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› F2 ELIMINATOR 105

TEST FREEMOVEBOARDS 105

Runderneuert
Bei den 105ern findet man einige runderneuerte alte Bekannte aus der vergan-
genen Saison wieder und komplett neue Shapes, die beinahe alle dem Trend zur
kompakten Outline – kürzer und erneut etwas breiter – folgen.

€ HIFLY MOVE 105

Multi-Kulti-Gesellschaft
Wie bei den 90ern wird auch in der
105-Liter-Klasse kein Bretter-Einerlei
serviert. Von komfortablen „Easy-
Going“-Freeridern wie dem Mistral
Screamer (man beachte auch die weit
vorne liegende Mastspur) bis zu agilen
Manöverboards wie dem Fanatic Triple
X reicht die Palette. So unterschiedlich
wie die Outlines zeigten sich im Test
auch die Fahreigenschaften.
fi RRD SX 105

› F2 STOKE 107

fi JP AUSTRALIA SUPER-X 106 FWS

› MISTRAL SCREAMER 105


FANATIC TRIPLE X 105 fi

Text und Fotos: Stephan Gölnitz

L
angebaan, Südafrika im November 2004: Das surf-Testteam
jagt die neuesten 2005er Freemoveboards der 105-Liter-
Klasse durchs Kabbelwasser und über die glatt gebügelte
Speedpiste. Für viele Surfer sind das die Allrounder, die Nachfah-
ren des legendären F2 Sunset Slalom und des Ur-Screamers von
Mistral. Mit passenden Segelgrößen von 7,0 bis 5,5 Quadrat-
metern decken diese Boards den am häufigsten vorkommenden
Windbereich an Seen und Küsten ab. In direkten Vergleichsfahrten
„head to head“ ermitteln wir die Leistungsdaten der einzelnen
Boards. Manövereigenschaften werden bei identischen Bedingun-
gen vom sechsköpfigen Testteam ausgefahren. Besonders wichtig
ist dabei die Alltagstauglichkeit: Wie lässt sich das Board auch bei
kabbeligen Bedingungen kontrollieren? Wie radikal, aber auch wie
einfach geht es durch die Halse?
Freemove – darin steckt die Freiheit, mit einem Board zu tun,
was man gerade will – heizen, halsen, freestylen oder Wellen
schlitzen. Bei Boards über 100 Liter legen wir den Schwerpunkt
dabei auf klassische Freeridemanöver und Basic-Freestyle. Denn
für radikale New Schooler kommt wohl nur ein „richtiges“, rein-
rassiges Freestylebrett in Frage. In dieser Gruppe findest du aber
trotzdem auch Boards, die dich von den ersten Powerhalsen-
Versuchen bis zur Air Jibe bringen.

4/2005 33
F2 Eliminator 105
Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 6,4 kg; Preis: 1199 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: North Shore Fins Super X 30 cm/Powerbox/GFK FREERIDE
Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt
Angleiten

Durchgleiten
Mit viel Speed und flüssigen, durchgeglittenen Moves liegt Segel auf der hinteren Hand zieht, schön unten. Richtig
Höhelaufen
man im Supercross weit vorne – auf dem neuen „Eliminator“ angepowert gegen den Chop aufkreuzen – häufig eine Qual
gibt es da keine Ausreden mehr – das F2-Board für diese – wird so zum Vollgas-Vergnügen. Obendrein begeistert der Speed unterer Windbereich

Disziplin bringt alles mit, um die Konkurrenten zu vernaschen: Eliminator als Vollblut-Freestyler nicht nur für klassische Speed oberer Windbereich
240,0 cm

Flott gleitet der Shape im direkten Vergleich an, auch wenn Moves, sondern besonders auch bei allen angesagten Easy Surfing
man die Beschleunigung subjektiv als eher gemüt- Spockvarianten und anderen geslide-
Kontrollierbarkeit
lich empfinden wird, im Topspeed zählt er zu den ten Moves. Mit 1199 Euro liegt der
schnellsten Brettern der Gruppe. Und vor allem Eliminator preislich im Mittelfeld, ein
Enge Halsen
bei kabbeligem Wasser lässt sich das Potenzial Board mit leichten 6,4 Kilo bekommt
des Eliminators wegen der ruhigen, flachen man kaum günstiger. Fazit: Ein gelunge- Carving Jibes
Gleitlage und sehr guten Kontrollierbarkeit voll ner Kompromiss für Freeride und Freestyle. Springen
ausreizen. Weich setzt der Shape selbst in Sauschnell und gut kontrollierbar, auch ein Tipp für Classic Freestyle
schroffe Wellen ein und behält die Nase kabbelige Reviere.
Easy Jibing
63,0 cm selbst in stärksten Böen, und wenn das

