeltreffen
– Entscheidungen werden einstimmig getroffen, ansonsten keine Entscheidung
– Haushalt wird von Migliedern übernommen --> Haushalts-Höhe wird ebenfalls von
Mitgliedern übernommen

Aufgaben des Rates


1. Leitlinien-Geber
2. Systemgestaltung
3. Politikgestaltung
4. Festlegung des Haushaltes
5. Wirtschaftliche Koordinierungsinstanz
6. Außenpolitischer Akteur
--> Oberste Beschlussinstanz, jedoch keine Gesetzgebungsbefugnis

Strategische Agenda des Rates bis 2019


1. Arbeitsplätze, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit
2. Befähigung und Schutz der Bürger
3. Energie- und Klimapolitik
4. Freiheit, Sicherheit und Recht
5. Die Union als globaler Akteur

Präsident des Rates


– Art. 15 des Vertrages über die EU
– wird vom ER mit qualifizierter Mehrheit gewählt
– Amtszeit: 2,5 Jahre, einmalige Wiederwahl möglich
– führt Vorsitz, gibt Impulse
– bereitet Sitzungen vor
– fördert Zusammenhalt und Konsens im ER
– berichtet dem Parlament
– repräsentiert die EU auf internationalen Ebene

Drei Optionen für das Rollenverständnis des Präsidenten

1. stärkster Moderator in Europa


2. Europa-Präsident in der Welt
3. Europas Bürgerpräsident

Rat der EU (Ministerrat)


– Eingebunden in die Gesetzgebung
– 10 verschiedene Räte (z.B.: Auswärtige Angelegenheiten, Justiz und Inneres, Umwelt)
– Ministerrat Vorsitz 2018 --> erstes HJ: Bulgarien; zweites HJ: Österreich
– Rat beschließt mit qualifizierter Mehrheit (Art. 16, 3 ff. EUV) --> seit 01.11.2014
– Jeder Mitgliederstaat hat eine Stimme
--> qualifizierte Mehrheit gilt als erreicht, wenn die Mehrheit der Mitgliedsstaaten zustimmt
(55% = 16 Mitgliedsstaaten); wenn diese Mehrheit mind. 65 % der Gesamtbevölkerung der
EU repräsentiert
--> Sperrminorität: 4 Ms, die 35 % der Gesamtbevölkerung repräsentieren
Aufgaben
– Rechtssetzungsorgan --> mit EU-Parlament
– Abstimmung über Wirtschafts- und Sozialpolitik
– setzt mit EU-Parlament den Haushaltsplan fest
– koordiniert Zusammenarbeit der nationalen Gerichte und Polizei
– entwickelt Außen- und Sicherheitspolitik --> Grundlage kommt vom Europäischen Rat

Binnenstruktur Rat
1. Rat auf Ebene der Minister
2. Ausschuss der Ständigen Vertreter (da EU als Organisation gilt --> mit Botschafter-Status)
3. Arbeitsgruppen
4. Nationale Ministerien

Beschlussfassung des Rates

4. Vorlesung

Europäische Kommission
– Präsident der Kommission --> Juncker
– Politik der Kommission meist zu tun mit Finanzen und Wirtschaft
– Jedes Land stellt einen Kommissar --> 28
– Schlägt neue Richtlinien vor --> Initiiert neue Rechtsvorschriften
– Verantwortlich für die Verwaltung des EU-Haushalts, setzt Europapolitik durch
– sorgt für Einhaltung des EU-Rechts
– vertritt die EU auf internationaler Ebene --> Aushandlung internationaler Verträge
– Jeder Kommissar darf sich 7 Mitarbeiter aussuchen, welche für ihn arbeiten --> Kabinett
– Zur Kommission gehören ungefähr 24.000 Beamte, 11.000 befristete Mitarbeiter, 10.000
Beschäftigte in EU-Institutionen
Das "Magische Dreieck" von Leistungs- und Lenkungsprinzipien

Politische Führung --> Präsident entscheidet die politische Führung


Kollegialprinzip --> Abstimmungen finden gemeinsam statt, gegenseitige Informationen der Länder
Ressortzuständigkeit --> Jeder Präsident ist für seinen Bereich zuständig

--> Die drei Prinzipien stehen alle in Verbindung zueinander.

