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MEGA
TTEXT Christian Schleker FOTOS Collin Stewart
TEX
NEUE GESICHTER
Dabei hatte Julian sich auf den ersten Test des Jahres besonders gefreut,
genau wie wir alle. Denn da stand die 180-Millimeter-Klasse auf dem
Plan – die dicken Freerider also. Diese Bike-Kategorie macht den Start in
die Saison leicht; mit ihren potenten Fahrwerken und den soliden Anbau-
Dosierter Spieltrieb: Wer hier springen Klassisches Freeriden: Steine, Felsen, teilen geben sie dem winterspeckigen Fahrer auch in schwerem Gelände
will, muss auf den Punkt landen können. Wurzeln, statt besenreine Park-Bahnen. viel Sicherheit und verzeihen eine unsaubere Fahrweise. Für die robusten
Kandidaten kam natürlich nur unsere ruppigste Teststrecke in Südtirol in
Frage: 1000 Höhenmeter grobes Geläuf mit dicken Steinbrocken, engen
Kehren und Sprüngen. Bei Vollgas und ohne Pause schafft man eine Abfahrt
in 15 Minuten. Innerhalb von drei Tagen musste hier jedes Bike viermal
runter. Netto macht das 4000 Höhenmeter und über eine Stunde reine
Fahrzeit bergab pro Bike, bevor ein Urteil gefällt wird. Abends fühlten wir
uns wie mit dem Presslufthammer massiert. Doch für ein aussagekräfti-
ges Testergebnis in dieser Kategorie ist das Verfahren unserer Meinung
nach unerlässlich. Es lässt zwar die FREERIDE-Crew im Zeitraffer altern
– die Bikes aber auch. Schlecht aufgespeichte Laufräder, schwachbrüstige
Bremsen und konstruktive Mängel machen sich so spätestens nach der
zweiten Abfahrt unangenehm bemerkbar. Und obwohl man sagen muss,
dass die Räder wirklich immer besser werden, sind sie doch noch lange
nicht perfekt. Schon gar nicht für solche Erbsenzähler wie uns.
EINFAHREN BITTE!
Gebetsmühlenartig weisen wir deshalb bei der Bestellung der Testräder
darauf hin: Der Hersteller möge sich doch bitte selbst aufs Bike setzen und
In ihrem Element: Freerider der 180er Klasse lieben Speed und harte Hiebe.
eine kurze Proberunde drehen. Das schont die Nerven der Testcrew und
verhindert schlechte Bewertungen. Macht aber fast keiner. Also mussten
wir uns auch dieses Mal wieder ärgern. Und es gab Abzüge in der B-Note.
Zum Beispiel wegen der Laufräder: Specialized und Corsair seien da mal
als schlechtes Beispiel genannt. Deren Hinterräder waren nach dem Test
reif für die Tonne. Wenn Speichen nach einer Abfahrt bereits sämtliche
Spannung (und manchmal auch ihre Nippel) verloren haben und die Felge
im Hinterbau hin und her eiert, ist das in unseren Augen vermeidbarer
Murks. Auch Bremshebel, die kaum zurückstellen (Morewood) und Gabeln,
die einen Großteil ihres Federweges nicht rausrücken (Alutech), erhöhen
den Fahrspaß nicht. Und das war definitiv unser letzter Test ohne Ein-
heitsreifen! Über 30 Schläuche haben innerhalb von drei Tagen ihr Leben
mitsamt der Luft ausgehaucht. Den Herstellern machen wir in dem Fall
gar keinen Vorwurf. Unsere Teststrecke ist erfahrungsgemäß selbst für
solide Freeride-Reifen, die in deutschen Bikeparks eigentlich eine gute
Figur machen, zu heftig. Und solche haben erfreulicherweise fast alle
Hersteller verbaut; einen echten Fehlgriff hat sich nur Commencal mit
dem dünnwandigen Maxxis-Reifen in der „XC“-Version geleistet (obwohl
DH drauf stand). Einhundert Prozent pannensicher sind hier nur massive
Schlappen à la Specialized „Chunder“, Bontrager „Big Earl“, oder die
neuen Onza „Ibex“.