F2 Stoke 107
Volumen3): 107 Liter; Gewicht2): 7,3 kg; Preis: 1099 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
FREERIDE Finne: North Shore Fins Freecarve 32 cm/Powerbox/GFK
Angleiten
Freeride ★★★★★ Freestyle ★★ komfortabel direkt
Durchgleiten

Höhelaufen Der Eliminator gibt schon mächtig Gas – der Stoke Surfer etwas weiter innenliegende Plugs wünschen. Genau
Speed unterer Windbereich
setzt da noch eins drauf. Im Vergleich zum eher kom- wie auch der Eliminator hält der Stoke auf allen Kursen die
fortablen Schwestershape donnert der Stoke als echte Nase unten, nach Belieben darf man gegen die Finne pressen
Speed oberer Windbereich
Racing Maschine übers Wasser. Deutlich straffer gefedert, – diese hält perfekt die Spur und das Board jederzeit seinen

255,0 cm
Easy Surfing aber auch mit mehr Leistung auf allen Kursen. Die dazu stabilen, sicheren Gleitwinkel – ohne aufzukentern oder
Kontrollierbarkeit passende, sehr weit außen liegende Schlaufenposition er- sich je aufzubäumen. Seine sportliche Slalom-Charakteristik
fordert einige Erfahrung mit leistungsorientierten beweist das Board auch in der Kurve, wo es schnelle Carving
FREERIDE-MANÖVER
Enge Halsen Shapes, sonst verliert man beim Einfädeln nach Jibes mit flach gelegtem Segel den engen oder auch gemäch-
dem Angleiten kostbare lichen Halsen deutlich
Carving Jibes
Sekunden und Meter. Wenn vorzieht. Fazit: Ein
Springen
man erst in der Bindung steckt, sportliches Geschoss
Classic Freestyle sind die Schlaufen zum Höhebolzen für gute Surfer, die vor
Easy Jibing perfekt positioniert, auf tiefen allem eins wollen: Gas
Raumkursen würden sich auch gute geben. 62,0 cm

FANATIC Triple X 105


Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 6,9 kg; Preis: 1099 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Maui Fins Triple X 32 cm/Powerbox/Prepreg
FREERIDE
Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt Angleiten

Durchgleiten
Mit dem „Triple X“ bietet Fanatic in dieser Volumenklasse keln, er kann aber auch in forscher Gangart auf der Kante
Höhelaufen
neben vielen leistungsoptimierten Freeridern ein Board an, das um die Ecke fetzen und animiert zu jeglichen Freestyle-Moves.
besonders für sportliche Freerider mit Manöverambitionen Die Schlaufenpositionen erscheinen genau richtig angelegt, Speed unterer Windbereich

geeignet erscheint. Bei unseren Vergleichsfahrten zeigte sowohl, um auch mal Gas zu geben und – in Mittelposition
250,0 cm

