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Guo Xiu
(Matrikel-Nr. 2766447)
Modul (M.06.880.0510):
Sprach- und/oder Translationswissenschaft (Deutsch): Übersetzen und Dolmetschen als
Forschungsfeld
Veranstaltung (06.880.0512):
Translation und Vergleichbarkeit
1
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ................................................................................... 1
2 Diskussionshintergründe ............................................................ 2
2.1 Übersetzbarkeit vs. Unübersetzbarkeit ................................................. 2
3 Übersetzbarkeitsdebatte.............................................................. 8
3.1 Absolute Unübersetzbarkeit .................................................................. 8
4 Schlusswort .............................................................................. 12
5 Abkürzungsverzeichnis ............................................................ 14
6 Literaturverzeichnis .................................................................. 15
1
1 Einleitung
Die vorliegende Arbeit geht von dem Begriff Übersetzbarkeit heraus und gilt als ein
Versuch der Beantwortung der folgenden Fragen: Wie sieht die Relation zwischen
2
Denken und Sprache in Hinsicht auf den Relativismus und Universalismus aus? Und
gibt es Grenzen zwischen Sprachen, wenn ja, sind sie überwindlich? Und gibt es
dann eine gemeinsame menschliche Sprache des Denkens, die für alle Kulturen
geltend sind? Inwiefern ist die Übersetzbarkeit jeweils aus den zwei Aspekten
realisierbar?
2 Diskussionshintergründe
Bevor es auf den Analyseteil eingegangen wird, ist es wichtig, zuerst die Begriffe
vorzustellen. Übersetzbarkeit und Unübersetzbarkeit sowie die relativistischen und
universalistischen Sprachkonzepte gelten als häufig geforschte Themen in der
Sprach-, Translationswissenschaft und in der Philosophie. Im Folgenden sind die
Erklärung der Begriffe selbst und die Gedanken, die sich einige Forscher machten.
Der erste Fall wird von Koller als absolute Übersetzbarkeit definiert. Es wird
vorausgesetzt, dass AS und ZS auf dem gleichen kommunikativen Zusammenhang
basieren, was er mit einem idealen und extremen Beispiel erklärt: Die Einwohner in
einer Stadt sind von Geburt an zweisprachig, deshalb kann ein Einwohner mit A-
1
Koller, Werner / Kjetil Berg Henjum (2020): Einführung in die Übersetzungswissenschaft. 9. Aufl.
Tübingen: Narr. S.166.
3
Der dritte Fall der Teilweise-Übersetzbarkeit ist gegeben, wenn sich die
kommunikativen Zusammenhänge der beiden Sprachen überlappen, und zwar die
sich überlappenden Sprachverwendungen sind übersetzbar, der restliche Teil
hingegen nicht.
Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen: Je größer der Abstand zwischen zwei
Sprachen oder Kulturen ist, desto weniger möglich ist die Übersetzbarkeit. 2
2
Vgl. Koller, Werner / Kjetil Berg Henjum (2020): Einführung in die Übersetzungswissenschaft. 9.
Aufl. Tübingen: Narr. S.168.
4
1. Der Sprache wird eine Funktion der Bildung des menschlichen Gedankens
zugeschrieben und ist deshalb ein „Denken im Lauten“.
2. „Das Denken ist aber nicht bloß abhängig von der Sprache überhaupt,
sondern, bis auf einen gewissen Grad, auch von jeder einzelnen
bestimmten.“ 3 Er steht auf dem Standpunkt, dass Sprachen wegen ihrer
Verschiedenheit zur Vielfalt des Denkens führen.
3. Sprache präsentiert nicht nur das Denken, sondern enthält „bis auf einen
gewissen Grad“ die Weltansichten. Für diese Behauptung kann man in
verschiedenen Sprachkulturen ihre Belege finden, z.B. im Gälischen wird
die Farbe von braun bis grün anders geteilt als in der englischen Sprache
und der Bedeutungsbereich ,,Baum-Holz-Wald“ ist im Dänischen und
Französischen anders strukturiert.
Die sprachlich relativistischen Elemente von Humboldt sieht man darin, dass man
Sprache nicht nur zum Kommunizieren genutzt wird, sondern man bracht die
Sprache, um überhaupt zu Denken. Er geht hier aber vorsichtig mit normativen
Aussagen um und sagt anstatt von „völlig“ „bis auf einen gewissen Grad“.
