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Bachelor Studiengang Bauingenieurwesen

Modul 18: Statik und Tragwerkslehre B

Willkommen zur Vorlesung


Baustatik III

Univ. Prof. Günther Meschke (guenther.meschke@rub.de)


M.Sc. Stefanie Roskosch (stefanie.roskosch@rub.de)
Inhalt

1. Grundlagen der Plattentheorie ✓

2. Stabtheorie II. Ordnung


1. Herleitung der Differentialgleichung ✓
2. Weggrößenverfahren nach Theorie II. Ordnung ✓
3. Stabilitätsproblem und Spannungsproblem ✓
4. Analytische Lösung der Eulerfälle ✓
5. Ritz-Verfahren
Erinnerung: Grundgleichungen nach T.II. Ordnung
• Lösung der DGL. 4. Ordnung
• Homogener Anteil und partikulärer Anteil der Biegelinie:

• partikulärer Anteil abhängig von qz(x)

• homogener Anteil: 𝑤! = 𝑎" + 𝑎#𝑥 + 𝑎$𝑠𝑖𝑛 𝜇𝑥 + 𝑎%𝑐𝑜𝑠(𝜇𝑥) P

• Stabilitätsproblem
• Lösen der homogenen DGL:

• Ermittlung des Eigenverhaltens einer Struktur in Abhängigkeit der Steifigkeit.


x
z, w
• Berechnung der Biegelinie der Knickformen sowie Knicklasten bzw.
Verzweigungslasten
q P

• Spannungsproblem
• Lösen der inhomogenen DGL:
• Ermittlung der Biegelinie aufgrund äußerer Belastung qz(x)
x
z, w

Wiederholung
Verfahren zur Stabwerksberechnung nach T.II.O.

Analytische Lösung der Differentialgleichung


• direktes Lösen der DGL am System anhand von Randbedingungen
• nur für einfache Stabwerkssysteme durchführbar
• Handrechnung sehr aufwendig
• Weggrößenverfahren à computergestützte Umsetzung möglich

Numerische Lösung der Differentialgleichung


• Verfahren nach Ritz (1908)
• Finite Elemente Methode

Wiederholung
Verfahren nach Ritz
Herleitung mit dem Prinzip der virtuellen Verschiebung

1. Aufstellen der Arbeitsgleichung P.v.V.

Stabtheorie II. Ordnung


Verfahren nach Ritz
2. Näherungsansätze für die wirklichen und virtuellen Verschiebungen

3. Einsetzen in die Gleichung des P.v.V.

Stabtheorie II. Ordnung


Verfahren nach Ritz
4. Inhomogenes Gleichungssystem (Spannungsproblem):

Materielle Steifigkeitsmatrix:

Geometrische Steifigkeitsmatrix:

Lastvektor:

Stabtheorie II. Ordnung


Verfahren nach Ritz
5. Homogenes Gleichungssystem (Stabilitätsproblem):

Eigenwertproblem und charakteristische Gleichung:

Stabtheorie II. Ordnung


Vergleich zwischen exakter Lösung und Ritzverfahren

Bestimmung der Knicklasten für den 1. Eulerfall mittels dem Verfahren nach Ritz

Eigenwertannäherung für verschiedene Polynomgrade P = 7kN, L= 10m


im Vergleich zu den exakten Eigenwerten Profil: IPE100

n l1 l2 l3 l4 l5 l6 P
1 1,53900 -- -- -- -- --
2 1,27530 16,509 -- -- -- --
3 1,26595 12,000 55,989 -- -- --
4 1,26578 11,451 35,604 136,359 -- --
5 1,26577 11,396 32,333 76,029 279,971 --

6 1,26577 11,392 31,735 65,257 139,334 514,359


Exakte
1,26577 11,392 31,644 62,023 102,528 153,159
Lösung x
z, w

Stabtheorie II. Ordnung


Vergleich zur Determinanten-Berechnung

Beispiel: Eulerfall I
Exakte Lösung – iterative Absuche (Wdh. Vorlesung Stabilität):
P = 7kN, L= 10m
Profil: IPE100
Exakte Lösung (siehe Übung Analytische Eulerfälle) :
P

Näherungslösung Ritz-Verfahren:

1 1,53900
2 1,27530
3 1,26595
4 1,26578
5 1,26577 x
z, w

Wiederholung
Vergleich zwischen exakter Lösung und Ritzverfahren
• Vergleich zwischen der Knickformen der exakten Lösung und der Knickformen mittels dem
Verfahren nach Ritz mit zwei-gliedrigem Ansatz

1. Eigenform: 2. Eigenform:
Ritz (n=2) und exakte Lösung Ritz (n=2) und exakte Lösung

Stabtheorie II. Ordnung


Verfahren nach Ritz
• Vergleich zwischen der Knickformen der exakten Lösung und der Knickformen mittels dem
Verfahren nach Ritz mit drei-gliedrigem Ansatz 2. Eigenform:
Ritz (n=3) und exakte Lösung
1. Eigenform:
Ritz (n=3) und exakte Lösung

3. Eigenform:
Ritz (n=3) und exakte Lösung

Stabtheorie II. Ordnung


Verfahren nach Ritz
• Vergleich zwischen Anzahl an Gliedern beim Verfahren nach Ritz

1. Eigenform:
Ritz (n=1,2,3,4) und exakte Lösung

Stabtheorie II. Ordnung


Verfahren nach Ritz
Deutung der Ergebnisse
• Die Qualität der Approximation der Eigenwerte nimmt für die kleinsten Eigenwerte
mit steigendem Ansatzgrad n zu.
• Die approximierten Eigenwerte sind immer größer als die exakten Werte.
• Die erste Eigenform wird schon bei geringem Polynomgrad gut angenähert.
• Die Qualität der 1. Eigenform nimmt mit ansteigendem Polynomgrad stark zu.
• Bei höheren Eigenformen (EF>1) steigt die Qualität jedoch nicht mit steigendem n an.

FAZIT
• Das Verfahren nach Ritz zur numerischen Lösung der Balken DGL. ist für die Ermittlung von
kleinen Eigenwerten l sehr gut geeignet. Der erste Eigenwert ist praxisrelevant.
• Zur Ermittlung von Eigenformen sollte die Wahl der Ansatzfunktionen gut überlegt sein.

Stabtheorie II. Ordnung

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