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KOMMUNIKATION

Über vergan-
gene Erfahrun-
gen sprechen

NIVEAU NUMMER SPRACHE


Mittelstufe AG_11502X_DE Deutsch

www.lingoda.com
Lernziele

● Ich kann in einer längeren


Erzählung der Pflegeempfän-
ger:innen verstehen, welche
Ereignisse im Leben besonders
wichtig waren.

● Ich kann mir wichtige


Informationen und Ereignisse
aus dem Leben der
Pflegeempfänger:innen
notieren.

2
Aufwärmen
Was passt? Ordnet zu.

a Geburt
1 2 3

b Kindheit

c Jugend

4 5 6 d Erwachsenenalter

e Alter

f Tod

3
Über eigene Erfahrungen sprechen
Beantwortet die Fragen.

Haben euch
Pflegeempfänger:innen
schon Privates aus ihrer
Vergangenheit erzählt?

Wie fühlt ihr euch dabei


und wie geht ihr damit
um?

4
Prof. Dr. Schäfer, wenn ich bitten darf 1/2
Pflegeempfängerin Prof. Dr. Schäfer ist neu in der Einrichtung.
Lest den Text und beantwortet die Fragen.

Alina: Guten Morgen, Frau Schäfer. Ich bin Alina, freut mich!
Prof. Dr. Schäfer: Prof. Dr. Schäfer, wenn ich bitten darf. So viel Zeit muss sein!
Alina: Oh, Verzeihung. Natürlich, Frau Prof. Dr. Schäfer. Ich habe vorhin gelesen,
dass Sie früher im Bereich Militärwissenschaft geforscht haben, richtig?
Prof. Dr. Schäfer: Genau. Wissen Sie, Alina, mein Vater ist 1943 verschollen.
Wahrscheinlich ist er im Krieg gefallen. Das war ein schrecklicher Verlust für
meine Mutter, meine beiden Geschwister und mich. Und auch nach dem Krieg
gab es ja so eine große Not. Alle mussten mithelfen, Kinder, alte Menschen, die
Trümmer und den Schutt wegzuräumen. Unser Dresden war ja völlig zerbombt.
Das waren sehr harte Zeiten. Das hat mich wirklich geprägt. Das Thema Krieg hat
mich danach nie losgelassen. Ich wollte die Mechanismen dahinter verstehen,
wissen Sie? Und so kam ich zum Studium der Militärwissenschaft.

In welchem Was ist mit Prof. Warum hat Prof.


Bereich hat Prof. Woher kommt Dr. Schäfer sich für
Dr. Schäfer Dr. Schäfers Vater den Studiengang
Prof. Dr. Schäfer?
geforscht? passiert? entschieden?

5
Prof. Dr. Schäfer, wenn ich bitten darf 2/2
Lest den Text und klärt die untenstehenden Begriffe.

Alina: Interessant! Und, wenn ich fragen darf: Hat es


Ihnen geholfen, die existenziellen Erfahrungen des
Krieges ein Stück weit zu verarbeiten?
Prof. Dr. Schäfer: Das war meine Intention, ja. Ich wollte
die einschneidenden Erlebnisse verarbeiten. Ich denke,
es war der richtige Weg für mich, auf Konfrontationskurs
zu gehen. Meine Generation neigt ja eher dazu, nicht
über die Kriegszeit zu sprechen und die traumatisieren-
den Ereignisse zu verdrängen. Für mich war es natürlich
auch ein langer, schwieriger Weg, aber ich konnte viel
aufarbeiten und habe mir so ein großes Stück
Lebensqualität zurückerkämpft.

auf Konfron-
existenzielle einschneiden- verarbeiten
verdrängen tationskurs
Erfahrungen de Erlebnisse aufarbeiten
gehen

6
Was bedeutet das?
Ordnet den Begriffen die Beschreibungen zu.

jemand ist weg, niemand findet ihn


1 der Verlust a
oder sie

die Trümmer und


2 b im Krieg sterben
den Schutt wegräumen

etwas hat großen Einfluss auf das


3 verschollen c
weitere Leben

4 etwas prägt jemanden d jemand ist gestorben

etwas lässt jemanden man muss immer wieder daran


5 e
nicht los denken

die Reste von zerstörten Gebäuden


6 im Krieg fallen f
einsammeln

7
So sagt man das!

Prof. Dr. Schäfer,


wenn ich bitten darf.

