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0 Heterogenität
1.1 Definition
Brügelmann 2001: Heterogenität ist die Zuschreibung von Unterschieden aufgrund von Kriterien, deren
Bedeutung von sozialen Normen und persönlichen Interessen abhängig ist.
Relativität
Partialität
Konstruiertheit
Wertneutralität
Geschlecht
Alter
Lerndispositionen
Sprache
Special needs
Migrationsstatus
sozioökonmischer STatus
Religion
2
1.5.1 Leistung
1.5.2 Alter
1.5.3 Geschlecht
1.5.4 Migrationshintergrund
IGLU 2016: 17% sprechen kaum Deutsch daheim -> ein Jahr Rückstand im Schnitt
drei Indikatoren zum internationalen Vergleich: Anzahl der Bücher im Haushalt, Berufsstatus
der Eltern und Bildungsniveau der Eltern
• Schuljahr 2011/2012: bundesweit rund 6,4% der Kinder als förderbedürftig eingeschätzt
• davon 75% in sonderpädagogischer Einrichtung und 25% in einer Regelschule → entspricht einer
Inklusionsquote von 1,6 % aller Kinder
• auch für Schüler*innen ohne Förderbedarf kein Nachteil, sondern v.a. im Bereich des sozialen
Lernens neue Chancen (Preuss-Lausitz 2000)
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• altershomogene Zusammensetzung bewirkt in Jahrgangsklassen zumindest im personalen
Entwicklungsbereich keine stärkere Einheitlichkeit als die Akzeptanz bei größerer Heterogenität
• vor allem die Selbständigkeit entwickelt sich im heterogenen Kontext und auch das soziale Lernen
profitiert davon
2.0 Differenzierung
2.1 Definition:
„Differenzierung bezeichnet alle Maßnahmen schul- und unterrichtsorganisatorischer Art, die zur
Förderung von Schülern und Schülerinnen oder von Lerngruppen aufgrund unterschiedlicher Neigungen,
Begabungen, Interessen, Schwächen und Stärken unter Berücksichtigung des jeweiligen
Entwicklungsstandes ergriffen werden, was zu einer Individualisierung des Unterrichtsbeiträgt.“
Maßnahmen im institutionellem Rahmen, bei denen Schüler nach irgendwelchen Kriterien in Gruppen
aufgeteilt und räumlich getrennt unterrichtet werden -> Annahme: homogene Gruppen sind effektiver
als heterogene
4
2.2.2 Innere Differenzierung/Binnendifferenzierung: alle Maßnahmen, die innerhalb einer Klasse oder
Lerngruppe vorgenommen werden
Unterscheidung in Fundamentum (Stoff für alle Schüler) und Additum (zusätzliche Vertiefung
nicht für alle)
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- Voraussetzungen:
Methoden zur Diagnose: Beobachtung und Notation, Befragung, Intelligenztests, Soziogramm, Kind-
Umfeld-Analysen, Schulleistungsdiagnostik
Inhaltlich
Methodisch
medial
LK SuS
- Offenheit ggü. SuS und Unterrichtsplanung à - Beherrschen der Arbeitstechniken
flexibel und angemessen auf Schwierigkeiten und - Kenntnis verschiedener Lernstrategien
Lernprobleme einzelner SuS reagieren
- Wissen und Anwendungen von
Differenzierungsmöglichkeiten
- Kenntnis der individuellen Leistungsstände
- Wechsel der Lernbereiche
- motivierende Lernanlässe bieten
- Verfügbarkeit über variantenreiches Material
- keine Stigmatisierungen
- Sozialformen, Themenbearbeitung usw. muss
mit des SuS gelernt und eingeübt werden
- Schülerzentrierung à Spielraum geben für
Eigeninitiative, Selbsttätigkeit,
Selbstverantwortung
1. Gemeinsamer Inhalt
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5. Kinder mit LS brauchen besondere Unterstützung
Chancen Grenzen
Grundbestand an Wissen und Können für alle Didaktisch:
Hilft laut Hattie besonders bei starken und Bestimmung von Fundamentum und
mittelstarken SuS Additum schwierig
Behebung von Lernrückständen Schereneffekt (Additum)
Chancengerechtigkeit Hohe pädagogische Kompetenz
notwendig
Individuelles Lernen gefördert, soziales Lernen, Organisatorisch: hoher mehraufwand
keine emotionale und soziale Diskriminierung, Grenzen bei Materialien, Rümulichkeiten, Zeit
keine schichtspezifische Auslese
Diagnostisch: Voraussetzung genaue
Lernstandsdiagnose, Wissen über Entwicklung
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und Umfeld, hohe pädagogisch-diagnostische
Kompetenz nötig
Selbstkompetenz, Selbsterfahrung, Motivational: äußere Differenzierung führt
Selbstkonzept dazu, dass schwache Schüler benachteiligt
Berücksichtigung individueller Interessen werden
undNeigungen Negatives Selbstbild bei Zuweisung in
Erfolgserlebnisse wenn Aufgaben auf eigenem schwächere Gruppen
Niveau
Hilfsbereitschaft, soziales Lernen
Möglichkeit alternativer Leistungsbewertung Leistungsbeurteilung: Feststellung von
Einzelleistung in Gruppenarbeit schwierig
Vergleichbarkeit schwierig
Kriterialie Bezugsnorm führt zu Versagen
schwacher Schüler
Spezifisch bei homogenen Gruppen:
Fehleinschätzungen, Konkurrenzdruck, soziale
Abgrenzung
2.3 Forschungsstand
Hattie-Studie 2009:
Die Hattie-Studie verweist insgesamt auf die Bedeutung der Tiefenmerkmale des Unterrichts (z.B.
