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Band 2 Anlage 1 – Hinweise zur PPF-Nachweisführung (Tabelle 1)

Organi­
VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Deckblatt zum PPF-Bericht und
PPF-Bewertung
0.1 D V
„Deckblatt zum PPF-Bericht“ und
„PPF-Bewertung“ gemäß Anlage 4.
Selbstbeurteilung zu Produkt, Produktions­
prozess und ggf. Software

0.2 Mit der Selbstbeurteilung bestätigt die D V


Organisation den Erfüllungsgrad der
Anforderungen an Produkt und Produktions-
prozess (gemäß Anlage 3).
1. Nachweise zur Produktentwicklung
Technische Spezifikationen

Zu technischen Spezifikationen gehören z. B.


1.1 D A
Kundenzeichnungen, CAD-Daten, Anforderun-
gen zur Kurzschlussfestigkeit, Spannungsabsi-
cherung, Funktionalen Sicherheit (FUSI).
Genehmigte Konstruktionsänderungen
1.2 D A
Zusätzliche Dokumente zu Konstruktions­
änderungen, die nicht mit 1.1 abgedeckt sind.
Konstruktions-, Entwicklungsfreigaben

Bei Entwicklungsverantwortung der Organisa-


1.3 tion entsprechende Vereinbarung. Zusätzliche D A
Dokumente zu Konstruktions- und Entwick-
lungsfreigaben, die nicht mit 1.1 abgedeckt
sind.

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Organi­
VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Materialdaten per IMDS

Nachweis der Nichtverwendung gesetzlich


1.4 D V
verbotener Stoffe (siehe Kapitel 9). Die
IMDS-Nummer ist im Deckblatt zum
PPF-Bericht einzutragen.
Design-FMEA

Die für die Produktentwicklung verantwortli-


1.5 che Organisation führt die D-FMEA durch. Die D A
Weitergabe an den Kunden ist auf das Deck-
blatt beschränkt. Der Kunde hat das Recht auf
Einsicht in die FMEA-Unterlagen.
2. Nachweise zur Produktionsprozessentwicklung
Prozessablaufdiagramm

2.1 Graphische Darstellung der Produktions­ D A


prozessschritte (inkl. Logistikprozesse)
innerhalb der Organisation.
Prozess-FMEA

Die Organisation führt die P-FMEA durch. Die


2.2 D A
Weitergabe an den Kunden ist auf das Deck-
blatt beschränkt. Der Kunde hat das Recht auf
Einsicht in die FMEA-Unterlagen.

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Organi­
VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Produktionslenkungsplan
(PLP/ engl. „Control Plan“)

Die Organisation erstellt einen Produktions­


lenkungsplan, der die Lenkung der Prozesse
2.3 zur Produktion und zur Prüfung eines Produk- D A
tes beschreibt. Die Weitergabe an den Kunden
ist auf das Deckblatt beschränkt. Der Kunde
hat das Recht auf Einsicht in den PLP.
Bei der Erstellung des PLP werden die Er-
kenntnisse aus den FMEAs berücksichtigt.
3. Nachweise zur Verifizierung des Produktes
Ausschließlich gegen die Anforderungen aus den mit
dem Kunden vereinbarten technischen Spezifikationen.
3.1 Geometrie, Maß D A
Werkstoff (Festigkeit, physikalische
3.2 D A
Eigenschaften, …)
3.3 Funktion D A
3.4 Haptik D A
3.5 Akustik D A
3.6 Geruch D A
3.7 Aussehen D A
Oberflächenanforderung

Technische Oberflächen: Bei oberflächen­


beschichteten Bauteilen werden Gesamt­
3.8 systeme aus Substrat (sofern gefordert) und D A
Oberflächenbeschichtung gemäß Kunden­
anforderungen freigegeben (z. B. Sicherstel-
lung der Haftung, Beständigkeit, Rauigkeit,
Fett­freiheit, etc. gemäß Kundenzeichnung).

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VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Technische Sauberkeit
3.9 D A
Siehe VDA-Band 19 „Technische Sauberkeit“.
Zuverlässigkeit

Zuverlässigkeitsindikatoren wie z. B. Lebens-


3.10 D A
dauer, Überlast, etc. Siehe VDA-Band 3 Teil 02
„Zuverlässigkeitssicherung bei Automobil­
herstellern und Lieferanten“.
Beständigkeit gegenüber Electrostatic
3.11 D A
Discharge (ESD)
3.12 Elektrische Sicherheit/Hochvolt-Sicherheit D A
3.13 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) D A
4. Nachweise zur Validierung des Produktionsprozesses
Absicherung Besonderer Merkmale gemäß
technischen Spezifikationen und vereinbarten
Merkmalen (z. B. Poka Yoke, 100%-Prüfung,
4.1 D A
Prozessfähigkeiten, etc.)

