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Die wichtigsten Regeln zur sicheren und fehlerfreien Für die VARIGON® Schutzgase gelten folgende Angaben: Fehler

ben: Fehler können auch durch falsche Brenner- und Schweißzu-


Durchführung des WIG-Schweißens sind: Schutzgas Korrekturfaktor* satzführung verursacht werden.
VARIGON® He 30 1,17 Nachstehend sind einige typische Fehler beim WIG-Schweißen
x Regel 1: Sauberkeit VARIGON® He 50 1,35 und die möglichen Auswirkungen auf die Schweißnaht zusam-
Der Schweißnahtbereich muss frei von Fett, Öl und sons- VARIGON® He 70 1,70 mengestellt.
tigen Verunreinigungen sein. Ebenfalls ist auf sauberen
Schweißzusatz und saubere Handschuhe des Schweißers zu * Mindestschutzgasmenge geteilt durch Korrekturfaktor ergibt den am Fehler mögliche Auswirkungen
achten. Messsystem einzustellenden Durchfluss.

Dies gilt besonders beim Fügen von Aluminium, um die


Beispiel: VARIGON® He 70 : 12 l/min Durchflussmenge
am Gas-Messsystem (20 : 1,70)
Kerben
geringerer
Einbrand
Tipps für Praktiker.
Porenbildung zu verhindern. Wurzelseitig sind die Kanten zu WIG-Schweißen.
brechen.
Luft Luft
x Regel 2: Schweißzusatzführung 5. Fehlervermeidung
Das abzuschmelzende Ende des Schweißzusatzes muss zu langer Lichtbogen Oxide Poren Inhalt:
immer im Schutzgasmantel geführt werden – Verhinderung Die richtige Belastung der Wolframelektrode ist wichtig zur 1. Schweißschutzgase
von Oxidation. Der Schweißzusatz ist unter einem kleinen Vermeidung von Fehlern 2. Schweißanlage/Stromwahl
Luft
Winkel, auf die Werkstückoberfläche bezogen, zu führen. x Wechselstrom 3. Wolframelektroden
Oxide
Unterbelastet – Lichtbogen unruhig 4. Anwendungshinweise
x Regel 3: Gasempfindliche Werkstoffe Überbelastet – abtropfende Wolframelektrode führt zu große Brennerneigung Gasaufnahme 5. Fehlervermeidung
Beim Schweißen gasempfindlicher Werkstoffe muss zusätz- zu Wolframeinschlüssen
lich zum Wurzelschutz mit Zusatzgasschutz (Schleppdüse)
hinter der Schutzgasdüse gearbeitet werden, um eine x Gleichstrom Oxide

43589575 0408 – 1.5 Au Änderungen vorbehalten.


Oxide
Versprödung zu vermeiden. Unterbelastet – Lichtbogen instabil
Überbelastet – Zerstörung der Wolframelektroden- Drahtende verläßt nach
x Regel 4: Wolframelektrodentyp und -durchmesser spitze führt zu Lichtbogenunruhen dem Abschmelzen den
Wolframelektrodentyp und -durchmesser sind auf den Schutzgasbereich
jeweiligen Werkstoff, Stromstärkenbereich und auf die Wechselstrom Gleichstrom
Schutzgaszusammensetzung abzustimmen.
Kerbwirkung
x Regel 5: Schliff der Wolframelektroden, Rautiefe (Korrosion)
Der Anschliff der Elektrodenspitze soll in axialer Richtung
strahlt
erfolgen. Je geringer die Rautiefe der Spitzenoberfläche ist,
Wolframeinschlüsse
desto ruhiger brennt der Lichtbogen und umso höher ist die nach Neutronenbeschuss
Standzeit. (Reaktor)
über- richtig unter- richtig über-
Beim Anschleifen der Wolframelektrode muss die Schleif- belastet belastet belastet belastet belastet
scheibe gegen die Elektrodenspitze laufen, um ein Abbre- Typische Fehler und mögliche Auswirkung auf die Nahtqualität.
chen des spröden Werkstoffes zu vermeiden. Belastung von Wolframelektroden

