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Brandneue Freerider der 180er-Klasse im


Vergleich gegen den Testsieger 2008
Eure guten Vorsätze fürs neue Jahr schon vergessen? ABER
WIR NICHT! Ein neues Prozedere für die großen Tests haben
wir uns vorgenommen – und bitteschön, hier ist es: Dieses
Jahr treten nur noch wirklich neue Bikes zum Vergleich an.
Hersteller, die außer der Farbe und ein paar Anbauteilen
nichts verändert haben, müssen draußen bleiben. Einzig der
Testsieger vom letzten Jahr darf als Referenz mitspielen. Wie
innovativ die Neulinge sind und wie sie sich gegen den Klas-
senbesten der letzten Saison schlagen, lest ihr hier.

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FREERIDE 1/09
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MEGA
TTEXT Christian Schleker FOTOS Collin Stewart
TEX

E ben war er noch vor mir und blitzschnell unterwegs, da liegt


FREERIDE-Tester Julian in der nächsten Kehre plötzlich im Gestrüpp
und stöhnt vor sich hin. „Sch***-Eisplatte!“ Die gefrorenen Schnee-
felder im Trail sind echt tückisch. Vermeiden konnten wir sie leider
nicht – während unseres Tests im Januar war das europäische Festland
eine einzige Kältekammer. Julians rechter Arm schwillt zusehends. Für ihn
ist der Test gelaufen – kurz vor Schluss bei Abfahrt Nummer 12. Mist. Am
Bike lag’s nicht – das Solid „Mission 7“, das bis zum Sturz unter Julians
Hintern gen Tal gerast war, gehört eigentlich zu unseren Favoriten: Top
Fahrwerk, klebrige Reifen, 1A-Bremsen.

NEUE GESICHTER
Dabei hatte Julian sich auf den ersten Test des Jahres besonders gefreut,
genau wie wir alle. Denn da stand die 180-Millimeter-Klasse auf dem
Plan – die dicken Freerider also. Diese Bike-Kategorie macht den Start in
die Saison leicht; mit ihren potenten Fahrwerken und den soliden Anbau-
Dosierter Spieltrieb: Wer hier springen Klassisches Freeriden: Steine, Felsen, teilen geben sie dem winterspeckigen Fahrer auch in schwerem Gelände
will, muss auf den Punkt landen können. Wurzeln, statt besenreine Park-Bahnen. viel Sicherheit und verzeihen eine unsaubere Fahrweise. Für die robusten
Kandidaten kam natürlich nur unsere ruppigste Teststrecke in Südtirol in
Frage: 1000 Höhenmeter grobes Geläuf mit dicken Steinbrocken, engen
Kehren und Sprüngen. Bei Vollgas und ohne Pause schafft man eine Abfahrt
in 15 Minuten. Innerhalb von drei Tagen musste hier jedes Bike viermal
runter. Netto macht das 4000 Höhenmeter und über eine Stunde reine
Fahrzeit bergab pro Bike, bevor ein Urteil gefällt wird. Abends fühlten wir
uns wie mit dem Presslufthammer massiert. Doch für ein aussagekräfti-
ges Testergebnis in dieser Kategorie ist das Verfahren unserer Meinung
nach unerlässlich. Es lässt zwar die FREERIDE-Crew im Zeitraffer altern
– die Bikes aber auch. Schlecht aufgespeichte Laufräder, schwachbrüstige
Bremsen und konstruktive Mängel machen sich so spätestens nach der
zweiten Abfahrt unangenehm bemerkbar. Und obwohl man sagen muss,
dass die Räder wirklich immer besser werden, sind sie doch noch lange
nicht perfekt. Schon gar nicht für solche Erbsenzähler wie uns.

EINFAHREN BITTE!
Gebetsmühlenartig weisen wir deshalb bei der Bestellung der Testräder
darauf hin: Der Hersteller möge sich doch bitte selbst aufs Bike setzen und
In ihrem Element: Freerider der 180er Klasse lieben Speed und harte Hiebe.
eine kurze Proberunde drehen. Das schont die Nerven der Testcrew und
verhindert schlechte Bewertungen. Macht aber fast keiner. Also mussten
wir uns auch dieses Mal wieder ärgern. Und es gab Abzüge in der B-Note.
Zum Beispiel wegen der Laufräder: Specialized und Corsair seien da mal
als schlechtes Beispiel genannt. Deren Hinterräder waren nach dem Test
reif für die Tonne. Wenn Speichen nach einer Abfahrt bereits sämtliche
Spannung (und manchmal auch ihre Nippel) verloren haben und die Felge
im Hinterbau hin und her eiert, ist das in unseren Augen vermeidbarer
Murks. Auch Bremshebel, die kaum zurückstellen (Morewood) und Gabeln,
die einen Großteil ihres Federweges nicht rausrücken (Alutech), erhöhen
den Fahrspaß nicht. Und das war definitiv unser letzter Test ohne Ein-
heitsreifen! Über 30 Schläuche haben innerhalb von drei Tagen ihr Leben
mitsamt der Luft ausgehaucht. Den Herstellern machen wir in dem Fall
gar keinen Vorwurf. Unsere Teststrecke ist erfahrungsgemäß selbst für
solide Freeride-Reifen, die in deutschen Bikeparks eigentlich eine gute
Figur machen, zu heftig. Und solche haben erfreulicherweise fast alle
Hersteller verbaut; einen echten Fehlgriff hat sich nur Commencal mit
dem dünnwandigen Maxxis-Reifen in der „XC“-Version geleistet (obwohl
DH drauf stand). Einhundert Prozent pannensicher sind hier nur massive
Schlappen à la Specialized „Chunder“, Bontrager „Big Earl“, oder die
neuen Onza „Ibex“.