Speed oberer Windbereich


der Fanatic zwar immer noch eine „gute“ Performance auf – auch für Aufsteiger, Freestyler oder schlicht Freerider, die Easy Surfing
allen Kursen, zum Bolzen mit Cambersegel – immer am Limit gerne Manöver fahren. Ein lebendiges, direktes Fahrgefühl er-
Kontrollierbarkeit
– wirkt die Laufcharakteristik auf Dauer allerdings recht hart. lebt man auf dem Fanatic auf jeden Fall, die härtere Gangart
Beim freien Fahren, gerade gut angeblasen, freut man ist Geschmackssache. Die recht harten Pads unterstützen FREERIDE-MANÖVER
Enge Halsen
sich über die freie Gleitlage, die einen locker über den das direkte Gefühl noch, sorgen aber nicht gerade für
Chop rasen lässt, die agile Reaktion auf Fußsteuerung einen besonders komfortablen Stand. Fazit: Sportlich Carving Jibes
und das direkte, sportliche Gefühl schon im unteren direkt, frei laufend und sehr agil. Ein sehr lebendiges Springen
Windbereich. Und auf der Manöverseite lässt der Manöverbrettchen mit guten Gleitleistungen. Weniger zum Classic Freestyle
Triple X gleich dreimal nichts anbrennen: Aufsteiger puren Heizen, dafür sogar für Aufsteiger geeignet.
61,0 cm Easy Jibing
können mit ihm gemütlich durch die Kurve schau-
1, 2 = surf-Messungen 3 = Herstellerangaben
34 4/2005
HIFLY Move 105
Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 7,2 kg; Preis: 1259 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finnen: Hifly Wave 21,5 cm + Move 32 cm/Powerbox/GFK
FREERIDE
Angleiten Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt

Durchgleiten
Komfortabel und kontrollierbar sollte ein guter Freerider Kurve. Auf der Geraden hängt die Krake locker an den Füßen,
Höhelaufen
sein, dabei aber nicht langweilig – eine windige Gratwanderung die sich in den bequemen Schlaufen sicher festsaugen. Die
Speed unterer Windbereich für Entwickler, die Hifly-Shaper Klaus Jocham beim „Move“ Anordnung der hinteren Schlaufen ist ergonomisch durch-
Speed oberer Windbereich aber gut gelungen ist. Das Board im bunten Krakendesign dacht, bei außen montierten, vorderen Schlaufen wird die

250,0 cm
Easy Surfing
setzt weich ein, verwöhnt damit den Freerider und sorgt für Schrittweite recht eng. Das gut kontrollierbare Board mit
viel Kontrolle bei klassischen und „neuen“ Freestylemanövern. „druckpunktstabiler“ Gleitlage hat man trotzdem fest im Griff.
Kontrollierbarkeit
Selbst bei viel Wind lässt sich der Shape nicht aus der Ruhe Den Mastfuß sollte man sorgsam montieren, sonst kann
FREERIDE-MANÖVER bringen, die zusätzlich mitgelieferte Wavefinne erweitert den sich das Design lösen (Foto). Fazit: Einfach zu fahren und
Enge Halsen Einsatzbereich spürbar und frisiert den Move auch in der dennoch sportlich unterwegs, ist der Move ein Board für die
Carving Jibes Massenbewegung. Mit zwei
Springen Finnen, guten Schlaufen
und einem großen Pad
Classic Freestyle
haben die Schwaben recht
Easy Jibing
unschwäbisch kalkuliert. 63,0 cm

JP AUSTRALIA Super-X 106 FWS


Volumen3): 106 Liter; Gewicht2): 6,4 kg; Preis: 1399 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: JP Australia Super-X 33 cm/Powerbox/Carbon-Sandwich FREERIDE
Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt
Angleiten

Durchgleiten
Fünfmal die Bestnote in den Leistungsdisziplinen setzt das Brett mit spürbarer Beschleunigung um, gerade bei
Höhelaufen
– das kommt selten vor. Mit flacher Gleitlage, hart und wackeligen Windbedingungen erreicht man so beste Durch-
direkt übers Wasser geprügelt, lassen sich dem „Super- schnittsgeschwindigkeiten. Im Kabbelwasser oder richtig Speed unterer Windbereich

X“ Spitzenleistungen entlocken. Das geringe Gewicht der angepowert wird die Rennmaschine schwieriger beherrsch- Speed oberer Windbereich
hochwertigen FWS-Bauweise trägt sicher dazu bei. Dabei bar. Es läuft dann sehr frei, die Finne erzeugt viel Lift, der
254,0 cm

