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EdM
Analysis
Rheinland-Pfalz
Leistungsfach
Herausgegeben von
Heinz Griesel, Andreas Gundlach, Helmut Postei, Friedrich Suhr
Schroedel
westermann
Elemente der Mathematik
EdM
Analysis
Rheinland-Pfalz
Leistungsfach
Herausgegeben von
Prof. Dr. Heinz Griesel, Dr. Andreas Gundlach, Prof. Helmut Postei, Friedrich Suhr
Bearbeitet von
Karin Benecke, Sibylle Brinkmann, Martin Brüning, Gabriele Dybowski, Dr. Andreas Gundlach, Holger Kohnen, Dr. Reinhard Köhler,
Jakob Langenohl, Matthias Lösche, Wolfgang Mathea, Michael Meyer, Hanns Jürgen Morath, Sigrid Schwarz, Heinz Klaus Strick,
Friedrich Suhr
Der Schülerband ist auch als digitales Schulbuch erhältlich; Best.-Nr. 66985
Abgestimmt auf dieses Unterrichtswerk sind umfangreiche Unterrichtsmaterialien für die S II entwickelt worden:
Analysis Best.-Nr. 87907; Analytische Geometrie/Matrizen Best.-Nr. 87908; Stochastik Best.-Nr, 87909
westermann gruppe
©2017 Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH,
Georg-Westermann-Allee 66,38104 Braunschweig
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DruckAVJahr2022
Alle Drucke der Serie A sind im Unterricht parallel verwendbar.
ISBN 978-3-507-88422-9
Inhaltsverzeichnis 3
nhaltsverzeichnis
1 Grenzwerte
2 Differentialrechnung
3 Funktionsuntersuchungen
Klausurtraining 191
Inhaltsverzeichnis 5
4 Integralrechnung
5 Wachstumsprozesse modellieren
Klausurtraining 349
Anhang
Stichwortverzeichnis 371
2, SttmmrvftMiBfi tB l|i| I
4 Manchmal werden weitere neue As
pekte auch in einer Weiterführenden
Aufgabe angesprochen.
-Ji
■ Die Aufgaben sind gut gestuft und Die Übungsaufgaben bieten Ihnen
durch die inhaltlichen Zwischenüber I MMTi ^
4 vielfältige Möglichkeiten das neu
schriften unterschiedlichen Aspekten >-l'
Gelernte zu festigen und anzuwenden.
des Themas zugeordnet.
AMbA ü<
S< IM»«
Zudem gibt es Vernetzte Aufgaben, in M-*<U» Im fV M »
Zu einigen Übungsaufgaben gibt es
denen die neue Themen mit bereits erar ein Beispiel mit einer Musterlösung,
imtflkM An ●●«>●«»
beiteten Inhalten aus vorangegangenen in der wichtige mathematische
Abschnitten vernetzt werden. I) ●( Verfahren oder Strategien aufgezeigt
4 werden.
In diesem Kapitel...
... lernen Sie verschiedene Zahlenfolgen kennen und befassen sich mit Ihren Eigenschaf
ten;
... entwickeln Sie anschauliche Vorstellungen zum Grenzverhalten von Folgen;
... erarbeiten Sie den Begriff Grenzwert einer Folge, der ein grundlegender Begriff der
Analysis ist;
... untersuchen Sie Funktionen auf Grenzwerte an einer Stelle.
10 1 Grenzwerte
■ Erläutern Sie, wie die Zahlen entstehen, und bestimmen Sie die nächsten drei Dreieckszahlen.
Untersuchen Sie, wie man aus der n-ten Dreieckszahl 0^ die nächste
Dreieckszahl Dp^, berechnen kann. OOOO
■ Addieren Sie zwei aufeinanderfolgende ooo oooo
Dreieckszahlen. Was stellen Sie fest? oo ooo oooo
Zeigen Sie mithilfe der Abbildung, dass gilt: o oo ooo oooo
n=1 n =2 n =3 n =4
Dp„ + Dp =(n--ip.
■ Verwenden Sie Ihre oben erzielten Ergebnisse, um eine Formel zu finden, mit deren Hilfe man
jede Dreieckszahl sofort berechnen kann, ohne die vorherigen Zahlen zu kennen.
Der Legende nach befolgen die Priester Tag und Nacht bis zum heutigen Tage die Anweisung ihres
Gottes. Sie sollen immer noch nicht fertig sein.
a) Lösen Sie das Problem zunächst für 3 Plättchen sowie für 4 Plättchen,
b) Entscheiden Sie, ob der Auftrag überhaupt ausführbar ist. Wenn ja, wie lange dauert seine Ausfüh
rung?
LÖSUNG a) Drei Plättchen kann man auf diese Art und Weise in 7 Schritten umlegen:
un0 Z. Umte^un^ 3. Uf7!fe0Mng A, Umlegung
Wirführen das Umlegen von vier Plättchen auf das Umlegen von drei Plättchen zurück. Dazu legen
\wir zunächst die drei oberen Plättchen auf die Nadel(3), wofür \wir wieder sieben Schritte benöti
gen. Anschließend legen wir das größte Plättchen auf die Nadel (2). Danach werden die 3 Plättchen
von Nadel(3)ebenfalls auf die Nadel(2) verlegt, das sind wieder? Schritte. Insgesamt sind das
7+ 1 4-7 = 15 Schritte.
b) Wenn wir fünf Plättchen umlegen wollen, können wir die obige Strategie fortführen und werden
2-15+1 Umlegungen benötigen. Bezeichnet man die Anzahl der benötigten Umlegungen für
n Plättchen mit Un, so benötigt man bei n + 1 Plättchen 2-Un + l Umlegungen. Bezeichnet man
dieAnzahl derbenötigten Umlegungen für n+1 Plättchen mit u n + l> so gilt also: un +1 = 2-u„+ l.
So können wir einige Anzahlen Up berechnen:
n 1 2 3 4 5 6 7 9 10
ui 1 3 7 15 31 63 127 255 511 1023
Es ist allerdings sehr mühsam,diese Tabelle bis n = 64 fortzuführen, da wir erst alle vorhergehen
den Anzahlen bestimmen müssen.
Es wäre besser, wenn wir eine Formel hätten, mit der man direkt aus der Plättchenanzahl n die
Anzahl u„ der Umlegungen berechnen kann.
Aus den Werten der Tabelle können wir eine Formel vermuten. Die Zahlen 1,3, 7,15,31,... sind alle
um 1 kleiner als eine Potenz von 2,
Es ist 1 =2’- 1, 3 = 2^ -1,7»2^ - 1, 15 = 2*'- 1,... Wir vermuten daher:
Un = 2"-1.
Einsetzen in die Gleichung u n + 1 = 2-Un+1 zeigt, dass die Formel richtig ist:
U n +1 = 2-(2"-1)+ 1 =2 -2+ 1 =2"*'- 1
Nun können wir ausrechnen, wie viele Umlegungen die Priester für 64 Plättchen benötigen:
U64 = 2^-1
Geht man davon aus, dass die Priester schnell arbeiten und zur Umlegung eines Plättchens nur
eine Sekunde benötigen, dann brauchen sie etwa 1,8-10'® Sekunden.
Ein Jahr hat 31 536000 Sekunden,also brauchen die Priester ungefähr 5,8-10'' Jahre, das sind
580 Milliarden Jahre.
Die Priester arbeiten also immer noch und werden auch noch lange arbeiten müssen.
Definition
Eine Funktion, bei derjeder natürlichen Zahl n eine reelle Zahl a^,zugeordnet ist, heißt Folge.
Eine Folge notiert man häufig so: a,, a2, aj, a^,...
Die Zahlen a,, aj, 83, a4,... heißen die Folgengliederder Folge; n heißt Platznummer des Folgen
In der Regel wählt
monnz l, d.h. man glieds a n*
beginnt eine Folge mit Um eine Folge von ihrem Folgenglied an zu unterscheiden, bezeichnet man sie mit(an).
dem Folgenglied a,.
Beispiel
Für die Folge (an) der Vielfachen von 7 ist a n + 1 = 3n + 7 mit 3i=7 eine rekursive Darstellung.
Eine explizite Darstellung ist an = 7-n.
1. Berechnen Sie die Folgenglieder a2 bis aio für die Folge (an). Finden Sie eine explizite Darstellung,
Beispiel
a) a,=0; 3n + l = an + 1
b) a, = 100; a n + l = an-5
a, -2; a^+i =-3-an
c) a, = 10; a n + 1 =-3n
a2=-3-2 =-6
d) a,=0,5; a,n + 1 ^(-2)-a,
a3 =-3-32--3-(-3)-2 = 18
e) a, = l; an + 1 = 3an+ 1 02
f) a, =7; an+1 = 3n
a„=-3-a3=-3-(-3)-(-3)-2= -54
33
an =(-3)"-^-2
6. a) Von einer Folge sind die ersten drei Folgenglieder bekannt: 1; 2;4. Finden Sie mindestens zwei
Bildungsgesetze, die für das vierte Folgenglied jeweils verschiedene Werte liefern,
b) Denken Sie sich eine Bildungsvorschrift für eine Folge aus und nennen Sie Ihrem Nachbarn die
ersten drei Folgenglieder.
Lassen Sie Ihren Nachbarn ein Bildungsgesetz bestimmen und vergleichen Sie.
25-
X
20
15 X
10- - X
X
5- - -
X
4-
8. Ordnen Sie jedem der abgebildeten Graphen eine 1 2 3 4 5 6 7 9 10 n
der angegebenen expliziten Darstellungen zu.
Begründen Sie Ihre Zuordnung.
n
(A) an = 5 - 3n (B)a,= 1+^ (C)an =(-1)"2 (D)ap = yn2
(1) (3)
an an.
14- X 2 X
1,8
12 X 1,6
10 1,4-
X X
1,2
X 1- ^ X X X X X
6 -
X 0,8-
4- 4- X' 0,6
2- 0,4-
X
X 0,2
0 ¥ {
1 2 3 4 5 6 7 9 n 0
1 2 3 4 5 6 7 9 n
(2) (4)
an X an. X
2
900- 0-
I
1 ^ 3 4 5 6 7 9 n
800
... -3-..
700-- X
600
500
i .r -6
X
400 X
300
200- ●-1-2-
X
100- -15
0 * ¥
-loor
●^200
1 t i i n
-18--- X
-300 -21
X
-400- -24--
-500- X X
9. Berechnen Sie die Folgenglieder a2 bis a,o für die rekursiv angegebene Folge. Zeichnen Sie den
Graphen,
a) a, = -3; ap*i = an + 2 c) a, = 2; a n + 1 - 2 an + 1 e) a, =2,4; a n+1 = a2- 4an-f-6
1
b) 3i = 100; a n + I = an-5 d) a^ =2; a n+1 “ f) a,= 1; a n+i = sinia n
14 1 Grenzwerte
Einstiegsaupgabe KocH-Kurve
MIT LÖSUNG 1904 konstruierte der schwedische Mathematiker Helge von Koch einen Streckenzug, der als „mathe
matisches Monster“ in die Geschichte der Mathematik einging.
Bei der Konstruktion verfährt , ,
man folgendermaßen:
Man beginnt mit einer n= 7
geraden Linie der Länge a.
Hieristz.B. a=9cm. n=2
7. Schritt: Man zerlegt diese
Helgevon Koch Linie in drei gleich lange
(1870-1924) Liniensegmente.
Die KocH-Kurve
2. Schritt: Man ersetzt das
entsteht, wenn man
sich die Konstruk mittlere Segment durch ein gleichseitiges Dreieck, dessen Grundseite man entfernt,
tion unendlich oft a] Zeichnen Sie für n = 3 die Kurve, die entsteht, wenn man die beiden oben dargestellten Schritte
durchgeführt denkt. für jedes der vier entstandenen Teilstücke wiederholt,
Diese Kurve ist ein
b] Ermitteln Sie die Länge der Kurve in den ersten drei Schritten. Verallgemeinern Sie Ihr Ergebnis,
sogenanntes Fraktal,
indem Sie eine Formel finden, die die Länge der Kurve nach n Schritten angibt,
bei dem jeder noch
so kleine Ausschnitt c) In Jedem Schritt erhält man eine längere Kurve als vorher. Nach wie vielen Schritten ist die
aussieht wie die entstehende Kurve länger als der Erdumfang? Verhält sich der Inhalt der von der Kurve überdeck
gesamte Figur. ten Fläche ähnlich wie ihre Länge?
b) Im ersten Schritt beträgt die Länge der Kurve 9 cm,denn es ist nur eine Linie vorhanden. Im zwei
ten Schritt haben wir 4 Liniensegmente von je einem Drittel der Länge der Kurve im ersten Schritt,
also einer Länge von 3 cm. Damit beträgt die Gesamtlänge L2= 4-3cm = 12cm.
Führt man den nächsten Schritt der Konstruktion durch,so erhält man 4-4Tei!stücke von einem
Drittel der Länge der Teilstücke im vorigen Schritt, also einer Länge von 1 cm. Die Gesamtlänge der
Kurve beträgt nun L3=16cm.
Schritt 1 2 3 4 n
-4 ●4 ●4
Anzahl der Teilstücke 1 4 16 64 40-1
1 1 1
Länge derTeilstücke {in cm) 9 3 3 3 1 3
4 4 4 1-1
64
9 3 12 3 16 3
L^ Länge der Kurve (in cm) 3
Man erkennt, dass die Länge im n-ten Schritt errechnet werden kann, indem man die Länge der
Kurve im {n - 1 )-ten Schritt mit | multipliziert. Das liegt daran, dass bei jedem Schritt 4 Kopien des
auf-!- verkleinerten Streckenzuges erzeugt werden. Also gilt für die Gesamtlänge der Kurve nach n
Konstruktionsschritten die Rekursionsgleichung:
Ln=|-L n-l-
Die explizite Formel für die Länge L„ können wir aus der Tabelle oben entnehmen.
n-1
L -9● —
>-n - 3 2
Dia
Somit haben wir sowohl eine rekursive als auch eine explizite
% -i
Darstellung der Folge gefunden, welche die Länge L„ der Kurve f<x>=9+<4/3)
nach n Konstruktionsschritten angibt,
0€6
c} Der Erdumfang beträgt ca. 40 000 km, das sind 4000000000 cm.
f CX)
Die Wertetabeileder Folge zeigt: Nach 71 Konstruktionsschrit- 70 3. 7ESECI7 E3
E. 0113H2Ei'
ten ist die Kurve länger als der Erdumfang. Trotzdem passt die 6.. e.S1730E9
Kurve, vorausgesetzt man könnte sie zeichnen, auf ein Blatt a=7i
Papier, denn sie wird niemals höher und niemals breiter als
nach dem zweiten Schritt. Das bedeutet, dass die Kurve zwar unendlich lang ist, sie aber nur
endlich viel Raum einnimmt, was eine überraschende Eigenschaft der KocH’schen Kurve -st.
Definition
zweier aufeinanderfo lgender
n
Eine Folge [an) heißt geometrische Folge, wenn der Quotient
Folgenglieder immer gleich ist.
Bnii=q erfüllt ist.
Das heißt, dass es eine Zahl q gibt, sodass für alle n die Gleichung
Beispiele
., = 0,8; 33 = 0,16; a, = 0.032; 35 = 0,0064; ...
a , = o,2-a„mita,=4. Manerhälta,=4;a
= 100; bj=105; b3=110,25; b4=H5,7625; ...
b",= l,05-b„ mitb, = 100. Man erhält b,=
1 Grenzwerte
18
z. B.: 3;3;3,
8. a)
rekursive und
arithmetische
12. DasNim-Spiel
121 Streichhölzerauf
Für das Nim-Spiel legt man c^ioipr
einen Haufen. Es wird von zwei Spielern Spie e
:undSpielerB,gespielt.dederSpielermmmt
abwechselnd nach seiner Wahn,2 oder
Streichhölzer vom Haufen weg. Wer das letzte
Streichholz erhält, hat gewonnen.
Spieler A, der anfängt, überlegt sich folgende
Strategie:
■ im ersten Zug ni
. im zweiten Zug ist Spieler Ban ein,zwei Oderdrei Sfreichhdiz^HafSpieierB
so nimmt Spieler A beim dritten Zog drei Streichhölzer, ha Spieler
ein Streichholz genommen.
so nimmt Spieler A ebenfalls zwei, hat B drei Streichhölzer genom-
zwei Streichhölzer genommen
men nimmt Spieler A ein Streichholz,
Zug. nach 3 Zügen;5 Zügen;7 Zügen;
die Anzahl der Streichhölzer, die nach einem
a) Notieren Sie
9Züeen;11 Zügen;... noch im Haufen liegen,
n ach dieser Strategie Spieler A stets gewinnt.
b) Begründen Sie, warum
Wie verhält es sich, wenn mit 122 Streichhölzern gespielt WifCl?
1.3 Grenzwert einer Folge 19
2 4 6 8 10 12 14 16 n 2 4 6 8 10 12 14 16 n 2 4 6 8 10 12 14 16 n
Wie verhalten sich die Folgenglieder der angegebenen Folgen bei wachsender Platznummer n?
Beschreiben Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Folgen,
b] Betrachten Sie einen symmetrischen „Streifen“ mit der Breite 0,2 um die Gerade mit der Gleichung
y = 3. Untersuchen Sie, ob es eine Platznummer n gibt, von der ab alle Graphenpunkte der Folge
innerhalb dieses Streifens liegen.
Bestimmen Sie dazu, von weicher Platznummer n an alle weiteren Folgenglieder im
Intervall ]2,9;3,1[ liegen.
Wählen Sie dann eine Streifenbreite von 0,02 und bestimmen Sie wiederum, von welcher Platz
nummer n an alle weiteren Folgenglieder im Intervall ]2,99; 3,01[ liegen.
Wählen Sie auch weitere, noch schmalere Streifen.
Lösung a] Die Folgenglieder aller drei Folgen nähern sich offensichtlich mit zunehmender Platznummer n
dem Wert 3. Die Annäherung an den Wert 3 erfolgt jedoch unterschiedlich.
4- ■X f(CO
Folge (cn) mit einem H i±S
X
Streifen um die Gerade mit 3 X " * ' * ■n. ■« X X X 5 2. 5
X
5. QSS33S5:
y = 3 mit der Breite 0,2 2
1
gezeichnet. Man erkennt an
der Zeichnung, dass 2 4 6 8 10 12 14 16 n DEG
vermutlich für naS oder ●X +■ (-X)
50 3. Ol
n a6 alle weiteren Punkte des Graphen der Folge in diesem Streifen |5 2.30019607 S
Die Wertetabelle bestätigt, dass ab der Platznummer n = 6 alle i 3.001*1538?
X=5 1
Folgenglieder im Intervall ]2,9;3,1[ liegen.
Ebenso kann man mithilfe der Wertetabelle erkennen, dass ab der Platznummer n = 51 alle
weiteren Folgenglieder im Intervall |2,99;3,01[ liegen.
Für weitere Intervalle und die beiden anderen Folgen (3^,) und (b^) kann man analog verfahren.
Für die drei Folgen (ap),(bn) und (Cn) gilt:
Für na6 gilt:Alle Fotgenglieder liegen im Intervall ]2,9;3,1[ (Streifenbreite0,2).
Für na 51 gilt: Alle Folgenglieder liegen im Intervall ]2,99;3,01[ (Streifenbreite 0,02).
Für na 501 gilt: Alle Folgenglieder liegen im Intervall ]2,999; 3,001[ (Streifenbreite 0,002).
FürnaSOOl gilt: Alle Folgenglieder liegen im Intervall ]2,9999; 3,0001[ (Streifenbreite 0,0002).
Definition
Beispiel:
Eine Zahl g heißt Grenzwert der Folge (an), falls gilt:
Ab Platznummer 6 liegen
Zu jedem Intervall ]g-£;g + £[ mit £>0 alle Craphenpunkte der
gibt es eine Platznummer n^, von der an alle Folge in einem Streifen,
Folgenglieder a„ mit nan^ innerhalb dieses also alle Folgenglieder im
a n- X
X Intervall ]g-£;g + s[.
Intervalls liegen. X
g+ e- X
Wirschreiben dann: lim an = g 9'
X
Eine Folge, die einen Grenzwert hat, heißt g- e-
X
X I
X
konvergent. Eine Folge, die keinen Grenzwert I
I
hat, heißt divergent. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1
Beispiel
ip
Gegeben ist die Folge (an) mit an =-2 + n ● i9n
Weiterführende 1. Grenzwertsätze
Aufgabe Gegeben sind die Folgen (an) und (bn) mit an =4 - und bn = 2 + -^.
giert, wie lauten dann die Grenzwerte von (an-f-bn), (a n bn). (an-bn) Und ^ ?
Dn
(2) Die Differenz der Folgen konvergiert gegen die Differenz der Grenzwerte:
lim (a_ - b.)= lim a„- lim b n = a-b
n^oo' " n-*ix n-*cx5
(3) Das Produkt der Folgen konvergiert gegen das Produkt der Grenzwerte:
lim (a--bn)= lim a„- lim b n = a-b
n1 —co' ” n-*co ” n-*co
(4) Der Quotient der Folgen konvergiert gegen den Quotienten der Grenzwerte:
lim a
'' a
m
r-»oo b n lim b n b
n-*
Hierbei muss man noch zusätzlich voraussetzen, dass b^ 0 für alle n und b # 0.
3. Welche der drei Graphen gehören zu einer divergenten Folge? Begründen Sie.
3n bn Cn
1 10 X 10 X -X- X X
2 4 6 10 n
XXX X X i X 5 2 10 n 2 .. 4 6. ,10 n
X X X
-1 X -10- -10 X -X X X
X
-2- X -20 -20
4. Untersuchen Sie, welche Folgen konvergent und welche Folgen divergent sind.
(1)|an = 100 +
(2) a n+1 = 1,4 ■ 3n mit a, =300
(3) a mit a,=-27
6. Prüfen Sie wie im Beispiel, ob g der Grenzwert der vorgegebenen Folge ist.
1 Beispiel
a) an = 2- 3n g =2
1
b) an = 7T, g = 0
7. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim Werfen einer Münze nach ein,zwei, drei, vier, . . . nach n
Würfen immer nur Wappen oben liegt und niemalsZoh/?
Wie verhält sich diese Wahrscheinlichkeit für wachsende n?
8. Von einer geometrischen Folge (an) sind drei dervier Werte a,, q, n, a^ bekannt.
Bestimmen Sie den fehlenden Wert und untersuchen Sie, ob die Folge einen Grenzwert hat.
1 .
a) a1 = -1
“
81; q=-5; a n b) a, = 125; n = 5; a,^ = 0,5
Experimentieren Sie mit verschiedenen Werten für q. Für welche Werte von q hat eine geometri
sche Folge einen Grenzwert, für weiche Werte nicht?
10. Das Foto zeigt das Innere eines Handys. Die quadratische Platte
mit den quadratischen Löchern dient als Antenne, sie hat die Form
wie die Figur F3. Man kann sich diese Figur F3 durch Herausnehmen
von kleineren Quadraten aus einem größeren Quadrat entstanden
denken. Setzt man das Herausnehmen weiter fort, so kann man
sich eine Folge F,, F2, F3, F^,... von Figuren denken. Setzt man
diesen Prozess unendlich fort, so entsteht als „Endprodukt“ eine
Fläche, die man SiERPiNSKi’schen Teppich nennt.
WaclawSierpinski
(siehe Aufgabe 6 Fi F2
Betrachten Sie die Folge der Flächeninhalte der Figuren F,, F2, F 3> ■ ... Welchen Grenzwert hat die Folge?
1.3 Grenzwert einer Folge 23
Nullfolgen
13. Bestimmen Sie den Grenzwert durch Termumformung und Anwenden der Grenzwertsätze.
1
n^+ n 8n^-4n + 2 n +n
a) 3n =
n“*
b) an = 2n^ -4n^ +1 c) a n ”
n
14. Formulieren Sie für die folgenden Kurzformen einen Satz(ähnlich wie in den Grenzwertsätzen auf
Seite 21) und beweisen Sie den Satz durch Zurückführen auf die Grenzwertsätze,
2
m an lim a
GO P) „lim='S = n^oo j** mit kelN*
15. '
a) Auch wenn n-*o5
lim a„
''
und n-*i»
lim b„
"
nicht existieren, kann n^co'
lim(a_ + b_) existieren.
16. HERON-Verfahren
a] Geben Sie eine Folge von Näherungswerten für die Zahl V2 an. Gehen Sie dabei folgendermaßen
vor: a, = 1,4 ist ein erster Näherungswert. Da 1,42 = 1,96<2, ist 1,4 etwas kleiner als V2. Die Zahl x
in der Gleichung l,4-x =2 muss dann notwendigerweise größer als V2 sein. x =^= 1,4285714...
Der genaue Wert von t/2 muss also zwischen 1,4 und liegen.
Es liegt nahe, als besseren Näherungswert das arithmetische Mittel zu wählen: 82 =^ ●
Heron von
Berechnen Sie aj. Dieses Verfahren geht zurück auf den griechischen Mathematiker und Ingenieur
Alexandria
Heron Von Alexandria.
(um 75 n.Chr.) Führen Sie das Verfahren fort und bestimmen Sie weitere Näherungswerte.
griechischer
Mathematiker Geben Sie die Rekursionsgleichung an.
b} Nehmen Sie an, dass die Folge (an) gegen einen Grenzwert a konvergiert. Zeigen Sie mithilfe der
Gleichung n-*oo
lim a n+1 = n^ooZ
lim-^ an + — und der Grenzwertsätze, dass dieser Grenzwert V2 sein muss.
Beachten Sie dabei lim an + l = lim an
n-»co n-*
c) Verallgemeinern Sie Ihre Überlegungen aus den Teilaufgaben a) und b) auf HERON-Folgen zur
Bestimmungvon Vx für xeR.
Geben Sie mit dem HERON-Verfahren Näherungswerte für die angegebenen Wurzeln an.
(1) V3 (2) Vs (3) VTzT
24 Selbst lernen 1 Grenzwerte
Zum Erarbeiten Die Erfindung des Schachspiels und die geometrische Reihe
Um die Entstehung des Schachspiels ranken sich viele Legenden. Einer Legende nach soll das Schach
spiel vor über tausend Jahren in Indien entstanden sein.
Der indische Weise Sissa ibn Dahir erfand das Schachspiel für seinen Herr
scher Shihram. Dieser war von dem neuen Spiel so begeistert, dass er Sissa
ibn Dahir zu sich kommen ließ und ihm einen Wunsch frei stellte. Der Weise
äußerte den Wunsch, auf jedes Feld eines Schachbretts Weizenkörner gelegt
zu bekommen: auf das erste Feld ein Weizenkorn, auf das zweite Feld zwei
Weizenkörner, auf das dritte Feld vier Weizenkörner, und so weiter, bis die
entsprechende Anzahl von Weizenkörnern auf jedem Feld des Schachbretts läge. Der Herrscher
wollte diesen Wunsch zunächst nicht erfüllen, weil er ihn für zu bescheiden hielt.
■ Ermitteln Sie die Gesamtanzahl an Weizenkörnern, die Sissa ibn Dahir erhalten hätte, wenn seinem
Wunsch Folge geleistet worden wäre.
20000 Weizenkörner wiegen ca. 1 kg. Das heißt, dass Sissa ihn Dahirca.
9,2-10''Tonnen Weizen zustünden. Das sind 920 Milliarden Tonnen. sns/20000
9.223372037e14
ans/1000
Weltweit wurden im Erntejohr 2013/14 nur 713 Mio. t Weizen geerntet. 9.223372037e11
Definition
Ist (an) eine geometrische Folge mit an = a, ●q''”' und a, #0, q #0, so ist die zu dieser Folge gehö
rende Folge (Sn) der Teilsummen bis zum n-ten Folgenglied gegeben durch:
Sl = a. = a1
+ 32 1 ●q + a,
$2= a, + a2 = a, + a,q
1 2
$3 = 3i + 83 + 83 ^+23 = a, + a, q' +3i q
n-1
Sri“ 3-|+ 32 + 33 +●●● + 3n = a, + a, q’ +3i q^ +... + 3i q
Die Folge (Sn) heißt geometrische Reihe,
Aus der Definition der Folge ($n) ergeben sich die folgenden rekursiven Darstellungen:
(1]s n+l - Sn + 3n + 1 mit s, =a 1 (2]S n+i = q-Sn + ai mit S 5 = a,
Satz
Für eine geometrische Reihe mit dem Anfangsglied a, und dem konstanten Quotienten q gilt:
n-l -a
Sn = a, + a,-q + a,-q2 + ... + aTq -3' l-q >
für q + 1
2. Gegeben ist eine geometrische Folge (an) durch a, und q. Schreiben Sie die Folgenglieder der geometri¬
schen Reihe als Summe auf und bestimmen Sie s^ mithilfe der Summenformel,
1
a) a, =4; q = 2 b) a,=2; q=^ c) a 1 - l;q = -2 d) a, = 10; q = -5
26 Selbst lernen 1 Grenzwerte
1 - q'^
4. a) Betrachten Sie die Folgen mit Sn = — für verschiedene Werte von q und erzeugen Sie Werte-
1-q
tabeiten. Untersuchen Sie, wie der Wert von q das Verhalten der Folge beeinflusst.
1.
(1} q = 2; (2) q =-1; (3) q^l (5) q = -i
3’ (6) q = 5.
5. Eine Strecke AB mit der Länge s wird um die Hälfte verlängert. Die Verlängerung BC wird danach auch
um die Hälfte verlängert, usw. Über jeder Strecke
wird ein Halbkreis gezeichnet, wie unten abgebildet.
7. Überden Mathematiker Carl Friedrich Gauss kursiert folgende Geschichte: Als er ein junger Schüler
war, wollte sein Mathematiklehrer die Klasse beschäftigen und stellte folgende Aufgabe: „Berechnet
die Summe der ersten 100 Zahlen.“ Gauss wusste sehr schnell die korrekte Antwort, sie lautet 5050.
a) Gauss hat die Zahlen nach dem abgebildeten Schema aufsummiert. Erläutern Sie dieses und
verifizieren Sie die oben angegebene Lösung.
1 + 2 +3 + 99 + 100
+ 100 -I- 99 + 98 -1- 3 + 2 -I- 1
= 101 ■rIOl -1-1 01 -1-101 -rIOl -rIOl
= 100-101
n -(n -h 1)
b) Zeigen Sie: l-(-2-r3-r4-r...-rn = 2
c) Bestimmen Sie.
(1) 3-r6-r9-r12 + ...-f210; ( 2) 10-t-13-t-16-Hl9-i-...-1-217; (3) 4-h10-r16-r...-i-76
1.5 Konvergenz monotoner und beschränkter Folgen 27
800000 bn
an I Cn
i
7 700000
6 ]■ 'i' 600000 6
5 X 500000 5 * I -X- X
i
4 400000 *—r 4-
3 300000 3
X
2 200000 2- - :
X
1 * X X X X X X 100000 1
n n
i » I » 4-
1 23456789 10 1 2 3 4 5 6 7 8 1 23456789 10
28 1 Grenzwerte
■ Bei der Folge (an) ist jedes Folgenglied kleiner als das vorherige. Das kann man auch allgemein
begründen: Es gilt =Vän- Für alle > 1 gilt > 1 und somit
'rn-l also 3n > a n + 1 ■
■ Bei der Folge (bn) werden die Folgenglieder mitjedem Glied größer, denn aus br,>1 folgt durch
Multiplikation mit b„ auf beiden Seiten b2 = b„^, > b„. Die Folge wächst schnell in Bereiche, die
selbst mit dem Taschenrechner und auch grafisch nicht mehr dargestellt werden können.
■ Die Folge (cn) nimmt abwechselnd nur zwei Werte an:5 und j. Das folgt daraus, dass der Kehr
wert des Kehrwerts einer Zahl wieder die Zahl selbst ist.
b) Kombiniert man die Ergebnisse aus den Tabellen in Teilaufgabe a) mit den darauffolgenden
Überlegungen,so sieht man:
■ Das größte Element der Folge (an) ist das erste Folgenglied, also a, = 5. Es lässt sich nicht
sagen,ob es ein kleinstes Folgenglied gibt. Aber sicherlich sind alle Folgenglieder größer als 1,
da für jede Zahl a > 1 gilt: Vä > 1, also folgt aus a„ > 1 auch fürjedes n: a n + 1
■ Das kleinste Folgengiied der Folge (bn) ist das erste Folgenglied bi=5. Danach werden die
Folgenglieder beliebig groß.
■ Die Folge (c„) hat sowohl ein kleinstes als auch ein größtes Folgenglied. Das größte Folgenglied
ist c, =C3 = C5 =... =5 und das kleinste Folgenglied ist C2 = C4 = Cg =
c) Die Folge (an) konvergiert, denn die Folgenglieder werden mitjedem Schritt kleiner, liegen aber
immer etwas oberhalb der 1. Zu jedem noch so kleinem e > 0 finden wir ein Folgenglied (an), das
im Intervall ]!;!+£[ liegt. Damit konvergiert die Folge.
Dass der Grenzwert der Folge 1 beträgt, können wir auch mit folgender Plausibilitätsbetrachtung
begründen: Die Folge (an) kann rekursivso definiert werden: an = ^a„_-^. Falls(an) gegen einen
Grenzwert g konvergiert, gilt
g= n-*oo
°
lim 3n= n-»cc
lim Ja n-1 Jvn-»co
lim a n-1
Giltaber lim ar = g, sogiltauch lim a n-1 = g und mit der obigen Beziehung g = Jg.
Information Ist jedes Folgenglied kleiner bzw. größer als das vorherige Folgenglied und ist es möglich, eine Zahl zu
finden, die kleiner bzw. größer als alle Folgenglieder ist, so kann man die Konvergenz einer Zahlen
folge feststellen. Dabei ist es noch nicht einmal nötig, den Grenzwert zu kennen. Man nutzt die folgen
den beiden Definitionen.
Definition
Eine Folge (an) heißt monoton fallend, wenn für alle nelN gilt: ap^a n + 1
Eine Folge (an) heißt monoton wachsend, wenn für alle nelN gilt: apsan + 1
Beispiel
1
Gegeben ist die Folge (ap) mit ap =’^. Diese Folge ist monoton fallend: Aus n + 1 folgt
n + 1 > n. Diese Aussage ist für alle nsW wahr.
Gegeben ist die Folge (bp) mit bn = 2-n. Diese Folge ist monoton wachsend: Aus 2-(n + 1)> 2n
folgt 1 >0. Diese Aussage ist für alle nelN wahr.
1.5 Konvergenz monotoner und beschränkter Folgen 29
Definition
Eine Zahl (S^,) heißt obere (untere) Schranke der Folge (an)falls für alle n gilt: an s So (an > Su).
Eine Folge heißt nach oben beschränkt, wenn sie eine obere Schranke hat. Hat sie eine untere
Schranke,so heißt sie nach unten beschränkt.
Beispiel
Die Folge (an) mit an = -^ ist nach unten beschränkt durch die Zahl 0, da -^aO für alle ne IN.
Sie ist ebenfalls nach oben beschränkt durch die Zahl 1, da -<1
n für alle neM.
Die Folge (bn) mit bp = 2-n ist nach unten beschränkt, da 2n a2 für alle ne IN.
Es existiert keine obere Schranke für diese Folge.
Satz: Monotoniekriterium
Jede monoton wachsende, nach oben beschränkte Folge ist konvergent. Die kleinste obere
Schranke ist dann ihr Grenzwert.
Jede monoton fallende nach unten beschränkte Folge ist konvergent. Die größte untere Schranke
ist dann ihr Grenzwert.
Beispiel
Die Folge (an) mit an =-1 ist monoton fallend und nach unten beschränkt. Damit ist sie konver
gent. Ihr Grenzwert ist - wie schon aus dem vorigen Kapitel bekannt - die Zahl 0.
Das Montoniekriterium ist sehr schwierig zu beweisen. Daher verzichten wiran dieser Stelle auf einen
Nachweis.
1. Entscheiden Sie, ob die Folge (a^,) monoton wachsend oder monoton fallend ist. Begründen Sie auch,
a) 1, 1. 1. 1. j_, j_,
1 ’ 2’ 4’ 9’ 16' 25 ’ "■ e) ap = 4n-n2 i) a, = V2
1
b) 3;3l;3f;3|;3|;3f; ... f) a.=
n2-^
n j) a, = vö;5
in*1
C) 1; -1; 3; -3; 5; -5; 7; -7;... g) a,= n k) =
1 -n
d) -4; -2; 0; 2; 4; 6; 8; ... h) a, = n —n l) a, = n + 2
2. Gegeben ist die geometrische Folge (a^) mit an = a, 'q""'. Weiterhin gilt a, > 0. Bestimmen Sie q so,
dass die Folge monoton wachsend bzw. monoton fallend ist.
Entscheiden Sie begründet, ob es ein q gibt, sodass keiner der beiden Fälle eintritt.
4. Entscheiden Sie begründet, ob die Folge nach oben oder nach unten beschränkt ist und geben Sie ggf.
die kleinste obere bzw. größte untere Schranke der Folge an.
1
a) -2; +2; -2; +2; ... an =
(-3)'
1
b) 1- 5- 1- 5- 1- 5- 1- g) 3n = 3 n l)
1 > 3, 2. 3. 4, O. g.
3. 8. 25. 2±. 35.
C) 4’ 9’ 16’ 25’ 36’ ■" h) a, = n-n2 m) a,i = n-10
1 n +1
d) -1; 2; -2; -1; 3; -3; -1; 4; -4; ... 0 = ^1 - n) a,= n + 2
1 - lOn-7
e) 0,9; 1,99; 2,999; 3,9999; ... j) a,= 1 +n 0) 3a =
5. Gegeben ist die geometrische Folge (a^) mit an = a, -q"’’. Weiterhin gilt ai>0.
Bestimmen Sie q so, dass die Folge nach unten bzw. nach oben beschränkt ist.
6. a) Geben Sie mindestens drei Folgen an, die nach oben beschränkt sind.
Geben Sie ebenfalls mindestens drei Folgen an, die nach unten beschränkt sind,
b) Geben Sie mindestens drei Folgen an, die nicht nach oben beschränkt sind.
Geben Sie ebenfalls mindestens drei Folgen an, die nicht nach unten beschränkt sind.
E. Die kleinste obere Schranke kann selbst auch ein Folgenglied sein. Entscheiden Sie begründet, in
welchen Beispielen dies der Fall ist und geben Sie die kleinste obere Schranke in den Beispielen an.
1- 1-1. I- 1-
(1) 1 ’ 2’ 3’ 4’ 5’
1 . _2
(2) 1; 4’ 5
(3) 3; 3,1; 3,14; 3,141; 3,1415; 3,14159; ... (dezimale Näherungsfolge fürTi).
11. Egemen untersucht die Folge (an) mit ai=0,9; a2 = 0,99; 83 = 0,999; 34 = 0,9999; ... auf Konvergenz.
Er erklärt: nDie FoLge ist monoton wachsend und beschränkt mit der kleinsten oberen
Schranke 1. Daher gilt n
Lim00 On = 1." Dominik entgegnet: „Aber am Term sieht man, dass der
Grenzwert 0,9 sein muss. Eine Folge kann nicht zwei Grenzwerte haben!“
Nehmen Sie Stellung.
1.5 Konvergenz monotoner und beschränkter Folgen 31
2n + 2
12. Gegeben ist die Folge (an) mit an = 4n + 2’
a) Berechnen Sie die ersten 10 Glieder der Folge und stellen Sie diese grafisch dar.
Stellen Sie Vermutungen über Monotonie und Beschränktheit dieser Folge auf.
Geben Sie ggf. eine obere und eine untere Schranke dieser Folge an.
b) Untersuchen Sie die Folge ausgehend von Ihren in Teilaufgabe a) erzielten Ergebnissen auf
Konvergenz,
2n + l 2n2+i
c) Untersuchen Sie nun die Folge (bn) mit bn = 4n + 7 sowie die Folge (Cn) mit Cn = 4n + 7 auf
Konvergenz,
d) Erläutern Sie, inwieweit sich die oben erzielten Ergebnisse verallgemeinern lassen,
6n +1
13. Gegeben ist die Folge (an) mit an = 3n + 3‘
a) Berechnen Sie die ersten zehn Glieder der Folge. Welche Vermutung über die Monotonie ergibt
sich? Beweisen Sie diese,
b) Geben Sie eine untere und eine obere Schranke an. Warum ist die Folge konvergent?
c) Bestimmen Sie den Grenzwert,
14. Zeigen Sie: Die Folge (an) mit 3^ = ^? ist monoton fallend und nach unten beschränkt.
15. Gegeben ist die Folge (Sn) mit dem Bildungsgesetz Sn=Sn-1 + -^ und S, = 1 sowie ihr Graph.
Diese Folge wird auch harmonische Reihe genannt.
Sa
3 X'
X*
X*
X
2 X
X
X
1 X
=<4444 n
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
n
a) Begründen Sie anhand derobigen Darstellung, weshalb (Sn) monton wachsend ist.
b) Erläutern Sie, inwieweit es möglich ist, anhand dervorliegenden Grafik zu entscheiden, ob die
Folge konvergiert,
c) Entscheiden Sie anhand der folgenden Rechnung, ob die Folge (Sn) einen Grenzwert hat.
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
> ä
-4444444^4*4^44 I 1 1 j_
1 1
-4* i + +
2 2
+...
Zahlenfolge an.
c) Entscheiden Sie begründet, ob die Folge einen Grenzwert hat und ob es möglich ist, diesen
anzugeben.
32 1 Grenzwerte
2 6
I
I f
T
f X
t
f
-2
● -2 2
f h
X
X
-4 -2 2 4 -4- - -4 -2 2 4
1
f(x) = 1-x3
2-4
LÖSUNG a) Für x = 0 ist die Funktion f mit f(x) = -^ nichtdefiniert, da x^ = 0, wenn x = 0 und man nicht durch
0 dividieren kann,
Falls sich die x-Werte von links dem Wert null nähern, also x -»0 mit x < 0, so gilt f (x) -»oo.
Falls sich die x-Werte von rechts dem Wert null nähern, also x-» 0 mit x > 0, so gilt offenbar auch
f(x) -»oo.
Wir begründen dies am Funktionsterm:
Der Funktionsterm ^ ist ein Quotient. Der Zähler hat unabhängig von x immer den Wert 1.
Der Nenner x^ kann nur Werte annehmen, die größer oder gleich null sind. Wenn die Werte von x
nahe bei 0 liegen, liegt x^ noch näher bei 0 und ist stets positiv. Man dividiert also die Zahl 1 durch
eine sehr kleine positive Zahl. Somit wird der Quotient^ beliebig groß.
Insgesamt gilt: Wenn x-»0, dann f(x)-»co.
1
b) Fürx=1 ist die Funktion f mit f(x) = 1 -x2 nicht definiert, da der Nenner 1 - x^ in diesem Fall null
wird.
Für X 1 mit x< 1, gilt f(x)-»oo un d für x 1 mit X > 1, gilt f(x) -»-CO,
Das können wir am Funktionsterm so begründen:
Der Funktionsterm 1
1 -x2 ist ein Quotient. Der Zäh ler hat unabhängig von x immer den Wert 1.
Falls die x-Werte sich von links dem Wert 1 nähern, also x ^ 1 mit x < 1, so gilt für den Nenner
1 - x^ ^ 0 mit 1 - x^ > 0, da man von 1 eine Zahl subtrahiert, die kleiner als 1 ist. Für den Quotien
ten f (x) ergibt sich in diesem Fall f(x) -»-co.
1.6 Grenzwert einer Funktion an einer Stelle 33
Falls sich die x-Werte von rechts dem Wert 1 nähern,also x-»1 mitx>l, so giltfürden Nenner
1 - x^ -»0 mit 1 - x^ < 0, da man von 1 eine Zahl subtrahiert, die größer als 1 ist. Für den Quotien
ten f(x) ergibt sich in diesem Fall f(x) co.
x‘'-i6
c) Für x = 2 und x = -2 istdie Funktion f mit f(x)= x2-- nicht definiert. Für x -»2 mit x < 2, gilt
f[x) ->8 und für X-» 2 mit x > 2, gilt auch f(x)
Die Betrachtung des Graphen zeigt, dass an der Stelle x =2 eine (unendlich kleine) Lücke ist, da
dort der Nenner des Funktionsterms Null wird. Dort istdie Funktion nicht definiert.
-4 I -2 -2 2 4 6
Gegeben ist eine Funktion f, die auf einem Intervall I definiert ist
und eventuell an einer Stelle Xq des Intervalls I eine Definitions f(x)
lücke haben kann.
Eine Zahl g heißt Grenzwert der Funktion f an der Stelle Xq ,
wenn für jede Folge (xn) mit dem Grenzwert Xg die Folge (f(Xn))
den Grenzwert g hat. Geht also Xn-»Xo, falls n-»oo, dann geht
f(x)
auch f(xn)-»g.
I x
>io -x
34 1 Grenzwerte
Beispiel
f(x)=^^fy=x + 2 für x#2. Konvergiert(Xn) gegen den Wert 2,so gilt Ji^f(Xn)= Xn + 2= 4.
(2) f(x)= x^ hat an der Stelle Xq = 3 keine Definitionslücke. Gilt Xn-»3, falls n^co, so gilt
f(xn)-»3^ = 27 für n -^00.
(3) f(x)= -| hat an der Stelle Xß = 0 eine Definitionslücke. Für Xn = -^ gilt Xn ^0, falls n ^co und
I f(Xn)= 3 n. Also geht f(Xn) oo, wenn n ^co.
-H>-oo, wenn n 00,
I Für Xn = —^ gilt 0. falls n -»oo und f(Xn)= -3 n, Also geht f(Xn)
I . Die Funktion hat bei Xq = 0 eine Definitionslücke mit Vorzeichenwechsel.
- 6' ●● 6 4 4
2 2 T-
2 2
-2 -2 2 4
X X
+ 2 -2
-4 ; -■ . 2 -4 -2 2
b) Bestimmen Sie
u(x)
(1) lim^(u(x) + v(x)) (2) lim^(u(x)-v(x)) (3) limju(x)-v(x)) (4) lim -pr
^ ' x-5 v(x)
c) Vergleichen Sie die Ergebnisse mit den Grenzwerten der Funktionen u und v an den jeweiligen
Stellen. Bestätigen Sie den folgenden Satz an weiteren selbst gewählten Beispielen.
2. Geben Sie die Definitionslücken von f an und untersuchen Sie das Verhalten des zugehörigen Graphen
in der Nähe der Definitionslücken.
x-1 x2 + 5 3x- 1
a) f(x) = b) f(x) = 8 + x^ C) f(x) =
(x + 3)(x-2)
(x + 3)2
u(x)
3. Die Funktion f lässt sich als Quotient zweier ganzrationaler Funktionen u und v darstellen: f(x) = v (x)
Marc behauptet: „Ob eine DefinitionsLücke Xq mit oder ohne VorzeichenwechseL ist, hängt
allein von der Vielfachheit der Nullstelle des Nenners v(x) ab.“
Untersuchen Sie dies an selbst gewählten Beispielen.
1.6 Grenzwert einer Funktion an einer Steife 35
5. Geben Sie für die Funktion f mit f(x)= den Definitionsbereich an und unter-
(x2 + 3}-(x + 1)®-x^-(x-1)®
suchen Sie jeweils das Verhalten an den Definitionslücken.
2 ll ’
I
b) f(x)= x®; Xq = 3
g) f(x)=^; Xobeliebigmit Xq#0
1
c) f(x)= x^ + x2; Xq beliebig h) f[x)= ; Xg beliebig mit Xg#-1
(x-.l)2
d) f[x)= 8x^; Xg beliebig i) f(t) = t^ + 3'; Xq = 0
8. Bestimmen Sie folgende Grenzwerte durch Anwenden der Grenzwertsätze für Funktionen,
a) (im (3x‘’+ 2*-7) c) lirn ((2x + 4)-(7x + 3)] e) lim [4x2-6x2- 3)2
3x2-1
b) lim(2x^-x + 2) lim (2x+ 1)2 f) lim
' x -»4' ' d) x-»l
' x^l 2x-l
10. Bestimmen Sie die Definitionslücke der Funktion f. Zeigen Sie, dass es sich um eine hebbare Lücke
handelt.
-4x +4 4’‘-4
a) f(x)=ff| c) f(x)=^ x-2 -4
e) f(x)= ^--'^ g) f(x)= 2*-2
7x2- x x^ +5 x2-7X 22«-4 sin (x)
b) f(x)= 1 -7x d) f(x)= 5x f) f(x)=. 2« -2 h) f(x)= n
COS X +^
2
36 1 Grenzwerte
1.7 Stetigkeit
Einstiegsaufgabe Sprünge in Graphen Preisübersicht für das
OHNE LÖSUNG
Zeichnen Sie den Graphen der Funktion
DHL Paket
f: Gewicht(in kg)-* Porto (in €)1ür Pakete. Gewicht Oniine-Preis
■ Beschreiben Sie Besonderheiten des Graphen. bis 2 kg 4,99 EUR
Gehen Sie dabei darauf ein, an welchen Punkten der Graph schwie 5,99 EUR
bis 5 kg
rig zu zeichnen ist. Geben Sie die Koordinaten der Punkte (21 f(2)),
bis 10 kg 7,99 EUR
an.
(5|f(5))),[l0|f(l0))und (31,5|f(31,5)) 13,99 EUR
bis31,5kg
■ Wie oft mussten Sie den Stift mindestens absetzen, um den Graphen
zu zeichnen?
Beschreiben Sie Besonderheiten der Graphen. Vergleichen Sie das Verhalten der Graphen an der Stelle
x = 0.
LÖSUNG (1) Der Graph von f, weist an der Stelle 0 einen Sprung auf. Nä 4 y
hertman sich auf dem Graphen von f, von links der Stelle 3
0,so nähern sich die Funktionswerte dem Wert-1. Nähert
2
man sich dagegen von rechts dieser Stelle, so nähern sich
die Funktionswerte dem Wert 1.
Es ist aber f,(0)= 0.
(2) Nähert man sich auf dem Graphen von ^2 der Stelle 0.
so nähern sich die Funktionswerte dem Wert 1; es ist aber
f2{0)=-l.
-4 -3 -2 -1 1 2 3 4
-1
-2
(3) Auch der Graph zu fj weist an der Stelle 0 einen Sprung auf. 4 y
Nähert man sich von links bzw. rechts der Stelle 0 an,so
3
zeigt der Graph zu fs dasselbe Verhalten wie der zu fi,
2
mit dem Unterschied, dass die Funktion f, an der Stelle 0
1
definiert ist(es gilt nämlich fi(0)= 0), die Funktion fj aber X
nicht.
-4 -3 -2 -1 1 2 3 4
+
f3
-2
-3
1.7 Stetigkeit 37
Information Stetigkeit
Einige Funktionen weisen Stellen auf, an denen der Graph einen Sprung macht. Nähern sich die
x-Werte dieser Stelle an,so nähern sich die zugehörigen Funktionswerte nicht dem Funktionswert an
dieser Stelle an. Wir nennen die Funktion an dieser Stelle unstetig. Natürlich muss die Funktion an
dieser Stelle definiert sein, also überhaupt einen Funktionswert besitzen.
Definition
Die Funktion f sei an der Stelle Xg definiert. Sie heißt dann an der Stelle Xg stetig, falls limf(x)
existiert und limf(x)= f(xg) ist. Andernfalls heißt die Funktion an der Stelle x„ unstetig.
X—»Xq
(1) fiststetigan (2) f ist unstetig an (3) f ist weder stetig, noch
der Stelle X0 der Stelle Xg unstetig an der Stelle x0
y y y
anschaulich:
kein Sprung Sprung
■0 nicht dehniert
I I
I I I
I X I X I beixp X
Xo =<0 Xo
Eine Funktion heißt stetig, wenn sie an jeder Stelle ihres Definitionsbereichs stetig ist.
y y
stetig unstetig
Folgende Funktionen sind an jeder Stelle ihres Definitionsbereic hs stetig: f(x) = x; f(x) = c; f(x) = Vx;
f(x) = x'' (neQ); f(x] = b^ (für b>0); f(x) = sin(x); f(x) = cos(x); f(x)=-^ (xs[R\(0})
Übungsaufgaben Stetigkeitsuntersuchungen
2. Zeichnen Sie den Graphen der Funktion und untersuchen Sie diese auf Stetigkeit,
0 für xsO
a) H(x)= b) f(x)=[x]
,1 für x>0 Gauß-Klammer[xj bezeichnet die
Heaviside-Funktion größte ganze Zahl kleiner gleich x.
3. Die HEAVisiDE-Funktion H mit H(x) Ofür x<0 ist nach dem britischen Mathematiker und Physiker
,1 für x>0
Oliver Heaviside benannt. Diese Funktion wird in der Mathematik, Physik und Technik oft zur mathe
1 fürx rational
7. Zeigen Sie, dass die Funktion f an allen Stellen unstetig ist; f(x)=
,2 fürx irrational
Vorzeichenfunktion: 8. Wo ist die Funktion f stetig, wo unstetig, wo weder stetig noch unstetig?
-1 für X < 0 sgn(x^)
sgn(x)= 0fürx = 0 a) f(x)= 4(x-i) b) f(x)= c) f(x)= d) f(x)=
+ 1 für x>0 sgn(x) sgn (x) sgn (x)
Stetige Ergänzungen
9. Beurteilen Sie, ob und wie die Funktion an ihren Definitionslücken stetig ergänzbar ist.
2* x^ + x
a) f(x)=f c) f(x)= X e) f(x)=^ X
2 -9 4x2-16 -25
b) f(x)=^x + 3 d) f(x)= 2x-4 f) f(x)=^
x2 + 5
1 Grenzwerte Das Wichtigste im Überblick 39
Geometrische Eine Folge (a^) heißt geometrische Folge, Eine Tierpopulation von 300 Tieren wächstjährlich
Folge wenn der Quotient zweier aufeinan¬ um5%.
derfolgender Folgenglieder immer gleich ist.
Es gilt: a n+1 = q-an Rekursive Darstellung:
a,=300
1 und a^^, = l,05-a n
und a„ = q""’-a,
Explizite Darstellung;
a^ = l,05'^-’-300
Arithmetische Eine Folge (a^) heißt arithmetische Folge, Folge (Zj,) der Vielfachen von 10.
Folge wenn die Differenz d = a a+1 -a^ zweier
aufeinanderfolgender Folgenglieder immer Rekursive Darstellung:
gleich ist. + z, = 10
Es gilt: an+1 = a_n + d
Explizite Darstellung:
und a^sfn-l)-d + a,
z_r> = 10 ● n
Grenzwert einer Eine Zahl g heißt Grenzwert einer Folge Die Folge (b„) mit b^ = 1 - ist konvergent. Sie hat
Folge (aj,falls gilt: den Grenzwert 1, denn es gilt:
Zu jedem Intervall jg-e; g-t-s[ mit £>0 1 = lim 1 - lim 1
lim 1 - 2"
n-+co n^i n cb2"
gibt es eine Platznummer n^, von der ab alle
= 1-0
Folgenglieder innerhalb dieses Intervalls
=1
liegen.
Wirschreiben: n-»oo
lima„ =g Zu jedem noch so kleinen £ kann man eine Platz
"
nummer finden, von der an alle Folgenglieder in
Eine Folge, die einen Grenzwert hat, heißt dem Intervall
konvergent. Eine Folge, die keinen Grenz 11 ~£; 1 + £[ liegen.
wert hat, heißt divergent. hn
0,5 X-
1 2 3 4 5 6 7 n
Geometrische ist(a^) eine geometrische Folge mit Gegeben ist die geometrische Reihe (s^) durch
Reihe a^^, = q-a^ und q/0, q#l und a,/0, so an*i=(-0.2)-an und
heif?>tdie Folge (s„) der Teilsummen geomet a, =500.
rische Reihe. Man erhält:
Si = a,, Si=500,
S2 = a, + a2, Sj= 500-100 = 400,
S3 = a,+ 82+ 83, S3 = 500-100 + 20 = 420,
Sf,= ai + a2+...+ an 54 = 500-100 + 20-4 = 416,
Es gilt:
n-1 1-q 1 -(-0,2)"
s„ = a, + a,-q + ai-q2+ ... + a,-q sn =500-
^1' l-q 1,2
500
Für -1 < q < 1 ist eine geometrische Reihe Es °
gilt: s= n-»co
iims„ "= 1.2
= 416,6
3i
konvergent mit dem Grenzwert s=j^.
Andernfalls ist eine geometrische Reihe
divergent.
-2
r| 4 6 8 10 12 14
Monotoniekrite Jede monoton wachsende, nach oben be Die Folge (b J mit b„ = 1 -^ ist monoton wachsend
rium für Folgen schränkte Folge ist konvergent. Die kleinste und nach oben beschränkt, es gilt:
obere Schranke ist dann ihr Grenzwert. lim b„= lim 1 --
n-*co " n-»co n =1
Jede monoton fallende, nach unten be Die Folge (a„) mit = 2+ ^ ist monoton fallend
und nach unten beschränkt, es gilt:
schränkte Folge ist konvergent. Die größte
untere Schranke ist dann ihr Grenzwert. lim a„= n-»oo
n-»oa
n "
lim 2+-
n
=2
(2) A—»Ap
lirn (u(x)-v{x))= lim u(x)- lim v(x)
' A—»Xq limj(x-l)(x+l))=-1
lim 2x^-2 = 0
x+1
(3) jim [u (x)-V(x))= Jim u(x) ■ Jm v(x)
u(x)
(4) lim für lim v(x)#0
limv(x) X-»Xj
Stetigkeit ry,
Eine Funktion f ist an einer Stelle Xg definiert. Die
Funktion heißt an der Stelle Xg stetig, falls :"-j- ~T ■
V.
— I
Klausurtraining
TeilA Lösen Sie die folgenden Aufgaben ohne Formelsammlung und ohne Taschenrechner.
1. Geben Sie eine explizite odereine rekursive Darstellung für die Folge an.
Falls die Folge konvergent ist, geben Sie auch den Grenzwert an.
a) Die Folge der Vielfachen von 13; d) 2;0,2;0,02;0,00 2;0,0002;...;
b) Die Folge der natürlichen Zahlen e) 3,1;3,01;3,001;3,0001;...;
größer null;
1_. 2.3.4.5.6. 7.
c) Die Folge der ungeraden Zahlen; f) 2’3’4’5’6’7’8’”'
3. 3n-2
a) Bestimmen Sie den Grenzwert der Folge (a^) mit a^ = n +1
b) Geben Sie zwei verschiedene Folgen mit dem Grenzwert 2 an.
42 Klausurtraining 1 Grenzwerte
TeilB Bei der Lösung dieser Aufgaben können Sie die Formelsammlung und den
Taschenrechner verwenden.
6. Ein Patient nimmt täglich 5 mg eines Medikaments ein. im Laufe eines Tages werden 40% des im
Körper befindlichen Medikaments abgebaut und ausgeschieden. Die Folge (s^,) gibt an, wie viel mg des
Medikaments sich unmittelbar nach der Einnahme am n-ten Tag im Körper befinden,
a) Zeigen Sie, dass(s^) eine geometrische Reihe bildet und berechnen Sie Sg,s,o und 5,3.
b) Bestimmen Sie den Grenzwert der geometrischen Reihe (s„). Welche Bedeutung hat dieser Wert für
den Sachverhalt?
7. n +1.
Gegeben ist die Zahlenfolge (a^) durch = n ; n > 1.
a) Berechnen Sie die ersten fünf Glieder der Folge,
b) Stellen Sie diese Glieder in einem geeigneten Koordinatensystem dar.
c) Zeigen Sie, dass 1,8 kein Glied der Folge ist.
d) Geben Sie eine obere Schranke der Folge an.
e) Untersuchen Sie die Folge auf Monotonie,
f) Zeigen Sie, dass die Zahl 1 die untere Schranke der Folge ist.
g) Ermitteln Sie den Grenzwert der Folge.
6n + 1
8. Gegeben ist die Folge (a^) mit a^ = 4n + 2^ n £ 1.
a) Berechnen Sie die ersten 8 Folgeglieder und stellen Sie die Folge grafisch dar.
b) Stellen Sie Vermutungen über die Monotonie und die Beschränktheit der Folge auf. Geben Sie,
wenn möglich, eine untere und eine obere Schranke an. Ermitteln Sie den Grenzwert der Folge.
9. Bestimmen Sie die Definitionslücke der Funktion und untersuchen Sie das Verhalten des Funktions
graphen in der Nähe der Definitionslücke,
x+1
a) fW=j!T 'b)
- f(x)=i^-^®
x-4 c) f(x) X2
10. Berechnen Sie mithilfe der Grenzwertsätze den Grenzwert der Funktion f an der Stelle x0-
x+5
a) f(x)= 2x2-3, Xq = i b) f(x)=(x2+3)(x-4),Xo =-1 C) f(x)= 1 -X. Xq = 0
\
x2 für xsl
2
11. Gegeben ist die Funktion f mit f{x)=
axfür x>j
Bestimmen Sie den Parameter a e R so, dass f an der Stelle X(,=-i stetig ist.
Differentialrechnung
In diesem Kapitel...
Noch fit...
im Umgang mit linearen Funktionen?
Lineare Funktionen
2 Bestimmen Sie eine Gleichung der Geraden durch den Punkt P mit
der Steigung m.
a) P(2|-l); m = 3 b) P(-3l6); m=-2
-1 1 2 Xi 3 X2 5 6 ■ X
4. Ermitteln Sie zu der Geraden mit der Gleichung y = -|x-1 die Gleichung
a) einerParallelendurchA(4|5); b) einerOrthogonalen d urch A(4|5).
5. Ein Energieversorger bietet seinen Kunden den Tarif K//moP/us an, in dem eine kWh 24,45 Cent kostet
und die jährliche Grundgebühr250€ beträgt,
a) Stellen Sie für diesen Tarif eine Funktionsgleichung auf.
b) Wie hoch sind die Kosten bei einem Energieverbrauch von 4500 kWh?
c) Familie Ebert möchte in diesen Tarif wechseln und erhält als Neukunde einen Sofortbonus in Höhe
von 150€und zusätzlich 15% Neukundenbonus. Wieviel muss Familie Ebert bei einem Verbrauch
von 4500 kWh im ersten Jahr zahlen?
2.1 Änderungsraten und Steigungen 45
Durch Maßnahmen zur Renaturierung entstand in einem Gebiet eine nasse Senke. Im Sommer 1994
wurden dort 10 Rotbauchunken ausgesetzt. In einigen Sommern danach wurde der Bestand der Tiere
naherungsweise ermittelt. Im Sommer 1997 ermittelte man etwa 90 Rotbauchunken, 1999 etwa 130,
2003 etwa 190,2004 etwa 200,2009 etwa 240, 2011 etwa 250 und 2013 etwa 260 Rotbauchunken.
Bei der Auswertung der Ergebnisse wurde gesagt: „Die Anzahl der Tiere ist im Durchschnitt um 13 Tie
re pro Jahr gestiegen. Bei dieser Entwicklung können wir in 4 Jahren mit einem Bestand von über
300 Rotbauchunken rechnen.“
Überprüfen Sie diese Aussage. Vergleichen Sie dazu das Wachstumsverhalten für die jeweiligen Zeit
abschnitte, stellen Sie die Entwicklung des Tierbestandes grafisch dar und treffen Sie selbst eine
Prognose zur weiteren Entwicklung.
LÖSUNG Wir notieren die Entwicklung der Anzahl der Tiere und ihre Änderung in einer Tabelle und berechnen;
wie sich die Anzahl der Tiere im Durchschnitt pro Jahr für die jeweilige Zeitspanne verändert hat.
Jahr 1994 1997 1999 2003 2004 2009 2011 2013
Anzahl derTiere 10 90 130 190 200 240 250 260
Für den gesamten Zeitraum von 1994 bis 2013 ist die Anzahl der Tiere von 10 auf 260 gestiegen.
260-10 ^250
Damit ergibt sich im Durchschnitt ein Zuwachs von 2013-1994 also von rund 13 Tieren pro
19
Jahr. Somit ist die Aussage der Naturschützer nicht falsch. Man erkennt aber in der Tabelle an der
durchschnittlichen Änderung der Anzahl pro Jahr, dass sich der Zuwachs der Tiere pro Jahr allmählich
verringert hat.
46 2 Differentialrechnung
unken allmählich kleiner wird. Man kann daher 1995 2000 2005 2010 2015
Definition
Statt durchschnittli Sekante mit der
Gegeben ist eine Funktion f.
f(bl-fio)
che Anderungsrate f(b)-f(a) Steigung m = b-o
wird auch oft mitt Der Quotient heißt
b-a Q,
f(b).
lere Anderungsrate
durchschnittliche Änderungsrate von f
gesagt.
über dem Intervall[a; b].
K(b)-f(a)
Geometrisch gedeutet ist dieser Quotient die
Steigung der Geraden (Sekante) durch die P.
f(a).
Punkte P[a [f(a)) und Q[b |f(b)). b-a
f(b)-f(a)
Man nennt den Quotienten auch a b X
b-a
Differenzenquotient.
Beispiel
Die Einheit der durchschnittlichen Änderungsrate ergibt sich direkt aus dem Differenzenquotienten:
BeiAnderungs-
raten auf die Einheit vonf(x)
Einheit der durchschnittlichen Änderungsrate einer Funktion f= Einheit von X
Einheit achten!
2.1 Änderungsraten und Steigungen 47
Bei einerSonnenblume wird an verschiedenen Tagen gemessen, wie groß sie ist:
Zeit [in Tagen) 0 20 24 30 39 50 75
Höhe (in cm) 2 20 39 64 105 156 192
Zeichnen Sie den Graphen der Funktion Ze/t Höhe und bestimmen Sie, in welcher Zeitspanne die
Sonnenblume am stärksten gewachsen ist.
a) Die Tabelle gibt die Bevölkerungsentwicklung einer Stadt an. Bestimmen Sie, in welcher Zeit
spanne die durchschnittliche Änderungsrate der Bevölkerung am größten ist.
Jahr 1950 1970 1985 2000 2009
Einwohnerzahl 69301 72406 70115 70087 72554
b) Recherchieren Sie Daten Ihrer Stadt oder einer Stadt in Ihrer Nähe und bearbeiten Sie die Aufgabe
mit diesen Zahlen.
5. Bestimmen Sie die Steigung der Sekante durch die Punkte P und Q auf dem Graphen von f
Bestimmen Sie auch die Gleichung der Sekante.
a) f(x)= x2;P(l |f(l));Q(5lf(5))
b) f(x)=2>^; P[0|f(0)): Q(4|f(4)]
c) f(x)= x3; P[-2lf(-2)); Q(2lf(2))
d) f[x)= x"-2; P[3|f(3)); Q(-3lf(-3))
50 2 Differentialrechnung
Erläutern Sie den Quotienten und die folgenden Berechnungen von Felix.
DEG DEG
a f i;-x) ●X fC-X)
31 1055 30. 01 1050. 15
30. 5 1057. 5 30. 001 1050. 015
1051. 5 KiTTiPMll 11050. 0015
■X=30. 1 ■X=30. 0001
Beschreiben Sie die Lage der Sekanten, deren Steigung Felix berechnet hat. Erläutern Sie,
warum Felix diese Sekanten gewählt hat, um die Radiomeidungzu überprüfen.
Berechnen Sie mithilfe eines Rechners, ebenso wie Felix, die Steigungen von Sekanten, deren
zweiter Punkt links vom Punkt P(301 18000) liegt.
Was könnte mit dem Begriff momentone Durchflussstärke nach 30 Minuten gemeint sein, und
wie lässt sich diese momentane Durchflussstärke geometrisch am Graphen von w deuten?
V
mit denen des Versuchsfahrzeugs verglichen
werden;
2a
St
■ Vom Serienfahrzeug ist bekannt, dass es
Fahrleistungen
nach lOseineGeschwindigkeitvon 100-!^, Flöchstgeschwindigkeit 178km/h
d. h. von ca. 27,8-^, erreicht.
Beschleunigung
■ Beim Versuchfahrzeug werden die Beschleu
von 0 auf 100km/h 10,0 Sekunden
nigungsdaten beim Beschleunigen aus dem
Stand ermittelt.
2.1 Änderungsraten und Steigungen 51
LÖSUNG a) ln den ersten 10 Sekunden legt das Versuchsfahrzeug 130 Meter zurück; f(10)= 130. Damit können
, 130m
wir die Durchschnittsgeschwindigkeit für die ersten 10 Sekunden berechnen: 10s = 13^. s
Dies ist deutlich niedriger als die Momentangeschwindigkeit des Serienfahrzeugs nach 10 Sekun
den. Die Momentangeschwindigkeit des Versuchsfahrzeugs wird aber deutlich höher liegen als
13y,da das Fahrzeug in dieser Zeit ja stark beschleunigt. Wir müssen also genauere Berechnun
gen durchführen.
schwindigkeit nach 10s auch zwischen 24,7y und 27,3 y- Wir wissen also bereits: Die gesuchte
Momentangeschwindigkeit des Versuchsfahrzeugs ist geringer als die des Serienfahrzeugs.
