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Passivsätze

Verben mit Akkusativobjekt können auch „passiv“ verwendet werden. Diese Konstruktion
verwendet man, wenn das Objekt die wichtigste Information des Satzes ist. Das Akkusativobjekt
wird zum Subjekt, das Subjekt des aktiven Satzes kann im Passivsatz wegfallen (manchmal wird es
auch als Objekt mit den Präpositionen „von“ oder „durch“ verwendet).

Das Prädikat wird gebildet:


Aktivsätze im Präsens: „werden“ + Partizip Perfekt (a + b)
Aktivsätze im Präteritum: wurden + Partizip Perfekt (c + d)
Aktivsätze im Futur: werden + Partizip Perfekt + werden (e)
Aktivsätze im Perfekt: sein + Partizip Perfekt + worden (f + g)
Aktivsätze im Plusquamperfekt: waren + Partizip Perfekt + worden (h)

a) Ich kaufe einen neuen Drucker – Ein neuer Drucker wird gekauft.
b) Er bringt die Kinder mit dem Auto zur Schule.
– Die Kinder werden mit dem Auto zur Schule gebracht.
c) Die Kellnerin servierte eine Hühnersuppe – Eine Hühnersuppe wurde serviert.
d) Sie lehnte das Angebot ab. - Das Angebot wurde (von ihr) abgelehnt.
e) Man wird den Fehler bald finden – Der Fehler wird bald gefunden werden.
f) Ich habe die Rechnung am 11. Dezember bezahlt.
– Die Rechnung ist am 11. Dezember bezahlt worden.
g) Die Firma hat alle Produkte verkauft. – Alle Produkte sind verkauft worden.
h) Die Firma wurde geschlossen, nachdem man alle Arbeiter entlassen hatte.
– Die Firma wurde geschlossen, nachdem alle Arbeiter entlassen worden waren.

In der Praxis findet man Passiv-Formen hauptsächlich im Präsens und Präteritum, das gilt besonders
auch für alle Passiv-Formen in Verbindung mit Modalverben. (i, j,).

i) Der Dentist muss den Zahn ziehen. - Der Zahn muss gezogen werden.
j) Die Feuerwehr konnte den Brand nicht unter Kontrolle bringen.
– Der Brand konnte nicht unter Kontrolle gebracht werden.
k) Man hat die StudentInnen nicht rechtzeitig informieren können.
– Die StudentInnen haben nicht rechtzeitig informiert werden können.

Beispiel k) ist ein Satz im Passiv-Perfekt mit Modalverb. Diese Form ist korrekt, wird aber selten
benutzt. Eher verwendet man:

l) Die StudentInnen konnten nicht rechtzeitig informiert werden.

Ausnahmen:

Einige Verben können auch „passiv“ verwendet werden, wenn sie kein Akkusativobjekt haben. Im
Passivsatz kann man dann „es“ als Subjekt an erster Stelle einsetzen, oder einen Passivsatz ohne
Subjekt bilden:

l) Wir arbeiten den ganzen Tag. – Es wird den ganzen Tag gearbeitet. – Den ganzen Tag wird
gearbeitet.
m) Die Firma verlangt, dass die Arbeiter Überstunden machen. – Es wird verlangt, dass die
Arbeiter Überstunden machen.
Einige Verben mit Dativ-Objekt können „passiv“ verwendet werden. Die Passivsätze haben dann,
wie im letzten Beispiel „es“ als Subjekt, oder kein Subjekt:

n) Man kann dem Mann nicht helfen. –


Dem Mann kann nicht geholfen werden.
(oder: Es kann dem Mann nicht geholfen werden)
o) Die Polizei glaubte dem Zeugen nicht – Dem Zeugen wurde nicht geglaubt

Zustandspassiv

In den Beispielen oben drückt das Prädikat immer eine Aktion aus (= Vorgangspassiv). Eine
Sonderform des Passiv ist das Zustandspassiv. Dabei geht es nicht um eine Aktion, sondern um den
Abschluss einer Aktion. Es gibt nur eine Präsens-Form (sein + Partizip Perfekt) und eine
Präteritum-Form (waren + Partizip Perfekt).

p) Das Auto wird repariert. (Aktion) – Das Auto ist repariert. (es ist schon fertig)
q) Der Artikel wurde gerade gedruckt, als die neue Information kam. (Aktion) – Der Bericht war
gerade gedruckt, als die neue Information kam. (der Druck war schon beendet)

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