Easy Surfing
bleibt der Shape im unteren Windbereich und bei glattem das Board bei Topspeed auch mal unfreiwillig die Nase
Kontrollierbarkeit
Wasser noch gut kontrollierbar, lässt sich entspannt anheben lässt. Nur gute Surfer haben die Situation
schnell machen. In den bequem platzierten, jetzt noch mühelos im Griff und können die FREERIDE-MANÖVER
Enge Halsen
äußeren Schlaufenpositionen hält man das Endgeschwindigkeit wirklich herauskitzeln.
Board gut im Griff. Kleine Kabbelwellen Selbst Surfern mit mittlerem Fahrkönnen wird Carving Jibes
werden regelrecht „überflogen“. Es wirkt das auf gutmütigeren Boards wie dem JP X-Cite Springen
dabei wie ein entschärfter Slalomshape, Ride oder F2 Eliminator deutlich leichter gelingen. Fazit: Classic Freestyle
wenig drehfreudig, dafür sehr kippstabil Eine wenig spielerische, hart laufende Rennmaschine
Easy Jibing
um die Längsachse. Selbst leiseste Böen mit Stärken im unteren und mittleren Windbereich.
62,5 cm

JP AUSTRALIA X-Cite Ride-II 105 FWS


Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 6,5 kg; Preis: 1299 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
FREERIDE Finne: JP Australia Carve 33 cm/Powerbox/Carbon-Sandwich
Angleiten Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt

Durchgleiten
Ein Blick auf die Noten genügt um zu erkennen – hier Enge Halsen erfordern saftigen Fußdruck. Überhaupt wirkt
Höhelaufen
ist Shaper Werner Gnigler ein äußerst ausgewogener das Board auch in Manövern weniger spielerisch, hier ist man
Speed unterer Windbereich Allrounder gelungen. Die Ansprüche an ein besonders sport- beinahe mehr Beifahrer als Akteur. Dafür glänzt das „X-Cite“
Speed oberer Windbereich lich prickelndes Fahrgefühl muss man etwas zurückschrau- mit extrem großem Einsatzbereich, nur wenige Bretter las-
255,0 cm

Easy Surfing ben – Slalomheizer wünschen sich da sicher spürbar mehr sen sich bei ähnlichen Gleitleistungen auch im Grenzbereich
Speedkitzel – doch für viele Freerider dürfte der „X-Cite“ als noch so gut kontrollieren. Selbst maßlos überpowert kommt
Kontrollierbarkeit
würdiger Nachfolger in den Schaumspuren von Boards wie auch auf tiefen Raumkursen nie ein mulmiges Gefühl auf.
FREERIDE-MANÖVER dem Sunset Slalom den perfekten Kompromiss aus Leistung Fazit: In der teuren, leichten Full-Wood-Sandwich-Bauweise
Enge Halsen
und Fahrkomfort darstellen. Draufstellen, angleiten, ein (FWS) zeigt der
Carving Jibes Schritt zurück, schon steht man in den Schlaufen. Wie X-Cite Ride gute
Springen der Mistral Screamer steht der JP für „Easy Surfing“ Fahrleistungen
Classic Freestyle
par excellence. Halsen in weiten Radien gelingen mühelos, und überzeugt als
selbst grobe Belastungsfehler werfen den JP nicht aus der äußerst komfortab-
Easy Jibing
Bahn. So viel Gutmütigkeit hat aber auch ihren Preis: ler Freerider. 64,5 cm

4/2005 35
MISTRAL Screamer 105
Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 7,6 kg; Preis: 1099 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Mistral Freecarve 34 cm/Powerbox/Carbon-Sandwich FREERIDE
Freeride ★★★★★ Freestyle ★ komfortabel direkt
Angleiten

Durchgleiten
Schon im Vorjahr konnte sich der Mistral Screamer liegenden Mastspur bleibt das Board auch bei viel Druck im
Höhelaufen
als „Parade-Easy Surfer“ etablieren. Daran hat sich auch Segel sehr neutral getrimmt, beide Füße übertragen gleich-
2005 nichts geändert. Im Angleiten hätte der Shape eine mäßig die Kraft aufs Board. Das schont die Kräfte und lässt Speed unterer Windbereich