Aufbau einer General Direktion --> 20 Generaldirektionen


– 1. Referate
– 2. Direktion/Abteilungsleiter
– 3. Direktorate/Abteilungen
– 4. STV. Generaldirektoren
– 5. Generaldirektor

Bestellungsverfahren
– Wahl alle 5 Jahre
– Kandidat wird vom Europarat nominiert
– Wahl des Kommissionspräsidenten
– Mitgliedsstaaten schlagen Rat vor --> mit qualitativer Mehrheit
Binnenstruktur

5. Vorlesung

Europäisches Parlament
– 24 Amtssprachen
– 751 Abgeordnete aus 28 Nationen
– vertritt 500 Millionen Bürger
– Präsident: Antonio Tajani – seit Januar 2017 (davor: Martin Schulz --> 2012 - 2017)
– 3 Arbeitsorte
--> Straßburg: 12 Plenarsitzungen
--> Brüssel: Ausschusssitzungen und Plenarsitzungen
--> Luxemburg: Verwaltung
Binnenstruktur des EP

Ausschüsse

Delegationen in parlamentarischen Versammlungen (Auszüge)


– für die Beziehungen zur parlamentarischen Versammlung der NATO
– in der paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU
– in der parlamentarischen Versammlung Euronest

Gemischte parlamentarische Ausschüsse (Auszüge)


– für den Parlamentarischen Stabilitätsausschuss EU-Albanien
EU-Chile
EU- Serbien

Ausschüsse für parlamentarische Kooperation (Auszug)


– Delegation im Ausschuss für parlamentarische Kooperation EU-Russland

Sonstige parlamentarischen Ausschüsse


– Delegation für Beziehungen Afghanistan
Mercosur (Organisation)
Länder Südostasiens

Bestellungsfunktion der Kommission

Wahlen zum Europäischen Parlament


– Legislaturperiode: 5 Jahre
– Durchführung nach je nationalem Wahlrecht
– Listenwahl (national)
– unterschiedliche Repräsentation
--> Prinzip der degressiven Repräsentation
– Unionsbürger, die dauerhaft nicht im Heimatland leben, dürfen entscheiden, ob sie im
Heimat- oder Aufenthaltsland abstimmen
– Derzeit keine Sperrklausel in Deutschland
– Wahlbeteiligung rückgängig
--> auch starke Wählerwanderung

1. Rekrutierungs- und Wahlfunktion


– Wahl der Kommission (Art. 17 EUV)
– Abwahl der Kommission
--> Misstrauensantrag durch das Europäische Parlament (2/3-Mehrheit notwendig)
– Wahl des Europäischen Bürgerbeauftragten
– Anhörung bei der Wahl des Präsidenten der Europäischen Zentralbank
– Ernennung des Europäischen Datenschutzbeauftragten (zusammen mit ER)

2. Kontrollfunktion
– Art. 230 mündliche oder schriftliche Anfragen
– Art. 227 Petitionsbearbeitung
– Art. 228 Bürgerbeauftragter
– Art. 314 Haushaltsrecht
– Art. 226 Untersuchungsausschuss
– Art. 234 & Art. 17 Ab. 8 Misstrauenantrag

3. Artikulationsfunktion
– Sacharow-Preis für geistige Freiheit
– Abgeornete und Fraktion im EP

Fraktionen im EP
– Mindestens 25 Abgeordnete aus mind. Einem Viertel (d.h. Sieben) der Mitgliedsstaaten (Art.
30 der Geschäftsordnung des EP)
– Kein Abgeordneter kann Mitglied zwei verschiedener Fraktionen sein
– Vorteile
--> finanzielle Zuwendungen
--> Repräsentation in den Ausschüssen
--> Möglichkeit der Einbringung von Gesetzesbeschlüssen

