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gelernt sein –
Ein Leitfaden für den
Sicherheitsbeauftragten
BG-Information
SICHERHEITS
BEAUFTRAGTER
VMBG
Vereinigung der Metall-
Berufsgenossenschaften
Informationsschriften
Arbeitsschutz will
gelernt sein –
Ein Leitfaden für den
Sicherheitsbeauftragten
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
4 Unterweisungen, Betriebsanweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.1 Unterweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.2 Betriebsanweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
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10 Deckel, Gegengewichte, scharfe und spitze Gegenstände, Ventilatoren . 43
11 Gefahrstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
11.1 Betriebsanweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
11.2 Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
11.3 Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
11.4 Arbeitsmedizinische Vorsorge und Hygiene . . . . . . . . . . . . . . . 48
13 Lärmschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
15 Druckbehälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
17 Metallbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
18 Holzbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
19 Flurförderzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
21 Regelmäßige Prüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
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Vorwort
Sie wurden vom Unternehmer unter für Sicherheit und Gesundheit bei der
Beteiligung des Betriebsrates zum Sicher- Arbeit, den Berufsgenossenschaftlichen
heitsbeauftragten bestellt. Informationen und Grundsätzen sowie
den sonstigen Schriften für sein Tätig-
Sie werden sich fragen: keitsgebiet befassen. Viele davon
Welche Verpflichtungen können von Ihrer Berufsgenossenschaft
habe ich als Sicherheitsbeauftragter? bezogen werden.
Welche besonderen Aufgaben Darüber hinaus unterrichtet Sie das Mit-
kommen auf mich zu? teilungsblatt Ihrer Berufsgenossenschaft
Wie werde ich diesen Anforderungen über wichtige Fragen des Arbeitsschutzes.
am besten gerecht? Insbesondere die Schwerpunktartikel
bieten eine wertvolle Hilfe für die Erfüllung
Die vorliegende BG-Information soll
der täglichen Aufgaben des Sicherheits-
Ihnen helfen, diese Fragen zu beantworten
und einige Hinweise für mögliche Anlässe
Ihrer Tätigkeit und die Art Ihres Tätig-
werdens geben. Bild 1: Beispiel einer Checkliste
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beauftragten. Darin werden die Infor- Ihnen Achtung und Vertrauen. Dies brau-
mationen ergänzt durch Prüflisten (Bild 1), chen Sie, um Ihre Arbeitskollegen
die auch im Wandkalender der VMBG zu überzeugen, d. h., für Sicherheit und
enthalten sind und Merkkarten (Bild 2), Gesundheitsschutz gewinnen zu können.
die stichwortartig „das Wichtigste“ in
Wie viel Sicherheitsbeauftragte in Ihrem
Kürze enthalten.
Unternehmen mindestens bestellt sein
Es berichtet auch über Unfallereignisse, aus müssen, können Sie der Anlage 2 zu § 20
denen man Schlussfolgerungen für den Abs. 1 Unfallverhütungsvorschrift „Grund-
eigenen Betrieb ableiten kann. Und schließ- sätze der Prävention“ (BGV A 1) entnehmen.
lich erhalten Sie zum Jahreswechsel das
Es ist zweckmäßig, dass Sie Ihr Vorgehen
Taschenbuch für Sicherheitsbeauftragte.
im Betrieb mit Ihren Kollegen absprechen.
Wichtig ist, dass Sie als Sicherheitsbeauf- Hierzu besteht insbesondere Gelegen-
tragter mehr über den Arbeitsschutz wis- heit beim Erfahrungsaustausch im Arbeits-
sen als die anderen. Ihr Wissen verschafft schutzausschuss.
Bild 2:
Beispiel einer
Merkkarte
5
1 Stellung und Aufgaben
des Sicherheitsbeauftragten
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Häufig wird auch die Möglichkeit ge- der verantwortlichen Führungskräfte bei
nutzt, in einer Betriebsversammlung die der Erfüllung ihrer Aufgaben im Arbeits-
Bestellung von Sicherheitsbeauftragten schutz.
und die Bekanntgabe ihrer Zuständigkeits-
bereiche vorzunehmen.
Gefährdungs-/Belastungsermittlung
Die Bestellung der Sicherheitsbeauftrag-
Arbeitsbereich Name SB
ten kann formlos erfolgen. In zahlreichen
Unternehmen, insbesondere in größeren Arbeitsplatz Datum
Mon. Jahr
Betrieben, erfolgt die Bestellung aller-
dings auf einem Formblatt, in dem auch Gefährdungen/ Maßnahmen Gesprächspartner
Belastungen (Vorschläge) (Zeitpunkt)
die Aufgaben des Sicherheitsbeauftrag-
ten kurz umrissen sind. Auch der Zustän-
digkeitsbereich ist in diesem Formblatt
aufgeführt.
Die Bestellung kann vom Sicherheitsbe-
auftragten als Auszeichnung angesehen
werden. Schließlich wird man doch Wichtig ist, dass der Sicherheitsbeauf-
nur einen wirklich geeigneten Mitarbeiter tragte sich nicht auf das zufällige Ent-
mit einer solchen zusätzlichen Aufgabe decken von Unfall- und Gesundheitsge-
betrauen. fahren verlässt. Sinnvoll sind regelmäßige
Die Aufgaben des Sicherheitsbeauf- Betriebs- bzw. Bereichsbegehungen,
tragten sind in § 22 Siebtes Buch Sozial- um gezielt Gefährdungen/Belastungen,
gesetzbuch (SGB VII) beschrieben. Mängel sowie sicherheitswidrige Ver-
haltensweisen zu erfassen und zu proto-
„Die Sicherheitsbeauftragten haben den kollieren.
Unternehmer bei der Durchführung der
Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsun- ● Stellt er fest, dass eine Einrichtung im
fällen und Berufskrankheiten zu unterstützen, Betrieb nicht den Unfallverhütungs-
insbesondere sich von dem Vorhandensein vorschriften entspricht oder eine vorge-
und der ordnungsgemäßen Benutzung der schriebene Schutzvorrichtung fehlt
vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen und
oder Mängel aufweist, meldet er dies
persönlichen Schutzausrüstungen zu überzeu-
gen und auf Unfall- und Gesundheitsgefahren seinem Vorgesetzten. Am besten tut
für die Versicherten aufmerksam zu machen.“ er dies schriftlich. Es empfiehlt sich,
dass er dabei die Erfahrungen der
Der Sicherheitsbeauftragte ist also unab- Arbeitskollegen aus der betrieblichen
hängig vom Vorhandensein einer Fach- Praxis an den Vorgesetzten heranträgt,
kraft für Arbeitssicherheit und eines Be- damit diese für den Arbeitsschutz
triebsarztes Helfer des Unternehmers und nutzbar gemacht werden können.
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re Verhalten seiner Kollegen zu för-
Darüber hinaus achtet er auf die Besei-
dern. Werden seine Hinweise und Emp-
tigung des Mangels und erinnert notfalls
fehlungen nicht beachtet, so muss er
so lange daran, bis diese erfolgt ist.
darauf hinwirken, dass von Seiten der
Also: Nicht locker lassen! Vorgesetzten Abhilfe geschaffen wird.
Persönliche Vorteile sind mit der ehren-
amtlichen Tätigkeit eines Sicherheits-
● Stellt er fest, dass jemand Schutz- beauftragten nicht verbunden. Es besteht
einrichtungen nicht ordnungsgemäß lediglich Anspruch auf Zahlung des ent-
benutzt oder sich sonst in irgendeiner sprechenden Arbeitsentgeltes für die
Weise sicherheitswidrig verhält, Dauer der Ausbildung und die Zeit zur
kann er aufgrund seines unmittelbaren Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben.
Kontaktes zu seinen Kollegen direkt
eingreifen. Er ist einer von ihnen, kennt Wegen der Erfüllung der ihnen über-
die Gefahren an den einzelnen Arbeits- tragenen Aufgaben dürfen die Sicher-
plätzen aus eigener Erfahrung und heitsbeauftragten nicht benachteiligt
weiß um die Vorzüge und Schwächen werden. Der Unternehmer hat vielmehr
seiner Arbeitskollegen. Dieses den Sicherheitsbeauftragten
Wissen muss er nutzen, um infor- ● Gelegenheit zu geben, ihre Aufgaben
mierend und beispielgebend das siche- während der Arbeitszeit zu erfüllen,
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● an Betriebsbesichtigungen und Der Sicherheitsbeauftragte wird die ihm
Unfalluntersuchungen in ihrem Bereich gestellten Aufgaben nicht mit dem kleinen
zu beteiligen, Finger lösen können. Er muss vielmehr
● auf Verlangen die Ergebnisse von mit Geduld und Ausdauer an die Dinge
Betriebsbesichtigungen und Unfallunter- herangehen. Denn weder ein Mitarbeiter
suchungen zur Kenntnis zu geben und noch ein Vorgesetzter ist auf Anhieb für
● Informationen über das Unfall- etwas zu gewinnen, dessen Notwendig-
geschehen in ihrem Bereich zu geben. keit er noch nicht richtig erkannt hat.
Bild 1-1: Anlässe zum Tätigwerden des Sicherheitsbeauftragten und der jeweiligen Tätigkeit
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Anlass Art des Tätigwerdens
2. Gesamtes Unfallgeschehen Fortlaufende Beobachtung des Unfallgeschehens im
im Zuständigkeitsbereich Zuständigkeitsbereich, und zwar
● Kenntnisnahme durch persönliche Beobachtung,
● Informationen von Mitarbeitern/Vorgesetzten,
● Information durch Unfallanzeigen
bzw. innerbetriebliche Meldevordrucke,
● Einsichtnahme in das Verbandbuch/die Kartei
über Erste-Hilfe-Leistungen.
Aufgrund dieser Informationen Hinweise und Vorschläge
für Vorgesetzte erstellen. Einwirken auf alle Mitarbeiter
zum sicherheitsbewussten Verhalten und Handeln.
3. Hinweise von Mitarbeitern Je nach Art und Schwere des gemeldeten Mangels
auf Mängel an Maschinen unmittelbare oder spätere Inaugenscheinnahme,
oder arbeitsbedingte Ge- dabei Überprüfung, ob Angaben sachlich richtig sind.
sundheitsgefahren, z. B. feh-
Wenn nicht durch Beteiligte sofort abstellbar, Meldung
lende Schutzeinrichtungen,
an den Vorgesetzten/die Betriebsleitung.
vorschriftswidriges Verhalten
von Mitarbeitern, Nicht- Verfolgung des Mangels bis zur Beseitigung.
benutzung von persönlichen
Schutzausrüstungen, Hand-
haben von schweren Lasten,
ungünstige Körperhaltungen
4. Persönliche Feststellung von Einwirkung auf umgehende Abstellung der Mängel,
Mängeln, Verhaltensfehlern soweit dies im Zuständigkeitsbereich der Beteiligten
oder arbeitsbedingten Ge- liegt. Gespräche mit dem Ziel, sicherheits- und
sundheitsgefahren während gesundheitsbewusstes Verhalten und Handeln zu
der normalen Arbeitstätig- erreichen.
keit, z. B. als Schlosser, Elek- Soweit unmittelbare Abstellung durch die Beteiligten
triker, im Zuständigkeits- nicht möglich, Information des zuständigen
bereich Vorgesetzten über die festgestellten Mängel usw.
Verfolgung der Abstellung.
5. Täglicher/wöchentlicher Überprüfung der Maschinen, Anlagen und Einrich-
Rundgang im Zuständig- tungen sowie Verkehrswege durch Inaugenschein-
keitsbereich nahme, insbesondere Überprüfung des Vorhandenseins
und der ordnungsgemäßen Anbringung von Schutzein-
richtungen. Verwendung von Hilfswerkzeugen, ord-
nungsgemäße Benutzung der jeweils am Arbeitsplatz
vorgeschriebenen persönlichen Schutzausrüstungen
durch die Mitarbeiter, Einhaltung der
zur Verhütung von Unfällen, Berufskrankheiten
und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren erteilten
Betriebsanweisungen.
Soweit Abstellung festgestellter Mängel durch die
Beteiligten nicht unmittelbar möglich, Meldung an den
zuständigen Vorgesetzten. Verfolgung der Mängel
bis zur Abstellung.
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Anlass Art des Tätigwerdens
6. Betriebsbesichtigung Teilnahme beim Rundgang innerhalb des Zuständig-
durch Vertreter der Berufs- keitsbereiches, Informationsaustausch über die in
genossenschaft diesem Bereich festgestellten Mängel auf dem Gebiet
(Aufsichtspersonen) bzw. des Arbeitsschutzes, Kenntnisnahme über das ent-
Vertreter der für Arbeits- sprechende Ergebnis der Betriebsbesichtigung,
und Umweltschutz Einbeziehung der Ergebnisse in die normale Tätigkeit
zuständigen Behörde als Sicherheitsbeauftragter, Verfolgung etwaiger
Mängel bis zur Abstellung, Gespräche mit Mit-
arbeitern mit dem Ziel, sicherheits- und gesundheits-
bewusstes Verhalten und Handeln zu erreichen.