FAZIT:
Es ist auffällig, dass mittlerweile fast alle Hersteller ihre Freerider sinnvoll
abstimmen. Unharmonische Fahrwerke, früher die Regel, sind heute quasi
ausgestorben. Auch bei den Parts wird nur noch wenig falsch gemacht.
Die rauen Felsentrails machen alles platt: Fahrer, Reifen und manches Fahrwerk. Doch das Beste: Die Neuentwicklungen wirken ausgereift. Der Kunde als
Beta-Tester? Bei diesen Bikes ist die Antwort ganz klar: nein!
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1 Die Kettenumlenkung über den Drehpunkt beim Corsair ist schlau gedacht
– leider stößt das Röllchen in kleinen Gängen an den Umwerfer. Folge: hohe
Reibung unter Last -- 2 Die Bremsmomentabstützung des Bergamont ist zu
weich. Ein kleiner Umfaller, schon war sie verbogen!

3 4
Sonnenparadies Bozen: Schneechaos in D-Land, trockene Trails in Südtirol.

3 Marzocchi „66 ATA“ – die Luftgabel – war im Test zweimal verbaut und beide
Male eine herbe Enttäuschung. Extreme Progression, wenig nutzbarer Feder-
weg. -- 4 Benutzerfreundlich: bei der RockShox „Totem Soloair“ sind sinn-
volle Einstellungsempfehlungen aufgedruckt. Das spart Zeit und Nerven!

5 6

Holter-di-Polter? Das Commencal fühlt sich auf flowigen Bikepark-Trails wohler.

5 Wurfanker light: die neue Avid „Elixir“ war unser Testliebling. Selbst bei
Dauerbremsungen kein Druckpunktwandern, null Fading und viel Power. Dazu
perfekte Ergonomie — ausgereift im ersten Anlauf. Top! -- 7 Die Bontrager
„Big Earl“-Reifen haben uns sehr positiv überrascht. Vollkommen platten-
resistent, dabei ordentlich Grip und gute Rolleigenschaften.

7 8

8 Noch immer ein seltener Anblick: die Hammerschmidt-Getriebekurbel. Damit


macht Schalten einfach mehr Spaß. -- 9 Die beste Gabel im Test: RockShox „Totem
Coil“. Dicht gefolgt von der Marzoccchi „66 RC3“. Beides Stahlfedergabeln. Verschnauf-Pause: Bei Vollgas und ohne Ausruhen, dauert die Abfahrt satte 15 Minuten.

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Alle Produktfotos: Daniel Simon


ALUTECH >WILDSAU TRAIL XA
LEICHTSAU HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB Alutech Bikes & Parts
www.alutech-bikes.com
Die Bikes der kleinen Rahmenschmiede Alutech waren uns bisher eher durch kantiges Rohrdesign, massives Gewicht und GRÖSSEN S,M,L,XL,XXL,XXXL
eine oftmals gewöhnungsbedürftige Geometrie (Stichwort: hohes Tretlager) im Gedächtnis verankert. Ziemlich überrascht PREIS 4 275 Euro
waren wir, als mit dem neuen „Trail XA“ ein elegantes, leichtes Bike MESSDATEN
mit niedrigem Schwerpunkt in die Redaktion rollte. Einen voll touren- GEWICHT OHNE PEDALE 16 Kilo
LENK-/SITZROHRWINKEL 66°/72°
tauglichen Freerider wollte Jürgen Schlender liefern. Die eierlegende
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 60 mm/560 mm
Wollmilch-Wildsau sozusagen. Der Viergelenker mit der markanten RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 148mm/370 mm
Wippe ist extrem hochwertig (und teuer) aufgebaut. Das Ergebnis: nur FEDERWEG VO./HI. 180 mm/200 mm*
16 Kilo! Vorne wie hinten federt außerdem Luft. Der Hinterbau wirkt mit dem (*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM Viergelenker
Roco „Air“ beim Aufsitzen zu weich, doch die Kinematik ist gelungen. Das
Heck arbeitet soft und schnell, schluckt aber auch harte Landungen ohne AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER Marzocchi 66 RC3/Marzocchi Roco TST Air
spürbaren Durchschlag. Die Gabel war ab Werk defekt und lieferte nur KURBELN/SCHALTUNG THM Carbones Clavicula FR/SRAM X-9
knapp 10 Zentimeter Federweg. Mit der Austausch-Gabel, einer BREMSANLAGE Avid Juicy Ultimate
„66 RC3“, war das Rad nur unwesentlich schwerer, dafür LAUFRÄDER DT Swiss FR 2350 Felgen,
Schwalbe Muddy Marry FR 26x2.35
dann bergab ein Traum: laufruhig, trotzdem handlich
und sehr komfortabel. Nur Specialized, Trek und FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
Corsair vermitteln dem Fahrer noch mehr Sicher- DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
heit. Bei kurzen Sprints wippt der Hinterbau
spürbar, doch bei ruhiger Fahrweise erklimmt
man dank steilem Sitzwinkel auch längere An-
stiege problemlos. Die hauseigene, schaltbare
Kettenführung funktionierte super. Tuning-Tipp:
Die „Juicy“-Bremsen sind im
Hochgebirge zu schwach. Anson-
Was für eine edle Sau!
FAZIT: Das „Trail XA“ ist ein richtig guter sten sehr stimmig ausgestattet.
Das „Trail XA“ besitzt schöne Freerider mit tollen Fahreigenschaften 9
Details, wie das konische Steuerrohr bergab. Das Gewicht ist niedrig, die Sitz- Rahmen, Hinterbau, Geo Freeride
und die elegante Kettenführung. Die position ausgewogen, die Geo angenehm – Bremse fadet, Preis
Kettenstrebenlänge ist effektiv einstellbar
zwischen wendig und laufruhig. ein Bike mit sehr breitem Einsatzbereich.