Statt von lokaler Die lokale Änderungsrate einer Funktion f an einer Stelle\ist eine Zahl, die man wie folgt
Änderungsrate bestimmen kann:
spricht man bei
(1) Man bestimmt die Steigung m einer Sekante durch den Punkt P(xq|f(Xq)) und einen
zeitlichen Vorgängen
auch von momen beliebigen zweiten Punkt Q(x|f(x})
taner Änderungs auf dem Graphen von f als Differenzen-
rate. f(x)-f(xo)
quotient: m = x-x0
(2) Man untersucht, wie sich die W/erte der
Sekantensteigungen m entwickeln, wenn
der Punkt Q beliebig nah bei P liegt. D.h.
man bestimmt den Wert, den der Differen-
f(x)-f(xo)
zenquotient x-x annimmt, wenn x
0
Definition y
(1) Der Grenzwert des Differenzenquotienten
einer Funktion f an einer Stelle Xq heißt
Ableitung von f an der Stelle Xq.
f(xo)
Gelesen fStrich an Man schreibt dafür kurz:
der Stelle X.0- f(x)-f(xp)
lim = f'(Xo)
X-*Xfl X-Xo
Das Bestimmen der Ableitung an einer Stelle nennt man auch Differenzieren.
Beschreibt eine Funktion f den Zusammenhang zweier Größen und gehört zu x und f(x)jeweils eine
Der Anstieg der Inflations .Die Zuwachsraten Der Aufschwung „Die Talfahrt
rate verringert sich." sinken." erlahmt“ ist gebremst.''
Zeit(ins) 0 5 10 20 40 60 120
b) Berechnen Sie die Durchschnittsgeschwindigkeit in über den Zeitabschnitten [0; 5],[5; 10],
...,[60; 120].
■7^
V c) Jemand behauptet, man könne die Durchschnittsgeschwindigkeit des Shuttles über den gesamten
m ) 1
angegebenen Zeitraum als arithmetisches Mittel der in Teilaufgabe b) berechneten Geschwin
digkeiten berechnen.
f' iifJjö&C’
Nehmen Sie dazu Stellung.
5. Ein Flüssigkeitsbehälter wird durch ein’^/entil entleert. Zum Zeitpunkt t ist im Behälter das Volumen V(t).
Präzisieren Sie die Begriffe durchschnittliche Ausflussgeschwindigkeit in einem Zeitintervall und
momentane Ausflussgeschwindigkeit zum Zeitpunkt t. Skizzieren Sie einen möglichen Graphen von
V(t) und präzisieren Sie diese Begriffe am Graphen der Funktion ti-» V(t). Verwenden Sie auch den
Begriff der Änderungsrate.
: P'(1130)
Beispiel
7. Erläutern Sie die Berechnungen im Beispiel rechts anhand einer
Skizze und bestimmen Sie mit demselben Verfahren näherungs
f(x} = 2x^; Xo =5
weise die Ableitung f'(Xo).
2-{5,001)3-2-53
a) f(x)=x‘*; Xq =3 f(5)= 5,001 -5
b) f(x)= 2x^; Xo = 1
f'(5) = 150
c) f(x)= x3-x; X(j = 0
ij TT ■fr
56 2 Differentialrechnung
4
Höhe (in m)
1000-
4- 4
800
600--
-400
200
■ Welche mittlere Steigung(welches mittleres Gefälle) hat die Piste in den Abschnitten von
Om bis800m, von 800m bis 1 500m und von 1 500m bis 2600 m?
■ Warum kann man sagen, dass die Steigung (das Gefälle) der Piste im Intervall [0; 800] an
jeder Stelle gleich ist und dass sich die Steigung im Intervall[800; 2600] von Stelle zu Stelle
ändert?
■ Welche Steigung hat die Piste jeweils an den Stellen 950 m,2000 m und 2100 m?
■ Wie könnte man die Steigung eines gekrümmten Graphen an einer beliebigen Steile ermitteln?
Lösung a) Die Schilder geben an, wie groß die Steigung (das Gefälle) der Straße an einer Stelle ist.
Das eine Schild gibt eine Steigungvon 8% = 0,08 an.
Zu einer Geraden mit dieser Steigung passt das rechts 8m
100m
dargestellte Steigungsdreieck.
Das andere Schild gibt ein Gefälle, also eine negative Steigung,
von -10% = -0,1 an. Zu einer Geraden mit dieser Steigung lOrn^
passt das rechts dargestellte Steigungsdreieck. 100m
b) Die Straße führt über die Punkte A und B bis zum Punkte bergauf und ab dem Punkt C bergab.
Die Steigung ist dabei nicht gleichmäßig wie bei einer Geraden, sondern ändert sich ständig.
2.1 Änderungsraten und Steigungen 57
Man erkennt zum Beispiel gut, dass die Straße bis kurz vor A recht steil ansteigt, dann ein Stück
nicht mehr so steil verläuft und kurz vor B wieder steiler wird. Bei gekrümmten Graphen kann man
daher nur von der Steigung des Graphen in einem Punkt sprechen.
Definition
Die Steigung f'(xo) der Tangente an den Graphen einer Funktion firn Punkt P(xolf(Xo)) heißt auch
Steigung des Graphen von f im Punkt P bzw. Steigung des Graphen von f an der Stelle Xq.
Eine Tangente an einen Kreis hat mit diesem nur einen einzigen Punkt gemeinsam. Bei einer Tangente
an einen Funktionsgraphen im Punkt P sind mehrere Fälle möglich:
1- 1- 1-
X 1 X X X
1 1 1
In allen Fällen jedoch schmiegt sich die Tangente in der Nähe des Punktes P möglichst gut an den
Graphen der Funktion an.
58 2 Differentialrechnung
ist die Ableitung von f an der ist der Grenzwert des Differenzen
ist der Differentialq uotient von f
Stelle Xn.
0 quotienten von f an der Stelle Xq. an der Stelle x^.
t
f'fv 1- i:,^ f(Xo)-f(x)
1 (Xq) — lim r—-X
' X -*Xo Xq
<11 Q.
4; |_ (ti c
-o -F
U ist die lokale
C ist die Steigung der w g;
Ol 0)
Änderungsrate der Tangente an der Stelle Xq an o 8-
Größe an der Stelle x0' 3
<11 den Graphen von f m in
Jy'S ist die momentane
0)
l/>
■D
fD
E-ä I ist die Steigung des Graphen o <-' <1
Q. m
in ~ u
C Änderungsrate der ^ n> <
von f an der Stelle Xg.
<u X3 _Q Größe zum Zeitpunkt Xg. gI
rf <TS
-[iOO- a; T
200- horizontale EntfemttHg
vom Ausgangspunld
--0-
0 10 20 30 40 50 im
2.1 Änderungsraten und Steigungen 59
3. Zeichnen Sie einen Graphen,für den beim Durchlaufen von links nach rechts gilt:
a) Vom Punkt A bis zum Punkt B ist die Steigung positiv. Im Punkt B ist die Steigung null.
Vom Punkt B bis zum Punkte ist die Steigung negativ,
b) Vom Punkt A bis zum Punkt B ist die Steigung negativ. Im Punkt B ist die Steigung null.
Von B bis C ist sie positiv. Von C bis D ist sie überall gleich, und zwar positiv,
c) Die Steigung in den Punkten A und B ist gleich,
d) Die Steigung ist immer negativ, wird aber immer größer,
e) Die Steigung ist immer positiv, wird aber immer kleiner.
4. In den Grafiken ist jeweils die Tangente an den Graphen der Funktion firn Punkt p(xo|f{Xo))ein-
gezeichnet. Bestimmen Sie die Ableitung f'(xo).
a)
y 1000
2
6. Verwenden Sie eine geeignete Software, mit der Sie möglichst gut Funktionsgraphen drucken können.
Bestimmen Sie dann näherungsweise die Ableitungen der Funktionen an verschiedenen Stellen.
Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse untereinander.
Mögliche Funktionsgleichungen und Stellen Xq sind zum Beispiel:
(1) y = -(x-2p + 3; Xo = 3; Xq=1
(2) y =(x-l)(x + 2)x; Xg = 1; Xq =-1
(3) y = 0,2x3-l,2x2 + 0,6x + 5; Xo = -l; Xq = 2; Xq = 0,25
60 2 Differentialrechnung
7. Auf einer Teststrecke mit genau festgelegten Bedingungen wurde Benzinvolumen (in 1}
0,20
ständig gemessen, wie viel Benzin ein Auto schon verbraucht
0,18-
hatte. Die Abbildung rechts zeigt das Testergebnis, 0,16
a) Der Benzinverbrauch wird üblicherweise in I pro 100 km ange 0,14
geben. Bestimmen Sie den Verbrauch auf dieser Strecke, 0,12
b) Begründen Sie, dass der Benzinverbrauch auf dieser Strecke 0,10-
0,08
nicht gleichbleibend war. Wie müsste ein Graph bei gleichblei
0,06-
bendem Verbrauch aussehen? Nennen Sie je eine Teilstrecke, 0,04
auf der der Verbrauch kleiner bzw. größer als der Durch 0,02-
Stfecke (in km)
schnittsverbrauch war. *
1 2 3 4
c) In manchen Fahrzeugen gibt es Bordcomputer, die den mo
mentanen Benzinverbrauch anzeigen. Bestimmen Sie näherungsweise am Graphen den momenta
nen Benzinverbrauch an der Stelle 1.
8. cm Wasserstand
720 Pegelstände Rhein/Bonn (Juni 2013)
er,
r- fN co
t—
680 r~ F~ O
r-
fM Ln
640 r- LD
L£> ID
600
o ID
£T>
560 m
520
tN
LT)
480-
440-
400
I
1 2 3 4 5 6 7 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Tage
a) Bestimmen Sie die mittleren Änderungsraten des Pegelstandes für jeden Tag vom 1. bis zum
13, Juni,
b) Bestimmen Sie den Zeitpunkt,zu dem die momentane Änderungsrate am größten war.
Wie groß war sie?
c) Wann ist der Wasserstand am stärksten gefallen? Wie stark war der Rückgangzu diesem Zeit
punkt?
Lösung a) Die Ableitung an der Stelle 0,5 ist die Steigung der Tangente durch den Punkt P(0,5 j 0,25).
Wählt man eine Sekante, die durch P verläuft y
und deren zweiter Punkt Q möglichst nah bei
0,3
P auf dem Graphen von fliegt, so kann man
die Steigung einer solchen Sekante als gute 0.2
Näherung für die Steigung der Tangente
durch P verwenden. 0,1
Die Sekante durch die Punkte P(0,510,25)
und Q(0,51 10,2601) hat die Steigung
m = f(0,51)-f(0,5) 0.2601 -0,25 = 1,01.
0,51 -0,5 0,01
Diese Näherung könnte man noch verbessern,indem man den Punkt Q noch näher bei P wählt,
also 2. B.Q(0,501 10,251001):
m = f(0,501)-f[0,5) 0,251001-0,25 = 1,001
0,501-0,5 0,001
62 2 Differentialrechnung
Mithilfe dieses Terms können wir weitere Sekantensteigungen bequem mit einem Rechner
bestimmen und in einer Wertetabelle anzeigen.
Dabei kann Q auch links von P liegen. Die y.
Formel für die Steigung ändert sich dadurch
nicht, was die folgenden Rechnung zeigt:
0,25 - x2 [0,25-x2) -0,25 + x2 x2-0,25 0,25--
0,5-X -(0.5-x) -0,5+ x x-0,5
y=x^
x'
x2_ 0 25
Wir untersuchen, welche Werte derTerm annimmt, wenn x nah bei 0,5 liegt.
' x-0,5
Dabei können wir entweder die Schrittweite derx-Werte immer weiter verkleinern oder wir nutzen
die Möglichkeit, die x-Werte direkt in der Wertetabelle einzugeben.
So können wir auch leicht Werte fürx eingeben, die sehr nah links oder rechts von 0,5 liegen, also
zum Beispiel 0,5001 oder0,4999.
PEG DEG
2-0,25
Division durch 0 ist Für X = 0,5 meldet der Rechner einen Fehler (z. B. ERROR), weil der Nenner des Terms -
x-0,5
nicht definiert! in diesem Fall den Wert 0 hat.
b) Die Werte in der Tabelle legen die Vermutung nahe, dass die Ableitung an der Stelle 0,5 umso
näher bei 1 liegt, je näher der Wert von x bei 0,5 liegt. Dies wollen wir nun durch Termum-
formungen des Differenzenquotienten bestätigen:
Bei den Berechnungen in Teilaufgabe a) haben wir Steigungen von Sekanten durch P (0,510,25)
und einen weiteren Punkt Q(x|f(x)j auf dem Graphen von f betrachtet:
Binomische
f[x)-f(xo) x2-0,25
Formeln: m=
X-Xq x-0,5
(1) (a + b)2 Diesen Differenzenquotienten kann man wie folgt umformen:
= a2 + 2ab + b2
f(x)-f(Xn) x2-0,25 (x-0,5)(x + 0,5)
m= = x + 0,5 für xA0,5
(2) (a-b)2 x-Xq x -0,5 (x -0,5)
= a2-2ab + b2
Dritte binomische Formel,
(3) (a + b)-(a-b)
= a2-b2 im Zähler des Differenzenquotienten onwenden.
Je näher nun x bei 0,5 liegt, umso näher liegt die Sekante bei der Tangente.
Die Sekantensteigung m = x + 0,5 liegt dann nah bei 1, der Tangentensteigung an der Stelle 0,5.
Die Funktion f mit f (x) = x^ hat an der Stelle Xq = 0,5 die Ableitung f'(0,5) = 1.
2.1 Änderungsraten und Steigungen 63
x2 P.
^
(2) Bestimmen der Tangentensteigung X-Xq
Dies gilt für jede beliebige Stelle Xq. Damit ist der folgende Satz bewiesen:
Beispiel
1. Bestimmen Sie mithilfe von Sekantensteigungen die Steigung der Tangente an den Graphen der
Funktion f mit f(x)= x^ an der angegebenen Stelle Xg, ohne den Satz oben zu verwenden,
a) Xg=2 b) Xg = -1 C) Xg=0 d) X0” 0,5 e) Xg = V5
2. a) Geben Sie die Ableitung der Quadratfunktion f mit f(x)= x^ an den Stellen 3; 7;|
-4;-0,5; an.
4. Betrachten Sie die Funktion f mit f(x)=-x^. Wie geht der Graph von f aus dem Graphen zu y = x^ her
vor? Äußern Sie eine Vermutung über die Ableitung f'(Xg) und beweisen Sie diese.
5. Bestimmen Sie die Ableitung der Funktion f an den Stellen 3 und -3.
a) f(x)= x^ + 3 b) f(x)= 3x2 c) f(x)=(x-2]2 d) f(x)= x^ + 2x
64 2 Differentialrechnung
8. Gegeben sind die Quadratfunktion f mit f(x)= x^ und die Funktion h mit h (x)=(x - 3)^.
a) Erläutern Sie, wie der Graph von h aus dem Graphen von f hervorgeht,
b) An welchen Stellen Xq gilt (1)f'(Xo)= 2, (2)f(x)= 3und (3) f'{xo) 1?
c) An welchen Stellen Xq gilt (l)h'(xg)= 2, (2) h'(x)=3 und (3) h'(xo) = -l?
d) Wenn man die Ableitung von f an einer Stelle Xg kennt, wie kann man dann die Stelle a finden, an
derdie Abteilung von h mitder Ableitung von f an der Stelle Xg übereinstimmt?
Nutzen Sie für Ihre Argumentation die Überlegungen aus den Teilaufgaben a) bis c).
-4 T
2.1 Änderungsraten und Steigungen 65
12. Die Parabelkirche in Gelsenkirchen wurde von dem Architekten Josef Franke in den Jahren 1927 bis
1929 erbaut. Beim Bau des Kirchenmittelschiffes(bei einer Breite b von 10 Metern und einer Höhe h
von 15 Metern) wurden die in den Boden eingelassenen Stützpfeiler aus Fertigungsgründen als
einfache Geradenstücke, nicht mehr als Parabelstücke angefertigt,
a) Wählen Sie ein Koordinatensystem und
bestimmen Sie eine Parabelgleichung,
b) Berechnen Sie die Steigung eines in den
>+ Boden eingelassenen geraden Stützpfeilers,
c) Welchen Winkel schließen Pfeiler und Erd
7^ tana = m boden miteinander ein?
d) Ermitteln Sie Gleichungen für die Stütz
pfeiler.
Parabel
Geradenstück
13. Gegeben ist die Quadratfunktion f mit f(x)= x2. Bestimmen Sie allgemein:
(1) die Gleichung einer Tangente an den Graphen der Funktion f an einer Stelle XqJ
(2) die Schnittpunkte einer solchen Tangente mit den Koordinatenachsen.
Geben Sie mithilfe des Ergebnisses von (2)eine Anleitung zur Konstruktion einer Tangente im Punkt
P(Xo|x§) an den Graphen einer Normalparabel an.
Satz
Hat eine Funktion f an der Stelle Xq die Ableitung f'(Xo), so hat die Tangente an den Graphen von f
im Punkt P(xo|f(Xg)) die Gleichung: y = f'(xo)-(x-Xo)-i-f(xo)
●●
15. a) Gegeben ist die Normalparabel zu y = x2. Durch die Punkte P(1 1 1) und Q(5125) verläuft eine
Sekante. Bestimmen Sie zu der Sekante eine parallele Tangente an die Normalparabel.
Was fällt auf?
b) Übertragen Sie die Untersuchungen aus Teilaufgabe a) auf zwei beliebige Punkte P und Q auf der
Normalparabel. Formulieren Sie einen Satz und beweisen Sie ihn.
16. a) Gegeben sind die Normalparabel zu y = x^ und einezweite Parabel mitderGleichung y = x^-4.
Bestimmen Sie mehrere Tangenten an die Normalparabel und berechnen Sie deren Schnittpunkte
mit der zweiten Parabel. Äußern Sie eine Vermutung über die Lage der Schnittpunkte im Vergleich
mit dem jeweiligen Berührungspunkt der Tangente,
b) Übertragen Sie Ihre Vermutung aus Teilaufgabe a)auf eine beliebige zweite Parabel mit der
Gleichung y = x^- k und beweisen Sie die Vermutung.
66 Selbst lernen 2 Differentialrechnung
■ Bestimmen Sie die Ableitung der Kubikfunktion an einer Steile Xq als Grenzwert von Sekanten
Steigungen.
1
0 0
Die Tangentensteigung ist der Grenzwert der Sekantensteigung:
(xo + h}3-x3
f'(xo)=lim h = lim (3x2+ 3Xoh-i- h^)= 3x?
h—*0 h-»0
Satz
Die Funktion f mit f(x) =x^ hat an der Stelle Xq die Ableitung f'(Xo)= 3x2.
Beispiel
1
■ Gegeben ist die Funktion fmit f(x)= ~ =x~ y\
mit X# 0. Bestimmen Sie die Ableitung von f 1 ^ P h
Xo
an einer Stelle Xg mithilfe der h-Schreibweise.
Die Kehrwert
funktion ordnet (1) Bestimmen der Sekantensteigung
Xo+h X(
jeder von 0 verschie Wir betrachten eine Sekante durch die Punkte
denen Zahl ihren 1
Kehrwertzu: P Xq — und Q Xq + h x„ + h mit h # 0.
Xq 0
1 1 ..1. Q
y=tX Für deren Steigung gilt: Xo+h I y=i
I
1 1 Xo Xo + h X
Xo Xo+
Hyperbel Xß + h X0 (xo + h)xo Xo(Xo + h)
m =
Graph der Funktion f Xo + h-Xo h Erweitern aufden
mit f(x)=i h Hauptnenner Xg(xg + h)
Xo(xQ + h) h 1
h xo(xo + h)h Xo(Xo + h) für h^O
Die Funktion f mit f(x) mit x?^ 0 hat an der Stelle Xq die Ableitung f'(Xo) = —^
■ Finden Sie eine Regel, mit der Sie Funktionen der Form f(x} = x^ für ein beliebiges neZ ableiten
können. Betrachten Sie dafür die Ableitungen, die Sie schon kennen und versuchen Sie, eine Regel
mäßigkeitzu erkennen.
Alle diese Ableitungen haben wiederden Term einer Potenzfunktion, in denen der Exponent der Aus
gangsfunktion als Faktor auftaucht und der neue Exponent einen Grad niedriger ist als der Exponent
der Ausgangsfunktion. Allgemein kann man die folgende Ableitungsregel formulieren, auf deren
Beweis wir in diesem Buch verzichten.
Beispiel Beispiel
f'(-l)= -8 f(-l)= -3
68 Selbst lernen 2 Differentialrechnung
Information Die h-Schreibweise bei der Berechnung der Ableitung an einer Stelle Xq
Bei der Bestimmung der Ableitung an einer Stelle
Xq wählt man eine zweite Stelle x nah bei Xg.
Oft bezeichnet man diese Stelle statt mit x auch
mit Xg + h und wählt den Wert für h möglichst
nah bei null.
Damit ergibt sich folgende Steigung m der
Sekante durch
P(xo|f(xo))undQ[xo + h|f[xo + h));
m = f(xo4h)-f(xo) f(xo + h)-f(xo} X
Xq + h - Xq h
Wenn man den Differenzenquotienten in dieser Weise schreibt, wird die Bestimmung seines Grenz
wertes erleichtert, weil im Nenner keine Differenz mehr steht.
f(xo + h)-f(xo)
Für die Ableitung von f an der Stelle Xg gilt damit: f'(Xo)= h-*0
lim h
Wählt man h > 0, so liegt Xg+h rechts von Xg.
Wählt man h < 0, so liegt Xg + h links von Xg.
Da bei dieser Schreibweise keine Verwechslung von x mit Xg mehr möglich ist, wird der Index 0 auch
f(x + h)-f(x)
oft weggelassen: f'(x)=lim
h ^O h
m Gegeben ist die Funktion fmit f(x)= ^=x^. Bestimmen Sie die Ableitung von f mithilfe des Differen
zenquotienten, einmal ohne die Verwendung der h-Schreibweise und einmal mit dieser Schreibweise.
Zeigen Sie auch, dass die Potenzregel auch hier gültig ist.
f(x)=V^ = x2,
1 I
1 1
^ (^o) - 2^0
2-\/^
2.1 Änderungsraten und Steigungen Selbst lernen 69
angegebene Herleitung.
h *<1x^1+ 6x: h >..
tx jJi
-r
= txI+6
0 0
1H h-¥~C
m
-t
4. Geben Sie zu der Potenzfunktion die zugehörige Ableitung an einer Stelle Xg an.
a) f(x)= x’5, g(x)=x-^ h(t)=t’o°, f(k)= k-^ g(s)= s®
+2
b) f(x)= x", g(t)= t3", h(x)= x^"^, f(s)=s2", g(t)= t'<
5. Betrachten Sie die Funktion, die jeder Seitenlange ag den Flächeninhalt des
entsprechenden Quadrates zuordnet. Berechnen Sie die lokale Änderungs
rate für eine Seitenlänge ag.
Deuten Sie das Ergebnis geometrisch.
Vernetzte Aufgaben
7. Gegeben sind Potenzfunktionen f mit f(x)= x" und nelN, An welchen Stellen haben die Graphen
dieser Potenzfunktionen die Steigung 1 und an welchen die Steigung -1 ?
2.2 Ableitungsfunktionen
2.2.1 Ableitungsfunktionen und ihre Graphen
Ziel ln den Abschnitten 2.1.4 und 2.1.5 haben Sie Ableitungen von Funktionen an einer Stelle bestimmt.
In diesem Abschnitt lernen Sie, was man unter der Ableitungsfunktion einer Funktion versteht. Sie
verschaffen sich einen Überblick über die wichtigsten Grundfunktionen und ihre Ableitungsfunktionen
und erarbeiten Zusammenhänge zwischen diesen beiden Funktionen.
Zum Erarbeiten -> Aus einer Funktion f mithilfe der Ableitung eine neue Funktion konstruieren
■ Zeichnen Sie den Graphen der Quadratfunktion mit f(x)=x^ und legen Sie eine Tabelle an, in der Sie
fürjede der Stellen-4;-3;-2;- 1; 0; /;2;3;4 die Ableitung der Quadratfunktion notieren.
Diese Tabelle kann als Wertetabelle einer neuen Funktion aufgefasst werden. Zeichnen Sie auch den
Graphen dieser neuen Funktion und geben Sie ihren Funktionsterm an.
Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen beiden Graphen.
Xo -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4
f'(Xo) -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 I
Der Graph dieser Funktion ist eine Gerade durch den Koordina
tenursprung mit der Steigung 2. Der zugehörige Funktionsterm ist
2x und gibt die Ableitung von f an jeder Stelle x an. Also können wir
dafürschreiben: f'(x) = 2x
Die Funktion f' gibtan jeder Stelle x die Steigung der Tangente an
der Stelle X an den Graphen von f an. Somit gibtf die Steigung des
Graphen von f an, wodurch sich beim Vergleich der beiden Graphen
folgende Zusammenhänge ergeben:
Information Ableitungsfunktion
Definition
Die Ableitungsfunktion f' einer Ausgangsfunktion f(meist nur kurz Ableitung f' genannt) ist
diejenige Funktion, die jeder Stelle x die Ableitung von f an dieser Stelle zuordnet.
f(x + h)-f(x)
Der Funktionsterm kann deshalb allgemein so geschrieben werden: f'(x] = lim h
h -»0
Da der Funktionsterm von f' der Grenzwert des Differenzenquotienten ist, nennt man das Bilden der
Ableitung f' einer Funktion f auch Differenzieren. lA/enn man die Ableitung einer Funktion an einer
Stelle bestimmen kann,so kann man auch leicht einen Term für die Ableitungsfunktion angeben.
Beispiel
fmit f(x)=x^ hat an einer Stelle Xq die Ableitung f'(xo)= 4Xo^. Die Ableitungsfunktion: f(x)=4x2.
2.2 Ableitungsfunktionen Selbst lernen 71
y y y
-9- 3 -- -3- -
f(x)= 3
2- 2- 2- -
f(x)= x2
1 f{x)=0j&'X-4-l -T-
-3 -2 -1 1 2 3 X -2 -1 1 2 3 X -3 -2 -1 1 2 3 X
-1 -1 -t
-2 -2- -2
y r
y
3 3 i 3-
2 f'[x)= 2x
2 - 2- -
1 -1
f'(x)^
f'(>)=0
+ +
-'3 -2 -1 1 2 3 X -3 -2 -1 1 2 3 X -3 -2 -1 1 2 3 X
-1 -1
-2 -2- -2
y y
3
y y i' y
3 3 3
f'(x)= 3x3 f'(x)= 4x3
2 2 2-
j.
,1 1
-3 -2 -1 1 2 3 X -3 -2 -1 1 2 3 X 3 X
-1 1
-2- -2
3. Gegeben ist die Funktion f'. Geben Sie den Term einer zugehörigen Beispiel
Ausgangsfunktion f an.
10 (l)f'{t)= 4t3, f(t)= t“
a) f(x)= 3x2 C) f'|x)=^ e) 11
(2)f'{x)= -2x-3. f[x)= x-2
n-1 1 -n
b) f(t)= -7t- d) f'(x)= nx f) f(x)=
(3)f'|x)=^,f(x)=i
4. a) Zeichnen Sie den Graphen von f mit f{x)= x^. Zeichnen Sie darunter den Graphen der zugehörigen
Ableitungsfunktion f'. Erläutern Sie die Zusammenhänge beider Graphen,
b) Erläutern Sie, wie der Graph von g mit g(x)=(x-2)^ aus dem Graphen von f aus Teilaufgabe a)
hervorgeht. Zeichnen Sie den Graphen von g und darunterden Graphen von g'.
Geben Sie einen Funktionsterm für g' an.
5. Zeichnen Sie die Graphen von f und f' mithilfe der Wertetabellen des Taschenrechners untereinander
in zwei Koordinatensysteme und erläutern Sie deren Zusammenhänge,
1
a) f(x)=-3x + 2 b) f(x)=(x-1}2 C) f(x)= 5 d) f(x)= 2 X
6. Links ist gezeigt, wie man mithilfe eines Taschenrechners die Wertetabelle einer Ableitungsfunktion
anzeigen kann,
%=% a) Erläutern Sie die Eingaben und übertragen Sie diese in Ihren Rechner,
b) Gegeben sind die Funktionen f und g mit f(x)= x^ - 2 und g(x)= x^ + 4. Vergleichen Sie die Werte
1 f CD tabelle der beiden Ableitungen f und g'. Äußern Sie eine Vermutung zu den Funktionstermen von
-103.000012
■32. OOOOOS
>1 ●H. QOOOOH f' und g' und begründen Sie diese,
\'i= -5
c) Gegeben ist die Funktion f mit f(x)= 0,5x^. Bestimmen Sie mehrere Funktionswerte der Ablei
tungsfunktion und skizzieren Sie den Graphen von f'.
Äußern Sie eine Vermutung zum Funktionsterm von f und begründen Sie diese.
7. Ordnen Sie den Graphen von f die zugehörigen Graphen von f begründet zu.
(1) y (2) y (3)
f f
f/' 3 -3- -
3
2 J, 2 ■~T ■
1 1 1
X X -3 -2 -1 1 2 3 X
-3 -2 -1 1 2 3 -3 -2 /-I 1 2 3
ij
y y I
(A) y (B)
f'
(c) T
f‘
3 2 - 3- J _f‘,
2 1 ! 2
-3 -2 -1 1 2 3 X
1
-3 -2 -1 1 2 3 X -3 -2 -1 1 3 X
-1 -2 -1
2.2 Ableitungsfunktionen 73
■ Übertragen Sie das Diagramm des Höhenprofils in Ihr Heft und bestimmen Sie an mehreren
Stellen die Steigung.
Tragen Sie die Werte für die Steigung in ein weiteres Koordinatensystem unter dem Diagramm
ein und verbinden Sie die Punkte geeignet.
■ Welche Zuordnung wird durch diesen neuen Funktionsgraphen beschrieben?
■ Vergleichen Sie beide Funktionsgraphen anhand besonderer Punkte miteinander. Was fällt
dabei auf?
■ An welchen Stellen ist die Steigung am größten, an weichen am kleinsten?
Einstiegsaufgabe Aus dem Graphen einer Funktion f den Graphen von f' gewinnen
MIT LÖSUNG
Der Graph einer Funktion f ist gegeben. Skizzieren ._.y.
.1
Sie den Graphen der zugehörigen Ableitungsfunkti
f ■
on f'. i3
Gehen Sie dabei folgendermaßen vor;
■2
■ Übertragen Sie den Graphen in Ihr Heft.
■ Bestimmen Sie an verschiedenen Stellen durch 1- -t-
I r
(2) Intervalle bestimmen, in den die Steigung von f nur positiv oder negativ ist
■ Wenn die Steigung des Graphen von f in einem H I
-2--
r I - j - I
Intervall Xc;
●2
a: X H Xh; Xt Xj; Xj s> b I
Vorzei +I + i.
+ + ,1-
chen von + I
f'
a >
h
-1 --
2. Übertragen Sie den Funktionsgraphen in Ihr Heft und bestimmen Sie durch grafisches Differenzieren in
ein darunter gezeichnetes Koordinatensystem ungefähr den Graphen der Ableitungsfunktion.
■ Erläutern Sie, wie man am Graphen von f die Nullstellen und die Hoch- und Tiefpunkte des Gra
phen von f erkennt.
■ Geben Sie die Intervalle an,in denen die Ableitungsfunktion positiv oder negativ ist.
■ Unterscheiden Sie auch,ob sich die Tangenten von oben oder von unten an den Graphen von f
anschmiegen.
Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für den Verlauf des Graphen von f?
■ Welche Aussagen kann man zu den Stellen machen, an denen die Tangente den Graphen durch
setzt?
a) c)
y,
-1-
●1 1 . _2_ 1 4 6 X
- -1
X
l1_. i . 2 3 4 5 6
b) d)
y, y,
I ■ 2 -1 1 J 2_' 3 I 4_:„_5_ „ 6 X
I
-1-. A
!●
-2
-1 T 2 3 . 4 5 6 X
t
-3
[in 3. Zeichnen Sie selbst Funktionsgraphen und lassen Sie Ihren Partner durch grafisches Differenzieren in
einem darunter gezeichneten Koordinatensystem den Graphen der Ableitungsfunktion skizzieren.
Beachten Sie dabei die drei Schritte aus der Lösung der Einstiegsaufgabe auf Seite 74.
Tauschen Sie die Rollen nach jedem Graphen.
a) b) c)
y y
3 - - 6
2 4-
.1-
X -2 -1 3 x -6 -4 -2 2/4\ 6
-1 -2- .-
_2-- _4- .
r -3 - -6--
2.2 Ableitungsfunktionen 77
5. In (1),(2) und (3)sind Graphen von Funktionen gezeichnet, in (A),(B) und (C) die Graphen
ihrer Ableitungsfunktionen.
Ordnen Sie zu und begründen Sie Ihre Entscheidung.
(2)
'’ y-
2-
-1 1 2 \3 4^
X
-1
(A) y- (B)
\
-1 1 /2\ 3 , 4X I
i_^ 3-
-1
I
-2 2
1
-3 ,1
-4 -2 3 X!
-1 i -2 -1 1 2 3^
m 6. Sandra hat zum Graphen von f den Graphen der Ableitungsfunktion f' gezeichnet. y ’f
Sie meint:
Da stimmt was nicht! Aber was? t
1 X
Helfen Sie ihr. y I
t
7. In den Abbildungen (1) bis(4)sind verschiedene Funktionsgraphen mit einem Wendepunkt W darge
stellt. Ordnen Sie jedem dieser Graphen die zugehörige Ableitungsfunktion (A),(B),(C)oder(D)zu.
Begründen Sie jeweils Ihre Entscheidung.
(B) (D)
8. Skizzieren Sie anhand der Aussagen einen passenden Graphen von f und f' in der Nähe von Xg.
a) Die Ableitung von f an der Stelle Xg ist null. Die Tangenten schmiegen sich in der Nähe des Punktes
P(xo|f(xol) von unten an den Graphen von f.
b) Die Ableitung von f an der Stelle Xg ist null. Die Tangenten schmiegen sich in der Nähe des Punktes
P(xg|f(xg)) von oben an den Graphen von f.
c) Der Graph von f' hat an der Stelle Xg einen Hochpunkt, der unterhalb derx-Achse liegt,
d) Der Graph der Ableitungsfunktion f hat an der Stelle Xg einen Tiefpunktauf derx-Achse.
e) Der Graph der Ableitungsfunktion f hat an der Stelle Xg einen Hochpunkt auf der x-Achse.
78 2 Differentialrechnung
X -2 -1 1 2 X
-1-
-24- '-2
P(0|1) P(2|6]
10.
Das Kinetic Energy Recovery System (KER5)
wandelt die Bewegungsenergie des Fahrzeugs
beim Bremsen in elektrische Energie um und
speichert diese in einem Akkumulator. Diese
Energie kann über einen Elektromotor bei Be
darf genutzt werden. Bekannt ist diese Techno
logie aus der Formel
Alter
2.2 Ableitungsfunktionen 79
Einstiegsaufgabe -> Die Ableitung der Sinusfunktion durch graphisches Differenzieren bestimmen
MIT LÖSUNG
a) Skizzieren Sie den Graphen der Sinusfunktion mit f(x} = sin (x).
b) Skizzieren Sie darunter den Graphen der Ableitungsfunktion der Sinusfunktion.
Begründen Sie Ihre Skizze mit der Steigung des Graphen der Sinusfunktion in besonderen Punk
ten. Berücksichtigen Sie dabei, dass die Sinusfunktion die Periode 2tt hat.
c) Äußern Sie eine Vermutung für den Funktionsterm der Ableitungsfunktion und überprüfen Sie
diese mithilfe eines Rechners.
LÖSUNG a y
2 p
1-
Jf 3 X
'2
rl 1
I
rf —
I
Il
-2
I u.
X
<
T
b) y
2
I LLA
I ]U
]
> <
I I
In den Hoch- und Tiefpunkten hat der Graph der Sinusfunktion jeweils die Steigung null.
In den Wendepunkten wird die Steigung extremal. Der Graph der Sinusfunktion hat die Periode 2 Tt.
Der Graph hat somit an einer Stelle x^ +ln dieselbe Steigungwie an der Stelle Xq Somitmuss
auch der Graph der Ableitungsfunktion die Periode 2ti haben,
c) Die Ableitung der Sinusfunktion ist ver sin(x + 0,001)-sin(x)
X cos(x)
mutlich die Kosinusfunktion; 0,001
f'(x)= cos{x). -3 -0,9899217 -0,9899924
Wir berechnen mithilfe eines Rechners -2 -0,4156921 -0,4161468
näherungsweise die Ableitung an -1 0,540722951 0,540302306
einigen Stellen der Sinusfunktion mit 0 1
0,999999833
sin [x + 0,001)- sin(x)
f'(x). und verglei-
öiööi 1 0,53988148 0,540302306
chen diese mit den Funktionswerten 2 -0,4166014 -0,4161468
der Kosinusfunktion.
Dabei ist es wichtig, dass der Modus RAD eingestellt wird.
Der Vergleich bestätigt unsere Vermutung.
82 m Blickpunkt
Juli 1676- Der Briefverkehr zwischen Newton und Leibniz beginnt. Leibniz’ Bitte um weitere Informati
onen zu Newtons Infinitesimalmethoden macht diesen stutzig. Newton stellt deshalb seine
Juli 1677
allgemeinen Methoden nur codiert vor, wobei nur er den Schlüssel besaß.
13. Okt. Leibniz veröffentlicht die von ihm entdeckten Ergebnisse. Seine Ideen breiten sich schneilauf
dem Kontinent aus, da sein Kalkül bereits sehr weit entwickelt und in der Praxis gut handhab
1676
bar ist.
John KEiu.ein Günstling Newtons, der ebenfalls in der Royal Society tätig ist, beschuldigt
1708 Leibniz öffentlich (in einem Absatz seines Buches „Philosophical Transactions“) des Plagia
tes. Leibniz beschwert sich daraufhin bei der Royal Society, woraufhin diese eine Kommission
zur Prüfung der Beschwerde einberuft.
22. März An diesem Tag findet die Sitzung der Kommission statt, die - unter anonymer Mitwirkung
1711 Newtons,der mittlerweile Präsident der Royal Society ist -schnell zu einem Schauprozess
gegen den deutschen Wissenschaftler umschwenkt.
Die Royal Society veröffentlicht einen Bericht, der im Prioritätsstreit zugunsten Isaac New
tons entscheidet. Bis heute existiert jedoch das Gerücht, dass dieser Bericht von Newton
Frühjahr selbst verfasst wurde.
1712 Der persönliche Streit zwischen den beiden Forschern endete 1716 mit dem Tode Leibniz’.
Newton soll sich noch Jahre danach damit gerühmt haben, dass er Leibniz das Herz gebro
chen habe.
2. ■ Stellen Sie die Ereignisse in Form eines Zeitstrahls dar, indem Sie z. B. Newtons Aktionen oberhalb
und Leibniz“ Aktionen unterhalb des Zeitstrahls notieren.
Beurteilen Sie die Rollen der Forscher in dem beschriebenen Prioritätsstreit. Nehmen Sie dabei
Bezug auf die Texte im ersten Abschnitt des Blickpunkts.
Die wissenschaftlichen Folgen des Streites waren tiefgreifend und sind bis heute spürbar. Britische
Mathematiker entfernten sich immer weiter von ihren Kollegen auf der anderen Seite des Ärmelkanals,
mit der Konsequenz, dass sich die LEiBNiz’sche Schreibweise in Europa, aber nicht auf den britischen
Inseln durchsetzte, was man bis heute in der mathematischen Literatur beobachten kann. Heute geht
man davon aus, dass Newton und Leibniz ihre Entdeckungen weitgehend unabhängigvoneinander
gemacht haben.
3. ■ Erstellen Sie ein Lernplakat mit Skizzen und Zeichnungen, auf dem Sie die beiden Ansätze mitein
andervergleichen.
■ Setzen Sie beide Ansätze in Bezug zum Differenzenquotienten in der h-Schreibweise.
2.3 Weitere Ableitungsregeln 83
X
84 2 Differentialrechnung
c) Wir bestimmen die Ableitung an einer Stelle x mit der h-Schreibweise. Dazu betrachten wir eine
Sekante des Graphen von f durch die Punkte P(x] und Q(x + h| 1,5(x + h)2j mit h 0.
Diese Sekante hat die Steigung:
f(x)= l,5x^
I,5(x + h)2-i,5x2
m=
h
I,5((x+h)2-x2)
h
l,5(x2 + 2xh + h^-x^)
h l,5(x+h)2-l,5x2
1,5[2xh + h^] für htO
h = 1,5(2x + h)
Information Faktorregel
Satz; Faktorregel
Wenn die Funktion u die Ableitung u' hat, dann hat die Funktion f mit f(x)= k-u(x) mit ke|R
die Ableitung: f'(x) = k-u'(x).
Beispiel Beispiel
Beweis
Der Graph der Funktion f mit y
f{x)= k-u(x) geht aus dem Graphen
der Funktion u durch Streckung mit
dem Faktor k parallel zury-Achse f(x + h)= k-u(x + h)
hervor. Dabei ist anschaulich klar,
dass die Tangenten an dem Graphen
von f durch Streckung aus den
Tangenten an den Graphen von u P'j
entstehen. f(x)= k-u(x) I h
1
u(x + h) Q
Dies lässt sich auch mithilfe von Se
PL u(x + h)- u(x)
kantensteigungen beweisen. u(x)
h
Wir betrachten die Steigung der Se
X x+h x
kante durch die Punkte P*(x|f(x))
u
nd Q*(x + h |f(x + h)).
f[x + h)-f(x) k-u(x + h)-k-u(x) u(x + h)-u(x)
m=
h h -k ^
u (x + h)- u (x)
DerTerm gibt die Steigung der Sekante des Graphen von u durch die Punkte
h
P(x| u(x)j und Q(x + h I u (x + h)) an. Je mehr sich x + h der Stelle x annähert, desto mehr nähert
Für die Ableitung der Funktion f mit f(x)= k-u(x) gilt daher: f'(x) = k'U‘(x)
2.3 Weitere Ableitungsregeln 85
1. Bestimmen Sie die Ableitung mithilfe der h-Schreibweise als Grenzwert von Sekantensteigungen,
t2
a] f[x)=-2x2 b) f(x)= 5x3 c) g(t)= V d) u(s)= ks^ e) f(x)=-^x3
3. ’tSS-
Am 25.1.2004 landete das Marsmobil Opportunity auf dem
Mars im Krater Eagle,der einen Durchmesser von 22 m aufweist.
Am 24.3.2004 gelang es ihm im zweiten Anlauf, diesen Krater r
zu verlassen. Beim ersten Versuch, die 16%ige Steigung am
Rand des Kraters zu nehmen, rutschte der Rover ab und drohte *
sogar umzukippen. f
Nehmen Sie an, dass der Querschnitt des Kraters durch eine gestreckte Parabel bestimmt werden
kann. Bestimmen Sie deren Gleichung. Ermitteln Sie damit näherungsweise die Tiefe des Kraters.
4. Beispiele
Wie könnte eine zugehörige Funktion f lauten?
Überprüfen Sie durch Ableiten,
■ Für f(x)=|x3 gilt: f'(x)= 4x2
a) f'(x) = 4x^ e) f'(x)= 4x^
b) f'(x) = x'^ f} f'{x) = 100x3 ■ Für f(x)=-ix® gilt: f'[x)= xs
2
c) f'[x)=x^ g) f'(x) = 0
10 = J_xl0
d) f'(x) = 7x® h) f'(x) = 5x ■ Fürf(x)=^x 10 gilt: f(x)=|x3
5. Betrachten Sie die Funktion, die jedem Kreis mit Radius r den Flächeninhalt A(r)zuordnet,
a) Bestimmen Sie die lokale Änderungsrate dieser Funktion. Deuten Sie das Ergebnis geometrisch,
b) Zeichnen Sie den Graphen der Funktion zu A(r) und den der lokalen Änderungsrate in zwei
Koordinatensysteme untereinander. Beschreiben Sie beide Graphen.
2.3.2 Summenregel
LÖSUNG a) Für die Ableitungsfunktionen u'und v'gilt; u'(x)= 3x2 und v'(x)= 2x
Wir bestimmen die Summe d X u'(x) v'(x) u'(x ) + v'(x)
der Ableitungen an einigen
fCx)=d%
-1 3 -2 1
Stellen. Die Ableitungsfunk ■:c
1. 000001 0 0 0 0
tion der Funktion f bestim .1 0« 000001
1 5.000001 1 3 2 5
men wir näherungsweise 2 16.000001 2 12 4 16
mit dem entsprechenden 3 33.000001
E6.000001 3 27 6 33
Rechnerbefehl.
4 48 56
Der Vergleich zeigt, dass
die Summen der Funktionswerte von u' und v' mit den Funktionswerten des Rechners für f'
übereinstimmen.
b) Vermutung; Für die Ableitung der Funktion f mit f(x) = x^ + x^ gilt: f'(x) = 3x2 + 2x
Beweis: Wir betrachten eine Sekante des y
f(x) =x2 + x^
Graphen von f durch die Punkte P(x|f(x)j u.
und Q(x + h |f(x+ h)). Förderen Steigung Q
(x+h)^ .
gilt: +(x-i-h)^
f(x + h)-f(x) (x-.h);/v
m= -r(x+hf '
h P - (x^+x^)
X^-fX^-
((x + h)3 + (x + hp) - (x^ + x^) (x+h)^-
h (x+h)^-x3
(x + hp + (x + h)2 - x^ - x^ x3
h (x-^hp-
(x + hp-x^ + (x + h)^-x^
x2-
h
[x + hp-x^ (x + hP-x2
h h
Steigung der Sekante an den Graphen von u Steigung der Sekante an den Graphen von v
durch P, (x|x^) undQ, [x + h | (x + h)^]. durch Pj [x I x^) und Qj (x + h | (x + h)^).
Je mehr sich x-i- h der Stelle x nähert, desto mehr nähern sich die Sekantensteigungen den Tan
gentensteigungen u'(x) und v'(x) an:
(x + hp-x^ [x+hp-x^
Wenn h-»0, dann m = ^3x2 + 2x.
h h
Also gilt für die Ableitung der Funktion f: f'(x) = 3x^ + 2x = u'(x) -i-v'(x)
2.3 Weitere Ableitungsregeln 87
Information Summenregel
Die Überlegungen zu den konkreten Beispielen lassen sich auf beliebige Funktionen verallgemeinern.
Satz: Summenregel
Die Ableitung einer
Wenn die Funktion u die Ableitung u' und die Funktion v die Ableitung v' haben, dann hat die
Summe ist gleich der
Summe der Ableitun Funktionfmit f(x)= u(x)+ v(x) die Ableitung: f'(x) = u'(x)+ v'(x)
gen.
Beispiel Beispiel
f(x)=x^-LX-5 g(x)=x2-2x
f'(x)= 4x2-5x’® g'(x)= 2x-2
Steigung der Sekante des Graphen von u Steigung der Sekante des Graphen von v
durch P,(x|u (x)) und Q,(x + h|u (x + h)). durch P2(xIV[x))undQ2(x + h|v(x + h)).
Je mehr sich x+h der Stelle x nähert, desto mehr nähern sich diese Sekantensteigungen den Tan
gentensteigungen u'(x) und v'(x) an der Stelle x:
u [x + h)- u (x) v(x + h)- V(x)
Wenn h^O, dann h h u'(x) +v'(x).
Für die Ableitung der Funktionfmit f(x)= u(x)+ v(x) giltdaher: f'(x) = u'(x) + v'(x)
Weiterführende 1. Differenzregel
Aufgaben Beweisen Sie die folgende Regel über die Ableitung einer Differenz zweier Funktionen.
Geben Sie dazu zwei Beispiele an.
[7] 5. Bettina braucht Hilfe bei ihren Hausaufgaben. Was hat sie falsch gemacht?
9. Ersa meint:
„Zur Ableitungsfunktion f' mit f'(x) = 3x^-1 gehört die Ausgangsfunktion f mit
f(x) = - X.
Christo meint:
11. Bestimmen Sie zu der Ableitungsfunktion f' die zugehörige Ausgangsfunktion f, deren Graph durch den
Punkt P verläuft,
a) f'(x)= 4x+ 1; P(1 |3) c) f(x)= 12x2 +^; P[l |3)
b) f'(x) = 3x2-2; P[0|1) d) f(x)= -7x'8-3x-‘'; P(1 |2)
2,3 Weitere Ableitungsregeln 89
Vernetzte Aufgabe
16. Gegeben ist die Funktion h mit h (x)= x + ^-2 mit Xi^ 0.
a) Bestimmen Sie den Punkt, in dem der Graph von h eine waagerechte Tangente hat.
b) Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente an den Graphen von h an der Stelle x = 1.
c) Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente an den Graphen von h mit der Steigung 0,5.
■ Gegeben ist die Funktion vmit v(x)=(cos(x)f. Begründen Sie, dass es sich bei der Funktion vum
eine Verkettung handelt und geben Sie die innere Funktion g und die äußere Funktion fan. Bestim
men Sie dann mithilfe des Differenzenquotienten von v die Ableitung v‘.
Information Kettenregel
Allgemein gilt folgende Ableitungsregel für eine Verkettung zweier Funktionen.
Satz: Kettenregel
Für eine Funktion v mit v(x)= f(g(x)) mit der äußeren Funktion f und der inneren Funktion g gilt:
v'(x)= g'(x)-f(g(x))
Beispiel Beispiel
Man kann sich die Regel mithilfe derfolgenden Tabelle plausibel machen.
y y
g[x) g[x + h)
■ Gegeben ist die Funktion fmit f(x)= 3x-sin(x). Bestimmen Sie mithilfe des Differenzenquotienten die
Ableitung von f.
(1) Wir bilden den Differenzenquotienten, dieser ist gleich der Steigung m einer Sekante durch zwei
Punkte auf dem Graphen von f:
f(x + h)- f(x)
m=
h
3(x + h)-sin(x + h)- 3x-sin (x)
h
3x-(sin(x + h)- sin (x))+ 3h-sin(x + h)
h Differenzenquotient der Sinusfunktion.
sin(x + h)-sin(x]
= 3x + 3-sin(x+h) für h#0
h
Information Produktregel
Allgemein gilt folgende Ableitungsregel für ein Produkt zweier Funktionen.
Satz: Produktregel
Füreine Funktion fmit f(x)= u (x)-v(x) gilt: f'(x)= u'(x)-v(x)+ u{x)-v'(x)
Man schreibtauch kurz: (u-v)'= u'-v + u-v'
Beispiel Beispiel
Auf einen Beweis der Regel verzichten wir in diesem Buch. Die Lösungen der Übungsaufgaben 7 und 8
machen diesen Satzjedoch plausibel.
92 Selbst lernen 2 Differentialrechnung
W 3. Fabian hat bei seinen Hausaufgaben nicht alles richtig gemacht. Korrigieren Sie.
6. a)
Satz
1
Für die Funktion f mit f(x)= Vx und x > 0 gilt; f'(x)=
2^
u(x)
Anwenden von Produkt- und Kettenregel u(x+h)
2.4 Differenzierbarkeit
Einstiegsaufgabe Gibt es in jedem Punkt eine Tangente?
OHNE LÖSUNG
Der Graph zu f(x)=|4-x2[ weist besondere Punkte auf.
Untersuchen Sie, ob der Graph in diesen Punkten eine Tangente besitzt.
b) Wir bestimmen die Steigung der Sekante durch den Punkt P(1 10) und einem zweiten Punkt Q auf
dem Graphen von f. Dabei betrachten wir folgende Fälle:
Weiterführende
Aufgabe
II. Funktionsgraphen mit einem Sprung
Die HEAVisiDE-Funktion H hat keinen einheitlichen Funktionsterm,son-
9
’O für xsO
dem wird abschnittsweise definiert: H(x)=
,1 für X > 0 1
<I
/
Zeichnen Sie den Graphen der Funktion und untersuchen Sie, ob die Funk
tion eine Ableitung an der Stelle 0 besitzt. Oliver Heaviside
(1850-1925)
britischer Mathematiker
und Physiker
Information Nicht differenzierbare Funktionen
m Jemand hat versucht, an den Graphen einer Funktion an der Stelle Xq Tangenten einzuzeichnen.
Nehmen Sie Stellung.
y- y,
4-
X X
Xo
a) y b) y, c) y.
3 2
1- 1
1
-1 1 x
-1
X X
-3 -2 -1 1 2 3 -2 -1 1 2
2 Differentialrechnung Das Wichtigste im Überblick 95
Ableitung an Die Ableitung an einer Stelle Xq ist eine Zahl, die Anschaulich ist der Differenzenquotient die
einer Stelle man wie folgt erhält: Steigung einer Sekante durch P und Q.
bestimmen
(1) Man bildet den Differenzenquotienten y
f(xo + h)-f(xo)
h
(xo + h)--
f(xo+h)-f(xo)
h
Xo xo + h X
(2) Man bestimmt den Grenzwert des Differen¬ Anschaulich ist der Differentialquotient der
zenquotienten für den Fall h ^ 0: Grenzwert von Sekantensteigungen, wenn
lim f(Xo + h)-f(xo) = f'(Xo) sich Q auf P zu bewegt, also die Steigung der
h
Tangente in P.
Dieser Grenzwert wird auch
Differentialquotient genannt.
X
96 Das Wichtigste im Überblick 2 Differentialrechnung
von f'.
An den Wendestellen von f liegen die Hoch- und
Tiefpunkte des Graphen von f.
n-l
Potenzregel f(x)= x" mit neZ f(x)= n-x f(x)=x5 f'[x) = 5-x''
Summenregel f(x)= u(x)+ v{x) f'(x)= u'(x)+ v'(x) f(x)= -2x^-3x+1 f'(x)= -14-x6-3
Differenzregel f(x)= u(x)-v(x) f'(x)= u'(x)-v'(x)
Ableitung der f(x)= sin(x) f'(x)= cos(x) f(x)= 3sin(x) f'{x) = 3cos(x)
Sinusfunktion f(x)= cos(x) f'(x)=-sin(x) f(x)= lcos(x) f'(x) = -lsin(x]
1
Ableitung der f(x)=Vx f'(x)=
Wurzelfunktion zVx
Tangenten Eine Tangente an den Graphen einer Funktion f(x)= 2x2-3x+1, P(2|3)
bestimmen f'(2)= 4-2-3= 5
firn Punkt P(xo|f(xo)) ist die Gerade mit der
Gesucht wird die Gerade y = m x + b durch P
Steigungf'(xo) durch den Punkt P.
Die Tangente ist gegeben durch die Gleichung: mit der Steigung m = 5:
y = f'(Xo)-(x-Xo)+ f(xo) y=5x-7
2 Differentialrechnung Klausurtraining 97
Klausurtraining
TeilA Lösen Sie die folgenden Aufgaben ohne Formelsammlung und Taschenrechner.
■ 2
P
P I
1 I 2 3 4x
4. Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente an den Graph der Funktion firn Punkt P.
a) P(4|8);f(x)=lx2
b) P(2|f(2)); f(x)= x3-2x
f'
TeilB Bei der Lösung dieser Aufgaben können Sie die Formelsammlung und den
Taschenrechner verwenden.
9.
Bewegliche Fußgängerbrücke
Um einen reibungslosen Schiffsverkehr im Hafenbecken zu ermöglichen, wurde in Duisburg eine
bewegliche Fußgängerbrücke erdacht. Bei Bedarf kann sie sich unterschiedlich stark krümmen und
zu einem Buckel formen. Die Pylone [Pfeiler der Hängebrücke) werden dabei von vier Hydraul ik
zylindern immer weiter nach außen gezogen. Dadurch spannen sich die beiden Tragseile und der
damit verbundene Fußweg wird nach oben gezogen. Das Tragwerk und der Fußweg bilden dabei
jeweils unterschiedlich gekrümmte Parabeln.
Wenn die Brücke in eine mittlere Stellung gezogen wird, liegt ihr Scheitelpunkt etwa 4,50 Meter
über dem Normalniveau, in der höchsten Lage sind es 9 Meter und der Steigungswinkel a des
Fußweges erreicht dabei fast 45®
Hydraulikzylinder
überprüfen Sie die Aussage über den Steigungswinkel a durch eigene Berechnungen.
Funktionsuntersuchungen
— Asien
— Afrika
El
--“^^ateinamerika
und Karibik
— Nordamerika
— Ozeanien
-TJl
r
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090 2100
Quelle: Bevölkerungsobteilung der Vereinten Nationen und Deutsche Stiftung Weltbevölkerung(DSW)
In diesem Kapitel...
... lernen Sie ganzrationale Funktionen und Eigenschaften dieses Funktionstypen kennen;
... untersuchen Sie ganzrationale Funktionen auf ihre Nullstellen;
... verwenden Sie diese Funktionen für verschiedene mathematische Modelle;
... erarbeiten Sie Kriterien, mit denen Sie Extrempunkte und Wendepunkte einer ganz-
rationalen Funktion rechnerisch ermitten können;
... lösen Sie Extremwertprobleme;
... bestimmen Sie ganzrationale Funktionen mit vorgegebenen Eigenschaften.
100 3 Funktionsuntersuchungen
Lösung a) Für das Volumen eines Kegels mit dem Radius r und der Höhe x
gilt: V = 2r2x
Da die Mantellinie die Länge 1,5 hat, muss nach dem Satz von
Pythagoras gelten: x^ +r^= 1,5^ = 2,25, also r2 = 2,25-x^.
Damit folgt: V = y(2,25-x^)x
^-^x^ + y-2,25x
=-jX^ + 0,75tix
DerTerm -yX^ + 0,75Tix gibtfürjeden Wert der Höhe x des
Kegels das zugehörige Kegelvolumen V an. Der Funktionsterm
V(x)=-yX^ + 0,75Tix beschreibt das Volumen des Kegels in
Abhängigkeit von seiner Höhe x.
b) Die Höhe des Kegels muss kleiner sein als 1,5 m. Die Definitionsmenge der Funktion V ist daher
]0; 1,5l. Wirerstellen die y i Volumen des Kegels (in m^)
Wertetabelle mit einem 1
0 1,2- _L
Taschenrechner und 0. H6£Se-1313
0. H 0.S7EHE71E3 1
skizzieren den Graphen der 0. 3 1. 1S7E22Ö23 ■ 0,8
Funktion.
n. ft 1. SHSZ^OHHe-
1.303333333 0.6 XIja
1. 2 1. 01737302 0,4
Das Volumen des Kegels 1. H 0.H2E132203
wird mit wachsendem x [ 0 0.2
Höhe des Ke^^s(in rn)
zunächst größer, bis es für x = 0,9, also bei einer Höhe von 0,4 0.8 1,2 1,6 X
ca. 90 cm,einen maximalen Wert von etwa l,4m^ annimmt.
Anschließend wird mit weiter wachsendem x das Volumen wieder kleiner.
3.1 Ganzrationaie Funktionen 101
Definition
n-l
(1) Ein Term der Form a,.,x'^ + a n-l X +... + a2X^ + a, x + a0 mit nehl, Bq, 3p a 2> ■ ..ja^eR und
a^# 0 heißt Polynom mit der Variablen x.
Die Zahlen ag, a2> 3n f^srint man Koeffizienten des Polynoms.
Als Grad des Polynoms wird der höchste Exponent n von x bezeichnet, dessen zugehöriger
Koeffizient a,^ nicht null ist.
(2) Eine Funktion f, deren Funktionsterm f(x) als Polynom geschrieben werden kann, heißt
ganzrationale Funktion.
Die Koeffizienten
müssen keine Der Grad des Polynoms heißtauch Grad der ganzrationalen Funktion.
ganzen Zahlen sein. Als Definitionsbereich wählt man üblicherweise die Menge R der reellen Zahlen.
I
Beispiel
y
Die Funktion f mit f(x)=-yX^+ 3x^-x^ +i/2x-4 ist eine
ganzrationale Funktion 7. Grades.
-3-.
Übungsaufgaben Ganzrationale Funktionen am Term erkennen
3. Geben Sie an, welche derfolgenden Funktionen ganzrationale Funktionen sind. Bestimmen Sie gege
benenfalls auch den Grad der Funktion.
x2 + 2 X + 2
f,(x)= 5x-3 f3(x)= x^-4x2+1 f5(x)=-3x2-i/x + 12 f7M = 2
2
f2(x)=-2,5 f,(x)= -2x +lx2-5 f,(x)= 2^-5 x2 + 2 X + 2
4. Der abgebildete Graph ist aus dem Graphen einer Potenzfunktion hervorgegangen, indem der Graph
der Potenzfunktion in Richtung dery-Achse gestreckt und anschließend verschoben wurde.
Ermitteln Sie jeweils den Funktionsterm und schreiben Sie ihn als Polynom.
a) b) c}
y.
-2 3-
-1-
-1-
-3 -1 X
-1-
-2 -1 2 X
●i/ -3 I -1-
-!-● '● X
■2- -2 -a 2 /3
3-
-.3 I
-‘3
I
-4-
i 3-
X
X
X
1-4- *I
L-6-
Lösung a) Mithilfe eines Funktionenplotters erhält man beispielsweise die folgenden Darstellungen.
7 y 200 y
'f2
fl
1
3t h.
;-5 i 5 10 10
16000 iy 2 5E+5
f2
fl
2000 25000
●40 5 ●100 10 100
●16000
£2
ei
2500
1;:
●25 ●2500 10 25 10 100
Beispiel
0,5
f(x) = 3x''-0,5x3+2x2 + x-7 = x^- 3- — + 2. + ±_ 7
X X2 X3 >d
Für x CO bzw. x-»-co streben dieTerme—, in der Klammer gegen null und
somit die gesamte Summe in der Klammer gegen 3.
Daherzeigen die Graphen zu f(x] = 3x‘’-0,5x3+2x2 + x-7 und zu g(x) = 3x‘‘ den gleichen
Globalverlauf; also gilt:
f(x)-yco für x-»co und
f(x)^oo für x-»-oo
3.1 Ganzrationate Funktionen 105
-(●
X X X X
1. Nach dem obigen Satz kann man vier Typen des Globalverlaufseiner ganzrationalen Funktion für
x-»oo bz\w. x^-00 unterscheiden,
a) Ordnen Sie die folgenden ganzrationalen Funktionen jeweils den einzelnen Typen zu.
f(x) = -3x5 + 12x3-8 h(x)=4x3 + 2x2-7x+12
g(x)=yX^-28x3 + 6x2-34 i (x) = - 2 x'^ + x^ + 21 x^ + 45 X + 205
b) Geben Sie zu Jedem Typ zwei Beispiele einer ganzrationalen Funktion mit dem entsprechenden
Globalverlauf an.
2. Untersuchen Sie das Verhalten der Funktion f für x^oo und für x -00.
Je größer x wird, desto weniger unterschej_- Je größer x wird, desto mehr niihert sich
■ ■ I I ± f{x) I
d en sich die Fuhktionswertevoh ' der Quotient
delne.rFunktionen'furidj' ’
f(x) = x'^ + x und g(x)=x'^. dem Wert 1 an.
Argumentieren am Graphen
4. Ordnen Sie den Graphen die zugehörigen Funktionsterme zu. Begründen Sie Ihre Entscheidung.
■fr
-2 -1. 1 2 3
●t
-1 1 2
2 :n--
..— - -/-3 fr-
) -2 -1
4- -4 -3' 't
Welche Möglichkeiten gibt es? Was können Sie dabei über die f
-4
Lage von Hochpunkten und Tiefpunkten sagen?
c) Welche der in Teilaufgabe b) genannten Möglichkeiten trifft zu, wenn die Funktion den Funktions
6. Greta, David und Aischa haben den Graphen der Funktion f mit f(x) = x'*-yx3-3x3 skizziert.
Allerdings sehen die Graphen ganz unterschiedlich aus. Jeder ist sich aber sicher, dass der Graph
richtig gezeichnet wurde. Was meinen Sie dazu? Welche Graphen halten Sie für geeignet?
y y y
X
x
Vernetzte Aufgaben
T-trj
Der Graph von f scheint achsensymmetrisch zury-Achse zu sein. ■X f C-X5
21. S
Die Wertetabelle bestätigt dies, da Funktionswerte an Stellen, ■1
1 ■ft
die symmetrisch zury-Achse liegen, gleich sind,z.B. f(-2) =f(2). 1
f(-l) = f(l). 2 ■1
21. S
Allgemein erhält man für zwei beliebige Stellen -x und x:
=lx''-2x'-l =f(x)
Die Funktionswerte stimmen überein, da der Funktionsterm f (x) nur Potenzen von x mit geraden Expo
nenten enthält. Der Graph von f ist somit achsensymmetrisch zur y-Achse.
+
Der Graph der Funktion g scheint punktsymmetrisch zum X
-2 2
Koordinatenursprung 0 (010] zu sein. Die Wertetabelle bestätigt 4-
dies: Funktionswerte an Stellen, die symmetrisch zur y-Achse ; -2
liegen, haben den gleichen Betrag, aber ein entgegengesetztes
■X f co:j
Vorzeichen. Z. B. gilt an den Stellen -2 und 2: g(-2) = -40 und ■2S5
g(2) = 40. Also gilt: g(-2) = -g(2). -HO
1 1
Allgemein erhält man für zwei beliebige Stellen -x und x: 1 -1
2 HO
g(-x} = (-x)5 + 2 (-x)3 -4(-x) = -x5 - 2x^ + 4x 2SE
= -(x5 + 2x3-4x) = -g(x)
Die Funktionswerte g(-x) und g(x) unterscheiden sich also nur durch ihr Vorzeichen, da der Funktions
term g(x) nur Potenzen von x mit ungeraden Exponenten enthält.
Der Graph von g ist somit punktsymmetrisch zum Koordinatenurspru ng 0 (0 [O],
Information Symmetrien
X
X
Ist feine ganzrationale Funktion,so lässt sich die vorhandene Symmetrie einfach erkennen;
Enthält der Funktionsterm von f nur Potenzen Enthält der Funktionsterm von f nur Potenzen
von X mit geraden Exponenten, von X mit ungeraden Exponenten,
so ist der Graph der Funktion f so ist der Graph der Funktion f
achsensymmetrisch zur y-Achse. punktsymmetrisch zum Koordinaten
ursprung 0(010).
Enthält der Funktionsterm einer ganzrationalen Funktion f sowohl Potenzen von x mit geraden
Exponenten als auch mit ungeraden Exponenten,so ist der Graph der Funktion f weder symme
trisch zury-Achse noch symmetrisch zum Koordinatenursprung.
y f
Der Graph einer Funktion f ist punktsymmetrisch zu einem P
Punkt P, wenn bei einer Verschiebung, bei der der Koordinatenur-
sprung der Bildpunkt von P ist, ein zum Ursprung punktsymmetri X
scher Graph entsteht.
Beispiel
y
Der Graph einer Funktion f ist achsensymmetrisch zu einer
Geraden mit x = Xq, wenn bei einerVerschiebung um-Xq
parallel zurx-Achse ein zury-Achse symmetrischer Graph entsteht.
X
Beispiel
Der Graph der Funktion f mit f(x)=(x-3)'^-i-2(x-3)2+ 5 geht aus dem Graphen zu y = x"‘-r 2x^ + 5
durch Verschieben um 3 Einheiten parallel zur x-Achse hervor. Somit ist der Graph von f achsen
symmetrisch zur Geraden x = 3.
3.1 Ganzrationale Funktionen Selbst lernen 109
2. Ist der Graph der Funktion f symmetrisch zury-Achse oder zum Koordinatenursprung? Begründen Sie.
3. Ordnen Sie die Funktionsgraphen den Funktionen zu, ohne dabei einen Rechner zu verwenden.
Begründen Sie Symmetrieeigenschaften am Funktionsterm.
f(x} =lx3-3x, -x2. I
h(x)=^x5-ix2+l,
(2) y. ,{3) Y'
7 X
Weitere Symmetrien
I
4. a) Der Graph von geht y
f,(x)= f(x) + 2
durch Verschieben aus
dem Graphen von f mit
X 2 /3 X
f[x)=x2-3x2 hervor. -1
Bestimmen Sie den -2-
Funktionsterm fürf2. -3 f2(x) = fi(x+l)
f(x)= x^-^ _4- -
5. Machen Sie Aussagen zum Symmetrieverhalten von f mit f(x) = jx‘’-2x2. Verschieben Sie den Gra
phen um 2,5 Einheiten nach unten und anschließend um 1 Einheit nach rechts. Welche Symmetrie
eigenschaft weist der verschobene Graph f* auf? Geben Sie einen Funktionsterm für f* an.