Verschiedene Fraktionen
– Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) (EVP)
– Progressive Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament (S&D)
– Europäische Konservative und Reformer (EKR)
– Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE)
– Vereinte Europäische Linke/Nordische Grüne Linke (GUE–NGL)
– Die Grünen/Europäische Freie Allianz (Grüne/EFA)
– Europa der Freiheit und der direkten Demokratie (EFDD)
– Europa der Nationen und der Freiheit (ENF)
– Fraktionslose

6. Vorlesung

Gesetzgebungsfunktion
– Es gibt Primär- und Sekundärrecht
– Primärrecht: Gründungsverträge, Änderungsverträge, Rechtsgrundsätze des EuGH
– Sekundärrecht: Rechtsakte der EU, Verordnungen, Richtlinie, Beschlüsse,
Empfehlungen/Stellungsnahmen
Zuständigkeit der EU
– Ausschließliche Zuständigkeit (Art. 3 AEUV)
--> Zollunion, Gem. Handelspolitik, Wettbewerbspolitik, Währungspolitik
– Geteilte Zuständigkeit (Art. 4 AEUV)
--> Binnenmarkt, Sozialpolitik, Landwirtschaft/Fischerei, Umwelt, Energie, Forschung
– Ergänzende Zuständigkeit (Art. 6 AEUV)
--> Gesundheitspolitik, Indstrie, Kultur, Tourismus
– Koordinierende Zuständigkeit (Art. 5 EUV)
--> Wirtschaftspolitik und Beschäftigungspolitik

Politikzyklus

Funktionen von Interessengruppen


– Selektion und Aggregation von Interessen
– Information und Interessenartikulation
– Rekrutierung und Sozialisation
– Systemerhaltung
– Teilnahme am Willenbildungsprozess (wenn korporatistisch eingebunden)

Transparenzregister der EU Registrierte Organisationen: 11.781


– Kategorie 1: Beratungsfirmen, Anwaltskanzleien
– Kategorie 2: Unternehmen, Gewerbe, Wirtschafts- und Berufsverbände
– Kategorie 3: Nichtregierungsorganisationen, Plattformen und Netzwerke
– Kategorie 4: Denkfabriken, Forschungs- und Hochschuleinrichtungen
– Kategorie 5: Kirchen und Religionsgemeinschaften
– Kategorie 6: Lokale, regionale und kommunale Behörden (Subnational)

Europäische Bürgerinitiative
– kann auch Gesetzgebungsinitiativen einbringen
– benötigt eine gewissen Anzahl an Bürgern (mind. 1.000.000 Bürger)
– eine Art Volksinitiative

WSA & AdR


– WSA:Wirtschafts- und Sozialausschuss: 350 Vertreter wirtschaftlicher und sozialer Gruppen
– Ausschuss der Regionen: 350 Vertreter von Ländern, Regionen und Kommune

Gesetzgebungsverfahren

Trilog-Verfahren
– alle drei Parteien (Kommission, Parlament, Rat) sind beteiligt
– Abkürzung des ordentlichen Gesetzgebungsverfahren

Verschiedene Policies
– Ökodesignrichtlinie
– Verminderung von Plastikmüll
– Fauna-Flora-Habitats-Richtlinie
– Datenschutzverordnung

--> Wenn nationale Legislative meint, dass die EU ihre Kompetenzen überschreitet, dann kann sie
in Berufung gehen.

Der Europäische Gerichtshof


– je 1 Richter pro Mitgliedsstaat
– Gerichtshof stehen 11 Generalanwälte zur Seite --> gibt Empfehlung (Rechtsgutachten) ab
– Entscheidet in 3 verschiedenen Größen (immer ungleiche Zahl)
– Gerichtssprache: Französisch und die Sprache des Beklagten

5 häufigste Verfahren
1. Vorabentscheidungsersuchen gegen Auslegung eines bestimmten Aspektes EU-Recht
2. Vertragsverletzungsklagen gegen Regierung eines EU-Mitgliedstaates
3. Nichtigkeitsklagen gegen Rechtsvorschriften der EU
4. Untätigkeitsklagen gegen EU-Organe
5. Unmittelbare Klagen gegen Entscheidungen oder Maßnahmen der EU

Vertragsverletzungsverfahren (am häufigsten)


– Italien
– Deutschland (Aufgrund des Föderalismus --> wegen den Rechtlichkeiten der Bundesländer)
– Frankreich
– Griechenland

Die EU-Mitgliedsstaaten haben nie ihre Finanzhoheit an die EU abgegen!