BANSHEE >SCYTHE
HERSTELLERANGABEN
SENSENMANN
VERTRIEB Shock Therapy Früher war Banshee das Synonym für Monster-Federwege, unzerstörbare (schwere) Rahmen und absurd hohe Drops – Josh
www.shock-therapie.com Bender sei Dank. Von ihrem Hardcore-Image – und von Bender – haben sich die Kanadier lange verabschiedet. Das „Scythe“,
GRÖSSEN S,M,L
PREIS MESSDATEN 6(Rahmenpreis ohne Dämpfer)x1 199 Euro zu deutsch „die Sense“, wirkt nicht massiver als die anderen Bikes im Test. Der
Gesamtpreis ca. 4 000 Euro abgestützte Eingelenker entspricht in Ausstattung, Gewicht
MESSDATEN und Geometrie ziemlich genau dem, was wir unter einem
GEWICHT OHNE PEDALE 18,8 Kilo
klassischen Freerider verstehen: Die Stahlfederelemente
LENK-/SITZROHRWINKEL 65,3°/70,8°
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 45 mm/574,3 mm vorne und hinten arbeiten feinfühlig, die Komponenten
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 145 mm/365 mm sind robust und der Fahrer sitzt gut zentriert im Bike. Bergab
FEDERWEG VO./HI. 178 mm/203 mm* gefiel uns die Geometrie sofort. Das Rad lässt sich leicht vorne
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM abgesützter Eingelenker
hochziehen und zirkelt sehr agil durch Kehren. Der Hinterbau
arbeitet schnell und liegt satt auf, kommt aber nicht an das
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER Fox Totem Coil/Fox DHX 5.0 schluckfreudige Fahrgefühl des Alutech heran.
KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Hussefelt/SRAM X-9 Das liegt auch am leichten Bremsstempeln.
BREMSANLAGE Avid Juicy Five Disc Dafür kann man das Bike leichter vom
LAUFRÄDER Novatec Disc-Naben, Alex Rims Supra 34 Disc Felgen,
WTB Dissent 26x2.5 Reifen
Boden abdrücken und in der Luft ist
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
es ausgewogen – gut für Bikepark-
Einsätze. Die Gabel ist unser
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
klarer Favorit in dieser Bike-
Klasse: linear, fein ansprechend
und steif.

FAZIT: Das „Scythe“ ist ein aus-


Tuning-Tipp: gewogener und solider Freerider.
Eine schaltbare Kettenführung
und massivere Bremsen machen Die Federung arbeitet sensibel.
Sinn. Sattelschnellspanner dran! 8 Das Gewicht ist recht hoch und die
ausgewogenes Fahrwerk, Geo Freeride Bremsen sind nicht optimal. Die hohe Wendigkeit ist die Stärke des „Scythe“.
leichtes Bremsstempeln, Gewicht In kurvenreichen Passagen ist das Bike in seinem
Element. Auch für Bikepark-Einsätze gut geeignet.

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Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
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NORDSKALIBER BERGAMONT>BIG AIR TEAM


HERSTELLERANGABEN
Beim Bergamont „Big Air“ ist nur der Name alt. Eigentlich sollte ein Rahmen mit „Split Pivot“, also einem Drehpunkt im Ausfall- VERTRIEB Bergamont GmbH, Tel. 040/4328430
ende, den klassischen Eingelenker vom Vorjahr ersetzten. Doch Lizenzschwierigkeiten mit dem Erfinder Dave Weagle machten www.bergamont.de
die Pläne zunichte. Nun arbeitet wieder ein (abgestützter) Eingelenker im Heck GRÖSSEN S,M,L,XL
des neuen Rahmens. Den Nachteil dieser Bauweise – die Bremseinflüsse PREIS 3 599 Euro
auf die Federung – umgehen die Hamburger mit einer Momentabstüt- MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE 18 Kilo
zung. Die Ausstattung mit den sehr gut funktionierenden Elixir-Bremsen
LENK-/SITZROHRWINKEL 64,8°/71,0°
und den Stahlfederelementen ist hochwertig und gut gewählt – als einziges Bike VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 50 mm/572 mm
im Test besitzt das „Big Air“ außerdem die neue „Hammerschmidt“-Kurbel, die RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1150 mm/355 mm
das Schalten im anspruchsvollen Gelände zu einem echten Erlebnis macht. Die FEDERWEG VO./HI. 180 mm/180 mm*
(*Herstellerangaben)
Geometrie ist gelungen: Der Fahrer sitzt ausgewogen und der Schwerpunkt HINTERBAUSYSTEM abgestützter Eingelenker
ist niedrig. Das Rad rollt in flowigen Passagen laufruhig und hat
AUSSTATTUNG
ein neutrales Handling. Doch in ausgesetztem Gelände GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Coil/Fox DHX 4.0
liefert der Hinterbau überraschend wenig Komfort. KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Hammerschmidt/SCRAM X-9
Trotz sehr weicher Feder wirkt das Heck straff und BREMSANLAGE Avid Elixir R
LAUFRÄDER Tatoo Naben, Alexrims FR 32 Felgen,
unsensibel. Die 180 Millimeter Federweg fühlen Schwalbe Muddy Marry 2.5
sich so nach deutlich weniger an. Das Hinterrad
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
folgt den Unebenheiten nicht dynamisch genug
und gibt bei schneller Fahrweise harte Schläge DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF

deutlich an den Fahrer weiter. Die Vorteile der


Bremsmomentabstützung ließen sich da nur
erahnen – die Nachteile wurden um so schnel-
ler deutlich: Bei einem leichten Sturz verbog Tuning-Tipp:
das weiche Alu der Bremssattelaufnahme. Der Lenker ist recht schmal. Auch
Fahrer um die 80 Kilo sollten hinten
Licht und Schatten: tolle Federelmente eine 350er-Feder verwenden.
und „Hammerschmidt“ einerseits. Unsen- FAZIT: Das neue „Big Air“ hat unsere Erwar- 7,5
sibles Heck und weiche Bremsmomentabstüt- tungen nicht ganz erfüllt. Geometrie und Aus- Geometrie, Ausstattung Freeride
zung andererseits.
stattung sind sehr gut, der Hinterbau kann mit Hinterbaufunktion
der Konkurrenz aber nicht mithalten.