Wenn ich fragen darf:


Hat es Ihnen
geholfen?

Diese Phrasen kann man nutzen,


damit eine Bitte oder eine Frage
höflicher klingt.

8
So sagt man das!

Prof. Dr. Schäfer,


wenn ich bitten darf.
So viel Zeit muss sein!

Manche Dinge dauern länger.


Es ist wichtig,
sich die Zeit dafür zu nehmen.

9
Präteritum vs. Perfekt
In mündlichen Erzählungen wechseln sich Perfekt und Präteritum oft ab.
Verbindet die Satzteile aus dem Text und
ordnet die Zeitform mit der passenden Charakteristik zu.

1 Das waren a 1943 gestorben. α Perfekt mit sein

2 Ich habe b große Not. β Perfekt mit haben

Präteritum mit
3 Ich wollte c sehr harte Zeiten. γ
Kopulaverb

Auch nach dem Präteritum mit


4 d früher geforscht. δ
Krieg gab es Modalverb

die Erlebnisse Präteritum mit


5 Mein Vater ist e ε
verarbeiten. es gab

10
Sätze umformulieren
Formuliert die Sätze aus dem Präsens um. Entscheidet selbst: Perfekt oder Präteritum?

Ich kämpfe mir ein Stück Lebensqualität Ich habe mir ein Stück Lebensqualität
1
zurück. zurückerkämpft.

2 Mein Vater fällt im Krieg.

3 Es gibt wenig zu Essen.

4 Hilft es Ihnen?

5 Es ist der richtige Weg für mich.

Ich will die Mechanismen dahinter


6
verstehen.

11
Notizen machen
Wenn Pflegeempfänger:innen etwas aus ihrer Vergangenheit erzählen, ist es hilfreich, sich
Notizen zu wichtigen Informationen und Ereignissen zu machen. Das fördert das persönliche
Verhältnis. Schaut euch das Beispiel an und ergänzt die passenden Wörter aus dem Kasten.

Abkürzungen ● Doppelpunkt ● Klammern ● Partizip II ● Stichpunkte

1. In Notizen schreibt man nur


_______________, keine ganzen Sätze.

2. Manche Informationen lassen sich


durch Überbegriffe mit folgendem
_______________ angeben.

3. Um Zeit und Platz zu sparen, kann


man _______________ verwenden.

4. Nähere Informationen kann man


z. B. in _______________ schreiben.

5. Bei Ereignissen schreibt man das


_______________ ohne Hilfsverb.

12
Notizen machen
Unten seht ihr Alinas Notizen zu Frau Prof. Dr. Schäfer.
Ergänzt die fehlenden Informationen.
Geht bei Bedarf nochmal zurück zum Dialog auf den Seiten 5 und 6.

● Herkunft: _______________
● Beruf: Professorin für _______________
● persönlicher Hintergrund:
● _______________ Geschwister
● _______________ 1943 gefallen
● Traumabewältigung durch
_______________

13
Der Hochzeitstag 1/2
Nach ihrem Besuch bei Frau Prof. Dr. Schäfer geht Alina
zu Herrn Fechner. Er hält ein Bild in der Hand und wirkt
sentimental.
Alina: Guten Morgen, Herr Fechner! Oh, ist das Ihre
Frau auf dem Bild?
Herr Fechner: Guten Morgen, Alina! Ja, das ist meine
Edith. Heute ist unser Hochzeitstag. 43 Jahre wären
wir heute verheiratet gewesen.
Alina: Wirklich? Dann müssen Sie ja sehr jung
geheiratet haben.
Herr Fechner: Ja. Wir haben uns ja schon als Kinder
gekannt und sind zusammen aufgewachsen. Mit 18
haben wir dann geheiratet. Ein Jahr später kam schon
unsere Agatha auf die Welt. Drei Jahre danach Arthur
und Achim.
Alina: Dann haben Sie ja fast Ihr ganzes Leben
miteinander verbracht. Das ist eine sehr romantische
Vorstellung.

14
Der Hochzeitstag 2/2
Lest den Dialog zu Ende.

Herr Fechner: Ja, wir hatten wirklich großes Glück, dass wir uns schon so früh
gefunden haben.
Alina: Sie fehlt Ihnen sicher sehr.
Herr Fechner: Jeden Tag. Seit dem Unfall vor vier Jahren ist alles anders.
Alina: Das kann ich mir vorstellen. Aber Sie haben ein gutes Verhältnis zu
Ihren Kindern, stimmt‘s? Sie besuchen Sie oft.
Herr Fechner: Das stimmt. Sie haben ja auch eigene Familien und ich will sie
eigentlich nicht belasten. Aber seitdem ich verwitwet bin, haben wir wirklich
wieder mehr Kontakt als vorher. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.
Alina: Das ist schön!