Unterrichtsqualität, kognitive Anregung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Feedback usw.). Diese haben
generell einen höheren Einfluss als Oberflächenmerkmale, wie Binnendifferenzierung, äußere
Differenzierung oder finanzielle Ausstattung. Dennoch können Rahmenbedingungen wie Differenzierung
und Individualisierung dafür sorgen, dass positive Unterrichtsmerkmale eher umgesetzt werden. Diese
wirken demnach nicht für sich selbst, wohl aber in Verbindung mit weiteren tiefergehenden Merkmalen
3.0 Individualisierung
3.1 Definition
Individualisiertes Lernen= Lernform, bei der jeder nach eigenen Fertigkeiten, Fähigkeiten und
Interessen mit unterschiedlichen Methoden und Medien plant, organisiert und strukturiert. Dies
wird beispielsweise im Offenen Unterricht angestrebt (ebd.)
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Abgrenzung zu Differenzierung: Differenzierung nicht zwangsläufig auf Individuum, sondern auf
merkmalsbezogene Gruppierungen in der Lerngruppe bzw. Klasse bezogen (Bohl et al. 2012)
Lehrer SUS
Diagnostische Erfassung der Kentnisse, Selbststeuerungskräfte
Fähigkeiten, Interessen ->
Fördermaßnahmen für schwache ,
Enrichementmaßnahmen für starke,
hochbegabte
Ausrichtung an übergeordnetem Lehragngsziel Selbstvertrauen
Öffnung von Unterricht sinnvoll (Freiarbeit, Tages
oder Wochenplan)
Pädagogisches Vorvertrauen
Bereitstellunf passender Lernangebote
Individuelle Begleitung während des Lernens
Brügelmann 2011
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3.3 Phasen eines individualisierenden bzw. differenzierenden Unterrichts (Maras 2020)
1. Einführungsphase
4. Dokumentationsphase
Individuelle Förderung: wichtig, um jedem optimalen Lernprozess zu ermöglichen und diesen in der
individuellen Entwicklung zu beeinflussen -> hohes Maß an eigenständigem Arbeiten
Aber: im Extremfall nur Interaktion zwischen Lehrkraft und Kind -> einseitige Abhängigkeit (ungleiche
Beziehung)
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2.5.Wirksamkeit von Individualisierung (Lipowsky/Lotz 2015, 155-206)
• Gefahr, dass v.a. schwächere Schüler*innen nicht entsprechend gefördert werden und dass effektive
und vertiefte Lernprozesse in sozialen Kontexten nicht genutzt werden → Austausch mit Mitschülern und
anderen Bezugspersonen
• kognitive Entlastung der Lehrpersonen durch eine sorgfältige Unterrichtsvorbereitung → Festlegen von
konkreten Zielen der Individualisierungs- und Differenzierungsmaßnahmen
• Individualisierung und Differenzierung als Mittel zum Leistungsausgleich v.a. für schwächere
Schüler*innen → Gefahr: Lehrer*innen bemühen sich eher um diese und konzentrieren sich zu sehr auf
leistungsschwächere Schüler*innen
• Maßnahmen der Individualisierung können aber auch dazu führen, dass schwächere und stärkere
Schüler entsprechend ihrer Voraussetzungen und ihres Potenzials gefördert werden
→ Individualisierung ist vor allem dann wirksam, wenn sie langfristig angelegt wird
→ es kommt auf die Art der Umsetzung von Individualisierung (und Differenzierung) an
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4.0 Offener Unterricht
(im Allgemeinen wo nichts anderes steht Munser-Kiefer 2014)
4.1. Begriffsbestimmung
Es gibt weder eine einheitliche Theorie über den offenen Unterricht noch eineeinheitliche
Terminologie.
• organisatorische Offenheit: Inwieweit können die Schüler*innen selbst über Rahmenbedingungen des
Lernens – wie die Sozialform oder die Zeit – bestimmen?
• methodische Offenheit: Inwieweit können die Schüler*innen selbst über ihren Lernweg bestimmen?
• inhaltliche Offenheit: Inwieweit können die Schüler*innen selbst über den Lernstoff, über die
Lerninhalte bestimmen?
• soziale Offenheit: Inwieweit können die Schüler*innen selbst über Aspekte des sozialen Miteinanders –
beispielsweise in Bezug auf die Kommunikationsregeln – bestimmen?
• persönliche Offenheit: Inwieweit werden die Schüler*innen als gleichberechtigt gegenüber der
Lehrperson angesehen?