--> EU kann somit keine Steuern oder Abgaben erwarten.

Aquis communautaire
– Deutsch: gemeinsamer Besitzstand
= gemeinsames Fundament aus Rechten und Pflichten, für alle Mitgliedsstaaten verbindlich
– umfasst:
--> Inhalt, Grundsätze und pol. Ziele der Verträge
--> in Anwendung der Verträge erlassene Rechtsvorschriften & Rechtsprechung des EGH
--> angenomme Erklärungen und Entschließungen der EU
--> Rechtsakte der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik
--> Rechtsakte der Bereiche Justiz und Inneres
--> internationale Abkommen in Bezug auf die EU

7. Vorlesung

Die Finanzielle Vorausschau


– eingeführt 1988 durch Jacques Delors
– Art. 312 AEUV als Mehrjähriger Finanzrahmen
– Festsetzung der Obergrenze des Haushaltes für mehrere Jahre
– Motiv: Planungsicherheit
– 3-stufiges Verfahren
--> Kommission legt Vorschlag vor, Beratungen der Mitgliedsstaaten, Interinstitutionelle
Vereinbarungen zwischen Rat, Kom und EP
– somit weiß jeder Mitgliedstaat wie hoch die Ausgaben für Folgejahre sind und wieviel Geld
zur Verfügung steht

EU ist finanziell vollständig von den Mitgliedstaaten abhängig!

Regelungen der Eigenmittel


– Jährlicher Haushaltsplan wird vom Rat und vom Europäischen Parlament aufgestellt (Art.
314 AEUV)
– Art. 310 AEUV --> die EU darf nie mehr ausgeben, als sie einnimmt
– Obergrenze der Einnahmen (bzw. der Zahlungsermächtigungen) in Höhe von 1,23 Prozenz
des Bruttonationaleinkommens der EU
– Mitgliedstaaten finanzieren den Haushalt, es existiert keine eigenständige EU-Steuer

Regelungen der Eigenmittel


– Allg. Finanzvorschriften Art. 310 ff AEUV:
Grundsatz:
– der Einheit und der Haushaltswahrheit
– der Jährlichkeit
– des Haushaltsausgleichs
– der Rechnungseinheit
– der Gesamtdeckung
– der Spezialität
– der Wirtschaftlichkeit
– der Transparenz

Der europäische Rechnungshof


– 28 Mitglieder
– prüft die Ausgaben
– kann Prüfberichte anfordern
– Rechnungsprüfung
– Sitz in Luxemburg

Traditionelle Eigenmittel
Zölle
– in Form eines einheitlichen Zolltarifs nach außen

Zuckerabgabe
– Importabgabe, um die höheren Produktionskosten der EU-Bauern auszugleichen
– Anhebung auf den in der EU-Marketing...

An die Mehrwertsteuer gekoppelte Eigenmittel der EU


– Ist Anteil der Mehrwertsteuereinnahmen der Mitgliedsstaaten auf Grund derer eine gedeckte
Bemessungsgrundlage errechnet wird (ca. 0.3%)

Eigenmittel auf Grundlage des Bruttonationaleinkommens (BNE) der Mitgliedsstaaten


– Abgabe in Form eines einheitlichen Prozentsatzes des BNE

Sonstige Einnahmen
– Steuern auf EU-Gehälter --> nach Wirtschaftsstärke der Staaten
– Bußgelder sowie Zwangsgelder

EFRE und ESF: Inhaltliche Prioritäten


– Fonds, durch die das Geld an Staaten ausgegeben wird
– In Thüringen: Standort Erfurt
Bereiche der Förderung
– EFRE: Forschung, Wettbewerbsfähig, Strukturprojekt
– ESF: Bildung
– Bei Förderungen durch EU meist diese beiden Fonds genutzt