7. Betriebsbegehungen Teilnahme beim Rundgang innerhalb des Zuständig-
durch Arbeitsschutzaus- keitsbereiches.
schuss bzw. Fachkraft für
Im Übrigen weiter wie 6.
Arbeitssicherheit/
Betriebsarzt/Betriebsrat
8. Informationen/Anweisun- Unterstützung der Betriebsleitung bei der
gen durch Vorgesetzte Durchführung des Arbeitsschutzes im Zuständigkeits-
bzw. im Rahmen bereich.
der betrieblichen Arbeits-
Entsprechend der erhaltenen Information/Anweisung
schutzorganisation
Weitergabe von Informationen an die Mitarbeiter.
Im Übrigen weiter wie 5.
9. Durchführung von Nach Vorliegen der Messergebnisse im Betrieb und
Messungen und Ermitt- entsprechender Unterrichtung durch den Unter-
lungen im Zuständigkeits- nehmer/Vorgesetzten:
bereich des Sicherheits- Einbeziehung/Berücksichtigung der Ergebnisse bei
beauftragten, z. B. im der Tätigkeit als Sicherheitsbeauftragter.
Rahmen von Berufskrank-
heiten-Ermittlungs-
verfahren, der Erstellung
von Lärmkatastern,
Messungen luftfremder
Stoffe/gefährlicher Stoffe
10. Einstellung neuer Mit- Anlässlich der Einführung neuer oder umgesetzter
arbeiter oder Umsetzung Mitarbeiter im Zuständigkeitsbereich durch
von Mitarbeitern im den Vorgesetzten Hinweis auf eigene Funktion und
Zuständigkeitsbereich Aufgabe.
Unterstützung bei der Einweisung am Arbeitsplatz
in Fragen des Arbeitsschutzes.
11. Sitzung des Arbeitsschutz- Mindestens einmal vierteljährlich Beratung von
ausschusses nach Schwerpunkten des Arbeitsschutzes.
§ 11 Arbeitssicherheits-
gesetz Anmerkung: Sind mehr als zwei Sicherheitsbeauf-
tragte im Betrieb bestellt, bestehen unterschiedliche
Regelungen über die Teilnahme bzw. über die
Vertretung aller Sicherheitsbeauftragten im Arbeits-
schutzausschuss.
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In der Praxis werden oftmals die Bezeich- lungsgesetz und die Bezeichnung „Fach-
nungen „Sicherheitsbeauftragter“ und kraft für Arbeitssicherheit“ im Jahre 1974
„Sicherheitsfachkraft“ (besser: Fachkraft durch das Arbeitssicherheitsgesetz
für Arbeitssicherheit) verwechselt. Dies ist eingeführt wurden. Zur Erleichterung des
verständlich, nachdem die Bezeichnung Verständnisses sind im Bild 1-2 die
Sicherheitsbeauftragter im Jahre 1963 unterschiedlichen Merkmale zusammen-
durch das Unfallversicherungs-Neurege- gestellt.
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Fachkraft für Arbeitssicherheit Sicherheitsbeauftragter
noch ● sicherheitstechnische ● Aufmerksam machen
Aufgaben Überprüfung von auf Unfall- und Gesund-
Einrichtungen und Arbeits- heitsgefahren.
verfahren;
● Beobachtung der Durch-
führung des Arbeitsschutzes
durch Feststellung von
Mängeln, Vorschläge zur
Verbesserung der Arbeits-
sicherheit, Untersuchung
und Auswertung von Unfall-
ursachen;
● Information aller im Betrieb
Beschäftigten über die
Unfall- und Gesundheits-
gefahren sowie Maßnahmen
zu ihrer Abwendung.
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Fachkraft für Arbeitssicherheit Sicherheitsbeauftragter
Anzahl Die Anzahl ergibt sich aus Die Mindestanzahl ergibt
der gemäß Tabelle zu sich aus Anlage 2
§ 2 Abs. 1 BGV A 6 erforder- zu § 20 Abs. 1 BGV A 1.
lichen Einsatzzeit.
Eine bestimmte Einsatz-
zeit ist nicht vorgeschrie-
ben; es muss jedoch
ausreichend Zeit zur
Erfüllung der Aufgaben
zur Verfügung stehen.
Arbeitsrechtliche Stellung Haupt- oder nebenamtlich Ehrenamtlich, freiwillig.
oder durch Vertrag verpflichtet.
Organisatorische Stellung Dem Leiter des Betriebes Bleibt dem unmittel-
im Betrieb unterstellt; soweit mehrere baren Vorgesetzten
Fachkräfte für Arbeitssicher- (z. B. Meister) unterstellt.
heit bestellt sind, gilt dies
für die leitende Fachkraft für
Arbeitssicherheit.
Weisungsbefugnis Keine Keine
Ausnahme: Leitende Fachkraft
für Arbeitssicherheit gegen-
über den anderen Fachkräften
für Arbeitssicherheit.
Verantwortung Keine Verantwortung für Keinerlei
die Durchführung des Arbeits- rechtliche Verantwortung.
schutzes.
Verantwortung für die Erfüllung
der Aufgaben nach
§ 6 ASiG und für fachlich
richtige Beratung.
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2 Rechte und Pflichten der Beschäftigten
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Mitführen von Werkzeugen und und Transportbereichen, dürfen sich Be-
Gegenständen, Tragen von Schmuck- schäftigte nur aufhalten, wenn es
stücken für den Arbeitsablauf unbedingt erforder-
lich ist.
Scharfe und spitze Werkzeuge oder
andere Gefahr bringende Gegenstände
dürfen in der Kleidung nur getragen
Kein Alkohol am Arbeitsplatz
werden, wenn Schutzmaßnahmen eine
Gefährdung während des Tragens Durch Genuss von Alkohol und anderen
ausschließen. Schmuckstücke, Armband- berauschenden Mitteln dürfen sich
uhren oder ähnliche Gegenstände dürfen Beschäftigte nicht in einen Zustand ver-
beim Arbeiten ebenfalls nicht getragen setzen, durch den sie sich selbst oder
werden, wenn sie zu einer Gefährdung andere gefährden können. Auch die
führen können. Hierzu gehören insbe- Einnahme von Tabletten kann zu einer
sondere auch Ringe, an denen man beim Gefährdung führen. Insbesondere
Greifen hängen bleiben kann. die Kombination Alkohol/Tabletten kann
verhängnisvolle Folgen haben.
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3 Arbeitskleidung,
persönliche Schutzausrüstungen
In der Nähe sich bewegender Maschinen- zu. Überdies ist es auch nicht gestattet.
teile, Werkstücke oder Werkzeuge ge- Zum Umziehen, An- und Ablegen sowie
nügt ein Augenblick und weite Kleidungs- zur Aufbewahrung von Kleidungsstücken
stücke, wie Schleifen, Bänder, Krawatten sind in jedem Unternehmen gesonderte
oder Schals, oder lose herabhängende Umkleideräume vorhanden. In der
Haare können erfasst werden. Schwere Nähe von Maschinen, Triebwerken und
Quetschungen und Verletzungen sind elektrischen Anlagen ist das Umziehen
die Folgen. untersagt.
Auch unzweckmäßiges Schuhwerk kann Die Kleidung ist rechtzeitig zu reinigen
zu Gefährdungen führen, insbeson- und erforderlichenfalls auszubessern.
dere beim Bedienen von Pedalen oder
Besteigen von Leitern. In zu leichten Haare schützen
Schuhen knicken die Füße öfters um;
Lose herabhängende Haare müssen
Stöckelschuhe machen den Gang unsicher.
während der Arbeitszeit aufgesteckt oder
mit Haarnetz, Kopftuch oder Mütze
bedeckt werden. Auf diese Weise ge-
3.1 Arbeitskleidung bändigt, können sie bestimmt keinen
Ärger mehr verursachen.
Geeignete Arbeitskleidung tragen
Die Beschäftigten dürfen deshalb bei
der Arbeit nur Kleidung tragen, durch die
3.2 Persönliche
ein Arbeitsunfall insbesondere durch sich
Schutzausrüstungen (PSA)
bewegende Teile von Einrichtungen,
durch Hitze, ätzende Stoffe, elektrosta- PSA werden vom Unternehmer
tische Aufladung nicht verursacht werden bereitgestellt und instand gehalten
kann. Diese Forderung schließt ein, dass
Zur Abwendung von Gefahren ist der
bei der Arbeit an Maschinen anliegende
Unternehmer verpflichtet, mit allen ihm
Kleidung, z. B. nach DIN EN 510 „Maschi-
zur Verfügung stehenden Mitteln Ein-
nenschutzanzug; sicherheitstechnische
richtungen und Arbeitsverfahren sicher
Anforderungen, Prüfung“, getragen
und dem Gesundheitsschutz entspre-
wird und dass Ärmel nur nach innen um-
chend zu gestalten. Erst wenn dies nicht
geschlagen werden.
oder nicht ausreichend möglich ist und
die Beschäftigten dadurch Unfall- oder
Kleidungsstücke
Gesundheitsgefahren ausgesetzt sind,
nicht an Maschinen aufhängen
muss der Unternehmer ihnen geeignete
Wer den Arbeitsraum zur Umkleidekabine persönliche Schutzausrüstungen zur
macht, mutet seinen Kollegen allerhand Verfügung stellen. Er hat diese auch in
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ordnungsgemäßem Zustand zu erhalten. BGR 191 „Benutzung von
Die Anschaffungs- und Instand- Fuß- und Beinschutz“
haltungskosten fallen also dem Unter- BGR 192 „Benutzung von
nehmer zu. Augen- und Gesichtsschutz“
Der Unternehmer und die von ihm mit der BGR 193 „Benutzung von Kopfschutz“
Durchführung des Arbeitsschutzes BGR 194 „Einsatz von Gehörschützern“
beauftragten Personen müssen arbeits- BGR 195 „Einsatz von
platzbezogen in jedem Einzelfall fest- Schutzhandschuhen“
legen, wann, für welchen Personenkreis BGR 196 „Einsatz von
und welche Schutzausrüstungen erfor- Stechschutzbekleidung“
derlich sind, z. B. Kopfschutz, Fußschutz,
BGR 197 „Benutzung von Hautschutz“
Augen- und Gesichtsschutz, Hand-
schutz, Körperschutz, Schallschutz, Atem- BGR 198 „Einsatz von persönlichen
schutz, Sicherheitsgeschirre. Es emp- Schutzausrüstungen
fiehlt sich, entsprechende Betriebsverein- gegen Absturz“
barungen abzuschließen. BGR 199 „Benutzung von persönlichen
Schutzausrüstungen zum
Persönliche Schutzausrüstungen sind Retten aus Höhen und Tiefen“
geeignet, wenn sie entsprechend
BGR 200 „Benutzung von
den Gegebenheiten bei geringst mög-
Stechschutzhandschuhen und
licher Belastung des Trägers bzw. bei
Armschützern“
weitgehendem Tragekomfort ausreichen-
den Schutz gegen die auftretenden BGR 201 „Einsatz von persönlichen
Gefährdungen bieten. Von wenigen Aus- Schutzausrüstungen
nahmen abgesehen müssen PSA, die gegen Ertrinken“
diese Anforderungen erfüllen, mit dem
CE-Zeichen gekennzeichnet sein. Soweit Augen- und Gesichtsschutz
möglich sollten die PSA darüber hinaus Augen- oder Gesichtsschutz kommt
nach dem Gerätesicherheitsgesetz immer dann in Betracht, wenn mit Augen-
geprüft sein und ein entsprechendes oder Gesichtsverletzungen durch
Prüfzeichen tragen. wegfliegende Teile, z. B. Splitter, Späne,
Staub, Verspritzen von Flüssigkeiten oder
Einzelheiten zu persönlichen
durch gefährliche Strahlung zu rechnen
Schutzausrüstungen können insbe-
ist. Bei der Auswahl sind die schädigen-
sondere folgenden BG-Regeln
den Einwirkungen zu berücksichtigen.
entnommen werden:
Entsprechend dem Schutzziel kommen
BGR 189 „Einsatz von Schutzkleidung“ Schutzbrillen, Schutzschilde oder Schutz-
BGR 190 „Einsatz von Atemschutzgeräten“ schirme in Betracht.
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Für Fehlsichtige kommen Schutzbrillen Gehörschutz
mit Korrekturgläsern, ggf. aus Sicherheits- Persönliche Schallschutzmittel sind nach
glas, oder Überbrillen infrage. den Bestimmungen der Unfallverhütungs-
vorschrift „Lärm“ (BGV B 3) immer
dann zu benutzen, wenn auf die Beschäf-
tigten Lärm mit einem Beurteilungspegel
von 85 oder mehr dB(A) einwirkt. Dies
ist insbesondere der Fall, wenn in einem
Bereich gearbeitet wird, der durch das
Schild „Gehörschutz“ gekennzeichnet ist.
