Sie sind auf Seite 1von 3

Reflexivverben

Unter den reflexiven Verben versteht man die Verben, die die auf das Subjekt gerichtete
Handlung bezeichnen. Das heißt, das Subjekt der Handlung wird zum Objekt der Handlung.
Diese Verben werden mit dem Reflexivpronomen sich gebraucht. Diese Form wird nur für
die 3. Person Sg. und Pl. benutzt. In der 1. und 2. Person Sg. und Pl. werden die
entsprechenden Personalpronomen im Akkusativ oder im Dativ gebraucht.

ich mich ich mir


du dich du dir
er, sie, es sich er, sie, es sich
wir uns wir uns
ihr euch ihr euch
sie sich sie sich
Sie sich Sie sich

ich wasche mich ich wasche mir die Hände


du wäschst dich du wäschst dir die Hände
er, sie, es wäscht sich er, sie, es wäscht sich die Hände
wir waschen uns wir waschen uns die Hände
ihr wascht euch ihr wascht euch die Hände
sie waschen sich sie waschen sich die Hände
Sie waschen sich Sie waschen sich die Hände

Merken Sie sich die Verben mit dem Pronomen sich im Dativ!
sich (D.) etw. ansehen, sich (D.) etw. anhören, sich (D.) etw. merken, sich (D.) Mühe
geben, sich (D.) etw. überlegen, sich (D.) etw. aneignen, sich (D.) den Kopf brechen, sich
(D.) etw. ausdenken, sich (D.) etw. vorstellen, sich (D.) Sorgen machen, sich (D.) etw.
abgewöhnen, sich (D.) etw. angewöhnen.

Bei den semantisch-reflexiven Verben tritt das Reflexivpronomen sich als Objekt der
Handlung auf. Man kann aber diese Verben mit dem Akkusativ-Objekt benutzen: sich
ändern – ändern Akk., sich waschen – waschen Akk., sich beruhigen – beruhigen Akk. Diese
Verben bezeichnet man als „unechte reflexive Verben“: sich abtrocknen, sich anstrengen,
sich anziehen, sich ändern, sich ärgern über Akk., sich aufregen, sich bewegen, sich
duschen, sich entschuldigen, sich erinnern an Akk., sich fragen, ob..., sich fürchten, sich
gewöhnen an Akk., sich kämmen, sich nennen, sich rasieren, sich schminken, sich setzen,
sich treffen, sich umdrehen, sich umziehen, sich verletzen, sich verteidigen, sich vorbereiten,
sich waschen, sich wiegen;
sich (D.) Hände (Haare) waschen, sich (D.) die Zähne putzen, sich (D.) den Bart
rasieren, sich (D.) etwas anziehen, sich (D.) etwas borgen, sich (D.) etwas kaufen, sich (D.)
etw. leisten (können), sich (D.) etwas leihen, sich (D.) etwas wünschen.

Das Reflexivpronomen sich tritt bei verschiedenen Verben als obligatorisch oder als
fakultativ auf: Er hat sich zur Zahlung verpflichtet. Du schadest dir mit dem Rauchen.
(obligatorisch); Ich wasche (mir) die Hände (fakultativ).

Die formell-reflexiven Verben werden immer mit dem Reflexivpronomen sich


gebraucht: sich erholen, sich beeilen, sich bedanken, sich verlassen auf Akk.. Man
bezeichnet diese Verben als „echte reflexive Verben“: sich auf den Weg machen, sich
auskennen, (sich) ausruhen, sich bedanken für Akk., sich beeilen, sich beschweren über
Akk., sich bewerben um Akk., sich bücken, sich entschließen, sich entschuldigen für Akk.,
sich erholen, sich erkälten, sich erkundigen nach D., sich irren, sich konzentrieren auf Akk.,
sich kümmern um Akk., sich schämen für Akk., sich sehnen nach D., sich umsehen, sich
verbeugen vor D., sich verirren, sich weigern;

Es gibt auch die Verben, die sowohl mit als auch ohne sich gebraucht werden können:
(sich) duschen, (sich) ausruhen, (sich) ausschlafen, (sich) irren.

Einige Verben haben die gegenseitig-reflexive Bedeutung. Diese Verben bezeichnen die
Handlungen von 2 oder von mehreren Personen, die zugleich als Subjekte und Objekte der
Handlung auftreten: Diese Menschen lieben sich. Sie umarmten sich. In diesem Fall hat das
Reflexivpronomen sich dieselbe Bedeutung wie das Reziprokpronomen einander: sich
einigen, sich verfeinden, sich küssen, sich gegenseitig ärgern, sich miteinander anfreunden,
sich einander begrüßen, sich kennen, sich lieben, sich sehen, sich streiten, sich miteinander
verbrüdern, sich verkrachen, sich miteinander vertragen.

Einige Verben, die mit dem Reflexivpronomen sich gebraucht werden, haben eine
passive Bedeutung:
Der Schlüssel findet sich. Die Tür schließt sich. Der Apfel lässt sich schlecht schalen. =
Der Apfel schalt sich schlecht.
Bei der geraden Wortfolge steht das Reflexivpronomen sich unmittelbar nach dem
Prädikat: Das Haus befindet sich im Zentrum der Stadt.

Bei der invertierten Wortfolge steht das Reflexivpronomen sich unmittelbar nach dem
Prädikat, wenn das Subjekt eib Substantiv ist, und nach dem Prädikat, wenn das Subjekt
durch ein Pronomen ausgedrückt wird. Dieselbe Wortfolge gibt es auch in den Fragesätzen.
Nicht weit von hier befindet sich das Theater. Nicht weit von hier befindet es sich.
Interessiert sich der Junge für Sport? Interessiert er sich für Sport?

In einem Nebensatz steht das Reflexivpronomen gewöhnlich vor dem Subjekt, wenn das
Subjekt durch ein Substantiv ausgedrückt ist und nach dem Subjekt, wenn es ein Pronomen
ist.
Ich befürchte, dass sich das Kind erkältet. Ich befürchte, dass es sich erkältet.

Bei einer Infinitivgruppe steht sich an der Spitze der Infinitivgruppe.


Ich habe einen Traum, mich am Meer zu erholen.

Das könnte Ihnen auch gefallen