1. Welche Themen werden in dem Dialog angesprochen?


2. Macht euch Notizen zu den einzelnen Themen. Geht bei Bedarf nochmal zurück zum
Beginn des Dialogs auf der vorherigen Seite.

15
Rollenspiel
Person A ist Alina.
Person B ist ihr Kollege Jerome.

Alina Hallo, Jerome! Wenn du nachher zu


Herrn Fechner gehst, sei heute besonders
erzählt mithilfe einfühlsam mit ihm.
ihrer Notizen …
von Herrn
Fechner

Hallo, Alina!

Jerome

stellt Fragen zu ● Hochzeitstag


Herrn Fechner
● Unfall
● verwitwet
● Kinder

16
Über die Lernziele nachdenken

● Kannst du in einer längeren


Erzählung der Pflegeempfän-
ger:innen verstehen, welche
Ereignisse im Leben besonders
wichtig waren?

● Kannst du dir wichtige


Informationen und Ereignisse aus
dem Leben der Pflegeempfän-
ger:innen notieren?

Was kann ich besser machen? Die Lehrkraft


gibt allen persönliches Feedback.

17
Ende der Lektion

Redewendung

Die Zeit heilt alle Wunden.

Bedeutung: Je länger eine schmerzhafte Erfahrung her ist,


desto einfacher wird es, damit umzugehen.

Beispiel: Frau Prof. Dr. Schäfer hat ihren Vater im Krieg verloren. Das ist jetzt fast 70 Jahre
her. Sie erinnert sich noch heute manchmal an ihn, aber es tut nicht mehr weh. Die Zeit heilt
alle Wunden.
Lösungen

S. 3: 1e; 2c; 3a; 4d; 5f; 6b


S. 5: 1. Militärwissenschaft; 2. Er ist im Krieg verschollen. Wahrscheinlich ist er gefallen.; 3.
aus Dresden; 4. um die Mechanismen hinter dem Krieg zu verstehen
S. 7: 1d; 2f; 3a; 4c; 5e; 6b
S. 10: 1cγ; 2dβ; 3eδ; 4bε; 5aα
S. 11: 2. Mein Vater ist im Krieg gefallen / fiel im Krieg.; 3. Es gab wenig zu Essen.; 4. Hat es
Ihnen geholfen?; 5. Es war der richtige Weg für mich.; 6. Ich wollte die Mechanismen
dahinter verstehen.
S. 12: 1. Stichpunkte; 2. Doppelpunkt; 3. Abkürzungen; 4. Klammern; 5. Partizip II
S. 13: Dresden; Militärwissenschaften; zwei; Vater; Studium

19
Zusammenfassung

So sagt man das!


● höfliche Floskeln: wenn ich bitten darf; wenn ich fragen darf
● sich Zeit nehmen: So viel Zeit muss sein!

Perfekt vs. Präteritum


● Perfekt mit haben und sein
● Präteritum bei Kopulaverben (sein, werden, bleiben, heißen), Modalverben und es gab

Notizen machen
● Stichpunkte ● Klammern
● Abkürzungen ● vergangene Ereignisse im Partizip II ohne
● Überbegriffe mit Doppelpunkt Hilfsverb

20
Wortschatz

Verzeihung! der Schutt (nur Sg.)

der Bereich, -e wegräumen

die Militärwissenschaft, -en zerbombt

forschen prägen

verschollen loslassen

im Krieg fallen der Mechanismus, -smen

schrecklich existenziell

die Not (nur Sg.) verarbeiten

der Verlust, -e die Intention, -en

der Trümmer, - einschneidend

21
Wortschatz

die Konfrontation das Trauma, -ta

neigen zu + Dat. die Traumabewältigung, -en

traumatisierend sentimental

verdrängen der Hochzeitstag, -e

aufarbeiten aufwachsen

die Lebensqualität (nur Sg.) romantisch

zurückerkämpfen die Vorstellung, -en

der Bedarf (nur Sg.) das Verhältnis, -se

die Herkunft (nur Sg.) belasten

der Hintergrund, ⸚e verwitwet

22
Notizen

23

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