FAZIT:
Es ist auffällig, dass mittlerweile fast alle Hersteller ihre Freerider sinnvoll
abstimmen. Unharmonische Fahrwerke, früher die Regel, sind heute quasi
ausgestorben. Auch bei den Parts wird nur noch wenig falsch gemacht.
Die rauen Felsentrails machen alles platt: Fahrer, Reifen und manches Fahrwerk. Doch das Beste: Die Neuentwicklungen wirken ausgereift. Der Kunde als
Beta-Tester? Bei diesen Bikes ist die Antwort ganz klar: nein!
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1 Die Kettenumlenkung über den Drehpunkt beim Corsair ist schlau gedacht
– leider stößt das Röllchen in kleinen Gängen an den Umwerfer. Folge: hohe
Reibung unter Last -- 2 Die Bremsmomentabstützung des Bergamont ist zu
weich. Ein kleiner Umfaller, schon war sie verbogen!
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Sonnenparadies Bozen: Schneechaos in D-Land, trockene Trails in Südtirol.
3 Marzocchi „66 ATA“ – die Luftgabel – war im Test zweimal verbaut und beide
Male eine herbe Enttäuschung. Extreme Progression, wenig nutzbarer Feder-
weg. -- 4 Benutzerfreundlich: bei der RockShox „Totem Soloair“ sind sinn-
volle Einstellungsempfehlungen aufgedruckt. Das spart Zeit und Nerven!
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5 Wurfanker light: die neue Avid „Elixir“ war unser Testliebling. Selbst bei
Dauerbremsungen kein Druckpunktwandern, null Fading und viel Power. Dazu
perfekte Ergonomie — ausgereift im ersten Anlauf. Top! -- 7 Die Bontrager
„Big Earl“-Reifen haben uns sehr positiv überrascht. Vollkommen platten-
resistent, dabei ordentlich Grip und gute Rolleigenschaften.
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BANSHEE >SCYTHE
HERSTELLERANGABEN
SENSENMANN
VERTRIEB Shock Therapy Früher war Banshee das Synonym für Monster-Federwege, unzerstörbare (schwere) Rahmen und absurd hohe Drops – Josh
www.shock-therapie.com Bender sei Dank. Von ihrem Hardcore-Image – und von Bender – haben sich die Kanadier lange verabschiedet. Das „Scythe“,
GRÖSSEN S,M,L
PREIS MESSDATEN 6(Rahmenpreis ohne Dämpfer)x1 199 Euro zu deutsch „die Sense“, wirkt nicht massiver als die anderen Bikes im Test. Der
Gesamtpreis ca. 4 000 Euro abgestützte Eingelenker entspricht in Ausstattung, Gewicht
MESSDATEN und Geometrie ziemlich genau dem, was wir unter einem
GEWICHT OHNE PEDALE 18,8 Kilo
klassischen Freerider verstehen: Die Stahlfederelemente
LENK-/SITZROHRWINKEL 65,3°/70,8°
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 45 mm/574,3 mm vorne und hinten arbeiten feinfühlig, die Komponenten
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 145 mm/365 mm sind robust und der Fahrer sitzt gut zentriert im Bike. Bergab
FEDERWEG VO./HI. 178 mm/203 mm* gefiel uns die Geometrie sofort. Das Rad lässt sich leicht vorne
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM abgesützter Eingelenker
hochziehen und zirkelt sehr agil durch Kehren. Der Hinterbau
arbeitet schnell und liegt satt auf, kommt aber nicht an das
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER Fox Totem Coil/Fox DHX 5.0 schluckfreudige Fahrgefühl des Alutech heran.
KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Hussefelt/SRAM X-9 Das liegt auch am leichten Bremsstempeln.