6. a) Zeigen Sie, dass der Graph der Funktion f mit f(x)= x2-6x2 + 8x + l punktsymmetrisch zum Punkt
P(2|1)ist.
b) Der Graph von f wird so verschoben, dass er anschließend punktsymmetrisch zum Ursprung ist.
Geben Sie den Funktionsterm der neuen Funktion g an.
c) Geben Sie den Funktionsterm einer ganzrationalen Funktion an, die symmetrisch ist
(1) zur Geraden mit x = 1
(2) zum Punkt P(1 |-3)
110 Selbst lernen 3 Funktionsuntersuchungen
7. a) Gegeben sind die Funktionen f, g, h und i mit f(x)= x“^ - 2x^ + 1, g(x)= -'jx2 + 4, h (x)=^x^-2x und
i(x) = -jx^ + 3x. Bestimmen Sie die Symmetrieeigenschaften der vier Graphen,
b) Untersuchen Sie die Symmetrieeigenschaften der Graphen der Funktionen f + g, f+h und h + i
am Funktionsterm. Geben Sie auch den Globalverlauf dieser drei neuen Funktionen an.
c) Verallgemeinern Sie: lA/elche Symmetrieeigenschaften hat der Graph der Funktion f+ g, wenn
■ die Graphen von f und g beide achsensymmetrisch zur y-Achse sind,
a die Graphen von f und g beide punktsymmetrisch zum Koordinatenursprung sind,
a einer der beiden Graphen achsensymmetrisch zur y-Achse, der andere punktsymmetrisch zum
Ursprung ist.
Begründen Sie Ihre Aussagen.
8. Geben Sie alle möglichen Werte für den Parameter a an,sodass der Graph der Funktion f entweder
achsensymmetrisch zur y-Achse oder punktsymmetrisch zum Ursprung ist. Nennen Sie jeweils auch
die Art der Symmetrie.
a) f(x)= ^x3 + a c) f(x)= a + x^ e) f(x)=x2'(x2-ax)
b) f(x)=(x-a)2 d) f(x)=(x-9)-(x + a) f) f(x)= x^ + x
9. a) Gegeben sind die beiden Funktionen f und g mit f(x)=(x-2)‘* und g(x)=(x- 1)^ + 2.
Treffen Sie Aussagen zum Symmetrieverhalten der beiden Funktionen. Erläutern Sie Ihre
Überlegungen. Skizzieren Sie die beiden Graphen,
b) Entwickeln Sie Je ein Kriterium, wie man die folgenden Symmetrien am Funktionsterm unter
suchen kann:
(1) Der Graph einer Funktion f ist achsensymmetrisch zur Geraden mit der Gleichung x= a.
(2) Der Graph einer Funktion f ist punktsymmetrisch zum Punkt Z(a|b).
10. a) Untersuchen Sie jeweils den Graphen von f und den Graphen der Ableitungsfunktion f auf
Symmetrie. Welche Zusammenhänge stellen Sie fest?
(1) f(x)=-x^ +|x (3) f(x)= x^-4x^ + 2x
(2) f(x)=lx^ + 3x2-5 (4) f(x)= 2x®-4x''+ 3x2
b) Verallgemeinern Sie die Ergebnisse aus Teilaufgabe a). Begründen Sie.
11. a) Leon behauptet: „Der Graph der Funktion f mit f(x) = ^ ^ — ist punktsymmetrisch
zum Ursprung. Zähler und Nenner sind nämlich ganzrationale Funktionen, deren Funk
tionsterme nur Potenzen von x mit ungeraden Exponenten aufweisen."*
Untersuchen Sie Leons Aussage,
X^ + 4
b) Welche Aussagen können Sie zum Symmetrieverhalten der Funktionen g und h mit g(x]=
x'* + 5
bzw. h (x)= X^ + l machen? Begründen Sie.
Noch fit...
im Lösen von Gleichungen?
Aktivieren 1. Quadratische Gleichung lösen
Bestimmen Sie die Lösungsmenge der quadratischen Gleichung,
a) x^ =4 c) x^ + 2x = 0 e) x2-x-6 =0
b) 2x2 = 10 d) (x + 3)2 = 1 f) 2x2-3x-2= 0
4
Dieses Vorgehen ist zusammengefasst in der Xi = 2 +
Lösungsformel:
. P P2 V -1- - -4 2
-3,2
-q und X2 = -2-'J 2 ^2- 2 TI 2
Ein Produkt kann nur dann null ergeben, wenn Somit gilt: x +5 =0 oder 4x2-8 = 0, also
x =-5 oder x2 = 2
mindestens ein Faktor null ergibt.
x =-5 oder X =-V2
oder x = VI
Somit hat die Gleichung (x + 5)-(4x2-8)= 0
die Lösungen x^ =-5, X2 = -V2, x^ = ^f2.
112 Noch fit...?
5. Untersuchen Sie, wie viele Lösungen die quadratische Gleichung in Abhängigkeit von a haben kann,
a) 4xb-6x+a = 0 b) axb + 8x+12= 0 c) 2xb + ax + 8 = 0
8. ln einem Rechteck mit einem Flächeninhalt 3cm2 ist die Diagonale 2,5 cm lang.
Wie lang sind die Seiten des Rechtecks?
9. Vergrößert man bei einem Quadrat zwei gegenüberliegende Seiten um 2cm und die beiden anderen
um 3cm,so erhält man ein 56cm2 großes Rechteck.
Wie groß war das Quadrat?
10. Ein Prisma mit quadratischer Grundfläche hat eine Höhe von 7cm.
Berechnen Sie die Seitenlange der quadratischen Grundfläche des
Prismas, wenn folgendes gilt;
a) Die Grundfläche ist 18cm2 größer als die Seitenfläche, n
3
b) Die gesamte Oberfläche beträgt 240cm2.
111. Fürweiche Werte von d hat die Gleichung (x-4)2 = d keine, genau eine
2-
bzw.zwei Lösungen?
3.2 Nullstellen ganzrationaler Funktionen 113
Einstiegsaufgabe NuUsteüen a) y. c] y.
OHNE Lösung
■ Ordnen Sie die rechts abgebildeten Graphen
den folgenden Funktionen zu.
2
P
fi(x)={-(x + 2)-(x-3) -2 X -2 X
= -0,1 [x + 3)●(x +1)■ (x - 2)● (x - 4) ●2
f3(x) = 1,5x-(x-l)-(x+l,5)-(x2+1)
f,(x) = 3(x-2)-(x^-l
Begründen Sie ihre Zuordnung.
Sie können ihr Ergebnis auch mithilfe
b) V'
eines Funktionenplotters überprüfen.
■ Bestimmen Sie die Nullstellen der Funktio
nen g^gj,gjundg^mit -2 X
LÖSUNG a) In den Nullstellen schneidet oder berührt der Graph von f die x-Achse.
ln der Grafikerkennt man drei Nullstellen der Funktion f. Dort gilt also f(x) = 0.
Um die Nullstellen von f exakt zu bestimmen, lösen wir die Gleichung
f(x) = x2-(3x-2)'(x+l) = 0.
Da ein Produkt genau dann gleich 0 ist, wenn mindestens ein Faktor 0 ist, bedeutet das
x2 = 0 oder 3x-2=0 oder x+ 1 =0 und somit
x=0 oder oder x = -1.
2
Die Nullstellen der Funktion f sind somit 0,| und -1.
114 3 Funktionsuntersuchungen
c) Dem Graphen entnehmen wir die Nullstellen -2,1 und 2. Gesucht ist somit eine Funktion f, für die
gilt: Die Gleichung f(x)= 0 hat die Lösungen x = -2 oder x = 1 oder x = 2.
Wir gehen in umgekehrter Reihenfolge wie in Teilaufgabe b) vor:
x =-2 oder x=1 oder X = 2
x + 2= 0 oder x-1=0 oder x-2= 0, also (x + 2)-(x-1)-(x-2)= 0
Der Funktionsterm ist damit aber noch nicht vollständig bestimmt, denn beim Strecken oder
Stauchen eines Funktionsgraphen parallel zury-Achse bleiben die Nullstellen erhalten.
Daher folgt f(x)= a-(x + 2)-(x - l)-(x-2) mit einer noch zu bestimmenden Zahl aeR.
Dem Graphen entnehmen wir: f(0)= 2, d. h. es muss gelten:
a-(0 + 2)-(0-1)-(0-2)= 2, also 4a = 2, also a=j-
Durch Ausmultiplizieren erhalten wir: f(x)=j(x + 2)'[x-1)-(x-2)=-jX^-jX^-2x + 2
Definition
Ist feine ganzrationale Funktion und lässt sich der Funktionsterm f(x) als Produkt
f(x)=(x-x,}-g(x) mit einer ganzrationalen Funktion g schreiben,
so nennt man den Faktor x-x, Linearfaktorvon f(x).
Beispiele
(1) Die Funktion f mit f(x)=(x-7)-(x‘^-x2+ 5x^-x + 4) hatx,=7 als eine Nullstelle.
(2) Der Graph der Funktion f mit f(x)=x^-2x2+ x-2 wurde I Mty
1. Bestimmen Sie alle Nullstellen der Funktion f. Geben Sie jeweils den Grad von f an.
a) f(x)=(x-4)-(x + 2)-(x+l) c) f(x)=(x2-9)-(x2 + 9) e) f(x)=x^ -x2
-5 -4 ß -2 -1
-t-i A2 3 ÄJ X -5 -2 .1 i i-5=< t -3 - t I
3 4^,
2-
i --3- -3
■4-
I -4-
-=5-
-2: 2
i 4
4-
-2 . fr:
J r-F
I
-2 / 3 t2-
●3) I 2-
i
■4-
[5 - 1^2 ■5-
-2 -1 1 X I
116 3 Funktionsuntersuchungen
Die Nullstellen einer Funktion können mit einem Rechner auf verschiedenen Wegen bestimmt werden.
Informieren Sie sich, welche Möglichkeiten Ihr Rechner bietet, und bestimmen Sie mithilfe des Rech
ners die Nullstellen der Funktion f.
(1) f(x)= x3 + 2x2-x + l (3) f(x)= jX^-3x2 + 2x+ 1
[CÄS] (2) f[x)= x‘*-x^-7x2+ 5x+10 jCASl (4) f(x)= 3x'‘ + 4x3-24x2-48x + 45
8. Lösen Sie die Gleichung mit dem Verfahren der biquadratischen Gleichung,
a] x‘'-13x2 + 36 = 0 e) (x2+ 5) (16x^-25 x2 + 9)= 0
b) 9x‘'-52x2 + 64 = 0 f) 4x®-33x‘’+8x2 = 0
C) 2x^-13x2-45 = 0 g) x®-7x2-8 = 0
d) 5x^ + 23x2+12 = 0 h) 9x2 + -I|= 40
9. Bestimmen Sie die Lösungen der folgenden Gleichungen, ohne Hilfsmittel zu verwenden,
a) 12x‘’-x2-20 = 0 e) (x2-12)2=10(x + 3)-(x-3)+ 9
10. Berechnen Sie die Schnittstellen der Graphen der Funktionen f und g.
a) f(x)=-l-x‘’-2x2; g(x)=—l'X^ + G
b) f(x)=i-x^-2x2 + l; g(x)=l-x2+l
11I. Geben Sie eine ganzrationale Funktion g an, die dieselben Nullstellen wie die Funktion f besitzt und die
an der Stelle X = 1 den Funktionswert 3 annimmt,
12. Sarah berechnet die Nullstellen der Funktion f mit f{x)= 3x2- 8x2 + 3x + 2. pg ^ = 2 eine Nullstelle von
f ist, schreibt sie f in der Form f(x)=(x - 2) -(a'x2 + b-x + c). Durch Ausmultiplizieren erhält sie
f(x)= a-x2 +[b-2a)-x2 +(c-2b)-x-2c.
Danach vergleicht sie die Koeffizienten dieses Terms mit den Koeffizienten von f(x)= 3x2-8x2 + 3x + 2
und erhält a = 3; b =-2 und c =-l.
a) Ergänzen Sie in Sarahs Vorgehensweise die fehlenden Zwischenrechnungen. Bestimmen Sie an
schließend die weiteren Nullstellen von f.
b) Zeigen Sie, dass x = 3 eine Nullstellen von f mit f(x)= x2-5x2 + 4x + 6 ist. Berechnen Sie mit der
oben beschriebenen Methode die weiteren Nullstellen von f.
3.2 Nulistellen ganzrationaler Funktionen 117
HanifeL
. Grades ohne NuUstelLen'-
Ich kenne eine 5
Einstiegsaufgabe Minimale und maximale Anzahl der Nullstellen einer ganzrationalen Funktion
MIT LÖSUNG
a) Entscheiden Sie anhand des Globalverlaufs, welche der folgenden Funktionen mindestens eine
Nullstelle haben.
(1) f[x)= 2x3-x + 7 (2) g(x)= x'*-2x + 5 (3) h(x)=-xS-x2-3
Verallgemeinern Sie ihre Ergebnisse für eine ganzrationale Funktion vom Grad n.
b) Begründen Sie, dass eine ganzrationale Funktion 4. Grades höchstens vier Nullstellen haben kann.
Verallgemeinern Sie ihr Ergebnis für eine ganzrationale Funktion vom Grad n.
y y y
X X X
Der Graph von f muss die Der Graph von g kann die Der Graph von h muss die
X-Achse schneiden, X-Achse schneiden oder be X-Achse schneiden,
f hat mindestens eine rühren, muss es aber nicht. h hat mindestens eine Null
Nullstelle. Möglicherweise hat g keine stelle.
Nullstelle.
b) Angenommen,eine ganzrationale Funktion f vierten Grades hätte mehr als vier, z. B. fünf Nullstel
len X,, Xj, X3, X4 und X5. Nach dem Satz von Seite 114 ist für jede Nullstelle von f der zugehörige
Linearfaktor als Faktor im Funktionsterm enthalten.
Das Produkt (x-xj-(x-x2)'(x-x3)-[x-x4)-[x-x5) ergibt aber ein Polynom 5. Grades, da beim
Ausmultiplizieren x® als höchste Potenz entsteht.
Daher kann eine ganzrationale Funktion vierten Grades höchstens vier Nullstellen haben.
Entsprechend kann eine ganzrationale Funktion vom Grad n höchstens n Nullstellen haben.
Hätte sie nämlich mehr als n Nullstellen, so gäbe es mehr als n Linearfaktoren. Beim Aus
multiplizieren würde dann eine Potenz entstehen, deren Exponent höher als n ist.
Information Minimale und maximale Anzahl der Nullstellen einer ganzrationalen Funktion
Es gibt ganzrationale Funktionen, die keine Nullstellen haben,zum Beispiel f(x)= x^-h l oder
g(x)= x“*+ 16.
Andererseits kann die Anzahl der Nullstellen einer ganzrationalen Funktion auch
nicht höher sein als der Grad der Funktion.
Satz
Für eine ganzrationale Funktion f vom Grad n gilt:
(1) Die Funktion f hat höchstens n Nullstellen.
(2) Ist der Grad n der Funktion feine ungerade Zahl,so hat f mindestens eine Nullstelle.
Beispiel Beispiel
-'1 1 X
(X+1)2 +
(X-1)3
x-2
f(x)= l,25-(x + l)2.(x-1)3.(x-2) +
Begründen Sie anschließend das Verhalten des Graphen von f in der Nähe der Nullstellen jeweils
am Funktionsterm.
3.2 Nullstellen ganzrationaler Funktionen 119
Beispiel
3. Geben Sie alle Nullstellen der ganzrationalen Funktion f an und notieren Siejeweils, ob es sich um eine
einfache, doppelte oder dreifache Nullstelle handelt. Geben Sie auch jeweils an,ob an der Nullstelle
ein Vorzeichenwechsel der Funktionswerte auftritt.
5. Hendrik hat mit seinem Rechner die angegebenen Nullstellen der Funktion f gefunden. Überprüfen
Sie, ob Hendrik alle Nullstellen von f gefunden hat. Bestimmen Sie gegebenenfalls die weiteren
Nullstellen,
a) f(x)= x3-2x2-l6x + 32; Nullstellen;-4;2;4 c) f(x)=-|x3--|x +||; Nullstelle: =-4
b) f(x)= 2x^-4x2+ 5x-3; Nullstelle:! d) f{x)= x‘‘-9x^ + 4x+12;
Nullstellen:-3;-1; 2
6. Geben Sie einen möglichen Term für die Funktionen mit den folgenden Graphen an.
Beachten Sie dabei, dass die x-Achse und die y-Achse unterschiedlich skaliert sein können.
b) f)
y y
-4 -2 -1 1\ 2 4x -6 -5 -4 -3 -2 -1 ! X -5 1 X
7. Skizzieren Sie den Graphen von f. Orientieren Sie sich dabei am Globalverlauf und an den Nullstellen
von f.
Beispiel
-2 -1 1 X -2 -1 1 X -2 -1 x
1 2
a) f(x)=(x-i)-(x-2)-(x + 2) d) f(x)= l,5(x-1)3-(x + 5)- x-j
b) f(x)= -2(x-2)2.(x + 3) e) f(x)=(x^-9)-(x-l)-x^
c) f(x)= x3-(x-1,5)-(x + 2) f) f(x)=(x2-4)-(x2+l)
3.2 Nullstellen ganzrationaler Funktionen 121
I
JL J.
i
1
10. Rechts ist der Graph der Funktion f mit f(x) =(x + 2)2-x-{x-2)2
f
abgebildet. Übertragen Sie die Skizze in Ihr Heft. Zeichnen Sie die
X-Achse und die y-Achse ein und skalieren Sie diex-Achse.
1 X x -2 -1 1
j.
2 X
-2 -1 \1
Vernetzte Aufgaben
12. Geben Sie einen Funktionsterm der Funktion f an. Es sind alle Nullstellen von f zu sehen.
a) b) ■ c)
y y
f
2 f f
(-2|2) 2 i —
-4 -2
2
nJ ' ■' X
1
I
; H4 { -2
●2
2 4 X
(2!-2) '
-3 -2 -1 1 _
(-2|-4) -4 L_4
13. Untersuchen Sie, wie viele Nullstellen die Funktion f in Abhängigkeit von a mit a e R haben kann,
a) f(x] = (x+ 1 )-(x^-4x + a) d) f(x) = (x2 + a)-(x-2)2
b) f(x) = x2-ax2 e) f[x) = (x^ + a)(x^-1)
c) f(x) = x*'-ax2 f) f(x) = x“-4x2 + a
122 ^ Blickpunkt
Blickpunkt:
Polynomdivision
Faktorisieren von Polynomtermen zur Nullstellenbestimmung -
Polynomdivision
Gesucht sind die Nullstellen der Funktion f mit f(x)= 12x2-23x^-3x + 2.
Der Funktionsterm f(x] ist ein Polynom dritten Grades. Für Polynome dritten und höheren Grades gibt
es im Allgemeinen keine einfache Lösungsformel zur Berechnung der Nullstellen, wie z. B. die Lösungs
formel für quadratische Gleichungen.
Wenn man allerdings bereits eine Nullstelle Xgdes Polynoms f(x) kennt, kann man mithilfe des Ver
fahrens der Polynomdivision das Polynom in ein Produkt aus dem Linearfaktor (x-xj und einem
Polynom g(x)zerlegen: f(x)=(x - Xq) ● g(x)
Der Vorteil dabei ist, dass der Grad des Polynoms g(x) um 1 niedriger ist als der Grad des Polynoms
f(x), und man so leichter mögliche weitere Nullstellen finden kann.
■ Im ersten Schritt muss man also eine Nullstelle des Polynoms finden. Dazu kann man verschiedene
x-Werte einsetzen und durch systematisches Probieren versuchen, eine Nullstelle zu finden. Man
kann auch mithilfe der Wertetabelle eines Rechners versuchen, eine Nullstelle zu finden.
Als erste Nullstelle findet man hier Xq = 2. Somit gilt: f(x)= 12x^-23x2-3x + 2=(x-2]-g(x)
■ Im zweiten Schritt bestimmen wir das Polynom g(x), indem wlrf(x) durch (x- 2) dividieren, also
g(x)=(12x3-23x2-3x + 2):(x-2).
Das Rechenverfahren, mit dem man diese Division durchführt, heißt Polynomdivision und erfolgt
analog zur schriftlichen Division von Zahlen. Dazu sucht man im Polynom den Summanden mit
dem höchsten Exponenten, hier 12x3, dividiert ihn durch x: 12x3:x= 12x3
Das Ergebnis wird mit dem Linearfaktor (x-2) multipliziert: (x-2)-12x3 = 12x3-24x3
Dieses Produkt 12x3-24x3 wird schließlich vom Polynom subtrahiert, was zu dem Rest x3-3x + 2
führt. Mit diesem Rest wird das Verfahren wiederholt, bis im letzten Schritt der Rest null steht.
(12x3-23x3-3x + 2):(x-2)= 12x3 + x-1 12x3:x=12x3
-(12x3-24x3) |(x-2)-12x3 = 12x3-24x3
x3-3x +2 jx3:X = X
-(x^-2x) |(x-2)-x = x3-2x
-x + 2 |-x:x =-1
(-x-^2) |(x-2)-[-1)=-x + 2
0
Damit kann man den Funktionsterm f(x) als Produkt aus dem Linearfaktor (x - 2} und dem Ergebnis
der Polynomdivision 12x3 + x-l schreiben: f(x)= 12x3-23x3-3x + 2=(x-2)-(12x3 + x-1).
Die weiteren Nullstellen der Funktion können berechnet werden, indem man die Gleichung
12x3 + x- 1 = 0 mithilfe der Lösungsformel für quadratische Gleichungen löst. Die weiteren Nullstellen
sind X, und X2 = -|-.
1
Die vollständige Linearfaktorzerlegung lautet damit: f(x)= 12 -(x - 2) x --|- X+rr
3
Satz
Für eine ganzrationale Funktion f mit f(x)= a^^x"^ + a n-1 xn-1 + ... + a2x3+a,x + 3Q, deren
Koeffizienten alle ganzzahlig sind, gilt:
Jede ganzzahlige Nullstelle von f ist ein Teiler des absoluten Gliedes a 0*
Blickpunkt ISI 123
n-l n-2
^0'(^n^0 + an-iX[; + ... +ajXQ+a,)+ 3(5 = 0, also
n-i n-2
+ an-iXÖ +... a2XQ + a,)= a0-
Beispiel
f(x)= 2x3-10x2 + 3x-15
Das Polynom hat nur ganzzahlige Koeffizienten. Falls feine ganzzahlige Nultstelle hat, so kommen die
Teilervon ag = -15 infrage: ±1;±3;±5; und ±15.
Durch Einsetzen finden wir Xg =5 als Nullstelle und führen die Polynomdivision entsprechend durch.
1. Mehdi und Serena ermitteln die Nultstelten der Funktion f mit f(x)= 5x2-8x2- 27x +18. Sie untersu
chen dazu die Teiler von 18 und ermitteln -2 als eine Nullsteile der Funktion.
Vergleichen Sie das weitere Vorgehen der beiden und erläutern Sie das Rechnerfenster von Serena.
Mehdi: Serena:
.2 18):+.9 Bn^
; 8x2-2?*:
L(5x^-4^-10x^)' : I
5 5
—-18x^-27x + 1ö I I.
-8+5*<-2> -IS
l -27-18*< -2) 9
-(-TBx^ - 36^-) 18+9+C -2) 0
, , 9x+18 +
i . _i I
I
I : 0
4. Führen Sie die Polynomdivision bei den Teilaufgaben a) bis h) aus Aufgabe 2 mit dem Taschenrechner
durch (wie in Aufgabe 1) und überprüfen Sie damit Ihre Ergebnisse aus Aufgabe 2.
124 Selbst lernen 3 Funktionsuntersuchungen
■ Bestimmen Sie die Nullstellen der ganzrationalen Funktion fmit f(x)=x^ + 6x^ -30.
Wir prüfen zunächst, ob möglicherweise Teiler von -30 als Nullstellen von f infrage kommen. Für
keinen derTeiler±l,±2,±3,±5,±6,±10,±15,±30 gilt f(x)= 0. Wir versuchen deshalb eine Nullstelle
durch systematisches Probieren zu finden,indem wir einige Funktionswerte berechnen und prüfen, ob
sie kleiner oder größer als null sind;
(1) Für X, =0 und X2= 3 gilt: y-
fQ-[3|5l)
f(0)= -30 < 0 und f(3)= 51 > 0, Der Punkt P(0|f(0)) liegt also -40-
unterhalb derx-Achse, der Punkt Q(3|f(3)) liegt dagegen
* -?l
r
4.-U
I
-2G- 1
oberhalb der x-Achse, Auch wenn wir nicht genau wissen, wie I t
■ iM
der Graph von f verläuft, zwischen den Punkten P und Q muss
der Graph von f die x-Achse mindestens einmal schneiden. -4 -2 I
/ 2 4 6=<
Also muss in dem Intervall[0; 3] mindestens eine Nullstelle -20 I möglicher
! \^erläuf|voh f
von f liegen.
P =(d|-3Ö)'“
-40'
I ( T''
(2) Im nächsten Schritt prüfen wir deshalb den Wert ln diesem Intervall
X3“ liegt die Nullstelle
1,5, der genau in der Mitte zwischen Xi=0 und
Xj= 3 liegt:
0 3
Weil f(1,5)= -13,125 ist, liegt der Punkt R(1,51-13,125) auf
dem Graphen von f unterhalb derx-Achse. Der Graph von f Inten/all
muss die x-Achse also zwischen R und Q schneiden. Die Null halbieren
3 753 3
1,5 2,25 64 2
1185 3
1,5 2,25 1,875 512 4
1,875 3
2,25 2,0625 = 4,297
1,875 3
2,0625 1,96875 = 0,887
16
3
1,875 1,96875 1,921875 = -0,74 32
3
1,921875 1,96875 1,9453125 = 0,005 64
Die gesuchte Nullstelle der Funktion f im Intervall [0; 3] liegt ungefähr bei 1,94 ...
3.2 Nullstellen ganzrationaler Funktionen Selbst lernen 125
Information Intervallhalbierungsverfahren
Bei dem beschriebenen Verfahren erzeugt man bei jedem Schritt aus einem Intervall, in dem die
gesuchte Nullstelle liegt, ein neues, nur noch halb so großes Intervall, in dem die gesuchte Nullstelle
liegt. Man nennt es daher intervallhalbierungsverfahren (Bisektionsmethode).
Seine Vorgehensv/eise lässt sich in wenigen Schritten eindeutig formulieren:
1. Schritt; Legen Sie zwei x-Werte x, und Xj mit einem positiven und einem negativen Funktionswert
fest.
X +X
2. Schritt: Bilden Sie aus den beiden x-Werten x, und X2 den Mittelwert X3= —^ ^
3. Schritt: Berechnen Sie den Funktionswert des Mittelwertes und entscheiden Sie, ob die Nullstelle im
Intervall [Xp X3] oder [Xj; Xj] liegt.
Iteration [lat.]:
4. Schritt: Wiederholen Sie die Schritte 2 und 3, bis die gewünschte Genauigkeit erreicht ist.
Wiederholung
iterativ (lat.);
wiederholend Man bezeichnet das Intervallhalbierungsverfahren alsein Iterationsverfahren, da sich die Berechnun
gen von Schritt zu Schritt wiederholen und dabei einen immer besseren Näherungswert liefern.
Oben wurde das Intervallhalbierungsverfahren genau beschrieben. Eine solche Folge eindeutiger
Schritte bezeichnet man als Algorithmus.
■ Erstellen Sie dazu ein Ablaufdiagramm z. B. mit einem Tabellenkalkulationsprogramm wie Excel.
Es lässt sich eine Zelle durch eine „Wenn-Abfrage“ nach einer Bedingung mit einem Wert oder mit
einem Alternativwert belegen. Die Eingabe dazu lautet:= WENN(Bedingung;Wert;Alternativwert)
Zum Beispiel: Zelle B9:= WENN(G8<0;F8;B8)
D9:= WENN(G8>0;F8;D8)
Um eine Variable für Berechnungen ständig fest zu lassen, muss man zum Beispiel für die Zelle C3 in
Formeln $C$3 eingeben. Die Berechnung des Funktionswertes in Zelle C8 sieht dann so aus:
C8:=($C$3)*(B8)''3+($E$3)*(B8)''2+($G$3)*(B8)+($I$3)
A B C D E F G H I TI
1 Intervallhalbierungsverfahren
6
T linke Grenze I Funktionswert rechte Grenze Funklionswert I Inlervallmitte Funktionswert Bewertung
0 -30 3 51 1,50 -13,125 - neue linke Gr.
9 1.6 -13,125 3 51 2,25 11,765625 + neue rechte Gr
10 1.5 -13,125 2,25 11,765625 1,875 -2,314453125 - neue linke Gr
2. V'
Gegeben ist die Funktion f mit f{x)=x^-^x^+ lOx--^.
Der Graph von f ist rechts abgebildet.
Bestimmen Sie alle Nullstellen der Funktion f. Eine Nullstelle kann
1
nicht mit dem Intervallhalbierungsverfahren bestimmt werden.
Erläutern Sie, woran das liegt.
X
-1
4. Die Funktion f mit f(x)= x‘’-7x-5 hat zwei Nullstellen; eine liegt ly
im Intervall[1; 2,2], die andere im Intervall [-1; 0], Beide sollen
mithilfe des Intervallhalbierungsverfahrens angenähert werden, ■ \f
15 U
10
a) Wie lang ist das Intervall, in dem sich die positive Nullstelle
nach 5 Schritten des Intervallhalbierungsverfahrens befindet? 5
b) Wie viele Schritte muss man durchführen, damit das Intervall
-3 -2 -1 1
für die negative Nullstelle eine Länge von höchstens 0,001 hat? -5
rlO
5. Bestimmen Sie mithilfe des Intervallhalbierungsverfahrens
-■15
näherungsweise die Lösung der angegebenen Gleichung,
a) Vx3+10=-x2+i0 b) x^-2 = cos(x)
6.
Gegeben ist die Funktion f mit f(x) = 0,2’‘-r^
a) Begründen Sie, dass firn Intervall [-2; 0] eine Nullstelle hat.
b) Bestimmen Sie die Nullstelle im Intervall [-2; 0] mithilfe des Intervailhalbierungsverfahrens auf
Tausendstel genau.
7. Bestimmen Sie die Nullstellen der Funktionen aus den Aufgaben 3,4 und 5 mithilfe eines Tabellenkal
kulationsprogramms.
8.
Gegeben ist die Funktion f(x) = ^x^- ln(x) - 10.
a) Die Nullstelle der Funktion f(x) kann auch als Schnittpunkt zweier Funktionen g{x) und h(x) be
trachtet werden. Zeichnen Sie die entsprechenden Graphen einer Logarithmusfunktion und einer
Parabel und bestimmen Sie einen Näherungswert für deren Schnittpunkt,
b) Begründen Sie, dass im Intervall [4; 5] eine Nullstelle der Funktion f (x) liegt, indem Sie die Funk
tionswerte betrachten,
c) Bestimmen Sie die Nullstelle im Intervall [4; 5] mithilfe des Intervallhalbierungsverfahrens auf
Tausendstel genau.
Blickpunkt M 127
Blickpunkt:
Das Newton-Verfahren zur Bestimmung von
Näherungswerten für eine Nullstelle
Eine Idee von Newton
Noch bis Mitte der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts waren Rechen
schieber und Tafelwerk selbstverständliche Hilfsmittel im Mathe-
matikunterricht bis zum Abitur.
Heute benutzt man statt eines Rechenschiebers Taschenrechner,
grafikfähige Taschenrechner oder Computer-Algebra-Systeme, um
z. B. die dritte Wurzel aus einer Zahl zu ziehen oder um die
Nullstellen einer Funktion zu bestimmen. Solche modernen
Rechner benutzen dabei intern unterschiedliche mathematische
Näherungsverfahren, von denen einige schon seit mehr als
zweihundert Jahren bekannt sind.
Die folgende Idee eines Näherungsverfahrens kann auf iSAAC Newton (1643-1727)zurückgeführt
'HT werden.
1. Gesucht wird eine Nullstelle der Funktion g mit g(x)= x^-2x-5. Es gilt: g'(x)= 3x^-2.
Max hat mithilfe seines Taschenrechners x = 2,094551482 als Näherung für eine Nullstelle mit dem
NEWTON-Verfahren bestimmt. Erläutern Sie, wie Max dabei mit dem Taschenrechnervorgegangen ist.
Überprüfen Sie sein Ergebnis.
(1) RAD (2) (3) BAD
f<2.5>
fc:-x)=x + ■; 2.164179104
3X2-2
.iiüEdit function
2. Bestimmen Sie näherungsweise die Nullstelle der Funktion im angegebenen Intervall, indem Sie das
NEWTON-Verfahren dreimal anwenden,
a) f(x] = x3 + 2x-2; [0;2] c) f(x)=-x3 + 4x2-1; [3;5] e) f(x) = sin(2x)-x; [0,6; 1,4]
b) f(x} = x5-x + 6; [-l;-2] d) f(x) = x2-3x2 + 3x-1; [0;4] f) f(x) = -cos(x)-r2x; (0;2]
[Hi] 4. skizzieren Sie den Graphen der Funktion f mit f(x) = -^(x'*- ISx^ + Sl x^-67x + 38) auf Karopapier.
Ermitteln Sie dann mit dem NEWTON-Verfahren Startwerte.
(1) die zur linken Nullstelle führen,
(2) die zur rechten Nullstelle führen,
(3) die zu keiner Nullstelle führen.
Überprüfen Sie ihre Überlegungen mit einem
Rechner.
Markieren Sie abschließend auf der x-Achse das
X
vermutliche „Einzugsgebiet“ der linken
Nullstelle in rot und das der rechten in blau.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 129
■ 3
mim
f(Xi)--
f(xe).-. ●r
X Xi X2 X
X] X2
Bei einer streng monoton wachsenden Funktion gehört also zum größeren von zwei x-Werten aus
diesem Intervall immer der größere Funktionswert. Entsprechend gehört bei einer streng monoton
fallenden Funktion zum größeren x-Wert der kleinere Funktionswert.
Beispiel
Die Funktion f mit f(x) ist im Intervall ]-co; 0[ streng monoton fallend und im Intervall
]0; oo[ streng monoton wachsend.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 131
Definition
Hoch- und Tiefpunkte bezeichnet man auch als Extrempunkte.
y
1
f(x,j
Tief-
jN^unl^
f(Xe)
3 Xe X Xe X
Für alle x in einem Intervall um Xg gilt: Für alle x in einem Intervall um Xg gilt:
f(x)5 f(Xg), d. h. f(Xg) ist der kleinste vorkom f(x) <f(Xg), d.h. f(Xg) ist der größte vorkom
mende Funktionswert im Intervall, mende Funktionswert im Intervall.
Den Funktionswert f(Xg) an einem Tiefpunkt Den Funktionswert f(Xg) an einem Hochpunkt
bezeichnet man als lokales Minimum. bezeichnet man als lokales Maximum.
lstP(Xg|f(Xg)) ein Extrempunkt(Hoch- oder Tiefpunkt), dann heißt Xg Extremstelle der Funktion f.
Den Funktionswert f(Xg) nennt man auch Extremum.
b X
In der Abbildung rechts ist das Randextremum a X] X2 X3
Fürx^+co und x-»-co gilt; f(x)-»-co. Es gibt deshalb kein globales Minimum.
132 3 Funktionsuntersuchungen
Zusammenhang zwischen dem Vorzeichen von f' und der Monotonie von f
Kennt man die Ableitung f einer Funktion f, so kann man die Intervalle, in denen f streng monoton
ist, mithilfe von f bestimmen.
Der Monotoniesatz ist anschaulich einleuchtend,sein Beweis aber schwieriger als man vermutet.
Wirverzichten deshalb auf einen Beweis.
1. Bestimmen Sie anhand des Graphen von f die Koordinaten der vorhandenen Extrempunkte.
Geben Sie jeweils an, ob es sich um einen lokalen odereinen globalen Extrempunkt handelt.
a) b) c)
y
● 4
3
2
1-- -
4
-3 -2 -1 1 2 3 4X
-2
-3-
_5 _4 _3 _2 -1 1 2 3 4
2. Der Graph einer Funktion f geht durch die Punkte A(-1 [ 1) und B(4|5).
Skizzieren Sie einen möglichen Graphen von f so,
a) dass dieserzwischen den Punkten A und B einen globalen Hochpunkt besitzt;
b) dass dieserzwischen den Punkten A und B sowohl einen lokalen Hochpunkt als auch einen lokalen
Tiefpunkt besitzt.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 133
Anwender)des Monotoniebegriffes
3. Untersuchen Sie das Monotonieverhalten von f. Erläutern Sie, wie der Graph von f aus dem Graphen
der entsprechenden Potenzfunktion hervorgeht,
a) f(x)=(x+1)2-2 b) f(x)=-l.(x-ip c) f(x)= l-(x + 2)3 + l
6. Svenja erklärt:„Wenn ich MonotonieintervaLLe von f bestimmen soU, berechne ich zuerst die
NutLsteUen der AbLeitungsfunktion f'. Angenommen, f' hat nur zwei einfache NuLLsteLLen x
und X2. Dann gibt es für die Vorzeichen von f' zwei Möglichkeiten;
y I y Jetzt muss ich nur noch
eine beliebige Stelle X3 zwi
+ + + schen x^ und X2 auswählen
1
Nehmen Sie zu Svenjas Vorgehen Stellung. Bestimmen Sie die Monotonieintervalle der Funktion f
mithilfe des beschriebenen Verfahrens,
a) f(x)=jx3-lx2-6x + 2 b) f(x)= -lx''+ 2x2 c) f[x)= ix‘'-2x3 +|x2
m 8. Mario behauptet: „Die Funktion f mit f(x) = ist nicht für aLLe xe IR streng monoton
wachsend. Wenn ich nämlich die Ableitung bilde, so gilt f'(x) ^ 0, für alle xelR, aber
nicht f'(x) > 0, wie es der Monotoniesatz verlangt.“ Nehmen Sie dazu Stellung.
9. Der Graph einer ganzrationalen Funktion f hat den Hochpunkt H(1 15) und die beiden Tiefpunkte
T,(-21-1) und T2(4|-3). Weitere Extrempunkte liegen nicht vor.
a) Geben Sie Intervalle an, in denen die Funktion streng monoton wachsend oder streng monoton
fallend ist.
b) Skizzieren Sie einen möglichen Graphen der Ableitungsfunktion f.
10. Laura untersucht das Monotonieverhalten der Funktion f mit f(x}=-^ und kommtzu folgendem
Ergebnis: „f ist auf dem gesamten Definitionsbereich streng monoton fallend, da f' für alle x
negativ ist.“
Nehmen Sie zu dieser Aussage Stellung.
m 13. Entscheiden Sie, ob die folgende Aussage richtig oder falsch ist. Begründen Sie Ihre Entscheidung,
a] Jede ganzrationale Funktion 3. Grades hat zwei Extremstellen und drei Monotonieintervalle,
b) Jede lineare Funktion ist für xe IR entweder streng monoton fallend oder streng monoton
wachsend,
c) Jede ganzrationale Funktion 4. Grades hat mindestens zwei und höchstens vier Monotonie
intervalle.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 135
x2 = o oder jx=1
Damit ergeben sich die Lösungen x, = 0 und X2 = 4.
Nicht jeder Punkt mit einer waagerechten Tangente muss ein Extrempunktsein. Wir wissen bereits,
dass ein Graph auch in einem Sattelpunkt eine waagerechte Tangente besitzt.
y. Hochpunkt\ y- y.
Sattelpunkt
Tiefpunkt 1 Sattelpunkt
X X
» X X
Xg Xe Xe Xe
Andererseits muss aber an jeder Stelle, an der der Graph einen Extrempunkt hat, die Ableitung den
Wert null haben. Man sagt deshalb auch: Die Bedingung f'(Xg) = 0 ist notwendig für das Vorliegen eines
Extrempunkts an der Stelle Xg, aber nicht hinreichend.
Nicht alle Nullstellen einer Ableitungsfunktion müssen Extremstellen sein. Um dies zu überprüfen,
untersucht man die Ableitung f' auf einen Vorzeichenwechsel an ihren Nullstellen.
Xe
X
Flat f' an der Stelle Xg einen Vorzeichenwechsel von + nach so hat der Graph von f an der
Stelle Xg einen Hochpunkt.
Hat f' an der Stelle Xg einen Vorzeichenwechsel von - nach +, so hat der Graph von f an der
Stelle Xg einen Tiefpunkt.
Beispiel
Mögliche Extremstellen der Funktion f mit f(x) = jx‘‘-4x^-i-6x2+ 1 sind unter den Nullstellen
von f zu finden. Aus f(x) = 3x^-12x2+ i2x = 3x-(x2-4x + 4) = 3x-(x-2)2 = 0
erhält man die Lösungen x,=0 und Xj = 2.
Intervall x<0 0<x<2 x>2
Vorzeichen von f' + +
X, =0 ist eine einfache Nullstelle von f' miteinemVorzeichenwech sel von - nach +. Der Graph
von f hat also an der Stelle x, = 0 einen Tiefpunkt.
Xj = 2 ist eine doppelte Nullstelle von f' und somit ohne Vorzeichenwechsel. Der Graph von f hat
also an der Stelle X2 = 2 keinen Extrempunkt, sondern einen Sattelpunkt.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 137
-1
2. Die Ableitungsfunktion f'hat an der Stelle x,=-2 eine einfache, an der Stelle X2= 0 eine doppelte und
an der Stelle X3 = 3 eine dreifache Nullstelle,
a) Skizzieren Sie zwei mögliche Graphen der Ableitungsfunktion.
Untersuchen Sie die Art des Vorzeichenwechsels von f' an den drei Stellen x^, Xj und X3.
b) Treffen Sie eine Aussage über die möglichen Lagen von Hoch-, Tief- oder Sattelpunkten des
Graphen der Funktion f.
6. Berechnen Sie mithilfe der Ableitung die Stellen, an denen der Graph von f Punkte mit waagerechter
Tangente besitzt. Bestimmen Sie jeweils, ob es sich um Hoch-, Tief- oder Sattelpunkte handelt.
Beispiel
a) f(x)=^x^ + 2x +3
f(x) =l-x'’-x^-r 1, f'(x)= x^-3x2= x2-(x-3}= 0 für X,=0 und X2 = 3. b) f(x)= jx‘*+I6x-1
■ X, = 0 ist eine doppelte Nullstelle von f' und somit ohne Vorzeichenwechsel.
c) f[x)=lx3-3x + 2
An der Stelle x, = 0 hatderGraph von feinen Punkt mit waagrechter Tangente, der
aber kein Extrempunkt,sondern ein Sattelpunkt ist. d) f{x)=^x^-}x3-12x + 7
■ X2= 3 ist eine einfache Nullstelle von f,an derf' das Vorzeichen wechselt. e) f(x)= x‘’-x^-12
x^-(x-3) < 0 für x < 3 und x^-(x-3) > 0 für x> 3.
Also Vorzeichenwechsel von - nach +, an der Stelle Xj= 3 liegt ein Tiefpunkt. f) f(x)=(lx^-2f
x(2x^ + 3x-12)
■ Berechnen der Funktionswerte; f(0)= 1; f(3)= -^-81 -27-i-1 = ^ g) = 6
Ergebnis;SattelpunktP(0|1);TiefpunktT 3 h) f(x)=-^x5-lx3 + x
7. Bestimmen Sie die Lage und die Art der Extrempunkte des Funktionsgraphen von f.
a) f(x)=lx3-|x2+ 3x + 5 b) f(x)=l)C* +^x3-x2-3 c) f(x)= -|-x3 +^x2-6x-4
8. Berechnen Sie die Stellen, an denen der Graph von f waagerechte Tangenten besitzt,
Entscheiden Sie, um welche Art von Punkten es sich an diesen Stellen handelt,
a) f(x)=x2-3x-4 b) f(x}= x^-4x2 c) f'(x)=(x2- 4)-(x-l)2
11. Ergänzen Sie jeder für sich die folgenden Sätze. Vergleichen Sie anschließend ihre Formulierungen,
a) Der Graph einer Funktion f hat an der Stelle x,, einen Tiefpunkt, wenn ...
b) Wenn f'(x)>0 füralle xel, dann .. .
c) ist Xq eine doppelte Nullstelle einer Ableitungsfunktion f, dann ...
d) ist f'(x) < 0 für alle xel, dann ...
m 12. Entscheiden Sie, welche der folgenden Aussagen wahr oder falsch sind. Begründen Sie.
a) Der Graph einer ganzrationalen Funktion 4. Grades hat entweder zwei Hochpunkte und einen
Tiefpunkt oderzwei Tiefpunkte und einen Hochpunkt,
b) Es gibt Graphen ganzrationaler Funktionen 4. Grades, die keinen Punkt mit waagerechter
Tangente besitzen,
c) Wenn der Graph einer ganzrationalen Funktion 3. Grades einen Hochpunkt hat, so hat er auch
immer einen Tiefpunkt.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 139
Einstiegsaufgabe Linkskurven-Rechtskurven
MIT LÖSUNG
Der Kurs einer Rennstrecke kann vereinfacht durch den Graphen einer Funktion f dargestellt werden.
Ein Motorradfahrer befährt den Rennkurs von links nach rechts.
vr./
a) Beschreiben Sie die Körperhaltung des Fahrers in den Links- bzw. Rechtskurven der Strecke.
An welchen Stellen der Rennstrecke muss der Fahrer seine Fahrposition wechseln?
b) Übertragen Sie den Graphen in Ihr Heft und skizzieren Sie dazu den Graphen der Ableitungsfunk
tion f. Geben Sie die Intervalle an, in denen der Graph von f links- bzw. rechtsgekrümmt ist. Wie
verhält sich der Graph von f in diesen Intervallen und an den Stellen, an denen sich das Krüm
mungsverhalten ändert?
Lösung a) In einer Linkskurve sind sowohl Fahrer als auch Motorrad sehr stark nach links, also in die Kurve
hinein, geneigt. In einer Rechtskurve neigen sich Fahrer und Motorrad stark nach rechts in
die Kurve. Wenn die Linkskurve in eine Rechtskurve wechselt oder umgekehrt, muss der Fahrer
schnell seine Position wechseln. Dabei stehen Fahrer und Motorrad für einen Moment aufrecht.
Diese Stellen liegen bei dem gezeichneten Graphen etwa bei xs5 und x»13.
140 3 Funktionsuntersuchungen
Definition
■ Der Graph von f bildet im Intervall I eine Linkskurve,falls die Ableitungsfunktion f im
Intervall I streng monoton wächst. Man bezeichnet den Graphen von f als linksgekrümmt.
■ Der Graph von f bildet im Intervall I eine Rechtskurve,falls die Ableitungsfunktion f' im
Intervall I streng monoton fällt. Man bezeichnet den Graphen von f a\s rechtsgekrümmt.
y y
f
Linksku^"^ f
X \ X
y y
stre
0° X /S: X
<0°
5tren?. '4>Q-
Zweite Ableitung einer Funktion - Kriterium für eine Links- bzw. Rechtskurve
Monotonieeigenschaften einer Funktion kann man mithilfe der Ableitung untersuchen. V\/enn also die
Ableitung der Ableitungsfunktion f in einem Intervall positiv ist, so kann man daran erkennen, dass
die Ableitungsfunktion f in diesem Intervall streng monoton wachsend ist. Es ist daher hilfreich, die
Ableitung der Ableitung zu betrachten.
Definition
Hat auch die Ableitung f einer Funktion f noch eine Ableitung, so bezeichnet man diese als die
zweite Ableitung der Funktion f und nennt sie f".
Entsprechend ist f'" die Ableitung von f", usw.
Beispiel
Information Aus dem Monotoniesatz und der Definition einer Links- bzw. Rechtskurve folgt:
Satz: Kriterium für eine Links- bzw. Rechtskurve mithilfe der zweiten Ableitung
Für eine Funktion f und ihre zweite Ableitung f" gilt:
■ Ist f"(x) > 0 für alle xsl, so bildet der Graph von f im Intervall I eine Linkskurve.
■ Ist f"(x)<0 füralle xsl, so bildet der Graph von firn Intervall I eine Rechtskurve.
Wendepunkte
Wendepunkte sind Punkte mit extremaler ● y
Änderungsrate. Bei Wachstumsvorgängen, wie f
Satz y.
Beispiel
f'(x) < 0
142 3 Funktionsuntersuchungen
Definition yi
SattelpunW/^ ^ Sattelpunkt
Ein Sattelpunkt ist ein Wendepunkt mit einer T r
waagerechten Tangente. Wendetangente W'endefongenfe
Xw X Xw X
1. Berechnen Sie die erste Ableitung f' und diezweite Ableitung f" von f.
a) f(x) = 4x^ - 12x2 + 7x + 3 d) f(x)=(3x+l)2
3. Bestimmen Sie die Intervalle, in denen der Graph von f eine Links- beziehungsweise eine Rechtskurve
bildet. Prüfen Sie jeweils, ob der Graph an der Wendestelle einen Sattelpunkt hat.
a) f(x) =-jx^ + x2 + X - 2 c) f[x)=x‘’-2x
b) f(x) -^x3
b + x2 + 3 d) f(x)=lx^-x3-l2x2 + 3x + 4
4. Von einer Funktion f ist ihre zweite Ableitung f" mit f"(x)=^x2 + 3 bekannt.
Begründen Sie, weshalb der Graph von f für alle xelR linksgekrümmt ist.
Grafisch argumentieren
5. Ordnen Sie den vier Funktionsgraphen (A) bis(D) die zugehörigen Funktionsterme der zweiten
Ableitung der Funktion zu. Begründen Sie.
9
r{x)=§x2-fx+- 2
(B)
__ V'
\l
-4/-3 -2 -1 X
-1
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 143
7. Der Graph einer ganzrationalen Funktion f dritten Grades hat den Hochpunkt H (-2|4), den Tiefpunkt
T(4|0) und den Wendepunkt W(1 12).
Ermitteln Sie die Lage des Hoch-, Tief- und des Wendepunktes der folgenden Funktionen g, bis
(1) gj mit g,(x)= c-f(x), c^iO; (3) gjmit g3(x)= f(x + c), oO;
(2) g2mit g2(x)= f(x)+ c, c*0; (4) g4mit g4(x)= f(c-x), oO.
8. Von einer Funktion f ist der Graph der Ableitungsfunktion f' V'
1
gegeben. Untersuchen Sie die folgenden Aussagen auf ihre
♦
Richtigkeit. Begründen Sie jeweils Ihre Entscheidung. -A -3 -2-1 1 2 3 f 5 K
(1) Der Graph von f hat an der Stelle x = 2 einen Wendepunkt -2-
f'
mit negativer Steigung. -3-
(2) f ist für 2 < x < 4 streng monoton wachsend.
(3) DerGraphvonfistfür xe[-l;2] rechtsgekrümmt.
(4) Der Graph von f hat an den Stellen x^^-l und X2 = 2
jeweils einen Wendepunkt.
(5) Der Graph von f hat an der Stelle x =4 einen Tiefpunkt. -a
9. Gegeben ist der Graph der
zweiten Ableitungsfunktion f".
Geben Sie die Intervalle an, in
denen der Graph von feine 1\ 2
Links- bzw. eine Rechtskurve
aufweist.
Skizzieren Sie jeder für sich
einen möglichen Verlauf der Ableitungsfunktion f. Vergleichen Sie Ihre Graphen miteinander.
10. In einem Intervall I istf"(x} positiv. Was gilt dann in diesem Intervall
(1) für den Graphen von f? (2) für den Graphen von f?
12. Skizzieren Sie einen möglichen Graphen einer Funktion f mit den folgenden Eigenschaften.
Vergleichen Sie Ihre Graphen miteinander und begründen Sie Ihre Überlegungen,
a) Der Graph von f hat den Hochpunkt H(-1 14) und den Wendepunkt W(1 12).
b) f"[x) < 0 für X < 3; f'(3)= 0; f"(x) >0 fürx > 3
Am Graphen von fiesen wir ab, dass dieser zunächst eine Rechts y
kurve bildet und dann in der Nähe der Stelle x = 1,8 in eine X
Linkskurve wechselt. Dort liegt ein Wendepunkt,da dieser eine
Rechts- von einer Linkskurve trennt;
■ An der Wendestelle ändert die Ableitungsfunktion f' ihr Mono
tonieverhalten von streng monoton fallend zu streng monoton
wachsend. Deshalb liegt an dieser Stelle ein Tiefpunkt des Graphen von f'.
■ Zudem hat die f" hier eine Nullstelle mit Vorzeichenwechsel von Minus nach Plus.
Wenn wir die Wendestellen von f bestimmen wollen, müssen wir die Nullstellen von f" berechnen.
Wir bilden dazu die zweite Ableitung: f"(x)=4x3-7x^. Aus der Bedingung f"(x) = 0 erhalten wir die
Gleichung 4x^ - 7x^ = 0, also x^-{4x - 7)= 0 mit den Lösungen x, = 0 und = 1,75.
Die Stelle Xi=0 ist eine doppelte Nullstelle von f", also y r
wechselt f" an dieser Stelle nicht das Vorzeichen. Also kann die
-2 -1 .1 '2 3 X
Stelle X, = 0 keine Extremstelle von f' und somit auch keine
Wendestelle von f sein. -2
Die Stelle Xj=1,75 ist eine einfache Nullstelle von f", an derf" das -4
Vorzeichen wechselt. Der einzige Wendepunkt des Graphen von f
liegt also an der Stelle x=1,75.
-2 -1 1 2 3 X
Diese Ergebnisse werden auch durch die Graphen von f' und f"
●2
bestätigt.
f"
-4
Nicht jede Nullstelle von f" muss eine Extremstelle von f' sein. Es kann Nullstellen von f" geben, die
keine Wendestellen von f sind. Aus dem Vorzeichenwechsel-Kriteri um für Extremstellen ergibt sich das
entsprechende Kriterium für Wendestellen.
■ Skizzieren Sie die Graphen von f und f" für den Fall, dass an y'
Hochpunkt
der Stelle Xg ein Hochpunktaufdem Graphen von f vorliegt.
l3) + e) f{x)=|-x''-x3-i8x2-f-5
2. Berechnen Sie die Stellen, an denen der Graph der Funktion f Punkte mit waagerechter Tangente auf
weist. Untersuchen Sie, um welche Art von Punkten es sich jeweils handelt,
a) f(x)= x3 + 3x^-4 d) f(x]=lx3-x2 + 3
5. Bestimmen Sie die Koordinaten der Wendepunkte des Graphen der Funktion f.
Geben Sie an,ob ein Maximum oderein Minimum der Steigung von f vorliegt,
a) f(x) = x^ - 3x^- 2x c) f(x) = lx'' x^
6. Gegeben sind die Potenzfunktionen mit f(x]= x3, g(x)= x'* und h(x)= x5. Untersuchen Sie mithilfe
geeigneter Kriterien, ob an der Stelle x = 0 ein Extrempunkt oder ein Wendepunkt vorliegt.
7. An welcher Stelle steigt der Graph der Funktion f mit f(x)= --ix^ + x2-2 amstärksten?
Wie groß ist diese Steigung?
10. Bestimmen Sie die Gleichungen der Tangente und der Normale im Wendepunkt des Graphen von f.
1
a) f(x)= x3-6x2 + 9x-4 b) f(x)=lx3-x2 c) f(x)= 20 x5+lx3 + x
Vernetzte Aufgaben
15. Gegeben ist die Funktion f mit f(x)= -4x^ + 6x^ - 1. Die Tangente im Hochpunkt des Graphen
schneidet den Graphen in einem Punkt S.
Bestimmen Sie die Koordinaten von S.
19. Eine Funktion f hat die zweite Ableitung f" mit f"(x)= 3x - 6. y_
Außerdem ist bekannt: f'(2) = 0. f
Untersuchen Sie die folgenden Aussagen. +
(1) Der Graph von f hat an der Stelle x = 2 einen Tiefpunkt.
(2) Der Wendepunkt des Graphen von f ist ein Sattelpunkt. "ii
(3) Der Graph von f hat zwei Extrempunkte.
(4) Die Funktion f ist streng monoton wachsend.
(5) Der Wendepunkt des Graphen von f liegt oberhalb der x-Achse.
20. Gegeben sind die beiden Funktionen f und gdurch f(x)= -|-x^ + -lx^ + 2x und g(x)= x^- 6x.
Berechnen Sie, wie weit der Hochpunkt des Graphen von f und der Tiefpunkt des Graphen von g
voneinander entfernt sind.
1
21. Gegeben ist die Funktion f mit f(x)=^x2-|x.
Die Wendetangente des Graphen, die Parallele zur y-Achse durch den Hochpunkt und diex-Achse
begrenzen ein Dreieck,
a) Berechnen Sie den Flächeninhalt dieses Dreiecks,
b) Das Dreieck rotiert um die x-Achse. Beschreiben Sie den dabei entstehenden Drehkörper.
Berechnen Sie sein Volumen.
22. Der Graph der Funktion f mit f(x)= Y^x‘‘-2x2 +-y hat zwei Wendepunkte W, und W2.
a) Berechnen Sie die Koordinaten des Schnittpunkts S der beiden Wendetangenten.
Begründen Sie, dass das Dreieck W,WjS gleichschenklig ist.
b) Bestimmen Sie die Seitenlangen des Dreiecks.
25. Untersuchen Sie die Funktion f mit f(x)= --■ |x^| -hx^ - 1 auf Extrem- und Wendepunkte.
Skizzieren Sie den Graphen von f.
Hinweis: Führen Sie eine Fallunterscheidung durch.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 149
Einstiegsaufgabe -> Vom Graphen von f' auf Eigenschafen von f schließen
OHNE Lösung
Gegeben sind die Funktionen fp f2 und [3 mit
f,(x)= x3; f2(x)= x3-x; fj(x)= x^ + X
Skizzieren Sie die Graphen der drei Ableitungsfunktionen, Untersuchen Sie jeweils anhand des
Graphen der Ableitungsfunktion die Form des Graphen der Ausgangsfunktion, insbesondere im
Hinblick auf die Anzahl und Art der Extrempunkte und der Stellen mit extremaler Steigung(Wen
desteilen).
LÖSUNG Für eine nach oben geöffnete Parabel können wir insgesamt folgende drei Fälle unterscheiden:
(1) f'hat zwei Nullstellen (2) f'hat eine Nullstelle (3) f hat keine Nullstelle
y y V'
f'
r f'
X X
Anhand des Vorzeichens, der Nullstellen und der Extremstelle des Graphen von f‘ kann man folgende
Aussage über die Form des Graphen von f treffen:
Der Graph von f steigt bis zu Der Graph von f steigt an, aber Der Graph von f steigt an, abe r
einem Hochpunkt an, aber immer schwächer, bis zu einem immer schwächer, bis zu einem
immer schwächer. Nach dem Punkt mit der Steigung Null, Punkt mit minimaler, aber po
Hochpunkt fällt der Graph von dem Sattelpunkt Nach dem sitiver Steigung, dem Wende
f immer stärker, bis zu einem Sattelpunkt steigt der Graph punkt. Nach dem Wendepunkt
Punkt mit minimaler(negati von f immer stärkeren. steigt der Graph von f immer
ver) Steigung (Wendepunkt). Der Graph von f hat keine stärker.
Nach dem Wendepunkt fällt Extrempunkte, aber einen Der Graph von f hat keine
der Graph weiter bis zu seinem Sattelpunkt. Extrempunkte, aber einen
Tiefpunkt, aber immer schwä Punkt mit minimaler Steigung
cher. Nach dem Tiefpunkt (Wendepunkt).
steigt der Graph immer stärker.
y y
f f
Es ist keine X-Achse
eingezeichnet, da auch ein
nach oben oder unten
verschobener Graph
dieselbe Ableitung hat.
y
y f'
f
Die Extremstellen von
f‘ sind die Wendestel X
len von f
x X
150 3 Funktionsuntersuchungen
Für eine nach unten geöffnete Parabel ergeben sich entsprechend die folgenden Formen für den Gra
phen von f:
(4) f'hatzvi/ei Nullstellen (5) f'hat eine Nullstelle (6) f'hat keine Nullstelle.
y y y
y y
y
X
X
X
f’
f' f'
Für den Graphen einer ganzrationalen Funktion f dritten Grades mit f(x)= ax3 + bx2+ cx + d,
a ?i0 gibt es drei Fälle;
(1) Der Graph der Funktion hat einen Hochpunkt und einen Tiefpunkt und keine weiteren Stellen
mit waagerechter Tangente.
(2) Der Graph der Funktion hat einen Sattelpunkt und keine weiteren Stellen mit waagerechter
Tangente.
(3) Der Graph der Funktion hat ke/ne Stellen mit waagerechter Tangente.
Satz
Der Graph einer ganzrationalen Funktion 3. Grades hat immer einen
Wendepunkt,zu dem er punktsymmetrisch ist.
Übungsaufgaben Lage und Form von Graphen ganzrationaler Funktionen dritten Grades
1. Eine ganzrationale Funktion 3. Grades hat als Funktionsterm f(x)=x^ - kx, mit einer reellen Zahl k.
Untersuchen Sie, für welche Werte von k der Graph von f Extrempunkte hat und für welche Werte von k
der Graph von f keine Punkte mit waagerechter Tangente hat.
Satz
Eine ganzrationale Funktion f dritten Grades mit f{x)= ax^ + bx2 + cx + d hat eine,zwei oder drei
Nullstellen.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 151
3. Die Abbildungen zeigen einen Ausschnitt des Graphen einer ganzrationaien Funktion 3. Grades.
Wie viele Nullstellen hat die Funktion? Begründen Sie.
a y i b) y c) L y d):\y
f
2 -2 2'
1
f i
1 -1 1
f
-2
-1 1 X -1 1 X 1
Symmetrien berücksichtigen
6. DerGraph der Ableitungsfunktion f' einer ganzrationalen Funktion f 3. Grades hat den Scheitelpunkt
S[3|-4).
a) An der Stelle 1 liegt ein Hochpunkt auf dem Graphen von f. Skizzieren Sie den Verlauf von f und
bestimmen Sie, an welcher Stelle der Graph von feinen Tiefpunkt hat.
b) Bestimmen Sie die Wendestelle des Graphen von f.
c) Bestimmen Sie den Funktionsterm von f.
Geben Sie auch einen möglichen Funktionsterm für f an.
Vernetzte Aufgaben
7. Das Wachstum einer Schimmelpilzkultur wird im Zeitintervall [0; 2,3] beschrieben durch die Funktion f
mit f(x)= 9x2-x^. Dabei bezeichnet x die Zeit nach Beobachtungsbeginn in Tagen und f(x) die Größe
der von der Kultur bedeckten Fläche in cm^.
Untersuchen Sie, wann die Änderungsrate des bedeckten Flächeninhalts maximal ist. Welche Bedeu
tung hat der entsprechende Zeitpunkt für den Wachstumsprozess?
3.3.6 Funktionsuntersuchungen
Definitionsbereich
Die Funktion ist für x = 0 nicht definiert.
Division durch null
Die Definitionsmenge ist IR \{0}. ist nicht definiert.
Symmetrie
f(-x)=-l-(-x)2 + ^ = lx2-^
Globa (verlauf
NuUstellen
Die Nullstellen sind die Lösungen der Gleichung f(x)= 0.
Erweitern auf den Nenner4x
4 X
x2 + 16
4x = 0
Ein Quotient nimmt dann den Wert null an, wenn der Zähler null ergibt und der Nenner ungleich null
ist. Wir lösen also die Gleichung x^+ 16 = 0.
Sie hat x = -VT6=-2,52 als einzige Lösung.
Extrempunkte
Mögliche Extremstellen sind unter den Nullstellen von f' zu suchen.
f[x)4x^-H|4-x^^4.x-'
4 x^-8
f'{x)=ix~4-x-2=ix—^
x2 2-x2
Die Gleichung x^-8 = 0 hat x =2 als einzige Lösung.
Wir prüfen mit dem f"-Kriterium, ob an der Stelle x = 2 tatsächlich ein Extrempunkt vorliegt.
f"(x)4+ 8.X-3=i + x3
Wendepunkte
Mögliche Wendestellen sind unter den Nullstellen von f" zu suchen.
xUi6
f"(xl=l +-
x3 = 2-xä
Die Gleichung x^ + 16 = 0 hat x = -VTö =-2,52 als einzige Lösung. Man könnte auch das
Da x = -VTe eine einfache Nullstelle von f" ist, liegt an dieser Stelle {‘"■Kriterium anwenden.
ein Vorzeichenwechsel von f" vor.
Somit ist w(-VT?!o) der einzige Wendepunkt des Graphen.
2. a) Bestimmen Sie die Monotoniebereiche der Funktion f mit f(x} = x‘’-8x^+ 16x^-8.
b) Untersuchen Sie, wie die Monotoniebereiche der Funktion f mit f(x)= 3x''-4ax^ + 2 und asR
vom Wert von a abhängen.
3. a) Der Graph der Funktion f mit f(x)= yx^-x^ +j besitzt einen Wendepunkt.
Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente in diesem Wendepunkt,
b) Die Wendetangente schließt zusammen mit den beiden Koordinatenachsen ein Dreieck ein. Be
rechnen Sie seinen Flächeninhalt.
5. Mithilfe mathematischer Verfahren kann man häufig charakteristische Eigenschaften der Graphen von
Funktionen bestimmen. Einen guten Überblick kann eine Mind-Map bieten. Ergänzen Sie in ihrem
Heft.
f quadratisch;
zum Beispiel
quadratische
Ergänzung
f faktorisiert:
Nullstellen; f linear;
Faktoren gleich
null setzen f(Xo) = 0 Termumformung
Graph
mögliche
f Symmetrie 1 ganzrationaler Extremstellen
Funktion ^
Vorzeichen
wechsel von
f" bei x„ mögliche
-> Wendestelle Wendestellen
f ist 3. Grades;
Graph hat genau
eine Wendestelle
7. Gegeben ist die Funktion f mit f(x) =-jx3+-|x2. Zeigen Sie, dass die Gerade durch den Hoch- und den
Tiefpunkt des Graphen diesen im Wendepunkt schneidet.
3.3 Eigenschaften von Funktionen mithilfe von Ableitungen bestimmen 155
10. Beschreiben Sie, wie der Graph der Funktion f aus dem Graphen der entsprechenden Potenzfunktion
mit der Gleichung y = x'‘ mit rs2\{0} hervorgeht.
Geben Sie den Definitionsbereich von f an.
Bestimmen Sie f'(0) und erläutern Sie Ihre Vorgehensweise,
1
a) f(x)= x + 3 b) = 0 f(xl =-;^
11. Übertragen Sie die Skizze des Funktionsgraphen in Ihr Heft und skalieren Sie ohne Verwendung eines
Rechners das Koordinatensystem,
14,. Die Ableitung einer ganzrationalen Funktion f ist f'(x) =^(x + 2)(x - 1 )(x - 2).
Erläutern Sie die folgenden Aussagen:
Sarah: „Es kann sein, dass f keine NuLLsteLle hat.'
Asia: ,Da der Graph von f drei Extrempunkte hat, muss er zwei Wendepunkte haben."
Timo: „Für f gilt: f(x) ^oo für x -»oo und für x -»-c». Deshalb muss der Graph von f an
den Stellen -2 und 2 Tiefpunkte und an der Stelle 1 einen Hochpunkt haben.“
Vernetzte Aufgaben
3.4 Funktionenscharen
Einstiegsaufgabe Funktionen auf gemeinsame Eigenschaften untersuchen
OHNE LÖSUNG
Arbeiten Sie in Vierergruppen. Jedes Gruppenmitglied untersucht eine der Funktionen mit den
Termen:
f,(x)=-x^ + x f2(x)=-x3 + 2x f3(x)=-x^ + 3x f4(x)=-x^ + 4x
Stellen Sie anschließend in Ihrer Gruppe Ihre Ergebnisse vor. Arbeiten Sie Gemeinsamkeiten der
Funktionen heraus. Formulieren Sie schließlich Verallgemeinerungen Ihrer Ergebnisse und bev\/ei-
sen Sie diese.
Lösung a) Alle drei Graphen haben denselben Globalverlauf und gehen durch den Ursprung. Die zweite
Nullstelle der drei Graphen ist eine doppelte Nullstelle bei 1 bzw.2 bzw. 3. Außerdem haben alle
Graphen zwischen den beiden Nullstellen einen Hochpunkt.
b) Globalverlauf
Allgemein gilt:
fg(x] = x(x-a)2-^oo für x-^co und fg(x)-»-co für x^-oo
Nullstellen
fg(x)= 0, also x(x-a)^ = 0
x = 0 oder (x-a)2 = 0, also x = 0 oder x=a.