COMMENCAL >SUPREME 1
HERSTELLERANGABEN
VIRTV
S VNITA FORTIOR

MINIMALIST
VERTRIEB Shock Therapie, Tel. 06126/2267700 Aktuell kann sich Commencal mit zwei Weltmeistern schmücken: Die Geschwister Rachel und Gee Atherton fahren mit den
www.shock-therapy.com Bikes aus Andorra im DH-Zirkus der Konkurrenz davon. Das „Supreme 1“ ist eine im Federweg reduzierte Version dieses
GRÖSSEN S/M,L/XL
Downhillers: nur 160 Millimeter Federweg am Heck – das ist Minus-
PREIS 3 499 Euro
rekord in unserem Testfeld. Vorne federt mit der Marzocchi „66“ aber
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE 17,5 Kilo
eine standesgemäße 180-Millimeter-Gabel mit Stahlfederinnenleben.
LENK-/SITZROHRWINKEL 64,8°/65,7° Die Geometrie passt zum straffen Heck: Die Front ist leicht erhöht,
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 50 mm/565,6 mm das Oberrohr und der Radstand sind etwas kürzer als bei der
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 130 mm/355 mm Konkurrenz. In Kombination mit dem niedrigen Tretlager
FEDERWEG VO./HI. 180 mm/160 mm*
(*Herstellerangaben) wirkt das Bike sehr kompakt und handlich. Der Hinterbau
HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker arbeitet logischerweise straffer als bei den langhubigen Kol-
AUSSTATTUNG legen, doch das Hinterrad folgt den Unebenheiten
GABEL/DÄMPFER Marzocchi 66 RCV 180 mm/Fox DHX 3.0 sehr schnell und dynamisch. Auf den flüssigeren
KURBELN/SCHALTUNG Race Face / SCRAM X-9 und kehrigen Passagen unserer Teststrecke
BREMSANLAGE Formula Oro K-18 Disc
LAUFRÄDER Commencal Naben, Sun Ringle Equalizer 29-Felgen, war das Bike dadurch in seinem Element und
Maxxis Minon DH F 26x2.5-Reifen machte viel Spaß. Für solches Gelände wurde
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND es entwickelt und hier wirkt das Konzept sehr
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL
stimmig. Auf den verblockten, schnellen Pas-
BERGAUF
sagen hatte das Commencal hingegen arg zu
kämpfen. Hier hinterließen auch die Bremsen
einen schwachen Eindruck und die Reifen
sind zu pannenanfällig.
Tuning-Tipp:
Dickere Reifen aufziehen. FAZIT: Das Commencal besitzt ein straffes Das „Supreme 1“ ist ein Spezialist. Der
Heck mit relativ wenig Federweg. Doch im geringe Federweg begrenzt den Einsatzbe-
reich, aber als Bike für flowige Strecken ist
8 Bikepark und in verwinkelten Trails greift es eine gute Wahl.
Handling, Hinterbaufunktion Freeride das Konzept. Ein handliches Bike für tech-
schwache Bremse, Reifen nisch versierte Biker.

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Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
Königsklasse: 180 Millimeter Federweg vorne
und satte Hinterbauten – die Freerider aus
diesem Testfeld bieten genug Reserven, um
es mit allen Herausforderungen aufzuneh-
men. Einziges Manko: bergauf geht’s meist
nur noch mit der Gondel.

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NATURGEWALT CORSAIR >MAELSTROM


HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB Cosmic Sport, Tel. 0911/3107550
Corsair ist noch nicht lange auf dem deutschen Markt vertreten. Wir haben zum ersten Mal ein Bike der Ami-Schmiede
www.cosmicsports.de
aus Utah im Test. Das „Maelstrom“ hat aber sofort einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zuerst mal optisch: Der stark GRÖSSEN S,M,L
hydroformierte Rahmen mit seiner interessanten Hinterbaukonstruktion PREIS 4 500 Euro
sticht sofort ins Auge. Die Kette wird via Leitrolle über den Drehpunkt MESSDATEN
gelenkt – das soll trotz eines relativ hohen Drehpunktes An- GEWICHT OHNE PEDALE 18,5 Kilo
LENK-/SITZROHRWINKEL 66,0°/69,5°
triebseinflüsse auf die Federung verhindern. Die Ausstattung
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 60 mm/585 mm
ist hochwertig und durch die Bank sehr gut gewählt. Einzig die RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1125 mm/365 mm
Teleskopstütze wirkt etwas fehl am Platz: Sie treibt das Gewicht und FEDERWEG VO./HI. 180/180 mm*
den Preis in die Höhe, aber einen echten Vorteil können wir in dieser (*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker
Klasse nicht erkennen. Die Geometrie des Bikes ist ausgewogen: Die AUSSTATTUNG
Front ist relativ flach, das Tretlager tief, der Hinterbau GABEL/DÄMPFER Marzocchi 66 RC3/Marzocchi Roco WC
mit 425 Millimetern ziemlich kurz. Man sitzt gut KURBELN/SCHALTUNG Race Face Diabolus/SRAM X-9
im Bike. Bergab gehört das Corsair zu den Top 3 BREMSANLAGE Formula The One Disc
LAUFRÄDER Corsair Disc Felgen,
dieses Tests. Ein so sattes und sicheres Fahrgefühl Onza Ibex DH Dual Compound 26x2.4
lieferten sonst nur noch Trek und Specialized. Die
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
Gabel harmoniert optimal mit dem Heck. Der
niedrige Schwerpunkt macht das Rad dabei noch DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF

angenehm handlich, obwohl es kein Leichgewicht


ist. Einziges Defizit: Bergauf kann die Leitrolle am
Drehpunkt dem Kettenschräglauf nicht ausreichend
folgen, sondern stößt an den Umwerfer. Die Folge:
hohe Reibung bei Treten unter Last. Tuning-Tipp:
Passt eigentlich alles.
Das „Maelstrom“ hat DH-Gene. Die FAZIT: Das Corsair gefällt dank seines satten Fahrwerks, der
niedrige Front bringt Druck aufs Vor-
gelungenen Geometrie und des niedrigen Schwerpunktes. 9
derrad. Gut für Highspeed in Kurven. Der
Hinterbau funktioniert super. Die Gabel ist Die kleine Schwäche in der Kettenführungskonstruktion Fahrwerk, Geo Freeride
Kettenführung, Laufradqualität
fast auf „Totem Coil“-Niveau. trübt den Gesamteindruck etwas. Dennoch ein klasse Bike!

LAPIERRE >FROGGY 718


HERSTELLERANGABEN
FRANZSCHENKEL
VERTRIEB Lapierre Deutschland, Tel. 08857/698691 Mit dem „Spicy“ haben die Franzosen letztes Jahr ein Topbike in der Enduroklasse etabliert. Das „Froggy“ soll nun bei den
www.lapierrebikes.com
GRÖSSEN 43-48 langhubigen Freeridern ähnlich erfolgreich sein. Dafür hat Lapierre die Hinterbaukinematik des Endurorahmens übernom-
PREIS (nur Rahmen) 1 899 Euro men, um 20 Millimeter Federweg erweitert und in einen solide wirkenden Rahmen
MESSDATEN verpflanzt. Beim Topmodell wurde eine komplette „Saint“-Gruppe
GEWICHT OHNE PEDALE 15,9 Kilo verbaut – edel. Luftfederelemente drücken das Gewicht auf
LENK-/SITZROHRWINKEL 66,2°/68,0° unter 16 Kilo – leichter war kein anderer Freerider im Test.
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 55 mm/578 mm
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 136 mm/355 mm Dafür muss man beim „Froggy“ aber mit weniger Federweg an der
FEDERWEG VO./HI. 160 mm/180 mm* Front klarkommen. Die Fox „36“ liefert nur 160 Millimeter Federweg,
(*Herstellerangaben) soll aber laut dem Hersteller in Testfahrten von den Teamfahrern für
HINTERBAUSYSTEM Viergelenker
gut befunden worden sein. Die Geometrie wirkt stimmig. Das Tretlager
AUSSTATTUNG ist tief und die Sitzposition ausgewogen. Im Gelände zeigt
GABEL/DÄMPFER Fox Float 36 RC2/Fox DHX Air 5.0
KURBELN/SCHALTUNG Shimano Saint/ Shimano Saint
das „Froggy“ zwei Gesichter: In flüssigeren Trail-
BREMSANLAGE Shimano Saint passagen ist es sehr handlich und agil. Enduro-
LAUFRÄDER Saint-Naben, Ambrosio DH 35 Felgen, Feeling kommt auf. Die Federung arbeitet
Michelin Mountain x`treme 26x2,50 dynamisch und liefert gute Bodenhaf-
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND tung. Wird das Gelände heftiger, spürt
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF man, dass die Fox mit einer „Totem“
in Sachen Steifigkeit und Perfor-
mance nicht mithalten kann. Vorne
fehlen dann die Reserven.

Tuning-Tipp: FAZIT: Das „Froggy“ ist der beste


Mit einer 180-mm-Gabel ist das Touren-Freerider im Test. Dank
Bike auch in heftigem Gelände
super. Ansonsten passt alles. wippfreiem Hinterbau kommt man
8 auch gut bergauf. Bergab macht es „Spicy“ reloaded: Das „Froggy“
Fahrwerk, Handling Freeride in flowigem Gelände viel Spaß.
fährt sich wie ein Enduro auf
Steroiden. Touren-Freerider, die auch
Gabel schneller am Limit Wenn es heftig wird, sind Trek gerne im Bikepark unterwegs sind, liegen
und Co. besser. hier richtig.

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Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
> MEGATEST
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BLOOD DIAMOND MOREWOOD >ZUZA


HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB Sports Nut GmbH, Tel. 07121/1447740
www.sports-nut.de
Oh Mann, Morewood und seine Typenbezeichnungen: Beim Versuch, die Bedeutung des Namens „Mbuzi“ zu entschlüsseln, haben GRÖSSEN S,L
wir im letztjährigen Endurotest ganz tief ins Klo gegriffen. Deshalb lassen wir den Namen des neuen Freeriders aus Südafrika PREIS 2 999 Euro
mal beiseite und widmen uns gänzlich den technischen Details. Der Eingelenker MESSDATEN
mit nur 16 Zentimetern Federweg am Heck kam mit einer – auf dem Papier – GEWICHT OHNE PEDALE 17,1 Kilo
LENK-/SITZROHRWINKEL 67,5°/70,2°
sinnvollen Ausstattung zum Test. Von der Geometrie waren wir allerdings
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 50 mm/573 mm
etwas überrascht. Anders als das Commencal, das ja ebenfalls nur mit 165 RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1094 mm/360 mm
Millimetern Federweg ins Rennen ging, hat das Morewood einen FEDERWEG VO./HI. 180 mm/165 mm*
sehr steilen Lenkwinkel für ein Freeride-Bike und auch der Rad- (*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM Eingelenker
stand ist ziemlich kurz. Im Gelände ist das „Zuza“ dadurch enorm
quirlig unterwegs und springt gut. Das Handling erinnert stark an AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER Marzocchi 66 ATA 180mm/Rock Shox Vivid 5.1
ein Enduro. In schnellen Passagen ist es im Vergleich zur KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/SRAM X-9
Testkonkurrenz sehr unruhig. Verstärkt wird dieser BREMSANLAGE Formula Mega Disc
Eindruck durch den leblos wirkenden Hinterbau, der LAUFRÄDER Atomlab Disc-Naben, Spank Subrosa Felgen
Schwalbe Muddy Marry Freeride Snake Skin Triple Compound 26x2.5
dem Untergrund schlecht folgt und Schläge an den
Fahrer durchreicht. Leider war auch die Marzocchi FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
„66“ in der Luftversion störrisch und extrem DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
progressiv. Und die Bremshebel der „Formula“-
Bremse stellten nicht sauber zurück. Nur in sehr
verwinkelten, trialartigen Passagen fühlt sich das
„Zuza“ richtig wohl, aber diese Nische ist für einen
Freerider schon sehr klein. Tuning-Tipp:
Eine Stahlfeder-„66“ verbessert
die DH-Eigenschaften deutlich.
Déjà–vu: Die Silhouette ist FAZIT: Für einen Freerider ist das „Zuza“ sehr nervös.
bei Morewood ein echtes Erkennungs- Mit seinem straffen Hinterbau und dem steilen 7
merkmal. Die Geometrie ist sehr speziell
und schränkt den Einsatzbereich ein. Lenkwinkel eignet es sich eher für verwinkelte Trails Handling in engen Kehren Freeride
und nicht zu schnelle Downhills. Die Gabel ist schwach. nervös, sehr straffe Federung