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o Motivationspsychologische Sicht: Selbstbestimmungstheorie Deci & Ryan (1993): Optimale Passung des
Lehrangebots => Kompetenzerleben, Ko-Konstruktion => soz. Eingebundenheit und Wahlfreiheiten =>
Autonomie (Hartinger, 2005)
Organisationsformen:
• Offenes Stationenlernen: Reihenfolge & Zeit frei wählbar, alle Aufgabentypen denkbar
Lernwerkstatt: Sonderform des Buffetmodells: päd. Zielsetzung, inhaltlich strukturierter als Freiarbeit
=> Forschendes Erarbeiten von Lerninhalten (Hagstedt, 2004): reflektierte Erfahrungen ermöglichen
Effektive Nutzung der Lernzeit Schwierig für schwache SuS in offenem Unterricht
-> deshalb instruktionsorientierte Phasen
(Hinführung und Reflexionsphase im Plenum)
Kognitive Aktivierung und Strukturierung Häufig niedrigeres kognitives Niveau
Lehkraft muss mit herausfordernden
Aufgaben konfronitieren, kognitive
Konflikte schaffen und über Lernprozess
reflektieren lassen
Scaffolding Maßnahmen können
Effektivität steigern (vergleichen und auf
andere Kontexte übertragen)
Einheitlich strukturierte Lernumgebung
für schwache Kinder hilfreich
Positives Fehlerklima und individuelles Feedback Einfaches Feedback (richtig/falsch) zeitnah, aber
geringer Effekt
Elaborierendes Feedback (Verständnis der
Aufgabe, Lösungsweg, Ergebnis) sehr positive
Effekte
5. Kooperatives Lernen
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5.1 Begriffsklärung
„Unter kooperativem Lernen werden all jene Lernarrangements verstanden, die zur Bewältigung einer
Lernaufgabe eine koordinierte und ko-konstruktive Aktivität im wechselseitigen sozialenAustausch
verlangen (Renkl 2008).“
• kooperativer Gruppenunterricht mehr als Gruppenarbeit: Lerngruppe wird dabei in mehrere bewusst
heterogen zusammengesetzte Kleingruppen aufgeteilt; Arbeitsaufgaben werden so gestellt, dass alle
Mitglieder bei der Bearbeitung aufeinander angewiesen sind (positive Interdependenz) und nur
gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann
Soziokulturelle Perspektive: gegenseitiges Erklären und Vorwissen einbringen -> Erreichung der
Zone proximaler Entwicklung
Think-Pair-Share
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Zusammensetzung der Gruppe (Qualität des Lernprozesses abhängig von Anzahl und
Zusammenstellung der Gruppe, kleine Gruppe: weniger Störungen. Große Gruppe: angeregterer
Austausch)
6.0 Inklusion
6.1 Definition:
Hinz, 2006: „Inklusion ist ein Ansatz, der auf Basis von Bürgerrechten argumentiert, sich gegen
jede gesellschaftliche Marginalisierung wendet und allen Menschen das gleiche Recht auf ind.
Entwicklung und soz. Teilhabe ungeachtet ihrer persönlichen Unterstützungsbedürfnisse
zugesichert sehen will.“
Integration meint so viel wie Herstellung einer Einheit, Einbeziehung oder auch Eingliederung.
Sonderpädagogischer Förderbedarf ist bei Kindern und Jugendlichen anzunehmen, die in ihren
Bildungs-, Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten so beeinträchtigt sind, daß sie im Unterricht der
allgemeinen Schule ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend gefördert
werden können.
- uneingeschränkter Zugang
- selbstverständliche Möglichkeit zur Teilhabe an allen Angeboten der Bildungsanbieter/des soz. Umfelds
- auf Bildungsbedürfnisse aller Menschen so eingehen, dass jeder Mensch eine möglichst qualitativ
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Art. 2: Inklusiver Unterricht
Artikel 30b: Inklusive Schule
Kooperationsklasse
Partnerklasse
Offene Klasse
Einzelinklusion
Tandemklasse
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5. der von den Grundelementen des offenen Unterrichts wie Freiarbeit, Spiel, Morgenkreis, Wochenplan,
Projekte geprägt ist
6. der aber ebenso lehrerzentrierte Elemente wie Klassenunterricht, Regeln und Rituale enthält
7. in dem das kooperative Lernen in heterogenen Lerngruppen gezielt gefördert wird
Chancen Grenzen
- Recht auf Selbstbestimmung, Teilhabe und - Primäre Orientierung an SuS mit zusätzlichem
Akzeptanz für alle/Akzeptanz von Vielfalt Förderbedarf
und Anerkennung des Verschiedenen - Vergleichbarkeit und Ehrgeiz gehen verloren
- Konsequente und zwingende Individualisierung (durch Verzicht auf Leistungsfeststellung)
des Unterrichts - Ausschließliche Verwendung der individuellen
- Minimierung von Diskriminierung und Bezugsnorm
Benachteiligung - Ende der spezialisierten Förderschulkonzeption
- Chancengerechtigkeit - Entprofessionalisierung der Förderung
- Inklusive Schulen sind qualitativ besser, da - Besuch der allgemeinen Schule ist nicht für
sie sich konsequenter an den Bedürfnissen alle SuS besser (große Schülerzahl, häufiger
der Kinder ausrichten und Heterogenität als Lehrerwechsel,..)