M 01: Augenschutz M 02: Schutzhelm Als persönliche Schallschutzmittel
benutzen benutzen
kommen Gehörschutzstöpsel (Watte,
Gebotsschilder zum Tragen von persönlichen Kunststoffstöpsel, Otoplastiken)
Schutzausrüstungen gemäß Anlage 2 zur und Kapselgehörschützer in Betracht.
Unfallverhütungsvorschrift „Sicherheits- und
Gesundheitsschutzkennzeichnung am Atemschutz
Arbeitsplatz“ (BGV A 8)
Bei Sauerstoffmangel oder zu hoher
Schadstoffkonzentration sind von
Schutzhelme der Umgebungsatmosphäre unabhängig
Schutzhelme sind immer dann erforder- wirkende Atemschutzgeräte erforderlich.
lich, wenn mit Kopfverletzungen durch Filtermasken dürfen nur unter bestimmten
Anstoßen oder pendelnde, herabfallende, Voraussetzungen in Abhängigkeit
umfallende oder wegfliegende Gegen- vom Schadstoff und den Umgebungs-
stände zu rechnen ist. Für spezielle Ar- bedingungen verwendet werden.
beitsbereiche stehen spezielle Helme zur
Verfügung, z. B. Kraftfahrerschutzhelme.
Schutzhelme können für Kopfverletzte
eine besondere Innenausstattung und für
Winterarbeiten besondere Abdichtungen
erhalten. Sie werden aus unterschied-
lichen Werkstoffen hergestellt, die auch
Einfluss auf die Tragedauer haben. M 03: Gehörschutz M 04: Atemschutz
benutzen benutzen
Schutzhelme aus Thermoplasten altern
bei starker Hitze oder UV-Strahlung. Sie Gebotsschilder zum Tragen von persönlichen
sollten deshalb nach vier bis fünf Jahren Schutzausrüstungen gemäß Anlage 2 zur
ersetzt werden. Das Herstellungsdatum Unfallverhütungsvorschrift „Sicherheits- und
Gesundheitsschutzkennzeichnung am
ist bei diesen Schutzhelmen angegeben. Arbeitsplatz“ (BGV A 8)
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Handschutz Fußschutz
Die Hände eines Menschen sind die Fußschutz kommt immer dann in Be-
am meisten verletzten Körperteile. Die tracht, wenn mit Fußverletzungen durch
Verletzungen entstehen insbesondere Stoßen, Einklemmen, umfallende, herab-
beim Hantieren mit scharfkantigen fallende oder abrollende Gegenstände,
Gegenständen und beim Umgang mit durch Hineintreten in spitze und scharfe
Säuren oder Laugen. Für den Handschutz Gegenstände oder durch heiße Stoffe,
gibt es je nach Einsatzzweck Hand- heiße oder ätzende Flüssigkeiten zu
schuhe aus verschiedenen Materialien, rechnen ist. Beispiele hierfür sind Bauar-
z. B. Leder, Gummi, Textil, Kunststoffe. beiten, Transport und Lagern schwerer
Lasten sowie der Hebezeugbetrieb. Je
Vorsicht: nach den Gegebenheiten kommen ins-
An Maschinen mit drehenden besondere Sicherheitsschuhe als Halb-
Teilen dürfen Handschuhe nicht schuhe oder Stiefel mit Stahlkappen,
verwendet werden! durchtrittsicheren Sohlen, Mittelfußschutz
und wärmeisolierendem Unterbau in
Betracht. Für Baustellen gibt es einen
besonderen Sicherheitsschuh, für
Gießereien und für Rangierer einen leicht
abwerfbaren Sicherheitsschuh.
Körperschutz
M 05: Fußschutz M 06: Schutz- Körperschutz ist erforderlich, wenn mit
benutzen handschuhe
benutzen oder in der Nähe von Stoffen gearbeitet
wird, die zu Hautverletzungen führen oder
Gebotsschilder zum Tragen von persönlichen durch die Haut in den Körper eindringen
Schutzausrüstungen gemäß Anlage 2 zur können sowie bei Gefahr von Verbren-
Unfallverhütungsvorschrift „Sicherheits- und
Gesundheitsschutzkennzeichnung am nungen, Verätzungen, Verbrühungen,
Arbeitsplatz“ (BGV A 8) Unterkühlungen, elektrischen Durchströ-
mungen, Stich- oder Schnittverletzungen.
Je nach Arbeitseinsatz kommen insbeson-
dere schwer entflammbare Schutzkleidung,
z. B. Schweißerschutzanzug, Säure- und
Laugenschutzkleidung, Hitze- oder Kälte-
schutzkleidung, Winterschutzkleidung,
Schutzschürzen, elektrisch isolierende
Kleidung oder Warnkleidung in Betracht.
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3.3 Hautschutz Die Hautschutzmittel müssen vor jedem
Arbeitsbeginn – also auch nach jeder
Hautschutz umfasst ein auf die konkret Pause – auf die saubere Haut aufgetragen
vorliegende Hautgefährdung abgestimm- werden.
tes Hautschutzmittel, eine gezielte
und schonende Hautreinigung sowie eine Zur Hautreinigung sollte grundsätzlich
wirksame Hautpflege. das mildeste Reinigungsmittel verwendet
werden. Nur wenn dessen Reinigungs-
Alle drei Stufen sind von gleicher
wirkung nicht ausreichend ist, kommen
Wichtigkeit.
reibemittelhaltige Hautreiniger in Betracht.
Hautgefährdungen entstehen z. B. durch Lösemittelhaltige Hautreinigungsmittel
● wassermischbare Arbeitsstoffe, sind ausschließlich ganz bestimmten
z. B. wassergemischte Öle und Kühl- Verschmutzungen (z. B. durch Lacke,
schmierstoffe, Dispersionsfarben, Klebstoffe) vorbehalten. Verdünner,
anorganische Salzlösungen, Haushalts- Kaltreiniger, Vergaserkraftstoffe und Ähn-
reiniger, Laugen, Säuren, liches dürfen zur Hautreinigung nicht
verwendet werden.
● nicht wassermischbare
Arbeitsstoffe, z. B. Mineralöle, Fette, Eine regelmäßige Hautpflege mit fett-
organische Lösemittel, haltigen Hautpflegemitteln unterstützt
● stark hauthaftende Verschmutzungen die natürliche Regeneration der Haut.
und Arbeitsstoffe, z. B. Altöl, Die Auswahl des geeigneten Haut-
Graphit, Metallstaub, Ruß, Kleb- und schutzes sollte der Unternehmer in
Beschichtungsstoffe, Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt,
● Mehrkomponentenharze, ggf. den Herstellern und unter Beteiligung
z. B. Epoxid-Phenolformaldehyd-, der betroffenen Mitarbeiter vornehmen.
Polyester- und Polyurethanharze, Damit die Mitarbeiter den für die einzel-
● mechanisch reizende Arbeitsstoffe, nen Arbeitsbereiche oder Tätigkeiten fest-
z. B. Mineralfasern, Glasfasern, gelegten Hautschutz kennen, ist ein
Sand, Drahtwolle, Hautschutzplan (Bild 3-1 auf Seite 22)
● Feuchtigkeitsstau und Hautauf- aufzustellen.
weichung (Mazeration),
Die Benutzung von Hautschutz muss
z. B. beim Tragen von Gummi-
ständig vorgelebt und überwacht werden.
handschuhen
Hierzu sind die Vorgesetzten verpflichtet,
und aber auch Betriebsrat, Fachkraft für
● UV-Strahlenbelastung, Arbeitssicherheit, Betriebsarzt und
z. B. beim Elektroschweißen, bei Sicherheitsbeauftragter sind dazu auf-
Arbeiten im Freien. gerufen.
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Bild 3-1: Beispiel für einen Hautschutzplan
HAUTSCHUTZPLAN
Hautgefährdung Hautschutzmittel Schutzhandschuh Hautreinigungsmittel Hautpflegemittel
nach vor soweit nicht gene- nach der Arbeit, nach
● Betriebsbereich Arbeitsbeginn, rell vorgesehen, auch vor Pausen Arbeitsende und
● Arbeitsverfahren auch nach Hinweise auf Hautreinigung
● Stoffen Pausen speziellen Einsatz-
bereich
Untergliederung Der Produktname oder die interne Werksbezeichnung sind einzutragen,
ist vom Einzelfall ebenfalls Angaben, wo und von wem die Mittel bzw. der Schutzhandschuh
abhängig erhältlich sind.
Beispiel: KFZ-Betrieb (Produktnamen erfunden)
Werkstatt Cremfix (o/w) geschl. Leder- Seifex Hautan-Plus
● Öl, Fett, Benzin, handschuhe bei (o/w)
CKW Karosseriearbeiten;
geschl. PVC-Hand-
schuhe bei Arbeit
mit Batteriesäure
Waschhalle Cremfix-Plus (w/o) Gutex Seifgel Hautan (o/w)
erhältlich bei: Mstr. Haase – Kundendienstabteilung
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Bild 3-2 zeigt die prozentuale Verteilung eindringlich die Notwendigkeit
der Arbeits- und Wegeunfälle nach des Einsatzes persönlicher Schutz-
verletzten Körperteilen und unterstreicht ausrüstungen.
Bild 3-2: Prozentuale Verteilung der Arbeits- und Wegeunfälle nach verletzten Körperteilen
Arbeitsunfälle Wegeunfälle
Finger 2,3 %
Beine 24,2 %
Füße 9,8 %
Zehen 2,5 %
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4 Unterweisungen, Betriebsanweisungen
24
Je nach Erfordernis, jedoch mindestens 4.2 Betriebsanweisungen
einmal jährlich, muss die Unterweisung
wiederholt werden; bei Jugendlichen Mögliche Gefährdungen von Beschäf-
muss sie mindestens zweimal jährlich tigten müssen im Voraus ermittelt
erfolgen. und beurteilt werden (§ 5 Arbeitsschutz-
gesetz). Daraus folgend sind die erforder-
Aktuelle Anlässe, wie Arbeitsunfälle oder lichen Schutzmaßnahmen und Ver-
Beinahe-Unfälle und Berufserkrankungen, haltensweisen für den konkreten Einzelfall
können eine erneute Unterweisung erfor- (objekt- und adressatenbezogen)
derlich machen. festzulegen und ggf. auch in Betriebs-
anweisungen zusammenzufassen.
Die Unterweisung muss mündlich und
arbeitsplatzbezogen, umfassend, Betriebsanweisungen bedürfen
praxisnah und auch für ausländische der Schriftform und sind in einer für die
Arbeitnehmer verständlich durchgeführt Beschäftigten verständlichen Form
werden. und Sprache abzufassen. Sie sind
den Beschäftigten bekannt zu machen
Die Teilnahme an Unterweisungen über
und müssen von ihnen eingehalten
den Umgang mit Gefahrstoffen muss der
werden.
Teilnehmer durch Unterschrift bestätigen.
Betriebsanweisungen, die den Mit-
Grundlagen für die Unterweisung
arbeitern zugänglich sind, erlauben ihnen,
können sein
sich selbst zu kontrollieren und zu
● Berufsgenossenschaftliche korrigieren. Sie stellen insoweit ein
Vorschriften und Regeln für Sicherheit wertvolles Hilfsmittel für den Unterneh-
und Gesundheitsschutz mer und für die Beschäftigten dar.
bei der Arbeit,
Bild 4-2 auf Seite 26 zeigt das Beispiel
● Betriebsanleitung der Hersteller
für eine Betriebsanweisung „Umgang mit
oder Lieferanten,
wassergemischten Kühlschmierstoffen
● Betriebsanweisung des Unternehmers bei der mechanischen Bearbeitung“.
und
● Arbeitshilfen der Berufsgenossen-
schaft, wie BG-Informationen,
Prüflisten, Merkkarten, Plakate/
Wandzeitungen, Mitteilungsblätter,
Filme/Videos.
25
Bild 4-2: Betriebsanweisung
Firma
Name der Firma hier einsetzen
Betriebsanweisung Nr.
gemäß § 20 GefStoffV
1. Anwendungsbereich
Umgang mit wassergemischten Kühlschmierstoffen (KSS) bei mechanischer Bearbeitung
Produktname: ______________________________________________________________________________________________
3. Gefahren für Mensch und Umwelt
● Intensiver Hautkontakt führt zur Zerstörung des Säureschutzmantels, Entfettung, Entwässerung
und Reizung der Haut als Vorstufe von Hautkrankheiten.
● Schon kleine Verletzungen der Haut, z. B. durch Metallteilchen, erhöhen bei Kontakt mit KSS
das Risiko einer Hautkrankheit.
● Hautkontakt kann allergische Reaktionen auf KSS-Inhaltsstoffe auslösen.
● Das Blasen mit Druckluft auf KSS-benetzte Haut oder Kleidung schädigt die Haut.
● Beim Einatmen von KSS-Dampf und -Nebel können Atemwegsreizungen auftreten.
● Enthält der KSS nitrosierbare Amine, ist Nitrosaminbildung möglich.
● Kühlschmierstoffe sind wassergefährdende Flüssigkeiten.
4. Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln, hygienische Maßnahmen
● Vor Arbeitsbeginn, vor Pausen und nach Arbeitsende Schutzmaßnahmen entsprechend
dem Hautschutzplan durchführen.