„Zehn mit Sternchen“ verdient, denn kein Brett wechselt so auch Surfer ohne Race-Erfahrung die Leistung optimal aus Speed oberer Windbereich
253,0 cm

harmonisch von Verdränger- in Gleitfahrt. Unaufhaltsam wie dem Brett herauskitzeln. Ein weiteres Sternchen stünde dem Easy Surfing
ein Zug, der den Bahnhof verlässt, kommt der Screamer mit Screamer auch bei weiten Gleithalsen zu, denn kein Brett
Kontrollierbarkeit
der ersten Böe in Fahrt. Die weitere Beschleunigung bis schluckt kleine Kabbelwellen einfach so weg wie der
auf Topspeed verläuft allerdings ebenfalls dieselmäßig Mistral, während er mit seinem einprogrammierten FREERIDE-MANÖVER
Enge Halsen
– noch wie vor den Zeiten der starken „TDIs“. Es bleibt Radius durch die Kurve zieht. Viel variieren lässt sich
also genügend Zeit, in die Schlaufen zu schlüpfen – und in der Halse dafür nicht, enge Radien müssen in lang- Carving Jibes
hier hat man bei Mistral liebevolle Detailpflege betrie- samer Fahrt gepresst werden. Fazit: Ein gutmütiger, Springen
ben: Die Deckskontur passt perfekt zur Fußwölbung genialer Gleiter, perfektes Lernbrett für Aufsteiger in die- Classic Freestyle
und in jedem Geschwindigkeitsbereich steht man in se Klasse und „Ein-Brett-für-alles“ für Surfer, die einfach nur
Easy Jibing
62,0 cm den Schlaufen einfach perfekt. Mit der weit vorne Gleitspaß in einem breiten Windbereich genießen wollen.

NAISH Vector 104


Volumen3): 104 Liter; Gewicht2): 8,0 kg; Preis: 1329 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
FREERIDE Finne: Naish Vector 28 cm/Powerbox/GFK
Angleiten Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt

Durchgleiten
Wer bei Naish eigentlich eher Wave-orientierte, hart der Kreuz muss er der kleineren Flosse Tribut zollen, doch
Höhelaufen
laufende Boards erwartet, der wird in diesem Jahr vom wer nicht regattamäßig unterwegs ist, kommt auch mit
Speed unterer Windbereich Vector 104 vielleicht überrascht werden. Nicht zu hart, nicht „sieben Punkten“ immer noch flott genug gegen den Wind
Speed oberer Windbereich zu gedämpft (unser „Drehzalmesser“ steht neutral auf Null) nach Hause. Pads und Schlaufen vermitteln leider einen sehr

253,0 cm
Easy Surfing gleitet der Vector sehr frei und dennoch gut kontrollierbar. harten und unbequemen Eindruck, die Klettverschlüsse der
Weich und mit sicherem Kantengriff zieht er durch die Halse, Schlaufenhülle erweisen sich beim Verstellen als überaus
Kontrollierbarkeit
lässt sich mit geringem Fußdruck durch die Kurve steuern, widerborstig und für filigrane Frauenhände kaum geeignet.
FREERIDE-MANÖVER von weiten „Easy Jibes“ bis zu engsten Turns variieren. Damit Fazit: Sportlich genug, gedämpft genug, sehr manöverfreudig
Enge Halsen
liegt er in der Manöverwertung weit vorne, einfach und ausreichend leis-
Carving Jibes zu fahren und sportlich zugleich, auf dem breiten, fla- tungsstark. Der Naish
Springen chen Deck werden auch Backwind Jibes zur sicheren Vector zeigt sich
Classic Freestyle
Sache. Obendrein kann er trotz kleiner Finne – hier ist überaus variabel und
noch ordentlich Spielraum für Tuningmaßnahmen drin dürfte beinahe jedem
Easy Jibing
– auch auf dem Speedstrip gut mithalten. Nur an Geschmack passen. 64,0 cm