Ressource sehen - Erschwert ohnehin schwierigen Unterricht
- Überwindung aller Unterscheidungen oder zusätzlich
Etikettierungen - Spezifische Ausbildung von LK und mehr
- Selbstständiges Arbeiten Personal
- Berücksichtigung der Lernausgangslagen - Inklusion als hochkomplexer Prozess à
- Mehrpädagogenprizip: Qualitätssicherung, konstruktive
Überlastungsvermeidung Zusammenarbeit auf allen Ebenen
- SuS mit Förderbedarf erhalten eher einen - Teilhabe in allen Lebensbereichen nicht erfüllt
qualitativen Schulabschluss und Ausbildung (Zugang zum GYM bleibt vielen SuS verwehrt)
- Umstellung muss von oben erfolgen
- 2-Gruppen-Theorie: Kinder werden in der
Praxis etikettiert und stigmatisiert
- neue Theorien, Praktiken, Methoden müssen
entwickelt werden
6.6 Empirie
„Wo lernen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser?“ (Kocaj et al. 2014)
• Schüler mit SPF, welche in einer Regelschule unterrichtet werden, haben in allen untersuchten
Bereichen eine höhere Leistung erzielt als jene in der Förderschule
• Kinder mit SPF in der Regelschule: Lernzuwachs von ungefähr einem halben Schuljahr im Bereich M
und Lesen und fast einem ganzen Schuljahr im Bereich Zuhören (im Vergleich zur Förderschule)
• vor allem Kinder mit FS Lernen profitieren von Besuch einer Regelschule
„Soziale Ausgrenzung von Schülern mit SPF und niedrigen Schulleistungen im gemeinsamen U“
(Huber/Wilbert 2012)
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Fragestellung: Inwiefern findet soziale Ausgrenzung als Folge erhöhten Förderbedarfs und geringer
Schulleistungen im gemeinsamen Unterricht statt?
Integrationsstatus nimmt mit zunehmendem Förderbedarf signifikant ab, auch die gefühlte soziale
Integration
• auch Zusammenhang mit subjektiver Sicht der Kinder → Gefühl des Angenommenseins durch Lehrkraft
nimmt ebenso mit zunehmendem SPF ab
• 22% der Schüler*innen mit geringem FB abgelehnt es gibt aber auch Kinder, die trotz hohem
Förderbedarf in der Klasse akzeptiert sind
Übergänge
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Tillmann 2013
Lebensereignisse in allen Feldern menschlicher Existenz; deutliche Zäsur statt gemächlicher
Wechsel (vgl.: Welzer1993: =sich überblendende Wandlungsprozesse)
Griebel/Niesel 2015
Chancen: KompetenzerwerbVgl. Risiko von frustranen Bewältigungsversuchen EA
Selbstwertgefühl, Belohnungsaufschub, Kommunikation/Konfliktlösung, Identität
Hanke 2011 Hanke 2011
Vertikale Übergänge Horizontale Übergänge
KiGa-Schule primär/sekundär-Beruf… Schule-Hort-Betreuung…
Anschlussfähigkeit
Pädagogische Nutzung von Diskontinuitäten als Entwicklungsanregung (Hanke 2011)
Schuleingangsdiagnostik
Kammermeyer 2014
Pädagogisch-psychologische Theorien, Modelle und Methoden, um Maßnahmen in Schule
vorbereiten und begründen zu können
Inklusion: Verzicht auf Begriff „Schulfähigkeit“
Kammermeyer/Martschinke 2018
Nicht mehr OB Einschulung (Selektion), sondern mit welchen Fördermaßnahmen erfolgreich
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Schulreife
Kammermeyer/Martschinke 2018
Überholt (Basierend auf Theorie Kern, 1951)
Alter = Kompatible Entwicklungsphase
Abwarten statt Förderangebote
1.8 Schulfähigkeit (Ersetzt Schulreife)
1980er: (Nicht-)Vorhandensein bestimmter, relativ stabiler Kompetenzen & Persönlichkeitsmerkmale
(Burgener-Woeffray 1996)
Schuleingangsdiagnostik=Selektion
Kammermeyer 2014
Relativierung (SF förderbar) des absoluten SF-Begriffs durch Paradigmenwechsel
EntwicklungspsychologieLerntheoretische Sicht
Pro Con
Berücksichtigung aller Teilkomponenten „Schulfähigkeit“ Revisionsbedürftig
(Vgl. Nickel) Subjektivität
Anamnese mit Gesprächen (Eltern/Erzieher), Lehrkraft sehr
Beobachtungen KiTa, Tests (DESK 3-6 R; KISTE) bedeutsam
Große Akzeptanz
Übergang KiTa-GS
Schule KiTa
Wildgruber/Griebel 2016 Krenz 2006
Persönlichkeitsentfaltung Primär soziales Lernen
Kompetenzförderung (Lernkompetenz/- Förderung und Entfaltung kindlicher Persönlichkeit
bereitschaft, Wissen) nach Kerncurricula (soziale/ sprachliche Kompetenz, Selbstvertrauen…)
Vorbereitung auf weiterführende Schule/ LLL Uneinheitliches Bildungsangebot
Individualisierung leitendes Prinzip, aber Erziehungs-/ und Bildungsauftrag unterschiedlich (KMK/JMK 2009)
Veränderungen Übergang (Krenz, 2006)
Neue Bezugspersonen Lehrer als einzige Bezugsperson statt Erziehern
Spielerische WeltLernwelt
Andere Organisation/Zielsetzung Bedürfnisunterdrückung (Bewegung)
Fremdbestimmtes Arbeiten & Tagesplan
Wieder Jüngste
Rollenwechsel Korrektur der Selbsteinschätzung durch
Leistungsbewertung
Anfangsunterricht
Sonderstellung und spezifische Aufgabe innerhalb Primarstufenpädagogik (Denzel 1961)