● Vor Arbeitsbeginn Absaugeinrichtung einschalten.
● Hautkontakt möglichst vermeiden, dazu gehört:
– Haut nicht mit KSS reinigen,
– feuchte Kleidung sofort wechseln, vor Wiederverwendung waschen/reinigen,
– Spritzschutzeinrichtung bzw. Spritzschutz oder Gummischürze verwenden,
– zum Abtrocknen der Haut saubere Textil- oder Papiertücher verwenden,
– verschmutzte Tücher nicht in die Kleidung stecken.
● Am Arbeitsplatz nicht essen, trinken, rauchen und keine Lebensmittel aufbewahren.
● Lebensmittel, Getränkereste, Zigarettenkippen und andere Abfälle nicht in den KSS werfen.
● Beim Reinigen mit Lösemittel Hautkontakt vermeiden bzw. Schutzkleidung benutzen.
5. Verhalten bei Störungen und im Gefahrfall Notruf:
● Bei Ausfall der Absauganlage oder anderer Störungen Aufsichtführende informieren.
● Beim Auftreten besonderer Gerüche, Verfärbungen, Flocken- oder Schaumbildung, erhöhtem
Fremdölanteil im KSS Aufsichtführende informieren.
● Verschüttete KSS z. B. mit Papiertüchern oder Bindemittel aufnehmen.
● Beim Auslaufen größerer KSS-Mengen Aufsichtführende informieren.
6. Verhalten bei Unfällen – erste Hilfe Notruf:
● Ersthelfer und Aufsichtführende infomieren
● Falls KSS in die Augen gelangt, sofort mit viel Wasser spülen und Arzt aufsuchen.
● Auch geringfügige Hautverletzungen vom Ersthelfer versorgen lassen.
● Hautreaktionen (z. B. Rötung, raue Haut, Juckreiz, Brennen, Bläschen, Schuppen, Schrunden)
den Aufsichtführenden melden.
7. Instandhaltung, sachgerechte Entsorgung
● Die zu entsorgenden KSS sind in den bereitgestellten und besonders gekennzeichneten
Behältern oder Systemen zu sammeln.
● Die mit KSS getränkten Tücher, Lappen und Bindemittel sind in den bereitgestellten
nicht brennbaren, verschließbaren und besonders gekennzeichneten Behältern zu sammeln.
● Für die Entsorgung ist zuständig: _________________________________________________________________
Datum: Unterschrift:
26
5 Arbeitsplätze, Verkehrswege, Notausgänge
Bild 5-1:
Anfahrschutz an
Verkehrswegen
27
Böden dauernd nass und rutschig sind. Bild 5-2: Trennung
Ein rutschhemmender Belag ist erforder- des Fahr- und Gehweges
lich! Gute Abhilfe schaffen Roste. Aller-
dings werden Roste aus Holz durch das
Wasser mit der Zeit morsch.
5.1 Verkehrswege
Verkehrswege müssen freigehalten wer-
den, damit sie jederzeit benutzt werden
können. In Räumen mit mehr als
1000 m2 Grundfläche besteht die gesetz-
liche Verpflichtung zur Kennzeichnung
der Verkehrswege. Es empfiehlt
sich, Fahr- und Gehwege zu trennen
(Bild 5-2).
Verkehrswege sind kein Ersatz für Lager-
flächen!
28
Verkehrswege müssen ausreichend breit 5.2 Beleuchtung
angelegt sein. Bei Benutzung durch
kraftbetriebene oder schienengebundene Ein gut geführter Betrieb darf keine
Beförderungsmittel müssen zwischen dunkle Ecke haben. Jeder Arbeitsplatz
der äußeren Begrenzung der Beförde- und Verkehrsweg muss der Sehaufgabe
rungsmittel und der Grenze des Verkehrs- entsprechend beleuchtet sein; zumindest
weges Sicherheitsabstände von mindes- für die Dauer der Benutzung:
tens 0,5 m auf beiden Seiten vorhanden ● ständig besetzte
sein. Bei gleichzeitigem Personen- Arbeitsplätze mind. 200 Lux
verkehr sind die Sicherheitsabstände zu
vergrößern (Bild 5-3). ● Maschinenarbeiten 300 – 500 Lux
29
5.3 Rettungswege Die Türen von Notausgängen müssen
und Notausgänge nach außen aufschlagen, sich unbe-
dingt leicht öffnen lassen und
Je nach Eigenart des Betriebes muss dürfen während der Arbeitszeit nicht
das schnelle und sichere Verlassen von verschlossen sein.
Arbeitsplätzen und Räumen durch
Rettungswege und Notausgänge sicher- Auch eine Verwahrung des Schlüssels
gestellt sein. Rettungswege und Not- hinter Glas ist nicht zulässig. Im Ernst-
ausgänge müssen als solche fall können solche Dinge über Leben und
gekennzeichnet (Bild 5-4) und stets Tod entscheiden!
freigehalten sein.
Das Wort Notausgang sagt bereits, dass
eine Tür mit dieser Aufschrift für Notfälle
bestimmt ist. Die Ausgänge müssen –
sollen sie ihren Zweck auch wirklich
erfüllen – schon von weitem durch ein
auffallendes oder mit Leuchtbuch-
staben versehenes Schild als solche zu
erkennen sein.
Bild 5-4:
Hinweisschilder auf
Rettungswege
und Notausgänge
30
6 Leitern, Tritte, Treppen
31
6.2 Bestimmungsgemäße und an der Leiter deutlich erkennbar und
Benutzung von dauerhaft angebracht sein. Die Betriebs-
Leitern und Tritten anleitung kann gedruckt oder in Form von
Piktogrammen gestaltet sein.
Eine Stehleiter ist keine Anlegeleiter.
Wozu gäbe es für alle möglichen Arbeiten Betriebsfremde Leitern und Tritte
unterschiedlich gebaute Leitern, wenn nicht benutzen
nicht aus praktischen und sicherheits-
technischen Gründen! Leitern und Tritte Mitarbeiter aus anderen Unternehmen
dürfen also niemals für Arbeiten verwen- bringen häufig eigene Leitern und
det werden, für die sie weder bestimmt, Tritte mit. Sollen diese auch von betriebs-
noch ihrer Bauart nach geeignet sind. eigenen Mitarbeitern verwendet werden,
Für den Benutzer von Leitern muss eine müsste zunächst eine Prüfung auf Sicher-
Betriebsanleitung (Bild 6-2) aufgestellt heit erfolgen. Deshalb ist es besser,
betriebsfremde Leitern und Tritte grund-
Bild 6-2: Betriebsanleitung
sätzlich nicht zu benutzen!
32
Sicherungen gegen Abrutschen des Bild 6-4: Prüfung des richtigen Anstellwinkels
Leiterkopfes sind z. B. Aufsetz-, Einhak-
oder Einhängevorrichtungen.
33
Spannvorrichtungen, die von Hand einge- chen Art ersetzt werden. Dabei sind sie
legt werden müssen, sind nicht zulässig auch in gleicher Weise an den Wangen
(Bild 6-5). oder Holmen zu befestigen wie die
übrigen. Es ist nicht gestattet, die Spros-
Stehleitern dürfen nicht bis zur obersten
sen nur durch Aufnageln oder Auf-
Sprosse oder Stufe bestiegen werden.
schrauben zu befestigen.
Ausgenommen hiervon sind Leitern,
deren oberste Trittfläche ein sicheres Ste- Wangen und Holme dürfen niemals
hen gewährleistet, z. B. durch Sicher- geflickt werden.
heitsbrücke und Haltevorrichtung. Steh-
Bild 6-6: Schadhafte Leitern aussondern
leitern dürfen nicht als Anlegeleitern
oder zum Besteigen von Bühnen,
Galerien, Stellagen und dergleichen be-
nutzt werden.
Bild 6-5: Spreizsicherung an Stehleitern
6.3 Prüfungen
Leitern müssen durch eine vom Unter-
nehmen beauftragte befähigte Person
wiederkehrend auf ihren ordnungs-
Schadhafte Leitern und Tritte gemäßen Zustand geprüft werden. Die
der Benutzung entziehen Zeitabstände für die Prüfung richten
sich nach den Betriebsverhältnissen.
Schadhafte Leitern und Tritte sind un- Unabhängig hiervon hat der Benutzer
verzüglich der Benutzung zu entziehen vor dem Gebrauch auf Eignung und Be-
(Bild 6-6). Also vernichten oder bis schaffenheit der Leitern zu achten.
zur Instandsetzung unter Verschluss
Als Maßnahmen, die das Erfassen aller
halten!
Leitern bei der Prüfung sicherstellen,
Bei einer sachgemäßen Instandsetzung kommen z. B. das Nummerieren
müssen schadhafte oder fehlende Spros- der Leitern oder das Führen eines Leiter-
sen durch fehlerfreie Sprossen der glei- kontrollbuches infrage.
34
7 Schutz gegen Absturz
und herabfallende Gegenstände
An höher gelegenen Arbeitsplätzen und der Absturz von Personen durch Fang-
Verkehrswegen besteht die Gefahr netze oder Sicherheitsgeschirre und
des Abstürzens von Personen oder des das Herabfallen von Gegenständen auf
Herabfallens von Gegenständen. tiefer gelegene Arbeitsplätze und
Verkehrswege, z. B. durch Schutzdächer,
Abstürze sind oft – auch bei
verhindert werden.
kleineren Höhen – mit lebensgefährlichen
Verletzungen verbunden.
Bild 7-1a: Absturzsicherung
7.1 Seitenschutz
Seitenschutz
Arbeitsplätze und Verkehrswege, die
=
● an oder über Wasser oder
anderen Stoffen, in denen man Geländerholm
versinken kann, +
● mehr als 1 m über dem Boden Zwischenholm
oder einer anderen tragfähigen Fläche
liegen, +
35
7.2 Fenster- und Wandluken, Fensterflügel, Wandlukentüren,
Bodenöffnungen Schiebetüren
Fenster- und Wandluken, die weniger als Fensterflügel und Schiebefenster sind
1 m über dem Fußboden beginnen, durch Vorrichtungen so abzusichern,
müssen mit einer Brustwehr in 1 m Höhe dass sie nicht herunterfallen können.
versehen sein. Bei abnehmbaren Brust- Wandlukentüren, die sich nach
wehren müssen an beiden Seiten der außen öffnen lassen, müssen eine Siche-
Luken feste und ausreichend lange Hand- rung gegen Ausheben haben.
griffe angebracht sein (Bild 7-2). Schiebetüren sind stets gegen Heraus-
Fenster, die sich unter der Fußebene fallen zu sichern (Bild 7-3).
bis in das darunter liegende Stockwerk
erstrecken, müssen auf dem Zwischen- Bild 7-3: Sicherungswinkel
boden Geländer und Fußleiste haben. an einer Schiebetür
36
Bodenöffnungen sichern 7.3 Dächer
An Fußbodenluken, Treppenöffnungen, Dächer aus nicht tragfähigem Material,
Gruben, Schächten usw. muss durch z. B. Faserzement-Wellplatten, sowie
ständige Sicherungen ein Hinein- Oberlichter dürfen nicht betreten werden.
stürzen von Personen verhindert sein,
z. B. durch Zur Warnung muss an den Zugangs-
stellen unbedingt ein Hinweisschild ange-
● begehbare oder befahrbare, bracht sein. Erstes Gebot aber ist,
gegen Verschieben dass die Zugänge unter sicherem Ver-
gesicherte Abdeckungen, schluss gehalten werden.
● feste oder abnehmbare Geländer
Derartige Dächer, die zum Zwecke der
(Bild 7-4),
Instandhaltung hin und wieder
● Absperrungen. begangen werden, müssen Laufstege
Fußbodenluken sind mit einem Griff mit Geländer haben.
zu versehen, damit beim Schließen der
Klappe die Finger nicht eingequetscht
werden können.
37
8 Lagern und Stapeln,
Handhabung von Lasten
Lager und Stapel dürfen nur so errichtet Schwere runde Gegenstände (z. B.
werden, dass die Belastung sicher aufge- Wellen, Walzen, Rohre, Coils) können
nommen wird. An Lagerflächen und sehr gut durch Keile gegen Wegrollen ge-
Lagereinrichtungen muss deshalb die sichert werden. Mehrere Lagen dürfen
zulässige Belastung deutlich erkennbar nur dann übereinander geschichtet wer-
und dauerhaft angegeben sein. Gefahren den, wenn die unterste Lage durch feste
beim Umgang mit dem Ladegut sowie Anschläge zusammengehalten wird.
durch umfallendes, herabfallendes, Zu schwere Last in der oberen Lage kann
wegrollendes usw. Lagergut müssen ver- den Stapel leicht auseinander drücken.
mieden sein.