Die Funktion fg hat somit an der Stelle 0 eine einfache und an der Stelle a eine doppelte Null
stelle, also eine Nullstelle ohne Vorzeichenwechsel. Wegen des Globalverlaufs einer ganzratio
nalen Funktion 3. Grades liegt bei der doppelten Nullstelle zugleich ein Tiefpunkt vor.
Extrempunkte
Zum Berechnen der Extrempunkte benötigt man die 1. Ableitung. Zum Bilden der Ableitung wird
der Funktionsterm zunächst ausmultipliziert:
fg(x)= X (x - a)2= X [x^ - 2a x -f- a^)= x^ - 2 a x2 + a^x.
Daraus ergibt sich: fg(x) =3 x^ -4 a x + a^.
An den Extremstellen hat die 1. Ableitung den Wert 0:
Der Hochpunkt des Graphen zur Funktion fg hat die Koordinaten Hg|-| ^a^ .
158 3 Funktionsuntersuchungen
Information Funktionenschar
Ein Funktionsterm, der neben einer Funktions Beispiel
asIR
OrtsUnie
Einen Graphen, auf dem alle Hochpunkte einer Funktionenschar liegen, bezeichnet man als Ortslinie
Statt Ortslinie ver
wendet man oft auch der Hochpunkte. Entsprechend kann man auch für andere markante Punkte, wiez.B.für Wendepunkte,
den Begriff Ortskurve. eine Ortslinie definieren.
Beispiel
Zeigen Sie: Das Verhältnis 3^ hängt nicht von k ab. Was bedeutet diese Aussage?
6. Geben Sie jeweils eine Funktionenschar an,zu der die folgenden Funktionsgraphen gehören.
c)
4
160 3 Funktionsuntersuchungen
Funktionenscharen in Sachsituationen
9. Beim Kugelstoßen kann in einem vereinfachten Modell ein Punkt y P(x|f(x)) Auftreff-
h punkt
P(x| h(x)) der Flugbahn gut durch eine quadratische Funktion h
mit h(x)=- j-x^ + tan (a)-x + hß mitx und h(x) in m h(x)
2-v2-(cos(a))
X
beschrieben werden.
3.5 Extremwertprobleme
Einstiegsaufgabe Materialverbrauch optimieren
OHNE LÖSUNG
Zylindrische Konservendosen mit demselben Fassungsvermögen haben oft K
unabhängig von ihrem Inhalt dieselbe Höhe und denselben Durchmesser. 4.
■ Überlegen Sie, welche Gründe das haben könnte.
■ Berechnen Sie für eine zylindrische Dose mit 425 ml Volumen den Radius und die Höhe der
Dose so, dass der Materialverbrauch möglichst klein ist. Vernachlässigen Sie dabei die Falze.
■ Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit handelsüblichen Konservendosen.
a} stellen Sie eine solche Schachtel her und ermitteln Sie ihr Volumen,
b) Stellen Sie eine Funktionsgleichung für die Funktion
Höhe der SchachtelX(in cm)-> Volumen der Schachtel V(in cm^)auf.
Berechnen Sie, für welche Höhe das Volumen der Schachtel maximal ist.
Wie groß ist das maximale Volumen? Welche Abmessungen hat die Schachtel?
Lösung a) Für unterschiedliche Höhen erhält man verschiedene Volumina der Schachteln:
Höhe (in cm) 1 2 3 4 5
Volumen (in cm^) 324 512 588 576 500
Das maximale Volumen der Schachtel scheint bei einer Höhe zwischen 2cm und 4cm zu liegen.
Randstücke mit x. Der Wert von x ist dann gleichzeitig die Höhe x a X
der entstehenden Schachtel.
Die Seitenlange der Schachtel bezeichnen wir mit a. £
Fürdas Volumen gilt dann: V = a^-x. a o
U
(N
Das Volumen hängt also von den beiden Variablen x und a ab.
Da die Variablen a und x voneinander abhängig sind, ersetzen
wir a durch einen Term mitx.
Unter Berücksichtigung der Seitenlänge der Pappe ergibt sich: 20cm
a = 20-2x.
Damit erhalten wir eine Funktion V, die nur noch von der Variablen x abhängt:
V(x)=(20-2x)-(20-2x)-x = 4x3-80x2 + 400x.
Bei den Faktoren handelt es sich um Seitenlangen, weshalb Werte kleiner 0 nicht sinnvoll sind.
Deshalb setzen wir x > 0 und auch 20- 2x & 0. Daraus ergibt sich 0 < x s 10.
162 3 Funktionsuntersuchungen
Gesucht ist das globale Maximum der Funktion V im Intervall [0; 10].
Wir bestimmen die Ableitung der Funktion V zur Ermittlung der lokalen Extrema.
Es gilt: V'(x)= 12x2-160x + 400.
Für jede Extremstelle muss gelten V'(x)= 12x2- 160 x +400 = 0.
Die Stelle X] =-y ist eine Nullstelle von V' mit Vorzeichenwechsel von Plus nach Minus, da der
Graph der Ableitungsfunktion V' eine nach oben geöffnete Parabel mit den Nullstellen x, und Xj
Die quadratische Grundfläche der Schachtel hat dann die Seitenlange a =^cm = 13jcm.
Gegeben ist die Funktion f mit f(x) = 4 - x2. Die Punkte 0(0 ] 0), P(u|0) mit 0 s u s 2 und
Q(u I f(u))sind Eckpunkte eines rechtwinkligen Dreiecks.
Für welche Abmessungen ist der Flächeninhalt des Dreiecks maximal?
Q(u|f(u))
2
1 -
A
f.(u)'
u
0 1P u|0)2
3.5 Extremwertprobleme 163
Beispiel
1
(b) Gleichungfürdie Berechnung der zu A = ^-a-b
optimierenden Größe angeben, die in der
Regel noch mehrere Variablen enthält
(Extremalbedingung)
2. Aus einem Draht soll das Kantenmodell eines Quaders mit quadratischer Grundfläche
hergestellt werden,
a) Der Draht ist 36 cm lang. W\e lang sind die Kanten zu wählen, damit die Säule
maximales Volumen hat?
b) Der Draht ist a cm lang. Verallgemeinern Sie Ihre Überlegungen aus Teilauf
gabe a).
3. Aus einem rechteckigen Stück Blech gegebener Länge und der Breite 49cm soll eine
gleich lange Röhre mit möglichst großem, rechteckigem Querschnitt hergestellt werden.
164 3 Funktionsuntersuchungen
4. Ein rechteckiges Plakat hat eine Fläche von 35 dm^. Es wird so bedruckt, dass die Ränder an den
Seiten jeweils 4cm, oben und unten jeweils 5cm betragen.
Bei welchen Maßen des Plakats ist die bedruckte Fläche am größten?
6. Messzylinder mit einem Volumen von 65 cm^ sollen so produziert werden, dass der Glasverbrauch
möglichst gering wird.
Welchen Radius und welche Höhe sollte man wählen? Beurteilen Sie Ihr Ergebnis.
10. Ein Landwirt möchte einen neuen Getreidesilo bauen, der die
Form eines Zylinders mit einer aufgesetzten Halbkugel haben und
80 m^ Getreide fassen soll. Die gesamte Innenfläche des Silos soll
mit einem teuren Isolationsmaterial verkleidet werden.
Untersuchen Sie, ob es Maße für die geplante Form gibt, bei denen
die Kosten für die Isolation möglichst gering sind.
r"' 11. Eine330-ml-Getränkedose hat einen Durchmesser von 5,6 cm und eine Höhe von 14,5 cm.
Nina und Tom wollen untersuchen, welche Maße eine Dose haben muss, damit man bei gleichem
Volumen möglichst wenig Aluminium benötigt.
Nina meint: Tom sagt;
„Meine ZieLfunktion Lautet: „Ich erhalte aLs ZieLfunktion:
13. Gegeben ist ein Kreis mit dem Radius r. Rollt man einen Kreissektor
zusammen,entsteht ein Kegel.
Bei welchem Mittelpunktswinkel a des Sektors entsteht ein Kegel
mit maximalem Volumen?
M
Vergleichen Sie mit einer Filtertüte für Kaffee.
18. Eine Firma stellt bedruckte T-Shirts her. Die monatlichen Gesamtkosten in Abhängigkeit von der
produzierten Stückzahl x lassen sich näherungsweise durch die Funktion K mit
K(x)= 0,0073-x^-0,19-x2+ 1,1 - x +9,8 (xin Tausend T-Shirts, K(x) in 10000€) beschreiben.
Bei welcher Produktionsmenge sind die Stückkosten minimal? Wie hoch sind die Stückkosten dann?
19. Die Umsatzentwicklung eines Unternehmens kann in den ersten acht Monaten des neuen Kalender
jahres duch den Graphen der Funktion f mit
f(x} = -0.00795-x6-t-0,2313-x5-2,576-x'’+ 13,543-x3-33,033-x2 + 28,617-x + 76,49
mit X in Monaten und f(x) in Millionen € näherungsweise dargestellt werden,
a) Zeichnen Sie den Graphen der Umsatzentwicklung in ein geeignetes Koordinatensystem,
b) Zu welchem Zeitpunkt war der Umsatz am größten?
c) ln welchem Monat war der Umsatzrückgang am stärksten?
d) In welchem Zeitraum betrug der Umsatz mehr als 80 Millionen €?
22. Gegeben ist eine Funklionenscharf^ mit f,,(x) = x2- 6kx + k^ + 4k.
a) Bestimmen Sie die Koordinaten der Tiefpunkte der Graphen der Funktionenschar f|,.
b) Bestimmen Sie den Wert von k,für den der Tiefpunkt der Graphen der Funktionenschar am
höchsten liegt. Geben Sie die Koordinaten dieses Punktes an.
Blickpunkt:
Optimale Verpackungen
Getränke wie Milch oder Saft werden häufig in quaderförmigen Verpackun
gen angeboten. Es wird z. B. ein Verpackungsmaterial verwendet, das zu
75% aus Pappe,zu 20% aus Polyethylen und zu 5% aus Aluminium besteht.
Dieses Verbundmaterial verursacht Kosten in der Herstellung, aber auch
Gebühren an das Duale System Deutschland für die Entsorgung. Alumini
um ist zwar das am häufigsten vorkommende Metall in der Erdkruste, es
it' ff l
kann jedoch großtechnisch nur sehr energieintensiv aus Bauxit gewonnen ’H
ms
werden. Es ist daher sinnvoll, Verpackungslösungen zu finden, die bei vorge
gebenem Volumen einen möglichst geringen Materialbedarf aufweisen. '●■eEI
1. Für Fruchtsäfte und H-Milch wird eine quaderförmige 1-Liter-Verpackung mit rechteckiger, nicht quad
ratischer Grundfläche verwendet. Das folgende Netz zeigt, dass der Materialbedarf M von der Breite x,
der Tiefe y und der Höhe z der Verpackung abhängt:
HAllW
WU
MdCH
a) Wählen Sie einige Wertepaare für Breite und Tiefe der Verpackung. Bestimmen Sie jeweils die zuge
hörigen Werte für die Höhe und den Materialbedarf - unterVernachlässigung der Falze,
b) Allgemein lässt sich der Materialbedarf M - ohne Berücksichtigung der Falze - in Abhängigkeit von
der Breite x und der Tiefe y folgendermaßen durch die Funktion M mit
1000
M(x, y) = (2x + 2y)- x-y + y 2000 + 2xy + 2y^ beschreiben.
Erläutern Sie den dargestellten Zusammenhang,
c) Bei der Funktion M handelt es sich um eine Funktion mit zwei Variablen. Diese kann man sich auch
als Funktionenschar mit einer Variablen vorstellen, wobei die andere Variable für den Parameter
der Schar steht. Dafür gibt es die folgenden beiden Möglichkeiten:
(1] MJy)=^« + ^ + 2xy-.2y= und (2) 2000,20^^2xy + 2y^.
Um den minimalen Materialbedarf zu ermitteln, kann man fürjede der beiden Funktionenscharen
eine notwendige Bedingung für das Minimum in Abhängigkeit vom Scharparameter bestimmen.
Diese müssen für das Minimum der Funktion mit zwei Variablen beide erfüllt sein: ^
m;(x)=o
Zeigen Sie, dass sich aus diesem Gleichungssystem die Gleichung -^x® +2x^ + 4000 = 0 ergibt
und lösen Sie diese Gleichung analog zum Vorgehen bei einer biquadratischen, indem Sie x^ - u
setzen.
Geben Sie nun die Abmessungen der optimalen Verpackung sowie deren Materialbedarf an.
168 Blickpunkt
[CÄS] d) Im Gegensatz zu den handelsüblichen Verpackungen weist die in Aufgabenteil c) berechnete eine
quadratische Vorderfläche auf. Bei der obigen Modellierung sind aber die Falze noch nicht berück
sichtigt worden. Begründen Sie mithilfe der Abbildung des Netzes, dass der Funktionsterm für den
Materialbedarf die folgende Gestalt hat, wenn die Falze jeweils 1 cm breit sind:
1000
M (x, y)=(2x + 2y+ !)■ xy + y + 2 .
Bilden Sie die Ableitungen M' (y) und My(x) und lösen Sie das Gleichungssystem, das entsteht,
wenn beide Ableitungen gleich Null gesetzt werden. Verwenden Sie hierzu ein Computer-Algebra-
System.
Geben Sie die Abmessungen der optimalen Verpackung sowie deren Materialbedarf an. Verglei
chen Sie mit einer realen Verpackung.
Modelle variieren
Zylindrische Verpackungen
4. Viele Konserven werden in genormten Dosen mit dem Volumen 314 ml verkauft,
a) Untersuchen Sie, warum bei diesen Dosen ein Durchmesser von 7,3 cm und eine Höhe von 7,7 cm
=^Kv
Versiegelungsnaht
gewählt wurden. Benutzen Sie dabei ein möglichst einfaches Modell,
b) Verändern Sie das Modell, indem Sie nun die 3 mm breiten Falzränder zum Verbinden von Deckel
Dosenrumpf/Deckel und Boden mit dem Mantel berücksichtigen. Vergleichen Sie mit der genormten Dosenform,
Noch fit...? 169
Noch fit...
im Lösen linearer Gleichungssysteme?
Aktivieren 1. Lösen Sie das Gleichungssystem und geben Sie die Lösungsmenge an.
(1) 3x + 4y = 5 [2] 3x + 4y = 7 (3) 2x + 4y= 12
2x =4 y = 3x + 5 -2x-3y=-10
2. Susann und Maxi kaufen in einem Geschäft Materialien für den
Unterricht.
Susann kauft 4 Bleistifte und 3 Radiergummis und bezahlt 6,90€.
Maxi kauft 2 Bleistifte und einen Radiergummi und bezahlt 3,10€.
Berechnen Sie den Preis für einen Bleistift und einen Radiergummi.
Erinnern Zwei lineare Gleichungen mit zwei Variablen bilden ein lineares Gleichungs 2x+ y = 5
system, wenn die beiden Variablen beide Gleichungen erfüllen sollen. In x + 3y = 11
diesem Fall werden beide Gleichungen, wie rechts, durch Striche links und
rechts zusammengefasst.
Jedes Zahlenpaar (x|y), dessen Zahlen die erste und zugleich die zweite Gleichung des Systems
erfüllen, ist eine Lösung dieses Gleichungssystems.
Lineare Gleichungssysteme kann man mit unterschiedlichen Verfahren lösen. Zwei der gebräuch
lichsten sind das Einsetzungs- und das Additionsverfahren.
L ={(2[1)}
Additionsverfahren
(1) Multiplizieren (oder dividieren) Sie eine oder 3x + 2y =4 H-A) -@-i
beide Gleichungen mit von 0 verschiedenen 4x+5y=3 -3
Zahlen so, dass die Koeffizienten einer
Variablen in den beiden Gleichungen Gegen
zahlen voneinander sind.
(2) Addieren Sie beide Gleichungen. 3x-i-2y= 4
Behalten Sie eine Gleichung des Ausgangssys 7y =-7
tems bei.
(3) Eine der beiden Gleichungen enthält nur noch 3x-h2y= 4
eine Variable. Berechnen Sie daraus den Wert y = -1
dieserVariablen.
Setzen Sie diesen Wert anschließend in die 3x + 2(-l)= 4 X=2
zweite Gleichung ein, um die andere Variable y =-1 y = -l
zu berechnen.
(4) Geben Sie die Lösungsmenge an. L ={(2|-1)}
170 Noch fit...?
b) x = 2y + 5 d) 3x + 2y = 1 f) 2x + 5y= 0 h) 4x + 3y= 3
2x=8y+4 -5x+2y=7 3x+ y=13 3x+5y=16
4. Bestimmen Sie die Lösungsmenge des Gleichungssystems. Geben Sie nach möglichst wenigen
Umformungsschritten an,ob das System keine oder unendlich viele Lösungen besitzt,
a] 3x-2y = 0 b) 6x + 4y = 4 c) 4x-2y=14 d) -3x + 6y = 2
9x-6y=0 9x + 6y = 5 6x-3y = 21 4x-8y=3
2x-by=5
5. Gegeben ist das lineare Gleichungssystem mit den Lösungsvariablen x und y.
x+3y=a
Bestimmen Sie Werte für a und b, sodass das Gleichungssystem
a) die Lösung{(81~1)} hat; b) unendlich viele Lösungen hat; c) keine Lösung hat.
Beispiel
6. Bestimmen Sie die Lösungsmenge des Gleichungs-
■(-2)n
Systems. x + 3y-2z = -5 |●(-3)-|
3x- y+ z=12 -€h
x+2y-2z=-1 x-2y+3z=9
2x+ y-3z=l
a) x+3y-4z= 0 b) 3x+8y+9z=5
2x+3y-3z=-7 2x+3y+6z=7 x+ 3y-2z=-5
4x+5y+ 6z=32 4x-3y+2z= 16 -10y + 7z = 27 | -(-2)^ -<S-n
- 5y+ z=n -
C) 2x-3y+ 5z=11 d) 8x~6y + 5z= 37
-7y+16z = 34 2x+5y-8z=-24 x+ 3y-2z=-5
-10y + 7z = 27
5z = 5
7. Bestimmen Sie die Lösungsmenge des Gleichungs-
Systems. Einsetzen von z=1 in die 2. Gleichung
x + 2y+ 6z = 3,75 3x- 2y+5z=13 ergibt y = -2. Durch Einsetzen von
a) x + y+ 4z = 2,5 b) -x+ 3y+4z=-1 y = -2 und z = 1 in die 1. Gleichung
2x + 3y+12z = 7,25 19x + 27y = 11 erhält man x = 3. Somit ist die Lösungs
-3x+4y-z=-4 4x+9y+ 5z=13 menge L = {(31-2] 1)}.
C) 6x+5z=2 d) -5x + 6y+ 3z=17
4y-3z=6 6x + 3y- 10z = 23
3.6 Bestimmen ganzrationaler Funktionen 171
Einstiegsaufgabe Spielzeug-Eisenbahnbrücke
OHNE LÖSUNG lin
Beispiel
Gesucht ist eine ganzrationale Funktion dritten Grades, deren Graph die y-Achse im PunktS(0|4)
schneidet und im Punkt W(215)einen Wendepunkt hat. Die Wendetangente hat die Steigung-1,5.
Durch Auflösen der 3. Gleichung nach a und Einsetzen in die 2. Gleichung erhält man a = 0,5 und
b =-3. Einsetzen von a und b in die 1. Gleichung ergibt c = 4,5.
Die Lösung des Gleichungssystems ist also a = 0,5; b=-3 und c = 4,5.
Damit ergibt sich die Funktionsgleichung f(x)= 0,5x^ -3x^ + 4,5x + 4.
3. Bestimmen Sie eine ganzrationale Funktion dritten Grades, deren Graph die angegebenen Eigenschaf
ten hat. Skizzieren Sie zunächst einen möglichen Verlauf des Graphen per Hand,
a) Der Graph schneidet die y-Achse in S(014), hat im Punkt T(1 10) einen Tiefpunkt und bei x = 3
einen Hochpunkt,
b) Der Koordinatenursprung ist Wendepunkt,der Punkt H (312] ist Hochpunkt,
c) Der Koordinatenursprung ist ein Punkt des Graphen, W(214) ist Wendepunkt, die zugehörige
Wendetangente hat die Steigung -3.
d) Der Graph geht durch den Koordinatenursprung und hat in S(211) einen Sattelpunkt.
7. a) Bestimmen Sie eine ganzrationale Funktion dritten Grades, deren Graph zum Koordinatenursprung
symmetrisch ist. Der Graph hat eine Nullstelle bei x = 2, die Steigung in dieser Nullstelie beträgt 8.
b) Bestimmen Sie eine ganzrationale Funktion fünften Grades, deren Graph zum Koordinatenursprung
symmetrisch ist und für die gilt: Der Graph hat eine Nullstelle mit waagerechter Tangente bei x = 1,
im Ursprung beträgt die Steigung 1.
8. Der Graph einer ganzrationalen Funktion vierten Grades ist symmetrisch zury-Achse, hat einen
Extrempunkt im Koordinatenursprung sowie an der Stelle x= 1 einen Wendepunkt. Bestimmen Sie
mehrere mögliche Funktionsterme.
9. Konstruieren Sie eine Steckbriefaufgabe und lassen Sie diese von Ihrem Partner lösen,
a) Die Aufgabe soll genau eine Lösungsfunktion zweiten Grades besitzen,
b) Die Aufgabe soll genau eine Lösungsfunktion dritten Grades besitzen,
c) Die Aufgabe soll unendlich viele Lösungsfunktionen zweiten Grades besitzen,
d) Die Aufgabe soll nicht lösbar sein.
3.6 Bestimmen ganzrationaler Funktionen 175
10. Übertragen Sie die Tabelle und vervollständigen Sie diese. Beachten Sie dabei, dass sich teilweise
mehrere Bedingungen ergeben. Ergänzen Sie die Tabelle mit weiteren Formulierungen und Bedingun
gen. Erarbeiten Sie gemeinsam eine zweite Tabelle, in der Sie die Formulierungen und die sich daraus
ergebenden Bedingungen systematisch erfassen.
Der Graph der Funktion f... mögliche (Teil-)Skizze des Graphen Bedingungen
y
P
2 ■
y p
2 X
y
1
2 X
12. Finden Sie eine ganzrationaie Funktion, deren Graph mit dem gegebenen Graphen übereinstimmt,
Überiegen Sie zunächst, weichen Grad die Funktion haben kann.
y y
3 3
2 2
-3 -2 2 3 X -3 -2 1
-1 -1
-2 2 4 6 10 X -2 -2
-2
-3 -3
-4
-4 -4
13. Formulieren Sie mithilfe der gegebenen Bedingungen eine Aufgabe zur Bestimmung einer ganzrationa
len Funktion f. Überlegen Sie, welchen Grad die Funktion mindestens haben muss.
a) (1) f(1)= 2 (2) f'(l) = 0 (3) f'(-2)= 0 (4) f'(-2)= l (5) f'{l)40
b) (1) f{2)= 0 (2) f(4)= 2 (3) f'(4) = 0 (4) f'(4)= 0 (5) r[4)+0
David:„T(2 | *#●) ist Tiefpunkt des Graphen Anna:„Der Graph der Funktion f hat im
von f, W(0 I 0) ist Wendepunkt mit d er Koordinatenursprung einen Wendepunkt.
Steigung 1.“ Die Wendetangente hat die Gleichung
y = X. (m Punkt P(2|**■) hat der Graph
eine waagerechte Tangente.“
17. Die Abbildung links zeigt den Entwurf einer Metallrutsche für Spielplätze. Das seitliche Profil der
Rutsche soll durch den Graphen einer ganzrationalen Funktion modelliert werden und durch deren
Extrempunkte begrenzt sein,
a] Bestimmen Sie einen geeigneten Funktionsterm.
b)
Die sicherheitstechnischen Anforderungen für Spielplatzgeräte auf Schulflächen geben vor:
„Der Winkel des Rutschenteils zur Horizontalen darf durchschnittlich 40° nicht überschreiten,
Winkel über 60° sind unzulässig."
Untersuchen Sie, ob diese Rutsche den beiden oben genannten sicherheitstechnischen Anforde
rungen für Rutschen auf Schulflächen genügt,
c) Entwerfen Sie eine Rutsche, deren Länge wie im Bild horizontal 2 Meter beträgt und deren Stei
gung an der steilsten Stelle genau 45° ist. Wie hoch ist die neue Rutsche?
18. Eine 20 cm hohe Vase hat in 3,5 cm Höhe ihren größten Durch
messer mit n,6 cm und in 14 cm Höhe ihre schmälste Stelle mit
einem Durchmesser von 5,4cm.
a) Legen Sie ein Koordinatensystem so, dass die x-Achse in
der Symmetrieachse der Vase liegt und der Ursprung in der
Mitte des Bodens der Vase. Berechnen Sie eine ganzrationale
Funktion dritten Grades, deren Graph die Profillinie des oberen
Bogens der Vase beschreibt.
Hinweis: Runden Sie auffünf Nachkommastellen,
b) Zeichnen Sie die Umrisse der Vase mithilfe der berechneten
Funktion,
c) Das Ausmessen der Vase ergibt folgende Werte:
Höhe (in cm) 0 2 4 6
Durchmesser(in cm) 7 11,2 11,5 11 9,1 7,5 6,1 5,4 5,6 6,5
Überprüfen Sie die Güte der Näherung durch Einzeichnen der Messwerte in Ihre Zeichnung,
d) Begründen Sie anhand des Graphen, dass die Rundung der Koeffizienten im Funktionsterm aus a)
auf drei Nachkommastellen zu einer unzureichenden Modellierung führt.
19. Bei der Leichtathletik-WM 2013 in Moskau gewann Christina Schwanitzdie Silbermedaille im Kugel
stoßen der Frauen mit einer Weite von 20,41 m.
a) Bestimmen Sie eine quadratische Funktion für die Flugbahn der Kugel, wenn noch bekannt ist,
dass die Abstoßhöhe 1,97 m und der Abstoßwinkel 38° betrug(Modellierung ohne Berücksichti
gung des Durchmessers der Kugel),
b) Berechnen Sie die maximale Höhe der Flugbahn und ermitteln Sie, unter welchem Winkel die
Kugel auf dem Boden auftrifft.
22.
Aufbau einer Skisprungschanze im Profil
Eine Skisprungschanze besteht aus Anlaufturm, Anlaufturm
Schanzentisch, Aufsprunghügel und Auslauf. □
0
Der Absprung erfolgt vom Schanzentisch, D
0
die Landung auf dem Aufsprunghügel. Zwei D
St. Georg-Sprungschanze
Profil nach dem Umbau
zur Ganzjahresanlage Im
Jahr 2000
Schanzenrekord
89,5 m
40°
f/. 10.65°
-Sl
5
I/' - Neigung Erbgut: 1559
35.5° >
r:6 . Architgkt: Fritz Gl eden
S^Dweite ies Bogens: 43
K-Punkt Höhe lies Aolaullunns:
Gesenuhöhenunlerschied:
22 m
100 m
●tf’. i&l - = 80m\ Geseiwlinge bis Mettenende: ce. 220 m’
Höhe Schanzeritisch/Talscihle; 55 m
£ Absprunggesclwindigkeit:
Kelkülalleiispimkt:
ca. 82 km/h
eom
Scbenzenrekord vor dem Jmbau: 74,5 m
iäSXhi.'- /
Die St.-Georg-Sprungschanze in Winterberg im Sauerland wurde im Jahr 2000 zu einer Ganzjahres
anlage umgebaut. Man kann ein Koordinatensystem mit dem Ursprung 0 senkrecht unter dem
Schanzentisch am Beginn des Aufsprunghügels zugrunde legen. Folgende Maße (in Meter) sind dann
für die Winterberger Schanze bekannt: Der kritsche Punkt K hat die Koordinaten (-69,61-38,6),
die maximale Steigung beträgt 35,5°. Die x-Koordinate des Hillsize-Punktes H beträgt -74,6. In
T (-n 7,21-53,9) liegt der tiefste Punkt des Auslaufs,
a) Ermitteln Sie für die drei Abschnitte des Profils des Aufsprunghügels zwischen den Punkten 0, K,
H und T jeweils eine ganzrationale Funktion 3. Grades, die die geforderten Bedingungen in den
Anschlusspunkten berücksichtigt,
b) Stellen Sie das Profil des Aufsprunghügels mithilfe dieser abschnittsweise definierten Funktionen
in einem GTR dar.
c) Begründen Sie, dass die einzelnen Funktionen nicht geeignet sind, jeweils einen größeren Aus
schnitt des Profils zu beschreiben.
3.6 Bestimmen ganzrationaler Funktionen Selbst lernen 179
3.6.2 Trassierung
ZIEL ln diesem Abschnitt lernen Sie Bedingungen kennen, wie zwei Abschnitte einer Trasse (z. B. einer
Straße odereines Gleises)so verbunden werden können, dass der Übergang zwischen beiden Teilen
möglichst „glatt“ ist. Dann kann er von Fahrzeugen gefahrlos durchfahren werden.
■ Der Übergangsbogen zwischen den Gleisen sott durch eine Funktion beschrieben werden. Legen Sie
ein geeignetes Koordinatensystem fest und bestimmen Sie eine passende ganzrationaie Funktion.
Damit der Übergang in beiden Richtungen in gleicher Weise befahren werden kann, ist es offen
sichtlich sinnvoll, den Verlauf des Übergangs punktsymmetrisch zu gestalten. Daher wählen wir
den Koordinatenursprung in der Mitte zwischen den beiden Gleisen und in der Mitte des Über
gangsstücks.
y-
-2,5-
-50 50
-2,5-
■ Beim Bau eines solches Überganges würde sich zeigen, dass dieser an den Anschlussstellen an die
geraden Gleise bei höheren Geschwindigkeiten des Zuges zu ruckartigen Bewegungen führt. Die
Ursache dafür ist ein sogenannter Krümmungsruck:
Die geraden Gleise sind ungekrümmt, der Übergongsbogen weist an den Anschlussstellen eine
Krümmung auf.
Zur genaueren Analyse betrachten wir die Graphen der Funktionen f,f' und f".
Untersuchen Sie dazu das Verhalten der Funktionen f,f und f" an den Anschlussstellen.
y
2 -2,5 für -100sx<-50
f[x)= -0,00001x^ + 0,075x für -50sx< 50
-50 50 X
2,5 für SOäXs 100
-2
y.
0 für -100sx<-50
0,05
f'(x)= -0,00003x2 + 0,075 für -50sx< 50
0 für 50sxs100
-50 50 >=
0 für -100<x<-50
-50 ► f"(x)= -0,00006x für -50sx< 50
0 für 50<x<100
-0,002
Im Bereich einer An den Graphen von f und f erkennt man, dass der Übergangsbogen zwar nahtlos und mit gleicher
Linkskrümmung des Steigung an die geraden Gleise anschließt, aber mit einem Sprung in den Werten der zweiten Ab
Graphen einer Funk
leitung von 0 im geraden (das heißt ungekrümmten) Teil auf 0,003 bzw. -0,003 an den Enden des
tion f gilt f"(x) > 0,
im Bereich einer gekrümmten Teils (siehe Graph von f").
Rechtskrümmung
f"(x) < 0. ■ Konstruieren Sie eine geeignete Funktion für den Übergang ohne Krümmungsruck an den Anschluss
stellen.
Neben den schon formulierten Bedingungen f(50) = 2,5 und f'(50) = 0 muss zusätzlich gelten
f"(50) = 0. Da jetzt drei Bedingungen an die punktsymmetrische ganzrationale Funktion gestellt
sind, muss der Funktionsterm mindestens drei Parameter haben, also mindestens vom Grad 5
sein:
f(x) = ax^ + bx2 + cx.
Die drei obigen Bedingungen liefern das lineare Gleichungssystem :
a-505+ b-503 + c-50 =2,5
5a-50‘’+3b'502 + c = 0 , also
20a-503 + 6b’50 =0
y^
04-
0 für -100sx<-50
0,05 - f'(x)= 0,000000015x^-0,000075x2+ 0,09375 für -50sx< 50
0 für 50sx<100
-50 50 =<
yi
J0O2 0 für -100sx<-50
.0 X f'{x) 0,00000006x^-0,OOOlSx für -50sx< 50
-50 0 für 50s xs 100
-0,002
Information Beim Verbinden von zwei Trassen (Straßen, Gleisen,...), deren Verlauf in einer Ebene durch zwei
Funktionen f und g gegeben ist, sollte an einer Übergangsstelle Xq gelten:
■ f(Xo)= gK): nahtloser Übergang
■ f(Xo)= g(Xo) und f'(Xo) = g'(Xo): knickfreier Übergang
■ f(Xo)= g(Xo}, f'(Xo)= g'(Xo) und f"[Xo) = g"(Xo); krümmungsruckfreier Übergang
Zum Üben 1
1865-1869 Bau der ersten
transkontinentalen Eisen
bahn Amerikas
Der Bau der ersten Eisenbahnstrecke durch
Nordamerika von Küste zu Küste begann in
Omaha durch die Union Pacific Railroad und in
Sacramento durch die Central Pacific Railroad.
Der Staat gewährte für jedes Streckenstück einen
Zuschuss und schenkte den Bahngesellschaften
Land entlang der Bahnlinie. Aufgrund dieser Regelung waren die Gesell
schaften bestrebt, so schnell wie möglich so viele Streckengleise wie
möglich zu verlegen. So kam es zu Beginn des Jahres 1869 dazu, dass die
beiden Gesellschaften nahezu parallele Gleise bauten, die einen von Ost
nach West und die anderen von West nach Ost. Schließlich einigte man
sich darauf, die beiden Strecken in der Nähe des Großen Salzsees in Utah
zu verbinden. Am 10. Mai 1869 wurde die Verbindung mit einem symboli
schen goldenen Gleisnagel gefeiert. Der Ort der Feier ist heute als Colden
Spike National Historie Site ausgewiesen.[WIkipedia, April 2009)
Nehmen Sie an, dass die 2 Meilen entfernten Gleise auf einer Länge von 10 Meilen miteinander
verbunden werden sollen. Erstellen Sie eine Funktion, die diesen krümmungsruckfreien Übergang
beschreibt.
Skizze
Anlauf
35°. Schanzen-
Aufsprunq-
Bel den meisten Schanzen wird der Anlauf auf einem künstlichen Turm errichtet, bei Naturschanzen
direkt am Berghang. Die Abbildung zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer Skisprungschanze: Die
Anlaufbahn besteht aus einem geradlinigen Teil mit Neigung y (hier 35°) und einem gekrümmten
Stück (gestrichelt), danach erfolgt der Absprung vom geradlinigen Schanzentisch, der die Nei
gung a (hier 10°) hat.
Nach den Normen des internationalen Skiverbandes (FIS) kann der gekrümmte Bereich (der Über
gangsbogen) ein Kreisausschnitt oder eine kubische Parabel sein.
Ermitteln Sie eine ganzrationale Funktion dritten Grades zur Beschreibung des Übergangbogens
zwischen dem geradlinigen Teil des Anlaufs und dem Schanzentisch in der obigen Skizze.
5. Die Mühlenkopfschanze in W/illingen hat einen ähnlichen Aufbau wie in der Skizze von Aufgabe 4
dargestellt. Allerdings schließt sich an den geradlinigen Teil des Anlaufsein kreisförmiger Übergangs
bogen an. Der obere geradlinige Teil hat eine Länge von ca. 56 m und eine Neigung von y = 35°
gegenüber der Horizontalen. Der kreisförmige Übergangsbogen hat einen Radius von r= 105 m.
Der Schanzentisch ist 6,7 m lang und hat eine Neigung von a = 11°. Der Beginn des Anlaufs wird in
einem Koordinatensystem bei A(010) festgelegt,
a) Zeigen Sie, dass der geradlinige Teil des Anlauf bei B(45,91-32,1) endet,
b) Der kreisförmige Übergangsbogen hat im vorgegebenen Koordinatensystem die Funktionsglei
chung f (x) = 53,9 + 212,2x - 237,2 im Intervall [45,9; 86,1]. Zeigen Sie, dass der Graph
von f knickfrei an den geradlinigen Teil des Anlaufs und an den Schanzentisch anschließt.
1 A
5. Entscheiden Sie, ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind. Begründen Sie Ihre Entscheidung und
geben Sie gegebenenfalls ein Gegenbeispiel an.
(1) Nur wenn ein lineares Gleichungssystem weniger Gleichungen als Variablen hat, besitzt es
unendlich viele Lösungen.
(2) Wenn in einem linearen Gleichungssystem dieAnzahl der Variablen mit der Anzahl der Glei
chungen übereinstimmt, hat es stets genau eine Lösung.
(3) Wenn man zwei Gleichungen in einem linearen Gleichungssystem addiert, ändert sich die Lösung.
(4) In keinem linearen Gleichungssystem mit vier Variablen und drei Gleichungen kann die Lösung
eindeutig sein.
V'
6. Die Abbildung rechts zeigt den Graphen der Ableitungsfunktion f
2
einerganzrationalen Funktion f.
Untersuchen Sie, welche der folgenden Aussagen über die Funk 1
tion f wahr oder falsch sind,
-3 -2 -1
a) Der Graph von f hat an der Stelle x = 3 einen Tiefpunkt, Al
b) Der Graph von f hat an der Stelle x =0 einen Extrempunkt. -2-
C) f(l]<f[2)
d) f"(0)+ f'(2) + f"(2)>0 A—3-
e) Die ganzrationale Funktion f hat mindestens den Grad vier. -4-
3.7 Vermischte Aufgaben 185
7. Der Graph einer ganzrationalen Funktion f dritten Grades hat im Ursprung einen Tiefpunkt und an der
Stelle x = 1 die Tangente mit der Gleichung y = 3x - 1.
Ermitteln Sie einen Funktionsterm der Funktion f.
8. Gegeben sind die Funktionen f und g mit f(x)=-x2-3x2 +|x und g{x]=--jx^ +|x.
11. Auf einem ebenen Gelände neben einer Siedlung wird ein Lärmschutzwall gebaut. Das Profil seines
125
Querschnittes kann näherungsweise durch die Funktion f mit f(x) = g^x^ -■|x^ + 16 mit -5<x<5
und X und f (x) in Meter beschrieben werden,
a) Zeichnen Sie den Querschnitt des Lärmschutzwalls. Wie hoch wird der Wall werden?
b) Geben Sie die maximale Steigung der Böschung in Prozent an.
c) Es ist geplant, den Wall in 5 Meter Höhe abzutragen, um darauf einen Weg zur Pflege und
Reparatur des Walls anzulegen.
Wie breit würde dieser Weg werden?
12. Die Pegelstände des Rheins bei Bonn zwischen dem 1. Juni und
dem 14. Juni 2013 können näherungsweise durch die Funktion h
mit h(t) = 0,028-1^-0,027-1^-13,94-12+131,5-1+ 401
beschrieben werden, mit h (t) Pegelstand in cm und t in Tagen ab
dem31. Mai 2013.
a) Skizzieren Sie den Graphen der Funktion h und beschreiben Sie
den Verlauf des Pegelstandes in diesen zwei Wochen,
b) Bestimmen Sie den höchsten und den tiefsten Pegelstand,
c) An welchen Tagen war der Pegelstand nach diesem Modell
höher als 6,50 m? , '=
d) Am 20. Juni 2013 war der Pegelstand auf 409 cm gefallen.
Bis zum Ende des Monats nahm er noch weiter ab.
Kann das Modell auch für den Zeitraum vom 15. bis 30. Juni
'-1
2013 den Verlauf des Pegelstandes beschreiben?
j
Begründen Sie.
186 3 Funktionsuntersuchungen
■
Jahr 1960 stammende Brücke errichtet. Der
tatr-'
Brückenbogen hat eine Höhe von 17 m bei einer
Spannweite von 109,50 m.
a) Legen Sie ein Koordinatensystem fest und bestimmen Sie eine mögliche Funktionsgleichungfür
den als Parabel modellierten Brückenbogen,
b) Für eine Werbemaßnahme soll unter dem
Brückenbogen ein möglichst großes p. £
rechteckiges Plakat parallel zu den Achsen f
angebracht werden. X
.1
Ermitteln Sie die Koordinaten der beiden
Befestigungspunkte P und Q des Plakats. Wie
groß ist die größtmögliche Plakatfläche?
16. ln der nebenstehenden Abbildung sind Heiz ho ^18^16 fl4 fl2 flO
kennlinien für eine Heizungsanlage dargestellt.
Sie geben Jeweils die Heizwassertemperatur fe
f4
(in °C )in Abhängigkeit von der Außentempe h
f0
ratur (in °C)für verschiedene Einstellungen
(Skalenwerte) an der Anlage an.
Ermitteln Sie einen Funktionsterm f^(x), der die
Heizkennlinien in Abhängigkeit vom Parame
Werksei nstellung
ter k, 0s;ks20 beschreibt. Wählen Sie als
Ansatz eine Parabelschar.
+20 +15 +10 +5 0 -5 -10 -15 -20
Außentemperatur (in °C)
3 Funktionsuntersuchungen Das Wichtigste im Überblick 187
y y y y
I I
-I
X I X I X I X
n gerade, >0 n gerade, a^, < 0 n ungerade, a„ > 0 n ungerade, a,, < 0
f(x)^co für x co f(x)^-oo für x-»oo f(x)^ oo für X 00
f(x)^-co für X CO
f(x)-»co für x-^-oo f(x)-^-co für x-»-oo f(x)-»-oo für x-»-co f(x) -»CO für X^-oo
Symmetrie Der Graph einer Funktion f ist achsensymme g(x)= x''-3x2 + 2,5
des Funktions trisch zur y-Achse,falls gilt: f(-x)= f(x).
g
graphen i I g(x)= X^-3x2+ 2,5
Enthält der Funktionsterm einer ganzrationa 3“ -
I Der Graph von g ist
len Funktion nur Potenzen von x mit geraden
I achsensymmetrisch
Exponenten,so ist der Graph von f achsen , zury-Achse.
symmetrisch zur y-Achse. 4-
*
-2 -:1 1 2 4 5
f(x)=^x3-3x
Nullstelle: x=»-0,78125
1
f(x) = 16 x^-3x; f'(x)=^x2-3
f'M=^-(x + 4)-{x-4)
f(x) > 0 für X < -4 oder für x > 4, also f streng
monoton wachsend, und f'(x) < 0 für -4<x<4,
also f streng monoton fallend.
3 Funktionsuntersuchungen Das Wichtigste im Überblick 189
Links- und Rechts Gegeben sind eine Funktion f und ihre zweite
kurve Ableitung f" im Intervall 1.
Wendepunkte (1) Ist f"(x) >0 für alle xsl, so bildet
der Graph von f im Intervall i eine
Linkskurve.
(2) Ist f"(x] < 0 für alle xel, so bildet
der Graph von f im Intervall I eine 1
Rechtskurve.
Extremum von f
Sattelpunkt
S , f"()i)
♦
f -10 -8 -6 \ 2 4 6 8 ip X
-2 Nullstelle von f" \
f f"(x)<0
Hinreichendes Die Nullstellen der zweiten Ableitung f", an f"(x) =|x = 0, also; x = 0
Kriterium für Wen denen ein Vorzeichenwechsel erfolgt, sind die
destellen Wendestellen von f. f"(x)=|#0, also: W(0|0)
Für eine Funktion f und ihre zweite Ableitung
f" gilt: Ist f"(xj = 0 und f"'(xJ,sO,
so hat f an der Stelle x,.,
w eine Wendestelle.
Extremwert Vorgehensweise beim Lösen von Extremwert Gegeben ist die Funktion f mit f(x)= -jx^ + 3.
aufgaben aufgaben
Die Punkte P(u I 0), Q(u |f(u)), R(-u 10} und
S(-U I f{-u)), mit 0 s u s 3, sind Eckpunkte
eines Rechtecks.
Wie groß ist der maximale Flächeninhalt des
(1) Erstellen einer Funktionsgleichung für Rechtecks?
die zu optimierende Größe
■ Bezeichnung aller wichtigen Größen
mit Variablen, häufig in einer Skizze
'J
p (:u I o;
2 X
-43 nicht
(2) Ermitteln der Extremstellen der im Definitions
Zielfunktion bereich
■ Extremstellen näherungsweise unter A'(u)=-2u2+ 6, A"(u)= -4u y
Nutzung eines Rechners ermitteln, 0 =- 2u^ + 6, also u, = Vs und U2 = -43
oder exakt berechnen mithilfe der A"{43]= -4-4s <0, also u,=Vs lokales
Nullstellen der Ableitungsfunktion Maximum
■ Rand des Definitionsbereiches auf A(0)= 0, A(3)= 0, kein Randextremum
Extrema untersuchen
(3) Ergebnis mit den relevanten Größen Der Flächeninhalt des Rechtecks wird maximal,
angeben und am Sachverhalt prüfen wenn der Punkt Q(V3|2) Eckpunkt des Recht
ecks ist.
Der maximale Flächeninhalt beträgt
A = 2-V3-2 =4V3 «6,93.
3 Funktionsuntersuchungen Das Wichtigste im Überblick 191
Ortskurve einer Bei einer Funktionenschar ist die Lage der Die Sattelpunkte der
Funktionenschar Extrempunkte bzw. der Wendepunkte oft vom Funktionenscharfg
Parameter a abhängig. mit
DerGraph,auf dem alle diese Extrempunkte f3(x} ={x-2a)3 + a2
bzw. Wendepunkte der Funktionenscharfg und asR liegen
liegen, heißt Ortsllnie oder Ortskurve dieser jeweils im Punkt
Punkte. Sg(2a|a2}.Aus x = 2a
ergibtsich a=|.
Einsetzen in y = a^
Bestimmen ganz- Vorgehensweise zum Bestimmen ganz Gesucht ist eine Funktion 3. Grades, die punkt
rationaler Funkti rationaler Funktionen symmetrisch zum Ursprung ist und den Tief
onen
■ in Sachsituationen; Modellieren mit geeig punkt! 2 besitzt.
neten Vereinfachungen und Festlegen eines
Koordinatensystems
m Formulieren der Bedingungen an die f(2)= 0
Funktion bzw. an ihre Ableitungen
■ Festlegen einer allgemeinen Funktions f(x)= a x^ + bx2 + cx + d, wegen der Punkt
gleichung möglichst niedrigen Grades symmetrie gilt b = 0 und d = 0,
■ Erstellen eines linearen Gleichungssys also f(x)= ax^ + cx und f(x)= 3ax^ + c.
tems durch Einsetzen der Bedingungen 8a + 2c = --j
in die Funktionsgleichung bzw. in ihre 12a+ c = 0
Ableitungen
■ Bestimmen der Koeffizienten der
Funktionsgleichung durch Lösen des a =lund c =-4 f(x)=^x3-4x
linearen Gleichungssystems
■ Gegebenenfalls Probe am Graphen mit
Funktionenplotter und Rückbezug auf die
Sachsituation
Klausurtraining
TeilA Lösen Sie die folgenden Aufgaben ohne Formelsammlung und ohne Taschenrechner.
1. a) Geben Sie den minimalen Grad der ganzrationalen Funktion mit dem
nebenstehenden Graphen an. Begründen Sie.
b) Geben Sie die Gleichung einer Funktion an, die diesen Graphen besitzt.
3. Eine ganzrationale Funktion vom Grad 7 hat bei-2 eine dreifache Nullstelle und die vierfache Null
stelle 4. Kann f weitere Nullstellen besitzen? Begründen Sie. Skizzieren Sie den Graphen der Funktion
und geben Sie einen möglichen Funktionsterm an.
2 5- - ● 5
f
1 4 -4--
f
3 L 3-- i
-3 -1 1 2 X
f
2 2-
<2 I - V
3 + + +
-3 -2 -1 1 X -3 -2 -1 1 X
-4 f?r.- : -1- - -1
.T.Vb-i
fj.*.;f 4'
-5 -2 -2
K
-6 ● -‘-3- -
8. Gegeben ist der Graph der Ableitungsfunktion f' einer ganz Y f'
2-
rationalen Funktion firn Intervall [-1;2,5].
Sind folgende Aussagen jeweils richtig,falsch oder nicht ent 1
scheidbar? Begründen Sie Ihre Entscheidung.
(1) An der Stelle x = 2 besitzt die Funktion feinen Tiefpunkt. -2 -1 1 3 X
(2) Die Funktion f ist im Intervall ]0; 2[ streng monoton fallend.
(3) f besitztim Intervall [~1; 2,5] keinen Hochpunkt.
(4) Der Punkt W(0|0) ist Wendepunkt der Funktion. —2-- ■
(5) Der Funktionswert von f an der Stelle x, =0,5 ist kleiner als der
r- -3-- !
Funktionswert an der Stelle X2=1.
(6) Im Intervall[-1;0] ist der Graph der Funktion f linksgekrümmt.
9. Ermitteln Sie rechnerisch eine Gleichung der Tangente an den Graphen der Funktion f mit f(^)
im PunktP(l |f(1)).
10. Von einer ganzrationalen Funktion f kennt man die zweite Ableitung f'(x)=|x - 3. Der Graph von f
geht durch den Punkt A(416) und hat dort die Steigung
Bestimmen Sie den Funktionsterm von f.
3 Funktionsuntersuchungen Klausurtraining 193
11. a) Bestimmen Sie eine ganzrationale Funktion dritten Grades, deren Graph einen Hochpunkt in
H (0|5) und eine Nullstelle bei x=l mit der Steigung-6 hat.
b) Der Graph einer ganzrationalen Funktion dritten Grades verläuft durch den Ursprung. Im Punkt
P(1 1 1) hat der Graph einen Extrempunkt und an der Stelle x =3 einen Wendepunkt. Wie lautet
die Funktionsgleichung?
TEILB Bei der Lösung dieser Aufgaben können Sie die Formelsammlung und den
Taschenrechner verwenden.
12. Zu jedem t>0 ist durch f,(x)= t2-x^-6t-x2+ 9x eine Funktion gegeben,
a) Geben Sie die Gleichung der Ortslinie aller Wendepunkte der Funktionenschar an.
Weisen Sie nach, dass alle Wendetangenten zueinander parallel sind,
b) Für jeden Wert t> 0 geht eine Gerade gj durch den Hochpunkt und den Tiefpunkt des Graphen
einer Funktion f^. Bestimmen Sie eine Gleichung dieser Geraden gj.
Zeigen Sie, dass der Wendepunkt des Graphen von f^ ebenfalls auf gj liegt.
13. Gegeben sind die Funktionen f, gund h mit f(x) =-jX^+-jx2-x, g(x)=jx‘‘-4x^ + 8 und
h[x)=[x-l)^(x2“X-2).
a) Untersuchen Sie die Graphen der Funktionen f, g und h auf Symmetrie. Bestimmen Sie das Verhal
ten der Funktionswerte für x^-oo und für x-»+oo.
b) Bestimmen Sie rechnerisch die Nullstellen der Funktionen. Geben Sie auch ihre Vielfachheiten an.
c) in welchem Punkt schneiden die Funktionsgraphen jeweils die y-Achse?
d) Skizzieren Sie unter Nutzung der Ergebnisse der Teilaufgaben a) bisc) die Funktionsgraphen der
Funktionen f, g und h in ein gemeinsames Koordinatensystem.
14. Geben Sie die wichtigsten Eigenschaften des Graphen von f an und weisen Sie diese am Funktionsterm
nach. Zeichnen Sie den Funktionsgraphen,
7
a) f(x)=^x^ +|x3 + 2x2 b) = +i3 c) f(x)=i(x-ip|x + 3]
17. Gegeben ist die Funktionenscharfj durch fj(x)= t-x^- 12t-x2 +(32t+ l)-x mit tsR, t?4 0.
a) Geben Sie die wichtigsten Eigenschaften der Graphen von fj^an und weisen Sie diese am Funk-
4
tionsterm nach. Zeichnen Sie die Graphen der beiden Funktionen f, und f ,in ein gemeinsames
Koordinatensystem. ^ ^
b) Zeigen Sie, dass alle Graphen der Funktionenschar drei Punkte gemeinsam haben, und dass diese
auf der 1. Winkelhalbierenden liegen,
c) Untersuchen Sie, ob es Funktionen der Schar gibt, deren Graph einen Sattelpunkt hat.
d) Bestimmen Sie alle Werte von t,für die der Graph von f^ genau einen Schnittpunkt mit der
x-Achse hat.
194 Klausurtraining 3 Funktionsuntersuchungen
20. a) Es soll eine ganzrationale Funktion 3. Grades bestimmt werden, die folgende Bedingungen erfüllt:
■ Die Stelle x =-l ist eine Nullstelle von f.
■ Der Funktionsgraph hat an der Stelle x =-2 einen W/endepunkt.
■ DieGleichung der Wendetangente lautet y = 3x + 2,5.
b) Der Graph einer ganzrationalen Funktion 4. Grades verläuft symmetrisch zury-Achse, geht durch
den Punkt P(012) und hat im Punkt Q(210)eine Tangente mit der Steigung 2.
Bestimmen Sie die Gleichungdieser Funktion.
21. ln der nebenstehenden Grafik ist der Verlauf Anzahl der erkrankten Personen
einerKrankheitdargestellt. Man kann den Hbchpünl^
600-
Krankheitsverlauf mit einer ganzrationalen
Funktion vierten Grades annähern,
a] Beschreiben Sie anhand des Graphen den 400-
Verlauf der Krankheit,
Wendepunkt
b) Bestimmen Sie die zugehörige Funktions 200- f
gleichung, 125.
Zeit(inifegen)
c) Wie viele Personen waren erkrankt, als die I
1 2 3 4 5 6 7
Krankheitswelle ihren Höhepunkt hatte?
23. Für alle teR istdie Funktionenscharfj gegeben durch fj(x)=-x‘* + 2x2-2t-x-ft.
a) Weisen Sie nach, dass jeder Graph der Schar genau zwei Wendepunkte hat.
Bestimmen Sie den Wert von t,für den die Wendepunkte dieses Graphen die geringste Entfernung
voneinander haben,
b) Die Verbindungsstrecke s der Wendepunkte des Graphen der Funktion f, bildet zusammen mit den
beiden Wendetangenten ein Dreieck.
Berechnen Sie dessen Inhalt,
c) Bestimmen Sie den gemeinsamen Punkt Q aller Funktionsgraphen der Schar.
Untersuchen Sie, ob es einen Graphen gibt,für den der Punkt Q der Hochpunkt dieses Graphen ist.
Integralrechnung 4
Um während der Wtnterruhe
nicht zu verhungern,fressen
sich Braunbären in den Mo¬
naten zuvor ein dickes Fett¬
polster an. In der Winterruhe
können sie dann bis zu 40%
ihres Gewichts verlieren.
In diesem Kapitel...
... erfahren Sie, wie man aus gegebenen Änderungsraten einer Größe die Änderung
dieser Größe berechnen kann und welche Rolle dabei die Flächeninhalte der Flächen
zwischen dem Graphen der Änderungsrate und der x-Achse spielen;
... lernen Sie, welcher Zusammenhang zwischen der Ableitung einer Funktion und dem
Flächeninhalt der vom Graphen der Ableitung und der x-Achse eingeschlossenen
Fläche besteht;
... berechnen Sie Inhalte von Flächen, die von Funktionsgraphen eingeschlossen
werden;
... bestimmen Sie Volumina von Rotationskörpern;
... lernen Sie Verfahren kennen, mit denen man Integrale näherungsweise bestimmen
kann.
196 4 Integralrechnung
j:.
im Speicher? Bestimmen Sie die Wärme
-rse-
I JL
energie, die sich am Anfang und am Ende
der jeweiligen Zeitintervalle im Speicher
befand, und halten Sie diese in einerTabelle 06 07 08 09 10 1T:12 01 02 03 04 05 g
o
fest. 50-
-90-
■<5
Wie hat sich die Energie im Speicher ins --tee-
gesamt über die 12 Monate geändert?
b) Stellen Sie die Wärmeenergie im Speicher ^±50-
LÖSUNG a) Zu Beginn befanden sich 1 lOMWh im Speicher. Am Graphen des Energieflusses können wir
ablesen, wieviel Energie pro Monat dem Speicher in dem jeweiligen Zeitintervall zugeführt bzw.
entnommen wurde. Ist das Vorzeichen der Änderungsrate positiv, so wurde dem Speicher Wärme
energie zugeführt. Bei negativem Vorzeichen wurde dem Speicher Energie entnommen.
Mithilfe der Änderungsrate bestimmen wir die Änderung der Wärmeenergie für das jeweilige
Zeitintervall und können damit den Bestand der Wärmeenergie berechnen, der sich am Ende des
Zeitintervalls im Speicher befand.
Wir können die Gesamtänderung auch berechnen, indem wir die Änderungen für alle Zeitintervalle
addieren:
210 MWh + 460 MWh + 150 MWh - 630 MWh - 270 MWh + 70 MWh = -10 MWh
198 4 Integralrechnung
50: ‘ o
+70
+ r 1 . 1
06 07.08 09 10 11 12 01 02 03'04,05;g.
o
-50- -
-270
J
-lOft 1?
-630
-1-50,
J
I* J.
I
1-
-200.
Ausgangstage
Rechts ist der Graph einer abschnittsweise . ,y j.
■ f ! ■
Änderung der Größe F über einem Intervall bestimmen und geometrisch deuten -
orientierter Flächeninhalt
Geometrisch gedeutet entspricht die Änderung der Größe F dem Flächeninhalt des zugehörigen
Rechtecks zwischen dem Graphen von f und der x-Achse, lediglich mit einem negativen Vorzeichen bei
Flächen unterhalb derx-Achse. Man spricht in diesem Zusammenhang deshalb auch vom orientierten
Flächeninhalt.
Statt Rekonstruk Bestand der Größe F rekonstruieren - Änderung F(b)- F(a) als Summe der orientierten
tion einer Größe Flächeninhalte berechnen
sagt man auch, dass
man den Gesamt Aus dem Anfangswert F(a) der Größe und den .)y.
bestand oder den Änderungen kann mandiefehlenden Bestände
Gesamteffekt einer der Größe F an den Intervallenden wie folgt
Größe ermittelt. mithilfe von Produktsummen rekonstruieren: f- -X'
-y r
X
●P-
●E{X3.). fö
-K-
,F(a)-
Für die Änderung der Größe F über dem Intervall [a; b] gilt also;
F (b) - F (a) = f (a) - (Xi - a) + f (x,) - (Xj - X J + f (X2) ■ (X3 - X2) + f (X3) ■ (b - X3)
Die Änderung F(b)-F(a) einer Größe F lässt sich somit mithilfe von Produktsummen direkt aus
ihrerÄnderungsrate f rekonstruieren, auch dann, wenn F(a) und F(b) nicht bekannt sind.
Übungsaufgaben Rekonstruktion des Bestandes einer Größe aus dem Graphen der Änderungsrate
1. Die abgebildeten Graphen beschreiben jeweils die zeitliche Änderungsrate einer Größe über einem
Intervall,
a) Bestimmen Sie die Flächeninhalte der einzelnen Rechtecke zwischen Graph und x-Achse und
erläutern Sie deren Bedeutung für die Änderung der Größe.
Bestimmen Sie auch den Wert für die Änderung der Größe über dem Jeweils dargestellten Inter
vall. Achten Sie dabei auf die Einheiten,
b) Der Bestand der Größe hat zu Beginn des Intervalls den Wert(1) 12 bzw. (2) 80 cm.
Stellen Sie die Bestandsentwicklung der Größe F für dasjeweils abgebildete Intervall grafisch dar.
i
1 -h
Zeit(in h) -Zeit{inTagerrj
X -.3 , ,-.2 1 3 4 -5_?<
5. 1.0 lb I 20 2,5 _3_;p 3'5
1
—1- -10'
<»- t
-0-
-
1
!
I Tn
i fl 1 4-1
2„ Einer Patientin wird übereine Infusion ein Medikament ins Blut -raU ●Infusionsr/ —
nnn Abbaugeschwindigkeit
verabreicht. Anschließend wird das Medikament vom Körper
1> annähernd gleichmäßig abgebaut. Der Graph beschreibt die 0,5-
Änderungsrate der Medikamentenmenge im Körper der Patientin, 0,;4-
0;3--'
1
a) Wie lange dauerte die Infusion und wie viel ml des Medika
0,-2-- ●
ments wurden der Patientin verabreicht?
■0,-1 ●- Z eit
b) Berechnen Sie, wieviel ml des Medikaments sich nach 5 min, -i—I—I—I—I— —■*
5 1 0 1 5 20 25 3 0 35. inlJi
10 min, 15 min,20 min,25 min, 30 min und 35 min im Blut der -o:,i
●o
Patientin befanden, -0.,2 f-!
c) Skizzieren Sie auch den Graphen, der die Medikamentenmenge
im Körper der Patientin in Abhängigkeit von der Zeit beschreibt. Welche Zusammenhänge lassen
sich zwischen diesem Graphen und dem Graphen derÄnderungsrate erkennen?
3.
KERS (Kinetic Energy Recovery System} ist ein elektri
sches oder mechanisches System zur Energierück
gewinnung, welches in der Formel 1 seit 2009 eingesetzt
werden darf und dort vor al lem in der elektrischen Vari
ante genutzt wird. Hierbei wird die beim Bremsen frei
werdende Energie durch einen Generator in elektrische
Energie umgewandelt, in Akkumulatoren gespeichert
■ Die elektrische und zum Betreiben eines zusätzlich eingebauten Elektro
Ladung wird motors genutzt. Dieser wird in Beschleunigungsphasen
in der Einheit
ergänzend zum Hauptmotor eingesetzt.
Coulomb (C)
angegeben,
a Die elektrische Der Energiefluss in den Akku hinein oder aus dem Akku heraus _.A.AStromstärke-
Stromstärke wird kann durch den Stromfluss beschrieben werden. Dabei wird die 10G-- ●
in der Einheit -5G- ;~Zeit
Stromstärke gemessen und mit einem positiven Vorzeichen
Ampere (A) ge versehen, wenn Strom in den Akku hineinfließt, und mit einem s
--50-- 1^ 2 3—4—5 6 7—8
messen:
negativen Vorzeichen gekennzeichnet, wenn dem Akku Strom - röo---' I. —,
1A=1 ^ entnommen wird.
5
4.1 Rekonstruktion eines Bestandes aus Änderungsraten 201
a) Der Graph beschreibt den momentanen Stromfluss für eine stark vereinfachte Fahrsituation.
Bestimmen Sie die Änderung der Ladung des Äkkus für den dargestellten Zeitraum,
b) Angenommen,zu Beginn der Fahrt betrug die Akkuladung 2000 C. Stellen Sie die zeitliche
Entwicklung der Ladung im Akku grafisch dar und erläutern Sie die Zusammenhänge mit dem
Graphen zum Stromfluss.
^Zufluss 6. Ein leeres Wasserbecken hat einen Zufluss und einen Abfluss.
Zunächst wird der Zufluss 15 min geöffnet. Die Zuflussgeschwindigkeit beträgt 300
Dann wird 20 min lang der Zufluss geschlossen und der Abfluss geöffnet. Die Abflussgeschwindigkeit
beträgt
° 100 —U.
vr mm
/
(1) Zeichnen Sie den Graphen der Funktion f: Zeitdauer(in min)-* Zufiussgeschwindigkeit ^in mini
Abfluss f"
Deuten Sie dabei die Abflussgeschwindigkeit als negative Zuflussgeschwindigkeit.
(2) Ermitteln Sie, wie viel Liter sich nach 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35 min im Becken befinden.
Zeichnen Sie den Graphen der Funktion F, die die Wassermenge im Becken in Abhängigkeit von
derzeit beschreibt.
(3) Berechnen Sie den Flächeninhalt der einzelnen Rechtecke zwischen dem Graphen der Funktion f
und der X-Achse über dem Intervall[0; 35].
Untersuchen Sie, welcher Zusammenhang mit den Funktionswerten von F besteht.
202 4 Integralrechnung
+
.V' ■
-40-
—3G-
-3ß-
I
( Zei t
■<
?. § ? 13 (^s)
■ Der Graph der gegebenen Funktion f ist gekrümmt. Daher nehmen wirvereinfachtan, die
Geschwindigkeit sei zwischen derO. und 1. Sekunde konstant und habe den Wert f{0) = 0 und
zwischen der 1. und 2. Sekunde betrage er f(l] = 1,2. Erläutern Sie, wie man den in den beiden
ersten Sekunden zurückgelegten Weg berechnen kann.
■ Max berechnet die Länge des Weges näherungsweise mithilfe von Produktsummen:
1-(f(0) + f(1) + f(2)-Ff(3) + f(‘t)-i-f(5) + f(6)+f(7)-Ff(6) + f(3))
= 12 -r 22 -I- 30 -I- 35 -t- “fS + 50 -f- 53 56 -r 5Ö = 36‘t.
1000m
also 36*#-^-s
h = 36V● 3600s ■s=101,11m
Er sagt; Also Legt der Roller in den ersten 10s etwa nur 100 m zurück.
Erläutern Sie die Rechnung von Max.
■ Machen Sie Vorschläge, wie Max seine Näherungslösung verbessern kann.
1 2 3 4 5 6 X 1 2 3 4 5 6 X 1 2 3 4 5 6, X 1 2 3 4 5 6 X
a) Bestimmen Sie die Produktsumme für die erste und zweite Abbildung.
Erläutern Sie dann anhand der Abbildungen ein Verfahren, wie man die Änderung F(b] - F(a)
einer Größe F mithilfe von Produktsummen möglichst genau bestimmen kann.
4.2 Das Integral als Grenzwert von Produktsummen 203
Beispiel
b) Je mehrSummanden eine
Produktsumme hat, umso
Eine Produktsumme über
umfangreicher wird die
dem Intervall [2; 7] aus 10 0.5 2 <f<2+0.5%>
Rechnung. ZurVereinfa-
Rechtecken der Breite x=o
Der griechische
chungschreibtman 7-2 23.6875
BuchstabeI(Sigma)
Produktsummen deshalb 10 = 0,5 kann man für eine
steht für das Wort
Funktion f vereinfacht wie folgt schreiben:
Summe. mithilfe des Summenzei 9
chens.
0,5-(f(2)+ f(2,5)+ f(3)+ ...+f(6)+ f(6,5))= 0,5-^f(2+ 0,5-k)
Untersuchen Sie, welche k=0
■ Die Loufvariable k durchläuft hier die zehn Werte
Möglichkeiten Ihr Rechner
0,1,2,..., 8,9.
fürdie Berechnungvon
Summen bietet und be ■ Dadurch ergeben sich aus 2+ 0,5-k die zehn x-Werte.
rechnen Sie damit weitere Sie beginnen bei 2+ 0,5-0 = 2 und durchlaufen mit der
Schrittweite von 0,5 die zehn Werte 2; 2,5; 3; ...; 6 und
Produktsummen für 20,
100 und 500 Rechtecke. 6,5 = 2+ 0,5-9.
Lösung a) ln der ersten Abbildung wird die Änderung näherungsweise mithilfe von 5 Rechtecken mit der
Breite 1 bestimmt: F(7)- F(2)= 1 - f(2)+ 1 - f(3)+ 1 -f(4)+ 1 -f(5)+ 1 - f(6)
s4,l +4,6 + 4,9 + 5 + 4,9 = 23,5
In der zweiten Abbildung wird die Änderung näherungsweise mithilfe von 10 Rechtecken mit der
Breite 0,5 bestimmt:
F(7)-F(2)^0,5-f[2)+ 0,5-f(2,5) + 0,5-f(3) + 0,5-f(3,5) + 0,5-f(4)+ 0,5-f(4,5) + 0,5-f(5}
+ 0,5-f(5,5) + 0,5-f(6] + 0,5-f(6,5)
® 2,05 + 2,1875 + 2,3 + 2,3875 + 2,45 + 2,4875 + 2,5 + 2,4875 + 2,45 + 2,3875
= 23,6875
Man kann dieses Verfahren noch verbessern, indem man das Intervall [a; b] in möglichst viele
gleich breite Teilintervalle zerlegt.
Die Breite eines Teilintervalls entspricht der Breite des zugehörigen Rechtecks. Die Höhe eines
Rechtecks ist gleich dem Funktionswert am jeweiligen linken Rand des Teilintervalls.