BREMSANLAGE Avid Juicy Five Disc Dafür kann man das Bike leichter vom
LAUFRÄDER Novatec Disc-Naben, Alex Rims Supra 34 Disc Felgen,
WTB Dissent 26x2.5 Reifen
Boden abdrücken und in der Luft ist
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
es ausgewogen – gut für Bikepark-
Einsätze. Die Gabel ist unser
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
klarer Favorit in dieser Bike-
Klasse: linear, fein ansprechend
und steif.
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Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
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COMMENCAL >SUPREME 1
HERSTELLERANGABEN
VIRTV
S VNITA FORTIOR
MINIMALIST
VERTRIEB Shock Therapie, Tel. 06126/2267700 Aktuell kann sich Commencal mit zwei Weltmeistern schmücken: Die Geschwister Rachel und Gee Atherton fahren mit den
www.shock-therapy.com Bikes aus Andorra im DH-Zirkus der Konkurrenz davon. Das „Supreme 1“ ist eine im Federweg reduzierte Version dieses
GRÖSSEN S/M,L/XL
Downhillers: nur 160 Millimeter Federweg am Heck – das ist Minus-
PREIS 3 499 Euro
rekord in unserem Testfeld. Vorne federt mit der Marzocchi „66“ aber
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE 17,5 Kilo
eine standesgemäße 180-Millimeter-Gabel mit Stahlfederinnenleben.
LENK-/SITZROHRWINKEL 64,8°/65,7° Die Geometrie passt zum straffen Heck: Die Front ist leicht erhöht,
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 50 mm/565,6 mm das Oberrohr und der Radstand sind etwas kürzer als bei der
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 130 mm/355 mm Konkurrenz. In Kombination mit dem niedrigen Tretlager
FEDERWEG VO./HI. 180 mm/160 mm*
(*Herstellerangaben) wirkt das Bike sehr kompakt und handlich. Der Hinterbau
HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker arbeitet logischerweise straffer als bei den langhubigen Kol-
AUSSTATTUNG legen, doch das Hinterrad folgt den Unebenheiten
GABEL/DÄMPFER Marzocchi 66 RCV 180 mm/Fox DHX 3.0 sehr schnell und dynamisch. Auf den flüssigeren
KURBELN/SCHALTUNG Race Face / SCRAM X-9 und kehrigen Passagen unserer Teststrecke
BREMSANLAGE Formula Oro K-18 Disc
LAUFRÄDER Commencal Naben, Sun Ringle Equalizer 29-Felgen, war das Bike dadurch in seinem Element und
Maxxis Minon DH F 26x2.5-Reifen machte viel Spaß. Für solches Gelände wurde
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND es entwickelt und hier wirkt das Konzept sehr
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL
stimmig. Auf den verblockten, schnellen Pas-
BERGAUF
sagen hatte das Commencal hingegen arg zu
kämpfen. Hier hinterließen auch die Bremsen
einen schwachen Eindruck und die Reifen
sind zu pannenanfällig.
Tuning-Tipp:
Dickere Reifen aufziehen. FAZIT: Das Commencal besitzt ein straffes Das „Supreme 1“ ist ein Spezialist. Der
Heck mit relativ wenig Federweg. Doch im geringe Federweg begrenzt den Einsatzbe-
reich, aber als Bike für flowige Strecken ist
8 Bikepark und in verwinkelten Trails greift es eine gute Wahl.
Handling, Hinterbaufunktion Freeride das Konzept. Ein handliches Bike für tech-
schwache Bremse, Reifen nisch versierte Biker.
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Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
Königsklasse: 180 Millimeter Federweg vorne
und satte Hinterbauten – die Freerider aus
diesem Testfeld bieten genug Reserven, um
es mit allen Herausforderungen aufzuneh-
men. Einziges Manko: bergauf geht’s meist
nur noch mit der Gondel.