Rohre, Stangen und Profile, die hoch-
kant abgestellt werden, müssen so ge-
halten sein, dass sie vor allem gegen
8.1 Unter- und Zwischenlagen seitliches Kippen und Wegrutschen
Um Verletzungen an Händen oder Füßen gesichert sind.
zu vermeiden, sind beim Stapeln von
Gegenstände gleicher Form stapelt
Lasten, wie Kisten, Balken, Brettern,
man am besten pyramidenförmig und im
Metallplatten oder Blechen, Unterleg-
Kreuzverband.
hölzer zu verwenden (Bild 8-1). Diese
Hölzer müssen so gut aufliegen, dass Wo Gefahr besteht, dass Gegenstände
ein Kippen unmöglich gemacht wird. auf Arbeitsplätze oder Verkehrswege
Außerdem müssen sie so hoch sein, dass fallen können, müssen Sicherheitsvor-
Hände und Füße unter der Last noch kehrungen getroffen werden, z. B. Fang-
genügend Platz haben. gitter, Absperrungen.
38
8.2 Lagern Die nicht für die Be- und Entladung
vorgesehenen Seiten von Regalen müs-
Bleche in Gestellen stapeln sen gegen Herabfallen von Ladeein-
Zum Stapeln von Blechen eignen sich heiten gesichert sein. Doppelregale müs-
Gestelle am besten. Ohne diese kann sen Durchschiebesicherungen haben.
beim Heraussortieren von einzelnen Bei Kragarmregalen müssen die zu-
Blechen aus einem gegen die Wand ge- lässigen Belastungen der einzelnen Krag-
lehnten Blechstapel die Last der nach- arme und Stützen angegeben sein. Die
einander, z. B. gegen die Brust, gelegten Kragarme dürfen nicht über die äußeren
Bleche plötzlich zu groß werden Abstützpunkte des Fußsockels heraus-
und den Haltenden beim Umstürzen ragen (Bild 8-2).
unter sich begraben.
Ausnahmen sind nur zulässig, wenn
die Standsicherheit des Regals,
Lagern in Regalen
z. B. durch Verankerung mit geeigneten
Regale dürfen nur bestimmungsgemäß Bauwerksteilen, gewährleistet ist.
verwendet werden. Insbesondere darf die
Siehe auch „Richtlinien für Lager-
zulässige Belastung nicht überschritten
einrichtungen und -geräte“ (ZH 1/428).
werden.
Deshalb müssen an ortsfesten Regalen
mit einer Fachlast von mehr als 200 kg Bild 8-2: Kragarmregal
oder einer Feldlast von mehr als 1000 kg
folgende Angaben deutlich erkennbar
und dauerhaft angebracht sein:
● Hersteller oder Einführer,
● Typbezeichnung,
● Baujahr oder Kommissionsnummer
und
● zulässige Fach- und Feldlasten.
Wenn die Regale mit Gabelstaplern
be- oder entladen werden, muss an ihren
Eckbereichen ein mindestens 0,3 m
hoher, nicht mit dem Regal verbundener
gelb-schwarzer Anfahrschutz vorhan-
den sein.
39
Gas- und Sauerstoffflaschen mischen Bedingungen, z. B. in Zwangs-
sicher lagern haltungen, geschieht. Dabei handelt
es sich hierbei um einen Bereich, in dem
Erhöhte Vorsicht ist beim Lagern von
durch ein wenig Nachdenken und ein-
Gas- und Sauerstoffflaschen geboten.
fachste Maßnahmen erhebliche Ver-
Stehende Flaschen müssen, auch wenn
besserungen für den Gesundheitsschutz
sie leer sind, gegen Umfallen gesichert
erreicht werden können.
sein. Die Flaschen müssen nach Gasen
getrennt gelagert werden. In der Verordnung über Sicherheit und
Unzulässig ist die Lagerung von Gesundheitsschutz bei der manuellen
Druckgasflaschen in Handhabung von Lasten bei der Arbeit
(Lastenhandhabungsverordnung) sind
● Räumen unter Erdgleiche (Keller), deshalb Maßnahmen des Arbeitsschutzes
● Treppenräumen, und eine entsprechende Rangfolge vor-
● Fluren, gegeben.
● engen Höfen, Danach hat der Unternehmer zunächst
● Durchgängen und Durchfahrten, durch Bereitstellung geeigneter Arbeits-
mittel oder organisatorischer Maßnahmen
● Garagen und
die manuelle Handhabung von Lasten,
● Arbeitsräumen. die eine Gefährdung der Mitarbeiter mit
sich bringen kann, zu vermeiden. Soweit
dies nicht möglich ist, muss die Arbeit
so gestaltet werden, dass die Handha-
8.3 Manuelle Handhabung
bung mit möglichst geringer Gefährdung
von Lasten
erfolgt. Dabei bestehen Gestaltungs-
Die manuelle Handhabung von Lasten, spielräume, insbesondere im Hinblick auf
d. h. jedes Heben, Absetzen, Schieben, die Last selbst, die von den Beschäftigten
Ziehen, Tragen, Bewegen oder Abstützen zu erfüllende Arbeitsaufgabe sowie die
einer Last durch manuelle Kraft, bringt Beschaffenheit des Arbeitsplatzes und
insbesondere eine Gefährdung der der Arbeitsumgebung. Darüber hinaus ist
Lendenwirbelsäule mit sich. Die Gefähr- die körperliche Eignung des Einzelnen
dung ist umso größer, wenn dieses für die Ausführung der anstehenden Auf-
Handhaben unter ungünstigen ergono- gaben zu berücksichtigen.
40
9 Rohr- und Schlauchleitungen,
Absperreinrichtungen
41
auch den anderen gegenüber walten unmittelbarer Nähe von betriebswich-
lassen und Absprachen treffen! tigen oder gefahrträchtigen Stellen, wie
Schiebern, Anschlussstellen, Wanddurch-
führungen, Abzweigstellen, Armaturen.
Gasleitungen nicht mit offenen
Flammen ableuchten und eindeutig Auch die Leitungen selbst werden
kennzeichnen sehr häufig in ihrer ganzen Länge in der
entsprechenden Farbe gestrichen.
Gasleitungen dürfen niemals mit offener
Flamme abgeleuchtet werden. Zur Probe, Soweit die Kennzeichnung durch die
ob eine Gasleitung eine undichte Stelle Farbgebung allein nicht ausreichend ist,
hat, dürfen keine brennbare Flüssigkeiten sollte der Durchflussstoff auf dem
und offene Flammen benutzt werden. Schild zusätzlich bezeichnet werden, z. B.
Seifenwasser oder andere Blasen treiben- durch Worte, Formeln, Kennzeichen,
de Flüssigkeiten haben sich beim Kennzahlen. Werden Kennzahlen
Abpinseln oder Ansprühen bewährt. verwendet, sind sie im Betrieb durch
Aushang zu erläutern.
Es versteht sich von selbst, dass
Rauchen bei derartigen Arbeiten zu Ergänzt werden kann die Kennzeichnung
unterlassen ist. auch durch Angaben von Druck, Tempe-
ratur oder anderen Kenngrößen des Durch-
flussstoffes. Die Schriftgröße ist nach
Kennzeichnung von Rohrleitungen dem Außendurchmesser der Rohrleitung
Durchflussstoffe in Leitungen können einschließlich der eventuellen Wärme-
insbesondere durch Verwechselung oder isolierung auszuwählen.
bei der Durchführung von Kontroll- Schilder in den Farben grün, rot, blau,
und Reparaturarbeiten an Rohrleitungs- violett, braun und schwarz sind in der
systemen zu Gefahren führen. Deshalb Farbe weiß zu beschriften. Schilder in den
ist es wichtig, dass erkennbar ist, Farben weiß, gelb, orange und grau sind
welche Stoffe in der Rohrleitung in welche in der Farbe schwarz zu beschriften.
Richtung fließen.
Die Lage der Spitze der Schilder gibt
Rechtsgrundlage ist § 23 Gefahrstoff- die Durchflussrichtung an. Bei wechselnder
verordnung. Durchflussrichtung werden Schilder mit
beiderseitiger Spitze verwendet.
Die Kennzeichnung erfolgt gemäß
DIN 2403 „Kennzeichnung von Rohrleitun- Die Schilder müssen dauerhaft und
gen nach dem Durchflussstoff“ zweck- genügend fest sein (z. B. selbstklebende
mäßigerweise durch farbige Schilder am Kunststoffschilder, Schilder aus
Anfang und Ende und in ausreichender Schichtkunststoff, Emailschilder oder
Häufigkeit über die Länge verteilt sowie in Klebebänder).
42
10 Deckel, Gegengewichte, scharfe und
spitze Gegenstände, Ventilatoren
43
Scharfe und spitze Werkzeuge, wie Ausgenommen hiervon sind nur
Messer, Scheren, Ahlen, sollten niemals Ventilatoren, die z. B. wegen zu geringer
ungesichert in Taschen und Kleidungs- Antriebsenergien nicht zu Verletzungen
stücken herumgetragen werden. Es führen können.
sind vielmehr die hierfür vorgesehenen
Behältnisse zu benutzen. Bild 10-2: Mit Maschendraht
gesicherter Ventilator
Ventilatoren
An allen Ventilatoren müssen die Flügel
gegen Berührung gesichert sein
(Bild 10-2). Das geschieht am besten
durch Maschendraht oder Stäbe. Die
Maschenweite oder der Abstand der
Stäbe muss so bemessen sein, dass die
Flügel nicht berührt werden können.
44
11 Gefahrstoffe
45
Die erforderlichen Angaben können dem
zugehörigen Sicherheitsdatenblatt ent-
nommen werden. Siehe auch TRGS 220
„Sicherheitsdatenblatt für gefährliche
Stoffe und Zubereitungen“. W 01:
Warnung
vor feuer-
gefährlichen
Stoffen
11.2 Kennzeichnung
Arbeitsplätze
Arbeitsplätze, an denen mit Gefahrstoffen
umgegangen wird, müssen gekennzeich-
net sein durch W 02:
● Warnschilder, die Warnung vor
auf die Gefahren hinweisen, explosions-
gefährlichen
● Gebotsschilder für die erforderlichen Stoffen
persönlichen Schutzausrüstungen,
● Verbotsschilder, die beispiels-
weise das Rauchen oder den Zutritt
für Unbefugte verbieten,
● Hinweisschilder, z. B. zur ersten
Hilfe oder zum Verhalten bei Störfällen.
P 02:
Siehe auch Unfallverhütungsvorschrift Feuer, offenes
Licht
„Sicherheits- und Gesundheitsschutzkenn-
und Rauchen
zeichnung am Arbeitsplatz“ (BGV A 8). verboten
P 06:
Zutritt
für Unbefugte
verboten
46
Gefäße und Verpackungen renbezeichnungen mit den zugehörigen
für Gefahrstoffe Gefahrensymbolen angegeben sein.
Um Gefahrstoffe als solche zu erkennen, Außerdem müssen Gefahrenhinweise
müssen auf den Verpackungen und auch (R-Sätze) und Sicherheitsratschläge
auf den Gefäßen im Betrieb die Gefah- (S-Sätze) angebracht sein.
E
Gefahrensymbole
und
Gefahrenbezeichnungen
Explosionsgefährlich
O F+ F
C Xi Xn
47
An der Arbeitsstelle dürfen Gefahrstoffe Ballons, Fässer und Behälter
nur in begrenzten Mengen zur Verfügung sicher entleeren
stehen; nur so viel, wie für den Fortlauf Sollen Ballons, Fässer und dergleichen
der Arbeit nötig ist (höchstens Bedarf von ätzenden Stoffen, Säuren, Laugen
einer Arbeitsschicht). und anderen Gefahrstoffen entleert wer-
den, müssen die dafür bestimmten Vor-
richtungen, z. B. Ballonkipper (Bild 11-4),
11.3 Sicherer Umgang mit Heber, Pumpen, benutzt werden. Auf
Gefahrstoffen keinen Fall dürfen solche Flüssigkeiten
mit dem Mund angesaugt werden!
Keine Lebensmittelgefäße benutzen
Beim Umgang mit Gefahrstoffen ist beson- Bild 11-4: Ballonkipper
ders darauf zu achten, dass nur geeignete
Gefäße verwendet werden, die nach Form
und Aussehen mit Lebensmittelgefäßen
(Limonade- oder Milchflaschen) nicht ver-
wechselt werden können (Bild 11-3).
11.4 Arbeitsmedizinische
Vorsorge und Hygiene
In bestimmten Fällen ist beim Umgang
mit Gefahrstoffen eine gesundheit-
liche Überwachung der Beschäftigten
Verschüttete Gefahrstoffe durch arbeitsmedizinische Vorsorgeunter-
sofort beseitigen suchungen vorgeschrieben.
Werden Gefahrstoffe versehentlich ver- Wichtig ist auch die persönliche
schüttet, so sind sie sofort und unter Hygiene, also die Körperreinigung, Ver-
Beachtung der Hinweise auf der Be- wendung von Hautschutzmitteln und
triebsanweisung oder dem Sicherheits- das Unterlassen von Essen und Trinken
datenblatt zu beseitigen. im Arbeitsraum.
48
12 Brand- und Explosionsschutz
49
Alarmplan aufstellen Handfeuerlöscher
bereitstellen und regelmäßig prüfen,
Für den Brandfall muss ein Alarmplan Handhabung üben
aufgestellt sein (Bild 12-3).