Wohin fließt das Geld


– 47% Wirtschaftsförderung (Bildungaßnahmen, etc.)
– Landwirtschaft
– innere Sicherheit
– Verwaltung

8. Vorlesung

Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion


--> Vorläufer
– Präampel EG-Vertrag 1957
--> Wille, die Grundlagen für einen engeren Zusammenschluss der EU-Völker zu schaffen
--> entschlossen, gemeinsames Handeln den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt ihrer
Staaten zu sichern --> Beseitigung von EU-Schranken
-->Bestreben, die Volkswirtschaften zu einigen
– Errichtung der Zollunion 1968 --> Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien,
Niederland, Italien
– System von Bretton Woods
--> 1944 – 1973
--> Nationale Währungen am Dollar ausgerichtet
--> Dollar an Gold gebunden
--> feste Wechselkurse zwischen allen beteiligten Währungen
– Werner-Plan (1970)
--> Pierre Werner: Leiter einer Expertengruppe der EWG zu Planung des Aufbaus einer
Wirtschafts- und Währungsunion (WWU)
--> Plan: Einführung der WWU in 3 Stufen bis 1980
– Gegensätzliche Ansichten
--> Monetaristen: Währungsunion als Motor für eine wirtschaftspolitische Annäherung der
Staaten
--> Ökonomisten: Währungsunion erst nach einer Angleichung der Wirtschaftspolitik in den
Staaten ("Krönungstheorie")
– Währungsschlange
= europäischer Wechselkursverbund (Währungsschwankung von +/- 2,25%)
--> beschlossen durch Abkommen....
– Europäischen Währungssystem (1978/79)
--> 1978 Einführung des EWS wurde 1978von Helmut Schmidt & franz. Staatspräsidenten
Giscard d'Estaing vorangetrieben
--> Schwankungen des Wechselkurses nahmen zu, nach Ende des Bretton-Woods-Systems
--> Schwankungen wurden als Gefahr betrachten
--> Deshalb alle teilnehmenden Währungen um eine zentrale Parität von 2,25% fixiert
--> Alle Währungen waren gleichberechtigt; es sollte im Unterschied zum Bretton-Woods-
System keine Dominanz einer Währung geben
--> Faktisch Dominanz der DM
--> eine stabile Wechselkursbeziehung gelang nicht – andere Länder mussten abwerten
--> Unzufriedenheit führte zu Wunsch nach Gemeinschaftswährung
– Der Binnenmarkt
--> auf der Grundlage der Einheitlichen Europäischen Akte von 1986
--> errichtet 1 Januar 1993

– Cassis de Dijon-Urteil
-->EuGH
--> Einschränkung der Warenverkehrseinheit, nur dann gerechtfertigt, wenn sie aufgrund
zwingernder Erfordernisse notwendig ist
--> Hierzu gehört insbesondere (nicht abschließend)
--> der Schutz der öffentlichen Gesundheit
--> eine wirksame steuerliche Kontrolle
--> die Lauterkeit des Handelsverkehrs
--> der Verbraucherschutz

Delors-Bericht 1989
– Arbeitsgruppe der Zentralbankpräsidenten unter Jaques Delors
– 3-Stufen-Plan zur Währungseinführung
– von Frankreich befürwortet
– von DL zunächst abgelehnt, nach Wiedervereinigung --> Zustimmung

Gründe für Euro


– stabile Währung
– Preistransparenz
– stärker integrierte Finanzmärkte
– Gesunde öffentliche Finanzen
– Erleichterung für den internationalen Handel
– niedrige Inflationsrate und Zinsen
– Wegfall der Wechselgebühren
– Leistungsfähige Wirtschaft
– stärkere Stimme der EU in der Weltwirtschaft
– konkretes Zeichen für europäische Identität

Befürchtungen
– Durch Maastrichter Konvergenzkriterien entsteht kein optimaler Währungsraum
– Heterogene Wirtschaftsstruktur
– Stabilitäts- und Wachstumspakt nicht ausreichend
– Nationale Interessen in Bezug auf EZB
– Länder mit anhaltend hoher Inflation geraten unter hohen Wettbewerbsdruck, Forderung
nach Transferzahlungen
– Positive Wirkungen des Euros unrealistisch
– Integrationswirkungen können sich umkehren