FREERIDE 2/07
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SANTA CRUZ >BULLIT


HERSTELLERANGABEN
MARSCHFLUGKÖRPER
VERTRIEB Shock Therapy, Tel. 06126/2267700 Das „Bullit“ ist das Stehaufmännchen im Hause Santa Cruz. Jahrelang war es der Vorzeige-Freerider der Amis, wurde dann
www.shock-therapy.com
aber vom „VP Free“ aus dem Programm gekegelt. Doch weil die Kundschaft maulte und der Hinterbau des Nachfolgers zickte,
GRÖSSEN S, M, L
PREIS (Rahmenpreis mit Fox DH 3.0) 1 449 Euro wurde das simple Eingelenkskonzept reaktiviert. Mit seinem hohen Schwingen-
Gesamtpreis ca 3 700 Euro drehpunkt wirkt das „Bullit“ nun wie aus einer anderen Zeit hergebeamt.
MESSDATEN Die Ausstattung ist durchdacht und für den Einsatzbereich sinnvoll. Einzig
GEWICHT OHNE PEDALE 17,4 Kilo die Bremsen sind erfahrungsgemäß etwas zu schwach, wenn die Abfahrten
LENK-/SITZROHRWINKEL 65,8°/71,2° lang und heftig werden. Beim Aufsitzen wirkt das „Bullit“ sehr stimmig und
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 50 mm/575 mm
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 114 mm/365 mm ausgewogen. Man sitzt fast genauso wie auf dem Banshee. Auch im
FEDERWEG VO./HI. 180 mm/180 mm* Gelände haben die beiden Bikes viel gemeinsam: Der grüne
(*Herstellerangaben) Bomber hat ein ausgewogenes und agiles Handling. Ohne viel
HINTERBAUSYSTEM Eingelenker
Kraftaufwand lässt es sich in den Manual ziehen und in der
AUSSTATTUNG Luft bleibt es neutral. Die Federung arbeitet feinfüh-
GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Solo Air 180 mm/Fox DHX 5.0
KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/SRAM X-9 lig und speziell der Hinterbau schluckt dank des
BREMSANLAGE Avid Juicy Seven Disc hohen Drehpunktes auch große Schläge souverän
LAUFRÄDER ST Disc Naben, Sun Ringle Double Track SL1 Disc, weg. Allerdings ist auch beim „Bullit“ deutliches
WTB Timberwolf DNA Rubber Compound 26x2.5
Bremsstempeln zu spüren. Eine Bremsmoment-
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND abstützung ist für das Bike lieferbar, war an
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF unserem Modell aber nicht verbaut. Die Luft-
version der „Totem“ kann in Sachen Agilität
nicht ganz mit dem Stahlfedermodell mithalten,
arbeitet aber noch immer sehr gut.

Tuning-Tipp: FAZIT: Das „Bullit“ ist ein solider und ausgewo-


Wer viel ruppige DHs fährt sollte die gen zu fahrender Freerider. Im Downhill-Modus
Bremsmomentabstützung nachrüsten. Retrodesign, aber zum alten Eisen gehört das
Ansonsten passt alles. 8 sind andere Bikes laufruhiger und brems- „Bullit“ noch lange nicht. Wir empfehlen aber
Geometrie, Handling Freeride neutraler, aber im Bikepark ist es sehr gut die Bremsmomentabstützung, sonst leidet die
Hinterbau-Performance beim Bremsen.
Bremsstempeln aufgehoben und vermittelt viel Fahrspaß.