3
Trabant, Jürgen (1997): „Fremdheit der Sprache“, in: Naguschewski, D./Trabant, J. (Hg.): Was heißt
hier „fremd“? Studien zu Sprache und Fremdheit. Berlin: Akademie-Verlag, S.103.
5
„Wir können überhaupt nicht sprechen, ohne uns der Ordnung und Klassifikation
des Gegebenen zu unterwerfen, die dieses Übereinkommen vorschreibt.“4
Er schreibt der Sprache große Bedeutung zu. Und die sogenannte „Ordnung und
Klassifikation des Gegebenen“ ist genau Grammatik. Für ihn ist die Grammatik einer
Sprache kein Normen der konventionellen Korrektheit oder Gesetz der Logik und
Vernunft, wie sie für alle Beobachter gleich bedeuten und in Mathematik oder
anderen naturwissenschaftlichen Fächern so sind:
„Aus der Tatsache der Strukturverschiedenheit der Sprachen folgt, was ich das
‚linguistische Relativitätsprinzip‘ genannt habe. Es besagt, grob gesprochen,
folgendes: Menschen, die Sprachen mit sehr verschiedenen Grammatiken benützen,
werden durch diese Grammatiken zu typisch verschiedenen Beobachtungen und
verschiedenen Bewertungen äußerlich ähnlicher Beobachtungen geführt. Sie sind
daher als Beobachter einander nicht äquivalent, sondern gelangen zu irgendwie
verschiedenen Ansichten von der Welt.“5
Whorfs These gilt als eine Verstärkung der Humboldt’schen Idee, und zwar die
Grammatiken verschiedener Sprachen zu unterschiedlichen Weltanschauungen
führen, was eine explizite Kausalrelation darstellt.
2.3.1 Universalgrammatik
Von den Vertretern dieses Forschungsbereichs ist der US-Amerikanische Linguist
Noam Chomsky zu erwähnen. Ihm zufolge verfügen alle Menschen von Geburt an
über dasselbe Sprachvermögen, das auf festen und universalen Prinzipien basieren
(Universalgrammatik). Chomsky unterscheidet dabei zwischen der Tiefenstruktur
und der Oberflächenstruktur der Sprache. Die erstere ist eine abstrakte Struktur und
bestimmt die semantische Ebene der Sprache, während die Aufgabe der letzteren
darin liegt, die semantische Ebene auszudrücken. Während das Sprachvermögen, das
in der Tiefenstruktur versteckt ist, für Menschen aller Kulturen gleich sind, kann sich
der Oberflächenteil von Sprache zu Sprache variieren, und zwar wegen der
verschiedenen Weisen der Umwandlung.
6
Vgl. Chomsky, N. (1966): Cartesian linguistics. A chapter in the history of rationalist thought, New
York/London (dt. Cartesianische Linguistik. Ein Kapitel in der Geschichte des Rationalismus,
Tübingen 1971). S.47.
7
Die Universalgrammatik spielt bei Chomsky noch eine weitere Rolle der Basis und
Beschränkung des Spracherwerbs. Er schreibt:
„In the case of language, abstracting way from unknown mechanisms, we assume
that the language faculty has an initial state, genetically determined, common to the
species apart from gross pathology, and apparently unique to the human species. “7
2.3.2 Sprachinstinkt
Chomskys Auffassung findet bei dem US-Amerikanischen Psycholinguist und
Kognitionswissenschaftler Steven Pinker Zustimmung. Er spricht auch für das
Sprachvermögen als anstatt einer kulturellen Erfindung eine angeborene Fähigkeit,
und zwar definiert er in seinem Buch The Language Instinct sie mit dem Begriff
„Instinkt“:
„Language is not a cultural artifact that we learn the way we learn to tell time or
how the federal government works. Instead, it is a distinct piece of the biological
makeup of our brains. [...] But I prefer the admittedly quaint term "instinct." It
conveys the idea that people know how to talk in more or less the sense that spiders
know how to spin webs. “8
Er vertritt auch die Auffassung, dass die Fähigkeit der Menschen zu sprechen
eine angeborene nativistische Grundausstattung ist, genauso wie die Spinnen von
Geburt an ihr Netz spinnen können. Seine Behauptung entspricht Chomskys Idee
der Universalgrammatik, aber betont im Vergleich dazu viel mehr die
neurophysiologische und biologische Ebene und bezieht sich auch auf die
darwinistische Evolutionstheorie, und zwar ist das „Sprachgen“ der Menschen im
selektiven Prozess der Natur entstanden ist. 9
7
Chomsky, N. (1999): On the nature, use, and acquisition of language. In W. C. Ritchie & T. K.