RRD SX 105
Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 7,1 kg; Preis: 1090 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Maui Fins SX 34 cm/Powerbox/Prepreg FREERIDE
Angleiten
Freeride ★★★★★ Freestyle ★★ komfortabel direkt
Durchgleiten
Überaus modisches Outfit zum günstigen Preis – was im gefühlvoll dosiert werden, die Finne verträgt nicht den vollen Höhelaufen
Shop beinahe wie eine H&M-Offerte liegt, ist tatsächlich feinstes seitlichen Druck. Der noch weiter außen montierte Plug
Speed unterer Windbereich
italienisches Design. Der hochglänzende RRD SX sieht aber nicht erscheint uns irgendwie verrutscht, für Aufsteiger und Genuss-
Speed oberer Windbereich
nur gut aus, sondern „trägt“ sich auch sehr angenehm. Wer Surfer steht aber zusätzlich eine dritte Position zur Verfügung.
253,0 cm

mit den weit außen liegenden Schlaufen in Raceposition (Foto So montiert kann der RRD auch seine Qualitäten als „Easy Easy Surfing
unten) klar kommt, erfreut sich an guten Fahrleistungen, freier Surfer“ ausspielen, der mit gutem Speed durch mittlere und Kontrollierbarkeit
Gleitlage und dennoch komfortabel gedämpftem Fahrverhalten weite Halsen gleitet – kippstabil und Fehler verzeihend. Bei
im Kabbelwasser. In dieser Position muss der Druck allerdings mittleren Radien ist aber auch Schluss, denn allzu engen FREERIDE-MANÖVER
Enge Halsen
Turns widersetzt sich der RRD hartnäckig. Wer aber an
Carving Jibes
der Gleithalse noch bastelt, wird auf dem breiten Board
schnell weitere Erfolge verbuchen. Fazit: Flache Flunder Springen

mit viel Komfort, einfach zu fahren und dennoch auch für Classic Freestyle
gute Surfer als sportiver Freerider interessant. Easy Jibing
63,0 cm
1, 2 = surf-Messungen 3 = Herstellerangaben
36 4/2005
STARBOARD Kombat 105 Wood
Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 7,7 kg; Preis: 1390 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
FREERIDE Finnen: Drake Freeride 25,5 cm + Kombat 28 cm/US-Box/Polyester
Angleiten Freeride ★★★ Freestyle ★★★★ komfortabel direkt

Durchgleiten
Extrem breit, mit zwei Finnen auch für den Waveeinsatz ge- rade Halsenschüler können von der Laufruhe beim Einleiten
Höhelaufen
rüstet, dazu eine US-Finnenbox, um das Board entsprechend der Halse sehr profitieren. Hier passieren häufig die ersten
Speed unterer Windbereich zu trimmen – der Kombat soll als Universalwaffe für alle Belastungsfehler – der Kombat bügelt das einfach weg. Die
Speed oberer Windbereich Bedingungen herhalten. Unser Test ließ den Eindruck aufkom- US-Box als Zugeständnis an den Universalgedanken wird in

245,0 cm
Easy Surfing men, dass bei so vielen Ansprüchen die Alltagstauglichkeit dieser Volumenklasse von Kunden wohl kaum akzeptiert – die
ein wenig auf der Strecke blieb. So kann der Shape zwar mit Powerbox und sogar die Tuttlebox bieten deutlich einfacheres
Kontrollierbarkeit
extrem ruhigen Fahrgefühl aufwarten, die Perfomance fällt Handling. Fazit: Der Kombat wirkt wie ein sehr gut kontrol-
FREERIDE-MANÖVER im Vergleich aber entsprechend schwach aus, das Board lierbares New-School-Freestyleboard, das allerdings mehr
Enge Halsen
wirkt auch subjektiv langsamer und etwas „über- Wind benötigt,
Carving Jibes dämpft“. In sämtlichen Gleitdisziplinen wirkt der um auf Touren
Springen Shape gebremst und kann mit den meisten Boards zu kommen. Als
Classic Freestyle
nicht mithalten. Leider zeigt sich der Kombat auch Freerideboard
in der Halse weniger kämpferisch, eher zahm und tritt er etwas un-
Easy Jibing
am Halsenausgang etwas lahm. Schade, denn ge- termotorisiert auf. 65,0 cm

TABOU X Rocket 61
Volumen3): 105 Liter; Gewicht2): 6,8 kg; Preis: 1199 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
Finne: Tabou Freeride 32 cm/Powerbox/GFK FREERIDE
Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt
Angleiten