Hacker 2014
Hinführung Kulturtechniken
Gestaltung/Bewältigung Übergang von intuitivem zum schulischen Lernen
Altersgemäße Förderung
Antworten geben auf zunehmende Entwicklungsheterogenität
Keine klassische SF-Feststellungen & Zurückstellungen
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Herstellung SF in der Schule
Neue Schuleingangsstufe
(Engere Verzahnung, z.B. jahrgangsübergreifender Unterricht, halbjährliche Einschulung,
individuelle Verweildauer)
Förderung Selbstkonzeptentwicklung
Aufbau Schulisches Selbstkonzept über Zugehörigkeitsgefühl, Autonomiegefühl, Erfolgsgefühl
(Martschinke 2005)
Erfolgreicher Übergang
Bewältigungsart mit großem Einfluss auf spätere Transitionen in Bildungsbiographie (Griebel/Niesel
2013). Lernergebnisse bei Schulbeginn hängen mit späteren Lernleistungen zusammen
(Wildgruber/Griebel 2016)
Erfolg (Wildgruber/Griebel 2016) Maßnahmen (Lingenauber 2008)
Aktivitäten mit
Zugehörigkeitsgefühl & gute soziale Beziehungen Kinder Eltern Beiden
Lernfortschritte Voraussetzungen (Hanke 2011)
Selbstwirksamkeit erlebt Kompetenzen der pädagogischen Fachkraft
Interessen, Motivation, Lebensbejahend Institutionsinterne Kooperation
Institutionsübergreifende Kooperationen
Anschlussfähigkeit
KMK/JFMK 2009: gemeinsame Grundsätze und Handlungsempfehlungen zum erfolgreichen ÜbergangKontinuität im
Bildungsprozess
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Mangelnde Bildungsgerechtigkeit: Schulwahl in DE stärker von Elternhaus abhängig als
anderswo, Migrationshintergrund besonders benachteiligt (PISA nach Reiss et al. 2019)
Schaupp 2012
Psychische Belastung: Kinder unter Druck, 90% Eltern: RS Minimum für Erfolg
Homogenisierende Schulform: Gleiche Kognitive Voraussetzungen:
Entwicklung GYM +++, RS++, MS+
Schwierigkeiten bei Übergang (Hacker 2001)
Positive Übergangsgestaltung
Kooperationsformen Hospitationen und Unterricht durch wfsLK in GS/umgekehrt
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(Gewöhnung, Austausch Methoden)
(Koch 2008) Tage der offenen Tür
Thematisierung Schulwechsel in GS
Abschlussfest
Relevante Punkte laut LK Regelmäßige Elterngespräche
(Hanke 2011) Sozialtraining für neuen Schulkontext
Thematisierung übergangsspezifischer Ängste im U.
Begleitung Kinder/Eltern Thematisierung der zukommenden Aufgaben
(Faust 2014) Umfassende Beratung Eltern
Maßnahmen nach Systematisches Kennenlernen der (Klassen-)Lehrer
Übergang (Hanke 2011) Gemeinsame Unternehmungen (Schulhaus erkunden)
Interessante Studien
LOGIK-Studie, (Schneider 2008)
o Positivere Lernentwicklung regulär eingeschulter Kinder vs. zurückgestellte
[CAVE: Ältere Schulanfänger mit besserem Start und besseren Leistungen (Murray 2014)]
o Kompetenzunterschiede Rechtschreiben von frühe GS bis junges Erwachsenalter
konstant
BiKS-Längsschnittstudie (Faust/Kratzmann/Wehner 2013)
o Vorschulische Förderung kann affektiv-emotionale Entwicklung bei Lernfreude und
Anstrengungsbereitschaft verbessern
o Persönlichkeits- und Verhaltensprobleme ohne signifikante Veränderung bei Übertritt in
GS
KILIA-Studie (Martschinke/Kammermeyer 2009)
o Kein Absinken Selbstkonzept in erster Klasse
o Beste Entwicklung bei Berücksichtigung Selbstbestimmung, soziale Eingebundenheit,
Kompetenzerleben
Sally Peters 2010
o Klare Verbindung zw. Zugehörigkeitsgefühl, Wohlbefinden und
LernprozessenVertiefung LPZ erst bei wohlfühlen möglich
Gary W. Ladd et al. 2006
o Misslungene Übergänge mit negativen Folgen für Schulverlauf
Griebel/Niesel 2004: Zusammenfassung hilfreicher Kompetenzen versch. Studien
o Resilienz
Optimismus
starkes Selbstwertgefühl
positive Einstellung zu Schule
o Sozio-emotionale Kompetenzen
Hilfsbereitschaft
Emotionsverständnis
Selbstkontrolle
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27
Wildgruber/Griebel 2016 Einflussfaktoren auf Ebenen, versch. Studien
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9.0 Unterrichtsqualität
9.1 Definition
Unterricht = Unterricht ist „eine Form systematischen pädagogischen Handelns, die darauf abzielt,
Lernenden ein Verständnis von Lerninhalten („Gegenständen“) zu vermitteln, damit zugleich in
unterschiedlich (fachliche) Modi des Denkens und Handelns einzuführen, den Erwerb fachlicher und
fächerübergreifender Kompetenzen zu fördern und Bildung – als Aneignung von Kultur und als Entfaltung
einer mündigen Persönlichkeit – zu ermöglichen.“ (Klieme 2019)
9.2 Unterscheidung von Sicht- und Tiefenstrukturen für die Beschreibung von Unterricht
(Kunter/Trautwein 2013)
Sichtstrukturen Tiefenstrukturen
beziehen sich auf alle Unterrichtsmerkmale, beziehen sich auf die Qualität der