Bhatia(eds.) Handbook of Child Language Acquisition. San Diego: Academic Press. S.41.
8
Pinker, Steven (1994): The Language Instinct. The New Science of Language and Mind. London:
Penguin Books. S.18.
9
Vgl. Trotzke, Andreas (2017): Sprachevolution: Eine Einführung. Berlin: Walter de Gruyter GmbH.
S. 64.
8
3 Übersetzbarkeitsdebatte
Nachdem die beiden Forschungsaspekte des Sprachrelativismus und -universalismus
sowie die Übersetzbarkeitsbegriff erklärt werden, kommt im dritten Teil die
Möglichkeitsanalyse der Übersetzbarkeit jeweils anhand der oben erwähnten
Theorien. Es wird drei Situationen unterteilt, und zwar die absolute
Unübersetzbarkeit, prinzipielle Übersetzbarkeit und dann das Zwischengebiert der
Übersetzbarkeit mit gewiss Einschränkungen. Ihre Realisierbarkeit wird im
Folgenden erklärt.
„Man hat schon öfters bemerkt, und die Untersuchung sowohl, als die Erfahrung
bestätigen es, daß ... kein Wort einer Sprache vollkommen einem in einer anderen
Sprache gleich ist.“10
Mit dem Wort „vollkommen“ verneint er das Streben nach einer hundertprozentig
richtigen Übersetzung. Die von Sprache determinierten Weltvorstellungen variieren
sich Humboldt zufolge mehr oder wenig, auch wenn es zwei sehr ähnliche Sprachen
sind. Im Sinne der Übersetzung kann man so verstehen: Weil es immer kleine oder
große Unterschiede zwischen zwei Begriffen der AS und ZS gibt, auch wenn sie auf
den gleichen Sachverhalt hinweisen, kann eine Eins-zu-Eins-Entsprechung nicht
stattfinden, genau wie bei der Farbentrennung im Gälischen und Englischen und
beim Bedeutungsbereich von Baum-Holz-Wald im Dänischen und Französischen. In
einem Brief an August Wilhelm v. Schlegel schrieb er:
„Alles Übersetzen scheint mir schlechterdings ein Versuch zur Auflösung einer
unmöglichen Aufgabe. Denn jeder Übersetzer muss immer an einer der beiden
Klippen scheitern, sich entweder auf Kosten des Geschmacks und der Sprache seiner
Nation zu genau an sein Original oder auf Kosten seines Originals zu sehr an die
10
In Gesammelte Schriften von Wilhelm v. Humboldt, zitiert nach Koller. (1979:51).
9
Eigentümlichkeiten seiner Nation halten. Das Mittel hierzwischen ist nicht bloß
schwer, sondern geradezu unmöglich. “11
Humboldts Aussage ist stark geprägt durch den linguistischen Determinismus. Ihm
zufolge gibt es nur zwei Optionen beim Übersetzen, und zwar, wie wir sie heute
nennen, die Einbürgerung und Verfremdung. Auch wenn ein Übersetzer zwei
Sprachen sprechen kann, ist er nicht in der Lage, die eine in die andere umzuwandeln.
Dem Übersetzer fällt es in diesem Sinne bestimmt schwer, eine eindeutige
Wirklichkeitsinterpretation zu finden. Für Humboldt ist der Sprachunterschied eine
Schlucht, die unüberwindlich ist. Die Wirklichkeitsinterpretationen sind vergleichbar
mit den kommunikativen Zusammenhängen bei Koller. In sprachdeterministischem
Sinne ist jede Einzelsprache ein eigenes geschlossenes System und in einem Wort:
Sprachen sind ihrem Wesen nach unübersetzbar.