Für das Löschen eines Brandes und
Bild 12-3: Alarmplan für kleine Betriebe zur Rettung von Personen sind rechtzeitig
Vorkehrungen zu treffen. Dazu gehört
insbesondere die Bereitstellung von ge-
eigneten Feuerlöschern und anderen
Löschgeräten.
50
möglichst die Personen sein, die regel- Bild 12-4: Löschmitteleinheiten LE
mäßig nahe an den Standplätzen der und Feuerlöscharten nach DIN EN 3
Feuerlöscher tätig sind. Feuerlöscher nach DIN EN 3
LE
A B
Es wird empfohlen, von Zeit zu Zeit
Löschübungen abzuhalten, um die prak- 1 5A 21 B
tische Handhabung der Feuerlöscher 2 8A 34 B
zu üben. 3 55 B
4 13 A 70 B
Der Zugang zu Feuerlöschgeräten 5 89 B
darf niemals durch Gegenstände verstellt
6 21 A 113 B
sein!
9 27 A 144 B
10 34 A
12 43 A 183 B
15 55 A 233 B
Werden Feuerlöscher für die Brandklassen A
und B eingesetzt und haben sie für die Brand-
klassen unterschiedliche Löschmitteleinheiten
LE, ist der niedrigere Wert anzusetzen.
Löschmitteleinheiten LE
Grundfläche
bis m2 geringe mittlere große
Brandgefährdung Brandgefährdung Brandgefährdung
50 6 12 18
100 9 18 27
200 12 24 36
300 15 30 45
400 18 36 54
500 21 42 63
600 24 48 72
700 27 54 81
800 30 60 90
900 33 66 99
1000 36 72 108
je weitere 250 6 12 18
51
Feuergefährdete Bereiche nen. Explosionsgefährdete Bereiche
kennzeichnen müssen durch das Warnzeichen „Ex“ ge-
kennzeichnet sein.
Räume oder Bereiche, in denen leicht
entzündliche oder selbstentzündliche
Stoffe lagern oder verarbeitet werden,
gelten als „feuergefährdet“ und sind ent-
sprechend zu kennzeichnen.
Sie dürfen nicht mit Licht oder offenem
Feuer erwärmt, beleuchtet oder betreten
werden. Ein entsprechendes Verbots-
schild ist anzuschlagen.
52
Elektrische Betriebsmittel, z. B. Motoren, Statische Elektrizität ableiten
Schalter, Steckvorrichtungen, Leuchten,
Beim Verarbeiten und Umfüllen elektrisch
Fernsprecher und dergleichen, müssen
aufladbarer Flüssigkeiten, z. B. Ether,
den besonders hierfür geltenden Bestim-
Schwefelkohlenstoff, Aceton oder Benzin,
mungen des VDE (Verband Deutscher
müssen die Maschinen, Apparate,
Elektrotechniker) entsprechen und das
Standgefäße und Rohrleitungen elektrisch
„Ex“-Zeichen tragen.
leitfähig miteinander verbunden
und geerdet sein. Die statische Elektrizität
wird dadurch abgeleitet.
53
13 Lärmschutz
Lärm ist Schall (Geräusch), der das urteilungspegel). Die Grenze des Gehör-
Gehör schädigen kann oder zu besonde- schädlichkeitsrisikos liegt bei einem Beur-
ren Unfallgefahren führt. teilungspegel von 85 dB(A). Beim Arbeiten
mit einer Winkelschleifmaschine beispiels-
Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste
weise ist dieser Beurteilungspegel bereits
Berufskrankheit. Sie entsteht über längere
nach weniger als 10 Minuten erreicht.
Zeit und somit für den Betroffenen fast
unbemerkt. Auch durch ein Hörgerät kann Das Ausblasen, z. B. mit einer Druckluft-
die Lärmschwerhörigkeit nicht wieder düse, kann so laut sein, dass schon
ausgeglichen werden. nach zwei Minuten ein Beurteilungspegel
von 85 dB(A) vorliegt.
Die Gefährlichkeit des Lärms hängt von der
Lautstärke ab. Für die Beurteilung der Durch technische Maßnahmen (lärmarme
Lautstärke misst man den Schallpegel in Konstruktion, Änderung des Arbeits-
dB(A). Um den meist schwankenden Lärm- verfahrens, Kapselung) lässt sich Lärm
pegel am Arbeitsplatz zu beurteilen, wird mindern (Bilder 13-1 bis 13-3). Diese
der Durchschnittsschallpegel einer Arbeits- Lärmminderungsmaßnahmen sind vom
zeit von acht Stunden herangezogen (Be- Unternehmer vorrangig durchzuführen.
54
Ist dennoch nicht zu vermeiden, dass Innerhalb von Lärmbereichen dürfen
Lärm mit einem Beurteilungspegel von nur Personen tätig sein, deren Gehör
85 oder mehr dB(A) auftritt, so gelten arbeitsmedizinisch überwacht wird,
diese Bereiche als Lärmbereiche. Lärm- bei denen arbeitsmedizinisch keine
bereiche mit 90 oder mehr dB(A) müssen Bedenken bestehen und die geeigneten
gekennzeichnet sein (Gebotszeichen M 03: Gehörschutz benutzen.
„Gehörschutz benutzen“, vgl. Seite 19).
Schalldämmende Kapselung
55
Unabhängig davon sollte von allen Über dem Ohr zu tragen (Bild 13-5):
Mitarbeitern darauf geachtet werden, ● Kapselgehörschützer mit Universal-,
dass durch die richtige Arbeitsweise kein Kopf- oder Nackenbügel,
unnötig hoher Lärm erzeugt wird.
● Kapselgehörschützer,
die an einem dazu passenden Arbeits-
Welche Arten Gehörschützer gibt es?
schutzhelm montiert sind.
Im Ohr zu tragen (Bild 13-4):
● vor Gebrauch zu formende Bild 13-5: Gehörschutzkappen
Gehörstöpsel, wie Gehörschutzwatte
und Schaumstoffstöpsel,
● fertig geformte Gehörschutz-
stöpsel, wie Bügel- oder Schnurstöpsel
einschließlich Otoplastiken.
56
14 Kraftbetriebene Arbeitsmittel,
Allgemeines
Es bestehen
57
● Gefahrenquellen (Bilder 14-7 und 14-8), 14.1 Gefahrstellen und
von denen aus Maschinenteile, Werk- Gefahrenquellen
zeuge, Werkstücke oder anderes Arbeits-
gut herabfallen oder wegfliegen und Gefahrstellen und Gefahrenquellen an
dabei Personen verletzen können, z. B.: kraftbetriebenen Arbeitsmitteln müssen
durch konstruktive Maßnahmen ver-
Bild 14-7: Wegfliegende Werk- mieden sein, z. B. geschlossene Getriebe-
zeugteile oder Abrieb während des kästen oder Einhaltung von Sicherheits-
Bearbeitungsprozesses
abständen.
Soweit dies nicht oder nicht ausreichend
möglich ist, müssen Schutzeinrichtungen
vorhanden sein, z. B.
1. trennende Schutzeinrichtungen,
insbesondere Verkleidungen,
Verdeckungen, Umzäunungen oder
Umwehrungen,
2. ortsbindende Schutzeinrichtungen,
insbesondere Zweihandschaltungen,
Befehlseinrichtungen mit selbst-
tätiger Rückstellung, Zustimmungs-
schalteinrichtungen bei Mehr-
personen-Betätigung, Schaltplatten
Bild 14-8: Wegfliegende Werkstücke oder Schaltmatten mit Personen-
bindung,
2. abweisende Schutzeinrich-
tungen, insbesondere gesteuerte
Handabweiser,
4. Schutzeinrichtungen mit Annäherungs-
reaktion, insbesondere berührungs-
los wirkende Schutzeinrichtungen
(Lichtvorhänge, Lichtgitter, Licht-
Gefahr besteht auch, wenn eine schranken oder dergleichen), Pendel-
Maschine unbeabsichtigt eingeschaltet klappen, Schaltleisten, zwangs-
wird, während an ihr z. B. noch Aus- läufig wirkende Schaltleinen, Schalt-
besserungs-, Reinigungs- oder Rüst- platten oder Schaltmatten für die
arbeiten vorgenommen werden. Bereichssicherung,
58
5. fangende Schutzeinrichtungen, 14.2 Schutzmaßnahmen
insbesondere Fanghauben, Fangbügel, an Gefahrstellen
Fangbleche, Unterfangungen, Rück-
schlagsicherungen, Radbruchstützen, Gefahrstellen an Antrieben sind ins-
Seilbruchsicherungen. besondere an
(Rückseite ebenfalls
völlig geschlossen)
59
Soweit ein Erreichen der Gefahrstellen Bei weiträumiger Ausdehnung von
nur von bestimmten Seiten zu erwarten Antrieben, z. B. bei verketteten Anlagen,
ist, kann eine Verdeckung (Bild 14-10) können auch Umzäunungen oder Um-
an diesen Seiten ausreichend sein. wehrungen ausreichend sein (Bilder 14-11
und 14-12).
Bild 14-10: Verdeckung
Umzäunungen und Umwehrungen
müssen so gebaut sein, dass Gefahr-
stellen unzugänglich sind. Das geschieht
z. B. durch engen Sprossenabstand,
60
geringe Maschenweite oder genügend 14.4 Rüsten, Beheben von
großen Abstand von der Gefahrstelle. Störungen, Instandhalten
Ein umzäunter Bereich ist in der Regel Können Personen beim Rüsten, Beheben
nur durch Türen zugänglich, die mit Werk- von Störungen oder Instandhalten ge-
zeug oder Schlüssel geöffnet werden fährdet werden, so dürfen diese Arbeiten
müssen oder mit der Gefahr bringen- nur bei völligem Stillstand von Maschinen
den Bewegung verriegelt oder gekoppelt ausgeführt werden.
sind.
Darüber hinaus müssen die Maschinen
gegen unbefugtes oder gar irrtümliches
Einschalten gesichert sein, z. B. durch
14.3 Ingangsetzen einen abschließbaren Schalter (Bild 14-13).
von Einrichtungen
Ausnahmen sind nur in Einzelfällen und
Stellteile von Befehlseinrichtungen zum unter Beachtung besonderer Schutz-
Ingangsetzen Gefahr bringender Bewe- maßnahmen möglich. Dies gilt im Übrigen
gungen müssen so beschaffen sein, auch für das Reinigen und Putzen von
dass ein unbeabsichtigtes Betätigen Maschinenteilen.
verhindert ist.
Lässt sich die Reinigung in Bewegung
Beispiele hierfür sind Handräder ohne befindlicher Maschinenteile nicht
Griff, Schutzkragen oder Schutzbügel um umgehen, z. B. Walzen putzen, dann
die Stellteile, Kulissenschaltung. darf dies nur an der Auslaufseite
Bevor eine Einrichtung in Gang gesetzt geschehen.
wird, muss sichergestellt sein, dass
niemand durch sie gefährdet wird. Be- Bild 14-13: Abschließbarer Hauptschalter
sondere Aufmerksamkeit und z. B.
Warnsignale sind erforderlich, wenn
mehrere Personen zum Bedienpersonal
gehören.
Warneinrichtungen müssen dann vor-
handen sein, wenn die Einrichtung
unübersichtlich oder eine gegenseitige
Verständigung erschwert ist.
Zwischen Signalgabe und Ingangsetzen
der Einrichtung müssen Personen
ausreichend Zeit haben, sich in Sicherheit
zu bringen.
61
14.5 Beschaffung von nen Maschinen, Geräte und andere
Arbeitsmitteln Einrichtungen auf Arbeitssicherheit und
verleihen bei bestandener Baumuster-
Bei Maschinen, die nach dem 1. Januar prüfung ein Sicherheitszeichen.
1993 beschafft wurden, muss der Her-
steller aufgrund der durch das Geräte- Das Sicherheitszeichen „GS“ (geprüfte
und Produktsicherheitsgesetz umgesetz- Sicherheit) garantiert dem Käufer,
ten einheitlichen neuen europäischen dass das Arbeitsmittel den sicher-
Regelungen die Übereinstimmung mit den heitstechnischen Anforderungen ent-
geltenden Sicherheitsbestimmungen spricht (Bild 14-15).
erklären (Konformitätsbescheinigung) und
Es sollten deshalb nur solche Ein-
dies durch das Anbringen des Zeichens
richtungen beschafft werden, die neben
„CE“ an der Maschine deutlich sichtbar
dem CE-Zeichen möglichst das GS-
zum Ausdruck bringen (Bild 14-14).
Zeichen der Prüfstelle eines berufs-
Darüber hinaus prüfen die Berufsge- genossenschaftlichen Fachausschusses
nossenschaften sowie andere Institutio- tragen.
62
15 Druckbehälter
63
16 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
Fließt ein elektrischer Strom durch den Bei Geräten mit dem VDE-Prüfzeichen
menschlichen Körper, kann es zu kann dies grundsätzlich angenommen
Verbrennungen, Verkrampfungen der werden (Bild 16-1).