die auch Außenstehenden durch Auseinandersetzung der Lernenden mit den
Beobachtung leicht zugänglich sind Lerninhalten
liefern Rahmen für Unterrichtsprozesse und die Qualität der Interaktion zwischen den
Organisationsmerkmale des Unterrichts handelnden Personen
Unterrichtsmethoden Umgang mit Lernzeit und Störungen
Sozialformen Grad der kognitiven Anregung
Intensität der inhaltlichen
Auseinandersetzung
individuelle Förderung und Unterstützung
Qualität der Rückmeldung
→ die vorliegenden Sichtstrukturen und die Qualität der Tiefenstrukturen variieren weitgehend
unabhängig voneinander
→ die Sichtstrukturen geben zwar einen Rahmen für die Unterrichtsgestaltung vor, doch wenn es darum
geht, die Lernerfolge der Schüler*innen zu klären, sind die Tiefenstrukturen wesentlich entscheidender
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9.1 Modelle Unterrichtsqualität
1. klare Strukturierung
2. hoher Anteil echter Lernzeit
3. lernförderliches Klima
4. inhaltliche Klarheit
5. sinnstiftendes Kommunizieren
6. Methodenvielfalt
7. intelligentes Üben
8. individuelles Fördern
9. transparente Leistungserwartungen
10. vorbereitete Umgebung
1. Klassenführung
„Die Basisdimension Klassenführung beschreibt, inwiefern die Lehrperson für einen strukturierten,
klaren und störungspräventiven Unterricht sorgt, um maximal mögliche Unterrichtszeit zur
Auseinandersetzung mit Lerninhalten zu gewährleisten.“ (Weinert, 1996)
Schlüsselfunktionen:
Regel und Normen
Management von Lernzeit
Lernförderliches Klassenklima
Techniken:
Allgegenwärtigkeit und Überlappung
Reibungslosigkeit und Schwung
Gruppenmobilisierung
Abwechslung und Herausforderung
Disziplinierungsmaßnahmen → letzte Maßnahme!
2. Kognitive Aktivierung
„Kognitive Aktivierung bezeichnet all diejenigen Maßnahmen, welche die Lehrperson unternimmt, um
die Schülerinnen und Schüler zur aktiven und tiefergehenden Auseinandersetzung mit Lernmaterialien
anzuregen.“ (Klieme et al., 2016)
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Techniken:
Strukturiertheit
Aufgabenformate und Experimente
Lehrerfragen
Fehlerkultur
3. Konstruktive Unterstützung
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10. Leistungserhebung und -bewertung
Begrifflichkeiten
Def. Leistung (Wiater 2002):
„Leistung ist der Prozess oder das Ergebnis einer individuellen, ganzheitlichen Arbeit, die zielgerichtet mit
Anstrengung verbunden oder vom Können abhängig ist und die nach einem Gütemaßstab beurteilt werden
kann.“
Leistung ist…
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- Feststellung des Lernstands: LK verschafft sich Überblick über indiv. Lernvoraussetzungen, Wissen und
Können; keine Benotung!; zu Beginn von Lerneinheit, kann mündlich oder d. schriftliche Tests und
Beobachtungen umgesetzt werden, Beispiele: Weißblattmethode, „Das weiß ich schon über“
- Lernsituation und Leistung: gute Lernaufgaben (prozessbezogen, offen, schüleraktiv) bieten Einblicke in
Leistungsstand der Klasse
- Leistungsbeobachtung: Schüler zeigen in verschiedenen Situationen Leistungen und Kompetenzen, die in
Bezug zu einer bestimmten Kompetenzerwartung stehen und von LK bewusst wahrgenommen werden
- Leistungsdokumentation: LK macht Aufzeichnungen hinsichtlich Beobachtungen, Schülerprodukte werden
herangezogen (z.B. Bearbeitung von Lern- und Übungsaufgaben aus Unterricht), Instrumente wie
Portfolios und Lerntagebücher besonders geeignet
- Dialogische Leistungsrückmeldung: Transparenz der Kriterien für Leistungsdokumentationen,
Leistungsrückmeldung geschieht individuell in einer Gesprächssituation (beratend), Formen und Hilfen:
Lerngespräche, mündliche Rückmeldungen, Selbsteinschätzungsbögen + Lehrereinschätzung,
Lerntagebuch
- Leistungserhebung: in geplanten Situationen anhand vorher festgelegter Kriterien und Anforderungen
Leistungen konkret erhoben, Anforderungen ergeben sich aus Unterricht und orientieren sich an
Lehrplanvorgaben Schülern bekannt, kann mündlich, schriftlich oder praktisch stattfinden, auch
mehrdimensionale Schülerprodukte (Portfolio) als Teil der Leistungserhebung, Ergebnisse der
Leistungserhebung können sowohl als Lernstandserhebung für weitere U-Planung und individuelle
Förderung als auch zur Leistungsbewertung genutzt werden, dienen der Leistungsdokumentation
- Leistungsbewertung: orientiert sich an den Kompetenzerwartungen des LehrplanPLUS. Kriterien sind
Schülern bekannt, findet nur in Situationen statt, in denen sie von dieser Bewertung wissen; Zur
Leistungsbewertung wird ein kriterienorientierter Maßstab angelegt und die erbrachten Leistungen
werden in diesem Maßstab eingeordnet mündet in verbaler Beschreibung der Bewertung bzw.