Whorfs These weicht nicht von der Humboldts ab. Ihm zufolge führt die
Sprachstrukturverschiedenheit direkt zu variierten Weltansichten, deshalb kann
Sprecher einer Sprache das Gemeinte eines Sprechers anderer Sprache kaum völlig
nachvollziehen, was eben bedeutet, dass es nicht möglich ist, den Inhalt der AS in die
ZS genau zu transportieren.
11
In einem Brief Wilhelm. v. Humboldt an August Wilhelm v. Schlegel vom 23. 7. 1796, zitiert nach
Koller. (1979:161).
10
„Geht man davon aus, dass alle Sprachen, ungeachtet der Unterschiedlichkeiten an
der ‚Oberfläche‘, in einer tieferen Schicht universelle, für alle Menschen identische
Begriffe und logische Zusammenhänge repräsentieren, so hat dies Konsequenzen bei
der Beantwortung der Frage nach der Übersetzbarkeit: Übersetzbarkeit ist dann ein
primäres Kennzeichen von Sprache und Sprachen überhaupt.“ 12
Er nimmt an, dass alle Sprachen mit ihrer gemeinsamen Tiefenstruktur zu tiefsten auf
eine „Universalsprache“ zurückzuführen sind, also haben alle Sprache eine primitive
identische Form. Jede Sprache kann deshalb durch ihre solchen Charakter zum
Erlernen aller übrigen Sprachen genutzt werden, nämlich durch die tief in ihnen
gesteckten Universalien. Das Übersetzen kann auf dieser Basis stattfinden und es
heißt in diesem Sinne eine Umkodierung bzw. Umsetzung der Oberflächenstruktur,
und zwar der äußerlichen Sprachgestaltung, inclusive der phonetischen, grafischen,
lexikalischen, syntaktischen und morphologischen Einheiten. 13
Die Struktur einer Sprache kann bestimmen, wie man die Wirklichkeit interpretiert,
aber man kann nicht umgekehrt sagen, dass Sprecher einer Sprache über keine solche
Weltanschauungsweise verfügt nur wegen einer Mangel an einem sprachlichen
Charakter.
12
Koller, Werner / Kjetil Berg Henjum (2020): Einführung in die Übersetzungswissenschaft. 9. Aufl.
Tübingen: Narr. S.65.
13
ebd. S.182.
11
Durch eine Reihe Forschungen findet er heraus, dass die Hopi-Sprache über eine sehr
präzise Zeitrechnungssystem verfügt, die aber auf einer anders gestalteten Weise
beruht als die anderen Sprachen. 14 Das Beispiel belegt weiter, dass die semantische
und universale Ebene Hopi-Sprache eigentlich mit den anderen Kulturen identisch ist.
Was Sprachen beschränken, ist nur ihre Interpretationsweise- und Möglichkeiten,
aber nicht ihr Denken. Eine Mangel an Sprachmerkmalen bedeutet nicht, dass
Sprecher dieser Sprache den Begriff der anderen Sprache nicht begreifen können.
Das Beispiel des Sprachlernens zeigt auch, dass die Grenze überwindlich ist. Man ist
in der Lage, mit seiner Muttersprache eine Fremdsprache zu erwerben und es ist in
der Wirklichkeit ganz üblich zu sehen. Und das Lernen beschränkt sich längst nicht
auf den sprachinternen Elementen, sondern bezieht sich auf die Kultur, Gebräuche.
Man greift auch die Chancen, vor Ort ihre Kulturwirklichkeiten zu beobachten. Auf
diese Art und Weise begreifen Sprachlerner mehr oder weniger die Weltanschauung
der ZS. Die Menschen, die eine oder mehrere Fremdsprachen mit hohem Niveau
beherrschen und sich sogar problemlos in die Fremdkultur integrieren, sind gerade
gute Belege für eine überwindliche Grenz der Sprachen.
Aus der historischen Sicht Sprache kann man auch mit Sicherheit sagen, dass die
Sprache nicht still bleibt, sondern sie ändert sich im Laufe der Zeit. Es kommt
ständig zu neuen Ausdrücken, egal aus der eigenen Kultur (Entstehung der
Neuwörter), oder aus den Fremdkulturen (Lehnwörter). Entwicklung der
Einzelsprache und Berührung mehrerer Sprachen vor dem Hintergrund der
Globalisierung führen immer zu mehr Interpretationsmöglichkeiten, die das
Übersetzung ständig erleichtert.
Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass sich die Sprach- und
Weltansichtsgrenzen generell überwinden lassen und die Übersetzung stattfinden
kann, aber über die Frage, ob der ZT völlig äquivalent mit dem AT sein kann, gibt es
keine explizite Antwort, da es davon abhängt, ob der ZT mit dem AT auf der Wort-
oder Inhaltsebene äquivalent bleiben, oder aufgrund verschiedener Skopen von dem
AT abweichen muss. Aber wichtig ist, dass auf Basis des universalen Verständnisses
zur Welt und der Perfektionierung der einzelnen Sprache es zu einer absoluten
Übersetzbarkeit tendiert.
14
https://en.wikipedia.org/wiki/Hopi_time_controversy
12
Es kann sein, dass dem Relativismus zufolge immer Differenzen zwischen den
Bedeutungsbereich eines Begriffs gibt. Aber das Problem liegt nur darin, wie man
mit einem Ausdruck der ZS einen Begriff der AS erklärt, wenn keine Eins-zu-Eins-
Entsprechung gibt. Übersetzen lässt sich generell durchsetzen. Sie ist nur
konfrontiert mit den sprachlichen Einschränkungen in der sogenannten
„Oberflächenstruktur“.
4 Schlusswort
Im Textanfang werden die Fragen gestellt, wie die Relation zwischen Denken und
Sprache in Hinsicht auf den Relativismus und Universalismus aussieht, ob es
Grenzen zwischen Sprachen gibt und inwiefern die Übersetzbarkeit realisierbar ist.
Am Ende der Arbeit zeigen sich die Antworten dieser Fragen.
In Sicht des Relativismus gibt es eine klare kausale Relation zwischen Sprache und
Denken, und zwar die Verschiedenheit innerhalb der Sprache zu unterschiedlichen
Weltansichten führen. Humboldt und Whorf gelten als Vertreter des
Forschungsgebiets. Sie gehen davon aus, dass das Übersetzen nicht möglich ist, weil
von der Wirklichkeitsinterpretation her sind Sprecher einer Sprache mit dem der
anderen Sprache nicht äquivalent ist. Die universalistische Auffassung, unter deren
Vertreter Chomsky und Pinker erwähnt wird, setzt hingegen voraus, dass es für alle
Kulturen geltende Sprachuniversalien gibt, die auch Universalgrammatik genannt
wird. Laut Chomsky unterscheidet sich in der Sprache eine Oberflächenstruktur von
einer Tiefenstruktur. Die erstere stellt die morphologische, syntaktische und
grafische Ebene dar, die sich von Sprache zu Sprache variiert, und die letztere ist die
für Sprecher aller Sprachen identische semantische Ebene, die zum biologischen
Erbgut gehört.
Die sprachrelativistische Idee wird durch eine Reihe Beispiele der praktischen
Erfahrungen als schwach bewiesen. Der Spracherwerb, die bilingual aufwachsenden
13
Kinder, die über Zeitbegriff verfügende Hopi-Sprache und viele anderen Beispiele
weisen darauf hin, dass es kein unüberwindliches Grenzen zwischen Sprachen und
Kulturen gibt. Es besteht eine Universalsprache zutiefst im menschlichen Gehirn,
weswegen die Übersetzbarkeit durchaus möglich sein kann.
5 Abkürzungsverzeichnis
AT – Ausgangstext
ZT – Zieltext
AS – Ausgangsprache
ZS – Zielsprache
15
6 Literaturverzeichnis
Pinker, Steven (1994): The Language Instinct. The New Science of Language and
Mind. London: Penguin Books. S.18.
Internetquelle:
Wikipedia: Hopi time controversy, Bearbeitungsstand: 02. Februar 2022, 14:21 UTC.
URL: https://en.wikipedia.org/wiki/Hopi_time_controversy (Abgerufen: 07. 03 2022,
14:13 UCT)
16
Ich versichere hiermit, dass ich zur Anfertigung vorliegender Arbeit keine anderen
als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und keine fremde Hilfe in Anspruch
genommen habe.
Guo Xiu