x Regel 6: Schutzgasmenge, Gasschutz


Die Schutzgasmenge ist der jeweiligen Schweißaufgabe
bzw. der Gasdüsengröße anzupassen. Nach Schweißende
muss das Gas lange genug strömen, um das erkaltende
Schmelzbad und die Wolframelektrode ausreichend vor
Linde Gas GmbH
Oxidation zu schützen. A-4651 Stadl-Paura, Carl-von-Linde-Platz 1
Telefon +43(0)50.4273, Fax +43(0)50.4273 - 1900
www.linde-gas.at
1. Schweißschutzgase Zur Kontrolle der richtigen Gasmenge an der Schutzgasdüse 3. Wolframelektroden Standzeit: Standzeit:
werden Gasmessröhrchen verwendet. 17 Stunden 5 Stunden
Argon (I1 nach EN 439) mit der Reinheit 4.6 (99,996 Vol.%) ist Je nach Stromart werden reine oder mit oxidischen Zusätzen
das Standardschutzgas und anwendbar für alle Werkstoffe. ohne Gaslinse mit Gaslinse versehene Wolframelektroden (EN 26848) verwendet. Die
Für die reaktiven Werkstoffe wie Titan, Tantal usw. wird Oxide beeinflussen die Lichtbogenstabilität und das Zündver- Elektroden-Ø: 3,2 mm
die Qualität 4.8 empfohlen. Durch Zusätze von Helium bzw. halten positiv. Darüber hinaus wird die Standzeit erhöht, und Schweißstrom: 150 A
Werkstoff: Rohrstahl
Wasserstoff lassen sich die Eigenschaften des Schutzgases es ist eine höhere Elektrodenbelastbarkeit möglich. Damit
beeinflussen. kann bei konstanter Stromstärke mit einer dünneren Elektrode Einfluss von Rautiefe und Zentrizität auf die Standzeit von
Beachtet werden muss jedoch die Werkstoffverträglichkeit. gearbeitet werden. Dadurch ergibt sich ein konzentrierter Ein- W-Elektroden
brand mit weniger Verzug. Elektroden mit Thoriunoxid können
Schutzgas Werkstoff Bemerkungen heute durch andere Oxide oder Mischoxide ersetzt werden, x Einbrandverhalten und Nahtbreite: Spitzenwinkel von
Argon alle schweißgeeigneten x häufigste Anwendung weil Thorium ein schwach radioaktives Element ist und zusätz- 30° – 60° werden für gutes Einbrandverhalten em-
Metalle x bei CrNi-Stählen Wurzelschutz
liche Maßnahmen erfordert. pfohlen.
erforderlich
z generell geringerer Spitzenwinkel 3 tieferer Einbrand
Argon 4.8 reaktive Metalle wie Titan x Naht und Wärmeeinflusszone
an der Ober- und Unterseite
Die folgende Zusammenstellung (Auszug aus EN 26848) zeigt z größerer Spitzenwinkel 3 erhöhte Nahtbreitung
schützen die Strombelastbarkeit.
VARIGON® S Al- und Al-Legierungen x erhöhte Lichtbogenstabilität und 2. Schweißanlage/Stromwahl
MISON® Ar Zündsicherheit beim Wechsel- Elektroden- Schweißstrom (A) W-Elektroden-Ø: 4 mm
VARIGON® He15S stromschweißen durchmesser Strom = (–): 300 A
Es sind abhängig vom Werkstoff 30 bis 50 Ampere/mm not- vW: 24 cm/min
bis He 50S x He-Anteil wie bei
MISON® He30 VARIGON® He Reihe wendig. Daraus ergeben sich Richtwerte für die notwendige (mm)
Leistung der Stromquelle. Wechselstrom* Gleichstrom
VARIGON® He15 Al- und Al-Legierungen x durch heißeren Lichtbogen