Je schmaler man die Rechtecke wählt, desto näher liegt der Flächeninhalt aller Rechtecke beim
Flächeninhalt der Fläche zwischen dem Graphen von f und der x-Achse über dem Intervall[a; b].
b) Zunächst muss die Funktion f mit f(x) =-0,1 (x-5)^ +5 im fC-x.>=-0. Kx-5>^+5
Rechner definiert werden. Für 20 Rechtecke mit einer Breite
7-2 19
von
20 = 0,25 könnte die Eingabe fürdie Produktsumme in .25 2
X=0
einen Rechner so wie rechts angezeigt aussehen. Bei
23.765625
manchen Rechnern ist fürdie Laufvariable die Variable x
festgelegt. Wir fassen alle Ergebnisse in der folgenden Tabelle zusammen:
Anzahl der Rechteckbreite Anfangswett Endwert Produktsumme/
Rechtecke 7-2 derx-Werte derx-Werte
n Näherungswertfür F(7)- F(2)
9
10 0.5 2 6,5 0,5 ●^f(2 + 0,5-k) = 23,6875
k=0
19
20 0,25 2 6,75 0,25 f (2 + 0,25 ● k) = 23,7656
k=0
99
100 0,05 2 6,95 0,05 - ^ f (2 + 0,05 ● k) = 23,8206
k.o
499
500 0,01 2 6,99 0,5-Jf (2+ 0,01 -k) = 23,8308
k=0
Fürdie Produktsumme ändert sich die erste Stelle nach dem Komma fürdie Berechnungen mit
100 und 500 Rechtecken nicht mehr. Somit erhalten wir für die Änderung der Größe F über dem
Intervall [2; 7]folgende Näherung: F(7)-F(2) =23,8.
204 4 Integralrechnung
Das Integralzeichen | ist ein langgezogenes S. Es ist historisch auf die Summe der Produkte Ax-f(x)
zurückzuführen. Das dx steht für Ax. Die Intervallgrenze a bezeichnet man auch als untere Grenze des
Integrals und b entsprechend als obere Grenze.
4.2 Das Integral als Grenzwert von Produktsummen 205
Satz b
Für die Funktion f mit f(x) =x^ gilt: x2dx = l-b^ für alle b > 0
0
b) Schätzen Sie mithilfe Ihrer Ergebnisse aus Teilaufgabe a) das Integral (2-x2)dx mithilfeder
Untersumme nach unten und mithilfe der Obersumme nach oben ab. °
Untersuchen Sie auch, wie sich die Untersummen und Obersummen entwickeln, wenn man über
dem Intervall [0; 1] immer mehr und immer schmalere Rechteckstreifen für die Berechnung des
Integrals verwendet.
206 4 Integralrechnung
Funktionswert. Wenn man den Wert des Integrals f(x)dx einer Funktion f abschätzen will, kann man
a
dafür die folgenden beiden Produktsummen benutzen;
(1) Die Untersumme Sn, bei der man im jewei (2) Die Obersumme Sn, bei der man im jeweili
ligen Teilintervall den minimalen Funktions gen Teilintervall den maximalen Funktions
wert als Rechteckhöhe wählt. wert als Rechteckhöhe verwendet.
y.
X a Sio bx
b
Diese Definition des
Integrals gehtim Es gilt: f(x)dxsSio
Wesentlichen auf a
den französischen b
Mathematiker
lim Sn= ffx)dx= lim S,
Augustin-Louis Im Fall n -»00 gilt dann 1 -*cc — J '' n
a
Cauchy(1789-1857)
zurück. Dieser Grenzwert kann ebenfalls als Definition des Integrals verwendet werden.
2. Berechnen Sie die folgenden Integrale näherungsweise mithilfe von Produktsummen mit Ax = 1.
3
3. Bei sogenannten Schüttkegeln kann man beobachten, dass sich beim Aufschütten von Kies sowohl die
Höhe des Kegels, als auch der Radius ändern. Die Höhe und der Radius solcher Kegel stehen in einem
bestimmten Verhältnis zueinander. Die Änderungsrate der Masse eines Schüttkegels kann deshalb in
Abhängigkeit von der Höhe x beschrieben werden. Für eine bestimmte Kiessorte giltfür die Änderungs
rate der Masse näherungsweise f(x)= 10,6x2, dabei wird x in m angeben und f(x) in Tonnen pro m.
a) Zeichnen Sie den Graphen von f über dem Intervall [0; 4],
b) Deuten Sie den Flächeninhalt der Fläche zwischen dem Graphen von f und der x-Achse über dem
Intervall[0;4]für diesen Sachverhalt,
c) Berechnen Sie die Masse eines 4 m hohen Schüttkegels mithilfe von Produktsummen.
4. Dem Seelöwen Aramisgeht es nicht gut. Der Tierarzt vermutet, dass der Verzehr von Fischen, die mit
1 Quecksilber kontaminiert waren, die Ursache dafür sein könnte. Die Überprüfung einer Speichelprobe
bestätigt leider diese Vermutung. Durch weitere Messungen wird untersucht, wieviel Quecksilber pro
Tag vermutlich ausgeschieden wurden.
a) Stellen Sie die Daten grafisch dar und bestimmen Sie näherungsweise mithilfe der gegebenen
1 Mikrogramm Daten, wie viel Quecksilber in den 200 Tagen seit Beginn der Messung ausgeschieden wurden,
= 1 Millionstel
Gramm b) Die Funktion f mit f(x)= 0,0001 ■ (x - 200)2 beschreibt näherungsweise die Änderungsrate der
Quecksilbermenge von 0 bis 200 Tagen. Bestimmen Sie mittels einer Produktsumme mit 8 Sum
1 pg = 0,000001 g
manden einen Näherungswert für die ausgeschiedene Quecksilbermenge.
4.2 Das Integral als Grenzwert von Produktsummen 207
8. Zeigen Sie wie in der Information auf Seite 205 für b > 0, dass für das Integral der Kubikfunktion
Folgendes gilt:
Satz b
Für die Funktion f mit f(x) =x^ gilt; x3dx = ~b‘’ für alle b > 0
0
9. a) Bestimmen Sie die folgenden Integrale mithilfe der Formel aus Aufgabe 8.
100
2
b) Skizzieren Sie den Graphen und den zum Integral gehörenden orientierten Flächeninhalt unter
dem Graphen. Berechnen Sie das Integral mithilfe der Formel aus Aufgabe 8.
100 20
c) Überlegen Sie, wie die jeweiligen Funktionsgraphen aus dem Graphen zu y = x^ hervorgehen und
berechnen Sie das Intergral mithilfe der Ergebnisse aus Teilaufgabe b). 20
3 100
10. Skizzieren Sie den Graphen der Kubikfunktion mit f(x)= x^.
Wie groß ist der Flächeninhalt der Fläche zwischen dem Graphen der Kubikfunktion, der y-Achse und
der Geraden zu y=125?
12. Der abgebildete Graph beschreibt die Änderungsrate einer Größe über einem Intervall,
a) Bestimmen Sie jeweils die dazugehörige y.
!■
13. Erläutern Sie anhand einer Skizze die Gültigkeit der folgenden Regeln für a < b < c:
a b C
Jana sagt: „Ich kann das Integral aber viel schneller berechnen! Ich weiß doch, dass f die momentane
Anderungsrate der Größe F ist, damit kann ich F durch Aufleiten bestimmen...“
■ Welche Idee hat Jana im Kopf? Führen Sie ihre Idee weiter.
Einstiegsaufgabe Integral mithilfe der Funktion bestimmen, deren Anderungsrate gegeben ist
MIT LÖSUNG
Die Geschwindigkeit eines Geparden bei der Jagd, aus der Ruheposition bis er seine Beute gefasst hat,
kann näherungsweise durch die Funktion f mit f(x) = 0,1 x^ - 2,25x2 + i4x für 0<xs8 beschrieben
werden. Dabei wird x in s und f (x) in y angegeben. Der Graph von f
ist rechts abgebildet, Geschwindigkeit in ^
Lösung a) Die Funktion f gibt die Geschwindigkeit des Geparden an, also die momentane Änderungsrate der
Weges. Wenn die Funktion F die Weglänge beschreibt, muss die Ableitung von F die Funktion f
sein. Dies ist leicht zu prüfen. Aus F(x) = 0,025 x“-0,75x2 + 7x2 ergibt sich durch Ableiten:
F'(x) = 0,025-4’x2-0,75-3’x2+7-2.x = 0,1 X^-2,25x2+ 14x = f(x).
Somit ist f die Ableitung von F.
Wir prüfen noch, ob die Funktion F auch die Bedingung F(0) = O erfüllt, die sich daraus ergibt,
dass der Gepard aus der Ruheposition startet und somit zum Zeitpunkt x = 0 null Meter zurückge
legt hat. Offensichtlich gilt dies für die Funktion F.
210 4 Integralrechnung
Fmit F(x)= 0,025 x''-0,75 x^ +7x2 beschreibt also die V' Weg(in m)-.(81166,4h
Länge des zurückgelegten Weges des Geparden bei der Jagd. 150-
Um den Graphen von F zu zeichnen, können wir mithilfe des
100 :(6[12^4)
Funktionsterms F(x] auch exakt die Länge des Weges berech l/'
nen, den der Gepard nach 2,4,6 und 8 Sekunden zurückgelegt 50 j4|70,4);
hat, so erhalten wir zum Beispiel F(8)- F(0)= 166,4-0= 166,4.
^(2l22,4) Zeit
I
2 , 4 ' 6 s
6
Geschwindigkeit iny
b) Der Wert des Integrals f(x)dx ist gleich der Länge des Weges,
2
20
den der Gepard vom Zeitpunkt 2 s nach dem Start bis zum
Zeitpunkt 6s nach dem Start zurückgelegt hat. Dieses Integral -10
können wir als (orientierten) Flächeninhalt der Fläche
Zeit
zwischen dem Graphen von f und derx-Achse über dem s
Intervall [2;6] deuten.
Am Graphen von F ergibt sich der Wert dieses Integrals als ,W^g (in m)
Differenz aus F(6) und F(2). Somit können wirfolgender- 150
6 (6TT22,4}:
rsi
maßen rechnen; f(x)dx = F(6)- F(2)= 122,4-22,4= 100 100
u.
2
Definition
Eine Funktion F heißt Stammfunktion einer Funktion f, wenn f die Ableitung von F ist:
F'(x) = f(x)
Beispiel
F[x)=jx^ + 2x2-2x-r1 ist eine Stammfunktion zu f mit f(x) =x^ + 4x-2,da F'(x)= f(x).
Das Integral einer Funktion f übereinem Intervall [a; b] beschreibt die Änderung F(b)- F(a)
einer Stammfunktion F von f. Wenn man eine Stammfunktion F von f kennt, dann kann man das
- Integral leichter berechnen, als dies mithilfe von Produktsummen möglich ist:
Statt Berechnen eines
Integrals sagt man
auch Integrieren. Erster Teil des Hauptsatzes der Differential- und Integralrechnung
Ist F eine Stammfunktion einer Funktion firn Intervall [a; b], so gilt:
b
f(x)dx=F(b)-F(a)
a
Für die Differenz der Funktionswerte schreibt man auch kurz [F(x] = F[b)- F(a).
Beispiel
4
mit F(x) =2x^-x^ +3x zufmit f(x) = 6x^-2x + 3. Damit erhält man
4
2. Zeigen Sie, dass F eine Stammfunktion von f ist und geben Sie drei weitere Stammfunktionen von f an.
1
a) F(x)= 2x^: f(x) = 6x2 e) F[x) =5x3-lVx f(x) = 15x^-
4^Ix
n- l -m-b-x"^-'
d) F(x)= - 0,3 x“* -h x; f(x)= - 1,2 x^ -H1 h) F (x) = a-x" - b-x^; f(x) = n-a-x
5.. Lucia und Fiene wollen das integral (x'* - 2 x)dx berechnen.
-5
Lucia nutzt die Stammfunktion Fjx)= 0,2 x^ - x^+ 10. Fiene nimmt lieber Fp(x) =0,2x^-x^- 10.
Überprüfen Sie, ob beide Varianten zum gleichen Ergebnis führen und begründen Sie ihre Beob
achtung.
a] (x2-2)dx e) dx ^x3
3^ ^x2+l]dx
0 -2
6 10 2
f) dx 'f
j) ,2^ dx
b) (5-x^)dx
-3 0
6 1,5 ln
7.. Gegeben ist die Funktionenschar fj mit ft(x) = x-(x-1)^ und telR.
t
8, Bestimmen Sie b > 0 so, dass die Gleichung erfüllt ist. Verdeutlichen Sie Ihr Ergebnis an einer
Skizze.
b b b
Beispiel
9. Die Funktion f beschreibt die Änderungsrate
einerGröße F übereinem Intervall [a; b]. f(x)=4x3-x; F(2)=10
Der Wert F(a) der Größe am Anfang des Inter Man bestimmt eine Stammfunktion:
valls ist gegeben. F(x)= x'*-0,5x^-I-c, denn F'(x) = f(x).
Bestimmen Sie die Bestandsfunktion F. Es gilt; F(2)= 16-2 + c=10.
a) f(x] = 2x + 4; F(2)=10 Somit ergibt sich c = -4.
b) f(x)=x'; F(3)= 15 Die gesuchte Bestandsfunktion lautet also;
c) f(x) = 0,4x3-2x; F(100)= 0 F(x) = x‘‘-0,5x2-4
=2
d) f(x) = 3cos(x); F j
e) f(x)=i; F(1)= 0
4.3 Integrale mithilfe von Stammfunktionen berechnen 213
10. Die Funktion f mit f(t) = 0,2t^ - 481^ + 2880t beschreibt den Wasserzufluss in in ein Regenrück-
Tag
haltebecken in Abhängigkeit von der Zeit t (in Tagen)für 120 Tage,
a) Bestimmen Sie diejenige Stammfunktion F von f, die das zugeflossene Wasservolumen für die Zeit
von 0 bis 120 Tagen beschreibt.
Wie viel Wasser ist in den 120 Tagen in das Rückhaltebecken geflossen?
b) Zu Beginn befanden sich 5 000 m^ Wasser im Rückhaltebecken. Bestimmen Sie die Bestandsfunk
tion G, die das Wasservolumen im Rückhaltebecken für die Zeit von 0 bis 120 Tagen beschreibt.
Wie viel Wasser befindet sich nach 120 Tagen im Rückhaltebecken?
c) Nach wie viel Tagen befinden sich 2 Millionen m^ im Rückhaltebecken?
Orientierte Flächeninhalte
1-
1 1 X
■ -1 1 2 3 X
12. Rechts ist zu sehen, wie man ein Integral näherungsweise mithilfe
eines Rechners bestimmen kann,ohne eine Stammfunktion zu (.:Dd%
kennen. Untersuchen Sie, welche Möglichkeiten Ihr Rechner zur ■●3
Berechnung von Integralen hat. Erläutern Sie die erforderlichen
J -1
Eingaben, Kontrollieren Sie anschließend Ihre Ergebnisse aus “10.66666667
Aufgabe 7 mithilfe Ihres Rechners.
13. Bei der Herstellung eines bestimmten Satelliten-Receivers fallen pro Tag 8 000 € Fixkosten an.
Die Änderungsrate der Kosten lässt sich in Abhängigkeit von der pro Tag hergestellten Produktions-
1
menge x angeben durch die Funktion k mit k(x) 2 000 x^--^x + 70 und xaO.
a) Berechnen Sie für eine beliebige Produktionsmenge die Herstellungskosten pro Tag.
b) Pro Tag können bis zu 750 Receiver zu einem Stückpreis von 230 Euro verkauft werden. Unter
suchen Sie, wie viele Receiver pro Tag hergestellt werden müssen, wenn der Gewinn maximiert
werden soll.
Vernetzte Aufgabe
14. Einer Patientin werden zum Zeitpunkt t = 0 62 mg eines medizinischen Wirkstoffes in die Blutbahn
injiziert. Die Abbaugeschwindigkeit des Wirkstoffes, d. h. die Abnahmerate (in mg/Tag) lässt sich
mithilfe der Funktion f mit f(t) =0,8-(3-t)^ beschreiben,
a) Zeichnen Sie den Graphen von f und interpretieren Sie den Verlauf,
b) Berechnen Sie, wie viel mg des Wirkstoffes nach 72 Stunden abgebaut sind,
c) Skizzieren Sie den Verlauf des Abbaus des Wirkstoffs im Körper als Tabelle im 12-Stunden-
abstand im Zeitraum von 0 bis 3 Tagen,
d) Berechnen Sie die im Körper rechnerisch vorhandene Menge des Wirkstoffes nach 6 Tagen.
Warum passt dieses Ergebnis nicht zur medizinischen Realität und wie lässt es sich mathema
tisch deuten?
214 Selbst lernen 4 Integralrechnung
4.4 Integralfunktionen
ZIEL Im Abschnitt 4.3 haben Sie zu Funktionen f Stammfunktionen F bestimmt, indem Sie durch soge
nanntes Aufleiten des Terms f(x) einen Term F(x) bestimmt haben,für den gilt F'(x)= f(x).
Aber nicht immer findet man durch Aufleiten den Term einer Stammfunktion, und manchmal ist
auch kein Term der Funktion f gegeben,sondern nur der Graph. Deshalb geht es in diesem Abschnitt
darum, wie man - unter anderem auch aus dem Graphen einer Funktion f- den Graphen einer
Stammfunktion rekonstruieren kann.
Zum Erarbeiten -> Aus dem Graphen von f den Graphen einer Stammfunktion rekonstruieren
y y y
2 2 2
1- )- ■
* *
-1 1 2 3 4^ -1 1 2 1 4^ -1
Aus den Funktionswerten F(1]= 0, F(2)a1,5, F(3)»1,6 und F(4] = 1,5 lässt sich ungefähr
der Graph einer Stammfunktion F rekonstruieren.
An den Nullstellen von f mit Vorzeichenwechsel ändert die Stammfunktion F ihr Monotonieverhal
ten von monoton wachsend zu monoton fallend oder umgekehrt:
■ An der Stelle 2,5 wechselt f das Vorzeichen von Plus nach Minus. Der Graph von F hat an dieser
Stelle einen Hochpunkt. Man erhält H (2,51 = 1,7).
■ An der Stelle 3,7 wechselt f das Vorzeichen von Minus nach Plus. Der Graph von F hat an dieser
Stelle einen Tiefpunkt. Man erhält T(3,71 = 1,4).
Auch diese Punkte kann man einzeichnen, um den Graphen von F umso genauer zu skizzieren.
Achtung:Integrations Bei diesem Vorgehen wurde einigen Werten x aus dem Intervall(1; 4] näherungsweise der orien
variable istjetzt t tierte Flächeninhalt der Fläche zwischen dem Graphen von f über dem Intervall[1; x]zugeordnet:
X bezeichnet die obere
Integrotionsgrenze.
f(t)dt.
4.4 Integralfunktionen Selbst lernen 215
Information Integralfunktion
Definition: Integralfunktion
Ordnet manjederStelle xaa den orientierten Flächeninhalt
unter dem Graphen einer Funktion f über dem Intervall [a; x]
zu,so erhält man eine neue Funktion. Diese Funktion heißt
Integralfunktion von f über dem Intervall[a; x],
Man schreibt dafür kurz
la(x)= f(t)dt.
a
dem Graphen von f an einer stelle a den Wert null hat, da f(t)dt = 0 gilt.
a
la(x)= f{t)dt = F(x) - F(a) und somit la(x)= F'(x) - F'[a)= f(x) - 0, da F(a) konstant ist.
d
Das heißt, die Ableitung von lg ist die Funktion f. Somit ist lg eine Stammfunktion von f.
d
Da für eine Integralfunktion la(a)= f(t)dt = 0 gilt, ist eine Integralfunktion lg diejenige
a
Stammfunktion aus der Gesamtheit aller Stammfunktionen von f, die an der Stelle a eine
Nullstelle hat.
Beispiel Beispiel
■ Das Ermitteln eines Terms für eine Stammfunktion F von f ist mitunter schwierig oder gar nicht
möglich. Mithilfe orientierter Flächeninhalte kann man aber trotzdem aus der Wertetabelle von f
oder aus dem Graphen von f näherungsweise eine Integralfunktion bestimmen.
Auch ohne dass man den Term einer Stammfunktion bestimmt, kann man mit einem WTR (nähe-
X
rungsweise) die Wertetabelle einer Integralfunktion f(t)dt erstellen. Mithilfe dieser Wertetabelle
d
●●X.,
li(x)=J {dt
tiEG
●X
0
■J. 0. 6.931471S1
3 1.
●X=l
216 Selbst lernen 4 Integralrechnung
werden kann, dann gilt für eine Integralfunktion la(x)= f(t) dt von
a
f(x) (f{t)dt
ä
f: i;(x) = f(x)
Das heißt, die Ableitung einer Integralfunktion lg von f ist die
Funktion f.
Dieser Satz kann auch formal mithilfe der Differentialrechnung bewiesen werden.
Beweis
Differenzenquotienten bilden:
»*h X
I f(tldt = h.f(z)
X
Oifferentialquotienten bestimmen:
Wenn h-»0, dann x+h-»x und somit auch z x. Somit gilt f(z)^ f(x) für h -+> 0.
lg(X+h)-|g(x)
Damit ergibt sich: lim h = lim f(z)= f(x).
h“40 h-.0
Zum Üben Graphen einer Integralfunktion näherungsweise aus dem Graphen von f rekonstruieren
2.
Rote Welle
Eine typische Situation im Stadtverkehr; Man
hält bei Rot an einer Ampel an, nach etwa einer
Minute fährt man bei Grün mit zunächst kons
tanter Beschleunigung und anschließend mit
konstanter Geschwindigkeit weiter. Kaum hat
man diese Geschwindigkeit erreicht, kommt die
nächste Ampel, an der man stoppen muss.
a) Stellen Sie den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeit grafisch dar: v = f(t).
b) Welche Bedeutung hat hier die Integralfunktion lg? Zeichnen Sie deren Graphen direkt unterhalb
des Graphen von f.
c) Untersuchen Sie, welcher inhaltliche Zusammenhang zwischen den beiden Funktionen besteht.
Erläutern Sie auch, welche Bedeutung die Ableitung der Integralfunktion hat.
3.
In einem Wüstengebiet wird ein Wasserreservoir von Wasserzufluss in 1 000
einem Fluss gespeist,der langeZeitdes)ahrestrocken
liegt. Nur zur Regenzeit schwillt der Fluss an und er 40
gießt sein Wasser in das Reservoir. Die Bewohner
30
eines kleinen Dorfes nutzen dieses Reservoir für ihre
Wasserversorgung. Sie möchten deshalb ungefähr 20
wissen, wie viel Wasser im Reservoir vorhanden ist. 10
Der Wasserzufluss kann näherungsweise durch den
nebenstehenden Graphen beschrieben werden.
20 i 40 60 - 80 . 100 - 120
a) Bestimmen Sie ungefähr das Wasservolumen [in m^) das nach 10 Tagen,20 Tagen,30 Tagen,..
120 Tagen in das Reservoir geflossen ist. Skizzieren Sie den Graphen der Funktion F, die jedem
Zeitpunkt t(in Tagen) das Wasservolumen (in m^)zuordnet,
b) Erläutern Sie, warum die Funktion F aus Teilaufgabe a) eine Stammfunktion von f ist.
c) Erläutern Sie die Zusammenhänge der beiden Graphen von f und F.
m
4. Für ein Segelflugzeug ist die Steig- bzw. min
Steigqeschwindiqkeit
Sinkgeschwindigkeit v(t) in Abhängigkeit von
3 4 ' der Zeit t im rechts abgebildeten Graphen
1^ ●t dargestellt, 10
t
* a) Übertragen Sie den Graphen von v in Ihr
Heft.
3 4 5
I Mit lg bezeichnen wir die Integralfunktion -m
von V mit der unteren Grenze 0.
Erläutern Sie die Bedeutungvon lg. -20-
Was gibt l(,(t) an?
-30-
Skizzieren Sie unter dem Graphen von v in
einem neuen Koordinatensystem den Gra
phen der Integralfunktion lg von v.
Begründen Sie den Verlauf des Graphen der Integralfunktion,
b) Betrachten Sie die Graphen von v und lg und erläutern Sie die Zusammenhänge der beiden
Funktionen v und L.
0
218 Selbst lernen 4 Integralrechnung
5. Bestimmen Sie jeweils zum vorgegebenen Wert von a die Integralfunktion lg von f und zeichnen Sie
die Graphen von f und lg in zwei Koordinatensysteme untereinander.
Erläutern Sie die Zusammenhänge beider Graphen,
a] f(x)= 3x+l, a = 0 [a = 2; a=-l]
b) f(x)= 2x-6, a = 0 [a = 3; a = -2]
[«] ® 7. a) Unten ist zu sehen, wie mithilfe der Wertetabelle eines WIR die Graphen einer Funktion f in blau
und einer zugehörigen Integralfunktion l_2 in rot gezeichnet wurden.
r-x-
f<x)= (4-x=^)d-x.
-2
●X f C -X )
-3 £.335535333
-2 0
-1
0 5.335533333
1 3
10b
$.333333333
0
■X=H
8. Der Wasserfluss (in 100000 m^pro Minute) bei einem Deichbruch kann in den ersten 20 Minuten unge
fähr durch die Funktion f mit f(t) = 6,08t^-0,2t^ modelliert werden.
Zeichnen Sie die zugehörige Integralfunktion Iq.
Erläutern Sie die Bedeutung dieser Integralfunktion für den Sachzusammenhang.
4.4 Integralfunktionen Selbst lernen 219
vorausgesetzt,
X
dass b>a ist. Die Graphen von Integralfunktio-
nen la= f{t]dt können aber auch links von den unteren
b) Begründen Sie anhand einer Skizze für a, b, c aus dem Definitionsbereich von f mit a < b s c:
b c c
x^dx = 0
(1) f(x)dx = 0 3
a
Beispiel
a b
2
(2) f(x)dx f(x)dx x^dx=- x^dxs- 23 13 7
b a 3 3
Einstiegsaufgabe Fläche zwischen dem Graphen einer Funktion und der x-Achse
OHNE Lösung
Rechts ist der Graph der Funktion f mit
f(x)= x^-x zu sehen.
■ Berechnen Sieden Inhaltdergefärbten
Fläche.
■ Beschreiben Sie, wie Sie vorgegangen sind.
= |V2-2x&)-(-fVi+2V2)=(-|V2-|V2
=-fV2=-3,77
Da die Fläche unterhalb der x-Achse liegt, ist das Integral negativ.
Man erhält den gesuchten Flächeninhalt als Betrag des Integrals:
^/2
A=
f[x)dx =|V2 = 3,77
-V2
Die Querschnittsfläche des Bewässerungsgrabens ist 3,77 m^ groß.
Information Flächeninhalt der Fläche zwischen einem Funktionsgraphen und der x-Achse
berechnen
(2) ¥ur äi\e nöherungsweise Bestimmung des Flächeninhalts Ader gesamten Fläche zwi
schen dem abgebildeten Graphen der Funktion f und der x-Achse mithilfe eines Rechners oder
eines CAS ist es vorteilhaft, wenn man von f(x] zu |f(x)| übergeht, die Abschnitte der Graphen
unterhalb derx-Achse also „hochklappt“.
A= |f(x)[dx.
a
Dabei benötigt ein Rechner keine Nullstellen und auch keine Stammfunktion von f.
Beispiel
= [F(x)r; + [F(x)]!,H[F(x)r^
=|F(-l)-F(-2)| + lF(2)-F(-l)|f|F(4)-F[2)|
= 1-6,25 - 6|+|14-(-6,25)1+|0-14|* 12,25+ 20,25+ 14 = 46,5
Die Bestimmung mithilfe eines Rechners unter Verwendung '4
des Betragsbefehls ist einfacher, da man keine Nullstellen von f S I ●x.^“6%^+3x+101 .Jdx
bestimmen muss und auch keine Stammfunktion benötigt.
2. Skizzieren Sie den Graphen von f und berechnen Sie ohne einen Rechnerden Flächeninhalt der
Flächen, die die Funktionsgraphen mit der x-Achse einschließen,
a) f(x) = x^-4x b) f(x) = x'^-4x2 c) f(x} = x''-10x2 + 9
Tipp: Die Nullstellen sind bei -3; -1; 1 und 3.
3, Ermitteln Sie den Flächeninhalt der Fläche, die der Graph der Funktion f über dem angegebenen
Intervall mit der x-Achse einschließt. Skizzieren Sie zuerst den Graphen. Die Intervallgrenzen sind
auch Nullstellen der Funktion,
a) f(x) =-x2 + 6x-5 [i;5] d) f(x) = x3-2x2-4x + 8 [-2: 2]
b) f(x) =x^-3x2-6x +8 [-2)4] e) f(x) = x^ -9x2 + 23x - 15 [i;5 ]
c) f(x) =2-\/x+-^ + 4 [i;4] f) f(x)=x^-10x3 + 35x2-50x + 24 [i;4 ]
4. Geben Sie eine Stammfunktion von f an und berechnen Sie ohne einen Rechnerden Flächeninhalt der
Fläche, die der Graph der Funktion f mit der x-Achse einschließt,
a) f{x) = 4-x2 d) f(x) = -x2 + 6x + 7
b) f (x) = x(x - 1 )(3 - x) e) f(x} = (x-l)(x-2)(x-3)
C) f(x} = (x-2)(4-x] f) f (x) = x^ - 3x2 - X + 3
rl ^2V
6. a) Dominik soll den Inhalt der Fläche berechnen, die von einem BAEi
1 2\ ^
cs Sinusbogen und der x-Achse eingeschlossen wird. Rechts ist zu rsTT
.. o
C sin < X > dx 0
sehen, was er in seinen Rechner eingegeben hat.
Erläutern Sie Dominiks Fehler.
TI
T. Berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche zwischen dem Graphen von f und der x-Achse über dem
8. Skizzieren Sie den Graphen der Funktion f und berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche, die der
Graph von f mit der x-Achse einschließt,
a) f(x)=x^-8x^+18x2-8x c) f{x)=(x2-x-2)-x e) f(x)= x2-x2-2x
b) f(x) 11 x^-18 d) f(x)=(x2-16)-{x2-4) f) f(x)= x''-3x2-4
10. Bestimmen Sie die Intervallgrenze u des Intervalls 1 so, dass der Graph von f mit derx-Achse über
dem Intervall 1 eine Fläche mit dem Flächeninhalt A einschließt,
12. Berechnen Sie kelR so, dass der Graph der Funktion f mit der x-Achse eine Fläche vom angegebenen
Flächeninhalt A einschließt. Erläutern Sie anhand einer Skizze den Einfluss des Parameters k,
a) f(x)=x2-kx; A = 36 b) f(x) = kx2-4x; A= 16 c) f(x) = 2x2 + kx; A = 9
14. Die abgebildete Fläche eines Sees kann abschnittsweise durch Parabelbögen
gerandet werden.
Eine Längeneinheit entspricht 1 km.
Berechnen Sie die Größe des Sees.
224 4 Integralrechnung
liJ.
Seit der Antike beherrschen Bau
meister die Kunst, Torbögen zu
konstruieren, zum Beispiel für Tore,
Brücken oder Aquädukte, Die Bögen
des Pont du Gard (im I. Jh.n. Chr.
von den Römern erbautes Aquädukt)
in Südfrankreich sind in Halbkreis
16. Ermitteln Sie einen passenden Funktionsterm für den Graphen und berechnen Sie damit den Flächen
inhalt der gefärbten Fläche.
a) c)
y y
4- --4-- 1
,f fi
3 3
ixtxr 2 2
+ ♦
A > -1 2 3 4 =< -4 -3 ■% 1\ 2 4
i f
fa
-1-- -!- ●
f'
-2 -2-
1
m -3--
J1
\ t -4-
.. L
I
b) d)
y, ] t I l ^
T
2
f H I
fl
I
T ;i
1 tl-
ri ._.Lj
us
. -4 ' -3 -1 1 3 4 ^ -4 -3 -1 2
-1 I
I.
4.5 Berechnen von Flächeninhalten 225
ln Teilaufgabe a) liegen allerdings beide Graphen oberhalb der x-Achse, hier liegen sie teilweise
auch unterhalb.
■ Begründen Sie geometrisch, dass man dennoch so wie in Teilaufgabe a) Vorgehen kann.
■ Berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche, die von beiden Graphen eingeschlossen wird.
226 4 Integralrechnung
= f(x)dx- g(x)dx
0 0
= 16,5025 - 4,4975 = 12,005
Nach der Summenregel für Integrale kann man die beiden Integrale mit denselben Integrations
grenzen 0 und 7 auch zunächst zu einem Integral zusammenfassen. Dann muss nur dieses eine
Integral berechnet werden.
= (0,02x3-0,98x}dx
-7
0
=[0,005 X'*-0,49x2]-7
= 0-[12,005 - 24,001)= 12,005
Der Flächeninhalt der Gesamtfläche der Brillengläser beträgt
I
etwa 24cm2.
4.5 Berechnen von Flächeninhalten 227
= ^ (-2x2 + 8x)dx
0
— —— + 4
6 3^" 0 -^4-f»3,56
9
Beim Berechnen des Flächeninhalts einer Fläche zwischen den Graphen zweier Funktionen f und g
über einem Intervall [a; b] muss man folgende Fälle unterscheiden:
A =|(f(x)-g{x)}dx
A = (f(x)-g{x))dx+ (g(x)-f(x))dx
228 4 Integralrechnung
Beispiel
-2
A= (f(x)-g(x))dx+ (g(x)-f(x))dx
-4
4
A= |f(x)-g(x)|dx
a
Übungsaufgaben Flächeninhalte von Flächen zwischen den Graphen zweier gegebener Funktionen berechnen
1. Skizzieren Sie die Graphen von f und g und berechnen Sie ohne Rechner, wie groß der Flächeninhalt
der von beiden Funktionsgraphen über dem Intervall I eingeschlossenen Fläche ist.
a) f(x) =x3-4x+ 3; g(x)= 4x + 3 l=[-3;2]
b) f(x)= x2-8x+14; g(x)= -x2 +6x -6 i =[2;5]
|=[1;2]
C) f(x]=-3x2 + 3x + 8; g(x)=^
2. Skizzieren Sie die Graphen von f und g. Berechnen Sieden Flächeninhalt der eingeschlossenen Fläche.
a) f(x) =x3- x2 -4x + 3; g{x)= -x2 + 3
b) f(x) ^ 3x3 - 9x2; g(x)= -x“^ + 3 x3
c) f(x)= x'* - 3x3 + 2; g(x)= 4x2 + 2
d) f(x)= -X'* + x3 - 50; g(x)= 2 x3 - 1 7 x2 - 5 X + 10
31 1
e) f(x) JrX2 + g(x)=-^
24 24^;
f[x) = x3-4x und g(x) =--^x3 + 2x. f(ix)-g(xi5 dx= : I f(>^) I dx- ■g(^) I dx
-2 -2 ●2
Skizzieren Sie die Graphen und begründen Sie
ohne zu rechnen, dass die Gleichung rechts fehlerhaft ist.
Bestimmen Sie das richtige Ergebnis für den Flächeninhalt der von den Graphen der Funktionen f und
g eingeschlossenen Fläche.
4.5 Berechnen von Flächeninhalten 229
4. Berechnen Sie ks K so, dass die von den Graphen der Funktionen f und g eingeschlossene Fläche den
Flächeninhalt A hat. Fertigen Sie eine Skizze an und erläutern Sie daran den Einfluss des Parame
ters k.
a) f(x) = x^; g(x)= 2kx^-k^x; c) f(x)= x2; g (x)= 1 - k x^; A =I
A= 1 1
b) f(x)= g(x)= -x^ + k; d) f(x) = x^; g(x) = kx;
Passende Funktionen bestimmen und Flächeninhalte zwischen den Graphen der Funktionen
berechnen
6. Ermitteln Sie passende Funktionsterme zu den Graphen und berechnen Sie den Flächeninhalt der
gefärbten Fläche.
7. Berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche, die der Graph der ab
gebildeten Parabel, die Tangente an der Stelle 2 und die x-Achse
einschließen.
X
230 4 Integralrechnung
9. Die gefärbten Teile der Schmuckform sollen einseitig mit Blattgold belegt werden. Die Linien sind
Parabeln oder Kreise. 1 cm^ Blattgold kostet einschließlich Belegung 7,99 Euro, Wie teuer wird die
Blattgoldarbeit? Legen Sie das Koordinatensystem geeignet fest.
a) c)
-§ E
“ö
E
“O
‘ CO
2. I
-12 dm
b)
E E
-a T3
ro rH
10. Berechnen Sie den Inhalt der gefärbten Fläche. Bestimmen Sie
dazu einen Funktionsterm fürf und nutzen Sie aus, dass man den
Graphen von g durch Spiegelung des Graphen von f an der
Geraden zu y = x erhält.
Vernetzte Aufgaben
leneysee
FISCH.AKEN
232 4 Integralrechnung
14.
Anfang der 1940er-|ahre beschloss die brasilia
nische Stadt Belo Horizonte zur Entwicklung
des Außenbezirks Pampulha ein Gelände zu
einem kulturellen Zentrum auszubauen. An
einem künstlich angelegten See entstanden
verschiedene Gebäude, wie z. B, ein Casino oder
eine Kirche. Die Kirche Sao Francisco de Assis
wurde 1945 gemeinsam von dem Architekten
Oscar Niemeyer und dem Ingenieur und Dichter
joaquim Cardoso errichtet. Die paraboloide Betonkonstruktion war bis dahin beim Bau von Flug-
zeughangars eingesetzt worden. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Form ist die Kirche heute
eines der beliebtesten Postkartenmotive von Belo Horizonte.
15.
Yin und Yang sind zwei Begriffe aus der chinesischen Philosophie. Sie symbolisieren
zwei entgegengesetzte und sich gegenseitig ergänzende Prinzipien, z.B. weiblich -
männlich, kühlend - wärmend, Mond - Sonne etc. Als Symbol wird Yin-Yang in einem
geschlossenen Kreis dargestellt, der in zwei gleich große Flächen (Yin = schwarz und(d
Yang = weiß) aufgeteilt ist, die von je einem Halbkreis begrenzt werden. Der Durchmesser dieser
Halbkreise ist gleich dem Radius des äußeren Kreises. Häufig gibt es in der weißen Fläche zu
sätzlich noch einen kleinen schwarzen Kreis, in der schwarzen Fläche einen kleinen weißen Kreis.
a) Zeigen Sie, dass die Gerade zu y = -x die FarbfelderfürYin und Yang halbiert, wenn man die
kleinen inneren Kreise nicht berücksichtigt,
b) Zeichnet man den Graphen einer Sinusfunktion in das Yin-Yang-Symbol ein, entstehen in der
schwarzen und derweißen Farbfläche zwei „Mondsicheln“(siehe untere Grafik).
Bestimmen Sie den Flächeninhalt einer Mondsichel.
y
16. a) Begründen Sie die Formel Der griechische Mathematiker
rechts.
Archimedes von Syrakus (287-
212 V. Chr.) zeigte, dass der In
halt der Fläche unter einer Pa
rabel stets I vom Produkt aus
Grundseite g und Höhe h be
trägt.
Damit ergibt sich als Volumen für diesen Teil: Viini,s = T:-r2-h = 3TC = 9,4 (gemessen in mm^)
Entsprechend erhält man für das Volumen des rechten zylinderförmigen Teils mit dem Radius
r = f[7)=V5
und h = 2: Vrechts 10 TT =5 31,4(gemessen in mm^).
Das Volumen V Mitte des Rotationskörpers für 3<x<7 können wir nicht direkt angeben.
1. Schritt y
Um das Volumen zunächst näherungswei
se zu berechnen, teilen wir das Intervall t
/7
I
[a; b]= [3; 7] in n gleich lange Teilintervalle
mit T\
1
2. Schritt
Wir berechnen das Volumen Sp des Treppenkörpers. Das Volumen einer Scheibe über einem Teilinter
vall [X|;X|^i] beträgt: Tt-(f(Xi))^-Ax.
Also gilt:
b-q
Sr, = Ti-(f(Xo))^-Ax + Ti-(f(Xi})^-Ax+,..-i-Tü-(f(Xn_i))^-Ax mit Ax = n
3. Schritt
Bei derVolumenbestimmung desTreppenkörpers wurden die Flächeninhalte Tt-(f(xq))^, Ti-(f(x,))^
.... ■n;-(f(Xn_i])^ der Grundflächen der zylindrischen Scheiben Jeweils mit der Dicke Ax der Scheibe
multipliziert.
Die Flächeninhalte der Grundflächen kann man als Funktionswerte einer neuen Funktion g mit
g(x) = Ti-(f(x))^ interpretieren. Das Volumen S„ kann man dann als eine Produktsumme dieser neuen
Funktion g auffassen. Im Fall n ^co ist der Grenzwert dieser Produktsumme das Integral von güber
dem Intervall [a, b]. Deshalb gilt:
b
V Mitte = lim Sn= Tt-(f(x)]^dx
n
a
4. Schritt
Damit können wir nun V Mitte berechnen:
'^Mitte TI-
ji/x^-6x+13 ^dx
= f (x2-6x-r13)dx
3
^
4 Ix3-3x2-h13xr
3 3
^^29,3
Das gesamte Volumen beträgt somit
V = V links -i-V
Mitte ■'■''rechts“ 3 -t-10Ti = -^ = 70,2
Ergebnis: Das Volumen des Stahlbolzens beträgt etwa 70,2 mm^.
4.6 Rotationskörper und ihre Volumina 235
Information
Für eine beliebige Funktion, deren Graph durchgehend gezeichnet werden kann, gilt für die Rotation
des Graphen um die x-Achse über einem Intervall [a; b]die folgende Formel:
Übungsaufgaben 1.
Auch Kreisel sind Rotationskörper. Die abgebildeten Kreisel lassen
sich - ohne den Griff - mathematisch beschreiben durch eine
Rotation der Fläche unter dem Graphen der Funktion f mit
f[x)=-x2 + 2x über dem Intervall [0; 1].
a) Zeichnen Sie den Graphen der Funktion f über dem Intervall
[0; 1]. Wählen Sie dabei 0,5 cm für eine Einheit,
b) Berechnen Sie das Volumen des Kreisels näherungsweise, in
dem Sie den Rotationskörper durch 10,20 bzw. ne IN Zylinderscheiben gleicher Dicke annähern.
Übertragen Sie das Verfahren auf einen Rechner und verbessern Sie die Näherung,
Vergleichen Sie das Ergebnis mit der Näherung aus Teilaufgabe b).
2. Die Form eines Woks kann näherungsweise durch die Mantelfläche der
Schicht einer Kugel mit dem Radius r = 25cm beschrieben werden. Die
Kugelschicht hat eine Höhe von 9 cm und einen oberen Durchmesser von
40cm.
4. Berechnen Sie das Volumen des Körpers, der durch Rotation der Fläche zwischen dem Graphen von f
und der X-Achse über dem Intervall I entsteht. Beschreiben Sie die Form des Rotationskörpers,
a) f(x)= x-1, l =[0;2] b) f(x)=l l =[l;2] c) f(x)= V2x + 2. I =[-1; 1]
236 4 Integralrechnung
5, Die Fläche unter dem Graphen von f mit f(x)= Vl6-x2 rotiert um die x-Achse.
Skizzieren Sie die Fläche und berechnen Sie das Volumen des zugehörigen Rotationskörpers.
Vermessen Sie ein Sektglas oder ein anderes Glas mit einer kurvigen Form und beschreiben Sie dieses
Glas durch einen Rotationskörper.
■ Legen Sie den Boden des Glases in den Koordinatenursprung und erstellen Sie eine Wertetabelle
für ihre Messwerte.
■ Bestimmen Sie mithilfe des Rechners eine geeignete Randfunktion,z.B. eine ganzrationale Funkti
on dritten Grades,
6,6 cm ■ Berechnen Sie das Volumen des Glases und prüfen Sie, an welcher Stelle der Eichstrich in ihrem
Wand Modell aufgedruckt werden muss.
stärke
1 mm
9. Wenn man eine Flüssigkeit in einem Zylinder rotieren lässt, stellt sich
diese mit parabolischer Mantelfläche auf.
E
o>
Kann man aus den Angaben in der Grafik die Gleichung der begrenzenden
Parabel bestimmen, wenn man weiß, dass das Gefäß mit einem Liter
Wasser gefüllt ist?
110. Bestimmen Sie möglichst einfache Funktionsterme, die die äußere und +●
innere Berandung des Querschnitts des links abgebildeten Sektglases
1,2 cm
(ohne Stiel) beschreiben. h,i=5 cm
Zeichnen Sie damit ein maßstabsgetreues Schnittbild des Sektglases und
/ \ bestimmen Sie das Volumen des Glases. d = 10 cm
4.7 Integration durch lineare Substitution 237
Überprüfen Sie die Ergebnisse von Lina und Johannes, korrigieren Sie falls nötig, 2
b) Bestimmen Sie eine Stammfunktion zu f mit f(x) =(7x-5)’° und berechnen Sie damit f(x)dx.
1
LÖSUNG a) F ist genau dann eine Stammfunktion von f, wenn gilt: F'(x)= f(x). Also können wir Linas Ergebnis
durch Ableiten überprüfen.
Kettenregel:
Für h mit Wir leiten F mit F(x)= 3(3x-1)^ nach der Kettenregel ab und erhalten
h(x)= f[ax + b) gilt: F'(x)= 3-3-5(3x-l)^ = 3-15(3x-l)l
h'[x) = a-f'(ax + b). Offensichtlich gilt 3 ● 15(3 x - 1 j'* # 15(3 x - 1 also F'# f.
Korrigiert man jedoch Linas Ergebnis mit dem Faktor^, dann ist es richtig.
Also ist F mit F(x)=^-3(3x - l)^ =(3x - 1)^ eine Stammfunktion vonf.
Ebenso leiten wirG mit G(x)= ^(5x + 2)“’ nach der Kettenregel ab und erhalten
G'(x)= 5-4~[5x + 2)3 = 5(5x + 2)3,
Offensichtlich gilt 5(5x +1 (5x + 2)^, also G'5^g.
Korrigiert man jedoch das Ergebnis von Johannes mit dem Faktor^, dann stimmt es. Also ist G mit
b) Die Ergebnisse aus Teilaufgabe a)zeigen, dass es nicht ausreicht, beim Aufleiten nur den Exponen
ten von f zu beachten,sondern man muss auch den Faktor 7 des linearen Terms 7x-5 im Inneren
von f(x) berücksichtigen.
Nach dem Verfahren bei der Lösung von Teilaufgabe a) müsste dann F mit
F(x)= y~-[7x -5)’’ =-^(7x -5)" eine Stammfunktion von f sein. Ableiten von F bestätigt: F' =f.
2
9”-2"
= 407546202.
Damit ergibt sich (7x-5)"’dx= Yy(7x-5)''j 77
238 4 Integralrechnung
Satz
Ist F eine Stammfunktion der Funktion f, so ist:
b
Beispiel
71
sin(3 X + 1)dx soll bestimmt werden,f(x)= sin (x); F(x)= - cos(x); f(3 x + 1)= sin(3 x + 1)
0
7t
J -cos(3n+ lj-=cosllj
sin(3x+1)dx =l[-cos(3x+1)]q=j(-cos(3Tt+l)+ cos(1)]=|-cos(1)= 0,360-
0
Übungsaufgaben 1. a) Gegeben sind die Funktionen f und g mit f(x)= Vx und g(x)= f(3x + 1)= V3x +1.
Bestimmen Sie eine Stammfunktion F zu f und anschließend eine Stammfunktion G zu g.
4
4.
Mit der Verbreitung der Dampfschifffahrt entstand auch das
Bedürfnis nach einer genauen Vorausberechnung der Ge
zeiten. 1867 verwendete William Thompson, bekannt als
Lord Kelvin, ein Verfahren, das auf den französischen Ma
thematiker )ean-Baptiste Joseph de Fourier zurückgeht.
Dabei wird die tatsächliche Cezeitenkurve eines Ortes in eine
Anzahl von gleichmäßigen Sinusschwingungen zerlegt. An-
ders als die unregelmäßige tatsächliche Schwingung können
die Sinusschwingungen relativ einfach vorausberechnet wer
den. Da Sinusschwingungen relativ leicht mechanisch erzeugt Erste deutsche Gezeitenrechen
werden können, wurde es möglich, mechanische Gezeitenre maschine von 1916(Deutsches
chenmaschinen zu konstruieren. Schifffahrtsmuseum Bremerhaven)
Die Änderungsrate des Wasserstandes in— eines Hafens kann für einen Tag(von 0 Uhr bis 24 Uhr)
b) Nach dem Ergebnis von Teilaufgabe a) muss das Integral über F von 0 F
W = iF[s)-s = l'3s2
Wird ein Körper längsdes Weges von a nach b durch die Kraft F verschoben und stimmen die
Richtungen der Bewegung und der Kraft überein,so beträgt die verrichtete Arbeit:
b
W= F(s)ds
Dabei ist es unerheblich, wie sich der Körper bewegt, ob er z. B. beschleunigt oder abgebremst wird
oder sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegt.
4.8 Anwendungen aus der Physik 241
Ist die Geschwindigkeit v[t) vorgeben,so beträgt die Länge des Weges, der im Zeitintervall [t,; t2]
mit der Geschwindigkeit v (t) zurückgelegt wird:
tj
s= v{t)dt
F(s)= D-s
3. Welche Arbeit ist erforderlich, damit ein Körper der Masse m = 1 kg, der
sich auf der Erdoberfläche befindet, das Gravitationsfeld der Erde verlas
sen kann?
H/nwe/s: Der Schwerpunkt der Erde liegt etwa 6,371-10®m unter der
Erdoberfläche.
r
a) Welche Kraft ist erforderlich, um den Körper in eine Höhe x über der
Erdoberfläche zu heben? Beschreiben Sie diese Kraft durch eine Funktion und skizzieren Sie den
zugehörigen Graphen,
b) Welche Bedeutung hat der Flächeninhalt unter dem Graphen der Funktion aus Teilaufgabe a?
Bestimmen Sie die Arbeit W^, die erforderlich ist, um den Körper in eine Höhe x über der Erd
oberfläche zu heben,
c) Erläutern Sie die physikalische Bedeutung des Grenzwertes:
m pG(r)dr
so
6370 10’
Bestimmen Sie die Arbeit, die erforderlich ist, damit der Körper das Gravitationsfeld der Erde
verlassen kann,
d) Berechnen Sie die sogenannte „Fluchtgeschwindigkeit“, d, h. die Geschwindigkeit, die ein Körper
an der Erdoberfläche senkrecht nach oben mindestens haben müsste, um sich (bei Vernachläs
sigungweiterer Kräfte wiez. B. des Luftwiderstandes oder sonstiger Anziehungskräfte im Weltall]
dauerhaft aus dem Gravitationsfeld der Erde zu entfernen.
242 4 Integralrechnung
Erdmasse: 4. Eine Rakete der Masse 2000 kg wird von der Erde
5,974-102^ kg aus in den Weltraum geschossen. Im Gravitationsfeld der Masse m, wirkt auf
Erdradius: Welche physikalische Arbeit ist erforderlich, die Masse m2 die Kraft F = y —
6370 km um sie aus dem Gravitationsfeld der Erde „ins Hierbei ist r die Entfernung der beiden Mas
Unendliche“ zu befördern? sen.
Berechnen Sie. -11 Nm2
Y = 6,67-10
kg^ ist die sogenannte Gravi-
tationskonstante.
5. Nach dem Gesetz von Coulomb gilt für die elektrische Kraft Fg,zwischen zwei punktförmigen
_j ^ C
Ladungen q und Q: Fe|(r) = 4h£o' r^
mit £q = 8,8542-10-12 Vm
a) Welche Arbeit ist zu verrichten, um die positive Ladung q = 10'®C von einem Abstand von 2 m von
der positiven Ladung Q= lO'^C auf einen Abstand von 1 m zu nähern?
b) Wie groß sind zwei gleiche Ladungen, die sich bei 1 dm Abstand mit 0,2 N abstoßen?
c) Berechnen Sie die Energie, die erforderlich ist, um die Ladung Q mit der Entfernung r aus dem
CouLOMB-Feld der Ladung q zu entfernen.
8. Beim freien Fall ist die Beschleunigung g konstant. Für die Fallbeschleunigung auf der Erde gilt
g = 9,81 Zum Zeitpunkt t = 0 soll die Geschwindigkeit v (0)= 0 sein und es soll noch kein Weg
zurückgelegt sein, also s(0)= 0.
Bestimmen Sie die Zeit-Geschwindigkeits-Funktion und die Zeit-Weg-Funktion.
4.9 Trapezsummenverfahren 243
4.9 Trapezsummenverfahren
y
Einstiegsaufgabe Trapezflächen berechnen
OHNE LÖSUNG
Rechts ist der Graph der Funktion f abgebildet.
1
Das Integral f[x)dx soll bestimmt werden.
-1 f(x)=
a) Clara bestimmt das Integral näherungsweise
mithilfe von 8 Trapezflächen, die rechts
eingezeichnet sind. Welchen Näherungswert
erhält sie für das Integral? -1 -0,5
b) Vergleichen Sie Claras Ergebnis mit dem
exakten Wert für das Integral.
Erläutern Sie auch, wie man mit dem Verfahren von Clara die Genauigkeit der Näherung noch
verbessern kann.
h 2 3 4 5 X
a -1
A -^-h
"Trapez ~ 2 Fürden orientierten Flächeninhalteines y
f
Trapezes ergibt sich damit f(Xi + l)
. f(Xi)+ f(Xi„)
2
●0,5
f(Xi)
b=Xg = 4 0,14063
Summe der orientierten Flächeninhalte 1,89844
b) Um das Verfahren für die 6 Teilintervalle auf einen Rechner zu übertragen, gehen wir vor, wie in der
Tabelle bei der Lösung von Teilaufgabe a).
: 36 x^-72^x+36 Ferng S:
-1.125-V<x]
0,5- f(Xo) + f[X;) ^ f(x,) + f(X2) ^ ^ f(X5)^f(Xs)
4^
= 0,5-l-(f{Xo) + f(x,) +f(x,) + f(X2)-i-...-)- f{X5) + f(X6)) 5
0 5))
= 0,5-|-(f(a) + 2-f(x,) + 2-f(x5) + ... + 2- f[xs) + f(b)) 0S--j Mi)+;(4))+O 5 ^
^●=1
-0,5-i.(f(l)-i-2-f[l,5) + 2-f(2] + ... + 2-f(3,5] + f(4)) 1898437S
I
c) Zum Vergleich: Der Rechner berechnet mit dem Integral 4 1 92369S9
befehl folgenden Näherungswert für das Integral: /x) dx
1
Das Trapezverfahren liefert also bereits mit relativ wenigen Teilintervallen eine sehr gute
Näherungslösung.
Information Trapezsummenformel
Die näherungsweise Bestimmung eines Integrals durch orientierte Flächeninhalte von gleich hohen
Trapezen mit h =Xj^, -x,, deren parallele Seiten durch die Funktionswerte f(x;) und f(X|^,) der zugehö
rigen Intervallgrenzen der Teilintervalle X| und X|^, gegeben sind, nennt man Tropezsummenverfahren.
Trapezsummenformel b
. . -I- a Xn X
f(x)dx = Ax-j-(f(a)-k2-f(x,) +2-f(x2) +. 2-f(Xn-i) + f(b)]
a
Man spricht auch von der Sehnen-Trapez-Regel, da die Kurve des Graphen im Intervall [a; b]durch
einen Sehnenzug angenähert wird.
Hinweis: Bei der Übertragungaufeinen Rechner kann man diese Formel mithilfe des Summenzeichens
folgendermaßen schreiben; n-l
b
b-a
f[x)dx= Ax-^'(f[a)+ f(b)}+Ax^f(a + k-Ax), mit Ax = n
a k=l
Beispiel
Man kann die Kreiszahl n näherungsweise berechnen durch numerische Integration von
I
2- Vl -x2dx = 2-
-1
+ 2-, 1 -
lf.2.
=;J-(0 +^-V7+V3+^-VT5+2+1-i/7+V3+^-VT5+0
=-J-(2-V3+V7+VT5+2)= 3,0
Man erhält 3 alseinen Näherungswert für die Kreiszahl tc.
ÜBUNGSAUFGABEN 1. Bestimmen Sie näherungsweise den Flächeninhalt unter dem Graphen von f über dem Intervall[a; b]
mithilfe der Trapezsummenformel,indem Sie n = 2; 4; 10 wählen. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse
miteinander.
1
a) f(x)= 1 +x2 ; a = 0; b = 0,5 b) f(x)= Vx; a=3; b = 4 c) f(x)=i; a = 8; b = 9
Blickpunkt:
KEPLER'sche Fassregel
Faustformel zur Bestimmung des Volumens eines Fasses
Im Jahr 1613 heiratete der Mathematiker und Astronom Johannes Kepler (1571-1630) nach dem Tod
seiner ersten Frau zum zvi/eiten Mal. Im Zuge dieser Hochzeit gab es ein Erlebnis, das Kepler zu weitrei
chenden mathematischen Überlegungen veranlasste. Er selbst beschreibt dies folgendermaßen:
„Als ich im November des letzten Jahres meine Wiedervermählung feierte,zu einer Zeit da an den
Donauufern bei Linz die aus Niederösterreich herbeigeführten Weinfässer nach einer reichlichen Lese
aufgestapelt und zu einem annehmbaren Preise zu kaufen waren,da war es die Pflicht des neuen Gatten
und sorglichen Familienvaters,für sein Haus den nötigen Trunk zu besorgen. Als einige Fässer eingekellert
waren, kam am 4. Tage der Verkäufer mit der Meßrute, mit der er alle Fässer, ohne Rücksicht auf ihre Form,
ohne jede weitere Überlegung oder Rechnung ihrem Inhalte nach bestimmte.
Die Visierrute wurde mit ihrer metallenen Spitze durch das Spundloch quer bis zu den Rändern der beiden
Böden eingeführt, und als die beiden Längen gleich gefunden worden waren,ergab die Marke am Spund
loch die Zahl der Eimerim Fasse.(...)
Es schien mir als Neuvermähltem nicht unzweckmäßig, ein neues Prinzip mathematischerArbeiten,
nämlich die Genauigkeit dieser bequemen und allgemein wichtigen Bestimmung nach geometrischen
Grundsätzen zu erforschen und die etwa vorhandenen Gesetze ans Licht zu bringen.“
(Aus: Neue Stereometrie der Fässer von 1 Kepler 1615, übersetzt von R. Klug, Leipzig 1908, S. 99f., hier zitiert
nach: H. Wußing,6000 Jahre Mathematik, Berlin/Heidelberg 2008, S.437f.)
Kepler veröffentlichte die Ergebnisse seiner üntersuchungen in zwei Schriften; 1615 auf Latein in der
Nova Stereometria Doliorum Vinariorum und 1616 auf Deutsch im Außzugauß der Uralten MesseKunst
Archimedis Und deroselben ... Ergentzung/betreffend Rechnung der Cärperlichen Figuren/holen Gefessen
und Weinfässer.,., worin er seine Erkenntnisse zu einem in der Praxis zu verwendenden „Visierbüchlein“
zusammenfasste.
1. Die Abbildung oben zeigt ein Fass, wie es zur Zeit Keplers in Gebrauch war. Zur Vereinfachung
Visierrute
untersuchen wir im Folgenden ein Fass in Zylinderform mit dem Durchmesser d und der Fasshöhe h.
a) Unter der Visierlänge s versteht man den Teil der Visierrute, der vom Rand des Bodens bis zum
Spundloch im Fass steckt. Berechnen Sie für eine feste Visierlänge s = 60cm das Volumen eines
d s Fasses, das einen Fassdurchmesser von 30 cm (40 cm;50 cm) hat.
b) Das Verhältnis von Fasshöhe h und Grundkreisdurchmesser d soll so bestimmt werden, dass für
h
eine konstante Visierlänge s der Fassinhalt maximal wird. Zeigen Sie, dass in diesem Fall der Fass
inhalt durch die Näherungsformel V = 0,6-s^ bestimmt werden kann.
C) Zeichnen Sie eine 1,5 m lange Visierrute im Maßstab 1:10.
Tragen Sie auf dieser Visierrute die Markierungen für 1001,2001,3001,.... 15001 an.
KEPLER'sche Fassregel
Im Zusammenhang mit seinen Untersuchungen fand Kepler auch die folgende Regel, die als
KEPLER'sche Fassregel bekannt ist.
y
KEPLER'sche Fassregel
P2
Sind vom Graphen einer Funktion f drei f(^)
Punkte
PT
f(a)
a+ b f(b)
P,(a|f(a)).P,[i|;i|f(ü^ und P3(b|f(b)) P3
bekannt,so gilt:
b
f
f(x)dx =-^. f(a)+4-f[^j+f(b)
a a+b b X
2
Blickpunkt 247
Das Integral f(x)dx wird durch den Flächeninhalt einer Treppenfigur mit 6 Rechtecken angenähert.
Alle Rechtecke haben die Breite Die beiden äußeren Rechtecke haben die Höhe f(a) bzw.f(b).
b
Die vier inneren Rechtecke haben die Höhe f
Pi
I 'O/7
I
I
I
i P3 n
+
l ro fS
h h
f
a /!. = —
b-a
a+ b b X h
-h
2
p) r=g(0)= f(a|J^
(3) h =
Wir können also weiter umformen:-
2. Berechnen Sie die folgenden Integrale mithilfe der KEPLER'schen Fassregel und vergleichen Sie jeweils
mit dem exakten Ergebnis.
Was stellen Sie fest?
6 4
3. Berechnen Sie die folgenden Integrale näherungsweise mit der KEPLER'schen Fassregel.
Prüfen Sie jeweils das Ergebnis mit einem Rechner.
Geben Sieden prozentualen Fehlendes Näherungswertes bei Anwendung der KEPLER’schen Fassregel
in Bezug auf das Rechnerergebnis an.
5 6 2
Manschreibt; n-»oo
lim S„= ffxldx
n j \ I
a a Xi X2 X3 ... TT^Xn-ib X
4
Erster Teil des Ist Feine Stammfunktion einer Funktion f über
6x2-ix + 7jdx
Hauptsatzes der dem Intervall[a; b], so gilt:
Differential- und b = F{4)-F(1)
Integralrechnung f(x)dx=F(b)-F(a) = 2x3--1x2 + 7x
a
\t\teqneren
Zweiter Teil des Kann der Graph einer Funktion fzusammen
Hauptsatzes der hängend gezeichnet werden, dann gilt für eine X
Differential- und
Integralfunktion IgVonf:
Integralrechnung f(x) la(x)= aJf(t)dt
l'(x) =f{x).
Jede Integralfunktion lg von f ist somit eine
Stammfunktion von f.
y f
Fläche zwischen Die Graphen von f und g begrenzen über dem
zwei Funktions Intervall [a; b] eine Fläche, hier mit einer Schnitt
graphen stelle bei X,. Den Flächeninhalt dieser Fläche a
zwischen den Graphen von f und g kann man dann
berechnen durch:
*1 b
I
\i 4
f(x) äg(x) gMsf(x)
A= (f{x)-g(x))dx+ (g(x)-f(x))dx
a
Volumen eines Rotiert die Fläche zwischen dem Graphen einer f[x)=lx3-x + 2
Rotationskörpers Funktion f und derx-Achse im Intervall[a; b] um y y
die X-Achse,so entsteht ein Rotationskörper mit f.
dem Volumen V. f
b 1 - 1- ● rt
/ /; I
Esgilt: V= 7i-(f(x)f dx -3 -2 -1 X X
a I
-1 -1--
Dabei ist 7i-(f(x))^ der Flächeninhalt der -2
Querschnittsfläche, die entsteht, wenn man den
■-3 1
Rotationskörper senkrecht zur x-Achse an der
Stelle X zerschneidet.
75.45245356
Substitution
f(mx + n)dx = ^[F(mx + n)]^ mit m^^O. (5x + 7Pdx = i[i(5x + 7)*]"
a
KEPLER’sche Sind vom Graphen einer Funktion f drei Punkte f(x) = Vr-x2; [0;1]
Fassregel f(0}=l; f(0,5) = lV3; f[l) = 0
P, (a|f(a)), P^j3L±i> |f[a±b]j, P^lblfM) be-
kannt, so gilt:
b
Vl -x2 dx*^
6 1+44^3+0
2 =0,74
0
a
f(x)dx = ^(f(a)t4-f[l^)H-f(b)
Klausurtraining
Teil A Lösen Sie die folgenden Aufgaben ohne Formelsammlung und Taschenrechner.
2. Der Graph einer ganzrationalen Funktion f mit dem Definitionsbereich R ist punktsymmetrisch zum
a
Koordinatenursprung.
Begründen Sie, dass für alle aeR und a>0 gilt: f(x)dx = 0
-a
4 Integralrechnung Klausurtraining 251
4.
Die Funktionen f mit f(x)=|;x2 und g mit g(x)= -^x^ +4
schließen eine Fläche ein.
a) Berechnen Sie die Schnittstellen und berechnen Sie den
Flächeninhalt der eingeschlossenen Fläche,
b) Der Graph der Funktion h mit h(x)=^x^ +2 verläuft eben
falls durch die Schnittpunkte der Graphen von f und g. Unter
suchen Sie, ob der Graph von h die eingeschlossene Fläche aus
Teilaufgabe a) halbiert.
5. Für k>0 ist die Funktion f|j gegeben durch f,^(x) = x^-k^x.
Berechnen Sie kso,dass der Graph von f,^ mit derx-Achse eine Fläche mit dem Inhalt 8 einschließt.
6. Bestimmen Sie für die Funktion f,^ mit fj^{x)= 0,5x2-k den Parameter 0< k< 3 so, dass gilt:
Die Flächeninhalte der Flächen zwischen dem Graphen von fj^und derx-Achse über dem Intervall[0;Xq]
und [X(,; 3]sind gleich groß, dabei istXß die positive Nullstelle von f^.
-a a
9. Gegeben ist die Funktion f mit f(x) = 9 - x^.
Zerlegen Sie die Fläche, die der Graph von f mit der x-Achse einschließt, so durch eine Parallele zur
x-Achse, dass zwei Flächen mit demselben Flächeninhalt entstehen.
Skizzieren Sie den Sachverhalt und geben Sie die Geradengleichung an.
TeilB Bei der Lösung dieser Aufgaben können Sie die Formelsammlung und den Rechner ver
wenden.
10, Ein Akku hat eine Energiemenge von 50 Wh gespeichert. Die momentane Änderungsrate der gespei
cherten Energiemenge lässt sich durch die Funktion f mit f(t)=-5-0,9* beschreiben (t in Stunden,
f(t) in Wh pro Stunde).
Berechnen Sie den gesamten Energieverlust innerhalb der ersten 24 Stunden.
11. Berechnen Sieden Flächeninhalt der Fläche, die von den Graphen der Funktionen f mit f(x)= x-x^
undgmit g(x)=-|x^ begrenzt wird.
252 Klausurtraining 4 Integralrechnung
12.
In einem Wüstengebiet wird ein Wasserreservoir von einem Fluss gespeist, der in der meis
ten Zeit des jahres trocken liegt. Nur bei starken Regenfällen schwillt der Fluss kurzfristig an,
ergießt sein Wasser in das Reservior und versiegt dann wieder. In den Zulauf ist ein Messge
rät eingebaut, das ständig des Wasserzufluss, also die Änderungsrate des Wasserbestandes
(Wasservolumen) im Becken registriert und als Graph aufzeichnet.
14. Ein Kühlbehälter für eine Flasche kann modelliert werden durch
einen Rotationskörper, der durch Rotation der Fläche zwischen
den Graphen der Funktionen f und g mit f(x) = l,l* + 6 und g(x) = l,l*‘ + 6,5 über dem Intervall [-25; 0]
um die x-Achse entsteht (Einheit 1 cm), und durch einen zylinderförmigen Boden mit dem Radius
r = 6,5cm und der Höhe h=0,5cm.
Berechnen Sie das Fassungsvermögen sowie das Volumen des Körpers.
15. Die Fläche, die der Graph von f mit f (x) = x^ - 3x mit der Tangente im Tiefpunkt des Graphen von f
einschließt, rotiert um die Tangente im Tiefpunkt. Dabei entsteht ein zwiebelförmiger Körper.
Berechnen Sie sein Volumen.
16. Eine Stadt plant für ihren Park den Bau einer Skaterampe. Für die Abschätzung der Kosten sind die
Breite und der Flächeninhalt der Querschnittsfläche der Rampe zu berücksichtigen. Der erste Meter
der Rampe besteht aus einer 1 m breiten Plattform, an die dann die 5 m lange Bahnkurve anschließt.
Die Bahnkurve der Rampe kann ungefähr durch y
.j.
den Graphen der Funktion f mit
3 l: - -J':'
f(x) = ^ 0,2 im Intervall von 1 m bis 6 m J. :
' ' 0 ,45x^+l
2
beschrieben werden, dabei werden x und f(x) in f
f'
Meter angegeben. Bestimmen Sie näherungs
1 !
weise den Flächeninhalt der gefärbten Quer
schnittsfläche der Rampe. Verwenden Sie für die fc
1 2 3 4 1 5 ‘ 6 7 I . 8 X
Bestimmung der Fläche unter der Bahnkurve
dasTrapezsummenverfahren mit einer Zerlegung in fünf gleichbreite Teilintervalle.
