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Juni 2014 um

Hightech-Kautschuk geht von Dormagen in die Welt


Dormagen Der Spezialchemie-Konzern Lanxess produziert in Dormagen Kautschuk-
Varianten, die in der ganzen Welt Anwendung finden.

Mit insgesamt drei Anlagen produziert der Chemie-Konzern Lanxess verschiedene


Synthesekautschuke im Chempark Dormagen. In der vorigen Woche nahm das Unternehmen
eine neue Produktionsstraße in Betrieb, auf der zwei neu entwickelte, leistungsfähigere
Kautschuk-Varianten hergestellt werden (die NGZ berichtete). Investitionen und Innovationen
wie diese sollen langfristig dazu beitragen, dass Lanxess auch in Zukunft Weltmarktführer auf
dem Gebiet der synthetischen Kautschuke bleibt. Lanxess-Sprecher Ingo Drechsler erklärte
der NGZ, wozu die Kautschuk-Produkte eigentlich verwendet werden und was genau, im
Chempark Dormagen entsteht.

Synthetische Kautschuke Vor 105 Jahren wurde Synthese-Kautschuk von Fritz Hoffmann,
der für eine Vorläuferorganisation von Lanxess, die Farbenfabrik Elberfeld, arbeitete,
erfunden. Synthesekautschuke sind elastische Polymere, auf deren Grundlage Gummi
hergestellt wird. Sie werden auf Basis petrochemischer Rohstoffe produziert (zum Beispiel
das Gas Butadien).

Info
Neue Kautschuke

Zwei neue Sorten aus Dormagen

Namen Baypren High Performance, Baypren Green Finishing

Eigenschaften Die zwei neuen Produkte, die seit der Vorwoche in Dormagen entstehen,
zeichnen sich durch verbesserte Vernetzungseigenschaften aus: So wurde bei Baypren High
Performance das Fließverhalten verbessert. Beispielsweise kann der Spritzguss technischer
Formteile schneller und mit weniger Energie erfolgen.

Produktion in Dormagen Teilweise sind die Anlagen bereits seit Mitte der 1960er-Jahre in
Betrieb. Mit der jüngsten Investition in Höhe von 18 Millionen Euro in eine neue
Produktionsstraße hat Lanxess seine Produktionskapazität um zehn Prozent gesteigert, auf 63
000 Jahrestonnen Festkautschuk. Im Chempark Dormagen arbeiten 250 Mitarbeiter in der
Kautschuk-Produktion. Durch die neue "Dry-Finishing"-Technologie, die Lanxess seit dem
Start der neuen Produktionsstraße verwendet, sei die Herstellung der Kautschuke nun
ressourcenschonender möglich.

Was produziert Lanxess in seinen Kautschuk-Betrieben in Dormagen? Die drei


Kautschukanlagen in Dormagen produzieren verschiedene Sorten: 1. Polybutadien-
Kautschuk, der vor allem in der Reifenindustrie eingesetzt wird. 2. Chloropren-Kautschuk,
der unter anderem im Automobilsektor für die Herstellung von Scheibenwischern,
Schläuchen, Riemen, Dichtungen, Isolierschäumen und Luftfedern verwendet wird, aber auch
für bei der Produktion von Schlauchbooten und Wassersportanzügen eingesetzt wird. 3.
EVM-Kautschuk, der vor allem für Kabelisolierungen, Schläuche, Dichtungen, Riemen und
weitere technische Gummiteile verwendet wird.

Wie wird der Synthesekautschuk hergestellt? Die Herstellung unterscheidet sich je nach
Kautschuk-Variante. Um Chloropren-Kautschuk herzustellen, wird zunächst das flüssige und
farblose Gas Butadien benötigt. Unter Verwendung von Chlor wird es zu flüssigem
Chloropren, einem so genannten Monomer, das als Grundstoff für die weitere Produktion
dient. Durch Zugabe von Katalysatoren werden die Chloroprenmoleküle zu langen
Polymerketten, dem Polychloropren umgesetzt. Dieser Prozess wird als Emulsions-
Polymerisation bezeichnet. Die Kautschukmasse wird nun durch Zugabe von Dampf
ausgefällt und im Anschluss entwässert, getrocknet und in kleine Kautschukchips geschnitten.
Der Polybutadien-Kautschuk, der zur Reifenherstellung verwendet wird, wird in 25
Kilogramm schweren Ballen produziert, der EVM-Kautschuk in kleinen Perlen.

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