3 Stufen der Währungsunion

1990 → 1994 → 1999


wirtschaftliche Europäisches Währungs- Einführung des Euro
Konvergenz institut und des WKM II

1992
Vertrag von Maastricht
Die Stufen der Wirtschafts- und Währungsunion

Ziele und Grundlagen


– enge Koordinierung der nationalen Wirtschaftspolitiken
– gemeinsamer Binnenmarkt
– einheitliche Währung
– einheitliche Wechselkurspolitik
– Preisstabilität

Prinzipien
a) offene Marktwirtschaft
b) freier Wettbewerb
Konvergenzkriterien
– stabile Preise
– gesunde öffentliche Finanzen
– gesunde Wechselkurspolitik
– dauerhaft finanzierbare Zahlungsbilanz

Regelungen zur Weltwirtschaftspolitik


1. Multilaterale Überwachung → politischer Druck
2. Stabilitäts- und Wachstumspaket 1997 → Kontrolle Rat & KOM, Sanktionen möglich
3. Verbot von Zentralbankkrediten an Staaten
4. Nichtbeistandsklausel

Währungspolitische Regelungen
– Festlegung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank
– Vollständige Unabhängigkeit der EZB und nationalen Banken
– Primärziel EZB: Preisstabilität
– Sekundärziel der EZB: Unterstützung der Weltwirtschaftspolitik der EU

Weltweite Marktwirtschaftskrisen

Gegenmaßnahmen gegen Bankrott in Europa


– der Fiskalpakt (02.03.2012)
→ ausgeglichene Haushalte
→ Sanktionen
→ Schuldenbremsen
→ Verknüpfung mit ESM

Inhalt Fiskalpakt
– Mitgliedsstaaten müssen Ausgaben und Schulden verringern, bis Grenzen erreicht sind
(individuell vom KOM vorgeschlagen)
– Staatshaushalt muss ausgeglichen sein oder Überschuss aufweisen
– geplante Schuldenaufnahme muss gemeldet werden
– Staaten müssen Regelverletzungen melden & Lösungen zum Schuldenabbau liefern
– Regelung muss in nationaler Verfassung verankert werden

Gegenmaßnahmen

Gegenmaßnahmen – Das Europäische Semester


– zum 30. April muss jeder Staat seine Finanzplanung bekanntgeben → für das nächste Jahr
– zum 15. Oktober Haushaltsentwurf für nächstes Jahr bekanntgeben
– bis 31. Dezember Verabschiedung des Haushaltes
– KOM kann Haushälter prüfen

Weitere Maßnahmen
– Bankenunion
→ Bankenaufsicht durch EZB
→ Sicherung Einlagen durch Aktionäre & Großanleger
→ Rettungseinrichtung für wankende Banken
– Finanztransaktionssteuer
– Wachstumspaket
→ Mitgliedsstaaten investieren 130 Milliarden Euro in Wachstum
– Euro-Bonds
→ gemeinsame Anleihen → umstritten
→ leichte Version → Eurobills (Mit 1-Jahresfrist für Anleihen)

Reformen im Sinne des Föderalismus


– Kommission zu Wirtschaftsregierung entwickeln
– verstärkte Vollmachten zur Überwachung der nationalen Haushalte, schärfere Sanktionen
– Klärung der Souveränitätsfrage
– Klärung der beteiligten Staaten
– mehrstufiges Restaurierungs-Verfahren für Länder mit finanzieller Schieflage

Reformen im Sinne des Intergouvernementalismus


– ER entwickelt sich zu Exekutive
– Entscheidungsfindung im ER wird weiterhin dominiert von wechselnden Koalitionen
– Supranationale Institutionen weiter Rolle ausführender Organe, keine Kompetenzabtretung
– Mögliche Abkehr vom bereits erreichten Integrationsstands
– Europa der gemeinsamen Projekte
– Europa der versch. Geschwindigkeit, abgestufte Integration

Eine europäische Wirtschaftsunion?