Muskulatur, Atemstörungen bis zum Still-
Treten im Laufe der Betriebszeit Mängel
stand des Atems, Herzschäden und
an elektrischen Anlagen oder Betriebs-
Herzstillstand kommen. Unter ungüns-
mitteln auf, z. B. Beschädigung von
tigen Umständen, wie feuchten Händen,
Kabeln, Steckern oder Schaltern, so
nassem Standort, geringem Isolations-
hat jeder Beschäftigte die Pflicht, die
widerstand der Schuhsohlen, kön-
Mängel – soweit er sie erkennen kann –
nen schon bei Spannungen von 50 Volt
der Betriebsleitung zu melden.
lebensgefährliche Ströme fließen.
Es ist grundsätzlich verboten, elektrische
Betriebsmittel, insbesondere Handwerks-
Arbeiten an elektrischen Anlagen
zeuge und Geräte, weiter zu benutzen,
und Betriebsmitteln
wenn sie oder ihre Anschlussleitungen
Elektrische Anlagen und Betriebsmittel beschädigt sind.
dürfen nur von Elektrofachkräften oder
unter ihrer Leitung und Aufsicht errichtet, Bild 16-1: VDE-Prüfzeichen
geändert oder instand gesetzt werden.
Dies schließt eine Gefährdung sonstiger
Betriebsangehöriger durch elektrischen
Strom weitgehend aus.
Elektrofachkraft ist, wer über fachliche
Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen
sowie Kenntnis der einschlägigen
Bestimmungen verfügt und dadurch die
ihm übertragenen Arbeiten beurteilen
und mögliche Gefahren erkennen kann.
64
1. Freischalten, Die Fristen sind so zu bemessen, dass
entstehende Mängel, mit denen gerech-
2. Gegen Wiedereinschalten sichern,
net werden muss, rechtzeitig fest-
3. Spannungsfreiheit feststellen, gestellt werden. Soweit keine ständige
Überwachung durch eine Elektrofach-
4. Erden und Kurzschließen,
kraft erfolgt, kann bei normalen Betriebs-
5. Benachbarte, unter Spannung und Umgebungsbedingungen aus-
stehende Teile abdecken oder ab- reichend sein für
schranken.
● elektrische Anlagen und
Mit Arbeiten an spannungsführenden ortsfeste elektrische Betriebsmittel
Teilen oder in ihrer Nähe dürfen nur alle vier Jahre,
bestimmte Personen unter bestimmten
● nicht ortsfeste elektrische Betriebs-
Voraussetzungen beauftragt werden.
mittel, Anschlussleitungen mit Steckern
Dabei sind gleichzeitig besondere sowie Verlängerungs- und Geräte-
vom Unternehmer festgelegte anschlussleitungen mit ihren Steckvor-
Schutzmaßnahmen durchzuführen. richtungen alle sechs Monate.
65
17 Metallbearbeitung
66
Handhebelsicherung wirksam erhalten ist eine besondere Schutzhaube zu
verwenden, die den gesamten Gefahren-
Hochgestellte Hebel von Handhebel-
bereich umschließt oder der Bereich ist
scheren müssen in ihrer obersten Stellung
abzusperren.
durch eine selbsttätig wirkende Halte-
vorrichtung gegen Zurückfallen gesichert An der Schleifmaschine müssen kräftige,
sein (Bild 17-2). Kette oder Drahtbügel nachstellbare Schutzhauben angebracht
reichen nicht aus. sein. Schutzhaube und Werkstückauflage
müssen regelmäßig nachgestellt werden.
Bild 17-2: Rückfallsicherung an Der Spalt zwischen Schleifscheibe und
einer Handhebelschere Werkstückauflage darf höchstens 3 mm
betragen.
Auch Handschleifmaschinen müssen
mit Schutzhauben ausgerüstet sein.
Abweichungen hiervon sind nur unter be-
stimmten Voraussetzungen möglich.
Für Schleifarbeiten ist Augenschutz vor-
geschrieben. Wird nur kurze Zeit gearbei-
tet, so genügt ein Sichtfenster. Es darf
aber nicht zu klein sein und muss sich gut
auf die jeweiligen Arbeitsbedingungen
einstellen lassen (Bild 17-3). Bei länger
andauernden Schleifarbeiten kommt man
Beim Schleifen Sicherheits- nicht ohne Schutzbrille aus.
vorkehrungen treffen
Bild 17-3: Sichtfenster
Auf einer neuen Schleifscheibe ist die
an einer Schleifmaschine
zulässige Umdrehungszahl angegeben.
Es ist darauf zu achten, dass die
Schleifscheibe nicht mit höheren Dreh-
zahlen betrieben wird.
Bevor eine neue Scheibe aufgespannt
wird, ist eine Klangprobe vorzunehmen,
um eventuelle Schäden festzustellen.
Nachdem die Scheibe aufgespannt
ist, muss sie zunächst fünf Minuten lang
einem Probelauf mit voller Betriebsge-
schwindigkeit unterzogen werden. Dabei
67
Vorsicht beim A- und E-Schweißen Beim Lichtbogenschweißen ist stets
auf eine ausreichende Isolierung des
Beim Autogenschweißen müssen die
Schweißstromkreises, insbesondere
Schläuche sicher befestigt sein, z. B.
der Leitungen und des Elektrodenhalters,
durch Schlauchschellen, und gegen Be-
zu achten.
schädigung geschützt werden, z. B.
durch entsprechendes Verlegen.
Die Atemluft eines Schweißers soll von
Brenner sind Präzisionsinstrumente und Schadstoffen freigehalten werden.
sollen pfleglich behandelt werden. An- In der Regel sind deshalb Lüftungsmaß-
geschlossene Brenner niemals in Schub- nahmen erforderlich (siehe Bilder 17-4
laden oder Werkzeugkisten legen. und 17-5).
Zusatzwerkstoff
k l k l k l
Gasschweißen
ortsgebunden F T T A T A
nicht ortsgebunden F T F A F A
Lichtbogenhandschweißen
ortsgebunden T A A A A A
nicht ortsgebunden F T T A T A
MIG-, MAG-Schweißen
ortsgebunden T A A A A A
nicht ortsgebunden F T T A T A
WIG-Schweißen
ortsgebunden F T F T F T
nicht ortsgebunden F F F T F T
Unterpulverschweißen
ortsgebunden F T T T T T
nicht ortsgebunden F F F T F T
Thermisches Spritzen A A A A — —
68
Bild 17-5: Lüftung in Räumen bei Verfahren ohne Zusatzwerkstoff
Grundwerkstoff
k l k l k l
Flammwärmen, Flammrichten F T F T F T
Flammhärten F T — — — —
Flammstrahlen F T — — T A
Brennschneiden
ortsgebunden F T A A T T
nicht ortsgebunden F T T A T T
Brennfugen F T — — T T
Flämmen
ortsgebunden A A A A — —
nicht ortsgebunden F T A A — —
WIG-Schweißen
ortsgebunden F T F T F T
nicht ortsgebunden F F F T F T
Plasmaschneiden
ortsgebunden A A A A A A
nicht ortsgebunden F T T A T T
Lichtbogen-Sauerstoffschneiden
Lichtbogen-Druckluftfugen
ortsgebunden T A A A T A
nicht ortsgebunden F T T A F T
Abbrennstumpfschweißen T A A A T A
Andere Widerstandsschweißverfahren F F F T F T
69
Bild 17-6: Zuordnungen von persönlichen Schutzausrüstungen zu Verfahren
70
Werden Arbeiten sowohl unter erhöhter 3. Das Gefäß bis auf einen kleinen
elektrischer Gefährdung als auch ohne Luftraum unter der Erhitzungsstelle
erhöhte elektrische Gefährdung durchge- vollständig mit Wasser füllen.
führt, so sollten – um lebensgefährdende Durch Schwenkrohre, Schläuche oder
Verwechselungen von vornherein aus- ähnliche Gegenstände dafür sorgen,
zuschließen – nur Stromquellen ein- dass das Gerät auch gefüllt bleibt
gesetzt werden, die zur Verwendung un- (Bild 17-7).
ter erhöhter elektrischer Gefährdung
geeignet und entsprechend gekennzeich- Bild 17-7: Arbeitstechnik beim Schweißen
an Fässern oder ähnlichen Gefäßen
net sind.
71
18 Holzbearbeitung
72
Am Dickenhobel Rückschlag- An der Bandsäge darf nur die Schnitt-
Sicherung gängig halten stelle frei bleiben
Bei der Dickenhobelmaschine ist zu Das Sägeband der Bandsäge muss
beachten, dass die Glieder der Rück- völlig umkleidet sein: Nur die Schnittstelle
schlag-Sicherung selbsttätig zurückfallen, darf frei bleiben (Bild 18-3). Sind die
damit Werkstücke nicht rückwärts Sägescheiben als Speichenräder aus-
herausgeschleudert werden können. geführt, so müssen sie verdeckt werden.
73
19 Flurförderzeuge
● Montagearbeiten
Besonderer Schutz für den Fahrer
vom Gabelstapler aus
von Gabelstaplern
und
Zur Verringerung der Verletzungsgefahr
● Mitnahme von Personen ohne beim Umstürzen des Gabelstaplers
festen Sitz oder Haltegriffe. muss dieser mit einem Fahrerrückhalte-
system, z. B. geschlossene Fahrer-
kabine, Türbügel an den offenen Seiten
oder Fahrersitz mit Beckengurt, aus-
gerüstet sein.
74
Gabelstapler mit einem Hub von mehr Einsatz für Montagen
als 1,80 m müssen mit einem Fahrer- nur mit besonderer Einrichtung
schutzdach (Bild 19-1) gegen herabfallen-
Gelegentlich werden Gabelstapler für
de Lasten ausgerüstet sein. Zusätzlich
Montagearbeiten an hoch gelegenen Ar-
ist ein Lastschutzgitter erforderlich,
beitsplätzen benutzt und ähnlich einer
wenn die Gefahr besteht, dass Kleinteile
Hubarbeitsbühne eingesetzt.
auf den Fahrer herabfallen können.
Das ist zulässig, wenn ein Gabelstapler
mit ausreichender Tragfähigkeit ausge-
Bild 19-1: Gabelstapler mit Fahrerschutzdach
wählt und am Lastaufnahmemittel
eine Arbeitsbühne mit Geländer, Knie-
leiste und Fußleiste sicher angebracht
ist. Bei angehobener Arbeitsbühne
darf der Fahrer den Gabelstapler nicht
verlassen.
75
20 Krantransporte;
Anschlagmittel, Lastaufnahmemittel
76
● an Lastaufnahmemitteln, welche Bild 20-2: Polyesterhebeband
die Last über Klemmkräfte halten, der mit eingenähtem Etikett
zulässige Greifbereich und
● an selbstansaugenden Vakuumhebern
die Mindestlast.
Darüber hinaus muss eine Betriebs-
anleitung vorhanden sein, die beim
Einsatz von Lastaufnahmemitteln zu
beachten ist.
An Anschlagmitteln muss die Trag-
fähigkeit deutlich erkennbar und dauer-
haft angegeben sein; bei Seilen,
Ketten und Bändern mindestens für
einen Neigungswinkel von 60° (Bilder 20-1
und 20-2).
77
20.2 Eignung von z. B. Walzen, Wellen, Fertigteile,
Anschlagmitteln lackierte Teile.
78
Nicht geeignet sind ● Anzahl sichtbarer Drahtbrüche nach
● Seile: für scharfkantiges oder heißes Tabelle aus DIN 3088 (Bild 20-4).
Material.
Bild 20-4: Ablegereife von Drahtseilen
● Ketten: für Lasten mit glatten oder
(nach DIN 3088)
rutschigen Oberflächen.
● Hebebänder und Rundschlingen: Anzahl sichtbarer Draht-
brüche bei Ablegereife
für scharfkantige und heiße Lasten. Seilart auf einer Länge von
Die Tragfähigkeit für die verschiedenen 3 d* 6 d* 30 d*
Anschlagmittel und Anschlagarten kann
Litzenseil 4 6 16
Belastungstabellen entnommen werden
(Bild 20-3). Kabelschlagseil 10 15 40
* d = Seildurchmesser
20.3 Prüfungen
Hanf- und Chemiefaserseile sind
Sichtkontrolle
ablegereif bei
Unabhängig von der regelmäßig mindes-
● Bruch einer Litze,
tens jährlich einmal durchzuführenden
Kontrolle der Anschlagmittel muss der ● mechanischen Beschädigungen,
Verwender vor dem jeweiligen Gebrauch ● starkem Verschleiß oder
das Seil, die Kette oder das Hebeband Auflockerungen,
ansehen und sich davon überzeugen, ● Herausfallen von Fasermehl beim
dass sein „Werkzeug“ in Ordnung ist. Aufdrehen des Seiles,
Stahldrahtseile sind ablegereif bei ● Einfluss von Feuchtigkeit oder
● Bruch einer Litze, aggressiven Medien, z. B. durch Säuren,
● Knicken, Laugen,
● Quetschungen, ● Garnbrüchen in größerer Zahl
(mehr als 10 % der Gesamtgarnzahl),
● Aufdoldungen,
● Verbrennen, Verschmoren oder
● Kinken (Klanken),
Verspröden durch Hitzeeinstrahlung,
● Rostschäden, z. B. Korrosionsnarben,
● Lockerung der Spleiße.