VARIGON® He30 Cu und Cu-Legierungen besserer Einbrand
= (–)
VARIGON® He50 x höhere Schweißgeschwindigkeit Werkstoff Reine Elektroden Elektroden 2 2
VARIGON® He70 x bessere Porensicherheit
Wand Unlegierte Aluminium Kupfer Wolfram- mit mit
elektroden Oxidzusätzen Oxidzusätzen 6
VARIGON® He90 Al- und Al-Legierungen x WIG-Gleichstromschweißen mit
dicke und legierte und Al- und Cu-
negativ gepolter Elektrode 1,0 15 – 55 15 – 70 10 – 75
[mm] Stähle Legierungen Legierungen
Helium Cu und Cu-Legierungen x Zünden unter Argon erforderlich 1,6 45 – 90 60 – 125 60 – 150
bis 2 120 A 120 A 200 A 2,4 (2,5) 80 – 140 120 – 210 170 – 250 Nahtgeometrie bei WIG-Schweißen von Stahl
VARIGON H2
®
austenitische H2-Zusatz bewirkt im Vergleich zu
bis 4 200 A 200 A 250 A 3,2 150 – 190 150 – 250 225 – 330
VARIGON® H5 nichtrostende Stähle Argon
bis 6 250 A 250 A 300 A 4,0 180 – 260 240 – 350 350 – 480
4. Anwendungshinweise
bis H15 Ni und Ni-Legierungen x gleicher Einbrand mit weniger
Wärmeeinbringen
4,8 (5,0) 240 – 350 330 – 460 500 – 675
x höhere Schweißgeschwindigkeit
x blankere Nähte * bei gleichen Plus- und Minusanteilen
Die Wahl der Stromart ist werkstoffabhängig. Neben der richtigen Wahl der Schweißparameter, der Gas-
VARIGON N2
®
Vollaustenitische x Unterdrückung der ferritischen
VARIGON® N3 CrNi-Stähle Phase im Schweißgut durch N2 düsengröße und der Schutzgasmenge ist auch die Brenner-
VARIGON® N2H1 Werkstoffe Stromart führung und falls erforderlich, die Zugabe des Schweißzu-
VARIGON® N2 Duplex- und Superduplex- x Einstellen der Austenit-Ferrit- Polarität satzes zu beachten. Die Brennerneigung in Schweißrichtung
VARIGON® N3 Stähle Gehalte im Schweißgut Unlegierte und legierte Stähle, Durch die richtige Wahl der Wolframelektroden und deren ist stechend ca. 15° – 40°.
VARIGON® N2He20 x Besseres Fließverhalten durch
He-Zusatz
Kupfer und Cu-Legierungen, = (–)* Vorbehandlung lassen sich die Lichtbogeneigenschaften und
Nickel und Ni-Legierungen, die Nahtgeometrie beeinflussen.
Schutzgase und Werkstoffe Titan und Ti-Legierungen, Zirkon, Tantal
Aluminium und Al-Legierungen ~ = (–)* x Zündverhalten und Standzeit:
Die Versorgungsart in Einzelflaschen oder Ringleitung ist mit Helium Oxidische Zusätze und Feinschliff in Längsrichtung. Dieser
vom Bedarf abhängig. Je nach Stromstärke, Werkstoff und Magnesium und Mg-Legierungen ~ Schleifvorgang ist nur mit speziellen Vorrichtungen und Stumpfnaht Kehlnaht
Schutzgasart werden zum sicheren Gasschutz ca. 5 – 12 l/min Schleifgeräten möglich.
* Die Angabe = (-) bedeutet bei Gleichstrom
Schutzgas benötigt. Der Gasschutz wird durch die Verwendung Anschluss des Schweißbrenners an den Minuspol.
von Gaslinsen verbessert und die Zugänglichkeit zur Schweiß-
stelle erleichtert. Werkstoffe und Stromart/Polarität Position: w (PA) h (PB) s (PF)

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