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10
Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
> MEGATEST
> MEGATEST

SILBERKUGEL SOLID
HERSTELLERANGABEN
>MISSION 7 PRO
VERTRIEB Solid Bikes Europe, Tel. 07441/952450
Die deutsche Schmiede Solid hat sich mit dem „Mission 9“ einen guten Namen im Downhill-Sektor gemacht. Das neue
www.solidbikes.de
Freeride-Bike „Mission 7“ besitzt die gleiche Hinterbaukonstruktion und ein ganz ähnliches Rahmendesign wie der große GRÖSSEN M unisize
Bruder. Auch bei der Ausstattung sieht man die DH-Wurzeln: Das kleine Ritzelpaket am Hinterrad zeigt gleich, dass die Mission PREIS 3 999 Euro
nicht Tour, sondern Abfahrt heißt. Auch der spartanische Rennsattel MESSDATEN
ist nichts für lange Tretpassagen. Die restliche Ausstattung passt GEWICHT OHNE PEDALE 17,5 Kilo
LENK-/SITZROHRWINKEL 65,6°/68,8°
gut zum Einsatzbereich: kräftige „Code“-Bremsen, dicke Reifen mit
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 45 mm/578 mm
weicher Gummimischung und oben drauf der „DHX“ mit edler RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 195 mm/360 mm
Titanfeder. Die spart etwas Gewicht, ohne Abstriche FEDERWEG VO./HI. 180 mm/180 mm*
im Federverhalten zu machen. Das Solid gibt es nur in (*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker
einer Größe, Tester über 1,85 Meter saßen etwas beengt.
Kleineren Fahrern passte es aber sehr gut. Im AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER RockShox Totem Solo Air/Fox DHX 5.0 (Titanfeder)
Gelände überzeugte uns das Fahrwerk sofort: KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/Shimano XT
Hinterbau und Gabel arbeiten sehr har- BREMSANLAGE Avid Juicy Code
monisch und feinfühlig. Auch bei hohem LAUFRÄDER Reverse-Naben, One Zero 934 Disc-Felgen,
Muddy Mary Freeride 2.5 Gooey Gluey
Tempo und schweren Schlägen kommt
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
es nie spürbar ans Limit. Die Front ist
nicht zu hoch, so hat der Fahrer immer DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF

genug Druck auf dem Vorderrad und


kann in Kurven das Gas stehen lassen.
In flowigen Passagen gefiel die Agilität
des Solid. Wird das Gelände steil und aus-
gesetzt, vermittelt die Geometrie aber nicht Tuning-Tipp:
Größere Kassette hinten drauf,
ganz die Souveränität der Testbesten. sonst heißt es oft schieben.
Sattel nicht zu weit runter, sonst
Tiefer als auf dem Bild darf man
beim „Mission 7“ den Sattel nicht FAZIT: Das „Mission 7“ ist ein echter Mini-Downhiller. Das schleift der Reifen. 9
versenken, sonst schrabbelt der dicke Fahrwerk arbeitet nahe am Optimum und ist sehr schluck- Fahrwerk, Handling Freeride
Reifen bei voller Hubausnutzung am Leder. schwache Übersetzung
freudig. In verblocktem Gelände etwas anspruchsvoller zu
fahren als Trek und Specialized. Aber dennoch ein sehr
gutes Bike.

SPECIALIZED>DEMO 7 II
HERSTELLERANGABEN
PLATZHIRSCH
VERTRIEB Specialized Europe, Tel. 0031/314/676600 Als das „Demo“ vor zwei Jahren auf den Markt kam, war sein hydroformiertes Geröhr State of the Art und der niedrige
www.specialized.com Schwerpunkt gab dem Bike ein sensationelles Handling. An die Optik des „Demos“ hat man sich mittlweile gewöhnt und
GRÖSSEN S,M,L
das Rahmendesign mit dem durchhängenden Unterrohr und dem tief
PREIS 3 999 Euro
sitzenden Dämpfer findet sich heute auch bei vielen Konkurrenten. Seit
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE 17,3 Kilo
der Einführung hat Specialized an seinem Viergelenker eigentlich nichts
LENK-/SITZROHRWINKEL 64,1°/63,5° verändert. Nur die Farbe schwankte von Jahr zu Jahr zwischen
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 35 mm/581 mm schrill und dezent. 2009 ist es fast schon schlicht in klas-
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 173 mm/380 mm sischem Schwarz gehalten. Die Ausstattung ist gut gewählt
FEDERWEG VO./HI. 180 mm/178 mm*
(*Herstellerangaben) und leicht: „Totem“-Luftgabel, die sehr guten „Elixir“-Bremsen
HINTERBAUSYSTEM
A Viergelenker und die neuen DT „F550“-Felgen halten das Gewicht in Grenzen. Die
AUSSTATTUNG Geometrie ist uns wohlbekannt und ziemlich ideal: Man
GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Solo Air 180mm/Fox DHX 5.0 sitzt leicht zurückversetzt und sehr tief im Bike –
KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/Sram XO das „Demo“ passte jedem Tester sofort perfekt.
BREMSANLAGE Avid Elixir R Disc
LAUFRÄDER Specialized Disk Naben, Specialized DT Swiss F550 Disc Bergab bietet es so Reserven ohne Ende und
Felgen, Specialized Chunder Dual Compound 26x2.3 lässt auch Anfänger sehr entspannt durch hef-
FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND tigstes Gelände ballern. Die Federelemente
harmonieren gut. Der Hinterbau arbeitet bei
DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
jedem Tempo enorm geschmeidig und bietet
sensationelle Bodenhaftung. Nur bei heftigen
Schlägen fehlt es ihm etwas an Endprogression.
Ab und zu schlägt der „DHX“-Dämpfer spürbar
durch. Nach wie vor aber ein super Freerider.
Tuning-Tipp:
Bottom-out ganz rein und vollen
Druck ins Piggyback, um Durch- FAZIT: Das „Demo 7“ ist immer noch ein exzel- Die „Totem Air“ arbeitet beim
schläge zu vermeiden.
9,5 lentes Freeride-Bike für Bikepark und heftiges „Demo“ sehr sensibel. Die
Freeride
Agilität einer Stahlfedergabel hat
Geometrie, Handling Gelände. Man muss schon das Trek „Session“ sie aber nicht ganz.
weiche Felge, Laufradqualität im direkten Vergleich fahren, um zu erkennen,
dass es tatsächlich noch einen Tick besser geht.
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10
Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
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THRONFOLGER TREK >SESSION 88 FR
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB Bikeurope B.V./Trek, Tel. 0180/3507010
Trek legt derzeit ein ziemlich eindrucksvolles Comeback hin. Bereits in der Enduroklasse haben die Amis mit dem „Remedy“
www.trekbikes.com
für Furore gesorgt. Und das „Session 88 FR“ macht in der 180er-Klasse nahtlos weiter. Die Hinterbaukonstruktion ist GRÖSSEN 15.55, 17.5, 19.5
auch hier ein Mehrgelenker mit Drehpunkt im Ausfallende und schwimmend PREIS 3 999 Euro
gelagertem Dämpfer. Solide Bontrager-Laufräder mit sehr griffigen Reifen, MESSDATEN
Stahlfederelemte vorne und hinten und eine komplette „Saint“-Gruppe bilden GEWICHT OHNE PEDALE 17,2 Kilo
LENK-/SITZROHRWINKEL 64,3°/59,0°
die sehr gute Ausstattung. Optisch wirkt das Bike mit den massiven
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE 45 mm/589 mm
und dennoch elegant geformten Rohren und den durchdesignten RADSTAND/TRETLAGERHÖHE 1 171 mm/355 mm
Anbauteilen wie aus einem Guss. Die Geometrie ist angenehm: FEDERWEG VO./HI. 203 mm/203 mm*
Man sitzt sehr ausgewogen und tief im Bike, der Lenkwinkel ist (*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker mit ABP
flach. Auf dem Trail war das „Session“ dann auch die
erhoffte Offenbarung: Erst wenn man mit dem Trek AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Coil 180mm/Fox DHX 5.0
durchs Gelände fräst, merkt man, was einem beim KURBELN/SCHALTUNG Shimano Saint/Shimano Saint Shadow
Specialized „Demo“ fehlt: Die perfekte Harmonie BREMSANLAGE Shimano Saint Disc
von Front und Heck ist beeindruckend. Der Hinter- LAUFRÄDER Bontrager Big Earl Disc Narben, Bontrager Felgen
Bontrager Big Earl Wet Gum-Bi Dual Compound SC Casing 26x2.5
bau schluckt alles, sackt aber nie durch und passt
damit ideal zur agil und linear arbeitenden „Totem“. FREERIDE-PERFORMANCE ALLROUND
Das Handling ist sehr ausgewogen. Handlich lässt DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX TOUR/TRAIL BERGAUF
sich das Bike durch enge und weite Kehren zirkeln.
Selbst in verblockten, steilen Passagen bleibt man
völlig entspannt und fühlt sich stets sicher – perfekt!
Die Reifen sind vollkommen pannenresistent und bieten
exzellenten Grip. Die Bremsen sind kraftvoll, am Hinterbau gab die Tuning-Tipp:
„Saint“ bei Nässe aber heulende Geräusche von sich. Passt alles.