Ziffernote
- Zeugnisse
- Evtl. Leistungsmessung: Probearbeiten und Lernzielkontrollen streben hohe Qualität bei Art der
Fragestellungen und Bepunktung der Bewertung an
Rechtliche Grundlagen
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Formen der Leistungsbeobachtung
Alle Beobachtungen
dienen der weiteren
Unterrichtsplanung
und -organisation, aber
auch der Rückmeldung
an Eltern und Kind,
also dem
kontinuierlichen,
gemeinsamen Blick auf
den Lernstand.
Leistungsfeststellung
Funktionen (Heller 1984)
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Qualitätskriterien für Leistungserhebungen (ISB 2017)
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Kritik der traditionellen Beurteilung (Produktorientierung)
- nur Betrachtung des Lernergebnisses, nicht aber Prozess der Aneignung (SuS erbringen auch
Leistung während Auseinandersetzung mit Lerngegenstand, diese Leistungen müssen
berücksichtigt werden)
- pädagogisch zweifelhaft (Prüfungsangst, Konkurrenzdenken) nachteilige Auswirkungen auf
Entwicklung der Schülerpersönlichkeit
- Förderauftrag leidet unter gesellschaftlicher Funktion der Leistungsbeurteilung (Selektion)
Folgen/Erfordernis neuer Prüfungskultur (Brügelmann 2011)
- bewusster Umgang mit Heterogenität und deren Folgen (z.B. Individualisierung) erfordert
Überlegungen zur differenzierten Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung
- keine bezugsgruppenorientierte Norm, sondern kriteriale Norm (Orientierung an Lernzielen) und
individuelle Norm
- Umdenken von einem vorwiegend „ergebnisorientierten“ Leistungsbegriff zu einem
dynamischen Verständnis von schulischer Leistung notwendig
- Erweiterter Leistungsbegriff = pädagogische Leistungskultur
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- Pädagogischer Leistungsbegriff berücksichtigt
o fachlich-inhaltlich (Wissen, Urteilen, Vernetzen)
o methodisch-strategisch (Visualisieren, strukturieren)
o sozial-kommunikativ (zuhören, argumentieren, kooperieren)
o persönlich (realistisches Selbstbild entwickeln, etc.) verbale Beurteilung
Aber: pädagogischer Leistungsbegriff ist sehr unscharf und höchstens Modifikation des gesellschaftlichen
Leistungsbegriffs
Leistungsbewertung
Grundsätze
-
r
ein individueller Bezugsnorm ist nicht realistisch, da Schulen und LK einem zunehmenden
Rechtfertigungsdruck ausgesetzt sind (Evaluationsverfahren, Vergleichstests, Abschlussprüfungen)
- sinnvoll und transparent Orientierungen an individueller und kriterialer Bezugsnorm
- Auswahl der Bezugsnorm wird von LK vorgenommen und der Situation und den Voraussetzungen
und Bedürfnissen der Schülerschaft angepasst (Sacher, 2014)
Zensurengebung
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Noten
pro contra
- Verständlichkeit - Gefahr einer frühzeitigen Etikettierung
- Vergleichbarkeit - Ungenaue Messqualität
- Eindruck der Objektivität - Keine Berichtsfunktion, die ganzen
- Noten als Übertrittskriterium Menschen in Blick nimmt
- Vorbereitung auf Beurteilung in - Lerninteresse stärker an Noten als an U-
Gesellschaft (Allokation) Inhalten orientiert
- Klare Information und momentaner
Zustandsbericht
Pro Contra
- Blick auf individuelle - hoher Zeitaufwand
Leistungsentwicklung und -fortschritte - Eltern präferieren Notenzeugnisse mit
- Nicht nur rückblickende Bewertung, auch Kommentaren, auch wegen schwerer
Anregungen möglich auch Hinweise Verständlichkeit von Verbalbeurteilungen
zum Weiterlernen / Fördermöglichkeiten (Fehlinterpretationen)
- Sowohl prozess- als auch produktbezogen - häufig pauschale Formulierungen und
- für leistungsschwache SuS: nicht so Muster
offensichtlich wie Noten - anfällig für Beurteilungsfehler
- Umstände unter denen Leistung zustande
gekommen ist, können transparent
gemacht werden
Empirie
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Valtin 2002: NOVARA = Noten- oder Verbalbeurteilung? Akzeptanz, Realisierung und Auswirkungen
- Schüler denken mehr über eigenes Lernen nach, steuern dieses besser
- Schüler bearbeiten über längeren Zeitraum v.a. offene Aufgabenstellungen Einblick in
Lernstand
- zu bestimmten Fach, Lernbereich eines Fachs oder auch fächerübergreifend angelegt, Beispiel
zum Fach HSU: „Das weiß ich über Zähne“