Siehe Abschnitt 6.1.1


Laborqualifizierung

Anforderung an Prüflabore gemäß IATF 16949.


Ergebnisse aus internen Laboren für
PPF-Verfahren in der Lieferkette werden für
4.2 D A
folgende PPF-Verfahren weitergenutzt.
Externe, kommerzielle oder unabhängige
Prüf­labore müssen entweder nach ISO/IEC
17025 oder einer vergleichbaren nationalen
Norm akkreditiert sein.

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VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Muster inkl. Kennzeichnungen
(z. B. Serienkennzeichnung, Fertigungslos etc.
mit Rückschlussmöglichkeiten auf die
4.3 D A
fertigungsbegleitende Dokumentation)

Anzahl bzw. Liefermenge nach Vereinbarung.


Referenzmuster

Die Organisation muss ein Referenzmuster


genauso­lange wie die PPF-Dokumentation
4.4 D A
aufbewahren.
Davon abweichende Vorgehensweisen sind
zwischen Organisation und Kunden zu verein-
baren.
Produktionskapazität

Im Rahmen der Prozessvalidierung wird unter


Serienbedingungen der Nachweis erbracht,
dass die geforderte Qualität und Stückzahl
4.5 D A
gemäß der vertraglich vereinbarten max.
Kapazität sicher­gestellt werden kann (siehe
auch Abschnitt 6.1.2). Dies kann eine
Tagesproduktion sein oder ein vereinbarter,
abweichender Zeitraum.
Werkzeuge

Die Organisation legt dar, mit welcher Anzahl


an Werk­zeugen (Ur- und Umformwerkzeuge),
Vorrichtungen (z. B. Schweiß- oder Montage-
4.6 vorrichtungen) etc. (siehe Kapitel 5) das D A
jeweilige Produkt gefertigt wird oder wie viele
Nester ein Mehrfachwerkzeug (z. B. Spritz­
gießen) enthält. Die Referenz zwischen den
Werkzeugen und der Fertigungslinie ist
darzustellen.

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VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
5. Generelle Nachweise
Nachweise zur Einhaltung gesetzlicher
Anforde­rungen

5.1 Zum Beispiel länderspezifische Zertifikate, D V


Prüfnummern, Zulassungen, etc. zu Umwelt,
Sicherheit, Recycling, etc. gemäß den mit dem
Kunden vereinbarten Spezifikationen.
PPF-Status Lieferkette

5.2 Auflistung der Komponentennummern D A


(inkl. Index), Komponentennamen und des
zugehörigen PPF-Status.
Prüfmittelliste Produkt und Produktionsprozess

5.3 Auflistung der Prüfmittel zu den Merkmalen D A


gemäß Kundenzeichnung und deren
Zuordnung zu den Merkmalen.
Prüfmittelfähigkeitsnachweis Produkt und
Produktionsprozess

Produkt: Fähigkeiten der Prüfmittel für die


Merk­male gemäß Kundenzeichnung (siehe
5.4 D A
VDA-Band 5 oder vergleichbar).
Produktionsprozess: Kalibriernachweis oder
adäquate Fähigkeitsuntersuchung in Fällen, bei
denen ein Prüfmittelfähigkeitsnachweis nicht
erbracht werden kann.

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Organi­
VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Teilelebenslauf

Die Organisation dokumentiert alle Änderun-


5.5 gen (siehe auch Anlage 8 „Auslösematrix“, D V
ISO 9001 und IATF 16949) an Produkt und
Produktionsprozess im Teilelebenslauf (gemäß
Anlage 6).
Eignungsnachweis der eingesetzten Ladungs-
träger inkl. Lagerung

5.6 Die Organisation weist nach, dass die vorgese- D A


hene Lagerung und die eingesetzten Ladungs-
träger des zu liefernden Produktes keinerlei
Beeinträchtigung verursachen.
Dokumentation der Vereinbarungen zum
Befundungs- und Analyseprozess:
• Reklamationsbearbeitung (z. B. 8D)
• Schadteilanalyse Feld
5.7 D A
Siehe VDA-Band „8D – Problemlösung in
8 Disziplinen“ bzw. VDA-Band „Schadteil­
analyse Feld“.
Dokumentation der Vereinbarung zur
Requalifikation
5.8 D A
Siehe Kapitel 10.
5.9 Sonstiges D A
6. Nachweise zur Software
SW-Einsatzfreigabe
6.1 D V
(z. B. Anlage 5 „Deckblatt PPF Software“)

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VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Festlegung des Anwendungsbereichs
(„Scope“) des SW-Produktes, z. B.