FAZIT: Das „Session“ ist unser neuer Testsieger. Im Vergleich zum 10


Specialized ist der Hinterbau etwas besser und das Handling neu- Fahrwerk, Geometrie, Handling eeee
FrFr ride
ride
nix
traler. Für Einsätze im Park und auf heftigen DH‘s gibt es derzeit
kein ausgewogeneres Bike.

Vi Modelle laufenn zwe


Viele zwei
ei bbi
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ogra m der BIKES 2007 Note BIKES 2008 Note
Hersteller und außer der Far Farbebe uund
arrbe ndd dden
en KKomponenten
en oom
mpo
ponenenntten
en ändändert ALUTECH/ PUDEL 8,5 BELLACOOLA/ PRIME 7,5
sich nichts. Damit wir euch nicht mit den d ewig gleichgleichen Bikes CANNONDALE/ „PERP 1“ 9,5 CANNONDALE/ PERP 3 9
langweilen, sind solche Modelle ab heute nicht mehr mit CANYON/ TORQUE FRX 9,5 CANYON/ FRX 9.0 9,5
FUSION/ WHIPLASH XT 9 FUSION/ WHIPLASH 9
dabei. Trotzdem sollt ihr den Überblick über die unterschied- GHOST/ FR NORTHSHORE 7 GHOST/ FR NORTHSHORE 600 7,5
lichen Freerider am Markt nicht verlieren. Deshalb gibt es GIANT/ GLORY ZERO 7 KONA/ STINKY 8,5
zur Orientierung die Noten der „alten“ Räder aus den Tests GROSSMAN/ FR 07 7 MONDRAKER/ PLUNDER 8
MARIN/ QUAKE 7.2 8 NORCO/ SHORE 2 9,5
der vergangenen Jahre rechts im Überblick. Die ausfühlichen
MOREWOOD/ SHOVA LT 7.6 8 ROCKY MOUNTAIN/ FLATLINE 2 8
Vergleiche könnt ihr zusätzlich als PDF von unserer FREE- NOX/ FLUX HC 8.0 8 SCOTT/ GAMBLER FR 20 8
RIDE-Homepage runterladen – natürlich umsonst. Wenn euer ROCKET/ FR COMET 8,5 SPECIALIZED/ DEMO 7 10
Traumbike also diesmal nicht dabei ist, findet ihr es bestimmt ROTWILD/ R.E.D 1 9 VOTECT/ V.FR 9,5
SANTA CRUZ/ VP FREE V 8
im Archiv. Und sollte damals eher die Ausstattung denn der SOLID/ LIBERATOR 8,5
Rahmen das da Problem für ür eine
e schlechte Bewertung rtung gewesen
rtun gewe
geewese
weesen
seen SPECIALIZED/ DEMO 7 1 10
sein, checkt
se hecktt einfach beim Hersteller teller die neuen en Specs
Sp
Speecss wah-
wah
a - UMF/ FREDDY 1 TEAM 7
VOTEC/ VFR 9
scchheeinnlic
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denn Test
T t gelesen
geele
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unnd nachgebessert.
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gebebbeessser
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ZONENSCHEIN/ PAN FREUDE 9.5

FREERIDE 2/08
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