Wachstu msprozesse
modellieren
ln Huizhou,einer südchine-
sichen Metropole,kommt
■Sv es seit einigen Jahren
t
immerwieder zu einem
beeindruckenden Natur
schauspiel;
Der Xizhi- und der Dong-
Fluss, die beide durch die
Stadt fließen,sind dann
von den Blättern der Dick-
stieligen Wasserhyazinthe
bedeckt.
Als Zierpflanze aus
Südamerika in Regionen
Afrikas und Asiens ver
schleppt, vermehrt sich
das gefürchtete „Wasser
unkraut“ unglaublich
schnell. Die von den
Blättern bedeckte Wasser
fläche kann sich innerhalb
eines Monats verdoppeln.
Dies führt zu Beeinträch
tigungen der Tier- und
Pflanzenwelt und zu Behin
BTtni derungen in der Schifffahrt
und Fischerei.
. A
In diesem Kapitel...
... lernen Sie eine besondere Exponentialfunktion, die e-Funktion und ihre Umkehrfunk
tion, den natürlichen Logarithmus, kennen;
r ... untersuchen Sie Verkettungen von Funktionen;
i-
... modellieren Sie verschiedene Wachstumsprozesse mithilfe der e-Funktion und ihren
Verkettungen;
... erfahren Sie, was Differentialgleichungen sind, welche Lösungen sie haben und wie
man mit ihnen zeitliche Abläufe mathematisch modellieren kann.
254 Noch fit...?
Noch fit...
in exponentiellem Wachstum und
Logarithmen?
3^
Aktivieren 1. Zeichnen Sie den Graphen der Funktion f mit f(x) = ^ ●
a) Beschreiben Sie die Eigenschaften des Graphen von f.
b) Bestimmen Sie grafisch die Stellen X, für die gilt: f(x)= 1 und f(x)= 3.
2^
c) Zeichnen Sie in dasselbe Koordinatensystem die Graphen der Funktionen g mit g(x)= und h
2. Eine Hefepilzkultur vervierfacht ihre Masse alle 2 Stunden. Zu Beginn sind 10g Hefe vorhanden,
a) Ermitteln Sie einen Funktionsterm für die Zuordnung Ze/tf/n Stunden) Masse (in g).
b) Berechnen Sie die Masse der Hefepilzkultur nach vier Stunden,
c) Lösen Sie die Gleichung 10-2'= 60 und interpretieren Sie die Lösung für das Wachstum der
Hefekultur.
X+C
kann aus -2 -1 .L. 2 3 4 X
Der Graph der Funktion g mit g(x)= b
dem Graphen von f mit f(x) = b’‘ entstehen durch; X
1 i4. 1 =
a Verschieben in Richtung der x-Achse um|c|Ein gW = 2- ;J 4 ,4 4
heiten nach rechts, falls c < 0, oder nach links
falls c> 0. Den Graphen von g erhält man entweder
durch Streckung des Graphen von fmit dem
Oder durch;
m Strecken in Richtung dery-Achse mit dem Faktor 2= 1-^ ^ oder durch eine Verschie
Faktor b^. bung des Graphen von fum ^ noch rechts.
Logarithmus
Ist b* = y mit y > 0 und b > 0 sowie by^ 1, so nennt
man den Exponenten x den Logarithmus von y zur
Basis b.
Manschreibt; x = log^,(y)
Der Logarithmus von y zur Basis b ist diejenige Zahlx, log^(64)= 3, denn 4^ = 64
mit der man b potenzieren muss, um yzu erhalten.
Es gilt; x = log^,(y} wenn b’' = y.
Logarithmengesetze
Für alle b, x, y, ts[R mit x > 0, y > 0 und b > 0 sowie
b * ^ gilt:
(1) log^(x-y)= logJx)-rlog^(y) log2(6)= log2(2-3)
Der Logarithmus eines Produktes ist die Summe = log2(2]+ log2(3)
der Logarithmen der Faktoren.
Logarithmusfunktion y.
Die Funktion mit der Gleichung y = log^,(x) mit x > 0 3
heißt Logarithmusfunktion zur Basis b, wobei b >0, 2
b#1. 1
0
-1
-2
4. Bestimmen Sie die Gleichung einer Exponentialfunktion f mit f(x)= a ● b* mit den vorgegebenen
Eigenschaften,
a) Der Graph von f verläuft durch die Punkte P(1 1 12) und Q(219,6).
b) Der Graph von f geht aus dem Graphen der Funktion g mit g(x)= 1,5’' durch Verschieben in
Richtung derx-Achse um 1 Einheit nach links hervor,
c) Der Graph von f geht aus dem Graphen der Funktion h mit h(x)= 3** durch Strecken in Richtung
der y-Achse mit dem Faktor 9 hervor.
9. Lösen Sie die Gleichung und erläutern Sie die Lösung am Graphen,
a) 0,5-3* = 3 b) 4-0,7*=ll
5.1 Wachstumsgeschwindigkeit-e-Funktion
Einstiegsaufgabe Moore’s Law - Steigerung der Rechenleistungen von Prozessoren
OHNE Lösung , ,
Seit Beginn des Computerzeitalters ist im Transistoren pro Chip
IT-Bereich eine stetige Steigerung der Re
chenleistungen zu beobachten. 1965, vor
nahezu 50 jahren, hat Cordon Moore, 10® Itanium 2
ein Mitbegründer von Intel, für das rasante
Wachstum eine Faustformel entwickelt, die 10^-- Pentium Pentium III
unter dem Namen „Moore’s Law“ bekannt 80486 Pentium Pro
10® -
wurde. Er prognostizierte, dass sich die 80286
10® 80386
Zahl der Transistoren pro Flächeneinheit
8086
auf einem Chip und damit die Leistungs lO'^ 8080
fähigkeit von Prozessoren jährlich verdop 4004
10®
peln wird. (Nach: PC Magazin online, 11.2.2014) 1972 1980 1988 1996 2004 Zelt
Anfänglich (im Jahr 1970) betrug die Anzahl der Transistoren pro Chip 4 000. Wir gehen von
Moore’s Annahme der jährlichen Verdopplung aus.
■ Ermitteln Sie für die Anzahl von Transistoren pro Chip einen Funktionsterm und zeichnen Sie
den Graphen.
f[Xo + 0,001)-f(Xo)
f'(xo)* 0,001 ■ Bestimmen Sie mithilfe von Differenzenquotienten näherungsweise momentane Wachstums
geschwindigkeiten.
Erstellen Sie dann eine Wertetabelle und zeichnen Sie den dazugehörigen Graphen.
■ Vergleichen Sie die momentane Wachstumsgeschwindigkeit mit der entsprechenden Anzahl
von Transistoren pro Chip und stellen Sie eine Vermutung für den Term der momentanen
Wachstumsgeschwindigkeit auf.
1975 korrigierte Moore seine Behauptung. Er sagte nun eine Verdopplung alle zwei Jahre voraus.
■ Begründen Sie, dass für eine Exponentialfunktion, die dieses Wachstum beschreibt, die Basis
b die Gleichung 4000' b^ = 8000 erfüllen muss. Ermitteln Sie einen Funktionsterm und zeich
nen Sie den Graphen.
■ Führen Sie auch für diesen Fall die obigen Überlegungen zur momentanen Wachstums
geschwindigkeit durch.
■ Vergleichen Sie für beide Modelle die Funktionswerte mit den Zahlen aus der Grafik oben.
■ „Moore’s Law am Ende? Grenzen der Prozessor-Technik erreicht“,so titelt eine PC-Zeitschrift
im Jahr 2014. Recherchieren Sie die aktuelle Entwicklung und nehmen Sie Stellung.
Lösung a) Nach einem Monat hat sich die von Wasserlinsen bedeckte
Fläche verdoppelt.
Das Wachstum verläuft also exponentiell und kann mit dem
Funktionsterm f(x)= 2*‘ mit x in Monaten und f{x) in m^ be
schrieben werden.
Wir können den Graphen der Funktion f zeichnen.
Der exponentielle Wachstumsprozess einer Größe kann durch den Term f(x)= b* beschrieben werden.
f'(x) = c - b* bedeutet dann, dass die momentane Wachstumsgeschwindigkeit der Größe proportional
zum Bestand der Größe in diesem Moment ist. Der Proportionalitätsfaktor c = f'(0) ist dabei die
Wachstumsgeschwindigkeitzum Zeitpunkt 0.
Beweis
Im Satz oben ist die Ableitung an der Stelle 0 von besonderer Bedeutung. Für den Beweis untersucht
man deshalb erst diese Ableitung und anschließend die Ableitung an einer beliebigen Stelle x.
m = f(h)-f(0) _ b^-b° _ -1 P h
h h h
h X
260 5 Wachstumspozesse modellieren
Bewegt sich der Punkt Q auf P zu, so nähert sich die Sekante immer mehr der Tangente.
Die Tangentensteigung ist der Grenzwert der Sekantensteigungen für h 0.
lim
^ ^ h-.o h h-»0 h
Der Wert für f'(0) hängt von der Basis b der Exponentialfunktion ab. Wählt man h = 0,001, erhält
man zum Beispiel f'(0) = 0,693 für b = 2 und f'(0) = 1,099 für b = 3.
Damit ergibt sich f'(x)=lim^^ ● b’' = f(0) ● b^ Somit haben wir den obigen Satz bewiesen.
h^o ri
Die Exponentialfunktion f(x) = 2,717* mit Damit ist die Basis der Exponentialfunktion,
der Basis 2,717 stimmt fast mit ihrer Ableitung die mit ihrer Ableitung übereinstimmt,
überein. 1 n
der Grenzwert b= lim ^ +
n = 2,71828...
n-*co
5.1 Wachstumsgeschwindigkeit-e-Funktion 261
Man kann zeigen, dass dieser Grenzwert tatsächlich existiert und eine irrationale Zahl ist, d. h. nicht
als Bruch mit ganzzahligem Zähler und Nenner geschrieben werden kann. Als Dezimalbruch hat diese
Zahl unendlich viele Nachkommastellen ohne Periode.
Leonhard Euler
(1707-1783) Definition der e-Funktion
Die Exponentialfunktion f mit f(x)= e*' stimmt y
mit ihrer Ableitung überein: f(x)= e*. 6- ...
y-e*i I
An jeder Stelle ist die Tangentensteigung gleich
-1- rTaffgentenst-eigufig—●
dem Funktionswert an dieser Stelle.
m ■
Wegen ihrer besonderen Bedeutung erhält sie i-4
einen eigenen Namen; 1 Ä
f 1
Definition - - ● 2- T
FunlSiönswert ■
Die Exponentialfunktion f mit f (x) = e'' : I f(>0
1-
und xeR wird e-Funktion genannt.
■ .-a t
Damit können wir knapp formulieren:
Die Ableitung
von ist e*.
Satz: Ableitung der e-Funktion ^
Die e-Funktion mit f (x) = e* stimmt mit ihrer Ableitung überein: f'(x) = e*.
Satz
Jede Funktion F mit F(x) = e’^-r c mit ceR ist eine Stammfunktion der e-Funktion f mit
f (x) = e''.
5. Gegeben ist die Funktion f mit f(t)= 5‘, die einen Wachstumsprozess beschreibt.
Bestimmen Sie mithilfe des Differenzenquotienten näherungsweise die momentane Wachstums
geschwindigkeit zu einem beliebigen Zeitpunkt t.
&. Zeichnen Sie für 0 < b < 1 die Graphen verschiedener Exponentialfunktionen y = b'^ und der dazu
gehörigen Ableitungen.
Schreiben Sie eine Zusammenfassung Ihrer Beobachtungen und formulieren Sie eine Vermutung.
9. Zeichnen Sie den Graphen von f und geben Sie an, wie er aus dem Graphen der e-Funktion entsteht,
Wladi hat die Lösung 1,21828. Wer hat Recht? Was wurde falsch gemacht?
14. Berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche unter dem Graphen von firn Intervall [0; 2].
a) f(x) = e’' c) f(x) = e’‘ + x + 2 e) f(x)=x-e’'
b) f(x) = 8-e^ d) f(x) = e" - X f) f(x) = 2-e"
15. Bestimmen Sie den Parameter k so, dass das integral den angegebenen Wert hat.
16. Bestimmen Sie eine Stammfunktion zuf, die einen Graphen hat, der durch den Punkt P verläuft,
1
a) f(x) = 2e" + 1; P -1 ^ + b) f(x) = 3x2-|^; P -1 2e
' ' ' 2 e,
17. Der Graph der Funktion f mit f (x) = 0=^ + 1, seine Tangente im Schnittpunkt mit dery-Achse, die
X-Achse und die Gerade mit x = -4 begrenzen eine Fläche. Berechnen Sie deren Flächeninhalt,
ln welchem Verhältnis teilt die Tangente die Fläche zwischen dem Graphen von f und derx-Achse im
Intervall [-4; Oj?
1 n
für n = l;10;100;...;10’l
18. Berechnen Sie |l + n
Was fällt auf? Begründen Sie.
-t -lao:
1 + -^ > 1 für nelN^ ' [ 1 +‘^
in —» 1 für n ^ Pö; 1" = 1 für alle
n
/ 1 r —» oo .1 !
ötsö: 1 + - für p —^ ^ n e IN also; i 1 + rf 1 für n
n n
Vernetzte Aufgabe
20. a) Zeichnen Sie die Graphen der Funktionen f und g mit f(x) = 2* und g(x) = 2’'*T Beschreiben
Sie, wie der Graph von g aus dem Graphen von f hervorgeht,
b) Begründen Sie, dass jede Verschiebung einer Exponentialfunkti on in Richtung derx-Achse auch als
Streckung in Richtung dery-Achse aufgefasst werden kann,
c) Überprüfen Sie folgende Behauptung:
Der Graph der Ableitung einer Exponentialfunktion entsteht
durch eine Verschiebung des Graphen der Exponentialfunktion
parallel zurx-Achse.
Für Basen größer als 3 ist der Graph nach links verschoben; für
Basen kleiner als 2,5 nach rechts.
X
264 5 Wachstumspozesse modellieren
- ■●pir:.
j. 1 .1 ,
----
■l. , 2 3 ●'●».hh
Definition
Der natürliche Logarithmus ln(b) einer positiven Zahl b ist der Exponent, mit dem man e
potenzieren muss, um b zu erhalten: =b
Beispiel Beispiel
Die In-Funktion
Definition
Die Funktion f mit f(x) = ln (x) mit x > 0 nennt man natürliche Logarithmusfunktion.
Eine Funktion ist Kann man bei einer Funktion f die x-Werte mit den y-Werten vertauschen,sodass dadurch wieder eine
eine eindeutige eindeutige Zuordnung entsteht,so heißt diese umgekehrte Zuordnung Umkehrfunktion von f.
Zuordnung,d.h.
Der Graph der Umkehrfunktion geht durch Spiegelungen der Geraden zu y = x aus dem Graphen der
dassjedem Wert des
Definitionsbereichs Funktion f hervor.
genau ein Wert des Die In-Funktion ist die Umkehrfunktion der
Wertebereichs zuge e-Funktion. Es gilt:
ordnet wird. e'"l’‘l = x für x>0
ln(e^)= x für alle xeR,
Insbesondere gilt: ln(e) = l und ln(l) = 0.
Beispiel Beispiel
-3- -
Satz: Ableitung des natürlichen
Logarithmus -2-
Die Funktion f mit f(x)= ln(x) hat füralle
-i'
x>0 die Ableitung f'{x)=-^.
2^
Für x#0 ist F(x)= ln(|x|) eine Stammfunktion zu
●8 -6 -4 -2 \/2 4 6 X
f(x)=l
‘MF{x)= ln(|x|)
b
1
c) Fürweichen Wert bgilt -dx=1? 4
ln(e)
2
f(x) = I
U'(X)
3. Stammfunktion von f mit f(x) = -8 -ß -4 2 4 6 X
u(x)
Zeigen Sie, dass gilt:
-4
4. Zeichnen Sie den Graphen der Funktion f und beschreiben Sie, wie er aus dem Graphen des
natürlichen Logarithmus entsteht,
a) f(x) = ln[x) + l c) f(x) = ln(x+1) e) f(x) = 2-ln(x) g) f[x) = ln (2x)
b) f(x) = ln(x)-3 d) f[x) = ln(x-3) f) f(x) = ln -^x h) f[x)=lln(x)
1 3 4 5 6 7 =<
2
1 (6)
-3-
m- -i-4
6. a) Zeichnen Sie den Graphen der natürlichen Logarithmusfunkti on und beschreiben Sie seinen
Verlauf,
b) Verdeutlichen Sie die Logarithmengesetze
durch Zahlenbeispiele am Graphen. Logarithmengesetze
[ 1) ln(x-y)-ln[x) + ln(y);
7. a) Zeichnen Sie die Graphen von f mit f{x) = ln (x) und g mit g(x)= Vx.
Für welche Werte von x liegen die Funktionswerte von f oberhalb der Funktionswerte von g?
Beschreiben Sie das Wachstumsverhalten der beiden Graphen für x CO,
b) Ermitteln Sie näherungsweise anhand der Graphen den Schnittpunkt der beiden Graphen von f
und von g aus Teilaufgabe a).
9. Beispiel
Vereinfachen Sie folgende Terme:
a) ln (e^) c) In(Ve) g) gin[3]
ln (3e2)= ln (3)+ In (e^)
d) In(Ve) f) ln(2-e3) h) e-'-'W =ln(3)+ 2-ln(e)
b) in(^;
= ln(3) + 2
11. An welchem Punkt ist die Tangente an den Graphen der natürlichen Logarithmusfunktion parallel zur
Geraden mit der Gleichung 2x-3y + 7 = 0? Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente.
Beispiel
12. Bestimmen Sie die Lösung rechnerisch mithilfe des natürlichen Logarithmus,
a) e’‘= 2 d) e2x-^i=0,5 g) e-2’< = 0,5 gO.sx _ 2
b) e'‘= Tt e) e*'^ = 1 h) e’'5''-2 = 0
ix e0.3x = 2|ln( )
c) e°’5x = 3 f) e-3"= 5 i) e7’'-5 = 0
0,3x=ln(2)
16. Bestimmen Sie für (1) b = 3;(2) b = 2,5;(3) b = 0,5 die Gleichung der Tangente an den Graphen
der Exponentialfunktion f mit f(x) = b^ jeweils an den Stellen -1; 0; 1; 2.
Zeichnen Sie diese Tangenten.
1
17. An den Graphen von f mit f(x)= sollen an den Stellen 1 und -2 die Tangenten gelegt werden.
Bestimmen Sie den Schnittpunkt der beiden Tangenten.
Satz
Die Funktion F mit F(x)= . . -b^ ist eine Stammfunktion von f mit f(x)= a-b’‘.
' ' ln{b) ' '
20. Bestimmen Sie den Flächeninhalt der Fläche, die von den Graphen von f mit f(x)= 2* und den
Geraden mit den Gleichungen x = 0 sowie y = 5 eingeschlossen wird.
Vernetzte Aufgaben
21. Die Tangente an den Graphen zu y = 3* an der Stelle -1 schließt mit den beiden Koordinatenachsen
ein Dreieck ein.
a) Berechnen Sie den Flächeninhalt dieses Dreiecks,
b) Der Graph zu f(x)= 3’< schließt mit der Sekante an den Graphen über dem Intervall [-2; 0] mit
dem Graphen ein Flächenstück ein.
Skizzieren Sie den Sachverhalt und berechnen Sie den Flächeninhalt dieser Fläche.
22. Gegeben sind die Funktionen f und gmit f(x)=3* und g(x)=^.
23. Eine Tulpenvase hat einen unteren Durchmesser von 8cm,einen oberen
Durchmesser von 20 cm und eine Höhe von 19 cm.
Modellieren Sie den Rand mithilfe einer geeigneten Exponentialfunktion
und berechnen Sie das Fassungsvermögen der Vase.
24. Berechnen Sie das Volumen des Körpers, der durch Rotation des Graphen zu f(x)=
x-Achsefür 1 sxs5 entsteht.
270 5 Wachstumspozesse modellieren
LÖSUNG (1) Beim Term eh’' muss für jede Zahl x zunächst das Quadrat berechnet und dann anschließend e
damit potenziert werden. Also: x -»x^ -»eh’)
y.
Quadratfunktion e-Funktion 4
3
X x2 e(*’)
-2 4 e“ s 54,6 y=eh’),y ^
-1 1 e*2,7
0 0 e°= 1
1 1 e = 2,7
+ -3 -2 -1 1 =<
2 4 e“ = 54,6
(2) Beim Term (e^}2 muss für jede Zahl x zunächst die Potenz e* berechnet und dann der erhaltene
Wert quadriert werden. Also: x -»e* -»(e^)
e-Funktion Quadratfunktion 4
3
X e*
y=(e*)^
-2 e"2 e-‘*»0,02 2
-1 e"' e-2 = 0,14
1
0 (e^)2=i
1 e e2*7,38 1 X
-3 -2 -1
2 e2 e* = 54,6
Die beiden Funktionen f und g unterscheiden sich durch die Reihenfolge, in der die e-Funktion und die
Quadratfunktion nacheinander ausgeführt werden.
An den Graphen der beiden Funktionen erkennt man folgende Unterschiede:
■ Die Funktion f(x) = eh’) ist achsensymmetrisch, die Funktion g(x) = (e’‘)^ weist keine Symmetrien
auf.
■ Beim Verhalten für x-»co gilt für beide Funktionen f(x)-'»co und g(x)-»oo.
Andererseits gilt für x-»-oo: f(x)= eh’) oo aber g(x)= (e*)^-» 0.
5.3 Verkettungen von Funktionen 271
Definition
Die Verkettung f von zwei Funktionen u und v ist die Funktion mit dem Term f(x)= u (v(x)).
Man erhält sie folgendermaßen:
Man wendet auf x zuerst die Funktion v an V u
X v(x) J(V{X))
Die Funktion v nennt man auch innere Funktion und die Funktion u äußere Funktion.
Beispiel
Gegeben sind die Funktionen uundvmit v(x)= 2x-l mit xeR sowie u (x) und xeR.
Dann ist die Verkettung f(x) = u (v(x))=(2x-1)^ für alle xeR.
Beispiel
Die Funktion f mit f(x) = (x^-f 2x -4)’^ kann als Verkettung der Funktionen u und v mit
u(x)= x’5 und v{x)= x2 + 2x-4 aufgefasst werden.
2. Zerlegen Sie die angegebene Funktion f in Teilfunktionen v und u so, dass gilt: f(x)= u{v(x))
2x-l. 1 1
a) f(x)= e xeR c) f(x)= cos X,’ ; xeR\{0} e) f(x) 3x-5
21 x-4
b) f[x)=i/3x-2; xa| d) f(x)=(x^-2x^-i-5) f) f(x)= 53
3. Zeichnen Sie mithilfe einer Wertetabelle den Graphen zur Funktion f mit f(x)= e'
Beschreiben Sie Eigenschaften des Graphen und begründen Sie diese am Funktionsterm.
4. Zeigen Sie, dass sich die Verkettung f(x)= g(e^) mit g(x) = x^ - 3x als Summe von Exponential
funktionen darstellen lässt.
Zeichnen Sie den Graphen.
Ermitteln Sie die Nullstelle und das Minimum des Graphen von f(x) exakt.
272 5 Wachstumspozesse modellieren
6. Leiten Sie ab. Geben Sie eine geeignete Definitionsmenge für f an.
+s
a) f(x)= e'’’‘ d) f(x)= V^+ x g) f(x)=(ln(x)f
1
b) f(x)= e''^"’' e) f(x} = 9-sin(x2} h) f(x)= 1 +e*
c) f(t)= e"^ f) f(x)= e^°*W i) f[x)=^
' ,
'' 4x + e*
Vernetzte Aufgaben
fl")(x)=3-3-3-...'3;e^''= 3" ● e^’'
n-Faktoren
8. Gegeben ist die Funktion f mit f(x)= x + e”2*.
a) Bestimmen Sie den Tiefpunkt des Funktions
graphen von f.
b) Begründen Sie, dass sich derGraph von fderGerade mit derGleichung y = x annähert.
9. Rechts sehen Sie einen Weg zur Bestimmung der Ableitung des natürlichen
gln(x) —
Logarithmus. Erläutern Sie.
(Ln.C_xii'-e'"«x>=r
11. ln den Schnittpunkten des Graphen der Funktion f mit f(x) = x^ mit dem Einheitskreis (Mittelpunkt
M (01 0) und Radius r= 1) sind die Tangente an den Graphen und den Einheitskreis gezeichnet,
a) Wo schneiden diese Tangenten (1) die x-Achse,(2) die y-Achse?
b) Die vier Tangenten schließen ein Viereck ein, Bestimmen Sie dessen Flächeninhalt.
12. An den Graphen von f mit f(x) =Vx^ + 5 sollen an den Stellen 1 und -1 die Tangenten gelegt
werden. Bestimmen Sie den Schnittpunkt der beiden Tangenten, ohne einen GTR oder ein CAS zu
verwenden.
Lineare
Substitution: 13. Lineare Substitution
ist Feine Stamm Berechnen Sie das Integral mithilfe linearer Substitution.
',5 3 -1
funktion der TT
1
Funktion f, so ist: (1) (4x-1)^dx (2) dx (3) V2-3xdx (4) sin(3x+1)dx
b -1
(x + 4)3 -3 0
-0,5
f(mx + n)dx
14. Untersuchung einer Funktionenschar
=-jj^[F(mx + n)]J Gegeben ist die Funktionenschar fj mit f,(x)=(e’‘-1)^ und t > 0. Bestimmen Sie die Ortslinien der
mit m 5^ 0 Extrem- und Wendepunkte und zeichnen Sie deren Graphen zusammen mit einigen Graphen der
Funktionenschar.
Blickpunkt Sl 273
Blickpunkt:
Verkettungen von Funktionen -
Umkehrfunktionen
Verkettung von Funktionen
Eine Funktion kann man als „Maschine“ auffassen, in die man Zahlen eingibt 3
n
und die dann Zahlen ausgibt. Die genaue Funktionsweise der Maschine kann
x2
dabei bekannt sein, muss es aber nicht.
Die Funktion f mit f(x)= x^ ist zum Beispiel eine „Quadriermaschine", d. h.
n9
sie bildet zu jeder Zahl, die man eingibt, die Quadratzahl. 3
Es ist möglich,solche Maschinen hintereinanderzu schalten. Dabei wird der
n
X2
Ausgang einer Maschine mit dem Eingang einer anderen verbunden.
Im Beispiel rechts ist die „Quadriermaschine“ mit der „Verdreifachungs
maschine“ 3 X verbunden. 3x
In der Mathematik nennt man diesen Vorgang Verkettung von Funktionen. TJ
27
Mathematisch gesehen hat man die Funktion f mit f(x) =x^ mit der
Funktiongmit g(x)= 3x verkettet. X X
Es gilt: g(f(x))= g(x^)-3x2 n n
Man kann aber auch umgekehrt verketten: X2 3x
n
x2 1. Bilden Sie mit dem links abgebildeten „Maschinenpark“ Verkettungen von Funktionen.
TT
Untersuchen Sie, bei welchen Verkettungen es auf die Reihenfolge der Verkettung ankommt.
n
1
X 2. Oie und Maria spielen folgendes Spiel:
II
■ Oie verkettet zwei der links abgebildeten Funktionen,sagt aber nicht welche.
n
■ Maria gibt Zahlen in die Verkettung ein und Oie nennt ihr die Zahl, die am Ausgang der Verket
2x
tung erscheint.
IT
■ Maria soll mit möglichst wenigen Versuchen den Term der verketteten Funktion finden.
n
Maria hat folgende Daten gesammelt: Aus einer 1 wurde eine 0,5, aus einer 4 wurde 0,125, aus einer
-2 wurde-0,25. Welche Verkettung hat Oie gewählt?
TJ
3. Definieren Sie einen eigenen „Maschinenpark“ und spielen Sie das Spiel aus Aufgabe 2 in Ihrem Kurs.
274 IS Blickpunkt
-2 W 0,25
-1 -► 0,5
0 1
1 2
2 4
X -2 -1 0 1 2 X -2 -1 0 1 2
Kehrt man die Richtung der Zuordnungspfeile um bzw. vertauscht in der Wertetabelle die y-Werte mit
den y-Werten,
Eine Zuordnung ist ■ so entsteht wiederum eine Funktion, die so entsteht/re/ne neue Funktion, da z. B.
eine Funktion, wenn sogenannte Umkehrfunktion von f. Diese der Zahl 4 zwei Werte zugeordnet werden,
jedem x-Wert des Funktion wird mit f"' bezeichnet. nämlich 2 und ~2.
Definitionsbereichs
genau ein Wert des
Wertebereichs zuge- 4. Zeichnen Sie einen Ausschnitt des Pfeil 5. Schränken Sie den Definitionsbereich von g
ordnetwird. diagramms und erzeugen Sie einen so ein, dass eine Umkehrfunktion existiert.
Auschnitt der Wertetabelle von f"'. Um welche Funktion handelt es sich bei der
gesuchten Umkehrfunktion?
Information Umkehrfunktion
Definition
Kehrt man bei einer Funktion f die Zuordnungsrichtung um, so erhält man die umgekehrte
Zuordnung. Ist diese wieder eine Funktion, so heißt die ursprüngliche Funktion f umkehrbar.
Die neue Funktion heißt Umkehrfunktion von f. Sie wird mitf"’ bezeichnet.
Definition
Spiegelt man den Graphen von f mit f(x) = b** an der Hauptwinkelhalbierenden, so erhält man
den Graphen der Umkehrfunktion f”'.
Diese Funktion hat den Funktionsterm f-’(x)= log|,(x) und wird als Logarithmusfunktion zur
Basis b bezeichnet.
Verkettet man eine Exponentialfunktion und die zu ihr gehörende Logarithmusfunktion, erhält man
die sogeoannte identische Abbildung y = x, die Funktion, die jeden Eingabewert unverändert lässt,
Es gilt also b'°8b(>:)= log^(b*‘)= x.
logjx)ist der Exponent, mit dem man die Basis b
Beispiel potenzieren muss, um den Wertx zu erhalten: -x
Zur Exponentialfunktion f mit f(x)= 3’' gehört die Umkehrfunktion f"’(x)= logj(x).
Es gilt f(f"’(x))= 3'°83(*)= x sowie f’’(f(x)) = log3(3^)= x.
7. a) Begründen Sie dieses Ergebnis geometrisch mithilfe der Steigungsdreiecke von Tangenten an den
Graphen von f und von f”', wie bei der Ableitung der In-Funktion in Abschnitt 5.2.
b) Bestimmen Sie mithilfe der Regel oben für f mit f(x)=x^ die Ableitung der Umkehrfunktion f"'
mit f"''(x)= A/x.
c) Schränkt man den Definitionsbereich der Sinusfunktion auf das Intervall -y i y sin, so ist die
Sinusfunktion umkehrbar.
Die Umkehrfunktion nennt man sin"’ oder y
Arcussinus: arcsin (x).
1 1
Zeigen Sie: arcsin (x)' = n
\sin(x)
Hinweis: Nach dem Satz des Pythagoras gilt; 4 ' -2 1 -1 1 1 ?2 3\ 4 X
2
cos^(x)+ sin2(x)= 12 und damit 77-1
y = xy / arcs n(x)
cos(x)= V(l-sin"M).
276 Selbst lernen 5 Wachstumspozesse modellieren
■ Beschreiben Sie die im Körper vorhandene Wirkstoffmenge für einen Patienten, der Wmg des Wirk
stoffs eingenommen hat, mithilfe einer e-Funktion. Zeichnen Sie auch den Graphen dieser Funktion.
Das Wachstum soll als eine Funktion f mit f(t)= beschrieben werden, mit der Zeitt in Stun
den und der zum Zeitpunkt t im Körper vorhandenen Wirkstoffmenge f(t).
Beschreibt man das Wachstum zunächst in der Form f(t)= a ● b*. Wirkstoffmenge (in mg)
15 10
so gilt b=l- 100 = 0,85, also
■ Untersuchen Sie rechnerisch, wann nur noch die Hälfte der eingenommen Wirkstoffmenge im Körper
vorhanden ist.
Zeigen Sie dabei, dass die Zeit, nach der nur noch die Hälfte der Menge des Wirkstoffs vorhanden
ist, unabhängig von der anfangs eingenommenen Wirkstoffmenge ist
Gesucht wird der Wert für t, für den gilt: f(t)= 5, also
:10
g-0.1625 t _ 5
1
10 2
t = ln(i = 4,266.
-0,1625
Nach ungefähr 4,266 Stunden (etwa 4 Stunden und 16 Minuten) ist nur noch die Hälfte der Wirk
stoffmenge im Körper des Patienten vorhanden. Um zu zeigen, dass diese Zeit nicht von der anfangs
eingenommenen Wirkstoffmenge abhängt, rechnen wir allgemein mit einem beliebigen Anfangswert
a. Gesucht wird die Zeit t, nach der f(t)= gilt. Gesucht ist also t mit a ■ e-0,1625 t_ 2'
3.
ln ^ ln(l
Daraus ergibt sich wie oben e-o.i625 t_l und somit ebenfalls t = -0,1625 =^= 4,266.
5.4 Wachstumsprozesse untersuchen Selbst lernen 277
■ Untersuchen Sie, nach welcher Zeit sich die befallene Fläche eines Badesees verdoppelt. Modellieren
Sie dazu die Zunahme mithilfe der e-Funktion.
Als Ansatz wählen wir eine Funktion f mit f(t)= a-e*'*^, Dabei beschreibt t die Zeit in Wochen und f(t)
die Größe der zum Zeitpunkt t von den Grünalgen befallenen Wasserfläche.
Beschreibt man das Wachstum zunächst in der Form f(t) = a - b‘, so gilt b = 1 1i04, also
f{t) = a- l,04^
Damit ergibt sich k aus 1,04 = e'^ mit k = ln (1,04)* 0,0392. Für den Funktionsterm gilt:
f(t)= a-e'"n''’'*)-'= a-e°’0392-t.
Die wöchentliche Zunahme einer mit anfangs a Flächeneinheiten von Grünalgen bedeckten
Wasserfläche kann also durch die Funktion f mit f[t)= a-e^’^^^^ t modelliert werden,
Um zu berechnen, nach welcher Zeit sich eine befallene Fläche verdoppelt hat, müssen wir den Wert t
bestimmen,für den gilt:
f(to + t) = 2-f(g
Dabei gibtf(tg) den Flächeninhalt der zum Zeitpunkt tg mit Algen bedeckten Wasserfläche an.
a.e0,o392-(to+t)^2-a-e^'°252-‘o
a.00,0392 .g0,0392 t = 2 ● 3 ● .(a.eA0392-to)
g0,0392 t _ 2 (n( ]
0,0392-t=ln[2) 1 :0,0392
ln(^ ln(2)
^ 0,0392 k
Nach ungefähr 18 Wochen verdoppelt sich also die von Grünalgen bedeckte Wasserfläche.
Dieser Wert ist unabhängig vom Anfangswert a und unabhängig vom Zeitpunkt tg,zu dem der Bestand
betrachtet wird.
Exponentielles Wachstum kann mithilfe einer Funktion f mit f(t)= a-e*^'beschrieben werden.
Dabei ist f(0)= a der Anfangswert zum Zeitpunkt 0.
Für k<0 Für k>0
beschreibt die beschreibt die
Funktion eine Funktion feine
exponentielle exponentielle a
Abnahme. t Zunahme. t
Wird das exponentielle Wachstum mit dem Term f(t) = a-b‘, b>0 beschrieben, ergibt sich k aus
dem Wachstumsfaktor b = e^ mit k=ln(b).
Beispiel Beispiel
Abnahme von 33% pro Sekunde bei einem Zunahme von 25% pro Tag bei einem
Anfangswert 9: Abnahme: Anfangswert 2: Zunahme:
33 k<0 25 t k>0
f(t)= 9- 1 100 *=9-0,67‘ f(t)=2- 1 + 100 = 2-1,25t
= 9.gln(0.67)-t _ 9.g-0,4005-t _ 2- gln(l,25)-t ~ 9.g0,2231 't
278 Selbst lernen 5 Wachstumspozesse modellieren
Die Halbwertszeit oder die Verdopplungszeit eines Bestandes f(t) ist dabei unabhängig vom Anfangs
wert a des Bestandes und unabhängig vom Zeitpunkt t, zu dem man den Bestand f(t) betrachtet.
Beispiel Beispiel
ln (2)
f(t)= 0,8-e-0'2' *3,47 f(t)=2,4-e°’6t *1,16
●H“ -0,2 0,6
Einem Patienten werden 28 mg eines Wirkstoffs verabreicht. Es wird gemessen, dass der Körper
des Patienten zu diesem Zeitpunkt von diesem Wirkstoff ungefähr 7,6 mg pro Stunde abbaut.
-7,6
Daraus ergibt sich k = 28 *-0,2714 und somit f(t) =28-e"°’27i4t jj[e Funktion f, die
ungefähr den Bestand an Wirkstoff im Körper des Patienten (in mg) für die Zeit t (in Stunden)
beschreibt.
Zum Üben 1.
Wer nie sein Beef mit Salmonellen aß
München (dpa) - Kartoffel- und Geflügelsalate können bei
Sommerpartys leicht zum Erreger für eine Salmonellener
krankung werden. Salmonellen finden zwischen 15 und 45
Grad Celsius ideale Wachstumsvoraussetzungen- Die staat
liche Beratung für Ernährung wies in München darauf hin,
dass sich Salmonellen im lauwarmen Kartoffelsalat und
in nicht durchgegarten Frikadellen von 800 Keimen in vier
Stunden auf über drei Millionen vermehren.
Zubereitete Salate sollten unbedingt im Kühlschrank aufbe
wahrt und in Kühltaschen zur Party transportiert werden. Kartoffel- und Meeresfrüchtesalate sollten
schnell abkühlen und in kleine Mengen aufgeteilt in den Kühlschrank gestellt werden,
a) Beschreiben Sie das Anwachsen der Salmonellen-Anzahl durch eine Exponentialfunktion mit e als
Basis und 800 als Anfangswert,
b) Berechnen Sie, wann 1 600,3200,6400 Salmonellen vorhanden sind. Was fällt auf?
c) Beweisen Sie Ihre Vermutung aus Teilaufgabe b).
5.4 Wachstumsprozesse untersuchen Selbst lernen 279
2. Über die Atmung und die Haut sowie durch das Trinken von Wasser und die Nahrungsaufnahme
nehmen wirtäglich radioaktive Stoffe auf, die sich im menschlichen Körper ablagern. Das radioaktive
lod-lsotop lagert sich fast ausschließlich in der Schilddrüse ab und kann Schilddrüsen-Krebs
auslösen. Pro Tag zerfallen ca. 8,3% der aktuellen Masse.
Von einem Menschen wurden 0,5mgiod-lsotop '^'l aufgenommen,
a) Geben Sie einen Funktionsterm der Exponentialfunktion an, die diesen Zerfallsprozess beschreibt.
Verwenden Sie zur Beschreibung die Basis e.
I ljjg= (jjg: Mikrogramm)
b) Wie lange dauert es, bis noch 320 pg vorhanden sind?
c) Ermitteln Sie, wie lange es dauert, bis die lodmenge {1) 0,25 mg (2) 0,125 mg beträgt.
Was fällt auf?
d) Beweisen Sie Ihre Vermutung aus Teilaufgabe c).
3. ln einer Stadt gibt es eine Rattenplage. Anhand von Stichproben schätzt man den Bestand derzeit
auf 3500 Tiere. Aufgrund der Bedingungen in der Kanalisation der Stadt geht man davon aus, dass
die momentane Wachstumsgeschwindigkeit zu Beginn bei 200 Tieren pro Tag liegt.
Modellieren Sie das Wachstum der Population mithilfe einer e-Funktion.
Wie lange dauert es nach diesem Modell, bis mehr als 50000 Tiere in der Stadt leben? Berechnen Sie.
Beispiel
0,09333t
| > ln :0,09333
t> 10,51.
Nach ca. 11 Tagen ist die Insektenpopulation auf über 200 Insekten angestiegen.
5. Ein exponentieller Wachstumsprozess wird durch eine Funktion f mit f(t) = a-e'^' mit k > 0 beschrie
ben,
a) Erklären Sie den Einfluss des Parameters a auf den Graphen von f.
Wählen Sie dazu in jeder Gruppe einen festen Wert für k und zeichnen Sie Jeweils für verschiedene
Werte von a den zugehörigen Graphen,
b) Welchen Einfluss hat eine Veränderung von a auf die Verdoppelungszeit bzw. Halbierungszeit des
Wachstumsprozesses?
c) Untersuchen Sie, wie man die Wachstumskonstante k verändern muss,damit die Verdopplungszeit
nur noch halb so groß ist. Wählen Sie dazu (in jeder Gruppe)einen festen Wert für a und zeichnen
Sie jeweils für verschiedene Werte von k den zugehörigen Graphen.
280 Selbst lernen 5 Wachstumspozesse modellieren
6.
Am 11. März 2011 ereignete sich vor der Ostküste der japani
schen Hauptinsel Honshu das bis dahin schwerste Erdbeben
in Japan. Das Beben und der dadurch verursachte Tsunami
verwüsteten weite Gebiete im Osten Japans und führten zu ei
ner enormen Zahl an Opfern. Am Kernkraftwerksstandort Fu-
Becquerel (Bq), kushima kam es zum fast vollständigen Ausfall der Stromver
nach dem Physiker sorgung von 4 der insgesamt6 Reaktorblöcke und damit zum
Antoine Henri Bec
schwersten Reaktorunfall nach Tschernobyl. In den ersten
querel benannte
Einheit der Aktivität Tagen nach dem Unfall gelangten dabei erhebliche Mengen
radioaktiver Stoffe: radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre. Am höchsten waren die Werte in unmittelbarer Umgebung
1 Bq = 1 s"' bedeutet zum AKW. Auf einer Fläche von ca. ISOOkm^ wurden über 300 kBq
1 radioaktiver Zer mY Cäsium 137 festgestellt. Der
fall pro Sekunde. höchste Wert wurde mit bis zu 14000 kBq Bq
mY = 14000000-^ in Minami Machi (Futaba Gun)gemessen.
7. Das Cäsium-Isotop
'^"'Cs kommt aus Radioaktive Substanzen zerfallen so, dass für
schließlich als Spalt die Halbierung einer vorhandenen Menge der
produkt bei Kernre Substanz stets die gleiche Zeitspanne nötig
aktionen vor. Es wird ist, unabhängig von der Größe der vorhande
von Menschen über nen Menge. Diese Zeitspanne nennt man
Halbwertszeit. Der radioaktive Zerfall ist ein
die Luft, über Pflanzen
und ganz besonders exponentieller Abnahmeprozess. In der Physik wird dieser Prozess
über Milch und Fleisch mit dem folgenden Zerfallsgesetz aus einer Formelsammlung be
aufgenommen. Das schrieben: N = No-e"^*
Cäsium-Isotop '^'^Cs Dabei ist N die zum Zeitpunkt t vorhandene Menge der radioak
hat eine Halbwertszeit tiven Substanz, Nq ist die Menge, die zum Beobachtungsbeginn
von 30 Jahren. t = 0 vorhanden ist, \ ist eine stoffspezifische Zerfallskonstante.
a) Ermitteln Sie das Zerfallsgesetz für eine Menge von lOOpg ’^^Cs.
b) Will man die Menge an ’^'^Cszu einem bestimmten Zeitpunkt t experimentell bestimmen,so wird
im Experiment die Zerfallsgeschwindigkeit in Bequerel(Zerfälle pro Sekunde) bestimmt. Erläutern
Sie, warum es möglich ist, mithilfe der Zerfallsgeschwindigkeit die Menge der zu diesem Zeitpunkt
vorhandenen radioaktiven Isotope zu bestimmen. Vergleichen Sie dazu N (t) und N'(t).
8. Fälltein Lichtstrahl Ins Wasser,so nimmt seine Lichtstärke pro Meter Wassertiefe um 8% ab.
a) Wie viel Prozent der Lichtstärke an der Wasseroberfläche hat das Licht noch in 3 m Wassertiefe?
b) In welcher Tiefe beträgt die Lichtstärke nur noch die Hälfte der Lichtstärke an der Wasser
oberfläche?
Beispiel
r
Der Luftdruck nimmt mit zunehmender Höhe exponentiell ab und zwar 1,3% pro 100 m Höhe.
Auf Meereshöhe beträgt er 1013 hPa
■ Wie viel Prozent des Luftdrucks auf Meereshöhe hat die Luft in einer Höhe von 7500 m?
f(x)=1013-0,987>^ = 1013-e'"(A987)-x^ mit x in 100m und f(x) in hPa
f(75)= l 013-e-0’98’‘'= l 013-0,374789
In 7500 m Höhe beträgt der Luftdruck «37,5% des Drucksauf Meereshöhe.
■ In welcher Höhe beträgt der Luftdruck nur noch die Hälfte des Drucks auf Meereshöhe?
ln (0,5)
1013- e-°Ai3-x = 0,5-1 013. Damit ist t^ = -0,013 = 53,32.
In 5332 m Höhe ist der Luftdruck nur halb so groß wie auf Meereshöhe.
5.4 Wachstumsprozesse untersuchen Selbst lernen 281
10. Einem Patienten wird vor einer langwierigen Operation ein Medikament für die Vollnarkose injiziert,
das mit einer Halbwertszeit von 50 min abgebaut wird,
a) Ein Patient erhält 30 Minuten vor der Operation 5 mg dieses Medikaments.
Welche Menge ist bei Operationsbeginn noch vorhanden?
b) Eine Stunde nach der ersten Injektion erhält der Patient eine zweite Dosis von 5 mg. Er beginnt
aufzuwachen, wenn höchstens noch 1 mg dieses Medikaments im Körper vorhanden ist. Wann ist
dies der Fall?
11.
Radiocarbon-Methode C^C-Methode)
Wichtiges Verfahren zur Altersbestimmung in der Archäologie und Geologie. Es beruht auf dem
radioaktiven Zerfall des Kohlenstoffisotops das mit einer Halbwertszeit von 5 730 Jahren
zerfällt. Lebende Organismen enthalten einen bestimmten Anteil von ^‘‘C, der durch ständigen
Ausgleich mit der Umgebung stabil bleibt und gleich der bekannten, im Wesentlichen konstan
ten '’^^C-Konzentration in der Natur ist. Mit dem Absterben eines Organismus wird der Kohlen
stoffaustausch unterbunden und das im Organismus vorhandene '''^C zerfällt unaufhörlich. Der
Prozentsatz des noch vorhandenen lässt einen Rückschluss auf das Alter eines Fundes zu.
Diese Gleichung 15.. a) Zeigen Sie: Für jede Funktion f mit f(t) = a-e*^ ', die einen exponentiellen Wachstumsprozess
heißt Differential
beschreibt, gilt: f'(t)= k-f(t).
gleichung des
Dies bedeutet, dass die Ableitung f' bis auf einen Faktor k mit der Funktion f übereinstimmt.
exponentiellen
Wachstums(stehe Die momentane Änderungsrate ist also proportionalzum aktuellen Bestand f(t).
dazu auch Abschnitt b) In einem Labor wird das Anwachsen einer Insektenpopulation untersucht, im ersten Jahr wächst
5.4.4). die Population so, dass zu Jedem Zeitpunkt t (t in Monaten)die Wachstumsgeschwindigkeit 15%
des vorhandenen Bestandes pro Monat ist.
Geben Sie die Differentialgleichung des Wachstumsprozesses an.
Zeigen Sie, dass die Funktionsgleichung gegeben ist durch f(t) = 38-e°J^ ‘, für den Fall, dass zu
Beginn der Beobachtung 38 Insekten vorhanden waren.
16. KOCH-Kurve
1904 konstruierte der schwedische Mathematiker Helge von Koch (1870 - 1924) einen Streckenzug,
Sie kennen die der als „mathematisches Monster“ in die Geschichte der Mathematik einging.
KocH-Kurve auch
Bei der Konstruktion verfährt , ,
schon aus
Abschnitt 1.2. man folgendermaßen:
Man beginnt mit einer n= 1
geraden Linie der Länge a.
Hieristz.B. a = 9cm. n=2
1. Schritt: Man zerlegt diese
Linie in drei gleich lange
Liniensegmente.
2. Schritt: Man ersetzt das
mittlere Segment durch ein gleichseitiges Dreieck, dessen Grundseite man entfernt,
a) Zeichnen Sie für n = 3 die Kurve, die entsteht, wenn man die beiden oben dargestellten Schritte
für Jedes der vier entstandenen Teilstücke wiederholt,
b) Geben Sie die Länge der Kurve nach 4,40,400 Teilschritten an.
c) Zeigen Sie, dass es sich bei den Kurvenlängen um exponentielles Wachstum handelt.
Bestimmen Sie, nach wie vielen Schritten die entstehende Kurve länger als der Erdumfang (ca.
40000 km)ist.
5.4 Wachstumsprozesse untersuchen 283
Temperoturdifferenzzur Raumtemperatur
t t
Die Zunahme bzw. die Abnahme verläuft zu Beginn sehr schnell. Mit fortlaufendem Prozess wird sie
immer langsamer. Je geringer der Abstand zur Sättigungsgrenze ist, desto geringer ist die Geschwin
digkeit der Zunahme bzw. Abnahme.
BEISPtEL
ln einer Gemeinde mit5000 Internetanschlüssen stellen die Nutzer ihre Anschlüsse schrittweise
auf Highspeed-Internet um. Die Funktion f gibt näherungsweise die Zahl der Highspeed-Anschlüs
se in Monaten nach Beginn der Umstellung an:
f(t)= 5000-4840-e"°'’-‘ mitt>0 sowie dem konstanten Faktor k = 0,1 und der Sättigungsgrenze
S = 5000.
Beispiel
Pilze, die im Dörrautomaten getrocknet werden,verlieren dabei erheblich an Gewicht. Die Funk
tion f gibt näherungsweise das Gewicht der Pilze (in % des Ausgangsgewichtes) in Minuten nach
Beginn derTrockenzeit an:
f(t)=6 + 94-e~°’^'* mit dem konstanten Faktor k = 0,2 und der Sättigungsgrenze S = 6.
Es gilt: f'(t]=-18,8-e-0'2-i = 0,2-(6-(6 + 94-e-0’2-t))= 0,2-(6-f(t))
Die Abnahme verlangsamt sich zunehmend,je näher die Werte in der Nähe der Sättigungsgrenze
6 liegen.
Bei der Beschreibung eines Wachstumsprozesses entscheidet man sich im ersten Schritt begründet für
eines der Wachstumsmodelle. Im Laufe der Ärbeit mit dem Modell müssen dann alle Konstanten und
Beziehungen zwischen einzelnen Faktoren vielfach überprüft und neu angesetzt werden, um zu einem
Modell zu gelangen, das die beobachtete Wirklichkeit möglichst treffend beschreibt. Stellt sich dabei
heraus, dass dies aufgrund der Modellannahmen nicht mehr angemessen der Fall ist, muss ggf. auch
ein anderes Wachstumsmodell gewählt werden.
Hinweis: Obwohl die meisten Größen in der Realität nur „diskrete“ Werte annehmen (z. B. gibt es
keine halben Menschen oder Atome), beschreibt man sie im Modell stets kontinuierlich. Die mathe
matische Lösung muss dann der realen Situation angepasst gerundet werden.
1. Erläutern Sie an selbst gewählten Beispielen für die drei Typen von Wachstumsprozessen
(1) lineares Wachstum, (2) exponentielles Wachstum und (3) beschränkes Wachstum
die mathematische Modellierung dieser Prozesse.
Gehen Sie dabei auch auf die Änderungsraten, also auf die Wachstumsgeschwindigkeiten, ein.
Untersuchen Sie, woran man erkennen kann, welches dieser drei Modelle einen Wachstumsprozess am
besten beschreibt.
286 5 Wachstumspozesse modellieren
2. Pilze können in Dörrautomaten getrocknet werden und verlieren dabei erheblich an Gewicht.
Dies zeigt die folgende Messung;
Trockenzeitt [in min) 0 1 4 6 9 12 14 20
Gewicht(in % des Anfangsgewichtes) 100 83 54 39 22 19 14
Das Gewicht eines Pilzes sinkt auch bei längerer Trocknung nicht unter 6% seines Anfangsgewichts,
a) Stellen Sie die Daten grafisch dar. Welches Wachstumsmodell kann benutzt werden?
Begründen Sie ihre Wahl,
b) Ermitteln Sie anhand geeigneter Wertepaare den Funktionsterm einer Funktion, welche den
Gewichtsverlauf bei diesem Modell näherungsweise beschreibt.
Zeichnen Sie den Funktionsgraphen in das Koordinatensystem aus Teilaufgabe a).
3. Peter mischt seinen Milchkaffee immer aus gleichen Teilen Kaffee und Milch. Nachdem erden Kaffee
frisch aufgebrüht hat, schwankt er zwischen folgenden Möglichkeiten, das Getränk abkühlen zu
lassen:
■ Ergibt in den Kaffee, der noch eine Temperatur von 90 °C hat, sofort die entsprechende Menge
Milch, die er aus dem Kühlschrank holt(8 °C). Dann lässt er den Milchkaffee bei einer Zimmer
temperatur von 22°C zum weiteren Abkühlen stehen.
■ Er lässt den Kaffee zuerst 5 Minuten lang bei Zimmertemperatur abkühlen und mischt danach mit
Milch.
Man kann davon ausgehen, dass sowohl Kaffee als auch Milchkaffee so abkühlen, dass die
Abkühlungsgeschwindigkeit 15% der Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur der Flüssigkeit
und derZimmertemperatur pro Minute beträgt.
Welche Temperatur hat der Milchkaffee jeweils nach weiteren 5 Minuten?
4. Eine heiße Flüssigkeit wird bei einer konstanten Umgebungstemperatur von 20 °C abgekühlt.
Die Geschwindigkeit der Temperaturabnahme kann durch eine Funktion a mit a(t)= -69-k-e‘'''^
näherungsweise beschrieben werden,
a) Um welche Form von Abkühlungsprozess handelt es sich? Begründen Sie Ihre Antwort,
b) Wie hoch war die Temperatur zu Beginn der Messung?
c) 3 Minuten nach Messbeginn hatte die Flüssigkeit eine Temperatur von 73 ®C.
Zu welchem Zeitpunkt nimmt die Temperatur erstmals um weniger als 1 Grad pro Minute ab?
5.
Brutaler Mord vor Nachtclub
Hamburg (dpa, 11.7.) Mitten in einer lauen Hochsommernacht
trifft die Polizei vor einem stadtbekannten Nachtclub auf das
Opfer eines grausigen Verbrechens. Der einschlägig bekannte
Zuhälter Britlanten-Ede liegt tot auf dem Bürgersteig - erschla
gen mit einer Sektflasche. Der Gerichtsmediziner erscheint um
Mitternacht und misst die Körpertemperatur der Leiche: 30,5 °C. Die Spurensicherung benötigt j
für ihre Tätigkeit am Tatort geschlagene 2 Stunden und stellt beim Abtransport der Leiche I
eine Körpertemperatur von 24,5 °C fest. Die Lufttemperatur betrug in diesem Zeitraum nahezu
konstant 20 °C. Zeugenvernehmungen in dem Nachtclub ergeben, dass Edes Ex-Frau Sissi am
Abend im Nachtclub zu Gast war und sichtlich erregt wüste Morddrohungen gegen ihren frü
heren Ehemann ausstieß. Sie verließ die Bar um Viertel nach 11 volltrunken ohne Begleitung.
Für die Zeit danach kann Sissi wegen eines Filmrisses kein Alibi nachweisen.
8. Die Temperatur eines Kaffees wird durch die Funktion f mit f(t) = a + b-e beschrieben (t in Minu
ten und f(t) in °C).
a) Zeigen Sie, dass f(t) = 21 -r 59 ist, wenn die Anfangstemperatur des Kaffees 80 °C, die
Temperatur nach 10 Minuten 37,1 'C und der Abkühlungsfaktor k = 0,13 beträgt,
b) Der Kaffee gilt als trinkbar, wenn seine Temperatur auf 45“C gesunken ist.
Berechnen Sie, wie lange man mindestens warten muss, bis man ihn trinken kann,
c) Berechnen Sie f(10) und interpretieren Sie den Wert im Sachzusammenhang,
d) Begründen Sie anhand des Funktionsterms, welche Grenztemperatur der Kaffee für t c» hat.
e) Wie verändert sich der Abkühlungsfaktor k im Term von f(t), wenn man den Kaffee in einen
Isolierbecher und nicht wie in Teilaufgabe a) in einer Tasse abkühlen lässt? Geben Sie eine ge
naue Begründung.
10. Die Körpertemperatur eines Patienten mit Fieber wird gemessen,sie beträgt 40 °C. Der Patient erhält
ein fiebersenkendes Mittel, das die Körpertemperatur nach Wirkungseintritt zu jedem Zeitpunkt
stündlich um 80% der Differenz zur normalen Körpertemperatur von 36,8 °C erniedrigt.
Die Wirkung des Mittels setzt eine halbe Stunde nach der Eingabe ein.
Zeichnen Sie den Graphen der Körpertemperatur nach dem Wirkungseintritt des Medikaments.
Wann ist die Körpertemperatur erstmals um 1 ° niedriger, als sie es ohne Medikament wäre?
288 5 Wachstumspozesse modellieren
Vernetzte Aufgaben
12. Der Öltank eines Einfamilienhauses mit einem Fassungsvermögen von 1 5001 wird gefüllt.
Die vorhandene Ölmenge während des Füllvorgangs kann durch die Funktion f mit
f(t) = 1 500-900-6'°’°^* beschrieben werden, mit t a 0, t in Minuten und f(t) in Litern,
a) Zeigen Sie, dass die Flüssigkeitsmenge im Tank stets zunimmt,
b) Wann ist der Tank zur Hälfte gefüllt?
c) Bestimmen Sie die mittlere Ölzufuhr in der ersten Stunde des Füllvorgangs,
d) Aus Sicherheitsgründen darf der Öltank nur zu 90% des Fassungsvermögens gefüllt werden.
Wird diese Vorschrift eingehalten?
13. Einer Patientin wird ein Medikament durch eine Tropfinfusion zugeführt.
Die Wirkstoffmenge erhöht sich mitjedem Tropfen, aber zugleich beginnen Nieren und Leber, die
Substanz wieder auszuscheiden.
Die Wirkstoffmenge im Blut lässt sich beschreiben durch die Funktion f mit f(t)= 80 - 80-e'°’°^^
mit t in Minuten seit Infusionsbeginn und f(t) in Milligramm,
a) Skizzieren Sie die Graphen von f und f' im Intervall [0; 150] und interpretieren Sie ihren Verlauf
im Sachzusammenhang,
b) Zu welchem Zeitpunkt beträgt die momentane Änderungsrate der Wirkstoffmenge im Blut 1 -^?
c) In welchem 15-Minuten-Zeitraum ändert sich die Wirkstoffmenge um 30 mg?
d) Zeigen Sie, dass f die D/fferent/o/g/e/chung f'(t) = 0,05-(80-f(t)) erfüllt.
Erläutern Sie diese Gleichung im Sachzusammenhang.
Geben Sie auch die Bedeutung des Faktors 0,05 an.
e) Nach 4 Stunden wird der Tropf abgesetzt. Der Abbau des Medikamentes erfolgt danach mit expo
nentiellem Zerfall mit einer Halbwertszeit von 5 Stunden.
Bestimmen Sie eine neue Funktionsgleichung, die die Wirkstoffmenge im Körper beschreibt.
14. 650
Für die Behandlung von Krankheiten Einwohner je Ärztin/ Arzt
600- ^
ist eine quantitativ ausreichende und (d
550-
qualitativ hochwertige medizinische An^eclichte
500-
Versorgung besonders bedeutsam. ''V
Die medizinische Versorgung hat sich 450-
if)
a) Gehen Sie von einem exponentiellen Zerfall aus und bestimmen Sie anhand der Daten für 1970
und 2004 eine passende Funktion.
Berechnen Sie damit die Anzahl der Einwohnerje Ärztin/Arzt für 2007,2015 und für 2020.
b) Gehen Sie von einem begrenzten Wachstum mit der Sättigungsgrenze S = 200 Einwohnerje
Ärztin/Arzt aus und bestimmen Sie anhand der Daten für 1970 und 2004 eine passende Funktion.
Berechnen Sie damit die Anzahl der Einwohnerje Ärztin/Arzt für 2007,2015 und für 2020.
c) Vergleichen Sie die beiden Modelle aus den Teilaufgaben a) und b) miteinander.
Welches Modell beschreibt die Entwicklung der Anzahl der Einwohnerje Ärztin /Arzt besser?
5.4 Wachstumsprozesse untersuchen 289
Die Werte stimmen in den Jahren bis 60 Jahre gut mit den angegebenen Messwerten überein. Die
Exponentialfunktion f mit f(t) = 0,063 ' modelliert also das Wachstum des Stammes für den
Zeitraum von 0 bis 60 recht gut.
290 5 Wachstumspozesse modellieren
,1
b) Zeichnen wir den Graphen der Funktion g mit y Durchmesser(in m)
1,5 Ifj
g(t)= 1 +24-e-0’°^', sehen wir, dass der 1,6
Die Größe des Stammdurchmessers kann nach diesem Modell maximal 1,5 m betragen.
1
c) Die größte Wachstumsgeschwin 63 0.01S7H&3Ü
0.01S7H77H2
digkeit liegt im Wendepunkt des f<*)=^Cl.5^Cl+24+e 0.01S7257E7
'X=6H
Graphen von gvor.
Um diesen zu bestimmen, lassen wir uns im Rechner die Wertetabelle der Ableitungsfunktion g'
anzeigen und suchen nach dem größten Wert der Ableitung. Ungefähr bei t = 64 hat die Ablei
m
tungsfunktion g' ihr Maximum von ca. 0,01875 Jahr'
Zum Zeitpunkt t = 64 hat die Rotbuche einen Durchmesser von ungefähr f(64)= 0,758 m = 75,8 cm.
Will man die Wachstumsgeschwindigkeit einheitlich beschreiben,so liegt es nahe, eine Proportionali-
tätzudem Produkt von f[t) und (S-f(t)) anzunehmen:
f'(t)= k-f(t)-(S-f(t))
Ein Wachstum mit dieser Eigenschaft bezeichnet man als logistisches Wachstum.
Logistisches Wachstum
Ein Wachstumsprozess, dessen Wachstumsgeschwindigkeit f'(t) proportional zum Produkt aus
dem Bestand f(t) und der Differenz zur Sättigungsgrenze S-f[t) ist, also
Die Gleichung f'(t) = k-f(t)-(S -f(t)), heißt logistisches Wachstum.
f'(t) = k.f(t].(S-f(t)) Es wird beschrieben durch eine Funktion f mit einem Term der Form
heißt Differential S
f(t)=
gleichung des logis 1 + ^-1 e-‘‘5‘
tischen Wachstums f(0)
(siehe dazu auch
Abschnitt 5.4.4).
Logistisches Wachstum ist durch eine s-förmige Wachstumskurve y
gekennzeichnet. S
Viele leistungsfähige Taschenrechner oder CAS-Rechner haben
Regressionsbefehle, um zu gegebenen Daten eine logistische
Wachstumsfunktion zu ermitteln.
S-förmige
Wachstumskurve
t
BErSPIEL
Der tägliche Höhenzuwachs einer Sonnenblume verläuft nach dem Modell des logistischen
Wachstums. Zu Beginn der Messung ist die Sonnenblume 0,2 m hoch, nach 100 Tagen misst man
1,2 m. Die Grenzhöhe wird mit 1,8 m angegeben.
s
Allgemeiner Ansatz für die Funktion f; f(t)= , mit t in Tagen
1+ t4t-1
f(0)
a) Zeigen Sie, dass man jeden Term in einen der anderen Terme überführen kann.
Erläutern Sie die Vorteile der einzelnen Schreibweisen,
Bei welchem Term lässt sich die Sättigungsgrenze gut ablesen?
Wo kann man den Anfangswert leicht ermitteln?
b) Untersuchen Sie anhand der Funktionsterme auch das Verhalten von f für t-»oo und t -CO.
292 5 Wachstumspozesse modellieren
Satz V;
S--
Beim logistischen Wachstum liegt die
größte Wachstumsgeschwindigkeit dort
s f
vor, wo der Bestand f(t) gerade die halbe
2
Sättigungsgrenze S erreicht hat.
Das ist zum Zeitpunkt 1
ln^-1 1 t t
f(0)
t= der Fall.
k-S
y.
Dort liegt der Wendepunkt des Graphen.
0,1
1 t, t
Beispiel
Der Höhenzuwachs einer Sonnenblume, die zu Beginn der Messung 0,2 m hoch war, kann durch
die Funktion f mit f(t)= 1 +8.e-0.02773-t mit t in Tagen und f(t) in m beschrieben werden.
f(75)= 1 +1 ¥= 0,0
45 .4es Li N
a) Erläutern Sie die verwendete Einheit 1 n
40
CM
Personen-K/Vomefer der Verkehrsleistung, 35- CD «9-
IS
b) Entwerfen Sie zwei verschiedene Modelle, 30- o CO
- CO
25 o H« -
mit denen Sie die Entwicklung zwischen 1976 20
CO
3.
Weltenergieverbrauch -
dramatischer Anstieg bis 2030
Allem Energiesparen zum Trotz; Der Verbrauch an Öl, Gas und Kohle
nimmt weltweit dramatisch zu. Die Europäische Union hat Progno
sen für das Jahr 2030 vorgelegt- Nach dem Szenario, mit dem heutige
Trends fortgerechnet werden, steigt der Energieverbrauch bis dahin
um fast 50 Prozent - bezogen auf das Vergleichsjahr 1990.
Überprüfen Sie die Prognose der EU für das Jahr 2030. Begründen Sie die Wahl des von Ihnen ver
wendeten Modells. Erläutern Sie die in der Tabelle verwendete Einheit SKE. Welche Gründe spielen
für den dramatischen Anstieg des weltweiten Energieverbrauchs eine Rolle?
b) Nach einer Studie aus dem Jahr 2005 betragen die Energiereserven, die sich unter heutigen oder
in naher Zukunft zu erwartenden Bedingungen technisch und wirtschaftlich abbauen lassen, etwa
960 Mrd. Tonnen SKE. In welchem Jahr wären diese Reserven nach Ihrem Modell aufgebraucht?
4. Untersuchen Sie, ob man das Anwachsen der Anzahl der Mobil-Telefone näherungsweise durch logisti-
sches Wachstum beschreiben kann.
Welche durchschnittlichen Handy-Anzahlen pro Einwohner würden sich ergeben?
Untersuchen Sie diese Fragestellung für Deutschland und weltweit.
125-
Anzahl der Mobilfunkanschlüsse
in Deutschland von 1992
S 100- bis zum 3. Quartal
O 2015(in Millionen) r-
75‘
g 50- §●
2
5
I 25-
’SZ* I '94 I ’K I '98 I '00 I ’OJ 1 ’M 1 'OS i ’08 I ’IO I '12 I '14 I
’9J ’S5 ’97 ’99 '01 '03 '09 '07 '09 '11 '13 '15
294 5 Wachstumspozesse modellieren
[CAS] 5„
Bevölkerungsentwicklung
Derzeit leben mehr als 7,3 Milliarden Menschen auf der Erde. Obwohl die durchschnittliche Anzahl
der Kinder pro Frau im weltweiten Durchschnitt bereits seit jahrzehnten sinkt, wächst die Weltbe
völkerung weiter; auf voraussichtlich 8,5 Milliarden Menschen im jahr 2030 und auf 9,7 Milliarden
Menschen im Jahr 2050.
20H:10hlrd.
iOD
90
lÄ 70
8
60 S
S
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8
40
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30
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1427:2lnlnl
2D
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im
i
1tS0 19CD ISO
1 2000 2000 21DQ
0
T700 1760
GnfcTUIP^wmiupp11Ij
a) Erläutern Sie die Form der Darstellung der Daten in der Grafik oben. Stellen Sie dann die Daten zur
Entwicklung der Weltbevölkerung in einem geeigneten Koordinatensystem mit einem Rechner gra
fisch dar.
b) Beschreiben Sie die Entwicklung ab der Mitte des 20. Jahrhunderts mithilfe eines exponentiellen
Wachstumsmodells. Nutzen Sie dazu den Regressions-Befehl Ihres Rechners. Überprüfen Sie mit
diesem Modell die Prognose der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung für das Jahr 2050.
c) Lässt sich mit diesem Modell auch die Entwicklung der Weltbevölkerung vor 1950 gut beschreiben?
Wann beginnt nach diesem Modell die Menschheitsgeschichte? Nehmen Sie zu diesem Ergebnis
Stellung,
d) Geben Sie ein zweites Modell an, mit dem Sie die Entwicklung der Weltbevölkerung im Zeitraum
von 1950 bis 2005 möglichst gut beschreiben können. Nutzen Sie dazu den Regressionsbefehl Ihres
Rechners.