Durchgleiten
Kurz und dennoch schmal widersetzt sich der Tabou ein we- vielleicht die äußere Schlaufenposition noch weiter Richtung
Höhelaufen
nig dem allgemeinen Trend. Dadurch wirkt der Shape kleiner, Rail versetzt wünschen, um die Gelenke weniger zu überstre-
etwas kippeliger, aber auch einen Tick sportlicher und agiler cken. Etwas wackeliger und anspruchsvoller zeigt sich der Speed unterer Windbereich

als viele Vertreter der 105-Liter-Klasse. Die Fahrleistungen Tabou auch in der Kurve. Mit hohem Fahrkönnen lässt er Speed oberer Windbereich
245,0 cm

müssen darunter aber durchaus nicht leiden, das beweist der sich zwar aktiv und in jedem gewünschten Radius durch die Easy Surfing
Notenspiegel eindrucksvoll. Lediglich an den Fahrer werden et- Kurve zirkeln, einen festen, eingebauten „Standardradius“, um
Kontrollierbarkeit
was höhere Anforderungen gestellt – vor allem in Manövern. einfach nur schnell umzudrehen, bietet das Board nicht im
Denn auf der Geraden wirkt das schmale Geschoss zwar Programm. In engen Halsen zeigt er sich dafür wie- FREERIDE-MANÖVER
Enge Halsen
etwas wackelig um die Längsachse, lässt sich aber der als Klassenprimus, verträgt maximalen Druck,
aus den bequemen Schlaufen gut kontrollieren. Um zieht dann beinahe beliebig eng und hält sicher Carving Jibes
die Querachse (die das Heben und Senken des Bugs den Griff in der Kurve. Fazit: Etwas anspruchsvoller, Springen
festlegt) liegt das Board auch bei Topspeed und viel dafür sehr sportlich und agil unterwegs. Schnell und Classic Freestyle
Druck im Segel sehr stabil. Sehr leistungsorientierte mit viel Kontrolle unter den Füßen guter Surfer. Als
Easy Jibing
61,0 cm Freerider, die immer am Limit surfen, würden sich Aufsteigerboard vergleichsweise weniger geeignet.

TIGA Boarder X 103


Volumen3): 103 Liter; Gewicht2): 7,3 kg; Preis: 1199 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich;
FREERIDE Finne: Tiga Freeride 30 cm/Tuttlebox/GFK
Angleiten Freeride ★★★★★ Freestyle ★★★ komfortabel direkt

Durchgleiten
Dem allgemeinen Trend, alle Freemoveboards als in Manövern sehr komfortabel, die Schlaufenposition wirkt
Höhelaufen
„Supercrosser“ zu deklarieren, kann auch Tiga nicht wi- für manöverorientierte Freerider angenehm. Weitere Dübel
Speed unterer Windbereich derstehen. Der „Boarder X“ soll demnach wohl auch auf wurden allerdings sparsam eingebaut, zum Speedbolzen
Speed oberer Windbereich dem Würstchen-Parcour eingesetzt werden können. fehlt die sportliche Außenposition. An der Boje – aber auch
254,0 cm

Easy Surfing Und bei ausreichend Wind hat man damit einen flinken wenn man den Tiga einfach nur zum Freeriden benutzt
und wendigen Untersatz parat. Bei Angleitbedingungen – zeigt sich das Board recht gutmütig. Kontrolliert steht es
Kontrollierbarkeit
beschleunigt das Board zwar eher zögerlich bis auf auf der Kante, gleitet gut weiter und schneidet dabei auch
FREERIDE-MANÖVER Topspeed, hinkt dann den Konkurrenten etwas hinterher. noch sauber durchs Kabbelwasser. Fazit: Nicht
Enge Halsen
Mit Druck im Segel liegt es aber in der Spitzengruppe der Parade-Frühgleiter, dafür ein einfach zu fah-
Carving Jibes – und im Boarder-Slalom zählt schließlich auch die render, schneller und dabei sportlich wirkender
Springen Endgeschwindigkeit. Der doppelkonkave Shape mit deut- Freerider mit sehr ausgewogener Manöverbilanz.
Classic Freestyle
lichem V bleibt dabei ordentlich zu kontrollieren, läuft
recht hart, sehr frei und direkt, etwas kippeliger nur um
Easy Jibing
die Längsachse. Auf dem großen Pad steht man auch 63,0 cm

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