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Statik und Tragwerkslehre B – Baustatik II

Weggrößenverfahren
Einführung

Wie kann man die Methodik des Weggrößenverfahrens


mit dem Kraftgrößenverfahren vergleichen?
Methodik des Weggrößenverfahren

Synonyme für den Begriff Weggrößenverfahren

• Verschiebungsgrößenverfahren
• Deformationsmethode
• Steifigkeitsmethode
• Stiffness Method

Historie

• Kraftgrößenverfahren um 1900 entwickelt


• Weggrößenverfahren 1926 (Ostenfeld) entwickelt und seit 1970 breite Anwendung
• Dualität in der Baustatik
(Lösung des gleichen Problems mittels unbekannter Kraft- oder Weggrößen)

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Gegenüberstellung von Kraft- und Weggrößenverfahren

Kraftgrößenverfahren Weggrößenverfahren
statisch bestimmt geometrisch bestimmt
Grundsystem

Veränderung des wirklichen Einspannungen, Ver-


Systems durch Mechanismen: schiebungsbehinderungen

ausgeschaltete Größen
( Unbekannte)

Gleichgewichts-
Grundgleichungen
am Grundsystem

bedingungen erfüllt verletzt

Konstitutive
Beziehungen erfüllt erfüllt

Verträglichkeits-
beziehungen verletzt erfüllt

Bestimmungsgleichung zur Verträglichkeits- Gleichgewichts-


Ermittlung der Unbekannten bedingungen bedingungen

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Gegenüberstellung von Kraft- und Weggrößenverfahren

Kraftgrößenverfahren Weggrößenverfahren
Das wirkliche n-fach
statisch (ng-fach statisch bestimmtes geometrisch bestimmtes
1 geometrisch) unbestimmte Grundsystem + n unbe- Grundsystem + ng unbe-
System wird ersetzt durch kannte Kraftgrößen Xi kannte Weggrößen vi

Berechnung des Null- Ermittlung der Knoten-


2 zustandes für gegebene weggrößen (Sprünge, Ermittlung der Stabend-
Belastung (Lastzustand) Knicke) d10 kraftgrößen Pi0

Ermittlung der n (ng)


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Einheitszustände
Erfüllung der Bedingungs-
gleichung zur Auflösung
4 nach den n (ng) Einheits-
zuständen

Endgültiger Zustand durch Endgültiger Zustand = Endgültiger Zustand =


Überlagerung von Nullzu- Nullzustand + Nullzustand +
5 stand und den n (n ) Ein-
g
heitszuständen

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Gegenüberstellung von Kraft- und Weggrößenverfahren

Vorteile des Weggrößenverfahrens

• genau ein geometrisch bestimmtes Grundsystem


• schematischer Ablauf (einfache Formalisierbarkeit)
• ermöglicht Anwendung in Computerprogrammen
• Erweiterung auf andere Fragestellungen z.B. Dynamik, Stabilität, Theorie 2. Ordnung
→ Baustatik 3
• bildet die Grundlage für die Finite Elemente Methode
→ Baustatik 3

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