Welche Prognose erhalten Sie bei diesem Modell für das Jahr 2050?
\
(>. 5 Schülerinnen verbreiten an einer Schule mit
620 Schülerinnen und Schülern ein Gerücht, das f(t)= s
1 +1 .-4^. -1 i 1 1-- r
sich zunächst annähernd exponentiell ausbreitet f(0)
mit einem Zuwachs von 20% pro Minute. f(0)=5 und S = 620, also; r*
9. Beweisen Sie, dass der Wendepunkt einer logistischen Wachstumsfunktion zugleich ihr Symmetriezen
trum ist, wenn man R als Definitionsmenge zugrunde legt.
15
11. a) Zeigen Sie, dass die Funktion zu f(t)= 1 +5e-3ot eine Lösung der Gleichung f'(t) = 2-f(t)(l5 - f(t))
ist.
b) Beweisen Sie, dass die in der Information auf Seite 291 angegebene logistische Wachstumsfunk
tion eine Lösung der zugehörigen Differentialgleichung ist.
296 Selbst lernen 5 Wachstumspozesse modellieren
5.4.4 Differentialgleichungen
ZIEL Bei der mathematischen Modellierung zeitlicher Abläufe, bei denen sich Größen zeitabhängig
verändern, lassen sich häufig Hypothesen überden Zusammenhang zwischen einer Größe f(t) zum
Zeitpunkt t und der zugehörigen momentanen Änderungsrate f(t) bzw. deren Änderungsrate f'(t)zum
selben Zeitpunkt t begründen.
Dieser Zusammenhang kann oft in Form einer Gleichung für die zu bestimmende Größenfunktion f und
eine ihrer Ableitungsfunktionen geschrieben werden,
tm Folgenden werden Sie Modellierungen zum Auffinden solcher Gleichungen an typischen Beispielen
kennenlernen. Dabei werden Ihnen zwei Methoden vorgestellt, wie mithilfe dieser Gleichungen die
gesuchte Funktion f gefunden werden kann.
■ Lesen Sie die folgenden Überlegungen zum radioaktiven Zerfall und erläutern Sie anschließend Ihren
Mitschülerinnen und Mitschülern, wie man zu der sogenannten Differentialgleichung gelangt, die den
Zusammenhang zwischen der Anzahl der Atome und deren momentaner Änderungsrate beschreibt.
Radioaktive Stoffe sind dadurch gekennzeichnet, dass die Atome der Stoffe
spontan zerfallen können, ln einer kurzen Zeitspanne zerfallen die Atome mit
einer bestimmten Wahrscheinlichkeit. Wenn z. B. in einer Sekunde von 100
Atomen 5 Atome zerfallen, würde daraus näherungsweise die Zerfallswahr¬
scheinlichkeit eines einzelnen Atoms auf 5% geschätzt werden.
Bezeichnet N (t) die Anzahl der vorhandenen Atome zum Zeitpunkt t und
N (t+ h) die verringerte Anzahl nach der Zeitspanne h, dann gibt der Betrag
ARADIOAKTIV
des Terms N[t + h)-N(t)_95-iQ0
100
= -5% die Zerfallswahrscheinlichkeit in der
N(t) t
Zeitspanne h an. Alle Atome sind gleichartig. Als plausibelste und einfachste I
Hypothese liegt nahe, dass die Zerfallswahrscheinlichkeit einzig zur beobachte
ten Zeitspanne h proportional ist.
Daraus lässt sich für hinreichend kleine Zeitspannen h mit einer positiven Konstanten X (Zerfalls¬
konstante) als Proportionalitätsfaktor die aus der Physik bekannte Bedingung für das Zerfallsgesetz
N(t+h)-N(t)
angeben: - = Ä-h.
N(t)
Eine Umformung ergibt;
N(t + h)-N(t)
N(t + h)-N(t) h
=-Ä.
h.N(t) N(t)
N(t + h)-N(t)
DerAusdruck gibt die durchschnittliche Änderungsrate der Anzahl der Atome N (t) im
h
Zeitintervall von t bis t + h durch radioaktiven Zerfall an.
Das Verhältnis dieser durchschnittlichen Änderungsrate und der Anzahl N (t) der Atome zum Zeit-
W(t + h)- N (t)
h
punktt ist angenähert eine negative Konstante-X, also X.
N(t)
lim N(t + h)-N(t)
h-O h
Im Grenzfall für h 0 wird dann =-X idealerweise exakt gelten.
N(t)
N(t+ h)- N(t)
Somit erhält man für die momentane Änderungsrate N'(t) = h-O
lim h die Gleichung
N'(t)=-Ä-N(t).
Wir können davon ausgehen, dass bei Beobachtungsbeginn zum Zeitpunkt tQ = 0 eine bestimmte
Anzahl Ng = N (tg) von Atomen vorhanden ist. Wir suchen eine Funktion N, die zusammen mit ihrer Ab
leitungsfunktion N'die obige Gleichung N'(t)=-X-N{t] mitderAnfangsbedingung N(to)= No erfüllt.
Eine solche Gleichung nennt man Differentialgleichung.
5.4 Wachstumsprozesse untersuchen Selbst lernen 297
Definition
Eine Gleichung, in der die erste oder eine höhere Ableitung einer Funktion vorkommt, heißt
Differentialgleichung.
In einer Differentialgleichung kann auch die Funktion selbst oder die unabhängige Variable
Vorkommen,
In der Regel ist für die gesuchte Funktion ein Punkt des Graphen bekannt, der sich aus der soge
nannten Anfangsbedingung ableiten lässt.
Eine Differentialgleichung zusammen mit konkreten Anfangsbedingu ngen nennt man ein
Anfangswertproblem.
Beispiele
Zum Erarbeiten -> Lösung der Differentialgleichung für den radioaktiven Zerfall
■ Erläutern Sie die folgenden Schritte, die zur Lösung der Differentialgleichung für den radioaktiven
Zerfall führen und präsentieren Sie die Lösung Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.
N’(t)=-X-N(t) Differentialgleichung
N'(t) =-X
Variablen von der Konstanten trennen
N(t)
N'(t)
0
N(t) dt= 0(-A)dt Integralfunktion auf beiden Seiten bilden
Beispiel
Logistisches Wachstum
Beim logistischen Wachstum haben Sie erfahren, dass nach den Modellannahmen von Pierre-
Der Begriff
Francois Verhulst(siehe Abschnitt 5.4.3, Seite 290)die Wachstumsgeschwindigkeit f'(t) proportio
Änderungsrate
wird häufig auch nal zum Produkt aus dem Bestand f(t) und der Differenz zur Sättigungsgrenze S-f(t) ist:
als Wachstums f(t)= k-f(t)-(S-f(t)}
geschwindigkeit Mithilfe des Anfangswertes a = f(0) lässt sich ähnlich wie beim radioaktiven Zerfall die Bestandsfunk
bezeichnet.
tion f(t) durch geeignete Integration eindeutig herleiten, wenn vorher in der Differentialgleichung die
zeitabhängigen Funktionsterme von der Konstanten getrennt werden.
Beispiel
An einer Schule mit 700 Schülern setzen 4 Schüler ein Gerücht in Umlauf. Die Anzahl der Schüler,
die zum Zeitpunkt t(in Minuten)das Gerücht kennen, bezeichnen wir mitf(t).
Es ist f(0)= 4 und S = 700.
Unterstellt man zu Beginn nahezu exponentielles Wachstum und geht davon aus, dass zu Beginn
jeder Schüler drei weitere Schüler pro Minute informieren kann,so gilt nahe bei null f(t) =4-3'
und f'(t)= 4-ln(3)-3S also f'(0)= 4,4.
Aus der Differentialgleichung f'(0) = k-f(0)-(S-f(0))= k-4-(700-4) ergibt sich k = 0,0016.
4.7OO.g0.0016-7QOt 2800-e’'’2' 2800
Daraus erhält man dann f(t)= 700-4+4.e0.ooi6-roo-1 696 + 4-e’'’2-t
Manchmal findet man auch die folgenden Darstellungen für die Lösung f der Differentialgleichung zum
logistischen Wachstum:
S a^S a-Se’'^‘ (S-a)S
(1) f(t)= (2) f(t)= (3) f(t)= a e*'^' + S - a (4) f(t) = S- a + S- a
-kSt a + lS-aje'*'^'
l.(|-l)e
Siehe hierfür auch die Aufgabe 1 auf Seite 291.
5.4 Wachstumsprozesse untersuchen Selbst lernen 299
a
Fadenlänge 1
z Kugel
Auslenkung s
s>0 s>0 F = beschleunigende Kraft \ß
Ruhelage
s =0 Fg = Gewichtskraft der Kugel''
Vorzeichen behaftete Auslen Zerlegung der Gewichtskraft ln dieser Momentaufnahme ist
kung s von der Ruhelage weg. Fg = m-g in zwei Kraftkom die Auslenkung s>0 und die
Die beschleunigende Kraft F ist ponenten: beschleunigende Kraft F<0.
der Auslenkung entgegenge (1) beschleunigende Kraft F In den rechtwinkligen Drei
richtet auf die Ruhelage hin. tangential zur Kreisbahn ecken erkennt man für die posi
Mathematisch werden entge (2) eine dazu orthogonale tiven Streckenverhältnisse:
gengesetzte Richtungen durch Kraft, die den Faden spannt -F
F.
entgegengesetzte Vorzeichen und keine Beschleunigung
verursacht. da a = ß
ausgedrückt.
Folglich: F = --!^-z
Für kleine Auslenkungen kann z
näherungsweise durch s ersetzt
werden,d.h. F«—j—s
Die Kraft F«- m-g ●s wirkt als beschleunigende Kraft F = m-s". Für kleine Auslenkungen ergibt sich
somit in guter Näherung für die zu bestimmende Auslenkung s(t) die Gleichung:
mg
m-s''(t) = - ●s(t). Durch Umformung erhält man die massenunabhängige Differentialgleichung:
Die Kugel soll aus der Anfangsauslenkung Sg > 0 losgelassen werden (maximale Auslenkung auf der
rechten Seite). Das bedeutet, dass zum Beobachtungsbeginn t = 0 gilt: s(0) = Sg,
Zusammengefasst ist das folgende Anfangswertproblem zu lösen:
Aufgrund der Periodizität der Bewegung und der beschränkten Auslenkung muss die gesuchte Funk
tion s(t) eine beschränkte periodische Funktion sein. Für einen einfachen Ansatz bieten sich die schon
bekannten Sinus- oder Kosinus-Funktionen an.
■ Ermitteln Sie für die periodischen Funktionen f,(t)= sin(t), f2(t)= cos(t), f2(t)= a-sin(b-t) und
f^(t)= a-cos(b-1) jeweils die ersten beiden Ableitungen.
Bestimmen Sie die Funktionswerte bei t=0 für die Funktionen und Ableitungen.
Erschließen Sie anhand der Ergebnisse die Lösungsfunktion s(t) des Anfangswertproblemszum
Fadenpendel und bestimmen Sie die Periodendauer in Abhängigkeit von der Länge des Pendels.
Wenn b = ist und a = Sg gewählt wird, dann istmitf^(t) diezu bestimmende Auslenkung
Beweis
f(t) = a-cos(Vk-t) ist Lösung der Differentialgleichung (siehe oben)
f(0) = a-cos(Vk-o) = a
f(t)=-a'-/ksin(Vk-t)
f (0) = - a ● -/k si n (Vk - 0) = 0
Die Anfangsbedingungen sind ebenso erfüllt.
Um nachzuweisen, dass dies auch die einzige Lösung ist, untersuchen wir für zwei gegebene Lösungen
f,(t) und f2(t) die Hilfsfunktion
h'(t)=2(f,(t)-yt|).(f;(t)-yt))+f.(yt)-yt)).(-k.f,(t) + k.yt))=o
Weil die Ableitung von h null ist, muss h konstant sein. Damit ergibt sich:
h (t) = konstant = h (0) = (fi(0) - ^0))^ + 1- (f;(0) - f;(0))^ = [a - a)^ + ^- (0 - 0)^ = 0
Also müssen f, und f2 an jeder Stelle t übereinstimmen.
5,4 Wachstumsprozesse untersuchen Selbst lernen 301
f'(t)
f(t)= k.f(t).(s-f(t)) dt= kdt
f(t)-(s-fft)]
Differentialgleichungen lösen
4. Der Graph einer Funktion f verläuft durch den Punkt P{1 10,5) mit einer Tangentensteigung von 3. Er ist
so gekrümmt,dass die zweite Ableitung von f an jeder Stelle xelR gerade doppelt so groß ist, wie die
lokale Änderungsrate an dieser Stelle.
(1) Übersetzen Sie die Information aus dem Aufgabentext In ein Anfangswertproblem fürf'(Differen
tialgleichung und Anfangsbedingung).
(2) Bestimmen Sie zunächst die Ableitungsfunktion f' und daraus den Funktionsterm f(x) durch eine
erneute Integration.
5. Ein Tennisball wird aus Anfangshöhe H = 1 m mit der GeschwindigkeitVg = 8-^ senkrecht nach oben
geworfen. Die zur Erde gerichtete Fallbeschleunigung g wird mit 10-^ gerechnet. Die Höhe h (t) über
den Erdboden erfüllt die Differentialgleichung h"(t) =-g. Aufgrund der gegebenen Situation sind für
den Anfangszeitpunkt tg = Os zwei Anfangsbedingungen vorgegeben: h(0)= H und h'(0)= v„. 0
(1) Ermitteln Sie durch Integration der Differentialgleichung unter Berücksichtigung der Anfangs
bedingungen den Term der Funktion h'(t).
(2) Ermitteln Sie durch erneute Integration der Differentialgleichung unter Berücksichtigung der
Anfangsbedingungen den Term der Funktion h (t).
(3) Berechnen Sie die maximale Wurfhöhe.
Zum Vertiefen
7. Beweisen Sie den Satz zur Lösung der Differentialgleichung zum logistischen Wachstum in folgenden
Schritten;
f'(t) T[t) f'lt)
(1) Bestätigen Sie mithilfe der Bruchrechnung: f(t)-(S-f(t)) f[t)-S s.(s-flt))
8. Gegeben ist das folgende Anfangswertproblem mit einem System von zwei Differentialgleichungen für
zwei Lösungsfunktionen mit zugehörigen Anfangsbedingungen.
Differentialgleichungssystem: s'[x)= c(x) und c'(x)=-s(x)
Anfangsbedingungen: s(0)= 0 und c[0)= 1
a) Zeigen Sie, dass mit dem Funktionenpaar s(x) =sin (x) und c[x)= cos(x) eine Lösung dieses An
fangswertproblems gegeben ist.
fa) Weisen Sie nach, dass das Funktionenpaar (sin (x), cos(x)) die einzige Lösung des obigen Anfangs
wertproblems ist. Benutzen Sie zum Nachweis folgende Hilfen;
Gehen Sie zunächst davon aus, es würden mit (s,(x), c^(x)j und (s2(x), C2(x)) zwei Lösungspaare
vorliegen. Bilden Sie die Ableitung der folgenden Hilfsfunktion h (x)=(s,(x) -S2(x))^-i- (c,(x) - Cjfx))^.
Erschließen Sie aus dem Ergebnis, dass s^(x)= S2(x) und c^(x)= C2(x) gelten muss.
5 Wachstumsprozesse Das Wichtigste im Überblick 303
Exponential 6
wiedereine Exponentialfunktion. /
funktion
Für f(x)= b’* gilt: 5
f'(x)= c-b’‘ mit c=;f'(0).
Der Graph von f' entsteht aus dem Graphen von '4
f durch Streckung parallel zur y-Achse mit einem 3 ■ pV*
Faktor c. Dabei ist der Faktor c die Ableitung von
f an der Stelle null. 2 I
●if'T i,f'(x)=f'(piJ4!
ri
4s
1 1 2 3 I 4 5 I 6 X
e-Funktion und Die Exponentialfunktion f mit f(x}=e“ und f (x) = 2e^' - 3x + 1 f'(x) = 2e^-3
ihre Ableitung xeR wird e-Funktion genannt.
Für die e-Funktion gilt: f'(x) = e’‘.
D. h. die e-Funktion stimmt mit ihrer Ableitung
überein.
Stammfunktion Jede Funktion F mit F(x) = e’' + c mit csR f (x) = 2 e’' F (x) = 2 e’' 4- 7
der e-Funktion ist eine Stammfunktion der e-Funktion f mit
f (x) - e’'.
Natürlicher Der natürliche Logarithmus ln (b) einer ln (10) *2,3026, denn e^-^oze^sio
Logarithmus/ positiven Zahl b ist der Exponent, mit dem man e
Natürliche
potenzieren muss, um b zu erhalten: = b.
Logarithmus
funktion Die Funktion f mit f(x) = ln(x) und x>0 nennt man
natürliche Logarithmusfunktion.
e als Basis Jede Exponentialfunktion f mit f (x) = a ● b* und f(x) = 4-10* = 4-(e'"n°)}’**4-e2-3-x
beliebiger b > 0 kann mit der Basis e geschrieben werden.
Exponential
Es gilt: f(x) = a*b’' = a-e‘"l‘»)'*
funktionen
Ableitung der Die Funktion f mit f(x)= ln(x) hat für alle x > 0 die f(x)= 2-ln(x) f(x)=f
In-Funktion
Ableitung f'(x)=1.
F(x)= ln{|x|)
-4
y
4
2
-8-6-4=^. 2 4 6 X
-4
Für u(x)5t0 ist F(x)= ln(|x|) eine Stammfunktion
u'(x) 2x
zu f(x)= f(x)=^-1 F(x)= ln(|x|)
u(x)-
Substitution
f(mx + n)dx=-j^[F(mx + n)]^ mit m#0. (5x + 7pdx =l[l(5x + 7)^];
a
‘h k ● -3 -2 -1 1 2 3 4 ; X
Differentialgleichung des k-t
Die Wachstumsgeschwindigkeit f'(t) = a-k-e 1
exponentiellen Wachstums L. ln (2)
ist proportional zum Bestand: f'(t)= k*f(t} = 0,87
tv = 0,5 = 1,39 -0,8
y
Logistisches Ein Wachstumsprozess, dessen Wachstums
s-
Wachstum geschwindigkeit f'(t) proportional zum Produkt aus
Differentialgleichung des dem Bestand f(t) und der Differenz zur Sättigungs 1 f
2
logistischen Wachstums grenze S-f[t) ist,also f'(t)= k-f(t)-(s-f(t)),
heißt logistisches Wachstum. 1
Es wird beschrieben durch eine Funktion f mit 1 t t
s
einem Term der Form f(t)=
1 + T^-1
f(0)
Differential Eine Gleichung, in der die erste oder eine höhere Differentialgleichung:
gleichung Ableitung einer Funktion vorkommt, heißt f(t).k.f(t)
Differentialgleichung. Es kann auch die Funktion Anfangsbedingung: f(0)= a
k-t
selbst oder die unabhängige Variable Vorkommen. Lösung: f(t) = a-e
Meist ist für die gesuchte Funktion ein Punkt des
Graphen bekannt, der sich aus der sogenannten Differentialgleichung:
Anfangsbedingung ableiten lässt. f"(t) =-k-f(t) mit k>0
Eine Differentialgleichung zusammen mit konkre Anfangsbedingungen: f(0)= a, f'(0) = 0
ten Anfangsbedingungen nennt man ein Lösung: f(t)= a-cos(Vk-t}
Anfangswertproblem.
Klausurtraining
TeilA Lösen Sie die folgenden Aufgaben ohne Formelsammlung und ohne Taschenrechner.
1. Bilden Sie die 1. Ableitung und vereinfachen Sie diese soweit wie möglich,
TEtLB Bei der Lösung dieser Aufgaben können Sie die Formelsammtung und den
Taschenrechner verwenden.
5. Ein Karpfenteich hat Platzfür höchstens 2000 Karpfen,zu Beginn befinden sich 500 Karpfen darin.
Diese vermehren sich jährlich um 10% der Differenz zwischen aktuellem und maximal möglichem
Bestand,
a) Ermitteln Sie eine Funktion für den Bestand in den nächsten Jahren. Zeichnen Sie den Graphen,
b) Wann leben 1 900 Karpfen in dem Teich?
c) Nach 3 Jahren werden 400 Karpfen abgefischt. Beschreiben Sie die weitere Entwicklung des Be
standes.
7. Der Bestand einer Population von Walen wird in regelmäßigen Abständen von Tierschützern beobach
tet und geschätzt. Dabei ergaben sich fürdie Jahre zwischen 2000 und 2009 folgende Bestände:
Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Anzahl der Wale 430 500 590 720 850 1020 1200 1440 1720 2030
a) Welche Funktion beschreibt den Bestand an Walen ab 2000, wenn man exponentielles Wachstum
voraussetzt? Wie groß ist nach diesem Modell der Bestand im Jahr 2020?
b) Aufgrund des begrenzten Nahrungsangebots ist es sinnvoll, langfristig von einem logistischen
Wachstumsprozess auszugehen. Geben Sie an, auf wie viele Wale die Population bei einem logisti
schen Modell höchstens anwachsen kann.
In welchem Jahr ist die momentane Wachstumsrate am größten?
c) Aufgrund klimatischer Veränderungen wird das Nahrungsangebot immer knapper. Ein meeresbio
logisches Institut geht deshalb davon aus, dass sich die Entwicklung des Bestands besser durch
die Differenzialgleichung f'(t) = 0,174-f(t)- 0,0000029-(f(t))^ mitt in Jahren ab 2009 beschreiben
lässt. Ermitteln Sie den Walbestand mit diesem Modell für das Jahr 2020, welche Höchstzahl für
den Walbestand erwarten Sie?
d) Zeichnen Sie die Graphen der drei verschiedenen Wachstumsfunktionen aus den obigen Teilaufga
ben in ein gemeinsames Koordinatensystem. Vergleichen Sie die Modelle miteinander.
Weiterführung der Differential
und Integralrechnung
Neue UN-Prognose:
Weltbevölkerung
wächst schneller als
erwartet
In diesem Kapitel...
-2'
-3
b) Die Wertetabelle zeigt die Funktions X f,(x)=x2-l f2(x) = e-^ f[x)=(x^- !)● e"*
werte der drei Funktionen für immer -100 9999 32,69
größer werdende bzw, immer kleiner -50 2499 5,18 102' 1,29’10^5
werdende x-Werte.
-10 99 22026,465 2180620,1
Wir erkennen, dass für x -00 sowoh l
0 -1 1 -1
f, als auch f2 unbeschränkt groß
10 99 0,000045 0,004495
werden, daher strebt auch f gegen + oo
-22
für x-»-oo. 50 2499 1,93-10 4,82
Für X -I- 00 geht f, gegen + oo, aber f2 100 9999 3,72-10 -44 3,72-10 -40
strebt gegen 0. Wie die Wertetabelle
zeigt, strebtauch fgegen 0für x^-reo.
-HC»
Wir vermuten, dass das Verhalten des Faktors e’^ das Verhalten von f (x) = (x^ - 1)-e‘* für x
stärker beeinflusst als der quadratische Faktor (x^ - 1).
NuUstellen
Jede Nullstelle einer Teilfunktion ist auch Null In der Abbildung oben sind X2 und Xj die
stelle der Funktion f. Nullstellen von fj und somit auch von f,
Vorzeichenbereiche
■ Haben beide Teilfunktionen an einer Stelle x Für alle x <Xj und alle x > X5 gilt: f(x) > 0.
Funktionswerte mit gleichem Vorzeichen, so
ist der Funktionswert von f dort positiv.
■ Haben beide Teilfunktionen an einer Stelle x Für Xj < X < X5 gilt: f (x) < 0.
Funktionswerte mit unterschiedlichem Vor
zeichen, so ist der Funktionswert von f dort
negativ.
Satz
Für jede natürliche Zahl n gilt:
(1) x"*e”’‘-»0 für x-»co (2) x^-e^-^O für x^-co
y’-e’'=
e“
y
fn(x)= x"e'’‘
;6
2
n =3
2 4 6 10 12 14 X
n=1
■2
X
X -» CM
●4
Es gilt also x"-e"’' = ^-»o für x-»oo, obwohl x^-»oo und e^^co gilt.
Man sagt deshalb: Die e-Funktion „wächst schneller“ gegen co als jede Potenzfunktion.
4. Gegeben sind die Funktionen fp fj und fj mit f,[x] = x●e^ fjlxj^x^-e^* und f3(x) = x3-e’* sowie ihre
drei Graphen,
a) Ordnen Sie die Graphen den Funktionen zu und begründen Sie Ihre Zuordnung. Achten Sie insbe
sondere auf das Verhalten der Funktionen an den Nullstellen.
y y y
(B) 4 (C)
4 4- ,
3 3- 3
2 2- - 2
(4 1 1 1
X 1 X
-5 -4 -3 -2 -1 1 -5 -4 -3 -2 1 -5 -4 -3^T~=r
-1 -1 - -1
b) Untersuchen Sie das Verhalten der Funktionen f,, fj und fj für x -» oo und für x ^ - mithilfe 00
5. Gegeben sind die Funktionen f,, fj und fj mit f,(x) = x-e"\ fjlx) = x^-e und f3(x) = x^-e ^ sowie ihre
drei Graphen.
y y y
2 2 2
(A)
1 1 (B) (C)-
1 2 3 4 5 X -1 1 2 3 4 5 x -1 1 2 3 4 5 X
-1,
1 -1
-2- i-2- -2
-3-- -3 -3
a) Ordnen Sie die Graphen den Funktionen zu und begründen Sie Ihre Zuordnung.
Achten Sie insbesondere auf das Verhalten der Funktionen an den Nullstellen,
b) Untersuchen Sie das Verhalten der Funktionen fp fj und f3 für X ^ CO undfürx-»-oo mithilfe
von geeigneten Wertetabellen.
-X
Äußern Sie eine Vermutung über das Verhalten von x"-e für x 00 und für x - CO.
7. Ermitteln Sie die erste, zweite und dritte Ableitung von f. Beispiel
Erläutern Sie, welchen Vorteil es hat, wenn man vor jeder höheren
f(x) = (3x2-5}-e’‘
Ableitung zuerst ausklammert, wie im Beispiel rechts für die erste
f'(x) = 6X'e’‘ + (3x2-5)-e^
Ableitung dargestellt,
= (3x2 + 6x-5)-e>'
a) f(x) = (2x-3)-e’‘ c) f(x) = (5x^+l)-e’'‘
8. Bestimmen Sie die erste und die zweite Ableitung der Funktion f.
Welche Regelmäßigkeit vermuten Sie? Wie müsste die 3. und die 4. Ableitung von f lauten?
Können Sie auch eine Stammfunktion von f angeben?
Erläutern Sie IhrVorgehen und überprüfen Sie ihr Ergebnis,
a) f(x) = (x-5)-e* b) f(x) = (x+1 j-e** c) f(x) = (x + 3)-e"’‘
312 6 Weiterführung der Differential- und Integralrechnung
2x
a') f(x)= X ● e'^'' -Ja) f(x).= ('x^+J)r e’' c) f(x)Wjf.e^’':^
f'(x)= e^*+ xe^ f'(x)= 2X ● e* +(x^ + 3)● e*
12. a) Zeigen Sie, dass die Funktion F mit F(x)=(-2x^-8x-16)-e'2^ eine Stammfunktion zur
Funktionfmit f(x)= x^-e''2’‘ ist.
b) Berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche, die der Graph von f mit derx-Achse und der Geraden
mit der Gleichung x = 2 einschließt.
mx + b
14. Zeigen Sie allgemein: DerTerm der Ableitung einer Funktion f mit f(x) = p(x)-e wobei p(x) ein
mx-i-b
Polynom vom Grad n ist, lässt sich darstellen als q(x)-e , wobei q (x) ebenfalls ein Polynom vom
Grad n ist.
6.1 Verknüpfungen von Funktionen 313
15. Die drei Abbildungen zeigen die Graphen der Funktion f mit f(x)=(x-3)-e2, ihrer Ableitungs
funktion f sowie einer Stammfunktion F von f.
Ordnen Sie f, f' und F zu und begründen Sie.
y y
i. 4
10
T 2-
-8 -6 2 4
●8 -6 -4^ 2 4 X
£Zji J-iö> -2
(1) f(x) = (x-l)2-e'‘ (2) g(x) = (x-1)-e* (3) h(x) = (1 -xj-e* (4) i(x) = (x - l)-e*^
(A) y (B) y
4
1 2 3 4 x
-1
f X
1 /2
y (D) y
(C)
1 2
1
-4 '1 X
i-
-2 - 1 1 X
-3
18. Skizzieren Sie mithilfe von Teilfunktionen, ohne Verwendung eines Rechners, den Verlauf des
Graphen der Funktion f mit f(x) = e'’‘-(x2-2,25).
Geben Sie wesentliche Eigenschaften an.
19. Untersuchen Sie den Verlauf des Graphen der Funktion f mithilfe der Graphen der beiden Teil
funktionen und bilden Sie die 1. Ableitung von f.
a) f(x) = x-cos(x) b) f(x)=x2-sin(x)
314 6 Weiterführung der Differential- und Integralrechnung
b) Verwenden Sie das Ergebnis von Teilaufgabe a) zur Berechnung von 2x-e^^dx.
1
c) Erläutern Sie die folgende Rechnung. Vergleichen Sie diese mit den Berechnungen in den Teilauf
gaben a) und b).
I r
(u(ix)-v(xjr= U X1 ^ ju i(x) v'(x
i
i ■ i
Dariaus folgt: | I
. (x)-v'(x) := „( ,u„( X) ● y (X )J*'- u'(x) ●vKx
„WirJnt.e.giietierLauf beiden Seiten; . b
_fe_ I I ,
ly. (!x)i-v*(x)dx=
) f{u(xj-v(x)ydx^ -, u'(x;)-y(:<) dx -r
o a f
Oi
b
I
7
|u(K)rv'(x)dx = [u(x)-v(x)3^ r. v(x)dx
a a
2
2x 1
= (flx)lMfe x-e 2x -2-e 2x
1 = 78,20
c) Das Produkt der Funktionen u und v wird mit der Produktregel abgeleitet. Die Gleichung wird nach
u (x) -v'(x) umgestellt. Dann wird auf beiden Seiten integriert.
Da u(x)-v(x) eine Stammfunktion von (u(x)-v{x))' ist.folgt die letzte Zeile.
Mit u(x) = x und v(x) = e2’< sowie u'(x) = 1 und v'(x} = 2-e2>‘ berechnen wir das Integral
2
Satz: Produktintegration
b b
Beispiel
2
^e 2x
=[(5x + 3)-e2x]^-[f ^=(13e‘»-3)-
0' ' le“-!
2 2 =572,78
Berechnen Sie das Integral x^-e*dx. Verwenden Sie dazu die Formel aus der Information mehrfach.
3. „Unsichtbarer“ Faktor
e e e
Berechnen Sie das Integral ln(x)dx. Beachten Sie dazu ln(x)dx= (ln(x)-l )dx.
1
Geben Sie auch eine Stammfunktion zu f(x)= ln(x) an.
insbesondere bei Integralen der Form x"-f(x)dx kann man auf diese Weise Vorgehen.
a
316 6 Weiterführung der Differential- und Integralrechnung
Beispiel
b
Das Integral x^-sin(x)dx kann man bestimmen,indem man zweimal das Verfahren der partiel-
a
2. Sc/7r/ff; Auf das Integral auf der rechten Seite wendet man nun noch einmal das Verfahren der
partiellen Integration an: u(x)= -2x und v'{x)= cos(x) und erhält:
b b
Wirberechnen (cos(x))^dx. Da (cos(x)j^ = cos(x)-cos(x), können wir hier das Verfahren der
a
partiellen Integration anwenden. In diesem Fall ist v(x)= u'(x)= cos(x). Damit erhalten wir:
b b b
5. Berechnen Sie das Integral und geben Sie eine Stammfunktion zum Integranden an.
4
Stammfunktionen berechnen
9. Erläutern Sie die unten stehende Rechnung und führen Sie die Berechnung des Integrals zu Ende,
b
= [(sin (ix);)d X 5
sin|Cx)-Pj-2sin - IA±B ,1.
V
10. Berechnen Sie den Inhalt der Fläche, die der Graph der Funktion f mit f(x) = (x^ -4)-e’' zwischen den
Nullstellen mit der 1. Achse einschließt.
11. Berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche, welche die Graphen der Funktion f und g einschließen,
x-2
a) f(x)=x, g(x)=x-e b) f(x) = e-x, g(x) = x2-e''
12. Gegeben ist eine Funkion f mit f(x) = x-e'‘. Berechnen Sie den Inhalt der Fläche, die der Graph von f,
dessen Tangente im Tiefpunkt und die y-Achse einschließen.
Lösung a) Symmetrie
Es gilt: f(-x)= 20-x^-es^ und damit gilt: f(-x)?sf(x) und auch f(-x)?i-f(x). Der Graph von f ist also
weder achsensymmetrisch zur y-Achse noch punktsymmetrisch zum Ursprung.
Globalverlauf
1
1
■ Für x-»oo gilt: x^-»co und e'5 * = -^0, da e5 *'-»co für x CO.
es'*
20 x^ ,
Somit gilt f(x)= 20-x^-e’s'’‘ ● 0, da die e-Funktion schneller als jede Potenzfunktion
er*
gegen co wächst. 1 i
■ Für X -CO gilt: x2-»co und e'5‘''^oo. Somitgiltf[x)= 20 x2'e s'*^oo.
Nullstelle
x = 0 ist eine doppelte Nullstelle von f.
Extrempunkte
Mögliche Extremstellen sind unter den Nullstellen von f' zu suchen.
Wendepunkte
Mögliche Wendestellen sind unter den Nullstellen von f" zu suchen.
Die Gleichung f"(x)= 0 hat die Lösungen X3= 10-VsÖ» 2,9 und x^ = 10 + VsÖ = 17,1.
Da beide Lösungen einfache Nullstellen von f" sind, liegt an beiden Stellen ein Vorzeichenwechsel
von f" vor. Somit sind W,(2,9194,2) und W2(17,l 1 191,3) die Wendepunkte des Funktionsgraphen.
1
4= = 20
c) Die momentane Änderung ist maximal, wenn f maximal ist, also nach 10 Stunden. Sie beträgt zu
diesem Zeitpunkt ca. 271 Fahrzeuge pro Stunde und gibt damit den Andrang von Fahrzeugen am
Grenzübergang an. Anzahl der Fahrzeuge, die in den ersten acht Stunden ankommen:
8
4
f(x) dx=[-100-(x2+ l0x + 50)-e’t 0
0
d) Die Fahrzeuge beginnen sich zu stauen, wenn die momentane Änderungsrate größer als 150 Fahr
zeuge pro Stunde ist: 20 - ● e's"= 150
Mithilfe des Gleichungslösers des Rechners finden wir die Lösungen Xi=4,1 und X2=19,8.
Die Fahrzeuge beginnen sich also nach ca.4 Stunden zu stauen.
Maximale Staulänge;
19,8
19,8
(f(x)-150)dx =[-100-{x2+10x + 50)-e'5*‘-l50x 4,1 4190,12-(-5363,29)= 1 173,22
4,1
'J
Im Stau befinden sich nach knapp 20 Stunden maximal 1173 Fahrzeuge.
Normale
x+l
4. Die Funktionen f und gsind gegeben durch f(x) = (x - l)-e und g(x) = e’^‘^’.
a) Ermitteln Sie, in welchem Punkt S sich die beiden Graphen von f und g schneiden,
b) Die Graphen von f und g schneiden aus einer Parallelen zury-Achse, die links vom Schnittpunkts
liegt, eine Strecke aus.
Skizzieren Sie den Sachverhalt.
Bestimmen Sie die Lage der Parallelen so, dass die Länge dieser Strecke maximal wird.
1-x
6. Die Funktion f ist gegeben durch f (x) = x + e
a) Zeigen Sie, dass der Funktionsgraph zwar einen Extrempunkt, aber keinen Wendepunkt besitzt,
b) Begründen Sie, dass der Graph von f immer oberhalb der 1. Winkelhalbierenden mit der Gleichung
y = x verläuft und sich dieser Geraden für x-^oo immer mehr annähert,
c) Der Funktionsgraph, die 1. Winkelhalbierende, die y-Achse und die Gerade x = u (u>0) begren
zen einen Fläche.
Berechnen Sie den Inhalt A(u) dieser Fläche.
Untersuchen Sie, wie sich A(u) für u^oo verhält.
322 6 Weiterführung der Differential- und Integralrechnung
12. Gegeben ist die Funktion f mit f(x) = 0,1 ● (18 - x)-e« .
a) Bestimmen Sie Koordinaten der Schnittpunkte des Funktionsgraphen mit den Koordinatenachsen
sowie seiner Extrem- und Wendepunkte.
Bestimmen Sie das Verhalten von ffür x ^ oo bzw.für x -oo.
b) Bestimmen Sie den Inhalt der Fläche, die der Graph von f mit den Koordinatenachsen einschließt,
c) Die Funktion f beschreibt modellhaft die Entwicklung einer Population von Stechmückenlarven in
einem Sumpfgebiet im Frühjahr mit x in Tagen und f(x] in Millionen Stechmückenlarven.
Zum Zeitpunkt x= 0 wurde damit begonnen, mit einem biologischen Wirkstoff Mückenlarven zu
töten. Wie viele Stechmückenlarven waren nach diesem Modell zu diesem Zeitpunkt vorhanden?
d) Trotz des Einsatzes des biologischen Wirkstoffs wächst die Population der Mückenlarven zunächst
weiter. Zu welchem Zeitpunkt wuchs die Population am stärksten? Wann war die maximale Anzahl
von Mückenlarven erreicht? Welche Bedeutung hat die Nullstelle von ffür den Sachverhalt?
ix
14. Gegeben ist die Funktion f mit f(x)= 6-e's^.
a) Der Funktionsgraph, die beiden Koordinatenachsen und die Gerade mit der Gleichung x =8
begrenzen eine Fläche. Berechnen Sie ihren Inhalt,
b) Diese Fläche rotiert um die x-Achse. Der dabei entstehende Rotationskörper ist ein Modell für
den Innenraum einer Vase. Alle Einheiten sind in cm angegeben. Welches Volumen hat dieser
Innenraum? Welchen Durchmesser hat die Öffnung der Vase? Wie hoch steht das Wasser in der
Vase, wenn 200 ml Wasser eingefüllt werden?
Dichte von Glas c) Die äußere Begrenzung der Vase kann durch den Graphen einer Funktion g beschrieben werden.
p = 2,5-^
cm^ Die Wandstärke der Vase beträgt gleichmäßig 4 mm.
Bestimmen Sie die Masse der Vase, die aus Glas angefertigt wird.
324 6 Weiterführung der Differential-und Integralrechnung
Der Ansturm der Fans an den Eingängen kann näherungsweise durch die Funktion f mit
f(x)= 40-x-e”°’°2 * beschrieben werden, Dabei wird x in Minuten seit der Öffnung der Eingänge um
18.00 Uhr und f(x] in Zuschauer pro Minute gemessen.
a) Skizzieren Sie den Graphen von f. Beschreiben Sie den Verlauf in Worten.
b) Berechnen Sie den Zeitpunkt, an dem der Zuschauerandrang am größten war. Wie viele
Zuschauerinnen und Zuschauer kamen zu diesem Zeitpunkt pro Minute an den Eingängen an?
c) Bestimmen Sie, wie viele Personen nach diesem Modell um 20:30 Uhr im Stadion waren.
d) Für wie realistisch halten Sie dieses Modell?
b) Zur Bestimmung der Extremstellen einer Funktion benötigen wir die erste Ableitung f.
Mit der Produktregel und der Kettenregel können wir die Ableitung bestimmen;
f(x)= u(x)-v(x) mit u(x)= 40x und v(x)= e-°-o^-^
Es gilt:
u'(x)= 40 und v'(x)= -0,02-e"°''’^ *
f'(x)= 40 ● e-^’02-* + 40 X-(- 0,02 ●
Kettenregel
= 40 ● (e-0'°2-x + X - e-°-02’< -(-0,02))
= 40-(1 -O,O2-x)-e-°'02''
Aus f(x)= 0 erhalten wir
1 -0,02-x = 0 und somit
x = 50.
An der Stelle x = 50 liegt ein Vorzeichenwechsel von Plus nach Minus von f' vor.
Der Zuschauerandrang ist also 50 Minuten nach Öffnung der Eingänge um 18:50 Uhr am größten.
Es gilt; f(50)= 735,8. Der maximale Ansturm betrug circa 736 Zuschauerinnen und Zuschauer
pro Minute.
c) Die Gesamtzahl der Zuschauer, die bis 20:30 Uhr, also 150 min nach Öffnung der Eingänge, Einlass
150
ins Stadion gefunden hatten, bestimmen wir nach diesem Modell durch f(x)dx. Wir gehen
0
dabei davon aus, dass um 18 Uhr das Stadion leer war.
Wir können dieses Integral mithilfe eines Rechners oder durch Produktintegration berechnen:
Anzatz: f(x)= 40-X'e-°'°2 x. u(x)= 40-x; u'(x) = 40; v'(x)= e-o-°2-x; v{x)= -50e'°-°2 x
ISO ISO
d) Das Fassungsvermögen des Dortmunder Stadions wird mit 80645 Personen angegeben, was mit
dem in Teilaufgabe c) errechneten Näherungswert gut übereinstimmt.
Der größere Teil der Plätze besteht aus Sitzplätzen.
Es ist deshalb nicht unrealistisch, dass an einem Freitagabend unmittelbar vor Spielbeginn der
Andrang noch groß ist. Für die Sitzplatz-Karteninhaber besteht keine Notwendigkeit,frühzeitig
ins Stadion zu kommen, um sich einen guten Platz reservieren zu können.
Es ist auch möglich, dass nach dem Spielbeginn (also für x > 150) immer noch Personen in das
Stadion kommen. Nach diesem Modell wäre das Stadion allerdings bereits zwei Minuten nach
Spielbeginn (also für x = 152) mit 80 674 Personen mehr als ausverkauft. Das Modell ist deshalb
nurfür x< 150, also bis zum Spielbeginn, sinnvoll.
(1) Die folgende Tabelle zeigt typische Aufgaben- und Fragestellungen und ihre Lösungen bei
Wachstumsprozessen,falls der Bestand bzw. die Ausgangsfunktion f gegeben ist.
Beispiel
Aufgabenstellung
In einem Forschungslabor wird die Vermehrung von Bazillen untersucht. Die Ergebnisse zeigen,dass sich diese Ausbreitung
näherungsweise durch die Funktionfmit f(x)= l,3-x-e-°'°^'^ + 0,27 beschreiben lässt, mit xaO in Stunden ab
Beobachtungsbeginn und f(x) in Millionen Bazillen.
Überblick über die Graph zeichnen und seine Eigenschaften beschreiben
12 y (in Mio.)
Entwicklung gewinnen Zu Beginn der Beobachtung waren ca. 0,27 Millionen
Skizzieren Sie den Graphen Bazillen vorhanden. Die Anzahl an Bazillen nimmt etwa f(X)= 1,
und beschreiben Sie den
25 Stunden lang zu und hat dann ihren Höchststand 4
Verlauf in Worten.
erreicht. Danach nimmt die Anzahl ständig ab. Nach
ca. 50 Stunden verlangsamt sich die Abnahme. 20 ..40....60 80 100.
Wann ist die momentane Wendepunkt des Graphen mit positiver bzw. negativer Steigung berechnen
Änderungsrate/Wachs f"(x)= 1,3-(-0,04 ● +(1 - 0,04 ● x) ●(- 0,04) ●
tumsgeschwindigkeit = 1,3-(-0,08 +0,0016 -x) ●
am größten bzw. am Aus f"(x) = 0 erhält man -0,08 + 0,0016x = 0 und damit die Lösung x^ = 50 mit einem
kleinsten? Berechnen Sie.
Vorzeichenwechsel von f'. Somit ist die Stelle x,„ = 50 Wendestelle des Graphen von f.
Zu welchem Zeitpunkt Zudem gilt wegen f'(50] < 0, dass der Graph von f an der Stelle 50 monoton fallend ist.
nimmt der Bestand am Der Bestand nimmt also nach 50 Stunden am stärksten ab,
stärksten ab?
Berechnen Sie.
Wann hat der Bestand Gesuchten x-Wert für f(x)= a mithilfe der Wertetabelle bestimmen
den Wert a erreicht?
Die Gleichung f(x)= 5 kann nicht exakt, sondern nur mithilfe von Näherungsverfahren oder
In welchem Zeitraumi ist einem Rechner gelöst werden.
der Bestand größer als a? Rechner-Lösung:
In welchem Zeitintervall Man sucht in der Werteta m
sind mehr als5 Millionen belle die beiden x-Werte,für 3 'S. f CX) ■X
5.72S9S9705 75 5. 12H23916&
Bazillen vorhanden? die ungefähr f(x)= 5 gilt. H. 7011H7705 H.3960S70S2
S.E917H3S3E H.S70521531
Hier findet man die beiden a=H ●X=76
Werte 4 und 76.
Dann kann man mithilfe BAD
des num-Solv-Befehls t
15H85
des Rechners die beiden SOU-’E: -X
(2) Ist bei einem Wachstumsprozess mit der Funktion f die momentane Änderungsrate gegeben, so
tauchen auch hier häufig ähnliche Fragestellungen wie in dervorhergehenden Tabelle auf:
6.1 Verknüpfungen von Funktionen 327
Beschreibung des Verlaufs, Zeitpunkt der maximalen oder minimalen momentanen Änderungs
rate, usvtf. Zusätzlich gibt es aber auch Fragestellungen, bei denen von der Änderungsrate auf den
Bestand zu schließen ist.
Beispiel
I Aufgabenstellung
Y’ Das Höhenwachstum eines Baumes kann durch die Funktion f mit f(x)= 3,5-x-e'‘’'2® ’'
Ob eine momentane
beschrieben werden, mit x in Jahren ab Messbeginn und f(x) Höhenwachstum in dm pro Jahr.
Änderungsrate angegeben
ist, erkennt man bei Bei Messbeginn ist der Baum 1,7 m hoch.
Kontext-Aufgaben oft an
Wie groß ist der Bestand ■ Integral über die Funktion f im angegebenen
der Angabe der Einheit
nach einem gegebenen Zeitraum berechnen oder bestimmen.
von f(x):
Beispiele Zeitraum? ■ Anfangswert berücksichtigen.
dm pro Jahr; Bestimmen Sie welche 20
kg pro Stunde; Höhe der Baum nach 20 y (in dm pro Jahr) i
h=17+ f(x)dx 6
jnL- I ' ■ ' j
Jahren erreicht hat. 0
min’
Mittels partieller Integration er ●-V f (x) = 3.5-x-e~^'^^=*
kw=m
h I I
hält man eine Stammfunktion F
2
mit F(x] = -||(7x + 25)e"^\
. 4 8 ICL .12 1.4
h = U^[E[x)]f
= 17 + 43,55 = 60,55.
Nach 20 Jahren ist der Baum r£0
Übungsaufgaben 1. Die Konzentration des Wirkstoffs eines Medikamentes im Blut eines Patienten kann näherungsweise
durch eine Funktion f mit f(t) = 3-t-e"°’2^ * beschrieben werden,
mff
Dabei wird t in Stunden seit der Einnahme und f(t) in-p (Milligramm pro Liter) gemessen.
a) Zeichnen Sie den Graphen von firn Intervall [0; 15] und beschreiben Sieden zeitlichen Verlauf der
Konzentration. Nach welcher Zeit erreicht die Konzentration ihren höchsten Wert? Berechnen Sie.
Wie groß ist die maximale Konzentration?
b) Der Wirkstoff ist nur wirksam, solange seine Konzentration im Blut mindestens 2—p beträgt.
Bestimmen Sie die Wirkungsdauer näherungsweise zeichnerisch. Überprüfen Sie Ihr Ergebnis mit
dem Taschenrechner.
2. Ein Grippevirus breitet sich in einer Großstadt schnell aus. Die momentane Erkrankungsrate wird
modellhaft beschrieben durch die Funktion f mit f(t)= 250-t2e"°’^5'^ mit t>0.
Dabei ist t die Zeit in Tagen seit Beginn der ersten Meldungen und f(t) die Anzahl der Neuerkrankun
gen pro Tag.
a) Beschreiben Sieden Verlauf der Krankheitswelle. Berechnen Sie, wann die meisten Personen
erkranken. Begründen Sie, dass ab diesem Zeitpunkt die momentane Erkrankungsrate rückläufig
ist. Wann nimmt sie am stärksten ab?
b) Die Funktion F mit F(t)=(a-t^ + b-t + c)-e”°’^^ * ist eine Stammfunktion zu f. Bestimmen Sie mit
hilfe des Koeffizientenvergleichs diese Stammfunktion F von f.
Bestimmen Sie, wie viele Personen nach 14 Tagen insgesamt neu erkrankt sind.
Weisen Sie nach, dass die Gesamtzahl der Erkrankten nach diesem Modell unter 35000 bleiben wird.
3. Der Graph der Funktion f mit f(x]= 2,4-x2-e‘°’5'' beschreibt im Intervall [0; 15] das Profil eines
Deichquerschnitts, mit x und f(x) in Metern. Die Deichsohle liegt im Querschnitt auf der x-Achse.
a) Zeichnen Sie das Profil des Deichquerschnitts.
Welche Seite des Deichs ist die dem Wasser zugewandte Seite? Begründen Sie.
b) Bestimmen Sie die Höhe des Deichs,
c) Zeigen Sie, dass das maximale Gefälle der Böschung auf der Wasserseite nicht größer als 45% ist.
d) Es ist geplant, die Deichkrone auf einer Höhe von 4,50 m abzutragen, um darauf einen Radweg
anzulegen. Bestimmen Sie die Breites dieses Radwegs,
e) Untersuchen Sie, wie viel Kubikmeter Erde dazu auf einer Länge von einem Kilometer abgetragen
werden müssen.
4. r
Das Kyoto-Protokoll von 1997 schreibt ver
bindliche Ziele für eine Verringerung des Aus
stoßes von Treibhausgasen vor. So sollten
z. B. die Industrieländer den Ausstoß von Koh
lendioxid (CO2) um jährlich durchschnittlich
5,25% gegenüber dem Stand von 1990 redu
zieren. Auf der UN-Klimakonferenz in Quatar
im Jahr 2012 wurde die Verlängerung des Kyo
to-Protokolls bis zum Jahr 2020 beschlossen.
Eine UN-Kommission hat zwei verschiedene Szenarien A und B für die Entwicklung der weltweiten
C02-Emissionen entworfen:
Das Szenario A kann durch den Graphen der Funktion f mit f(t)= 0,024-t2-e"‘’'°'^'+ 7 beschrieben
werden. Dabei wird t in Jahren ab dem Jahr 1950 (t = 0) gemessen,f(t) gibt die jährliche
COj-Emission zum Zeitpunkt t (in Milliarden Tonnen pro Jahr) an.
a) In welchem Jahr würde nach diesem Modell die größte COj-Emission stattfinden? Berechnen Sie.
Bestimmen Sie, ab welchem Jahr sich der jährliche Ausstoß auf weniger als die Hälfte des maxima
len Ausstoßes verringern würde,
b) Wie viele Tonnen CO2 werden nach diesem Szenario in den Jahren 2000 bis 2020 insgesamt
ausgestoßen?
Das optimistischere Szenario B kann ebenfalls näherungsweise durch den Graphen einer Funktion g
der Form g(t] = a-t^-e’75''+7 beschrieben werden. Dabei entspricht wiederum t = 0 dem Jahr
1950.
c) Dieses Modell geht davon aus, dass der maximale Ausstoß von ca. 31 Milliarden Tonnen im Jahr
2040 erreicht wird.
Bestimmen Sie damit den Parameter a von Szenario B.
d) Wie viele Tonnen COj könnten in den Jahren 2020 bis 2050 vermieden werden, wenn statt der
Entwicklung von Szenario A eine Reduzierung der C02-Emission gemäß Szenario B umgesetzt
werden könnte?
6,1 Verknüpfungen von Funktionen 329
5.
Die Golden-Gate-Bridge war nach
ihrer Erbauung im jahr 1937 mehr
als 25 ]ahre lang die längste Brücke r
der Weit. Die beiden Hauptkabel
sind an der Spitze der beiden Pfei- L.,
ler in 152 m Höhe über der Straße
Die Hauptkabel der a) Beschreiben Sie die Lage des Kabels zwischen den beiden Pfeilern mit x, f(x) in m durch eine Para
Brücke bilden eine
bel. Legen Sie den Koordinatenursprung in die Mitte zwischen den Pfeilern auf Fahrbahnhöhe,
Parabel, da die Fahr
b) Die Lage des Kabels zwischen den Pfeilern wird nun durch eine sogenannte Kettenlinie
bahn gleichmäßig
an den Seilen hängt g(x)= + modelliert werden. Stellen Sie die Graphen von f und g in einem
und damit vertikale gemeinsamen Koordinatensystem grafisch dar.
Kräfte auf die Kabel In welchem Bereich steigt die Parabel schneller als die Kettenlinie? Wie groß ist jeweils die Stei
einwirken. Einer Ket
gung an der Pfeilerspitze?
tenliniefolgen nur
c) Bestimmen Sie, an welcher Stelle der Unterschied zwischen den beiden Kurven am größten ist.
frei hängende Seile
und Ketten,
6. Für eine Kinovorführung, die um 21 Uhr beginnt, y
werden in einem Filmpalast die Kassen um 7
19:30 Uhr geöffnet. Die Anzahl der ankommen-
6
den Personen pro Minute kann modellhaft
5
beschrieben werden durch die Funktion f mit
f(x)= 0,05-x2-e-°'“®^\ 4
Dabei ist x die Zeit in Minuten seit 19:30 Uhr 3
und f(x) die Anzahl derankommenden Perso 2
nen pro Minute. Vor 19:30 Uhr befinden sich
1
noch keine Besucheran den Kassen,
a) Beschreiben Sie den Verlauf des Besucher 20 40 60 80 100
stroms in Worten,
b) Wann kommen die meisten Besucher pro Minute zum Kartenschalter, wie viele sind das?
Berechnen Sie. Bestimmen Sie den Zeitpunkt, an dem die Anzahl der ankommenden Besucher
am stärksten abnimmt,
c) Bestimmen Sie die Anzahl der Personen, die sich zu Beginn der Vorführung im Kino befinden.
ix
8. Gegeben ist die Funktion f mit f(x)= 4-(x + l)-e'4 ,
a] Untersuchen Sie den Graphen der Funktion f auf Nullstellen, Extrem- und Wendepunkte sowie das
Verhalten für x -»± co.
Zeichnen Sie den Graphen von f über dem Intervall [0; n ]
b) Ein Designer entwirft am Computer ein Modell einer Blumenvase. Der Innenraum der Vase soll ein
Rotationskörpersein, der durch Drehung des Graphen der Funktion firn Intervall [0; 10] entsteht,
mit X und f(x) in cm.
Bestimmen Sie das Volumen des Innenraums der Vase.
Wie viel Wasser befindet sich in der Vase, wenn sie bis auf 3cm unterhalb des oberen Randes
gefüllt wird?
c) Welchen Durchmesser hat der Innenraum an seiner breitesten Stelle, welchen Durchmesser hat er
an der Öffnung der Vase?
9. Die Erdölfördermenge eines Staates kann ab dem Jahr 2001 näherungsweise durch die Funktion f
mit f(x)=(150-3-x)-e°’°® '' beschrieben werden, mit x in Jahren ab 2001 und f(x) Fördermenge zum
Zeitpunktx in 10®Tonnen Erdöl,
a) Skizzieren Sie den Graphen im Intervall [0; 50] und beschreiben Sie den Verlauf in Worten,
b) Berechnen Sie das Jahr, in dem die Fördermenge maximal ist. Wie viele Tonnen Erdöl werden in
diesem Jahr gefördert?
Berechnen Sie den Zeitpunkt, an dem die Fördermenge den maximalen Zuwachs erfährt,
c) Berechnen Sie den Gesamtförderzeitraum nach diesem Modell.
Bestimmen Sie, wie viele Tonnen Erdöl in diesem Zeitraum gefördert werden.
11. In einem Forschungslabor wird die Ausbreitung von Bazillen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass
sich diese Ausbreitung näherungsweise durch die Funktion f mit f(t)= 3-e'T' mit t in
Stunden ab Beobachtungsbeginn und f(t) in Millionen Bazillen, beschreiben lässt,
a) Skizzieren Sie den Graphen von f in den ersten 20 Stunden. Bestimmen Sie den Zeitraum, in dem
mehr als 4 Millionen Bazillen vorhanden sind.
Nach wie viel Stunden ist der maximale Bestand erreicht? Wie groß ist er?
b) Zu welchem Zeitpunkt wächst der Bestand am schnellsten? Bestimmen Sie die momentane
Änderungsrate zu diesem Zeitpunkt.
Was gibt die momentane Änderungsrate für diesen Sachzusammenhang an?
c) Bestimmen Sieden Zeitpunkt, ab dem es noch eine Stunde bis zur Verdoppelung des Bestandes
dauert.
6.1 Verknüpfungen von Funktionen 331
Beispiel
12. a) Die Funktion f mit f(x)= -x^-2x +6 wird
fürxäl durch eine lineare Funktion
Lokale Linearisierung einer Funktion
ersetzt, deren Graph die Tangente an den Um die Nullstelle von f mit f(x)= cos(x)- x + 3
Graphen von f an der Stelle x= 1 ist. näherungsweisezu
Ermitteln Sie die Nullstelle der linearen bestimmen, wird der
Funktion,
Funktionsgraph durch
b) Die Funktion f mit f(x)= x-5 + sin (x) hat die Tangente an den
im Intervall -|Tr;2Tt eine Nullstelle. Um Graphen an derStelle
diese Nullstelle näherungsweise zu be x = y ersetzt.
stimmen, wird der Graph von f durch die f{x)=-sin(x)- 1;
Tangente an den Graphen an der Stelle f' K Sin
TT'
1
X = 2 TT ersetzt. Bestimmen Sie mithilfe 2 2
Tangentengleichung y = -2x-i-c, also
dieses Verfahrens einen Näherungswert
für die Nullstelle von f. 3-y =-2'Y + c bzw, c =3+^
c) Die Funktion f mit f(x)= 2+ 4'e”5’‘ be Tangente: y =-2x + 3+-j
schreibt einen Wachstumsprozess. Nullstelle: x =j*~~2,29
Ermitteln Sie die die Stelle Xq ,an der
die momentane Änderungsrate beträgt. Ab der Stelle Xq wird die Funktion f durch eine lineare
Funktion g ersetzt, deren Graph die Steigung—^ hat. Ermitteln Sie einen Funktionsterm von g.
13. Während eines lange andauernden heftigen Schneefalls kann in einem Skigebiet die momentane
Änderungsrate der Schneehöhe näherungsweise durch die Funktion f mit f(x)= 3-x-e'4^ beschrieben
werden 0<x<10 in Stunden ab Beginn des Schneefalls um 8 Uhr, f[x)in^.
a) Zeichnen Sie den Graphen für -1 <xs 12 und bestimmen Sie die maximale Änderungsrate der
Schneehöhe.Zu welchem Zeitpunkt ist dieser Wert erreicht? Ermitteln Sie am Graphen den Zeit
raum, in dem die momentane Änderungsrate mindestens 2-^ beträgt,
b) Um 8 Uhr betrug die Schneehöhe 120 cm. Berechnen Sie, wie hoch der Schnee um 12 Uhr liegt.
Zeigen Sie hierzu, dass die Funktion F mit F(x]=- 12-(x + 4)● e"'‘ eine Stammfunktion zu f ist.
c) Zu welchem Zeitpunkt Xq ist der Abnahme der momentanen Änderungsrate am größten?
Ab diesem Zeitpunkt Xq lässt der Schneefall stark nach. Die momentane Änderungsrate kann nun
besser durch eine lineare Funktion beschrieben werden, deren Graph die Tangente an den Gra
phen von f an der Stelle Xq ist.
Wie lange wird es nach diesem Modell noch dauern, bis kein Schnee mehr fällt?
14. Ein Wassertank hat ein Fassungsvermögen von 550 Liter. Die Wassermenge zum Zeitpunkt t kann
beschrieben werden durch die Funktion f mit f(t) = 520- 280-e'ii'. (t in Minuten ab Beobachtungsbe
ginn,f(t) in Liter}
a) Wie viel Wasser ist bei Beobachtungsbeginn im Wassertank? Wie lange dauert es, bis der Tank
zu drei Viertel seines Fassungsvermögens gefüllt ist? Zeigen Sie, dass die Wassermenge im Tank
ständig zunimmt. Bedeutet dies, dass das Fassungsvermögen des Tanks auf Dauer nicht ausreicht?
Begründen Sie.
b) Nach 15 Minuten wird der Zufluss gestoppt und ein Abfluss geöffnet. Die momentane Abflussrate
beträgt 0,5% der vorhandenen Wassermenge pro Minute. Geben Sie eine Funktion g an, die den
Wasserstand zum Zeitpunkt t(t ab Beobachtungsbeginn) während des Abflusses beschreibt. Wie
lange dauert es, bis die Wassermenge bei Beobachtungsbeginn wieder erreicht ist?
c) Der Tank soll nun vollständig geleert werden. Dazu wird 40 min nach Beobachtungsbeginn der
Abfluss geändert. Er kann nun durch eine lineare Funktion beschrieben werden, deren Steigung
der momentanen Abflussrate zum Zeitpunkt der Änderung entspricht.
Wie lange dauert es bis zur vollständigen Leerung des Tanks?
332 Selbst lernen 6 Weiterführung der Differential-und Integralrechnung
■ Gegeben ist die Funktionenschar ft(x) mit fjx) =(x-t)'e~2 mit teR.
Für die Parameterwerte-4;-3;-2;...; 7; 2
sind die Graphen von rechts gezeichnet.
Es lassen sich bereits wesentliche Eigen
schaften erkennen:
■ Die Funktion ist für alle xe'R definiert,
m Es ist keine Symmetrie des Graphen
erkennbar,
m Für X-^oo gilt f(x) -» 0.
m Für X-^-oa gilt f(x) - co.
■ Die Funktion hat genau eine Nullstelle,
m Die Funktion hat höchstens einen
Hochpunkt,
m Die Funktion hat höchstens einen f.
Wendepunkt.
Bestätigen Sie diese Vermutungen rechne
risch am Funktionsterm.
Definitionsbereich
DieFunktionenscharftistfüralle xeR definiert.
Symmetrie
Es gilt ft(-x)=(-x-t)-e^ und damit gilt ft(-x)#ft(x) und auch ft(-x)?^-ft(x). DerGraph von ft(x) ist
also weder achsensymmetrisch zury-Achse noch punktsymmetrisch zum Ursprung,
Globalverlauf
1
Für x-»co gilt (x-t)^oo, sowie e'2 = da 62-»CO für x-»co.
02
CO
^^0, da die e-Funktion schneller als die lineare Funktion gegen
Es gilt ft{x)=(x-t)-e’2 = ’‘“''
62
wächst.
Für x-»-oo gilt (x-t)-^-oo, sowie e”2 + CO. Also gilt ft(x) =(x-t)-e‘2-»-co.
NuUstellen
ft(x)= 0, also (x-t)-e"5 = o. Da die e-Funktion selbst keine Nullstelle aufweist, bleibt x = t als einzige
Nullstelle. Der Schnittpunkt mit der x-Achse ist also N (t 10).
y-Achsenabschnitt
ft(0)= -t, also ist der Punkt M (0|-t) der Schnittpunkt mitdery-Achse.
Extrempunkte
Mögliche Extremstellen sind unter den Nullstellen von f( zu suchen.
2-x+t
●e 2
f;(x)= e'2 +(x-t}-e“^j-l 2
X
● e 2' -
1 -4+X-t
●e 2
2 2 4
t
fj'(t + 2]=-~e"’"2 < 0 für alle te R, also hatjeder Graph bei x = t +2 einen Hochpunkt.
ft(t + 2)= 2-e'2'\ Jeder Graph der Schar hat einen Hochpunkt bei Ht t + 2 b-e'z”’ .
Wendepunkte
Mögliche Wendestellen sind unter den Nullstellen von f" zu suchen.
-4+X-t
f"(x) = 0, also 4 = 0, also x = t + 4.
Bei X = t + 4 findet ein Vorzeichenwechsel von f" statt. Denn betrachtet man z. B. die beiden Stellen
x = t + 3 linksvon t + 4 und x = t + 5 rechts von t + 4, dann gilt -4 + {t+3)-t -1 „ .
‘4 ' =-^<^ und
-4.t.5-t 1
4 4
DaherhatJederGraph derSchareinen Wendepunkt bei W,(t + 4|4-e 2 ^).
Zum Üben 1. Für teR ist die Funktionenschar f, gegeben mit fjx) = (x^ + t- Ij-e*'.
a) Bestimmen Sie die Nullstellen von fjn Abhängigkeit von t.
Untersuchen Sie, ob es Funktionen der Schar gibt, deren Graphen sich schneiden,
b) Bestimmen Sie die Anzahl der Punkte mit waagerechter Tangente der Graphen von fj in
Abhängigkeit vont.
Auf welcher Kurve liegen die Punkte mit waagerechter Tangente für alle Werte von t?
2x 4t-ex + 3t2.
2. Für t # 0 ist eine Schar fj von Funktionen gegeben mit fj(x) = e
a) Untersuchen Sie die Existenz und die Anzahl der Null- und Extremstellen von f, in Abhängigkeit
von t. Gibt es Funktionen der Schar, die sowohl eine positive als auch eine negative Nullstelle
haben? Begründen Sie.
b) Zeigen Sie, dass der Graph von f_, für alle xeR oberhalb des Graphen von f, verläuft,
c) Im 2. Quadranten schließen die beiden Graphen von f_, und f, sowie diey-Achse eine nach links
offene Fläche ein. Untersuchen Sie, ob diese Fläche einen endlichen Inhalt hat,
3. Ordnen Sie die Graphen zu fjx) den Parametern k =-2;-1; 0; 1; 2 der Funktionsterme begründet
zu.
a) fjx) = e-''x c) f^(x) = (x-k)-ex
yi
'2
\
X
334 Selbst lernen 6 Weiterführung der Differential- und Integralrechnung
JlUi 6. Gegeben ist die Funktionenschar f^^ mit ksR. Zeichnen Sie mit einem Rechnerfür geeignete Werte
von kdie Graphen der Funktionen f,,. Beantworten Sie nach einem ersten Überblick folgende Fragen:
■ Welche Nullstellen haben die Graphen?
■ Welches Symmetrieverhalten weisen die Graphen auf?
■ Welche Extrempunkte haben die Graphen von f,,?
a) fjx) = kx-x^ b) f|^(x) = x2-kx‘^ c) f^(x)=x3-kx2 d) f|^(x) = x^ - k x^
7. Bestimmen Sie den Parameter k so, dass das integral den angegebenen Wert hat.
k
8. Gegeben ist die Funktionenschar fj mit f((x) = (e^-t)^ und t > 0. Untersuchen Sie die Funktionenschar
fj. Zeigen Sie, dass alle Extrempunkte der Schar auf dem Graphen einer Funktion g liegen und alle
Wendepunkte auf dem Graphen einer Funktion h. Bestimmen Sie die Funktionsterme von g und h und
zeichnen Sie die Ortskurven zusammen mit einigen Graphen der Funktionenschar.
1 +x
10. Zu jedem t>0 ist eine Funktion f( gegeben durch ft(x) = ln t- 1 -X ●
a) Bestimmen Sie den Definitionsbereich der Scharfunktionen,
b) Zeigen Sie, dass keine Funktion der Funktionenschar ft(x) ein Extremum besitzt.
11. Gegeben ist die Funktionenscharft mit ft(x) = tx-(ln(x))2 und tsR\{0).
a) Bestimmen Sie die Extrempunkte dieser Funktionenschar In Abhängigkeit von t.
b) Bestimmen Sie die Wendepunkte von ft.
12. Führen Sie fürdie Funktionenscharft mit ft(x] = x-ln(tx) und teR\{0} eine vollständige Funktionsun
tersuchung durch.
6.3 Bogenlänge einer Kurve Selbst lernen 335
a b X
Xi-1 Xi Xi
1(nXi)-f(X|.,))^(x,-x,_,p
(Xi-Xi.,P
^ (X|-X|_^)^(X,-X,_,P
(Xi-Xi_iP
Multiplizieren mit =1
= >i-Xi-lP (f[Xj)-f(x,_i)f ^ [Xj-X|_,P
1 (Xi-Xi_,P "^(Xi-Xi.ip
Ausklammern von = .-X.
; = X:
I
-X,
1 -1
(f{Xi)-f(Xi_,)P + 1 da X:I > Xi-1
= (Xi-Xi-l)-
(Xi-Xi_,)^
f(Xi)-f(Xi_,) 2
X; -X;1-1
+1
f(Xi)-f(Xj,i)
Im umgeformten Ausdruck ist die Steigung derSehne P|_, P|.