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Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
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SILBERKUGEL SOLID
HERSTELLERANGABEN
>MISSION 7 PRO
VERTRIEB Solid Bikes Europe, Tel. 07441/952450
Die deutsche Schmiede Solid hat sich mit dem „Mission 9“ einen guten Namen im Downhill-Sektor gemacht. Das neue
www.solidbikes.de
Freeride-Bike „Mission 7“ besitzt die gleiche Hinterbaukonstruktion und ein ganz ähnliches Rahmendesign wie der große GRÖSSEN M unisize
Bruder. Auch bei der Ausstattung sieht man die DH-Wurzeln: Das kleine Ritzelpaket am Hinterrad zeigt gleich, dass die Mission PREIS 3 999 Euro
nicht Tour, sondern Abfahrt heißt. Auch der spartanische Rennsattel MESSDATEN
ist nichts für lange Tretpassagen. Die restliche Ausstattung passt GEWICHT OHNE PEDALE 17,5 Kilo
LENK-/SITZROHRWINKEL 65,6°/68,8°
gut zum Einsatzbereich: kräftige „Code“-Bremsen, dicke Reifen mit
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 45 mm/578 mm
weicher Gummimischung und oben drauf der „DHX“ mit edler RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 195 mm/360 mm
Titanfeder. Die spart etwas Gewicht, ohne Abstriche FEDERWEG VO./HI. 180 mm/180 mm*
im Federverhalten zu machen. Das Solid gibt es nur in (*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker
einer Größe, Tester über 1,85 Meter saßen etwas beengt.
Kleineren Fahrern passte es aber sehr gut. Im AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER RockShox Totem Solo Air/Fox DHX 5.0 (Titanfeder)
Gelände überzeugte uns das Fahrwerk sofort: KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/Shimano XT
Hinterbau und Gabel arbeiten sehr har- BREMSANLAGE Avid Juicy Code
monisch und feinfühlig. Auch bei hohem LAUFRÄDER Reverse-Naben, One Zero 934 Disc-Felgen,
Muddy Mary Freeride 2.5 Gooey Gluey
Tempo und schweren Schlägen kommt
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
es nie spürbar ans Limit. Die Front ist
nicht zu hoch, so hat der Fahrer immer DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
SPECIALIZED>DEMO 7 II
HERSTELLERANGABEN
PLATZHIRSCH
VERTRIEB Specialized Europe, Tel. 0031/314/676600 Als das „Demo“ vor zwei Jahren auf den Markt kam, war sein hydroformiertes Geröhr State of the Art und der niedrige
www.specialized.com Schwerpunkt gab dem Bike ein sensationelles Handling. An die Optik des „Demos“ hat man sich mittlweile gewöhnt und
GRÖSSEN S,M,L
das Rahmendesign mit dem durchhängenden Unterrohr und dem tief
PREIS 3 999 Euro
sitzenden Dämpfer findet sich heute auch bei vielen Konkurrenten. Seit
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE 17,3 Kilo
der Einführung hat Specialized an seinem Viergelenker eigentlich nichts
LENK-/SITZROHRWINKEL 64,1°/63,5° verändert. Nur die Farbe schwankte von Jahr zu Jahr zwischen
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 35 mm/581 mm schrill und dezent. 2009 ist es fast schon schlicht in klas-
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 173 mm/380 mm sischem Schwarz gehalten. Die Ausstattung ist gut gewählt
FEDERWEG VO./HI. 180 mm/178 mm*
(*Herstellerangaben) und leicht: „Totem“-Luftgabel, die sehr guten „Elixir“-Bremsen
HINTERBAUSYSTEM
A Viergelenker und die neuen DT „F550“-Felgen halten das Gewicht in Grenzen. Die
AUSSTATTUNG Geometrie ist uns wohlbekannt und ziemlich ideal: Man
GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Solo Air 180mm/Fox DHX 5.0 sitzt leicht zurückversetzt und sehr tief im Bike –
KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/Sram XO das „Demo“ passte jedem Tester sofort perfekt.