9. Vorlesung

Verkleinerung und Erweiterung der Europäischen Union


– Beispiel Brexit 23.06.2016 --> Referendum
--> mit 51,9 %
--> mehr durch England und Wales
--> Art. 50 EUV --> jeder Mitgliedsstaat kann im Einklang mit seinen
verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten
– Folgen
--> Austrittsantrag am 29. März 2017 eingereicht
--> Sondergipfel des Europäischen Rates am 29. April
--> Festlegung des Fahrplans
--> Festlegung des ersten Verhandlungsthemen
--> Bestimmung des Verhandlungsbeauftragten
– Beginn Austrittsverhandlungen am 19. Juni 2017
--> erste Verhandlungsgegenstände
--> Die Rechte der rund 3,2 Millionen EU-Bürger in GB und ca. 1 Million Briten in den
verbleibenden 27 EU-Ländern
--> Die Abschlussrechnung für britische EU-Mitgliedschaft, können ca. 100 Mill. Euro sein
--> Durchlässigkeit der Grenze zwischen EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland

Wer kann beitreten?


– Art. 49 EUV
--> jeder EU-Staat, der Art 2 achtet und sich für Förderung einsetzt kann beantragen
– Art. 2 EUV
--> Staaten welche Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit,
Minderheiten und Menschenrechte achten
Geschichte der Erweiterung
– 1957 Gründungsstaaten: Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande
– 1973: Dänemark, Irland, GB
– 1981: Griechenland
– 1986: Spanien, Portugal
– 1995: Österreich, Finnland, Schweden
– 2004: Tschechien, Estland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Slowakei,
Slowenien
– 2007: Rumänien, Bulgarien
– 2013: Kroatien

Beitrittskriterien
– Kopenhagener-Kriterien 1993
--> Politische und Institutionelle Ordnung (Menschenrechte, Schutz Menschenrechte)
--> Ökonomische Ordnung (Marktwirtschaft, Wettbewerbsdruck und Marktkräften
standhalten)
--> Allgemeine Kriterien ( gemeinsame/r Besitzstand und Richtlinien, Ziele der politischen
Union und der Wirtschafts- und Währungsunion haben, EU muss "Stoßkraft" erhalten -->
EU darf sich nicht überdehnen) --> "aquis communautaire"

Beitrittsverfahren
– Initiativphase
--> Regelwerk --> Antrag eines Staates (Voraussetzung Art. 2 EUV)
--> Einreichung des Antrages beim Rat
--> Anhörung der KOM und Stellungsnahme
--> Einstimmige Beschlussfassung im Rat (Über Aufnahme von Verhandlungen und
weiteres Verfahren)
--> Praxis --> Europäischer Rat: Entscheidung über Aufnahme von Verhandlungen
--> Stellen meist Forderungen, wenn erfüllt: Beitritt wahrscheinlicher

Beitrittsverfahren II
Beitrittsverfahren III - Ratifizierungsphase

Verhandlungskapitel (Auszug) --> Eigentlich 35 Kapitel


– Freier Warenverkehr
– Landwirtschaft
– Sicherheit, Freiheit, Recht
– Wissenschaft und Forschung

Die EU in Südosteuropa
– Das Stabilisierungs- und Assozierungsabkommen
--> dient zur Vorbereitung des Beitritts
– Inhalt
--> Politischer Dialog
--> Freihandel
--> Freier Arbeits-, Kapital- und Dienstleistungsverkehr
--> Anpassung an gemeinschaftlichen Besitzstand
--> Reform der Justiz
--> Regionale Kooperation

Finanzielle Unterstützung
– Das Instrument für Heranführungshilfe teilt sich in 5 Bereiche
--> Übergangshilfen und Aufbau von neuen Institutionen
--> Grenzübergreifende Zusammenarbeit
--> Regionale Entwicklung
--> Entwicklung von Humanressourcen
--> Entwicklung des ländlichen Raumes

Erweiterungen
– 7 Länder wollen beitreten
--> Albanien, Montenegro, Serbien, Türkei (fake), Mazedonien, Kosovo, Bosnien &
Herzogewenien

Das könnte Ihnen auch gefallen