• Eigenentwicklungsanteil der Organisation


• Integrierte Software ohne Eigenentwicklung
(Wiederverwendung, Setzteil-SW, 3rd-Party-
SW, FOSS)
6.2 D V
• Verwendung von Legacy-Software, Wieder-
verwendung von Software, die Kunden­
qualitätsanforderungen eingeschränkt erfüllt
• Weitere Punkte, bei denen sich die Erfüllung
der Kundenqualitätsanforderungen für
diesen Umfang der Software nicht oder nur
eingeschränkt nachweisen lässt.
Referenz zu vertraglich festgelegten
Qualitätsanforderungen

Liste der anzuwendenden Standards wie


6.3 D V
z. B. Coding Guidelines (MISRA etc.), Code
Metriken (Zyklomatische Komplexität, Anzahl
Codezeilen etc.), Testabdeckung (Festlegung
der Teststufen und Abdeckungsgrade etc.).
Dokumentation der technischen
SW-Spezifikationen
(funktional und nicht funktional)

Die technische SW-Spezifikation enthält den


vereinbarten Vergabeumfang inkl. abgestimm-
6.4 ter Änderungen. D A
Detaillierungsgrad der Dokumentation ist
zwischen Organisation und Kunden abzustim-
men. Ein Nachweis kann auch durch Verweis
auf eine vereinbarte Softwarespezifikation,
freigegebene Kundenunterlagen oder
Ähnliches­­ erbracht werden.

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Organi­
VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Nachweis über die Umsetzung der Anforde-
rungen aus 6.3 und 6.4, insbesondere der
Besonderen Merkmale

Die Art der Nachweisführung ist zwischen


Organisation und Kunden abzustimmen.
Das kann neben den allgemeinen Anforderun-
gen zusätzlich beinhalten:
6.5 D A
• Traceability von FUSI-Anforderungen
(ISO 26262) bis hin zum Test
• Nachweis der Erfüllung der abgestimmten
Anforderungen in Bezug auf Security
• Nachweis der Erfüllung der gesetzlichen
und behördlichen Anforderungen im ab­
gestimmten Einsatzbereich
• Schadteilanalysekonzept SW-Anteile.
Dokumentation über FOSS
(Free-and-Open-Source-Software)
6.6 D V
Dokumentation der eingesetzten FOSS-
Module inkl. der Lizenzbestimmungen und
Kunden­freigaben.
6.7 Liste bekannter Fehler D V

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VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Dokumentation der Entwicklungswerkzeuge

Dazu gehört die Dokumentation der Konfigu-


ration der Entwicklungswerkzeuge bei Erstel-
lung der ausführbaren Software (Executable)
sowie der Nachweis des Standes zum Zeit-
punkt der SW-Freigabe.
6.8 Beispiele für Entwicklungswerkzeuge D A
(inkl. Parametrierungen):
• Compiler
• SW-Bibliotheken
• Hardwarekonfiguration
Dokumentation der Versionsverwaltungstools/
Werkzeuge (z. B. Doors, CVS etc.) ist hier nicht
gefordert.
Dokumentation der Testwerkzeuge

Dazu gehört die entwicklungsbegleitende


Dokumentation der eingesetzten Testwerk­
6.9 D A
zeuge zum Zeitpunkt der jeweiligen Soft-
wareerstellung und der Nachweis des Standes
der SW-Freigabe zum Zeitpunkt der Testdurch-
führung.
Dokumentation des Versionsmanagements

Dokumentation der Baseline des Produktes,


6.10 Konfigurationen und Änderungshistorie D A
bezüglich verwendeter Softwaremodule und
Komponenten. Dokumentation der Kompatibili-
tät zu Hardware­varianten.

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VDA-Nr. Nachweise, soweit für das Produkt zutreffend PPF-A
sation
Nachweis einer Prozessbewertung
(z. B. Automotive SPICE®)

Mindestumfang ist eine Selbstbeurteilung der


Organisation zum entsprechenden Projekt.
Darüber hinaus kann ein Assessment durch
6.11 den Kunden und/oder einen externen Assessor D A
durchgeführt werden.
Die Dokumentation einer Umsetzung der aus
der Selbstbeurteilung/dem Assessment
abgeleiteten projektspezifischen Maßnahmen
liegt vor. Der Nachweis der Wirksamkeit der
Maßnahmen ist erbracht.

PPF-A Abstimmung zum PPF-Verfahren


V Vorlage beim Kunden
D Wenn zutreffend: Durchführung, Dokumentation und Archivierung durch die Organisation
(ggf. zur Einsicht durch den Kunden)
A Alle über den Mindestumfang hinausgehenden Vorlagepunkte sind bei der Abstimmung zum
PPF-Verfahren zwischen Organisation und Kunde zu vereinbaren.

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