BREMSANLAGE Avid Elixir R Disc
LAUFRÄDER Specialized Disk Naben, Specialized DT Swiss F550 Disc Bergab bietet es so Reserven ohne Ende und
Felgen, Specialized Chunder Dual Compound 26x2.3 lässt auch Anfänger sehr entspannt durch hef-
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND tigstes Gelände ballern. Die Federelemente
harmonieren gut. Der Hinterbau arbeitet bei
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
jedem Tempo enorm geschmeidig und bietet
sensationelle Bodenhaftung. Nur bei heftigen
Schlägen fehlt es ihm etwas an Endprogression.
Ab und zu schlägt der „DHX“-Dämpfer spürbar
durch. Nach wie vor aber ein super Freerider.
Tuning-Tipp:
Bottom-out ganz rein und vollen
Druck ins Piggyback, um Durch- FAZIT: Das „Demo 7“ ist immer noch ein exzel- Die „Totem Air“ arbeitet beim
schläge zu vermeiden.
9,5 lentes Freeride-Bike für Bikepark und heftiges „Demo“ sehr sensibel. Die
Freeride
Agilität einer Stahlfedergabel hat
Geometrie, Handling Gelände. Man muss schon das Trek „Session“ sie aber nicht ganz.
weiche Felge, Laufradqualität im direkten Vergleich fahren, um zu erkennen,
dass es tatsächlich noch einen Tick besser geht.
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THRONFOLGER TREK >SESSION 88 FR
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB Bikeurope B.V./Trek, Tel. 0180/3507010
Trek legt derzeit ein ziemlich eindrucksvolles Comeback hin. Bereits in der Enduroklasse haben die Amis mit dem „Remedy“
www.trekbikes.com
für Furore gesorgt. Und das „Session 88 FR“ macht in der 180er-Klasse nahtlos weiter. Die Hinterbaukonstruktion ist GRÖSSEN 15.55, 17.5, 19.5
auch hier ein Mehrgelenker mit Drehpunkt im Ausfallende und schwimmend PREIS 3 999 Euro
gelagertem Dämpfer. Solide Bontrager-Laufräder mit sehr griffigen Reifen, MESSDATEN
Stahlfederelemte vorne und hinten und eine komplette „Saint“-Gruppe bilden GEWICHT OHNE PEDALE 17,2 Kilo
LENK-/SITZROHRWINKEL 64,3°/59,0°
die sehr gute Ausstattung. Optisch wirkt das Bike mit den massiven
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 45 mm/589 mm
und dennoch elegant geformten Rohren und den durchdesignten RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 171 mm/355 mm
Anbauteilen wie aus einem Guss. Die Geometrie ist angenehm: FEDERWEG VO./HI. 203 mm/203 mm*
Man sitzt sehr ausgewogen und tief im Bike, der Lenkwinkel ist (*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker mit ABP
flach. Auf dem Trail war das „Session“ dann auch die
erhoffte Offenbarung: Erst wenn man mit dem Trek AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Coil 180mm/Fox DHX 5.0
durchs Gelände fräst, merkt man, was einem beim KURBELN/SCHALTUNG Shimano Saint/Shimano Saint Shadow
Specialized „Demo“ fehlt: Die perfekte Harmonie BREMSANLAGE Shimano Saint Disc
von Front und Heck ist beeindruckend. Der Hinter- LAUFRÄDER Bontrager Big Earl Disc Narben, Bontrager Felgen
Bontrager Big Earl Wet Gum-Bi Dual Compound SC Casing 26x2.5
bau schluckt alles, sackt aber nie durch und passt
damit ideal zur agil und linear arbeitenden „Totem“. FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
Das Handling ist sehr ausgewogen. Handlich lässt DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
sich das Bike durch enge und weite Kehren zirkeln.
Selbst in verblockten, steilen Passagen bleibt man
völlig entspannt und fühlt sich stets sicher – perfekt!
Die Reifen sind vollkommen pannenresistent und bieten
exzellenten Grip. Die Bremsen sind kraftvoll, am Hinterbau gab die Tuning-Tipp:
„Saint“ bei Nässe aber heulende Geräusche von sich. Passt alles.
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