- SuS beobachten und dokumentieren regelmäßig ihr Lernverhalten, ihre Lernstrategien und
kommentieren und beurteilen diese Reflexion des eigenen Lernens/der eigenen Leistung
- Funktion für SuS:
o Raum und Zeit für eigene Gedanken, Übung zum Schreiben und Formulieren, freie
Gestaltung (Kind kann je nach Möglichkeiten zeichnen oder schreiben)
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o SuS lernen Arbeitsprozesse zu reflektieren, persönliche Dimension des Lernens wird
sichtbar, aktive Haltung der Lernenden zu ihren Lernprozessen Selbstbeurteilung/-
einschätzung
- Funktion für LK:
o Einblick in individuelle Verstehens- und Lernprozesse und aktuellen Lern- und
Leistungsstand des Kindes; Erkenntnisgrundlage für Unterrichtsgestaltung
o flexibles Begleiten des weiteren Lernwegs möglich
- Struktur
o Wochenziele, Tagesreflexion mithilfe von Smileys einschätzen
o abschließendes Klassengespräch mit gemeinsamer Reflexion über die zuvor festgelegten
Ziele: „Welche Konsequenzen ziehe ich daraus?“
- kann als Basis für Lerngespräch dienen
Portfolio
Erklärung Portfolio
Ziele
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Ziel = eigenständige und eigenverantwortliche Einschätzung der Leistungsfähigkeit durch SuS, diese
gelangen so zu einem realistischen Selbstbild (Hattie-Bezug?)
- durch Noten/Wortgutachten/Kriterien-/Kompetenzraster
- mögliche Bewertungskriterien bereits im Vorfeld transparent festlegen
- Bewertungskriterien, die am besten in Bewertungsbogen festgehalten werden, können sich
sowohl auf Prozess der Erstellung des Portfolios beziehen als auch auf fertiges Produkt, können
inhaltliche Kriterien ebenso wie Gestaltung oder Zusammenarbeit in Gruppe behandeln
Pädagogischer Nutzen (Kretschmann, 2004)
Vorteile
→ Portfolioarbeit fußt auf einem Menschenbild, welches jeden Menschen als einzigartiges Individuum
mit je eigenen Stärken, Schwächen, Vorlieben, Interessen und Bedürfnissen berücksichtigt, gleichzeitig
aber auch auf das Gelingen von Gemeinschaft in einer echten Lerngemeinschaft und authentischen
Lernpartnerschaft zwischen Lernenden und Lehrenden zielt
- Vergleichende Schulnoten als kritisch zu betrachten, wenn Heterogenität der SuS als Chance
gesehen werden soll Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der SuS nehmen in
kompetenzorientierten Unterricht hohen Stellenwert ein
- Diagnostische Leistungsrückmeldung zeige, dass
o Anstrengungen der Kinder wahrgenommen werden
o unterstützen positive Einstellung zum Lernen
o stärken Selbstvertrauen in eigene Leistungsfähigkeit und Verantwortung der Kinder für
eigenen Lernfortschritt
- Aspekte einer dialogischen Leistungsrückmeldung
o konkrete Vorschläge für weiteres Lernen geben
o vorliegende Leistungen auf Selbst- und Fremdeinschätzung überprüfen
o Stärken und Lernbedarf des Kindes rückmelden
Lernentwicklungsgespräch
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- Durchführung: SuS reflektieren und bewerten (über-)fachliche Kompetenzen, findet außerhalb
von Unterrichtszeit statt, max. Gesprächsdauer: 30 Minuten
Lerntagebuch
siehe oben
Standardisierung:
- Lernvoraussetzungen der SuS sehr unterschiedlich für schwächere SuS: Erfüllung der
Standards aussichtslos
- teaching to the test
- Ausschluss der Individualisierung von Lehr-/ Lernprozessen und Leistungsanforderungen
- mangelnde Partizipation der Kinder an Zielen
Ansprüche von Standardisierung und Individualisierung
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- Erziehungs-/Bildungsziel des mündigen Menschen impliziert mündigen Lernen
(Selbstorganisation und Selbstbestimmung)
- Möglichkeiten: Wochenplan, Freiarbeit, Lernen durch Lehren, handlungsorientierter Unterricht,
fächerübergreifend, Portfolio
- Formen:
o Bezogen auf Lernergebnis/Lernprozess
o Bezogen auf konkrete Aufgaben / allgemeine Selbstbeurteilung
o Vorausschauende, begleitende, nachfolgende Beurteilung
o Wichtig: produktive Aufarbeitung von Fehlern
- Beteiligung der SuS erhöht Transparenz und Akzeptanz des Bewertungsverfahrens positiv für
Leistungsentwicklung
- Beteiligung der SuS an Formulierung und Aufstellung von Bewertungskriterien
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Umsetzung im Unterricht
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