(Xi-Xi.i)
Es gibt nun im Inneren des Intervalls [X|.p xj eine Stelle X|, für die die zugehörige Tangente an den
f(Xi)-f(Xj_,)
Graphen parallel zu der betrachteten Sehne ist. Also ist f'(X|) =
(^-Xi^J
Für die Länge der Sehne gilt also: |Pi_,P||= (Xi-Xj_,)-.^(f(Xj))^+1 =^1 +(f'(Xj))^-Ax
00
+(f'(x;))^-Ax und mittels Grenzwertbildung mit n das Integral:
n b
n +(f'(X|))^.Ax= ^1+(f'[x))2dx
i=l a
336 Selbst lernen 6 Weiterführung der Differential-und Integralrechnung
a b X
Beispiel
+
Für f(x)=Vx^ gilt f'(x)=|-Vx. Also ist 1= nj) fxdx.
0 \3
Mithilfe der Kettenregel kann man zeigen, dass G(x)=^- eine Stammfunktion zu
gM =(l+fx)^ ist
3’
13l
Also gilt l =
,= IT- f =^-4397
Beispiel
Bemerkung: Da man bei der Berechnung der Bogenlänge eine Wurzel im Integranden hat, lässt sich
das Integral mithilfe von Stammfunktionen oft nur schwer oder u.U. überhaupt nicht exakt berechnen.
Man kann aber mithilfe eines Rechners Näherungswerte für diese Integrale bestimmen.
1. Berechnen Sie die Länge des Graphen der Funktion f über dem Intervall I ohne Rechner,
c) f(x)= m-x + n; 1 =[a; b]
a) f(x)=^||ir|f; l =[l;4]; b) f(x)^|(x-l)t; l =[1;9];
2. Ermitteln Sie die Bogenlänge des Graphen von f über dem Intervall [1; 2] durch Integralbestimmung
mithilfe des Rechners,
a) f(x)=x2; b) f(x)=i c) f(x)= e''
4. Durch die Rotation eines Funktionsgraphen zur Funktion f, die über dem Intervall[a; b] definiert ist,
wird ein Rotationskörper begrenzt, dessen Oberfläche als „Mantelfläche“ oder kurz„Wonfe/“ bezeich
net wird. Für den Inhalt dieser Fläche gilt die folgende Formel.
Leiten Sie diese Formel analog zur Erarbeitung der Formel für y,
die Bogenlänge her.
Anleitung: Beachten Sie, dass bei der Rotation der Sehnen um ■h
die X-Achse Kegelstümpfe entstehen. Zerlegen Sie den Rotati
onskörper in n waagerecht aneinander liegende Kegelstümpfe.
Bestimmen Sie dann die Mantelfläche des Kegelstumpfes zum
Intervall [X|_i; xj mithilfe der Formel: A^ = Tt-(r, -h TjJ-s
Die Summation über alle n Kegelstümpfe liefert mit dem Über
gang zum Integral die Formel.
Kettenlinie
7.
Im 16. und 17. Jahrhundert befassten sich Mathematiker
mit der Frage, durch welche Funktionsgleichung eine an
zwei Punkten aufgehängte Kette beschrieben werden kann.
Während der italienische Wissenschaftler Galileo Galilei
(1564-1642) annahm, die sogenannte Kettenliniesei eine
Parabel, konnte der Niederländer Christiaan Huygens
(1629-1695) diese Vermutung schon im Alter von 17 Jahren
widerlegen. Erst dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm
Leibniz (1646-1716) gelang 1690 die exakte Beschreibung
der Kettenlinie mithilfe der Funktionsgleichung f(x) = ^ .
338 Selbst lernen 6 Weiterführung der Differential- und Integralrechnung
Man bezeichnet die Funktion mit dem Term ^ auch als cosh (cosinus hyperbolicus):
I , , pX + g-« ^
cosh(x)= ^ .
Für die Form einer an zwei Punkten im Koordinatensystem aufgehängten Kette oder eines Seils kann
8.
Die Storebaelt-Brücke in
Dänemark
Die 18km lange Brücke verläuft über
den Großen Belt und verbindet Ost-
und Westdänemark miteinander. Die
Fahrbahn der Brücke wird durch Tra
geseile gehalten, die an den beiden
Brückenständern (Pylonen) befestigt h
sind.
Der tiefste Punkt des Trageseils
der Brücke befindet sich 77 m über
der Wasseroberfläche, der höchste
254m. Der waagerechte Abstand der
Pylonen beträgt 1 624 m.
Zur Beschreibung der Trageseile und der Fahrbahn wählen wir ein Koordinatensystem, dessen Ur
sprung auf der Wasseroberfläche genau in der Mitte zwischen den Pylonen liegt,
a) Aufgrund der technischen Konstruktion weiß man;
■ Die Trageseile zwischen den beiden Pylonen folgen dem Verlauf einer Parabel.
■ Der Verlauf der Fahrbahn zwischen den Pylonen wurde als Ausschnitt eines Kreises vom Radius
45 km,dessen Mittelpunkt 44,928 km unter dem Ursprung des Koordinatensystems liegt, kons
truiert.
Leiten Sie aus den Angaben her, dass
(1) p(x)= 0,000268 x^-h 77 den Verlauf eines Trageseils;
(2) c(x)= V45000^ - x^ - 44928 den Verlauf der Fahrbahn
beschreibt,
b) Bestimmen Sie
(1) die Länge des Trageseils zwischen den Pylonen;
(2) die Länge der Fahrbahn zwischen den Pylonen,
c) Legen Sie den Berechnungen andere Modellannahmen zugrunde und berechnen Sie damit die
Funktionsgleichungen für den Trageseil- sowie den Fahrbahnverlauf;
(1) Der Trageseilverlauf folgt einer Ketten linie mit dem Ansatz k(x)= -^cosh(a ● (x + b))+ c;
(2) Der Verlauf der Fahrbahn ist parabelförmig mit dem Ansatz d(x)= ax2 + bx + c
Bestimmen Sie unter diesen Modellannahmen die Länge des Trageseils sowie die Länge der Fahr
bahn zwischen den Pylonen,
d) Vergleichen Sie die Ergebnisse aus den Teilaufgaben b) und c) miteinander.
6.4 Gebrochenrationale Funktionen - Quotientenregel 339
4,
2
1
-5 -4 -3 -2 -1 1 2 3 4 5 X
-1
-2
3
2
1
-3 -1 1 2 3 4 5—e—=? -2 -1
1
-2 -2
-3 -3
c) Beschreiben Sie die besondere Lage der Geraden mit der Gleichung y = x - 2 für den Graphen von f.
Zerlegen Sie mithilfe einer Polynomdivision den Funktionsterm f(x) in einen linearen Term und den
gebrochenenrationalen Rest
Begründen Sie anhand dieser neuen Darstellung von f(x) den Verlauf des Graphen von f relativ zur
Geraden mit der Gleichung y = x - 2.
LÖSUNG a) An allen Stellen, an denen die Nennerfunktion v(x)= x - 1 den Funktionswert Null annimmt, ist die
Funktion f nicht definiert. Hier gilt v(l)= 0, also ergibt sich der Definitionsbereich Df von f mit
D,={xelR IX# 1}.
Wir bestimmen den Schnittpunkt des Graphen mit dery-Achse durch f(0)=-4, d. h. der Schnitt
punkt mitdery-Achse hat die Koordinaten (0[-4).
Die möglichen Schnittpunkte des Graphen mitderx-Achse werden durch die Berechnung der
Nullstellen aus dem allgemeinen Ansatz f(x)= 0 ermittelt. Im Fall einer Funktion f der Form
u(x)
f(x)= v(x) liegt nur dann eine Nullstelle vor, wenn die Zählerfunktion u{x)eine Nullstelle hat und
diese auch im Definitionsbereich von f liegt, d. h. dass diese Stelle nicht
gleichzeitig eine Nullstelle der Nennerfunktion v (x) ist.
Wir untersuchen den Ansatz u(x)= x2-3x + 4 = 0. Ob eine Nullstelle
vorliegt, kann über verschiedene Wege herausgefunden werden. Es
zeigt sich, dass die obige quadratische Gleichung x2-3x + 4 = 0 keine
reelle Lösung hat. 1
An u(0)= 4 wird z. B. erkennbar, dass u (x) > 0 für alle xs[R gelten
-1 1 2 3 X
muss.
Zum gleichen Ergebnis können wir auch gelangen, wenn wir die zugehörige Parabel grafisch
darstellen (siehe Abbildung).
Der Graph von f hat somit keine Schnittpunkte mit der x-Achse.
-3X + 4 1
b) Für die Funktion f mit f(x} = =(x2-3x-h4)- X-1 ist die Stelle x = 1 eine Definitionslücke.
X- 1
1
■ Wenn x 1 mit x<l, dann x^-3x + 4 2 und X- 1 -^-00, also f(x) -00.
1
m Wenn x-»l mit x>l, dann x2-3x +4^2 und X- 1 -»CO, also f(x)-»oo.
Die Stelle x=1 ist eine nicht hebbare Definitionslücke.
Der Graph von f besteht aus zwei nicht zusammenhängenden Ästen auf beiden Seiten der Geraden
mit der Gleichung x = 1. Bei Annäherung an die Stelle x= 1 von links bzw. von rechts schmiegt
sich der Graph an diese Gerade an, wobei die Funktionswerte f(x) gegen -co bzw. +oo streben. Es
liegt an dieser Stelle eine Definitionslücke mit Vorzeichenwechsel vor.
c) Aus der Abbildung des Graphen von f ist erkennbar, dass sich dieser von f für betragsmäßig große
x-Werte der Geraden mit der Gleichung y = x - 2 nähert. Für x^-oo schmiegt sich der Graph von f
von unten an diese Gerade an und für x-»oo von oben.
Mit dem Verfahren der Polynomdivision zerlegen wir den Funktionsterm in einen linearen Term
und einen echt gebrochenen.
(x2-3x + 4):(x-l)= x-2+...
-(x^- x)
-2x + 4
-(-2x + 2)
2
Es bleibt der Rest 2, der noch durch (x - 1) dividiert werden muss, d. h. der Bruchterm muss
zum ganzrationalen Anteil g(x)=x-2 addiert werden.
Als vollständiges Ergebnis ergibt sich;
■ Wenn x < 1, dann somit f(x) < x - 2, d.h. der Graph von fliegt unterhalb der
Geraden zu g(x)=x-2.
■ Wenn x > 1, dann > 0, und somit f(x) > x - 2, d.h. der Graph von f liegt oberhalb der
Da für x-»±co nähern sich die Funktionswerte von f für betragsmäßig große x-Werte
denen der linearen Funktion g(x)= x-2. Das bedeutet, dass sich der Graph von f an die Gerade zu
g[x)=x-2 anschmiegt.
u(x)
Eine Funktion, deren Funktionsterm als Quotient von zwei Polynomen u(x) und v(x) geschrie-
v(x)
ben werden kann, heißt gebrochenrationale Funktion.
Beispiele
x^-i-2. x^ + 2x^-4x + 3.
(1) f(x)= 2x (2) f(x)=^. (3) f(x)= 2x2-7x + 5 ’ (4) f(x)=^
An den Stellen, an denen das Polynom im Nenner null wird, ist die
b) Der Graph schmiegt sich immer mehr einer Parallelen zur y-Achse an.
Diese Gerade wird Polgerade genannt.
+ CX3(oder stets gegen - oo), so liegt ein Pol ohne Vorzeichenwechsel '
vor. Andernfalls liegt ein Pol mit Vorzeichenwechsel vor.
(2) Der Graph von f schmiegt sich für x^+oo und für x-»-cx3 dem
Graphen einer Näherungsfunktion g an.
Die Funktionswerte von f kommen den Funktionswerten von g beliebig
X
nahe,falls X gegen+00 oder gegen-CO strebt: f(x)-g(x)-»0 fürx-»+co
und für x ->-oo. Ist die Näherungsfunktion g linear,so nennt man ihren
Graphen Asymptote von f.
Oft wird eine Polgerade ebenfalls Asymptote genannt.
1. Geben Sie jeweils die Definitionslücken der Funktion an und prüfen Sie, ob es sich gegebenenfalls um
eine Polstelle mit bzw. ohne Vorzeichenwechsel handelt.
X x^ + 6x + 9 x^ + 3x2-4
a) f|x) = X+1 b) f(x)= x^ + 2x+ 1 c) f(x)= x2-1
2. Geben Sie die Gleichung der Polgeraden und die Asymptote der Funktion f an.
2x2-x + 3 1 14-4X
a) f(x} = x +2 c) f[x)=^-IOx + 25 e) f(x)= x-3
x3-2x2+l
b) f(x)= 2x +^ d) f(x} =4i4+f
' '‘ x[x +1) 2
f) f(x)= yT-x-2
342 6 Weiterführungder Differential- und Integralrechnung
f(x) -3,5 -3,1 , -2,8 -2,8 -2,9 -3,5 -5,8 -7.0 -9,0 -13,1 -25,6
f(x) 24,5 12,1 5,9 4,0 3,0 2,5 2,1 2,9 3,8
1
5. Für eine gebrochenrationale Funktion f mit f(x)= - ist die Zahl p eine k-fache Nu llstelle der
(x-p)
Nennerfunktion.
Untersuchen Sie das Verhalten der Funktion f in der Nähe der Definitionslücke p.
Unterscheiden Sie dabei die beiden Fälle, dass ksIN gerade bzw. ungerade sein kann,
6. Untersuchen Sie die Funktion f mit f(x)=-r^ auf hebbare und nicht hebbare Definitionslücken.
sin (x)
IX
8. Geben Sie jeweils die Definitionslücke der Funktion an und prüfen Sie, ob es sich um eine hebbare
Lücke oder um einen Pol mit oder ohne Vorzeichenwechsel handelt,
X x^ + x x2 -6 X +9 x2-4
a) f[x)= x + l d) f(x)= X2
g) f(x)= x-3 |
j) f(x)= -16
x2+1 x2 + 2x X^ -4
b) f(x} = x-1 e) f[x)= x+2 h) k) f(x) x“ + 16
-5x-6
x2-4 5 -x3 X x^ + 2 x2- X -2
c) f(x)= x-2 f) f{x)=^ X6 i) f(x)= x2-4x-4 i) nx)=g
-2x2-x + 2
6.4 Gebrochenrationale Funktionen - Quotientenrege! 343
Lösung a) Karl erinnert sich an die Produktregel zum Ableiten eines Produktes zweier Funktionen. Deshalb
x-1
formt er die Funktionsgleichung f[x)= x2 so um,dass ein Produkt entsteht,
x-i
f(x)= ümformen
X2
u(x)
b) Wir lösen die Gleichung f(x) nach u(x) auf und erhalten einen Produktterm, der mithilfe der
v(x)
Produktregel abgeleitet werden kann:
Ableiten auf beiden Seiten nach der Produktregel und anschließende ümformung
f[x)-v'(x) + f(x)-v(x]= u'(x) ^ f'(x)-v{x) = u'(x)-ffx)-v'[x)
Einsetzen von f(x):
u[x)
f(x)-v{x)= u'{x)- ■ v'(x)
v[x)
Auflösen nach f'(x) und anschließende Termumformung
u'(x) u(x) v'(x) _ u'(x)'V(x) u(x)-v'(x) u'(x)-v(x)-u{x)-v'(x)
f'(x)=
v(x) v(x)2 v(xp v(xp v(xp
344 6 Weiterführung der Differential-und Integralrechnung
Information Quotientenregel
Satz: Quotientenregel
Wenn die Funktionen u und v die Ableitungen u'(x) und v'(x) haben, dann hat die Funktion f mit
u(x) u'{x)-v(x)-u(x)-v'(x)
f(x} = und v(x)5i0 die Ableitung f'(x)=
v(x) v(xp
Pole Das rechts- und linksseitige Wennx-+-3 mit x<-3, dann —»oo
x +3
Verhalten der Funktion f in der
1-^x2 —»-oo
Nähe der Definitionslücken Wenn x -3 mit X>-3, dann X +3
untersuchen An der nicht hebbaren Definitionslücke x = -3
liegt ein Pol mit Vorzeichenwechsel vor.
X *-3 ist die Gleichung der Polgerade der
Funktion f.
Übungsaufgaben Ableitungen
q) f(x)= Q| X ●
1 I ^ r,/ V--cds(x)+ xiinix) cosjlx}'
I
f(x)=
1
^=
■:—^
IT—+1
- | - X -t-
fitü:
4. Bestimmen Sie a, beR so, dass der Graph zu = ^^2^ den Wendepunkt W(1 1 1) hat.
X -
5. Bestimmen Sie a, beIR so, dass die Funktion f mit f(x) = x^+ ^die
b
Extremstellen -3 und +2 hat.
6.. Berechnen Sie für die Funktion f mit <"(><) die Wendepunkte.
Quotientenfunkionen
7„ Untersuchen Sie die folgenden Quotientenfunktionen. Übertragen Sie die an den gebrochenrationalen
Funktionen kennengelernten Verfahren zur Funktionenuntersuchung. Auf die Berechnung der Wende
punkte kann verzichtet v\/erden. Skizzieren Sie abschließend den groben Verlauf der Graphen.
e“ e-x e«
a) f(x) = b) f(x) = c) f(x) = ^ 1
x2(x-2) (x + 3)-(x-1)
X
8. Untersuchen Sie die Quotientenfunktionen f(x) = . übertragen Sie die an den
In(x)
gebrochenrationalen Funktionen kennengelernten Verfahren zur Funktionenuntersuchung.
Skizzieren Sie abschließend den groben Verlauf der Graphen.
9.
Für die Ableitung der zu einer Funktion v mit Term v(x)#0 gehörigen reziproken Funktion
-1 _ 1
f(x)=v(x) gilt die Reziprokenregel:
v(x)
v '(x)
f'(x)=-
v (x)2
a) Weisen Sie nach, dass sich die Reziprokenregel als ein Sonderfall aus der Quotientenregel ergibt,
b) Leiten Sie die Reziprokenregel mithilfe der Kettenregel her, indem Sie die Verkettung der
Funktion v mit der Kehrvi/ertfunktion g(z) untersuchen,
c) Leiten Sie mithilfe der Produktregel und der Reziprokenregel erneut die Quotientenregel her.
1
10. Gegeben ist die Funktion f mit f (x) = 1 -X’
a) Berechnen Sief"(x).
b) Begründen Sie, dass für die n-te Ableitung gilt: fl")(x) = n!-(f(x))"'’'.
6.4 Gebrochenrationale Funktionen - Quotientenregel 347
11. Nach Albert Einsteins spezieller Relativitätstheorie wächst die Masse eines bewegten Objektes mit
seiner Geschwindigkeit V. Mitxfür Osx < 1 wird das Verhältnis derGeschwindigkeit vzur Lichtge
schwindigkeit c = 3-10®y bezeichnet. DasVerhältnisy von bewegter und unbewegter Masse wird
1
durch y = f(x)= berechnet.
VT^
a) Bestimmen Sie das Geschwindigkeitsverhältnis V
xfür v = 1 ● geben Sie das Ergebnis
6
gerundet auf ganze Prozente an.
5
b) Berechnen Sie das Massenverhältnis
für den Fall, dass die Geschwindigkeit 4
12. Untersuchen Sie den Graphen von f auf Symmetrie, Nullstellen, Polstellen und Asymptoten.
x2 x^-x 1
a) -1 c) =^-1 e) f(x)= x2 + 4 g) f(x)=^-9 8
x x3
f) f(x) +5 h)
b) f(x)=^- 1 d) f(x)=^-4 ' ^'=^^2x^ + 3 -1
13. Geben Sie eine gebrochenrationale Funktion f mit den geforderten Eigenschaften an.
a) f hat an den Stellen -3 und 3jeweils einen Pol mit Vorzeichenwechsel und die Gerade zu y = -2 ist
Asymptote,
b) f hat keinen Pol und die Gerade zu y =-x +4 ist Asymptote.
Vernetzte Aufgaben
14. Gegeben ist die Funktion f mit f(x)= ^^^jj^. Welches gleichschenklige Dreieck ABC hat mit der achsen
parallelen Basis AB, mit C(012) und A und B auf dem Graphen von f hat den minimalen Flächeninhalt?
15. Durch fg(x)= x^ + a^ (mit a 7^0) ist eine Schar von gebrochenrationalen Funktionen fg definiert.
(x-k)(kx-l)
16. a] Für k > 0 ist f^(x) = kx gegeben. Untersuchen Sie die Funktionenscharf,^ auf Nullstellen,
Extremstellen und Wendepunkte. Zeichnen Sie die Graphen von f, und in ein Koordinatensys
tem,
b) Berechnen Sie den Flächeninhalt der Fläche, die der Graph von f,, zwischen den Nullstellen mit der
X-Achse einschließt. Prüfen Sie, ob es ein k gibt, für das der Flächeninhalt extremal wird.
kUi
Hinweis: Zeigen Sie zunächst, dass fk(x)= x + -^- k ●
348 Das Wichtigste im Überblick 6 Weiterführung der Differential-und Integralrechnung
Integration durch Durch einen Koeffizientenvergleich kann man den f(x)= (2x-i-3)e’'
Koeffizienten- Term einer Stammfunktion Fzu einer Funktion f leicht Annahme; F(x)=(ax + b)e’‘
vergleich ermitteln, wenn derTerm der Funktion f als Produkt F'(x)=(a X + a + b)e’'=f(x)
aus einem Polynom und dem Faktor e'"’'*" gebildet Dasgiltfür: a = 2 und a + b = 3, also b = 1.
werden kann. Somit gilt: F(x)=(2x + 1)e'‘
.5 _ 2 -583
3 3 9
4 3.
Bogenlänge Die Bogenlänge des Graphen von f über dem Inter [i;4] y
vall[a; b] ist: 1
b
f'M-l 6
1= T/i+(f'wr<ix 4
a 4
X-
fjdx
4
2
= |Vxdx =[-\/^],
2 4 X
= 8-1=7
U(X)
Gebrochenratio Eine Funktion, deren Funktionsterm als Quotient v(x)
nale Funktion
von zwei Polynomen u(x) und v{x) geschrieben
werden kann, heißt gebrochenrationale Funktion.
6 Weiterführung der Differential-und Integralrechnung Das Wichtigste im ÜberbUck 349
-3 -2 /1 2 3 X
/K-1
\l
Schräge Asymptote
Quotientenregel Wenn die Funktionen u und v die Ableitungen u' und v'
u(x)
haben, dann hat die Funktion f mit f (x) = u(x) = x^-i-l v(x) =x^
v(x)
und v(x)#0 die Ableitung u'(x)=3x2 v'(x) = 2x
3x^-x^-(x^ + l)-2x
u'(x) ● V (x) - u (x) ● v'(x) f(x) = x“*
f'(x) =
(v(x)f x^-2
x3
Klausurtraining
TeilA Lösen Sie die folgenden Aufgaben ohne Formelsammlung und ohne Taschenrechner.
x^
2. Untersuchen Sie die Funktion f mit f (x) = x+1 auf Definitionslücken. Bestimmen Sie die Asymptote
von f und untersuchen Sie den Graphen von f auf Extrempunkte.
3. Ordnen Sie den Funktionstermen jeweils den passenden Graphen zu. Begründen Sie Ihre Zuordnung.
Geben Sie die Näherungsfunktion an.
(1) f(x) = e [2) f(x) = e'2^ + sin(2x); (3) f(x] = e-* + 3x-3.
(C)
y ■
5- -
4-
J
3
■ I
_L ICÄ
X
\2 - -
f
-1 1
-1
t .r. ■■
350 Klausurtraining 6 Weiterführung der Differential-und Integralrechnung
4. a) Ordnen Sie die Funktionsterme und die Graphen einander zu. Begründen Sie Ihre Zuordnung.
(A) f(x)= x-e’‘ (B) g(x)=x2-e* (C) h(x)= x-e"’‘ (D) i(x)= x2-e"’‘
2 2 2 4 6^ 2
'2
2 4 6^ -6 -4 -2 x -6 -4 -2 x
b) Begründen Sie das Verhalten der Funktionen fürx-> co und x-»-c» jeweils am Funktionsterm.
TeilB Bei der Lösung dieser Aufgaben können Sie die Formelsammlung und einen Taschenrech
ner verwenden.
8. Die täglichen Verkaufszahlen eines neuen Smartphones können in den ersten hundert Tagen nach
seiner Markteinführung näherungsweise durch die Funktion f mit f(x] = 1 450 + 13,5x2●e'°-°®’'
beschrieben werden (x in Tagen ab Markteinführung; f(x) Anzahl der verkauften Smartphones pro Tag),
a) Ermitteln Sie, wie viele Smartphones am ersten Tag verkauft wurden. Wie groß waren die durch
schnittlichen täglichen Verkaufszahlen in der ersten Woche?
b) Untersuchen Sie, wie viele Smartphones nach diesem Modell maximal an einem Tag verkauft
wurden. An welchem Tag war dies der Fall?
Bestimmen Sie, in welchem Zeitraum mehr als 2 000 Smartphones pro Tag verkauft wurden.
50
c) Bestimmen Sie f(x)dx und erläutern Sie, welche Bedeutung dieses Integral in der gegebenen
10
Sachsituation hat.
In diesem Kapitel...
TeilA Lösen Sie die folgenden Aufgaben ohne Formelsammlung und Taschenrechner.
1. a) Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente an den Graphen der Funktion f mit
f(x)= a-x^-3a-x+1 und asR an der Stelle Xq = 1.
b) Für welchen Wert von a geht diese Tangente durch den Ursprung?
4. a) Skizzieren Sie die Graphen der Funktionen f und g mit f(x) =x“’-4x2 und g(x)= -^x2-t-1
unter Berücksichtigung der Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen und des Verhaltens von f
für x-»cound x-»-co.
b) Berechnen Sie den Inhalt der Fläche, die von den beiden Graphen eingeschlossen wird.
6. Erläutern Sie, wie Sie den Inhalt der Fläche, die von den beiden
Graphen eingeschlossen wird, berechnen können.
Berechnen Sie diesen Flächeninhalt für die Funktionen f und g mit
f(x)=-x2^■4 und g(x) = 2x+1.
7 Aufgaben zur Vorbereitung auf das Abitur 353
8. Untersuchen Sie, ob die Aussagen wahr oder falsch sind. Begründen Sie Ihre Entscheidung,
a) Verdoppelt man bei einer exponentiellen Zunahme den Anfangsbestand, halbiert sich die
Verdoppelungszeit,
b) Wenn man bei einer exponentiellen Abnahme die prozentuale Abnahme pro Zeiteinheit halbiert,
verdoppelt sich die Halbwertszeit,
c) IstT^^ die Halbwertszeit bei einer exponentiellen Abnahme,so beträgt nach einem Zeitraum von
10-Th ab Beobachtungsbeginn der Bestand nur noch etwa ein Tausendstel des Anfangsbestandes,
d) Wenn bei einer exponentiellen Zunahme die Konstante k im Exponenten der e-Funktion verdop
pelt wird, halbiert sich die Verdoppelungszeit,
6. Jahran.
14. Der Graph von f, einer ganzrationalen Funktion 4. Grades, ist symmetrisch zury-Achse. W(110) ist
Wendepunkt des Funktionsgraphen und T(Vs| -1 ist ein Tiefpunkt,
a) Bestimmen Sie den Funktionsterm von f.
b) Zeigen Sie, dass die Flächen, die der Graph von f mit derx-Achse einschließt, oberhalb der
X-Achse insgesamt den gleichen Flächeninhalt haben, wie die Flächen unterhalb derx-Achse.
c) Bestimmen Sie kelR so, dass der Graph der Funktion zu y = x'*-6x^+k die x-Achse in seinen
Tiefpunkten berührt,
d) Untersuchen Sie,fürweiche Zahlen keR dieGleichung x^-6x^+k = 0 keine Lösung hat.
TeilB Bei der Lösung dieser Aufgaben können Sie die Formelsammlung und den Taschenrechner
verwenden.
17. Für einen historischen Fantasy-Film wird ein Torbogen mit der
rechts abgebildeten Front konstruiert.
Die Gesamthöhe und die Gesamtbreite betragen jeweils 4 m.
ln einem Koordinatensystem kann der innere Bogen des
Tores näherungsweise durch den Graphen der Funktion f mit
f(x)= 5-e’^-e“^ beschrieben werden,
a] Bestimmen Sie die Höhe des inneren Bogens,
b) Der äußere Bogen der Torfront kann gut durch den Graphen
einer ganzrationalen Funktion g zweiten Grades beschrieben
werden. Bestimmen Sie einen passenden Funktionsterm g(x)
fürdasselbe Koordinatensystem, in dem der Funktionsterm
f(x) den inneren Bogen beschreibt,
c) Der Torbogen soll mit einem Steinmuster bemalt werden.
Berechnen Sie den Inhalt der Fläche, die bemalt werden soll.
-^x
18. Gegeben istdie Funktion f mit f(x)= 7x-e ® .
a) Ermitteln Sie die Koordinaten des Schnittpunktes des Graphen von f mit der x-Achse sowie die
Koordinaten des Extrempunktes und des Wendepunktes.
Zeichnen Sie den Graphen,
Ix
b) Zeigen Sie, dass die Funktion F mit F(x)= -||-(5x-(-8)-e eine Stammfunktion von f ist.
c) Der Graph von f, die x-Achse und die Gerade mit der Gleichung x = 4 umschließen eine Fläche.
Bestimmen Sie den Inhalt dieser Fläche,
d) Die Funktion f beschreibt für xaO die Konzentration eines Parallele zu y-Achse bei x = 4
Medikaments im Blut eines Patienten mit x in Stunden ab der Einnahme des Medikamentes und
f(x) in mg pro Liter Blut.
Bestimmen Sie den Zeitpunkt, an dem die Konzentration am höchsten ist.
Geben Sie die Zeitpunkte an, an denen der Anstieg der Konzentration am größten bzw. der Abbau
der Konzentration am stärksten ist.
e) Das Medikament wirkt, wenn die Konzentration im Blut mindestens 1,5 mg pro Liter Blut beträgt.
Geben Sie die Wirkungsdauer des Medikamentes an.
20. Gegeben istdie Funktionenscharf^ mit f,^(x] =(x^ - k + 1)e‘* mit kelR.
356 7 Aufgaben zur Vorbereitung auf das Abitur
22. Durch die Einnahme eines Medikamentes zum Zeitpunkt t = 0 gelangt ein bestimmter Wirkstoff
in das Blut des Patienten. Die Wirkstoffkonzentration, die zum Zeitpunkt te[0; 24] im Körper
des Patienten ist, kann durch eine Funktion der Funktionenschar f,^(t)= 20-t-e''''‘ ^
mg
schrieben werden. Dabei wird die Zeit t in Stunden und die Wirkstoffkonzentration in angegeben.
Die nebenstehende Abbildung zeigt einen zeitlichen Verlauf, bei Wirkstoffkonzentration
dem die Wirkstoffkonzentration im Blut des Patienten zwei (in^)
mg 36-
stunden nach der Einnahme des Medikamentes 26,813-p beträgt,
32-
a) Berechnen Sie den Parameter k der Funktion f^„ sowie die
Höhe der Wirkstoffkonzentration 12 Stunden nach der Ein 28-
nahme des Medikamentes.
24-
Ergebnis: ks0,2
20-
b) Berechnen Sie den Zeitpunkt und den Wert der maximalen
Konzentration des Wirkstoffes im Blut, 16- 5.
c) Weisen Sie nach, dass die Wirkstoffkonzentration nach
* mg 12-
24 Stunden kleiner als 4-p ist.
d) Berechnen Sieden Zeitpunkt, an dem die Wirkstoffkonzentra
tion am stärksten abnimmt, 4-
e) Untersuchen Sie das Verhalten der Funktion fo 2 für t 00. t
Interpretieren Sie das Ergebnis im Hinblick auf einen langfris 4 12 _I6 20 {in h)
a) Geben Sie möglichst viele Eigenschaften der Funktionen f,, an, die sich aus der Abbildung ablesen
lassen.
b) Angenommen, bei der Funktion f,^ handelt es sich um eine Funktion dritten Grades,
Zeigen Sie, dass man dann aufgrund der Eigenschaften aus Teilaufgabe a] den Funktionsterm
1
fkW=- k2 x^ + x fürf^^erhält.
c) Bestimmen Sie die Ortslinie, auf der die Extrempunkte der Graphen der Funktionenschar liegen,
d) Begründen Sie, dass die Gerade zu y = x nicht zur Funktionenschar fj^ gehört,jedoch als Grenzfall
der Schar aufgefasst werden kann,
e) Der Flächeninhalt A,, der vom Graphen von f,^ und der x-Achse eingeschiossenen Fläche verändert
sich mit wechselndem k.
Ermitteln Sie den funktionalen Zusammenhang zwischen k und A,, in Form eines Funktionsterms.
26. Durch die Gleichung fjx)= ^^5^ ist für te(R eine Funktion f, über dem maximalen Definitionsbereich
gegeben,
a] Skizzieren Sie die Graphen von fj, fg und f.j.
Untersuchen Sie die Graphen von f^auf Symmetrie, Anzahl der Asymptoten,Schnittpunkte mit den
Koordinatenachsen, Hoch-, Tief- und Wendepunkte,
b) Geben Sie für t > 0 die Gleichung der Ortskurve an, auf der alle Wendepunkte des Graphen von f^
liegen,
c) Der dreieckige Querschnitt eines Werkstücks wird durch die x-Achse und die beiden Wendetangen
ten an den Graphen von fj gebildet. Bestimmen Sie den Flächeninhalt dieses Werkstücks.
Durch Abschleifen wird die Form des Werkstücks so verändert, dass der Rand der Querschnittsflä
che zwischen den beiden Wendepunkten durch den Bogen des Graphen von fj beschrieben wird.
Wie groß ist jetzt die Querschnittsfläche?
Durch einen zweiten Abschleifvorgang soll der Bogen des Graphen von fj durch einen Parabelbo
gen ersetzt werden, der die Wendetangenten als Tangenten besitzt. Bestimmen Sie eine Gleichung
für die zugehörige Parabel.
Um wie viel Prozent würde die Größe der Querschnittsfläche durch diesen zweiten Abschleifvor
gang abnehmen?
d) Für t > 0 soll in die Fläche zwischen der x-Achse, den Geraden mit x = - sowie dem
Bogen der Graphen von fj ein achsenparalleles Rechteck R max mit maximaler Fläche einbeschrie-
ben werden. Begründen Sie, dass es ein solches Rechteck R^^^ gibt.
Geben Sie den Flächeninhalt von R^^^ in Abhängigkeit von tan.
Die Fläche zwischen den Koordinatenachsen, der Geraden mit x = und dem Bogen des
Graphen von fj rotiert um die y-Achse. Untersuchen Sie, ob das Rechteck R max dabei auch einen
Zylinder mit maximalem Volumen erzeugt.
27. Ein Fischzüchter kennt für eine Population Fische iß t): Größe der darauf
folgenden Generation y =x
näherungsweise die Gleichung der Reprodukti
onskurve, sie lautet für xs[0; 10]:
f
y = f(x)= 0,03 x3 - 0,67 x2 + 4,4x
6 yE=fl -X
Dabei bezeichnet x die Größe der gegenwärtigen
Generation inTonnen und y = f(x) dieGrößeder 4-
Generation im darauffolgenden Jahr in Tonnen.
Der Züchter möchte in jedem Jahr so eine 2
Größe der gegen
konstante Entnahme E (in t) aus seinem Teich wärtigen Generation
vornehmen, dass anschließend der Vorjahresbe 2 4 6 10 12 (in t)
stand wieder erreicht ist, also E = y - x = f(x) - x.
Wie groß darfeine Population werden, damit dies gelingt? Fürweiche Populationsgröße ist die
jährliche Entnahme maximal?
Lösungen zu Kapitel 1 (Seiten 41 und 42) 359
1 X
e) a„ = 3+ 10"’ X
X X
n ^ n +1 - 1 = 1 -
n+1 n +1 n + 1’
n
Die Folge hat den Grenzwert 1.
1 2 3 4
2. a) 32 = 17, 83= 27, 84 = 37, 85 = 47, 36 = 57. 32 = 67, ag = 77, c) 1,8 liegt zwischen 2 und 1,5 und da die Folge monoton
1.2 X
c) Z.B. a„ = 4-n f) z.B. a,=(-2)"
1
0,8
TeilB
0,6
0,4
5. a) s, = 12, 82 = 6, $3 = 3, S4 = 1,5; Sj= 0,75
b) u,=36, U2=18, U3 = 9, U4 = 4,5; U5 = 2,25 0,2
n
c) Für die Höhe gilt: h=I-V3-s
1 2 3 4 5 6 7
Fürden Flächeninhalt gilt: A=^-V3-s^
b) a n»l ^6[n + 1)+ 1 6n + 1
A,=V3-36, A2 = V3-9. A3=|-Vi. A4 =-l-2,25-V3. " 4(n + l)+ 2 4n+2
A5 = 0,140625-V3 (6n + 7)(2n + 1)-(6n + l)(2n + 3)
" 2(2n + 3)(2n + 1)
2
>0,
6. a) s, = 5 (2n + 3)(2n + 1)
82 = 0,6-5 +5 also ist die Folge monoton wachsend. Die Folge hat die untere
83 = 0,62-5 + 0,6-5 + 5 Schranke 1 und als obere Schranke 1,5. Es gilt nämlich:
Für a^ = 0,6"''-5 mit s, =a I 6n+1_3 1
4n + 2 2 2n + 1 '2'
<1
S2 = a,+a2
Der Grenzwert der Folge ist 1,5.
S3 = 31+32 +%
9. a] An der Stelle x= 1 liegt eine Definitionslücke mit Vorzei 10. a} lim (2x2-3)=-! c) x^0l-X
' lim^=5
chenwechsel vor,
f(x) -*oo für x -♦ 1 und x > 1 b) ^lim^ ({2x2 + 3)(x-4)]= -20
-2 2
TeilB
7. Der Punkt P (3127) liegt auf g und auf dem Graphen von f, denn
f(3) = g(3) = 27.
Tangente an den Graphen von f in P(3127):
2 x
f(x) = 3x2-6x + 3; f(3)= 12
Gleichung der Tangente: y=12'(x-3) + 27 = 12x-9
Somit ist g keine Tangente an den Graphen von firn Punkt
(3127). Die Gerade g schneidet den Graphen von f in P (3127)
4. a) f(x) = x; f(4) = 4 und in Q [2,45122,05) und S(-2.451-22,05).
Tangentengleichung für die Tangente durch P (418):
y = 4.(x-4)-t-8 = 4x-8 8. a) h(l0) = 1600
b) f(x) = 3x2-2; f(2) = 10
Die Busstation liegt in 1600 m Höhe.
Tangentengleichung für die Tangente durch P (214): h[4)-h(2)
y=10●(x-2)-^4=^0x-16 b) 4-2 = 148,4^ min
h[8)-h(6)
8-6 = 88,4-^?-
min
5. a] Differenzenquotient in der h-Schreibweise:
Die mittlere Änderungsrate zwischen der 2. und 4. Minute ist
f(Xo+h)-f(Xo) (xQ->-h)^-3(Xo + h)-xg-i-3Xo
h h größer als die Änderungsrate zwischen der 6. und 8. Minute,
x^ + 2hXß-i-h^-3x 0 3 h - x^ + 3 X, 2 h Xj,-I- - 3h c) h'(t) = -2,1t^-t-6t+150
= 2x„+h-3
0
h h
h‘(1)
' ' = 153,9-!?-
min
Die Ableitung ist der Grenzwert des Differenzenquotienten:
m
f(Xo + h)-f(Xo) h'(4) = 140,4 min
lim = hm (2Xq + h - 3) = 2Xg - 3
h-*0 h
Die Steigung zum Zeitpunkt 1 min ist größer als die Steigung
Also gilt: f(Xo) = 2Xg-3 zum Zeitpunkt4min.
Lösungen zu Kapitel 3(Seiten 191 bis 194) 361
15
8. (1) Die Aussage ist richtig. Da f an der Steile x = 2 eine ein b = -y; c =-y; d = 0. Also gilt f(x)=yx^-|x^ +-^x.
fache Nullstelle mit einem Vorzeichenwechsel von - nach + be
Anderstelle x = 1 mussein Extrempunktvorliegen, da der
sitzt, hat f dort einen Extrempunkt,an dem die Monotonie von (einzige)WendepunktanderStelle x = 3 liegt.
fallend zu steigend übergeht, also einen Tiefpunkt.
(2) Die Aussage ist richtig, da über diesem Intervall f'(x)<0
gilt. TeilB
(3) DieAussage ist richtig. Außer der Stelle x = 2 existiert
keine weitere einfache Nullstelle von f über dem Intervall
12. a) Ableitungen: fj(x) = 3t^-x^- 12t'X + 9;
1-1; 2,5].
f;'(x) = 6t2.x-12t
(4) DieAussage ist nicht entscheidbar. An der Stelle x = 0
Die notwendige Bedingung für Wendepunkte ft'(x) = 0 hat die
besitzt die Ableitungsfunktion feinen Extrempunkt und damit
Lösung x =|.
die Funktion f dort einen Wendepunkt. Da an der Stelle x =0 zu
x=
dem noch der Tangentenanstieg 0 beträgt, ist der Wendepunkt Y ist eine einfache Nullstelle von f" mitVZW und deshalb
eine Wendestelle von fj.
sogar ein Sattelpunkt. Somit besitzt die Funktion f bei x = 0
2 2
eine Sattelstelle. Aussagen zum Funktionswert an dieser Stelle f, Y =|.alsoWt t t
sind jedoch nicht möglich. Alle Wendepunkte liegen auf der 1. Winkelhalbierenden, die
(5) Die Aussage ist falsch, da die Funktion f im Intervall[0; 2] Ortskurve hat die Gleichung y = x.
monoton fallend ist.
mj= fj Y =“3. Alle Wendetangenten haben die Steigung-3.
(6) Die Aussage ist richtig. Die Funktion f ist in diesem Inter
Alle Wendetangenten sind somit zueinander parallel,
vall monoton steigend, d. h. f" ist in diesem Intervall positiv.
Aus f'(x) > 0 folgt, dass der Graph der Funktion f in diesem b) DienotwendigeBedingungfürExtrempunkte fj(x)= 0 hat
Intervall linksgekrümmt Ist. die Lösungen x, =j, X2=y.
r\ I
c) f(x) = i.(x-l)^-(x + 3)=lx^ix^-|
flUlr- .v'^-2 x"+9 X
● i
f'(x)=|x2 + x-|; f'(x}= 3x+1
Schnittpunkte mit den Achsen:
m(o||), 4:
-5 1 15
N,[-3|0] Njll lO)
fZix)—^ x^+2 x^-7 X
Extrempunkte: 4
u 5 128
^ ”3
* 4,7 , T(1 10)
b) Gemeinsame Punkte aller Graphen:
Wendepunkt; W -●j ~ = 2,4 ff(x) = fj(x), also x-(t-s) ■ (x^-12x + 32) = 0 mit den
Lösungen x, = 0; X2 = 4; X3 = 8
15. a} Esist f(l) = -2 und f(2) = 2. Die beiden Stellen haben ein P, (OlO), Pj (4|4) und PjlSlS) sind die drei gemeinsamen
unterschiedliches Vorzeichen, deswegen muss der Graph zwi Punkte aller Graphen der Schar. Sie liegen auf der Geraden mit
schen den beiden mindestens einmal die x-Achse schneiden, der Gleichung y = x, also auf der! Winkelhalbierenden,
hat also mindestens eine Nullstelle. c) Die notwendige Bedingung für Wendepunkte f" (x) = 0 hat
b) X1 X2 X3 f(X3) die Lösung x = 4. f( (4) = 1 - 16t = 0 für t=
Der Graph von f, hat einen Sattelpunkt.
1 2 1,5 -0,875 Ts
1,5 2 1,75 = 0,297 d) DieGleichung fj(x) = 0
12t±Vl6t^-4t
hat die Lösungen x, = 0; X2j = 2t
1.5 1,75 1,625 = - 0,3496
Es gibt nur eine Lösung, falls 16t^-4t<0, also
1,625 1,75 1,6875 = -0,04224
4t-(4t - 1) < 0. Dies ist der Fall für 0 < t <-l.
1,6875 1,75 1,71875 = 0,1233
1,6875 1J1875 1,703125 = 0,0395 18. Mitx in cm, y in cm, V in cm^ gilt: V = x^ y
1,6875 1,703125 1,6953125 = -0,0016 Nebenbedingung; 4x-f-y = 360, also y = 360-4x
1,6953125 1,703125 1,69921875 = 0,0189 Einsetzen der Nebenbedingung ergibt;
V (x) = x2 ● [360 - 4 x) = -4 x^ -r 360 x^
1,6953125 1,69921875 1,697265625 = 0,0086
Der Definitionsbereich ergibt sich aus den Bedingungen füry:
y = 0: 4x = 360, also x<90
16. a) Tiefsttemperatur: ca. 12,0 °C, Höchsttemperatur: ca. 24 °C y = 200: 4x-r200 = 360, also xs40
b) Schnitt des Graphen von f mit der Geraden mit y = 20: Damit gilt: 40sx<90.
x, = 12,9, X2«22,1 V'[x) = -12 x2 -F 720 X = (-12 X -t- 720} X = 0
Die Temperaturen lagen etwa 9,2 Stunden lang über 20 °C. also: x = 0 und x = 60.
c) Die Temperaturen stiegen im Zeitintervall [4,6; 18] und Wegen xa40 kommt nur x = 60 als Lösung infrage.
fielen in den Zeitintervallen [0; 4,6] und [18; 24], V(x)hatbei x = 60 ein Maximum.
d) Hochpunkt des Graphen der Ableitungsfunktion f: x = 11,3 Das größte Volumen erhält man bei den Paketmaßen
Die maximale momentane Änderungsrate betrug an die Länge ● Breite ● Höhe: 120 cm -60 cm ● 60 cm.
sem Tag nach ca. 11,3 Stunden etwa 1,3 (Kelvin pro Stunde). Das Volumen beträgt dann 432 000 cm^ = 0,432 m^
364 Anhang
Die Gleichung d'(x)=0 hat die Lösungen x, = 1; X2 = Die gesuchte Funktionsgleichung lautet also
|
d"(1)=-2<0 fM- 125 4 7500 3, 6000..; , 80000
917 ^ 131 917
d” I =2 > 0, also Minimum von|d bei x = Zeichnen des Graphen mit einem Funktionenplotter bestätigt
50 die Lösung,
27 s 1,85. Auch am Rand des betrachteten Intervalls bei
c) Für den Hochpunkt zum Zeitpunkt t = 5 gilt f(5)= 644,1,
x = 2 liegt kein kleinererWertvor, denn es gilt: d(2)= 2. es waren also ca. 644 Personen erkrankt.
Die Differenz der Funktionswerte ist am kleinsten an der Stelle
x=|. Sie beträgt an dieser Stelle ca. 1,85. 22. a) f(x)= 0 hat die Lösungen x, = 0 oder tx^-3x + 9 = 0,also
3±V9-36t
x,= 0; x„= 2t
20. a) f(x)= a-x^ + b-x^ + c-x + d
Wir betrachten die Diskriminante D = 9-36t.
Bedingungen;
(1) f(-1)= 0 Ist D = 0, also t = ^, so hat f zwei Nullsteilen x, =0; X2 = 6.
(2) f"(-2)= 0
Ist D < 0, also t >^, so hat feine Nullstelle x, = 0.
(3) y-Wert des Wendepunktes: y = 3-(-2)+ 2,5 = -3,5, also
f(-2)= -3,5 Ist D>0 und t^O, also t<^ und t?^0, so hatfdrei
also f(x)dx = 0
-3
X 1
3. a) Der Graph von f ist A=
(x^-k2'x)dx = Ix^-^k^x^ 0
punktsymmetrisch zum 0
Koordinatenursprung.
A = 8 für k = V^=2-V2 =2,378
f(x) dx = -A,+A2 = 0,
-1 6. y.Q = ^l2k mitk>0
da A, =A2. ■Jik
Rechnerischer Nachweis: J2k
= ■i-2kV2k-k-V2k
(0,5x^-k)dx= |x^-kx 0 6
0
=0
f(x)dx= (x-x^)dx= ^x^-^x^ -1 = V2k [|k-k
-1 -1
= -|k.V5k
3
3
b) A = 2- (x-x3}dx = 2-[lx2-ix^]^ = i
0 (0,5x2-k}dx= Ix^-kx Vlk = -^-3k
b +|k-V2k
J
7. a) Die Gerade und die Parabel schneiden sich im Punkt 11. Schnittstellen;
P(b| b^). Daher hat die Gerade die Gleichung y = b-x. 0: 2
2
Fürden Flächeninhalt A, der von derGeraden und der Parabel
0
und b eingeschlossenen Fläche erhält man: Aj = Y'Daher gilt oder mit Betrag im Rechner;
A,:A2=1:2.
A=
x +|x2-x^ dx = 2,047
b) Die Gerade und derGraph zu y = x^ schneiden sich im
n - I ●X . 2
Punkt P(b| b"). Daher hat die Gerade die Gleichung y= b
Fürden Flächeninhalt A, der von derGeraden und dem 12. a) Der Wasserzulauf nimmt in den ersten 20 Stunden zu.
Graphen zu y = x" eingeschlossener Fläche erhält man: Bei 20 Stunden erreicht er sein Maximum von etwa 32 000mVh.
1
_(n-1)-b''
●. Fürden Flächeninhalt A2 der von dem Graphe n Danach nimmt er ständig ab. Nach 60 Stunden liegt er bei null,
2-(n + 1)
zu y = x'^ und derx-Achse in den Grenzen 0 und beingeschlos- b) DerGraph einer quadratischen Funktion ist symmetrisch
zu einer Geraden duch den Scheitelpunkt. Dieser Graph ist
senen Fläche erhält man: Aj = n + r nicht symmetrisch,
Daher gilt A,:A2 = (n-1):2 c) w(t) = a-(t-60)^-t
Aus w(20) = 32 ergibt sich
8. A^='i'2a-a^ = a^ 1
32 = a-(20-60P'20 = 32000-a, also a = 1000
a
1 1
d) w(t) = 1 000 (t-60)2.t = 1000 ●(t^-120t + 3600)-t
A = 2a3-2-|x2dx = 2a3-2-f = |a3
0
w(t) = 0,001-t3-0,12t2 + 3,6t
Das Verhältnis zwischen dem Flächeninhalt des Dreiecks und
W (t) = 0,00025 -1'* - 0,041^ + 1,812 + c
dem Flächeninhalt der Fläche zwischen den Graphen beträgt W(0} = 20, also c = 20
immer3:4.
W (t) = 0,00025 ● r* - 0,041^ + 1,81^ + 20
e) W(60) = 1 100 (miteinem Rechner)
9. Um A, ZU bestimmen, wird die Parabel um h nach unten ver Nach 60 Stunden befinden sich 1100000 m^ Wasser im
schoben: y = (9-h)-x^ Reservoir.
h = 3,33 15. y
Die Gerade zu
3
y = 3,33 teilt die f
Fläche zwischen 2
der Parabel und
der X-Achse in zwei
Flächen mitdemselben Flächeninhalt. -3 -1 X
-1 1I /2 3
I
1
●2-
T(1 |-2)
TeilB -3
16. M
●X f(.U Flächeninhalt Aj der Fläche
fCx>=4/<:0.45*^£^ 2. i unter der Bahnkurve: Ü.5+Cf<l>+2fc:2 >^
5
1. 22ÄE71H29 '
0. 59207920:5
3.530575541
Aj= 0,5m-(f(l)+ 2f(2)+ 2f(3)
a=i
+ 2f(4)+ 2f(5)+ f(6))*3.53
FlächeninhaltA, der Flächeninhalt Q der Querschnittsfläche der Rampe:
Rechteckfläche unter der ●X ●f C-XJ
H 0. 2S7SCIH97S Q = A, +A2==6,09
Plattform: s 0. 126E3Ö612
0,QS25591H (Hinweis: Das Ergebnis kann auch gut durch Auszählen der
A, = lmf(1)=2,56m2
Kästchen in der Grafik kontrolliert werden.)
1 +2x
b) e’*2''dx= ^-e 0 =f(es-e') In(e0,224.t)=in |j + |n (eO.’ßss t)
0
t = ln(| :(0,224-0,1655)
1 2 t = 8,03425.
c) 2^^dx= 4-ln|2x4l|-I 0 = [2-ln|2x+1|]J
0 Nach gut 8 Tagen ist der Bestand in beiden Laboren gleich
= 2-ln(5)-2- ln(l) = 2-ln(5) groß,
d) ln diesem Labor ist der Bestand an Fruchtfliegen abneh
d) e^*dx= — .0 3x = ie3-ie-3 = -l(e3-e-^)
3® 3 3® -I ge gS gie e j mend, da der Exponent negativ ist. Wachstumsgeschwindig
-1
keit: h'(t) =1000- (-0,25) ● e-A25-t = -250 ●
3. a) Für x^oo gilt: f(x)->-oo Die tägliche prozentuale Abnahme beträgt
Für x^-oo gilt: f(x}-»5 f(l) 1000e-A25
1 - =1 - = 1 -0,7788 = 22,12%.
f(0) = 5-e° = 4, somit M(0|4) f(0) 1000
c) Es ist f(3)s 906,5, Nach 3 Jahren befinden sich also 906 c) Näherungsweises Lösen der Differenzialgleichung liefert
Fische, nach dem Abfischen 506 Fische im Teich. Für die weite schrittweise die Bestände.
re Bestandsentwicklung gilt dann g(t)= 2000-1 494-0,9^ was Kalender Kalender
Jahr Bestand Jahr Bestand
wieder in etwa der Funktion f(t) entspricht. jahr jahr
9 2009 2030 16 2016 5883
6. a) Für die momentane Änderungsrate gilt; w(t)>0 für alle
10 2010 2371 17 2017 6806
teR, d.h. das Wasservoiumen nimmt ständig zu.
11 2011 2767 18 2018 7856
b] Das Wasservolumen zum Zeitpunkt t wird beschrieben
durch die Funktion V mit 12 2012 3226 19 2019 9044
30000-
7. a) Das Jahr 2000 wird hier als Jahr 0 gezählt (Skalierung der
X-Achse in 1-Jahresschritten). 20000-
Mithilfe eines Rechners erhält man die Funktion:
10000-
(5
1 5öCi
DISTR
TtCnRega+bln*
Z2Ü S:Pwr-Re9
L£i: 1>= H30 feBExpReg ab-^T,
y.
1 ?6. 0-=i-^7e-
|Pä=^23.S35577
“b=l. 190650964 6-2EH1
3-lr£ =0.999689759 y=2o
Im Jahr 2020 kann man nach diesem Modell mit einem Be
stand von etwa 13 886 Walen rechnen,
b) Mithilfe eines CAS erhält man folgende Funktion als Modell
für ein logistisches Wachstum, bei der die Sättigungsgrenze bei
65 606 Tieren liegt:
65605,76 LogiStic
f(t) =
(1 -^154,716-e-®-''^^^-‘) y=c/<l+ap'^< -bxS'
a=154.7158634
b=.1777219541
0=65605.76213 1
3 x
-1
370 Anhang
-2x
X
F(x)=(-i X, = 0 oder Xj = 33,3333333
Bei X2 = 33,333333 liegt ein Maximum vor, da
6. a) Nullsteüevonf: x = -l, also N(-1|0) f(32)<f{33,333333)<f[34)
-x*1
f’(x)= -x-e”'‘‘"'; f"(x)=(x-l)-e
f(33,333333)= 3480,03 lA»
Nullstellevonf": x=l mitVZW
Am 33. Tag wurden die ma fC33.333333>
f(1) = 2, also Wendepunkt W(1 12) ximalen Verkaufszahlen mit
3480.029249
b) Steigung der Wendetangente: m = f'(l)=-1 ca. 3480 verkauften Smart-
Gleichung der Tangente: y = -x + c
phones erreicht.
W liegt auf der Tangente,also 2 = -1 +c, somit c = 3
Um die Zeitspanne zu bestimmen, in der mehr als 2000
Wendetangente: y = -x + 3
Smartphones pro Tag verkauft wurden, löst man die Gleichung
Schnittpunkt der Werdetangente mit derx-Achse S(310)
f(x) =2000. Dabei muss eine Lösung vor dem 33. und eine
Länge der Dreiecksseiten:
nach dem 33. Tag liegen.
|NS|=4
|NWI = t/(1-(-1))2 +(2-0)2=i/8 t t
03367H S3714
ISW]= t/(3-1)2 +(0-2)2 = Vs L - R =0 L R =0
Die Seiten NW und SW sind gleich lang, somit ist das Dreieck SOLVE FlGAIN QUIT SOLVE AGftlH OUIT
NSW gleichschenklig.
Die gesuchte Zeitspanne geht vom 8. Tag bis zum 87. Tag.
c) Das Integral gibt die PCI»
Stichwortverzeichnis
A Diskriminante m Grenzwert
Anfangsbedingung 297 divergent 20,39 - einer Folge 20,39
- einer Funktion 33,41
Anfangswert 254 E
Anfangswertproblem 297 - des Differenzenquotienten 52
e-Funktion 261,303
- Lösungsverfahren 301 - der Sekantensteigungen 52
- Ableitungen 261,303 Grenzwertsätze
Ableitung - Stammfunktionen 261,303
- an einerstelle 53,95 - für Folgen 21
-Wachstumsverhalten 310,348
- der Kehrwertfunktion 67 - für Funktionen 34,40
EULER’scheZahl 261,303
- der Kosinusfunktion 80,96 H
explizite Darstellung
- der Kubikfunktion 66
- einerFolge 12,39 Halbwertszeit 278,304
- der In-Funktion 266 harmonische Reihe 31
- exponentielle Abnahme 277,304
- der Quadratfunktion 63
exponentielles Wachstum 254 Hauptsatz der Differential- und Integral
- der Sinusfunktion 80,96
exponentielle Zunahme 277,304 rechnung 210,216,248,249
- derTangensfunktion 346 Exponentialfunktionen Heaviside, Oliver 38,94
- der Wurzelfunktion 68,96 Heron von Alexandria 23
- Eigenschaften 254
- einer Exponentialfunktion 259,266 - Ableitung 259,266,303 HERON-Verfahren 23
- wichtiger Grundfunktionen 71 Extremalbedingung 163 Hochpunkt 75,189
- näherungsweise berechnen 55 Extrempunkte 131,188 h-Schreibweise 68
Ableitungsfunktion 70,96 Extremstellen 131
achsensymmetrische Graphen 108, I
- Kriterien für 136,145,189
187 Integral 204,248
Extremwertprobleme lösen 162,190
Änderungsrate - der Kubikfunktion 207
- durchschnittliche 46,95 F - der Quadratfunktion 205
- mittlere 46 Faktorregel 84,96 - Grenzwertdefinition 204,248
- lokale 52,95 Flächeninhalt einer Fläche - näherungsweise bestimmen 213
- momentane 52,95 - zwischen Funktionsgraph und - Rechenregeln 211,219,248
arithmetische Folge 16,39 X-Achse 221,249 Integralfunktion 215,249
arithmetische Reihe 26 - zwischen zwei Funktions Intervallhalbierungsverfahren 125,
Asymptote 341,349 graphen 227,249 188
Folge 11,39
B K
- arithmetische 16,39
begrenztes Wachstum 284,305 Kepler, Johannes 246
- geometrische 15,39
biquadratische Gleichung 112 - konstante 18 KEPLER’sche Fassregel 246,250
Bogenlänge 336,348 Kettenregel 90,96,272
Folgenglieder 11,39
KocH-Kurve 14
c Funktionen
Koeffizienten 101
Cauchy, Augustin-Louis 206 - lineare 44
Koeffizientenvergleich 312, 348
Coulomb,Charles Augustin 142 - ganzrationale 101,187
- untersuchen 153 konvergent 20,39
D Funktionenschar 158,191,332 L
Darstellung Leibniz, Gottfried Wilhelm 81
- einerFolge 12
G
lineare Gleichungssysteme 169
Definitionslücken 33,341 ganzrationale Funktion 101,187
- Lösungsverfahren 169
Differentialgleichung 297,305 - bestimmen 172,173
- dritten Grades 150 - Lösungsmenge 170
- bei Schwingungen 300 lineare Substitution 238,250,272,304
- exponentieller Prozesse 298 - Nullstellen 114,119
In-Funktion 265
- zum logistischen Wachstum 298 gebrochenrationale Funktion 341,348
Logistisches Wachstum 291,305
Differentialquotient 52,95 geometrische Folge 15,39
Linearfaktor 114
Differenzenquotient 46,95 geometrische Reihe 25,40
Linkskurve 140,189
differenzierbar 94 Gleichungen lösen 111
- Kriterium für 141
Differenzieren 53,70 Globalverlauf 104,105,187
Logarithmus 255
- grafisches 58 Grad eines Polynoms 101
Logarithmusfunktion 256,265,275
Differenzregel 87,96 Graphen
Logarithmusgesetze 255,267
- von Folgen 13
Lokale Linearisierung 348
372 Anhang
M Polynom 101 T
Mantelfläche 337 Polynomdivision 122,123 Tangente 52,53,96
Maximum 131 Potenzregel 67,96 - Gleichung einer 65,96
Minimum 131 Produktregel 91,96 Trapezsummenverfahren 244,250
Produktsummen 199 Tiefpunkt 75,96,189
monotone Folgen 28,40
Monotonie 40,130,188 Produkt zweier Funktionen 309 Trassierung 181
punktsymmetrische Graphen 108,187
Monotoniekriterium 29,40
Monotoniesatz 132
u
Q Umkehrfunktion 274
N quadratische Ergänzung 111 Untersuchung einer Funktion 153,
Näherungsfunktion 341,349 quadratische Gleichung 111 320,326,344
Natürlicher Logarithmus 265 Quotientenregel 344,349
V
Nebenbedingung 163 R Verdopplungszeit 278,304
Newton,ISAAC 81,127 Randextremum 131,162 Verkettung 271,273
NEWTON-Verfahren 127
Rechtskurve 140,189 Volumen eines Rotationskörpers 235,
Normale 64,89 - Kriterium für 141 250
Nullfolge 23,39 Rekonstruktion eines Bestandes 199 Von Koch, FIelge 14
Nullstellen 114,119,188 Vorzeichenwechsel-Kriterium 136
rekursive Darstellung
- Anzahl der 118,188
- einer Folge 12,39
- mehrfache 119
Reziprokenregel 346
w
Wachstumsfaktor 254
0 Riemann, Bernhard 204
Weg als Integral 241
orientierter Flächeninhalt 199 s Wendepunkt 75,96,141,189
orthogonale Geraden 44 Sattelpunkt 75,96,142 - Kriterienfürl44,146,189
Ortslinie 158,191
Schranke einer Folge 29,40
2
P - obere 29,40
- untere 29,40 zweite Ableitung 140
parallele Geraden 44 Zielfunktion 163
Partielle Integration 315 Sekante 46,52
SiERPiNSKi-Dreieck 17
physikalische Arbeit als Integral 240
Platznummer SiERPiNSKi’scherTeppich 22
- einer Folge 11,39 SlERPINSKI, WACLAW 17
Pol 341 Stammfunktion 210,211,248
- mit Vorzeichenwechsel 341 Steigung
- ohne Vorzeichenwechsel 341 - einerSekante 46,52,95
Polgerade 341 - einer Tangente 52,53,95
- eines Graphen 57,95
Steigungswinkel 44
Stetigkeit 37,41
Summenreget 87,96
Mathematische Symbole 373
Mathematische Symbole
Mengen,Zahlen Funktionen
IN Menge der natürlichen Zahlen y = e* e-Funktion
Z Menge der ganzen Zahlen y = sin(x) Sinusfunktion
Q Menge der rationalen Zahlen y = cos(x) Kosinusfunktion
Menge der positiven reellen Zahlen einschließlich y = tan(x) Tangensfunktion
Null xt-»f(x) Zuordnungsvorschrift der Funktion f
K\{0} Menge der reellen Zahlen ohne Null
XeM X ist Element von M f(t]dt integralfunktion
{xsM I , Menge aller x aus M,für die gilt... Stammfunktion
{a, b, c, d} Menge mit den Elementen a, b, c, d Df Definitionsbereich von f
{} leere Menge Wf Wertebereich von f
[a;b] abgeschlossenes Intervall,{xeK|a sxs b} f' Ableitungsfunktion von f
]a;b[ offenes Intervall,{xeR|a < x < b}
f'(Xo) Ableitung von f an der Stelle Xp
a<b a kleinerb b
asb a kleiner oder gleich b f(x)dx Integral von a bis b der Funktion f
ix| Betrag vonx
Vx Quadratwurzel aus x
n-te Wurzel aus x
Potenz b hoch x
sin(x) Sinusx
cos(x) Kosinus X
tan (x) Tangens X
logbM Logarithmus x zur Basis b
ln(x] natürlicher Logarithmus von x
374 Anhang
Bildquellenverzeichnis
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York: ARochau 54.2; beerkoff 200.1; don57 179.1; Faust, Michael 60.2,217.2; Kadmy 99.3; lupico 185.1; Oleksiy Mark 282.1; peppil 8 193.1; rcfotostock
236.1; robhainer 324.1; searagen 306.1; Somwaya 99.1; Zeit4men 299.1.[Gerhard LaunerWFL-GmbH,Würzburg: 196.1.[Getty Images, München: AFP/
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Hammond 99.2; James L. Arnos 181.2; Mike Theiss 6.1,307.1 ;Tui De Roy/Minden Pictures 3.2,43.1.[Gundlach, Andreas Dr., Carinerland OT Moitin: 45.2,
78.2.[Helga Lade Fotoagenturen GmbH,Frankfurt/M.: Kl 229.1;Tetzlaff 330.1.[imagetrust GmbH & Co. KG, Koblenz: Robert Kah 353.1.[Imago, Berlin:
imagebroker/Begsteiger 295.1; Marc Schüler 60.1.[IPN - Stock, Berlin: Kevin Taylor 329.1.[iStockphoto.com, Calgary: AVTG 328.1; David Hughes 102.1;
FilipovicOlS 110.1; Issaurinko 165.2;justme_yo 276.1; R Sherwood Veith 164.4; The_Chickenwing3.1,9.1; vora 129.2.[JB-Salzbergen-Metall-6mbH,
Salzbergen: 100.1.[JOKER: =oto]ournalismus, Bonn: WalterG. Allgoewer56.1.[Keystone Pressedienst, Hamburg: Oelsner, Stefan 201.1.[Langner&
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Braunschweig: 254.1.[Lookphotos, München: Jan Greune 295.2.[mauritius Images GmbH, Mittenwald: 134.1; age 129.1,208.1; Alamy 178.2; Arthur
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54.1.[OKAPIA KG - Michael Grzimek & Co., Frankfurt/M.: Chris Martin Bahr/SAVE 322.1; Lineair-Michael Weber/imagebroker 195.2.[Peugeot Deutschland
GmbH, Köln: 176.1.[PHYWE Systeme GmbH & Co. KG, Göttingen: 296.1.[Picture-AllianceGmbH, Frankfurt a.M.: ABACA 280.1; BeckerBredel318.1; blick
winkel/Walz, U 206.2; dpa 17.1, 186.2; dpa/Ghement50.1,218.1; dpa/Goebel 17.2; dpa/Roessler, Boris 286.2; Franz Pritz/ picturedesk.com 289.2; Gladys
Chai von der Laage 177.2; Kosecki, Rolf 182.1; maxppp/Leemage 9.3; MP/Leemage/maxppp 204.1; WILDLIFE/Czepluch, G 217.1; ZB 14.1; ZB/Bernd
Wüstneck 156.2;ZB/Schulze, Tom 252.1.[pkp photography,Sursee: 78.1.[Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Berlin: 293.2.[REUTERS,
Berlin: China Stringer Network 5.2, 253.1; Paul Vreeker 139.2.[Schräge, K.-P., Braunschweig: 22.1.[Schwarz, Sigrid, Espenau: 177.1.[Science Photo Lib
rary, München: Claude NuridsanySi Marie Perennou/SPL 298.1; NIAID/CDC 354.1.[Shutterstock.com. New York: kezza 331.1,356.1; Maxim Blinkov 252.2;
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172.1,172.2,219.1,219.2, 244.1,244.2,244.3,244.4,342.1,342.2,342.3,368.1.[TopicMedia Service, Mehring-Öd: Alf Jönsson 50.2; Pölking 209.1;YAY
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232.1.[Visum Foto GmbH, München: Jürgen Lösel 166.1.[Warmuth, Torsten, Berlin: 45.1.[WaterFrame, München: Dirscherl, Reinhard 306.2. jwikimedia.
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