● starker Überhitzung,
● starker Abnutzung der Seilend- Ketten sind ablegereif bei
verbindung, ● mechanischen Beschädigungen
● heraustretender oder beschädigter durch Quetschung, Einkerbung oder
Hanfseele, Rissbildung,
79
● Deformation durch Verbiegen, Zubehörteile, wie Haken, Ösen
Verdrehen oder Eindrücken, und Beschlagteile an Seilen, Ketten und
● Dehnung durch Überlastung, Hebebändern, sind ablegereif bei
d. h. wenn die ganze Kette oder ein ● mechanischen Beschädigungen durch
einzelnes Glied innen um mehr Quetschung, Einkerbung, Rissbildung,
als 5 % gelängt ist, ● Deformation durch Verbiegen,
● Verschleiß, d. h. Abnahme der Verdrehen oder Eindrücken.
Gliedstärke an irgendeiner Stelle um
mehr als 10 %.
Regelmäßige Prüfung
Lastaufnahmemittel und Anschlagmittel
Hebebänder sind ablegereif bei
müssen mindestens einmal jährlich durch
● Garnbrüchen bzw. Garneinschnitten eine befähigte Person geprüft werden.
im Gewebe von mehr als 10 % des
Gesamtquerschnittes,
● Beschädigung der tragenden Nähte,
● Verformung durch Wärmeeinfluss,
z. B. durch 20.4 Aufbewahrung
Strahlung, Reibung, Berührung, von Anschlagmitteln
● Einfluss aggressiver Stoffe, Anschlagmittel werden zweckmäßiger-
z. B. Säuren, Laugen, Lösemittel. weise an Gestellen hängend aufbewahrt.
Sie müssen trocken und luftig sowie
gegen die Einwirkung von Witterungs-
Rundschlingen sind ablegereif bei einflüssen und aggressiven Stoffen
● Verformung durch Wärmeeinfluss, geschützt gelagert werden.
z. B. durch
Strahlung, Reibung, Berührung, Es ist zweckmäßig, schwere Anschlag-
● Beschädigung der Ummantelung mittel mit großen Aufhängeringen
und sichtbarer Beschädigung so in Aufnahmevorrichtungen zu lagern,
der Einlage, dass man sie direkt mit dem Kran-
● Einfluss aggressiver Stoffe, haken aufnehmen kann.
z. B. Säuren, Laugen, Lösemittel.
Weitere Informationen zu sicherem
Anschlagen und Krantransport sind in
den BG-Informationen „Kranführer“
(BGI 555) und „Anschläger“ (BGI 556)
zu finden.
80
21 Regelmäßige Prüfungen
81
befestigt. Auf diese Weise ist für jeden Unabhängig von den beschriebenen
Mitarbeiter leicht erkennbar, dass die Prüfungen muss jeder Mitarbeiter vor
Prüfung erfolgte und ggf. wann die Verwendung einer Einrichtung durch
nächste Prüfung ansteht. Sichtkontrolle auf sicherheitstechnische
Mängel achten und ggf. diese Mängel
Es ist empfehlenswert, die Verwendung beseitigen bzw. dem Vorgesetzten
von Prüfplaketten auszuweiten. melden.
82
22 Erste Hilfe bei Unfällen
Bild 22-1:
Erste-Hilfe-Maßnahmen
83
In der Unfallverhütungsvorschrift „Grund- „Verbandkästen, groß für Betriebe und
sätze der Prävention“ (BGV A 1) wird im Schutzräume EF“) vorhanden sein.
Abschnitt 4 „Erste Hilfe“ für jeden Betrieb Auf kleineren Baustellen, Montage- oder
bei 2 bis zu 20 Versicherten mindestens Reparaturplätzen genügt der kleine
ein ausgebildeter Ersthelfer gefordert. Verbandkasten (DIN 13 164-2 „Verband-
Die Ausbildung erfolgt bei einer von der kästen für Betriebe und Schutzräume
Berufsgenossenschaft für die Ausbildung CD, leicht“).
zur ersten Hilfe ermächtigten Stelle. Die
Verbandzeug für Montagestellen nur
Kosten dieser Ausbildung übernimmt die
im Auto mitzuführen ist nicht zweckmäßig,
Berufsgenossenschaft. Die Unterwei-
da das Fahrzeug nicht immer an der
sung „Sofortmaßnahmen am Unfallort“
Montagestelle verbleibt.
nach § 8 a StVZO reicht als Ausbildung
für einen Ersthelfer nicht aus.
In größeren Betrieben mit mehr als Rettungsmittel bereithalten
zwanzig Versicherten des Herstellungs-, Erforderlichenfalls müssen im Betrieb
Verarbeitungs- und Instandsetzungs- auch Krankentragen oder andere
bereichs muss mindestens jeder Zehnte – Rettungsmittel zur Verfügung stehen.
in Verwaltungs- und Handelsbetrieben
jeder Zwanzigste – der Anwesenden Mit ihrer Handhabung muss eine aus-
ein ausgebildeter Ersthelfer sein. Eine reichende Zahl von Beschäftigten vertraut
Wiederholung bzw. Vertiefung der bis- sein. Es ist auch empfehlenswert, in
herigen Ausbildung ist nach zwei Jahren regelmäßigen Zeitabständen die Anwen-
erforderlich. dung solcher Geräte mit den Betriebs-
angehörigen zu üben.
Verbandzeug immer ergänzen
Auch ein guter Ersthelfer kann nur wirk- Hinweise für erste Hilfe
sam arbeiten, wenn er für die unter-
Durch Sicherheitskennzeichnung ist
schiedlichen Verletzungsfälle geeignetes
auf Verbandzeug, Erste-Hilfe-Einrichtun-
Verbandzeug in ausreichender Menge zur
gen und Rettungsmittel hinzuweisen.
Verfügung hat. Rechtzeitiges Erneuern
bzw. Ergänzen ist erforderlich. Die Auf- An mindestens einem gut sichtbaren
bewahrung muss so erfolgen, dass Platz ist eine Tafel mit Angaben über die
das Verbandzeug gegen schädigende Erste-Hilfe-Leistung, den zuständigen
Einflüsse geschützt und im Bedarfsfall Durchgangsarzt und das nächstgelegene
erreichbar ist. Krankenhaus anzubringen.
In jedem Betrieb muss mindestens ein
großer Verbandkasten (DIN 13 169
84
Jede Verletzung melden Verbandbuch für
jede Erste-Hilfe-Leistung führen
Auch kleinere Ursachen können größere
Wirkungen haben. Deshalb müssen Kleinere Verletzungen, die nicht mehr
auch kleinere Verletzungen behandelt als drei Tage Arbeitsunfähigkeit zur Folge
werden. haben, brauchen der Berufsgenossen-
schaft nicht gemeldet werden. Es ge-
Darüber hinaus sind alle Unfälle dem
nügt in diesem Fall, wenn sie in ein Ver-
Betrieb zu melden. Ist der Betroffene da-
bandbuch eingetragen werden,
zu nicht in der Lage, so hat dies für
damit ihr Zusammenhang mit der betrieb-
ihn derjenige Betriebsangehörige zu tun,
lichen Tätigkeit nachweisbar ist.
der zuerst von dem Unfall erfährt.
Verbandbücher müssen in jedem Unter-
nehmen geführt werden und sind fünf
Jahre lang aufzubewahren.
Erste-Hilfe-Leistung in Anspruch
nehmen
Jeder Verletzte ist verpflichtet, sich
bei Betriebsunfällen nicht ganz leichter
Art sofort erste Hilfe leisten zu lassen.
Auf Anordnung der Berufsgenossen-
schaft oder des Unternehmers muss er
einen bestimmten Arzt oder ein be-
stimmtes Krankenhaus zur Behandlung
aufsuchen.
85
Zuständigkeitsbereiche der Vereinigung der Metall-Berufsgenossenschaften (VMBG)
Schleswig-Holstein ● Rostock
Mecklenburg-Vorpommern
● Hamburg
● Bremen
Brandenburg
Niedersachsen
● Berlin
NMBG
Hannover
● Magdeburg
Bielefeld ●
Sachsen-Anhalt
● Dessau
Nordrhein-Westfalen
● Dortmund
MMBG·HWBG ● Leipzig
Düsseldorf Sachsen
● Köln
● Dresden
Bad Hersfeld ● ● Erfurt
Thüringen ● Chemnitz
Hessen
Rheinland-Pfalz
Hauptverwaltung
SMBG und Prävention
Mainz
Präventionsdienst
Saarland
● Nürnberg
● Saarbrücken ● Mannheim
Bayern
Pforzheim ● EMBG
Stuttgart
Baden-Württemberg
● Freiburg ● München
● Traunstein
Norddeutsche Metall-BG (NMBG) Maschinenbau- und Metall-BG (MMBG) Süddeutsche Metall-BG (SMBG)
Maschinenbau- und Metall-BG (MMBG) Süddeutsche Metall-BG (SMBG)
Hütten- und Walzwerks-BG (HWBG) Edel- und Unedelmetall-BG (EMBG)
87
Vereinigung der Metall-Berufsgenossenschaften (VMBG)
Federführung: Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft
40210 Düsseldorf · Kreuzstraße 45
Telefax (02 11) 82 24-4 44 und 5 45 · Telefon (02 11) 82 24-0
01.05
Internet: www.vmbg.de
Verwaltungsgemeinschaft
Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft
Hütten- und Walzwerks-Berufsgenossenschaft
40210 Düsseldorf · Kreuzstraße 45
Telefax (02 11) 82 24-4 44 · Telefon (02 11) 82 24-0
Präventionsabteilung (Aufsichtsdienst)
Leitung: 40210 Düsseldorf · Kreuzstraße 45
Telefax (02 11) 82 24-5 45 · Telefon (02 11) 82 24-0
E-Mail: praevention@mmbg.de · Internet: www.mmbg.de
Präventionsabteilung (Aufsichtsdienst)
Leitung: 40210 Düsseldorf · Kreuzstraße 45
Telefax (02 11) 82 24-5 45 · Telefon (02 11) 82 24-0
E-Mail: praevention@mmbg.de · Internet: www.hwbg.de
88
Norddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft (NMBG)
30173 Hannover Telefax (05 11) 81 18-2 00 Internet: www.nmbg.de
Seligmannallee 4 Telefon (05 11) 81 18-0
Präventionsbezirke
30173 Hannover 28195 Bremen 18055 Rostock (Außenstelle)
Seligmannallee 4 Töferbohmstraße 10 Blücherstraße 27
Telefax (05 11) 81 18-5 69 Telefax (04 21) 30 97-2 55 Telefax (03 81) 49 56-2 50
Telefon (05 11) 81 18-2 18 Telefon (04 21) 30 97-2 30 Telefon (03 81) 49 56-1 54
E-Mail: pb-h@nmbg.de E-Mail: pb-hb@nmbg.de E-Mail: pb-hro@nmbg.de
10825 Berlin 20149 Hamburg
Innsbrucker Straße 26/27 Rothenbaumchaussee 145
Telefax (0 30) 7 56 97-2 40 Telefax (0 40) 4 41 12-2 96
Telefon (0 30) 7 56 97-3 33 Telefon (0 40) 4 41 12-2 10
E-Mail: pb-b@nmbg.de E-Mail: pb-hh@nmbg.de
Präventionsdienste
80639 München 79100 Freiburg (Außenstelle) 99099 Erfurt
Arnulfstraße 283 Basler Straße 65 Lucas-Cranach-Platz 2
Telefax (0 89) 1 79 18-2 49 Telefax (07 61) 4 56 88-88 Telefax (03 61) 43 91-6 02
Telefon (0 89) 1 79 18-2 35 Telefon (07 61) 4 56 88-60 Telefon (03 61) 43 91-6 24
E-Mail: pd-muenchen@smbg.de E-Mail: pd-freiburg@smbg.de E-Mail: pd-erfurt@smbg.de
83278 Traunstein (Außenstelle) 68165 Mannheim 36251 Bad Hersfeld (Außenstelle)
Kernstraße 4 Augustaanlage 57 Seilerweg 54
Telefax (08 61) 7 08 78-20 Telefax (06 21) 38 01-2 73 Telefax (0 66 21) 4 05-2 30
Telefon (08 61) 7 08 78-0 Telefon (06 21) 38 01-0 Telefon (0 66 21) 4 05-2 20
E-Mail: pd-traunstein@smbg.de E-Mail: pd-mannheim@smbg.de E-Mail: pd-bad_hersfeld@smbg.de
90403 Nürnberg 66119 Saarbrücken 09117 Chemnitz (Außenstelle)
Weinmarkt 9-11 Koßmannstraße 48-52 Nevoigtstraße 29
Telefax (09 11) 23 47-1 52 Telefax (06 81) 85 09-87 Telefax (03 71) 8 42 22-18
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